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Herbst 2014 / CHF 4.90 MAGAZIN Auch als iPad-App erhältlich. Magazin jetzt gratis abonnieren. TÖRGGELEN: 2 MEISTERINNEN AM HERD LESERREISE AUF SEITE 29 HOLZ KANN ALLES DIE EXKLUSIVSTEN HIDEAWAYS

Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

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Page 1: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

Herbst 2014 / CHF 4.90 MAGAZIN

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AM HERD

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Page 2: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

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In unseren Hotels wird Wellfeeling grossgeschrieben. Ob Sie sich auf der Sonnenterrasse die Ferienbräune holen, Ihre Lieblingslektüre „verschlingen“, faulenzen, sportlich aktiv oder einfach nur gemütlich einen herrlichen Sonnentag verbringen – die Belvita Leading Wellnesshotels Südtirols sind die 30 besten 4- und 5-Sterne-Hotels im Sonnenland Südtirol. Besuchen Sie uns im Internet.

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5 Jahre theiner’s garten! Erholung und Genuss im schönen Etschtal bei Meran. Auf unsere Gäste warten Wellness und aktive Erholung mit geführten Wander-ungen, Rad- und Mountainbiketouren. Ideal auch für Golfer, Plätze sind bis in den November hinein bespielbar.

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In unseren Hotels wird Wellfeeling grossgeschrieben. Ob Sie sich auf der Sonnenterrasse die Ferienbräune holen, Ihre Lieblingslektüre „verschlingen“, faulenzen, sportlich aktiv oder einfach nur gemütlich einen herrlichen Sonnentag verbringen – die Belvita Leading Wellnesshotels Südtirols sind die 30 besten 4- und 5-Sterne-Hotels im Sonnenland Südtirol. Besuchen Sie uns im Internet.

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3GESICHTER/INHALT

INHALT GESICHTER 3 Aufbruch mit Eva Maria Moser,

Schmuckdesignerin30 Interview: Schlusspunkt mit

Stefano Rossi, Herrenschneider

SHORT CUTS 5 Nicht verpassen:

Meraner Highlights11 Auch nicht verpassen:

Südtirol aktuell

UNTERWEGS 6 Wohnen im Luxus:

Hideaways im Höhenfl ug12 Holzspezialisten:

Ohne Brett vor dem Kopf16 Literarische Streifzüge:

Den Dichtern auf der Spur29 Leserreise, Anreise

GENIESSEN20 Törggelen:

Jede nach Ihrer Fasson24 Törggelen:

Anleitung für Einsteiger26 Wein und Küche im Strasserhof:

Voll im Saft28 Weinbestellung

Impressum: Redaktion: Gaby Labhart, Pressebüro, Zollikon · Gestaltung, Kon-zept und Realisation: GEYST AG, Zürich · Druck: Swissprinters AG · Fotos: Alex Filz, Bozen Kontakt: [email protected]: Johanna Fieg und Anna Matscher

WEITERE INFOS

Eva Maria Moser (24), lebt und arbeitet auf dem Oberwiesterhof im malerischen Ober-plars bei Algund, wo ihre Eltern auch Apparte-ments an Feriengäste vermieten. Mosers Lei-denschaft für alles, was mit Sprache und Schrift zu tun hat, führte sie an das Humanis-tische Gymnasium in Meran. Anschliessend studierte sie visuelle Kommuni-kation und Produktdesign und schloss das Studium 2011 ab. Das Entwerfen von Schmuck aus Zeitungspapier nimmt einen gu-ten Teil ihrer Zeit in Anspruch. www.evamariamoser.comwww.oberwiesterhof.com

AUFBRUCHEva Maria Moser, 24, Schmuckdesignerin

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Auf die Idee kam ich beim Zeitungslesen. Ich wollte meiner Freundin ein spezielles Geschenk machen. Und das wurde es dann auch: ein Ring aus Zeitungspapier. Nun, mit der Zeit hat sich das etwas herumge-sprochen, dass ich Schmuck aus Zeitungs-papier mache. Wie das funktioniert? Ideal ist es, wenn meine Kunden mich in meinem Showroom, einer alten Bauernstube im Haus meiner Eltern, besuchen und sich meine Arbeiten ansehen. Oft bringen die Kunden mit, was ihnen wichtig ist: viel-leicht ihre Hochzeitsanzeige, ihre Diplom-arbeit, die Geburtsanzeige des ersten Kin-des. Eine Musikerin brachte eine lobende Kritik mit. Wir besprechen, was daraus entstehen soll. Wenn alles klar ist, geht es los. Ich befeuchte das Papier und forme es, drehe und winde und verwickle es, bis es stimmt. Es wächst zusammen. Papier ist bekanntlich geduldig. Am Schluss ist das Objekt hart wie Stein und federleicht wie

Papier. Und übersteht Schweiss wie Re-gen. So wird aus Erinnerung ein Schmuck-stück, aus Vergänglichkeit Beständigkeit, aus Ak tualität ein Unikat. Ein schöner Gedanke in einer schnelllebigen Zeit.

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Hotel Sittnerhof****I-39012 Meran

Tel. +39 0473 446 [email protected] - www.sittnerhof.it

Entspannt wandern in Meran!7 Nächte für 6 in Geniesser HP05.10.-10.11.2014 zum Preis ab € 714 p.P. inkl. MeranCard.

Welch herrliche Lage, in einer Sackgas-se und doch nur 10 Gehminuten ohne Steigung vom Zentrum Merans.

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Classic Hotel Meranerhof****S39012 Meran

Tel. +39 0473 230 [email protected]

Wo Tradition auf Moderne trifft! Im Classic Hotel Meranerhof, das kleine Grandhotel mit Flair im Herzen von Me-ran. Geniessen Sie unseren Garten mit alten Zedern und Palmen, den grosszü-gigen Wellnessbereich und unser Beau-tycenter.

Im romantischen Park und nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum ent-fernt, verzaubert das „Bavaria“ aus der Zeit der Belle Époque seine Gäste mit unverwechselbarem Flair und herzli-cher Gastfreundschaft. Die exquisite Küche und die idyllische Atmosphäre garantieren erholsame Ferien.

Hotel Bavaria**** I-39012 Meran

Tel. +39 0473 236 [email protected] - www.bavaria.it

Herbst-Angebot: 3 Übernachtungen mit Gourmet-Halbpension ab € 365 pro Person im Doppelzimmer.

Mit Eintritt in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Stundenkarte Ther-me Meran sowie Teilmassage.

Hotel Pollinger****I-39012 Meran

Tel. +39 0473 270 [email protected] - www.pollinger.it

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Hotel Golserhof****SI-39019 Dorf Tirol über Meran

Tel. +39 0473 923 [email protected] - www.golserhof.it

Ein kleines individuelles Haus, ein ge-mütliches, modernes Ambiente, sowie Gastgeber aus Freude machen den Auf-enthalt einmalig.Frische Südtiroler Produkte, Weinspe-zialitäten und Wellnessrituale, fein-fühlig betreut, lassen die Herzen höher schlagen.

Geniessen Sie den Herbst in Meran vom 18.10. bis 07.11.2014 ab € 609 p.P. & Woche inklusive Meran Card.

Das elegante 4-Sterne-Hotel liegt ein-gebettet im sonnigen Park- und Villen-viertel von Meran.

Hotel Sonnenburg****I-39012 Meran

Tel. +39 0473 230 [email protected] - www.sonnenburg.it

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o1MERANER HIGHLIGHTS

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Foto: Press Arigossi

GLÜCK MIT GALOPP1935 wars das erste Mal. Seither ist der «Grosse Preis von Meran Forst» der unbestrittene Höhepunkt und Abschluss der Saison. Das hochdotierte Hindernisrennen über 5000 Meter lockt Pferde- sportfreunde aus ganz Europa auf die Pferderennbahn nach Meran.www.meranogaloppo.it

SPASS MIT SCHAFENSie gehören zu den ältesten Nutztieren des Menschen und können fast alles: warm geben, Fleisch liefern, Milch liefern. Alljährlich widmet das Ultental bei Meran den Wundertieren seine beliebten Spezialitätenwochen, die «Ultner Lamm- wochen». Märkte, Gasthöfe, Themenwanderungen, Hoffüh-rungen: alles im Zeichen des Schafs.www.ultental-deutschnonsberg.info/lammwochen

LODGE MIT ELEGANZ1912 erbaute der Fuhrmann Josef Spechtenhauser im Schnals- tal sein Josefsheim, eine Herberge mit herrschaftlicher Archi-tektur in Prachtslage. Das Kleinod wurde famos renoviert: mit vier Appartements, einem Wellness-Refugium im ehemaligen Stadel sowie zwei Emporen, die für grosse Familientafeln oder gar für Arbeitsmeetings benutzt werden können.www.josephus.it

GENUSS MIT STILDas neue Restaurant Sigmund, direkt am Bozner Tor in Meran, ist bereits mehr als ein Geheimtipp. In den luxuriös-einfachen Mauern sind Küche und Bedienung von einer unaufgeregten Suche nach Perfektion geprägt. Dass in dem historischen Haus jetzt noch vier sehr geräumige Zimmer umgebaut worden sind, setzt dem Vergnügen die Krone auf. Unbedingt reservieren!www.restaurantsigmund.it

GARTEN MIT WEINZuerst die grossartigen Gärten von Schloss Trauttmansdorff erkunden, anschliessend eine Führung mit Weinschwerpunkt erleben, das mittelalterliche Schloss Katzenzungen entdecken, Weine verkosten und dann wieder fröhlich zurück nach Trautt-mansdorff im Shuttlebus: Best of Herbst im Paket.www.trauttmansdorff.it

DIE GÄRTEN VON SCHLOSS TRAUTTMANSDORFF – TEIL DER LESERREISE AUF SEITE 29.

Page 6: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

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K LO S T E R M U RI - GRIE S

HIDEAWAYS IM HÖHENFLUG

Ob Sterne am Himmel oder im Reiseführer: Wir verraten Ihnen, wo man im Südtirol am exklusivsten

residiert. Denn Luxus hat viele Gesichter.

TEXT: Christina GublerFOTOS: Alex Filz

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Wo einst der Grenzschutz wachte: Romantik ohne Zollschranken.

DAS UNERREICHBARE: ZOLLHAUS IM SCHNALSTALMächtige Gletscherzungen lecken an einer kargen Fels- und Schuttlandschaft, wo der Schnee nie ganz weg-schmilzt. Ringsum reihen sich Kogel an Kogel an Spitze, lauter Dreitausender. Mitten in dieser hochalpinen ita-lienisch-österreichischen Grenzgegend im hintersten Schnalstal klebt am Hang des Hochjochs eine winzige Hütte. Man könnte sagen: eine Einsiedelei, nähme nicht ein grosses Doppelbett den halben Innenraum ein. In Wahrheit ist es ein altes Zollhaus, das nach dem Schengen-Abkommen 1997 genauso wie das Schmug-geln seinen Sinn verlor. Und einen neuen fand: Es wurde zum Schlupfwinkel für Selbstversorger, die dem Rum-mel des modernen Ferienstyles entfliehen wollen. Spätestens ab dem Spätnachmittag bleibt man in diesem Nest auf 2800 Metern am Rande eines Wander- und Ski-gebiets von anderen Menschen völlig unbehelligt. Geht die Türe, ist es der Wind. Klopfts ans Fenster, sind es Bergdohlen. Sollte Ötzi vorbeischauen, wäre das nur ein Geist: Der Mann aus dem Eis wanderte vor 5500 Jahren tatsächlich in der Nähe herum und liegt heute gut ver-schlossen und gekühlt im Archäologiemuseum Bozen.Aufgrund seiner Lage und Abgeschiedenheit lässt sich das Zollhaus fast nicht toppen. Denn wo einzig schöns-tes Alpenglühen und der unendliche Sternenhimmel ein Spektakel bieten und auch sonst die Natur den Ton an-gibt, werden selbst einfachste zivilisatorische Annehm-lichkeiten zum Reichtum. Dazu zählen die Minikoch-nische mit Nespresso-Maschine, Holzherd und

UNTERWEGS7

W OH N E N IM LU X U S

Elektroofen, ein Wasserkanister und die mit sonnen-warmem Wasser gespeiste Openair-Dusche. Sogar das Plumpsklo hat Vorzüge: Es befindet sich direkt neben dem Wohnraum im Haus.Natürlich: Etwas berg- und hüttentauglich muss der Gast schon sein, um das alles richtig geniessen zu können. Und manche werden es schätzen, dass versteckt hinter einer Kuppe, aber kaum einen halben Wegkilometer entfernt die «Schöne Aussicht» liegt, ein beliebter Rast- und Un-terkunftsort für Pistenflitzer und Gipfelstürmer. Die pri-vate Schutzhütte wird seit 1987 von Paul Grüner bewar-tet. Der rührige Hüne, der mit seiner Frau zudem das Hotel Goldene Rose im Schnalstaler Dorf Karthaus führt, sorgt mit seinem Team auch für das Wohl der Zollhaus-bewohner. Diese dürfen in der «Schönen Aussicht» die komfortablen Sanitäranlagen, das Sauna-Fass und das Jacuzzi mitbenutzen und sich verwöhnen lassen. Und dank der Materialbahn lässt sich der zweistündige Auf-stieg ab Kurzras zur Hütte unbeschwert ohne Gepäck bewältigen (Variante: mit der Gletscherbahn bis Gra-wand, dann zur Hütte absteigen). Im Winter bringt ei-nen auf Wunsch ein Skitöff samt Gepäck bis fast vors Zollhaus. Übrigens: Zweimal im Jahr herrscht dort doch Hochbetrieb. Im Juni, wenn Hirten die Schnalstaler Schafe über das Hochjoch auf die Weiden im öster- reichischen Ötztal treiben. Und Mitte September, wenn die Herden wieder heimwärts ziehen.

Zollhaus, im Gletschergebiet des Schnalstals, Beschreibung der Anfahrt und Buchung über www.goldenerose.it

Page 8: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

8W OH N E N IM LU X U S

DAS ÜBERRAGENDE:TURM-CHALET IN ST. MARTINVom Vinschger Talkessel aus sieht er trutzig aus, der Rundturm, der tausend Meter weiter oben beim Weiler St. Martin am Kofel thront. Der Bau ist tatsächlich miet-bar. Die Fensterfronten, die die dicken Steinmauern gegen Süden durchbrechen, zeigen nichts als Himmel und Gipfel, auf den Balkonen und Terrassen schwebt man geradezu durch die Lüfte. Ein Sprung über die Brüstung, und man würde direkt im grünen Apfelbaum-meer landen. Oder in Latsch, dem Domizil der Unter-nehmerfamilie Rizzi. Für sie hat Südtirols Stararchitekt Werner Tscholl den Turm als Ferienhaus entworfen. Weil sie ihn zu selten nutzen, dürfen auch andere seine Vorzüge geniessen. Dazu gehört auch das Interieur. Tscholl nahm überall die Rundungen des Baus auf, wähl-te für Wandverkleidungen und Mobiliar von Schlaf-zimmern, Küche, Wohn-Essraum und traditioneller Stube Kastanie vom Sonnenberg, für die Bäder Laaser Marmor. In der Turmmitte versorgt ein durchgehender Glaszylinder mit Wendeltreppe die Etagen zusätzlich mit Licht. Ebenfalls ein Meisterstück: das Hallenbad, eine Art unterirdischer Bergsee mit Wasserfall, Sauna und Whirlpool. Kein Wunder, «verlassen die meisten Gäste das Haus kaum», wie Rizzi-Tochter Simone sagt. Schliesslich müssen sie nicht einmal unbedingt einkau-fen: Sie können auch einen Koch ordern.

Turm-Chalet, St. Martin im Kofel, buchbar für maximal vier Erwachsene, www.turm-chalet.com

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MORE HIDEAWAYS

MOUNTAIN CHALET, OBERTREYENIm Tauferer Ahrntal, hoch über Sand in Taufers, steht ein denkmal- geschützer Hof. Das neuste Kapitel in seiner dreihundertjährigen Ge-schichte heisst: Luxus mit Respekt vor der Tradition. Ein grosser Wohn-raum mit Cheminée, Bauernstube, Biosauna, Hightechküche und drei Schlafzimmer mit Bädern bieten höchsten Komfort. Die fantastische Aussicht gibts gratis dazu. www.chaletobertreyen.com

LAURIN-SUITE, MARGREIDFranz Staffler, der Direktor des Parkhotels Laurin in Bozen, hat im Schat-tengarten seines Freundes, des Weinmachers Alois Lageder, einen Modul-wohncontainer mit Fünfsternekomfort aufstellen lassen. Die Aussenfas-sade wurde von der Südtiroler Künstlerin Claudia Barcheri gestaltet, innen steht restauriertes Laurin-Mobiliar von 1910. Einmalig! Buchung über: www.laurin.it

GROTTNERHOF, VÖLSZum Kulthotel Turm in Völs am Schlern gehört eine steile Strasse abwärts der Grottnerhof. Ein Bijou aus dem 13. Jahrhundert mit zwei topmodernen Suiten: Stahlwaschbecken auf Baumstämmen, neben dem Ledersofa und dem LCD-Flachbildschirm steht ein Weinfass: als Badewanne mit Blick auf die Dolomiten. Morgens fährt der gute Geist vom Hotel Turm vor, den Kof-ferraum gefüllt mit allen Köstlichkeiten Südtirols. Verrückt schön! Buchung über: www.hotelturm.it

OBEREGGER HOF, SCHENNA Der 500-jährige, sanft modernisierte Bauernhof mit seinem urigen Holz-charme bietet einfach alles, was Familien für erholsame Ferien brauchen: viel Platz in Stube und Schlafzimmern, einen Steinkeller zum Feiern, draus-sen einen Spielplatz, eine Kletterwand und niedliche Tiere. Ein Paradies für Gross und Klein! www.obereggerhof.com

Ein Hallenbad wie ein Bergsee: im Turmchalet von Werner Tscholl.

Schlafen wie im Adlerhorst: Prachtsaussicht in den Vinschgau.

Page 9: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

Auch von aussen ein Wahrzeichen:Der eindrückliche Wohnturm von Werner Tscholl.

Page 10: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

DAS HIMMLISCHE:FRÜHMESSERHAUS IN ALGUNDAm obersten Rand des Weindorfs Algund bei Meran versteckt sich hinter Mauern und Zypressen eine Idyl-le erster Klasse: das Refugium zu Sanct Kassian, auch Frühmesserhaus genannt. Priester, die nur noch die erste Messe des Tages lesen mussten, verbrachten früher in diesem Anwesen aus dem 19. Jahrhundert ihren Le-bensabend in klösterlicher Stille. Seit 2008 ist es nun weltlichen Erdenbürgern vergönnt, hier Kontemplation zu finden. Was ihnen dabei geboten wird, ist allerdings gar nicht profan. Die Geschwister Angelika und Georg Pircher, die heutigen Besitzer, haben in jedem der drei Stockwerke mit Rücksicht auf die alte Bausubstanz ein grosszügiges Appartement mit zwei Schlafzimmern, Ess- und Wohnzimmer, Küche und Bad eingerichtet. Alles ist bis ins letzte Detail durchgestylt, mal in post-modernem, mal in traditionell rustikalem, mal in ur-banem Chic, die Materialien sind ebenso hochwertig wie das Design. Im diskret hinter dem Haus angebauten Bürotrakt wird auf Wunsch ein Frühstücksservice or-ganisiert. Vor dem Haus laden ein Garten mit Piazza und Sicht auf die Burg Tirol zum Verweilen und ein Naturpool zum Bade ein. Nicht zu vergessen der alte Gewölbekeller. Er ist gut bestückt mit Wein und steht den Gästen jederzeit offen.

Frühmesserhaus Refugium zu Sanct Kassian, St. Kassianweg 16, I-39022 Algund, Tel. +39 0473 491350, www.sanct-kassian.com

Das Refugium zu Sanct Kassian: Luxus, wo einst Priester in Pension gingen.

Tradition und Eleganz in historischem Gemäuer.

Page 11: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

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FESTAKTAm 17. September wird Reinhold Messner siebzig. Wie und wo der berühmte Jubilar feiern wird, ist seine Privatsache. Glück darf man ihm trotzdem wünschen, auch zur Eröffnung des MMM Corones am Gipfel des Kronplatzes, die für den Spät-herbst geplant ist. Es ist das sechste Museum im Bunde seines Grossprojektes «MMM – Messner Mountain Museum».www.reinhold-messner.de

WOHLBEFINDENBurgeis bei Mals im Vinschgau, gar nicht weit von der Schwei-zer Grenze: Romantikhotel Weisses Kreuz und Ansitz zum Löwen. In den Stuben aus dem 14. und 16. Jahrhundert sind im denkmalgeschützten Haupthaus fünf luxuriöse Suiten ent-standen und in der ehemaligen Scheune vier. Dazu die gross-zügige Wellnesswelt und das sehr schöne Restaurant.www.weisseskreuz.it

KLANGKETTENDas vierzehnte Mal «Transart»: ein Name, der mittlerweile für sich selber spricht. Am grenzübergreifenden Festival für zeit-genössische Kultur wird dieses Jahr der New Yorker Künstler Zefrey Throwell 6800 Sänger für seine «Entropy Symphony – Movement IV» zu einer Klangkette vereinen. Der erste Satz wurde 2010 in den USA uraufgeführt, der zweite in Berlin und der dritte in Los Angeles.www.transart.it

SCHNAPSIDEEDer engagierte Biobauer Norbert Blasbichler betreibt auf seinem Radoarhof am Eisacktaler Keschtnweg seine Muttertierhaltung so sorgfältig wie Obstbau, Weinkeller und Hofbrennerei. Und weil er ein findiger Kerl ist, brennt er auch ein paar Raritäten, besonders den Edelkastanienbrand. Ja, man darf degustieren…www.radoar.com

BERGFESTIVALWas den Davosern das WEF, ist den Brixnern der «Kiku. Inter-national Mountain Summit - IMS». Wer Berge liebt, geht hin. Das diesjährige Programm steht unter dem Motto «Willenskraft». Sie steht für Beharrlichkeit, Robustheit und Zielstrebigkeit. Auf der IMS-Bühne werden grosse Persönlichkeiten über ihre Er-fahrungen reden. Auch Wandern mit den Profis gehört dazu. www.ims.bz

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anuel Ferrigato / IMS

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Page 12: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

ADOLF EGGER, TISCHLER, ST. WALBURG:«In jedem Rumpler steckt viel präzise Handarbeit. Mir macht das Freude,

und die Kunden schätzen es. Sie selber brauchen dann Fingerspitzengefühl, wenn sie dieses alte Gesellschaftsspiel spielen. Es gibt Tricks,

den Kreisel so anzutreiben, dass er durch möglichst viele Kammern saust, dort die Figuren umwirft und so punktet.»

Page 13: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

OHNE BRETTVOR DEM KOPF

Sie holen traditionelle Spielbretter und Schälkörbe zurück ins Rampenlicht und erobern mit trendigen Brillen die Welt.

Erstaunlich, was Langeweile oder Bequemlichkeit an kreativen Kräften freizusetzen vermögen. Mitunter reicht dazu auch ein Glas Bier.Doch der Reihe nach – und zunächst zurück in die Zeit, als man abends auf den abgelegenen Höfen im Ultental mangels Unterhaltung oft den Daumen drehte. Ein Stör-tischler fand das überaus fad. Also zimmerte er eine Art Puppenhaus mit Stube und Kammern für Stallburschen, Knechte, Rossknechte, Mägde und Speck. Hinein stell-te er 15 gedrechselte Figuren, die es mit einem kleinen Kreisel zu Fall zu bringen galt. So jedenfalls malt sich Adolf Egger, Tischler aus St. Walburg in Ulten, die Geburtsstunde des Rumplers aus. Eine schöne Geschich-te. Noch schöner ist allerdings, dass Egger diesem einst beliebten, später von Radio und TV verdrängten Tisch-kegelspiel zu neuer Popularität verhilft. Ein Modell von 1930, entdeckt auf einem staubigen Dachboden, dient ihm dabei. Er baut es nach, originalgetreu. «Und mit viel Herzblut», sagt er, spannt ein Werkstück aus Buche in den Spindelstock und schält von Hand und nach Au-genmass einen Kreisel heraus. «Manchmal hat einer halt ein etwas dünneres Bein.» Solche Details gehen selbst-verständlich nicht auf Kosten der Spielqualität, sondern machen jeden Rumpler zum Unikat.Keine Massenware sind auch die langgezogenen Körbe von Hermann Weiss vom Steinweiherhof in Völlan. Sie heissen Keschtnriggl, weil sich in ihnen auf dem Feuer gebratene Kastanien hin und her rütteln lassen, bis die Schalen abbröseln. Das clevere Gerät wurde erfunden, als im sonnigen Etschtaler Mittelgebirge noch weit- gehend Kastanienbäume das Kulturland prägten, deren Nussfrüchte im Winter zu den wichtigsten Nahrungs-mitteln und sie zu schälen zum Tageswerk gehörte. «Man wollte dabei wohl weder die Finger gross krumm machen noch verbrennen», mutmasst Hermann Weiss schmun-zelnd. In seiner Kindheit hat er zigmal zugeschaut, wie der Grossvater aus einem Kastanienstecken und Hasel-holzstreifen das kunstvolle Flechtwerk zauberte. Und er memorierte es gut. Jahrzehnte später kam aus Dorf

Tirol die Anfrage, ob er einen Ketschnriggl für das Landwirtschaftliche Museum Brunnenburg reprodu-zieren könne. Es gelang ihm auf Anhieb. Heute ist es sein Hobby. Jeden Herbst zieht der pensionierte Apfel-bauer los, geeignete Stecken zu suchen, im Winter sitzt er täglich in seiner Werkstatt, schneidet, spannt und flicht. «Eine beschauliche Arbeit und ein guter Zeitver-treib fürs Alter.»Das können Thomas Oberegger und Klaus Tavella von ihrem Business nicht behaupten. Was die beiden eigent-lich in der Immobilienbranche tätigen Freunde vor fünf Jahren beim Feierabendbier «zum Jux» ausheckten und dann in einer Garage konkretisierten, hat sich zum flo-rierenden Geschäft entwickelt: modische Brillen aus heimischem Furnierholz. 14 ultraleichte Modelle, wahl-weise aus Nuss, Kirsch oder Akazie, bietet ihre Firma WooDone in Vahrn bei Brixen derzeit an, 15 000 Stück verlassen jährlich die Manufaktur und gehen an Optiker- geschäfte in aller Herren Länder. Beste Chancen also, dass dereinst auch dieses Südtiroler Holzprodukt auf eine lange Tradition verweisen kann.

TEXT: Christina GublerFOTOS: Alex Filz

WEITERE INFOS

Rumpler: Tischlerei Adolf Egger, Weissau 325, I-39016 St. Walburg/Ulten, Tel. +39 0473 795 274, www.tischlerei-egger.it

Keschtnriggl: Hermann Weiss, Steinweiherhof, Probst-Wieser-Weg 15, I-39011 Völlan/Lana, Tel. +39 0473 658 035

Holzbrillen: WooDone, Hauptsitz und Showroom, Vahrner Seeweg, I-39040 Vahrn, Tel. +39 0472 613 612, www.woodone.it

UNTERWEGS13

HOL Z S P E Z I A L I S T E N

Page 14: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

HERMANN WEISS, APFELBAUER, VÖLLAN:«Als ich Bub war, kamen oft Kastanien auf den Tisch. Zusammen mit Milch eine nahrhafte Mahlzeit. Heute geniesst man sie als Delikatesse,

etwa am Völlaner Kastanienfest im Oktober. Auch mit meinen Keschtnriggln werden nurmehr selten Kastanien geschält. Sie dienen eher als

hübsches Dekorationsobjekt.»

Page 15: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

THOMAS OBEREGGER UND KLAUS TAVELLA, UNTERNEHMER, VAHRN:«Für uns war von Anfang an klar, dass unsere Brillen Südtiroler

Handwerksqualität aufweisen sollen. Dieser Mix aus deutscher Genauigkeit und italienischem Design macht ihren Erfolg aus. Dazu kommt ihr

heimischer Naturcharakter: Vom Holz bis zu den Laienmodels in unserer Werbung – alles stammt von hier.»

Page 16: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

DEN DICHTERN AUF DER SPUR

Sie waren alle in Meran: Schnitzler und Morgenstern, Rilke und Kafka.

Und die Stadt erinnert sich gerne an sie.

16L I T E R A RI S C H E S T R E IF Z Ü GEUNTERWEGS

TEXT: Martin Hauzenberger FOTOS: Alex Filz

Die Kaiserin persönlich leistete Entwicklungshilfe. Eli-sabeth von Österreich-Ungarn, als Sisi in die Geschich-te und die Legende eingegangen, erwählte sich 1870 Meran als Kurort und brachte damit den Tourismus an der Passer so richtig in Fahrt. «Sie ist immer mit sehr grossem Gefolge und mit Verwandten angereist. Es ging um den Gesundheitszustand ihrer kleinen Tochter Va-lerie, und der hat sich hier wesentlich verbessert. Das wurde gewissermassen der Begründungsmythos für Meran als Kurstadt», erklärt Dr. Eva Maria Baur, in der Meraner Stadtverwaltung zuständig für «Kultur in deut-scher Sprache». Im kaiserlichen Gefolge reisten Vertre-terinnen und Vertreter des Hoch- und des Geldadels, der Kunst und der Literatur in die Sonnenstube des Kaiserreichs.Mit der Kur kam also auch die Kultur. Besucherinnen und Besucher Merans profi tieren bis heute davon. Eine kleine Broschüre weist ihnen den Weg auf den Spuren

der grossen Dichter und Denker, welche die Gegend im Laufe der Jahrzehnte besucht

haben. Eva Maria Baur hat gemein-sam mit dem Germanisten, Roma-

nisten und pensionierten Ober-schuldirektor Ferruccio delle Cave, der zwei Bücher über schriftstellerische Besuche im

Südtirol geschrieben hat, diesen literarischen Führer durch Me-ran verfasst. Unter dem Titel

«Literatur und Kur» bietet er ei-nen informativen, höchst anre-

genden Rundgang zu den literarischen Wegmarken Merans.

Man bekommt die Broschüre im In-formationsbüro im Kurhaus im Her-

zen Merans oder kann sie sich im Internet herunter-

laden (Suchbe-

griffe «Literatur und Kur Meran» eingeben), und dann gehts beim nahen Stadttheater los: Der prächtige Ju-gendstilbau aus Kaiserin Sisis Zeit steht für den jungen Arzt und Dramatiker Arthur Schnitzler. Und weiter wandert man durch Merans Innenstadt zu den Spuren anderer literarischer Meraner Gäste wie Gertrud von Le Fort, Julien Green, Gottfried Benn und Stefan Zweig. Drei Stationen des literarischen Themenwegs liegen ausserhalb des Zentrums in nahen Wohnquartieren. Etwa das einstige Haus von Slatin Pascha, einem öster-reichischen Offi zier und Abenteurer, der zwar kein Schriftsteller war, aber mit der Schilderung seiner Aben-teuer in Afrika um die vorletzte Jahrhundertwende trotz-dem einen Bestseller landete. Auch die Aufenthaltsorte der Dichter Christian Morgenstern und Franz Kafka, die aus gesundheitlichen Gründen nach Meran gekom-men waren, kann man sich hier erwandern – und fragt sich beim Anblick der vielen stattlichen Häuser in der Umgebung, welche wunderbaren Bibliotheken hinter diesen schönen alten Mauern noch stehen mögen.

Page 17: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

UNTERWEGS17

L I T E R A RI S C H E S T R E IF Z Ü GE

Wer lieber im Zentrum bleibt, kann bei der sogenann-ten Winterpromenade entlang der Passer noch ein we-nig weiter flussaufwärts spazieren. Dort findet man die «Promenade der Poesie – la via della poesia», die der Künstler Marco Nereo Rotelli 1997 gestaltet hat. Auf den Ruhebänken hat er Zitate von Dichterinnen und Dichtern mit Bezug zu Meran eingebrannt. Ein Ort, wo sich Literatur buchstäblich be-sitzen lässt. Der lite-rarische Rundgang endet de rigeur beim Denkmal für Kaiserin Elisabeth im nach ihr benannten Park. Sisis Begeisterung für die Region teilte auch die öster-reichische Schriftstellerin Gertrud Fussenegger. In ih-rem 1959 erschienenen Reisebericht «Am Südhang der Alpen» beschrieb sie die unvergleichliche Südtiroler Mischung aus mediterraner und alpiner Stimmung: «Ewiger Schnee, sturmumfegte Felsregionen blicken unmittelbar in subtropische Gartenparadiese nieder: Hier scheint ein ganzer Kontinent auf engem Raum versammelt, Skandinavien und die Riviera, eisige Wüste und zärtliches Blütenland.»

Die Passer-Promenade mit ihrer Wandelhalle animierte viele Literaten zum Spazieren und Philosophieren.

«Promenade der Poesie»: eine Bank mit einem Zitat des Südtirolers Norbert C. Kaser.

Page 18: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

WICHTIGE ORTE

1. STADTTHEATER: ARTHUR SCHNITZLER Das 1900 eröffnete Stadttheater erinnert

an den Arzt und Dramatiker, der mehrfach in Meran zur Kur war.

2. KURHAUS: GERTRUD VON LE FORT Auf elf Meran-Reisen zwischen 1905 und

1966 promenierte hier die katholische deutsche Schriftstellerin.

3. WUNDERBAR: GIUSEPPE UNGARETTI/ SALVATORE QUASIMODO

In den 1950er-Jahren war diese Bar Treffpunkt italienischer Schriftsteller der Avantgarde.

4. LANDESFÜRSTLICHE BURG: JULIEN GREEN Der in Paris geborene, meist französisch

schreibende US-Schriftsteller machte im Juli 1948 in Meran Station.

5. BAYERISCHE HOFAPOTHEKE: FRITZ VON HERZMANOVSKY-ORLANDO

Der Architekt und skurrile Wiener Schriftsteller lebte fast fünfzig Jahre lang in Meran.

6. WANDELHALLE (I): GOTTFRIED BENN 1952 spazierte auch der studierte Pathologe,

Lyriker, Essayist und Büchner-Preis-Träger, zur Kur an der Passer.

7. WANDELHALLE (II): STEFAN ZWEIG Der Schöpfer der berühmten «Schachnovelle»

residierte 1908, 1910 und 1913 auf Schloss Labers ob Meran.

8. LEICHTERGASSE 12: SLATIN PASCHA Der österreichische Offizier war Gouverneur,

Sklave und Pascha in Afrika und lebte zehn Jahre in Meran.

9. WAALWEG 16: CHRISTIAN MORGENSTERN Meran war für den von einem Lungenleiden

geplagten grossen Dichter nur eine von vielen Kuradressen.

10. OTTOBURG: FRANZ KAFKA Der todkranke Schriftsteller schrieb auf

einem Balkon an «Der Prozess» – und viele Briefe an Milena Jesenská.

11. KAISERIN-ELISABETH-PARK: SISI In ihrem Park an der Passer erinnert

ein Denkmal an die Initiantin des Meraner Kurtourismus.

7.

4.

5.

6.

8.

9.10.

11.

1.2.

3.

Page 19: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

UNTERWEGS19

L I T E R A RI S C H E S T R E IF Z Ü GE

WEITERE INFOS

Ferruccio Delle Cave hat auch weit über Meran hinausgeblickt. Sein 2012 in der Edition Raetia in Bozen erschienenes Buch «Südtirol – ein literarischer Reiseführer» enthält eine Fülle von Informationen über und Zitaten von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die irgendwann die Region bereist haben, von den Minnesängern über Goethe, Heine, Kafka und Thomas Mann bis in die heutige Zeit.

Die «Promenade der Poesie» lädt zum Gang an der Passer und durch die Literatur ein...

...und bietet dabei genügend Ruhebänke zum Nach- und Weiterlesen.

Page 20: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

Der Brauch ist alt, eine Zeitlang war er fast vergessen, in den letzten Jahren darf er seine Renaissance feiern: das Törggelen. Wenn der Herbst noch ganz jung ist und der Wein ebenso, dann öffnen im Südtirol landauf und landab die Bauern ihre Stuben für Gäste, die davon kosten wollen. Und dazu kräftige «exotische» Köstlich-keiten verspeisen wie Schlutzer, Gselchts mit Kobis, Gerschtsuppn, Kaminwurzen. Und natürlich Keschtn, denn der göttliche Zufall will es, dass der neue Wein, der Nuie, grad ungefähr dann so weit ist, wenn die Ka-stanien reif sind. Klar, Susser muss man auch probieren, und mit einem Hauch Sprachgefühl versteht man auch das: Sauser, logo.Überhaupt wird es mit den völkerverbindenden Gesprä-chen immer besser, je später der Abend. Und schliess-lich ist man sich irgendwann einstimmig und lautstark einig, dass das Alemannische und die Südtiroler Dia-lekte gar nicht so verschieden seien, weshalb sich die angereisten Schweizer und die Einheimischen beim

Törggelen im Rauthof grenzenlos gut verstehen. Das alles in der Gaststube des Familienhofs von Josef Fieg – zum ersten Mal in unserem Leben sind wir hierher-gekommen und doch war es wie Heimkommen. Die Aussicht über den Meraner Talkessel ist grandios, rund-um Weinberge, nur einen Steinwurf entfernt liegt die mittelalterliche Burg Katzenstein. Gut eine Stunde Wan-derung ab Schloss Trauttmansdorff oder eine runde Viertelstunde im Auto von Meran aus. Und dann gehts los mit Speck am Brettl und Würsten und Käse und weiter mit Speckknödeln, Spinatknödeln, Käseknödeln und Randenknödeln – und es wäre noch mit vielem weitergegangen, wenn wir nicht eine Pause eingelegt hätten. Speck und Würste liegen in den geübten Händen von Josef Fieg. Die Knödel aber gehören zu den Spezialitäten seiner Frau Johanna, die souverän in der originell aus-gebauten offenen Küche hantiert. Sie kocht nach über-lieferten Rezepten von ihrer «Knödeloma» – leicht mo-difiziert für neuzeitliche Mägen. Und mit von der Partie sind auch die vier Töchter. «Beim Törggelen», stellt Johanna trocken fest, «müssen wirklich alle ran.» Denn dann ist der Rauthof Tag und Nacht ausgebucht. Kurzer Ausflug in die Etymologie: Törggelen leitet sich von Torggel (auf Lateinisch heisst «torquere» pressen, drehen) ab, also von der Traubenpresse im Kelterraum. Vermutlich hat das alles einst im Eisacktal begonnen, in der Gegend um Brixen, als Weinverkostung unter Winzern zur Erntedankzeit. Im Laufe der Zeit wurden diese Verkostungen in die Stuben verlegt und Nachbarn, Verwandte, Freunde dazu eingeladen. Und gebratene Kastanien, Wurst, Käse aufgetischt.Der Rauthof war schon zu Zeiten von Josefs Grossmut-ter ein Buschenschank. Einen Buschen, einen Besen also, haben die Bauern damals vor die Tür gestellt und damit signalisiert: Hier wird Wein ausgeschenkt und Währschaftes aus der eigenen Produktion angeboten. Manche Höfe, so Josef Fieg, «haben nur dank Buschen-

TÖRGGELEN: JEDE NACH IHRER

FASSON TEXT: Gaby LabhartFOTOS: Alex Filz

T Ö R GGE L E NGENIESSEN20

Das Vergnügen im Rauthof startet mit Selbstgemachtem aus dem Rauch.

Traditionelles und Innovatives über einen kulinarischen Dauerbrenner, den es in dieser Form nur im Südtirol gibt.

Page 21: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

Tradition und Innovation: Johanna Fieg vom Rauthof bei Meran (links) und Anna Matscher vom Löwen in Tisens.

Page 22: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

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schank überlebt». Was so bescheiden begonnen hatte, wurde mit den Jahrzehnten zu einer Tradition, die nicht nur Einheimische, sonden auch Touristen anlockte. Da musste das muntere Treiben dann irgendwann reguliert werden. Jetzt darf ein Bauer nicht länger als knapp sechs Monate im Jahr ausschenken, 80% seines Angebots muss vom eigenen Hof oder von anderen Südtiroler Bau-ernhöfen oder Genossenschaften stammen. Die einzige Sterneköchin des Südtirols schmunzelt über unser Erstaunen, dass in ihrem berühmten Löwen in Tisens (ein Michelin-Stern, 16 Gault-Millau-Punkte) ebenfalls das Törggelen gepflegt wird. «Allerdings in etwas anderer Form», sagt Anna Matscher. Darf man das? Eine so fest verankerte Tradition neu interpretie-ren? Die Autodidaktin lächelt wieder und fragt zurück: «Wieso darf man nicht an einer Tradition kratzen?» Zum Beispiel Kastanien. «Kastanien sind etwas Wun-derbares, aber auch schwer. Also mache ich mir Gedan-ken darüber, wie man sie anders essen könnte. Vielleicht mit der prickelnden Säure von Pampelmuse und einem Risotto kombinieren? Oder Tortelli mit Kastanienfül-lung und Hummer servieren, weil auch Hummer diese leichte Süsse aufweist?»So denkt diese grosse Köchin – «es geht immer im Kopf los, ich muss mich zuerst gedanklich mit dem Produkt beschäftigen» – und bietet ihren Gästen sogar ein gan-zes Kastanienmenü an, «das sehr viel gegessen wird». Sie sagt es fast ein wenig erstaunt. Es ist diese makellose

T Ö R GGE L E N GENIESSEN23

Schlichtheit, völlig frei von Allüren, aber mit himmel-hohen Ansprüchen und ohne falsche Bescheidenheiten, die Anna Matschers Küche auszeichnet. Die Kastanien, Geheimtipp einer Sterneköchin, werden nach dem Garen mit einem Löffel aus der Schale gekratzt und anschliessend durchs Passevite getrieben. Das so entstandene «Mus» kann bestens auch tiefgekühlt wer-den. Und mithelfen müssen alle. «Gottseidank», sagt Anna Matscher, sei dann auch die Schwiegermama da und arbeite mit. Ob Tradition oder Innovation: Beim Törggelen müssen alle ran.

In Anna Matschers Reich im Löwen wird das Törggelen neu interpretiert: in der Küche ebenso wie am Tisch.

Lebensfreude im Buschenschank:Im Rauthof wurde schon zu Grossmutters Zeiten gewirtet.

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FEINES HERBSTMENÜ VON ANNA MATSCHER – TEIL DER LESERREISE AUF SEITE 29.

Page 24: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

T Ö R GGE L E N

TÖRGGELEN FÜR EINSTEIGER

Was Einheimische raten: eine Gebrauchsanweisung in sechs Schritten.

TEXT: Gaby LabhartILLUSTRATIONEN: Kati Rickenbach

GENIESSEN24

1. NICHT HUDELN

Törggelen heisst Slow Food im besten Sinn des Wortes. Hektik ist verpönt. Die Produkte sind lokal, saisonal und von den Bauern in Handarbeit hergestellt. Es hat Zeit gebraucht, sie zu hegen und pflegen, und so soll sich der Gast auch Zeit nehmen, sie zu geniessen.

2. TÊTE-À-TÊTE

Nein, wer zum Törggelen geht, sucht weder Ruhe noch ungestörte Zweisamkeit. Es sind muntere Runden, oft wird auch Musik gespielt und zu späterer Stunde gesun-gen. Der neue Wein (der «Nuie»), der Sauser («Susser»)und die Schnäpschen danach fördern die Geselligkeit – und den Lärmpegel. Meistens geht man ohnehin in einer Gruppe an das feuchtfröhliche Vergnügen, und zwischen Urgrosseltern und Urenkeln gibt es keine Altersgrenzen. Zum Törggelen gehen alle! Das ist wirkliche, von Her-zen gelebte Tradition im Südtirol. Darum empfiehlt es sich auch, zu reservieren.

3. FUSSMARSCH

Das Auto bleibt am besten in der Garage. Am schönsten ist es ohnehin, wenn man den Buschenschank erwandert. Und damit auch gleich mit dem passenden Appetit an-kommt. Den kann man gut gebrauchen. Denn kalorien-arm wird es nicht.

Page 25: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

GENIESSEN25

4. KNÖDELKUNDE

Sie gehören selbstverständlich auch zum Törggelen: die Knödel. Nie mit dem Messer schneiden! Diese goldene Grundregel ist zwar überholt, weil sie aus alten Zeiten stammt, als die Silbermesser sich verfärbten, wenn sie mit Eiern, Fisch, Spargel, Salat (Essig, Senf) oder auch Kartoffeln in Berührung kamen und ein widerlicher Oxi-dationsgeschmack entstand. Wie gesagt: Tempi passati. Kenner behaupten dennoch, wenn sie den Knödel nicht schneiden, sondern mit der Gabel auseinander drücken, erkennen sie besser, ob er genügend locker ist. Und noch etwas zur Grösse: Ein Knödel sollte genau so gross sein wie die Handmulde, die ihn geformt hat. Kleiner oder grösser ist tabu!

5. SPECK AM STÜCK

In diesem Fall allerdings darf, ja muss zum Messer ge-griffen werden. Dass der Speck meistens am Stück auf dem Brettl – zusammen mit einem scharfen Messer – serviert wird, geschieht beileibe nicht aus Faulheit der Wirtsleute. Nur am Stück ist nämlich garantiert, dass der Speck frisch ist und nicht schon seit Stunden geschnit-ten im Kühlschrank liegt. Das richtige Schneiden des Südtiroler Specks ist eine Wissenschaft. Kurz das Wich-tigste: je dünner, desto besser. Zeigen Sie sich nicht als Banause und schneiden Sie nicht das ganze Fett weg. Das trägt nämlich das wundervolle Aroma. Wers lieber milder mag, darf die Gewürzkruste entfernen. Und ja, auch das gehört zum Einmaleins: Speck immer gegen die Faser schneiden.

6. RUND UMS GLAS

Klar: Neuer Wein und Sauser gehören dazu, da gibts gar keine Diskussion. Aber schliesslich dürfen auch Gäste – grosse und kleine – zum Törggelen, die keinen Alkohol trinken. Selbstgemachte Säfte, beispielsweise Holunder-, Apfel- und Birnensaft werden garantiert ohne Zusätze hergestellt und schmecken umwerfend gut. Und wer es süsser mag: Sirup kommt ebenfalls aus der eigenen Produktion und ist ebenso garantiert Natur pur. Und selbstverständlich wird auch Wasser serviert, mit und ohne Kohlensäure. Aber damit hat sichs. Be-stellen Sie bitte keine Cola und keinen Eistee. Die ge-hören in eine andere Welt.

T Ö R GGE L E N

Page 26: Südtirol Magazin Herbstausgabe 2014

Ricki, der wohlgenährte Berner Sennenhund, der un-mittelbar hinter der Haustüre liegt und für die Bewa-chung des Strasserhofs zuständig ist, hebt bei unserem Eintreten nur müde den Kopf und lässt ihn gleich wieder zu Boden fallen. Offensichtlich sind wir es nicht wert, angebellt zu werden. «Das ist auch gut so», meint Gast-geberin Maria Baumgartner, die uns herzlich begrüsst. «Schliesslich haben wir viele Gäste, darunter auch solche mit Kindern, da können wir uns keinen bösartigen Hund leisten. Aber nachts, wenn einmal die Lichter im Haus gelöscht sind, ist Ricki wie verwandelt. Da jagt er mit seinem Bellen jeden Einbrecher in die Flucht.»Maria, sehr jung, hübsch, schlank, blond und blauäugig öffnet die Türe zur Gaststube und bittet uns hinein. Drin-nen sitzt ein Stammgast des Hauses und nippt an einem Glas Wein, das er sich aus einer der im Kühlschrank stets bereitstehenden Flaschen eingeschenkt hat. «Gegenwär-tig ist der Buschenschank geschlossen», erklärt Maria, «wir öffnen nur zum Törggelen von Mitte September bis zum ersten Adventssonntag. Zimmer mit Frühstück bie-ten wir aber das ganze Jahr hindurch an, ausser im Jänner, da machen wir ab Dreikönige zu.» Und damit verschwin-det sie schnell in die Küche zu ihrer Mutter Anna, um Gläser für uns zu holen.Wir schauen uns um in der grossen holzgetäferten Stube mit dem weissen, runden Kachelofen in der Ecke, der Sitzbank rundherum und der Liegefläche obendrüber. Zwischen den Fenstern prangt fast bedrohlich ein Kru-zifix mit zwei links und rechts von ihm schwebenden ho-nigsüssen Putten. Von der Deckenlampe sticht aus einem Strahlenkranz aus Glas und Gold eine weisse Taube he-rab – wohl eine Inkarnation des Heiligen Geistes. Kom-plettiert wird die Szenerie durch einige andere Holzfi-guren wie einen Bischof mit einer Weintraube und einen Engel mit einer Kerze in der Hand, die zum taktgebenden Ticken der Standuhr stumm das Lob Gottes verkünden.Da tritt Hannes Baumgartner in den Raum, ebenso jung, gutaussehend und schlank wie seine Schwester, die sich wieder zu uns gesetzt hat, aber nicht ganz so blond und eher grün- als blauäugig. Trotzdem, wenn man beide so

VOLL IM SAFT

Die Geschwister Maria und Hannes Baumgartner vom Strasserhof in Vahrn-Neustift ergänzen sich in Küche

und Keller auf ideale Art und Weise.

TEXT: Andreas KellerFOTOS: Alex Filz

nebeneinander sieht, dann wird man fast ein wenig an Siegmund und Sieglinde aus der Walküre erinnert. Ma-ria hat mit ihrem Mann Armin zwei Kinder, Alex und Anna. (Die heilige Anna, die Mutter von Maria, spielt auf dem Strasserhof eine wichtige Rolle, ihr ist sogar die barocke Hauskapelle geweiht.) Und Hannes lebt mit sei-ner Freundin Daniela und Tochter Lara zusammen.Ob es für sie nicht schwierig sei, sich neben den Gästen auch noch um die Familie zu kümmern, möchte ich von Maria wissen. «Etwas anstrengend ist es eigentlich nur in der Törggelezeit», entgegnet die ehemalige Zahnarzt-helferin lachend, «da gibt es nicht viele Abende mit der Familie. Denn wir haben den ganzen Tag warme Küche, und da bin ich natürlich von morgens früh bis abends spät mit der Mutter am Kochen. Zum Glück kümmert sich Verena, unsere Bedienung, um die Gäste, so müssen wir nicht bis zur Sperrstunde bleiben. Zu den Kindern schaut in dieser Zeit mein Mann. Wenn er mich geheiratet hat, muss er das akzeptieren.»«Ein Glück ist natürlich», meint Hannes, während er die mitgebrachten Flaschen sorgfältig entkorkt, «dass meine Schwester und ich gleich im Haus nebenan wohnen. So haben wir keinen weiten Heimweg.» Tatsächlich konn-ten die Baumgartners 2012 den zum Anwesen aus dem 11. Jahrhundert gehörenden Stadel, wo früher nicht nur Kühe und Schweine, sondern auch Heu und andere Vor-räte untergebracht waren, unter strengen denkmalpfle-gerischen Auflagen umbauen. Entstanden ist ein Bijou von einem Haus, in dem es übrigens auch eine Ferien-wohnung zu vermieten gibt. «Urlaub auf dem Bauernhof» kann nicht schöner sein.«Reben gab es hier schon immer», sagt Hannes und schenkt seinen Lieblingswein, den Riesling, ein, «aber unsere Grosseltern betrieben vor allem noch Landwirt-schaft. Mein Vater Johann konzentrierte sich dann in den Achtzigerjahren auf den Obstbau und rodete angesichts der schwierigen Absatzlage des Südtiroler Weins viele Reben. 1990 bewirtschafteten wir nur noch 1,5 Hektar, heute sind es wieder 5,5 Hektar.» Dann verkosten wir einen Wein um den anderen, nicht nur den herrlichen

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WEITERE INFOS

StrasserhofFamilie BaumgartnerUnterrain 8I-39040 Vahrn - NeustiftTel. +39 0472 830 804www.strasserhof.info

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02. Sylvaner 2013, Südtirol Eisacktal DOC. Helles Gelb; Aromen von reifen Birnen und gelben Steinfrüchten; vollmundig, saftige Säure, langer, dezent bitterer Abgang; kräftiger, charaktervoller Wein, 17 Punkte Spezialpreis Fr. 107.40 pro Sechserkarton (statt Fr. 124.80), zuzüglich Versandkosten

03. Kerner 2013, Südtirol Eisacktal DOC. Helles Gelb; Aromen von reifen Aprikosen, Pfirsichen; mittelgewichtig, präsente Säure, langer Abgang mit einer Spur Restsüsse; harmonischer, attraktiver Wein, 17 Punkte Spezialpreis Fr. 108.– pro Sechserkarton (statt Fr. 126.–), zuzüglich Versandkosten

Probierangebot, Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei Weine Spezialpreis Fr. 107.80 (statt 125.60), zuzüglich Versandkosten

Bestellen bei Wine Attractions GmbH, Sonnenhofstrasse 24b, 8853 Lachen SZ, [email protected]. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Oktober 2014 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

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Kastanien, neuer Wein und alte Freunde:Lebensfreude im Strasserhof.

Riesling (der Eisacktaler Riesling 2012 vom Strasserhof hat die drei begehrten Gläser im bekanntesten Weinfüh-rer Italiens, dem «Gambero Rosso», bekommen), sondern auch Müller-Thurgau, Veltliner, Sylvaner, Kerner und Gewürztraminer und sind hingerissen von deren Gerad-linigkeit, Reinheit und Transparenz.Kein Zweifel, Hannes, der übrigens auch Vorstands-mitglied der Freien Weinbauern Südtirol ist, erzeugt in den nödlichsten Rebbergen Italiens mit von den elegan-testen und finessenreichsten Weissweinen des Landes. Einzig die Rotweine sind nicht so sein Ding, die will er uns gar nicht zeigen. Dabei macht er einen sehr anstän-digen Portugieser und einen charmanten Zweigelt. Das wissen wir von unserem letzten Törggelebesuch. Nur reicht das dem Qualitätsfanatiker Hannes nicht.

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UNTERWEGS29

L E S E R R E I S E , A N R E I S E

SCHWEIZ – SÜDTIROL RETOURDas Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Mit Schweizer ÖV (den SBB, der Rhätischen Bahn, dem Schweizer Postauto) und der modernen Vinschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ans Ziel. Von Landquart fahren Sie per Bahn nach Zernez und im Postauto über den Ofenpass nach Mals zur Vinschgerbahn. Die Bahn bringt Sie in rund fünfvier-tel Stunden nach Meran. An den bedienten SBB-Schal-tern können die Tickets von der Schweiz aus direkt ge-löst werden. Ihre besten Verbindungen ins Südtirol finden Sie unter www.suedtirolmagazin.ch

Fahrpläne unter www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it

www.vinschgerbahn.it

INFORMATION

FÜR FRAGEN ZUM SÜDTIROL Südtirol Information, Bozen Telefon +39 0471 999 999 www.suedtirol.info FÜR FRAGEN ZUM SÜDTIROLER WEIN Südtiroler Weinwerbung, Bozen Telefon +39 0471 945 773 www.suedtirolwein.com

FÜR FRAGEN ZU MERAN UND UMGEBUNG Marketinggesellschaft Meran, Meran Telefon +39 0473 200 443www.meranerland.com

GENIESSEN SIE DIE ALPIN-MEDITERRANE KÜCHE UND ERLEBEN SIE DIE GARTENVIELFALT IM MERANER LAND

Während 4 Tagen lernen Sie das Meraner Land von seiner schönsten Seite kennen, erle-ben exklusive Ausflüge und Führungen, die Ihnen die herrliche Natur, die Tradition und die hervorragende Küche näher bringen. Immer begleitet von Südtirolern, von denen Sie den einen oder anderen bereits aus unserem Magazin kennen. Ausgangspunkt aller Ausflüge ist das Designhotel Therme Meran****, in dem Sie 3 Nächte verbringen.

GOURMET-LESERREISE INS SÜDTIROL

Informationen und Buchung: Kennwort «Leserreise Südtirol» Arcatour – Sinnvoll Reisen Postfach 1358 , CH-6301 Zug [email protected] Tel.: 0041 (0)41 729 14 20

REISEDATUM: 22. BIS 25. OKTOBER 2014

PREIS: FR. 1390.– PRO PERSON IM DZ

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ANMELDUNGEN BIS 30.09.2014BESCHRÄNKTE

TEILNEHMERZAHL*

Inbegriffene Leistungen: Bus ab/bis Landquart, Transfers zum/ab Hotel und Ausflüge, 3 Nächte im Hotel Therme Meran****, 2 Abendessen, 2 Mittagessen und 2 Mittagsimbisse, Eintritte und Spezial- arrangements, Reiseleitung ab/bis Landquart durch Brigitta Michel

Detaillierte Informationen unter www.arcatour.ch/suedtirol_leserreise

• Gourmet-Restaurant Kuppelrain – ein Michelin-Stern• Törggelen im Wirtshaus Thurnerhof• Restaurant Zum Löwen mit der einzigen Sternenköchin Südtirols – Anna Matscher• Restaurant Miil auf Weingut Ansitz Kränzelhof

Gourmet-Highlights Ausflug-Highlights

• Gärten von Schloss Trauttmansdorff• Kräutergarten beim Innerkaserbachhof in Ulten mit Zubereitung von Kräuterknödeln• Kunsthistorischer Streifzug durch Meran• Labyrinthgarten und Weindegustation im Weingut Ansitz Kränzelhof

* Die Reise wird ab 15 Personen durchgeführt und ist auf 20 Personen beschränkt. Die Buchungen werden nach Eingangsdatum bearbeitet.

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GESICHTER30

IN T E R V IE W

Stefano Rossi, haben Sie auch Schweizer Kunden?Sicher! Etwa ein Viertel meiner Stammkunden sind Schweizer. Sie nehmen sich zwei, drei Tage Zeit, machen in Meran Ferien und ver-binden das Angenehme mit dem Nützlichen. (Lacht.) Das ist das Gute an meinen Preisen, da liegen immer noch ein paar Ferientage drin…

Sie gelten als begnadeter Verkäufer. Wieso?(Lacht.) Das müssen Sie meine Kunden fragen. Es hat viel mit Intui- tion und Wahrnehmung zu tun. Ich spüre, wer vor mir steht.

Sie sehen blendend aus und durchtrainiert. Das kommt wohl nicht vom Verkaufen?Ich habe jahrelang Aikido trainiert und den schwarzen Gürtel errungen. Dann wollte mein Kniegelenk nicht mehr so richtig mittun, und jetzt bin ich in meinem Mittelalter und damit alt genug, etwas Neues zu tun.

Was denn?Biken.

Tipps?Die Tour auf die Naturnser Alm von Meran aus und wieder zurück ist etwa 60 Kilometer lang und grandios schön. Unsere Berge, die Bergluft und das alles gleich vor der Haustüre, das ist einfach grossartig. Und dann natürlich die tollen Touren im Gebiet von Meran 2000.

Und danach gibts auch einmal etwas zu essen?Sicher! Vielleicht werden meine Frau und ich sogar einmal ein kleinesRestaurant an einem Strand eröffnen....

Können Sie denn kochen? Und wie! Meine Grossmutter war eine wundervolle Köchin, ich hab viel von ihr gelernt. Und ich bin ein echt guter Grillmeister.

Wo essen Sie am liebsten auswärts in Meran? Bei meinem Freund Andrea Fenoglio im Restaurant Sissi, ebenso gerne im Restaurant Kallmünz und im Restaurant Sigmund.

SCHLUSSPUNKTmit Stefano Rossi, Herrenschneider

und Verkäufer aus Leidenschaft

BIOGRAFIE

Stefano Rossi, 47-jährig, wuchs bei seiner Südtiroler Grossmutter auf und war 14 Jahre jung, als er in der Schneiderei seines Onkels in Meran zum ersten Mal mit Stoffen Bekanntschaft machte. Mit 27 begann er seine eigenen Wege zu gehen, gut fünf Jahre später eröffnete er sein erstes Geschäft, 2007 dann das 400 Quadratmeter grosse, exklusive «Portico’s Uomo» unter den Lauben in Meran. Portico heisst Laubengang auf Italienisch. Rossi hat zwei Söhne, seine Frau ist zuständig für «alles Finanzielle». www.porticosuomo.it

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Die Meraner Weihnacht ist mehr als eine Veranstaltung: Sie ist ein Ereig-nis! Dieser Weihnachtsmarkt im Her-zen Merans bietet den Zauber der Adventszeit in einer einzigartigen At-mosphäre. Das Rahmenprogramm für Kinder lässt keine Wünsche offen.

Meraner Weihnacht 28.11.2014 - 06.01.2015Tel. +39 0473 272 000

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Sofia CarloneSchülerin, Meran.

Ob Schulband, Jazzgruppe oder traditionelle Musikkapelle – Sofi a Carlone lässt ihr Saxo-phon immer mit derselben Leidenschaft er-klingen. Die musikbegeisterte junge Frau aus Meran spielt in drei völlig unterschiedlichen Musikgruppen, denn sie liebt die grossen Widersprüche zwischen den Musikwelten. Darum wechselt auch ihr Bühnenoutfi t – und doch ist sie immer sie selbst.

Sofia CarloneSchülerin, Meran.

Tradition neu gelebt

Mehr von Sofi a Carlone, weitere Geschichten und Raum für eigene Ideen auf:

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