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Handlungsfelder für den Raum mit besonderem Handlungsbedarf (RmbH) 10-Punkte-Plan Westmittelfranken

10-Punkte-Plan - IHK Nürnberg für Mittelfranken · IHK 10-PNKTE-PLN WESTMITTELFRNKEN 1. Grundsatz Fördersätze ressortübergreifend anheben In allen Bereichen, in denen der Freistaat

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Handlungsfelder für den Raum mit besonderem Handlungsbedarf (RmbH)

10-Punkte-PlanWestmittelfranken

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IHK 10-PUNKTE-PLAN | WESTMITTELFRANKEN

1. Grundsatz Fördersätze ressortübergreifend anhebenIn allen Bereichen, in denen der Freistaat Bayern fördernd beteiligt ist, müssen im Raum mit besonderem Handlungsbedarf die Fördersätze auf den jeweiligen Höchstfördersatz erhöht werden. Entsprechend ist das Fördervolumen anzupassen.

2. Bildung Versorgung sichern - Lehrerschlüssel anpassenDer anzuwendende Lehrerschlüssel im vorschulischen und schulischen Bereich ist für den ländlichen Raum, insbesondere im RmbH, zur Scherung der wohnortnahen Versorgung anzupassen. Des Weiteren ist der zusätzliche Lehrerbedarf für nicht deutsch sprechende Kinder anzuerkennen.

3. Bildung Bildungseinrichtungen in Westmittelfranken ausbauenBeim Erhalt bestehender ebenso wie bei der Schaffung neuer Bildungseinrichtungen ist der RmbH als Standort zu bevorzugen.

4. Gesundheit Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen RaumZur Sicherstellung einer flächendeckenden allgemeinärztlichen und fachärztlichen Ver-sorgung sind weitere finanzielle Anreizsysteme für den Erhalt bestehender Arztpraxen, sowie bei der bedarfsorientierten Neugründung von Praxen einzurichten. Die Sicherung, die Qualität und der Ausbau von Klinikbetten sowie auch die wohnortnahe Versorgung mit Krankenhäusern (Grund- und Regelversorgung bzw. deren Sanierung) sind weitere bedeutende Bausteine für die strukturelle Entwicklung eines RmbH.

5. Infrastruktur Überregionale StraßenverbindungenGefordert ist ein bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere unter dem Aspekt „Denken in Achsen“. Im Einzelnen: Durchgängig sechsspuriger Ausbau der A6, Ausbau der B2, B8, B13, B25 und B470 sowie Ertüchtigung der Staatsstraße St2220.

6. Infrastruktur SchienennetzAnbindung der Mittelzentren an das Schienennetz durch die Reaktivierung bestehender Systeme und eine Verbesserung der Taktung (S-Bahn-Taktung), Erhalt der IC/ICE-Halte Ansbach und Treuchtlingen und Ausbau der Schienenstrecke Nürnberg-Ansbach-Stutt-gart. Ein barrierefreier Ausbau aller Bahnhöfe und Haltestellen, zeitnahe Umsetzung insbesondere beim überregional bedeutsamen Bahnhof Ansbach.

Der 10-Punkte-Plan konkretisiert den besonderen Handlungsbedarf, der sich für Westmittelfranken ergibt, um die Zukunftsfähigkeit der Regionen nachhaltig zu stär-ken. Das gemeinsame Papier der westmittelfränkischen Landkreise, Kommunen und IHK-Gremien hat zum Ziel:

▪ Forderungen abzuleiten und damit Fördermittel effektiver einzusetzen und

▪ einen strategischen Rahmen zu setzten, der bei Entscheidun-gen über regional bedeutsame Projekte und Maßnahmen eine Orientierung bietet.

10-Punkte-Plan für Westmittelfranken

10-Punkte-Plan Westmittelfranken

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WESTMITTELFRANKEN | IHK 10-PUNKTE-PLAN

7. Infrastruktur BreitbandversorgungHochgeschwindigkeitsübertragung auf dem Niveau der Ballungsräume ermöglichen:

▪ Kurzfristig durch ein flächendeckendes Breitbandnetz mit mind. 50 Mbit/s für jeden Haushalt

▪ Mittelfristig durch flächendeckende Erhöhung der Bandbreiten (Glasfaser)

▪ Langfristig Verlängerung des Versorgungsprogramms durch Folgeprogramme

▪ Förderung, der Bereitstellung von kommunaler Breitbandinfrastruktur (Leerrohrverlegung)

8. Technologie ForschungseinrichtungenWestmittelfranken soll Standort für Forschungseinrichtungen sein. Neben dem Technologietransferzentrums Biomasse der HAW Weihenstephan-Triesdorf und der HAW Ansbach in Triesdorf werden weitere Einrichtungen als Garant für die langfris-tige Entwicklung in Westmittelfranken betrachtet, wie ein Gesundheitszentrum in Bad Windsheim und die Hochschulerweiterung der HS Ansbach auf dem Gelände der Barton Baracks in Ansbach.

9. Tourismus Investitionsbereitschaft fördernStärkung der Investitionsbereitschaft gewerblicher Tourismusunternehmen durch Förderhöchstsätze sowie durch die Ausweitung des Bayerischen Regionalen Förder-programms für die gewerbliche Wirtschaft (BRF) auf Sanierungsinvestitionen mit einem abgesenkten Mindestinvestitionsbetrag. Außerdem Einrichtung von speziellen Fördersätzen für besonders innovative Maßnahmen.

10. Service Entwicklungsagentur WestmittelfrankenAls Gemeinschaftsprojekt der Region Westmittelfranken fordern wir die Einrichtung einer Entwicklungsagentur. In Zusammenarbeit mit Kommunen, Wirtschaft, Invest in Bavaria und dem Freistaat ist dies eine Serviceagentur, die

▪ verbindende und übergreifende Themen bündelt und voran treibt,

▪ gezielt und proaktiv Unterstützung bei Neugründungen und Betriebsansied-lungen anbietet (Fördermittelberatung, Vernetzung, strategische Partner-schaften, gemeinsames Marketing, Erstellung von Standortprofilen u.v.m.), Kommunen, die von strukturellen Veränderungen (z.B. Abzug Militär) betrof-fen sind, sollen in Zusammenarbeit mit Invest in Bavaria Unterstützung in Form einer gezielten Suche im Bereich der Neuansiedlung erhalten,

▪ Wertschöpfungsketten in der Region entwickelt (vgl. Medical-Wellness, Well-ness-Naturerlebnis),

▪ mit Laborcharakter neue Zukunftsthemen voran bringt, wie z.B. das Thema „Neues Bewusstsein“ und

▪ Unternehmen und Kommunen mit konkreten Angeboten bei der Bewältigung des Fachkräftebedarfs und der Fachkräftegewinnung unterstützt.

LandkreisNeustadt/Aisch - Bad Windsheim

Ansbach

Landkreis Ansbach

LandkreisWeißenburg-Gunzenhausen

Mittelfranken

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IHK 10-PUNKTE-PLAN | WESTMITTELFRANKEN

Handlungsstrategie für Westmittelfranken

Gemeinsames Papier der westmittelfränkischen Landkreise, Kommunen und Wirtschaftsvertreter

Die Staatsregierung hat mit der Heimatstrategie angekündigt, die Förderräume im ländlichen Raum zu erweitern und Regionen mit besonderem Handlungsbedarf vorausschauend zu stärken. Im Zuge dessen wurden in Westmittelfranken zusätzlich zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auch die kreisfreie Stadt Ansbach sowie die Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim in den sogenannten „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ (RmbH) aufgenommen. Damit gilt: Ganz Westmittelfranken soll zukünftig vorrangig entwickelt werden. Was dies bedeutet, wurde nicht weiter konkretisiert.

Daher haben wir, die Vertreter der Landkreise, Kommunen und der regionalen Wirtschaft in Westmittelfranken auf Initiative der IHK Nürnberg für Mittelfranken in einem strategischen Prozess gemeinsam erörtert, welche vorrangigen Handlungsfelder bestehen, um Westmittelfranken als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu positionieren. Hieraus haben wir den 10-Punkte-Plan Westmit-telfranken entwickelt.

Mit diesem Strategiedokument liegt eine gemeinsame Leitlinie für ein abgestimmtes Handeln der Region vor. Erfolg durch regionale Zusammenarbeit in Westmittelfranken!

Landrat Dr. Jürgen Ludwig Landkreis Ansbach

Landrat Helmut Weiß Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Landrat Gerhard WägemannLandkreis Weißenburg-Gunzenhausen

OB Carda Seidel Stadt Ansbach

Bürgermeister Bernhard Kisch Stadt Bad Windsheim

OB Dr. Christoph Hammer Stadt Dinkelsbühl

Bürgermeister Patrick Ruh Stadt Feuchtwangen

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz Stadt Gunzenhausen

Bürgermeister Klaus Meier Stadt Neustadt a.d. Aisch

OB Walter Hartl Stadt Rothenburg o.d.T.

OB Jürgen Schröppel Stadt Weißenburg

Herausgeber: IHK Nürnberg für Mittelfranken, Stand: Dezember 2016, Titelbild: thinkstockphotos.de/vadimrysev

Wolfgang Högner Vorsitzender IHK-Gremium Ansbach

Frank DommelVorsitzender IHK-Gremium Dinkelsbühl

Dr. Norbert Teltschik Vorsitzender IHK-Gremium Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Dr. Gerhard Walther Vorsitzender IHK-Gremium Rothenburg o.d.T.

Paul HabbelVorsitzender IHK-Gremium Weißenburg-Gunzenhausen

Dirk von VopeliusPräsidentIHK Nürnberg für Mittelfranken

Markus LötzschHauptgeschäftsführer IHK Nürnberg für Mittelfranken