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11 LOKALES Montag, 13. März 2017 Stadtoval: Umleitung und Sperrungen Verkehr Am Montag beginnen die Bauarbeiten zur verkehrlichen Anbindung des Stadtovals an die Düsseldorfer Straße. Aalen. Am Einmündungsbereich Stadtoval/Düsseldorfer Straße kommt es zu einer halbseitigen Straßensperrung. Der Verkehr wird mit einer Baustellenampel geregelt. In diesem Zusammen- hang ist es aus Sicherheitsgrün- den auch erforderlich, sowohl den vorhandenen Treppenweg zum Rötenberg als auch den Zu- gang zur Unterführung Düssel- dorfer Straße zu sperren. Der Fußgängerverkehr wird deshalb über den Saumweg, die Charlot- tenstraße sowie die alte Röten- berg-Auffahrt umgeleitet. Für Fußgänger und Radfahrer steht darüber hinaus als Umleitung auch die Hirschbachunterfüh- rung auf dem Weg zur bezie- hungsweise aus der Innenstadt zur Verfügung. Diese Verkehrs- regelungen gelten voraussicht- lich bis Anfang Mai. In Kürze weitere Sperrung Zusätzlich zu diesen Bauarbeiten kommt es in Kürze wegen Kabel- bauarbeiten zu einer Sperrung des vorhandenen Geh- und Rad- weges entlang der Hirschbach- straße zwischen der Düsseldor- fer Straße und der Zufahrt zum Lokschuppen. Der Termin für diese Bauarbeiten steht jedoch noch nicht endgültig fest, Einzel- heiten will die Stadt zu gegebe- ner Zeit bekannt geben. Ab Montag stehen einige Sper- rungen und Umleitungen an. Polizeibericht Einbrecher im Schlafzimmer Aalen. Kurz nach 22.30 Uhr ge- langte am Freitag ein unbekann- ter Täter über den Garten und eine Balkontreppe in eine Erdge- schosswohnung in der Garten- straße. Der Täter hebelte die ab- geschlossene Balkontüre auf, wobei er für rund 500 Euro Scha- den verursachte, durchwühlte sämtliche Zimmer, Schränke und Kommoden. Die 69-jährige Wohnungsinhaberin wurde durch die Geräusche geweckt, als der Einbrecher die Tür des Schlafzimmers öffnete. Die Frau schrie laut um Hilfe, woraufhin der Täter ohne Beute über den Balkon flüchtete. Durch den Schock konnte die 69-Jährige keine Angaben zum Täter machen. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung mit mehreren Streifen und Polizei- hunden konnte die Spur des Tä- ters nicht weiter verfolgt wer- den. Hinweise nimmt das Poli- zeirevier in Aalen, Tel. (07361) 5240, entgegen. Vorfahrt missachtet Aalen-Wasseralfingen. Ein 56-jähriger Ford-Fahrer war am Freitag um 15.25 Uhr auf der Bis- marckstraße in Wasseralfingen in Richtung Spieselstraße unter- wegs. Auf Höhe der Bischof- Keppler-Straße missachtete er die Vorfahrt eines Toyota Yaris. An jedem der Fahrzeuge ent- stand für jeweils rund 3500 Euro Schaden. Verletzt wurde glückli- cherweise niemand. 42-Jährige verletzt Bopfingen. Am Samstag gegen 9.50 Uhr fuhr eine 51-jährige Au- tofahrerin in der Aalener Straße stadteinwärts. Auf Höhe des dortigen Discounters fuhr sie aus Unachtsamkeit auf den Wa- gen einer 42-Jährigen auf. Diese hatte anhalten müssen, weil ein Auto vor ihr zum Abbiegen an- gehalten hatte. Bei dem Aufprall wurde die 42-Jährige leicht ver- letzt. Es entstand ein Schaden von zirka 5000 Euro. Starkes Zeichen gegen Fremdenhass Gesellschaft Rund 100 Bürger bekennen sich in Wasseralfingen zu Frieden und Toleranz. Mensch habe seine Grenzen und dazu gehöre die Totenruhe. Der Wunsch nach Frieden sei Musli- men wie Christen gemeinsam. „Herr, wende Dich uns doch endlich zu“, zitierte Pfarrer Ha- rald Golla aus Psalm 90. Man sei immer stolz gewesen auf ein friedliches und buntes Miteinander. So habe man 2004 auch das muslimische Grabfeld auf dem Wasseralfinger Friedhof eingeweiht, erinnerte Ortsvor- steherin Andrea Hatam. Grab- schändungen und das Besprühen des Gedenksteins eines KZ-Häft- lings an der Schillerlinde, müsse man mit Nachdruck verfolgen. „Ist das Fremdenfeindlichkeit oder sind es einfach dumme Menschen?“, fragte sie und zeig- te sich zuversichtlich, dass die Täter bald gefunden und bestraft würden. „Wir sind alle gleich und stehen zusammen.“ Lothar Schell für hasserfüllte Botschaften zu. Nach einer Schweigeminute dankte Mürsel Gökdere, Imam der Ditib-Moschee, für den kol- lektiven Aufruf und den Appell für Frieden und Toleranz. Es sei ein gutes Gefühl, nach diesen Hasstaten nicht alleine zu ste- hen. „Der Mensch ist das edelste Geschöpf“, zitierte der Imam aus dem Koran. Es gehe für Muslime wie Christen darum, die Men- schenwürde zu achten. Er selbst habe Aalen als weltoffene Stadt kennengelernt. Alle Menschen seien aus Lie- be von Gott geschaffen und alle seien sterblich, meinte Pfarrer Uwe Quast von der evangeli- schen Kirchengemeinde. Jeder Aalen-Wasseralfingen. „Es sind immer traurige Anlässe, wenn man sich auf dem Friedhof trifft. Heute ist ein besonders trauri- ger.“ So eröffnete Oberbürger- meister Thilo Rentschler das in- terreligiöse Bekenntnis. „Wir wollen heute mit dieser Gedenk- feier ein starkes Zeichen setzen gegen die schlimmen Verwüs- tungen mit Hakenkreuzen und Vandalismus im muslimischen Grabfeld und an anderen Stellen in Wasseralfingen.“ Dies seien keine dummen Jungenstreiche, sondern Respektlosigkeiten, „die wir aufs Schärfste verurteilen“. Die Kundgebung soll Rentschler zufolge Synonym sein für ein friedliches Zusammenleben und für die Grundwerte, die für jeden Bürger festgeschrieben seien. Der OB zitierte Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das Grundgesetz lasse keinen Raum Beim muslimischen Grabfeld auf dem Wasseralfinger Friedhof setz- ten rund 100 Bürger unterschiedlicher Nationen ein Zeichen für Frie- den, Toleranz und für eine solidarische Gemeinschaft. Foto: ls Wo bittere Realität und Spaß nebeneinander Platz finden wicklung an der Hochschule Aa- len, stellt das Becherprojekt vor. Umgerechnet rund 43 000 Bäu- me werden angeblich im Jahr für die Pappgefäße gefällt. Das Ziel des Studentenprojekts: die To- Go-Becher durch wiederbefüll- bare zu ersetzen. Auch aus dem Fleischkonsum resultieren Waldabholzungen. So habe der Karnismus drasti- sche Folgen, stellt Achim Stammberger in seinem Pecha- Kucha-Vortrag über Veganis- mus dar. Für den Futteranbau der Masttiere gehen hektarweise einem Fotografenkollektiv kom- plett ehrenamtlich. Ziel: Die El- tern sollen eine Erinnerung an ihr verstorbenes Kind haben. Wie genau die Bilder inszeniert werden, wird vor Ort entschie- den. „Wir wollen das Bewusst- sein für Sternenkinder schärfen, denn viele wissen gar nicht, dass es so viele Totgeburten gibt“. Umwelt to go ... Café-To-Go-Becher, wer kennt sie nicht, wer hat sie nicht be- reits benützt? Daniela Dorrer, Referentin für Nachhaltige Ent- Aalen A alens Kultpräsentati- onsformat ist zurück: Die Pecha-Kucha- Nacht, die jeden Red- ner dazu zwingt, sich kurz zu fas- sen. Konkret: Jeder Teilnehmer hat 20 Folien und je Folie 20 Se- kunden Zeit, zu dieser etwas zu sagen. Die 28. Ausgabe stieg im Rah- men des Kulturprogramms „Wortgewaltig“ in der neuen Aula der Hochschule Aalen am Freitagabend. Die erste Präsen- tation, nach einer ganz besonde- ren 27. Ausgabe, inklusive pro- minentem Besuch durch die Pe- cha-Kucha-Gründer Astrid Klein und Mark Dytham, hat ihre Spu- ren hinterlassen. Gerburg Maria Müller legt gerne den Finger auf die Wunde und foppt Thomas Maile mit dessen „Englischkünsten“. Im- merhin weiß das Moderatoren- duo nun, wie Pecha-Kucha rich- tig ausgesprochen wird – und das wird den ganzen Abend über durchgezogen. „Vollpfostenantenne“ 300 Besucher sehen nach der musikalischen Einlage von An- drea und Bruno einen humorvol- len Einstand mit dem Hoch- schulprofessor Miguel Vasquez, der den Slang auseinandernimmt und sich aktuelle Trends an- schaut, die er liebevoll „Voll- pfostenantenne“ alias Selfiestick oder den „Autotoaster“, sprich das Solarium, betitelt. Doch der unausgesprochene Fokus der beliebten Veranstal- tung liegt an diesem Abend auf Themen, die in der Gesellschaft weniger bekannt sind, kritisch gesehen werden, auch mal weh- tun und zum Nachdenken anre- gen sollen. Christina Perse- Tschirdewahn stellt die Substi- tution vor, die Behandlung von Personen, die an einer Heroinab- hängigkeit leiden. Eine gefährde- te Behandlungsform, da nicht je- der Arzt diese ausüben möchte, auch wegen der Angst um seine anderen Patienten. Alleine in Aalen gibt es 278 betroffene Per- sonen. „Stellen Sie sich vor, Sie sind schwer krank und finden keinen Arzt, der sie behandelt“, gibt Perse-Tschirdewahn dem Publikum auf den Weg. Thomas Wilk macht Fotos in seiner Freizeit – besondere Foto- grafien. Er hält Sternenkinder fest, Neugeborene, die tot zur Welt gekommen sind oder kurz darauf sterben. Das macht er in Waldflächen drauf. Fläche, die Menschen mit Nahrung versor- gen könnte. Die Folge: Hunger- leid. Eine folgenreiche Entdeckung machte Dr. Hans-Peter Römer als kleiner Steppke. Er merkte, dass er gerne Frauenkleider trägt. Heute ist Römer ein Mann in Damenkleid und steht dazu. Sich als Transgender zu outen sei nicht einfach, man müsse Mobbing und Vorurteile über sich ergehen lassen, aber: „Gera- de für Männer ist das die Chan- ce, sich zu emanzipieren.“ Pecha-Kucha-Nacht Zum 28. Mal übten sich Teilnehmer in der Kunst, Wichtiges kurz und knackig zu formulieren. Austragungsort war die neue Hochschulaula. Von Benedikt Walther Dr. Hans-Peter Römer ist Transgender und steht dazu. 300 Gäste waren am Start in der Pecha-Kucha-Nacht in der neuen Aula der Hochschule Aalen. Miguel Vasquez und die „Vollpfostenantenne“: der Selfiestick. Fotos: BW Erinnerung an Wolfgang Stützel Gedächtnisvorlesung Wirtschaftsweiser Peter Bofinger referiert in der Hochschule über den Ökonomen. Aalen. Wolfgang Stützel war ei- ner der kreativsten, vielseitigs- ten und vielleicht auch einer der umstrittensten deutschen Öko- nomen des 20. Jahrhunderts. Sein Forschungsspektrum reich- te von juristischen und betriebs- wirtschaftlichen Fragestellun- gen über die Mikroökonomie bis hin zur Makroökonomie ge- schlossener und offener Volks- wirtschaften. 1925 in Aalen gebo- ren, ist er am 1. März 1987 gestor- ben. Von 1966 bis ‘ 68 war Stützel Mitglied des Sachverständigen- rates zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftswei- ser“). Um an Stützel zu erinnern, wird Prof. Dr. Peter Bofinger, selbst einer der „Wirtschafts- weisen“ und Student Stützels, mit einer Gedächtnisvorlesung an den Volkswirtschaftler erin- nern. Die Vorlesung findet im Rahmen des studium generale am Mittwoch, 26. Juli, in der Hochschule Aalen statt. Kurz und bündig Mit Schwung in den Frühling Aalen-Hofen. Die Katholische Erwachsenenbildung Ostalb- kreis lädt Frauen am Samstag, 25. März, ein, mit Tänzen aus Pop und Folklore und mit kreativen und spirituellen Impulsen den erwachenden Frühling willkom- men zu heißen. Veranstaltungs- ort ist das katholische Gemein- dehaus in Hofen. Kosten 44 Euro (Familienpassermäßigung). An- meldung bis Freitag, 17. März, unter (07361) 59030. DRK-Denkspaziergang startet Aalen. Der Denkspaziergang des DRK startet nach der Winter- pause wieder am Montag, 13. März, um 9.30 Uhr vor der Klet- terhalle im Greut. Bei einem ein- stündigen Spaziergang wird das Gehirn durch abwechslungsrei- che Gedächtnisübungen akti- viert. Eine Schnupperstunde ist kostenfrei, anschließend Teil- nahmegebühr 2 Euro pro Stunde. Gesprächskreis für Angehörige Aalen. Der Gesprächskreis für pflegende Angehörige demen- ziell erkrankter Menschen trifft sich am Montag, 13. März, von 19.30 bis 21 Uhr in der DRK-Ta- gespflege im „Haus der Sozialar- beit“, Bischof-Fischer-Straße 119. Das Treffen ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforder- lich. Genossen konstituieren sich Aalen-Dewangen. Das Projekt Welland-Mitte hat den Aufbau und den Betrieb eines gemein- schaftlich betriebenen Dorfla- dens im neuen Rathaus in De- wangen zum Ziel. Die Gründer- versammlung der „Welland Mit- te eG“ findet am Dienstag, 14. März, um 18.45 Uhr in der Wel- landhalle statt. Die ehrenamtli- chen Mitglieder der Genossen- schaft beschließen eine Satzung und wählen den Vorstand.

11 LOKALES Wo bittere Realit t und Spa§ nebeneinander ... · Die erste Pr sen-tation, nach einer ganz besonde-ren 27. Ausgabe, inklusive pro-minentem Besuch durch die Pe-cha-Kucha-Gr

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11 LOKALES Montag, 13. März 2017

Stadtoval:Umleitung undSperrungenVerkehr Am Montagbeginnen die Bauarbeitenzur verkehrlichenAnbindung des Stadtovalsan die Düsseldorfer Straße.

Aalen. Am EinmündungsbereichStadtoval/Düsseldorfer Straßekommt es zu einer halbseitigenStraßensperrung. Der Verkehrwird mit einer Baustellenampelgeregelt. In diesem Zusammen-hang ist es aus Sicherheitsgrün-den auch erforderlich, sowohlden vorhandenen Treppenwegzum Rötenberg als auch den Zu-gang zur Unterführung Düssel-dorfer Straße zu sperren. DerFußgängerverkehr wird deshalbüber den Saumweg, die Charlot-tenstraße sowie die alte Röten-berg-Auffahrt umgeleitet. FürFußgänger und Radfahrer stehtdarüber hinaus als Umleitungauch die Hirschbachunterfüh-rung auf dem Weg zur bezie-hungsweise aus der Innenstadtzur Verfügung. Diese Verkehrs-regelungen gelten voraussicht-lich bis Anfang Mai.

In Kürze weitere SperrungZusätzlich zu diesen Bauarbeitenkommt es in Kürze wegen Kabel-bauarbeiten zu einer Sperrungdes vorhandenen Geh- und Rad-weges entlang der Hirschbach-straße zwischen der Düsseldor-fer Straße und der Zufahrt zumLokschuppen. Der Termin fürdiese Bauarbeiten steht jedochnoch nicht endgültig fest, Einzel-heiten will die Stadt zu gegebe-ner Zeit bekannt geben.

Ab Montag stehen einige Sper-rungen und Umleitungen an.

Polizeibericht

Einbrecher im SchlafzimmerAalen. Kurz nach 22.30 Uhr ge-langte am Freitag ein unbekann-ter Täter über den Garten undeine Balkontreppe in eine Erdge-schosswohnung in der Garten-straße. Der Täter hebelte die ab-geschlossene Balkontüre auf,wobei er für rund 500 Euro Scha-den verursachte, durchwühltesämtliche Zimmer, Schränke undKommoden. Die 69-jährigeWohnungsinhaberin wurdedurch die Geräusche geweckt,als der Einbrecher die Tür desSchlafzimmers öffnete. Die Frauschrie laut um Hilfe, woraufhinder Täter ohne Beute über denBalkon flüchtete.Durch den Schock konnte die69-Jährige keine Angaben zumTäter machen. Trotz einer soforteingeleiteten Fahndung mitmehreren Streifen und Polizei-hunden konnte die Spur des Tä-ters nicht weiter verfolgt wer-den. Hinweise nimmt das Poli-zeirevier in Aalen, Tel. (07361)5240, entgegen.

Vorfahrt missachtetAalen-Wasseralfingen. Ein56-jähriger Ford-Fahrer war amFreitag um 15.25 Uhr auf der Bis-marckstraße in Wasseralfingenin Richtung Spieselstraße unter-wegs. Auf Höhe der Bischof-Keppler-Straße missachtete erdie Vorfahrt eines Toyota Yaris.An jedem der Fahrzeuge ent-stand für jeweils rund 3500 EuroSchaden. Verletzt wurde glückli-cherweise niemand.

42-Jährige verletztBopfingen. Am Samstag gegen9.50 Uhr fuhr eine 51-jährige Au-tofahrerin in der Aalener Straßestadteinwärts. Auf Höhe desdortigen Discounters fuhr sieaus Unachtsamkeit auf den Wa-gen einer 42-Jährigen auf. Diesehatte anhalten müssen, weil einAuto vor ihr zum Abbiegen an-gehalten hatte. Bei dem Aufprallwurde die 42-Jährige leicht ver-letzt. Es entstand ein Schadenvon zirka 5000 Euro.

Starkes Zeichen gegen FremdenhassGesellschaft Rund 100 Bürger bekennen sich in Wasseralfingen zu Frieden und Toleranz.

Mensch habe seine Grenzen unddazu gehöre die Totenruhe. DerWunsch nach Frieden sei Musli-men wie Christen gemeinsam.„Herr, wende Dich uns dochendlich zu“, zitierte Pfarrer Ha-rald Golla aus Psalm 90.

Man sei immer stolz gewesenauf ein friedliches und buntesMiteinander. So habe man 2004auch das muslimische Grabfeldauf dem Wasseralfinger Friedhofeingeweiht, erinnerte Ortsvor-steherin Andrea Hatam. Grab-schändungen und das Besprühendes Gedenksteins eines KZ-Häft-lings an der Schillerlinde, müsseman mit Nachdruck verfolgen.„Ist das Fremdenfeindlichkeitoder sind es einfach dummeMenschen?“, fragte sie und zeig-te sich zuversichtlich, dass dieTäter bald gefunden und bestraftwürden. „Wir sind alle gleichund stehen zusammen.“

Lothar Schell

für hasserfüllte Botschaften zu.Nach einer Schweigeminute

dankte Mürsel Gökdere, Imamder Ditib-Moschee, für den kol-lektiven Aufruf und den Appellfür Frieden und Toleranz. Es seiein gutes Gefühl, nach diesenHasstaten nicht alleine zu ste-hen. „Der Mensch ist das edelsteGeschöpf“, zitierte der Imam aus

dem Koran. Es gehe für Muslimewie Christen darum, die Men-schenwürde zu achten. Er selbsthabe Aalen als weltoffene Stadtkennengelernt.

Alle Menschen seien aus Lie-be von Gott geschaffen und alleseien sterblich, meinte PfarrerUwe Quast von der evangeli-schen Kirchengemeinde. Jeder

Aalen-Wasseralfingen. „Es sindimmer traurige Anlässe, wennman sich auf dem Friedhof trifft.Heute ist ein besonders trauri-ger.“ So eröffnete Oberbürger-meister Thilo Rentschler das in-terreligiöse Bekenntnis. „Wirwollen heute mit dieser Gedenk-feier ein starkes Zeichen setzengegen die schlimmen Verwüs-tungen mit Hakenkreuzen undVandalismus im muslimischenGrabfeld und an anderen Stellenin Wasseralfingen.“ Dies seienkeine dummen Jungenstreiche,sondern Respektlosigkeiten, „diewir aufs Schärfste verurteilen“.Die Kundgebung soll Rentschlerzufolge Synonym sein für einfriedliches Zusammenleben undfür die Grundwerte, die für jedenBürger festgeschrieben seien.Der OB zitierte Artikel 1 desGrundgesetzes: „Die Würde desMenschen ist unantastbar.“ DasGrundgesetz lasse keinen Raum

Beim muslimischen Grabfeld auf dem Wasseralfinger Friedhof setz-ten rund 100 Bürger unterschiedlicher Nationen ein Zeichen für Frie-den, Toleranz und für eine solidarische Gemeinschaft. Foto: ls

Wo bittere Realität und Spaßnebeneinander Platz finden

wicklung an der Hochschule Aa-len, stellt das Becherprojekt vor.Umgerechnet rund 43 000 Bäu-me werden angeblich im Jahr fürdie Pappgefäße gefällt. Das Zieldes Studentenprojekts: die To-Go-Becher durch wiederbefüll-bare zu ersetzen.

Auch aus dem Fleischkonsumresultieren Waldabholzungen.So habe der Karnismus drasti-sche Folgen, stellt AchimStammberger in seinem Pecha-Kucha-Vortrag über Veganis-mus dar. Für den Futteranbauder Masttiere gehen hektarweise

einem Fotografenkollektiv kom-plett ehrenamtlich. Ziel: Die El-tern sollen eine Erinnerung anihr verstorbenes Kind haben.Wie genau die Bilder inszeniertwerden, wird vor Ort entschie-den. „Wir wollen das Bewusst-sein für Sternenkinder schärfen,denn viele wissen gar nicht, dasses so viele Totgeburten gibt“.

Umwelt to go ...Café-To-Go-Becher, wer kenntsie nicht, wer hat sie nicht be-reits benützt? Daniela Dorrer,Referentin für Nachhaltige Ent-

Aalen

A alens Kultpräsentati-onsformat ist zurück:Die Pecha-Kucha-Nacht, die jeden Red-

ner dazu zwingt, sich kurz zu fas-sen. Konkret: Jeder Teilnehmerhat 20 Folien und je Folie 20 Se-kunden Zeit, zu dieser etwas zusagen.

Die 28. Ausgabe stieg im Rah-men des Kulturprogramms„Wortgewaltig“ in der neuenAula der Hochschule Aalen amFreitagabend. Die erste Präsen-tation, nach einer ganz besonde-ren 27. Ausgabe, inklusive pro-minentem Besuch durch die Pe-cha-Kucha-Gründer Astrid Kleinund Mark Dytham, hat ihre Spu-ren hinterlassen.

Gerburg Maria Müller legtgerne den Finger auf die Wundeund foppt Thomas Maile mitdessen „Englischkünsten“. Im-merhin weiß das Moderatoren-duo nun, wie Pecha-Kucha rich-tig ausgesprochen wird – unddas wird den ganzen Abend überdurchgezogen.

„Vollpfostenantenne“300 Besucher sehen nach dermusikalischen Einlage von An-drea und Bruno einen humorvol-len Einstand mit dem Hoch-schulprofessor Miguel Vasquez,der den Slang auseinandernimmtund sich aktuelle Trends an-schaut, die er liebevoll „Voll-pfostenantenne“ alias Selfiestickoder den „Autotoaster“, sprichdas Solarium, betitelt.

Doch der unausgesprocheneFokus der beliebten Veranstal-tung liegt an diesem Abend aufThemen, die in der Gesellschaftweniger bekannt sind, kritischgesehen werden, auch mal weh-tun und zum Nachdenken anre-gen sollen. Christina Perse-Tschirdewahn stellt die Substi-tution vor, die Behandlung vonPersonen, die an einer Heroinab-hängigkeit leiden. Eine gefährde-te Behandlungsform, da nicht je-der Arzt diese ausüben möchte,auch wegen der Angst um seineanderen Patienten. Alleine inAalen gibt es 278 betroffene Per-sonen. „Stellen Sie sich vor, Siesind schwer krank und findenkeinen Arzt, der sie behandelt“,gibt Perse-Tschirdewahn demPublikum auf den Weg.

Thomas Wilk macht Fotos inseiner Freizeit – besondere Foto-grafien. Er hält Sternenkinderfest, Neugeborene, die tot zurWelt gekommen sind oder kurzdarauf sterben. Das macht er in

Waldflächen drauf. Fläche, dieMenschen mit Nahrung versor-gen könnte. Die Folge: Hunger-leid.

Eine folgenreiche Entdeckungmachte Dr. Hans-Peter Römerals kleiner Steppke. Er merkte,dass er gerne Frauenkleiderträgt. Heute ist Römer ein Mannin Damenkleid und steht dazu.Sich als Transgender zu outensei nicht einfach, man müsseMobbing und Vorurteile übersich ergehen lassen, aber: „Gera-de für Männer ist das die Chan-ce, sich zu emanzipieren.“

Pecha-Kucha-Nacht Zum 28. Mal übten sich Teilnehmer in der Kunst, Wichtiges kurz undknackig zu formulieren. Austragungsort war die neue Hochschulaula. Von Benedikt Walther

Dr. Hans-Peter Römer istTransgender und steht dazu.

300 Gäste waren am Start in der Pecha-Kucha-Nacht in der neuenAula der Hochschule Aalen.

Miguel Vasquez und die „Vollpfostenantenne“: der Selfiestick. Fotos: BW

Erinnerung anWolfgangStützelGedächtnisvorlesungWirtschaftsweiser PeterBofinger referiert in derHochschule über denÖkonomen.

Aalen. Wolfgang Stützel war ei-ner der kreativsten, vielseitigs-ten und vielleicht auch einer derumstrittensten deutschen Öko-nomen des 20. Jahrhunderts.Sein Forschungsspektrum reich-te von juristischen und betriebs-wirtschaftlichen Fragestellun-gen über die Mikroökonomie bishin zur Makroökonomie ge-schlossener und offener Volks-wirtschaften. 1925 in Aalen gebo-ren, ist er am 1. März 1987 gestor-ben. Von 1966 bis ‘ 68 war StützelMitglied des Sachverständigen-rates zur gesamtwirtschaftlichenEntwicklung („Wirtschaftswei-ser“). Um an Stützel zu erinnern,wird Prof. Dr. Peter Bofinger,selbst einer der „Wirtschafts-weisen“ und Student Stützels,mit einer Gedächtnisvorlesungan den Volkswirtschaftler erin-nern. Die Vorlesung findet imRahmen des studium generaleam Mittwoch, 26. Juli, in derHochschule Aalen statt.

Kurz und bündig

Mit Schwung in den FrühlingAalen-Hofen. Die KatholischeErwachsenenbildung Ostalb-kreis lädt Frauen am Samstag, 25.März, ein, mit Tänzen aus Popund Folklore und mit kreativenund spirituellen Impulsen denerwachenden Frühling willkom-men zu heißen. Veranstaltungs-ort ist das katholische Gemein-dehaus in Hofen. Kosten 44 Euro(Familienpassermäßigung). An-meldung bis Freitag, 17. März,unter (07361) 59030.

DRK-Denkspaziergang startetAalen. Der Denkspaziergang desDRK startet nach der Winter-pause wieder am Montag, 13.März, um 9.30 Uhr vor der Klet-terhalle im Greut. Bei einem ein-stündigen Spaziergang wird dasGehirn durch abwechslungsrei-che Gedächtnisübungen akti-viert. Eine Schnupperstunde istkostenfrei, anschließend Teil-nahmegebühr 2 Euro pro Stunde.

Gesprächskreis für AngehörigeAalen. Der Gesprächskreis fürpflegende Angehörige demen-ziell erkrankter Menschen trifftsich am Montag, 13. März, von19.30 bis 21 Uhr in der DRK-Ta-gespflege im „Haus der Sozialar-beit“, Bischof-Fischer-Straße 119.Das Treffen ist kostenlos, eineAnmeldung ist nicht erforder-lich.

Genossen konstituieren sichAalen-Dewangen. Das ProjektWelland-Mitte hat den Aufbauund den Betrieb eines gemein-schaftlich betriebenen Dorfla-dens im neuen Rathaus in De-wangen zum Ziel. Die Gründer-versammlung der „Welland Mit-te eG“ findet am Dienstag, 14.März, um 18.45 Uhr in der Wel-landhalle statt. Die ehrenamtli-chen Mitglieder der Genossen-schaft beschließen eine Satzungund wählen den Vorstand.