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Das Schweizer Südtirol-Magazin
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Sommer 2010 | CHF 4.90 | www.suedtirol.info
Museion Bozen: Glashaus der modernen Kunst
Mit dem Velo durch das Südtirol
Bergwiesenheu: Von der Alm auf den Teller
Türöf fner | 2
Für Fragen zu Südtirol und Katalogbestellungen: Südtirol Information, Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen, Telefon 0039 0471 999 999, info@suedtirol.info, Urlaubsangeboteunter: www.suedtirol.info/urlaubspakete – Für Fragen zum Südtiroler Wein: Südtiroler Weinwerbung, Handelskammer Bozen, Perathonerstrasse 10, I-39100 Bozen,Telefon 0039 0471 945 690, info@suedtirolerwein.com, www.suedtirolerwein.com – Impressum: Redaktion: Erich Grasdorf – Gestaltung: Sulzer, Sutter AG, Zürich – Realisation: CAT AG, Zürich (office@cat.ch) – Druck: Druckerei Zollikofer, St. Gallen – Fotografen: Südtirol Marketing: Helmuth Rier – Titelbild: Museion, Bozen
Museion Bozen – das Glashaus, in dem moderne Kunst transparent wird
Kulturbonus 4
Das Südtirol ist eine Radreise wertFormfrage 8
Bergwiesenheu: Von der Alm auf den Teller
Speisekammer 12
«Parkhotel Holzner»: Vier Generationen, vier Sterne, 14 Gault-Millau-Punkte
Bettgeschichten 14
Der Grund für eine Reise ins Paradies
Entscheidungshilfe 18
Was sieht der Wanderer?Gewinnspiel 19
Vom Saulus zum PaulusFlaschenpost 20
Der Auener Hof im Sarntal ist das höchstgelegene Sternerestaurant Italiens
Topfgucker 24
Über den Jaufenpass – eine grandiose Fahrt durch Geografie und Geschichte
Fahrtenschreiber 29
AgendaTreffpunkt 30
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Immer, wenn ich in Brixen bin, fällt mir
die Geschichte des Nikolaus von Kues
(1401–1464) ein. Der Fischerjunge von
der Mosel brachte es bis zum Kardinal,
zum Chefberater von Papst Pius II. und
zu etlichen einträglichen Pfründen. Eine
davon war das Fürstbistum Brixen.
Der ansässige Adel aber wollte ihn nicht
als Hirten. Herzog Sigismund, der Münz-
reiche streute das Gerücht, es bestünden
Mordpläne gegen Nikolaus. Der flüchtete
auf die Burg Buchenstein und verbarg
sich dort ein Jahr. Bis ihn der Papst gnä-
dig nach Rom zurückrief.
Nikolaus von Kues war einer der Univer-
salgelehrten seiner Zeit und der erste
Philosoph, der es wagte, die Unendlich-
keit des Kosmos zu denken. Und damit
die Tore zur Neuzeit aufstiess. Doch wie
man sieht, lassen sich auch grosse Geis-
ter leicht ins Bockshorn jagen.
Brixen übrigens hat noch ganz andere
Geschichten zu erzählen. Die vom 8. Welt-
wunder und vom geschenkten Elefanten
zum Beispiel.
Nach der Redaktionsarbeit für diese Ausgabe starb Erich Grasdorf an einer schweren Krankheit. Er prägte das Südtirol-Magazin seit der ersten Ausgabe im Frühjahr 2004 mit seinem untrüglichen Sprachgefühl und seiner Freude an Geschichte und Geschichten. Er fehlt uns sehr.
Südt i ro le r Einsichten | 3
Eine Kuh ist auch nur ein Mensch
Text: Anneres Ebenkofler
Eigentlich wollte ich schon immer raus in die
Welt, fremde Menschen und Kulturen kennen
lernen, doch Schicksalsschläge in der Familie
standen dem entgegen. In meiner Einsamkeit,
Langeweile und der dauernden Sehnsucht
nach der Ferne wurde mir bewusst, dass
ich irgendetwas unternehmen musste und
fasste den Entschluss: Wenn ich schon nicht
raus in die Welt kann, dann muss halt die
Welt zu mir.
Das war ganz schön naives Denken, doch
dann eilte mir eines Tages eine Kuh zu Hilfe.
Ich sass vor dem Haus und beobachtete,
wie sie mit grösstem Genuss über meinen
Kräutergarten herfiel. Ich habe noch nie
einen so glücklichen und zufriedenen Ge-
sichtsausdruck erlebt wie damals bei dieser
Kuh. Also nahm ich diese Kräuter näher unter
die Lupe und dabei kam mir der Gedanke:
Wenn diese paar Kräuter ausreichten, um
eine Kuh dermassen glücklich zu machen,
dann müsste das bei den Menschen doch
auch gelingen. Das war die Geburtsstunde
unseres Kräuterrestaurants Arcana, das
seitdem eine ganze Menge Leute aus nah
und fern anzieht.
Mein 82-jähriger Vater indes, seit jeher ein
passionierterer Land- denn Gastwirt, vertritt
schon lange die tiefe Überzeugung, dass nicht
nur Menschen, sondern auch Kühe ein Recht
auf gutes Essen und Trinken hätten. Seine
besondere Fürsorge gilt ihnen vor allem im
Krankheitsfall. Und so fiel mir eines Tages
auf, dass im Restaurant zwei hochwertige
Weine fehlten. Nach einer intensiven, aber
fruchtlosen Recherche kam ich zum Schluss,
dass sie wohl jemand hatte mitgehen lassen.
Einige Tage später kommt mein Vater zu mir,
und erzählt mir erleichtert, dass seine kranke
Kuh sich wieder erholt habe. Er habe sie ein
paar Tage aushungern lassen und ihr in die-
ser Zeit nur Wein zum Trinken gegeben, jetzt
gehe es ihr wieder gut. Schlagartig wurde mir
bewusst, wo meine teuren Weine versickert
waren: im Magen einer kranken Kuh!
Ich machte ihm schwere Vorwürfe: «Du
kannst doch nicht so teure Weine deinen
Kühen verfüttern! 28 Euro die Flasche! Du
ruinierst uns noch!» Mein Vater hingegen
liess sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen
und meinte nur, das sei ja nicht so schlimm:
Schliesslich habe er sich damit 35 Euro für
den Tierarzt erspart und die Kuh sei ja nun
wieder ganz gesund. Ob es sich um jene aus
meinem Kräutergarten handelte, kann ich
leider nicht sagen…
Anneres Ebenkofler betreibt
mit ihrem Bruder Helmuth das
Naturhotel Moosmair mit
angeschlossenem Kräuterre-
staurant Arcana in Ahornach/
Südtirol. Zum Hotel gehört
auch ein Bauernhof mit Alm
und 25 Kühen, der viele
Rohstoffe für die naturnahe
Küche liefert. Sie befasst sich
schon lange mit den
Heilkräften von Kräutern und
absolvierte unter anderem
Ausbildungen als Ernährungs-
beraterin, in traditioneller und
moderner Kräuterheilkunde
sowie in Abendländischer
Medizin.
Kul turbonus | 5
Text: Martin Hauzenberger
«Ein Leuchtturm für die Kunst» titelte die
«Neue Zürcher Zeitung» im Mai 2008 bei
der Eröffnung des neuen Museion-Baus in
Bozen. Tatsächlich: Das Gebäude leuchtet
weithin sichtbar aus den Fassaden seiner
Nachbargebäude heraus. Das Museion ist
Bozens Museum für moderne und zeitge-
nössische Kunst und setzt einen modernen
Kontrast an den Rand der Altstadt – und
öffnet diese zugleich, hinaus auf die Wiesen
am Ufer der Talfer, die hier kurz vor ihrer
Einmündung in den Eisack durch die Stadt
fliesst.
Dieser Leuchtturm für die Kunst ist ein Kubus
von 54 Metern Länge, 23 Metern Breite und
25 Metern Höhe. Er demonstriert schon von
aussen gesehen das Hauptprogramm des
Museion: Transparenz und Vermittlung. Die
Seitenwände gegen die Nachbargebäude
im Norden und jene im Süden sind zwar
aus undurchdringlichem Metall, genau wie
das Dach. Doch die Ostfassade zur Bozner
Altstadt hin und die Westfassade zur Talfer
und auf Bolzanos eher italienisch geprägte
Quartiere hinaus bestehen aus Glas. So ver-
bindet das Museion die beiden Stadtteile wie
ein kurzer, hoher, heller Tunnel mit Licht an
beiden Enden.
Diese beiden transparenten Fassaden bieten
Ein- und Aussichten gleichermassen. Sie be-
stehen aus zwei festen gläsernen Schichten,
zwischen die bewegliche gläserne Lamellen
eingebaut wurden. Diese können für den
Durchblick quergestellt oder aber geschlos-
sen werden, so dass sie als halbtransparente
Projektionsfläche für künstlerische Licht-
spiele aller Art dienen – und für die Fantasie
des Publikums.
Wer von Bozens Stadtzentrum zum Museion
kommt, betritt es von der Dantestrasse her
– oder eher von der Via Dante, denn schliess-
lich ist das der italienische Nationaldichter.
Sein berühmtester Vers allerdings hat hier
gar nichts zu suchen. Das «Lasciate ogni
speranza, voi ch’entrate – Lasst alle Hoffnung
fahren» aus dem dritten Gesang der «Hölle»,
des ersten Teils seiner «Göttlichen Komödie»,
ist das Gegenteil der «Museion»-Philosophie.
Hier gilt eher der dritte Teil von Dantes Meis-
terwerk, das «Paradies». Ein Paradies für
alle, die sich von den Werken der modernen
und der zeitgenössischen Kunst bezaubern,
zum Denken anregen, erfreuen, provozieren,
unterhalten, irritieren, informieren lassen
wollen.
Und weil dieses Museum für moderne und
zeitgenössische Kunst es sich zur Aufgabe
macht, dem Publikum diese oft Abwehrreflexe
auslösende Kunst näherzubringen, steht das
Erdgeschoss offen, ohne dass man Eintritt
bezahlen müsste. Auch die bescheidenen
sechs Euro, die für den Besuch der oberen Ge-
schosse zu entrichten sind, sind keine Hürde.
«Das Erdgeschoss soll nicht nur Durchgang
sein, sondern auch ein Treffpunkt und ein
öffentlicher Platz», erklärt Barbara Campaner,
Kunsthistorikerin aus Venedig, die einige Jahre
in Berlin gelebt hat und die deutschsprachige
und die italienische Mentalität genauso gut
verbindet wie die Einheimischen. Sie ist beim
Museion als Kunstvermittlerin engagiert.
Und Kunstvermittlung ist hier zentral. Das
beginnt schon im Eingangsbereich, wo Bü-
cher über die ausstellenden Künstlerinnen
und Künstler zu finden sind, und setzt sich
fort in einem reichhaltigen Programm von
Führungen und Gesprächen über Kunst. Die
Möbel der Lounge haben Designstudenten
der Universität Bozen entworfen. Auch Kin-
der werden mit Informationen und Möglich-
keiten, sich selbst als Künstler zu betätigen,
Museion Bozen – das Glashaus, in dem moderne Kunst transparent wird
Mit kühnem Schwung führen
die beiden Brücken über
die Talfer zum Museion,
Bozens Schaufenster für
moderne Kunst.
Adresse
Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Dantestrasse I-39100 Bozen Tel. 0039 0471 223 411 www.museion.it
Kul turbonus | 6
ans Thema herangeführt. Gemeinsam mit
der Universität Bozen wird die gut bestückte
Bibliothek geführt, zugänglich für alle. Und
das gleich neben dem Museion stehende
Atelierhaus fördert junge Künstlerinnen und
Künstler.
Voller Freude stellt man fest, wie offen und
faszinierend das Museion ist. Die Treppen-
häuser geben den Blick durch immer neue
Öffnungen frei, und 38 im ganzen Museum
verteilte Beamer erlauben Projektionen auf
Wände und Leinwände. Dass es nach oben
zum Licht geht, demonstrieren hier drinnen
auch die steinernen Böden: Mit jedem Stock-
werk, das man auf dem Weg aufwärts erreicht,
werden sie heller, bis sie zuoberst beinahe
weiss sind. Und im obersten Geschoss des
Museion ist der Blick ohnehin überwältigend:
Nach Osten schaut man über Bozens Altstadt
und den Dom hinweg auf Schlern und Rosen-
garten, die Wahrzeichen der Dolomiten, auf
der anderen Seite thront ein paar Kilometer
entfernt der Gantkofel über den Weinbergen
von Eppan. Die Gipfel Südtirols blicken inte-
ressiert auf die Spitzen der modernen und
zeitgenössischen Kunst in der riesigen Vitrine
namens Museion.
Der Brückenschlag zwischen Kunst und
Alltag geht auch ausserhalb des Museums
weiter. Wer sich vom Museion aus nach
Westen wendet, findet zwei schmale, elegant
geschwungene Brücken, die ihn über die Tal-
fer führen: die eine für jene, die mit dem Velo
unterwegs sind, die andere für Fussgängerin-
nen und Fussgänger. Und vor die Brücken hat
das Museion sein Café gesetzt, wo man sich
drinnen oder im Freien erfrischen und sich
in aller Ruhe noch einmal die Kunstwerke in
Gedanken vor Augen führen kann.
Im Glashaus von Direktorin
Letizia Ragaglia blühen
Blumen der Kunst – gelegentlich
auch mit ein paar Dornen.
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Formfrage | 8
Das Südtirol ist eine Radreise wert
Text: Peter Krebs
Wer mit dem Velo von Algund an der Etsch
nach Meran hinunterfährt, kann dies auf
einem höchst komfortablen Radweg tun.
Er überwindet die steile Geländestufe in
eleganten Haarnadelkurven, die in der Art
einer richtigen Passstrasse angelegt sind.
Noch vor zwei Jahren mussten die Rad-
fahrerInnen einer verkehrsreichen Strasse
folgen. Die Stelle im Burggrafenamt ist
keine Ausnahme, sondern die Regel: In
den vergangenen Jahren hat das Südtirol
sein Radwegnetz systematisch ausgebaut,
so dass sich die Fern- und Freizeitradler
von nah und fern willkommen fühlen: vom
Vinschgau bis ins Pustertal.
Formfrage | 9
Dabei war der Anfang eher schwierig. Die
ersten Bestrebungen reichen zurück in die
1980er-Jahre. Damals bestanden bloss in
den Städten Bozen und Meran kurze Rad-
wegstücke. In dieser Lage ergriff der Verein
für Kinderspielplätze und Erholung VKE die
Initiative. Er stellte 1986 an der ersten Boz-
ner Freizeitmesse zwei Projekte für durch-
gehende Radwege vor. Drei Jahre später
doppelte er mit der Idee eines landesweiten
Radwegnetzes nach. Der Vorschlag fiel auf
fruchtbaren Boden. Die Behörden liessen
eine Machbarkeitsstudie für ein solches
umfassendes Netz ausarbeiten. Richtig vor-
wärts ging es dann ab dem Jahr 1996, als die
Landesregierung die Geldfrage gesetzlich
regelte. Seither subventioniert sie den Bau
und die Planung der Radwege mit 60 Prozent,
die Gemeinden kommen für die restlichen 40
Prozent auf. Inzwischen haben die Behörden
Kein Stau, kein Lärm,
keine Abgase: Velofahrer
fühlen sich in Südtirols
Apfelhainen wie im
Paradies.
rund 100 Millionen Euro in das überörtliche
Radwegnetz investiert, das auf über 500
Kilometer gewachsen ist.
Die Etsch, der Eisack und die Rienz: Diese
drei Flüsse formen das Südtirol und
seine Haupttäler. Ihnen folgen die wich-
tigsten Talradwege. Und da die Rienz in
den Eisack und dieser schliesslich in die
Etsch mündet, bilden auch die Velowege
Formfrage | 10
Schätze kennen und lieben. Das trifft auch
auf die technischen Sehenswürdigkeiten wie
die Marmorbahn von Laas oder den Belle-
Epoque-Bahnhof von Toblach zu. Der auf
die Radler und die Radwege ausgerichtete
«Technikparcours» verbindet 50 solche für
Besucher zugängliche Orte (Kompass Rad-
führer, Technikmeile Südtirol).
Die moderne Technik und das Radfahren
lassen sich noch in anderer Weise kombinie-
ren: indem man das Rad für die Hin- oder
die Rückfahrt in die Bahn verlädt. Die
Vinschgerbahn zwischen Mals und Meran
hat damit seit ihrer Neueröffnung vor fünf
Jahren grossen Erfolg. Inzwischen hat auch
die Pustertalerbahn einen dichten Taktfahr-
plan und neue Kompositionen eingeführt,
die den Velotransport erleichtern. Und die
Abfahrt von Innichen nach Lienz im österrei-
chischen Osttirol mit anschliessender Rück-
kehr per Bahn ist unter Radlern schon länger
ein sehr beliebter Ausflug. Diese Strecke ist
auch das erste Teilstück des Drau-Radwegs,
der über 360 Kilometer bis Maribor in Slowe-
nien weiterführt. Das gehörte von Anfang an
zur Idee der Talradwege: Sie schaffen nach
allen Himmelsrichtungen den Anschluss
an die europäischen Fernradwege. Das Ver-
bindungsstück im Westen vom Schweizer
Münstertal nach Glurns im Vinschgau fehlt
noch. Es gibt aber auch hier Pläne, um diese
neun Kilometer lange Lücke zu schliessen.
ein zusammenhängendes Netz. So ist es
möglich, das Südtirol auf angenehme und
erst noch gesunde Art und Weise mit dem
Zweirad zu entdecken. Die Südtiroler haben
dabei das gleiche Vorgehen gewählt wie die
Schweizer Nachbarn. Die Velowege folgen
grösstenteils schon bestehenden Güter-,
Forst- und Uferwegen. Neu gebaut werden
die Verbindungsstücke.
Gerade die sind aber wichtig. Es sind
Schlüsselstellen. Sie verhindern, dass die
Velofahrenden sich auf verkehrsreichen
Strassen wiederfinden, was den Genuss der
ganzen Tour beeinträchtigt. Fast könnte
man sagen, ein Radweg sei nur so schön wie
sein schwächstes Glied. Das Ausweichen auf
Hauptverkehrsstrassen ist im Südtirol im-
mer seltener nötig. Der «Radpass» oberhalb
von Meran ist nur ein Beispiel für diesen
Fortschritt. Ein anderes ist der Radweg im
Eisacktal, auf der Brennerroute also. Hier
wurde soeben das noch fehlende Stück nörd-
lich von Bozen bis Kollmann fertiggestellt.
Es ist ein besonderer Leckerbissen, benützt
es doch abschnittsweise das Trassee der
alten, stillgelegten Brennerbahn, die sich
tief unten im Tal eng an den Eisack hält und
durch mehrere alte Tunnel führt.
So radelt man hinauf nach Brixen, der
sehenswerten drittgrössten Stadt des Süd-
tirols und weiter bis zur Franzensfeste, die
direkt an den Radweg angeschlossen ist.
Diese 1838 aus Angst vor einem neuen Na-
poleon errichtete «Kathedrale des Krieges»,
die nie einen Ernstfall zu bestehen hatte,
bewacht in strategischer Lage die Stelle,
wo das Pustertal ins Eisacktal mündet. Für
die Radfahrer besteht eine Verbindung ins
Pustertal. Der eigentliche Radweg beginnt
im ersten Ort, im malerischen Mühlbach.
Weiter oben warten Bruneck und zuoberst
im Tal Innichen auf einen Besuch: Auf dem
Velosattel lernt man das Südtirol und seine
Das gut ausgebaute Netz der
Südtiroler Velowege erlaubt
stressfreies Fahren.
Und es wächst immer weiter.
Info
Informationen: www.theil.it
Karten und Führer (Technikmeile): www.kompass.at www.bikearena.it/shop
Im Esterbauer-Verlag sind zwei Bikeline-Radtourenbücher für die Region greifbar:«Etsch-Radweg» (Von Landeck nach Verona) und «3 Länder Rad & BikeArena» (Region Vinschgau, Engadin, Reschenpass), www.bikeline.de
Speisekammer | 12
Bergwiesenheu: Von der Alm auf den Teller
Text: Erich Grasdorf
Walter Moosmair wäre der ideale Kandidat
für «Bauer, ledig, sucht…»: Er ist jung, hu-
morvoll, umtriebig. Und steckt voller Ideen.
Von denen hat er einige erfolgreich verwirk-
licht. Zum Beispiel die mit dem Bergwiesen-
heu. Das mäht er nicht nur als winterliches
Kraftfutter für seine Kühe, er macht daraus
unter anderem auch «Meine Suppe». Das
ist eine Bergblüten-Cremesuppe, die auch
zweibeinigen Geniessern mit einem Sinn
fürs Herzhafte schmeckt. Er verkauft sie in
Tüten verpackt – mit genauer Kochanleitung
auf der Rückseite – übers Internet. Oder
direkt ab Hof in Schlattach, einer Fraktion
von St. Leonhard im Passeiertal. Das auf
900 Metern gelegene Anwesen wurde 1357
erstmals erwähnt, ist seitdem im Besitz der
gleichen Erbnachfolge und darf sich Erbhof
nennen. Das Haus, in dem Moosmair junior
wohnt und wirtschaftet, wurde 1794 gebaut.
Dort vermieten seine Eltern ein paar gemüt-
liche Fremdenzimmer. Und sorgen für ein
solides Frühstück mit selbst gebackenem
Brot, Milch und Eiern vom eigenen Hof und
Konfi von den Sträuchern und Bäumen im
Garten. Alles bio, versteht sich.
«Man muss sich etwas einfallen lassen, um
als Bergbauer sein Auskommen zu haben.»
So kam Walter Moosmair aufs Bergwiesen-
heu. Heubäder haben in Südtirol Tradition.
Dass man auf Heukissen gut schläft, ist
ebenfalls bekannt. Kosmetik auf der Basis
von Heu – hat sich inzwischen auch herum-
gesprochen. Aber Heu auf dem Teller? Doch,
doch. Im Restaurant Culinaria in Dorf Tirol
wird Kraftbrühe von der Wachtel auf Bergheu
serviert. Und im Edelweiss auf dem Salten
gibt es Schwarze Nudeln mit Tomatensauce
und scharfer Salami auf Heu. Unter anderem.
Adresse
Walter Moosmair Niedersteinhof Schlattach 6 St. Leonhard am Passeier Tel. 0039 0473 656 500 www.niedersteinhof.com
Aber zugegeben: Heu auf der Zutatenliste
von Kochrezepten ist ziemlich neu.
Die Materia prima stammt in jedem Fall
von extensiv bewirtschafteten Bergwiesen,
etwa der Seiser Alm. Oder im Fall von Walter
Moosmair und seiner Mit-Genossenschafter
aus den Passeirer Bergen. Dort – auf bis zu
1700 Metern über Meer – mähen die Berg-
bauern nur alle zwei Jahre die kargen, aber
gehaltvollen Bergheuwiesen, auf denen bis zu
56 Blütenpflanzen gedeihen. Es ist also nicht
einfach nur Gras, was dort oben wächst und
dann unten im Tal in gut durchlüfteten Scheu-
nen gelagert und weiter verarbeitet wird.
Walter Moosmair hat nicht nur den ganzen
Hof auf biologischen Anbau umgestellt, er
war auch Mitbegründer der Bergwiesenheu-
Genossenschaft und der Psairer Biobergkäse-
rei, zwei Vereinigungen, die aus Begeisterung
für natürliche Produkte aus seiner Heimat
entstanden sind, die den Bergbauern aber
auch neue Märkte erschlossen haben. So für
den Südtirol Heukäse.
Für all seine Aktivitäten wurde Walter Moos-
mair 2007 zum italienischen Jungbergbauern
des Jahres gekürt. «Nur meine Dankesrede
war etwas holperig, ich habe es nicht so mit
dem Italienischen», sagt er und zwinkert
hinter seinen Brillengläsern. Was ihn nur noch
sympathischer macht. Und wie steht es mit
der Frau auf dem Hof? «Bis jetzt noch nicht,
aber das wird schon noch.» Davon sind wir
überzeugt.
Walter Moosmair mit einem
Ballen seines Bio-Rohstoffs:
Sein Heu schmeckt auch
den zweibeinigen Gourmets.
Bet tgeschichten | 14
«Parkhotel Holzner»: Vier Generationen, vier Sterne, 14 Gault-Millau-Punkte…
Text: Gaby Labhart
… und das alles in astreinem Jugendstil. «Geduld
mit einem Erbstück», sagt der junge Hausherr
Wolfgang Holzner mit spürbarem Stolz. Monika,
seine Frau, ergänzt lächelnd: «Not sei Dank.»
Was sie damit meint? Die Tatsache, dass in
der Not der Nachkriegszeit Lampen, Stühle,
Holzschränke und aller Gattung Einrichtungs-
gegenstände nicht auf dem Abfall landeten,
sondern im Gebrauch blieben oder auf den
Estrich weggesperrt wurden. Jedenfalls sicher
Adresse
Theiner’s Garten BIO-Vitalhotel Andreas-Hofer-Strasse 1 I-39010 Gargazon Tel. 0039 0473 490 880 Fax 0039 0473 291 519 www.theinersgarten.it
nicht weggeworfen. Und genau das wurde zum
ganz grossen Glück des Parkhotels Holzner.
Die Stühle im Speisesaal? Alle von Thonet,
natürlich aus der Zeit. Die Wandlampen, die
Stehlampen, die Leuchter in der Bar und im
Lesesaal? Reiner Jugendstil, original, versteht
sich. Und nicht verpassen: einmal im Park
wandeln, sich auf einen der Gartenstühle
setzen, die aus der Zeit stammen, als das
20. Jahrhundert noch jung war. Dazu Ge-
dichte von Rilke lesen. Oder einen Text von
Sigmund Freud. Der Vater der Psychoanalyse
soll hier oben Antworten zu «Totem und
Tabu» gesucht haben.
Ein historisches Juwel
mit ultramodernem
Wellnessbereich direkt
neben der Seilbahn: Hier
verbindet sich Tradition
mit Viersterne-Komfort.
Selbstverständlich sind auch die Möbel in den
vierzig Zimmern echter Jugendstil, die Betten
jedoch ebenso neu wie die Badezimmer, die
Fernseher und all die Errungenschaften, ohne
die man heutzutage nicht mehr sein möchte.
Wolfgang Holzner sagt es so: «Die guten,
alten Zeiten sind nur gut, wenn sie neu sind.»
Gemäss dem schönen Motto: Alles muss sich
ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Der Ritten, dieses Hochplateau über Bozen,
wo die hitzegeplagten besseren Bozner Fami-
lien Erholung suchten, wurde 1906 mit einer
neuen Zahnradbahn erschlossen. Das machte
den Aufstieg um einiges leichter, denn die
Adresse
Parkhotel Holzner I-39059 Oberbozen Ritten Tel. 0039 0471 345 231 www.parkhotel-holzner.com
Bet tgeschichten | 15
Strasse ist steil und kurvig – auch heute noch.
Kaum ist die Bahn gebaut, beschliesst die
Bahngesellschaft, am Bahnhof der Bergstation
ein Hotel «im Schweizer Alpenstil» zu errich-
ten. Unübersehbar, aber keineswegs protzig
steht es nun da: das Parkhotel Holzner mit
den beiden Quergiebeln, den vielen Fenstern,
Balkonen und Wintergärten, dem Speisesaal,
wo einst die Terrasse war. Hinreissend der neu
gebaute Wellnessbereich mit Innen- und Aus-
senpool und grosszügiger Saunalandschaft.
Was einem dann fast den Schnauf nimmt, ist
der unverbaubare Blick: Die Megastars der
Dolomiten, Schlern, Latemar und Rosengar-
ten, halten am Horizont Hof.
1908 war Eröffnung, und drei Jahre später
kaufte Hans Holzner das Hotel Oberbozen,
wie es damals hiess. Grosse Umbauten waren
geplant, aber dann kam erstens der Erste
Weltkrieg und zweitens alles anders.
Die Geschichte dieses Hauses ist die Ge-
schichte des Südtirols. Nach dem Ersten
Weltkrieg brachten die goldenen Zwanziger-
jahre Geld und Touristen. Dann übernahm
Mussolini die Macht. Das Südtirol wurde
italianisiert. Aus dem Hotel Oberbozen hätte
das Hotel Soprabolzano werden sollen. Um
das zu verhindern, tauften die Holzners ihr
Haus kurz entschlossen in Hotel Holzner um.
Sie konnten dennoch nicht verhindern, dass
Europa und dann die Welt wenige Jahre später
in den zweiten grossen Krieg zogen und das
Hotel Holzner zum Hotel Savoia und vom
Militär besetzt wurde.
Die Geschichte dieses Hauses ist auch die
Geschichte der Familie Holzner. Die vierte
Generation hat das Szepter übernommen und
kümmert sich mit leidenschaftlicher Herzlich-
keit um ihre Gäste – und ihr einmaliges Hotel.
Monika Holzner, selber Hoteliertochter aus
Schenna, hat sich begeistert ins geschichts-
trächtige Gemäuer eingelebt und erzählt gerne
die Geschichte von Maria Holzner, geborene
Bet tgeschichten | 16
Krawany, die einst mit Hans Holzner das Hotel
erworben hatte. Die legendäre alte Dame ging
noch mit neunzig Jahren und völlig erblindet
durch das Haus, in dem sie jede Ecke kannte.
Sie trug einen Schlüsselbund bei sich, an dem
sämtliche Schlüssel des Hauses hingen, und
konnte durch Tasten jedem Schlüssel die
richtige Tür zuordnen.
Wir sitzen in der grünen Bar beim Apéritif, ge-
niessen die alten Geschichten und den kühlen
Sauvignon Blanc. Es herrscht hier reges Treiben,
Kinder sind am Spielen, Mütter am Aufpassen,
Väter am Zeitunglesen. Die Holzners gehören
zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung
«Familienhotels Südtirol». Versteht sich, dass
die jüngsten Gäste hier genauso wichtig sind
wie die älteren. Keine Angst, die muntere Schar
stört die Erwachsenen kaum, die ja nicht am
Ponyreiten, Lama-Trekking oder Karaokesingen
teilnehmen müssen. Und mit etwas kluger
antizyklischer Strategie kann man auch im
Wellnesstempel fast alleine schwimmen.
Im Speisesaal wird selbst der kleine Gast ganz
still vor lauter Wonne über das Gute, das ihm
geschieht. Die Küche im Parkhotel Holzner ist
mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet,
und die Mischung von Südtiroler Tradition
und mediterraner Moderne gelingt aufs Köst-
lichste. Die Figur? Kein Problem. Die Gänge
der Menüs können nach Belieben zusammen-
gestellt oder eben weggelassen werden.
Die Zahnradbahn übrigens, mit der einst alles
angefangen hat, ist noch als touristische Se-
henwürdigkeit auf einer Teilstrecke in Betrieb.
Seit 2009 verbindet dagegen ein echter Turbo
Bozen mit Oberbozen: Die Rittner Seilbahn
gleitet im Vierminutentakt durch die Luft. Die
Bergstation liegt direkt neben dem Parkhotel
Holzner.
Im Speisesaal wird
elegant aufgedeckt.
Selbst im Garten findet
sich reiner Jugendstil.
Wo sich Wasser und
Berge begegnen: Duett
der blauen Wunder.
Thema | 17
Entsche idungshi l f e | 18
Jochen Gasser, 1981, lebt und arbeitet
in Vahrn als selbst-ständiger Graphiker und Illustrator.
Nach Abschluss der Lehranstalt für Werbegraphik in Brixen und den Besuchen von Kursen für Illustration und Comics veröffent-lichte er 2008 mit dem Historiker Norbert Parschalk sein erstesBuch: «Andreas Hofer – eine illustrierte Geschichte».
www.jochengasser.com
Gewinnspie l | 19
Das Südtiroler Preisrätsel
1. PreisZwei Übernachtungen für zwei Personen im Parkhotel
Holzner am Ritten. Weitere Infos zum Hotel lesen Sie auf
Seite 14 oder unter www.parkhotel-holzner.com.
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Was sieht der Wanderer durch den Feldstecher?
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Flaschenpos t | 20
Vom Saulus zum Paulus
Text: Andreas Keller
Die Kirche ist bei den Paulser Genossen all-
gegenwärtig. Auf dem Logo prangt sie, die
Etiketten ziert sie, die Kapseln und Korken
prägt sie. Das ist nicht verwunderlich, steht
doch die Kellerei im Schatten des Kirchturms
der Pfarrkirche Pauli Bekehrung. Und der ist
nicht klein. Mit 86 Meter Höhe besitzt die zur
Gemeinde Eppan gehörige Fraktion St. Pauls
einen der höchsten Kirchtürme weit und breit,
in welchem überdies eine der grössten Glocken
Südtirols hängt. Erbaut wurde der «Dom auf
dem Lande», der vom Wohlstand des einsti-
gen Zentrums von Eppan zeugt, von 1460 bis
1647. Entsprechend vielfältig sind die architek-
tonischen Baustile. Während sich die Kirche
mit ihren zwei imposanten Orgeln mehrheit-
lich gotisch gebärdet, verblüfft der Turm mit
einem bunten Stilmix bis zur weithin sicht-
baren barocken Zwiebelkuppel hinauf. Kein
Wunder gehört die Pfarrkirche von St. Pauls
zu den meistfotografierten Sujets von ganz
Südtirol.
Doch zurück zur Kellerei St. Pauls, die eini-
ges später, nämlich 1907, erbaut wurde und
wesentlich profaner daherkommt. Önologe
Wolfgang Tratter entschuldigt sich denn
auch fast für die engen Raumverhältnisse.
«Wir hätten gerne mehr Platz», meint der
sympathische Kellermeister, der seit dem
Jahrhundertjubiläum der Kellerei im Jahr
2007 hier angestellt ist, «aber wir können uns
nun einmal nicht ausdehnen». Wir zwängen
uns an Palettenstapeln vorbei, die für den Ab-
transport bereitstehen, und steigen die Wen-
deltreppe zu den Pressen hoch, die zurzeit
untätig herumstehen. Wolfgang Tratter erklärt
uns die Vor- und Nachteile der verschiedenen
Pressen: «Aromatische Sorten wie Riesling,
Müller Thurgau, Sauvignon, Gewürztraminer
Adresse
Kellerei St. Pauls Schloss-Warth-Weg 21 I-39050 St. Pauls Tel. 0039 0471 662 183 info@kellereistpauls.com www.kellereistpauls.com
und Goldmuskateller ertragen Sauerstoff we-
niger gut als nichtaromatische Sorten wie
Weissburgunder, Pinot Gris und Chardonnay.
Also kommen erstere in geschlossene, letz-
tere in offene Pressen.»
Diese Trennung findet ihre Fortsetzung im
Keller, in den wir über eine breite Treppe hin-
abschreiten. Die sauerstoffempfindlichen Sor-
ten vergären in Edelstahltanks, während die
anderen Sorten in 55 Hektoliter grossen Holz-
fässern vergoren und anschliessend auf der
Feinhefe ausgebaut werden. «Alle zwei Jahre
lassen wir von der Fassbinderei Mittel berger
in Bozen zwei bis drei neue Holzfässer her-
stellen», erklärt uns Wolfgang Tratter, der
sichtlich stolz ist auf seine 25 neuen Holzfäs-
ser. Nicht weniger stolz darf er auf seine alt-
ehrwürdigen 160-Hektoliter-Holzfässer sein,
die noch ein Stockwerk tiefer in einem dunk-
len Kellergewölbe vor sich hin dämmern. Der
besondere Stolz der Kellerei ist das Gründer-
fass, das Kaiser Franz Joseph höchstpersönlich
eingeweiht haben soll. Während der Italia-
nisierung Südtirols gab es allerdings Prob-
leme mit dem Fass. Der geschnitzte Kopf des
Kaisers musste weg. Nur dank der List eines
Angestellten gelang es, Franz Josephs Kopf
zu retten.
Neben grossen Holzfässern gibt es in der Kel-
lerei St. Pauls natürlich auch kleine. Wolfgang
Tratter führt uns fast etwas verlegen zu eini-
gen Reihen Barriques und Doppelbarriques
in einem parallelen Kellergewölbe und meint
leicht entschuldigend: «Unser Barriquekeller
ist leider nicht zu vergleichen mit jenem der
Vinattieri Ticinesi, wo ich vier Jahre gearbeitet
habe.» Als wären wir auf eine solche Idee
gekommen. Ich gebe sogar zu, dass mich die
schlichte Barrique-Krypta der Paulser Genos-
sen fast mehr beeindruckt als die theatralisch
inszenierte Barrique-Arena der Vinattieri. Die
stille Abgeschiedenheit hier unten verleiht
dem Raum etwas beinahe Sakrales. Kaum
Önologe Wolfgang Tratter
(links) und Obmann Leopold
Kager im stimmungs-
vollen Barriquekeller der
Kellerei St. Pauls.
Thema | 21
gedacht, öffnet sich vor uns eine Glastüre
mit der Zwiebelkuppel von St. Pauls darauf
und gibt den Weg frei in das Allerheiligste
der Kellerei, zwei ehemalige, mit Glasfliesen
ausgekleidete Tanks von 1500 und 1900
Hektoliter Fassungsvermögen, die zurzeit zu
einem Degustationsraum mit Schatzkammer
umgebaut werden.
Da sich noch alles im Umbau befindet, stei-
gen wir für die Degustation wieder hinauf und
nehmen im Sitzungszimmer des Vorstands
Platz. Unter den gestrengen Blicken der
früheren Obmänner kredenzt uns Wolfgang
Tratter einen Wein um den anderen. Wir sind
gespannt. Was wir über die Kellerei gelesen
haben, ist ziemlich zwiespältig. So schreibt
etwa Jens Priewe in seinem Standardwerk
«Die Weine von Südtirol» (München 2006):
«Die Genossen der Kellerei St. Pauls gehören
zu den Stillen im Lande. Dabei haben sie
nichts zu verbergen – ausser der guten Quali-
tät ihrer Weine. Es fehlt aber noch der spekta-
kuläre Wurf.» Im Gambero Rosso 2010 steht
dagegen: «Wie eine Vitaminspritze wirkte
nach einer etwas verhaltenen Phase der neue
Kellermeister Wolfgang Tratter. Er war es, der
den Genossenschaftsweinen wieder auf die
Beine half. Seine aktuelle Serie ist von meist
hervorragender Qualität und enthält sogar
einige echte Highlights.»
Dem pflichte ich bei. Was die 215 Weinbauern
der Genossenschaft auf 175 Hektaren Reb-
Flaschenpos t | 22
bergen rund um St. Pauls erzeugen, lässt sich
sehen. Angetan hat es mir vor allem der
Weissburgunder, der hier eine sehr lange Tra-
dition hat und einen Fünftel der Produktion
ausmacht. Wolfgang Tratter schenkt ihn gleich
in drei Versionen aus: als leichten, frischen
Weiss burgunder Berg der Classic-Linie, als
mittelschweren, finessereichen Weiss bur gun-
der Plötzner der Exclusiv-Linie und als vollmun-
digen, mineralischen Weissburgunder Passion
der Passion-Linie. Auch beim Sauvignon zieht
der junge Kellermeister auf den drei Manua-
len seiner Linien alle Register, wobei seine
grosse Leidenschaft natürlich der von ihm
kreierten Passion-Linie gilt. Bei den Rotwei-
nen gefällt mir zunächst einmal der elegante,
fruchtige Vernatsch Sarnerhof, der, wie Wolf-
gang Tratter treffend sagt, «noalen tut», nach
mehr verlangt. Aber auch der samtig-seidige
Blauburgunder Riserva Passion hat es mir
angetan.
Leider bleibt keine Zeit mehr für ein Glas
Sekt in der Vinothek. Schade, nachdem ich
meine unbegründeten anfänglichen Vor-
behalte gegenüber den Paulser Genossen
aufgegeben habe und gewissermassen vom
Saulus zum Paulus bekehrt worden bin,
hätte mich das sehr interessiert. Denn die
Kellerei St. Pauls hat sich ja im Jahr 2005
die alteingesessene Wein- und Sektkellerei
Kössler schräg gegenüber einverleibt. Nächs-
tes Mal plane ich mehr Zeit ein. Das ver-
spreche ich hoch und heilig.
Die Schatzkammer der
Paulser Genossen mit einer
lückenlosen Sammlung
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Vernatsch Sarner Hof Exclusiv 2009 Südtirol Vernatsch DOC
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Sehr helles Gelb; Aromen von weissem Pfirsich, rosa Grapefruit mit Noten von Brennnesseln; vollmundig, saftige Säure, feine Bitterkeit im langen Abgang; monu-mentaler, markanter Wein
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Topfgucker | 2 4
Der Auener Hof im Sarntal ist das höchstgelegene Sternerestaurant Italiens
Text: Gaby Labhart
Der Gast hat in diesem geräumigen, angenehm
hohen Raum die Wahl zwischen zwei präch-
tigen Aussichten, und es nicht einfach, sich
zu entscheiden. Da ist einmal die Sicht durch
die Panoramafenster auf die Dolomiten: Das
Abendrot überzieht die markanten Gipfel,
und es ist zum Dahinschmelzen schön.
Die andere Sicht geht in die Küche, wo man
durch eine Glastüre den Chef und seine drei
Mitarbeiter beim Kochen beobachten kann.
Zugegeben: Je dunkler es draussen wird,
desto einfacher wird es, sich für die Küche
zu entscheiden. Nicht verpassen sollte man
allerdings die Rehe, die vom nahen Wald-
rand über die Lichtung schreiten. Nein, sie
landen nicht in der Pfanne. «Das sind», sagt
schmunzelnd Gisela Schneider, Sommelière
und Schwester des Küchenchefs, «unsere
Animationsrehe». Ja, es geht hier locker
und humorvoll zu und her. Keine Spur vom
Gehabe grosser Gourmettempel. (Übrigens
auch nicht bei den Preisen.)
Heinrich Schneider beim Arbeiten zu beob-
achten, macht fast so viel Freude, wie bei ihm
zu essen. Die Bewegungen des 38-Jährigen
sind präzise, besonnen, sicher. Keine Spur
von überflüssiger Gestik oder gar Hektik. So
arbeitet er, so kocht er, so ist er. Kein Blender
und keiner, der viele Worte verliert.
Klar verwendet er Produkte, die in den aller-
meisten Fällen aus der direkten Umgebung
stammen, sei es das Grauviehkalb oder das
Milchferkel. Oder die Raritäten vom Obergur-
schner-, Erschbaum- und Hinterproslhof auf
der Käseplatte. Alles aus der Nachbarschaft,
alles aus dem Sarntal, der Heimat von Hein-
rich Schneider. Die Zeit ist zwar auch in dieser
Talschaft nicht stehengeblieben, aber das
Sarntal hat sich viel Ursprüngliches bewahrt,
und ist eine idyllische Talschaft, die sich über
eine Länge von 50 Kilometern von Bozen über
das Penser Joch nach Sterzing erstreckt.
Zum Auener Hof gehts vom Hauptort Sarnthein
noch etwas kurvenreich und schmalstrassig
aufwärts, aber es ist alles gut ausgeschildert.
Nicht aufgeben, der Hof liegt ein bisschen
abseits. Das letzte Haus am Hang mit asphal-
tierter Zufahrt ist der Auener Hof. Bozner
Gourmets behaupten, in zwanzig Minuten
seien sie bei ihrem Lieblingskoch. Auswärtige
dürfen von Bozen aus ruhig mit einer guten
halben Stunde rechnen. Wer mag, kann den
Hof auch wandernd erobern. Klugerweise
bietet das höchstgelegene Sternerestaurant
Italiens einfache, aber durchaus praktische
Studios zum Übernachten an, eine Option,
die man unbedingt einplanen sollte. Es wäre
scha de, wenn man aus fahrtechnischen Über-
legungen auf Gisela Schneiders Weinempfeh-
lungen verzichten müsste.
15 Punkte gibt der Gault-Millau Südtirol der Kü-
che im Auener Hof, und man kann dem Gour-
metführer nur zustimmen, wenn er schreibt:
«Heinrich Schneider hat seinen eigenen Stil
gefunden, den er hartnäckig verfolgt und der
ihn zu den interessantesten jungen Köchen
Südtirols reifen liess. Sein Konzept klingt
dabei genauso einfach wie genial: so oft wie
möglich Natur einfliessen lassen.» Schneider
sagt das so: «Es ist faszinierend und eine
Herausforderung, mit einfachen Produkten
neue Aromakombinationen zu kreieren.»
Schneiders grosse Passion sind Wildkräuter.
Oder noch präziser: selbst gesuchte Wild-
kräuter. Jeden Morgen sammelt er frisch, was
mittags und abends auf die Teller kommt.
Manchmal geht er auch zusammen mit seinen
drei Söhnen auf Kräutertour. Wo das genau
ist, verrät er selbstverständlich nicht. Dass
Adresse
Auener Hof Auen 21 I-39058 Sarntal Tel. 0039 0471 623 055 www.auenerhof.it
Gipfeltreffen für Gourmets:
Blick durch die Glastüre in
Heinrich Schneiders
Spitzenküche.
Topfgucker | 26
die wilden Grünen hier oben – der Auener
Hof liegt auf 1622 Metern über Meer – besser
schmecken als unten an den Stadträndern,
glaubt man gerne. Schneiders Wissen über
seine Wildkräuter ist enzyklopädisch. Löwen-
zahn und Sauerampfer, Wiesensalbei und
Spitzwegerich, Beifuss und Wiesenknopf,
Leimkraut, Fette Henne oder Sauerklee: Wer
sie nicht kennt, wird sie hier oben in ihrer
Hochform kennenlernen. Vielleicht als Wild-
kräuterpesto oder als Wildkräutersalat zu ei-
nem Savarin vom Biojoghurt mit mariniertem
Bachsaibling. Oder als Ravioli vom Leimkraut
mit Sarner Bergkäse.
Schon Heinrich und Gisela Schneiders Eltern
– die Mutter war eine gebürtige Sarntalerin,
der Vater kam aus Deutschland – haben auf
dem Auener Hof Wanderer und Skifahrer
bewirtet. 1998 übernahmen die Geschwister
das Haus. Die Faszination für das Feine, die
Freude an der gehobenen Gastronomie ist
den beiden in die Wiege gelegt worden. Für
ihn, sagt Schneider, sei früh klar gewesen,
dass er einen Beruf im Gastgewerbe ergrei-
fen möchte. «Nicht nur, weil ich in einem
Gastronomiebetrieb aufgewachsen bin, son-
dern auch, weil unsere Eltern mit uns immer
in ganz guten Lokalen essen gegangen sind.
Das hat mich stark beeinflusst.»
Schneider hat in einigen der besten Restau-
rants im Südtirol und im Elsass gearbeitet,
und dann, sagt er, habe er sich halt jedes Jahr
weiterentwickelt. Dass die Umstellung auf
Gourmetküche wohl nicht ganz einfach gewe-
sen sein muss, ahnt man. Schneider sagt mit
gewohnter Zurückhaltung: «Die einen Gäste
kamen wieder, die andern nicht mehr.»
Jetzt wollen sie alle kommen, vor allem
seit der Küchenchef letztes Jahr den ersten
Michelin-Stern bekommen hat. «Die Ver-
leihung eines Michelin-Sterns ist für einen
Koch das Schönste, was er erreichen kann»,
sagt Schneider, und man merkt ihm deutlich
an, wie gross seine Freude war und ist. Der
Auener Hof ist definitiv kein Geheimtipp
mehr. Reservieren ist Pflicht, umso mehr, als
die Geschwister Schneider maximal 25 Plätze
vergeben. Mehr wären zu viel. Für die Küche
und ihre hohen Ansprüche auf dem Gipfel
des Genusses.
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Fahr tenschre iber | 29
Über den Jaufenpass – eine grandiose Fahrt durch Geografie und Geschichte
Text: Martin Hauzenberger
Der berühmtere ist der Brenner. Aber der pit-
toreskere, spektakulärere der Pässe auf dem
Weg von Norden nach Meran ist der Jaufen,
der uns den Umweg durchs Eisacktal und
über Bozen erspart. Für die Abkürzung heisst
es allerdings, sich auf 2094 Meter hinaufzu-
arbeiten und einiges an Kurven und Kehren
hinter sich zu bringen.
Gleich nach Sterzing oder Vipiteno führt der
Weg nach rechts ins Ratschingstal alias Val
di Racínes hinein – und dann einfach immer
nach oben. Es geht zwar nicht gleich auf den
Olymp, aber eine Art Göttersitz ist der Jau-
fenpass auch. Der italienische Name Passo
di Monte Giovo deutet es an: Der Übergang,
der schon vor vielen hundert Jahren benutzt
wurde, erhielt von den alten Römern den
Namen Iugum Iovis, Jupiterjoch.
Diese Fahrt hinauf zu Göttervater Jupiter be-
ginnt mit sechs Kehren im Wald. 13 Kilometer
später ist die Waldgrenze erreicht, und jetzt
geht es in vier weiteren Kurven auf 2 Kilome-
tern bis ganz nach oben auf die Passhöhe. Der
Blick zurück nach Norden zeigt das gewaltige
Panorama der Gebirgsketten zwischen Italien
und Österreich, zwischen Süd- und Nordtirol.
Ein paar Dutzend Meter weiter nach Süden und
nach einem von Netzen geschützten Felsein-
schnitt, öffnet sich dann die atemberaubende
Aussicht auf die Sarntaler Alpen und hinunter
ins Passeiertal. In der «Edelweisshütte»
werden müden Touristen Erfrischungen und
Murmeltieröl «bei Überbeanspruchung von
Muskeln und Gelenken» offeriert. Vor allem
Reisende auf zwei Rädern gibts im Sommer
hier oben reichlich. Wers auf dem Velo aus
eigener Muskelkraft geschafft hat, kann das
Murmeltieröl bestimmt gut gebrauchen und
sich auf die Schussfahrt ins Tal freuen. Und
die Fahrenden in der schweren Ledermontur
können ihren geplagten Motoren etwas Ruhe
gönnen.
Frisch gestärkt geht es nun abwärts nach
Süden. Nach zwei Kehren ist die Waldgrenze
auf dieser Seite erreicht, nach neun weiteren
Richtungswechseln und knapp 20 Kilometern
das Passeiertal. Hier unten wartet der wahre
Olymp der Südtiroler, die «Hoferkapelle»
bei St. Leonhard in Passeier. Sie wurde zum
Andenken an den Tiroler Nationalhelden
Andreas Hofer errichtet, des Wirts und
Viehhändlers aus dem nahen Sandhof, der
vor gut zweihundert Jahren die Tiroler gegen
Napoleons Franzosen und deren bayri-
sche Hilfstruppen führte. Für die grossen
Schlachten im Jahr 1809 zog er mit seinen
Tiroler Schützen über den Jaufenpass, über
den damals erst ein Saumpfad führte, in die
ferne Hauptstadt Innsbruck. Nach mehreren
gewonnenen Gefechten am Bergisel – heute
eher als Schauplatz von Skispringer-Helden-
taten bekannt – ging die letzte Schlacht ver-
loren. Der geschlagene Hofer überquerte ein
letztes Mal den Jaufenpass. Hoch über dem
Passeiertal versteckte er sich auf einer Alm.
Doch er wurde von einem Nachbarn verraten
und von den Franzosen im fernen Mantua
erschossen.
Wir kehren zurück in die Gegenwart. Nach der
erholsamen Fahrt durchs Passeiertal erwar-
ten uns zu Füssen von Schloss Tirol, wo einst
die Geschichte des Landes Tirol angefangen
hat, die Stadt Meran und ein wohlverdientes
Glas Weissburgunder.
Die Fahrt hinauf auf
das «Jupiterjoch» bietet
göttliche Ausblicke.
Infos
Tourismusverein Passeiertal Tel. 0039 0473 656 188 info@passeiertal.it www.passeiertal.it
Tre f fpunk t | 30
Südtirol Jazzfestival
25. Juni bis 04. Juli 2010
Jazz auf Weltklasseniveau in besonderer Atmosphäre, mal im Wein-
keller oder auf der Schutzhütte, mal in der Produktionshalle des Pisten-
geräteherstellers Prinoth oder in den Strassen von Bozen.
www.suedtiroljazzfestival.com
21. bis 25. Juli 2010
Seit dem Jahre 1964 sind 46 Auflagen der EUROPEADE über die
Bühne gegangen. Die diesjährige Ausgabe wird in Bozen ausgetragen.
Tausende von Trachtenträgern aus Europa treffen sich jährlich an je-
weils wechselnden Orten, um dort gemeinsam zu singen, musizieren,
Südtiroler Agenda
tanzen und feiern. In Südtirol gibt es 52 aktive Volkstanzgruppen, die
innerhalb ihrer Dorfgemeinschaften wichtige Mitträger des örtlichen
Brauchtums sind.
www.europeade.eu
Europeade – Grösstes Volkstanzfest Europas, Bozen
Tre f fpunk t | 31
Südtirol ist bequem und rasch mit öffentlichen
Verkehrsmitteln erreichbar. Mit Schweizer ÖV
und Vinschgerbahn gelangen Sie im Stunden-
takt von Zürich nach Bozen. Die Rhätische Bahn
bietet zwischen Landquart und Zernez eine täg-
liche Schnellverbindung in beiden Richtungen.
Dazu gibt es täglich mehrere Postautokurse von
Zernez über den Ofenpass nach Mals im oberen
Vinschgau. Dort bietet die Vinschgerbahn naht-
lose Anschlüsse nach Meran und direkt nach
Bozen. Wer nur einmal umsteigen will, steigt
in Zürich in den Schnellzug Richtung Wien und
wechselt in Innsbruck in den Anschlusszug nach
Bozen und Verona. Rückfahrt ab Bozen. Wieder
mit direktem Anschluss in Innsbruck.
www.sbb.ch und www.vinschgerbahn.it
Jeden Samstag, von März bis November, startet
in St. Gallen (via Zürich) der Car des Südtirol-
Express nach Meran. www.suedtirolexpress.ch
Wer per Auto anreist, kann das quasi parallel zu
den ÖV-Routen tun: entweder über den Ofen-
oder Reschenpass in den Vinschgau oder auf der
Autobahn via Innsbruck über den Brenner.
Den besten Weg nach Südtirol finden Sie unter:
www.suedtirol.info/anreise
Schweiz – Südtirol retour
Kurz mal weg
1 Badl nach Wahl in der Schwebewanne, 1 Massage à 50 Min. und andere Inklusivleistungen.
Info & Buchung:
Hotel Weihrerhof ****I-39054 Oberbozen/Ritten/Südtirol Tel. +39 0471 345 102info@weihrerhof.com
www.weihrerhof.com
01.06.- 26.06.2010 - 409 € pro Person in der Kat. Oartl - 4 Übernachtungeninkl. Geniesser-Halbpension
Italien hat auch Monumente, die nicht aus Marmor sind.
Vor Jahrmillionen vom Meer umspült, erheben sich in der nördlichstenProvinz Italiens Dolomitengipfel wie die drei Zinnen über 3000 m in die Höhe.Sie stehen für eine lange Geschichte alpiner und mediterraner Einflüsse,welche Landschaft, Kultur und Menschen Südtirols so typisch macht.
Die Dolomiten gehören seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
www.suedtirol.info
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