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Was Sie für sich selbst tun sollten - Als Führungskraft das BGM voranbringen, Teil 3

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Was können Sie als Führungskraft für sich selbst tun? Also für die eigene Gesundheit? Wie schaffen Sie es, in diesem Job gesund zu bleiben bis zur Rente und darüber hinaus? Davon handelt der 3. Teil des Hefts "Gesund in Führung! Wie Sie als Führungskraft das betriebliche Gesundheitsmanagement voranbringen" von Dr. Anne Katrin Matyssek. In diesem 3. Video werden die folgenden Themen behandelt: Ihre Grundbedürfnisse achten Pause machen Richtig abschalten Auf eine gesunde Lebensbalance achten In Bewegung bleiben Mut haben zum Nein-Sagen Ihre Grenzen achten - auch gegenüber Mitarbeitenden Im Shop finden Sie das Buch (versandkostenfrei, 9,90 € in D) unter: "Gesund in Führung!" Das Heft beschreibt praxisnah und leicht verständlich Ihre Bedeutung für das Wohlbefinden im Betrieb und Ihre Rolle bei der Gestaltung gesunder Arbeit in Ihrem Unternehmen. Es enthält neben einer Kurz-Anleitung zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung zahlreiche Tipps für Ihre eigene Gesundheit. So können Sie direkt loslegen mit der Förderung der Gesundheit in Ihrem Bereich! Weitere Informationen über dieses Heft (für 9,90 € in D, z.B. hier im "do care-Shop") erhalten Sie unter www.bgm-voranbringen.de. Und wenn Sie speziell die Führungskräfte des Unternehmens fürs BGM gewinnen wollen, dann schauen Sie mal unter www.gesund-fuehren-toolbox.de.

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Statt eines Vorworts Worum geht es in diesem Heft?

Gesund in Führung – leicht gemacht! Was Sie wissen sollten – Kleine Einführung

Was ist überhaupt Gesundheit? Wer ist eigentlich für die Gesundheit verantwortlich? Wozu brauchen wir ein betriebliches Gesundheitsmanagement?

Was Sie nicht zu tun brauchen – Kleine Beruhigung

Missionieren Marathon laufen Massenweise Arbeitszeit investieren

Was Sie für sich selbst tun sollten – Kleine Empfehlung

Ihre Grundbedürfnisse achten Pause machen und richtig abschalten Auf eine gesunde Lebensbalance achten (und Grenzen setzen)

Was Sie für Ihre Mitarbeitenden tun sollten – Kleine Anleitung

Vorbild sein und sich um die eigene Gesundheit kümmern Für Durchschaubarkeit sorgen und Mitarbeitende einbeziehen Wertschätzung und Interesse zeigen und vor Überlastung schützen Gesundheit unterstützen und in Ihre Managementaufgaben integrieren

Gesund in Führung – jetzt geht‘s los!

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STOP

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• Ihre Grundbedürfnisse achten • Pause machen und richtig abschalten • Auf eine gesunde Lebensbalance achten und in Bewegung bleiben • Mut haben zum Nein-Sagen. Und auf die eigenen Grenzen achten

Was Sie für sich selbst tun sollten

– Kleine Empfehlung

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Ihre Grundbedürfnisse achten!

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Der wichtigste Schritt, bevor Sie anfangen, sich um Ihre Mitarbeitenden zu kümmern: Kümmern Sie sich um sich selbst!!!

Ja, Sie dürfen bei sich selbst beginnen.

Denn wenn Sie als Führungskraft hektisch, gestresst, durstig oder hungrig sind und schon seit Stunden keinen Sauerstoff bekommen haben, dann interessiert es Sie nicht, wie es Ihren Mitarbeitenden geht. Das ist normal.

• Achten Sie – aus Gründen Ihrer eigenen Gesundheit und um Ihrer Vorbildfunktion willen – zum Beispiel darauf, dass Sie regelmäßig genug Wasser trinken. Stellen Sie Flasche und Glas vor sich auf den Tisch!

• Lüften Sie regelmäßig! Woher sollen bei stickiger Luft klare Gedanken kommen?

• Achten Sie darauf, dass Sie nicht unterzuckern! Essen Sie regelmäßig!

• Bewegen Sie sich auch tagsüber so viel wie möglich (im Stehen telefonieren, die Treppe statt des Aufzugs nehmen, eine Runde mit den Schultern kreisen, das Papier selber aus dem Drucker holen etc.).

SelfCare-Tipps aus dem Buch „Führung und Gesundheit“ (S. 51):

• Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte (Freunde, Bekannte, Vereine). • Verschaffen Sie sich täglich Erfolgserlebnisse durch Mini-Pläne. • Sorgen Sie für Ordnung. Putzen stärkt die Psyche unmittelbar. • Bewegen Sie sich – zur Depressionsprävention und fürs Herz. • Notieren Sie täglich, worauf Sie stolz sind!

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Eine Pause ist dann eine gute Pause, wenn Sie etwas anderes tun, etwas anderes sehen, an etwas anderes denken und – falls Sie sprechen – über etwas anderes reden als während der Arbeit. Nur so gewinnen Sie Distanz. Ein Arbeitsessen ist demnach keine Pause! „Frauen / Männer, Fußball, Urlaub“ – das sollten Ihre Mittagessen-Themen sein ...

Pause machen!

Wer dauerhaft leistungsfähig bleiben will, der weiß: Die Energie wächst in der Pause. Ohne Erholung sinkt die Leistung. Pause ist daher keine vertane oder „leere“ Zeit, sondern sie ist für Körper und Psyche eine Notwendigkeit, um den Akku wieder aufzuladen – also um fit zu sein für die nächste Runde! Für Leistungssportler ist dieses Wissen selbstverständlich. Aber Führungskräfte scheinen manchmal zu glauben, Pausen seien nur etwas für Schwächlinge und sie selbst könnten 7 Tage pro Woche 24 Stunden lang durcharbeiten … Ein Glück, dass Sie anders ticken

Soforthilfe bei Kopfschmerzen: 1 Banane essen! 2 Glas Wasser trinken! 3x Schultern kreisen! Fenster auf! Den Blick möglichst in die Ferne

richten! Dann weiter arbeiten; und erst wenn 15‘ später noch keine Besserung spürbar ist, greifen Sie zum

Paracetamol.

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Richtig abschalten!

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Je besser Sie sich erholen können, desto mehr können Sie leisten. Das haben Sie soeben gelesen. Vielen Menschen fällt jedoch das Erholen schwer. Aber die Erholungsfähigkeit lässt sich trainieren! Bei den meisten hapert es daran, dass sie keinen richtigen Schlussstrich unter die Arbeit ziehen. Das ist aber nötig fürs Umschalten nach Feierabend. Stürzen Sie nicht einfach aus dem Büro. Lassen Sie stattdessen noch einmal den Tag Revue passieren. Machen Sie auch einen Plan über das, was Sie morgen erwartet – so können Sie Punkte abhaken, kleine Erfolge feiern und verlieren nie den Überblick. Und Sie haben eine Art Schlüssel-reiz für den wichtigen Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben.

Daheim haben Sie idealerweise ein Feierabend-Einleitungsritual, zum Beispiel jeden Tag nach dem Heimkommen 1 Tasse Tee in Ruhe. Das hilft ebenfalls beim Umschalten.

Bevor Sie zu Bett gehen, sollten Sie – idealerweise außerhalb des Schlaf-zimmers und 1-2 Stunden vorher – noch einmal in Gedanken den Tag durchgehen. Falls Sie Ärger verspüren: Aufschreiben! Dann ist der Ärger raus aus Kopf und Herz, und Sie sind „leer“ für den Schlaf.

Verbieten Sie sich nach Feierabend Gedanken an die Arbeit (Handy aus! Sprechen Sie das ab!). Zwicken Sie sich zum Beispiel in die Hand, falls Sie trotzdem an die Arbeit denken müssen. Klingt doof, wirkt aber!

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! Auf eine gesunde Lebensbalance achten!

Nach der Arbeit „runterkommen“ – das geht nur, wenn es für Sie noch ein Leben neben der Arbeit gibt. Zu einem ausgeglichenen gelingenden Leben gehören auch Hobbies und soziale Kontakte. Das soll nicht heißen, dass Sie sich nach Feierabend von einer Aktivität in die nächste stürzen (Sie brauchen Umschalt-Rituale, wie Sie gerade gelesen haben). Aber denken Sie beim Stichwort „Lebensbalance“ an alle 3 Aspekte von Gesundheit: Neben dem Körper wollen auch Ihre Psyche und Ihr Sozialleben regelmäßig bedient werden. Sie wissen sicherlich, dass Stress als solcher keineswegs gesundheits-schädlich ist. Problematisch wird es erst, wenn der Stress zum Dauer-zustand geworden ist. Solange Sie auf einen gesunden Lebensrhythmus achten – also auf einen Wechsel von Anspannung und Entspannung (Energie-Verbrauch und Energie-Aufladen) – solange kann der Stress Ihnen nichts anhaben. Und noch ein Tipp zur optimalen Stressbewältigung: Notieren Sie alle 2 Stunden, was Sie gestresst hat; schreiben Sie dazu, wie Ihr Körper in der Situation reagiert hat, was Sie gedacht, gefühlt und wie Sie sich verhalten haben. Das macht Arbeit, aber wirkt genial: So gewinnen Sie innere Souveränität durch Distanzierung. Ausprobieren!

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In Bewegung bleiben!

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Bewegung ist – genau wie Essen oder Atmen oder Wassertrinken – kein Privatvergnügen, sondern erforderlich, damit Sie körperlich und psychisch leistungsfähig bleiben und Ihre Gedanken fließen können.

Wenn Sie zum Beispiel merken, dass in einem Projekt nichts mehr geht, dass man sich im Kreis dreht und die Unzufriedenheit überwiegt, dann sollten Sie sich einen oder zwei Kollegen schnappen und ein paar Schritte zusammen gehen. In der Bewegung klärt sich vieles leichter!

Wenigstens nach der Arbeit sollten Sie für so viel Bewegung sorgen, dass Sie sich wohlfühlen in Ihrem Körper. Laufen als natürlichste Fortbewegungsart macht den Kopf frei, kostet nichts, verbessert die Sauerstoffaufnahme und trainiert das Herz.

Apropos Bewegung: Mobilität hat auch ihre Grenzen. Je älter wir werden, desto weniger wollen wir ständig „on tour“ sein, wie es z.B. Projektarbeit oft erfordert. Dauerhaft aus dem Koffer zu leben, das gefällt den wenigsten. Und gesund ist es auch nicht (soziale Bindungen werden gefährdet, psychosomatische Erkrankungen nehmen zu).

Viele Menschen haben den Eindruck: Projektarbeit und gesundes Leben, das schließt sich gegenseitig aus. Überprüfen Sie kritisch, wie es bei Ihnen ist. Vielleicht ist es langfristig Zeit für ein Gespräch mit Ihrer Führungskraft – oder gar für einen Jobwechsel. Schließlich haben Sie nur diese eine Gesundheit und dieses eine Leben.

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Mut haben zum Nein-Sagen! !

Im Idealfall kommt es nicht so weit, dass Sie einen Jobwechsel in Erwägung ziehen müssen. Im Idealfall haben Sie nämlich vorher schon „Nein“ gesagt und Ihrer Führungskraft deutlich gemacht: „Auf diesem Level – in Bezug auf Qualität oder Quantität – kann ich nicht mehr unbegrenzt weiter arbeiten.“

Wichtig ist, dass Sie „nicht einfach so“ Nein sagen – Sie wollen ja nicht die Arbeit verweigern. Machen Sie Alternativvorschläge. Bitten Sie um Priorisierung („Was kann erst einmal liegen bleiben?“).

Und machen Sie ganz deutlich, dass sich Ihr Nein-Sagen nicht gegen Ihre Führungskraft richtet („Es ist nicht GEGEN Sie – es ist FÜR mich / mein Team / uns, denn wir wollen weiterhin einen guten Job machen“). Dass Sie weiterhin gute Arbeit leisten, ist schließlich auch im Interesse Ihrer Führungskraft.

2 Dinge sollten Sie dabei einplanen: Das Eine ist Ihr schlechtes Gewissen. Das wird sich ganz gewiss regen. Beruhigen Sie es, indem Sie sich selbst klar machen: Übung macht den Meister – auch hierbei.

Das Andere ist die unwirsche Reaktion Ihrer Führungskraft. Natürlich ist die nicht entzückt und gratuliert Ihnen, dass Sie so gut für sich (oder für Ihr Team) sorgen. Nein, sie ist genervt, dass Sie ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Aber sie wird sich schon wieder beruhigen.

Haben Sie Vertrauen!

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Ihre Grenzen achten – auch gegenüber Mitarbeitenden!

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Auch das sollten Sie sich selbst wert sein (und gegebenenfalls Nein sagen, wie eben gehört): Das Achten auf Ihre Grenzen!

Wenn Sie merken, dass Sie immer wieder über denselben Mitarbeiter nachdenken (womöglich auch nach Feierabend), sich Sorgen um ihn machen oder wenn seine Leistungsfähigkeit trotz Gesprächen dauerhaft reduziert ist – dann raubt dieser Mensch Ihnen Energie, die Sie für sich und für Ihr restliches Team brauchen.

Dann ist eine Grenze erreicht!

Da müssen Sie nicht allein durch. Ihre Führungskraft ist für IHRE Gesund-heit (mit-)verantwortlich, genau so wie Sie sich (mit-)verantwortlich fühlen für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Gehen Sie zu ihr.

Übrigens: Auch gegenüber Ihren Mitarbeitenden können und dürfen Sie sich abgrenzen, wenn Sie zum Beispiel merken, dass Ihnen die Berichte über den Scheidungskrieg zu nahe gehen oder zu viel Zeit rauben. Sagen Sie zum Beispiel: „Ihr Vertrauen ehrt mich, aber so ausführlich brauche ich das gar nicht zu wissen. Gibt es etwas, was ich für Ihre Arbeit hier wissen muss?“ Und natürlich können Sie auch den Gang zur Sozialberatung, zum Betriebsrat oder zur Personalabteilung empfehlen. Sie sind schließlich kein Therapeut.

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Praxistipps für betriebliches Gesundheitsmanagement

Dieses Buch ist Teil einer Reihe: BGM voranbringen

Für Betriebsräte

Für Arbeitsschützer und Arbeitsmediziner

Für die Geschäftsleitung Für Führungskräfte

Für alle Beschäftigten

Ab 200 Exemplaren ist jedes Buch auch als Sonder-Edition in Ihrem Corporate Design / mit Ihrem Logo und Ihrem

Vorwort erhältlich.

Leseproben und mehr unter: www.bgm-voranbringen.de