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Magazin für Travel Management und Hoteleinkauf
03 | 2017
Unterwegs in Montreal
Integration von EndtoEndProzessen
MICEStandortcheck Kopenhagen
Die neue Einfachheit Technologische Game Changer revolutionieren die Reiseprozesse
Der Hotelexperte
Sehr geehrter Leser,
mit ihrer Ankündigung, Zimmerstornos ab 48 Stunden vor Anreise künftig kräftig zu sanktionieren, haben einige große Hotelketten aufhorchen lassen und die Befürchtungen von namhaften Marktexperten bestätigt, dass die Konsolidierung im Markt die Machtverhältnisse verschieben und auch preisliche Konsequenzen haben werde.
Umso wichtiger ist es für Unternehmen daher, die eigene Portfoliostrategie zu überdenken, um nicht zu abhängig von einzelnen Marken zu werden. Nehmen Sie den Gesamtmarkt in den Fokus! Regionale und lokale Spieler bieten hervorragende Qualität und sind in diesem hochkompetitiven Markt noch gesprächsbereiter.
Doch das ausgewogene Hotelprogramm ist nur ein Schritt. Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass Sie bekommen, was Sie verhandelt haben. Denn nicht jede verhandelte FirmenHotelRate wird im Buchungskanal korrekt geladen (vergleiche HE 2/17). Mit automatisierten Rate Audits, die Preise und Zusatzleistungen prüfen, geht HRS dieses Branchen problem an.
Steht diese Basis, richtet sich der Blick auf den wohl wichtigsten Entscheidungsträger in jedem Unternehmen: den Reisenden. Ihn einzubinden gelingt freilich nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Travel Managements. Genauer: mit digitalisierten EndtoEndProzessen, die klar auf den technologiegestützten Support des Reisenden
ausgerichtet sind. Warum künftige Erfolge im Travel Management in direkter Korrelation zu seiner Zufriedenheit stehen, lesen Sie in unserer aktuellen Titelgeschichte.
»Einfachheit ist die neue Realität.« Mit dieser Formel brachte VDRPräsident Dirk Gerdom Ihre Erwartungshaltung auf den Punkt. Diesen Ball nehme ich gern auf: Wir können Sie und Ihre Reisenden dabei unterstützen, Ihre Prozesse so einfach, effizient und bequem wie möglich zu gestalten. EndtoEnd. Ob am Desktop oder mobil. Die Welt des Corporate Travels bleibt weiter in Bewegung – mit neuen Chancen und Herausforderungen.
Gehen wir sie gemeinsam an!
Damit verbleibe ich herzlich,
Ihr
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Tobias Ragge,
HRS Geschäftsführer
Tobias Ragge, HRS Geschäftsführer
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EDITORIAL
8Künstliche Intelligenz
End-to-End- Prozesse
Unterwegs in Montreal
MICE-StandortKopenhagen
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20 28
Ausgabe 03 | 2017
CHECK-IN NewsMeldungen aus der Branche 4
TITELSTORY Die neue Einfachheit 8 Ein Hotel suchen und buchen? Das Taxi vorbestellen? Quittungen sammeln? Künftig müssen Reisende das nicht mehr selbst machen – die Digitalisierung hält Einzug, künstliche Intelligenz und Predictive Analysis revolutionieren die Branche. Der Clou: Je einfacher das System, desto höher die Compliance.
GESCHÄFTSREISE Digitales Ökosystem 142017 feiert Kanada 150 Jahre der Konföderation. Montreal kann da nur charmant lächeln: Die Vorzeigestadt wird schon 375. Nach Jahren der Krise boomt die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt wieder und macht Vancouver als eine der lebenswertesten Städte der Welt Konkurrenz.
Montreal: Daten & Fakten 19
TRAVEL MANAGEMENT Wunsch oder Wirklichkeit? 20 Berater Jens Vongehr über die knifflige Integration von EndtoEndProzessen.
Wo bleibt die mobile Strategie? 24In nur zehn Jahren ist die mobile Nutzung des Internets alltäglich geworden. Eine Entwicklung, die vor allem Reisende schätzen. Nur Unternehmen scheinen darauf noch nicht eingestellt. Vielen fehlt eine mobile Strategie.
MEETINGS & GROUPS Arbeitest du noch oder genießt du schon? 28Kopenhagen zählt zu Europas attraktivsten und innovativsten Kongressstädten. Hotellerie und Infrastruktur expandieren, wichtiger Standortfaktor ist die typisch dänische Wohlfühlatmosphäre.
CHECK-OUT Teure Flexibilität 34 Einige Hotelketten haben ihre Stornoregelungen verschärft. Unternehmen reagieren mit Skepsis.
IMPRESSUM
Herausgeber: HRS Hotel Reservation Service Robert Ragge GmbH, Blaubach 32, 50676 Köln Verantwortlich für die Inhalte: Rainer Puster, Manager Public Relations, Tel +49 221 20775108 | der[email protected] Koordination, Redaktion und Realisierung: publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover Gestaltung: Kirsten SemmlerChefredaktion: Anke Pedersen Autoren: Jürgen Baltes, Stefanie Bisping, Jacqueline Brunsch und Hilke MaunderLektorat: Clemens Bernhard Fotografen: Adil Boukind, Charlotte de la Fuente, Cornelis Gollhardt, Jens Gyarmaty und genannte Bildquellen Copyright: HRS 2017
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Inhaltsverzeichnis
Volle Reisekassen 2016 haben deutsche Unternehmen für Geschäftsreisen mehr ausgegeben als je zuvor, wie der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) berichtet. Im Vergleich zu 2015 stiegen die Ausgaben auf 51,6 Milliarden Euro – das sind 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Pro Tag investierten die 11,3 Millionen deutschen Geschäftsreisenden im Schnitt 155 Euro. Laut VDR wird mit den steigenden Zahlen auch zunehmend auf die Optimierung des bestehenden Reiseprogramms geachtet. Eine Stellschraube können gut ausgehandelte Hotelpreise, ein ausgewogenes Hotelprogramm sowie schlanke Prozesse vor und nach der Reise sein – immerhin machen die Übernachtungskosten mehr als ein Viertel der Reiseausgaben aus. Aus diesem Grund werden DreiSterneHäuser mittlerweile am häufigsten gebucht.
Münchens Flughafen hebt ab
Zwei der besten Flughäfen der
Welt liegen in Deutschland. Nur
knapp den Sieg verpasst hat
der Münchener Airport, der bei
der aktuellen Auswertung der
Rechtsbeistandsplattform Air
Help hinter Singapur den zwei
ten Platz belegt. Der größte
deutsche Verkehrsflughafen in
Frankfurt am Main landet im
Ranking an zehnter Stelle. Kri
terien waren die Pünktlichkeit
der Flüge in der vergangenen
Saison sowie die Kundenzufrie
denheit und Servicequalität.
Grundlage für die Auswertung
waren Passagierbewertungen
und Daten eines AirlineZertifi
zierungsunternehmens.
London (Platz 1) und Wien (Platz 2) sind 2016 von Geschäftsreisenden innerhalb Europas am häufigsten besucht worden – dies besagt der aktuelle »BCD Travel Cities & Trends Report«. Einzige deutsche Stadt unter den Top Ten ist Frankfurt am Main (Rang 10). Außerhalb Europas waren New York und Shanghai unter europäischen Geschäftsreisenden am beliebtesten. Die Häufigkeit der Städtebesuche ist vor allem für die Kalkulation der Übernachtungskosten von großer Bedeutung. Denn je nachdem, wie häufig ein Unternehmen seine Mitarbeiter in die entsprechenden Städte schickt, kann es laut HRS sinnvoll sein, individuelle Firmenraten zu verhandeln. Allerdings rechnet sich dies oftmals erst bei einem Übernachtungsvolumen von mehr als 200 Roomnights. Tages oder BestavailableRaten (BAR) zahlen sich dagegen aus, wenn ein Unternehmen nur auf wenige Übernachtungen pro Jahr in einer Destination kommt. Liegt ein Betrieb mit den Roomnights pro Jahr genau dazwischen, sollte auf Corporate Discounts zurückgegriffen werden. Bei HRS können diese speziell ausgehandelten Raten um bis zu dreißig Prozent günstiger sein als die BAR.
London ist spitze
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GeMESSENer ErfolgEinen Rekordumsatz von 3,8 Milliarden Euro haben die deutschen Messen 2016 erzielt –trotz immer komplizierterer Bedingungen im Außenhandel. Das geht aus Berechnungen des Ausstellungs und MesseAusschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA) hervor. Dank der höheren Zahl an Ausstellungen im Vergleich zum Vorjahr (+22 %) konnten die 186 Messen in Deutschland durchschnittlich ein Prozent mehr Standfläche und 1,5 Prozent mehr Aussteller verzeichnen. Insgesamt haben 192.000 Standbetreiber rund 7,6 Millionen Quadratmeter Fläche in Deutschland gebucht – so viel wie noch nie. Die Zahl der internationalen Aussteller legte um 3,9 Prozent zu. Deutsche Standbetreiber hielten sich nach wie vor zurück. Allerdings ist der Rückgang um 1,8 Prozent geringer ausgefallen als 2015 – damals betrug die Differenz zum Vorjahreswert 2,7 Prozent.
Wünsch dir was
Mehr als ein Drittel der Geschäftsreisenden (37 %)
buchen Hotels außerhalb der Richtlinien, weil sie
sonst keines finden, das nah genug an ihrem Zielort
liegt – dies offenbart die vierte »Business Travel
and Technology«Studie von ExpediaTochter Egen
cia. Um ihre Zufriedenheit auf Reisen noch mehr zu
steigern, haben 38 Prozent der Geschäftsreisenden
zudem angegeben, dass sie sich einen Zeitausgleich
für die auf Reisen entstehenden Überstunden
wünschen würden. Zwar erhalten 38 Prozent der
weltweit Befragten einen solchen Überstundenaus
gleich bereits, in Deutschland sind es allerdings nur
35 Prozent. Insgesamt sind siebzig Prozent aller
Geschäftsreisenden gern in ihrem Job unterwegs;
die Mehrheit hält persönliche Besprechungen für
produktiver.
Die deutschen Hotelpreise haben im zweiten Quartal 2017 leicht angezogen, wie die Hotelpreisanalyse von HRS zeigt. So liegt die durchschnittliche Zimmerrate nun bei 90 Euro – das bedeutet einen Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nationaler Spitzenreiter ist Hamburg: Eine Übernachtung kostet hier durchschnittlich
114 Euro, die Raten steigerten sich somit um 6,5 Prozent. Im europaweiten Vergleich haben in Lissabon die Übernachtungsraten am stärksten angezogen (+19,9 % auf 113 Euro), gefolgt von Madrid (+17 % auf 117 Euro) und Prag (+15 % auf 92 Euro). Am meisten zahlen Europareisende für eine Nacht in Oslo (217 Euro, −2,3 %). Großer Ver
lierer ist derzeit Istanbul: Die Zimmerpreise fielen um neun Prozent auf eine Durchschnittsrate von 71 Euro. Im weltweiten Vergleich legt Toronto am stärksten zu: Pro Nacht werden jetzt vierzig Prozent mehr fällig (161 Euro). Am tiefsten in die Tasche greifen müssen Reisende allerdings in New York (+13,7 % auf 274 Euro).
Hotelpreisranking
New York Ø 274 € | +13,7 %
London Ø 190 € | +7,3 %
Peking Ø 81 € | +1,3 %
Singapur Ø 158 € | −7,1 %
Shanghai Ø 90 € | +2,3 %
Tokio Ø 182 € | −2,7 %
Sydney Ø 206 € | +26,4 %
BangkokØ 74 € | −11,9 %
Paris Ø 148 € | +4,2 %
Berlin Ø 97 € | +4,3 %
Rom Ø 114 € | +3,6 % Istanbul
Ø 71 € | −9,0 %
Kapstadt Ø 121 € | +0,0 %
Washington Ø 256 € | +6,8 %
MexikoStadt Ø 130 € | +11,1 %
Buenos Aires Ø 116 € | −0,6 %
Rio de Janeiro Ø 107 € | −13,7 %
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News
FVW Kongress | 19. – 20.9.2017 | KölnDigitalisierung, Big Data und Konsumtrends sind Thema der Workshops und Vorträge auf dem jährlich stattfindenden Kongress für die Touristik und Mobilitätsbranche. Parallel präsentieren sich achtzig Aussteller auf der TravelExpo.www.fvw.de
MBT Meetingplace 201721.9.2017 | Basel21.11.2017 | Frankfurt am Main28.11.2017 | MünchenThemen wie Nachhaltigkeit und technologische Entwicklungen rücken für Travel Manager und Geschäftsreisende immer stärker in den Fokus. Wie in der Travel und MICEBranche damit umgegangen werden kann, wird auf der Fachmesse durch einen Mix aus Networking, Ausstellungen und Vorträgen vermittelt.www.meetingplace.de
52. BME-Symposium Einkauf und Logistik8. – 10.11.2017 | BerlinFachkonferenz, Diskussionsrunden und Ausstellung thematisieren die Veränderungen globaler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und Erfolgsstrategien für SupplyChainManagement ebenso wie Zukunftstrends.www.bme.de
Forum Geschäftsreisen – Betriebliche Mobilität praxisnah vermittelt | 9.11.2017 | HamburgPraxisnahe Veranstaltung rund um die neuesten Entwicklungen in der Planung, Organisation, Buchung und Auswertung von Geschäftsreisen. Teilnehmer profitieren von einem Mix aus Vorträgen, Workshops und vielen Dialogmöglichkeiten.www.vdr-service.de/der-verband/veranstaltungen
VDR & GBTA Conference 201728. – 30.11.2017 | Frankfurt am MainDie Global Business Travel Association und der VDR legen ihre großen Herbstkonferenzen wieder zusammen. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet »Convergence«. Im Mittelpunkt steht das Ziel, geschäftliche Mobilität in Zeiten digitaler Vernetzung noch fächerübergreifender zu gestalten.europeconference.gbta.org
TermineGo Green
Ökologisches Denken
wird bei Geschäftsrei
sen zunehmend wichtiger:
48 Prozent aller Reisemana
ger und 45 Prozent aller Business Traveller sehen
im umweltfreundlichen Reisen einen wachsenden
Trend, so die Umfrageergebnisse zum »Interna
tional Travel Management 2016« von AirPlus,
einem Anbieter von GeschäftsreiseManagement
Lösungen. Die grüne Entwicklung wird auch in einer
GBTAStudie deutlich: 57 Prozent der europäischen
Unternehmen gaben an, Nachhaltigkeitsinitiativen
in den Reiserichtlinien bereits festgeschrieben zu
haben – 2012 waren es lediglich 39 Prozent.
Cash ist outDie Nutzung virtueller Kreditkarten ist im vergangenen Jahr weltweit um 35 Prozent gestiegen, innerhalb der Unternehmen um elf Prozent. Als Grund nennt das Whitepaper »The Virtues of Virtual Payment« des Geschäftsreiseanbieters Carlson Wagonlit Travel (CWT), dass virtuelles Zahlen vor Betrug schütze und zu effizienteren Prozessen in Unternehmen führe. Für mehr Sicherheit und die Einhaltung der Reiserichtlinien sorgen beispielsweise eindeutige Transaktionskennzeichnungen sowie festlegbare Kreditrahmen und Nutzungszeiträume. Weiterer Vorteil: Die digitale Kreditkarte kann zum einmaligen Gebrauch für jeden Angestellten freigeschaltet werden. Während der Nutzung werden die relevanten ReportingDaten dann gleich abgespeichert und die Abrechnungsprozesse beschleunigt.
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Keine Fake News: Laptops dürfen an Bord
Geschäftsreisende aus Europa dürfen auf USAFlügen weiterhin Laptops und TabletComputer mit in
die Kabine nehmen. Dafür werden allerdings die Sicherheitsmaßnahmen für Passagiere und elektroni
sche Geräte deutlich verschärft, so das USMinisterium für Hei
matschutz. Künftig müssen sich Passagiere beispielsweise
auf erweiterte Scans aller elektronischen Geräte, die
größer als ein Smartphone sind, einstellen. Zu
vor hatte der Geschäftsreiseverband VDR vor
Buchungsrückgängen und Produktivitätsverlus
ten von mindestens 160 Millionen Euro ge
warnt, falls Manager in der Luft nicht an ihren
Rechnern arbeiten könnten. Schließlich hätten
Unternehmen in dem Fall alle USAReisen ihrer
Angestellten auf den Prüfstand stellen müssen.
Sicherheit im FokusKnapp die Hälfte der kleineren Unternehmen hat die Sicherheit ihrer Reisenden per Traveller Tracking im Blick: 49 Prozent der Reisemanager wissen jederzeit, wo sich ihre Angestellten auf einer Geschäftsreise aufhalten – das geht aus der VDRGeschäftsreiseanalyse 2017 hervor. Weitere 23 Prozent der Verantwortlichen gaben demnach an, den Aufenthaltsort zumindest in den meisten Fällen nachverfolgen zu können. Etwas weniger stark genutzt wird die technische
Nachverfolgung in Betrieben mit über 500 Mitarbeitern: 38 Prozent der Travel Manager dort können den Standort in einem Notfall jederzeit einsehen, 23 Prozent kennen ihn »in den meisten Fällen«. So oder so ist das Traveller Tracking aus den meisten Unternehmen nicht mehr wegzudenken: Lediglich jeweils acht Prozent der kleinen und großen Betriebe gaben an, so gut wie keinerlei Kenntnisse über den Aufenthaltsort ihrer Reisenden zu haben.
Gestreckte ReisenImmer mehr Business Traveller wollen ihre beruflichen Trips mit privaten Anliegen verbinden, so die Ergebnisse einer Studie der Global Business Travel Association (GBTA). Mehr als ein Drittel (37 %) der Befragten hat eine Geschäftsreise 2016 zugunsten der Freizeitplanung mindestens einmal verlängert. Unter den sogenannten Millennials (1977 bis 1995 geboren) fällt diese Zahl mit 48 Prozent sogar noch höher aus. Zum Vergleich: 33 Prozent der Generation X (1965 bis 1976) gönnten sich eine Tripverlängerung, bei den Babyboomern (1946 bis 1964) waren dies lediglich 23 Prozent. Generell blieb die Ausdehnung der Reise in den meisten Fällen übersichtlich: So haben neunzig Prozent aller Business Traveller ihren Trip um mehr als einen Tag erweitert, 23 Prozent blieben mehr als drei Tage länger.
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News
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Die neue EinfachheitEin Hotel suchen und buchen? Das Taxi vorbestellen? Quittungen sammeln? Künftig müssen Reisende das alles nicht mehr selbst machen – die Digitalisierung hält Einzug, künstliche Intelligenz und Predictive Analysis revolutionieren die Branche. Der Clou: Je einfacher das System, desto höher die Compliance. Unter anderem.
TEXT: ANKE PEDERSEN
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Künstliche Intelligenz
Fortschrittsfeindlichkeit kann man Achim Schmitz wirklich nicht vorwerfen. Als der VDR bei seiner Frühjahrstagung erstmals das Format des Barcamps auf die Agenda
setzte, war der AdidasMann ganz vorn dabei, um mithilfe seiner Mitstreiter ein kniffliges Pro blem zu lösen. So knifflig freilich, dass Schmitz die Session statt mit einem Ergebnis mit einem Seufzer beschloss: »Warum kann ich nicht einfach buchen wie vor dreißig Jahren?«
Anachronistisch? Keineswegs, denn Schmitz träumt längst nicht als
Einziger davon, seine Reisebuchung – so wie früher – mit nur einem einzigen Anruf bei Vorzimmerfräulein Meyer erledigen zu können. Bei jemandem, der einfach und schnell
die beste Lösung für das organisiert, was man will
(Präferenzen) und darf (Reise
Martin Biermann, HRS: Ende
der klassischen Suchportale in
fünf Jahren
Evolution der Geschäftsreisebuchung
Von der Sekretärin zum Smartphone
Die Vorzimmerdame
Mit einem Anruf bei der Sekretärin ist für
viele Geschäftsreisende alles erledigt: Sie
kümmert sich um die Buchung, der Geschäfts
mann muss nur noch verreisen.
Self Service
Geschäftsreisende buchen zunehmend online. Allerdings muss der
Reisende Zeit aufwenden, um das passende Angebot zu suchen
und zu buchen. Nach der Geschäftsreise folgen Abrechnungen und
ähnliche AdminAufgaben.
1980er
2000er
Der Reisende muss selbst
suchen, vergleichen,
checken, buchen, bezahlen
und abrechnen.
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richtlinie). Laut aktuellem Egencia Business Travel & Technology Survey will »die Hälfte aller Reisenden bei Problemen mit einem Menschen sprechen«. Und auch die VDRGeschäftsreise analyse 2017 betont die nach wie vor hohe Bedeutung von »persönlichem Kontakt mit kompetenten Ansprechpartnern und individuellem Service«. Dann etwa, wenn mehr als eine PunktzuPunktVerbindung ansteht oder das firmeneigene OBE mal nicht das tut, was man will, dass es tut. »Back to the roots« also, wie der VDR spekuliert: »zurück zu den Wurzeln der Dienstleistung im Sinne von ›Human to Human‹«? Ja – und nein. Dank der »drei großen Revolutionen EndtoEnd, Traveller Centricity und Multisource«, die die Zukunft des Business Travels dominieren werden – so HRS CEO Tobias Ragge während des Corporate Travel Forums (CTF) –, wird der Reisende von morgen kaum noch etwas selbst suchen, vergleichen, checken, buchen, bezahlen oder abrechnen müssen. Möglich machen dies integrierte Systeme, die eine FirmenPolicy ebenso automatisch berück
sichtigen wie individuelle Vorlieben und sicherheitsrelevante Kriterien am Zielort. Neu aber sind die Ansprechpartner: nicht mehr Fräulein Meyer steht dann zur Problemlösung bereit, sondern Siri oder Alexa.
»Lost in Prozessen«Einiges aus der zukünftigen Welt neuer Einfachheit existiert bereits heute: Immer häufiger sorgen Chatbots dafür, dass sich der Reisende selbst auf seinem Trip auf systemischen – weil mobil
»Wenn das System in meinem Kalender sieht, dass ich einen Termin habe, kann es ganz eigenständig eine Buchung generieren.«
Personalisierte Angebote
Die Technologie wird persönlicher:
passende Angebote, automatisierte
Prozesse. Der Geschäftsreisende
kann sich wieder auf das Wesentliche
konzentrieren.
Heute
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zugänglichen – Support verlassen kann, und sei es nur in Form einer Info zum neuen Abflug gate. Darüber hinaus können virtuelle Kreditkarten dem Dienstreisenden administrative Lästigkeiten wie Payment und Abrechnung abnehmen und damit die Adoptionsrate allein eines HRS Hotelprogramms um durchschnittlich dreißig Prozent steigern, wie dessen CEO unterstreicht. Doch all das ist erst der Anfang. Die große Verheißung der Zukunft liegt in digitalisierten EndtoEnd und DoortoDoorProzessen. Und diese, so schwärmt VDRPräsident Dirk Gerdom, werden »die Rolle des Individuums hin zu einer größeren Autonomie verändern«.Skurriler Nebeneffekt: Die Digitalisierung soll reisenden Mitarbeitern ebenjene Autonomie zurückgeben, die ihnen in den zurückliegenden Jahren sukzessive genommen wurde. »Ownership Culture« nennt SiemensTravelChef Thorsten Ei
cke dies auf dem Corporate Travel Forum in Berlin: »weg von einer gewissen Be
vormundung«. Denn während das Travel Management immer raffiniertere Strategien ersann, um seine Reisenden einzubinden und auf Kurs der Reiserichtlinie zu bringen – Stichwort: Leakage –, verzweifelten die
se zunehmend an immer komplexer werdenden Regelwerken und Systemen.
Dabei wolle die Mehrheit der Mitarbeiter
doch das Richtige tun, erinnert SiemensMann Eicke. Allein: sie seien »lost in Prozessen«. Oder, wie es UBSExecutiveDirector Mark Cuschieri während der VDRGBTATagung 2016 so schön auf den Punkt brachte: »Business Traveller don’t question travel policy – but technology.« Aus dieser Perspektive haben Konzerne wie Siemens gute Gründe, ihren Mitarbeitern zu versprechen, dass »der Mehrwert künftiger EndtoEndProzesse ihre ›pain for travel‹ reduzieren« werde.
Gerdom: »Einfachheit ist die neue Realität« Was den Unterschied zwischen alten und neuen Technologien ausmacht, liegt für StartupStars wie ConichiGründer Max Waldmann klar auf der Hand: Compliance sei doch lediglich ein anderer Begriff für Fügsamkeit, sagt der 25Jährige wegwerfend. Ein Synonym für ein »Wie schaffe ich es, meine Reisenden ins System zu pressen?«Denken. Bei so einem Ansatz sei das Scheitern programmiert. Daher, so seine Überzeugung, müsse man »ein System schaffen, das die Mitarbeiter gern nutzen«. Wie das gehen soll? Mit einem System, so Waldmann, dessen Anwendung »convenient« ist, weil seine einzelnen Prozessschritte »nur auf das Nötigste« reduziert sind. Motto: Reduce to the max!Benjamin Park, Director Procurement and Travel bei Parexel, hat ein solches System gerade eingeführt: Weil er davon ausgeht, dass seine Reisenden
Benjamin Park,
Parexel: Reisekosten
abrechnung per App
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»Die drei größten Revolutionen im Business Travel sind Multiconnectivity,
Traveller Centricity und End-to-End-Prozessintegration.«HRS CEO Tobias Ragge, CTF 2017
3 Trends im Business Travel
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in ein paar Jahren ihre »Reiseplanung während der Reise und künftig nur noch mit einem Telefon mit Apps erledigen«. Erste Apps sind schon in Anwendung, darunter eine zur Reisekostenabrechnung. »Damit kannst du deine Quittungen einfach per EMailAnhang weiterleiten oder ein Foto mit OCRErkennung davon machen und dieses dann per Smartphone verschicken«, schwärmt Park und betont: »Der ExpenseReport füllt sich fast von selbst aus; damit fühlt sich der Reisende nicht länger als erweiterter Buchhalter.«Dass es vor allem das alles andere ausstechende Gefühl der Convenience ist, das jedwede Disruption voraussetzt, verdeutlicht ein Gespräch mit Martin Biermann. Als Vice President Product Development HRS Group richtet er seinen Blick auf die Zukunft – und darin spielen lernende Vorhersagesysteme eine entscheidende Rolle. Derzeit arbeiten er und sein Team an einem personalisierten Vorschlagssystem, das CorporateBuchern ausschließlich bevorzugt solche Hotels vorschlagen werde, die deren Interessen und Vorlieben entsprächen.
Disruption durch digitalisierte ConvenienceMöglich werde diese Personalisierung durch permanentes – mit dem Travel Management jeweils abgestimmtes – Tracking: Wie sucht ein bestimmter Gast? Welche Detailseite schaut er an? Geht er auf die Kartenansicht? Ist also die Location entscheidend? »All das können wir sehen und ziehen unsere Schlüsse daraus«, erklärt Biermann. Und zwar nicht nur für das jeweils buchende Individuum: »Wir können uns den Vorlieben eines neuen Gastes über ähnliche demografische Eigenschaften und die Verhaltensweisen anderer Reisender seines Unternehmens annähern. Und indem wir diesem dann – in Anlehnung an seine sogenannten Peers – einen entsprechenden Vorschlag inklusive entsprechender Hotelleistung machen, nehmen wir die Unsicherheit aus dem System.« Und was genau ist daran disruptiv? Ganz einfach: »In fünf Jahren werden wir keine klassischen Suchportale mehr haben«, sagt der HRSManager – ausgerechnet. Doch die Vision dahinter klingt überzeugend: Da HRS in Zukunft über lernende Recommendation Engines verfügen werde, müsse der Reisende nicht mal mehr eine Suche einstellen, sondern nur noch Stadt, Datum und
Zimmerzahl. Angezeigt bekäme er dann drei individuell passende Alternativhotels – fertig. Sogar ganz ohne Suchen und Buchen gehe es mit der sogenannten ItineraryLösung: »Wenn das System in meinem Kalender sieht, dass ich morgen einen Termin in Köln habe, kann es ganz eigenständig tätig werden und eine Buchung generieren.« Spätestens an diesem Punkt wird deutlich, dass die neue Einfachheit Gewinner auf beiden Seiten produziert. Mag der Business Traveller auch glücklich sein, dass er sich um nichts mehr kümmern – nicht mal irgendwo anrufen – muss. Dem Travel Management aber verheißen solche ItineraryLösungen Prozessersparnisse von fünf Minuten und mehr – pro Buchung. Überdies wird ein derart zufriedengestellter Mitarbeiter gar nicht mehr auf die Idee kommen, jenseits des für ihn so bequemen Systems zu buchen. Aus Sicht des
Travel Managements heißt das: die Prozesskosten sinken, die AdoptionRate steigt. Überdies verschaffen durchgängige EndtoEndProzesse eine nie dagewesene (Daten)Transparenz und damit Steuerungsfähigkeit.Gleichwohl, darauf verweist Benjamin Park, müsse die Traveller Centricity das vorrangige Ziel eines Unternehmens bleiben. »In einigen Jahren werden Mitarbeiter, wenn sie die Wahl zwischen zwei Unternehmen haben, das mit dem besseren TravelExpenseProgramm wählen«, glaubt der TravelChef bei Parexel. »Dann zieht es sie zu uns, oder sie bleiben.« Und genau aus diesem Grund laute die Maxime bei Parexel: »Increase experience for travelers through new technology!« Auf dass dieser noch bequemer buchen kann als noch vor dreißig Jahren.
»Der Expense-Report füllt sich fast von selbst aus; damit fühlt sich der Reisende nicht länger als erweiterter Buchhalter.«
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Künstliche Intelligenz
WLAN inklusive: Gratisinternet nicht nur im Crew Café, sondern in der ganzen Stadt
Namensgebender Gipfel: Mehr Licht als Schatten
am Fuße des Mont Royal
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GESCHÄFTSREISE
Kalt ist die Luft, frisch und würzig. Direkt hinter dem Hotel steigt das Terrain leicht an. Höhenmeter um Höhenme
ter erklimmt die Straße, weicht einem Kiesweg. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch die Wipfel und verwandeln die Blätter in ein Kaleidoskop leuchtender Farben. Nach drei Kilometern ist der Mont Royal erreicht. Im Uhrzeigersinn führt die GPSmarkierte Joggingroute um das Hochplateau hin zum Belvédère du châlet – was für eine Aussicht über die VierMillionenMetropole Montreal!Gegründet wurde sie 1642 auf einer fünfzig Kilometer langen Insel im SanktLorenzStrom. Montreal blühte als Pelzhandelsstation und letzter Hafen am Strom auf. Oberhalb behinderten Stromschnellen den Schiffsverkehr. Sie heißen bis heute Lachine – KanadaEntdecker Jacques Cartier war fest überzeugt, dass hinter ihnen China läge. In den 1960erJahren wurde ein neuer Binnenhafen errichtet – heute der wichtigste Getreideumschlagplatz in Nordamerika. Mehr noch: Mit einem Umschlag von mehr als dreißig Millionen Tonnen gehört der Port of Montreal heute zu den größten Binnenhäfen der Welt.
Der alte Hafen (VieuxPort) wurde 1992 für den Tourismus revitalisiert. Heute ist er der wichtigste touristische Hotspot der Metropole und Bühne von Megaevents wie dem Festival International de Jazz de Montréal, dem größten Jazzfest der Welt. Sechs Millionen Besucher bummeln hier jährlich in der Rue de la Commerce vorbei an klassizistischem Prunk und denkmalgeschützten Kolonialbauten zur Place Jacques Cartier mit ihren Terrassencafés, Straßenkünstlern, OpenAirGaleristen und Kunsthandwerkern. In den Hafenbecken rasen sie mit Jetskis um Megajachten, im Hafenspeicher sorgt ein Irrgarten, an der Kaikante ein Kletterpark für Kicks.
Alles ist vernetztWer tiefer in die Geschichte des alten Hafens einsteigen will, lädt sich kostenfrei im städtischen WLANNetz die fiktive Familiengeschichte des Hafenarbeiters Rob Bordeleau aufs Handy. Immer und überall online gehört zu den Visionen Montreals, die Denis Coderre seit 2011 mit dem Smart and Digital City Action Plan vorantreibt. »Der nachhaltige Umbau von Montreal berührt alle Lebensbereiche und alle Generationen«, betont der Bürgermeister.
TEXT: HILKE MAUNDER · FOTOS: ADIL BOUKIND
Digitales Ökosystem2017 feiert Kanada 150 Jahre der Konföderation. Montreal kann da nur charmant lächeln: Die Vorzeigestadt der Provinz Québec feiert in diesem Jahr ihr 375-jähriges Bestehen. Nach Jahren der Krise boomt die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt wieder und macht Vancouver als eine der lebenswertesten Städte der Welt Konkurrenz.
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Unterwegs in Montreal
Öffentliches WLAN, intelligente Mobilität und digitale öffentliche Dienste sind nur einige der siebzig städtischen Projekte in sechs Handlungsfeldern, die das Bureau de la ville intelligente et numérique (BVIN) bis 2019 umsetzen soll. 23 Millionen kanadische Dollar werden investiert, rund 15,6 Millionen Euro. »All diese Dinge greifen ineinander und
machen Montreal zu einem der größten digitalen Ökosysteme«, sagt Harout Chitilian, verantwortlich für den intelligenten Umbau der Stadt.
Viertwichtigster Standort der LuftfahrtindustrieDie Arbeitslosenquote, die im Zuge der Finanzkrise auf 8,5 Prozent hochgeschnellt war, ist bereits wieder auf 7,1 Prozent gesunken, und auch die Industrie hat wieder an Fahrt aufgenommen: Bombardier, Bell Helicopter,
Pratt & Whitney und rund 200 Zulieferer machen Montreal zum viertwichtigsten Standort der Luftfahrtindustrie. Papier und Pharmazeutika, Erdöl, Holz und Erze prägen die Produktion. Rio Tinto ist mit der Aluminiumherstellung ein Schwergewicht.Überall in Montreal wird gebaut und gebuddelt. Einbahnstraßen, Busspuren,
Fahrradwege und verkehrsberuhigte Gebiete drängen den Individualverkehr immer stärker zurück – und verbessern die einst chronisch schlechte Luft. Dafür sorgen auch grüne Wände und Dachgärten, auf denen Technobauern mit HightechWissen und altem Saatgut mitten in der Stadt frisches Obst und gesundes Gemüse anbauen. Das freut auch die Gastronomen: Sie stellen immer mehr Stühle und Tische auf die Gehwege. Bunt, vielfältig und mutig ist die Restaurantszene in den letz
ten Jahren geworden – besonders am Boulevard SaintLaurent, rund um die McGillUniversität und im MontRoyalViertel, wo kreative Köche wie David Ferguson in kleinen Bistros wie dem Gus französische Kochkunst kanadisch kreativ neu interpretieren.Vierzig grüne Stadtentwicklungsprojekte setzt Montreal mitten im Jubiläumsjahr um, gestaltet Wohnviertel nachhaltig, begrünt Promenaden und Ortseingänge und legt neue Parks an. Immer grüner sind auch die Hochhaustürme mit Glas und Stahl, die in Montreal in den Himmel wachsen. Doch keiner darf, das schreibt die Bauordnung der Stadt vor, den stadtbildprägenden MontRoyal (233 Meter) übertreffen. Investiert wird daher am liebsten in der Innenstadt und rund um den alten Hafen, den VieuxPort.
Im Fokus der US-KettenSeit dem Ende der Finanzkrise ist Montreal besonders in den Fokus von Hotelketten aus den USA geraten. Bislang dominierten dort neben großen kanadischen Ketten inhabergeführte Häuser. Bereits in diesem Sommer will direkt neben dem Kongresszentrum in einem zwanzig Stockwerke hohen Turm das
Verkehrsberuhigte Bereiche, grüne Wände und Dachterrassen verbessern die einst chronisch schlechte Luft.
Ökologie 2000/2017: Mehr grün, bessere Luft,
mehr Gastronomie
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GESCHÄFTSREISE
Top 3 Businesshotels Empfohlen von Robert Ambrozy, Director Hotel Solutions bei HRS
St Paul Hotel. Boutiquehotel (****) mit 119 Zimmern (24 Suiten)Das St Paul Hotel liegt inmitten der malerischen Altstadt von Montreal, ganz in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Bei der Umwandlung des im BeauxArtsStil erbauten Gebäudes in ein Hotel lag der Fokus auf Eleganz und Innovation. Die Inneneinrichtung ist von minimalistischmodernem Design geprägt und bietet alle Ausstattungen, die sich luxusverwöhnte Gäste wünschen. Vom Flughafen aus ist das Hotel mit dem Taxi in 25 Minuten und mit dem öffentlichen Shuttle in 45 Minuten zu erreichen. WLAN ist für HRS Gäste kostenlos, Einzelzimmer gibt es ab etwa 140 kanadischen Dollar (CAD).
Best Western Plus Montreal Downtown. Budgethotel (***) mit 178 ZimmernDas Hotel liegt mitten in der Innenstadt, nur wenige Schritte vom Centre Bell, dem Kunstmuseum Musée des beauxarts de Montréal, der Kathedrale MarieReineduMonde de Montréal, der berühmten Einkaufsmeile Rue SainteCatherine und der lebendigen Rue Crescent entfernt. Die Basilika NotreDame de Montréal ist mit dem Auto in nur zwei Minuten zu erreichen. Vom Flughafen aus ist man in nur 25 Minuten im Hotel. WLAN ist für HRS Gäste kostenlos, Einzelzimmer gibt es ab etwa 100 CAD.
Sofitel Montreal Golden Mile.Das ebenso elegante wie moderne Hotel (*****) verfügt über 241 Zimmer und 17 Suiten, die alle mit luxuriösen Daunenkissen und Bettdecken der SofitelMarke So Bed ausgestattet sind. Das Hotel liegt für Geschäftsreisende und Kunstliebhaber gleichermaßen günstig im Herzen der Stadt – am Fuße des Mont Royal, direkt neben der bekannten McGill University und dem Kunstmuseum Musée des beauxarts de Montréal. Vom Flughafen aus ist das Hotel mit dem Taxi in nur zwanzig Minuten zu erreichen. WLAN ist für HRS Gäste kostenlos, Einzelzimmer gibt es ab etwa 155 CAD.
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Rent a BIXI: Nordamerikas größtes Fahrrad-Sharing-System
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Unterwegs in Montreal
Hôtel Monville eröffnen. Spätsommer 2017 lautet die Zielgerade von Jason, Michael und Lawrence Pomeranc. Die Gründer der Luxuskette Sixty wollen dann, im innerstädtischen Kulturviertel Quartier des Spectacles, ihr erstes edles LifestyleBoutiquehotel außerhalb der Vereinigten Staaten eröffnen.Ende 2017 soll dann das erste AC Marriott auf kanadischem Boden folgen. Das Hotel wird die untersten zwölf Etagen eines 37stöckigen neuen Büroturmes am Boulevard RenéLévesque, Ecke Rue JeanneMance, einnehmen. Und auch an der Rue SainteCatherine, wo die Birks Group Inc. seit 1894 edle Juwelen in blauen Boxen verkauft, soll 2018 eine luxuriöse LifestyleHerberge an den Start gehen: das Birks, ein Boutiquehotel im wortwörtlichen Sinne. Denn das Schmuckgeschäft wird in das 120ZimmerHotel integriert. »Das Birks wird die neue Adresse für Luxus und Kunst«, verheißt Eigentümer und CEO Jean Salette.Ende 2018 will auch die kanadische Hotelkette Four Seasons nach Montreal zurückkehren – mit Stockwerken an der Einkaufsmeile Rue SainteCatherine mit ihren 1200 Händlern. Damit wird die neue Nobelherberge direkt an das traditionsreichste Luxuskaufhaus von Montreal andocken: die Maison Ogilvy.Laut Immobilienentwickler Cogir sind neue Hotelangebote auch dringend nö
tig: »Die Stadt hat in den letzten fünf Jahren wegen Schließungen und Umbauten Tausende Betten verloren!«, betont CogirPräsident Mathieu Duguay. Knapp 320.000 Betten waren es noch 2012; beinahe hunderttausend weniger gerade mal vier Jahre später. Gemeinsam mit dem FTQ, der Immobiliensparte des Fonds de solidarité FTQ, will Cogir bis 2019 am Gelenk zwischen Altstadt und Innenstadt für 200 Millionen kanadische Dollar ein »für Kanada einmaliges Projekt« errichten: einen 39 Stockwerke hohen Komplex mit Hotelzimmern, Eigentums und Mietwohnungen, Bürofläche, Einzelhandel und ECarSharing. Als »Humaniti« will der ungewöhnliche Multifunktionskomplex zwischen den Straßen Viger, de Bleury, de la Gauchetière und Hermine im Frühjahr 2020 eröffnen.
Wachstum in allen Bereichen10,2 Millionen Menschen besuchten Montreal 2016 – und spülten 3,3 Millionen kanadische Dollar (circa 2,24 Millionen Euro) in die Kassen der Boomtown. Noch dominieren zwar inländische Besucher, doch der schwache kanadische Dollar lockt immer mehr Amerikaner, die froh sind, dass in Montreal auch Englisch verstanden wird. Geradezu explodiert ist seit der Aufnahme der Flugverbindung Montreal–Peking im Herbst 2015 die Zahl der Gäste aus Fernost
(2016: +204,5 Prozent). Der am stärksten wachsende Quellmarkt in Europa ist Deutschland (+18,2 Prozent).Von Rekord zu Rekord entwickelt sich in Montreal auch der MICEBereich. Seit sechs Jahren ist die Metropole die unangefochtene Nummer eins in Nordamerika bei internationalen Events und Kongressen, so das Jahrbuch 2016 der Union des associations internationales (UAI). Allein der Palais de congrès wird 2017 Gastgeber von 210 MICEEvents mit mehr als 750.000 Teilnehmern sein.Auch in puncto Businesstravel legt die Stadt zu: allein 2016 um 10,5 Prozent. Allerdings sollten Geschäftsreisende die Touristenhochburg während der Hochsaison zwischen Juni und September besser meiden: Dann sind die örtlichen Hotels nahezu ausgebucht und verlangen im Durchschnitt mehr als 130 Euro pro Nacht. Immerhin: Mit den Übernachtungszahlen (+3,5 Prozent) stiegen 2016 auch die Zimmerpreise (+7,8 Prozent).Eine starke USWirtschaft, ein schwacher KanadaDollar, solides Wirtschaftswachstum und vergleichbar günstige Lebenshaltungskosten: »Mont reals Aufstieg hat gerade erst begonnen«, glaubt Bürgermeister Coderre sicher. Und Analysten wie Joëlle Noreau von Desjardins bestätigen seinen Optimismus mit immer neuen positiven Zahlen.
Französische Küche, kanadischer Stil: David Fergusons Beitrag zur mutigen Restaurantszene
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GESCHÄFTSREISE
Daten und Fakten
Reisen nach MontrealDer Montréal Pierre Elliott Trudeau International Airport (YUL, www.admtl.com) liegt rund zwanzig Kilometer westlich des Stadtzentrums. Er ist mit fast 13 Millionen Passagieren der wichtigste Flughafen der Provinz Québec, Nummer drei in Kanada sowie zentrales Drehkreuz von Kanadas größter Fluggesellschaft Air Canada, die hier ihren Hauptsitz hat. Montreal wird mehrmals täglich unter anderem von Lufthansa/Air Canada, British Airways, Air France/KLM, Swiss, United und Delta angeflogen.
Reisen vor OrtDie schnellste Verbindung in die City bietet 24/7 der FlughafenExpressBus 747, der wie das UBahnNetz, die Busse und die Sammeltaxis (taxis collectifs) von der Société de transport de Montréal (STM, www.stm.info) betrieben wird. AirportShuttle und OffPeakTageskarten (ab 10 Uhr) kosten zehn kanadische Dollar (6,80 Euro), ein Einzelticket 3,25 Dollar (2,20 Euro). Das Metronetz umfasst vier Linien mit 68 Stationen und wird bis 2020 ausgebaut. Sämtliche ÖPNVInfos bündelt die App »Métro Montreal«. Taxifahrer nutzen die mangelnde Ortskenntnis ihrer Gäste gern für Umwege, um die Einnahmen zu steigern. Die offiziellen Tarife gibt es hier: ville.montreal.qc.ca. Die Fahrt vom Airport in die City ist auf vierzig kanadische Dollar (27 Euro) festgelegt, die zwischen Airport und Kreuzfahrtterminal auf 53 Dollar (36 Euro). BIXI (montreal.bixi.com) ist mit 5200 Rädern und 460 Stationen Nordamerikas größtes BikeSharingSystem. Auto fahren empfiehlt sich nicht, der Straßenzustand ist schlecht, Baustellen, gesperrte Straßen (routes barrées) und Einbahnstraßen gibt es zuhauf, Parkplätze sind selten und teuer.
VisumKanada fordert seit Sommer 2016 für die Einreise eine Electronic Travel Authority (eTA), die online gegen Zahlung von sieben kanadischen Dollar auf www.cic.gc.ca/english/visit/eta.asp beantragt werden kann – die Erteilung erfolgt meist nach wenigen Minuten. Über Zollfreimengen für Privatreisende und Erleichterungen im geschäftlichen Warenverkehr dank des Freihandelsabkommens mit Kanada (Ceta) informiert das Bundesamt für Finanzen auf www.zoll.de.
Blackout-DatesAm 24. Juni feiert Québec seinen Nationalfeiertag, am 1. Juli folgt Kanada. Den Tag der Arbeit begeht das ganze Land am 4. September. Ab Ende Juni feiert Montreal jährlich zwei Wochen lang das weltgrößte Jazzfestival mit mehr als 3000 Künstlern (www.montrealjazzfest.com). Alle Termine und Events zum Stadtjubiläum gibt es auf www.375mtl.com.
SicherheitIm Sommer ist die Stadt bei 25 bis 28 Grad Celsius ein schwülwarmer Backofen, im Winter versinkt sie bei bis zu minus 35 Grad im Schnee. Akkurate Infos gibt die App des Weather Channels. Montreal gilt als sichere Großstadt; nachts sollte man jedoch die Rue NotreDame Quest, Verduns Wellington Street, Charlevoix und Montreals Norden meiden.
Steuern/TrinkgelderIn Québec sind alle Preise netto. Hinzu kommen sechs Prozent BundesMehrwertsteuer (TPS) sowie 7,5 Prozent Mehrwertsteuer der Provinz (TVQ). In Restaurants und Bars, beim Friseur und der Taxifahrt sind 15 Prozent Trinkgeld üblich – und werden erwartet.
Stadtjubiläum:375 Jahre mitten im Sankt-Lorenz-Strom
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Unterwegs in Montreal
Wunsch oder Wirklichkeit?Digitalisierung im Travel Management heißt: Komplexität raus, Transparenz rein, Prozesskosten runter. Als Ticket dorthin gilt ein integrierter End-to-End-Prozess rund um die dienstlich veranlasste Reise. Das klingt gut, ist aber nicht ohne, wie Prozessberater Jens Vongehr nur allzu gut weiß. Ein Gespräch über die Bedeutung der Prozessplanung.
TEXT: ANKE PEDERSEN · FOTO: CORNELIS GOLLHARDT
Herr Vongehr, auf der VDRFrühjahrstagung in Berlin haben Sie zum Thema EndtoEndProzesse im Travel Management referiert. Beginnen wir mit einer Definition: Was bedeutet EndtoEnd im Zeitalter der Digitalisierung?
Die Digitalisierung ist Treiber für die Prozess(kosten)optimierung in Einkauf und Accounting. Das Ziel ist ein integrierter Prozess: von der Absicht zur Reise über die Planung und Buchung bis hin zu ihrer Abrechnung und dem Verbuchen im ERPSystem. Idealerweise muss man dann nicht mehr mehrere Systeme für Antrag, Buchung und Abrechnung nutzen und die Daten entsprechend immer wieder neu eingeben, sondern nur noch einmalig. Alles Weitere geschieht dann durch deren automatische Übernahme.
Das klingt zu schön, um wahr zu sein …
Das Ziel bei EndtoEnd lautet: Reduktion von Komplexität, Ausschöpfen von Einsparpotenzialen bei den Prozesskosten durch Digitalisierung und Effizienz.
Können Sie das konkretisieren?
Ist der Prozess einmal aufgesetzt, weiß der Travel Manager, wo sich seine Mitarbeiter aufhalten,
Stichwort: Duty of Care. Darüber hinaus unterstützt der Prozess die viel beschworene Individualisierung. Schließlich und letztlich laufen alle Fäden im TravelandExpenseSystem zusammen. Mit geeigneten Reportings, Zugriffsrechten und rollen können verschiedenste Bereiche im Unternehmen die für Sie wichtigen Informationen an einer Stelle erhalten. Sei es Compliance/Audit, die sich über Bewirtung und die Korrektheit des Mitarbeiterverhaltens informieren wollen. Sei es der Einkauf, der aus dem Buchungsverhalten Rückschlüsse auf mögliche Trainings zur Optimierung der direkten Kosten ziehen kann, oder die Corporate Security, die weiß, wo die Mitarbeiter sich aufhalten. Und nicht zu vergessen: Die Reports liefern auch die Information, ob mein Travel Program funktioniert und Leistungsträger, die mit Verträgen gebunden sind, auch wirklich genutzt werden. Oder ob daran vorbeigebucht wird.
Transparenz at its best! Tatsächlich aber lautete der Titel Ihres Vortrags: »Wunsch oder Wirklichkeit?« Da klingt viel Skepsis mit.
Ja, denn einerseits ermöglicht die zunehmende Digitalisierung von Teilprozessen das Aufsetzen eines durchgängigen EndtoEndProzesses von der Reiseplanung bis zum Reporting. Andererseits bilden sich im Zuge der Konsolidierung neue
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TRAVEL MANAGEMENT
Konglomerate: SAP hat Concur geschluckt, Amadeus hat die Firma i:FAO mit dem Produkt Cytric gekauft, Amex mit KDS et cetera. Das hat mehrere Auswirkungen: Von einem Onlinebuchungssystem etwa, das mit Sabre arbeitet, bekomme ich nur zwei LHTarife angezeigt, während mir ein anderes, das bevorzugt an Amadeus angebunden ist, mehr Ergebnisse auflistet. Gleichzeitig weigern sich verschiedene Anbieter, miteinander zu kooperieren. Damit zwingen sie den Kunden zu einem Entwederoder. Bin ich als Unternehmen aber erst einmal dort, komme ich da so schnell nicht wieder heraus und begebe mich entsprechend in Abhängigkeiten.Für den EndtoEndProzess bedeutet das, dass diese Entwicklung leicht dazu führen kann, dass er durch das Produkt determiniert wird und nicht nach dem Ideal fürs Unternehmen.
Zugegeben, das klingt unschön. Andererseits soll der perfekte EndtoEndProzess doch, um Medienbrüche zu vermeiden, ohnehin nur noch auf einem System laufen und nicht mehr über mehrere.
Der Gesamtprozess im Maschinenraum von Travel and Expense kann auch mit verschiedenen Rädchen, also Systemen, arbeiten, er kann auch eine Mischung verschiedener Rädchen sein. Wichtig ist
nur, dass Medienbrüche vermieden werden, um keine redundanten Daten zu produzieren.Doch ob nun ein System oder mehrere: Wichtig ist einzig, dass der Sollprozess unternehmensspezifisch aufgesetzt wird. Denn Kundenprozesse sind ebenso einzigartig wie Produkte. So hat ein globaler Konzern, der mit einem SharedServiceCenter arbeitet, ganz andere Sollprozesse als etwa ein deutsches Unternehmen des gehobenen Mittelstands.
Apropos unternehmensspezifisch: Sie prophezeien, dass das Ideal des EndtoEndProzesses an der Realität nicht nur auf dem Markt, sondern auch im Unternehmen scheitern kann. Warum?
Scheitern ist vielleicht etwas hart formuliert, aber sicher ist, dass es schiefgeht, wenn man es als reine Softwareeinführung sieht. Wichtig ist vor allem, dass man VORHER die Sollprozesse definiert und mit BestPracticeErfahrungen ergänzt. Dies bedarf oft auch externer Beratung. Die meisten Unternehmensstrukturen sind so aufgebaut, dass einzelne Prozesse nur auf Abteilungsebene funktionieren. Stichwort: Matrixorganisation. Und in dieser Matrix herrschen verschiedene Verantwortlichkeiten. Eine für die Buchung zum Beispiel und eine für das Reporting, und in jeder Einheit gelten andere KPIs. So kann es sein, dass G
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EndtoEndProzesse
innerdeutsche Flüge eigentlich schon so früh zeitig wie möglich vor Reiseantritt gebucht werden sollen; dass die meisten Buchungen tatsächlich aber erst drei Tage vorher erfolgen, und keiner merkt’s. Wieso?
Nun, das kann man doch auch schon heute auslesen!
Ja, aber es guckt keiner drauf. Und warum nicht? Weil es in einer Matrixorganisation verschiedene Verantwortlichkeiten gibt. Daher braucht man im Optimalfall einen Verantwortlichen, einen Global Process Owner, zur Umsetzung, Einführung, Optimierung eines EndtoEndProzesses. Gleichzeitig muss man bei der Planung eines solchen Prozesses ganz genau darauf achten, wer ihn treibt. Der Travel Manager? Der CFO? Das gilt es zu definieren.Entscheidend ist, dass die Firma den Prozess treiben muss, aber nicht allein der CFO. Denn wenn ein Unternehmen bereits mit SAP arbeitet, ist die Nähe zu Concur gegeben, denn dann kommt ja alles aus einer Hand. Das hieße dann, sich der Gefahr »Produkt versus Prozess« hinzugeben, und
davor sollte man sicher erst einmal die eigenen Sollprozesse definieren. Dann kann die Lösung ja SAP heißen, muss sie aber nicht zwingend.Kurzum: Bevor wir über eine Lösung nachdenken, müssen wir erst einmal einen Sollprozess finden und definieren und verabschieden. Einen, der die aktuellen Unternehmensstrukturen mit ihren Prozessen auf Bereichsebene NICHT berücksichtigt.Und das tun wir zusammen mit allen Stakeholdern und Entscheidern, denen die Vorteile und der Nutzen eines solchen Prozesse übrigens zeitnah transparent gemacht werden müssen. Das
ist unerlässlich. Also muss ich mich gleich zu Beginn fragen, wer zuständig ist: SAP? Der CFO, der Leiter Einkauf, der Leiter Human Resources, Corporate Audit oder der GPO? Einer meiner Lieblingssätze in diesem Kontext lautet: Software allein löst keine Probleme.
Was ist mit dem Travel Management?
Die steigende Komplexität bedeutet, dass Travel Management heute nicht mehr ohne großes interdisziplinäres Knowhow funktioniert. Der Travel Manager heute muss die TravelManagementTechnologie kennen und gleichzeitig Prozessmanager sein. Er muss die Prozesse definieren. Er muss auch ein Verständnis für lokale Notwendigkeiten und die gleichzeitige Chance entwickeln, globale Standards zu setzen und Prozesskosten zu reduzieren sowie Systeme zu vereinheitlichen. Die Lösung dieses Zielkonfliktes »lokale Anforderungen versus globaler Standard« verlangt viel Geschick und nicht zuletzt auch eine deutliche Managementunterstützung. Der »traditionelle« Travel Manager wird es da sehr schwer haben.
»Der Travel Manager muss heute die Technologie kennen und gleichzeitig Prozessmanager sein.«
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TRAVEL MANAGEMENT
Welche Stolpersteine liegen dem idealen EndtoEndProzess noch im Weg?
Das Motto lautet: Einfachheit ist die neue Realität, dann macht auch der Reisende mit.
Der Reisende muss auch überzeugt werden?
In erster Linie ist das Ganze ein typischer ChangeManagementProzess, also: ja. Folgendes Beispiel: Wenn im Buchungsprozess plötzlich eine Fehlermeldung auftaucht, dann heißt es gewöhnlich: Rufen Sie die Hotline an! Schön und gut. Aber welche? Von SAP? Von Cytric? Vom ITSupport? Schließlich weiß der Reisende beziehungsweise Buchende ja gar nicht, an welchem Buchungsschritt er welchen Fehler gemacht hat. Also weiß er auch nicht, an wen er sich wenden kann, wer ihm helfen kann. Eigentlich bräuchte er eine einzige Hotlinenummer – das gilt es zu definieren. Am Ende scheitert der Prozess in solch einem Fall sonst an mangelndem Support.Aber das wird und muss sich schnell ändern. Wussten Sie, dass die Pharmabranche ein großer Trei
ber neben dem unbestritten kosten reduzierenden Transport der Prozesse in Offshore Shared Service Centers für den EndtoEndProzess ist? Um mehr Transparenz zu garantieren, haben die USA den sogenannten »Sunshine Act Compliance« aufgesetzt, und der gilt vergleichbar ab dem 1. Januar 2018 auch in der EU. Dann muss die Branche europaweit nachweisen, wen sie wie oft eingeladen hat, und das geht nur mit einem einheitlichen System. Also muss die Komplexität aus den Prozessen heraus, um Transparenz hineinzubekommen. Und das geht, indem Sie alle Vorgänge in einem System abwickeln, dokumentieren und vorhalten.
Herr Vongehr, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Jens Vongehr: »Travel Management
braucht interdisziplinäres Know-how.«
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EndtoEndProzesse
Wo bleibt die mobile Strategie?
TEXT: JÜRGEN BALTES
Der Telekommunikationsriese Ericsson hat gerade eine Prognose für die weltweite Mobilfunkentwicklung gewagt. Ende 2022 soll es 6,2 Milliarden mobile Internetnutzer geben, derzeit kommen täg
lich 500.000 hinzu. Noch viel stärker explodieren wird laut Ericsson der InternetTraffic von Smartphones. Er soll sich bis 2022 verneunfachen. Man muss also kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass dem mobilen Internet die Zukunft gehört.Bereits heute kommen laut Adobe Digital Insights 29 Prozent aller Websitebesuche hierzulande von einem Smart phone, 51 Prozent mehr als im Vorjahr. Marktforscher Criteo hat ermittelt, dass im vergangenen Jahr 38 Prozent aller Onlineeinkäufe mobil erfolgt sind. Auch bei HRS ist 2016 fast jedes dritte Hotelzimmer mobil gebucht worden.
Digital Natives kaufen mobilEs sind vor allem die Digital Natives, die mobil einkaufen. Die Millennials, die zwischen Anfang der Achtziger und Ende der Neunzigerjahre Geborenen, sind die erste Generation, die mit Internet, Laptop und später Smartphone groß geworden ist. Das schlägt sich – jetzt, da diese Generation erwachsen ist – im Geschäftsleben und auf Reisen nieder. Denn Millennials werden bald nicht nur die größte Arbeitnehmergruppe stellen, sie sind auch besonders reisefreudig. Laut Business Traveller Sentiment Index 2015 der Global
Business Travel Association (GBTA) ist ihre Bereitschaft zu reisen doppelt so hoch wie die der Babyboomer, der heute über Fünfzigjährigen.
Nachwuchs erwartet mobile StrategieUnd wer per Handy Pizza bestellt oder Aktien kauft, der will das selbstverständlich auch beim Hotelzimmer oder Mietwagen tun. Rund siebzig Prozent aller Reisenden möchten über ihr Smartphone buchen, umbuchen oder ihre Reisekosten abrechnen. Dies haben die GBTA und Sabre in einer Umfrage 2016 ermittelt. Wobei der Wunsch klar mit dem Alter korreliert. Kurz gesagt: Je jünger die Mitarbeiter, desto eher erwarten sie von ihrem Unternehmen eine mobile Strategie.Dieser Erwartung gegenüber stehen Unternehmen, die das Thema eher zaghaft angehen. Der GBTAStudie zufolge gibt nur jedes fünfte Unternehmen den Reisenden mobile Apps an die Hand. Einer weiteren GBTAUmfrage von 2016 zufolge haben zwei von drei Unternehmen noch keine klare Mobilstrategie. Selbst in den USA erlauben laut Business Travel News (BTN) nur vierzig Prozent der Unternehmen Flugbuchung und Abrechnung über Mobilgeräte. Zwischen Reisendenwunsch und Wirklichkeit klafft also weiter eine eklatante Lücke.Das birgt Risiken: Denn wer vom privaten Reisen komfortable Apps kennt, mobil bezahlt oder auch Angebote wie Uber nutzt, dürfte sich schwer in ein starres Richtlinienkor
TRAVEL MANAGEMENT
In nur zehn Jahren seit Erfindung des iPhones ist die mobile Nutzung des Internets alltäglich geworden. Eine rasante Entwicklung, die vor allem Reisende schätzen: ob Stadtplan, Taxi- oder Hotel-buchung, vieles wird heute »on the road« erledigt. Nur Unternehmen scheinen darauf immer noch nicht eingestellt. Vielen fehlt weiterhin eine mobile Strategie.
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sett ohne all diese Optionen zwängen lassen. Konflikte sind da programmiert. Denn einerseits hat die Einhaltung der Reiserichlinien auch für jüngere Reisende höchste Priorität (75 Prozent), wie GBTA und HRS in einer gemeinsamen Studie 2016 herausgefunden haben. Andererseits sind komfortable Prozesse mit 71 Prozent fast genauso wichtig.Travel Managern ist dies offenbar bewusst: Als Chancen mobiler Strategien nennen 78 Prozent der von der GBTA Befragten denn auch die »bessere Einbeziehung der Reisenden«, 55 Prozent erwarten eine »größere Compliance« und 43 Prozent »weniger OutofPolicyBuchungen«.
Unerlässlich: Mobile Lösung im Travel Program integrierenDoch es geht nicht nur darum, das Smartphone irgendwo im Anhang der Reiserichtlinie zu erwähnen oder ausgewählte mobile Anwendungen für die geschäftliche Nutzung zu erlauben. Auf Geschäftsreisen kommt es häufig zu spontanen Änderungen, Termine werden verschoben, gestrichen oder neu hinzugefügt. Mit einer integrierten mobilen Lösung hat der Reisende dabei auch abseits des Schreibtischs seine Buchungen im Griff. Im Idealfall lässt sich jeder Prozess von jedem Gerät aus beginnen, weiter oder zu Ende führen. So wird gewährleistet, dass jeder Reisende überall schnell das passende Angebot findet, ohne sich außerhalb der Reiserichtlinie zu bewegen.
Doch dies erfordert meist Eingriffe, die das Travel Management nicht allein dirigieren kann. Vor und nachgelagerte Prozesse, etwa Genehmigung und Abrechnung, müssen integriert werden. Die ITAbteilung spielt eine wichtige Rolle, aber auch der Einkauf, die Personalabteilung, Accounting, Finance und möglicherweise der Betriebsrat sind involviert. Und nicht zuletzt die Reisenden. Denn sie müssen die Tools an die Hand bekommen, die sie auch wirklich brauchen und nutzen.
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GEWALTIGE CHANCEN
Dieses Potenzial mobiler Strategien sehen Travel Manager
Stärkeres Einbeziehen der Reisenden 78 %
Bessere Compliance 55 %
Weniger Buchungen außerhalb des FirmenReiseprogramms 43 %
Niedrigere Transaktionskosten 34 %
Keinerlei Vorteile 7 %
Quelle: GBTA, 216 befragte Travel Manager
Mobile Strategie
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Diese Geräte nutzen Reisende
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BUENOS AIRES
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Weltoffen, grün und nordisch entspannt: Kopenhagen zählt zu Europas attraktivsten und innovativsten Kongressstädten. Hotellerie und Infrastruktur expandieren, wichtiger Standortfaktor ist die typisch dänische Wohlfühlatmosphäre.
Arbeitest du noch oder genießt du schon?
TEXT: STEFANIE BISPING · FOTOS: CHARLOTTE DE LA FUENTE
Große Oper: Meetings und Konferenzen an
einem Topstandort
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MEETINGS & GROUPS
Arbeitest du noch oder genießt du schon?
Vertraut stehen Hauptstadtbewohner nebeneinander am HotdogStand in der Altstadt. Alle duzen sich; das wäre auch so, wenn Kronprinz Frederik als Nächster sein Hotdog ordern würde. Zweierlei
Soßen, Gurken und Röstzwiebeln gefährden beim ebenso typischen wie informellen Lunch Designerblusen und Krawatten. Es stört niemanden, dafür schmecken die Dinger einfach zu gut. Außerdem ist es schön, hier zu stehen, zu essen und das Treiben ringsum zu betrachten.Kein Zweifel: Kopenhagener sind entspannt. Das unverkrampfte Lebensgefühl prägt die Stadt genauso wie das zwanglose Nebeneinander von historischen Bauten und postmoderner Architektur, von rustikalem Fischlokal und renommiertem Feinschmeckertempel.
Epizentrum der CoolnessChristina Thostrup geht noch einen Schritt weiter. »Kopenhagen ist das Epizentrum aller Coolness«, erklärt die Sales Managerin des Traditionshauses Hotel d’Angleterre. »Bei uns herrscht einfach ein gutes Lebensgefühl. Die Stadt ist sauber, die Menschen sind aktiv. Jeder fährt mit dem Rad und ist gern draußen.« Tatsächlich besitzt Kopenhagen mehr Fahrräder als Einwohner. Auf ihren Rädern legen die 600.000 Hauptstadt
bewohner täglich 1,2 Millionen Kilometer zurück – so viele, wie Menschen im Großraum der Kapitale leben.Mindestens genauso wichtig: »Die Atmosphäre ist unprätentiös und hyggelig«, sagt Christina Thostrup. Das schwer übersetzbare Adjektiv steht für Geborgenheit, Wohlbefinden und alles Angenehme, das Dänen mit ihrer Heimat verbinden. Hinzu kämen, so Thostrup, die großartigen Restaurants mit neuer nordischer Küche und jungem, hippem Publikum.Denn so sehr die Kopenhagener ihre Heimat schätzen, so normal ist es für sie auch, über den Tellerrand hinauszuschauen – auch in der Küche. 2100 Restaurants besitzt Kopenhagen, darunter Gastronomielegenden wie das vielfach ausgezeichnete Noma (das derzeit den Standort wechselt) und das dreifach Michelinbesternte Biorestaurant Geranium.Die weltoffene und liberale Geisteshaltung seiner Landsleute sieht auch Morten Jensen als wesentlichen Standortfaktor: »Unsere Art, Teilnehmer aktiv einzubeziehen, unsere Toleranz und unser fortschrittliches Denken bieten ein innovatives Klima für Meetings und Konferenzen. Das wissen Veranstalter zu schätzen.« Jensen ist Marketingchef der BC Hospitality Group, einem der größten Hotel und Konferenzverbünde Dänemarks. Zu ihm gehören mit dem Bella Center – Schauplatz etwa der größten Messe Skandinaviens
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MICEStandortcheck
für zahnmedizinischen Bedarf (Scandefa) im April, der wichtigsten skandinavischen Modemesse CIFF im August und der Softwaremesse Eurostar im November – und dem Comwell Conference Center die größten Kongresszentren der Stadt. Zudem zählen Hotels wie die Crowne Plaza Copenhagen Towers und das AC Hotel Bella Sky zur Gruppe.
Dänen schlafen nichtDie Expertise in den dänischen Kernkompetenzen Design, Architektur, Nachhaltigkeit und saubere Technologien ziehe Firmen aus diesen Branchen an, so Morten Jensen. Auch Mediziner schätzen den innovativen Geist der Stadt. Im Mai nächsten Jahres reisen 10.000 Nieren und Dialysespezialisten zum Europäischen Nephrologiekongress nach Kopenhagen, im Juni treffen sich 8000 Anästhesisten zur Euroanaesthesia im Bella Center.Wichtig sei auch Kopenhagens Kompaktheit, so Jensen: »Kopenhagen ist sehr übersichtlich, alles ist leicht zu erreichen: der Flughafen, topmoderne und historische Locations.« Denn trotz aller Entspanntheit sind die Dänen nicht geneigt, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Im Februar wurde die Royal Arena mit 16.000 Plätzen im Stadtteil Ørestad Syd eröffnet. Das neue Prunkstück in nordischfunktionalem Design verfügt über mehrere Restaurants, Bars und Mehrzweckräume.Aber auch die bewährten Adressen bieten außergewöhnliche Eventkulissen. Das Königliche Dänische Zeug haus museum mit seiner von Kanonen gesäumten Halle ist ebenso zu mie
ten wie die Bühnen und Säle des Königlichen Theaters. Das 1874 erbaute, in barockem Prunk erstrahlende Alte Theater und die spektakuläre, 2005 eröffnete Oper auf der Insel Holmen mit ihrem nordischminimalistischen Foyer wird kein Konferenzteilnehmer so schnell vergessen.Jesper Stubgaard, General Manager des im Juni nach Renovierung neu eröffneten Hotels Skt. Petri, findet die Erreichbarkeit wichtig: »Kopenhagen ist sehr gut angebunden. Die hohe Zahl an internationalen Flügen ist extrem wichtig für Veranstaltungsplaner.« Mehr als 165 internationale Direktflüge bietet der Flughafen Kastrup, der 29 Millionen Passagiere im Jahr 2016 abfertigte und derzeit für ein Volumen von vierzig Millionen Fluggästen erweitert wird. Vom Airport sind Besucher mit der Metro in knapp fünfzehn Minuten in der Stadt. Über Öresundbrücke und Drogdentunnel ist Kopenhagen dazu mit dem Großraum Malmö in Schweden verbunden.
Die womöglich grünste Stadt der WeltWeiteres Plus: Mit den unkomplizierten und vielsprachigen Dänen lasse sich angenehm arbeiten. Reichlich Erfahrung hätten sie außerdem, so Stubgaard. Im Dezember 2009 richtete Kopenhagen etwa die UNKlimakonferenz COP 15 mit 27.000 Teilnehmern aus. Stubgaard: »Das Sicherheitskonzept war hervorragend, die Koordination zwischen Hotels, Veranstaltungsorten und Planern hat ausgezeichnet funktioniert.«Auch die Inhalte des Klimagipfels hat Kopenhagen ernst genommen. Bis zum Jahr 2025 will die Kapitale, die 2014 bereits Grüne Hauptstadt Europas war, die erste CO2neutrale Stadt der Welt sein. Dabei sind die Dänen auf einem guten Weg: Seit 1995 wurde der Ausstoß um fünfzig Prozent reduziert. Auch das Gastgewerbe setzt auf Nachhaltigkeit. Gut siebzig Prozent der 15.000 Hotelzimmer der Hauptstadt verfügen über offizielle Ökosiegel.
Gut siebzig Prozent aller 15.000 Hotelzimmer haben offizielle Ökosiegel.
Frischluftfanatiker vor Marriott-Kulisse:
radeln und schwimmen in der Grünen
Hauptstadt Europas
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MEETINGS & GROUPS
Zwei in eins: nordisch-mediterrane P Eatery im Hotel Skt. Petri
Auch die Hotelszene entwickelt sich dynamisch. Im August wurde das um 65 Zimmer erweiterte VierSterneHotel Axel Guldsmeden neu eröffnet, nachdem die GuldsmedenGruppe bereits im April das Hotel Manon les Suites mit 87 Zimmern öffnete. Im September folgt mit dem Nobis Copenhagen das erste Haus der gleichnamigen schwedischen Hotelkollektion.
Boomende HotelszeneZudem werden 2018 zwei große Häuser fertig: Ein ScandicKonferenzhotel mit 370 Zimmern und 1900 Quadratmetern Veranstaltungsfläche entsteht derzeit im Stadtteil Kødbyen. Kopenhagens einstiger Fleischerbezirk ist heute mit Bars, Restaurants und Galerien ein Trendviertel, in dem mit den Øksnehallen zudem ein Konferenzzentrum für bis zu 4500 Teilnehmer beheimatet ist. Außerdem eröffnet die Gruppe Arp Hansen 2018 mit dem Wakeup ein Budget hotel mit 585 Zimmern.Der Boom setzt sich fort. Mitte nächsten Jahres folgt in der Nähe des Hauptbahnhofs ein Haus der ebenfalls im schlanken Preissegment angesiedelten dänischen Kette Cabinn mit 1200 Zimmern, das das größte Hotel Dänemarks sein wird. Die Nordic Choice Hotels und der Flughafen wollen mit einem weiteren Superlativ nachlegen: 2020 soll das 500ZimmerHaus Comfort Copenhagen Airport Hotel mit 3000QuadratmeterKonferenzzentrum am Flughafen Kastrup eröffnen.»Kopenhagen ist eine international gefragte MICEDestination«, weiß der norwegische Hotelier und Investor Petter A. Stordalen, der die Nordic Choice Hotels entwickelt hat. »Ein Konferenzzentrum dieser Größe kann den Standort weiter stärken. Liegen dazu noch Flughafen, Autobahn und Eisenbahn direkt vor der Tür und zwei Hotels – das neue und das bereits bestehende Clarion – links und rechts, wird man einen besseren und zentraleren Ort für ein internationales Event kaum finden.«
Zwangloses Miteinander: Hotel Bella Sky (hinten), Bella Center (rechts) und Comwell Conference Center (direkt nebenan)
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MICEStandortcheck
Hotels 01 AC Hotel Bella Sky Copenhagen23 Etagen, 814 Designerzimmer und Architektur zum Staunen: Seit 2011 zählt das aus zwei Türmen bestehende und dem größten Konferenzzentrum Skandinaviens, dem Bella Center, benachbarte Hotel zu den ikonischen Bauten der Stadt. Knapp 4000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche verteilen sich auf 48 flexibel nutzbare, mit Toptechnologie ausgestattete Meeting und Banketträume (gleichzeitige WiFiNutzung von bis zu 25.000 Teilnehmern möglich). Der 850 Quadratmeter große Spa und Fitnessbereich bietet Entspannung auch nach dem Meeting.Zimmer ab 125 Euro.→ Center Blvd. 5, 2300 Kopenhagen
02 Crowne Plaza Copenhagen TowersEines der grünsten Hotels der Welt in CO2neutralem Bau, in dem Komfort und Ökologie der 366 Zimmer gleichranging sind. Das Haus verfügt über 21 flexibel nutzbare Meetingräume.Zimmer ab 144 Euro.Ørestads Blvd. 114–118, 2300 Kopenhagen
03 Tivoli Hotel & Congress CenterDas 2010 eröffnete Haus wur
de 2015 um ein integriertes Businesshotel mit
282 Zimmern erweitert. Heute bietet das neun Kilometer vom Flughafen entfernte ViereinhalbSterne
Hotel 55 Meetingräume mit insgesamt
2500 Quadratmetern Veranstaltungsfläche für
bis zu 5500 Teilnehmer. Der größte Saal, ein architektonisches Glanzstück mit pyramidenförmigen Fenstern, mobiler Bühne und drei fest installierten Leinwänden, misst 1500 Quadratmeter.Zimmer ab 160 Euro.→ Arni Magnussons Gade 2, 1577 Kopenhagen
04 Radisson Blu ScandinaviaMit 544 Zimmern auf 26 Etagen, Restaurants mit italienischer, japanischer und thailändischer Küche sowie drei Sälen und 13 Meetingräumen mit Platz für bis zu 1750 Teilnehmer ist das Radisson Blu Scandinavia, acht Kilometer vom Flughafen gelegen, eines der größten Konferenzhotels im Land.Zimmer ab 120 Euro.→ Amager Blvd. 70, 2300 Kopenhagen
05 Copenhagen MarriottWenige Minuten vom Tivoli liegt das Marriott im Herzen der City. Die 406 Zimmer und Suiten bieten Ausblick auf Hafenkanal oder Altstadt. 1100 Quadratmeter Veranstaltungsfläche verteilen sich auf 16 Eventräume mit Toptechnologie. Der größte Raum bietet Platz für 600 Teilnehmer.Zimmer ab 240 Euro.→ Kalvebod Brygge 5, 1560 Kopenhagen
06 Scandic CopenhagenMit 1500 Quadratmetern
flexibel nutzbarer Veranstaltungsfläche zählt das zwölf Kilometer vom Airport gelegene Scandic zu den größten
Konferenzhotels der Kapitale und bietet
Eventfläche für bis zu 1100 Teilnehmer. Das Spektrum reicht vom ElfQuadratmeterBesprechungsraum bis zum großen Ballsaal. Waldpanoramen an den Wänden der 486 Zimmer lassen die Stadtlage vergessen.Zimmer ab 123 Euro.→ Vester Søgade 6, 1601 Kopenhagen
07 Imperial HotelDas zwischen Tivoli und Einkaufsmeile Strøget gelegene VierSterneHaus verfügt über 304 Zimmer, darunter 17 neu gestaltete ExecutiveRooms, deren Design von der Fernsehserie »Mad Men« inspiriert
wurde. Für Meetings gibt es sechs Konferenzräume
unterschiedlicher Größe vom Besprechungsraum für zehn Personen bis zum Saal für 200.Zimmer ab
160 Euro.→ Vester Farimagsga
de 9, 1606 Kopenhagen
08 Hotel d’AngleterreSeit sich Kopenhagens große alte Dame vor drei Jahren einem umfassenden Facelifting unterzog, erstrahlen die 92 Zimmer und Suiten des FünfSterneHauses in neuem Glanz. Schon im 18. Jahrhundert war das Angleterre das erste Haus am Platz. Mit dem größten Ballsaal Kopenhagens und jeweils vier weiteren Sälen und Meetingräumen (insgesamt 908 Quadratmeter) bietet es eine Kulisse für außergewöhnliche Events.Zimmer ab 437 Euro.→ Kongens Nytorv 34, 1050 Kopenhagen
09 Skt. PetriIm Juni feierte das in einem denkmalgeschützten Bau aus dem Jahr 1928 gelegene Altstadthotel nach Umgestaltung und Erweiterung seine Neueröffnung. 288 Zimmer und Suiten, eine teilbare Bühne mit Raum für bis zu 180 Teilnehmer und fünf Meeting räume von 16 bis 42 Quadratmetern Größe sowie ein Innenhof mit Bar zählen zu seinen Trümpfen. Im Petri Restaurant stehen Salate, Burger und universale Klassiker auf der Karte; die benachbarte P Eatery bietet als unabhängiges Restaurant nordische Interpretationen mediterraner Küche.Zimmer ab 176 Euro.→ Krystalgade 22, 1172 Kopenhagen
10 The Clarion Hotel Copenhagen AirportIm April hat das einstige Hilton sein neues Leben als The Clarion der Gruppe Nordic Choice begonnen – mit 378 renovierten Zimmern sowie Restaurants und Konferenzräumen. Zwei Minuten vom Terminal 3 gelegen, verfügt es über 29 Tagungsräume für Veranstaltungen für 4 bis 500 Teilnehmer. 14 der Räume befinden sich in der vierten Etage von Terminal 3.Zimmer ab 180 Euro.→ Ellehammersvej 20, 2770 Kastrup
Event- & Special Locations 11 Bella CenterNach der jüngsten Erweiterung 2009 und 2010 misst das »schöne Zentrum« knapp 122.000 Quadratmeter, fasst 20.000 Personen und ist Skandinaviens größtes Kongresszentrum. Neben flexibel nutzbaren Hallen besitzt es 48 permanente Meetingräume. Vom Standdesign über Registrierung, Catering, ITLösungen und Sicherheitskonzepte bis hin zur Reinigung werden alle Dienstleistungen im Haus angeboten; mit einer eigenen Metrostation ist es bestens angebunden.→ Center Blvd. 5, 2300 Kopenhagen, www.bellacentercopenhagen.dk
12 Comwell Conference Center CopenhagenEin knapp drei Millionen Euro (22 Millionen dänische Kronen) teures Facelifting hat das Kongresszentrum im Stadtteil Ørestad unter neuem Namen und Beteiligung des benachbarten Bella Sky Comwell Hotels zum gigantischen Eventschauplatz gemacht. Dreißig Meetingräume, ein Auditorium für 1312 Personen, Bankettraum für 568 Gäste sowie Seminarräume mit Kapazitäten für 570 Teilnehmer zählen ebenso zu seinen Trümpfen wie Skandinaviens größtes Einkaufszentrum, eine Metrostation und der Golfplatz gleich vor der Tür.
MICE-Hotspots in Kopenhagen
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MEETINGS & GROUPS
→ Center Blvd. 5, 2300 Kopenhagen, www.comwellconferencecopenhagen.dk
13 The Blue Planet (Den Blå Planet)Das anderthalb Kilometer vom Flughafen entfernte Nationalaquarium verfügt über einen Konferenzsaal für bis zu 144 Teilnehmer. Neben modernster audiovisueller Technologie bietet er einen Blick auf den Øresund. Bankette mit Blick ins gewaltige Aquarium sind ebenfalls möglich. Für große Events lässt sich das ganze Museum mieten.→ Jacob Fortlingsvej 1, 2770 Kastrup, denblaaplanet.dk
14 ExperimentariumKopenhagens Wissenschaftsmuseum ist nach umfassender Erweiterung mit 27.000 Quadrat metern Fläche eines der größten in Europa. Es verfügt über ein Konferenzzentrum für bis zu 244 Teilnehmer und ein Restaurant; weitere Locations sind eine Eisbahn und die 1850 Quadratmeter große Dachterrasse.→ Tuborg Havnevej 7, 2900 Hellerup, www.experimentarium.dk
15 National Museum CopenhagenZwischen Tivoli und dem Parlament liegt mit dem Nationalmuseum in der einstigen Residenz des Kronprinzen eine glanzvolle Eventlocation. Die historische Versammlungshalle bietet hundert Dinnergästen Platz, das Kino 176 Teilnehmern. Zudem gibt es Meetingräume unterschiedlicher Größe und den Museumsgarten für Cocktails.→ Ny Vestergade 10, 1471 Kopenhagen, en.natmus.dk
08
06 07
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09
15
Im Haupttext erwähnte Orte
1 Noma
2 Geranium
3 Royal Arena
4 Königliches Dänisches Zeughausmuseum
5 Königliches Theater
6 Oper
7 Axel Guldsmeden
8 Nobis Copenhagen
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13
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Teure Flexibilität
Heftige Reaktionen gab es auf die neue Stornoregelung einzelner Hotelketten: Kaum hatten erste große Ketten verkündet, Zimmerstornos ab 48 Stunden vor Anreise künftig mit einer Gebühr zu sanktio
nieren, hagelte es Empörungsbekundungen und Warnungen aus allen Teilen der BusinessTravelBranche. Denn dies werten viele als Angriff auf die Flexibilität in der Geschäftsreiseplanung.Flexibilität ist für Geschäftsreisende eines der wichtigsten Kriterien bei einer Buchung, da sich im Geschäftsalltag Termine häufig verschieben können. Rund jede sechste Buchung (17 Prozent) wird daher von Geschäftsreisenden laut Analyse wieder storniert. Kurzfristige Stornierungen sind dabei eher selten: Nur fünf Prozent der Buchungen werden bis 48 Stunden vor Anreise storniert. Die Kosten für diese Stornierungen könnten sich für Unternehmen dagegen aufgrund der verschärften Regelungen einiger Kettenhotels merklich erhöhen. Wenn künftig Stornierungen innerhalb des 48StundenZeitfensters mit einer Gebühr von einer Übernachtungsrate be
rechnet werden, entstehen den Unternehmen Mehrkosten in Höhe von knapp zwei Prozent des gesamten Buchungsvolumens in den entsprechenden Hotels.Für den Fall, dass weitere Hotelketten diesem Trend folgen, können auf Konzerne Zusatzkosten in Millionenhöhe zukommen. Am Beispiel eines HRS Großkunden mit einem Buchungsvolumen von rund siebzig Millionen Euro würden Mehrkosten von bis zu 2,3 Millionen Euro entstehen, wenn auch weitere Hotelketten diese Gebühren einführten – drei Prozent des gesamten Buchungsvolumens. Besonders werden diese Entwicklungen in Märkten wie den USA spürbar sein, wo die Kettenhotellerie den Markt dominiert.Was ist zu tun? Unternehmen weltweit sollten nun genau ihre verhandelten Raten und Stornierungsbedingungen evaluieren und die richtige Balance von Ketten und Individualhotels für ihr Hotelprogramm finden. Im Rahmen seiner SourcingLösung bezieht HRS die kostenfreie Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag – für fast alle Unternehmen ein MussKriterium – mit ein.
Einige Hotelketten haben ihre Stornoregelungen verschärft. Folgen bald weitere? Unternehmen sind angesichts dieser Entwicklung sehr skeptisch. Die Regelung kann Mehrkosten in Millionenhöhe verursachen.
TEXT: RAINER PUSTER
CHECK-OUT
Auswirkung der StornogebührenErhebliche Mehrkosten für Unternehmen
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34
Stornogebühren
59 %
Quelle: Untersuchung von HRS
32 % 15 %
17 % aller Geschäftsreisen
werden storniert.
Ja Nein(wollen
Sonder
konditionen
aushandeln)
Nein(werden
entsprechende
Unterkünfte
nicht buchen)
Allerdings werden nur 5 %bis 48 Stunden vor Anreise
gecancelt.
Mehrkosten können zwei bis drei
Prozent des gesamten Buchungs-
volumens ausmachen. Beispiel: Ein
Unternehmen mit einem Buchungs
volumen von 70 Millionen Euro
müsste mit Mehrkosten von bis zu
2,3 Millionen Euro rechnen, wenn
alle Hotelketten die neue Storno
regelung einführten.
Mehrheit rechnet mit Mehrausgaben:
»Erwarten Sie höhere Kosten aufgrund
der neuen Stornoregelungen großer
Hotelketten?«
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Director Sourcing SolutionsDr. Christian Temath Tel. +49 221 2077[email protected]
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Warschau
BudapestPrag
Nürnberg
Köln
Singapur
Sydney
Berlin
WienInnsbruck
Mumbai
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• 60 Prozent befürchten, durch die Stornopolitik ihre Ziele im Reiseprogramm schwieriger zu erreichen.
• 59 Prozent gehen von höheren Kosten für ihr Unternehmen aus.
• 82 Prozent würden bei gleichem Service ein Hotel stark bevorzugen, das ihnen die Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag ermöglicht.
Erfahren Sie mehr über Sourcing: corporate.hrs.com
Zur Untersuchung: HRS befragte im August 2017 weltweit 100 Firmenkunden zu ihrer Einschätzung der neuen Stornoregelung.
Mit HRS Sourcing müssen Sie nicht in zeitaufwendige Verhandlungen gehen, nutzen das Potenzial des gesamten Hotelmarktes und profitieren von attraktiven Konditionen – inklusive flexibler Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag.
Gebühren für Stornierungen innerhalb von 48 Stunden vor der Anreise – mit dieser Verschärfung der Regelung sorgen einige Hotelketten für Aufruhr in der Branche. Travel Manager zeigen sich einer aktuellen HRS Befragung zufolge besorgt:
Stornogebühren? Bleiben Sie flexibel: HRS Sourcing