Vom Roboter zum automatisierten Strahlkonzept

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56 JOT 7.2014

Wirtschaftlicher Strahlprozess für Großkomponenten

Vom Roboter zum automatisierten StrahlkonzeptMit der Entwicklung eines hochautomatisierten Strahlroboters konnten sich vor einigen Jahren

Strahlprozesse mit verbesserter Wirtschaftlichkeit und Ergonomie etablieren. Das automatisierte

Strahlkonzept lässt das Strahlen von Großkomponenten um ein Vielfaches e�zienter werden und hat

sich mittlerweile erfolgreich bewährt, wie verschiedene Beispiele aus der Praxis zeigen.

Nach dem bisherigen Stand der Technik wurden großvolumige

Werkstücke mit komplexer Geome-trie, die für eine Bearbeitung mit-tels Schleuderradstrahlanlagen nicht in Frage kamen, zeitaufwendig und mühselig von Hand gestrahlt. Der ReCo-Blaster strahlt die Werkstücke nun vollautomatisch und ersetzt somit nicht nur die beschwerliche Handar-beit, sondern ermöglicht durch das so-genannte Teach-In-Verfahren die Re-produzierbarkeit eines einmal einge-speicherten Strahlprozesses mitsamt seiner Paramater wie Strahldruck, Strahlmittelmenge, Düsenabstand zur Werkstückober�äche, Düsenvorschub oder Pendelhub der Düse.

Dabei handelt es sich um eine kom-plette Eigenentwicklung von SLF Ober-�ächentechnik und eignet sich insbe-sondere für das wirtscha�liche Strah-

len von großen, wiederkehrenden Teilen (Serien- und Kleinserien) sowie für die personalschonende Bearbeitung großer Komponenten im Allgemeinen.

Reproduzierbare Prozesse und ParameterHierzu ist der Strahlroboter über ei-nen verfahrbaren Bedienstand oder ein tragbares Panel im Strahlraum am Werkstück programmierbar (oh-ne aktiven Strahlprozess) oder er kann von diesem Bedienstand oder Pa-nel aus über in den Strahlraum inte-grierte Sichtfenster von außerhalb des Strahlraumes während des Strahlpro-zesses gesteuert werden. Optional lässt sich der Roboter auch über eine in den Strahlraum integrierbare Bedienkan-zel steuern und programmieren. Dies bietet dem Anwender die Möglichkeit, sich im Strahlraum aufzuhalten und

den Strahlprozess genau zu überwa-chen.

Weiterhin kommen Strahldüsen mit wesentlich größeren Durchmes-sern als bei Handstrahldüsen und ei-nem Strahldruck von bis zu 10 bar zum Einsatz. Mit diesen lässt sich die durch den Einsatz des ReCo-Blasters erreichbare Flächenleistung im Ver-gleich zu der im Handstrahlprozess in Freistrahlräumen und in Abhängig-keit von der Werkstückgeometrie min-destens um einen Faktor von fünf er-höhen. So erreicht man pro Stunde auf einem Stahlblech (S235JR/St37-2) mit dem Ausgangszustand Rostgrad „D“ (nach DIN 8501-1) mit einer Strahldü-se unter Einsatz von Stahlstrahlmittel einen Ober�ächenreinheitsgrad von SA 2,5 auf einer Fläche von circa 120 m².

Anwendung mit allen gängigen StrahlmittelnDerzeit be¢ndet sich der ReCo-Blaster bereits bei renommierten Unterneh-men und mit verschiedenen Aufgaben im Einsatz: Bei der Lu�hansa Technik AG in Hamburg beispielsweise wurde für den Entlackungsprozess im Rah-men von turnusmäßigen Wartungsar-beiten an Landefahrwerken der Strahl-roboter von SLF mitsamt Strahlraum in Betrieb genommen.

Bei d ieser Aufgabenstel lung kommt Kunststoffstrahlmittel zum Einsatz, da das Substrat selbst durch den Strahlprozess nicht angegri¥en be-ziehungsweise abgetragen werden darf. Grundsätzlich ist das Strahlen, je nach Anwendungsfall, jedoch mit allen gän-

Windkraftanlagen-Komponenten werden mit dem Strahlroboter automatisch gestrahlt

STRAHLEN J O U R N A L F Ü R O B E R F L Ä C H E N T E C H N I K

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gigen Strahlmitteln wie zum Beispiel Stahl- oder Edelstahlstrahlmittel, Ko-rund, Glasperlen und sonstigen prob-lemlos möglich.

So setzt die Logaer Maschinenbau GmbH mit Sitz in Leer den Strahlro-boter beispielsweise unter Verwendung von herkömmlichem Stahlstrahlmit-tel für die Bearbeitung von Stahltei-len aus der Windkra�branche vor der anschließenden Beschichtung ein. Bei dieser Anlage lieferte SLF den Strahl-raum sowie die gesamte Strahltechnik. Das Besondere ist hierbei, dass der Frei-strahlraum mit Abmessungen von ins-gesamt 18,0 x 8,5 x 7,0 m mittels eines elektrischen Rolltores in zwei separa-te Bereiche unterteilt werden kann, in denen unabhängig voneinander gleich-zeitig manuell und automatisch ge-strahlt werden kann. Die Steuerung der Strahlraumlu�- und lichttechnik lässt sich den Erfordernissen entsprechend individuell bedienen.

Auch eine Bearbeitung ande-rer großvolumiger Werkstücke wie beispielsweise von Wagenkästen für Schienenfahrzeuge, Windkraftturm-segmenten oder aus dem klassischen Stahl- und Maschinenbau ist mit dem ReCo-Blaster problemlos möglich.

Gleichbleibend hohe StrahlqualitätDer Roboter ermöglicht durch den Einsatz eines Doppelkammer-Druck-strahlgebläses, welches ihn permanent mit Strahlmittel versorgt, einen konti-nuierlichen Strahlprozess ohne Unter-brechungen, wodurch theoretisch bis

zu 24 Stunden am Tag gestrahlt werden kann. Die verschiedenen Strahlpara-meter werden während des Strahlpro-zesses automatisch geregelt, überwacht und können in einem zentralen System aufgezeichnet werden.

Insgesamt acht Achsen sorgen für eine optimale Bewegungsfreiheit des Roboters. Die Schulter- und Hand-gelenkantriebe sowie die Strom- und Steuerkabel des Roboterarmes sind zwecks Minimierung von Verschleiß-erscheinungen und für eine erhöhte Be-weglichkeit in das Robotergehäuse in-tegriert.

Der Anwender berücksichtigt mit der Anschaffung eines ReCo-Blasters sämtliche Gesichtspunkte der Wirt-schaftlichkeit, Ergonomie und Au-tomatisierung in Verbindung mit ei-nem optimalen Arbeitsschutz und erzielt durch die automatische Über-wachung der Strahlparameter eine gleichbleibend hohe Strahlqualität. Weiterführen-de Informatio-nen zum ReCo-Blaster zeigt das h ie r ve r l i n k-te Video (siehe QR-Code).

Komponenten aus der Luftfahrtindustrie mit schädlichen Lacken werden innen und außen automatisch entlackt

Kontakt:SLF Oberflächentechnik GmbH, GrevenTel. 02575 9719310,info@slf.eu, www.slf.eu

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