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Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit. Herausgeber: Diakoniewerk
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D i e Z e i t s c h r i f t f ü r N ä c h s t e n l i e b e i n u n s e r e r Z e i t
d iakoniediakonieFebruar 2015
Auf die Kräft e des Kindes vertrauen Seite 20
Sich die Freiheit nehmen Seite 16
Sehnsucht nach Frieden und Freiheit
Seite 06
Der Mensch im Mitt elpunkt Seite 25
22 Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Ausbildungen 2015
23 Für das Leben lernen wir … Besondere Qualitäten im Bildungszentrum Diakonissen Linz
24 First Class „gesundheits_checks“ ∙ Traumazentrum Klinik Diakonissen Schladming
25 Der Mensch im Mittelpunkt Gemeinsame Privatklinik in Salzburg
04 Wie Einheimische. Begegnung und Austausch, Wissen und Information helfen Barrieren überwinden
06 Sehnsucht nach Frieden und Freiheit Diakoniewerk begleitet Flüchtlinge
12 Spiritualität
13 Porträt
27 Buchtipp ∙ Produkttipp
Aktiv für Aktiv für
Flüchtlingsarbeitthema
ausbildung gesundheit
01
14 Erzählcafé ∙ Betreutes Wohnen Ramsau ∙ Jahresprogramm 2015 Demenzberatung ∙
16 Sich die Freiheit nehmen Betreuen, Begleiten und Pflegen im institutionellen Kontext
Menschen im
alter03
18 Neue Chancen am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung ∙ Erlkönig: Produktvielfalt, die ankommt!
20 Auf die Kräfte des Kindes vertrauen Gleichberechtigte Teilhabe
Menschen mit
behinderung04 05
09 Neue Kooperation mit der Österr. Blindenwohlfahrt
10 Auszeichnung für Zusammenarbeit ∙ Schwesternjubiläum ∙ Medizinische Hilfe für Obdachlose ∙ AktivKreativInklusiv
Diakoniewerk
panorama02
06
Impressum Offenlegung: siehe www.diakoniewerk.at/impressum Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, MartinBoosStraße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. 07235 632 51, office@diakoniewerk.at. Herausgeberin: Rektorin Mag.a Christa Schrauf. Chefredakteurin: Andrea Brummeier. Redaktionsteam: Andrea Brummeier, Sabine Etzlstorfer, Dagmar Hochreiter, Susanne Kunze, Stefan Marchewa, Erwin Oberbramberger, Andrea Obermühlner, Daniela Palk. Unternehmenskooperationen: Markus Putzer. Fotos: Fotos: thomas koch / shutterstock (S. 1, 6), Andrea Brummeier (S. 2 oben links, 8), Evi Obermayr (S. 2 oben Mitte, 11), Christian Herzenberger (S. 2 oben rechts, 16), Thomas Smetana (S. 2 unten links, 20, 21), Bildungszentrum Diakonissen Linz (S. 2 unten Mitte, 23), Elisabeth Braunsdorfer (S. 2, unten rechts, 11 unten, 25), iStock (S. 5), Catalin Gradinariu (S. 10 oben), Diakoniewerk Salzburg (S. 10 unten, 14), Sineu / photocase (S. 12), Child Destiny Foundation (S. 13 oben), Ulrike Maier (S. 15 oben), Ulrike Rauch (S. 18), Peter Leitner (S. 19 oben, 27 oben rechts), BMI / Alexander Tuma (S. 19 unten), Fotolia (S. 24 oben), Klinik Diakonissen Schladming (S. 24 unten), alle anderen Diakoniewerk. Corporate Publishing: Egger & Lerch, www.eggerlerch at (Layout und Gestaltung: Christoph Lehner). Druck: gugler GmbH Erscheint fünfmal jährlich. Diakoniewerk Spendenverein: Allg. Sparkasse OÖ 257700, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 3/2015
Februar 2015 ∙ diakonie 3
Liebe Leserinnen und Leser,mit dem Miteinander der Menschen unterschiedlicher Glaubenstraditionen, des Christentums und des Islams, gerade auch im Licht der aktuellen Ereignisse rund um die Anschläge in Paris und den Terror des IS beschäftigt sich Rektorin Mag.a Christa Schrauf in Ihrem „nachgedacht“ (Seite 4). „Begegnung und Austausch, Wissen und Information helfen Barrieren überwinden, Vorurteile abbauen, Missverständnisse klären und Ängste überwinden“, stellt sie aus ihren vielfältigen Erfahrungen heraus fest.
Wie richtig diese Einschätzung ist, erleben in der Flüchtlingsarbeit die MitarbeiterInnen und Freiwilligen, aber auch die Asylsuchenden selbst, tagtäglich. Meist ist es doch das Fremde, Unbekannte, das uns Angst macht. In den Begegnungen erleben die einen wie die anderen, dass ein Miteinander unterschiedlicher Kulturen unglaublich bereichernd
sein kann und neue Einsichten eröffnet. Dies löst wiederum eine Hilfsbereitschaft aus, die bemerkenswert ist und den Flüchtlingen hilft, in dem für sie so fremden Österreich Fuß zu fassen (Seite 6).
Auch das Porträt (Seite 13) passt in diesen Themenkreis. Ergotherapeutin Claudia Patka, Privatklinik WehrleDiakonissen, setzt sich für Kinder mit Behinderung in Kenia ein. Sie erlebt nicht nur kontinuierliche Fortschritte in der Region, in der sie sich engagiert, sondern auch die Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich, die das wegweisende Projekt unterstützen.
Claudia Patkas Arbeitgeber wird im Bereich Gesundheit näher vorgestellt – die Privatklinik WehrleDiakonissen in Salzburg ist ja eine neue Kooperation zwischen dem Gesundheitsdienstleister PremiQaMed und dem Diakoniewerk (Seite 25).
Dies ist nur eine Auswahl der Beiträge, die wir in der vorliegenden ersten Ausgabe des Jahres für Sie zusammengestellt haben. Ich hoffe, sie finden Ihr Interesse!
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Andrea Brummeier Chefredaktion
Kennenlernen der Nationen: Alle in Gallneukirchen aufgenommenen Flüchtlinge sowie Freiwillige und MitarbeiterInnen des Diakoniewerks trafen sich Mitte Dezember zu einem gemütlichen Austausch.
editorial
Meist ist es doch das Fremde, Unbekannte,
das uns Angst macht.
diakonie ∙ Februar 2015 4
Wie Einheimische
D ialog und Bildung sind wesentliche Voraussetzungen, um in unserer Gesellschaft
das Miteinander von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Traditionen, wie das von Menschen christlichen und muslimischen Glaubens, zu gestalten.
Für mich persönlich hat das Gespräch mit Menschen, die in der Glaubenstradition des Islam stehen, als Studentin begonnen. In meiner beruflichen Zeit gab es dann viele Gespräche auf formeller Ebene, bis hin zum Feiern von interreligiösen Gebeten. Aber gerade auch das Informelle hatte eine besondere Bedeutung. Ich habe in guter Erinnerung, als die muslimischen Mitarbeitenden an der Grazer Heilandskirche das Fastenbrechen nach dem Ramadan
einmal ganz überraschend mit uns anderen geteilt haben, mit süßen Kostproben ihres Festessens. Somit war in unkomplizierter Weise das Interesse an der jeweils anderen Seite geweckt.
Im Diakoniewerk begleiten wir Flüchtlinge, von denen die meisten religiös dem Islam verbunden sind. Und es zählen Menschen muslimischer Tradition aus verschiedenen Ländern wie Bosnien, Serbien, Tschetschenien, Afghanistan und dem Irak zu unseren Mitarbeite
nachgedacht
Begegnung und Austausch, Wissen und Information helfen Barrieren überwinden, Vorurteile abbauen, Missverständnisse klären und Ängste überwinden. Das haben wir in der Geschichte des Diakoniewerks auf dem langen Weg der Integration von Menschen mit Beeinträchtigung erlebt. Das stellen wir heute bei den Bemühungen fest, für die Situation von Menschen mit Demenz das Verständnis zu erreichen, damit sie in der Mitte der Gesellschaft bleiben können.
In Graz wird die kulturelle Durchmischung als
Bereicherung erlebt.
rinnen und Mitarbeitern. Manche von ihnen haben bereits seit mehr als 20 Jahren ihren Arbeitsplatz in unserer Mitte. In Graz, wo der Anteil muslimischer Mitarbeitender am höchsten ist, wird die multikulturelle Durchmischung der Teams als Chance und Bereicherung erlebt. Davon zeugt vorbildhaft auch die Zusammenarbeit von Menschen christlichen und muslimischen Glaubens in Mostar. An den Schulen des Diakoniewerks machen Jugendliche muslimischen Bekenntnisses die Ausbildung zur Fachkraft in einem Sozialberuf. Sie alle leben gerne hier und bringen sich mit ihrer Arbeit wie andere in die österreichische Gesellschaft ein. Aber vielen Menschen, die aus dem Kulturkreis des Islam kommen, ist gerechte Teilhabe nicht möglich. Die Stadtdiakonie Linz
Februar 2015 ∙ diakonie 5
Ihre
Christa SchraufRektorin
kennt aus ihrer Arbeit die schwierige soziale Situation von muslimischen Familien, vor allem von Frauen und Kindern, die oft weder Zugang zu Arbeit noch zu qualifi zierter Ausbildung fi nden. Daher bleiben Bildung und Integration die wesentlichen Faktoren für das Gelingen des Zusammenlebens und gegen Radikalisierungstendenzen.
Den DschihadismusTerror schafft die beste Sicherheitsoff ensive, die notwendig ist, allein nicht aus der Welt. Es bedarf gleichzeitig intensiver Bemühungen, die die Radikalisierung von Jugendlichen verhindern hilft , vor allem auch größte Anstrengungen von Seiten der islamischen
Welt, einen Islam zu praktizieren, der Gewalt im Namen Gott es entschieden ablehnt. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich hat das deutlich formuliert: „Im Namen Gott es, der ein Freund des Lebens ist, darf niemals getötet werden.“ Diff erenzen werden bleiben, nicht zuletzt in der Frauenfrage, deshalb gibt es zum wechselseitigen Respekt vor Unterschieden und gegenseitigen Bemühen um Gemeinsamkeiten keine Alternative. In der biblischen Überlieferung (3. Mose, 19,34) wird uns eine Strategie empfohlen, die bis heute Modellcharakter hat:
„Wie ein Einheimischer soll euch der Fremde gelten, der bei euch lebt.“
diakonie ∙ Februar 2015 6
Seit Oktober 2014 begleitet das Diakoniewerk auch in
Oberösterreich Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten
mussten. Es sind vor allem Einzelpersonen, aber auch
Familien, die sich in Österreich ein neues Leben in Frieden und
Freiheit aufbauen wollen.
Februar 2015 ∙ diakonie 7
Anzour A. hat einen langen Weg hinter sich, bis er schließlich nach Österreich
kam. Der 26jährige Mann aus Syrien lebt seit Oktober 2014 in einem Haus des Diakoniewerks in Gallneukirchen, gemeinsam mit acht weiteren Männern aus Syrien, die vor dem unmenschlichen Krieg in ihrem Heimatland geflüchtet sind. Anzours Heimat sind die Golanhöhen, dort ist er als Kind in der entmilitarisierten Zone aufgewachsen und kam dort auch mit UNSoldaten aus Österreich in Kontakt. An diese hat er sehr gute Erinnerungen: „Sie waren sehr freundlich, und wir Kinder haben immer wieder Süßigkeiten bekommen“, blickt Anzour zurück. Das hat schon damals ein positives Bild von Österreich geprägt.
Aufgrund der politischen Verhältnisse zog die Familie später nach Damaskus. Dort begann Anzour ein Studium
Seit Herbst 2014 begleitet das Diakoniewerk auch in Gallneukirchen und Mauerkirchen Flüchtlinge in der Wartezeit auf einen positiven Asylbescheid und unterstützt sie dabei, in Österreich ein neues Leben zu beginnen. Andrea Brummeier
Sehnsucht nach Frieden und Freiheit
01Flüchtlingsarbeitthema
Warten auf den AsylbescheidDer junge Mann wartet nun in Gallneukirchen auf einen positiven Asylbescheid. Dank der Hilfe von Freiwilligen kann er Deutsch lernen – seine vierte Sprache neben Arabisch, Englisch und Türkisch. Er weiß, dass ohne die Sprache zu erlernen eine Integration nicht möglich ist.
Mit dem Asylbescheid könnte Anzour sich dann eine Wohnung und Arbeit suchen. „Ein paar der Flüchtlinge, die im Oktober nach Gallneukirchen kamen, haben bereits einen positiven Bescheid und sind auf Wohnungs und Arbeitssuche. Hierbei werden sie vor allem von unseren zahlreichen Freiwilligen unterstützt“, weiß Margarete Moser, die für die Begleitung der Flüchtlinge in Gallneukirchen zuständig ist. „Nach vier Monaten werden sie aus der Grundversorgung entlassen, das heißt, sie müssen ausziehen.“ Eine Palästinenserfamilie, die aus Syrien geflüchtet ist, hat ebenfalls den positiven Bescheid erhalten. Es ist ihr auch schon gelungen eine leistbare Wohnung zu finden, in die sie im Februar einziehen kann. Nun fehlt nur noch der Arbeitsplatz.
der Wirtschaftswissenschaften. Ihm fehlte nicht mehr viel zum Abschluss, als 2011 der Krieg ausbrach. „Unsere Familie flüchtete in die Türkei. Dort versuchten wir Fuß zu fassen, doch es gab keine passende Arbeit, ich sah dort keine Zukunft“, erzählt Anzour in sehr gutem Englisch. Um sein Studium zu beenden, kehrte er nach drei Jahren nach Damaskus zurück. Dort hätte man ihn sofort zum Militärdienst eingezogen, doch konnte er das bis zum Abschluss des Studiums aufschieben. Als es soweit war, flüchtete er erneut in die Türkei. Von dort ging es über das Meer nach Griechenland, dann durch Osteuropa bis nach Tschechien und schließlich nach Österreich. Anzour hatte Glück, während seiner Odyssee erlebte er nur Hilfsbereitschaft, auch von Sicherheitsorganen in diesen Ländern. „Ich wollte unbedingt nach Öster reich, wegen der guten Erfahrungen als Kind und weil es ein friedliches und freies Land ist“, erklärt Anzour.
diakonie ∙ Februar 2015 8
Flüchtlingsarbeitthema
Arbeit, ein wichtiger FaktorApropos Arbeit: Anzour und die anderen leiden darunter, dass sie nicht arbeiten dürfen, solange sie auf den Asylbescheid warten. Auch sich freiwillig zu engagieren ist schwierig, solange sie sich noch nicht gut auf Deutsch verständigen können. „Wir haben bei der Freiwilligen Feuerwehr angefragt, ob wir mithelfen können. Die Menschen dort waren sehr offen, aber man muss erst Kurse absolvieren, und das geht nicht ohne Deutschkenntnisse“, berichtet Anzour. Als Dolmetscher EnglischArabisch trägt er dazu bei, dass die Kommunikation zwischen Flüchtlingen, MitarbeiterInnen und Freiwilligen funktionieren kann, solange die Deutschkenntnisse noch zu gering sind. Mittlerweile besteht die Aussicht, dass die Stadtgemeinde Gallneukirchen ein paar Stunden Arbeit im Monat für die Flüchtlinge ermöglicht. Unterstützungsleistungen für Gemeinden sind in einem gewissen Umfang vom Arbeitsverbot ausgenommen.
In Mauerkirchen sind die 19 Flüchtlinge gerade fleißig dabei, gemeinsam mit Freiwilligen und Mitarbeitern des Diakoniewerks das Haus im Ortszentrum, in dem sie im 1. Stock wohnen, noch weiter zu
renovieren, so dass in den Räumen im Erdgeschoss ab Juni zehn weitere Flüchtlinge einziehen können. Eine Tätigkeit, die also doppelt Sinn macht. Sechs der Männer haben mittlerweile einen positiven Asylbescheid, vier davon sind sogar schon ausgezogen und haben so vier neuen Asylwerbern Platz gemacht.
Unterstützung durch Freiwillige„Ohne den unermüdlichen Einsatz zahlreicher Freiwilliger wäre eine so rasche Aufnahme und Integration der Flüchtlinge nicht möglich“, ist Gerhard Winkler MAS, Flüchtlingskoordinator des Diakoniewerks in Oberösterreich, überzeugt. Sowohl in Gallneukirchen als auch in Mauerkirchen ist die Unterstützung groß. Freiwillige geben Deutschkurse, laden Flüchtlinge zu sich nach Hause ein, veranstalten gemeinsame Kochkurse, Ausflüge und andere Freizeitangebote, begleiten zu Arzt oder Behördenbesuchen und nehmen sich Zeit für Gespräche. Das kommt bei den Flüchtlingen sehr gut an, und so wie Anzour empfinden wohl viele: „Alle Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit hier! Alle tun ihr Bestes, dass wir uns wohlfühlen. Ich habe mich hier nie fremd gefühlt, und ich möchte gerne etwas von dieser Freundlichkeit und Hilfe zurückgeben!“
Sich Eingewöhnen, Fuß fassen, erholen und Energie tanken, das ist die erste Phase, die die Flüchtlinge in den Einrichtungen des Diakoniewerks verbringen. Die zweite Phase, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen, ist ungleich schwieriger und fällt offiziell nicht mehr in die Zuständigkeit des Dia koniewerks.
Trotzdem versuchen die MitarbeiterInnen gemeinsam mit den Freiwilligen den Start ins neue Leben zu unterstützen, durch Begleitung und Beratung, Nutzung eigener Netzwerke und auch durch Sachspenden, z. B. für die Möblierung einer Wohnung. Auch hier ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Mauerkirchen und in Gallneukirchen ist enorm und gerade für diese Startphase ganz wichtig.
„Der Entschluss, in Oberösterreich wieder Menschen auf der Flucht zu begleiten, bedeutet für manche Mitarbeitende sich spontan neu zu orientieren, da die Anforderungen dieser Zielgruppe andere sind als die der Menschen, die wir schon seit vielen Jahren betreuen. Wenn man die Schicksale der Flüchtlinge kennt, lernt man aber auch unsere Situation in Oberösterreich und das eigene, oft sehr gute, Leben zu schätzen, auch wenn es manche persönlichen Herausforderungen birgt“, erklärt Dr. Johann Stroblmair, Geschäftsführer Diakoniewerk Oberösterreich.
Was für Anzour in der Anfangsphase am Schwierigsten war? „Das frühe Aufstehen“, lacht er. „Der Lebensrhythmus ist hier ein ganz anderer. In der Heimat fängt man den Tag später an und geht viel später schlafen. Aber nun habe ich mich daran gewöhnt!“
Sowohl in Gallneukirchen als auch in Mauerkirchen ist
die Unterstützung groß.
Februar 2015 ∙ diakonie 9
Diakoniewerk
panorama
Aktuelles aus der Vielfalt der Arbeitsfelder
02
Den rechtlichen Rahmen für die Zusammenarbeit bildet die ÖBW gemeinnützige GmbH, an der das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen und die Österreichische Blindenwohlfahrt beteiligt sind. Die Geschäftsführung dieser Gesellschaft übernahmen Brigitte Fila und Daniel Dullnig.
Seit 1825 – gegründet durch Johann Wilhelm Klein – stellt sich die Blindenwohlfahrt in den Dienst blinder und sehbehinderter Menschen. Heute verfügt der Verein über das einzige Wohnheim für Blinde und Sehbehinderte in Wien (Baumgartenstraße 69, 14. Bezirk) und bietet 45 Wohnplätze an. In einer eigenen Pflegeabteilung werden 84 BewohnerInnen betreut. Besonderer Schwerpunkt: Die Blindenwohlfahrt verfügt über
Neue Kooperation mit der Österreichischen BlindenwohlfahrtDas Diakoniewerk und die Österreichische Blindenwohlfahrt (ÖBW) bündeln ab 1.1.2015 die Kräfte.
die weltweit erste Pflegestation für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen mit Demenzerkrankung. Rund 100 MitarbeiterInnen bringen ihre Fachkompetenz und Erfahrung ein. Freiwillig Tätige sind – wie auch im Diakoniewerk – eine wertvolle Ergänzung.
Ziel der Kooperation ist vor allem der Austausch von Knowhow, Nutzung von Synergien und die Forcierung neuer Entwicklungen und Qualitätsstandards. Ab 2017 wird die ganze Kraft in die Modernisierung des Standortes fließen. Es sollen 120 Plätze entstehen; das Haus wird nach dem Hausgemeinschaftskonzept geführt und mit dem speziellen Angebot für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen wiederum einzigartig sein.
Unter dem Titel „Ene, mene, mu – dement bist du!“ beschäf-tigen sich die 21. Diakonie-Dialoge am Donnerstag, 25. Juni, 9 bis 14 Uhr, damit, wie das Leben gemeinsam mit Menschen mit Demenz gestaltet werden kann. Die ReferentInnen und ihre Themen: Prof. Dr. Ulrich Körtner „Inklusion von Men-schen mit Demenz – Vision oder Illusion?“, Dipl. Theol. BPhil. Christian Müller-Hergl „Segregation und Integration: kein Widerspruch“, Karla Kämmer „Gemeinsam leben & spezifisch begleiten“, Mag.a Sabine Oswald „Zusammenleben in Balance – wie kann das zuhause gelingen?“. Ort: voestalpine Stahlwelt, Linz; Tagungsbeitrag: inkl. Pausenverpflegung 45 Euro (ermäßigt 35 Euro)Infos und Anmeldung: diakonie-dialoge@diakoniewerk.at
DiakonieDialoge 2015 in Linz: Jetzt anmelden!
Brigitte Fila und Daniel Dullnig (Mitte, mit Torte) bilden die Geschäftsführung der ÖBW gemeinnützigen GmbH.
diakonie ∙ Februar 2015 10
2006 wurde die Einrichtung LeopoldPfest Straße – Wohnen und Förderung in SalzburgGnigl eröffnet, 30 Menschen mit Behinderung finden hier ihr Zuhause sowie tagesstrukturierende Begleitung in Fördergruppen. Ein damals angeschaffter Bus ermöglichte den BewohnerInnen Therapiefahrten, Einkäufe sowie Ausflüge und Urlaube.
Ende 2013 wurde es notwendig, an ein neues Fahrzeug zu denken. Dies vor dem Hintergrund einer öffentlichen Finanzierung der Behindertenarbeit, die eine außertourliche Anschaffung sehr schwierig machen würde. 2014 initiierten Angehörige mit außerordentlichem Engagement einen Spendenaufruf, der die Grundlage für einen neuen Bus bildete. Zusätzlich wählte der Fernsehsender ORF III die „Mobilität für Menschen mit Behinderung in SalzburgGnigl“ als sein Licht ins DunkelProjekt aus. Dank zahlreicher privater UnterstützerInnen konnte schließlich ein Bus mit entsprechenden behindertengerechten Umbauten angeschafft werden!
Licht ins Dunkel fördert die Mobilität von Menschen mit Behinderung
Zwei+plus – Diakoniewerk gewinnt Projekt in der Stavangergasse in WienGemeinsam mit den beiden Wohnbauträgern Volks-wohnungswerk und ARWAG, den beiden Wiener Architekturbüros einsundeins und trans-city sowie kon-text, einem Büro für Raumplanung, gewinnt das Diakoniewerk einen Bauträgerwettbewerb der Stadt Wien für die Verwirklichung einer Wohnver-bauung in der Stavangergasse (22. Bezirk) und damit den Auftrag zur Umsetzung.
Der vom Wiener Wohnfonds ausgeschriebene Bau-trägerwettbewerb für die rund 130 Wohnungen hat-te zum inhaltlichen Ziel, auf diesem Areal ein Projekt „generationen: wohnen“ zu verwirklichen. Das Projekt konnte die Jury sowohl in architektonischer
Auszeichnung für Zusammenarbeit Transsilvania Pack & Print mit Diakoniewerk
„Active Watch“ setzt sich für Good Governance Richtlinien, Meinungsfreiheit, Antidiskriminierung und Medienerziehung ein, „Motivation Romania“ für nachhaltige Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderung in Rumänien. Dieses Jahr stand die Anerkennung der Fähigkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung, ein aktives und selbständiges Leben führen zu können, im Vordergrund. Hier überzeugte die Kooperation von TPP mit dem Diakoniewerk für die Schaffung von Integra
tiven Arbeitsplätzen, wo Menschen mit Behinderung entsprechend ihrer Fähigkeiten eine Beschäftigung finden. Von der Jury wurde betont, dass diese Kooperation ein BestPracticeBeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen einer NGO und einem Wirtschaftsunternehmen ist. Die Gala ist einzigartig in Rumänien und sorgt jedes Jahr für großes mediales Interesse. Mit der Auszeichnung wird auch die Arbeit des Diakoniewerks für Menschen mit Behinderung in Rumänien honoriert.
Bei der alljährlichen Gala der rumänischen Menschenrechtsorganisation „Active Watch“ und der Stiftung „Motivation Romania“ wurde kürzlich das Projekt der Transsilvania Pack & Print (TPP), in dem Menschen mit Behinderung tätig sind, ausgezeichnet.
als auch in inhaltlicher Sicht überzeugen. Neben ver-schiedenen sehr flexiblen Grundrissen, die Wohnen für verschiedene Lebens- und Generationsmodelle möglich machen, dem sozialen Konzept, dem im Projekt fix verankerten Besiedelungsmanagement und der frühzeitigen Einbeziehung der künftigen MieterInnen sind es auch die konkreten Angebote des Diakoniewerks, die überzeugten. Das Diakonie-werk wird dort die Betreuung der MieterInnen in 20 betreuten Wohnungen sowie die Verwirklichung einer SeniorInnenwohngemeinschaft übernehmen. Weiters ist ein Kindergarten geplant. Die Planungen für dieses Projekt sind bereits im Gange. Die Besie-delung der Wohnungen ist für 2017 geplant.
Alina Berbec (2. v. r.), Marketing Managerin bei Transilvania Pack& Print, hat den Preis im Empfang genommen
Der neue Bus fördert die Mobilität von 30 Menschen mit Behinderung.
Februar 2015 ∙ diakonie 11
Diakoniewerk
panorama
AktivKreativInklusiv – Wochenende für Groß & KleinIm Rahmen der Landessonderausstellung 2015 wird es speziell für Kinder an drei Aktiv-KreativInklusiv-Wochenenden am 30.–31. Mai, 25.–26. Juli und 12.–13. September, jeweils von 10–17 Uhr, ein buntes Angebot geben. Die Veranstaltungen ermöglichen ein aktives und kreatives Miteinander von mehreren Generationen und von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Neben verschiedenen kreativen Projekten wie Malatelier, Schwarzlichtfiguren-Theater, Filzworkshop, Handpuppentheater, Trommeln und Singen kann man sich auch auf eine Reise durch die orientalische Märchenwelt entführen lassen. Omas und Opas können im Workshop „Generationenkochen“ gemeinsam mit ihren Enkeln Speisen aus ihren Kindertagen zaubern. Gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk Informationstechnologie (KI-I) können sich Kinder mit und ohne Beeinträchtigung im Spiel mit ferngesteuertem Spielzeug messen. Barrie-refrei adaptierte Schnittstellen ermöglichen es den Kindern gleichberechtigt gegeneinander anzutreten.
Am 2. Adventsonntag feierten fünf Diakonissen ihre langjährige Zugehörigkeit zum Mutterhaus. Der Tag begann mit einem Festgottesdienst in der Evangelischen Kirche, gestaltet von Rektorin Mag.a Christa Schrauf, Diakon Günther Wesely, Schw. Christine Ferrari und Kuratorin Friederike Haller. Beim festlichen Nachmittagsprogramm mit zahlreichen Gästen im Hotel Waldheimat wurden die Lebensgeschichten der Jubilarinnen vorgestellt und gewürdigt. Die Diakonissen Gertrud Eichhorn, Helene Marx und Rosi Wieser feierten ihr 65jähriges Jubiläum, Diakonisse Pauline Thumberger ihr 60jähriges, Adi Kroff ist seit 50 Jahren Diakonische Schwester.
Schwesternjubiläum
Kindergarten Sunčani most startet Kooperationsprojekt Der multiethnische integrative Kindergarten Sunčani most des Diakoniewerks in Mostar/Bosnien-Herzegowina startet ein Projekt, finan-ziert von der US-Botschaft, bei dem Kinder aus drei Kindergärten – dem multiethnischen des Diakoniewerks und je einem kroatischen und einem bosniakischen Kindergarten in der Stadt Mostar – gemeinsam sakrale Gebäude der drei Religionsgemeinschaften besuchen: eine Mo-schee, eine katholische Kirche und ein serbisch-orthodoxes Kloster. Auf diese Weise lernen die Kinder spielerisch kirchliche und spirituelle Räume, Gebäude und Riten kennen. Damit kann bereits im Kindesalter Verständnis aufgebaut und Vorurteilen entgegen gewirkt werden, denn: Im Spiel sind alle gleich – so das täglich gelebte Motto im Kindergarten!
Medizinische Hilfe für Obdachlose
Organisationen im Sozial und Gesundheitsbereich (wie das Diakoniewerk Salzburg oder die Caritas Salzburg) sowie Einzelpersonen haben die Initiative ins Leben gerufen. Der Einsatz von Freiwilligen, Spenden von Privatpersonen und Unternehmen sowie die finanzielle Unterstützung von Stadt und Land Salzburg machen es möglich: Einmal pro Woche können obdachlose Menschen eine niederschwellige medizinische Beratung und Basisversorgung, wie sie auch in einer hausärztlichen Ordination für Allgemeinmedizin erbracht wird, in Anspruch nehmen. Im Bedarfsfall sorgen Dolmetscher
für die Überwindung sprachlicher Barrieren.
Ziel ist, eine Notversorgung für jene Menschen anzubieten, die die Schwelle in das bestehende Gesundheitssys tem nicht überwinden können. Wenn notwendig, erfolgt eine Weiterleitung allgemeinmedizinischer und zahnärztlicher Akutfälle an entsprechende Einrichtungen. Durch das unbezahlbare ehrenamtliche Engagement der Mediziner sowie von Rotem Kreuz, Malteser Hospitaldienst und Samariter wird mit einem jährlichen Finanzbedarf in Höhe von lediglich rund 25.000 Euro kalkuliert. Die Stadt Salzburg übernimmt 50 % der Kosten, das Sozialressort des Landes Salzburg unterstützt den Virgilbus mit 5.000 Euro.
Am 1. AdventSonntag war der „Virgilbus“ in der Stadt Salzburg das erste Mal unterwegs.
Die Jubilarinnen mit Rektorin Schrauf und
Oberin Helga Sikora
Der Virgilbus ist eine einzigartige Initiative verschiedener Institutionen und Privatpersonen.
diakonie ∙ Februar 2015 12
spiritualitätLeben und
Nehmt einander an, wie
Christus euch angenommen hat.
Tausende Flüchtlinge suchen Schutz und Hilfe bei uns. Wie sehr mit der Flucht der Wunsch verbunden ist, nicht abgewiesen zu werden, sondern die Chance zu erhalten, das Leben wieder aufnehmen und selbst gestalten zu können, sehen und hören wir gerade in diesen Tagen. Die vielen Menschen, die auf der Flucht sind, suchen und hoff en auf ein neues Leben, auf neue Perspektiven und Sicherheit für sich und ihre Familien.
Wie die christliche Gemeinde in Rom streiten auch wir heute über die Frage nach dem richtigen Weg des Zusammenlebens: ob in der Gesellschaft , am Arbeitsplatz, den einzelnen Kirchen oder in der Familie.
Der Apostel Paulus erinnert uns daran, das Einende über das Trennende zu stellen und das Gemeinsame nicht aus dem Blick zu verlieren.
Dr. Michaela KollerClaudia Seißler
Seelsorge Diakoniewerk Salzburg
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Februar 2015 ∙ diakonie 13
In Kibera, dem größten Slum Kenias mit über 2,5 Millionen Einwohnern, hat Claudia Patka
vor zwei Jahren gemeinsam mit engagierten Eltern die Stiftung „Child Destiny Foundation“ gegründet, die sich für eine bessere Versorgung von Kindern mit Beeinträchtigung einsetzt.
Direkt nach ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin packte Claudia Patka die Lust, Praxiserfahrungen im Ausland zu sammeln. Über die „DreiKönigsAktion“ kam die WahlSalzburgerin nach Nairobi. Fünf Monate lang kümmerte sie sich im Armenviertel Kibera um Straßenkinder und Kinder mit Beeinträchtigung. Dass sie sich auch über ihren Auslandseinsatz hinaus für diese Kinder ehrenamtlich einsetzt, hat sich mit der Zeit entwickelt.
Fortschritte gaben Mut„Das Leben in einem Slum ist für alle Bewohner hart. Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung kämpfen aber neben den fehlenden Wasserleitungen oder Sanitäranlagen mit noch
mehr Problemen“, erzählt Claudia Patka. Vor allem die Stigmatisierung, dass Mütter an der Behinderung ihrer Kinder selbst Schuld seien, ist sehr belastend. Väter und auch weitere Familienangehörige wenden sich oft ab. Therapien, Arztbesuche oder Medikamente sind meist nicht leistbar.
„Mit den Eltern der Kinder habe ich mich sehr gut verstanden. Ihnen haben die Fortschritte, die ihre Kinder in diesen paar Monaten gemacht haben, Mut gegeben. Ihr Einsatz, die Situation für ihre Kinder zu verbessern, hat mich sehr beeindruckt“, erklärt die gebürtige Wienerin. Gemeinsam mit vier der betroffenen Eltern gründete sie die Stiftung „Child Destiny Foundation“ mit Sitz in Kenia. Ziel ist es, innerhalb von zehn Jahren ein Zentrum für die RundumVersorgung von Kindern mit Beeinträchtigung aufzubauen. „Wir haben vor zwei Jahren quasi bei null angefangen, und die Bürokratie in Kenia hat einiges verzögert. Inzwi
Claudia Patka, Ergotherapeutin in der Privatklinik WehrleDiakonissen.Elisabeth Braunsdorfer
„Es freut mich, dass ich etwas bewegen kann“
Menschen im Diakoniewerk
porträt
schen konnten wir einen 20 Quadratmeter großen Raum anmieten, der als Therapie und Büroraum zugleich dient“, berichtet Claudia Patka. Ein gemeinnütziger Verein, den sie zusätzlich in Österreich gründete, hilft bei der Finanzierung. Sie selbst und alle Mitglieder der Stiftung und des Vereins arbeiten ehrenamtlich. „Der Verein bezahlt über Spendengelder einen Physiotherapeuten, der die Kinder mit Beeinträchtigung kostenlos behandelt. Und er hilft auch Eltern, die zu wenig Geld für Nahrungsmittel, Medikamente oder Arztbesuche haben“, erklärt sie.
ZukunftsvisionenIn den nächsten Jahren sollen in diesem Zentrum die ärztliche Versorgung, die Beratung und die Therapie ausgebaut werden. Aber auch eine Tagesbetreuung und eine Schule mit speziell ausgebildeten Lehrkräften sind Teil der Zukunftsvision Claudia Patkas: „Es ist in diesen zwei Jahren schon sehr viel passiert und ich freue mich, dass ich selbst etwas bewegen kann.“ Neben TeilzeitJob und FachhochschulStudium reist sie auch zwei Mal pro Jahr nach Kenia,um sich von den Fortschritten persönlich zu überzeugen. Nähere Infos: http://childdestinykenya.org/.
Zweimal im Jahr reist Claudia Patka nach Kenia, um sich von
den Fortschritten zu überzeugen.
Ärztliche Versorgung, Beratung und
Therapie sollen in den nächsten Jahren
ausgebaut werden.
diakonie ∙ Februar 2015 14
Menschen im
alter
Die bisherige Lebenswelt
von Menschen im Alter muss in der
Betreuung berücksichtigt werden.
03Dank einer Unterstützung der deutschen Wilhelm-von-Lauff-Stiftung wird das Diakoniewerk in Wels 2015 vier inklusive Tanzveranstaltungen für Menschen mit und ohne Demenz durchführen. Musik und Tanz sind Mittel, die Personen mit und ohne Demenz gleichermaßen begeistern und die neben einer Reihe von gesundheitsfördernden Aspekten vor allem die Freude und das Miteinander betonen. „Menschen können sich an Texte alter Schlager erinnern, kennen Schrittabfolgen und sind mit dem Gegenüber, dem Tanzpartner oder der Tanzpartnerin, gleichberechtigt“, betont Manfred Schmidhuber, Leiter des Haus für Senioren Wels, der immer wieder positive Erfahrungen bei Tanzveranstaltungen für Menschen mit Demenz gemacht hat. Dabei geht es dem Diakoniewerk bei diesen vier inklusiven Tanzveranstaltungen auch darum, „normale“ Plätze des Tanzens aufzusuchen, um auch offen zu sein für Menschen mit Demenz, die zuhause leben, ihre Angehörigen und für all jene, die die Gelegenheit nutzen wollen, einen vergnüglichen Tanznachmittag zu erleben. Die erste Tanzveranstaltung soll im Frühjahr stattfinden.
Inklusives Tanzen für Menschen mit Demenz
Jeder Mensch hat ganz persönliche, unverwechselbare Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend – so genannte „Lebenslinien“. Manche dieser biografischen Erlebnisse teilt man auch gerne mit anderen. Im Bewohnerservice Gnigl & Schallmoos, einer Stadtteileinrichtung des Diakoniewerks in Zusammenarbeit mit der Stadt Salzburg, treffen sich regelmäßig Frauen und Männer unterschiedlichen
Alters, um über ihre „Lebenslinien“ zu plaudern. Das ungezwungene Miteinander ist dabei eine wichtige Grundlage: Wer möchte, erzählt, wer lieber zuhört, hört zu. Zu Themen wie beispielsweise dem Wohnen früher, Verwandtschaften oder auch Heimatorten tauschen die BesucherInnen ihre Erinnerungen aus und stellen dabei auch eine Ausstellung mit Fotos und Texten zusammen.
„Von früher bis jetzt“: Erzählcafé im Diakoniewerk Salzburg
Lebenserinnerungen in Bildern
Februar 2015 ∙ diakonie 15
Das 70.000 m² große Grundstück des ehe-maligen Landeskrankenhauses am Buchberg in Traunkirchen, Bezirk Gmunden, wird von dem Gemeinnützigen Wohnungsunternehmen „Riedenhof“ Gesellschaft m.b.H. neu bebaut. Hier entstehen bis Ende 2017 neben einem neuen Aus- und Weiterbildungszentrum für Forstwirte, einem Schülerheim mit 140 Betten, geförderten Mietwohnungen und Reihen-häusern für knapp 200 Personen, auch 25 geförderte Mietwohnungen für SeniorInnen. Das Diakoniewerk Oberösterreich war maßgeblich in die Planung der 45 bis 65 m² großen, alle mit Balkon und seniorengerecht ausgestatteten Wohnungen involviert und wird diese nach Fertigstellung Ende 2016 mit Fachpersonal vor Ort betreuen. Nähere Informationen zum Projekt bei Mag.a Marlies Penzenstadler, Assistentin Geschäftsführung Diakoniewerk Oberösterreich, Telefon 07235 63 251 174 oder m.penzenstadler@diakoniewerk.at.
BewohnerInnen aus dem Haus für Senioren Wels des Diakoniewerks und aus dem Alten heim Peuerbach/OÖ. stellten ihre Lebensgeschichte für ein Maturaprojekt von vier Schülerinnen der Bundeshandelsakademie 1 in Wels zur Verfügung. Laura Mühlberger, Jenny Mairhuber, Kristina Sumarevic und Nadine Slaby hatten sich für ihr Projekt im Fachbereich Journalismus die Aufgabe gestellt, Menschen im Alter nach ihren Lebensgeschichten zu befragen und diese in Buchform zu veröffentlichen. Kristina Sumarevic und Nadine Slaby haben dafür an mehreren Nachmittagen im Haus für Senioren Interviews mit BewohnerInnen durchgeführt. „Wir waren sehr überrascht, wie viel uns die einzelnen Personen über ihr Leben erzählten und freuten uns immer auf die Besuche im Altenheim“, erzählt Nadine Slaby. „Jetzt, am Ende unseres Projektes, sind wir sehr stolz, die fertigen Bücher in Händen halten zu können.“
Neues Projekt „Wohnen mit Betreuung am Buchberg“
Lebensgeschichten für Maturaprojekt
Betreutes Wohnen Ramsau
Nach nur knapp einjähriger Bauzeit erhielten die BewohnerInnen des Betreuten Wohnens in der Ramsau bereits am 16. Dezember die Schlüssel überreicht – für viele eine schöne Weihnachtsüberraschung! Einige nützten die Gelegenheit um noch vor Weihnachten in ihr neues Zuhause einzuziehen, die anderen folgten mit Jahresbeginn.
Im Herbst war es noch Baustelle, nun ist das Haus in der Ramsau bereits bezogen.
Menschen im
alter
Für Menschen mit Demenz oder Verdacht auf Demenz und deren Angehörige stehen maßgeschneiderte Beratungen und Dienstleistungen zur Verfügung, mit verständlicher Information über Demenz und den Umgang damit, um die Begleitung und Betreuung besser bewältigen zu können.
Neu werden Fortbildungen und Schulungen zum Thema Demenz für Mitglieder verschiedener Berufsgruppen, MitarbeiterInnen bei Polizei, Feuerwehr, in Banken und im Einzelhandel sowie für Vereine, Seniorenverbände, Pfarren oder Schulen angeboten. Denn ein einfühlsames und informiertes Umfeld ist eine wichtige Basis für eine gute Unterstützung von Menschen mit Demenz!
Jahresprogramm 2015 der Demenzberatung Diakoniewerk Salzburg
Die Inhalte werden an die Bedürfnisse der Zielgruppe, die Kosten an deren Möglichkeiten angepasst.
Das Jahresprogramm 2015 steht auch als Broschüre zur Verfügung, Details dazu erhalten Sie unter: www.demenzberatungsalzburg.at
„Mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen“ will die Demenzberatung Diakoniewerk Salzburg erreichen und hat für 2015 wieder ein umfangreiches Jahresprogramm erarbeitet.
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Menschen im
alter
M itarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakoniewerks begleiten
an acht Standorten täglich über 500 Menschen im Alter, die in einem unserer Häuser für Senioren leben. Diese Personen sind durchschnittlich 84 Jahre alt, zum überwiegenden Teil weiblich und haben in erster Linie aufgrund ihrer Einschränkungen und ihres Bedarfs an Unterstützung ihre bisherige Häuslichkeit aufgegeben und sind in das Haus für Senioren eingezogen. Ein Großteil dieser Personen weist eine Demenz auf, oftmals in Kombination mit körperlicher Pflegebedürftigkeit. Sie werden bis zum Tod im Haus für Senioren betreut, begleitet und gepflegt.
Betreuen, Begleiten und Pflegen im institutionellen Kontext Daniela Palk
Sich die Freiheit nehmen
Selbstbestimmung, Normalität und Bedürfnisorientierung sind die Prinzipien, die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit leitend sind. Zudem ist allen wichtig, die bisherige Lebenswelt der Bewohnerin/des Bewohners zu berücksichtigen, zu integrieren und möglichst weiter zu gewährleisten. Und bei allem Ringen um Normalität und Selbstbestimmung – es ist klar, dass ein Haus für Senioren ein Pflegeheim, eine Institution ist, eine Sonderwohnform darstellt. Damit stehen sogenannte stationäre Einrichtungen der Seniorenarbeit in einem Spannungsfeld: Eine fachlich erforderliche gute Pflege muss sichergestellt werden, dabei muss die Individualität jedes Einzelnen gewahrt bleiben. Zugleich
müssen institutionelle Abläufe immer wieder kritisch hinterfragt werden – zum einen fachlich, zum anderen wirtschaftlich, aber vor allem auch ethisch.
Freiheit ist ein hohes GutDas bedeutet unter anderem ein sensibles und kritisches Hinschauen, wie die Personen begleitet werden, wie selbstbestimmt sie ihren Tag gestalten können, wo die Abläufe der Institution „Heim“ hinterfragt werden müssen, da sie einengend und beschränkend sind. Dieses Hinterfragen geschieht durch eigene Standards und eigene Reflexion, aber auch durch „Außen“ – zum einen durch Befragungen von Angehörigen, zum anderen auch durch
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Menschen im
alter
unterschiedliche Behörden der Länder und des Bundes. Ein Ziel dieser Kontrollen ist, Menschrechtsverletzungen und Beschränkungen der persönlichen Freiheit auf persönlicher wie systemischer und struktureller Ebene zu verhindern. Damit werden Auseinandersetzung und Diskussion um adäquates Leben in einer Einrichtung der Seniorenarbeit vertieft, das Wissen um die Abläufe und vorhandene Ressourcen wird erhöht. Freiheit ist ein hohes schützenswertes Gut und dies vor allem für jene Personengruppen, die aufgrund von Einschränkungen nicht (mehr) in der Lage sind, selbst entsprechend auf die Wahrung ihrer persönlichen Interessen zu achten.
Recht auf „störendes“ Verhalten?In einem Haus für Senioren teilen in einer Hausgemeinschaft oder einer Wohngruppe die SeniorInnen gemeinsam mit den im Dienst wechselnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Angehörigen den Alltag. Das bedarf einer enormen sozialen Anpassungsleistung und zugleich höchster Professionalität, rund um die Uhr „zusammenzusein“ und dabei die individuellen Bedürfnisse und die jeweilige Selbstbestimmung im Blick zu haben. Bekanntlich endet die persönliche Freiheit ja bei der Einschränkung der Freiheit des anderen. Und natürlich kommt es im Alltag zu Spannungen und Reibungsflächen, es „menschelt“. Und auch hier sind besonders jene zu schützen, die aufgrund von Einschränkungen wie beispielsweise einer Demenz nicht (mehr) in der Lage sind, sich selbst entsprechend zu verhalten und anzupassen. Diese Personengruppe ist die verletzlichste. Das Krankheitsbild bringt es zudem mit sich, dass diese Personen die Orientierung zu ihrer Umwelt, zur Zeit, zum Raum und zu sich selbst verlieren und dabei nicht nur einmal Verständnis, Geduld und Rücksichtnahme ihrer MitBewohnerInnen fordern und herausfordern.
Psychosoziale Betreuung und BegleitungIn diesem Zusammenhang wird in den Medien immer wieder das Bild der mit Psychopharmaka „ruhig gestellten“ Bewohnerinnen und
Bewohner transportiert. Tatsache ist, dass der Einsatz von Psychopharmaka – so wie anderer Medikamente – entsprechend der Anordnung durch den behandelnden Arzt erfolgt und mit dem jeweils beabsichtigten therapeutischen Ziel eingesetzt wird. Dabei kommt es vor, dass Personen mit großen Unruhezuständen und Ängsten beruhigende Medikamente erhalten. Diese und andere Medikamente können in Abhängigkeit von der Dosis freiheitsbeschränkend sein und sind damit – wie andere Freiheitsbeschränkungen auch – meldepflichtig. In Ergänzung zu einer fachlich adäquaten ärztlichen Therapie muss aber die psychosoziale Betreuung und Begleitung durch Fachpersonal in den Einrichtungen gesehen werden.
Um Personen in ihrer Unruhe, ihrem Wanderungstrieb, ihrer Suche nach Orientierung und sinnstiftender Tätigkeit professionell durch den Tag zu begleiten und dabei auch die Bedürfnisse der MitbewohnerInnen im Blick zu haben, bedarf es MitarbeiterInnen mit der entsprechenden Ausbildung, der entsprechenden Motivation und vor allem auch in der entsprechenden Anzahl. Hier sind die Regelungen der Bundesländer sehr unterschiedlich. Dennoch ist klar, dass eine Diskussion über qualitätsvolles Leben in Einrichtungen der Seniorenarbeit auch mit der Höhe des Personalschlüssels in Zusammenhang steht. Damit sich alle Bewohnerinnen und Bewohner jene Freiheit nehmen können, die ihnen zusteht und die sie wünschen.
Selbstbestimmung, Normalität und Bedürfnisorientierung sind Grundprinzipien, die MitarbeiterInnen in der Begleitung von Menschen im Alter leiten.
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Menschen mit
behinderung
Inklusion von Menschen mit
Behinderung geht uns alle an!
04
Unter anderem fand Anfang Oktober ein Benefizlauf von Thomas Farbmacher für das Projekt auf den Hopfgartner Hausberg Hohe Salve statt, der 3.750 Euro einbrachte. Drei Menschen mit Behinderung haben ihre Arbeit im Integrativen Stützpunkt aufgenommen, im Februar werden zwei weitere Plätze besetzt. Das Interesse von Menschen mit Behinderung an integrativen Beschäftigungsplätzen ist hoch, bereits weitere 9 InteressentInnen stehen auf der Warteliste. Am Stützpunkt werden sie intensiv auf die Arbeit in einem Unternehmen vorbereitet. Zurzeit laufen Gespräche mit verschiedenen Firmen, mit dem Ziel, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Diakoniewerk abzuschließen. Beabsichtigt ist, in absehbarer Zeit zehn integrative Arbeitsplätze im Raum Brixental anzubieten.Geleitet wird der Stützpunkt von Helga Karadakic: „Wir freuen uns
Durch die Kooperation mit der dänischen Firma Nihola und den Grazer Fahrradprofis Rebikel sowie wertvollen Ideen der Betreuer, wurde monatelang an einem Unikat geschraubt und gebastelt, das für die KlientInnen und BetreuerInnen neue mobile Freiheit und auch Spaß bringt. Durch die zentrale Lage der Tagesstätte in Graz können nun viele Dinge wie z. B. Einkäufe in den Geschäften der Umgebung oder am KaiserJosef Platz ganz bequem
mobil erledigt werden. Die Produktion des Fahrrads kostete über 6000 Euro, doch Dank der vollen Kostenübernahme des Bezirks Jakomini, konnte das Projekt problemlos verwirklicht werden. Das dieses Fahrrad jeden Cent wert ist, davon konnten sich bereits Bezirksvorsteher Mag. Ewald Muhr, Bezirksvorsteher Stellvertreter Klaus Strobl sowie Dipl. Ing. Gottfried Weimann und Bezirksrat Hans Gröbelbauer selbst überzeugen.
Tagesstätte Moserhofgasse wird mobil(er)!
Neue Chancen am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung
über das Interesse weiterer Partnerunternehmen, die Menschen mit Behinderung die Integration in ihrem Unternehmen ermöglichen wollen. Gerne nehmen wir auch noch Bewerbungen von KlientInnen mit Behinderung entgegen.“ Es gibt eine Vielzahl an Arbeiten, die Menschen mit Behinderung übernehmen können: Sortierarbeiten, Qualitätskontrolle, Grünraumpflege, Botendienste, Regalbetreuung, Montage von Kleinteilen, Küchen und Reinigungsarbeiten und vieles mehr. Ausmaß und Form der Tätigkeit sind individuell vereinbar, MitarbeiterInnen des Diakoniewerks übernehmen die fachliche und soziale Begleitung. Die BeschäftigungsnehmerInnen sind selbst sozialversichert, eine Versicherung für Personen und Sachschäden wird vom Diakoniewerk abgeschlossen. Für nähere Informationen steht Frau Karadakic unter 0664 827 34 58 gerne zur Verfügung.
In Hopfgarten ist der neue Stützpunkt „Integrative Beschäftigung“ des Diakoniewerks Tirol mit 7. Jänner 2015 in Betrieb gegangen. Die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Paul Sieberer, unterstützt dieses Projekt sehr engagiert.
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Menschen mit
behinderung
Unter diesem Titel haben die Kunstwerkstatt der Lebenshilfe Gmunden und das Atelier des Diakoniewerks über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere Projekte mit freischaffenden KünstlerInnen durchgeführt. Sie sind als Selbst-verständnis, Ergänzung und Wechselwirkung zur souveränen, eigenständigen künstlerischen Arbeit sowohl der beteiligten KünstlerInnen aus den Kunstwerkstätten als auch im Zusammen-spiel mit freischaffenden KünstlerInnen gedacht. Inhaltlich wird eine Perspektive forciert, die im Zusammenspiel von Art Brut mit zeitgenös-sischer Kunst keinen Widerspruch sieht, auch wenn beide nach unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Kriterien abgehandelt werden müs-sen. Im Dezember wurde eine sehr gelungene Broschüre, die diese Projekte dokumentiert, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Sequenzen und Collaborations Zeitgenössische Kunst trifft Art Brut
Im Rahmen eines Festakts in Wien erhielt dieses Jahr für Tirol FranzChristopher Pichler aus Ebbs die Auszeichnung für herausragendes Engagement und hohen Einsatz aus den Händen von Bundesministerin Johanna MiklLeitner. FranzChristopher Pichler absolvierte seinen Zivildienst im Kulinarium Kitzbühel des Diakoniewerks. „Unser“ Zivildiener des Jahres unterstützte die Menschen mit Behinderung mit außerordentlichem Engagement. Er war „mit Leib und Seele“ bei der Arbeit und brachte auch viele eigene Ideen ein. Nach
dem Abschluss seines Zivildienstes arbeitete Herr Pichler noch weitere drei Monate im Kulinarium Kitzbühel. Aktuell ist er neben dem Studium der Philosophie und Erziehungswissenschaften als Assistent in der mobilen Betreuung tätig. Der Zivildiensteinsatz eröffnete ihm neue Möglichkeiten des beruflichen und privaten Engagements im Sozialbereich.
Bereits 2009, 2010 und 2012 kam der Zivildiener des Jahres für das Bundesland Salzburg aus Einrichtungen des Diakoniewerks.
Zivildiener des Jahres in Tirol kommt aus dem Kulinarium Kitzbühel
Vielen LeserInnen ist der Erlkönig als Getränk ein Begriff. 2011 erstmals als Holundergetränk auf den Markt gekommen, wurden in der Folge auch andere Geschmacksrichtungen und andere Produkte wie Marmelade und Tee entwickelt. Mittlerweile gibt es den Erlkönig als Holunder-, Colakraut- und Lavendelgetränk, Erlkonfitüre in drei bis vier Sorten, Apfelchips, Brennessel-, Ringelblumen- Lindenblüten- und Schafgarbentee, Rosma-rin- und Schleenessig, verschiedene Kräuterpasten sowie Energie- und Lavendelkekse (siehe auch Produkttipp).
Die Erlkönig-Produkte sind regional und saisonal, d.h. die Produktpalette wechselt auch je nach Jahreszeit. Dass Angebotsvielfalt und Qualität stimmen, das beweist die hohe Nachfrage, so dass manches bereits wieder vergriffen ist und daher erst wieder produziert werden kann, wenn die entsprechenden Zutaten vorhanden sind. Hergestellt werden die Produkte in der Werkstätten Erle, Linzerberg und Emmaus von Menschen mit Behinderung.
Das Diakoniewerk entwickelt in der Stadt Salzburg gemeinsam mit gemeinnützigen und privaten Wohnbauträgern Angebote in Miete und Eigentum, die Betreutes Wohnen für Menschen im Alter und Generationenwohnen in einem inno-vativen Quartierskonzept miteinander vernetzen. Sicherheit und Selbständigkeit, Privatsphäre und Gemeinschaft sollen gleichermaßen gelebt werden können.In den Stadtteilen Aigen und Gneis werden Wohn- und Begleitangebote für Menschen mit leichter kognitiver Behinderung, die längerfristig eine Tagesstruktureinrichtung besuchen, Teil dieser Wohnquartiere sein. Nach dem Inklusions-gedanken entstehen in Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg Garconnieren für selbständiges Wohnen. Die MieterInnen werden im Alltag über mobile soziale Dienste unterstützt und in der Freizeitgestaltung von der Behindertenarbeit Dia-koniewerk Salzburg begleitet. Dass der Bedarf an diesem innovativen Wohnangebot besteht, zeigt das große Interesse – bereits rund zwei Jahre vor Fertigstellung und Bezug der Wohnungen!
Erlkönig: Produktvielfalt, die ankommt!
Leben mitten in der Gemeinschaft
Bundesministerin MiklLeitner zeichnete FranzChristopher Pichler aus.
diakonie ∙ Februar 2015 20
Menschen mit
behinderung
ist, dass wir das Kind als Partner sehen und nicht als bloßen Empfänger von Anweisungen, die nicht hinterfragt werden können. Kinder bestimmen den Rhythmus und die Zeit, die sie für ihre Entwicklung brauchen – wir schaffen das Umfeld dazu!“
Entwicklung fördernIm frühen Kindesalter vollzieht sich Lernen in erster Linie über Bewegung und Wahrnehmung, daher ist es besonders wichtig, das Zusammenspiel der Sinne zu fördern. Dies gilt sowohl für Kinder mit als auch ohne Behinderung. Ihren geistigen und körperlichen Fähigkeiten entsprechend werden sie möglichst sensibel in der Teilhabe am Geschehen im Kindergarten unterstützt. Eine intensive Kooperation besteht mit dem Therapiezentrum des Diakoniewerks. Die Kinder können – zum Teil direkt im Kindergarten – Therapie erhalten und die Inhalte gleich im Kindergartenalltag umsetzen. Das schätzen auch die Eltern sehr.
Neben den anregend ausgestatteten Räumlichkeiten des Kindergartens
Kindergartenpädagogik im Diakoniewerk stellt das Kind mit seiner Individualität und seinen vielfältigen Begabungen in den Mittelpunkt. Sie fördert bei Kindern mit und ohne Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe am Kindergartengeschehen, was auch die Eltern sehr schätzen. Andrea Brummeier
Auf die Kräfte des Kindes vertrauen
D ie Kindergartenzeit ist ein prägender Teil in der Entwicklung eines Kindes. Die
Mitarbeiterinnen der Kindergärten des Diakoniewerks begleiten Kinder mit und ohne Behinderung und deren Eltern und Familien mit dem Ziel, Inklusion im Kindergarten erlebbar zu machen. Hauptanliegen der Kindergartenpädagoginnen ist es, die Selbstbestimmung der Kinder, das Recht auf eine eigene Meinung und die Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen, zu fördern. Sie streben danach das Umfeld im Kindergarten so zu gestalten, dass jedes Kind, auch mit schwerer Behinderung, sich seinen Möglichkeiten und Begabungen entsprechend entfalten kann. „Es ist bereichernd mit dem Kind im Dialog zu leben und gemeinsam den Kindergartenablauf zu gestalten“, erklärt Mag.a Elisabeth Laggner, die als Bereichsleiterin für die Kindergarten und Hortarbeit im Diakoniewerk verantwortlich ist. „Die Ideen und Bedürfnisse des Kindes sollen im Mittelpunkt stehen, doch bieten wir auch die Regeln und Grenzen, die dem Kind Orientierung und Sicherheit geben. Entscheidend
bieten auch der Garten und die regelmäßigen Naturbegegnungen im nahen Wald vielfältige Möglichkeiten die Umwelt wahrzunehmen, sich im kreativen Gestalten zu üben, den Bewegungsdrang auszuleben, vielfältige Sinneswahrnehmungen zu
erleben und verschiedene Spielmöglichkeiten auszuprobieren. Bei der Gestaltung von Festen und Feiern werden alle Kinder in die Festvorbereitungen mit einbezogen und auch ermutigt eigene Ideen einzubringen. Bei religiösen Festen versuchen die Kindergartenpädagoginnen Inhalte des christlichen Glaubens kindgerecht zu vermitteln.
Besonders wird darauf geachtet den Kindern das Thema „Behinderung“ behutsam näher zu bringen. Manche Kinder brauchen längere Zeit zum Beobachten der schwerstbehinder
Die Ideen und Bedürfnisse des Kindes stehen im Mittelpunkt.
Februar 2015 ∙ diakonie 21
ten Kinder und treten langsamer mit ihnen in Kontakt, bei anderen geht das rascher.
SchulvorbereitungBildung und Lernen finden in jeder Altersgruppe statt, doch wird im letzten Kindergartenjahr noch einmal verstärkt das Augenmerk auf die Vorbereitung auf den Schulalltag gelegt. Spielerisch werden schulähnliche Methoden verwendet. In Kleingruppen lernen die Kinder Aufgaben zu bewältigen, die sie speziell fordern und ermutigen kreative Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Arbeitsaufträge zu erfassen, Warten zu können, mit verschiedenen Materialien umzugehen, Verantwortung für eigene Dinge und das Eigentum anderer sowie faires, respektvolles Verhalten werden gelernt. Dabei vermeiden die Kindergärtnerinnen Leistungsdruck und Bewertungen und stellen dafür die Freude am gemeinsamen Tun in den Vordergrund. „Kinder gelangen durch ihr Interesse und Tun zur Schulreife. Wir trauen ihnen zu, dass sie ihr Lernen weitgehend selbst bestimmen“, sind sie überzeugt.
In den Kindergärten des Diakoniewerks bestimmen die Kinder den Rhythmus und die Zeit, die sie für ihre Entwicklung brauchen.
Lob von Elternseite„Soziale Integration ist im Kindergarten Martinstift keine bloße Floskel, sondern wird tagtäglich gelebt! Das hätten wir als Eltern unserem Kind gar nicht so vermitteln können“, erklären Dr. Richard Hargassner und seine Gattin Christine, die von der Arbeit des Kindergartens begeistert sind. Ihr Sohn Rafael hat drei Jahre dort verbracht. „Ohne den unermüdlichen und professionellen Einsatzes des Kindergartenpersonals wäre Rafael heute in seiner Persönlichkeit nicht da, wo er ist“, sind die Eltern von Rafael überzeugt. Rafael hat selbst ein Handicap, weil er mit einem Auge nicht sehen kann. Er geht nun in die Volksschule Gallneukirchen – und ist da, wie seine Eltern es nennen, „in eine ganz andere Welt“ gekommen.
Natürlicher Umgang„Was mich an unserem Kind besonders beeindruckt, ist dieser natürliche Umgang mit Kindern, die ein wenig anders sind. Ob ein Kind eine Behinderung oder – wie jetzt in der Schule – einen Migrationshintergrund hat: Er wertet nicht, er nimmt
jeden Mitmenschen so an wie er ist“, freut sich Frau Hargassner. „Dieses Sozial und Werteverhalten hat Rafael im Kindergarten gelernt, und dafür sind wir dem Kindergartenpersonal sehr dankbar.“
Rücksicht zu nehmen, Schwächeren zu helfen, das lebt Rafael jetzt auch in der Schule. Es beschäftigt ihn sehr, dass einige Kinder in der Schule andere sekieren und wegen vermeintlicher Schwächen verspotten. Da hilft es ihm, dass seine Eltern hinter ihm stehen und ihn ermutigen, zu seinen Überzeugungen zu stehen.
„Auch wir als Eltern durften in den drei Jahren Kindergartenzeit, zum Beispiel bei diversen Veranstaltungen und Festen, erleben, dass die Begegnung mit Menschen mit Behinderung das eigene Sozialverhalten stark geprägt hat“, erklärt Richard Hargassner und stellt abschließend fest: „Die Ressourcen, die in Kinder und Bildung investiert werden, sind so nachhaltig und wertvoll für unsere Gesellschaft, dass in diesem Bereich die Entwicklung unserer Kinder nicht durch finanzielle Einsparungen gefährdet werden darf.“
Kindergärten im Diakoniewerk
Integrationskindergarten Martinstift, Engerwitzdorfzwei integrative Kindergartengruppen mit angewandter MontessoriPädagogik, je 15 Kinder, davon bis zu drei Kinder mit BehinderungIntegrativHeilpädagogischer Kindergarten Mühle, Gallneukircheneine Integrationsgruppe mit 15 Kindern, davon drei bis vier Kinder mit Behinderung und eine Heilpädagogische Gruppe mit sechs bis acht Kindern mit schwerer Behinderung IntegrativHeilpädägogischer Hort, Gallneukirchenzwei Integrationsgruppen/drei Heilpädagogische Gruppen, eine Jugendgruppe Kindergarten Sunçani most, Mostar/BosnienHerzegowinazwei Integrationsgruppen mit ca. 20 Kindern, davon zwei bis drei Kinder mit Behinderung
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Aktiv für
ausbildung
Schon jetzt bewerben für die Ausbildungen
im Herbst
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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!Ausbildungen im Schuljahr 2015
Diakoniewerk Salzburg Schule für SozialbetreuungsberufeBerufsbegleitende Ausbildungen mit Start am 14. September 2015:• FachSozialbetreuerIn/Altenarbeit (4 Semester) mit integrierter
Pflegehilfeausbildung und Möglichkeit zum Abschluss in Heimhilfe nach dem 1. Semester. Zusatzoption: Modul Behindertenarbeit.
• FachSozialbetreuerIn/Behindertenbegleitung (4 Semester)• DiplomSozialbetreuerIn mit Schwerpunkt Altenarbeit bzw.
Behindertenbegleitung (2 Semester) mit zertifizierter Ausbildung zur KoordinatorIn von Freiwilligenarbeit.
Nächste persönliche Beratung am 16. Februar 2015 um 9 Uhr. Aufnahmeverfahren am 23. März oder am 8. Juni 2015, jeweils um 8.30 Uhr.Ausbildung Diakoniewerk Salzburg, Guggenbichlerstraße 20, 5026 Salzburg, ausbildung.sbg@diakoniewerk.at, 0662 63 85 922
Diakoniewerk Oberösterreich Schulen für Sozialbetreuungsberufe GallneukirchenAusbildung berufsbegleitend oder in Tagesform mit Start September 2015: • FachSozialbetreuerIn/Altenarbeit (4 Semester)• Ergänzungsmodul zum FachSozialbetreuer/Altenarbeit für FSBBA (2 Semester)• FachSozialbetreuerIn/Behindertenarbeit bzw. begleitung (4 Semester)• DiplomSozialbetreuerIn/Behindertenarbeit bzw. begleitung (2 Semester) • Ergänzungsausbildung Basismodul (alte Form), (2 Semester) • Ergänzungsausbildung Behindertenbegleitung für FSBA (2 Semester) • Ergänzungsausbildung Behindertenarbeit (inkl. Pflegehilfe) für FSBBB bzw. DBB
(2 Semester) Berufstätigenform Tag der offenen Tür: 6. März 2015, 8.30–14 Uhr Infoabend: 11. März 2015, 18 Uhr Aufnahmeverfahren: 7. bzw. 12. Mai 2015
Schule für Sozialbetreuungsberufe MauerkirchenFachSozialbetreuerIn/Altenarbeit bzw. Behindertenarbeit (4 Semester)Infoabend: Mittwoch, 18. März 2015, 19 UhrAufnahmeverfahren: Mittwoch, 10. Juni, 9 Uhr
Schule für Sozialbetreuungsberufe Ried im Innkreis FachSozialbetreuerIn/Behindertenbegleitung (4 Semester)Infoabend: Montag, 16. März 2015, 19 Uhr (4910 Ried, Pfarrplatz 1)Aufnahmeverfahren: Dienstag 16. Juni 2015, 9 UhrDiplomSozialbetreuerIn/Behindertenbegleitung (2 Semester)Infoabend: Montag, 9. März 2015, 19 Uhr (4910 Ried, Pfarrplatz 1)
Ergänzungsmodul zum FachSozialbetreuer/Behindertenbegleitung (2 Semester)Infoabend: Dienstag, 10. März 2015, 19 Uhr (4910 Ried, Pfarrplatz 1)
Klinik Diakonissen LinzBildungszentrum Diakonissen LinzDiplomausbildung: Allgemeine Gesundheits und Krankenpflege (6 Semester)Bewerbung bis 15. März 2015Informationsgespräch jederzeit möglich: Tel.: 0732 7675 575, bz.linz@diakonissen.atwww.krankenpflegeschulelinz.at
Alle Informationen und Aufnahmeunterlagen sind auf der Homepage www.zukunftsberufe.at zu finden! Die Bewerbung bitte an die jeweilige Schule senden!
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Aktiv für
ausbildungAktiv für
ausbildung
Das Programm der Krankenpflegeausbildung richtet sich nach den im Gesetz
vorgegebenen Inhalten, die praktische Ausbildung erfolgt an unterschiedlichen Einrichtungen. Wenn für gerade eben 17jährige Menschen das Praktikum vielleicht das erste Mal bedeutet, wirklich „mit beiden Beinen im Arbeitsalltag zu stehen“, brauchen sie eine perfekte Begleitung. Mehr noch, eine ganzheitliche Vorbereitung ist Basis für ein gutes Gelingen!
Besonderer Blick auf „Soft Skills“In der Ausbildungsverordnung ist geregelt, dass der erste Praxiseinsatz frühestens nach drei Monaten Theorie starten kann. In dieser kurzen Zeit geht es darum, die Auszubildenden mit Grundkenntnissen und Kernkompetenzen zu befähigen – und dabei auch die „Soft Skills“ der Selbst und Sozialkompetenz besonders im Blick zu haben. Zu Kernkompetenzen angehender Diplomierter Gesundheits und Krankenpflegepersonen zählen – natürlich Fachwissen und Fachkönnen vorausgesetzt – Empathie, Wertschätzung im Umgang, Kommunikation, Belastbarkeit, Team und Kritikfähigkeit.
„Learning by doing“Für die Lehrkräfte heißt es, die erste Basis an Fach und Methodenkompetenz, Selbst und Sozialkompetenz zu legen, Auszubildende mit pflegerischem Knowhow auszustatten und
entsprechende Impulse zu setzen: Die kleine Klassengröße bietet den idealen Rahmen, die Werte und Fähigkeiten der SchülerInnen rasch zu erkennen und „manchmal mit etwas Starthilfe ans Licht zu befördern“.
„Learning by doing“ ist die Devise im Bildungszentrum Diakonissen Linz. Gelebtes Miteinander und wertschätzender Umgang zählen zu den Kernelementen der Schulphilosophie. Schuldirektorin Beate Widmann legt einen Schwerpunkt auf gutes „Rüstzeug“ für das erste Praktikum.
„Zeitgemäße pädagogische und didaktische Unterrichtskonzepte“ – damit wird die Krankenpflegeausbildung an der Klinik Diakonissen Linz im Prospekt beschrieben. Diese Konzepte zählen zu den besonderen Qualitäten im Bildungszentrum Diakonissen Linz. Erwin Oberbramberger
Für das Leben lernen wir …
Es ist nicht nur das Wissen über beispielsweise Grundpflege und Pathologie, sondern es sind die „Soft Skills“, die es zu stärken und zu vermitteln gilt. Der Unterricht unter dem Motto „Voll bepackt mit tollen Sachen, die das Praktikum schöner machen“ erntet positive Resonanz seitens der SchülerInnen.
Seit Oktober haben die 18 Auszubildenden des aktuellen Jahrgangs 2014/2017 viel gelernt, am letzten Theorietag vor dem Praktikum gehen sie mit einem guten (Ge)Wissen in ihre erste berufliche Zukunft: „Ich freue mich auf den Kontakt mit den Patienten, sie begleiten zu dürfen und darauf, die Theorie in die Praxis umzusetzen und dabei sicherlich wieder Neues zu lernen“, so eine Auszubildende.
Hochmotiviert und bestens vorbereitet starten die SchülerInnen in ihren ersten Praxiseinsatz.
Gelebtes Miteinander und wertschätzender Umgang zählen zu den Kernelementen.
diakonie ∙ Februar 2015 24
Aktiv für
gesundheit
Optimale medizinische Versorgung mit hoher
Fachkompetenz
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Die Wintersaison ist in der Urlaubsregion Schladming/Dachstein nicht nur eine Herausforderung für den Tourismus. Auch die Klinik Diakonissen Schladming bereitet sich alljährlich auf den Ansturm verletzter Wintersportler vor.
Als erstes und einziges obersteirisches Krankenhaus verfügt sie über eine Abteilung für Unfallchirurgie, die als „lokales“ Traumazentrum zertifiziert und mit dem überregionalen Traumanetzwerk Salzburg verbunden wurde.
Ziel des Netzwerkes ist die raschest mögliche und medizinisch optimalste Versorgung von schwer verletzten Patienten an einem lokalen Traumazentrum und von schwerstverletzten Patienten an einem überregionalen Traumazentrum – der unfallchirurgischen Universitätsklinik und dem Unfallkrankenhaus in Salzburg. In jedem Fall hat ein reibungsloser Ablauf von der Erstversorgung
Traumazentrum an der Klinik Diakonissen Schladming
durch den Notarzt bis zur Einlieferung in die zuständige Klinik eine entscheidende Bedeutung.
Die Zertifizierung bestätigt einmal mehr: Die Versorgung von Traumapatienten in der Klinik Diakonissen Schladming ist von hoher Qualität und wird ständig weiter optimiert.
Umfassende Überprüfung des Gesundheitszustandes an einem Termin.
Der „gesundheits_check“ ist ein spezielles Programm der pri-vaten Gesundheitsvorsorge der Klinik Diakonissen Linz. Dieser geht über den Standard der jährlichen Vorsorgeuntersuchung der Krankenkassen hinaus. Innerhalb weniger Stunden und bei einem einzigen Termin wird eine umfassende Überprüfung des persönlichen Gesundheitszustandes durchgeführt. Sämtliche Befunde werden bereits am Ende des Termins bei einem Abschlussgespräch ausführlich mit dem Internisten besprochen. Versteckte Symptome und Erkrankungen, die im Anfangssta-dium meist noch keine Beschwerden verursachen, können von Fachärzten frühzeitig diagnostiziert und somit umfangreiche Behandlungsmethoden vermieden werden. Die„gesundheits_checks“ gibt es jetzt auch zum Weiterschenken in Form von Gutscheinen, deren Höhe selbst gewählt werden kann. Details finden Sie unter: www.linz.diakonissen.at/de/gesundheits_checks.
First Class „gesundheits_checks“
Erstversorgung durch den Notarzt
Februar 2015 ∙ diakonie 25
M it Ende 2014 ging in der Stadt Salzburg eine knapp 80jährige Ära der
„Privatklinik der Diakonissen“ zu Ende. Gleichzeitig konnten die Weichen gestellt werden, um mit einem starken Partner eine neue Ära zu beginnen.
1935 wurde an der Salzburger Imbergstraße ein DiakonissenKrankenhaus eröffnet. 1994 erfolgte die Übersiedlung in den Stadtteil Aigen, verbunden mit dem Aufbau des DiakonieZentrums Salzburg. 2013 wurde das Krankenhaus in die eigenständige Gesellschaft Klinik Diakonissen Salzburg ausgegliedert.
Entscheidende WeichenstellungDie Marktbedingungen der Privatmedizin haben sich, nicht nur in Salzburg, in den letzten Jahren grundlegend verändert. Auch wenn
„die Diakonissen“ im Einzugsgebiet der Stadt Salzburg seit jeher einen hervorragenden Ruf genossen, wurden die Rahmenbedingungen für ein Haus in dieser Größe immer schwieriger. Eine entscheidende Weichenstellung stand an, um als privater Gesundheitsdienstleister in Salzburg eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft gestalten zu können.Mit Jänner 2015 schlossen das Diakoniewerk und die PremiQaMed Gruppe die Klinik Diakonissen Salzburg und die Privatklinik Wehrle zu einem Unternehmen zusammen. An der mit 158 Betten größten Privatklinik in Salzburg, der Privatklinik WehrleDiakonissen, hält PremiQaMed 60 % und das Diakoniewerk 40 %.
PremiQaMed, der größte Betreiber privater Krankenanstalten in Österreich, wurde 1991 gegründet – die Privatkliniken Döbling und Confraternität in Wien sowie
Diakoniewerk und PremiQaMed bilden in Salzburg eine gemeinsame Privatklinik. Erwin Oberbramberger
Der Mensch im Mittelpunkt
Aktiv für
gesundheit
Ragnitz in Graz sind Teil der Gruppe. PremiQaMed steht für nachhaltig erfolgreiche, innovative und verantwortungsvolle Führung von Gesundheitseinrichtungen mit Fokus auf TopQualität und Spitzendienstleistung.
Ganzheitliches MenschenbildIn Salzburg arbeiten nun zwei traditionsreiche Häuser mit langjähriger Erfahrung auf der Basis eines breiteren medizinischen Leistungsspektrums und mit standortbezogenen Spezialisierungen zusammen. Das ganzheitliche Menschenbild hat dabei einen zentralen Stellenwert: Erstklassige medizinische Qualität geht Hand in Hand mit fürsorglicher, kompetenter Betreuung. „Das nunmehr gemeinsame Bemühen von PremiQaMed und Diakoniewerk mit einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen und seine Wünsche, Bedürfnisse und Nöte wird einen maßgeblichen Anteil am Erfolg haben“, ist Diakoniewerk Vorstand Mag. Josef Scharinger überzeugt.
„Der Mensch steht im Mittelpunkt“: Das Motto der Privatklinik WehrleDiakonissen ist ein Versprechen an die zukünftigen PatientInnen, ihnen wie bisher als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen. www.pkwd.at
Privatklinik WehrleDiakonissen:
Erstklassige medizinische Qualität
und fürsorgliche kompetente
Betreuung.
Breiteres medizinisches Leistungsspektrum mit standortbezogenen Spezialisierungen
diakonie ∙ Februar 2015 26
Mehr Steckdosen in der Küche – das liegt Herrn Z. besonders am Herzen. Weil dann nicht mehr so viele Kabeln herumliegen, auf die er ständig aufpassen muss. Denn als „Mehlspeistiger“ will er den Mixer auch sitzend betätigen, weil ihn das lange Stehen sehr anstrengt. Immerhin ist er schon 76 und hat sich ein bisschen Bequemlichkeit verdient. 50 Jahre war er in der Gärtnerei des Diakoniewerks gleich nebenan beschäftigt. Jetzt genießt er seine Pension und hilft jeden Tag in der Küche mit, denn dort ist immer etwas los.
In barrierefreien Küchen gemeinsam aktiv bleibenDie Elektroinstallationen und auch die Heizung müssen erneuert werden. Zudem sind die alten Möbel äußerst unpraktisch, wenn sich mehrere Personen, darunter auch Menschen im Rollstuhl, in der Küche
Gemeinsam kochen in neuen Küchen
... an alle SpenderInnen, die uns mit kleinen und großen Beträgen in den vergangenen Wochen unterstützt haben! Jede Spende zählt!
Ein herzliches Dankeschön …
Alt, und nicht barrierefrei – so lässt sich der Zustand vieler Küchen in den Wohnhäusern beschreiben. Es fehlt an vielem, was Menschen mit Behinderung das Kochen und Zusammensein erleichtert. Die Küchen sind alt und haben vielfach ausgedient. Jetzt sollen sie barrierefrei renoviert werden. Andrea Inreiter
bewegen. Neue Möbel sollen hier Abhilfe schaffen. Und ein Dunstabzug, damit nach dem Kochen nicht so lange gelüftet werden muss, was im Winter sehr ungemütlich ist.
Helfen Sie mit!Nicht nur in unserem Wohnhaus in der Reichenauer Straße, auch am LudwigSchwarzWeg und im Wohnhaus Friedenshort in Gallneukirchen ist die Renovierung der alten Küchen längst überfällig. Bitte helfen Sie mit Ihrer dringend benötigten Spende, damit auch ältere Menschen mit Behinderung beim Kochen wieder mitarbeiten und ihre sozialen Kontakte pflegen können. Jede Spende, die Sie geben können, ist ein wichtiger Beitrag für den Umbau zu barrierefreien Küchen – ein Beitrag zum Glück.
Vielen Dank!
Sinneswand für KindergartenDie Kinder im Kindergarten Mühle dürfen sich bald über eine sogenannte „Sinneswand“ freuen. Verschiedenste Gegenstände und Elemente dieser Wand machen Lust auf Biegen, Tasten, Greifen und Begreifen. Die Kinder können so auf spielerische Art ihre körperliche und geistige Wahrnehmung fördern. Daneben werden auch noch ein I-Pad samt Zubehör und diverse Spielmaterialien angeschafft. Ermöglicht wird der Ankauf durch den Kaufmännischen Verein Linz, dessen Mitglieder 1.500 Euro für den Kindergarten sammelten. Der Direktor des Kaufmännischen Vereins, KommR Franz Penz, übergab die großzügige Spende im Rahmen der Adventsoiree an Bereichsleitung Mag.a Elisabeth Laggner und Kindergartenleiterin Andrea Gaito.
Neue Rollstuhlrampe dank ChristkindlaktionDie Firma HZ Sonderfahrzeugtechnik OG spendete dem Wohnhaus Bad Leonfelden eine neue Rollstuhlrampe für den Bus des Hauses. Diese ist nun breit genug, um den BewohnerInnen ein selbstständiges und sicheres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Über die Christkindlaktion der Kronen Zeitung hatte HZ Sonderfahrzeugtechnik erfahren, dass das Wohnhaus eine neue Rampe benötigt und wurde sofort aktiv. Im Namen ihrer MitbewohnerInnen bedankte sich Gabriele Binder bei den Verantwortlichen der Firma mit einem Geschenkkorb aus der Gärtnerei Friedenshort des Diakoniewerks.
Spende für Werkstätte LinzerbergFür den Umbau der Garderobenräumlichkeiten in der Werkstätte Linzerberg in Gallneukirchen hat die Goldhaubengruppe Kefermarkt eine Spende von 1.000 Euro übergeben. Herr L. hilft gerne in der Küche mit. Jeden Tag deckt er den Frühstückstisch.
Februar 2015 ∙ diakonie 27
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