Upload
clothilda-schmalz
View
106
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 1/13
17 MikroformenGliederung
17.1 Produktion und Inhalte17.2 Distribution17.3 Praxis der Mediensammlungen17.4 Wiederholungsfragen
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 2/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Inhalte 1 • Medienträger vor allem Mikrorollfilme
und Mikrofiches • Inhalte so universell wie bei Printmedien• aber zu einem erheblichen Anteil
Reproduktionen von alten Printpublikationen, um die historischen Materialien o durch Reduktion der Benutzung zu
schützeno besser zugänglich zu macheno in neuer oder rekonstruierter
Zusammenstellung nutzbar zu machen
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 3/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Inhalte 2
• Inhalte, die per COM-Verfahren ausgegeben werden (z.B. Bibliothekskataloge) weitgehend durch Online-Zugang abgelöst
• Erstveröffentlichungen auf Mikroform:o Handschriften(-serien)o Akten u.a. Archivmaterialieno kaum noch (stattdessen online):
Dissertationen Zeitschriften Bibliothekskataloge Fotografien Graue Literatur, Behörden-, Patentschriften
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 4/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Inhalte 3
• Wiederveröffentlichungen auf Mikroform:o Zeitungen, Zeitschriften, Jahrbüchero Bücher als Einzeltitelo Neuzusammenstellungen von
Nachschlagewerken, z.B. Deutsches Biographisches Archiv : Saur(Online-Version)
o Research Collections = Sammlung von Büchern, gegebenenfalls auch Archivalien, Zeitschriften u.a.m., z.B. Bibliothek der deutschen Literatur : Saur
• farbige Inhalte auf Farb-Mikroformen: selten, da teuer und nicht langfristig farbecht
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 5/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Titelproduktion
• Zahl der Neuerscheinungen nicht sinnvoll angebbar, da oft nach Bedarf Master oder Einzelexemplare vom Master hergestellt werden
• Zugänge in der DNB 2011: 18.000• Zahl der lieferbaren Titel tendenziell = Zahl der
jemals hergestellten Master:o Guide to Microforms in Print (-2010): 100.000
Titelo mehrere 10.000 Zeitungen und Zeitschriftentitelo mehrere 100.000 Buchtitelo mehrere Mio. Dissertationen und Patente
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 6/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Herstellung
• vom Original: Silberfilm (Master)• vom Silberfilm: 2 Sicherungskopien (Diazo)• von der Sicherungskopie: Arbeitskopie für die
Benutzung (Diazo)
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 7/13
17 Mikroformen17.1 Produktion und Inhalte
Hersteller
• Verlage, besonders ProQuest• Bibliotheken, Archive, die ihre Bestände verfilmen
(lassen), z.B. Verfilmung von Untergrund-Heftreihen in der DDR, gefördert durch die DFG
http://www.stiftung-aufarbeitung.de/
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 8/13
17 Mikroformen17.2 Distribution
• überwiegend im Direktvertrieb der Verlage u.a. Anbieter
• trotz Konkurrenz zur digitalen Publikation ein wachsender Markt
• Einzelne Verlage bieten parallel zur MF-Ausgabe pdf-Dateien mit demselben Inhalt an
• Publishing-on-Demand spielt eine bedeutende Rolle• für unternehmensinterne Archivierung und graue
Publikation sind Mikroformen durch digitale Speicherung weitgehend abgelöst
• In der Nutzung werden Mikroformen noch jahrzehntelang eine wichtige Rolle spielen
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 9/13
17 Mikroformen17.3 Praxis der Mediensammlungen
Sammlungen• Mikroformen gesammelt in
o allen UBen, vielen HS-Bibliotheken und den meisten Regionalbibliotheken; unterschiedliche Profile, z.B. Staatsbibliothek Berlin (besonders Zeitungen) TIB Hannover (vor allem technische Dissertationen) Die Deutsche Bibliothek Landes- u. HS-Bibliothek Darmstadt (Patente)
• Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse Dortmund:o veranlasst, koordiniert Verfilmung von Zeitungen und
Zeitschriften und berät dabeio sammelt Mikroform-Ausgaben von deutschsprachigen Zeitungeno verzeichnet Bestände
• Bundesamt für Bevölkerungsschutz u. Katastrophenhilfe: ehem. Bergwerk im Schwarzwald (dt. Kulturgut)
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 10/13
17 Mikroformen17.3 Praxis der Mediensammlungen
Benutzung
• MF-Reader• Reader-Printer• Scanner-Printer
• Im Leihverkehr z.T. durch Digitalisate ersetzt
Foto: Minolta
Foto: Umlauf
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 11/13
17 Mikroformen17.3 Praxis der Mediensammlungen
Trends 1
• Direktdigitalisierung tritt neben die Verfilmung bzw. neben die Digitalisierung vom Mikrofilmo Digitalisate gewünscht für Online-Nutzungo Farbdigitalisate gewünschto Digitalisierungskameras mit Buchwippe sind ohnehin
vorhanden für Dokumentlieferdienste, sollen dann auch für Direktdigitalisierung genutzt werden
o Digitalisierungskameras z.T. billiger als Mikroform-Scanner
• Etwa 50 % der Digitalisate werden von Mikroformen erstellt (2005); ältere Mikroformen z.T. nicht geeignet
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 12/13
17 Mikroformen17.3 Praxis der Mediensammlungen
Trends 2
• Empfehlung der Kulturministerkonferenz von 1994 (1 % des Erwerbungsetats für Verfilmung) besteht weiter, aber in der Praxis kaum Bedeutung
• Mikroformen bleiben für die Sicherheitsverfilmung bedeutsam
• DFG empfiehlt 2004, Mikroformen – wenn möglich – durch digitale Informationsangebote zu ersetzen
• 2009: "Praxisregeln Digitalisierung" der DFGo Keine Förderung der Verfilmung mehro MF bleibt für Langzeitarchivierung relevant
© Prof. Konrad Umlauf, Humboldt-Univ. Berlin: Vorlesung Medien - Skript 13/13
17 Mikroformen17.4 Wiederholungsfragen
1. Welche Inhalte stehen typischerweise auf Mikroformen zur Verfügung?
2. Nennen Sie wichtige Trends der Praxis bei Mikroformen.