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Varietäten und Variation im Deutschen
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Varietà e variazione del tedesco
Dott.ssa Ilaria Meloni
ilariameloni@unica.it
http://people.unica.it/ilariameloni/
Varietà e variazione del Tedesco
Ilaria Meloni WiSe 2013
LINGUA TEDESCA 1 (lauree magistrali)
AA 2013-2014 (CFU 6/12)
Lingue Moderne per la Comunicazione e la Cooperazione Internazionale
Lingue e Letterature Moderne Europee e Americane
Traduzione Specialistica dei Testi
Descrizione del corso
Il corso si propone di descrivere il tedesco come lingua pluricentrica, che si differenzia in
varietà nazionali (Binnendeutsch, Schweizerdeutsch e österreichisches Deutsch),
ciascuna caratterizzata dalla presenza di specifiche varianti in particolare a livello
fonetico, morfologico, lessicale, pragmatico ecc. Le dimensioni di variazione si realizzano
inoltre, rispetto allo standard, anche all’interno della varietà diafasica e diamesica nonché
nella varietà diastratica.
Varietà e Variazione del Tedesco
Ilaria Meloni WiSe 2013
LINGUA TEDESCA 1 (lauree magistrali)
AA 2013-2014 (CFU 6/12)
Lettorato
Il corso è affiancato dalle esercitazioni di lingua ed è finalizzato al raggiungimento del
livello B2/C1 del quadro di riferimento europeo. Durante il lettorato verranno presentati
testi di attualità, letterari, economici, la cui lettura e rielaborazione permetteranno di
consolidare l’abilità della scrittura e di curare la competenza orale (Referate individuali,
12 CFU). Contestualmente si affronteranno capitoli della grammatica di particolare
complessità al fine di consolidare le competenze nella lingua.
(livello B2/C1 del quadro di riferimento europeo)
Lettorato: dal 4 ottobre � lun. 16-18, Lab.1; ven. 8-10, Aula 12
Grammatica di riferimento:
Karin Hall/Barbara Scheiner (2012). Übungsgrammatik DaF für Fortgeschrittene. Mit
integriertem Lösungsschlüssel. Hueber.
- Ulteriori materiali verranno forniti durante il corso
Varietà e Variazione del Tedesco
Ilaria Meloni WiSe 2013
Bibliografia
o Ammon, Ulrich (1995). Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der
Schweiz: Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin/New York: De Gruyter
o Braun, Peter (1998): Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache:
Sprachvarietäten, 4. Aufl., Stuttgart: W. Kohlammer.
o Thüne, Eva-Maria/Elter, Irmgard/Leonardi, Simona (2005). Le lingue tedesche: per
una descrizione sociolinguistica, Bari: Graphis.
Ulteriori materiali verranno forniti durante il corso.
Dizionari di riferimento
o Duden: Deutsches Universalwörterbuch. herausgegeben von der Dudenredaktion. -
6., überarbeitete und erweiterte Aufl. - Mannheim [etc.]: Dudenverlag,
o Ammon, Ulrich et al. (2004) Variantenwörterbuch des Deutschen: die
Standardsprache in Osterreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein,
Luxemburg, Ostbelgien und Sudtirol. Berlin/New York: De Gruyter.
Ilaria Meloni
Valutazione e modalità d’esame
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Prova scritta (Textarbeit su temi trattati con esercizi strutturali); � Colloquio orale sugli argomenti in programma, in cui si discuterà
anche l’esito della prova scritta. Il colloquio si svolgerà in tedesco.
Il Referat, previsto durante il lettorato e obbligatorio per gli studenti con 12 CFU, è compreso nella valutazione. La prova scritta per l’esame da 6 CFU prevede la Textarbeit su temi trattati durante il lettorato.
Ilaria Meloni
Kursinhalt
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Grundbegriffe: Varietät, Variation, Standardsprache, monozentrische und plurizentrische Sprache
� Das deutsche Sprachgebiet. Dialekte/Mundarten� Entwicklungstendenzen im heutigen Deutsch.� Variation in der diatopischen Varietät: Binnendeutsch, Schweizerdeutsch
und österreichisches Deutsch = Standardvarietäten� Variation in der diastratischen Varietät: Soziolekte, Gruppensprachen,
Sondersprachen, Jugendsprache, Fachsprachen� Variation in der diaphasischen Varietät: Stilschichten: dichterisch, gehoben,
familiär, umgangssprachlich, salopp, derb� Variation in der diamesischen Varietät: geschriebene und gesprochene
Sprache
Ilaria Meloni
Was ist eine Varietät?
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
„Allgemeiner Terminus der Variationslinguistik für die je spezifische
Ausprägung eines sprachlichen Verhaltens in einem mehrdimensionalen
(regional, sozial, situativ, historisch) differenzierten ‚Varietätenraum’;
betroffen sind jeweils unterschiedliche bzw. unterschiedlich viele
sprachliche Merkmale einer bzw. mehrerer linguistischer Ebenen
(Phonetik, Phonologie, Morphologie, Syntax, Lexik, Semantik,
Pragmatik).“
(Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft, 2002)
lat: varietās → ‘Verschiedenheit’
Varietät: Teilmenge einer Einzelsprache – ein Zeichensystem, das diese Einzelsprache ergänzt oder modifiziert, aber nicht alleine existieren kann.
Ilaria Meloni
Varietätenraum
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
3 Hauptdimensionen (Coseriu)
� diatopische Varietäten: geografische (regionale) Dimension (Dialekte)→ räumliche Herkunft des Sprechers
� diastratische Varietäten: soziale Dimension (Soziolekte)→ soziale Herkunft des Sprechers
� diaphasische Varietäten: funktionale Dimension (Funktiolekte) (Stil)→ situativer Kontext der Kommunikation
� diamesische Varietäten: geschriebene und gesprochene Sprache
Ilaria Meloni
Diasystem
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Diasystem (U. Weinreich) � Verbindung von verschiedenen Varietäten zu einem einzigen System.„Unter ‚Diasystem’ verstehen wir eine linguistische Konstruktion,zusammengesetzt aus den Elementen einer Reihe vonKommunikationssystemen, die alle in einer Formel untergebracht werdenkönnen, weil jedes dieser Systeme fundamentale Übereinstimmungen mitjedem einzelnen anderen System aufzeigt, aber in bestimmten Punktenvon ihnen abweicht. Die grundsätzlichen Übereinstimmungen sind für dieKonstruktion des Diasystems notwendig, weil sonst nichts die Vereinigungin einem Diasystem rechtfertigt und ermöglicht. […] Auch Unterschiedezwischen den Systemen sind notwendig, weil es sonst nur ein einzigesSystem gäbe, d.h. das Diasystem sich selbst aufhöbe.
Ilaria Meloni
Varietät und Variation
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Variation in der
� diatopischen Varietät: Binnendeutsch, Schweizerdeutsch e österreichisches Deutsch = Standardvarietäten
� diastratischen Varietät: Soziolekt, Gruppensprache, Fachsprache, Sondersprache, Jugendsprache
� diamesischen Varietät: geschriebene und gesprochene Sprache
Variation: lat. variatio → ‘Veränderung, Abwandlung’
Variation: Möglichkeit unterschiedlicher Realisierungen einer Einheit des Sprachsystems in einer konkreten Äußerung.
nationale Varietät: gesamtes Sprachsystem einer plurizentrischenSprache, wie das österreichische Deutsch eine Varietät der deutschen Sprache ist. ≠ nationale Variante : eine „für eine Nation spezifische einzelne Sprachform z.B. Österreichisch (r) Karfiol (r Blumenkohl)
� diaphasischen Varietät: (Stil) gehobene Sprache, Umgangssprache, salopp, vulgär
Ilaria Meloni
Standardsprache und Varietät
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Standardsprache
Sprache mit VarietätenStandardvarietäten
sprachliche Standardisierung
Normierung Kodifizierung in Grammatiken/Wörter-büchern
monozentrische SprachenItalienisch, Polnisch
plurizentrische SprachenDeutsch, Englisch, Französisch …
Ilaria Meloni
Plurizentrische Sprachen (1/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Sprachen mit mehreren Standardvarietäten, die sich zwar in einzelnen Punkten unterscheiden, aber nicht so stark, dass sie eigenständige Sprachen konstituieren würden. (Glück 2005, s.v. „Plurizentrische Sprache“)
Plurizentrische Sprachen sind grenzübergreifende Sprachen mit konkurrierenden, aber auch interagierenden, nationalen (und gar übernationalen) Standardvarietäten mit verschiedenen Normen, die eine gemeinsame Tradition teilen (Clyne 1995b, S. 7)
Die deutsche Sprache weist bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten auch nationale Unterschiede auf, die nicht mundartlich sind, sondern standardsprachlichen Charakter haben. Diese Unterschiede betreffen alle Teile des sprachlichen Systems. Sie finden sich auf der Ebene des Wortschatzes ebenso wie auf der Ebene der Grammatik oder der Aussprache. (Jakob Ebner 2008, 1)
Ilaria Meloni
Plurizentrische Sprachen (2/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Bis zu den 1980er Jahren wurde das in Deutschland gesprochene (Bundes-)Deutsch, als die allgemein gültige „Hauptvariante“ der deutschen Sprache angesehen, während das österreichische Deutsch ebenso wie das Schweizerdeutsch als davon abweichende „Neben- oder Außenvarianten“ wahrgenommen wurden (Moser 1985).
Ilaria Meloni
Plurizentrische Sprachen
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Ilaria Meloni
Deutsch als plurizentrische Sprache (2/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Als Vollzentren der deutschen Sprache mit eigenen Nachschlagewerken gelten demnach Deutschland, Österreich und die Schweiz.
� Halbzentren ohne eigene Nachschlagewerke sind Liechtenstein, Südtirol, Luxemburg und Ostbelgien
Ilaria Meloni
Deutsche Sprachräume
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Ilaria Meloni
Dialekträume des Deutschen (1/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Ilaria Meloni
Dialekträume des Deutschen (2/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Ilaria Meloni
Entwicklungstendenzen im heutigen Deutsch (1/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Ausgleich und Vereinfachung Differenzierung und Intellektualisierung
� Gruppensprachen� Fachsprachen� Nominalstil
� Massenmedien� Umgangssprache statt Dialekt� kürzere u. einfachere Ausdrücke
Ilaria Meloni
Entwicklungstendenzen im heutigen Deutsch (2/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Zuwachs des Wortschatzes:
� Einfluss der Fachsprachen (Technik, Sport usw.)
� Anglizismen� Internationalismen
� Verdeutschung� Okkasionalismen
� mehrgliedrige Adjektivbildung
� Akkusativierung� längere Zusammensetzungen
� Kurzwortbildungen
� Annähehrung an die gesprochene Sprache
� weitere Vereinfachungen in der Deklination u. Konjugation
� kürzere Sätze, Ausklammerung und Nominalisierung
Ilaria Meloni
Variation in der diatopischen Varietät
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Binnendeutsch, Schweizerdeutsch und österreichisches Deutsch
Die Variation betrifft:
� die Lexik
� die Grammatik (Mophologie und Syntax)
� die Phonetik/Phonologie
� die Pragmatik
Ilaria Meloni
Bundesdeutsch/Binnendeutsch (1/5)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Nachschlagewerke → Die deutsche Rechtschreibung (200423)→ Das Aussprachewörterbuch (20044)→ Duden Universalwörterbuch (20035)→ Großes Wörterbuch der deutschen Sprache (19993) 10 Bd.→ Wahrig – Deutsches Wörterbuch (20027)→ Brockhaus-Wahrig (1980-84) 6 Bd.→ Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1980-82) Ex-DDR→ Variantenwörterbuch des Deutschen (Ammon)
→Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache (1982) Ex-DDR→ Deutsche Aussprache. Reine und gemäßigte Hochlautung mit Aussprachewörterbuch (196919) (erste Aufl. 1898 T. Siebs)
Bundesdeutsch/Binnendeutsch u.a. � Standardvarietät, die in Deutschland gesprochen wird
Ilaria Meloni
Bundesdeutsch/Binnendeutsch (2/5)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Teutonismen → Wörter und Ausdrücke des deutschen Standarddeutsch (� Varianten)
� Orthographie : (s)Resümee (österr./schweiz=Résumé) (e)Majonäse/(auch:) Mayonnaise (A; CH=Mayonnaise); Müsli (A; CH=Müesli); Teutonismus i.w.S. (schweiz.=)
� Orthophonie: (r) Waggon/Wagon [va»ßØ–, ∂°»ß‘ñ] (Nasalvokal) A; CH: [∂°»ßØ–Æ]; (e)Garage, Blamage, Montage, China, Chemie (D: -age [ə] –Schwa-Laut) A;CH [ʃ]
� Wortbildung: Zusammensetzung: D: Fabrikarbeiter A;CH: Fabriksarbeiter;Schweinebraten A;CH: Schweinsbraten Ableitung: Suffix –chen (norddt: Häuschen) oder –lein (süddt/: Häuslein)/A: -e(r)l ; CH –li ; z.B.: D: Hähnchen/A (s) A: Henderl/Hendel/Hendl; CH Güggeli; D: Sack; A: Sackerl
� Morphologie: Hilfsverb haben mit sitzen, stehen, liegen, hängen: z.B. norddt: Ich habe gesessen; süddt; A/CH: Ich bin gesessen; Substantivgenus: derJoghurt/Jogurt, (A) das ; (ugs. u. österr., bes. wiener. auch: die ); das/der BiskuitA;CH das ; Substantivplural: D: das Billard/die Billarde; (A; CH: Pl.) die Billards; D: Lexiken/Lexika A;CH: Lexika
Ilaria Meloni
Bundesdeutsch/Binnendeutsch (3/5)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Wortschatz
Teutonismen Weitere in D-A-CH gebräuchliche Begriffe
Abendbrot Abendessen, A: Nachtmahl (auch Bayern), Vesper (auch Baden-Württemberg)
CH: Nachtessen (auch Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg)
Apfelsine Orange
Brühe D-A: Suppe/CH: Bouillon
Feldsalat,Rapunzel, Rapünzchen (Thüringen, Sachsen),
Ackersalat (Schwaben)
A: Vogerlsalat, CH: Nüssli-Salat, Nüssler (auchAckersalat)
Hörnchen(Bedeutung: Croissant)
A: Kipferl (Hörnchen aus Teigware) CH: Gipfel(i)
Kloß Knödel
Sprudelwasser Sodawasser, Mineralwasser
Rotkohl Blaukraut, Rotkraut; CH: Rotkabis
Spe
isen
/Mah
lzei
ten
Ilaria Meloni
Bundesdeutsch/Binnendeutsch (4/5)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Wortschatz
Teutonismen Weitere in D-A-CH gebräuchliche Begriffe
Gardine Vorhang (auch süddt., selten auch im gesamten Sprachraum)
A: Gardine ist ein Gattungsbegriff für einen Store, einen dünnen Fenstervorhang
Reinemachen Putzen/Saubermachen
Mülleimer Mistkübel, Abfallkübel, A: Müllkübel, CH: Kehrichteimer, Kübel, Kuttereimer
(Schwaben)
Tüte A: Sackerl, Sack – je nach Größe; schwäb. Guck(e)
Treppe A: Stiege/CH: Treppe
Klamotte (ugs. salopp) CH: Klamotte; A: Kleidungsstück
plätten (landschaftlich) bügeln CH-A: bügeln/glätten
Korridor/Flur A: Flur; CH: Gang
Hau
s/H
aush
alt
Ilaria Meloni
Bundesdeutsch/Binnendeutsch (5/5)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Wortschatz
Teutonismen Weitere in D-A-CH gebräuchliche Begriffe
Abitur A: Matura; CH: Matur(a)
Grundschule A: Volksschule; CH: Primarschule
Federmappe (-mäppchen/-mapperl)Federtasche (Nordostdeutschland)
Mäppchen/Mäpple (Westdeutschland)
A: Federpennal, Federschachtel; CH: (Schul-)Etui(Nordwestdeutschland)
Vorfahrt A: Vorrang; CH: Vortritt
Bürgersteig D: Gehweg, Gehsteig, Trottoir (schwäb./fränk./pfälz., in Bundesdeutsch veraltet),
(CH: exklusiv)
Geldautomat A: Bankomat; CH: Bancomat, Postomat
Kneipe,Wirtschaft (süddt. bis westdt.), Gastwirtschaft;
Süddt: Beisl, Gasthaus, Wirtshaus (auch östl. Bayern), (CH): Beiz
Torwart/Torhüter A-CH: Keeper/Torhüter; A: Tormann
Bild
ungs
wes
en/V
erke
hr/H
ande
l/Spi
ele
Ilaria Meloni
Deutsch in der EX-BRD und in der EX-DDR
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Keine Unterschiede in der Aussprache� Häufig sind Neubildungen getroffen
BRD DDR
Hähnchen, Brathähnchen Broiler (heute: regional)
Jeans Niethose (nur bis etwa Anfang der 1970er-Jahre, danach ebenfalls Jeans)
Plastik Plaste
Supermarkt Kaufhalle
T-Shirt Nicki
Astronaut Kosmonaut
Team Kollektiv
Arbeitnehmer Werktätiger
Ein-/Zwei-/Dreizimmerwohnung Ein-/Zwei-/Dreiraumwohnung
Diskjockey Diskosprecher
Ilaria Meloni
Österreichisches Deutsch (1/7)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Standardvarietät, die in Österreich gesprochen wird
Nachschlagewerke → Österreichisches Wörterbuch (ÖWB, erste Aufl.1951)→ (Duden) Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch derösterreichischen Besonderheiten (Jakob Ebner, 1998)
1995 � Beitritt Österreichs in der EU � Protokoll Nr. 10
Verwendung spezifisch österreichischer Ausdrücke der deutschen Sprache im Rahmen der Europäischen Union (Internationale Verträge usw.)
„Was uns am meisten von unseren deutschen Nachbarn trennt, ist die gemeinsame „Was uns am meisten von unseren deutschen Nachbarn trennt, ist die gemeinsame „Was uns am meisten von unseren deutschen Nachbarn trennt, ist die gemeinsame „Was uns am meisten von unseren deutschen Nachbarn trennt, ist die gemeinsame Sprache“ Sprache“ Sprache“ Sprache“ (K.Kraus)
Ilaria Meloni
Österreichisches Deutsch (2/7)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
� Beim Beitritt Österreichs wurde im Protokoll Nr. 10 ein Liste von 23 Ausdrücken festgehalten, die parallel zu den deutschen Bezeichnungen zu verwenden sind.
� Bei jedem Vorkommen eines „Protokoll-Nr. 10-relevanten“ Ausdrucks in einem Rechtsakt wird zuerst der bundesdeutsche Ausdruck geschrieben, dann kommt ein Schrägstrich, dann der Ausdruck des Protokolls Nr. 10.
� Beim ersten Vorkommen in einem Rechtsakt wird eine Anmerkung hinzugefügt: "Österreichischer Ausdruck gemäß Protokoll Nr. 10 zur Beitrittsakte 1994".
� Diese Anmerkung darf nicht nummeriert sein, da ja sonst die Nummerierung der Anmerkungen im deutschen Text gegenüber den anderen Sprachen verschoben würde. Sie muss ein "*" als Bezugszeichen erhalten.
Beachtung österreichischer Ausdrücke
Ilaria Meloni
Österreichisches Deutsch (3/7)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
PROTOKOLL NR. 10ÜBER DIE VERWENDUNG SPEZIFISCH ÖSTERREICHISCHER AUSDRÜCKE DER DEUTSCHEN SPRACHE IM RAHMEN DER EUROPÄISCHEN UNION
Im Rahmen der Europäischen Union gilt folgendes:1. Die in der österreichischen Rechtsordnung enthaltenen und imAnhang zu diesem Protokoll aufgelisteten spezifisch österreichischenAusdrücke der deutschen Sprache haben den gleichen Status und dürfen mit der gleichen Rechtswirkung verwendet werden wie die in Deutschland verwendeten entsprechenden Ausdrücke, die im Anhangaufgeführt sind.2. In der deutschen Sprachfassung neuer Rechtsakte werden die imAnhang genannten spezifisch österreichischen Ausdrücke den in Deutschland verwendeten Ausdrücken in geeigneter Form hinzugefügt.
Ilaria Meloni
Österreichisches Deutsch (4/7)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Nell'ambito dell'Unione europea si applica quanto segue: 1. Gli specifici termini austriaci della lingua tedesca contenuti nell'ordinamento giuridico austriaco ed elencati nell'allegato del presente protocollo hanno lo stesso status e possono essere usati con gli stessi effetti giuridici dei termini corrispondenti usati in Germania ed elencati nel suddetto allegato.
2. Nella versione linguistica tedesca dei nuovi atti aventi valore giuridico gli specifici termini austriaci menzionati nell'allegato del presente protocollo sono aggiunti nel modo opportuno ai termini corrispondenti usati in Germania.
PROTOCOLLO N. 10 CONCERNENTE L'USO DI SPECIFICI TERMINI AUSTRIACI DELLA LINGUA TEDESCA NELL'AMBITO DELL'UNIONE EUROPEA
Ilaria Meloni
Protokoll Nr. 10 (1/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Österreich Amtsblatt der EG
1) Beiried Roastbeef
2) Eierschwammerl Pfifferling
3) Erdäpfel Kartoffeln
4) Faschiertes Hackfleisch
6) Fisolen Grüne Bohnen
7) Grammeln Grieben
8) Hüferl Hüfte
9) Karfiol Blumenkohl
10) Kohlsprossen Rosenkohl
11) Kren Meerrettich
Ilaria Meloni
Protokoll Nr. 10 (2/2)
WiSe 2013
Varietäten und Variation im Deutschen
Österreich Amtsblatt der EG
12) Lungenbraten Filet
13) Marillen Aprikosen
14) Melanzani Aubergine
15) Nuß Kugel
16) Obers Sahne
17) Paradeiser Tomaten
18) Powidl Pflaumenmus
19) Ribisel Johannisbeeren
20) Schlögel Keule
21) Topfen Quark
22) Vogerlsalat Feldsalat
23) Weichseln Sauerkirschen
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