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3 x die Woche neu! Journal 5

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3 x die Woche neu!

Journal5

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Der KleineSchreiberling

Das Ende aller Neutralität!

Nr. 401

„Wer nicht mit mir ist, der istgegen mich, und wer nicht mitmir sammelt, der zerstreut!“

Lukas 11,23

„Ich habe doch gar nichts gegenJesus! Soll doch jeder glaubenwas er will, wenn es ihm Spaßmacht.“ Diesen Quatsch hörtman oft sobald man von Jesusredet. Doch diese scheinbareNeutralität gibt es nicht. DieEntscheidung für oder gegenJesus erlaubt keine großzügigeUnparteilichkeit. Denn bei Jesusgeht es um Fakten, nicht umMeinung! Es geht um ein allesentscheidendes Ja, oder um einvöllig zerstörendes Nein. Es gibtnichts dazwischen. Neutralitätund Unentschiedenheit könnenuns in unseren Krisenmomentennicht helfen. Jesus sagt uns ganzklar. Deine Neutralität kannstdu behalten. Deine so genannteToleranz ist ein klares Nein. Sieverachtet mich! Sie verachtetdas, was ich für dich getan habe.Vor allem ignoriert sie mich alsPerson. Wenn Jesus uns in dieEntscheidung stelt gibt es nurein ja oder ein nein, aber keinvielleicht. Vielleicht heißt nein.An dieser Stelle wird unser Herrganz radikal und ganz persön-lich. Und das zu Recht. Schonbei unseren Freunden sind wir

ja ziemlich beleidigt, wenn unsjemand sagt: „Ich habe ja nichtsgegen dich…!“ denn das bedeu-tet doch im Klartext, ich habeauch nichts für dich! Stellt euchvor, ihr bietet einem Menschendie Freundschaft an. „Ich willmit dir Freundschaft schließen.Ich schätze dich. Willst du meinFreund werden?“ Da hast dudich also weit aus dem Fenstergehängt, hast deine Gefühle,deine Wertschätzung gezeigtund als Antwort kriegst du zuhören: „Ich habe ja nichts gegendich…!“ „Ich bin neutral!“ Dapackt dich doch die Wut, oderzumindest die Enttäuschung.Und die Sache wird auch nichtbesser, wenn der andere dannsagt: „Naja, vielleicht …“Oder wenn ihr einem Mädcheneinen Heiratsantrag macht, unddas Mädchen sagt dann: „Naja,vielen Dank, das ist sehr nett,und ich habe ja auch gar nichtsgegen dich. Ich bin dir gegen-über völlig unvoreingenommenund neutral.“ Dann ist das nichtdie Antwort, die du hören woll-test, besonders dann nicht wenndu ein paar hundert Euro füreinen Ring auf den Tisch gelegthast. Stell dir vor du stehst vordem Richter, wegen eines Verge-hens. Und dann eröffnest du demRichter: „Ach Herr Richter, ich

habe ja gar nichts gegen sie. Ichstehe ihrem Urteil ganz neutralgegenüber.“ In dem Augenblickspricht der Richter von Missach-tung des Gerichts. Und so ist dasmit Jesus auch. Zu sagen: „Ichhabe nichts gegen Jesus“ istpraktizierte Verachtung dessen,was Jesus ist und was Jesus fürdich getan hat. Jesus gab amKreuz für dich sein Leben, umdich zu erlösen. Zu sagen: Da-gegen habe ich ja gar nichts, istkrasse Undankbarkeit. In demAugenblick, wo Jesus uns indie Entscheidung stellt, dürfenwir ihn nicht einfach ignorieren.Jesus will von uns ein klares, einengagiertes, ein ewiges „Ja!“hören und nichts anderes. Nurdein Ja rettet dich, ein Neinreißt dich nicht heraus aus derFeindschaft mit Gott. Du be n-dest dich im freien Fall und derAufprall ist nur eine Frage derZeit. Wer nicht für mich ist, derist gegen mich und das heißt, derist ein Feind Gottes. Und damitverbunden: Wer nicht mit Gott,wer nicht für Christus arbeitet,der zerstreut. Der arbeitet gegenGott. Der zerstört.

Es gibt keine Neutralität beiGott, bekehre dich, und gibdein Leben Jesus Christus!

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Der KleineSchreiberling

Nur Jesus kann helfen!

Nr. 402

„Christus spricht: Kommt herzu mir, alle, die ihr mühseligund beladen seid; ich will eucherquicken.“ Matthäus 11,28

Wir haben das vielleicht schonerlebt. Wir haben ein Problem.Wir brauchen Hilfe. Aber wirbleiben damit allein. Jeder hatsein Päckchen zu tragen. Soheißt es. Die meisten habenallermeist mit sich selbst zutun. Da hat kaum jemand Zeit.Und wenn er auch Zeit hat,hat er meistens nicht viel mehrals ein paar Worte. Ja, gewiss,manchmal bekommen wir auchein wenig Unterstützung. Abernur selten hilft es wirklich. Nurselten ist uns auf Dauer gehol-fen. Und immer wieder geratenwir in Situationen, da kann unskeiner helfen.

Und umgekehrt erleben wir esja auch, dass wir völlig über-fordert sind, wenn jemand zuuns kommt, und um Hilfe bittet.Was können wir schon sagen,was können wir tun, angesichtsvon so viel Not in dieser Welt?Wir hören und sehen tagtäglichMenschen in Situationen, aufdie wir überhaupt keine Antwortwissen. Da kommt zum Beispiel

eine Frau aus dem Gefängnis.Sie wurde entlassen, weil siekrank, unheilbar krebskrank ist.Sie hat keine Wohnung, keinGeld, keine Heimat, keinenFreund, keine Hoffnung undkeine Perspektive. Was würdenwir ihr sagen? Womit könntenwir ihr denn überhaupt helfen.Und sie ist ja nicht allein. Dagibt es ja noch ganz schrecklichviele, die auch in Not sind. Alsokönnen wir uns kaum beschwe-ren. So wie wir selber nichthelfen können, uns überfordertfühlen und wir selber einfachauch überhaupt keine Antworthaben auf die Not der Menschenin dieser Welt, so ergeht es dochden Anderen mit uns genau so.

Wir kennen diesen ziemlichdeprimierenden Satz: „Hilf dirselbst, dann hilft dir Gott!“

Doch was tue ich, wenn ichmir selber nicht helfen kann?Gewiss, es ist klug, so lange wiemöglich unabhängig zu bleiben.Es ist vernünftig, so wenig wienur irgend möglich, die Hilfeanderer in Anspruch zu nehmen.Aber, was tue ich, wenn ich amEnde meiner Möglichkeiten bin?Klar, es gibt die professionellen

Helfer. Für jeden Bereich gibt esspezielle Ratgeber und Helfer,Fachleute, kompetente Service-Dienstleistende. Doch wir habengewiss selber schon die Erfah-rung gemacht, dass auch sieihre Grenzen haben. Außerdemist es oft ein schmerzhafter,ja ein demütigender Vorgang,wenn man professionelle Hilfein Anspruch nehmen muss, diees zu bezahlen gilt, und derenMitgefühl und Erfolg oft auchnoch sehr begrenzt ist.

Nun: Der Rat der Bibel führtmich an meine Wurzeln zurück.Jesus Christus spricht:

„Kommt her zu mir, alle, dieihr mühselig und beladen seid;ich will euch erquicken.“

Ich habe erfahren, dass Jesus derEinzige ist, der mir auf Dauerwirklich helfen kann. Gerade inden schlimmen Nöten, ist mirerst dann geholfen, wenn Gottmir hilft. Es ist Glaubenssache,Vertrauenssache, aber ich spüre:Nur in Ihm erfahre ich Hilfe undGeborgenheit. Nur Er hat einenWeg, wenn alle anderen ratlosbleiben. Er hilft und Er rettet! InIhm ist Heil, in Ihm ist Leben!

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Der Kleine Schreiberling

Jetzt erst recht!

Nr. 403

Was glaube ich wirklich? Diese Frage stellt sich besonders in den Lebenskrisen und Niederla-gen. Solange alles einigermaßen läuft, solange die Katastrophen in erfreulichen Grenzen bleiben, kurzum: Solange ich mein Le-ben noch einigermaßen selbst im Griff habe, ist es leicht an Jesus Christus zu glauben. So-lange ich also ohne Jesus klar komme ist es nicht besonders schwer, an Jesus Christus fest zu halten. Doch dann kommen die Momente, wo mir das alles zerbricht. Wo lang gehabte Si-cherheiten über Bord gehen. Wo die Routine durchbrochen wird. Es kommen die Momente der Niederlagen, die so unerbittlich radikal alles Bisherige in Frage stellen. Johannes der Täufer ist das wunderbare Beispiel dafür. Er der Glaubensheld. Er, der für seinen Glauben radikal ernsthaft eingetreten ist. Mutig. Stark. Für jedermann ein Vorbild. Ein Licht für die Welt. Ein Weg-weiser. Eine echte Führungs-persönlichkeit. Unbestechlich. Unbeirrbar. Unglaublich kon-sequent. Und dann der völlige Zusammenbruch. Im Gefängnis. Er hatte alles richtig gemacht. Er war Gott radikal gehorsam ge-

wesen. Und nun das völlige Aus. Weggeschlossen. In die Bedeu-tungslosigkeit zurück gestoßen. Gott hatte ihn nicht bewahrt. Gott hat das einfach so zugelas-sen. Und Gott schweigt. Er sitzt da in seiner Zelle. Den Tod vor Augen. Die völlige Zerstörung seines Lebenswerkes erwartend und mit der schrecklichen Angst, dass das alles falsch und sinnlos war. Was, wenn er sich geirrt hatte? Was, wenn das alles nicht wahr wäre? Hier in der Zelle. In der Gewalt des Despoten. Aus-geliefert. Gefangen. Bald schon vergessen. Was also, wenn das alles eine völlig sinnlose Sack-gasse war? Wenn er sich etwas eingebildet hat?Johannes hat keine Kontrolle mehr über sein Leben. Seine Erfahrungen, seine guten Taten, seine Siege, seine Stärken von Gestern helfen ihm jetzt wenig. Diese Dunkelheit. Diese Hoff-nungslosigkeit. Dieses unglaub-liche Persektivlosigkeit und Traurigkeit. Und dann schickt er fl ehend einen Boten zu Jesus mit der Frage: „Bist du, der da kommen soll oder sollen wir auf einen anderen warten?“ Diese Frage heißt nichts anderes als: Habe ich mich in dir getäuscht?

Habe ich mich geirrt? Bist du gar nicht das Lamm Gottes? Bist du gar nicht der Erlöser, der uns von unserer Sünde befreit? Bist du gar nicht wirklich der Grund meiner bisherigen Hoffnungen. Mein Heiland? Mein Retter? mein Gott? Bist du etwa nur ein Mensch. Nur ein ganz gewöhn-licher Lügner und Betrüger. Bist du nur so ein größenwahr-sinniger Guru, der die Leute verführt? Wirst du nicht schon bald Staub sein und Geschichte und niemand wird sich um dich scheren?Das sind schreckliche Zweifel. Und was tut Jesus? Jesus macht das Ganze nicht ungeschehen. Jesus befreit den Johannes auch nicht mit einem Fingerschnip-pen. Nein. Aber er spricht zu ihm. Er be-gegnet ihm. Er weist ihn seinen ihm bestimmten Platz zu. Sein Kreuz. Sein Joch. Er redet mit ihm auf eine Weise, die ihn zutiefst tröstet und befriedet, segnet und befreit. Mit diesem Wort geht Johannes in den Tod. Mit diesem Wort wird Johannes vollendet. Er darf begreifen: Ja, Christus ist der Messias und mit diesem Gott kann er leben und sterben.

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Der Kleine Schreiberling

Sich auf das Wesentliche wiederum besinnen!

Nr. 404

Ich habe mir ein Laufband gekauft. Als nun schon etwas älterer Mensch muss ich was für meine Gesundheit tun. Ich werde immer dicker. Ich werde immer fauler. Wenn ich mich nicht jeden Tag eine Stunde bewege, dann wiege ich bald 90 Kilogramm. Was für eine Qual! An manchen Tagen weiß ich das sehr genau und bewege mich entsprechend motiviert. Aber dann wieder gibt es Tage, wo ich das komplett vergesse. Ich habe keine Lust. Die Zeit ver-geht quälend langsam und jeder Kilometer fällt mir unglaublich schwer. Dann ist es Zeit sich, ganz bewusst wieder daran zu erinnern, warum ich das tue. Es ist wichtig für mich, an diesen Tagen der Desorientierung, der Faulheit, der Trägheit, der Lust-losigkeit mir erneut vor Augen zu führen, warum ich das tue. Ich sage mir: Entweder ich tue jetzt etwas für meine Gesund-heit und bringe die Zeit und die Kraft dafür auf, oder aber ich werde später sehr viel mehr Zeit und Kraft dafür aufwenden müssen, um meine Krankheit zu pfl egen. So einfach ist das. Wenn ich diese Dinge dann eine Weile in meinem Herzen bewegt

habe, dann fällt es mir wieder sehr viel leichter die nötige Mo-tivation aufzubringen, um mich zu bewegen.Nun, das ist mit den geistlichen Dingen doch ganz ähnlich. Es gibt Tage, da weiß ich sehr wohl, wie sehr ich Jesus brauche. Ich bin motiviert. Dann gibt es aber jene anderen Tage, wo ich das alles überhaupt nicht weiß. Da fällt mir jede Form von geist-licher Aktion schwer. Ich habe sprichwörtlich überhaupt keinen Bock auf Kirche und Religion. Dann aber setzt das Überlegen ein: Der Glaube ist ja keine Mär-chenstunde. Der Glaube ist ja kein Tanzvergnügen, zudem man je nach Lust und Laune hingehen könnte oder eben auch nicht. Ich besinne mich auf die Realität des Glaubens. Und diese Reali-tät des Glaubens hat sehr viel mit der Realität Gottes zu tun. Mir wird erneut bewusst, wie sehr ich als Mensch Sünder und verloren bin. Mir wird erneut deutlich, dass Jesus Christus mich vor der realen Gefahr der Verdammnis bewahrt hat, dass er mich erlöst und befreit hat. Und dass das absolut nötig war, denn ich wäre dazu selber nicht in der Lage gewesen.

All das vergesse ich von Zeit zu Zeit und daraus entsteht dann eine gewisse Antriebslosigkeit, Undankbarkeit und Faulheit. Paulus hatte das schon sehr früh erkannt und sich gerade immer wieder auf die grundlegenden Dinge bezogen. Immer wieder hat er diese ganz einfachen aber wesentlichen Wahrheiten auch jenen gepredigt, die das über viele Jahre gehört hatten. Der Psalm 103, Vers 2 von Da-vid bringt das so deutlich auf den Punkt: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ Jawohl: Darum geht es. Nicht verges-sen, was Gott mir Gutes getan hat. Und wenn ich es dann doch vergesse, dann nehme ich mir wiederum meine Bibel zur Hand und lese es nach. Spätestens in den Lebenskrisen werde ich mir ansonsten sehr viel Zeit nehmen müssen, um wieder klar auf Kurs zu kommen. Wenn ich auf Grund laufe, wenn ich mich in Sack-gassen bewege, wenn ich mich literweise mit Müll und Dreck vollsaufe, spätestens dann werde ich mir die Zeit nehmen müssen, um wieder klar und nüchtern zu werden. Besser jetzt gleich. Es hilft, und es tut mir gut!

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Der Kleine Schreiberling

Keine Chance auf Rache!

Nr. 405

Es bleibt nicht aus, dass im Laufe der Zeit uns der Eine oder Andere kräftig auf die Zehen tritt. Da kommt bei manchem von uns Wut auf. Es kommt zu Verletzungen. Aus irgend einem Grunde sind es gerade die bes-ten, ja, die ernst meinendsten Christen, die uns besonders schwer mit ihrem Tun treffen und verletzen. Ich gebe zu, dass es manches Mal bei mir zu ziem-lich fi nsteren Gedanken kommt. Doch was hilft es schon? Wir sind eben nicht wie alle Welt und das muss sich gerade in diesem für uns so schmerzhaften und schlimmen Stunden ganz besonders deutlich erweisen. Wir können nicht mit Rehabi-litierung rechnen. Es ist höchst selten, dass ein Bruder oder eine Schwester, die einem wirklich Unrecht getan haben oder einem wirklich Schmerzen bereitet haben, bei uns anklopfen und um Vergebung bitten. Heute werden Beziehungen nicht mehr verteidigt und erkämpft. Sie werden preisgegeben, aufge-geben. Es ist viel leichter, eine neue Beziehung zu beginnen, als eine alte instand zu setzen. Sich beugen? Um Vergebung bitten? Sich demütigen? Das sind zwar

tolle Worte. Wir verlangen das auch gerne von anderen. Wir selber allerdings praktizieren das höchst selten. Von daher ist es meistens so, dass das Unrecht einfach so bleibt wie es ist. Doch wie gesagt: Wir werden mit dieser Situation leben müs-sen. Wir leben selber aus der Verge-bung. Wir alle sind begnadigte Sünder. Da ist weder Raum noch Recht, um auf Rache zu sinnen. Im Gegenteil: Wir werden ulti-mativ von Jesus aufgefordert zu vergeben. Ohne Wenn und Aber. Wir können natürlich Jahrzehn-telang schmollen und im Zorn bleiben. Wir können wie eine Kuh ihr Gras so unsere Bitterkeit und unseren Zorn wieder und wieder hervorwürgen bis wir ganz schwarz vor Wut und Zorn geworden sind. Aber helfen tut uns das nicht. Nein, wir leiden darunter. Manchmal fi ndet man die Weis-heit ja an merkwürdigen Orten. Als ich neulich mal einen Krimi gesehen hatte, da war zu meinem großen Erstaunen tatsächlich eine wirklich große Wahrheit in diesem Film verpackt: „Wer verzeiht, erlöst sich selbst!“ Wau! Natürlich können wir uns

nicht selber erlösen, das ist klar. Dennoch ist die Botschaft wahr: Wer verzeiht hilft in erster Linie sich selbst. Auch hier gilt: Wir sollten uns ein Beispiel an Jesus nehmen. Denn Christus wurde nie rehabi-litiert. Niemand bat ihn um Ver-zeihung dafür, dass er ans Kreuz genagelt wurde. Niemand .Doch Jesus hielt an seinem Zorn nicht fest. Ohne, dass ihn irgend jemand um Vergebung gebeten hätte, betete Jesus am Kreuz unter all den Schmerzen: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“Natürlich: Wir sind wütend. Wir sind traurig. Wir haben Schmer-zen. Aber nach einer gewissen Zeit der Wut und Trauer sollten wir die Vergangenheit loslas-sen. Unser Leben gleicht dann vielleicht einem abgebrannten Haus. Ales weg. Alles kaputt. Doch es hilft ja nichts. Es ist sinnlos der Vergangenheit mit ihren Schätzen nachzutrauern. Es ist sinnlos wütend zu sein. Wie bei einem verbrannten Haus gilt es nun, loszulassen und von vorn zu beginnen. Vergebung heißt einen Neuanfang wagen. Wer nicht verzeiht bleibt unfrei. Verzeihen heißt frei werden!

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Sich auf Christus besinnen!

Nr. 406

„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!“ Matthäus 11,28

Kommet! Das ist ein Tun. Eine Aktion. Das ist etwas, zu dem ich mich entschließen muss. „Kommen!“. Es ist ein Aufbruch aus der Not. Ein Aufbruch aus dem mühselig Sein und beladen Sein. Es geht nicht um die ande-ren. Es geht nur um mich. Egal, was andere denken, egal was sie sind, egal was sie wollen oder tun. Es geht hier nur um mich. Ich muss mich entscheiden. Ich muss aufbrechen, ausbrechen aus den Sackgassen meines Lebens. Die Lebensrezepte der Anderen spielen für mich keine Rolle. Wie Andere ihr Leben gestalten, ist für mich völlig belanglos. Was immer Andere für Trösterchen haben, für mich ist das völlig unwichtig. „Zu mir!“ sagt Jesus. Und dieser Christus ist der Christus, so wie er ist. Nicht der vereinnahmte Jesus von all den vielen, die mit Christus machen, was immer sie wollen. Jesus Christus ist Gott. Der Ich bin, der ich bin Gott. Ich kann mir diesen Gott nicht anders formen als er ist.

Er bleibt immer derselbe. Wenn ich einen anderen Gott will dann erliege ich der Selbsttäuschung, des Selbstbetruges. Dann wird Gott zum Götzen. Christus ist der Mensch gewordene Gott. Er ist in diese Welt gekommen. Er ist ans Kreuz gegangen. Er ist der Auferstandene. Er ist der Ewig Seiende. Er ist der wieder-kommende Herr. Der Heiland. Der Gott mit uns. Der Immanuel. Der Erlöser!Unsere eigenen Dinge, Anschau-ungen und Ideen können uns weit bringen in unserem Leben, aber irgendwann kommen wir an unsere Grenzen. Spätestens im Grab. Doch meistens schon viel früher. Dann hilft mir all das Ersatzzeug nicht mehr. Dann brauche ich den Einen wahren Gott. Die wirkliche Quelle des Lebens. „Ich will euch erquicken!“ Jesus will Gutes für mich. Für jeden von uns. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Doch bevor ich wie-der an die anderen denken kann, muss ich selber erst einmal zu Jesus kommen und mich von ihm stärken und zurichten, beru-fen und ausrichten lassen. Ja, ich

brauche ihn. Er ist das Leben. Er gibt mir das allein wahre Leben. Die Kraft, den Geist. Irgendwann sind meine eigenen Kraftquellen erschöpft. Die eigenen Glücksversuche erwei-sen sich als Träumereien, als Illusionen. Als Wunschdenken. Als Hysterien. Ich darf kommen. Ich soll kommen. Zu ihm. Zu dem allein wahren Gott. Mei-nem Freund und Bruder. mei-nem Fürsorger und Versorger. Meinem Tröster. Er will mir begegnen und in dieser Begeg-nung liegt Heil. Ich werde zu-rechtgebracht, ich werde geheilt, in dem ich ihm begegne. Was immer meine Defizite, meine Ängste und Nöte auch sind. In der Begegnung mit ihm werde ich frei und getrost. In ihm ist Raum, Friede und Freiheit. In ihm ist Trost, Kraft und Leben. In ihm ist die ganze Fülle für mein Leben verborgen. Wie sagt es doch der alte Psalmbeter so schön: „Wenn ich nur ihn habe, so habe ich Gott!“ Wie konnte ich das vergessen. Wir konnte ich diese überreiche herrliche Segensquelle vergessen? Egal, was bisher war: In Jesus werde ich erneuert. Ich darf zu ihm kommen! Er heilt! Er befreit!

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Der Kleine Schreiberling

Ein Schmunzeln in der Geschichte der Welt

Nr. 407

Es gibt eine Geschichte in der Bibel, die stellt unser gesamtes Denken über Arbeit und Erfolg auf den Kopf. Es gibt Millionen von Menschen, die mit einem unglaublichen Einsatz an Fleiß und Kraft sich ihren Platz in der Geschichte erkämpft haben. Menschen, die mit allem, was sie hatten an Zeit, an Stärke und Intelligenz, mit all ihrem Ehrgeiz, ihrem Einsatzwillen, ihrer Konsequenz und Beharr-lichkeit darum gerungen haben, wirkliche Bedeutung zu haben in dieser Welt. Doch einer Frau gelang dieses Kunststück in nicht einmal einer viertel Stunde. Maria kam zu Jesus und salbte ihm mit einem teuren Öl, ihrer Narde, die Füße und das verschaffte ihr unsterb-lichen Ruhm quer durch alle Jahrhunderte bis heute. Diese Geschichte hat uns so viel zu sagen:

1. Gott kann einen winzigen Augenblick nutzen, um uns alles zu geben!Wir müssen nicht traurig sein, wenn so viele Jahre scheinbar sinnlos vergangen sind. Wir müssen keinen verpassten Chan-cen nach weinen. Gott kann uns

in einem einzigen Augenblick mehr Glück und Bedeutung schenken, als andere während ihres ganzen Lebens erfahren.

2. Gott tut das Wesentliche durch uns!Es ist interessant, dass Maria al-leine durch ihre Arbeit natürlich nie diese Bedeutung gewonnen hätte. Sie wäre unerwähnt ge-blieben, völlig belanglos. Erst durch Jesus bekommt ihr Tun diese grandiose Bedeutung. Erst durch Jesus führt ihre Tat zum Erfolg. Erst durch Jesus fi ndet ihr Tun jene Würdigung, die Ma-ria zu einer einzigartigen Figur in der Weltgeschichte macht.

3. Nur die Liebe bleibtDas ist auch interessant. Denn was ist denn von Maria geblie-ben? Ihre Schriften? Ihre Güter? Ihre Schönheit? Ihr Geld? Ihre Kraft? Nein, nichts von all dem. Nur diese eine Tat ihrer Liebe ist überliefert worden. Nur diese eine Tat hat jene Würdigung durch Jesus erfahren, die sie so einzigartig hat werden lassen. Es ist die Liebe, die von uns bleibt. Es sind die Dinge, die wir aus Liebe tun, die uns bleiben. Die uns Würde und Bedeutung zu-

weisen. Die uns für ewig belohnt werden.

Wir dürfen Fehler machen. Wir dürfen versagen. Wir müssen keine Ziele erreichen. Nicht groß, stark und berühmt wer-den. Diese Dinge kommen und gehen. Aber Jesus hat uns durch seinen Geist die Liebe Gottes in die Herzen gelegt. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen durch den Heiligen Geist in unsere Herzen!“ sagt Paulus im Rö-merbrief.

Dieses Wissen schenkt uns eine gewisse Gelassenheit. Schon im Alten Testament heißt es: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so bauen umsonst die daran bau-en.“ Was wird also von uns blei-ben? Unsere Cleverness? Unsere Kraft? Unsere Gesundheit? Un-ser Ruhm? Unser Können? Un-sere Macht? Unser Geld? Unsere Positionen? Unsere Beliebtheit? Unsere Erfolge? Unsere Werke?Nein, nichts von all dem. Das einzige, was auf ewig von uns bleiben wird, sind die Werke der Liebe, die wir für Jesus getan haben. „Die Liebe aber bleibt in Ewig-keit!“ (1. Korinther 13)

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Dreiste Vereinnahmung Gottes

Nr. 408

„Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes , nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.“

2Mo 20,7

Ich fuhr im Bus zur Arbeit und freute mich an dem schönen Sonnenschein. Ich schaute aus dem Fenster. Da fuhren wir an einem Werbeplakat vorbei. Ein Radiosender hatte dort mit rie-sigen Buchstaben geschrieben: „Gott sprach: Es werde laut!“

Ich finde es sehr interessant, dass wir uns alle so sehr an Lü-gen, an Vereinnahmungen und Missbrauch des Namens anderer Leute gewöhnt haben, dass wir es kaum noch merken, wenn es geschieht.

Hier wird also dem Allmächti-gen Gott untergeschoben, dass er sich vor den Karren eines kleinen Radiosenders spannen lässt.

1. Eine LügeIst es kleinlich darauf hinzu weisen, dass Gott selbstver-ständlich niemals so einen Blöd-

sinn gesagt hat? Ist es harmlos, wenn jeder beliebige Mensch so etwas einfach behaupten kann? Es ist jedenfalls ein Beleg für eine beispiellose Verachtung und Respektlosigkeit. Bei dem Bundeskanzler oder dem Bun-despräsidenten könnte man sich so etwas nicht leisten. Sofort käme eine Klage auf Unterlas-sung und Schadensersatz, wegen Rufschädigung und unwahrer Behauptungen. Der Radiosender wäre zunächst blamiert und dann fi nanziell schwer gefordert. Das würde ihn richtig Geld kosten. Aber bei Gott kann man sich das ja leisten. Der hält still.

2. eine unlautere Vereinnahmung

Damit steht der Radiosender allerdings nicht allein. Die al-lermeisten Menschen verein-nahmen Gott auf eine geradezu abenteuerliche Weise und wollen ihn für ihre eigenen Zwecke nut-zen. Sei es, dass sie ihn einfach so umdichten, wie sie ihn gerne haben wollen. Sei es, dass sie ihm Eigenschaften andichten, die er einfach nicht hat. Oder sei es, dass sie von diesem allmäch-tigen Gott einfach behaupten, dass er auf ihrer Seite ist und

für ihre Sache eintritt. Und Gott lässt das zu. Er kann es sich leisten dazu zu schweigen. Aber einverstanden ist er damit nicht.

3. Missbrauch des Namen Gottes!

Das ist keine Kleinigkeit! Der Name steht für ein Programm. Das ist nicht nur ein Name. Da-hinter steht ein Gedanke. Eine Philosophie, eine Strategie. Wer heute auf seine Produkte einfach den Namen Apple schreibt oder Rolex, dem drohen Schadener-satzforderungen in Millionen-höhe. Doch die Strafe Gottes für den Missbrauch seines Na-mens dürfte viel drastischer ausfallen: Ewige Verdammnis. Denn der Name Gottes steht für ein einzigartiges Rettungspro-gramm, für das Jesus Christus mit seinem Leben eingetreten ist. Dieses Programm zu ver-achten und zu missachten, den Namen Gottes auf diese schnö-de Weise zu missbrauchen und an dem größten Geheimnis, dem größten Schatz in dieser Welt einfach achtlos vorbei zu gehen, das kann nicht gut ge-hen. Gott hat dafür einfach zu teuer bezahlt. Mit seinem Sohn!Jesus Christus!

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Sägen am eigenen Ast!

Nr. 409

Wir sollten nicht so tun, als könnten wir tun und lassen, was wir wollen. Das ist eine gefähr-liche Illusion. Wir zahlen dafür einen hohen Preis.

Wenn der Arzt uns sagt, dass wir schwer erkrankt sind, können wir das natürlich ignorieren. Oder wir können von Anfang an beschließen, überhaupt nicht zum Arzt zu gehen und uns so gleich die Diagnose ersparen. Aber in beiden Fällen bezahlen wir ein derart törichtes Verhal-ten mit unserer Gesundheit, mit unserem Wohlergehen und mit unserer körperlichen Unver-sehrtheit.

Wir haben wohl schon jeder jene unvernünftigen Menschen kennen gelernt, die vom Arzt gesagt bekommen: „Die Zi-garetten schaden Ihnen!“ Und natürlich igonorieren sie das gut gemeinte, wegweisende Wort des Arztes. Bis sie dann ihre COPD oder ihren Lungenkrebs haben und röcheln und mit dem Ersticken kämpfen, Tag für Tag. Jeder Tag eine Qual aufs Neue und es gibt kein Zurück!So ähnlich geht es auch man-chem Menschen, der das Wort

Gottes ablehnt und den weg-weisenden Rat einfach ignoriert. Natürlich kann man eine ganze Weile ganz gut zurecht kommen. Das ist ja beim Raucher auch so. Er verlässt grinsend die Arztpra-xis und denkt: „Lass den doch reden! Ich mache sowieso, was ich will!“

Aber wer sich daran gewöhnt, dieses freundliche Wort des Arztes zu ignorieren, der sägt ge-wissermaßen an seinem eigenen Ast. Dem Ast, auf dem er sitzt. Und wenn er nur lange genug sägt, dann bricht der Ast, und er fällt durch seine eigene Schuld vom Baum.

Im Glaubensleben mit Gott ist das ganz genauso. Wer sich da-ran gewöhnt, das Wort Gottes in den Wind zu schlagen. Es zu ignorieren, es zu verachten, der wird erfahren, dass Gott ab einem bestimmten Punkt gar nicht mehr mit ihm redet. Gott schweigt. Wer nicht auf Gott hö-ren will, mit dem will Gott auch gar nicht reden. Irgendwann kommt der Punkt, an dem Gott sein Reden mit ihm einfach ein-stellt. Wir sollten uns nicht ein-bilden, dass Gott uns in irgend

einer Weise nötig hätte. Wir soll-ten nicht so tun, als ob Gott sich langweilen würden, wenn wir ihn nicht beachten. Wir sollten die Güte Gottes und die Liebe Gottes nicht verwechseln mit einer irgendwie gearteten Be-dürftigkeit Gottes. Gott ist sich selbst genug. Er braucht keinen von uns. Der dreieine Gott hat es einfach nicht nötig mit irgend jemanden von uns zu reden, zusammen zu sein oder etwas von ihm zu bekommen. Gott hat diese Welt geschaffen. Und auch uns. Was sollten wir ihm also ge-ben können? Das Gott uns liebt, das Gott unser Heil will, das ist Gnade und Barmherzigkeit Got-tes. Gott liebt uns Menschen so sehr, dass er sogar seinen Sohn Jesus Christus gibt, damit wir ihn erkennen können. Chris-tus stirbt am Kreuz für unsere Sünden. Das ist für uns nicht zu begreifen, es ist merkwürdig. es ist einfach unfassbar. Aber es ist wahr! Doch wer dieses größt-mögliche Opfer Gottes für uns ablehnt, der sägt gewissermaßen am eigenen Ast. Denn eine ande-re Möglichkeit zu unserem Heil gibt es nicht. Wer Gott ablehnt, der lehnt seine eigene Erlösung und seine eigene Errettung ab.

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Erfolg und Gewinnsind schnell dahin...

Nr. 410

Es gibt so viele von diesen Ge-schichten. Jene Geschichten, die uns erzählen, dass es keinesfalls sicher ist, dass wir mit unseren Mühen tatsächlich das errei-chen, wonach wir streben. Da ist ein 75 jähriger abenteuer-lustiger Senior auf seiner Reise nach Myanmar. Er plant ein Buchprojekt. Er fotografi ert, er recherchiert. Er bereist dieses Land von Ort zu Ort. Wunder-schöne Bilder, tolle Erlebnisse, intensive Begegnungen. Er ist sicher, einfach fantastisches Material zusammen getragen zu haben. Doch kurz bevor er ins Flugzeug steigt, um den Rück-weg nach Hause anzutreten, da wird ihm sein Fotoapparat ge-klaut mit dem teuren Speicher-chip darin und allen Bildern, die er gemacht hat. Die ganze Arbeit von Wochen ist futsch. Die Bilder sind weg. So kann es gehen. Oder jene Familie an der Oder, die mit großem Fleiß, mit Dis-ziplin und Ehrgeiz sich ein Haus gebaut hat voller Schätze. Die Couch, der Fernseher, der teure Herd, die Auslegware, der PC, das Auto, das Wasserbett, all das zeigt ihnen Tag für Tag, wie sehr erfolgreich sie sind. Doch dann

steigt das Wasser der Oder über die Ufer und spült ihren Erfolg und Reichtum innerhalb weniger Stunden einfach fort. Zwanzig Jahre Arbeit sind innerhalb eines Tages einfach vernichtet wor-den. Sie waren nicht versichert. Sie stehen nun vor dem nichts.Es gibt viele dieser Geschichte. Manch einer hat sein Geld hart gespart, hat gearbeitet und sich kaum etwas gegönnt, um dann während der Infl ation erleben zu müssen, dass in wenigen Monaten das gesamte Ersparte sich einfach in Luft aufl öst. Die Inflation galoppiert, und die undenkbar hohe Summe verliert mit rasanter Geschwindigkeit an Wert. Zurück bleibt nur eine völlig entkräftigte, frustrierte, arme Existenz. Das Geld ist weg und noch einmal wird es sich kaum erwerben lassen. Da gab es einen Bauern, der das ganze Jahr über schwer gearbeitet hat-te, doch kurz bevor er die Ernte einfahren konnte raubte ihm der Hagel die Früchte seiner Arbeit und schlug alles kaputt. Nun, was wollen uns diese Geschich-ten denn sagen? Natürlich ist es gut, zu arbeiten und sich etwas aufzubauen. Natürlich ist es gut fl eißig zu sein und von ehrli-

cher Arbeit zu leben. Natürlich ehrt es einen Menschen, wenn er nicht einfach so in den Tag hineinlebt, sondern arbeitet, um sein Leben zu gestalten. Doch es ist ein Irrtum zu glau-ben, dass wir alles in unserer Hand haben. In der Bibel heißt es einmal mahnend: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele!“Wer dem Wohlstand nachjagt, den irdischen Schätzen, der muss aufpassen, dass er dabei nicht innerlich zugrunde geht. Denn wichtiger als aller irdi-scher Reichtum, ist der Reich-tum, den Gott uns schenken will. Dies ist ein Reichtum der nicht vergeht. Der nicht gestohlen werden kann, der in Krisen nicht zerstört wird. Bei aller Arbeit, bei allem Fleiß sollten wir doch von Zeit zu Zeit innehalten und uns fragen: Was Gott von uns will. Denn der größte Schatz in dieser Welt ist das Heil in Christus. Wer Jesus Christus hat, der hat das Leben, so steht es in der Bibel, und wer Jesus Christus nicht hat, der hat das Leben nicht. Es wäre furchtbar am Ende des Lebens mit leeren Händen da stehen zu müssen.

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Der Islam ist in Europa auf dem Vormarsch!

Nr. 411

Der Islam ist in unserem Land und in Europa eine Realität. Eine religiöse Realität und vor allem eine politische Realtität.

Der Islam ist ganz gewiss nicht homogen. Es gibt sicherlich nicht den Islam. Dennoch gibt es eine Islamische Bewegung, eine islamische Tendenz, die in Europa auf dem Vormarsch ist.

In Paris, in Frankreich wurden die vier Zeichner der Moham-med-Karrikaturen erschossen. Zwei schwer bewaffnete Terro-risten, Verbrecher und Mörder töteten insgesam 12 Menschen.

Doch diese Nachricht ist viel folgenschwerer als sie sich zu-nächst liest. Denn diese Nach-richt ist ein gigantischer Ein-schüchterungsversuch, ist eine furchtbare Niederlage für die Pressefreiheit und für die De-mokratie. Was damals Khomeini mit Solmon Rushdie nicht ge-lungen ist, den der iranische Fa-natiker umbringen lassen wollte, weil er den Islam beleidigt hatte, das ist nun diesen Mördern, die-sen heimtückischen, feigen Ter-roristen gelungen: Ganz Europa hat Angst vor dem Gewalt be-

reiten Islam. Denn die Botschaft ist für jeden Journalisten und für jeden Politiker mega-deutlich: Wer den Islam beleidigt muss mit seiner Ermordung rechnen, egal, wer es ist, egal wo er ist.

Natürlich ist es falsch, Moham-med auf diese Weise zu zeich-nen. Es ist falsch, die religiösen Gefühle anderer Menschen zu beleidigen. Doch es ist ein Ver-brechen, es ist Einschüchterung und Terrorismus, wenn ich des-wegen jemanden töte.

Ich selber habe durch Muslime schon Einschüchterung und Bedrohung erfahren. Die christ-liche Botschaft an sich sei schon eine Beleidigung des Islams.

Ich predige, Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Er ist der al-leinige Gott. Wer Jesus Chris-tus hat, der allein hat das ewige Leben. Wer Jesus Christus nicht hat, der hat dieses ewige Leben nicht. (1.Johannes 5,12)

Diese Botschaft ist ab sofort lebensgefährlich. Denn sie be-leidigt nach islamischen Ver-ständnis den Islam und stellt die schlimmst mögliche Sünde im

Islam dar (5. Sure). In Europa werden Moscheen neu gebaut, während Kirchen geschlossen werden. Der Islam ist in allen europäischen Ländern vertreten und breitet sich aus. Während das Christentum in vielen Län-dern zurück geht. Ich selber bin in einem Stadtviertel (Berlin-Kreuzberg) groß geworden, das Haus für Haus, Block für Block und sogar Straße für Straße vom Islam erobert wurde. Heute kann ich nicht mehr nach 19:00 Uhr an diesen Ort gehen, ohne Ge-fahr zu laufen, angepöbelt und bedroht zu werden. Ich habe das mehrfach erlebt. Der Islam ist in Deutschland und in Europa auf dem Vormarsch. Er ist nicht nur religiös. Er ist vor allem auch politisch und bedroht un-sere Demokratie. Zwar ist nicht jeder Islam gewaltbereit und demokratiefeindlich, die Ten-denz insgesamt aber schon. Wir wären nicht das erste Land, das vom Islam gewaltsam unterjocht wird. Iran, Irak, Indonesien, Pakistan und Afghanistan sind eine starke, lebendige Warnung an uns! Es geht um unsere religiöse und um unsere politische Freiheit. Lasst euch warnen!

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Missioniere oder konvertiere!

Nr. 412

Es ist nicht als Drohung ge-meint. Aber auf lange Sicht wird die Alternative von vielen Menschen darin bestehen: „Mis-sioniere oder konvertiere!“Ist das zu fanatisch? Zu radikal? Zu extrem? Wohl kaum! Es ist einfach eine logische Konse-quenz. Wir werden unter Druck geraten. In Krisenzeiten werden sich Christen verstärkt fragen müssen, was Jesus Christus von ihnen will. Der Missionsauftrag im christlichen Leben ist derart zentral, dass man nicht an ihm vorbei gehen kann, ohne am christlichen Glauben Verrat zu üben. Ein bloß formales, Wischi-Waschi-Christentum, wie es jetzt von vielen gelebt wird, wird dann keinen Bestand mehr haben. Das so vielerort gepredigte Wohlfühl-Christentum und Selbstverwirklichungsgelaber wird in den Auseinanderset-zungen mit einem glaubens-starken -gewaltbereiten Islam keine Chance haben. All die Lügen-Pfaffen, die sich jetzt mit Hilfe ihres Glaubens eine bequeme goldene Nase ver-dienen werden reihenweisen ihren Job an den Nagel hängen und sich ganz schnell nach was

anderem umsehen. Die Zahl der wahren Gläubigen wird ra-sant schwinden. Wer riskieren muss, für das Bekenntnis zum christlichen Glauben ernsthaft gefährdet zu werden, der muss fest in Christus verwurzelt sein, oder er wird das Risiko scheuen. Es wird manchen geben, der aus sehr weltlichen Gründen zum Islam konvertieren wird. Dort redet man doch auch sehr schön, sehr ernsthaft von Gott und die Leute beten und treten mit ihrem ganzen Leben für ihren Glauben ein. Unter dem Druck von An-feindung und Verfolgung werden viele untreu werden und einen einfachen und schmerzfreien Weg suchen, um sich dem leben-digen Zeugnis von Gott und für Gott zu entziehen. Ein Blick in die Geschichte ist da sehr hilfreich. Wir haben in unserem Land die Leisetreterei zur Lebensart erhoben. Religion ist Privatsache. Ich kann doch keinen auf seinen Glauben hin ansprechen. Und überhaupt, muss das doch jeder für sich selber entscheiden. Ich kann ihn doch nicht missionieren. Das ist doch intolerant, glauben viele. Aber das ist völlig falsch. Denn es gibt nur einen Gott. Es gibt

nur einen Weg zu Gott und der besteht darin, Jesus Christus als Herrn und Erlöser anzunehmen. Denn Jesus Christus ist für unse-re Schuld am Kreuz gestorben. Das ist die Botschaft die für diese Welt bestimmt ist. Jesus rettet und sonst niemand. Dies nicht zu predigen, ist Verrat am christlichen Glauben. Ist eine Verachtung dessen, was Jesus Christus am Kreuz getan hat. „Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schä-men, wenn er kommen wird.“ Das sagt uns Jesus Christus in seinem Wort. Und Paulus er-gänzt: „Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht!“Wir brauchen Bekennermut. Angesichts einer mehr und mehr islamisierten Gesellschaft in Europa wird es wichtig sein, aufzustehen und Christus zu bekennen. Wir werden nicht die Waffen dieser Welt einsetzen können, das hat uns Jesus verbo-ten. Also bleiben uns das Wort, der Geist Gottes, das Gebet, das Vertrauen auf Gott, die Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus und die Hoffnung auf das ewige Leben. Das wird uns genügen!

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„Christus, der Herr!“

Nr. 413

„So mache dich auf und pre-dige ihnen alles, was ich dir gebiete.“ Jeremia 1,17„Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist.“ 2.Kor. 4,5

Auf der Kanzel wird viel ge-sündigt. Da werden Eitelkeiten gepredigt, Machtkämpfe aus-getragen, selbstsüchtig Ziele verfolgt und der Name Gottes für alle möglichen Dinge einge-setzt. Und Gott schweigt dazu. Dabei haben doch christliche Prediger einen klar defi nierten Auftrag. Sie predigen nicht sich selber. Es geht nicht um ihre Leidenschaften, ihre Nöte, es geht nicht um Selbstver-wirklichung und Meinung, es geht allein um Jesus und um das Wort Gottes. „Jesus ist der Herr!“ das soll, ja das muss die Mitte unserer Predigt sein. Darum gehört unbedingt in jede christliche Predigt die Botschaft vom Kreuz mit hinein. Sonst ist es eben keine christliche Predigt sondern könnte auch von jedem anderen gehalten werden. Doch die christliche Botschaft muss immer die Predigt vom Kreuz sein. Denn das war das zentrale Anliegen von Jesus Christus. Er kam in diese Welt um für die

Schuld am Kreuz zu sterben, damit die Menschen dadurch er-neut den Zugang zu Gott haben. Die Botschaft vom Kreuz ist die Botschaft der teuren Gnade. Jesus gab sein Blut, damit unser Blut nicht fl ießen muss. Jesus gab sein Leben dahin, damit wir unser ewiges Leben retten können. Das ist die zentrale Botschaft vom Kreuz. Dieses Opferlamm am Kreuz ist zugleich aber auch der wie-derkommende Herr. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Die christliche Predigt wird immer diese beiden Pole haben und kann auf beide nicht verzichten.

Viele Prediger verwechseln ihre Aufgabe mit einer Show. Sie liefern eine Form der Selbstdar-stellung und gehen damit am Wesentlichen der Predigt vorbei. Die Predigt soll Glauben we-cken. „So kommt der Glaube aus der Predigt!“ heißt es bei Paulus. Und die Predigt will Christus entfalten. Nicht die eigenen An-sichten, die Meinungen, die Ei-telkeit oder Empfi ndlichkeit des Predigers. Die Predigt ist nicht die Lizenz zu terroristischen Machtentfaltung des Predigers über seine Zuhörer. Der Prediger hat nicht das Recht im Namen

Gottes sich bedienen zu lassen. Der Prediger Gottes hat den Auftrag, den Willen Gottes zu erklären und zwar schriftgemäß, das heißt, so wie er in der Bibel offenbart ist.

Natürlich gehört an die erste Stelle, dass der Prediger selber an Jesus Christus glaubt. Er kann nur von Christus als den Herrn predigen, wenn Jesus Christus tatsächlich sein Herr ist. Und er darf natürlich keinen anderen Jesus predigen als er ihn in der Bibel fi ndet. Die Botschaft, die er predigt muss aus dem Text der Bibel kommen. Er darf nicht einfach irgendwas sagen, sondern er muss versuchen zu erkennen, was der Text sagt und dann diesen Text auch predigen.

Der biblische Text darf nicht zum Alibi-Text verkommen. Das heißt, dass der Prediger ihn benutzt, um damit das durch-zusetzen, was er gern erreichen will. Das wäre ein Missbrauch des Wort Gottes und der Predigt.

„Predige alles, was ich dir gebie-te.“ Dieses Wort an Jeremia gilt auch den Predigern heute in dem Sinne, dass sie dem Worte Got-tes gegenüber treu sein müssen.

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„Von Gott oder nicht?“

Nr. 414

„Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen?“ Lukas 20,4Das ist eine ganz spannende und lehrreiche Stelle in der Bibel. Jesus wird provoziert. Er wird gefragt, aus welcher Vollmacht, also mit welchem Recht er tut, was er tut. Jesus hatte Menschen geheilt, hatte gepredigt, hatte provoziert und der religiösen Elite Heuchelei vorgeworfen und das Volk war offensichtlich auf seiner Seite. Nun aber ant-wortet Jesus auf eine ungewöhn-liche Art und Weise. Er hätte es natürlich nicht nötig gehabt, derart strategisch zu antworten. Er der Sohn Gottes hätte ganz andere Mittel gehabt, um diese Situation zu bestehen. Aber nun in diesem Fall antwortet er auf eine Frage mit einer Gegenfra-ge. Und auch ihm geht es um die Vollmacht. Die Pharisäer und Sadduzäer fragen ihn: „Aus welcher Vollmacht, mit wel-chem Recht tust du das? “Würde er sagen, wie er es an anderer Stelle ja oft getan hat: „aus der Vollmacht, die mein Vater mir gegeben hat!“ dann würden sie ihn wegen Gotteslästerung versuchen zu töten. Aber Jesus fragt sie nun ihrerseits nach ihrer Vollmacht. Johannes hatte von Jesus gesagt, dass er das Lamm Gottes ist. Der Sohn Gottes. Derjenige, dem er nicht einmal die Schuhe aufbinden dürfte, so

viel besser und größer wäre er, der da kommen soll. Johannes hat immer darauf hingewiesen, dass er der Messias ist. Nun fragt Jesus: Die Taufe des Jo-hannes war sie von Gott oder von Menschen? Meint Jesus jetzt die Taufe, die er von Johannes bekommen hat, oder meint Jesus die Taufe, die Johannes selber empfangen hat? Das bleibt - so scheint es - offen. Aber so oder so: Die Frage ist: Hat Johannes im Namen Gottes gehandelt und gepredigt oder hat er das in seinem eigenen Namen getan? War Johannes der Täufer nun ein Gottgesandter, ein Prophet und ein Märtyrer, der ja vor kurzem erst von Herodes hingerichtet worden war oder war er einfach nur ein gewöhnlicher Mensch? Die Pharisäer und Sadduzärer geraten mit der Frage nun in eine Zwickmühle. Wenn sie Johannes als Gottgesandten bezeichnen, dann müssten sie auch Jesus anerkennen, denn Johannes hat immer deutlich gemacht, dass Jesus der Messias ist. Das wol-len sie auf gar keinen Fall. Aber wenn sie das leugnen. Wenn sie sagen: „Johannes war nicht von Gott gesandt, er war nur ein ge-wöhnlicher Mensch, der sich nur angemaßt hat, ein Bote Gottes zu sein.“ dann riskieren sie von der Volksmenge gestenigt zu werden, denn Johannes ist als Märtyrer gestorben. So fl üchten

Sadduzäer und Pharisäer ge-meinsam, indem sie sagen: „Wir wissen es nicht!“ Nirgendwo wird so klar und deutlich, dass es den Feinden mit ihren Fragen und Behauptungen gar nicht um die Wahrheit geht. Das sie diese Wahrheit gar nicht wirklich wis-sen wollen, auch wenn sie aus strategischen Gründen immer wieder so tun. Das geht bis da-hin, dass Jesus vor dem Hohen Rat beschworen wird: „Wir be-schwören dich bei dem Namen des Allmächtigen Gottes, bist du der Sohn des Hochgelobten?“ Und Jesus sagt „Ja! So ist es!“ Und dann lassen sie die Maske fallen. Es ging ihnen nicht um eine ehrliche Frage, sondern es war eine Falle, um etwas gegen Jesus Christus in der Hand zu haben, nun können sie ihn we-gen Gotteslästerung verurteilen. Jesus durchschaut dieses Spiel, aber er geht dennoch unbeirrt seinen Weg. Als es an der Zeit war, nutzte er das, um selbstbe-stimmt ans Kreuz zu gehen. Er wollte am Kreuz für die Schuld aller Menschen eintreten. Doch das war dem hohen Rat mit seinen Machtspielchen und Intrigen natürlich verborgen. Sie glaubten, sie hätten gesiegt, und doch siegte Christus gerade durch diese scheinbare Niederla-ge am Kreuz und gab sein Leben zu einem vollkommenen Opfer!Für dich und für mich! Für alle!

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„Niemand bleibt hier ohne Schuld“

Nr. 415

Eine Frau wird von den religiö-sen Fanatikern zu Jesus ge-bracht. Sie war beim Ehebruch erwischt worden und dafür könnte sie gesteinigt werden. Sie nutzen diese Gelegenheit, um Jesus auf den Zahn zu füh-len: Wie wird er sich verhalten? Was wird er tun? Wird er den Barmherzigen spielen und sich damit als untreu den Geboten Gottes erweisen, oder wird er sie steinigen lassen und damit in den Ruf geraten, gnadenlos und unbarmherzig zu sein? Wie wird Jesus sich also verhalten? Die religiösen Fanatiker lauern nur darauf, dass Jesus jetzt einen Fehler macht. Doch Jesus über-rascht sie total: „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!“ Das ist ein Wort wie ein Hammer. Hiermit sagt uns Jesus ganz deutlich: Jeder, aber auch wirklich jeder in die-ser Welt ist schuldig geworden. Es gibt niemanden - außer Ihn, Jesus Christus, den Sohn Gottes, der nicht schuldig geworden wäre. Paulus wird später formu-lieren: „Da ist keiner der Gutes tue, auch nicht einer. Sie sind alle abgewichen von den Wegen Gottes!“Der natürliche Mensch, also der Mensch, der von Jesus Christus noch nichts weiß und die Dinge auf eine sehr menschliche Art

und Weise interpretiert und ver-steht, solch ein Mensch sträubt sich oft und rebelliert, wenn er hört, er sei schuldig vor Gott vor den Menschen und sogar vor sich selber. Doch wer einigermaßen ehrlich zu sich selber ist, der kann bald entdecken, dass es da jede Men-ge Dinge gibt, die einen schuldig werden lassen. Wenn die ande-ren um mich herum, wüssten, warum ich wirklich die Dinge tue, die ich tue, was ich wirklich empfi nde, was ich wirklich will, dann würde ich sehr schnell bei fast allen unten durch sein. Da ist soviel Eigennutz, soviel zweifelhafte Motivation, soviel Egoismus, Stolz, Gier und all diese Dinge, die wir lieber nicht so gerne zeigen. Und wenn ich mir dann überlege, was ich sel-ber als gut und richtig anerken-ne, was für mich meine eigenen Grundsätze sind, dann wird auch schnell klar, dass ich die gar nicht immer einhalte und allein das wäre ja schon ein Hinweis auf mein Schuldigwerden. Und wer könnte behaupten, Gottes Maßstäben gerecht werden zu können? „Darum sollt ihr voll-kommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ Diese Forderung von Jesus aus der Bergpredigt zeigt uns unser Schuldigwerden und un-

sere Vergebungsbedürftigkeit. Einmal sündigen reicht. Dann sind wir nicht mehr sündlos. Doch nur Sündlosigkeit befähigt uns zum Ewigen Leben. Bei einem Computerchip reicht es nicht, wenn 99.99 Prozent aller Schaltungen und Bauteile fehlerfrei laufen. Ein einziger Fehler kann das ganze Bauteil wertlos machen. So ungefähr können wir unsere mangelnde Makellosigkeit begreifen. Wer ein einziges Gebot Gottes über-tritt ist ganz schuldig, ist sofort totalverlustig des Rechts zum ungehinderten Zutritt ins Ewi-ge Leben. Wenn ich zwischen zwei Häusern in Höhe des 30. Stocks ein Seil spanne und dann darauf gehe, dann reicht ein einziges Mal Runterfallen, um ganz kaputt zu gehen. So ist das auch mit unserer Gerechtigkeit. Einmal schuldig werden reicht aus, um vor Gott seine eigene Gerechtigkeit zu verlieren. Weil wir aber aus uns heraus nicht auf Dauer gerecht sein können, darum starb Jesus am Kreuz für uns. Er, der allein Sündlose konnte es, weil er nicht für seine eigene Sünde sterben musste. Und da er Gottes Sohn war und ist, konnte sein vollkommenes Opfer für alle Menschen gültig werden. Wir brauchen Jesus. Er ist unser Heil!

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Nur den Job gemacht...!

Nr. 416

„So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befoh-len ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Lukas 17,10

Das ist wieder so ein erfrischend herbes Wort, das uns zunächst einmal zusammen zucken lässt. Das piekt. Das ärgert. Das pro-voziert. Mir ist es jedenfalls damit so ergangen. „Ich soll also sagen: Ich bin ein unnützer Knecht, ich habe nur gemacht, was ich schuldig war zu tun!“

Doch nachdem ich nun ein paar Jahre Zeit hatte, über dieses Wort nachzudenken, ist es nicht mehr so bitter, nicht mehr so provozierend. Ich verstehe es jetzt besser.

Ich fahre mit dem Bus zur Ar-beit. Immer wieder muss ich auf den Bus warten. Ich bin immer froh, wenn er kommt. Doch weder ich noch irgend ein anderer käme nun auf die Idee, dem Busfahrer die Füße zu küssen, dafür, dass er nun endlich da ist. Es ist schließlich dessen Job, den Bus zu fahren. Er kriegt es bezahlt und seinen Job zu tun, regelmäßig, sorgfäl-tig und pünktlich, das ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn

nicht, macht er ganz schnell ei-nen Abgang. Genauso auch der Briefträger. Was bekomme ich doch gerne Post. Wenn ich dann endlich den Briefträger vor der Tür sehe, und er mir einen Brief aushändigt, dann falle ich auch nicht auf die Knie und breche in Jubel aus, dass er so einen tollen Job gemacht hat. Das ist sein Job. Das ist seine berufl iche Tätigkeit. Seine Arbeit. Es ist völlig normal, dass er sie gut und zuverlässig tut.

Dieses Wort von Jesus Christus zielt ein wenig auf unsere geist-liche Eitelkeit. Wir kommen uns Wunder wie groß vor, wenn wir mal etwas für Jesus getan haben. Wir zählen im Geiste unsere guten Taten, wie wiegen die Lorbeeren, wir feiern uns als geistliche Helden, wenn wir die eine oder andere fromme Tat geleistet haben. Doch das ist völliger Quatsch. Wir haben alle versagt. Wir sind alle schuldig geworden an Gott und an den Menschen. Jesus Christus muss-te in diese Welt kommen, um uns von unserer Schuld zu erlösen. Ansonsten wären wir mit abso-luter Sicherheit Kandidaten für die Verdammnis. Wenn wir also als Antwort auf das Opfer von Jesus, unseren jetzigen Job ma-chen, dann ist das die allergrößte

Selbstverständlichkeit. Wir sind erlöst, aber nicht, um an uns sel-ber Genüge zu haben, sondern darum, um anderen Menschen auf diesen Christus hinzuweisen. Wir sind dazu erlöst, um allen Menschen von Jesus Christus zu erzählen. Das ist die allergrößte Selbstverständlichkeit. Unsere Pfl icht. Aber wieso denn: „unnütze Knechte?“ Nun die Sprache der Bibel ist nicht immer angenehm für uns. Hier ist es wohl einfach der Hinweis darauf, dass wir von uns alleine heraus, nicht zu einem wirklichen Dienst fähig wären. Wir wären auf uns gestellt, unnütz, unfähig und unmotiviert. Doch wenn wir zu Jesus gehen, dann bekommen wir alles was wir brauchen, um unseren Job zu tun. Wir bekom-men von ihm die Liebe und die Kompetenz, die Einsicht und die Weisheit, um seinen Willen zu tun. Und nicht etwa widerwillig und gelangweilt. Wer vom Geis-te Gottes inspiriert und motiviert ist, der fängt Feuer und tut sei-nen Dienst mit ganzer Hingabe und Leidenschaft. Denn wir sind zwar unnütze Knechte, das ist wahr, aber wir sind Christi Knechte und das adelt uns. Es ist ein Privileg, eine Freude, ja eine Gnade für Gott unterwegs zu sein. Halleluja!

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Raus aus dem Irrgarten unseres Lebens

Nr. 417

„Ich bin der Weg, die Wahr-heit und das Leben!“

Johannes 14,6

Es gibt ein katastrophales Miss-verständnis in Bezug auf unser Leben. Viele glauben, dass sie sich aussuchen könnten, woran sie glauben. Sie meinen, sie könnten wählen, welchen Weg sie gehen. Irgendwie steckt der Gedanke dahinter, dass Wahr-heit das ist, wofür ich es halte. Ja, sogar: Wofür ich es halten will. Viele stellen sich „die Wahrheit“ wie eine Modellier-masse vor, und sie selber wären die Meister, die Töpfer, die diesen Ton des Lebens formen könnten. Doch das geht in eine völlig falsche Richtung. Wenn wir uns das Leben viel eher als einen Irrgarten vorstellen, dann gibt es da meist nur einen einzigen Weg, um da sicher wieder raus-zukommen. Wir können nicht selber bestimmen welcher Weg das ist. Es gibt jede Menge fal-scher Wege, die sich als richtige anpreisen, aber letztlich führen sie uns nicht weiter. Im Gegen-teil. Wer zu lange im Irrgarten herum irren muss, den verlässt bald der Mut und viele geraten

sogar in Angst und Panik. Mit dem Leben ist es genau so. Na-türlich gibt es jede Menge Wege. Doch die allermeisten Wege sind Irrwege. Die Ratgeber, die uns ihre Heils-rezepte anbieten wollen, führen uns in die Irre. Sei es, weil sie es mit uns nicht gut meinen, sei es, dass sie selber im Irrtum sind, sei es aber auch, dass sie uns für ihre Zwecke missbrauchen wollen. So oder so: Die meisten Wege in dieser Welt sind Irrwege. Wir können nicht aufgrund unseres Willens einen Weg zu einem richtigen oder falschen Weg machen. Ein Weg ist entweder richtig, oder er ist falsch. Es spielt dabei gar keine Rolle, ob mir das gefällt oder nicht. Die Bibel sagt uns: Gott hat sich offenbart in seinem Wort. Die ganze Bibel spricht von Jesus Christus als Heiland der Welt. Er ist der angekündigte Retter der Welt. Er ist derjenige, der für unsere Schuld am Kreuz gestor-ben ist. Er sagt von sich selber: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ Die Wahrheit ist also nicht irgendetwas Philo-sophisches. Sie ist kein Prinzip und ist vor allem kein Ergebnis eigener Willensentscheidung.

Die Wahrheit ist eine Person: Jesus Christus.

Wer im Irrgarten den richtigen Weg erkannt hat, tut gut daran, ihn auch zu gehen. Sonst muss er auch in Zukunft in diesem Irr-garten verbleiben und wer weiß, wie lange das für ihn gut geht. Wer im Irrgarten des Lebens erkennt, dass Jesus Christus der Weg hinaus ist, der Weg zur Er-rettung, zum Frieden, zum Heil, der sollte diesen Jesus Christus unbedingt in sein Leben einla-den, um durch ihn und von ihm befreit und erlöst zu werden. Denn Christus kommt nur zu uns, wenn wir es zulassen. Er will uns retten und ohne ihn gibt es keine Rettung. Die Errettung erfolgt aber nur mit unserem Einverständnis. Diesen Adel hat uns Gott verliehen. Denn er will unsere Liebe. Unsere Freiwilligkeit. Gott will keine triebgesteuerten Wesen, die ihn gezwungenermaßen anbeten und ehren.

Gott will eine lebendige Ge-meinschaft mit uns. Er will unse-re Liebe. Unsere Entscheidung. Unser ja!

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Die Freude gehört zum Glauben dazu!

Nr. 418

„Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit!“

Johannes 2,11

Das erste öffentliche Zeichen das Jesus tut, ist der Besuch einer Hochzeit. Nicht nur, dass er diese Hochzeit besucht, was ja an sich schon ein Zeichen der Lebensbejahung ist, ein Bekenntnis zur Freude, ein Bekenntnis zum Leben schlecht-hin, nein, er sorgt dann auch für eine echte Überraschung, in dem er 600 Liter Wein zur Hochzeit beisteuert, in einer derart hohen Qualität, dass der Speisemeister sich bei Jesus beschwert, dass er den Wein erst so spät bringt. Denn die meisten Gäste haben schon nichts mehr davon, weil sie zu besoffen sind, um die Qualität dieses edlen Weines überhaupt noch würdigen zu können.. Aber wie auch immer: Jesus, der Sohn Gottes setzt ein Zeichen der Freude in dem er als erstes ein Wunder tut, dass nichts anderes zum Ziel hat, als den Menschen begreiflich zu machen: Der Glaube an Gott hat sehr sehr viel mit Freude zu tun. Es ist also nicht wahr, dass der

Glaube trist und freudlos ist. Es ist nicht wahr, dass der Glaube verlangt, das eigentliche Leben auf die Ewigkeit zu verschieben. Es ist nicht wahr, dass wer an Gott glauben will, die Sinnes-freuden über Bord werfen muss.

Freude! Ja, Freude! Ein „ja“ zum Leben. Ein Ja zur Sexualität. Ein Ja zur Ehe und Familie. Ein Ja zu Kindern! Ein Ja für dieses Leben! Ein Ja zur Lebensfreude. Ein ja zum Feiern und Fröhlich-sein.

Doch dieses „Ja“ zur Freude ist kein „Ja“ zur Sünde. Das mag einem zunächst einmal paradox vorkommen, aber Jesus spricht hier sein Ja zum Leben nicht auf eine Weise aus, die das Ja zur Sünde einschließen würde. Und im selben Kapitel Johannes zwei wird davon berichtet, mit welch heiligem Ernst er gegen die Tempelschänder vorgeht. Wie er die Leute aus dem Tempel treibt und deutlich macht, dass der Glaube an Gott eine wirklich heilige Sache ist.

Das Ja zur Lebensfreude hat nichts mit Schrankenlosigkeit zu tun. Es hat nichts mit grenzenlo-

ser Vergnügungssucht zu tun. Es hat nichts mit völliger sexueller Freizügigkeit zu tun. Gott hat unser Leben mit einem hohen Maß an Freude vorgesehen. Diese Freude hat ihre Quelle in ihm selbst. So konnten die Gläubigen singen: „Jesu meine Freude!“ Gott hat diese Welt erschaffen. Er ist kreativ. Er hat die Sexualität erschaffen. Er ist der Schöpfer der Freude und wir dürfen sie genießen. Gott hat diese Freude erschaffen als Stärkung für eine dauerhafte, lebenslange Beziehung. Als in-tensive Quelle des Glücks, die daran gebunden ist, dass man sich wirklich und völlig aufein-ander einlässt. Als ein Bild und Hinweis darauf, dass wir uns auch auf Gott völlig und total einlassen sollen. Nicht nur als Lebens-Abschnitts-Gefährten sondern unser Leben lang. Gott hat uns diese Freude geschenkt als lebendigen Hinweis auf eine fröhliche, lebensfrohe, lebens-behahende Beziehung mit ihm. Der Gottesdienst soll das Leben preisen, nicht das Leben ver-dammen. Aber er soll vor allem Gott preisen, als den Schöpfer aller Gaben. Als Denjenigen, der unser Leben will!

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Vertraut ohne vertraulich zu werden!

Nr. 419

„Als Jesus aber am Passafest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat.Aber Jesus vertraute sich ih-nen nicht an; denn er kannte sie alle und bedurfte nicht, dass ihm jemand Zeugnis gab vom Menschen; denn er wuss-te, was im Menschen war.“

Johannes 2,23-25

Jesus kommt den Menschen so nah, ganz nah geht er an sie heran. Sie bedrängen ihn. Sie können ihn greifen. Er heilt, er segnet, er berührt, er ermahnt. Jesus kommt ihnen sowohl als Mensch als auch als Gott ganz nah. Und doch: In allem, was er tut liegt auch eine heilige Distanz. Er ist mit den Men-schen vertraut, aber vertraulich wird er nicht. Da gibt es keinen, dem er sich völlig offenbaren kann. Selbst Petrus, selbst seine engsten Vertrauten verstehen nicht wirklich, welche Aufga-be er hat. Sie verstehen nicht wirklich welchen Weg er gehen will und gehen muss. Jesus ist auf dem Weg zum Kreuz. Jesus geht bewusst diesen Weg voller Leiden und Schmerzen, aber sooft er seinen Jüngern ein we-

nig von diesem Weg ans Kreuz zeigt, wehren sie ab. Sie wollen ihm das ausreden. Sie wollen nicht geistlich handeln sondern politisch. Sie erwarten von ihm eine irdische Befreiung, eine politische Lösung ihrer Proble-me, keine ewige. Sie sind mit all ihren Wünschen, Freuden und Gedanken ganz und gar im Ir-dischen verhaftet. Jesus kündigt ihnen an, er wird leiden. Er wird den Weg ans Kreuz gehen, aber sie sind voller Unverständnis und sagen ihm: Das geschehe dir bloß nicht. Seine Familie hält ihn schlichtweg für bekloppt und irre und wollen ihn möglichst rasch heimholen, damit er von seiner scheinbaren Geistesverwirrung zurecht gebracht werden kann. Und selbst im Garten Gethse-mane, als Jesus kurz davor steht, gekreuzigt zu werden, sind seine engsten Freunde und Vertrauten völlig blind für die Realität sei-nes Erlösungswerkes und kön-nen weder mit ihm wachen noch beten. Als aber Jesus verhaftet wird, greift Petrus zum Schwert, um dem nächstbesten Soldaten den Schädel zu zertrümmern. Er trifft trifft dabei allerdings nur das Ohr. Und selbst jetzt noch lässt Jesus Heilung und Segen

entstehen. Sie verstehen Jesus nicht. Sie verstehen seinen Weg ans Kreuz nicht. Sie fl iehen. Sie lassen ihn in der schlimmsten Stunde seines Lebens allein. Es heißt von Jesus, die Men-schen glauben an ihn, weil er viele Zeichen tut. Aber er ver-traut sich ihnen nicht an, weil er weiß wie wenig belastbar ihr Glaube ist. Das sit ein einsames Leben. Ein Leben in der Balance zwischen heiliger Distanz und barmherziger Nähe. Stets aber mit Blick zum Vater. Stets mit dem Ziel vor Augen, am Kreuz für die Sünden aller Menschen stellvertretend zu sterben. Jesus kennt uns, er weiß ganz genau, wer wir sind, und was in uns ist. Das ist ein großer Trost. Wir können ihm nichts vormachen und darum müssen wir ihm auch nichts vormachen. Er liebt uns dennoch. So wie wir sind. Gewiss nicht unseren Schmutz, unsere Sünde, gewiss nicht all das Schlimme an Eigensinn und Stolz, was wir manchmal so zu-stande bringen. Aber er liebt uns und das, obwohl er uns durch und durch kennt. So kommt Je-sus uns nah, ganz nah und wahrt dennoch eine heilige Distanz. Seine Liebe ist unser Heil!

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Das Gold in der Wüste

Nr. 420

Gottesfürchtige sind wie das Gold in der Wüste. Sie allein suchen wir Christen, um ihnen von Gott, von dem lebendigen Gott, zu erzählen.

Manchmal stehe ich auf der Straße oder auf dem Bahnhof und predige laut von Jesus Christus. Die Leute denken: Ich bin bekloppt. Wie kann man nur? Und scheinbar haben sie ja Recht. Viele Menschen gehen an mir vorüber, halten mich für einen mittelkräftigen, ziemlich dämlichen Spinner und Fanati-ker und gehen kopfschüttelnd an mir vorüber. Manchmal höre ich so Sachen wie: „Haben die Irren denn heute schon wieder Aus-gang?“ „Lass mich zufrieden mit deinem Blödsinn!“ „Du hast ja ne Meise!“ „Du spinnst ja!“ So was in der Art und noch Derberes kriege ich zu hören. Also warum? Warum mache ich das? Ist das nicht Unsinn? Sinnlos? Es bleibt doch sowieso ganz selten nur jemand stehen. In aller Regel gehen die Leute doch einfach nur vorbei.

Um es mal mit einem Bild zu sagen. Es gibt jede Menge Sand in der Wüste, Sand, Staub und Gestein. Nur ganz selten fi ndet man Gold. Es gibt viel Wasser

in den Flüssen, nur ganz selten blinkt da im Fluss ein Goldkörn-chen. Gold ist wirklich selten. Wer Gold sucht, der muss viel Frustration, Warten und Miss-lingen in Kauf nehmen. Die Zahl der Irrtümer und Fehlversuche ist ein zigfaches höher als die der Erfolge. Beim Lotto ist es ja noch krasser. Die Chance im Lotto zu gewinnen liegt bei 1 zu 13 Millionen. Und doch spielen viele tausend Menschen Woche um Woche Lotto, weil sie hof-fen, diesen einen Glückstreffer zu landen.

Mir geht es so mit der Suche nach den Gottesfürchtigen. O ja, ich weiß, es gibt zehntausende von Menschen, die wollen von Gott nichts wissen. Und meine Aufgabe ist es nicht, ihnen mei-nen Gott aufzudrängen. Es geht um Information, nicht um Mani-pulation. Ich will die Leute nicht besoffen quatschen sondern ich will ihnen die Chance geben, auf Gott zu hören. Ich will ihnen die Chance geben, dass sie vielleicht mal die Bibel lesen und ihr Herz öffnen und entdecken, dass sich Gott in der Bibel mitteilt. Die Bibel ist der Liebesbrief Gottes an uns Menschen und zwar in Form eines Einschreibens. Das ist ein ganz persönlicher von

Liebe geprägter, von Liebe motivierter Brief. Gott liebt mich von ganzem Herzen, und er will mich retten. Denn mein Weg ohne Gott geht schnur-straks in die Hölle. Ich brauche gar nichts weiter tun. Wenn ich einfach nur so weiterlebe wie bisher, einfach so ohne Gott weiterlebe, dann komme ich in die Hölle. Denn dieses Leben ist gottesverachtend. Jesus ver-achtend. Jesus Christus kam in diese Welt, um für meine Schuld am Kreuz zu sterben. Es war das größtmögliche Opfer, das Gott bringen konnte. Dieses Opfer zu verachten bedeutet auf ewig auf Rettung, auf das Heil, auf die Gemeinschaft mit Gott zu verzichten. Das ist die Botschaft. Und meine ganze Hoffnung geht dahin, dass ich einmal einen Menschen finde, dessen Herz dafür offen ist. Mich interessie-ren nicht die vielen Gottlosen. Sollen sie leben was sie wollen! Aber ich will dem Einen, der wirklich nach Gott fragt, der Gott sucht, der sich nach Gott sehnt, dem will ich ein Weg-weiser sein, eine Brücke, eine Hilfe zu Gott. Und dafür lohnt sich alle Mühe. Wenn nur ein einziger auf diese Weise zu Gott fi ndet, dann hat sich alle Mühe gelohnt. Einer genügt!

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Voller Vertrauen und unbeirrbar!

Nr. 421

„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr fi nden; klopfet an, so wird euch auf-getan...“Von Kindern kann man ja so viel lernen! Ein kleiner Junge überquert fröhlich hüpfend die Straße. Voller Freude, voller Kraft. Zielstrebig springt er auf den Kiosk zu. Süßigkeiten! Ja, das weiß er wohl, dort gibt es all die Leckereien, die sein Herz begehrt. Er ist so klein, das sein Kopf noch bestimmt zehn Zentimeter Platz hat bis zur Ladentheke. Die Glastür ist zu. Es ist kalt. Es ist feucht. Es ist ungemütlich. Der Junge ruft: „Hallo!“ Nichts passiert. Keine Antwort, nichts. Der Jun-ge ruft wieder: „Hallo!“ Seine Stimme ist ziemlich leise. Ich frage mich, ob diese Stimme nicht untergeht im Lärm des Straßenverkehrs. Es passiert nichts. Ich überlege schon, ob ich nicht auch die Straße über-queren soll, um dem Jungen zu seiner Schokolade zu verhelfen. Er ruft wieder, und sein blonder Schopf hüpft erwartungsfroh auf und ab: „Hallo!“ Nichts passiert. Gar nichts. Und wieder ruft er: Hallo! Nichts passiert. Stille. Da endlich sehe ich, wie sich die Glastür öffnet. Die Verkäuferin schaut den Jungen freundlich an und frage ihn, was er will.

„Schokolade! Ein Snickers.“ Und er bekommt, was er sich gewünscht hat. Ich fand das einfach herzerfri-schend, beispielhaft und köst-lich. Dieser Junge zeigt uns, was Glaube bedeutet:

„Vertrauen, losgehen

und darum bitten!“

Er weiß, dass es im Kiosk Scho-kolade gibt und macht sich mit diesem Wissen auf dem Weg. Dann steht er davor. Aber nicht passiv. Er weiß, dass er dort bekommt, was er will, aber er muss es sagen. Er ruft. Dann das Schweigen. Keine Antwort. Na und? Hindert ihn das? Gibt er nun enttäuscht auf, weil er nicht sofort bekam, was er wollte, wonach er sich sehnte? Was er erbat? Nein. Er ruft wieder. Und erneut keine Antwort. Und er ruft noch mal und nochmal, bis sich die Tür öffnet, und er erhört wird. In der Bibel heißt es: „Bittet, so wird euch gegeben werden.“ Gott will unser Gebet hören. Natürlich weiß er längst was wir brauchen. Er weiß, was wir wollen, und doch will er es hören. An anderer Stelle heißt es: Euer Gebet wird erhört, wenn es ernstlich ist. Es geht

hier nicht um ein paar schlaffe Pfl ichtrituale. Wenn Gott für uns eintreten soll, dann müssen wir zeigen, dass wir es wirklich ernst meinen. Gott will uns segnen. Er will uns Gutes tun, aber er will, dass wir ihn ernst nehmen und mit ganzem Herzen zu ihn beten. Das geht mir ja schon als Vater so. Ich habe zwei Töchter. Wenn meine Kinder mich bitten, sage ich vielleicht erstmal nein. Aber wenn ich dann merke, dass es für sie wichtig ist, dass sie es wirk-lich unbedingt wollen, ja dann überlege ich es mir vielleicht doch noch mal. Und noch eines wird an dem Jungen deutlich. Bekommt er immer alles, was er will? Nein! Die Verkäuferin gibt ihm seine Schokolade, aber Schnaps, Streichhölzer und Zigaretten gibt sie ihm nicht. Denn sie weiß, das tut ihm nicht gut. Wenn er es vielleicht auch wollte, weil so viele es haben, so viele es tun. Sie wird es ihm nicht geben. Und so gibt Gott uns auch manches nicht. Nicht weil er es nicht könnte. Son-dern allein darum, weil es uns nicht gut tun würde. Wer Gott ernst nimmt, der betet ernsthaft. Und ein ernsthaftes Gebet wird ernsthaft erhört. Denn es heißt ja: „Dein Wille geschehe!“ Sein Wille - Gottes Wille - darum geht es. Doch wir dürfen beten!

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Der Kleine Schreiberling

Mose schon hat von Jesus geschrieben!

Nr. 422

„Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.“

Johannes 5,46Manchmal mutet uns die Bibel wirklich viel zu. Doch wann immer wie auf derart anspruchs-volle Stellen stoßen, sollten wir im Kopf und im Herzen haben, dass die Bibel ein von Gott geoffenbartes Buch ist. Gott teilt sich in der Bibel mit und von daher darf dieses Wort uns auch tatsächlich alles zumuten. Jesus hat hier ein Wort ausge-sprochen, dass seine Spreng-kraft erst dann entfaltet, wenn wir eine Weile darüber nachden-ken. Jesus streitet sich mit den Pharisäern. Er hat einen Men-schen geheilt und die verklagen Jesus, weil er das am Sabbat getan hat. Sie fragen nach sei-ner Vollmacht. Sie fragen ihn nach seinem Recht, nach seiner Legitimation, warum er das getan hat. Nun angesichts der Heilung, angesichts des gerade eben geschehen Wunders ist das ein seltsames und von Blindheit geprägtes Verhalten. Doch für uns heute ist wichtig, was Jesus ihnen sagt. Er sagt in diesem Wort: Mose hat bereits von mir geschrieben. Ja, Moment doch mal, wie ist das möglich? Mose liegt doch ungefähr 2000 Jahre

vor Jesus. Wie kann Mose da über Jesus schreiben. Das ist eine interessante Frage. Wenn Jesus behauptet, schon Mose hat von ihm geschrieben dann steckt darin die Aussage, dass er der Sohn Gottes der Messias ist, der an vielen Stellen im Alten Testament bereits angekündigt ist. Zum Ersten Mal in 1. Mose 3, 15, das sogenannte „Proto-Evan-gelium“ also das erste mal, wo von dem Evangelium die Rede ist: „Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verfl ucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“Jesus weist uns darauf hin, dass hier bereits von ihm gesprochen wird. Hier wird sein Tod am Kreuz bereits angekündigt. An andere Stelle wird von dem stell-vertretenden Opfer Jesu in einer symbolischen Handlung erzählt. Die Menschen sollen eine auf einer Stange erhöhten Schlange ansehen, sobald sie von den

Schlangen gebissen wurden. Hier wird bereits auf Jesus am Kreuz hingedeutet. Unsere Sün-de wird uns genommen, wenn wir das, was dort am Kreuz geschah für uns gültig werden lassen. Wenn wir also Jesus am Kreuz ansehen. Wir lesen davon im 4. Mose 21, ab Vers 6:„Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da mach-te Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlan-ge biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“Wir erfahren das Heil, wir blei-ben am Leben, ja wir bekommen erst das wahre Leben, wenn wir Jesus am Kreuz ansehen. Wenn wir ihn ganz in unser Herz auf-nehmen. Wenn wir uns zu ihm bekehren. Er ist unser Heil!

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Ich bin nicht friedfertig...

Nr. 423

Ich bin nicht friedfertig, aber ich sollte es sein! O, ja, wirklich! Ich muss kräftig an mir arbei-ten und immer wieder geduldig sein, denn Jesus will mich fried-fertig. Meine Friedfertigkeit beginnt im Kopf. Es ist nichts Gutes an der Wut, dem Zorn, der Gewalt. Natürlich gibt es auch einen gotttgegebenen heiligen Zorn, aber das kommt dermaßen selten bei mir vor, dass ich das getrost außer Acht lassen kann. 99,9 Prozent meines Zorns sind - es ist schmerzhaft mir das ein-zugestehen: Sünde! „Selig sind die Friedfertigen, denn ihrer ist das Himmelreich.“ Dieses Wort aus der Bergpredigt sollte mich leiten. Noch ein Wort fällt mir ein: „Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was tut ihr da Besonderes? Das tun auch die Zöllner und Sünder.“ Mein großes Problem ist meine Wehrhaftigkeit. Unrecht hin-nehmen? Von wegen! Ich balle die Fäuste. Ich mobilisiere eine unglaublich große Aggressivität und dann stürze ich mich auf den Feind, wie ein Bullterrier. Mir ist es egal, welche Folgen das hat. Doch das ist nicht etwa eine Stärke. Nein, das ist geistlich eine Katastrophe. Das ist ein Zeugniszerstörer allerersten Ranges. Das vernich-tet Gottes gute Gelegenheiten

von seiner Liebe, Güte und Geduld zu erzählen. Die Wut- und Rachenummer das ist der weltliche Standard-Müll, den wir von morgens bis abends im Fernsehen serviert bekommen. Dieses idiotische Supermann-Gehabe hat nichts mit einem geistlichen von Jesus erfüllten und durchdrungenem Leben zu tun. Ich muss es mir immer wieder sagen: Rache, Wut, Zorn das ist in den allermeisten Fällen falsch. Das ist Sünde. Das gefällt Gott nicht. Das ehrt Gott nicht. Das führt einfach nur in immer wieder neue Wut. Das ist eine hochkonzentrierte Form der Selbstvergiftung. Vor allem ist meine Wut auch immer wieder eine Form der Leidensscheu. Ich soll mich demütigen? Ich soll nachgeben? Ich soll mir Unrecht tun lassen? Ich soll das einfach so hinnehmen? Sobald eine der-artige Situation auftritt bin ich hellwach und kampfbereit. Ich will einfach nicht nachgeben. Ich will mich durchsetzen. ich will die Oberhand behalten. Der Gedanke, mir um Jesu willen Unrecht zufügen zu lasssen, der kommt mir in den meisten Fällen erst gar nicht in den Sinn. Um in diesen vielfältigen Situationen umzudenken, bedarf es bei mir immer wieder einer tiefen und radikalen Besinnung auf das

Wort Gottes. Jesus ist das beste Beispiel. Er hat sich Unrecht tun lassen, weil er von Anfang bis Ende mit einer grandiosen Konsequenz die Rettung der Welt vor Augen hatte und unbe-irrbar dieses Ziel verfolgte. Ich hatte einmal ein Aha-Erlebnis bei einem Film, in dem ein Bösewicht dermaßen jähzornig ausrastete, dass das ganze Ge-sicht zu einer wütenden Fratze erstarrte. Das wirkte auf mich wie eine Teufelsfratze. Wie eine Satansmaske sah das für mich aus. Und in der Tat: Der Teufel profitiert am meisten von meiner Wut, weil ich mit meiner Wut alles vergesse und ignoriere, was mein Christsein ausmacht. Diese Wut zeigt, was ich wirklich empfinde. Zeigt, wie weit weg ich von Gott bin. zeigt, wie sehr ich feststecke in Sünde und Irrtum, in Hass- und Rachegedanken. Jesus Christus will das nicht! Darum geht es. Behaupte ich nicht, dass ich den Willen Gottes tun will? Dann ist meine Wut am ehesten das Bewährungsfeld, dies auch zu tun. Diese Wut los lassen. Be-wusst, die Waffen der eigenen Wehrhaftigkeit fallen lassen. Das will Jesus von mir! Das ehrt ihn. Das ist ein Zeugnis! Das ist ein wirklicher Gottesdienst, ein Opfer, ein Sieg!

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Das saubere Schwein!

Nr. 424

Das klingt ja wieder nach einem echt starken Spruch: „Du bist mir ja ein sauberes Schwein!“ Das hört sich ein wenig pa-radox an, weil wir ja doch in der Regel denken, dass ein Schwein schmutzig ist und sich im Dreck rumwühlt. Ein saube-res Schwein klingt merkwürdig. In einem Film habe ich mal ei-nen Menschen gesehen, auf den dieses Paradox doch in gewisser Weise zutraf.Es war ein Mafi a-Boss der ei-nem seiner Mitarbeiter um die Ecke bringen wollte. Zunächst unterhielten sie sich. Er gab ihm auch die Hand. Sie kamen gerade vom Klo. Also bitte sagte der eine zum anderen: Ich habe mir natürlich die Hände gewa-schen, was denkst du denn von mir!“ Also: Ein ehrenhafter, ein sauberer Mensch. Darauf legt er Wert. Zugleich eröffnete er ihm aber, dass er ihn leider jetzt umbringen müsse. Das sei rein geschäftlich, nichts privates. Streng dienstlich gewisser-maßen. Und dann erschoss er seinen Mitarbeiter. Also doch ein Schwein, nicht wahr? Ein sauberes Schwein, nach seinen eigenen Aussagen. Aber eben ein Schwein. So ist das mit uns Menschen. Wir legen Wert in bestimmten Bereichen sauber und anständig

zu sein. Wir sind vielleicht sogar religiös. Wir tun alles, damit uns die Menschen für ehrbare Men-schen halten. Wir legen Wert auf Anstand und Moral. Wir sind stolz darauf, anerkannt zu sein, integer zu sein. Korrekt zu leben. Von den Kollegen geachtet, vom Chef geschätzt und von unseren Gegnern respektiert zu werden.Aber wie sieht es wirklich in uns aus? Wenn wir es wagen, uns so zu sehen wie wir sind? Vielleicht sogar so zu sehen, wie Gott uns sieht? Das Wort Gottes ist gewis-sermaßen ein Spiegel für uns, in dem wir uns so sehen können, wie wir wirklich sind. Wir halten uns für gut? Wir halten uns für anständige Men-schen? Wir glauben eine gute Gesinnung zu haben? Nun, das funktioniert vielleicht solange, wie wir uns mit Menschen ver-gleichen, die unseren Maßstäben nicht genügen. Und das funktio-niert vielleicht auch nur solange, wie wir nicht berücksichtigen, dass wir Gottes Geschöpfe sind und Gott über uns regiert. Unsere Taten mögen vielleicht nicht immer ganz einwandfrei sein. Vielleicht erkennen wir auch, dass wir unsere eigenen Maßstäbe und Leitsätze nicht immer konsequent einhalten. Vielleicht realisieren wir auch, dass unsere Mitmenschen, wür-

den sie uns nur radikal genug erkennen können, unser Tun und Denken nicht wirklich billigen werden. Aber richtig schlimm wird es in dem Moment, wo wir uns klar machen, was wir nicht tun. Was wir aber tun sollten. Wir sind Geschöpfte Gottes. Wir haben eine Aufgabe, einen Auf-trag von Gott. Wir sind verlorene Menschen ohne Gott. Wir sind Sünder, weil wir ständig von den Wegen Gottes abweichen und einfach nicht tun, was wir tun sollten, wozu wir eigentlich verpflichtet wären. Wir ver-schwenden unser Leben selbst-süchtig für uns selbst und doch sind wir nur Verwalter nicht Eigentümer dieses Lebens. Vor allem aber verweigern wir uns dem barmherzigen, liebenden Gott und schlagen das Opfer seines Sohnes Jesus Christus aus, in dem wir behaupten, wir brauchen dieses Opfer nicht. Unser Leben ohne Gott ist ein Leben im Aufstand gegen ihn. Wir mögen noch so anständig sein. In Gottes Augen sind wir Verlorene. Menschen auf dem Weg in die Verdammnis.

„Wer Jesus Christus hat, der hat das ewige Leben. Wer Jesus Christus nicht hat, der hat das Leben nicht.“ So sagt es uns die Bibel.

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Es geht nicht um uns!

Nr. 425

„In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?“ Apg. 4,7

Die Bibel ist so oft für mich ein Trostwort. Ein Wort der Auf-erbauung, der Besinnung, der Kräftigung und der Erinnerung, an die Dinge, die richtig sind, wahrhaftig und absolut grund-legend. So spricht mich dieses Wort heute ganz besonders an. Die Geschichte drumrum habe ich ja schon oft gehört: Da wird ein Mensch geheilt, viele Menschen hören davon und be-kehren sich. Das gibt Ärger. Die Jünger werden von der religiö-sen Oberschicht einkassiert und verhört. Soweit so gut. Was aber mich heute in besonderer Weise anspricht, ist der Umstand, dass es Gott war, der dies alles be-wirkt hat. Das klingt banal und altbekannt und doch wurde mir das heute morgen beim Lesen dieses Wortes wichtig.

Wenn ich das mit der Situation heute vergleiche, in der die meisten Menschen so offene Herzen haben wie ein Feuer-wehrhydrant oder eine Beton-mauer, dann erstaunt mich das, und fasziniert mich das, dass an einem Tag mehrere tau-send Menschen zum Glauben kommen. Aus einem winzigen

eingeschüchterten kleinen Hau-fen von Flüchtlingen, Feiglin-gen, Mutlosen und Verirrten wird eine starke, selbstbewusste, Christus verkündigende, mutige Gemeinde mit mehr als 5000 Menschen. Nur zwei Monate nach der scheinbar größten Katastrophe und Niederlage, die die Christus-verehrer bis dahin erlebt hatten, nun diese gigantische Wirkung.

Was war passiert? Was war geschehen? Wer hat die Her-zen jener wenigen verzagten Menschen angerührt, so dass sie diese Kraft und diesen Mut entwickeln konnten?

Hier wird ganz offensichtlich, dass es nicht ein einzelner Mensch war. Es war nicht das Talent oder die Kraft eines be-gabten Redners. Es war nicht die Organisation von wenigen Menschen. Gott hat sich durch ein Wunder mitgeteilt. Gott hat hier gehandelt, das wird an dieser Geschichte überdeutlich.

Wie seltsam das doch ist und uns gleichzeitig die Souveräni-tät Gottes vor Augen führt: Am Kreuz verblutet und erstickt Jesus Christus und alle Welt und auch die bis dahin gläubige Welt, denkt: Dies ist das Ende. Eine

Niederlage. Eine Katastrophe. Ein Desaster. Ein Zeichen, ja ein Beweis für das totale Versagen aller bisherigen Konzepte. Doch in Wirklichkeit ist es ganz anders. Es ist der größte Sieg für den Glauben jemals. Jesus Christus hat am Kreuz sein Le-ben zum vollkommenen Opfer gegeben für die Sünden der Welt. Hier ist die Grundlage ge-legt, für Gottes Vergebung. Hier ist die Möglichkeit geschaffen, dass jeder Mensch auf diesem Planeten selig, glücklich und gerettet werden kann. Das will ich mir gut merken und in meinem Herzen bewegen: Obwohl sich die Situation am Kreuz nicht wie ein Triumph anfühlt. Obwohl Schmerz, Bit-terkeit, Traurigkeit und Verlust vorherrschen, ist es dennoch das größte, triumphale Ereignis schlechthin. Ohne Golgatha, kein Ostern! Ohne Kreuz kein Sieg! Ohne das vergossene Blut Jesu kein Zugang zum Ewigen Leben. Keine Erlösung, kein Heil! Gott ist souverän, und er handelt völlig anders als ich es denke und empfi nde. Doch ich erkenne aus dieser biblischen Geschichte von ihrem Ende her, dass Gott zum Ziel kommt mit uns Menschen. Und darin fi nde ich Trost in meinen eigenen Schmerzen und Niederlagen.

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gott aus Versehen klein geschrieben

Nr. 426

„Darum bist du groß, Herr HERR! Denn es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben.“

2.Sam 7,22

Heute morgen ist mir etwas passiert. Eine Kleinigkeit nur. Nichts Großes. Aber irgendwie doch sehr typisch für mich. Ich habe einen kleinen Artikel geschrieben, in dem ich etwas über Gott berichte. Ich schreibe ab und an über Gott. Beim Durchlesen habe ich festgestellt, ich habe aus Versehen, das Wort Gott kleingeschrieben. Das passiert mir ab und zu, dass ich bei meiner Tastatur vergesse, die Großstelltaste für die Buch-staben zu drücken, so dass das Wort zwar eigentlich richtig geschrieben ist nämlich „g o t t“, aber letzten Endes doch falsch geschrieben ist, weil ich Gott eben klein und nicht groß geschrieben habe. Als ich darüber nachdachte, musste ich lächeln. Ja, das geht mir tatsächlich oft so mit Gott. Dass ich richtig über ihn erzähle. Dass ich richtig über diesen Gott denke. Und empfi nde. Und den-noch ist es letzten Endes falsch,

weil ich nicht wirklich diesen Gott groß schreibe. So groß wie es ihm zukommt. Ich meine damit, dass ich auch im täglichen Leben oft nicht mit dem großen Gott rechne, sondern eher diesen großen Gott klein schreibe. Klein emp-finde. Ihm nicht das zutraue, was er wirklich ist und kann. Mein Glaube ist in meinem

ganz normalen Leben oft ganz schrecklich verschrumpelt und klein, wie ein paar Tage liegen gebliebene Äpfel. Wenn ich mir meine Packung Äpfel kaufe und sie ein paar Tage liegen lasse, dann schrum-peln die so richtig ein. Klein sehen sie aus und hässlich. So ergeht mir das mit meinem Glau-ben auch. Wenn ich längere Zeit mich nicht mit dem Wort Gottes beschäftige, wenn ich Gott nicht zu mir reden lasse, wenn ich mich nicht wirklich wieder ganz

radikal dem lebendigen Gott öffne, dann ja dann schrumpelt mir mein Glaube ein und ich beginne Gott fälschlicherweise nur mit kleinen Buchstaben zu schreiben, statt groß, wie es ihm zukommt. Was muss ich also tun, wenn mir mein Glaube schrumpft? Was muss ich tun, wenn ich Gott mehr und mehr vergesse in mei-

nem Leben? Wenn ich vergesse, wer Gott ist und was Gott getan hat? Wenn ich vergesse, dass Gott mich liebt? Wenn ich vergesse, dass dieser Gott in Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, um am Kreuz von Golgatha für mich stell-vertretend zu sterben. Weil ich gesündigt habe.

Was muss ich tun, wenn mir all das in weite Ferne rückt? Die Bibel rät mir zur Besin-nung. Kehrt um! Sagt mir das Wort Gottes. Kehrt um! Besinnt euch auf euren Gott. Er ist euer Schöpfer! Er ist euer Retter. Er ist ein Gott der Liebe, der Ge-meinschaft mit uns haben will. Ihm gehört unser Leben.

Lasst uns Gott wieder groß schreiben. Denn er ist der le-bendige Gott! Amen!

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„Gott..., dass du so groß bist

und Wunder tust und du allein Gott bist.“

Ps 86,10

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Darf Gott so was?

Nr. 427

„Ich will ihm zeigen wie viel er leiden muss um meines Na-mens willen.“ Apg. 9,16

Das ist nur etwas für Geistlich-Wache, Fortgeschrittene. Die Frage: Darf Gott so handeln? Darf er das?

Wer jetzt wie aus der Pistole geschossen antworten will: „Aber klar, natürlich darf er das, schließlich ist Gott Gott, der allmächtige Gott. Er darf das!“, wer also so antworten will, der halte noch ein wenig inne. Denn diese zwar richtige Antwort ist noch nicht vom eigenen Leben und Erleben bestätigt.

Denn es geht hier nicht um eine theoretische Diskussion. Es geht um die ganz praktische und exis-tentielle Konsequenz aus dieser Frage. Darf er das? Darf Gott persönlich in meinem Leben so handeln?

In dem Bibeltext geht es um Paulus. Eben noch war er Saulus und verfolgte die Christenheit, da stellt sich Christus ihm mäch-tig in den Weg. Er erscheint ihm als helles Licht. Als Stimme. Wirft ihm vom Pferd. Nimmt ihm die Sicht. Stürzt ihn in die Dunkelheit. Stürzt ihn mit aller Macht aus seiner Sicherheit,

seiner Macht, seinem gewohnten Denken, seiner Selbstgerech-tigkeit, seiner Gottlosigkeit und Sünde. Es ist das absolute Desas-ter für Saulus. Der totale Zusam-menbruch. Dieses superstarke egomanische Selbstbewusstsein: „Ich bin auf Gottes Seite. Ich gehöre zu den Guten. Ich bin weise, stark, gerecht und mäch-tig!“, all das liegt in Trümmern. Er muss sich nun eingestehen, dass er im Irrtum war. Schlim-mer noch: All das, was er bisher für richtig gehalten hatte und das ihn mit Stolz erfüllt hatte war falsch und Sünde. Er hat die Gemeinde des allmächtigen Got-tes verfolgt. Er hat die, die Gott liebt und segnet, ins Gefängnis geworfen, hat zugestimmt wenn sie gefoltert und getötet wurden. Schuld! Abgrundtiefe, nicht wieder gut zu machende Schuld hat er auf sich geladen und das alles im Bewusstsein von Stolz und Rechtschaffenheit. Was für ein Desaster! Und nun das: Blind, auf Hilfe angewiesen, im Bewusstsein seiner Schuld.

Nun beauftragt Gott einen Bru-der, ihm in der Liebe Gottes zu begegnen und ihm die Ver-gebung seiner Schuld und so-gar die Heilung und völlige Wiederherstellung von Gott zu übermitteln. Was für ein Wunder.

Was für eine Gnade! Bis hierhin ist das für uns alle etwas durch und durch Angenehmes. Ein totales, wunderschönes Hap-pyend. Aber jetzt kommt der Hammer: Gleich am Anfang seiner Bekehrung steht die Aus-sage: „Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.“ Darf Gott das? Darf er einen Menschen, darf er mich so segnen., um mich gleich anschließend derart ins Leid zu stellen? Darf er das?

Wir wissen es natürlich: Ja! Gott darf das! Und doch ist es ganz wichtig für uns, das uns bewusst zu machen. Darum geht es: „Um seines Namens willen!“ Leiden, um seines Namens willen. Nicht das selbstgewählte Leiden. Nein. Aber jenes Leiden, das uns als Zeugnis zugedacht ist. Dies zu erkennen. Dies anzunehmen. Dies zu bejahen ... darum geht es. Paulus hat das getan. Nicht etwa als katastrophale Pfl icht, sondern trotz all der Schmerzen und des Schlimmen als etwas Gutes, Gott ehrendes. Gott Ver-herrlichendes. Er, Paulus, traf diese Entscheidung: „Ja, ich will das auf mich nehmen, was mir von Gott hier zugemutet wird. Als Zeugnis, um Gott zu ehren.“ Darin ist er uns Vorbild. Ein wirklicher Glaubensheld.

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Warn-Pfl icht!

Nr. 428

Die Situation an der Bushal-testelle wiederholt sich fast jeden Tag aufs Neue. Ich kann das gar nicht leiden. Aber es ist so, wie es ist. Da gibt es vor dem Wartehäuschen einen Fahrradweg. Der geht ziemlich rasant ein wenig bergab. Die Fahrradfahrer kommen oft mit einem ziemlichen Knast um die Ecke geschossen und oft müssen sie dann eine ziemliche Vollbremsung machen, weil die Leute, die auf ihren Bus warten häufi g genug genau auf diesem Fahrradweg stehen. Ich habe das schon ein paar mal beobachtet. Besonders abends. Und genau da liegt mein Problem. Wieder stehe ich an der Bushaltestelle. Es ist spät. Ich komme gerade vom Schichtdienst. Da kommen Leute, telefonieren mit ihrem Handy und stellen sich natürlich genau auf diesen Fahrradweg. Soll ich ihnen jetzt etwa sagen: „Liebe Dame, seien sie vorsich-tig, dass hier ist ein Fahrradweg! Die kommen hier mit großer Ge-schwindigkeit um die Ecke, und wenn sie nicht aufpassen, fahren sie sie glatt über den haufen?“ Naja, ich komme mir ziemlich doof dabei vor. Und tatsächlich schauen die Leute nicht gerade erfreut drein, und schon gar nicht dankbar, wenn ich sie da-rauf aufmerksam mache. Aber

auf der anderen Seite hätte ich ein echt schlechtes Gewissen, wenn ich nichts sagen würde und dann würde vielleicht etwas passieren. Diese Situation erin-nert mich oft auch an die Sache mit dem Glauben. Natürlich soll jeder leben, wie er will. Jeder soll auf seine Weise glücklich werden. Ich habe nicht die ge-ringste Lust irgend jemanden zu sagen, was richtig oder falsch ist. Auf der anderen Seite hat uns Jesus Christus aber einen klaren Auftrag gegeben.

Jesus Christus ist für unsere Schuld am Kreuz gestorben. Das ist die rettende Botschaft vom Kreuz. Wer sie annimmt, wer sie glaubt, der wird geret-tet. Wer das nicht glaubt wird möglicherweise in diesem Leben ganz gut zurecht kommen. Doch es kommt der Tag wo ein jeder sich vor Gott verantworten muss. Und dann zählt nur die eine Frage: Hat dieser Mensch eine Entscheidung für Jesus Christus getroffen? Hat er sein Leben Gott geweiht, oder hat er das Opfer Jesu abgelehnt?

Es gibt eine zu helfen. Es gibt eine Pfl icht, vor erkannter Ge-fahr zu warnen, auch dann, wenn der andere das vielleicht als seltsam oder komisch empfi n-

det. Denn es geht hier um eine reale Gefahr. Es ist ja nicht so, dass die eine Wahrheit nur für die gilt, die auch daran glauben, oder glauben wollen. Wenn ein Lastwagen auf mich zurollt, dann ist die Gefahr real, und zwar auch dann, wenn ich diese Gefahr nicht erkenne oder nicht erkennen will.

So ist es zum Beispiel auch mit dem Tod. Das ist doch ganz offensichtlich. Niemand kann davon ausgehen, dass es den Tod nicht gibt. Und selbst wenn ich die Augen vor der Wahrheit des Todes verschließe kann ich damit mein Leben um keinen Tag verlängern.

So ist das auch mit der Gefahr, verloren zu gehen. Die Bibel sagt sehr deutlich: „Wer Jesus Christus hat, der hat das ewi-ge Leben, wer Jesus Christus nicht hat, der hat das ewige Leben nicht!“ (1. Johannes 5,12)

Keiner muss verloren gehen. Keiner muss zwangsläufig in sein Verderben laufen oder in die Hölle. Jesus will jeden von uns retten. Alles, was wir tun müssen ist: Annehmen! Denn Jesus Christus rettet! Dafür hat er sein Leben gegeben!

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Niederlagen gehören dazu!

Nr. 429

„Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt wa-ren. Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der gan-zen Gegend. Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.“

Apostelgeschichte 13,49-50

Es gibt unter uns Christen so ein Gerede, das unglaublich schädlich ist, weil es den Glau-ben vergiftet. „Wahre Christen,“ so heißt es, „schreiten von Sieg zu Sieg!“ So ein Quark. So ein Blödsinn! Unser Text Apg. 13,49-50 steht im Neuen Testament und ist ganz gewiss nicht der einzige seiner Art. Wir Christen laufen eben nicht von Sieg zu Sieg, sondern die Niederlagen, Anfeindungen und Rückschläge gehören zu unse-rem Glaubensalltag ganz gewiss dazu. Wir sehen es an Paulus und Barnabas. Ja, sie haben im Namen Gottes gepredigt. Ja, sie haben den Willen Gottes getan. Ja, sie haben den Heiligen Geist

in sich gehabt. Ja, sie waren ganz gewiss vollkommen im Willen Gottes und haben das Richtige getan. Und was für ein Segen daraus entstand. Sie haben das Evangelium verkündigt und im weiten Umkreis wird dieses Evangelium von der rettenden Liebe in Jesus Christus bekannt. „Christus rettet!“ das ist ihre Bot-schaft und die kommt an. Diese Botschaft wird verstanden. Die Menschen kommen zum Glau-ben. Und dann kommen religiöse Fanatiker, hetzen einige sehr wichtige Persönlichkeiten in der jüdischen Gemeinde auf und vergiften mit ihren Verleumdun-gen und Anfeindungen auf das Schlimmste das Klima. Paulus und Barnabas müssen fl iehen. Sie laufen Gefahr in diesem feindlichen Klima durch die Fanatiker gesteinigt zu werden. Was für eine Katastrophe und ganz gewiss kein Sieg. In Derbe, wenig später geschieht Ähnli-ches, so schlimm sogar, dass Paulus mit Steinen beworfen wird und wie tot liegen gelassen wird. Das ist kein Sieg. Das ist Schmerz. Das ist Angst. Das ist ein katastrophaler Rückschlag, ein Desaster, eine Niederlage. Und sie bleibt nicht die einzige. Paulus wird geschlagen, er wird bedroht, er wird angefeindet. Er

bekommt Morddrohungen. Er wird mehrfach ins Gefängnis gesteckt und am Ende seines Lebens wird er als Märtyrer ans Kreuz gehängt und getötet. Wo bleibt da der Sieg? Was heißt hier: „Von Sieg zu Sieg?“ Wer so redet kennt seine Bibel nicht gut genug. Ja, wir behalten am Ende den Sieg, weil Christus am Kreuz gesiegt hat. Ja, Christus wird siegen. Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens. Ja, ganz gewiss: In diesem Sinne behalten wir den Sieg! Aber das irgendwelche Spinner behaup-ten: Wahre Christen gehen von Sieg zu Sieg - das ist völliger Unsinn. Es gibt kein Christsein und Schmerz und Leiden, ohne Verfolgung und Niederlage. Das ist die biblische Botschaft. Der Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat! Ja, das stimmt. Wer aber behauptet, Christen kennen nur den Sieg der legt sich eine Zeitbombe unter die Schuhe. Denn in all dem, was ihm widerfährt muss er sich dann fragen: Entweder bin ich nicht im Heiligen Geist oder das Wort stimmt nicht! Denn die Niederlagen werden kommen. Doch wer seine Bibel kennt, der weiß: Niederlagen und Rück-schläge sind neutestamentlicher Alltag. Christus siegt! Amen!

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Unsere Botschaft heißt:Christus rettet!

Nr. 430

„Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“

Apostegeschichte 4,10-12

Die scheinbare humanistische Toleranz kommt an ihre Gren-zen. Es tobt ein erbitterter Kampf überall in unserer Gesellschaft. Jeden Tag gibt es auf offener Straße Demonstrationen. Im Fernsehen gibt es aufgeregte Diskussionen in denen sehr viel von Meinungsfreiheit und Reli-gionsfreiheit gesprochen wird.

Da sind Menschen wegen ih-rer Kritik am Islam, wegen ihrer Karrikaturen und ihrer Meinungsäußerung erschossen worden. Ich gebe es zu: Ja, ich glaube, der Islam ist eine Gefahr! Ja, ich halte den Islam für demokratiefeindlich! Ja, ich sehe die Gefahr, dass wir immer mehr unter islamischen Einfl uss geraten! Das ist meine Meinung.

Aber meine Botschaft ist doch eine ganz andere. Wir Christen haben doch allein die Botschaft zu verkünden: Jesus Christus rettet! Er allein rettet uns aus dem Verderben, er rettet von Sünde, Tod und Hölle und sonst niemand. Nicht der Islam ist unsere Botschaft sondern Jesus Christus!

Wir predigen nicht von Gefahr und Irrlehre. Wir treten nicht gegen irgendwelche Feindbil-der auf. Sondern wir Christen haben von Gott den Auftrag: Licht in dieser Welt zu sein. Ein Zeugnis in dieser Welt zu sein. Wir haben die Verpflichtung dieser Welt das Evangelium zu bringen, die Botschaft von der rettenden Liebe Gottes. Ich lie-be unser Land. Ich liebe unsere Demokratie. Ich lebe gerne hier, und ich bin voller Überzeugung Beamter geworden als Diener des Staates und als Diener der Allgemeinheit.

Doch als Christ geht es mir nicht um Macht und Einfl uss. Als Christ geht es mir allein um das Zeugnis von dem lebendigen Gott! Jesus Christus ist der Herr! Er ist in diese Welt gekommen, um für unser aller Schuld am Kreuz zu sterben. Er ist für uns

ans Kreuz gegangen und hat damit ein vollkommenes Opfer gebracht. Darum ist der Preis für die Sünde entgültig bezahlt. Der Weg zur Versöhnung mit Gott, dem Vater ist frei. Jeder, der das im Glauben annimmt, jeder der es annehmen will, kann jetzt gerettet werden. Wer immer Jesus Christus als Herrn und Erlöser bekennt und ihm sein Herz öffnet, der wird gerettet. Das ist unsere Botschaft. Darum geht es und um nichts anderes. Jesus sagt uns doch: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Es geht nicht um Politik. Es mag für einzelne Christen von Gott eine Sonderbeauftragung geben. Aber unser erste und wichtigste Aufgabe ist es, in dieser Welt ein Zeugnis zu sein, dafür: dass ein Mensch ohne Jesus Christus in die Hölle kommt, egal ob er Moslem, Jude oder Papierschein Christ ist, oder sonstwie irgend-wie religiös. Nur Jesus Christus rettet! Das ist die Botschaft. Darum geht es!

Jesus Christus sagt Johannes 14,6: „Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich!“ Um diese Wahrheit geht es ganz allein. Nur darum!

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Der Kleine Schreiberling

Erst die Unsichtbarkeit Gottesmacht den Glauben möglich!

Nr. 431

„... uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ 2.Kor 4,18„Gott ist Geist, und die ihn an-beten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Johannes 4,24„Ich glaube erst an Gott, wenn ich ihn sehe!“ Diese Haltung ist weit verbreitet und sie ist ein ganz großer Blöd-sinn. Denn wenn ich Gott sehe, dann muss ich nicht mehr an ihn glauben. Im Römerbrief heißt es einmal: „Die Hoffnung die man sieht, ist keine Hoffnung. Wir hoffen aber auf das, was man nicht sieht.“ Thomas im Neuen Testament wird der ungläubige Thomas genannt, weil er eben nicht dem Zeugnis der Apostel glaubt, sondern sehen will. Und Jesus sagt ihm: „Selig ist, wer nicht sieht und doch glaubt!“ Wenn ich vor dem allmächti-gen Gott stehe, dann kann ich gar nicht anders, dann bin ich so sehr von der Wirklichkeit Gottes erfasst, dass es gar keine andere Möglichkeit gibt als sich ihm völlig zu unterwerfen. Es ist ganz ähnlich wie bei einem Erdbeben. Wenn ich von einem Erdbeben betroffen bin, kann

ich das weder leugnen noch mich dem entziehen. Dieses Erdbeben ist dermaßen real und nimmt mich dermaßen absolut in seine Gewalt, dass es überhaupt keine Fluchtmöglichkeit gibt. Wenn ich in einem brennenden Hochhaus bin, dann kann ich mich nicht weigern, daran zu glauben, dass dieses Feuer da ist. Es ist dermaßen real, dass ich mich dem nur durch den Notaus-gang entziehen kann, aber nicht in dem ich es leugne. Ich muss dann nicht an dieses Feuer glau-ben. Der Glaube an das Feuer mitten im Feuer ist weder nötig noch überhaupt möglich, denn die Realität ist brutal da und kann nicht abgewiesen werden. Wohin führt das? Wir können aus diesen ganz einfachen Über-legungen entnehmen, dass ein sichtbarer Gott kein Gott wäre, an den ich glauben könnte. Der Glaube wäre zum Einen unnötig, denn ich sehe ihn ja und zum Anderen wäre er unmöglich, denn ich kann nicht an etwas glauben, dessen Realität nicht zu leugnen ist. Glaube heißt ver-trauen. Vertrauen darauf, dass es da ist. Gerade die Unsichtbarkeit ist die Voraussetzung, um über-haupt glauben zu können und glauben zu müssen. Darum ist die Unsichtbarkeit Gottes erst

die Voraussetzung für unseren Glauben. Nur weil Gott unsicht-bar ist, kann ich an ihn glauben. Wäre er sichtbar, könnte ich gar nicht anders, als ihn zu akzep-tieren. Der sichtbare Gott ließe mir keine andere Möglichkeit als die sofortige, entgültige und umfassende Unterwerfung. Nun wird auch deutlich, warum es keine Glaubensentscheidung nach unserem Tode geben kann. Denn wenn wir im Gericht vor Gott stehen, vor dem ewigen und nun für uns erkennbaren Gott, dann gibt es gar keine Möglich-keit mehr dazu zu glauben. Es gebe überhaupt keine Möglich-keit mehr zu einer freiwilligen Liebe, denn Gott ist dann der-maßen präsent, so unglaublich intensiv da, dass jeder ihn erken-nen muss. Kein Mensch könnte sich dem verweigern. Aber die Möglichkeit der Verweigerung, die Möglichkeit zum Nein zu Gott ist die Voraussetzung für den Glauben! Liebe entsteht nur da, wo ich die Möglichkeit habe, diese Liebe zu verweigern. Ein Ja ist erst ein Ja, wenn das Nein möglich ist. In der Ewigkeit wer-den nur Leute sein, die dieses Ja gesprochen haben, als es noch möglich war, nämlich im hier und jetzt, im Diesseits. Darum sage ich: „Ja, ich will!“

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Der Kleine SchreiberlingIm Dienst für Jesus verprügelt worden!

Nr. 432

„Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.“ Apg 16.25Na, das hatte eine Weile ge-dauert, bis Paulus und Silas sich wieder soweit aufrappeln konnten, dass sie beten konnten. Sie waren schwer verprügelt worden mit Stöcken. Nicht zum ersten Mal, beim letzten Mal haben sie sogar mit Steinen nach Paulus geworfen, solange, bis er scheinbar tot liegen blieb. Nun also die Prügel mit den Stöcken. Und wie ungerecht das war! Sie hatten einer Frau von einem schlimmen Geist, von einer Besessenheit befreit, doch mit dieser, für jene Frau so schmerz-haften, Begabung verdienten einige böse Menschen offen-sichtlich ihr Geld. Schlimm, wie immer wieder Menschen an dem Leid von anderen Menschen verdienen. Sie sind vor Gericht gezerrt worden. Nicht vor ein ordentliches Gericht, nein, das waren irgendwelche Menschen mit richterlichen Befugnissen, die ihre Macht missbrauchten. Verklagt wurden sie dann auch noch wegen etwas ganz ande-rem. Wegen Aufruhr. Wegen Widerstand gegen die römische Besatzungsmacht setzte es Prü-gel. Das war natürlich durch und

durch Lüge und Heuchelei. Mit den Schmerzen werden sie ein paar Wochen zu tun haben, wenn nicht sogar Schlimmeres zu-rück bleiben wird. Was für eine Misere. Dabei hatte doch alles so gut ausgesehen. Lydia hatte sich bekehrt und viele andere auch. Viele waren zum Glauben gekommen. Aber wie so oft ge-wannen Neid und Gewinnsucht zunächst die Oberhand.Nun, wie gesagt es hatte eine Weile gedauert, bis Paulus und Silas überhaupt beten konnten. Erst gegen Mitternacht began-nen sie Gott zu loben. Und jetzt offenbart uns die Bibel ein ganz wichtiges Geheimnis. Im Anschluss steht nämlich: „Und die Gefangenen hörten sie.“ Ja, vielleicht war das sogar der eigentliche Grund, warum sie das alles so erleben mussten. Vielleicht war das der zeugnis-hafte, schmerzhafte Weg, damit die Gefangenen einen Hinweis auf den lebendigen Herrn Je-sus Christus erhalten konnten. Einem Gott, der offensichtlich auch dann da ist und Frieden schenkt, wenn man verprügelt wird und im Gefängnis landet. Selbst dann noch beteten Paulus und Silas zum Zeugnis dafür, dass die Ereignisse sie nicht

brechen konnten und erst recht nicht sie von ihrem Glauben fortbringen konnten. Deutlich wird an diesem Text: Es geht im Glauben nicht um unser Wohlergehen. Hier treten zwei Menschen tapfer für Jesus Christus ein und werden auf das Schwerste verprügelt. Das kann einem passieren, wenn man für Jesus den Mund aufmacht. Aber deutchlich wird auch dies: Pau-lus und Silas sind nicht in die-sem Schmerz stehen geblieben. Sie haben, nach einer gewissen Zeit des Leidens, angefangen Gott zu loben. Sie haben be-gonnen zu beten. Und daraufhin geschehen Wunder. Sie werden zunächst selber froh und getrost und dann erleben sie, wie sich viele Menschen bekehren. Allen voran der Gefängnisaufseher mit seiner gesamten Familie. Manchmal werden wir in Un-recht und Dunkelheit geführt, damit andere an uns ablesen können, dass Gott dennoch Trost und Hoffnung ist, gerade in diesem erlittenen Leid. Das ist ein leuchtendes Zeugnis für den Glauben an Jesus Christus! Dass wir nicht bitter werden, nicht verzweifeln, nicht hadern, sondern jetzt gerade Gott suchen und ihn loben. Denn er ist der Herr, unser Gott!

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Der Kleine Schreiberling

Beides: Leiden und Bewahrung!

Nr. 433

„...Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich geschla-gen,...“Das ist für uns Christen eine der schwersten Lektionen, die wir lernen müssen. Es gibt immer beides in unserem Leben als Christen, Leiden und Bewahrt werden. Bewahrt werden ist toll. Getröstet werden ist toll, aber auf das Andere würden wir doch all zu gerne verzichten. Schon in den Psalmen klingt dieses Thema an: „Gelobt sei der Herr täglich, Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch!“

Psalm 68,20In der Apostelgeschichte 16 ha-ben wir beides in einem Kapitel. Da werden Paulus und Silas der-maßen in Not geführt, dass man fast glauben könnte, Gott sei auf Urlaub oder einfach ohnmäch-tig. Sie werden gefangengenom-men, verprügelt und in Ketten gelegt. Und das alles während sie für Gott unterwegs sind und für ihn predigen. Manch einer, der so etwas durchma-chen muss, würde sich fragen, ob Gott wirklich so mächtig ist, wie es in der Bibel steht. Die Kirchengeschichte und die Missionsgeschichte sind voll mit Beispielen, wo Menschen im Dienst für Jesus leiden muss-

ten. Da ist fast jede Grausamkeit und Entbehrung vertreten. Viele gar sind zu Tode gekommen. Natürlich stellt sich jeder die Frage: Wo ist Gott in so einer Situation? Hat Gott wirklich alle Macht? Warum passiert dann so etwas Schreckliches? Und das ist das Verblüffende, dass inmitten eines derartigen Fragens Gott sehr, sehr häufi g dann doch sich als mächtig erweist. Es gibt tatsächlich immer beides: Das Wunder Gottes, dass von seiner Kraft und Allmacht kün-det und gleichzeitig, das Leiden für ihn, die Nöte und Lasten in die wohl jeder Christ in irgend-eine Form geführt wird. Wird unser Glaube geprüft, un-sere Ernsthaftigkeit? Soll es zum Zeugnis sein? Oder werden wir auf diese Weise zu Menschen geführt, denen wir nie begegnen würden, wenn wir nicht diese Leidenswege gehen müssten? Oder würden wir möglicher-weise erst dann gehört, wenn uns unser Leid sozusagen die benötigte Autorität verleiht, die unserm Zeugnis Würde und Glaubwürdigkeit gibt? Wir können es oft gar nicht sagen. Der Glaube an Jesus Christus ist jedenfalls keine leichte und erst recht keine leichtfertige Sache. Erst in einer wirklichen

Begegnung mit Jesus Christus erhalten wir die Kraft und das Heil, um in solchen Situationen überhaupt bestehen zu können.Wir hören das immer wieder: Da ist ein berühmter Evangelist, mit einer enorm erfolgreichen, wunderbaren, weithin bekann-ten Arbeit, der einen schweren Unfall hat, ein Bein verliert, wei-tere Menschen werden schwer verletzt, ein Kind stirbt. Einfach furchtbar! Uns friert bei solchen Nachrichten. Da werden Bom-ben in Kirchen geworfen und viele sterben und das bei einem Gottesdienst! Und dann, wenn man schon fast geneigt ist zu glauben, dass Gott eben nicht eingreift, oder irgendwie sonst-wie unerklärlich abwesend ist, dann hören wir von Wundern, die wir kaum begreifen können. Und wir können einfach nicht sagen, warum er in dem einen Fall eingreift und in dem ande-ren nicht. Die Apostelgeschichte erzählt das mehrfach: Jakobus wird hingerichtet, Petrus kommt frei. Es ist also nicht die Frage ob Gott handeln kann, sondern ob Gott handeln will, um die es hier geht. Er ist der allmäch-tige, souveräne Gott. Wenn er handelt, wer könnte ihm widersprechen?

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Der Kleine Schreiberling

Asche hüten in vielen Gemeinden

Nr. 434

„Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift, tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, dass Christus leiden musste und von den Toten auferstehen und dass dieser Jesus, den ich – so sprach er – euch verkün-dige, der Christus ist. Einige von ihnen ließen sich überzeu-gen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frau-en.“ Apostelgeschichte 17,1ff

In vielen Gemeinden herrscht systematischer Stillstand. Be-absichtigter Stillstand. Erzwun-gener Stillstand. Eine schein-heilige Betriebsamkeit, die im Grunde nur das eine Ziel hat: Es möge bitte alles so bleiben wie es ist. Mission? Null! Warum auch? Es läuft doch alles ganz wunderbar. Die Pastoren lieben ihr gutes, bequemes Leben. Sie wünschen sich pflegeleichte, wartungs-arme, gemütliche Gemeinden.

Von ihren Gemeindemitglie-dern erwarten sie vor allem Unterordnung, Bewunderung, Versorgung, Kritiklosigkeit und das Zahlen ihres Mitglieder-beitrages. Dann ist die Welt in Ordnung. Doch wehe, wenn jemand kommt, der seine Be-gabung leben will. Wehe, wenn Gott Menschen in die Gemeinde schickt, die evangelistisches Feuer haben. Das führt zu hef-tigsten Gegenreaktionen. Die Argumente sind immer die gleichen: Man darf die Leute nicht so überfordern. Man muss taktvoll sein. Warten. Erst sol-len die Neuen Mitglieder wer-den, sich bewährt haben, ihren Zehnten zahlen, bevor sie dann auch inhaltlich aktiv werden dürfen. Oft werden auch Fris-ten genannt. Ein Jahr soll man warten, bevor jemand aktiv in der Gemeinde tätig werden darf.

All das ist unbiblisches Gelaber, nur dazu da, eigene Machtposi-tionen zu verteidigen. Man will seine Ruhe. Man will einfach ein schönes, bequemes Leben. Die eigene Feigheit, die eigene Bequemlichkeit, die eigene Un-fähigkeit wird empfindlich in Frage gestellt, wenn da plötzlich Leute in die Gemeinde kommen, die offensiv für Jesus eintreten

und evangelistisch aktiv werden. Wir sehen an Paulus, dass das auch ganz anders sein kann. Drei Wochen in der Gemeinde. Schon beim ersten Mal auf der Kanzel mit einer feurigen Predigt. Und dann: Jede Menge Bekehrungen.

Doch in vielen heutigen Ge-meinden gibt es nur ein reines Asche hüten. Eine Betriebsam-keit, die den Stillstand nicht verbergen kann. Die Gemeinden schrumpfen. Die Missionarische Aktivität liegt nahe bei Null. Reine Alibi-Veranstaltungen. Jesus Christus will Mission. Jeder Christ hat von Gott die Aufgabe, Licht zu sein, nach sei-nen Möglichkeiten. Zeugnis zu geben. Einzutreten für den Herrn Jesus wo immer es möglich ist. Es ist eine Katastrophe, dass häufi g Menschen aus Geltungs-bedürfnis und ohne die entspre-chenden Gaben zu haben, nach Ämtern greifen, die ihnen Macht und Einfluss geben. Sie sind die schlimmsten Bremser und Evangeliumsverhinderer. Die ständigen Bedenkenträger. Die ständigen Missionsverweigerer. Doch sie werden eines Tages Jesus Auskunft geben müssen, warum sie ihre Ämter so miss-braucht haben. Jesus will Missi-on! Darum geht‘s!

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Der Kleine Schreiberling

Die Wahrheit wird nicht von der Mehrheit bestimmt!

Nr. 435

„Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, son-dern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet.Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebrei-tet würde und alle Heiden sie hörten, so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen. Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich ret-ten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ 2. Tim. 4,16

Es gibt theologisch gebildetet Menschen, die uns weismachen wollen, dass das christliche Leben im Heiligen Geist ein Leben von Sieg zu Sieg sei. Das ist Wunschdenken. Das ist Blödsinn. Paulus war ganz ge-wiss ein gesegneter Christ und erfüllt mit dem Heiligen Geist. Gegen Ende seines Dienstes, nachdem er doch so viel erreicht hatte, musste er erleben, wie sich viele vom Glauben und vom Dienst am Evangelium ab-wendeten. Seine engsten Mitar-beiter ließen ihn feige im Stich. Er saß allein und verlassen im Gefängnis. Frust. Schmerz. Einsamkeit. Die Frage nach dem Sinn, stellte sich unerbittlich. Für uns ist dieses Zeugnis des

Paulus ein großer Trost. Wir lernen daraus, dass jeder, der ernsthaft und treu seinem Herrn folgt in Schwierigkeiten geraten kann, ja vielleicht sogar geraten muss, ohne dass dies bedeutet, dass er nicht im Heiligen Geist lebt. Verlust und Niederlage sind Begleiter eines wahrhaft christlichen Lebensstils, das ist Fakt. Wahre Christen werden es immer wieder erleben, dass sie sich einer Mehrheit gegenüber sehen, die ihre Sünde mit dem Recht der Mehrheit verteidigen wollen. „Wir sind im Recht, weil wir viele sind.“ Das Diktat der Mehrheit ist eine Illusion und eine Lüge. Schon im drit-ten Reich hatten Kritiker einer krimminellen und ungeistlichen Mehrheit formuliert: „Leute, fresst Scheiße, denn Millionen von Fliegen können nicht irren!“ Ein böses Zitat, zugegeben, aber es enthält eine tief wahre Bot-schaft. Wenn vier Krimminelle übereinkommen, eine Frau zu vergewaltigen, sind sie zwar in der Mehrheit, nicht aber im Recht. Die Kirchengeschichte ist voll mit Ereignissen, wo Amtsträger ihre Macht und ihre Mehrheiten dazu missbraucht haben, Unrecht zu tun. Sie fühl-ten sich im Recht, weil sie die Mehrheit und die Macht hinter

sich wussten, aber sie waren nicht im Recht. Und Gott? Wo ist Gott in so einer schlimmen Situation? Es gehört zum christ-lichen Prinzip der Freiheit, in die Gott uns als Christen stellt, dass auch das Böse diese Freiheit hat und darum auch diese Freiheit missbrauchen kann.

Wir sollten darum aus dem Schweigen Gottes, aus dem Zulassen Gottes nicht schließen, dass Gott mit allem einverstan-den ist, was wir so tun. Das gilt natürlich auch für jene Mehrhei-ten, die bewusst mit dem Wort Gottes leichtfertig manipulativ umgehen. Wir lernen von Pau-lus, dass wir im Recht sein kön-nen, auch wenn wir verlieren. Auch wenn wir das Nachsehen haben und uns einer Mehrheit gegenüber sehen, heißt das noch lange nicht, dass diese Mehrheit geistlich handelt und im Recht ist. Wir finden bereits in der Bibel den Bericht von ungeist-lichen, bösartigen Gemeindelei-tern, die ihr Amt missbrauchen. Wir hören von Menschen, die zu Irrlehrern werden und das Wort Gottes verdrehen. Wir hören von Machtmissbrauch und Schuld. All das ist normaler, neutesta-mentlicher Alltag, der uns nicht verunsichern sollte.

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Der Kleine SchreiberlingVerantwortung

Nr. 436

Eines ist ganz wichtig: Niemals können wir hinter unserer ge-machten Erkenntnis und Erfahrung zurück. Was wir wissen, wissen wir und Gott weiß, dass wir es wissen. Wir können uns nicht damit herausreden, es nicht gewusst zu haben, wenn wir es doch wussten. Das klingt simpel und banal und doch ist es eine ganz wesentliche Grundtatsache in unserem geistli-chen Leben und Erkennen. So wie ein Baby auf dem Weg zum Geborenwerden nicht zurück kann und auch nicht zurück will, so kön-nen wir nicht hinter unserem Erfah-rungsprozess zurückkehren. Es ist ein Unterschied ob ich etwas wirk-lich nicht weiß, oder ob ich es nicht wissen will. Wir sind verantwort-lich für das, was wir wissen und wir sind verpfl ichtet von ganzen Herzen danach zu trachten den Wil-len Gottes zu erkennen und zu tun. Es ist in unserem eigenen Interesse, es ist zu unserem eigenen Besten, wenn wir zur Kenntnis nehmen und konsequent umsetzen, was wir als Wahrheit erkennen. Wir können uns auf keinen Fall damit heraus reden, dass alle anderen auch im Irrtum, auch ungehorsam, auch Sünder sind. Wir haben es immer ganz allein mit unserem Gott zu tun. Das Fehlverhalten und die Blindheit anderer Menschen entschuldigt uns in keiner Weise. Dazu ein Beispiel: Bei einer Grup-penvergewaltigung tun zwar alle das gleiche aber darum ist trotzdem keiner von ihnen entschuldigt. Jeder ist und bleibt voll verantwortlich für sein Verbrechen. Bei einer Massen-plünderung, beispielsweise in einem

Kaufhaus wenn aufgrund eines tech-nischen Versagens plötzlich alle Türen offen stehen, tun zwar alle das gleiche, aber keiner von den Plünderern ist in irgendeiner Weise entschuldigt oder von seiner Verantwortung befreit. Gelegenheit macht Diebe, sagt man, aber die Gelegenheit entschuldigt den Dieb nicht. Ein ganz anderes Beispiel: Wenn wir als Gruppe gemeinsam lebensgefährlich Drogen wie Heroin, Opium oder ähnliches einnehmen, dann befreit uns das in keiner Weise von der zerstörerischen Wirkung auf unseren Allgemeinzustand. Auch wenn es alle tun, muss jeder einzelne mit seiner Gesundheit dafür einstehen, was er tut. Der Herdentrieb ist falsch, der uns suggeriert, was alle tun, muss richtig sein. Wir sind unserer Erkennt-nis verpfl ichtet. Wir schaden uns und tun uns furchtbar weh, wenn wir die-ses Grundprinzip unserer christlichen Freiheit ignorieren. Unsere Freiheit ist dann nicht nur ein Recht, sondern auch eine Gestaltungspfl icht, der wir uns nicht entziehen können.Wir sollten uns bewusst machen: Gott ist gut. Er ist heilig. Er will unser Bestes. Er will unseren Segen. Er will für uns zu unserem Heil wirken. Der Wille Gottes ist gut für uns. Diesen Willen Gottes zu ignorieren, zu ver-harmlosen, zu relativieren schadet uns. Wenn wir uns dem Willen Gottes verweigern wird Gott uns in aller Regel nicht seinen Willen aufzwingen. Aber dann beginnen wir, den Heiligen Geist, das heißt Gott selbst, zu betrüben. Gott beginnt dann zu schweigen. Wir erfahren immer nur so viel von Gott und seinem Willen, als wir tatsächlich auch annehmen und beherzigen wol-len. Den Willen Gottes nicht mehr zu

erfahren, das setzt uns geistlich auf einen destruktiven Entzugsprozess zu unserem eigenen Schaden. Am Ende dieses Entzugsprozesses steht ein nicht mehr wahrnehmen Können des Willen Gottes. Diesen Zustand nennt die Bibel „Verstockung“ und stellt den Tod unseres geistlichen Lebens dar. Wir stehen damit in der Gefahr, Schaden zu nehmen in unserem Leben, vielleicht krank zu werden, gezüchtigt und gemaßregelt zu werden, oder sogar unsere Beloh-nung im Himmel zu verlieren. Wir bleiben zwar gerettet, wir verlieren unser Heil nicht, aber wir werden gerettet – wie Paulus es formuliert – wie „durch Feuer hindurch“. Das bedeutet, wir verlieren alles, außer unser Heil. Doch das ist natürlich ein extremer Fall. Gott ist gnädig und geduldig. Seine Liebe bleibt unerschütterlich. Er ist treu und voller Fürsorge für uns und voller Barmherzigkeit mit uns. Wir sollten nur die Freundlichkeit und Güte Gottes nicht als Freibrief für un-seren Leichtsinn und Ungehorsam nutzen.

Wir haben im Vater Unser ein Gebet, dass Jesus uns auf den Weg gibt und als tägliches Gebet, als ein universelles Mustergebet ans Herz legt. In diesem Gebet wird formu-liert: „Dein Wille geschehe!“. Der Wille Gottes soll geschehen! Das ist die Voraussetzung, aber auch die Quelle unseres Glücks. Wenn wir dies beherzigen, dann gelingt unser Leben. Gottes Wille geschehe! Das ist der Weg für uns zur Heiligung. Das ist der Weg für uns, um den Segen Gottes zu erfahren.

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Der Kleine Schreiberling

Jeremia

Nr. 437

Jeremia 1,4-10: „Und des HERRN Wort geschah zu mir: Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen al-les, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erret-ten, spricht der HERR. Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, dass du ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen und pfl anzen.“

Ich weiß nicht, ob sie schon ein-mal etwas von dem Propheten Jeremia gehört haben. Jeremia war ein ganz großer: Ein Held. Ein Starker. Ein Mann der Aus-dauer und Geduld. Er wurde als junger Mann von Gott angespro-chen und hat sich dieses Wort von Gott wirklich zu Herzen genommen. Sein ganzes Leben hat er seinem Gott gedient. Über 50 Jahre. Jeremia war besonders

darum ein ganz großartiger und außergewöhnlicher Mensch, weil er so völlig Erfolgsunab-hängig unbeirrbar bei dem blieb, was er als wahr und richtig ange-sehen hat. Gott hatte ihm gesagt: „Predige öff entlich. Weise das ungehorsame Volk darauf hin: Gott will, dass ihr euch ändert! Ändert euer Leben!“Doch die Menschen wollten einfach nicht hören. Jahr um Jahr rief Jeremia in aller Geduld zur Umkehr auf. Er rief. Er warnte. Er warb für seinen Gott. Aber egal was er tat, egal was er sag-te, die Leute gingen sehr viel lieber ihre eigenen Wege. Für mich persönlich ist Jeremia zum großen Vorbild geworden. Egal ob die Leute das gut fanden oder nicht. Egal ob die Leute sagten: Du hast Recht. Oder ob sie sagten: Du spinnst. Das ist alles Blödsinn was du sagst. Jeremia blieb bei dem, was Gott ihm auf-getragen hatte. Unbeirrbar. Jahr für Jahr. Jahrzehnt für Jahrzehnt. Insgesamt 52 Jahre. Was mir an Jeremia so gefällt ist, dass er nicht einfach das tat, was alle taten. Er folgte nicht einfach der Masse. Er hatte seinen Gott per-sönlich erfahren und da konnten tausend andere das abstreiten, er wusste um diesen Gott. Und er rief zu diesem . Er warb für ihn. Er trat für ihn ein, obwohl ihm das jede Menge Ärger einbrach-te. Die Leute haben ihn ange-

feindet. Sie haben ihn bedroht. Sie haben ihn bei den Behörden angeschwärzt. Sie haben ihn des Landesverrats beschuldigt. Sie haben ihn in einen Brunnen ge-worfen, in der Hoff nung, dass er darin ersäuft. Aber von all dem ließ sich Jeremia nicht beirren. Er wusste, was richtig war, auch dann, wenn tausend andere das abstritten und leugneten.Er hat auf seinen Gott gehört, egal was andere sagten. Darum ist für mich Jeremia mein Vor-bild und auch mein Trost.Ja es stimmt, die meisten hö-ren heute nicht mehr auf Gott. Ja, es stimmt unsere Kirchen werden immer leerer. Aber das heißt doch nicht, dass Gott nicht existiert.Die Meinung der Vielen hat doch überhaupt gar nichts zu sa-gen. Zur Zeit des dritten Reiches war die öffentliche Meinung auch völlig falsch und dennoch sind sie dieser Lüge alle gefolgt. Ich rate darum, unabhängig von der Meinung der vielen einfach auf die Wahrheit zu hören.Der Gott der Bibel sagt auch uns heute: Höre nicht auf die Mei-nung der vielen! Höre auf Gott! Höre auf Sein Wort! Höre auf dein Herz! Gott liebt dich von ganzem Herzen, aber die Sünde macht dich kaputt. Jesus starb für dich am Kreuz. Nimm ihn an! Das ist dein Heil und dein Glück! Christus rettet!

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Der Kleine Schreiberling

Bessert euer Leben und euer Tun!

Nr. 438

Bessert euer Leben und euer Tun so will ich bei euch wohnen an diesem Ort! Jeremia 7,1-4

Zunächst einmal ist dieses Bi-belwort ein Wort für die Zeit des Jeremia. Jeremia ist sein Bote, sein Prophet, sein Briefträger und er hat einen klaren Verkündigungs-auftrag. „Bessert euer Leben und euer Tun!“Es war ja schon ein Hohn, dass die Leute damals meinten, diese Botschaft doch bereits all zu gut zu kennen. Schließlich hatte Gott ähnliches schon Jahrzehnte zuvor durch Jesaja verkünden lassen. Doch die Leute dachten gar nicht daran, dem zu folgen. Gerade weil seitdem nichts Schlimmes ge-schehen war, meinten sie, es wird immer so weiter gehen. Ja, manche gingen sogar soweit zu sagen, Gott kann sich das gar nicht leisten seine Drohungen wahr zu ma-chen. Schließlich ist das hier sein Tempel. Wir sind sein Volk. Wie steht er denn da, wenn er das alles kaputt macht. Ein Gott, der seine eigenen Leute nicht beschützen kann, ein Gott, der auf seine eige-nen Leute eindrischt, wäre ja eine riesen große Blamage. Außerdem ist das sowieso nur Gerede, denn das alles ist schon zig Jahre gesagt worden. ohne dass das Geringste passiert war.Doch von solchen Überlegungen lässt sich Gott überhaupt nicht be-eindrucken. Das perlt bei ihm ab, wie Wasser an der Plastiktüte. Gott hat seinen ganz eigenen Zeitplan. Er hat seine eigenen Ziele und vor

allem seine eigenen Mittel. Gott stellt an sein Volk in dieser Zeit ganz konkrete Forderungen:Ändert euer Leben und euer Tun.Das darf er. Das tut er. Und er setzt sie durch.Das Gericht kam. Die Prophetien wurden erfüllt. In drei Wellen, eigentlich in vier. Nord-Israel war bereits 722 vor Christus fällig, doch das Südreich Juda ließ sich davon gar nicht beeindrucken. Doch dann traf es auch Juda. 612 vor Chris-tus, 592 vor Christus und 586 vor Christus traf Juda ein schreckliches Gericht.Das hatten sie Gott nicht zu getraut. Dass Gott dermaßen hart auf sie einschlagen würde, damit hatte niemand gerechnet. Schließlich landete Juda 70 Jahre in Gefangen-schaft in Babylonien.Und genau wie schon hundert Jahre früher vorhergesagt kam die Wende dann mit Kyros, dem Perser-König, der sie alle wieder nach Hause schickte. Das war die Botschaft an Juda in seine r damaligen Zeit.Doch auch uns gilt diese Botschaft: Ändert euer Leben und euer Tun!Auch uns ist zur Warnung mit auf dem Weg gegeben: Ändert euer Leben und euer Tun!Auch für uns gilt, dass wir unser gottloses Leben nicht dadurch absichern können, dass wir uns für Christen halten.Wir sind nicht schon darum in Sicherheit und haben nicht schon darum einen Wohlfühlanspruch, weil wir uns zur Kirche zählen. Auch uns könnte unsere praktizierte Gottlosigkeit hart treff en. Wir sind

zwar in einem wunderbaren Land voller Friede und Wohlstand mit einer langen, jahrzehntelangen Friedensperiode. Doch wir sehen an unseren Nachbarstaaten, wie schnell sich die Dinge wandeln können. Wir blicken in die Ge-schichte und müssen erkennen, dass sich alles sehr rasch wandeln kann.Doch auf der anderen Seite gilt auch, dass Gott uns segnen will. Er meint es ja gut mit uns. Es liegt ein großer Segen und eine enorme Verheißung auf dem Gehorsam.„Ändert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort!“Das ist noch immer aktuell. Selbst in unserer Zeit.Auch für uns gilt: Gott darf einen solchen Anspruch stellen. Er hat seine eigenen Pläne, seine eigenen Ziele und seine eigenen Mitteln und er wird souverän seinen Plan mit uns und dieser Welt in die Tat umsetzen.Ein christliches Etikett schützt uns vor dem Zorn Gottes genauso we-nig wie ein Blatt Papier vor einer Kanonenkugel.Der Zorn Gottes kam in Christus zur Ruhe. Jesus Christus ging für unser aller Schuld ans Kreuz. Das ist wahr. Und wenn wir es annehmen,- jeder für sich und per-sönlich-, dann ist das zu unserem Besten. Doch wenn wir es nicht annehmen, dann gibt es nichts was uns vor dem Schlimmsten bewah-ren könnte.Also: Ändert euer Leben und euer Tun.

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Der Kleine Schreiberling

Dieser Kniefall bleibt in Erinnerung

Nr. 439

Einer der profi liertesten und be-rühmtesten Politiker, in unserem Lande war Willy Brandt. Mich fasziniert, was in unser aller Ge-dächtnis von diesem Mann hän-gen geblieben ist. Das ist nicht etwa sein Siegen und Streiten.Im Gedächtnis an erster Stel-le, wenn ich den Namen Willy Brandt höre sind auch nicht seine vielen glücklichen Stunden, seine Freude am Leben. Von all den Kämpfen, Auseinanderset-zungen, Siegen, Triumphen, von all den Niederlagen ist uns nur wenig im Gedächtnis geblieben.Aber woran viele von uns sofort denken, die Geste, die Willy Brandt so unauslöschlich in die Geschichtsbücher geschrieben hat, das war der Kniefall, dieser berühmte Kniefall im Warschau-er Ghetto als Eingeständnis der Schuld. Als Eingeständnis unse-rer kollektiven deutschen Schuld an einem furchtbaren Krieg. Mit der Bitte um Vergebung.Ich fi nde das sehr interessant. Diese Geste der Zerknirschung. Diese Geste der Demütigung. Diese Geste der Umkehr und Beugung hat diesen Mann ganz groß werden lassen. Hat ihn zu seiner eigentlichen Größe geführt.Ich denke, darin ist uns Willy Brandt ein großes Vorbild. Es gibt uns Größe und Bedeutung, unsere Schuld anzuerkennen und zu bekennen. Das ist so viel besser als sie zu verleugnen.Die Schuld, unsere Schuld, ein-zugestehen, das schenkt uns

Bedeutung und Größe. Es ist der Anfang unserer eigentlichen Bedeutung. Es ist der Beginn des Lebens, das wir eigentlich führen sollten. Die Bibel sagt uns: (1. Johannes 1,9) „Wenn wir aber unsre Sün-den bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“Die Bibel weist uns hier den Weg in ein Leben mit Gott. Dass wir doch vor Gott ehrlich werden und unsere Schuld bekennen. Dass wir doch die Vergebung, die Gott uns ja zusprechen will in Anspruch nehmen.Dass wir die Gnade, die Gott für uns bereit hält annehmen und zu diesem Gott, zu diesem lebendi-gen Gott umkehren. Denn dafür ist er ja in diese Welt gekommen.Dafür kam er um uns die Schuld zu vergeben. Er kam um diese Schuld auf sich zu laden und ans Kreuz zu tragen, um dort am Kreuz diese Schuld an unserer Stelle zu büßen. Sie zu tragen.Jesus Christus starb für uns.Es heißt von ihm:„Denn also hat Gott die Welt ge-liebt, dass er seinen eigenen Sohn dahingab auf dass alle die an ihn glauben nicht verloren werden sondern das ewige Leben haben.“Bald feiern wir Weihnachten. Die Geburt des kleinen Jesus Kin-des. Doch das ist keine harmlose Kleinkindergeschichte. Es ist der Beginn einer großartigen dra-matischen Rettungsaktion. Gott kam, weil er kommen musste um

uns zu retten. Es gab keinen Plan B. Keine Alternative. Entweder würde die Menschheit aufgrund ihrer Sünden auf ewig verloren gehen, oder es gelänge ihm, diese Schuld zu übernehmen.Dafür kam er. Um an unserer Stelle diese Sünde zu bezahlen. Denn bezahlt musste sie werden. Denn Gott kann diese Schuld nicht einfach nur für lau ge-schehen lassen. Gott kann diese Schuld nicht ohne Sühne verge-ben, dazu ist er zu sehr ein Gott der Gerechtigkeit. Gott kann uns nicht einfach so vergeben, denn er selber hatte aufgrund seiner heiligen Gerechtigkeit festge-legt, dass Sünde nur durch Blut gesühnt werden kann. Weil Gott aber nicht nur Gerechtigkeit ist sondern eben auch Liebe. Und weil Gott seine Liebe nicht auf Kosten seiner Gerechtigkeit leben kann, darum entschloss er sich diese Schuld selber zu tragen. Er selber übernahm die Schuld. Er selber kam in diese Welt um unsere Schuld am Kreuz zu sühnen. Er starb, damit wir leben können. Das bringt uns zu vier zentralen Aussagen des neuen Testamentes:

Gott liebt uns! Sünde trennt uns von Gott!

Jesus Christus starbfür unsere Schuld am Kreuz!

Nimm ihn an, bekehre dich zu deinem Gott um diese Vergebung und das ewige Leben zu bekom-men!

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Der Kleine Schreiberling

Persönliche Feigheit überwinden!

Nr. 440

Wie heißt es im Römerbrief so schön: (Römer 1,16) „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Got-tes, die selig macht alle, die da-ran glauben!“ Tja, wenn da nur nicht immer wieder in Wellen die heimtückischen Feigheitsgefühle wären. Ich habe das mal in einem Gedicht formuliert. Es ist ein Trost, dass nicht nur ich dieses Problem habe, sondern mit mir

viele andere im Reiche Gottes auch. Petrus und Elia sind viel-leicht die berühmtesten Vertreter ihrer Art. Eben noch mutig wie ein Löwe, und dann zusammen gesackt wie ein Häufchen Elend. Die Luft ist raus. Die Segel hän-gen schlaff im Wind. Nun, vielleicht ist es die Erinne-rung daran, dass die Kraft von Herrn kommt. Dass er in uns wirken will. Und auch wenn ich es

für meine Kraft halte, auch wenn es sich so wie meine eigene Kraft anfühlt, es ist dennoch diese völ-lig andere Kraft in mir, die mich zum Zeugnis befähigt. Die mich mutig sein lässt. Manchmal komme ich mir wie eine Lampe vor, der ganz plötz-lich das Elektrokabel aus der Steckdose gerissen wurde. Zap-penduster. Aus. Finsternis. in mir breitet sich Feigheit aus. Dann fällt es mir schwer zu reden. Dann fällt es mir schwer, den Menschen in die Augen zu sehen. Besonders der Anfang fällt mir dann sehr schwer. Doch zum Glück dauern diese schrecklichen Momente der Feigheit nicht solange. Mut ist ja, wenn ich meine Feigheit überwinde. Mut ist nicht keine Angst zu haben. Ich sage mir dann oft: Selbst ein jämmerli-ches, klägliches, schwaaches, mit Zittern und Zagen vorgebrachtes Zeugnis ist sehr viel besser als ein starkes Schweigen. Es geht darum den lebendigen Gott zu bezeugen, es geht nicht unbedingt darum dabei eine gute Figur zu machen. Nun gut. Jedenfalls ist es immer wieder

neu eine Entscheidung, für Christus ein Zeugnis

sein zu wollen. Es ist immer wieder

ein Aufbruch. Ja, ich will

für meinen Gott eintreten. Ja, ich will

ins Licht Gottes treten. Ja, ich will für ihn reden! Ja ich will ihn verkünden!

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Geist der FeigheitVom Geist der Feigheit überfallen,Vergessen, was mir wichtig war,

Fremde Stimmen hallen,Verführend vom Altar.

Ich verstehe mich nicht mehr,Was hat mich plötzlich zugemüllt,Ich fühle ängstlich mich und leer,

Aufgewühlt und unerfüllt.

Doch ich will mich neu besinnen,Der Geist des Herrn führt in die Freiheit,Ich will das Gute hier zurück gewinnen,Gottes Geist macht mich dazu bereit.

Feigheit überwinden Ich will meine Feigheit überwinden

Und zu einem treuen Zeugnis fi nden,Denn an der Treue will mich Christus messen,

Ich will mein Versprechen nicht vergessen.

Denn Christus hat sich selbst am Kreuz gegeben,In ihm allein hab ich das Leben,

Seine Liebe ist mir Ziel und Sinn,Weil ich durch ihn erlöst, befreit und auch gesegnet bin.

Von Christus will ich reden,Er gibt mir Kraft und Heil zum Leben,

Ich will mich immer wieder neu entscheiden,Mit meinem ganzem Leben Christus hier zu zeigen.

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Der Kleine Schreiberling

Fury siegt über Klitschko

Nr. 441

Thyson Fury ist zwei Meter sechs groß, er hat eine Reichweite von über zwei Metern und dieser Koloss, ein Riese von einem Mann mit der Schlagkraft eines Presslufthammers, sagt: „Gott hat mir den Sieg“ geschenkt. Damit meinte er seinen Sieg im Weltmeisterschaftskampf gegen Wladimier Klitschko. Und das meint er ernst. Er ist Katholik und weiß seinen Sieg aus der Hand Gottes zu nehmen. In der Bibel heißt es von Gott:

Psalm 104,29: „Verbirgst du dein Angesicht, so erschre-cken sie; nimmst du weg ih-ren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.“.

Dieser gewaltige, starke Mann, Weltmeister im Schwergewicht, dieser wirklich gewaltige Mann ist sich seiner Abhängigkeit von Gott bewusst. Es heißt in der Bibel, wenn Gott unserem Atem wegnimmt, dann vergehen wir. Das heißt, wir können uns noch so stark fühlen, wenn Gott uns nicht am Leben erhält, dann vergehen wir. Dann sterben wir sofort. Dann geht uns der Saft aus, so als ob man das Strom-kabel aus der Lampe zieht,

dann wird es sofort dunkel. Gott erhält uns unser Leben in jedem Augenblick unseres Daseins.

Dessen ist sich Thyson Fury trotz all seiner Größe, Schnel-ligkeit und Kraft bewusst. Und dieser Gott will, dass unser Leben gelingt. Er will uns am Leben erhalten. Er tut alles, damit wir mit ihm unser Leben gestalten.

Gott will, dass allen Men-schen geholfen werde uns sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Dieser Gott wartet darauf, dass wir uns zu ihm kehren. Dass wir uns bekehren. Er wartet darauf, dass wir uns zu ihm hinwenden. Dass wir uns ihm anvertrauen. Gott will uns begegnen, wie ein Freund einem Freund begegnet. Er wartet auf uns in aller Geduld. Er wartet darauf, dass wir nach ihm fragen, dass wir unser Herz öff nen und ihn einlassen. Er wartet darauf, dass wir ent-decken: er meint es gut mit uns. In der Bibel steht, wie wir ihn fi nden können. Joh.

3,16 lesen wir: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Gott will sich von uns fi n-den lassen. Er liebt uns von ganzem Herzen. Aber wir haben das Problem mit der Sünde. Sünde trennt uns von Gott. Doch Gott gab seinen Sohn. Jesus Christus. Er löste das Problem mit der Sünde entgültig für uns alle. Die Schuld, unsere Schuld muss nicht mehr zwischen uns und Gott stehen. Je-sus gab sein Leben, er ging ans Kreuz, damit wir Frie-den mit Gott haben können.

Nimm ihn an. Vertrau dich Gott an, und er schenkt dir die Vergebung deiner Schuld. Er schenkt dir das ewige Le-ben. Es heißt von Gott: „Wer zu ihm kommt, den wird er nicht hinausstoßen.“ Dar-um: Bekehre dich zu deinem Gott! Gott wartet auf dich! Vertraue dich ihm an. Gott meint es gut mit dir!

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Der Kleine Schreiberling

Raus aus den frommen Ghettos!

Nr. 442

Arbeitskreis Evangelium! Wir Christen praktizieren unseren Glauben derart privat und exklusiv, dass kaum jemals ein Außenste-hender sich zu uns hinein traut. Und wenn doch, ergreift er wahr-scheinlich schnell die Flucht, weil er in ein inquisitorisches Verhör verwickelt worden ist, oder weil eine Fülle von mehr oder weniger verstaubten Insider-Regeln ihn spüren lassen, dass er fremd und verkehrt an diesem Ort hier ist. Oft sieht sich der Außenstehende auch in Randdiskussionen und Spezialthemen verstrickt und reibt sich an Punkten, die ihn als Nicht-Bekehrten ohnehin nicht interes-sieren. Gebote ohne Christus sind sinnlos. Der Streit darüber kostet nur Kraft und Zeit. Also: Was kann man tun, um diese Situation zu ändern? Es reicht nicht, dass wir uns als Christen auf unsere Ge-meindezugehörigkeit und unsere guten Gewohnheiten ausruhen. Es reicht nicht, dass wir uns die paar Christen in unserem Land brüder-lich teilen und verleihen, damit jede Gemeinde mal von Zeit zu Zeit ein paar neue Gesichter zu sehen kriecht. Es reicht nicht aus, immer brav zur Gemeinde zu gehen und darauf zu vertrauen, dass die voll-zeitlichen Mitarbeiter schon alles im Griff haben. Was wir brauchen ist den Willen, Menschen neu für Christus zu werben. Und damit die Bereitschaft auf den Menschen zuzugehen. Wir geben uns so viel Mühe die Prozesse innerhalb der Gemeinde am Laufen zu lassen.

Jeder hat seinen Platz, seinen Raum, seinen Job und sein Terrain, und das alles wird nach Kräften verteidigt. Aber die Unbekehrten, die Fremden, die Jesus-Fernste-henden, die Verlorenen da draußen sind für viele von uns überhaupt nicht im Blick. Der Kampf wird aber nicht in unseren Gemeindehäusern und Kirchen gewonnen. In Europa werden schon eine ganze Weile mehr Moscheen als Kirchen ge-

baut. Die Leute glauben an allen möglichen Unsinn, nur nicht an Jesus. Es hilft nichts: Wenn wir die Menschen erreichen wollen, dann müssen wir auf der Straße, an den öff entlichen Plätzen präsent sein. Was wir brauchen ist mehr Evan-gelium auf der Straße. Wir sollten die Straße nicht den Sekten und

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anderen Religionen überlassen. Wir brauchen Mut und Bekenntnis-willen. Wir brauchen die Verkün-digung des Evangeliums inmitten unserer Gesellschaft. Darum exis-tiert in Frankfurt der Arbeitskreis Evangelium. Er ist gewiss nicht der einzige Arbeitskreis, der das richtige tut. Da gibt es eine Reihe von sehr guten Initiativen über die wir uns sehr freuen. Wir freuen uns über jeden, der das Evangelium verkündigt und der daran mitwirkt, dass Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus fi nden. Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt, unseren Job zu tun, der in der Hauptsache darin besteht die Leute deutlich zu informieren. Wir brauche keine Finanzen. Wir wollen nicht für bestimmte Gruppen oder Vereine werben. Wir wollen keine tollen Zahlen fabrizieren oder irgendwelche Erfolge einheimsen.Wir wollen keine Konkurrenz für irgendwelche Kirchen und Ge-meinden werden. Alles was wir wollen ist einfach und schlicht die Gewinnung möglichst vieler Men-schen für Jesus, wir wollen Einla-den zum Glauben an Jesus. Wir wollen Bekehrungen. Das ist der Job. Das ist unsere Aufgabe. Gott segne jeden der uns dabei hilft.

Infos, Unterstützung, Fragen bitte an: [email protected]

Was wir brauchen ist mehr Evangelium auf der Straße!

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Der Kleine Schreiberling Nr. 443

Weihnachten ist für mich etwas Helles, Lichtes, Heiliges. Eine Zeit der Freude. Eine Zeit der Hoff nung. Aber zugleich spüre ich auch jedes Jahr den Kontrast meiner eigenen Armut. Ja, Weihnachten ist etwas Hohes, Wunderbares, Frohmachendes und ja, ich selber fühle mich dafür unfertig, unwür-dig, arm und karg. So geht es mir schon mein Leben lang. Solange wie ich denken kann, solange wie ich Weihnachten feiere, spüre ich schon immer diesen Konfl ikt. Mei-ne Geschenke bleiben armselig, meine Freude drückt kaum aus, was Weihnachten wirklich bedeu-tet. Es ist dieses Ahnen, tief in mir von der heiligen Weihnacht, in der Christus kommt, um uns Freude und Heil, Erlösung und Frieden zu bringen, und ich kann diese Freude kaum fühlen und umsetzen.

Darum habe ich vor über dreißig Jahren angefangen Weihnachts-gedichte zu schreiben. jedes Jahr schreibe ich ein, zwei Weihnachts-gedichte und versuche mich damit diesem Geheimnis von Weihnach-ten zu nähern. Da ist diese Vor-freude, diese Spannung, die frohe Erwartung eines sehr Schönen. Da ist aber auch Einsamkeit, da ist Frieren und Leere, da ist der Schatten, der sich immer zwangs-läufig zur Sonne mit eingesellt. Das Gefühl, weit entfernt zu sein, von diesem eigentichen Ereignis. Wie beim Lagerfeuer, vorne ist es warm und hinten beginne ich zu frieren, vorne das Feuer, hinter mir

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die Kälte. Gerade im Licht spüre ich die Dunkelheit. Die Abgründe, den Unfrieden, das Böse, um so deutlicher. Der Kontrast ist so stark.

Aber dennoch überwiegt die Freu-de. Denn ja, ich habe Grund zur Freude. Denn gerade weil ich sel-ber nicht klarkomme mit mir und der Welt, gerade darum kam Christus und machte alles klar! Er machte Frieden am Kreuz. Er beendete den Krieg der Geschöpfe mit ihrem Schöpfer. Er schenkte Versöhnung,

Weihnachten: Fest der Freude, Fest der Armut

Gott gab sein Licht in diese Welt ... Gott gab sein Licht in diese Welt,

Die doch so dunkel ist-Gott gab sein Licht in diese Welt,

Es ist der Heiland Jesu Christ!

Gott gab sein Licht in diese Welt, Und wir, wir wollten nicht,

Gott gab sein Licht in diese Welt, Dies ist sein Weg aus dem Gericht!

Gott gab sein Licht in diese Welt, So freuet Euch und nehmet an,

Gott gab sein Licht in diese Welt, Nehmt an, was ER für Euch getan!

er gab mir Heil, und Leben. Mag sein, dass dieses Dunkelheit bleibt, doch das Licht Jesu ist stärker. Mag sein, dass ich auch weiterhin Armut und Kargheit empfi nde, doch ich weiß mich geliebt in Christus, der so weit ging, um mich zu retten. Er kam in diese Welt mit dem Ziel, ans Kreuz zu gehen, um dort für mich und für uns alle, Erlösung zu bewirken. Er starb, damit ich leben kann, und das gibt mir Hoff nung, egal, wie sehr die Welt um mich her tobt und schreit.

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Der Kleine Schreiberling

„Mut ist nicht

keine Angst zu haben...

Mut ist:

Seine Angst zu überwinden!“

Joh 16,33:

In der Welt habt ihr Angst;

aber seid getrost,

ich habe die Welt überwunden.

Nr. 444

vor ein paar Tagen erhielt ich einen Brief, von meinem alten Lehrer. Er schrieb, wie es in seiner Familie so zugeht. Wie es ihm ergeht, was er im letzten Jahr so erlebt hat. Die Enkelkinder haben geheiratet, es war ein schönes Fest. Unter ande-rem schrieb er auch, dass er noch immer - mit fast 80 Jahren Auto fährt. Das fand ich bemerkenswert.

Doch am meis-ten erstaunt hat mich, dass er mit seinen achtzig Jahren sich noch die Mühe macht, auf die Kanzel zu steigen, um zu predigen. Dabei fällt ihm das gar nicht leicht. Es kostet ihn Mühe, Zeit und Arbeit. Warum tut er sich das an. Er könnte doch seinen Ruhe-stand ganz anders verleben. Er schrieb auch noch, dass er sehr viel mit Angst zu tun hat. Und das nach fast fünfzig Jahren auf der Kanzel. Wau, dachte ich, das hört nie auf. Die Angst ist immer dabei, bleibt immer dabei. Die Angst geht nicht einfach vorbei.

Und doch ist ihm die Botschaft von Jesus Christus derart wichtig, dass er diese Angst überwindet und von Christus, dem Gekreuzigten,

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predigt. Unter Soldaten sagt man: Mut ist nicht, keine Angst zu ha-ben. Nein, Mut ist, diese Angst zu überwinden.

Und wirklich: Mein Lehrer Eberhard ist ein mutiger Mann. Bis ins hohe Alter bekennt er sich zu Jesus Christus. Er predigt die Botschaft vom Kreuz. Jesus Christus ist der Heiland.

Das ist ihm wichtig. Diese Bot-schaft wird wohl am deutlichsten und konzentriertesten im JOhan-nesevangelium beschrieben:

Da steht: Johannes 3,16. „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden sondern das ewige Leben ha-ben.“

Ein Briefvon meinem alten Lehrer

Das bedeutet für uns: Gott liebt uns von ganzem Herzen und er will, dass unser Leben gelingt. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Doch die Sünde trennt uns von Gott. Gott aber will nicht, dass uns die Sünde zerstört. Darum sandte er seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt.

Christus erlöste alle Welt von dem Problem der Sünde, in dem er die Strafe für die Sünde auf sich nahm. Er ging an unser aller Stelle ans Kreuz. Er starb für uns stellvertretend, damit wir leben können.

Wer nun diesen Je-sus annimmt. Wer ihm glaubt, Wer ihm sein Herz öff net, zu dem wird er kommen und ihm die Sünde ver-geben. Er wird ihm ewiges Leben und Gemeinschaft für im-

mer mit ihm schenken.

Dazu laden wir ein. Vertraue dich deinem Gott an. Er wartet auf Dich. Mit ihm empfängst du ein neues, völlig anderes Leben.

2. Korinther 5,17: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

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Der Kleine Schreiberling

Weihnachten ist toll,

aber es geht um viel mehr.

Weihnachten ist erst der Anfang,

Gott hat sich auf den Weg gemacht,

um den Menschen Rettung,

Heil und Frieden zu bringen.

Er selbst ist zu uns gekommen,

damit wir das Ewige Leben fi nden!

Nr. 445

Weihnachten, is t n icht das Eigentliche. Wir feiern Weihnachten und wir haben ja auch allen Grund dazu. Aber während die allermeisten es damit gut sein lassen, ist Weihnachten nicht etwa schon alles, nein, es ist erst der Anfang. Das ganze Fest mit seinem Kommerz, seinen Einkäufen, seinem ganzen Trubel, all das ist ja nur ein Vorbereiten. Es geht ja nicht um all dieses tolle wunderbare Treiben. Weih-nachtsmärkte sind schön. Geschenke sind schön. Weihnachtsgeld ist wunderbar, freie Tage sind wunderbar. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, Liebe Freunde,Weihnachten ist mehr. Es geht doch eigentlich darum, dass ein Kind geboren wurde. Jesus Chr is tus . Wi r fe iern die Geburt des Retters und Erlösers. Viele von uns haben das aber off ensichtlich vergessen. Weihnachten ist der Beginn eines ganz wunderbaren g e h e i m n i s v o l l e n Geschehens. Gott wird Mensch. Er kommt in dem Jesus Kind hier auf diese Welt. Doch nicht etwa um uns ein paar fromme Momente im Jahr zu schenken. Das wäre zu wenig. Viel zu wenig. Die Welt hat eine große Not. Diese Welt ist völlig entfremdet von ihrem Herrn und Schöpfer, von ihrem

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Gott und Heilsbringer. Darum hat Gott seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt geschickt, um uns zu versöhnen. Gott selber nimmt es auf sich Mensch zu werden mit dem einen Ziel um etwas ganz Wunderbares für uns zu tun. Er wollte unsere Schuld übernehmen. Als ich zum Glauben an Gott kam, hatte ich einen ganz feinen Menschen an meiner Seite. Einen wunderbaren Freund und Bruder. Er hieß Michael. Er war immer für mich da,

nahm sich Zeit, erklärte mir den Weg zu Gott. Lass mit mir in der Bibel. Besuchte mich. Nahm sich Zeit für mich. Und als ich dann endlich mein Leben Jesus Christus anvertraute, da ging er mit mir zu seiner Bank und bezahlte alle meine Schulden, damit ich wirklich völlig neu anfangen kann. Etwas

Weihnachten ist erst der Anfang

ganz ähnliches tat Gott mit uns Menschen auch. Er ging für uns ans Kreuz und bezahlte dort alle unsere Schulden,l damit wir wieder völlig neu anfangen können. Gott starb an unserer Stelle für unsere Sünden am Kreuz. Das ist Gottes Liebesaktion für uns. Seine Rettungsaktion. Weihnachten bedeutet darum: Gott rettet! Es ist der Beginn einer gigantischen Rettungsaktion. Gott kommt in diese Welt, um uns zu erlösen.

Das ist am besten beschr ieben in Johannes 3,16:Dort steht: „Denn also hat Gott die We l t g e l i eb t , dass er seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, gab, auf dass a l l e d i e a n ihn g lauben nicht verloren w e r d e n , sondern das ewige Leben haben....

Gott liebt dich!

Die Sünde macht dich kaputt!

Jesus Christus gab Sein Leben, damit du leben kannst.

Vertraue ihm. Nimm ihn an und du fi ndest das ewige Leben.

Öff ne ihm dein Herz!

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Der Kleine Schreiberling Nr. 446

Psalm 68,20: „Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch!“

Manch e iner hä l t m ich für mittelkräftig verrückt, um es milde auszudrücken. Seit einiger Zeit habe ich eine große Alu-Kiste bei mir, auf einer Sackkarre, und ich schleppe sie überall mit mir rum. Auf die Arbeit, zum Gottesdienst, zur Mission, auf der Straße, beim Einkaufen, auf dem Weg zu meinen Freunden, in der Pizzeria - kurzum: fast immer und überall habe ich diese Kiste dabei. Nun muss ich zugeben: Es ist schon eine schwere Last!

Eine schwere Last!Ja, gewiss es ist beschwerlich. Ich musste erst einmal einen Weg finden, wie ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln dieses Ungetüm überhaupt bewege. Dann musste ich mir Gedanken machen, wo ich es tagsüber abstelle. Schließlich ergab sich noch die Frage, was ich tun kann, damit mir nicht irgend jemand das Ding einfach klaut. Aber, wo ein Wille ist, da ist ein Weg.

Beim tagtäglichen Bewegen dieser einigermaßen unbequemen Last ist mir bewusst geworden, dass der Glaube, die Hoffnung und die Liebe zusammen wie meine äußerst hilfreiche Sackkarre sind. Sie machen die Last auf Dauer überhaupt erst tragbar. Erträglich. Der Glaube motiviert, die Hoff nung stärkt und die Liebe lässt mich durchhalten und die notwendige Geduld aufbringen. Doch eines ist für mich ganz zentral wichtig:

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Eine freiwillige Last!Diese Last ist eine von mir willentlich aufgenommene Last. Eine bejahte Last. Eine gewollte Last. Ich habe mich für diese Last entschieden. Denn ich wollte unbedingt die missionarische Komponente in meinem Leben verstärken. Ich wollte unbedingt und um jeden Preis mehr Präsens auf unseren Straße h a b e n . M e h r Evangelium auf der Straße ist für mich wichtig geworden. Und diese Kiste - so seltsam das auch erscheinen mag, ist für mich das Mittel dazu. Es e r g e b e n s i c h eine Fülle von missionarischen Momenten allein aus der simplen Tatsache, dass ich an s ieben Tagen die Woche mit dieser Kiste unterwegs bin. Manche halten mich für bekloppt, für schrullig, für seltsam. Mag sein. Es ist mir die Sache wert!

Eine sich lohnende Last!Das is t der e igent l ich ent -scheidende Punkt. Diese Last ist eine lohnende Last. Ich habe viele, viele Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, die mich verwundert anschauen. Und ganz schnell sind wir dann beim zentralen Thema. Ich denke dabei an Jeremia. Wie er sich selbst unter die Botschaft gestellt hat, ja wie

Geliebte, schwere Laster selber zur Botschaft wurde. Er ging zu den Leuten hin, auch wenn sie lachten, und ihn verspotteten. Jeremia ging unglaublich weit. Einmal musste er sogar nackt - oder zumindest halbnackt - öff entlich durch Juda laufen, das hatte ihm Gott aufgetragen, und er machte seinen Job richtig gut. Jeremia ließ

sich nicht beirren. Über 50 Jahre war er der Botschafter G o t t e s u n d f ü r d ie a l le rme is ten M e n s c h e n , d i e einzige Bibel, die sie jemals lasen. Ja, es ist eine lohnende Last. „Jesus rettet!“ Er ist der Heiland und Er löser. Ich habe auf meine Kiste geschrieben: Ich will persönliche Feigheit über winden. und für Jesus Christus e in t re ten. Er i s t mein Heiland, mein Retter und Erlöser! Genau darum geht es. Und dabei denke

ich daran, dass Jesus Christus ja selber eine gewaltige Last auf sich geladen hat. Er lud die Schuld der Welt auf seine Schultern und ging damit ans Kreuz. Er gab sein Leben. Er gab alles, damit wir leben können! Das soll mich motivieren. Ich will diese Last für ihn tragen. Ich will mich stärker und konsequenter mit dieser Botschaft, mit dieser Last identifi ziere. „Jesus rettet!“ Darum geht‘s. „Jesus rettet!“ Kürzer und besser kann ich es nicht sagen. Mehr dazu unter:

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Der Kleine Schreiberling Nr. 447

Maschinengewehre taugen nicht zum Spagetti kochen, Haubitze eignen sich nicht zum Häkeln. Damit sollte klar sein, dass Evan-gelisten sich in erster Linie um den Kampf auf der Straße kümmern sollten. Ich habe nichts gegen Spa-getti und auch Häkeln kann sehr hübsch sein. Ich habe auch nichts gegen grünen Rasen. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, einen Porsche zum Rasenmähen nutzen zu wollen. Was ich damit sagen will, ist: Mein Job ist die Straße und das missionarische Gespräch auf der Straße. Nicht jeder muss alles machen! Jeder an seinem Platz mit seinen Gaben sollte das ihm Mögliche tun. Aber niemand sollte versuchen, alles tun zu wollen und für alles und alle da sein zu wollen. Das gilt natürlich ganz besonders für die Exoten unter uns, für die Spezialbegabungen. Eine exzel-lente Klavierspielerin muss nicht gleichzeitig den Begrüßungsdienst machen, Kuchenbacken und die Predigt halten, und wenn sie noch ein wenig Zeit hat kann sie die Klos putzen und den Jugendraum auf-räumen. Natürlich kann ich auch mit einem Schuh einen Nagel in die Wand hauen. Besser und für alle Gewinn bringender ist es aber einen Hammer zu benutzen. Im Reiche Gottes ist das doch ganz ähnlich. Natürlich sollte sich nie-mand zu schade sein für einfache Dienste. Aber niemand sollte auch in Dienste gestellt werden, die er kaum oder nur mit großer Mühe erbringen kann. Und es kann auch nicht sein, dass zwanzig Leute ein paar Unverdrossenen bei der Arbeit zu schauen, weil sie sich eigentlich als Zuschauer und nicht als Mitarbeiter und Mitverantwort-liche in der Gemeinde empfi nden.

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Ich muss mich nicht von den scheinbaren Notwendigkeiten leiten lassen. Ich muss nicht jede Lücke, die sich chaotischer Weise auftut ausfüllen. Nein, ich kann es mir leisten, mich zu fragen: Was hat mir Gott für eine Gabe gege-ben, und wo will er, dass ich sie einsetze? Dieser Gedanke wird noch stark unterstützt durch die Feststellung, dass die allermeisten MitarbeiterInnen fl eißig nach innen turnen, also innerhalb der Gemein-de arbeiten und nur ein Bruchteil wirklich nach draußen geht. Das bedeutet für mich im Klartext: Lass die Anderen machen und kümmer dich um den Job, der deinen Gaben entspricht. Du gehst auf die Straße und versuchst dort Menschen für Jesus Christus zu gewinnen, all das Andere können die Anderen ma-chen, von denen es ja tatsächlich jede Menge gibt. Mut zur Lücke. Mut zum Schwerpunkt. Mut zum gabengemäßen Dienst und weg von der Bedürfnis orientierten Treibjagd der Gemeinden auf jeden Mitarbeiter, der nicht in der Lage ist, nein zu sagen. Und vor allem ein klares Bekenntnis zum Allgemei-nen Priestertum. Natürlich ist es gut, dass wir eine Gemeindeleitung haben. Natürlich sind Älteste dazu da, für das Wohl der Gemeinde zu sorgen und die Gemeinde zu leiten. Natürlich ist es wichtig, sich verirrende und in Sünde fallende Geschwister zu ermahnen und ihnen zurecht zu helfen. Aber das sollte nicht dazu führen, dass sich hier eine Führungselite damit ver-gnügt, allen anderen zu sagen, wo es lang geht. Im Gegenteil, gerade weil sehr viele Gemeinden in ihren Aufgabenstellungen versagen, ist es um so wichtiger, dass wir Christen uns nicht darauf verlas-

Maschinengewehre taugen nicht zum Spagetti kochen...sen, dass alle anderen das schon richtig machen, sondern dass wir selber eigenverantwortlich danach fragen, was der Wille Gottes ist und ihn für unser persönliches Leben auch konsequent umsetzen. Radi-kal. Wichtig ist, dass wir erkennen, was wirklich Priorität hat in unse-rem Leben und uns von negativen Beispielen gerade der Amtsträger überhaupt nicht beirren lassen. Wir lernen gerade von Jeremia, dass der Wille Gottes oft von den Al-lermeisten ignoriert und verachtet wird. Und das in besonders schlim-mer Weise von den Amtsträgern und vollzeitlichen Mitarbeitern im Reiche Gottes. Das war schon immer so und das ist auch heute so. Ja, es gibt die wunderbaren frommen, braven, gottesfürchtigen und treuen Mitarbeiter Gottes, die ernsthaft nach dem Willen Gottes fragen, die beten, Bibel lesen, opfern, Zeugnis geben und alles tun, um den Willen Gottes in ihrem Leben umzusetzen. Aber viele taten es zur Zeit Jeremias nicht und viele tun es heute in gleicher Weise nicht. Viele führen „Gott in der Faust“ und lassen dabei Gott einen guten Mann sein. Viele reden vom Willen Gottes, wie von einem Werkzeug, das sie einsetzen, um ihre eigenen Ziele mit unerbittlicher Konsequenz zu verwirklichen. Doch wie auch immer. Wir bleiben dem Willen Gottes verpflichtet, egal was andere tun, denken und lassen. Wir haben die Pfl icht und die Aufgabe, den Willen Gottes zu erkennen und umzusetzen, so gut wir das halt können. Und das lässt sich wohl am besten mit dem Wort zusammen fassen: „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde,und sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ 1, Tim. 2,4

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Der Kleine Schreiberling Nr. 448

Rolf ist Fußball-FanMein Kollege Rolf ist Fußballfan - Borussia Mönchengladbach ist sein Favorit. Das ist sein Verein. Man kann mit Rolf nicht länger zusammen sein, ohne dass dieses Thema nicht mindestens eins zwei Mal auf den Tisch kommt. Er erzählt vom Leiden und Ergehen seines Vereins. Er fährt an den Wochenenden hin. Er nimmt zutiefst teil an Sieg und Niederlage seines Vereins. Kurz um: Rolf und Fußball, Rolf und Borussia Mönchengladbach das ist wie ein Topp und ein Deckel. Die gehören zusammen.

Ganz ähnlich geht mir das mit Jesus. Mich kann auch keiner über längere Zeit an seiner Seite haben, ohne dass nicht irgendwann einmal dieses Thema auf den Tisch kommt. Weil Jesus mir so wichtig ist. Weil von Jesus so unendlich viel abhängt. Für mich und für jeden anderen von uns. Denn Jesus ist nicht nur ein Fußball. Jesus ist der Retter der Welt.

Ich habe eine Kiste auf der steht: Jesus rettet! Nicht etwa, weil ich keinen anderen Spruch hatte, nein, sondern weil das für mich die wichtigste Nachricht der Welt ist. Jesus rettet!

Denn wir Menschen sind verloren ohne ihn. Wir Menschen würden in unseren inneren Sümpfen

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ersaufen, wir würden an unserem Versagen, an unser Schuld an unseren vielen Formen der Gemeinheit kaputt gehen.

Und niemand kann sagen, dass er völlig frei davon ist. Hälst du immer deine Versprechen? Machst du immer das was richtig ist? Gibt es in deinem Leben nicht die dunklen Ecken und Geschichten von denen du sagst, die wären besser nicht passiert?

Genau. Und so geht es doch jedem von uns. Und darum brauchen wir Jesus. Denn sonst gehen wir an unserer Schuld

kaputt. Nur Jesus kann Sünden vergeben. Nur Jesus kann uns von unserer Schuld befreien.

Denn Jesus Christus ist der Sohn Gottes und er kam in diese Welt, er wurde Mensch, um uns von unserer Schuld zu befreien. Doch das ging nicht einfach so. Schuld kann man nicht einfach wegwischen. Jesus musste dafür einstehen. Er konnte nicht einfach sagen: Macht nichts, Schwamm drüber und okay. Nein, er musste sein Blut dafür geben. Er ging ans Kreuz. Er übernahm

Ein echter Fußball-Fan ist überall zu erkennen

unsere Schuld, er bezahlte für uns die Rechnung. Er beglich unsere Schulden bei Gott. Er starb. Er wurde begraben. Aber er blieb nicht im Grab. Er ist auferstanden. Als Beweis dafür dass er tatsächlich der Sohn Gottes ist. Dass die Sache mit Jesus stimmt. Jeder der an Jesus Christus glaubt, bekommt seine Schuld vergeben. Jeder, der an den Sohn Gottes glaubt und ihm sein Herz öff net, der bekommt das Heil, das ewige Leben. Er darf für immer bei Gott sein. Er darf für immer bei Gott leben. Die Bibel sagt: Wer Jesus hat, der hat das ewige Leben. Wer Jesus Christus

nicht hat der hat das Leben nicht. Also der springende Punkt ist: Hast Du Jesus? Hast du ihm dein Leben übergeben. Hast du für ihn dein Herz geöff net. Hast du dich ihm anvertraut?

Davon hängt dein Leben ab. Denn wenn du dieses

Opfer ablehnst, dann gibt es kein anderes für dich. Da ist keine Alternative da, denn Gott hat bereits sein Größtes gegeben. Mehr geht nicht.

Das ist wie beim Poker. Nach einem All In, gibt’s keine zweite Chance. Da ist ja bereits alles was möglich war im Topf. Also, wenn du nach einem All In immer noch nein sagst, dann gibt es keinen Plan B. Keine zweite Chance. Nix geht dann mehr. Denn mehr als Jesus hat Gott dir nicht zur Versöhnung anzubieten.

Nach einem All In,

gibt’ es keine zweite Chance.

Mehr als Jesus

kann Gott Dir nicht bieten!

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Der Kleine Schreiberling Nr. 449

Es war mir so peinlich. Ich war etwa 23 Jahre alt, war gerade zum Glauben gekommen und hatte einen tollen Job bei der Bundespost bekommen. Ich war voller Eifer. Ich kaufte mir eine richtig große Bibel und nahm sie demonstrativ mit auf die Arbeit. Ich arbeitete damals in der Fernvermittlung, es war eine reine Frauenabteilung mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen im Schichtdienst rund um die Uhr. Ich fühlte mich gut bei den Damen, ein wenig eingeschüchtert zwar, aber doch brennend in dem Bedürfnis den Menschen von Jesus Christus als meinem Herrn und Erlöser zu erzählen. Nun, das ging nicht lange ohne Konflikte ab. Eines Tages kam eine Kollegin, baute sich vor mir auf, nahm meine Bibel vom Tisch und sagte laut, so dass wirklich jeder das hören konnte: „Ach, was liest denn unser Kollege da Schönes?“ Schon die Einleitung triefte vor Spott und Hohn. Sie schlug die Bibel an der Stelle auf, an der ich tatsächlich gerade las und dann baute sie sich auf und las mit lauter, spottender, schallender Stimme: Da steht: (Römer 1,22-32)„Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.

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Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen. Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist, voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfi nderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig. Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.“ Es war eine Katastrophe. Sie las jedes Wort betont mit schneidender Schärfe. Es klang so, als ob sie den größten Schwachsinn vorlese, den das Universum zu bieten habe. Wie kann man nur als erwachsener Mensch ein derart bescheuertes, primitives Zeug lesen. Sie gab mir die Bibel zurück, triumphierend mit derart bloßgestellt zu haben. Triumphierend mich wie einen Haufen Hundescheiße in der Ecke aussehen zu lassen. Es war mir so peinlich. Nun, damit war ich ja in guter Gesellschaft. Es war die größte Niederlage meines bis dahin noch jungen Lebens. Aber war das bei Jesus am Kreuz nicht auch

Voll peinlich!ganz ähnlich. Sah das nicht auch aus wie eine einzige furchtbare Niederlage? Als er da hing, nackt, verspottet, ausgepeitscht, blutend, erstickend, sterben. Verfl ucht von einer Gesellschaft, die ihn nicht haben wollte? Doch nach Karfreitag kam Ostern. Und damit folgten Sieg und Auferstehung. Auch bei mir diente dieses Desaster dazu, dass in den nächsten drei Jahren mich jede Kollegin intensiv befragte, warum ich an Gott glaube. Viele Kolleginnen konnte ich privat besuchen und von Jesus erzählen. Sie waren irgendwie beeindruckt, dass ich diese Niederlage so getragen habe und dass mir dies dennoch wichtig blieb. Die scheinbar größte Nieder lage meines Lebens wandelte sich in einem milden Sieg. Oft nutzt Gott unsere Niederlagen, um an Sein Ziel zu kommen. Wir lernen daraus, dass es nicht auf uns, sondern auf Gott ankommt. Ein Schatz in tönernen Gefäßen. Paulus schreibt

1. Korinther 2,1: „Auch ich, liebe Brüder, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu verkündigen.Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mi t überredenden Wor ten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.“

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Der Kleine Schreiberling Nr. 450

1.Sam 17,47: „und damit diese ganze Gemeinde innewerde, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft; denn der Krieg ist des HERRN...“

1. Es ist ein Krieg!Der Krieg ist des Herrn (1.Samuel 17,47) dieser Satz bewegt mich zur Zeit sehr stark. Auseinandersetzungen gibt es ja viele und ich bin ganz gewiss ein konfl iktfreudiger Mensch. Ja, in der Tat, die Verkündigung ist ein Kampf. Die Arbeit für das Evangelium ist stets eine harte Auseinandersetzung, wenn ich wirklich ernsthaft versuche Jesus Christus bekannt zu machen. Jesus rettet! Das ist die Botschaft und jeder der das wirklich glaubt, jeder der mit allem Er ns t und m i t g roße r Ernsthaftigkeit dafür eintritt wird die Erfahrung machen: Ja es ist ein regelrechter Krieg. Da gibt es Feinde, Leute, die sich ägern, wenn ich von Jesus rede, wenn ich zu Jesus einlade, wenn ich von der Liebe getrieben, M e n s c h e n wa r n e: D u brauchst Jesus Christus, denn ohne Jesus Christus gehst du verloren. In der Bibel heißt es: „Wer Jesus hat, der

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hat das Leben, wer Jesus Christus nicht hat der hat das Leben nicht.“ Jeder der das glaubt und darum mit einer heiligen Ernsthaftigkeit und einer großen Entschiedenheit, mit einer heiligen Eindeu-tigkeit unterwegs ist befin-det sich sofor t in einer umfassenden geistlichen Auseinandersetzung.

2. Krieg des Herrn bedeutet:

keine eignen Kriege!Doch Vors icht ! Daraus folgt auch, dass wir keine Privatkriege führen dürfen. Es geht nicht um Profi lierung, Erfolg und Angeberei. Es geht nicht um Rechthaberei. Wenn der Krieg des Herr ist, dann heißt das: Jesus ist der Chef im Regiment. Der oberste Befehlshaber ist mein Herr und Gott und nicht etwa meine Wut, mein Ehrgeiz oder mein sehr begrenztes strategisches Denken.

3. Krieg des Herrn bedeutet:

Gottes Wille geschehe!Der Wille Gottes ist für mich der Maßstab. Das ist der Tagesbefehl. Jeden Tag aufs Neue. Es geht immer wieder darum, Schritt für Schritt, Etappe für Etappe zu fragen:

Die sanften Krieger Gottes!Herr Jesus Christus, was willst du? Das hat Konsequenzen für die Wahl der Waffen: Steuerbetrug, Lüge, Feigheit und E i te l ke i t gehö ren jedenfalls nicht dazu. Das hat aber auch Konsequenzen für unsere Ziele: „Trachtet zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen!“ Es hat aber auch Konsequen-zen für mein Wohlbefi nden, für für meine Leidensscheu, für meine körperliche Unver-sehrtheit, und für meinen privaten Komfort. Im Feld muss ich oft mein Himmelbett gegen einen Schlafsack, meinen Palast gegen ein Zelt und mein Festessen gegen die schmale Feldküche tauschen. Nicht das diese angenehmen Dinge des Lebens verboten wären. Es gibt Etappen, da darf ich es mir so richtig gut gehen lassen. Doch wir dürfen die Einsatzbefehle nicht ignorieren. Im Einsatz hat man nur sehr selten Sekt und Kaviar dabei. Ja es ist ein Kampf. Ein Kampf der von Gott ist und den Gott führt, aber vor allem, den Gott will. Es geht um eine heilige Ernsthaftigkeit, die von jedem echten Soldaten erwartet wird, erst Recht von denen des Herrn.

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Der Kleine Schreiberling Nr. 451

Ein wunderschönes Konzert in der Philarmonie in Berlin. Ich erinnere mich so gern daran. Was war das schön! Die Schule hatte uns heran geführt an die wunderbare Musik von Ludwig van Beethooven und nun durften wir die Neunte Sinfonie hören. Wie schön. Wir hatten den Eintritt bezahlt und gaben uns nun ganz, neugierig und froh dem Genuss dieses herr lichen Musikstückes hin. Wir kämen nie auf den Gedanken, selber in die Tasten zu greifen, oder auf die Bühne zu gehen. Völlig undenkbar. So viele Christen unter uns halten ihre Gemeindemit-gliedschaft fast auschließlich für einen Konzertbesuch. Sie bezahlen ihren Eintritt, sie sind voller Vorfreude und genießen den Gottesdienst, kämen aber niemals auf d ie Idee, dass s ie am Missionsauftrag Anteil haben. Sie bezahlen ihren Anteil am Pastor und sind darum davon überzeugt, dass das sein Job ist, Menschen zu Christus zu bringen. Sie sparen nicht mit Kritik, wenn er seinen Job nicht so richtig macht, ganz so wie sie ein Konzert kritisieren würden, wenn es nicht ihren Ansprüchen

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genügt. Ihr Christsein ist von Anfang bis Ende eine Art religiöser Konsum. Mit netten Worten. Auf hohem Niveau. gut gekleidet. Ganz so, wie man das bei einem Musikevent macht. Ja, das ganze Leben betrachten diese Menschen als ein Musikevent, das ihnen Vergnügen bereiten soll. Das ihnen Spaß machen soll. Und das sie bitte auf keinen Fall belasten soll. Sie wollen Freude am Leben haben, Stress und Nerverei halten sie weit von sich. Hat denn Jesus Christus am Kreuz sein Erlösungswerk als ein Event betrachtet? Hat er uns als Christen zum Zuschauen ermuntert, wie er dort am Kreuz leidet, durstet, erstickt und verblutet? Kreuz tragen, ausgepeitscht werden, verlacht werden - all das ein Event als eine Einladung zum Konsum für uns?Paulus sagt uns: 1.Tim 1,18„Diese Botschaft vertraue ich dir an, mein Sohn Timotheus, nach den Weissagungen, die früher über dich ergangen sind, damit du in ihrer Kraft einen guten Kampf kämpfst!“Paulus hat sein Leben als einen Kampfeinsatz betrachtet. Bei einem Kampfeinsatz steht keiner nur dumm rum. Da ist Gefahr, da ist Leiden, da ist

Konzert oder Kampfeinsatz?Schmerz. Das kostet Kraft und Einsatz. Hier kann sich keiner schonen, wenn er nicht auf dem Feld liegen bleiben will. 1.Thess 2,2: „...denn obgleich wir zuvor in Philippi gelitten hat ten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, fanden wir dennoch in unserm Gott den Mut, bei euch das Evangelium Gottes zu sagen unter viel Kampf.“1.Tim 6,12: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“Hebr 10,32: „Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens,...“Hebr. 12.1 „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,...“ Konzert oder Kampfeinsatz? die Bibel hat eine eindeutige Antwort: 2.Tim 2,3: Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesu.“ Der Kampf ist Pfl icht! Gott will unseren Einsatz!

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Der Kleine Schreiberling Nr. 452

Komm wieder, wenn du weißt, was du willst! In einem sehr sympathischen Film setzt eine Frau ihren Freund vor die Tür, weil er sie zwar liebt, aber er dennoch nicht ausreichend stark die richtigen Konsequenzen zieht. „Ja, er liebt sie, aber heiraten will er sie nicht!“„Ja, er liebt sie, aber so ganz auf sie einlassen will er sich nicht.“ Sie sieht sich das eine ganze Weile mit an, und dann schmeißt sie ihn mit den Worten raus: „Komm wieder, wenn du weißt was du willst!“ Ich fi nde das bemerkenswert. Kein Larifari. Kein hin und her. „Komm wieder, wenn du weißt was du willst!“ Ich fi nde das vor allem darum so sympathisch, weil das bei Gott genau so ist. Wir kennen vielleicht das Sprichwort: „Sei ganz sein oder lass es ganz sein!“ Viele Leute stellen sich hin und jammern: Ja, ich glaube nicht an Gott, als ich ihn gebraucht habe, hat er mir nicht geholfen. Als ich gebetet habe, hat er mir nicht geantwortet. Das ist so ein Riesen Quatsch, wie man sich das nur vorstellen kann. Als ob Gott sich von uns wie ein Bär an einem Ring durch die Manege ziehen lassen würde. Das erste was wir unbedingt im Umgang mit Gott verstehen müssen ist doch: Gott ist der heiliger Gott! Und er denkt nicht im Traum daran, sich auf unsere merkwürdigen Spielchen einzulassen! Er macht mit uns keinen Kuhhandel: „Wenn du dies oder das für mich tust, dann will ich an dich glauben.“ Ich kann an dieser Stelle nur bezeugen: ja, es gibt diesen lebendigen Gott. Er ist allmächtig und ewig und von ihm hängt unser ganzes Leben, unser Gelingen und

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Gedeihen ab. Nicht Gott braucht uns, sondern wir brauchen Gott! Es ist schierer Wahnsinn, mit dem Allmächtigen auf diese komplett idiotische Art und Weise handeln oder diskutieren, kämpfen oder streiten zu wollen. Wir sollten konsequent sein: Entweder es gibt kein Gott, dann brauche ich auch nicht zu ihm zu beten. Oder aber es gibt einen Gott, dann bin ich sein Geschöpf und dann ist es lebenswichtig für mich zu erfahren, was ich zu tun habe. Die Bibel ist das Wort Gottes. In der Bibel redet Gott zu uns Menschen und in der Bibel erfahren wir, wie unser Leben gelingen kann. Am klarsten und am deutlichsten lässt sich das im Johannesevangelium erkennen im Johannes 3,16: Da heißt es: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab auf das alle die an ihn glauben nicht verloren werden sondern das ewige Leben haben. Hier werden zwei Wege aufgezeigt: Der eine führt in ein Verderben. Wir gehen ohne Jesus Christus in unser Verderben. Früher oder später. Der andere Weg führt in eine Geborgenheit mit Christus und durch Christus. Jesus Christus bietet uns seine inzigartige und ewige, nie endende Freundschaft und Gemeinschaft. Das Heil, das ewige Leben an. Und dazu noch die Vergebung unserer Sünden. Vier Dinge bringen uns zu Gott: 1. Gott liebt uns, und er will, dass unser Leben gelingt! 2. Die Sünde trennt uns von Gott! 3. Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam in diese Welt, um für unsere Sünde stellvertretend für uns am Kreuz zu sterben. 4. Nimm ihn an! Bekehre dich zu deinem Gott! Vertraue dich deinem Gott an.

Komm wieder, wenn du weißt, was du willst!Öff ne Jesus Christus dein Herz. Dann wird er zu dir kommen und dir deine Sünden vergeben und dann schenkt er dir das ewige Leben. Wir sind eingeladen! Gott lädt uns ein zum ewigen Leben! Matthäus 11,28 heißt es: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Und im Römerbrief Kapitel 10,9-13 steht: 9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. 11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« 12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.13 Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5). Also wie war das noch mal in dem Film? Die Frau setzte ihren Freund vor die Tür, weil er einfach nicht eindeutig genug zu ihr stand. Und mit Gott ist das ganz genauso: Bekehre dich zu deinem Gott und zwar von ganzem Herzen. Und erst dann kann dein Leben gelingen!

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Der Kleine Schreiberling Nr. 453

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Liebe Freunde,hier in Frankfurt gibt es immer mal wieder eine Demonstration. Da wird gegen Tierversuche protestiert, oder gegen den Hunger in der Welt, oder gegen die unglaublichen Ungerechtigkeiten in dieser Welt.Bei mir ist das völlig anders. Ich demonstriere jeden Tag. Ja, Sie haben richtig gehört. Jeden Tag. Jeden Tag bin ich auf der Straße und demonstriere. Ich protestiere. Aber ich bin nicht gegen irgendwas. Ich kämpfe nicht gegen irgend eine Richtung. Sondern ganz im Gegenteil. Ich trete für etwas ein. Tag für Tag bin ich dafür. Ich bin für Jesus Christus, den Sohn Gottes. Für ihn demonstriere ich jeden Tag in der Woche, denn ein Leben mit ihm lohnt sich. Er ist der einzige, der unserem Leben Sinn und Richtung geben kann. Er ist der einzige, der mir meine Schuld vergeben kann. Er ist der einzige,

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der mir nach dem Tode das Ewige Leben schenken kann.Denn er ist der Sohn Gottes. Er ist für meine Schuld am Kreuz gestorben. Und ich habe hier in diesem Leben die Wahl:Entweder lass ich mich von ihm schützen oder mich schützt gar nichts vor dem heiligen Gott. Entweder ich lasse mir das, was er am Kreuz getan anrechnen, oder ich muss alleine vor Gottes Gericht treten und da weiß ich jetzt schon: Ich werde dort nicht bestehen können.Also: Ich demonstr iere nicht gegen irgendetwas, sondern ich demonstriere für Jesus. Er ist der Retter der Welt, der Heiland, meine Burg, mein Friede, mein Fundament. Er ist mein Freund. Und er allein meint es wirklich restlos gut mit mir.Wir meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sind eingeladen.Matthäus 11,28 steht: Kommet

Jeden Tag eine Demo!her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.Wir sind eingeladen!Zum Schluss noch ein Wort aus dem Römerbrief: Römer 10, 9 – 13:Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.13 Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).

Für Jesus allein!

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Der KleineSchreiberling Nr. 454

Ein Chip den eine Firma ihrenMitarbeitern ausgerechnetim so sozialen Schwedenimplant ie r t is t nun e indeutlicher Hinweis darauf,dass die Bibel Recht hat: DieEndzeit kommt. Wir könnenbei Spiegel Online unter: http://www.spiegel.de/karr iere/schweden-cyborg- firma-implantier t-mitarbeitern -mikrochips-a-1141826.htmldavon lesen.

Noch ist es freiwillig! Noch istes harmlos! Aber der Damm istgebrochen. Mitarbeiter dürfendie Chipkarte freiwillig durcheinen Chip ersetzen, densie sich zwischen Daumenund Zeige nder einschießenlassen. Ein kurzer Piex, einVorgang nur von wenigenMinuten und schon gehörtman dazu.

Die Vorteile sind so gewaltig,dass wir hier mit Sicherheitan dem Beginn einer großenEntwicklung stehen. KeineChipkar ten mehr nötig.Vollständige Kontrolle allerMitarbeiter, Programmierungaller Chips im Vorübergehen.Wer keinen Chip hat ist sofort

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zu erkennen, gehört nichtdazu. Kann ausgegrenztwerden.

Noch ist es freiwillig. Sofreiw il lig w ie Leih- undZe itarbei t . Ke iner w irdgezwungen. Aber die meistenlassen sich darauf ein, weil eskaum noch Alternativen gibt.

Man stelle sich vor, dass diesallgemeiner Standard wird. Sowie heute die P icht zu einemGirokonto. Oder kennen Sieirgendeinen Arbeitnehmerohne Girokonto? Genau.Wenn nun der Chip die gleicheBedeutung gewinnt?

Nicht schlimm? O, doch!Denn wir wissen aus derBibel, dass es eine Zeit gebenwird, wo niemand mehr ohnedas Zeichen des Teufelskaufen oder verkaufen wird.Es ist der Beginn einerweltweiten Diskriminierungvon Chr isten. Wir habenuns daran gewöhnt, dassin unserer Zeit viele, vieleChristen verfolgt und getötetwerden. Die Welt wird sichauch daran gewöhnen, dassüber einen Chip eine absolute

Die Endzeit kommt!Kontrolle über die Bewegung,über die Entwicklung, über dieGesinnung eines Menschenmöglich ist.

Nun, macht euch bereit, ihrChristen, macht euch bereit!Habt Mut, haltet an derHo nung fest: Jesus Christusist der Herr und er wirdwiederkommen.

Gerade weil die Bibel unsdies so konkret ankündigt,gerade darum dürfen wir umso gewisser sein,nach der Endzeit kommt dieEwigkeit. Und das bedeutetfür alle Menschen, die zuJesus Christus gehörenEwige Geborgenheit in Gott,Ewiges Leben, Ankommenin der Ewigen Freude undHeimat. Unser Herr kommt!Halleluja!

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Der KleineSchreiberling Nr. 455

„Rut antwortete: Redemir nicht ein, dass ichdich verlassen und von dirumkehren sollte. Wo duhingehst, da will ich auchhingehen; wo du bleibst, dableibe ich auch. Dein Volkist mein Volk, und dein Gottist mein Gott. 17 Wo dustirbst, da sterbe ich auch,da will ich auch begrabenwerden. Der HERR tuemir dies und das, nur derTod wird mich und dichscheiden.“ Ruth 1,16

Diese Stelle zeigt: Liebeist ein Entschluss, eineWillensentscheidung.Ruth beweist an Naomi Treueund Liebe. Sie hat nichtsdavon. Sie verzichtet aufihr eigenes Lebensglück.Auf eigene K inder. AufWohlstand, Bequemlichkeit,Sexualität. Auf Heimat.

Was kann Naomi ihr bieten?Naomi ist eine alte Frau.Bei ihr zu bleiben, ist eineEntscheidung zum Dienst.Ist eine freiwillige Hingabe,ein Opfer. Eine alte Frauzu versorgen, von der sienichts erwarten kann. Dasist wunderbare, selbstloseLiebe.

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Dieser Text zeigt aber auchnoch etwas anderes: Naomiist traurig. Sie fühlt sich vonGott benachteiligt. Zur Seitegestellt. Bestraft. Sie kamaus der Fülle und lebt nun inArmut. Sie ist traurig, dass ihrGott sie nun so im Schattenexistieren lässt.

Es gibt für uns Lebensphasen,da meinen wir verlassen undbenachteiligt, ja geradezubestraft zu sein. Ganz so wiebei Naomi. Doch wir sehen andem weiteren Lebensverlauf,dass das Handeln Gottesnur den Boden bereitetum sie in eine neue Phasedes Lebensglück und desSegens zu führen. Auf dasWesentliche reduziert, indie Armut gestellt, erweistsich der Glaube als echt,als Hingabe, als Beharrenauf einen Gott, den sie zwarnicht versteht, den sie aberdennoch liebt. Und dieseLiebe adelt sie. Nachdem siedies erlitten hat, nachdem siediese Not durchschritten hat,segnet sie Gott um so stärker.Und sie empfindet diesenspäten Segen auch vollerDankbarkeit viel intensiver alsalles bisheriges Lebensglück.Sie spürt die Gnade, spürt

Ruth hält treu an ihrer Liebe fest!das Wohlwollen Gottes mitdem sie nicht mehr rechnenkonnte. Es ist ein herrliches,ein wahres Geschenk, dassie unglaublich erfüllt undbeglückt.

Wenn du in einer Lebens-phase bist, in der du leidestund glaubst, dass Gott dichnicht liebt. Dass er dichbenachteiligt oder sogarbestraft. Wenn du denkst,dass da nichts Schönes mehrkommt, kein Glück mehrfür dich da sein wird, dannschöpfe Hoffnung aus derGeschichte mit Ruth. Gegenal le Wahrscheinlichkei t,gegen alles Naheliegende,gegen alle traurige Realitätwird Naomi durch die Liebevon Ruth trotz allem gesegnet,zu einer Zeit, wo sie nichtmehr damit rechnen konnte.Zu einem Zeitpunkt, wo alleZüge abgefahren zu seinschienen. Alles schien zuspät und vorbei zu sein, unddann griff Gott doch durchseine Liebe ein. Bei Gott istkein Ding unmöglich. Ho eauf ihn! Rede mit ihm. Vertraudich ihm an. Er wird einenguten Weg für dich nden!

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Der KleineSchreiberling Nr. 456

Einer trage des andernLast, so werdet ihr dasGesetz Christi erfüllen.Galater 6,2

Den Krempel von wildfremdenLeuten übernehmen? AndererLeute Säcke schleppen? Daserscheint uns ziemlich seltsam.Gut, wenn man Kavalier spielenwill, um Eindruck zu machen,wenn es um ein Date geht. Okay,dann ja. Oder vielleicht bei deneigenen Eltern, wenn sie vomEinkaufen kommen. Nun gut,dann ja. Aber ansonsten?wie seltsam uns dieser Gedankevorkommt, können wir schonentdecken, wenn es darumgeht, im Bus unseren geradeheiß erkämpften Sitz für einenMenschen frei zu machen,der älter ist als wir, oder derdiesen Platz nötiger als wir zuhaben scheint. Das fällt unsoft nicht leicht. Und oft wird esauch gar nicht mehr gemacht.Der Berufsverkehr mit seinerHektik, Enge, seinem Stress undunsere Müdigkeit lassen unsabstumpfen. „Einer trage desAnderen Last?“ Ein seltsamerGedanke. Vielleicht sogar einutopischer Gedanke. In eineranderen, besseren Welt...vielleicht? Doch dieser Satz stehtja in der Bibel. Im Galaterbrief.Paulus hat ihn geschrieben.Und er ging mit gutem Beispielvoran. Er trug die Lasten Andererin jeder Hinsicht und er fordertes uns auf, ihm gleichzutun.Dabei schreibt er von etwasfür uns zunächst sehr seltsamklingenden Nachsatz: „So werdet

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ihr das Gesetz Christi erfüllen...“Was soll das heißen? „GesetzChristi?“ Das klingt für unsereOhren heute höchst seltsam.Jesus - gab es den überhaupt.Und selbst wenn, was geht michJesus heute an?Daraus folgt: Dieser Satz wendetsich nur an jene, die JesusChristus kennen. Für die anderenwird er zunächst fremd bleiben.Das Gesetz Christi - was istdas überhaupt? Wir kennen dasGrundgesetz. Wir kennen dasBürgerliche Gesetzbuch. Wirkennen das Strafgesetzbuch.Aber das Gesetz Christi?Worum geht es? Die Bibel gibtuns die Antwort. Im AuftragGottes. Die Bibel ist das RedenGottes. Sein Liebesbrief an uns.Und darin wird beschriebenworum es geht.Jesus Christus ist der SohnGottes. Er kam in diese Welt, umuns unsere Lasten abzunehmen.Die größte Last, die es für unsgibt ist die Sünde. Sünde hatjeder und im Grunde weiß auchjeder, dass er Sünder ist. Wirhalten nicht mal unsere eigenenGrundsätze ein, erst Recht nichtdie Grundsätze Gottes. Soweitmüsste uns das auch klar sein.Und das macht uns geradezuunfähig für die Gemeinschaftmit Gott. Der Himmel, dieEwigkeit mit Gott ist so eine Art„Geschlossene Gesellschaft!“Rein kommen nur, wer mit Sündenichts zu tun haben. Da aberjeder Sünde hat und jeder Sünderist, würde der Himmel absolutleer bleiben. Darum hat Jesusunsere Rechnung bezahlt. Er trugunsere Last ans Kreuz und litt an

Lastenteilungunserer Stelle die Strafe für dieSünde. Tod und Blutvergießen.Jesus trug unsere Last, er gabsein Leben. Er vergoss sein Blutfür uns. Wer sich darauf beruft,wer an ihn glaubt, darf rein in dasReich Gottes, weil Jesus denEintrittspreis gezahlt hat.Schwer zu verstehen? Stimmt.Trotz allem: Es gibt einen Wegzu Gott zu kommen. Der ersteSchritt ist, dass wir das Gesprächmit ihm beginnen: „Herr Jesus,bitte hilf mir, dich zu erkennen!“Das ist ein gutes Gebet. Einhilfreicher Anfang. Der nächsteSchritt besteht darin, die Bibelzu lesen. „Lass mich verstehen,was darin geschrieben steht!“Wäre hier ein hilfreiches Gebet.Gott führt mich dann Schritt fürSchritt. Es geht darum, dass wirMut und Vertrauen zu ihm fassen.Dass wir ihm unser Herz ö nen.Ja, dass wir ihn zu uns einladen.Gott kommt erst in unser Herz,wenn wir es wollen. Wenn wirihm von innen her die Tür ö nen.Die Braut vor dem Traualtar wirdgefragt, ob sie ihren Verlobtenheiraten will. Erst wenn siesagt: „Ja, ich will!“ wird die Eherechtskräftig. So etwas ähnlicheswill Gott auch von uns hören.Dass wir ihm sagen: „Ja, ichwill mit dir leben. Du sollst meinalleiniger Gott, mein Chef fürmein ganzes Leben sein!“Und dann erst gilt für uns dasGesetz Christi. Nämlich in derLiebe Christus ähnlich zu werden.Dann werden wir fähig und bereitdie Lasten anderer zu tragen.Weil wir Gott lieben, lieben wirauch den Menschen und teilenseine Lasten mit ihm. Aus Liebe.

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Der KleineSchreiberling Nr. 457

„Bei Gott ist Weisheit undGewalt, sein ist Rat undVerstand.“ Hiob 12,13„Wo nicht weiser Rat ist,da geht das Volk unter;wo aber viele Ratgebersind, ndet sich Hilfe.“

Spr 11,14

Es ng an zu regnen undich hatte es gar nichtbemerkt. Ich wollte geradelosgehen. Im T-Shirteinfach so. Es war bisherso schwül warm gewesen.Ich wollte eigentlichnur schnell einkaufengehen: Klebeband, Spüli,Schokolade. Doch dann trafich meine Nachbarin undsie sah mich in meinemT-Shirt. „Es regnet!“ sagtesie ihrer freundlichenArt und dafür war ich ihrwirklich dankbar. Ich gingschnell zurück und holtemir einen Schirm. Das warauch bitter nötig. Kalt wares geworden und die Nässehätte mir Sicherheit zuscha en gemacht. So bliebich trocken unter meinemSchirm und war meinerNachbarin von Herzendankbar für ihren guten Rat.Nun, ein derartiger Rat istzwar nützlich, aber dabeiging es ja doch um eine

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eher geringe Angelegenheit.Ob ich ein paar Minutenmehr oder weniger friereoder nass werde, istletztlich nicht so wichtig.Doch es gibt auch dieanderen, schwerwiegendenRatschläge, die uns helfenund unser ganzes Lebenbetre en können.Als ich vor fast vierzigJahren zu Gast bei einersehr lieben älteren Damewar, fragte sie mich nachmeinem Beruf. Als ich ihrdann sagte, ich macheGelegenheitsarbeiten,gab sie mir den gutenRat, mein Leben nicht zuverschwenden. Sie gab mirdie Adresse einer Stelleim Ö entlichen Dienst, ichsolle mich dort mal melden.Ich tat es und wurdetatsächlich angenommen.Das beein usste bis heutemein Leben. Ich bin jetztRentner und war Jahrzehntelang im Ö entlichen Dienst,verdiente gut und habeheute eine gute Pension.Was für ein Segen. Daswar schon ein wichtiger,hilfreicher guter Rat. Ganzähnlich wertvoll und wichtig,und vor allem auch Lebensverändernd ist der Rat, dendie Bibel uns gibt. Die Bibel

Guter Ratist das Buch der Weisheit.Sie ist das Reden Gottesin unser Leben hinein. EinLiebesbrief Gottes für uns.Die Bibel gibt uns den gutenRat:

„So tut nun Buße undbekehrt euch, dass eureSünden getilgt werden!“Apostelgeschichte 3,19

Buße tun heißt umkehren.Es geht darum, unseremLeben eine neue Richtungzu geben und von nunan mit Gott und für Gottzu leben. Nur so kannunser Leben gelingen. ImJohannesevangelium (Joh.3,16-17) heißt es:

„Denn also hat Gott dieWelt geliebt, dass erseinen eingeborenenSohn gab, damit alle,die an ihn glauben, nichtverloren werden, sonderndas ewige Leben haben.Denn Gott hat seinenSohn nicht in die Weltgesandt, dass er die Weltrichte, sondern dass dieWelt durch ihn gerettetwerde.“Vertrau dich dem liebendenGott an, er meint es gut mitdir!

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Der KleineSchreiberling Nr. 458

„Gott aber erweist seineLiebe zu uns darin,dass Christus für unsgestorben ist, als wirnoch Sünder waren...“

Römer 5,8

Die Liebe Gottes verändertunser Leben!

1. Gott existiert!Zunächst heißt es „Gotterweist...“, also damitverbunden ist die Botschaft:Es gibt einen Gott, einenlebendigen Gott! Dann diebrutale Wahrheit:

2. Wir sind SünderWir sind Sünder! Dadiskutiert die Bibel nichtlange rum. Wir alle sindschuldig vor Gott, weilwir nicht das tun, was wirtun sollten, weil wir Gottnicht ehren, an Jesus nichtglauben, und weil wir alleim Grunde nur unsereneigenen Wünschen undGedanken folgen. Wirleben nicht ein Leben zurEhre Gottes, sondern wirleben ein Leben in Gier undEgoismus. Das ist Sünde!

3. Gott liebt unsGott hat in uns investiert.Er ist aus Liebe in diese

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Welt gekommen, um uns zusegnen, zu helfen, ja mehrnoch um uns zu retten!

4. Gott zahlt einen Preis!Diese Liebe geschieht nichteinfach so, Gott zahlt dafüreinen hohen Preis. Er gabsein Leben.

5. Es war nötig!Sünde kostet immerBlutvergießen. Darum kamJesus Christus in dieseWelt, um am Kreuz diesenPreis an unserer Stelle zubezahlen. Das war nötig.Wir würden sonst alleverloren gehen und in dieHölle kommen, wenn Jesusdiesen Preis am Kreuz nichtgezahlt hätte.

6. Gott ändert dieRichtung

Mit Gott ändert sich dieRichtung. Er geht inVorleistung. Er tut etwasfür uns. Das gibt unserenLeben eine neue Richtung.

7. Gott verleiht uns WertWeil Gott uns liebt, weil erfür uns ans Kreuz geht, sindwir wertvoll und überauskostbar. Jesus gibt unseinen überaus großen Wert.Er adelt unser Leben.

Total geliebt!8. Gott gibt uns Sinn!

Durch das Opfer Jesubekommen wie einen Sinn.Gott spricht sein Ja zu uns.Wir leben durch ihn, dasbeschenkt uns und machtuns wertvoll.

9. SelbstannahmeWeil Gott mich liebt, kannich mich selbst auchannehmen und lieben.

10. BruderliebeWeil Gott mich liebt, kannund soll ich auch den Mit-Christen lieben.

11. FeindesliebeWeil Gott mich liebt, kannich den Gott Fernstehendenlieben.

12. Gott willmeine Antwort

Weil Gott mich liebt, darf ichihn auch lieben. Und zwarganz praktisch, in dem ichihm mein ganzes Leben zurVerfügung stelle und mitallem, was ich bin und habevon ihm Zeugnis ablege. Ichdarf für ihn werben, von ihmerzählen. Denn Gott ist dasBeste, was uns geschehenkann. Nimm die GnadeGottes an. Du bist totalgeliebt! Komm zu Jesus!

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Der KleineSchreiberling Nr. 459

„Da sandte das Volknach Silo und ließ vondort holen die Lade desBundes des HERRNZebaoth, der über denCherubim thront. Eswaren aber die beidenSöhne Elis bei der Ladedes Bundes Gottes, Hofniund Pinhas. Und als dieLade des Bundes desHERRN in das Lager kam,jauchzte ganz Israel mitgewaltigem Jauchzen,sodass die Erdeerdröhnte. 1. Samuel 4,4-5

Krimis und Horror sindgewiss keine Er ndung derNeuzeit. Schon im AltenTestament ging es mehrals rau zur Sache. Auchim 1. Buch Samuel ist dasso. Die Philister habenden Israeliten gehörigeingeheizt. Es gab vieleTote. Mehr als 4000. Dabesann sich Israel auf seinebisherigen Rezepte. In derNot schreit der Menschnach Gott. So auch Israel.Die Bundeslade mit denGesetzestafeln, die Moseeinst abgeholt hatte, wurdenun bemüht. Ein Kasten,ähnlich wie eine Sänfte, anlangen Stangen getragen.Und ausgerechnet die

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Söhne Elis Hofni undPinhas beaufsichtigendas Unternehmen. EinManöver, ganz klar. So,wie ein paar abergläubigeMenschen einen Schreindurch die Gegend ziehen,um irgendwelche Götterzur Unterstützung herbei zurufen. Doch hier gehen dieHo nungen von Hofni undPinhas nicht in Erfüllung.Manchmal ist dieGottlosigkeit wirklich naiv.Im Galaterbrief werden wirgewarnt:„Irret euch nicht! Gottlässt sich nicht spotten.Denn was der Mensch sät,das wird er ernten.“ Gal6,7

Was die beiden Lumpen inihren Priestergewändernabgeliefert haben, daswar kein Gottesdienst,sondern praktizierteGottesverachtung. Siehaben ihrer Gier freien Laufgelassen, haben geweihteOpfergaben geraubt, habenMahner und Priesterkollegeneingeschüchtert undbedroht, und ihren Vater Eli,der voller Gottesfurcht sieermahnt hatte, haben sieausgelacht. Und nun, wo esgefährlich geworden war.

Zu früh gejauchzt!Wo sie bedroht wurden vonden Philistern schnappensie sich den Wanderaltarund glauben damit ihrgottloses Leben fortsetzenzu können. Doch da habensie zu früh gejauchzt. Undmit ihnen ganz Israel. Gottschweigt und Gott greiftauch nicht ein. Sie müssendurchleiden, was sie sichselber eingebrockt haben.Jahrzehntelang war esgut gegangen, aber nunwar Schluss. Die Philisterschlugen ihnen den Schädelein, die Bundeslade wurdegeraubt und auch ihr VaterEli starb an jenem Tag.Diese Geschichte lehrtuns eines ganz deutlich.Wir können mit Gott nichtspielen. Wir können ihn nichtignorieren, um ihn dann,wenn wir in Schwierigkeitensind, aus der Taschezu ziehen, wie einenTalismann. Gott kann unserLeben ändern. Er kann unshelfen. Das ist wahr. Aberer tut es nur dann, wennwir ihn Ernst nehmen. WerGott nicht ernst nimmt, dennimmt Gott auch nicht ernst,wenn er um Hilfe schreit. Soeinfach ist das. Heute ist derTag des Heils. Nutze deineChance und trau auf Gott!

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Der KleineSchreiberling Nr. 460

„Da sagte ihm Samuelalles und verschwieg ihmnichts. Er aber sprach: Esist der HERR; er tue, wasihm wohlgefällt.“ 1. Sam 3

Der Eindruck täuscht!Das ist nicht fromm, dasist geradezu fahrlässiggleichgültig. Doch der Reihenach: Was ist passiert?

Zunächst lesen wir voneiner einsamen Frau, diegehänselt und verspottetwird, weil sie keine Kinderhat. In ihrer Not macht siesich auf, geht in den Tempelund bittet Gott um ein Kind.Sie verspricht ihm, dassdieses Kind ganz für Gott dasein wird. Ihm geweiht seinwird. Und sie wird erhört.Tatsächlich. Sie erhält einKind und sie bringt es in denTempel. Eine wunderschöneGeschichte. Samuel heißtder Knabe, der schonin frühester Jugend imTempel aufwächst undwirklich, wirklich fromm ist.Dieser Samuel hat einesTages als Knabe noch eineBegegnung mit Gott. Dieist aber alles andere alskindgemäß. Sie erinnerteher an eine Gruselstory.Gott kündigt dem unge-

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horsamen Volk Strafe undGericht an. Besonders dieSöhne von Eli, dem Priester,bei dem Samuel aufwächst,erzürnen Gott. Provozierenihn.

Und Eli? Der hört sich dasalles an. Er hört sich an,dass Gott Gericht kommenlässt, gerade auch wegender beiden missratenenSöhne, die ihre Gottlosigkeitund Gottesverachtung aufdie Spitze treiben. Unddann hat Eli nichts weiter zusagen:“Es ist der HERR; er tue,was ihm wohlgefällt.“

Das klingt so fromm und istdoch völlig verkehrt. Stattnun das Ruder rumzureißen,auf die Knie zu gehen,Gott anzu ehen. Statt dasVolk zu informieren um diemissratenen Söhne zurOrdnung und Umkehr zurufen. Statt laut ganz Israelvon dem bevorstehendenschrecklichen Gericht mittausenden von Toten zuinformieren, da kommteinfach nur diese lauwarme,durch und durch feige,passive, gleichgültigeAussage: Gott wird esschon machen!

Fromm - oder völlig verkehrt?Das ist in etwa so, als wennbei dir an der Haustür dieFeuerwehr klingelt und dirsagt, dass das Haus brennt,und du gehst erst mal in dieKüche und holst dir ein Bier.

So leben viele! Wir gehendoch alle über dünnem Eis.Die Tatsache, dass bisheralles gut gegangen ist, heißtdoch nicht, dass du ewigso weiter machen kannst.Es ist doch nicht in Steingemeißelt, dass du 90 wirst!Könnte doch sein, dass duviel früher als du denkstvor deinem Gott stehst unddann dich rechtfertigenmusst für ein Leben so völligan dem lebendigen Gottvorbei? Also komm. Liesdie Bibel, das ist das WortGottes. Bete, dass du esverstehst. Bete, dass Gottdir den Weg zeigt. Fang mitdem Johannesevangeliuman! Du weißt nicht, wievielZeit dir bleibt. Heute gilt:

„Denn also hat Gott dieWelt geliebt, dass erseinen eingeborenenSohn gab, damit alle,die an ihn glauben, nichtverloren werden, sonderndas ewige Leben haben.“Joh. 3,16

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Der KleineSchreiberling Nr. 461

„Es werden allezeit Armesein im Lande; darumgebiete ich dir und sage,dass du deine Handauftust deinem Bruder,der bedrängt und arm istin deinem Lande.“

5. Mose 15,11„Denn Arme habt ihrallezeit bei euch; michaber habt ihr nichtallezeit.“ Johannes 12,8„Denn ihr habt allezeitArme bei euch, und wennihr wollt, könnt ihr ihnenGutes tun; mich aber habtihr nicht allezeit.“

Markus 14,7

Die Einen betreiben eineperverse, egoistischeWelt ucht, in dem siesich dem Elend dieserWelt entziehen, undsich dabei ganz und garauf sich selber und ihreGlücksvorstellungen undKonzepte konzentrieren. DieAnderen lassen sich vonihrem schlechtem Gewissenin die Selbstzerstörungtreiben, das sie angesichtseines nie endendenLeides in dieser Welt sieverzweifeln lässt.Wie kann ein guter,emp ndsamer Mensch,angesichts von Hunger

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und Not, angesichts vonErdbeben und Krieg vollerGenuss sein Steak essenund spazieren gehen? DieseFrage stellt sich manchememp ndsamen Gewissen.Die Bibel zeigt uns: Wirkönnen uns noch sehrbemühen, wir können unsbis zur Erschöpfung undvölligen Selbstaufgabeengagieren und dochwerden wir das Elenddieser Welt nicht besiegen.Das Leid wird niemals indieser Welt vergehen, Armebleiben uns unser Lebenlang. Das aber macht unsnicht frei. Hier gilt es eineBalance zu nden zwischenhelfen und selber leben,zwischen Engagement undEntertainment.Denn Jesus weist uns jadarauf hin: Es geht zunächstdarum, ihn zu erkennen, ihnzu nden, solange er für unserkennbar und ndbar ist.Es geht darum sich erst ihmanzuvertrauen und dannerst dem Leid dieser Welt.Wenn wir ihn gefundenhaben, ihn den Retter undErlöser, dann können wirgetröstet und geborgenuns dem Leid dieser Weltengagiert stellen, ohnedaran zu Grunde zu gehen.

Das Leid dieser Welt ndet kein Ende!Wer zu Gott kommt wirdein neuer Mensch. Eineneue Kreatur. Nicht mehrgetrieben von sich selbstoder vom Elend dieser Welt,sondern auf ewig befreit fürGott und zum Ewigen Lebenbestimmt. Das schenkt unseine heitere Gelassenheit,in der aber die Liebe tätigist. Wir wissen um unsereGrenzen, aber auch umunsere P ichten, unddoch nden wir inmitten alldiesen Chaos und Elendsden Frieden Christi, der umGottes Möglichkeiten weiß.Sonst blieben nurVerzwei ung undResignation, da das Leidja nie endet und wir diesenKampf nicht in eigener Kraftgewinnen können.Aber gerade weil der Christum die Ewigkeit weiß,engagiert er sich im NamenGottes unermüdlich imDiesseits, in dieser Welt.Die Liebe ist in ihmeine bleibende, einetreibende, eine robuste,unerschütterliche Kraft, weilsie von Gott kommt undauf Gott hinweist. Denn sieweiß sehr genau: Erst wennder Mensch zu Gott kommt,erst dann ist ihm wirklichgeholfen.

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Der KleineSchreiberling Nr. 462

„Wenn aber Jehudi dreioder vier Spalten gelesenhatte, schnitt er sie abmit einem Schreibmesserund warf sie ins Feuer,das im Kohlenbecken war,bis die Schriftrolle ganzverbrannt war im Feuer.“

Jeremia 36,23

Auf der Straße habe ichein wirklich interessantesBild gesehen. AbsolutesHalteverbot! Klar. Baustelle.Na und? Der Autofahrersteigt aus, legt das Schildeinfach auf die Erde undkann nun parken. Ignorieren- Parken - Abwarten?Das passt gut zu demBibeltext in Jeremia 36,23.Der König bekommtvon Gott eine Warnungzugeschickt. Er ist einerdieser intoleranten Kerle,die sich nicht darumscheren, ob jemand Prophetoder Priester ist. Er hatdie Macht. Er darf alles. Erkann machen, was er will.Im Auftrag Gottes mahntJeremia zur Umkehr. Gotthat hier das Sagen, nichtso ein Tyrann. Doch es hilftnichts. Nun schreibt Jeremiaim Auftrag Gottes die WorteGottes auf eine Schriftrolle.Das ist das ultimativste

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Einschreiben, das wohl jeein Tyrann bekommen hat.Und der? Läuft er weiß an,erschrickt, tut Buße, fragtnach dem Willen Gottesund fängt an vor Furchtzu zittern? Von wegen! Erhockt sich gemütlich an denOfen, liest voller Hohn undSpott Gottes Botschaft anihn persönlich, schneidetdann immer den Teil derBotschaft an ihn, den erschon gelesen hat miteinem Messer ab und wirftihn ins Feuer. Krass!Ein Vogel Strauß könntees nicht besser machen.Bekanntlich ist diesesGeschöpf ja der Meinung:„Den Kopf in den Sandund die Gefahr ist gebannt!Auch krass. Doch wirsollten vorsichtig sein,denn viele von uns sindgar nicht so weit entfernt

Frechheit siegt!

von genau dieser Haltung.Wir haben heute das WortGottes in Form der Bibel.Der Wille Gottes klar unddeutlich an uns. An unsganz persönlich. GottesEinschreiben für uns. Fürjeden einzelnen von uns.Und wir? In vielen Fällenstellen wir sie ungelesenoder selten gelesen inden Schrank. Auch wirignorieren gern das WortGottes an uns.

Doch die Bibel warnt:„Und das ist das Zeugnis,dass uns Gott das ewigeLeben gegeben hat,und dieses Leben ist inseinem Sohn. Wer denSohn hat, der hat dasLeben; wer den SohnGottes nicht hat, der hatdas Leben nicht.“

1. Johannes 5,12

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Der KleineSchreiberling Nr. 463

In Frankfurt gibt es unglaublichschöne Gegenden, auch dort,wo man es vielleicht nichtvermutet. Ich war auf derSuche nach einem Tre punktund darum ein wenig vomWeg abgekommen. Plötzlichbefand ich mich in einerparkähnlichen Landschaftmit wunderbar harmonischeingefügten Wohnhäusern.Dass war betörend zauberhaftschön. Sanf te W iesen,Kiefern, Vogelzwitschern.Da ging mir das Herz auf. DasLeben kann so berückendschön sein. Sonnig, warm.vom nicht weit entferntenKinderspielplatz hör te ichdas Jauchzen und Johlender Kinder. Ihr übermütigesLachen, ihr Toben undbegeister tes nach vorneStürmen. Hier würde ichgerne wohnen. hier würde ichgerne bleiben. Ja, wirklich.Das war ein so freundlicheshelles, sonniges Bild vonHarmonie und Frieden, vonheiterer Lebensweise, vonLeben und Leben lassenAtmosphäre. Aber etwas warmir aufgefallen. Etwas störtedas Bild. Etwas stimmte nichtmit dem Rest überein. Daswar der Müll. Neben einerRosenhecke hatte jemandachtlos seinen Sperrmüllabgeladen. Wenig weiter

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war ein Einkaufswagenstehen gelassen worden.Dann wieder fand ich einePlastiktüte. Wohin ich auchblickte, überall gab es diesekleinen Müllinseln.Da dachte ich mir: Was fürein starkes Bild es doch istfür unser Leben. Wie schönkönnte unser aller Lebendoch sein, wenn es da nichtden Müll gäbe. Jeder hat Müll,jeder verursacht Müll. Müllkann ich zwar versuchen ingewissen Grenzen zu halten,aber ganz vermeiden, das istglatt unmöglich. Wenn icheinen Joghurt esse, wennich Tomaten kaufe, ein PfundKaffee, eine Tüte Chips,überall entsteht Müll. Natürlichkann ich ihn wegwerfen, abervermeiden kann ich ihn nicht.So ähnlich ist es auch mit derSünde in unserem Leben.Ja, mit der Sünde verhält essich ganz genauso. Ich kannversuchen, sie in Grenzenzu halten, völlig vermeidenkann ich sie nicht. Nur wohinmit der Sünde. Welche ArtMülleimer gibt es für dieSünde? Und genau wie beimMüll ist es ja so, wenn ich nichtvon Zeit zu Zeit aufräume,ersticke ich daran. Das giltfür den Müll ebenso, wie fürdie Sünde! Für manchenfrommen Menschen mag es

Traumhaft schöne Landschaftenmerkwürdig klingen: AberJesus ist unser Mülleimerfür die Sünde. Denn amKreuz von Golgatha ist er fürunsere Schuld und Sündegestorben, für all den Müll,den wir verursacht haben.Gott selber kam in diese Welter wurde Mensch und damitsterblich, und ließ es sichsein Leben kosten, um denPreis für all das Verkehrtein unser aller Leben zubezahlen. Denn Sünde hatihren Preis. Der Hebräerbriefsag t es so d r ast i sc h:Es gibt keine Vergebungo h n e B l u t v e r g i e ß e n .Unsere Sünde schreit nachVergeltung und Blut. Darumübernahm Jesus für uns dieRechnung für Schuld undVersagen, für Sünde undRebellion, für Egoismus undVerkehrtsein, für Irrtum undGleichgültigkeit, Ungehorsamund Herzlosigkeit. Er gabsein Blut, damit unser Blutnicht ießen muss. Wir habendie Wahl. Berufen wir unsauf Jesus, so wie er es unsangeboten hat, oder haltenwir stolz an einem Lebenohne Gott fest und müssendann aber auch selber dafüreinstehen. du hast die Wahl:Entweder Vergebung durchJesus oder Ersticken im Müllaus Schuld und Sünde.

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Der KleineSchreiberling Nr. 464

„Und auch ihr als lebendigeSteine erbaut euch zumgeistlichen Hause und zurheiligen Priesterschaft, zuopfern geistliche Opfer,die Gott wohlgefällig sinddurch Jesus Christus.“

1. Petrus 2,5

Gegenüber von unseremFahrstuh l in Frankfu r t ,Praunheimer Weg, da gibtes ein Mosaik. Ich habebis heute noch nicht soganz vers tanden, wasdas Gesamtbild darstellensoll, aber eines habe ichver standen: Es is t e inGemeinschaf tswerk ausvielen, vielen Einzelstücken.I ch h ab e e in e gr oß eSympathie für Mosaiksteine,besonders für die dunkelblauglitzernden, denn als Kindim Kindergarten haben wirmal für unsere Eltern aufHolz solche Mosaiksteineaufgeklebt. Das war schön.Bis heute hat mir das viel zusagen. Auf diesem Bild gibtes große und kleine Steinein vielen Farben. Jeder Steinist wichtig. Wenn auch nurein einziger Stein fehlt, dannwird das ganze Bild gestört.Ja geradezu als misslungenempfunden. Selbst wenneiner dieser winzigen kleinenblauen Mosaiksteine fehlen

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würde, der Schaden würdedas ganze Bild betreffen.Die gesamte Harmonie wärezerstört.

Petrus fordert uns auf im 1.Petrusbrief, Kapitel 2, Vers5 „wir sollen uns erbauenals lebendige Steine...“Das klingt zunächst ein wenigschräg, denn Steine sind janicht lebendig, sondern tot.Aber hiermit ist gemeint,dass wir aktiv, willentlich unseinbringen sollen. Wir sollenuns einbauen gewissermaßenin die Gemeinde. Das heißt,wir brauchen Beständigkeit,auf uns muss Verlass sein,damit auch andere auf unsgründen und auf uns zählenkönnen. Aber auch wir selbstsind getragen. Auch wir ruhenauf anderen Steinen. Was fürein schönes Bild. Jeder vonuns ist wichtig. Jeder wird

Du hast deinen Platz

gebraucht. Ein einziger Stein,der nicht am richtigen Platzist würde insgesamt eineStörung verursachen.

Im Bibeltext heißt es auch: „...da ihr ja geschmeckt habt,dass der Herr freundlichist. 4 Zu ihm kommt alszu dem lebendigen Stein,der von den Menschenverworfen ist, aber bei Gottauserwählt und kostbar. 5Und auch ihr als lebendigeSteine erbaut euch zumgeistlichen Hause und zurheiligen Priesterschaft, zuopfern geistliche Opfer,die Gott wohlgefällig sinddurch Jesus Christus.“Wir haben Gottes Güteempfangen und sollen darumunseren Platz einnehmenin der G emei nde. Wi rwerden gebraucht. Wirklichgebraucht.

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Der KleineSchreiberlinghttp://www.Lyrikbote.de

Nr. 467

„Als David aufgehört hatte,mit Saul zu reden, verbandsich das Herz Jonatans mitdem Herzen Davids, undJonatan gewann ihn liebwie sein eigenes Herz.“

1. Samuel 18,1

Es gibt diese wunderbareFreundschaft, diese Wesens-verwandtschaft, eine Be-ziehung, die durch und durchsolide ist, die versteht undverstanden wird. Eine Liebe,die nicht das Ihre sucht undBestand hat, treu ist, stark ist.

Eine solche Freundschaftherrschte zwischen Johnatanund David, eine Kostbarkeit.Jonathan und David habenauch unter Lebensgefahrzueinander gehalten und sindfür einander eingestanden.Selbst als Jonathans VaterDavid die Todfeindschafterklärt hatte, mit dem Zielihn endgültig und absolut zuvernichten und mit ihm, jeden,der ihn unterstützt, selbstda hielt Jonathan seinemFreund weiterhin die Treue.Wohl dem, der das Glück hat,eine solche Freundschaft zuempfangen und zu erhalten.Ich bin dankbar, mehrmalsin meinem Leben wirklicheFreundschaften bekommenzu haben. Ein Schatz,

wahr lich. Ein Glück undSegen.

Um so schmerzlicher istes dann, wenn eine solcheFreundschaft gestört wirdoder gar zerbricht. Auchdas gehört dazu. Wer dasVer lassenwerden nich triskieren will, wer sich nicht

nen will, der wird auch dieInnigkeit einer wunderbarenFreundschaft nicht erfahren.

Ich habe einen Freund, denich noch heute innig liebe undwertschätze. Einen Freund,der sich zurückgezogen hat,weil er mit sich selber nichtklar kam und darum liebervon allem Abstand nahm.

Er meldet sich nicht, ant-wortet nicht, ist einfachnicht ansprechbar und nichterreichbar. Es gibt ja diesesweise Wort: „Manche Männersind wie Tee, vorübergehendmuss man sie ziehen lassen!“

So bleibt mir denn nur dasWarten. Das Ausharren inder Distanz. Das Gebet.Das Segnen. Das Hoffendarauf, dass mein Freundsich auf unsere Freundschaftbesinnt und sie erneut will.Denn natür lich kann ichFreundschaft nicht einfordern.

Warten auf den FreundIch kann sie nicht erzwingen.Ich habe keinerlei Möglichkeit,diese Freundschaft einseitigwieder aufzunehmen. Dazugehören zwei. Ich musswarten.

So ergeht es in vielen Fällenauch Gott mit uns. Auch Gottsehnt sich nach unserer Liebe.Er wartet auf uns. Er will unssegnen. Er will die Beziehungfortsetzen und vertiefen. Erwill uns Gutes tun. Aber ja:Dazu gehören zwei. Dazubedarf es der Freiwilligkeit.Darum wartet Gott auf unser„Ja!“. Auf unsere Liebe. Aufunsere Bereitschaft sich unsihm wieder zuzuwenden.Er wartet in großer Geduld.Jahrelang. In vielen FällenJahrzehntelang. Obwohler alles für uns getan hat.Obwohl er sogar sein Lebenfür uns gegeben hat, umuns zu erlösen, zu retten, zuhelfen und zu segnen, trotzallem muss er warten, bis wirdas erkennen und annehmen.Bis wir bereit werden, dieseLiebe Gottes zuzulassen.Dabei kann uns doch nichtsBesseres als diese Liebegeschehen! Darum komm!Wage es! Öffne dich derLiebe Gottes! Er meint es sogut und liebevoll mit dir. Erwartet auf dich!

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Nr. 468

Jung war ich und auf derSuche. Nach Licht, nachSchönem, nach Harmonieund Freude, nach Sexualitätund Liebe, nach allem, wasdas Leben schön macht.Ich war so hungr ig. Sovoller Sehnsucht. Ich wareingeladen worden voneinem, der genauso wie ichauf der Suche war. Er schiengefunden zu haben, was ichsuchte. Er war begeistert.Ich schwänzte meine Arbeit,nahm mir einfach die Zeitfür die für mich so wichtigeSache. Als ich dort ankam,war alles faszinierend fremd.Es war ein Dojo. Ein Trainings-und Versammlungsraum.Laute rhythmische Musik warzu hören. Auf der Tanz ächebewegte sich ein Mädchenverzückt und sehr leichtbekleidet. An der Wandhingen Bilder von einemMann mit grauen, langenHaaren, gütigen Augen undeinem riesigen Bart. Das warder allseits verehrte Heiligein diesem Raum. Und nichtnur dort, sondern weltweit invielen Ländern hatte er seineAnhänger, die ihn glühendliebten und verehrten. VollerBegierde hörte ich überallzu, sah überall hin, nahmalles auf, wonach sich meineSeele hungrig verzehrte.Dann ertönte einladend eine

Aufnahme des Meisters mitweisen Worten, mit denener die Nöte der Menschenaufzeigte und ihnen den Wegwies, zur Erleuchtung. Zumewigen Glück. O, ja, ich wolltedas haben! Ja, ich wollteErleuchtung, ich wollte Glück,ich wollte Gemeinschaf thaben und Liebe. Bei meinenRundgängen in diesemgeheimnisvollen Haus trafich auf ein riesengroßes Bilddes allseits geliebten undverehrten Meisters. Gütig saher mich an. Liebevoll blickteer hoheitsvoll einladend zumir herab. Er wollte eineEntscheidung für sich. Dasspürte ich genau. Ich sollteihn als Herrn und Gott, alsMeister aufnehmen undihm dienen. Doch ich wolltenicht. Ich ging weiter. Einejunge Frau sprach zu mirund wies mich darauf hin,dass ich unbedingt nachIndien müsse. Ich müsste denMeister persönlich kennenlernen. Egal was es kostenwürde, ich müsste dahin.Aber ich habe doch keinGeld, sagte ich zu ihr. Dassei doch egal, dann stiehlstdu es eben. Hauptsachedu scha st es zu ihm in dieheiligen Hallen. Das aberklang mir absurd und fremd.Gewiss ich war ausgehungertund verroht. Ich war verhermt

Von allen geliebt und geehrt...und verkarstet, verwüstetgeradezu in meiner Seele.Aber doch wusste ein Restvon mir, dass ein wahrerMeister mich nicht stehlenließ, um zu ihm zu kommen.Ich zog mich aus den Räumender Sekte zurück und kam niewieder.Als ich Jahre später meinLeben dem einzig wahremHerrn und Meister, Retter undErlöser öffnete, da fiel mirdiese Begebenheit wieder ein.Es war interessant, dass beideeine Entscheidung wollten.Aber hier spürte ich eine ganzandere Geisteshaltung. EineHaltung der Selbstlosigkeitund Liebe:„Gott aber erweist seineLiebe zu uns darin, dassChristus für uns gestorbenist, als wir noch Sünderwaren.“ Römer 5,8.Jesus ist so ganz andersals jener Verführer war, vondem es später hieß, dass ersich viele teure Autos vondem Geld seiner Anhängerkaufte und mit den Frauenreihenweise ins Bett ginge.Und obwohl dieser Mann soverehrt und geliebt wurde,muss er doch eines Tages vordem Gericht Gottes für seineSünde gerade stehen. Dawird dann alle Welt sehen underkennen, was für ein Lügnerund Betrüger das war.

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Nr. 469

„Der Herr ist der Geist; woaber der Geist des Herrn ist,da ist Freiheit.“

2. Korinther 3,17„Sie wurden alle erfüllt vondem Heiligen Geist!“

Apostelgeschichte 2,1

„Gebt Raum der Kraft desGeistes!“ Das soll jetzt keineAu orderung werden, sich zubesaufen! Dieses Missverständ-nis bestand ja schon bei derberühmten ersten P ngstpredigt,damals in Jerusalem. Nein, hiergeht es um etwas völlig ande-res. Wir feiern P ngsten. Okay,aber es gilt für uns zu begreifen,welche Bedeutung dieses Festfür uns wirklich hat. P ngstenhat für uns eine doppelte Be-deutung. Zum einen ist es dieallgemeine Ausgießung desHeiligen Geistes. Eine radikaleNeuerung in der Weltgeschich-te, in der Kirchengeschichte, inder Geschichte der GemeindeGottes. Bisher war der HeiligeGeist eine besondere Gabe fürAmtsträger oder besonders Be-gnadete. Doch von diesem Tagean bis zur Wiederkunft Jesusteht der Heilige Geist für jedenbereit, der an Jesus Christusgläubig wird. Eine Revolutionim Reiche Gottes! Eine Sensa-tion, wenn man es nur recht be-greift! Der Heilige Geist ist Gottund er will zu uns kommen, um

in uns und mit uns zu leben! DieBibel spricht ganz viel davon.Wir werden versiegelt mit demGeist Gottes, wir bekommeneine Gabe des Geistes, der Geistvertritt uns im Gebet, der Geistführt uns in alle Wahrheit. Diezweite Bedeutung dieses Festesliegt nun darin, dass wir demGeist auch Raum geben sollen.

„Der Herr ist der Geist; woaber der Geist des Herrn ist,da ist Freiheit.“

2. Korinther 3,17

Das vorangestellte Bibelwortfordert uns dazu auf, in derFreiheit des Geistes zu leben.Und darum die herzliche Bitte:Gibt dem Geist auch den Raumdafür! Gott ist nicht ein Gottder Methoden und Tricks. Er istnicht der Gott der Gebrauchsan-weisungen, der Prinzipien, derKochrezepte und Vereinfachun-gen. Nein, er ist der lebendigedreieinige Gott, in der Persondes Vaters, des Sohnes und desHeiligen Geistes.

Daraus folgt: Wir müssen Men-schen nicht rumkriegen. Wirmüssen sie nicht austricksenoder mit superschlauen Me-thoden ködern, wenn wir ihnenvom Evangelium erzählen wol-len. Wir müssen nicht genialeRedekonzepte und Hollywood-

Gebt Raum der Kraft des Geistes!perfekte PR-Stunts hinlegen,um Menschen zu erreichen. Wirsollten uns auch nicht anhörenwie die Coca Cola Werbungund zuckersüß vom Event desLebens labern! Nein, wir soll-ten dem Heiligen Geist GottesRaum geben. Wir reden vonGott, wir geben Zeugnis vomJesus, der für uns am Kreuz ge-storben ist, der begraben wurdeund auferstanden ist und der unsrettet, wenn wir an ihn glauben.Um dieses Zeugnis geht es. Demsollen wir Raum geben, das wäreein P ngsten!

Wir sollten darauf vertrauen,dass Gott handelt und Gott al-lein zum Ziel führt. Der HeiligeGeist überführt den Menschenvon seiner Schuld und Bedürf-tigkeit und nicht unsere albernenrhetorischen Turnübungen.Gebt Raum der Kraft des Geis-tes! Das heißt: Sprecht vonGott, gebt von ihm Zeugnis undvertraut darauf, dass er alleinhandelt und zum Ziel führt.wir müssen niemanden besof-fen quatschen, wie die ZeugenJehovas, die ihre Opfer biszur Bewusstlosigkeit zulabern,sodass das Gehirn kompletteinpennt und sich nicht mehrwehren kann. Gebt Raum demlebendigen Gott! Denn:„Wo der Geist des Herrn ist,

da ist Freiheit!“

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Nr. 470

„Petrus aber sprach: Silberund Gold habe ich nicht; wasich aber habe, das gebe ichdir: Im Namen Jesu Christivon Nazareth steh auf und gehumher!“ Apg 3,6

Das habe ich so oft erlebt! Ichstehe auf der Straße und ladezu Christus ein. Ich sprechevon Rettung, von Liebe, vonder Kraft Gottes, vom Heil,und dass wir all das erst dannbekommen, wenn wir Christusunsere Herzen ö nen.

Und dann kommt einer daherund fordert 10 Euro ein, weil wirja als echte Christen schließlichdie P icht hätten, ihm zu helfen.

Doch immer wieder muss ichdann deutlich werden und ihmklar machen, dass das an dieserStelle nicht unsere Aufgabe ist.Natürlich hat das Evangeliumeine praktische, diakonischeSeite. Ja, Gott will, dass wiruns auch der Not der Menschenannehmen. Doch diese Hilfe ge-schieht im Rahmen der Gemein-dearbeit und nicht während derVerkündigung des Evangeliums.

Wenn die Feuerwehr zu einemEinsatz ausrückt, dann erwartenwir ja auch nicht, dass der guteHelfer in der Not, der Retterauch noch die Tageszeitung

mitbringt und uns mit Brötchenversorgt, auch wenn wir wirklichhungrig wären. Bei allem Enthu-siasmus für seinen Dienst wäredas schlichtweg zu viel von derFeuerwehr verlangt, wenn wirMilch und Honig von ihnen ein-fordern würden, anstatt Wasserund Drehleiter. Und es macht dieFeuerwehr eben nicht zu einerschlechten Feuerwehr, wenn sieden Wünschen und Erwartungender Menschen nicht entsprichtsondern einfach nur ihre P ichtund Schuldigkeit tut. Der Job derFeuerwehr heißt: „Rettung ausGefahr. Löschen von Bränden.Helfen in der Not.“ Und ebennicht: „Brötchendienst und Zei-tungsbote.“

Unser Job auf der Straße ist derRuf zu Christus. Und hier geht esnicht um eine zeitlich begrenzteGefahr. Hier geht es nicht um dieGefahr seine Briefmarkensamm-lung durch Wasserschaden oderBrand zu verlieren. Hier gehtes um die Gefahr, die Ewigkeitin der Hölle zu verbringen.Hier geht es um die Gefahr,sein Seelenheil zu verlieren.Noch einmal:

Natürlich bin ich als Christ ver- ichtet zu helfen. Gott will,

dass wir uns der Nöte der Men-schen annehmen. Aber dazu ge-hört zum Einen, dass es sich um

Die Feuerwehr bringt dir keine Brötcheneine echte Not und nicht etwaum Faulheit handelt. Wer nichtarbeiten will, der soll auch nichtessen sagt uns die Bibel. Undzum Anderen gehört dazu, dassich meine Not nicht als Werk-zeug missbrauche, um die Hilfezu erpressen. Auf der Straßehat mir mal ein armer, versehr-ter Mensch seine Armstümpfederart vor Augen gerammt, alswürde er ein Royal Flash beimPokern haben. Als wäre das einJoker, ein Trumpf. Ein ultimati-ves Argument, um nun endlichdie Geldbörse zu zücken unddie 20 Euro rauszurücken, aufdie er ein Recht zu haben glaubt.Ganz davon abgesehen, dass wirein Sozialstaat sind, so dass wirdavon ausgehen können, dass je-der, der hier rechtmäßig lebt undsich nicht falsch verhält, dass derauch vom Sozialamt oder vonHartz vier seine Grundversor-gung erhält. Auf der Straße imRuferdienst für Jesus Christus istes nicht die Aufgabe des Evan-gelisten Kaffee und Kuchendabei zu haben. Eine solche For-derung ist auch unehrlich. Sielehnen Gott ab, aber berufen sichdennoch auf ihn, um ihre Forde-rung nach Geld zu begründen:„Als Christen müsst ihr dochhelfen.“ So ganz gewiss nicht!Es geht um Jesus Christus undnicht um den Freifahrschein fürein Mittagessen!

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Nr. 471

„Da sprach sein Herr zu ihm:Recht so, du tüchtiger undtreuer Knecht, du bist überwenigem treu gewesen, ich willdich über viel setzen; geh hin-ein zu deines Herrn Freude!“

Matthäus 25,21

Im Gegensatz zu unserer Weltgibt es im Reiche Gottes wederMindestlohn noch Mindestleis-tung. Wir bekommen das Heil,wenn wir an Jesus Christusglauben, ohne Wenn und Aber.Punktum. Keine Mindestleis-tung. Nichts. Wir können unsdas Reich Gottes nicht verdie-nen.

Und doch bringt uns diese Ge-schichte mit den anvertrautenZentnern ins Schleudern. DieStory ist schnell erzählt. DreiKnechte erscheinen vor Gottund müssen sich rechtfertigen.Einer hatte zehn, der anderefünf, der letzte einen ZentnerGeld bekommen. Nun gut. Deram meisten bekommen hatte,leistete auch am meisten. Dermittlere war auch nicht schlecht,aber der nur mit dem einen Zent-ner Geld el durch.

Also doch so eine Art Eintritts-karte für den Himmel durchMindestleistung? Nein, ganzentschieden Nein! In aller Re-gel haben Gleichnisse stets nur

einen Vergleichspunkt auf denes ankommt. Es gibt Ausnah-men, aber dann sagt Jesus unsdas ganz deutlich. Hier geht esnicht darum sich mit Leistungsein Heil zu verdienen.

Gott verwirft die Lebensleis-tung des dritten Knechtes nichtdarum, weil er nicht genug ge-leistet hatte. Die Tatsache, dassihm nur ein Zentner anvertrautwar zeigte schon die geringeBelastbarkeit an und Gott inseiner Barmherzigkeit hat ihnschonend und sanft behandelt.So sagt ihm Gott: Wenn duanstatt überhaupt nichts zu tun,doch wenigstens das Geld aufdie Bankgebracht hättest, dannhätte es Zinsen gebracht...Interessiert sich Gott doch für soeine Art Minimaleinsatz? Nein!Der Knecht mit seiner Totalver-weigerungshaltung zeigt uns mitseiner Antwort an Gott sehr ge-nau, wo das eigentliche Problemliegt. Es ist eine völlig falscheVorstellung von Gott. Es heißt:

„Da trat auch herzu, der einenZentner empfangen hatte, undsprach: Herr, ich wusste, dassdu ein harter Mann bist: Duerntest, wo du nicht gesät hast,und sammelst ein, wo du nichtausgestreut hast; 25 und ichfürchtete mich, ging hin undverbarg deinen Zentner in der

MindestleistungErde. Siehe, da hast du dasDeine.“ Mt. 25, 24-25

Das ist doch empörend. Gottist doch kein hartherziger Gott,der uns melken will. Dem esnur auf Gewinn ankommt. Erhat seinen Sohn gegeben, umuns zu erlösen und bietet unsdieses unbezahlbare Opfer alsGnadengeschenk an. Es gehtnicht ums Verdienen. Hier liegtdas Problem des verweigertenHerzens, dass dieser Knecht dieLiebe Gottes nicht erkannt undnicht angenommen hat.

Es ist für uns eine Warnungund dabei geht es nicht um denVerlust des Heils, sondern umden Verlust unserer Motivationzum Dienst, in dem wir Gott alsEinpeitscher und harten Aus-nutzer missverstehen. Gott willuns nicht religiös erpressen undaus uns das Letzte Bisschen anLeistung rauspressen, sondern erist ein Gott der Liebe und Barm-herzigkeit. Dieses Wissen alleinist die angemessene Grundlagefür unseren Dienst. Die Liebe!Die Liebe als Antwort auf Got-tes Güte und Freundlichkeit.Der Schächer am Kreuz warvöllig unfähig zu jeder Art vonMindestleistung und kam dochmit Christus in die Freiheit desEwigen Lebens. Wo der Geistdes Herrn ist, da ist Freiheit!

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Nr. 472

„Es begab sich aber, als Davidzurückkam vom Sieg über diePhilister, dass die Frauen ausallen Städten Israels heraus-gingen mit Gesang und Rei-gen dem König Saul entgegenunter Jauchzen, mit Paukenund mit Zimbeln. Und dieFrauen sangen im Reigen undsprachen: Saul hat tausenderschlagen, aber David zehn-tausend. Da ergrimmte Saulsehr und das Wort missfielihm und er sprach: Sie habenDavid zehntausend gegebenund mir tausend; ihm wirdnoch das Königtum zufallen.Und Saul sah David scheel anvon dem Tage an und hinfort.“

1. Samuel 18 ab Vers 6

Es gibt eine Sache, die unserLeben dermaßen vergiften kann,dass wir uns selber und unserenSegen komplett zerstören. Dasist am Leben König Sauls sehrschmerzhaft zu erkennen. Davidist für ihn ein Segen. Sein Retter.Er hatte ihm in einer wirklichschwierigen Situation geholfen.Die Geschichte des Kampfesvon David und Goliath ist le-gendär. Alle Welt kennt sie. Wasfür ein Mut. Was für ein Glaube.Was für eine wunderbare, undfür ganz Israel segensreicheTat. Das kann König Saul nichtleugnen. Doch eines Tages hörtder König, wie das Volk David

Lobgesänge bringt. Wie sie vonseinen großen Taten berichten.Die Frauen sind voller Bewun-derung für David und schwär-men davon, dass David zehnmalmehr geleistet hat als Saul. Die-ses Wort dringt wie ein Messerin die Seele von König Saul.Neid dringt in ihn ein und ver-giftet ihn für den Rest seines Le-bens. Es ist ein überaus starkesGift, gewiss nicht das einzigeGift im Leben des Königs, abervielleicht das stärkste. Der Neidführt ihn in einen fanatischenaller Welt sichtbaren Hass. Vonda an ist König Saul gefürchtet,geliebt wird er nie wieder. SeinVerhalten wird immer grotest-ker. Grausamer, wahnsinniger.Er wird hin und her gerissen vonHass und Sehnsucht. Hier zeigtsich die Größe Davids, dass eraus Gehorsam Gott gegenübertrotz allem diesem König dieTreue hält. Selbst als er Gelegen-heit erhält, den Feind zu töten,der mit aller Macht ihn verfolgtund seinen Tod will, selbst dahält David treu an Gott fest undrührt den von Gott eingesetztenKönig in Israel nicht an.Die Geschichte König Saulshat viele Facetten. Sie ist eineTragödie ohne gleichen. EinDrama. Der junge Saul ist docheigentlich ganz okay. Er istbescheiden. Er ist fromm. Erist Gott gehorsam. Doch kaum

Das Supergift in unserem Lebenist er König wird sein wahrerCharakter sichtbar. Er greift inder Not in das geistliche Amt Sa-muels ein und opfert selbst, waser nicht darf. Er gehorcht Gottmehr und mehr nur halbherzig.Ihm ist die äußerliche Ehre vonMenschen mehr wert, als dieAchtung Gottes. Das steigertsich hin bis zum Mord an denPriestern und dem tiefen Fallin Okkultismus. Er stirbt völligumnachtet und verzweifelt inder Schlacht mit den Philistern.

Für uns steckt in dieser Tragödieeine Warnung. Freue dich anden Gaben deiner Geschwisterund hüte dich vor dem Neid.Wenn ein Bruder neben dirstärker gesegnet wird als du,wenn er besser ist als du, mehrkann, mehr geliebt wird, mehrbekommt, dann freue dich dran,was Gott durch ihn tut und hütedich vor dem Supergift Neid.Wie viel Segen ist bereits in derGemeinde zerstört worden durchNeid. Neid macht hässlich. Neidmacht klein. Neid raubt dir alleGröße, Neid schwächt den Glau-ben und macht gemeinschafts-unfähig. Die Bibel sagt:

„Tut nichts aus Eigennutz oderum eitler Ehre willen, sondernin Demut achte einer den an-dern höher als sich selbst...“

Philipper 2,3

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Nr. 473

„Da ging er selbst nach Rama.Und als er zum großen Brun-nen kam, der in Sechu ist,fragte er: Wo sind Samuel undDavid? Da wurde ihm gesagt:Siehe, zu Najot in Rama.23 Und er machte sich vondort auf nach Najot in Rama.Und der Geist Gottes kamauch über ihn und er gingeinher in Verzückung, bis ernach Najot in Rama kam.24 Da zog auch er seine Klei-der aus und war in Verzü-ckung vor Samuel und el hinund lag nackt den ganzen Tagund die ganze Nacht. Dahersagt man: Ist Saul auch unterden Propheten?“Noch einmal wird es hell imLeben König Sauls. Er durch-lebt eine Berg und Talfahrt, einAuf und Ab in seiner Seele undhier be ndet er sich auf einemGipfel in seinem Leben. Aufeinem Höhepunkt. Mehr „high“geht nicht, als durch den GeistGottes verzückt zu werden. Vorein paar Tagen noch wollte SaulDavid umbringen. Dann sprachsein Sohn, der Freund Davidsmit großer Liebe und nochgrößerem Mut mit diesem vorZorn und Wut tobenden KönigSaul. Ein Fingerschnippen vondiesem Mächtigen und Jonathanwäre ein toter Mann. Es kommtzur Versöhnung. David darfzurück kehren. Friede. Doch

dann erneute Wut, erneuterHass. Ein brennender Zorn. EinJähzorn der diesen König miteiner Urgewalt erfasst. All dasgeht ins Leere. Gott bewahrtDavid. Voller vernichtender Wutschickt König Saul Boten aus,mit dem Ziel, David gefangenzu nehmen. Doch die liegen baldglückselig am Boden, glücks-geschüttelt vom Heiligen Geist.Auch einer zweite Gruppe Botenergeht es so und einer dritten.Jetzt macht sich König Saulselber auf den Weg.Auch er, -selbst er-, selbst die-ser vom Hass zerfressene wut-schnaubende mordlustige Königtritt ein in die Aura der Freude.Selbst er wird vom HeiligenGeist in eine bis dahin nie ge-kannt Glückseligkeit geführt.Ein Rausch. Einen Tag und eineNacht. Ein absoluter Höhepunkt.Sein Königsgewand und damitAmt und Würde liegt achtlos amBoden. Zepter und Schwert sindbeiseite gelegt. Allein die reineFreude bestimmt sein Wesen.Die letzte große Chance. Niezuvor hat ein König eine derartintensive Erfahrung machendürfen.Nun könnte er doch aufstehen,sobald er wieder zur Besinnunggekommen ist. Er könnte dochaufstehen, zu Samuel und Davidgehen und sich Rat holen. Erkönnte doch sein Amt an David

Auf die harte Tourübergeben und dann, den Restseines Lebens im Kreis seinerLieben ruhig und friedlich ver-leben. Ihm wäre so viel Leiderspart geblieben. Dieser letzteGipfel in seinem Leben ist fürihn wie die letzte Ausfahrt einerStraße ins Verderben. Doch ernutzt seine Chance nicht. Baldschon kehrt er zurück in seinaltes, hasserfülltes Leben unddie Tragödie nimmt seinen Lauf.Nicht mehr lange und er wirderschlagen auf dem Schlacht-feld der Philister liegen, er undsein Sohn und alles, was ihmwert und teuer war. So entsetz-lich dunkelschwarz grauenhaftdiese Geschichte ist, so ist siedennoch eine Botschaft vollerLiebe an uns. Wir müssen nichtin unseren alten Bahnen verblei-ben, sondern können ein vomHeiligen Geist geprägtes Lebenim Glauben an Jesus Christusführen. Egal was wir getan ha-ben. Egal wie weit wir in die Irregegangen sind. Egal wie tief wirgesunken sind. Die Liebe Gottesruft uns zur Umkehr. Gott willuns unsere Schuld vergeben.Für diese Befreiung von all denalten Lasten hat Jesus sein Lebengegeben. Gott streckt uns seineHand entgegen voller Liebe,Gnade und Barmherzigkeit:Komm! Vertrau dein Leben Je-sus Christus an. Noch kannst dues. Tue es und lebe!

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Nr. 474

Achtlos gehe ich daran vorbei,merke es nicht gleich. Dannaber ist irgendwie etwas andersals sonst. Richtig. Der Baumist weg. An der Stelle, wo erbis vor kurzem noch gestandenhatte ist nur noch ein Stumpf zusehen. Einfach weg! So rasch,so unerwartet schnell kann esgehen. Vor ein paar Tagen gabes ein Gewitter mit Hagel undSturm. Dem hat der Baum nichtstandgehalten. Ich denke so beimir: Hagel, Blitz und Sturm inunserem Leben sind wie einHärtetest. Nicht bei schönemWetter sondern beim Unwetterzeigt sich, ob der Baum stark ge-nug ist. zwei Bibelworte fallenmir dazu ein:

„Der ist nicht stark, der in derNot nicht fest ist!“

Sprüche 24,10wie leicht ist es an den sonnigenTagen in unserem Leben fröh-lich zu sein, glaubensstark, vol-ler Ho nung und Gewissheit.Aber wenn Stürme aufziehen,Unwetter kommen, wenn wirnass werden und frieren, wennes schwierig wird, dann fällt esuns schwer, geduldig im Glau-ben an Gott und seinen Verhei-ßungen festzuhalten. Dann fälltes uns schwer, an einem Sinnin dem Ganzen zu glauben, esfällt uns schwer, fröhlich zusein und gelassen. Wir drohen

zu verbittern. Wir neigen dazu,alles hinzuwerfen. So erweisendie Krisenzeiten, was wir wirk-lich glauben. Aus welchem Holzwir geschnitzt sind. Und mancheiner der Helden von gesternwird in diesen Momenten vonseiner Bitterkeit gefällt, wiedieser Baum von einem Blitzgefällt wurde. Das war es dann.Und ein zweites Bibelwort fälltmir dazu ein:

„Herr lehre uns bedenken,dass wir sterben müssen, aufdas wir klug werden.“

Psalm 90.12Manche leben so, als gäb eskein Morgen, keinen Tod undüberhaupt keine Grenze. Dieblinde Unvernunft treibt sie an.Gott? Interessiert nicht! viel-leicht später. Jetzt wird gelebt!Jetzt heißt es: „Gib Gas, ich willSpaß!“ Doch wir sind nicht aus

Plötzlich weg!Eisen, und wir leben auch nichtewig. Im Gegenteil: Das Lebenist manchmal viel rascher zuEnde als gedacht. Erst vor einpaar Tagen ist ein weltberühmterFußballspieler mit seinen etwasüber 30 Jahren einfach im Trai-ning umgekippt und an einemHerzinfarkt gestorben. Dreimalin meinem Leben ist es mir pas-siert, dass junge Menschen, dieich persönlich gut kannte ganzplötzlich verstorben sind. Gottwartet auf uns in Geduld. Dasist richtig. Er will unsere Liebe,unsere Freiwilligkeit. Er wartet,bis wir bereit sind für ihn. Weraber glaubt sich beliebig vielZeit lassen zu können der spieltein gefährliches Spiel. Im Heb-räerbrief heißt es:

„Wie den Menschen bestimmtist, einmal zu sterben, danachaber das Gericht:...“

Hebräer 9,27Ja, wir werden sterben. Dochdamit ist nicht alles zu Ende. Wirwerden uns vor Gott verantwor-ten müssen. Und dann heißt esganz einfach: Wenn Christus bis-her nicht dein Retter war, dannwird er jetzt zu deinem Richter.

Christus war die größte GabeGottes, um uns zu befreien.Mehr als ihn hat er nicht.

Nutzte deine Chance,solange du kannst!

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Nr. 475

„Wer dem Armen Unrechttut, mehrt ihm seine Habe;wer einem Reichen gibt,scha t ihm nur Mangel.“

Sprüche 22,16

Wer einem Reichen gibt, scha tihm nur Mangel - Wau, das isteine steile Aussage. Nun gut,ich halte mich für reich. Ich binwirklich überreich beschenkt.„Aber wie ist das zu verstehen:Wer einem Reichen gibt scha tihm nur Mangel!“? Zum Einennatürlich als Gegensatz zumArmen, den Gott unter seinenpersönlichen Schutz stellt. Wirdder Arme beraubt, beschenkt ihnGott um so intensiver mit seinerLiebe und seinem Segen. Auchwenn uns dieses Geschehen oftverborgen bleibt, ist es den-noch zutiefst biblisches Prinzip.Einmal wird sogar im NeuenTestament dieser Gegensatz zuder Aussage fokussiert, dass derArme im Ewigen Leben mehrSegen erfährt, als der Reiche. Esist die Geschichte von Lazarus,

„Abraham aber sprach:Gedenke, Sohn, dass du deinGutes empfangen hast in dei-nem Leben, Lazarus dagegenhat Böses empfangen; nunwird er hier getröstet und duwirst gepeinigt.“

Lukas 16,25:

Nun, das soll uns keine Angstmachen, wir dürfen gerne ge-nießen, was Gott uns schenkt.Allerdings sollten wir nicht un-sere Ho nung in den Reichtumsetzen und auch den Versuchsollten wir uns sparen, reich zuwerden. Der Reiche in dieserGeschichte wird ja darum be-straft, weil er sich Gott völligverweigerte und den Armen vorseiner Tür nicht teilhaben ließ,an seinem Reichtum.

Nun gut. Aber wieso wird derReiche arm, wenn er beschenktwird? Ich stelle mir vor ich habeeine Perle, in einem Haus vollertoller Dinge, das aber dabei dochmehr und mehr einer Müllkippegleicht. So viel Unwichtiges,was zu teuer ist zum Wegwer-fen, aber zu billig um einenpraktischen Wert im Alltag zuhaben. Die Perle ist da schwerzu nden. Ja sie gerät vielleichtsogar in Vergessenheit über allden anderen Dingen, die mireigentlich nur im Weg sind undmir die Sicht auf meine wahrenSchätze versperren.

Deutlich wird das auch beimThema Bücher. Ich habe so vielGeld ausgegeben für die unter-schiedlichsten Bücher. Da sinddie wirklich wertvollen Bücherschwer zu nden in der Gesell-schaft von all den stumpfsinni-

Reich in Christusgen Krimis, Ratgebern, Comics,Fachbüchern und all dem, wasda so geschrieben wird. Da stehtdas buch über die ComputerSoftware von 1995 neben der Bi-bel. Da steht der Ratgeber, „Wiefotogra ere ich besser?“ nebender wunderbaren Biographievon C.S. Lewis: „Überraschtvon Freude.“ Das Ergebnis ist:Ich nde kaum noch etwas vonmeinen Schätzen, weil ich michdurch so viel Müll und Schrottdurchgraben muss, bis ich maletwas entdecke.

Ja, ich bin reich und ich freuemich daran. Dieser weise Bi-belvers mahnt mich, ab und anmal meine Schätze zu durch-forsten und besonders zu stellen.Vielleicht eine Schatzkiste?Vielleicht ist es aber auch einegute Gelegenheit, etwas wei-terzugeben von all dem Guten,vorzugsweise an jene, die ärmersind als ich? Nun, aber bei allemsollte mir doch bewusst bleibenund immer an erster Stelle inmeinem Leben stehen, ohne dassich mich von anderen Schätzenblenden lasse:

Jesus Christus ist der größ-te und wichtigste Schatz inmeinem Leben! „In Christusliegen verborgen alle Schätzeder Weisheit und der Er-kenntnis.“ Kolosser 2,3

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Nr. 476

„Denn das Wort Gottes istlebendig und kräftig undschärfer als jedes zweischnei-dige Schwert und dringtdurch, bis es scheidet Seeleund Geist, auch Mark undBein, und ist ein Richter derGedanken und Sinne desHerzens.“ Hebräer 4,12

Vielleicht liebeich den Wein-brand zu sehr,aber das Zeugschmeckt mir ja

nun wirklich gut. Bei meinemletzten Geburtstag habe ich,nach Jahre langer Pause malwieder so einen richtig gutenSchluck zu mir genommen.„Lass es krachen!“ habe ich mirgesagt, „schließlich hast du jaGeburtstag.“ Was war das füreine tolle Sache. Ein Genuss.Dieser Genuss war so stark, dassich echt Mühe hatte nun dem gu-ten Schluck nicht doch eine guteFlasche hinterher zu schicken.Ich ließ es bleiben, schließ-lich bin ich ja ein vernünftigerMensch, aber leicht war esnicht. Doch wie kann es sein,dass ein ziemlich hochprozen-tiges Getränk zu einem solchenGenuss-Erlebnis wird? MeineFreundschaft mit dem Wein-brand begann ganz vorsichtigmit einem kleinen Schluck.Hätte ich mein erstes Glas rasch

auf ex runter gekippt, ich hättewahrscheinlich gekotzt und niewieder einen Schnaps angerührt.Aber dieser anfängliche kleineSchluck war der Beginn einerziemlich intensiven Freund-schaft mit diesem herrlichenGesö . Nun: Freiheit heißt: Ichkann es lassen, also habe ich dieWeinbrand-Leidenschaft erstmal wieder auf Eis gelegt. Dochein Genuss bleibt es ohne Frage.Ich freue mich schon wieder aufden nächsten Geburtstag.

Meine Freundschaft mit derBibel begann eigentlich ganzähnlich. Allerdings ist bei derBibel niemals eine Pause nötig,von daher hinkt der Vergleichein wenig. Aber dennoch: Es wa-ren kleine Schritte, die ich ging.Es waren kleine Schlucke ausder großen Segenspulle, die mirso gut taten und mich anfangenließen, mehr und beständigerdarin zu lesen. Auch hier wärees wahrscheinlich so gewesen,dass eine zu große Dosis vondiesem so wunderbaren Stofferstmal unangenehm gewesenwäre. Aber die richtige Rationwar ein Segen und weckte inmir die Lust nach mehr. Ichdurfte entdecken: Die Bibel zulesen ist wie der Beginn einerFreundschaft. Erst beginnt dasGespräch mit Gott beim Le-sen etwas zögerlich, leise und

Schrittweise...vorsichtig. Manches ist fremd.Manches erzeugt Widerspruch.Aber je mehr ich lese, je mehrich diesen wunderbaren Gott,meinen Freund und Retter,meinen Begleiter und Lehrerund schließlich mein geliebterHerr und Gott, je mehr ich vonihm kennen lerne, desto stärkerwächst die Sehnsucht und dasVertrauen zu ihm. Ich lade sieein, diese wunderbare Entde-ckung zu machen. Die Bibelist wie ein Brief von Gott anuns. Ein Liebesbrief. Ein sehrpersönlicher Brief, mit demZiel uns zu stärken, zu helfen,zu segnen, zu gewinnen undzu retten. Die Bibel ist wie einEinschreiben. An sie ganz per-sönlich. Gott will sie erreichen.Er will, dass sie verstehen, wiegut er es mit ihnen meint. Erwill, dass sie begreifen, dassJesus Christus für sie, extra fürsie in diese Welt gekommen ist,um für persönlich an ihrer Stellesein Leben einzusetzen. Das warnötig, denn der Weg, den sie ge-hen, führt ohne Gott in den Todund in ihr Verderben. Aber mitChristus haben sie eine Zukunft.Mit Christus besteht Grund zurHo nung für sie. Fangen sie amBesten im Jahannesevangeliuman. Es lohnt sich. Niemandmeint es so gut mit ihnen wie Je-sus Christus! Er will ihr Glück,ihr Heil, ihren Segen!

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Nr. 477

„Denn die Liebe Christidrängt uns, zumal wir über-zeugt sind, dass, wenn einerfür alle gestorben ist, so sindsie alle gestorben.“

2. Korinther 5,14:Ein alter Mann mit einer lächer-lich quäkenden Stimme steht aufder Straße und brüllt nach seinerMelanie. Es stört ihn nicht, dasser da im Schlafanzug steht, un-rasiert und mit einem Aufzugeinen höchst merkwürdigenEindruck hinterlässt. „Wo bistdu?“ ruft er. „Wo bist du nur.Komm nach Hause. Wir suchendich!“ Was treibt diesen Mannzu so einem Verhalten? Ganzklar: Die Liebe. Es ist die Liebedie einem Menschen nach geht,ohne sich darum zu kümmern,wie das vielleicht auf anderewirken könnte. Eine Liebe, diedas Wohl des Kindes im Augehat und alles dafür tut, dass esihm gut geht. Dieses Bild ist eingutes Beispiel für unsere Moti-vation auf der Straße. Es ist dieLiebe, die uns treibt. Die LiebeGottes die uns selbst getro enhat, die uns selbst erfüllt hat,gerufen hat, erkannt hat, ja dieuns gerettet hat von einem völligverkehrten Dasein ohne Gott.Wir gehen in die Ö entlichkeitund wirken oft sehr seltsam.Wir erzählen von Jesus und dieLeute auf der Straße halten unsmindestens für ein bisschen ver-rückt. Wir laden ein zu Jesus und

die Leute denken, wir gehörenzu ganz merkwürdigen Sekten-leuten, denen man den Verstandaus dem Gehirn gepredigt hat,die so kaputt sind, dass sie kei-ne andere Wahl haben, als soüberaus lächerlich zu sein. Dochnein! Es ist die Liebe die unstreibt. Die Liebe, die uns moti-viert. Die Liebe, die uns drängt,Menschen von Jesus Christus zuerzählen, weil wir genau wissen,dass wir nur mit Christus Ret-tung und Erlösung bekommen.Der Text im 2. Korintherbriefvon Paulus spricht von die-ser Liebe: 14 Denn die LiebeChristi drängt uns, zumal wirüberzeugt sind, dass, wenneiner für alle gestorben ist,so sind sie alle gestorben.15 Und er ist darum für allegestorben, damit, die da le-ben, hinfort nicht sich selbstleben, sondern dem, der fürsie gestorben und auferstan-den ist. 16 Darum kennen wirvon nun an niemanden mehrnach dem Fleisch; und auchwenn wir Christus gekannthaben nach dem Fleisch, sokennen wir ihn doch jetzt sonicht mehr. 17 Darum: Istjemand in Christus, so ist ereine neue Kreatur; das Alte istvergangen, siehe, Neues ist ge-worden. 18 Aber das alles vonGott, der uns mit sich selberversöhnt hat durch Christusund uns das Amt gegeben,

Motiviert von der Liebedas die Versöhnung predigt.19 Denn Gott war in Christusund versöhnte die Welt mitsich selber und rechnete ihnenihre Sünden nicht zu und hatunter uns aufgerichtet dasWort von der Versöhnung. 20So sind wir nun Botschafteran Christi statt, denn Gottermahnt durch uns; so bittenwir nun an Christi statt: Lassteuch versöhnen mit Gott!Hat sich Gott nicht auch selberder Lächerlichkeit preisgege-ben, als er in diese Welt kam,schwach in der Gestalt einesKindes? Als er seinen Weg ansKreuz ging, um dort unter demGejohle einer spottenden bösar-tigen Welt nackt, ausgepeitschtund blutend zu leiden und zusterben? Wer am Kreuz hängtist verachtet, ist ein Ver uchter,ein Verachteter von aller Welt,ein Verlierer und ein Versager.Dazu hat sich Gott von unsMenschen machen lassen. Nurmit dem einen Ziel: Er wollte umjeden Preis für uns die Erlösungmöglich machen und dafür ginger bis ans Ende. Dieser Gott war-tet auf dich! Er hat alles getan,um dich zu erlösen. Nimm ihnan. Vertrau dich ihm an. SeineLiebe treibt ihn, er will dichretten. Lass dich rufen, solangedu noch kommen kannst. Heuteist der Tag des Heils. Dein Glückund dein Segen warten auf dichin Christus!

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Nr. 478

„Nicht ihr habt mich erwählt,sondern ich habe euch erwähltund bestimmt, dass ihr hin-geht und Frucht bringt undeure Frucht bleibt, damit,wenn ihr den Vater bittet inmeinem Namen, er‘s euchgebe.“ Johannes 15,16

In der U-Bahn muss ich zwei-mal hinschauen: ist das nun einBuggy, ein Kinderwagen oderist das ein Kinderfahrrad? Derobere Teil sieht aus wie ein Kin-derwagen, aber vorne an demGefährt be nden sich funktio-nierende Pedale. Hier kann sichdas Kind so richtig austoben unddas Gefährt ordentlich auf Trabbringen. Es ist wohl nicht daseine oder andere, sondern es istbeides. Buggy und Kinderfahr-rad im Einen. Tritt das Kind nunordentlich in die Pedale stelltsich die Frage: Wer bewegt dennnun eigentlich das Gefährt: DasKind mit den Pedalen oder dieMutter mit ihrem Vorwärts-schieben? Für das Kind mag esso aussehen und sich auch soanfühlen, als ob es selbst fährt,aber der allergrößte Teil dürftedoch wohl bei der Mutter liegen,die ihr Kind energisch durch dieReihen schiebt.

Meine Beobachtungen erinnernmich an den Bibelvers: „Nichtihr habt mich erwählt, son-

dern ich habe euch erwähltund bestimmt, dass ihr hingehtund Frucht bringt und eureFrucht bleibt, damit, wennihr den Vater bittet in meinemNamen, er‘s euch gebe.“

Johannes 15,16

Es mag so aussehen, dass ichmeinen eigenen Weg gehe, aberGott hat einen großen Anteildaran. Wer weiß schon so genauzu sagen, wie groß dieser Anteil

ist? Ja, es war meine Entschei-dung, mich Gott anzuvertrauen.Ja, ich habe seine Gnade ange-nommen. Ja, ich habe mich zuGott bekehrt... Aber ich hätte esgar nicht tun können, wenn Gottnicht am Anfang des Geschehensgestanden hätte. Er ist für michin diese Welt gekommen. Er istfür mich am Kreuz gestorben. Erhat für mich den Preis bezahltund er hat damit überhaupt erstdie Grundlage dafür gescha en,dass ich überhaupt Vergebungempfangen konnte.

Welchen Anteil habe ich daran?Im Hebräerbrief heißt es sogar:„Christus ist der Anfängerund Vollender des Glaubens.“

Hebräer 12, 2

Es bleibt Gottes Geheimnis, wieer das herbei führt. Er weiß, wiewir uns entscheiden werden, erweiß, was wir wollen, wie un-ser Herz bescha en ist und inall diesem lenkt er unbeirrt aufseine geheimnisvolle Weise dasGeschehen. Ich stehe im Buchdes Lebens und er hat schon vorGrundlegung der Welt von mirgewusst und die Dinge vorbe-reitet, für die ich gescha en bin.Da muss ich kapitulieren. Daskann ich kleiner Mensch nichtmehr begreifen. Natürlich ent-scheide ich. Natürlich handleich und bin verantwortlich. Wieheißt es bei Jesaja so überausweise:

„Denn meine Gedanken sindnicht eure Gedanken, und eureWege sind nicht meine Wege,spricht der HERR, sondern soviel der Himmel höher ist alsdie Erde, so sind auch meineWege höher als eure Wegeund meine Gedanken als eureGedanken.“

Aber es tut gut zu wissen, dassGott mich liebt und genau darummich auch nach Hause bringenwird. Mehr brauche ich nicht!

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Nr. 479

„Trachtet zuerst nach demReich Gottes und nach seinerGerechtigkeit, so wird euchdas alles zufallen.“

Matthäus 6,33

Oft bin ich in jeder Beziehungweit weg von diesem wunder-baren Anspruch Gottes an mich.Meine Ziele, meine Wünsche,meine Leidenschaft folgen daganz anderen Prioritäten. Jesuszuerst? Naja... Ich weiß, dassmein Schla -Schlappi-Lebennicht gut ist. Also gilt es immerwieder mich daran zu erinnern,was wirklich wichtig ist. Im-mer wieder umzukehren zu denwirklich wichtigen Dingen imLeben. Natürlich gehört Gottan die erste Stelle in meinemLeben. Nicht nur theoretisch,sondern praktisch. Nicht nurallgemein, sondern ganz konkretTag für Tag. Nicht nur mit einem auschigen Lippenbekenntnis,

sondern ganz praktisch mit derTat.

Mit der selben Zielstrebigkeit,mit der ich meinen Leidenschaf-ten nach gehe, meinem Sport,meinem Vergnügen, meinenPlänen und Zielen, ja mit derselben Intensität und im Grundenoch mit einer stärkeren Inten-sität sollte ich Gottes Anliegenverfolgen. Brennen im Geist.Leidenschaftliche Liebe für

Gott. Doch leider bin ich so oftfußkrank und lahm in diesenDingen.

Na gut. Klagen und Jammernhilft nicht viel. Gute Vorsätzebleiben ziemlich schwach. Aberdennoch: Es hilft ja nichts. Ge-fahr erkannt, Gefahr gebanntheißt es. Zurück also in das Ge-bet. Zurück in das Wort Gottes.Zurück in die Gemeinschaft mitGott, in die Gemeinschaft mitder Gemeinde und in die Ge-meinschaft des Zeugnisses vondem Lebendigen Gott um mirwieder Leidenschaft und Kraftfür die Sache Gottes schenkenzu lassen. Das gilt auch fürdie Einteilung der Kräfte. Ichwill immer wieder neu denEntschluss fassen, Gott meinebesten Kräfte zu weihen. Mor-gens habe ich wesentlich mehrKraft als am Abend. Gerade diekreativen Dinge gelingen mir amMorgen sehr viel besser als amAbend. Ich formuliere präziserund wortgewandter, fabulier-freudiger am Morgen. Je späterder Abend, desto lahmer oftmeine Ausdrucksweise. Also istes wichtig, möglichst früh, diewirklich wichtigen Dinge zu tun.Abends habe ich oft wenig Lustdazu. Mir fehlt oft die Kraft oderder Fernseher ruft lauter als meinGewissen. Mir hilft dabei derGedanke, dass Gott mir meine

Solange ich noch Kraft habeGaben ja nicht dazu gegeben hat,dass ich sie egoistisch für micheinsetze. Hätte Bach lieber langeSpaziergänge gemacht als dieMatthäus-Passion geschrieben,dann wäre die Menschheit armdran.

Natürlich bleibe ich Mensch.Natürlich bin ich schwach.Natürlich darf ich auch Bedürf-nisse haben und auch für michselber einstehen und mir Gutesgönnen. Doch ich meine, es istsehr wichtig für mich immerwieder inne zu halten und michauf meine eigentliche Aufgabezu besinnen.

„Trachtet zuerst nach demReich Gottes und nach seinerGerechtigkeit, so wird euchdas alles zufallen.“

Matthäus 6,33

Das heißt doch: Mein Lebenmit aller Kraft dankbar für Gottleben. Von ihm reden, für ihnschreiben, von ihm zeugen, fürihn unterwegs sein. Sich für ihneinsetzen. Menschen im NamenGottes rufen, retten und befrei-en, ihnen Gutes tun, ihr Gehilfezur Freude sein, ihre Fragenbeantworten, für sie da sein, Zeithaben für sie und das alles imNamen und im Auftrag Gottes!Tag für Tag und heute fang ichan damit.

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Nr. 480

„Und sooft David in das Landeinfiel, ließ er weder Mannnoch Frau leben und nahmmit Schafe, Rinder, Esel, Ka-mele und Kleider und kehrtewieder zurück.“

1. Samuel 27

Die Bibel ist ein radikal ehrli-ches Buch. Ehrlicher als jedesandere. Das zeigt sich eben auchan der Wiedergabe der schau-rigsten Momente der HeldenGottes.David glaubt an Gott. Er istfromm. Im Umgang mit demGesalbten des Herrn, KönigSaul, wird er zum Helden.Er besiegt Goliath mit gigan-tischem Mut. Er erträgt dieEifersucht des Königs. SeineIntrigen, seine Feindschaft,seine Mordversuche. All dasnimmt er geradezu vorbildlich,heldenhaft hin. Als David Ge-legenheit hat, seinen Todfeindzu töten verzichtet er darauf,weil er auf Gott vertraut. Weiler Gott fürchtet. Den Gesalbtendes Herrn darf er nicht und willer nicht antasten.Um seine Loyalität zu beweisen,wagt sich David todesmutigmitten unter seine Feinde imLager des Königs Sauls. UnterLebensgefahr schleicht er sichin das Lager und raubt einenKrug Wasser, sowie einen Spieß,den der schlafende König Saul

neben sich in der Erde gesteckthatte. Auch hier verzichtet ererneut auf die Chance, seinenFeind endlich zu töten. Er ist einHeld. Ein gläubiger, ein auf Gottvertrauender Held.

Doch dann, die völlig andereSeite des Davids. Der Kriegs-verbrecher und Mörder, der inDörfer einfällt unter Missach-tung allen Rechts. Der aus stra-tegischen Überlegungen Frauen,Männer und Kinder umbringt.Ohne Mitleid. Ohne Gnade. Erist ein Räuber.

Später wird er noch zum Ehebre-cher und hinterlistigen Mörder,der den Ehemann der Bathsebaumbringt.

Nach heutigen Maßstäben wäreDavid ein Kriegsverbrecher, denman lebenslang ins Gefängnissteckte und nicht etwa auf denThron ließe.

Doch bevor sich jetzt unserGerechtigkeitsgefühl überhebtund wir uns empören, sollten wirvielleicht daran denken, dass inden meisten Christen ein kleinerDavid. Zeitweise ein Held imGlauben, zeitweise ein furcht-barer Sünder.

Der Unterschied zum KönigSaul besteht ja nicht darin, dass

Die dunkle Seite des Helden Davidsder eine gut und der andereschlecht wäre. Sie sind wohlbeide schlecht. Beides Mörder.Beide haben Frauen, Männerund Kinder getötet. Der ent-scheidende Unterschied ist, dassDavid als der Prophet Nathanihn auf seine Schuld hinweist,dass er dann umkehrt und bereut.Dass er Buße tut. Während Saulsich Gott verweigert als der Pro-phet Samuel zu ihm kommt undihm seine Sünde vorhält. Saulgeht es um den äußeren Schein.Hauptsache alle Welt achtetihn. Hauptsache er behält seineMacht. David dagegen bereut zutiefst sein Versagen, sein Verbre-chen und bittet unter Tränen umVergebung.

Es mag uns gruseln vor so vielEhrlichkeit. Wie gesagt: DieBibel ist ein radikal ehrlichesBuch. Sie zeigt den Sünder scho-nungslos in seinem abgrundtiefbösen Tun. Zugleich aber zeigtdie Bibel uns, dass selbst fürden verkommensten MörderErneuerung und Buße möglichsind. Nur, wer seine eigenenAbgründe und seine eigeneSchuld noch nicht entdeckt hat,kann sich darüber erheben. Werbegri en hat, dass Jesus auch fürihn gestorben ist, kann über soviel Gnade nur Gott danken undloben. In Christus ist ein Neu-anfang möglich! Gott sei Dank!

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Nr. 481

„... vergib uns unsre Sünden;denn auch wir vergeben allen,die an uns schuldig werden.“

Lukas 11,4

jahrelang hegte ich Wut undGroll, weil mich ein engerFreund schwer verletzt hatte.Ich konnte einfach nicht darüberhinweg kommen. Bis mir einesTages bewusst wurde, dass esvöllig sinnlos ist, an diesemUnrecht festhalten zu wollen.

1. Ist mir selber vergeben wor-den, und meine Schuld war zigmal größer, als jene, die mir soMühe bereitete.

2. Jesus hat das Problem Schuldendgültig erledigt. Es geht nichtmehr um Schuld. Die Schuld amKreuz ist abgegolten, durch dasBlut Jesu.

3. Gott will, dass ich vergebe.An alter Schuld festzuhalten istUngehorsam. Nicht vergebenwollen stellt mich auf eine Stufemit dem Unrecht, dass ich nichtvergeben will.

4. Der Schrei nach Wiederher-stellung, nach Wiedergutma-chung, nach Rehabilitierungverhallt ungehört. Wen interes-siert ein Unrecht vor zig Jahren,angesichts einer tagtäglichenLawine von Unrecht. Und die

meisten Dinge sind weit schlim-mer, als das, was mir geschehenist.

5. Jesus Christus ist uns unserVorbild in allem. Auch in dieserFrage. Er wurde nicht rehabili-tiert. Alle, die ihm Unrecht taten,hielten bis zum Schluss daranfest. Es erfolgte keine Wieder-gutmachung. Es erfolgte keineWiederherstellung. Nichts.

6. Paulus erlebte ähnlich wiesein Herr, Jesus, schweres Un-recht. Auch er wurde nicht re-habilitiert. Auch er wurde nichtentschädigt.

7. Es gibt ein Heer von Märty-rern, die allesamt keine Rehabi-litierung erfahren haben. KeineWiedergutmachung, keine Ent-schädigung.

8. Ich schade mir nur selber.Nicht vergeben wollen, ist einebeständige, andauernde Selbst-vergiftung. Bitterkeit, Frustrati-on, Fatalismus sind die Folgeneiner derartigen Selbstvergif-tung.

9. Ich schade mir auch dadurchselbst, weil Menschen, die nichtvergeben wollen von anderengern gemieden werden. Weram alten Unrecht festhält, wirdschnell zu einer Belastung für

Nur Vergebung kann befreien...Freunde und Familie. SolcheMenschen geraten durch ihreUneinsichtigkeit und ihre Ver-gebungsverweigerung in eineselbst verschuldete Isolation.

10. An alter Schuld festzuhaltenist ein Segensblocker. Die Bibelist ein lebenslanger beständigerAufruf zur Erneuerung, zumAufbruch. Paulus konnte nachschwer erlittenem Unrecht sa-gen:

„Meine Brüder, ich schätzemich selbst noch nicht so ein,dass ich‘s ergri en habe. Einsaber sage ich: Ich vergesse,was dahinten ist, und streckemich aus nach dem, was davorne ist,...“

Philipper 3,13

Es wäre doch tragisch, wenn daserlittene Unrecht zweifach seineWirkung tun könnte. Einmal andem Tag, als es geschehen warund dann andauernd bis zu demTag, an dem ich mich zur Ver-gebung entschließe. Vielleichtbrauche ich ein wenig Zeit da-für. Ähnlich wie bei der Trauer.Doch irgendwann kommt dieGelegenheit zum Aufbruch.Ehre Gott, indem du die Verge-bung deinem Feind gewährst,die Gott bereits bewirkt hat. Ichhabe das getan. Es hat mir gutgetan! Es hat mich befreit!

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Nr. 482

„Und er führte sie heraus undsprach: Liebe Herren, wasmuss ich tun, dass ich gerettetwerde?“

Apostelgeschichte 16,30

Eine seltsame FrageJedenfalls auf den ersten Blick.Aber der Eindruck ver üchtigtsich schnell, wenn man den Restder Geschichte kennt. Paulusund sein Team waren morgensmissionarisch unterwegs undhatten von Jesus erzählt. Sogut, dass sie dafür in den Knastkamen. Prügel inklusive. Siebrauchten eine Weile, um ausihrem Elend raus zu kommen,aber gegen Mitternacht dringensie dann durch und beten zuGott. Ja, sie loben und preisenihn, trotz aller Prügel, trotz desGefängnisses. Das ist Gnade.

Eine kluge FrageUnd Gott antwortet ihnen miteinem Wunder. Die Türen desGefängnisses gehen auf. Dochdie Gefangenen nutzen dieGelegenheit nicht zur Flucht.Sie begreifen ihre Situation alsGott gefügt und warten ab, wasGott vor hat. Der Gefängnisauf-seher sieht die o enen Türen.Er denkt, „Jetzt bin ich gelie-fert. Dafür richten die Römermich hin.“ Ja, er denkt sogar anSelbstmord, um sich all das zuersparen. Doch da melden sich

die Gefangenen und da begreifter, dass das nicht mehr normalist. Hier geschieht etwas ganzGroßes und Einmaliges. Docher sieht auch sein Elend und sostellt er diese wirklich klugeFrage: Was muss ich tun, umgerettet zu werden?

Eine hilfreiche FrageDer Gefängniswärter stellt abernicht nur eine auf den erstenBlick seltsame, dann aber dochrecht kluge Frage, nein: Er stelltauch eine hilfreiche, eine not-wendige Frage. In dieser Frageist ein Verstehen einbegri en:Ich brauche Rettung! Eine Be-reitschaft Hilfe anzunehmen!Und wie sieht die Hilfe aus?Im Johannesevangelium wirduns so klar und konzentriertdie Antwort gegeben, dass ichdiesen Bibelvers immer wiederund wieder zitiere, wenn es umRettung geht:„Denn also hat Gott die Weltgeliebt, dass er seinen eingebo-renen Sohn gab, damit alle, diean ihn glauben, nicht verlorenwerden, sondern das ewigeLeben haben.“

Joh 3,16Der Kerkermeister begreift: Wasdiese Leute am Morgen gepre-digt haben ist wahr: Jesus ist derSohn Gottes. Jesus ist gekom-men, um für unser aller Sündenam Kreuz zu sterben. Wir Men-

Was muss ich tun...?schen sind allesamt Sünder undbrauchen die Vergebung. OhneVergebung geht unser Leben indie ewige Gottesferne. Das wäredie Hölle. Gott zu erkennen undniemals wieder die Chance zubekommen, zu ihm zu gelan-gen, das wäre furchtbar. Dochnoch ist ja Zeit. Noch kann derKerkermeister umkehren. Erbekennt seine Schuld vor Gottund nimmt die Vergebung inChristus an. Er vertraut sich demlebendigen Gott an, der ihm sowunderbar und gütig begegnetist. Darin wird er zum Vorbildfür seine gesamte Familie, dieihm geschlossen folgen unddarum tri t auch sie der SegenGottes im vollem Umfang.„Denn wenn du mit dei-nem Munde bekennst, dassJesus der Herr ist, und indeinem Herzen glaubst,dass ihn Gott von den Totenauferweckt hat, so wirst dugerettet. Denn wenn manvon Herzen glaubt, so wirdman gerecht; und wenn manmit dem Munde bekennt, sowird man gerettet. Denn dieSchrift spricht »Wer an ihnglaubt, wird nicht zuschan-den werden.« 12 Es ist hierkein Unterschied zwischenJuden und Griechen; es istüber alle derselbe Herr, reichfür alle, die ihn anrufen.“

Römer 10. 9-13

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Nr. 483

„Predige das Wort, stehdazu, es sei zur Zeit oder zurUnzeit; weise zurecht, drohe,ermahne mit aller Geduldund Lehre.“

2.Tim 4,2

Die Bibel ist oft ein sehr unbe-quemes Buch. Einmal weil Gottes ist, der unbequem ist undzum Anderen, weil die Bibel soein furchtbar radikal-ehrlichesBuch ist. Da wird Sünde beimNamen genannt und vor allemwird auch der Sünder beim Na-men genannt. Ohne Ansehen derPerson. Ob Soldat oder Knecht,ob Hirte oder König, die Sündewird schonungslos o engelegt.Einmalig im Vergleich mit derLiteratur jener Zeit, in der dieBibel entstanden ist. Selbst diegrößten Helden der Bibel wieDavid, Petrus, Paulus kommenda nicht unerkannt davon. DieBibel will die Wahrheit. DieWahrheit hat eine befreiendeWirkung weil sie den Menschenin das Licht Gottes stellt. In dasLicht von Jesus Christus.

Es gibt im Reiche Gottes kei-ne Mauschelei. Es gibt keinVertuschen aus Freundschaft,keine Gefälligkeit, keine derWahrheit übergeordneten In-teressen. All das gibt es in derPolitik, im Krieg und in derMa a, aber nicht in der Bibel.

Wer Jesus Christus kennt, werihn als Herrn, als Retter undErlöser annimmt, der tritt damitunwiderru ich in das Licht Got-tes. Und zwar für alle Ewigkeit.Jetzt ist uns das zum großenTeil noch verborgen, es magnoch ungesunde Heimlichkeitengeben, aber sie sind illusionär.Die ganze unsichtbare Weltsieht, was ein jeder von uns tut.Die unsichtbare Welt schreibtmit, protokolliert, was wir tun.Wir können uns darum seligschätzen, dass Christus für un-sere Schuld endgültig bezahlthat. Es mag vielleicht am gutenEindruck kratzen, vielleicht einwenig den Lohn schmälern,aber das Heil ist davon nichtgefährdet.

Weil die Bibel so ehrlich ist,sollten auch wir ehrlich seinund den Anspruch Gottes ohneSchminke weitergeben. Es hatwenig Wert, die biblischen Aus-sagen publikumsnetter zu ma-chen. Am besten, wir betrachtenuns als Briefträger, die Bibel alsBrief und Gott als Absender. DerBriefträger gibt seinen Brief ab,ohne erst den Inhalt zu bewerten.

Natürlich kostet uns das mancheSympathie. Aber hallo, ist es dasnicht wert? Wer bekennenderBorussia-Freund ist wird wohlkaum mit Bayern München

Briefträger GottesFreundschaft schließen, oder?Warum sollten wir Christen dieeinzige Interessensgruppe sein,deren Vertreter einfach zu feigesind, zu sagen, was Sache ist?

Und wie steht es eigentlich mitunserem Glauben an Jesus? Wel-cher Jesus ist denn das? So eineingepasster, angepasster undam Ende wohl völlig verpassterJesus, der zwar ein netter Kerlist, aber gewiss nicht das Sagenhat in unserem Leben. MehrTeddybär als Gott?

Jesus hat sich wahrhaft unbeliebtgemacht, als er uns aus demFeuer riss. Er war so verhasst,dass die Leute ihn angespucktund ausgepeitscht haben. Werdie Wahrheit sagt, bleibt niemalsohne Feinde. Wer aber die Wahr-heit in Person ist, der kann nichtohne diesen Hass bleiben.

„Jesus spricht zu ihm: Ich binder Weg und die Wahrheit unddas Leben; niemand kommtzum Vater denn durch mich.“

Johannes 14,6

Diese Wahrheit nicht zu be-kennen, wäre unterlassene Hil-feleistung. Was wir brauchenist Konsequenz: Wenn Jesuswirklich Gott ist, dann sind wirzur Wahrheit verp ichtet. Allesandere wäre Selbstbetrug!

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Nr. 484

„Gelobt sei der Herr täglich.Gott legt uns eine Last auf,aber er hilft uns auch. SELA.“

Psalm 68,20

Es ist unklug, sich gegen die un-vermeidbaren Dinge aufzubäu-men und dagegen zu rebellieren.Das auf Gott ausgerichtete Herzerkennt oft auch im Schwierigennoch, die Fürsorge und LiebeGottes. So auch jetzt. Heutemorgen.

Ich bin Allergiker, doch in denletzten Jahren war der Heu-schnupfen nicht groß in Aktiongetreten. Aber vor drei Tagenerwischte er mich mit vollerBreitseite. So stark, dass ichnicht mehr durch die Nase at-men konnte, kaum noch Luftbekam und auch die Speiseröh-re, der Rachen betro en waren.Also: Ab ins Bett. Ich war soschwach. nach fast zwei TagenBettruhe war ich so schlapp,wie ein Tropfen in der Kurve.Die einfachsten Dinge fielenmir schwer. Doch zum Einsatzfür Gott war ich wieder einiger-maßen t. In der nächsten Nachthörte ich meine Frau. Leise,freundlich. „Kannst du mir malhelfen? Ich ö nete die Tür undda sah ich sie. Ich kannte be-reits das Erscheinungsbild auseiner vorangegangenen Krise.Es ist noch nicht lange her, da

musste ich sie deswegen insKrankenhaus bringen. Sie standda, völlig verkrümmt nach einerSeite hin. Schwach. Zu schwach,um auf die Toilette zu kommen.Zu schwach um umzukehren.Hil os. Müde. Völlig erschöpft.Die Diagnose blieb nebelhaft.eine Kombination aus Vorhof- immern und zeitweiser Ausfall

der Reizübermittlung über dasangegriffene Nervensystem.Doch das Gute daran: Ich kanntediese Situation bereits.

Doch die nun folgende Unter-stützung el anstrengender aus,als ich das vermutet hätte. Daswar nicht mehr souverän, wie infrüheren Situationen noch. Ichspürte meine eigene Schwäche.Beim Heben. Beim Unterstüt-zen. Bei all dem, was jetzt not-wendig war. Doch Gott gab unsnützliche Helfer mit auf diesemWeg. Zum einen war es der Zeit-punkt. Nur einen Tag früher, eineNacht früher und ich wäre nichtin der Lage gewesen, die Kraftfür die notwendige Unterstüt-zung aufzubringen. Doch Gotthat es weise eingeteilt, dass nichtalles gleichzeitig kam, sonderndass die Schwierigkeiten sichnett nacheinander gemeldet hat-ten. Dann aber auch der Humor.Meine Frau und ich konnten indieser schwierigen Situationmiteinander scherzen. Es war

Weise Fürsorge Gotteseine freundschaftliche vertrau-ensvolle Situation, ohne Hektik,ohne Nervosität. Selbst im Er-fahren der eigenen Schwachheitund damit verbunden in dererfahrenen Hilflosigkeit undErschöpfung, blieb doch allessehr ruhig und gelassen. Schrittfür Schritt.

Natürlich machte ich mir Sor-gen. Doch dann erinnerte ichmich an die biblische Empfeh-lung, Tag für Tag aus der HandGottes zu nehmen.

„Darum sorgt nicht für mor-gen, denn der morgige Tagwird für das Seine sorgen. Esist genug, dass jeder Tag seineeigene Plage hat.“ Matthäus6,34

Hinzu gesellte sich der Versaus Philipper 4,6-7: „Sorgteuch um nichts, sondern in al-len Dingen lasst eure Bitten inGebet und Flehen mit Dank-sagung vor Gott kundwerden!7 Und der Friede Gottes, derhöher ist als alle Vernunft, be-wahre eure Herzen und Sinnein Christus Jesus.“

Nun, es war aber auch eine Kor-rektur. Meine eigenen Pläne fürdiesen Tag musste ich zurück-stellen. Ich lerne zu planen mitdem Vorbehalt: „So Gott will!“

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Nr. 485

„Einer trage des andern Last,so werdet ihr das Gesetz Chris-ti erfüllen.“

Galaterbrief 6,2

Da lag sie! Wieder einmal. Sieist erneut hin gefallen. Alsozunächst einmal schauen, obich helfen kann. Wie ich helfenkann. Zum Glück ist es diesmalwohl nicht so schlimm. Wiederaufrichten. Einsammeln, Auf-richten, Da Sein!

Doch da stellt sich leise diebange Frage: Wie lange kanndas noch gut gehen? Bisher sindwir in allem bewahrt worden.Alle Stürze, alle Krisen hattenbisher ein glückliches Ende.Wir sind ein altes Ehepaar.Beide 60 Jahre alt. Alteisen,gewissermaßen. Doch dann dieGegenfrage: Welche Alternativegibt es denn? Was wäre dennbesser, als die jetzige Situation.Es mag schwierig sein. Es magvielleicht sogar gefährlich sein,aber die eigenen vier Wändesind weit besser, als irgendwogep egt zu werden und bei al-lem und jedem auf fremde Hilfeangewiesen zu sein.

Schon meine Uroma wusstedas genau. Sie weigerte sichbis zum Schluss in irgend eineEinrichtung zu gehen. Sie waralt und schwach, sah zerbrech-

lich, ligran, ja fast gläsern aus.Aber wenn einer vom Amt kam,wenn ein Sozialarbeiter sich inihre Nähe wagte, dann spucktesie Gift und Galle. Sie schmissdie Leute solange aus ihrerWohnung, bis sich keiner mehrzu ihr hinein traute. Sie wurdemit dieser Strategie 97 Jahre alt.

ensichtlich hat sie gewusst,was sie wollte.

Ich weiß nicht, wie weit dieKräfte reichen werden. MancheHilfsaktion macht mich selbstzum Hilfsbedürftigen. Dochirgendwie ist es auch ein Ver-trauenstest. Tag für Tag aus derHand Gottes nehmen.

Wenn Flüchtlinge in unser Landkommen, dann stellen sie in derRegel einen Antrag auf Aufent-haltsgenehmigung. Ein Jahr,drei Jahre, vielleicht sogar unbe-fristet dürfen sie sich dann hieraufhalten. Ich denke, dass wiralte Menschen, diesen Antragauf Aufenthaltsgenehmigung inunserem Leben jeden Tag neustellen dürfen. Tag für Tag, so-lange, bis Gott der Herr, diesemAntrag nicht mehr entspricht.

Dann geht es ab nach Hause.In die Heimat. In die Freude.„Kein Leid, kein Schmerz,kein Geschrei!“ - das klingtfromm und biblisch. Für mich

Einsammeln, aufrichten, da sein...übersetzt bedeutet das: KeinJammern und Heulen mehr,keine Hil osigkeit mehr, keineSchwierigkeiten beim Atmenmehr, keine Schmerzen in denGelenken mehr, keine Sorgen,keinen Stress, keine Angst mehrvor den Dingen, die da kommenkönnten.

Klingt doch gut, nicht wahr? EinFreund formulierte mal: „Nie-mand wird ungestraft alt!“ Miteinem Augenzwinkern natürlich.Aber wahr daran ist, dass diemeisten Alten ihre Schwierig-keiten haben. Keiner kommtdavon, dem es nicht irgendwozwickt und zwackt. So weit soklar. Die Kunst dabei ist dochaber, sich davon - trotz allem -nicht beherrschen zu lassen. Gottist noch immer derselbe, heilige,allmächtige Gott. Der uns Ho -nung gibt. Der uns segnet. Deres gut mit uns meint. Der unsvon ganzem Herzen liebt. Undein Gott, der uns eine Zukunftgibt. Das ist für die Alteisenge-neration ja die allerwichtigsteNachricht: Wir gehen nicht inein nsteres Nichts! Mit demTod ist eben nicht alles aus! O,nein, im Gegenteil: Der Tod lässtuns unsere Krücken wegwerfen!Wir brauchen sie nicht mehr.Endlich frei! Endlich ewig! End-lich für immer bei Gott! Welcheine Freude!

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„Wir haben aber diesen Schatzin irdenen Gefäßen, damit dieüberschwängliche Kraft vonGott sei und nicht von uns.“

2.Korinther 4,7

Meine Frau ist seit vielen Jahrenmehrfach krank. Schwer krank.Sie hat es schwer. Doch auchich bekomme von Zeit zu Zeiteine kleine Erinnerung daran,dass ich auch nicht aus Eisenbin. Eigentlich nichts wirklichErnstes, kann es mir aber danntrotzdem ganz schön den Kopfunter Wasser halten. In den letz-ten Tagen hat es mich bei großerHitze völlig überraschend wieein Blitz aus heiterem Himmelgetroffen. Ich habe nicht ge-ahnt, was da kommen würde.Seit Jahren bin ich von meinemHeuschnupfen weitestgehendzu Frieden gelassen worden.Ein bisschen Schniefen, einwenig Augenbrennen - daswars! Na ja, bis eben auf denletzten Mittwoch. Irgendwas lagda mörderisch für mich in derLuft. Mein Körper reagiert sehrintensiv. Das ist nicht etwa nurein Schnupfen, hier wird die Na-senatmung komplett blockiert.Die Schleimhäute schwellen an,die Bronchien fühlen sich an,ob da Plastik drüber gezogenworden ist, und ich bekommeselbst durch den Mund kaumnoch Luft. Ich kann euch ver-

raten: Das macht schlapp. Totalschlapp. So kraftlos. Aber wiegesagt: Das hat ja durchaus eineheilpädagogische Wirkung. Einegeistlich-heilsame Wirkung.

Eben noch fühle ich mich bom-big. Ich bin stark. Mit starkerStimme verkündige ich kräftigund deutlich das Wort Gottes.Mein Ego steigt zum Himmelauf, ich fühle mich prächtig.Fast so (verzeiht mir die Ar-roganz) wie ein Elitekämp-fer. Doch dann kracht es undmich überfallen Schwachheit,Verzagtheit, Mutlosigkeit undDesorientierung wie eine Fraudie Wehen. Zwei Tage liege ichim Bett und schnappe nach Luft.Super schla .

Es ist mir eine wunderbareLehre. Gestern stark, morgenschwach. So kann es gehen. Undmeine liebe, so schwer krankeFrau? Sie wächst in meinen Mo-menten der Schwachheit übersich hinaus und leistet geradezuErstaunliches, was sie unter nor-malen Umständen nicht ansatz-weise fertigbringen würde. Ichstaune. Ich bin zutiefst dankbarüber das, was ich dort sehe underlebe. Sie schält Karto eln. Sieschält den Spargel. Sie kocht, siemacht, sie tut. Wau! Es fällt ihrschwer, gewiss. Aber in der Notbekommt meine Frau von Gott

Heute stark, morgen schwach...Riesenkräfte. Das ist schon einWunder für sich. Natürlich wirdmir der Schatz, das Evangelium,die Erlösung, die Erkenntnis, dieGemeinschaft mit Gott und alldas in dieser Zeit noch kostbarer.Aber vor allem wird mir klar,dass ich vorsichtig sein mussmit Stolz und Hochmut. Schoninnerhalb weniger Stunden kannsich meine Stärke in eine totaleSchwachheit verwandeln. Ichfühle mich wie frisch gekalkt.Wie 90 Jahre mit Zusatzzahl...

Da ist kein Platz für die Gering-schätzung des Anderen, weiler schwächer ist. Da bleibt nurdas Wissen: Lieber Freund, habAcht, es könnte dir bald ganz ge-nauso gehen. Und dann ho e ichja auch auf Verständnis, Fairnessund Liebe.

„Und wie ihr wollt, dass euchdie Leute tun sollen, so tutihnen auch!“

Lukas 6,31

Es zeugt also von Klugheit,den anvertrauten schwachenMenschen nicht mit Herab-lassung zu behandeln. Dennnatürlich will ich freundlich,geduldig und mit Achtung be-handelt werden. Manchmaldecken so kl eine Alltags-katastrophen gerade noch recht-zeitig Beinahekatastrophen auf.

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Nr. 487

„Und dient einander, ein jedermit der Gabe, die er empfan-gen hat, als die guten Haus-halter der mancherlei GnadeGottes...!“

1.Petrus 4,10

Falls du es noch nicht wissensolltest, dann ist dieser Satzeine kleine Revolution in dei-nem Leben.

Du fühlst dich klein und mies,unbegabt, unbedeutend, un-brauchbar, unnütz? Wie dasfünfte Rad am Wagen? völligsinnlos, bedeutungslos, mittel-los?

Hier kommt die wirklich guteNachricht! Lieber Freund, lie-be Freundin, du bist wunder-bar! Du hast von Gott Gabenund Fähigkeiten bekommen,die du nur einsetzen musst.

Komm klage nicht über deinegeringen Möglichkeiten, son-dern nutze deine Fähigkeiten!Es gibt dazu von Gott an dicheinen klaren Auftrag: Fang anzu tun, was Gott will. Fang an,die Gaben in dir anzuwenden,denn Gott hat dich befähigt, imNamen Gottes zu handeln, ihmzu dienen und anderen zumSegen zu werden. Zu einem

Gehilfe der Freude! Tue es! Seigesegnet und sei ein Segen!Gaben sind Aufgaben! Nochnie gehört? Dann hast du jetztdie Chance, ein völlig neuesLeben zu führen:

„Und dient einander, ein jedermit der Gabe, die er empfan-gen hat, als die guten Haus-halter der mancherlei GnadeGottes...!“

1.Petrus 4,10

Als du an Jesus Christus gläu-big geworden warst, hat dichGott versiegelt mit dem Heili-gen Geist. Auf ewig sein! Dasist die Botschaft dieses Siegel.Und auf ewig befreit von demMakel: „Ich kann nichts, ichwill nichts, ich bin zu nichts zugebrauchen!“

Das Wort Gottes sagt dir: Dubist wertvoll. Pack endlich dieGeschenke aus, die bei dir aufdem Wohnzimmertisch liegen.Wir packen jedes dämlicheWerbepaket aus, was zu unsnach Hause kommt, aber dieGeschenke Gottes wollen wirignorieren? Das geht dochnicht! Schau mal, was Gott diranvertraut hat. Du entdeckst es,wenn du es einsetzt für andere!Gott hat dich doch nicht für ei-

Gottes Casting Show ist bereits gelaufen...und Du bist eine Runde weiter!

nen Mega-Total-Dauer-Egois-mus-Leben erlöst. Er will, dassdu ihm dienst. Und ihm dienstdu nur dann, wenn du fürandere da bist. Alles andere istSelbstmitleid und Babykram.

Du hast Zeit, du kannst Beten,du kannst für andere da sein.Du kannst Kranke besuchen.Du kannst anderen eine Freu-de bereiten. Und ganz gewissnoch viel mehr.

Glaube doch nicht, dass dunichts kannst. Das würde Gottja Lügen strafen. Das ist prak-tizierter Unglaube!

Die Casting Show Gottes istdoch längst gelaufen. Undherzlichen Glückwunsch: Dubist eine Runde weiter!

Versteh mich nicht miss: Esgeht nicht um Verdienste. esgeht nicht darum, dass du dirdas Ticket Zum Himmel imNachhinein verdienen müss-test. Gott hat dir keinen Kreditgewährt, sondern er hat dicherlöst. Das ist was anderes.Aber gerade weil du den Wegzu Gott kennst, will Gott, dassdu für andere zum Segen wirst.Arbeite! Mühe dich! UnserHerr kommt!

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Nr. 488

„Als nun Abner nach Hebronzurückkam, führte ihn Joabim Tor beiseite, um heimlichmit ihm zu reden, und stachihn dort in den Leib, dass erstarb, um des Blutes seinesBruders Asaël willen.“

Abner hatte die Gunst der Stun-de genutzt und sich zum Kö-nigsmacher aufgeschwungen.Er hat einen Niemand aus demHause Saul genommen undauf den Thron gesetzt, obwohleigentlich klar war, das Davidder rechtmäßige König vonganz Israel sein sollte. Warumhatte er das getan? Vielleichtaus eigenem Machtkalkül? BeiDavid waren die Jobs vergeben,der hatte seine Generäle, Mitar-beiter und Freunde positioniert.Oder war es Verachtung, weilDavid während seines Exils, aufder Flucht vor Saul, so eine jäm-merliche Figur gemacht hatte?

Was es auch war, es war ein Feh-ler. Ein Desaster. Sein Schütz-ling erweist sich als ausgespro-chen dämlich und undankbar.Abner hatte sich eine dessenFrauen genommen und nunmacht König Ischboscheht Kra-wall gegen Abner. Doch wiedumm kann man sein? Abnerschäumt vor Wut und lässt die-sen Dummkopf fallen. Es wirdsein Todesurteil sein, so viel ist

klar, aber er weiß es noch nicht.Mit dem Seitenwechsel ist Kö-nig Ischboscheth ein toter Mann.Doch auch für Abner geht dieSache schlecht aus. Er läuftzu David über, liefert ihm dieMacht auf einem Silbertablett,doch dabei hat er völlig Joabaußer acht gelassen, Der ist vol-ler Rachedurst gegen ihn, weilAbner im Kampf den BruderJoabs getötet hat. Auch will ernatürlich seinen Anführerjobin der Armee von Köngi Davidbehalten. Kurz entschlossentötet Joab Abner. Auch für ihneine Fehlentscheidung und einDesaster, Jahre später kostetJoab dieser Mord sein Leben.

Wir alle müssen uns entschei-den. Manchmal hat eine Fehl-entscheidung eine langfristigedesaströse Konsequenz.

Wird die Weiche falsch gestellt,kann ich so schnell fahren wieich will, ich komme nicht anmein Ziel. Wird die Weichefalsch gestellt, kann ich so hartarbeiten , wie ich nur will, derMisserfolg ist gewiss. Wird dieWeiche falsch gestellt, dannverliere ich früher oder späterdie Kontrolle über mein Lebenund ich gerade an einen Ort,wo ich nicht hin will. Das giltsicherlich für das ganz normaleLeben. Aber es gilt vor allem

Fehlentscheidung & Totaldesasterauch für unsere Beziehung zuGott und damit auch für unserewiges Leben.

Jesus sagt: Joh 5,24-29:„Wahrlich, wahrlich, ich sageeuch: Wer mein Wort hörtund glaubt dem, der michgesandt hat, der hat das ewigeLeben und kommt nicht in dasGericht, sondern er ist vomTode zum Leben hindurchge-drungen. Wahrlich, wahrlich,ich sage euch: Es kommt dieStunde und ist schon jetzt,dass die Toten hören werdendie Stimme des Sohnes Gottes,und die sie hören werden, diewerden leben. Denn wie derVater das Leben hat in sichselber, so hat er auch demSohn gegeben, das Leben zuhaben in sich selber; und erhat ihm Vollmacht gegeben,das Gericht zu halten, weil erder Menschensohn ist. Wun-dert euch darüber nicht. Dennes kommt die Stunde, in deralle, die in den Gräbern sind,seine Stimme hören werdenund werden hervorgehen,die Gutes getan haben, zurAuferstehung des Lebens, dieaber Böses getan haben, zurAuferstehung des Gerichts.“

Tri die richtige Entscheidung!Entscheide dich für Jesus! Erallein rettet dich!

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„Mich wundert, daß ihr euchso bald abwenden laßt vondem, der euch berufen hat indie Gnade Christi, zu einemandern Evangelium, 7 obwohles doch kein andres gibt; nurdaß einige da sind, die euchverwirren und wollen dasEvangelium Christi verkeh-ren. Aber auch wenn wir oderein Engel vom Himmel euchein Evangelium predigen wür-den, das anders ist, als wir eseuch gepredigt haben, der seiver ucht. Wie wir eben gesagthaben, so sage ich abermals:Wenn jemand euch ein Evan-gelium predigt, anders als ihres empfangen habt, der seiver ucht. “ Galater 1, 6-9

Egal, wer was sagt, prüfen Siees an der Schrift! Es gibt inder Bibel und im Leben jedeMenge Verirrte und vom WegAbgekommene Menschen. DasSchlimme daran ist, dass jederimmer glaubt, je älter er werde,desto klüger wird er. Jeder hältseinen Erkenntnisstand vonheute für ein Voranschreiten.Aber nicht unser Alter machtuns frömmer, sondern unserGehorsam dem Wort Gottes ge-genüber, unsere Treue und unserFesthalten am Wort.

Denken wir an Gideon. Wasfür ein Mann des Glaubens.

Ein Held, der im Namen GottesGroßes geleistet hat. Im Alterwird er zum Götzendiener.Denken wir an König Saul, derin der Jugend, als junger Königso Großartiges, Frommes leistetund sich dann doch mehr undmehr negativ entwickelt biser völlig umnachtet untergeht.Denken wir an König Salomo.Der weiseste aller Weisen. Soklug, so fromm, so wunderbar.Und im Alter neigen seine Frau-en sein Herz zu Aberglauben undGötzendienst. In der heutigenZeit haben wir Beispiele wieMel Gibson, der diesen großarti-gen Film gedreht hat die PassionJesu Christi und der damit welt-weit ein so wunderbares Zeichendes Glaubens gesetzt hat. Aberdann verlässt er seine Familie,seine Frau, seine Kinder undläuft einer jungen Frau nach undreißt dann hinten runter, was erdoch vorne aufgebaut hat.Das alles soll uns nicht zumHochmut verführen, sondern zurVorsicht. Zur kritischen Distanzuns selbst gegenüber. Wir hörendas immer wieder im Gespräch:„Früher habe ich das auch so enggesehen, wie Sie, aber nun binich viel weiter und freier!“ Nein,die Bibel lehrt uns den richtigenWeg. Der Geist führt uns inalle Wahrheit. Führung Gotteswiderspricht nicht der Bibel.Lassen Sie uns am Wort fest-

Passen Sie auf, dass Sie nüchtern bleiben!halten und verweigern Sie SichVerführung und Aufweichungder Maßstäbe Gottes. Natürlichgibt es immer wieder Tendenzen„modern“ sein zu wollen. DiesesModerne ist so alt, so uralt dases wohl das Zurückgebliebensteüberhaupt ist. Immer wiederkommen Irrlehrer und sagendie abenteuerlichsten, gottlo-sesten Dinge. Und wir müssendem entgegen stehen. Die Bibelist das Wort Gottes und zwardurch und durch und nicht dasGeschwafel von irgendwelchenIrrlehrern mit Doktoren undProfessorentiteln.

„Predige das Wort, steh dazu,es sei zur Zeit oder zur Un-zeit; weise zurecht, drohe,ermahne mit aller Geduld undLehre.Denn es wird eine Zeitkommen, da sie die heilsameLehre nicht ertragen werden;sondern nach ihren eigenenGelüsten werden sie sich selbstLehrer au aden, nach denenihnen die Ohren jucken, undwerden die Ohren von derWahrheit abwenden und sichden Fabeln zukehren. Du abersei nüchtern in allen Dingen,leide willig, tu das Werk einesPredigers des Evangeliums,richte dein Amt redlich aus.“

2. Timotheus 4,2-5

Bleibe treu in Christus!

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„Denn ich habe von demHerrn empfangen, was icheuch weitergegeben habe:Der Herr Jesus, in der Nacht,da er verraten ward, nahmer das Brot, 24 dankte undbrach‘s und sprach: Das istmein Leib, der für euch gege-ben wird; das tut zu meinemGedächtnis. 25 Desgleichennahm er auch den Kelch nachdem Mahl und sprach: DieserKelch ist der neue Bund inmeinem Blut; das tut, sooftihr daraus trinkt, zu meinemGedächtnis. 26 Denn sooft ihrvon diesem Brot esst und ausdem Kelch trinkt, verkündigtihr den Tod des Herrn, bis erkommt. 27 Wer nun unwürdigvon dem Brot isst oder ausdem Kelch des Herrn trinkt,der wird schuldig sein am Leibund Blut des Herrn. 28 DerMensch prüfe aber sich selbst,und so esse er von diesem Brotund trinke aus diesem Kelch.29 Denn wer so isst und trinkt,dass er den Leib des Herrnnicht achtet, der isst und trinktsich selber zum Gericht.“

1. Korinther 11,23-29

Wir hatten heute in unserer Ge-meinde Abendmahl. Im Grundeist das Abendmahl ja ein Festder Freude und der Gemein-schaft. Denn der Tod JesusChristus wird durch das Abend-

mahl solange verkündigt, biser einst wiederkommen wird.Der Tod am Kreuz als Voraus-setzung, für das Begräbnis unddie sich anschließende Aufer-stehung. Jesus Christus ist vonden Toten auferstanden und dasist die Grundlage für unsereVergebung, denn mit seiner Auf-erstehung wird bewiesen, dass erder Sohn Gottes ist und das istdie Voraussetzung dafür, dasser uns tatsächlich am Kreuz dieFreiheit und das Ewige Lebenverscha t hat. Unter der Voraus-setzung, dass wir seine Gnadeauch angenommen haben.

Das ist der Grund, warum dasAbendmahl ein Fest der Freudeund ein Fest der Gemeinschaftist.

Zwei Missverständnissen bin ichbeim Abendmahl immer wiederbegegnet. Das eine Missver-ständnis ist die Aussage: „Dasist mein Leib“.... das ist meinBlut...“ Brot und Wein symbo-lisieren den Leib und das BlutJesu. Aber gewiss ist es nicht so,dass im Augenblick der Abend-mahlfeier sich Brot und Weinreal in Fleisch und Blut verwan-deln. Das glaube ich nicht.

Das andere Missverständnis istder Vers 28 „Der Mensch prüfeaber sich selbst...“ Manche fas-

Dabei sein ohne dazu zu gehören...sen diesen Vers so auf, dass wirkeine Sünde in unserem Lebenhaben dürfen, die noch nicht be-kannt worden ist. Keine Sünde,die uns gefangen nimmt. Einesolche Haltung würde es mireigentlich unmöglich machen,jemals wieder am Abendmahlteilzunehmen. Die Konsequenzwäre doch, dass da immer irgendetwas in meinem Leben wäre,die mich als nicht rein genugfür das Abendmahl ausweisenwürde.

Wir werden dadurch zu Unwür-digen, dass wir nicht bekehrtsind, wenn wir das Abendmahleinnehmen. In diesem Sinnetrinken und essen wir uns selberzum Gericht, weil wir auf dereinen Seite an dem Gemein-schaftsmahl teilnehmen, ohneaber zur Gemeinschaft Jesudazu zu gehören. Wir sind undwir bleiben Sünder. In Christusaber erlöste Sünder. Wir sindund bleiben auch Unwürdige,in Christus aber werden wir mitden weißen Kleidern überklei-det, und damit würdig gemacht.

Wir dürfen niemals vergessen,dass Christus der Anfänger undder Vollender des Glaubens istund bleibt. Nicht unsere Mühe,nicht unsere Arbeit, nicht unsereHeiligung. Nur Christus hältuns, nur Christus vollendet uns.

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Nr. 491

„24 Wahrlich, wahrlich, ichsage euch: Wer mein Worthört und glaubt dem, der michgesandt hat, der hat das ewigeLeben und kommt nicht in dasGericht, sondern er ist vomTode zum Leben hindurchge-drungen. 25 Wahrlich, wahr-lich, ich sage euch: Es kommtdie Stunde und ist schon jetzt,dass die Toten hören werdendie Stimme des Sohnes Gottes,und die sie hören werden, diewerden leben. 26 Denn wie derVater das Leben hat in sich sel-ber, so hat er auch dem Sohngegeben, das Leben zu habenin sich selber;...“

Johannes 5,24-26

Es gibt Spendenorganisationen,die haben eine hervorragendeSprache entwickelt, wunderbareBeispiele vor Augen gemalt undsie überzeugen mit wirklichguten Argumenten. Bei Brotfür die Welt habe ich jetzt soein wunderbares Beispiel ge-sehen. Auf dem Plakat ist eineWasser asche zu sehen mit demKommentar: „Hilft!“ Ein Bildweiter ist ein Brunnen zu sehen,mit dem Kommentar: „Hilftweiter!“ Ja, das ist wahr. Dasist wirklich überzeugend. Je-manden eine Flasche Wasser inder Hitze des Tages zu schenkenist sicherlich eine Hilfe. Aber inWasser armen Gegenden reicht

eine Flasche Wasser nur wenigeStunden. Dort aber einen Brun-nen zu nanzieren oder dabei zuhelfen ihn zu bauen, verändertdie Situation grundlegend undverbessert sie für viele Jahre.Das ist wahr. Das ist gut. Dasist unbedingt unterstützenswert.

Dieses Bild hat eine wunderbareüberzeugende Logik. Und mitder gleichen Logik sagt uns dieBibel:

„Was nutzt es wenn ein Menschdie ganze Welt gewönne undnehme doch Schaden an seinerSeele.“ Matthäus 16,26

Bitte nicht falsch verstehen.Gott will die diakonische, diepraktische Arbeit. So hat danndie Arbeit der christlichen Kir-chen eine wunderbare Traditionpraktischer Unterstützung derMenschen in ihren vielen, vie-len Nöten. Was aber eben auchwichtig ist: Eine praktische Hilfeim Diesseits hilft eben auch nurim Diesseits. Das ist gut. Dasist wertvoll. Aber ein Menschohne Jesus bleibt ewig getrenntvon Jesus.

Natürlich darf ich das Eine nichtgegen das Andere ausspielen.Aber wir sollten immer in un-serem Herzen wissen, dass wireine christliche Gemeinschaft

Nur mit Jesus ist mir auf Dauer geholfensind, und das heißt eben, dasswir sehr genau darum wissen,dass eine Sozialarbeit alleinnicht ausreicht.

Wir wissen als Christen sehrgenau, dass all unsere Kräfteund Mittel in dieser Welt nichtreichen werden, die sozialenNöte endgültig zu beenden. Ichkönnte alles Geld, was ich alsRente bekomme auf der Zeil ver-teilen und schon sehr bald wärendie Nöte immer noch riesen großund ich wäre pleite.

Im Rahmen unserer Möglichkei-ten Menschen zu helfen und siezum Essen einzuladen ist gewissunsere P icht als Christen. Aberwir wissen, dass diesen Men-schen damit nur sehr begrenztgeholfen ist. Sie aber zu Jesuszu führen und sie damit der Für-sorge des Lebendigen Gottes zuempfehlen ist die einzig dauer-hafte, weil ewige Hilfe. Nur Gottist in der Lage, den Menschendas zu geben, was sie brauchen.Ohne, dass dies für mich zurAusrede werden darf, jene, diemir Gott in den Weg stellt, dieHilfe zu verweigern. Wenn esgelingt, einen Menschen zumBeten zu bringen, zum Lesen desWortes Gottes heranzuführen,dass er mit Gott lebt und ihmvertraut. Dann ist ihm wirklichgeholfen. Hilft nämlich ewig!

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Nr. 492

„Und als sie ihn mit der LadeGottes aus dem Hause Abina-dabs führten, der auf demHügel wohnte, und Achjo vorder Lade herging, 5 tanztenDavid und ganz Israel vor demHERRN her mit aller Machtim Reigen, mit Liedern, mitHarfen und Psaltern undPauken und Schellen undZimbeln. 6 Und als sie zurTenne Nachons kamen, griUsa zu und hielt die LadeGottes fest, denn die Rinderglitten aus. 7 Da entbranntedes HERRN Zorn über Usa,und Gott schlug ihn dort, weiler seine Hand nach der Ladeausgestreckt hatte, so daß erdort starb bei der Lade Gottes.8 Da ergrimmte David, daßder HERR den Usa so wegriß,und man nannte die Stätte»Perez-Usa« bis auf diesenTag. 9 Und David fürchtetesich vor dem HERRN an die-sem Tage und sprach: Wie solldie Lade des HERRN zu mirkommen? 10 Und er wollte sienicht zu sich bringen lassen indie Stadt Davids, sondern ließsie bringen ins Haus Obed-Edoms, des Gatiters.“

1. Samuel 6, 4-10

Für all jene, die aus Gott einennetten Teddybären machenwollen sind Geschichten in derBibel geschrieben wie diese. Die

Bundeslade war ein Holzkasten,in dem die Gesetzestafeln aufbe-wahrt wurden, die Mose emp-fangen hatte, als Grundlage desalten Bundes. Als das Volk Israelim Kampf mit den Philisternunterlag, ging die Bundesladevorübergehend verloren. Nunaber will David sie wieder zu-rück holen. Das ehrt David. Die-ses durch und durch grausameRaubein besinnt sich auf Gottund sein Gesetz. Er will diesesGesetz zur Grundlage seinerKönigsherrschaft machen. Dasehrt David und unterscheidet ihnvon Saul. Doch beim Transportkommt es zu einem Unfall. DieLade droht vom Wagen zu kip-pen und Usa greift zu. Eigentlichdoch ein gutes Ansinnen. Jaschon. Nur nicht mit der richti-gen Haltung. Geschichten wiediese machen uns auf ganz harteWeise deutlich, dass mit derHeiligkeit Gottes nicht zu spa-ßen ist. Oder besser: Die SacheGottes duldet weder Leichtsinnnoch Gedankenlosigkeit, wederRespektlosigkeit noch Gleich-gültigkeit. Der heilige ErnstGottes tri t uns tief ins Mark.Da regt sich Protest, Rebellion,Wut. David ergrimmt. Er wirdunglaublich ärgerlich und sauerauf Gott, wie kann Gott so wasmachen. Eben noch konnteDavid fröhlich und von Herzenlachen und tanzen und nun liegt

Zorn und Heiligkeit Gottesda ein Toter, weil er leichtsinnigdie Heiligkeit Gottes missachtethat. Und genau hier kommt derPunkt im Leben eines jedenfrommen Menschen. WennGott in unserem Leben sich alsGott erweist. Wenn sein heiligesFeuer Dinge tut, gegen die wiruns aufbäumen und rebellieren- was tun wir dann? David ndetzurück und beugt sich unter dieHand Gottes. Bei einem zwei-ten Versuch achtet er mit einemheiligen Ernst darauf, dass sichdas nicht wiederholt. Er hat ge-lernt. Nun kann er wieder tanzenund fröhlich sein. Es gibt dieseMomente auch in unserem Le-ben. Jesus Christus warnt uns:Glücklich ist (und bleibt) wersich nicht an mir ärgert. Das istder Punkt. Wenn Gott uns Wegeführt, die uns nicht gefallen, dieuns erschrecken und empören,dann stellt sich die Frage, obwir Gott als Chef, als Herrn undErlöser, als Herrscher wirklichernst nehmen, oder ob wir unsdann dauerhaft gegen ihn stel-len. So mancher rebelliert gegenGott beim Tod eines geliebtenMenschen, oder wenn sichdie Dinge anders entwickeln,als er es sich gewünscht hatte.Doch Gott bleibt der HeiligeGott, auch wenn er uns liebt.Am Kreuz zeigt sich die LiebeGottes, die die Heiligkeit Gottesnicht verleugnen kann und darf.

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Nr. 493

„Denn als erstes habe ich euchweitergegeben, was ich auchempfangen habe: Dass Chris-tus gestorben ist für unsreSünden nach der Schrift; 4und daß er begraben wordenist; und daß er auferstandenist am dritten Tage nach derSchrift;...“

1. Korinther 15, 3-4

„... heiligt aber den HerrnChristus in euren Herzen. Seidallezeit bereit zur Verantwor-tung vor jedermann, der voneuch Rechenschaft fordertüber die Ho nung, die in euchist,...“

1. Petrus 3,15

Sei einfach und bleibe einfach,aber rede von dem, was wirklichwichtig ist: Jesus rettet!

Keine Sorge! das ist weit weni-ger gefährlich, als uns der Teufelgerne einreden will. Die meistenMissionare sterben nicht durchMesser und Pistole, sonderndurch Autounfälle. Also: Frischans Werk!

Nach über 1000 Einsätzen aufder Straße kann ich berichten,dass ich noch immer eigeneZähne habe und noch nie ernst-haft verprügelt worden bin.Nicht jeder hat eine Schnauzewie ein Scheunentor, aber das

macht nichts. Jeder mit seinenMitteln und jeder an seinemPlatz, und jeder mit dem Glau-ben, den er tatsächlich hat.

Es gibt kein richtig oder falsch.Wenn wir vor Gericht in denZeugenstand gerufen werden,dann hat niemand einen Dudenzur Hand und prüft, ob wir allesim korrekten Deutsch abliefern.Wir sollen Zeugen sein und miteinfachen Worten das sagen,was ist.

Das gilt auch für das Evangeli-um. Wir können und wir sollennur von dem Jesus reden, denwir erlebt haben. Wir könnenund wir sollen nur von der Ho -nung reden, die wir tatsächlichhaben.

Also versuche Gott nicht größererscheinen zu lassen, als er ist.Gott selber wird sich bezeugen.Gott selber will sich bezeugen.Wir müssen nicht toll sein,sondern treu, das ist ein riesenUnterschied.

Als Evangelist begegne ich allenArten von KollegInnen, die wieich auch das Evangelium ver-künden. Ich bin immer wiedererstaunt, wer das so ist und wiedie so bescha en sind. Das sindoft ganz schwache, arme, vomWind durchgerüttelte Menschen,

Informations-P icht!die schwach, aber in der KraftGottes, das Evangelium erzäh-len. Das muss ja nicht druckreifsein, sondern wahr!

Ich habe so dermaßen schwache,erbärmliche Menschen getrof-fen, die dennoch voller Liebeund Treue Zettel verteilen unddas Evangelium verkünden, sogut wie sie es halt können. UndGott freut sich und segnet es.Hier noch eine Möglichkeit,wie Du das Evangelium sagenkannst:

1. Gott liebt dich2. Sünde trennt dich von Gott3. Darum kam Jesus Christus,der Sohn Gottes in diese Weltund starb am Kreuz für dich. Wiralle sind Sünder. Wir brauchendie Hilfe Gottes.4. Darum vertrau dich Gott an,

ne ihm dein Herz. Bekehredich zu Gott.

„Denn also hat Gott die Weltgeliebt, daß er seinen eingebo-renen Sohn gab, damit alle, diean ihn glauben, nicht verlorenwerden, sondern das ewigeLeben haben.“

Johannes 3,16:

So einfach können wir dassagen. „Es gibt nichts Gutes,es sei denn, man tut es!“Erich Kästner!

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Nr. 494

Anette Trebesi-us schreibt: „Jawir haben dasbeste Leben, diebeste Botschaftanzubieten. Oft

hatte ich auf der Arbeit schondie Gelegenheit, um ganz ein-fach und natürlich „etwas Salz“auszustreuen. Ich weiss, dassich aus eigener Kraft gar nixkann und nur aus Gnade allesgeht. Ich wollte Euch auchwissen lassen, das der Dienst inder Straßenmission kein Spa-ziergang ist. Ich habe in all denvielen Jahren mit Menschen zutun gehabt, wo es heftig war.Ein echter Satanist wollte michmal angreifen, er schrie mich anüber die Straße das es die Leutehörten. Ich betete im Stillen dasJesu Blut mich deckt und bekameine absolute Ruhe in mich undverteilte vor dessen Nase weiter.Er stand vor mir und machte sei-ne Teufelsanbetung. Nach einerWeile zog er ab ohne mich an-gerührt zu haben. Ich bat Jesus,dass er mir doch Geschwisterschickt, denen ich das erzählenkann, weil es doch heftig fürmich war. Kurz darauf kam meindamaliger gläubiger Chef mitseiner Frau, die ich noch nie indieser Stadt gesehen hatte.Auch mit Alkoholikern, Ob-dachlosen, Aidskranken, Psy-chisch Kranke verschiedener

Art, Homosexuellen, Sektierern,jung und alt, mit allem was un-terwegs ist hatte ich Gesprächejeder Art. Ich hatte Anfechtungs-zeiten bis zum geht nicht mehr.Nur das mal zur Information,damit es nicht so groß aussiehtwenn man vom Einsatz redet.Der Straßendienst ist die ver-achteteste Arbeit und dort giltes, sich ganz für Jesus aufgege-ben zu haben, weil einem unteranderem der Haß und Spott ent-gegenschlägt. Mir hat Jesus nachmeiner Bekehrung diesen Dienstaufs Herz gelegt. Es ist immerwieder erstaunlich, dass Ermich bewahrt hat. Einmal kamein Drogenabhängiger auf michzugesprungen, konnte ihn beru-higen. Ein ander mal wollte einaggressiver Mann den Predigerangreifen, ich konnte ihn ablen-ken und beruhigen. Könnte einBuch schreiben von den vielenJahren, habe viel Filmmaterialgesammelt.Wollte mit allem sagen, dassGott für jeden von uns SeinenPlan hat, jeder durch den Glau-ben gleichwertig ist und nie-mand was vor Ihm aufzuweisenhat. Nur wer mehr tut, hat mehrVerantwortung und mehr undheftigere Anfechtungen. Gottteilt jedem das rechte Maß zu,was jeder tragen kann. Es passtnur zu jedem das Kreuz, das erhat, deshalb lohnt es sich nicht,

Wir haben die beste Botschaft...sich mit anderen zu vergleichen,denn Gott handelt mit jedem in-dividuell und man kann immerneu gespannt sein, was nun wie-der kommt. Manchmal nimmter manches und gibt neues. Vorknapp drei Jahren hat Gott mei-nen lieben Teambruder mit demich 10 Jahre lang Deutschland-weit im Einsatz war, plötzlichzu sich genommen, er war erst53. Davor einen Bruder mit demich parallel 5 Jahre im Einsatzwar, er war in den 60-gern.Dann einen Bruder mit dem wirgemeinsam unterwegs waren,er hatte Krebs, hat lange Jahregepredigt auf der Straße und waroft bei uns. Sie alle sind schonzu Hause. Auch diese Abschiedegehören zur Straßenmission.Mein letzter Chauffeur vondem ich Euch schrieb ist starkerDiabetiker, ihm wurden Zehenamputiert. So Ihr Lieben, das inKurzfassung, nur damit keinerauf die Idee kommt und mich umdiesen Dienst zu beneiden oderzu meinen, es wäre eine beson-dere Leistung vor Gott. Für michist dieser Dienst große Freudeaber auch großer Schmerz daman es ständig brennen sieht, dieMenschen in die Hölle rennenund scheinbar nicht aufzuhaltensind. Gott mu wirken sonst nutztalles reden und verteilen nichts.Ich vertraue Ihm.

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Nr. 495

„Und als sie ihn sahen, elensie vor ihm nieder; einige aberzweifelten. 18 Und Jesus tratherzu und sprach zu ihnen:Mir ist gegeben alle Gewaltim Himmel und auf Erden.19 Darum gehet hin und ma-chet zu Jüngern alle Völker:Taufet sie auf den Namen desVaters und des Sohnes und desheiligen Geistes 20 und lehretsie halten alles, was ich euchbefohlen habe. Und siehe, ichbin bei euch alle Tage bis ander Welt Ende.“

Matthäus 28,17-20

Der Job ist hart. Kaum einerwill das Evangelium bei unshören. Die Leute lachen, haltenuns für Idioten, belächeln unsund schlimmer noch gehen oftvöllig unberührt, absolut unin-teressiert, gleichgültig an unsvorüber. Ich habe auf einembelebten Platz gepredigt. DieMenschen strömten nur so anmir vorbei. Gewiss in den zwan-zig Minuten Verkündigen mehrals 100. Viel mehr.

Der Job ist hart. Das gebe ich zu.Da ist es eine große Versuchungdorthin zu gehen, wo ich gernegehört werde. Statt auf die raueStraße, wo die Leute mich fürmittelkräftig bekloppt haltenlieber in eine nette Gemeinde.Die Geschwister sind freund-

lich. Ihre Bewunderung, ihreWertschätzung, ihre Liebe, ihreFreundlichkeiten, ihre durch ausauch materiellen Zuwendungenall das wird zu einer Wohlfühld-roge für mich. Es ist ja so schönund erbaulich.

Allerdings ist es an meinem Jobvorbei. Schmerzhaft wird mirbewusst, dass ich alle Energie,alle Initiative, alle Kraft, allenEnthusiasmus in dieser Schön-wetterumgebung am falschenPlatz einsetze.

Statt auf der Straße um Außen-stehende, Fernstehende, Nicht-Informierte, an Christus vorbeiLebende um jeden einzelnenzu kämpfen, ist die Versuchunggroß, lieber ein nettes, harmlosesHeimspiel, nett und freundlichzu spielen. Statt zu kämpfenbesteht die Versuchung darin, ineiner Art Dauer Oase zu leben,in einer Permanent Hobby Be-schäftigung. Einige Golfen, an-dere spielen Tischtennis und ichgeh in die christlichen Zentrenum dort ein paar nette Stundenzu verbringen.

Der Job ist rau. Wie gesagt,ich gebe es zu. doch mir wirdklar, dass der Auftrag nicht diegemütlichen Rückzugszentrenunserer christlichen Gemeinde-einrichtungen meint, sondern

Freunde streicheln oder Fremde umwerben?jene Orte, wo Menschen kaumnoch irgendetwas Relevantesüber Jesus wissen. Dort woMenschen zu zig tausendeneinen Irrweg gehen, der sie indie Hölle bringt. Dorthin, woMenschen mich anfeinden, weilich ihre gottfeindliche Ruhestöre. Dorthin, wo der TeufelTango tanzt und sich an jedemUnsinn freut, den die Menschendort treiben, wenn es nur nichtder Glaube an Jesus Christus ist.

Nichts gegen die Gemeinde.Wir brauchen die Gemeindeund Gott hat uns ausdrücklichbefohlen unseren Glauben inder Gemeinschaft mit anderenChristen zu leben. Gott willGemeinde. Jesus ist das Hauptder Gemeinde.

Doch eine Gemeinde, die sichnicht mehr auf die Straße wagt,eine Gemeinde, die nicht mehrmissionarisch unterwegs ist hatihren eigentlichen Auftrag ver-gessen. Kann ich in einem Skat-verein anfangen die Regeln zuändern und verlangen, dass wirdemnächst Schach spielen undPicknicks veranstalten? Wohlkaum. Die Gemeinde hat einenmissionarischen Auftrag. Wirhaben einen missionarischenAuftrag. Das bringt mich zurückauf die Straße. Dort sind dieVerlorenen. Dort muss ich sein.

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Nr. 496

„Eure Rede sei allezeit freund-lich und mit Salz gewürzt,dass ihr wisst, wie ihr einemjeden antworten sollt.“

Kolosserbrief 4,6

Vor einiger Zeit hat man michin ein Callcenter gesteckt undwollte mir dann noch freundli-ches Benehmen beibringen. Naja, war wohl nötig! :-) Jedenfallswar ich ziemlich ungläubig alsder Verkaufsleiter dann seinenSpruch los ließ: „In jeder Be-schwerde steckt die Chance füreinen Auftrag.“ Typisch Verkäu-fer Gequatsche dachte ich mir,aber ich sollte eines Besserenbelehrt werden. wir hatten eineTeamche n, die ihren Job ge-wissermaßen als Ersatzreligionbetrieb. Das heißt: Sie glaubteselber all den Müll, den sieerzählte und sie verbog sich bisüber die Bruchgrenze hinaus umihre Kunden zu beglücken. Ichfand das immer sehr seltsam.Aber eines zeigte sie mir dochsehr deutlich: Tatsache, wennein Kunde total sauer ist und aufdich zu gejumpt kommt, wenner Feuer spuckt und dich amliebsten an deinen Haaren durchdie Leitung ziehen würde, dannist deine Chance gekommen,das Blatt zu wenden und diesenBeschwerdeführer als Kundenzurück zu gewinnen. Ich habedas ein paar mal selber erlebt.

Meine Teamche n hörte erst malzu, sprach dann ihre Wertschät-zung aus, nahm keine der wüten-den Äußerungen persönlich undblieb ganz gelassen und ruhig.Sie sagte Sachen wie: „Das ver-stehe ich!“ „Ja, ich kann mir vor-stellen, dass sie sehr unzufriedenmit der Situation sind.“ Wennsie dann den Beschwerdeführerausreichend runter gekocht hat-te, dann suchte sie ganz ernsthaftmit ihm zusammen nach einerechten Lösung. Und tatsächlich,der Kunder fühlte sich ernstgenommen, wurde in der Regelsogar richtig freundlich und oftließ er sich sogar zu einem neu-en Auftrag überreden. Das warbeeindruckend.

Nun, wenn das schon diesenVerkaufshaien gelingt, dannsollten wir doch als Christenauch den Nutzen dieser wert-vollen Prinzipien entdecken. Ichhatte heute morgen die Gelegen-heit dazu. Ein Busfahrer gab mir,auf meine konkrete Frage hineine falsche Antwort und damitverbunden auch einen falschen,zu teuren Fahrschein. Ich bliebganz ruhig, bedankte mich undnahm das Ganze wider besserenWissens hin. Der Schaden hieltsich ja in Grenzen. Doch danngeschah etwas Seltsames. DerFahrer bemerkte seinen Fehler,reagierte auf das Ausbleiben von

Die Krise als ChanceWut und Beschwerde und wurdenun seinerseits sehr, sehr freund-lich, o en und zugänglich. Alsich nach einer zehnminütigenFahrt ausstieg, und den Fahrergrüßte, grüßte er zurück undes schien mir, ich hatte einenFreund gewonnen.

Es lohnt sich, seiner Wut nichtAusdruck zu verleihen, sondernfreundlich und wertschätzend zubleiben. Daran wird häu g dieso intensiv freundliche Art Got-tes erkennbar, die uns nachgehtund um uns wirbt, egal wie tö-richt wir uns oft auch verhalten.

Es lohnt sich, um der LiebeJesu willen, Wut und Zornhinzunehmen, um dann eine

ensive der Liebe Gottes zustarten. Das ist die Art, wie Gottmit uns umgeht. Es ist so völligartfremd in dieser Welt, in derjeder seine Hand jederzeit dreiZentimeter über seiner Knarrehat. Erst schießen, dann fragen,so reagieren die Leute meist aufAngriff und Vorwurf. Das istunsere Chance, die Liebe Gotteserkennbar werden zu lassen. Dasist eine Gelegenheit, die Türzum Herzen des Menschen zu

nen. In jeder Krise steckt dieChance zu einem Neuanfang.Das habe ich gelernt. Die LiebeGottes ist wie Wasser, sie über-windet jeden Widerstand.

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Nr. 497

„Und es begab sich danach,daß David die Philister schlugund sie unterwarf und daß erden Dienstzaum den Philisternaus der Hand nahm. Er schlugauch die Moabiter und ließ siesich auf den Boden legen undmaß sie mit der Meßschnurab; und er maß zwei Schnur-längen ab, so viele tötete er,und eine volle Schnurlänge,so viele ließ er am Leben. Sowurden die Moabiter Daviduntertan, daß sie ihm Abgabenbringen mußten.“

Nein, sehr viel Zartgefühl hatteDavid nicht im Umgang mitseinen Feinden. Nein, die Gen-fer Konventionen waren ihmvöllig unbekannt. Nein, Davidwar gewiss kein aufgeklärter,freundlicher, milder Herrscher.Er war ein Mann der Gewalt.Er war ein Herrscher, der seineMacht einsetzte. Ein Mann, dernicht davor zurück schreckte zutöten, wenn es in seinen Augennotwendig und strategisch rich-tig war.

Wir hier, in unserem sicherenEuropa, humanistisch geprägtund seit vielen Jahren vonFreiheit, Sicherheit, Frieden undWohlstand verwöhnt, gruselnuns über ein solches Verhalten.wir würden David heute als ei-nen Kriegsverbrecher anklagen.

Der wichtige Punkt dabei ist:David hatte ganz real die Machtdazu, und er nutzte sie so, wiees in seiner Zeit ganz selbstver-ständlich war. Wir vergessen dasso oft, dass die Normalität nichtGüte, Vergebung und Freund-lichkeit ist, sondern Gewalt,Machtgebrauch und Mord.

Wir vergessen das auch ganzbesonders in Bezug auf Gott.Wir verniedlichen Gott so gerne,verspotten ihn, machen uns überihn lustig und vergessen dabei,dass er ganz real die Macht hat.Wenn schon weltliche Herrscherihre kleine Macht nutzen, umHunderttausende Menschen zutöten, manche sogar Millio-nen, so wie Mao, Hitler, Stalinund Leute in dieser schlimmenKategorie, was könnte da Gottalles tun? Das, was David da tatwar eine Demonstration seinerMacht. Er konnte Leben nehmenund er tat es, und er konnte Gna-de gewähren, und auch das tat er.Nicht weil er nett war, sondernweil er zeigen wollte: „Er kannes! Er kann es sich leisten! Erhat weder in der einen noch inder anderen Weise ein Problemdamit.

Wenn uns jetzt ein Gruseln über-fällt, dann sind wir auf einem gu-ten Weg. Wir sollten Gott nichtzum Idioten machen, nur weil

In den Händen realer Macht!er uns seine Liebe schenkt.AlleHerrscher dieser Welt demonst-rieren gerne ihre Macht. Brutal,konsequent und rücksichtslos.Ob Erdogan, Putin, Gada odersonstwer: Mord ist die Demons-tratin von Macht und Stärke.

Doch Gott ist völlig anders.Er hat die Macht. So wie keinanderer in dieser Welt. Aber ermuss seine Macht nicht zeigen.Im Gegenteil: Er versteckt sie,er verbirgt sie hinter seiner Un-sichtbarkeit. Warum? Weil eruns die Chance geben will, ihn,den lebendigen Gott, aus freienStücken zu lieben. Freiwillig.Nur so ist Liebe möglich. Durcheine freie Entscheidung.

An ein Erdbeben muss ich nichtglauben, wenn ich davon betrof-fen bin. Ich kann mich unmög-lich auf den Beinen halten. DieRealität eines Erdbebens wirftmich buchstäblich zu Boden.

Doch Gott in seiner viel vielgrößeren Macht wartet freund-lich und geduldig darauf, dassich mich ihm zuwende. Dassich sein Wort lese. Dass ichbete. Dass ich an ihn glaube,ihm vertraue. Dass ich michfür ihn entscheide. Die LiebeGottes wirbt um mich intensivund ausdauernd, treu, stark undgeduldig. Welch ein Gott!

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Nr. 498

„Leidet jemand unter euch,der bete; ist jemand gutenMutes, der singe Psalmen.“

Jakobus 5,13

Okay, ich gebe es zu, ich bingewiss kein starker Beter. KeinGebetsriese. Das stimmt. Docheines ist mir doch sehr be-wusst: „An Gottes Segen istalles gelegen!“ Das gilt in jederBeziehung. Das heißt dochzunächst einmal: Schwierig-keiten und Nöte sind nicht zuvermeiden. Wir haben keinenchristlichen Sonderbewahrungs-weg zu erwarten, sondern dieLeitung Gottes geht mittendurch unsere Schwierigkeitenund Nöte hindurch. Er ist da.Er ist uns nah. Das gilt. Auchwenn wir Blödsinn machen.So ist mir in den letzten Jahrenjede Menge Mist um die Ohrengeflogen, und es gab schonziemliche Schwierigkeiten zuüberwinden. Dabei muss ichganz klar unterscheiden, zwi-schen den Sachen, die ich mirselbst eingebrockt habe, durchIrrtum, Sünde, Leichtfertigkeit,Gedankenlosigkeit, geistlicheVerpenntheit und ähnliches undjenen anderen von Gott zuge-wandten Schwierigkeiten. DieBibel nennt das Kreuz, Joch undLeiden - um Jesu willen. Es gibtauch jene Form des Leichtsinn,die sich als Glauben tarnt. Ein

Glaube, der blind und dummdie Führung Gottes ignoriert, einGlaube, der nicht nachdenkt, einGlaube, der nicht auf biblischerGrundlage bleibt, ein Glaube derschlichtweg naiv ist. Ein Klein-kinderglauben, der berechtigtist, solange ich Kind bin, aberlächerlich wird, wenn ich als er-wachsener Christ nun doch malin der Bibel nachlesen sollte,was Gott von mir will. MeineFormel dafür lautet: „Kindlichglauben ohne kindisch zu wer-den!“

Doch ja, wir geraten als Chris-ten in Schwierigkeiten. Dassind aber keine Gemeinheitensondern Aufgabenstellungen,die wir als Christen bewältigensollten. Die Tatsache dass es mirpassiert zeigt mir, dass ich esauch bewältigen kann. Denn esgilt die Verheißung:

„Bisher hat euch nur mensch-liche Versuchung getroffen.Aber Gott ist treu, der euchnicht versuchen lässt übereure Kraft, sondern macht,dass die Versuchung so einEnde nimmt, dass ihr‘s ertra-gen könnt.“

1.Korintherbrief 10,13

Wie ein guter Trainer im Sportseine Schützlinge zwar fordert,und das durch aus bis an die

Beten statt jammernGrenze ihrer Leistungsfähig-keit, um sie voran zu bringen,aber doch niemals soweit, dasssie unter den Anforderungenkaputt gehen. Sie also niemalsüberfordert.

So ist Gott. Er weiß um unsereGrenzen und Nöte, um unsereBelastbarkeit.

Das bringt mich dahin, dassich beten soll und nicht jam-mern. Dieses Rumgejammereist ziemlich erbärmlich. Es istauch Unglaube. Und außerdemmache ich es mir selber schwer.Statt die gestellte Aufgabe an-zunehmen bereite ich mir selberviele Probleme und Schmerzen,in dem ich in meinem Selbstmit-leid ersaufe. Das ehrt Gott nichtund bringt mich nicht weiter.Außerdem macht es einsam,denn keiner will mit so einemdauer verheulten, wehleidigenMuttersöhnchen was zu tun ha-ben. Als Christ will ich meinenGott dadurch ehren, dass ichdie gestellte Aufgabe erkenne,annehme und erfülle. Denn Gottweiß, wer ich bin und was ichaushalten kann. Ja, das Gebethilft mir die Dinge geistlichzu sehen und die Kraft zu be-kommen, die ich brauche, dieseSituation als Christ zu bestehen.Das Gebet hilft! Gott hilft! Daswill ich glauben!

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Nr. 499

„Und Jesus ging in den Tem-pel hinein und trieb herausalle Verkäufer und Käufer imTempel und stieß die Tischeder Geldwechsler um und dieStände der Taubenhändlerund sprach zu ihnen: Es stehtgeschrieben (Jesaja 56,7):»Mein Haus soll ein Bethausheißen«; ihr aber macht eineRäuberhöhle daraus. Undes gingen zu ihm Blinde undLahme im Tempel und er heil-te sie.“

Matthäus 21,12

Da endlich knallt Jesus mal sorichtig die Faust auf den Tisch.Das ist einer der seltenen Mo-mente, wo Jesus so richtig aussich raus geht und den Leutenzeigt, wo der Hammer hängt.Wau. Wir spüren richtig das hei-lige Feuer mit dem Jesus durchden Tempel tobt und den Leutenklar macht, dass ihre Form desGottesdienst nur Geschäftema-cherei und Gewinnsucht ist. Nungut. Aber, das hier ist nicht dieRegel. Jesus lebt uns eine grade-zu schmerzhafte Friedfertigkeitvor, die voller Mut unprovozier-bar bleibt, allein auf Gott ausge-richtet. Stark, weil unabhängig,stark, weil voller Liebe zu sei-nem Vater, stark, weil er seineZiele unbeirrt ansteuert, ohnedass ihn die Tagespolitik oderdie Aufgeregtheit irgendwelcher

Ereignisse von seinem heiligenWeg abbringen könnte. Er weißwas er will und er erreicht esauch. Das Jesajazitat weistuns darauf hin, dass Jesus hierzielbewusst die Messiasprophe-zeiungen abarbeitet, Schritt fürSchritt erfüllt, demonstrierend,dass er der verheißene Messiasist, der da kommen soll. Alsdieser Messias, der Gesalbte,der Christus, heilt er, predigter, lebt er, segnet er, und lässtWunder geschehen, bis hin zurTotenauferweckung. Der ZornGottes der sekundenlang wieein Blitz in den Evangelienauftaucht ist ein Hinweis, einZeichen: In Christus erfüllt sichdie Prophetie: Er ist es, der dakommen soll! Aber eben - bisauf diese wenigen Ausnahmen ammenden Zorn, als Rächer,

als Richter, mit Feuer ammenund Schwert, nein...

sondern als Opferlamm. Alsder, der der einzig Sündlose,der einzig Vollkommene ist, unddas befähigt ihn, für uns alle amKreuz zu sterben, weil er ja nichtfür seine eigene Sünde sterbenmusste.

„Heiliger Zorn!“ das ist einBegriff, der von vielen gernegenutzt wird, um ganz andereDinge zu rechtfertigen. „Hei-lig“ bedeutet doch: „Bestimmt

Heiliger Zornfür Gott!“ Das hat so überhauptnichts zu tun mit Wut und Jäh-zorn, mit sich nicht beherrschenkönnen, mit Ausrasten, mitKriegergebahren und Brülla en-gehabe. Das hat nichts zu tun mitDraufhauen, verletzte Eitelkeit,Gewaltbereitschaft - nein, mitall dem hat das überhaupt nichtszu tun.

Die Bibel zeigt uns Beispieledes Zorn Gottes. Ja, Gott kannzornig werden. Der heilige Gotthasst die Sünde, aber er liebtden Sünder. Ja, der Zorn Gotteskann uns bis ins Mark erschüt-tern. Doch wir leben im Zeitalterder Gemeinde. Eine Chance.Eine Zeit in der die Missionim Vordergrund steht, nicht dasGericht. Nicht der Krieg. Nichtdie Theokratie.

Es war ein Irrweg, dass die Kir-che immer wieder versuchte mitMaschinengewehr und Messer-attacken zu überzeugen, mit In-quisition und Intrigen. Das sindnicht die Wa en, die Gott uns indie Hände gibt. Gott will, dasswir geduldig von ihm Zeugnisgeben. Ein Geduldiger ist besserals ein Starker. Ausrasten undBrüllen ist ja so leicht. Doch imGlauben friedfertig bleiben, daskostet wahrhaftigen Mut, Stär-ke und ein Leben im HeiligenGeist. Christus ist unser Friede!

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„ So hört doch dies, ihr Häup-ter im Hause Jakob und ihrHerren im Hause Israel, dieihr das Recht verabscheut undalles, was gerade ist, krummmacht; die ihr Zion mit Blutbaut und Jerusalem mit Un-recht - seine Häupter richtenfür Geschenke, seine Priesterlehren für Lohn und seine Pro-pheten wahrsagen für Geld- und euch dennoch auf denHERRN verlaßt und sprecht:»Ist nicht der HERR unteruns? Es kann kein Unglücküber uns kommen«: Darumwird Zion um euretwillen wieein Acker gepflügt werden,und Jerusalem wird zu Stein-haufen werden und der Bergdes Tempels zu einer Höhewilden Gestrüpps.“

Micha war ein Prophet in Israel.Propheten, das waren damalsdie Leute, die im Auftrag GottesNachrichten weitergaben undoft auch Warnungen. Das warenkeine leeren Worte, sondern Gottzeigte den Leuten, wo es langging. Micha war ein ZeitgenosseJesajas. Etwa 700 vor Christus.Den Zustand des Landes, dener beschrieb, das kommt unsirgendwie bekannt vor. ÜberallKorruption und Rechtsbruch.Mord, Vertuschung, Diebstahl,und die Priester Gottes mittendrin. Harte Nummer. Die wirk-

lich abartige Logik der Priesterbestand darin zu sagen: Gottwird seine Leute schon schüt-zen. Hat er bis jetzt immer getan.Und sie beriefen sich auf denTempel in Jerusalem, das Hei-ligtum Israels. Gott wird dochnicht zu lassen, dass der im Fal-le eines Angri s in Trümmerngelegt wird. So die illusionäreArgumentation .

Das ist das gefährliche an derSünde. Man gewöhnt sich sosehr daran, dass man sie fürnormal hält. Und wenn man siefür normal hält, dann dauert esnicht lange, dass man davonüberzeugt ist, dass Gott das ganzgenauso sieht. Gott wird seineLeute nicht im Stich lassen. Gottschweigt dazu. Doch das ist eingefährlicher Irrtum. Das ist dieLogik eines korrupten Politikersoder der Ma a. Aber Gott denktda völlig anders. Gott ist einheiliger Gott. Die GeschichteIsraels zeigt uns, dass Gott sichauf diesen Deal nicht einge-lassen hat. Der Tempel ging inFlammen auf. Gott ließ das zu.So wie er es angekündigt hatte.

Man sagt ja scherzhafterwei-se: Die Mafia ist katholisch.Das klingt seltsam. Aber es isteine Tatsache, dass viele dieserGangster religiös sind. Aberwie kann das sein, angesichts

Verbeulte Maßstäbeihrer so schrecklichen Taten?Nun: Der E ekt ist der selbe.Man biegt sich die Maßstäbezurecht. Man erklärt das Weißefür schwarz und das Schwarzefür weiß. Das Krumme wirdgerade genannt und das Geradefür krumm erklärt. Solange bisman sich seine eigenen Lügenglaubt. Wir konnten das mit denMa a-Filmen sogar miterleben.Die Filme erklären die Hand-lungsweise so sympathisch, dassman fast glaubt, das sei richtig.Das sei nun mal so. Hier werdeneinem während des Filmgenus-ses die Maßstäbe verbeult. Dawerden Leute umgelegt, undwir emp nden weder Empörungnoch Bedauern. Wir denken ge-wissermaßen in deren Bahnen.Ma a-Filme, so behaupten böseZungen, seien sogar von derMa a nanziert worden, weilsie wie eine wunderbare PublicRelation Aktion, eine Werbe-aktion für die Mafia gewirkthaben. Vor unser aller Augen.Wir sollten uns angewöhnen dieDinge immer wieder am WortGottes, der Bibel, zu prüfen. DasUnrecht ist dermaßen gang undgäbe, dass sich keiner mehr da-rüber aufregt. Und doch gilt dasWort Gottes. Und doch werdenwir an diesem Wort gemessen.Gott ist ein Gott der Gnade, derBarmherzigkeit und der Liebe,aber auch ein heiliger Gott!