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Lea Ackermann Inge Bell Barbara Koelges Verkauft, versklavt, zum Sex gezwungen

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Lea AckermannInge BellBarbara Koelges

Verkauft, versklavt,zum Sex gezwungen

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Lea AckermannInge BellBarbara Koelges

Verkauft,versklavt,

zum SexgezwungenDas große Geschäftmit der Ware Frau

Kösel

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2. Auflage 2006Copyright © 2005 Kösel-Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbHUmschlag: 2005 Werbung, MünchenUmschlagmotiv: Getty Images/Ches Ray KriderDruck und Bindung: Pustet, RegensburgPrinted in GermanyISBN-10: 3-466-30691-4ISBN-13: 978-3-466-30691-6

Gedruckt auf umweltfreundlich hergestelltem Werkdruckpapier(säurefrei und chlorfrei gebleicht)

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Lea Ackermann

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Barbara Koelges

Die Opfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Barbara Koelges

Frauenschicksale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Svetlana K. aus Russland erzählt . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Tatjana F. aus Litauen erzählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Margerita L. aus Bulgarien erzählt . . . . . . . . . . . . . . . . 28Agatha P. aus Benin erzählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Die Situation in den Heimatländern der Frauen . . . . . . 34Anwerbung und Erfahrungen der Frauen in Deutschland 38

5Inhalt

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Die Täter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Inge Bell

Zuhälter – geachtet, nicht geächtet . . . . . . . . . . . . . . . . 43Petar aus Mazedonien – Marias Peiniger . . . . . . . . . . . . . 47Fleischbeschau am Sklavenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Die Puffmutter – stete Komplizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Falsche Freunde: die Rekrutierer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Schlepper und Handlanger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Korrupte Polizei in Osteuropa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60Strafe für die Täter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Die Freier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Inge Bell

Der Freier – das unbekannte Wesen . . . . . . . . . . . . . . . . 67Der Freier – das unbenannte Wesen:Problematik eines Begriffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Der Freier – das unbekannte Wesen . . . . . . . . . . . . . . . 69Der Freier – das unerforschte Wesen . . . . . . . . . . . . . . 70Der Freier – das unterschätzte Wesen . . . . . . . . . . . . . . 71Der Freier – das vernetzte Wesen . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

In freier Wildbahn – Freier in Aktion . . . . . . . . . . . . . . 75Einblicke ins Gewerbe – der klassischeBordellbesucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Der Mythos von der »warmen Osteuropäerin« . . . . . . . 77Die Freier und der Zwang: Was kriegen Männer mitund was wollen sie wahrhaben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Die Verantwortung der Freier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

6 Inhalt

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Die aufgeklärten Freier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84Freier im Dilemma – helfen, aber wie? . . . . . . . . . . . . . 89Freier und Freikauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91Freier auf Friedensmission: deutsche Soldaten imAuslandseinsatz und Zwangsprostitution . . . . . . . . . . . 94

Die Verantwortung der Freier und die Politik . . . . . . . . . 103Teufelskreis und Freikauf aus Sicht einerEx-Zwangsprostituierten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

Das Engagement von Solwodi . . . . 109Lea Ackermann

Wo alles begann: Entstehung und Entwicklungder Initiative Solwodi in Kenia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

Endlich ein eigenes Zentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Wambuis Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Eigene Produkte: Brot, Eis, Schmuck . . . . . . . . . . . . . . 121Die Frauen und die Touristen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

Wieder in Deutschland: Von der Initiative Solwodizur NRO Solwodi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

Gründung des Vereins Solwodi e.V. . . . . . . . . . . . . . . 125Hilfe für Theresa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128Umzug an den Rhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130Frauen, denen Solwodi helfen konnte . . . . . . . . . . . . . . 131Schwarze Schafe bei der Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Wissenschaftliche Studien und Veröffentlichungen . . . . . 137Neue Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Solgidi Kenia – Solidarity with girls in distress . . . . . . . . 142Engagement in Ruanda: das Frauen-, Witwen- undWaisenprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

7Inhalt

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Wir alle: die Gesellschaft,die Öffentlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

Lea Ackermann, Barbara Koelges

Frauenbild und Prostitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148Gesetz gegen Menschenhandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Initiativen auf internationaler Ebene und innerhalbder EU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155Initiativen auf Bundesebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158Forderungen für Menschenhandelsopfer und Opfer-zeuginnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

Aufenthaltsrechtliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161Finanzierung des Opferzeuginnenaufenthalts . . . . . . . . 163Arbeit und Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

Was kann jede und jeder Einzelne von uns tun? . . . . . . . 165

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Die Autorinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

Solwodi-Beratungsstellen . . . . . . . . . 175

8 Inhalt

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VorwortLea Ackermann

»Das große Geschäft mit der Ware Frau.« Das klingt ganzharmlos. Schließlich bestimmen Geschäfte jeglicher Art un-seren Alltag in dieser globalisierten Welt, in der alles zurWare degradiert wird – auch der Mensch. Doch harmlos istdas nicht. Im Gegenteil.

Der so genannte »Menschenhandel«, von dem vor allemFrauen und Kinder betroffen sind, ist ein Verbrechen, dasmitten unter uns geschieht, direkt vor unseren Augen. Aberkaum jemand nimmt Notiz davon. Dabei ist es täglich in denAnzeigenteilen der Zeitungen und im Internet zu sehen, woFrauen und oft sehr junge Mädchen aus aller Herren Länderoffen zum Kauf angeboten werden. Gelegentlich berichtendie Medien über Erfolge der Polizei, die bei Razzien ganzeRinge von Menschenhändlern sprengen. Aber was danachmit ihnen geschieht, erfahren wir schon nicht mehr. Das wirdeinfach so hingenommen. Keine Welle der Empörung gehtdurch die Bevölkerung, die meist hochgradig alarmiert rea-giert, wenn ein Kind in Deutschland verschwindet. Oft sindin der Öffentlichkeit auch die Zusammenhänge und Hinter-gründe nicht klar.

9Vorwort

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Darum stellen wir in diesem Buch die Akteure und Profi-teure des Menschenhandels vor. Zunächst kommen die Opferzu Wort. Wir beschreiben ihr menschenunwürdiges Lebenhier und die Situation in ihren Heimatländern. Wir richtenaber auch – und das ist das ganz Neue an diesem Buch – un-ser Augenmerk auf die Freier. Denn sie bestimmen die Nach-frage, die das verbrecherische Angebot überhaupt erst er-zeugt. Darüber hinaus zeigen wir Lösungsmöglichkeiten auf:Wie kann den Opfern geholfen werden? Wie können sie sichselber helfen? Und – besonders wichtig: Was können Sie alsLeserin oder Leser tun, wenn Sie diese unerträglichen Ver-brechen an Frauen und Kindern nicht länger als »harmlos«akzeptieren wollen?

Wir hoffen, mit diesem Buch einen Beitrag zum Verständ-nis für die Opfer und zur Aufklärung über die Täter zu leisten:Schlepper, Schleuser, Zuhälter und Freier.

10 Vorwort

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EinleitungBarbara Koelges

»Menschenhändlerring bei Razzia ausgehoben«, »Urteil imMenschenhandelsprozess zwei Jahre auf Bewährung«, »Euro-pas goldenes Tor zur Hölle«, »Verfahren in der Affäre um Köl-ner Bordellbesitzer eingestellt« ...

Woran denken Sie, wenn Sie solche Schlagzeilen lesen?Welche Bilder fallen Ihnen ein?

Ich sehe Julia vor mir, als ich sie zum ersten Mal traf. Wirsitzen auf dem Polizeirevier. Die junge Frau mir gegenüber,eher noch ein Mädchen. Sie raucht hastig und wirkt sehr ner-vös. Der Polizei wollte sie nichts erzählen, aber zu mir scheintsie Vertrauen gefasst zu haben.

17 Jahre ist sie alt und sie stammt aus Weißrussland. EinFreund, dem sie in der Disco begegnet war und den sie nunschon einige Monate kannte, bot ihr Arbeit in Deutschland»als Putzhilfe oder Haushaltshilfe« an. Kann man so gutgläu-big, ja naiv sein? Hat sie noch nie etwas von den Frauen ge-hört, die nach Deutschland in die Prostitution gehandelt wer-den? Doch sicher, ja, aber sie hat Peter vertraut, da er ja einFreund von ihr war. Außerdem war ihre Nachbarin schon einpaar Mal für einige Monate in Deutschland. Seitdem ist sie

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immer gut gekleidet und geschminkt. Sie hat sich vor kurzemsogar neue Möbel gekauft. »Wer nicht wagt, kann nicht ge-winnen«, hat diese Nachbarin zu Julia gesagt. In Weißruss-land hatte sie keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz, obwohlsie eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin abgeschlos-sen hatte.

Julia hat den Weg in ein fremdes Land gewagt, aber siehat nichts gewonnen, sondern alles verloren: ihr Selbstver-trauen, ihre Lebensfreude, ihre seelische Unversehrtheit. Ab-gehackt erzählt sie Ausschnitte aus ihrem Aufenthalt inDeutschland. Skizzenhaft setzt sich für mich mit der Zeit einBild zusammen:

Nach der Ankunft in Deutschland brachten Landsleute,angeblich Freunde von Peter, sie sofort in ein Bordell. Dortwurde ihr gesagt, sie habe keine Alternative zur Arbeit in derProstitution, da sie illegal in Deutschland sei und wegen derReisekosten und der Papiere Schulden beim Bordellbesitzerhabe. Julia wusste sich nicht zu helfen und sah keinen ande-ren Ausweg als zu tun, was von ihr erwartet wurde. In der fol-genden Zeit hatte sie jede Nacht neun bis zehn Freier,manchmal kamen sie zu zweit. Sie wurde zu oralem Sex undzu Analverkehr gezwungen. Sie berichtet von den Schlägendes Bordellbesitzers. Wenn sie sich weigerte, weil sie zu er-schöpft oder zu angewidert war, machte er sie auf diese Weisegefügig. Sie sah keine Chance, das Bordell zu verlassen, bis esendlich eine Polizei-Razzia im Bordell gab.

Das Erste, was sie von den Polizeibeamten hörte, war, dasssie sich strafbar gemacht habe, da sie kein Aufenthaltsrechtund keine Arbeitserlaubnis für Deutschland besitze. Es istkein Wunder, dass sie so verängstigt und misstrauisch ist.

Auf Grund unseres langen Gespräches kam Julia zur Frau-enfachberatungsstelle Solwodi. Heute spricht sie gut Deutsch

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und hat eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen.Nach Abschluss der Ausbildung möchte sie in ihr Heimatlandzurück. Immer noch kommen nachts die schrecklichen Bilderaus der Zeit im Bordell in ihr hoch. Sie ist deshalb in psycho-therapeutischer Behandlung. Aber die Erlebnisse haben sienicht zerbrochen. Sie blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Es gibt tausende Frauen wie Julia. Sie heißen Tina, Erika,Sonja und kommen aus Litauen, Polen, Tschechien, Russ-land, Bulgarien oder Ungarn in unser Land. Sie sind 16, 17,18, 20, selten über 25 Jahre alt. Sie kommen hierher, um einebessere Lebensperspektive zu haben. Was sie hier erwartet,haben sie sich so nicht vorgestellt: Sie werden geschlagen,vergewaltigt, ausgebeutet und seelisch zu Grunde gerichtet –für die Befriedigung der Freier, für die Gewinnsucht und dieProfitgier der Schlepper und Zuhälter. Das Geschäft mit der»Ware Frau«, der Menschenhandel, boomt.

Was aber ist Menschenhandel? Im Strafrecht der einzel-nen Länder ist festgelegt, wie der Straftatbestand Menschen-handel im jeweiligen Land juristisch definiert wird. Es exis-tiert jedoch keine einheitliche, international anerkannteDefinition von Menschenhandel. Nach dem Verständnis derIOM (International Organization of Migration) liegt Men-schenhandel vor:• wenn ein Vermittler beteiligt ist,• Geld dabei den Besitzer wechselt,• internationale Grenzen überschritten werden,• die Einreise bzw. der Aufenthalt im Zielland illegal sind.

Die IOM definiert Menschenhandel als »jeglichen unerlaub-ten Transport von MigrantInnen und/oder Handel mit ihnenzum Zwecke eines wirtschaftlichen oder sonstigen persön-lichen Vorteils«. Verbunden damit ist oft die Täuschung der

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MigrantInnen über ihre Bestimmung im Zielland, die An-wendung physischer, psychischer oder sexueller Gewalt unddie finanzielle Ausnutzung der MigrantInnen. Die IOMschließt in den Begriff »Menschenhandel« die Arbeit in ei-nem »normalen« Beschäftigungsverhältnis, die Vermittlungzur Heirat und die Arbeit in der Prostitution ein. Entschei-dendes Kriterium ist nicht die Art der Beschäftigung, sonderndass es sich um »Gewinn bringenden Missbrauch« der Mi-grantInnen handelt.

Die Definition der Vereinten Nationen beinhaltet eben-falls nicht nur sexuelle Ausbeutung, sondern auch die Aus-beutung der Arbeitskraft.

Möglich wird Menschenhandel durch soziale, wirtschaft-liche und politische Faktoren. Die miserable wirtschaftlicheSituation der Länder der so genannten Zweiten und DrittenWelt wirkt sich zum Nachteil der großen Mehrheit der Be-völkerung aus. Besonders Frauen leiden unter diesen Bedin-gungen, da sie am stärksten von Arbeitslosigkeit, niedrigenLöhnen und Preissteigerungen für Lebensmittel betroffensind. Auch tragen sie häufig allein die Verantwortung fürdie Mitglieder ihrer Herkunftsfamilie und für die Kinder. Sosuchen sie nach Möglichkeiten, Geld zu verdienen, undnach einer besseren Lebensperspektive. Die Versprechun-gen der Schlepper und Händler fallen daher auf fruchtbarenBoden. Ein Leben im reichen Westeuropa erscheint als eineerstrebenswerte Alternative zur Aussichtslosigkeit im Hei-matland.

Das Geschäft mit der »Ware Frau« ist lukrativ. NachSchätzungen der Vereinten Nationen werden in Europa jedesJahr ca. 500 000 Frauen und Mädchen zur Prostitution ge-zwungen. Der Umsatz wird auf ca. zehn Milliarden Euro jähr-lich geschätzt.

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In ihrem »Lagebild Menschenhandel 2003« zählt dieBundesrepublik Deutschland für das Jahr 2003 1235 Opfer.Jedoch schätzt das Bundeskriminalamt, dass ca. 140 000Frauen aus Osteuropa allein in Deutschland als Prostituiertearbeiten.

Was aber sagen solche Zahlen über die Wirklichkeit aus?Gab es im Jahr 2003 nur 1 235 Menschenhandelsopfer inDeutschland?

Das »Lagebild Menschenhandel« basiert auf den Zahlen,die durch Razzien und Ermittlungsverfahren gewonnen wer-den. Gibt es in einem Jahr weniger Razzien, so werden auchweniger Opfer gezählt. Um zu bemerken, dass sie ein Opfervon Menschenhandel vor sich haben, müssen die Polizeibe-amten bei Razzien sehr aufmerksam und für das Problem sen-sibilisiert sein. Die Frauen wollen oder können oft nicht überihre Zwangslage sprechen. Viel Einfühlungsvermögen undProblembewusstsein aufseiten der Ermittlungsbeamten sindnötig, um den wirklichen Sachverhalt zu erkennen.

Daher muss man mit diesen statistischen Zahlen vorsich-tig umgehen – mit den offiziellen Schätzungen ebenso wie mitden Zahlen des »Lagebildes Menschenhandel« –, sonst ent-steht ein falsches, geschöntes Bild der Situation.

In der Bevölkerung und auch bei der Polizei kursiert dieVorstellung, die Frauen arbeiteten alle aus eigenem Antriebin der Prostitution. »Die machen das ja freiwillig«, hört manoft, sogar von hohen Polizeibeamten. Eine Studie des Bundes-kriminalamtes ergab, dass nur jede dritte Frau wusste oderahnte, was sie in Deutschland erwartet, jede sechste Frau da-gegen sogar mit Gewalt gekidnappt und über die Grenze ge-schafft wurde. Eine Analyse der Fälle von 91 Frauen, die imJahr 2001 von Solwodi betreut wurden, ergibt ein ähnlichesBild.

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Im »Lagebild Menschenhandel« werden für das Jahr 2003421 Ermittlungsverfahren angegeben, davon 346 zum Nach-teil ausländischer Opfer. Das bedeutet eine Steigerung gegen-über 2002 von 20 Prozent. Es kommt jedoch zu wenigenVerurteilungen, und selten wird vom Mittel der Gewinnab-schöpfung bei den Tätern Gebrauch gemacht. In 19 Ermitt-lungsverfahren wurden insgesamt ca. 2,5 Millionen Euro ille-gale Vermögenswerte abgeschöpft. Die Gewalteinwirkung mitdem Ziel, die Opfer der Prostitution zuzuführen bzw. sie in derProstitution zu halten, hat laut »Lagebild Menschenhandel«im letzten Jahr eine deutliche Zunahme erfahren.

Warum gibt es so wenige Verfahren und auch so wenigeVerurteilungen? Menschenhandel ist ein Teil der so genann-ten »Organisierten Kriminalität«. Organisierte Kriminalitätumfasst Drogenhandel, Geldwäsche, Waffenhandel und Men-schenhandel. Nach Zahlen der EU gibt es allein innerhalbder EU 4 000 Gruppierungen mit ca. 40 000 Mitgliedern. Imöffentlichen Bewusstsein und bei den politischen Entschei-dungsträgern hat nach dem 11. September 2001 der »Krieggegen den Terror« den Kampf gegen die Organisierte Krimi-nalität von der Tagesordnung verdrängt. Weniger Beamtesind mit der Ermittlung beauftragt; die öffentliche Bedeutungdes Themas sinkt. Organisierte Kriminalität spielt heute inden Medien keine oder nur noch eine geringe Rolle.

Ein besonders dunkles Kapitel ist der Handel mit Heran-wachsenden und Kindern. Zunehmend sind Kinder im inter-nationalen Sexgeschäft gefragt. Die Kunden fühlen sich inBezug auf Aids mit Kindern auf der sicheren Seite, und auchfür die Täter sind Kinder oft die leichteren Opfer, da sie be-sonders leicht psychisch zu brechen sind und sich noch weni-ger wehren können als junge Frauen. Experten gehen davonaus, dass mit Kinderprostitution und Kinderpornographie

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weltweit jedes Jahr rund sechs Milliarden Euro umgesetzt wer-den. Nach der Flutkatastrophe in Südostasien tauchten inden Katastrophengebieten Agenten auf, die nach KindernAusschau hielten. Die internationalen Hilfsorganisationensorgten sich sehr, dass die vielen Waisen zur leichten Beutefür skrupellose Händler werden würden.

Auch ohne solche Katastrophen werden in dieser Regionnach Schätzungen von Hilfsorganisationen Jahr für Jahr ca.200 000 bis 300 000 Kinder zur Ware: zu Arbeitssklaven, Kin-dersoldaten oder zu Prostituierten.

Bis 1993 wurde der Missbrauch von ausländischen Kin-dern durch deutsche Touristen nur dann bestraft, wenn dieTat auch am Tatort strafrechtlich verfolgt wurde. Seit 1993können die Täter auch in Deutschland vor Gericht gestelltwerden. Die Ermittlung und die Strafverfolgung sind in die-sen Fällen jedoch äußerst schwierig, deshalb kam es nochkaum zu Verurteilungen.

Das vorliegende Buch will sachlich informieren über dasThema Menschenhandel. Es will Problembewusstsein schaf-fen und Handlungsmöglichkeiten für die Politik und für je-den Einzelnen aufzeigen. Jede am Menschenhandel beteiligtebzw. mit dem Thema Menschenhandel beschäftigte Perso-nengruppe steht in einem Teil des Buches im Mittelpunkt:• die Opfer• die Täter• die Freier • die Hilfsorganisationen am Beispiel Solwodi • die Gesellschaft, die Öffentlichkeit.

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Die OpferMangelnde Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Verantwortung fürKinder und die Familie, keine Perspektiven in der Heimat –dies sind einige der Gründe, warum junge Frauen aus Osteu-ropa, aber auch aus Asien und Afrika sich dafür entscheiden,im »Goldenen Westen« ihr Glück zu versuchen. Oft werdensie mit falschen Versprechungen von guten Jobs mit hohemGehalt angeworben. In Deutschland angekommen sehen siesich mit der harten Realität konfrontiert, und die heißt häu-fig Zwangsprostitution.

Was sind das für Frauen? Wo kommen sie her? WelcheSchicksale haben sie hinter sich? Wie ist die Rolle der Frauin ihren Heimatländern? Was sind ihre Zukunftspläne undVisionen? Was erleben sie in unserem Land? Welche Wegegibt es für sie aus der Prostitution?

Die TäterVon Einzelpersonen oder kleinen Gruppen über großeSchlepperringe und Banden der Organisierten Kriminalität,die außer mit Frauen auch mit Drogen und Waffen handeln,bis hin zu »Beziehungstätern« reicht das Spektrum. Diesegaukeln den Frauen zunächst Verliebtheit und eine intakteBeziehung vor, um sie dann umso leichter gefügig zu machen.Erschreckend ist die oft menschenverachtende Einstellungder Täter den Frauen gegenüber.

Die FreierWer sind die Kunden? Die Freier sind Männer aller Gesell-schafts- und Bildungsschichten, Männer von nebenan. Esdrängt sich die Frage auf, was die Kunden vom Leidenswegder Frauen, die sie konsumieren, mitbekommen. Kann einFreier heute wirklich noch ahnungslos sein? Wird das Leid

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der Frauen in Kauf genommen? Haben die Freier kein Mitge-fühl oder denken sie gar nicht darüber nach? Braucht man(n)gerade den Kitzel, die Frauen erniedrigen zu können, ja siewie Sklavinnen behandeln zu können? Hier besteht ein deut-licher Zusammenhang mit dem Männer- und Frauenbild inunserer Gesellschaft. Wo keine Nachfrage, ist auch keinMarkt! Das menschenverachtende Konsumverhalten derKunden ist die Grundlage für das Geschäft mit der Ware Frau.

SolwodiSolwodi unterstützt mit seinen zehn Beratungsstellen inRheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen undBayern Migrantinnen, die in Deutschland in Not geratensind. Es handelt sich dabei um Frauen, die über Arbeitsmigra-tion, Sextourismus, dubiose Heiratsvermittlungen oder alsOpfer von Menschenhandel gekommen sind. Diesen Frauenbietet Solwodi allgemeine Beratung und Rückkehrhilfen fürdie Klientinnen, die zurück in ihr Heimatland möchten. Op-fer von Gewalt erhalten psychosoziale Betreuung, Unterbrin-gung in einer betreuten Schutzwohnung und Vermittlungvon juristischer, medizinischer und therapeutischer Hilfe. EinSchwerpunkt ist die Begleitung von Opferzeuginnen bei Ge-richtsverfahren gegen die Täter.

Die Gesellschaft, die ÖffentlichkeitWie reagieren wir persönlich auf dieses Problem? Was kannman als Einzelperson tun? Wo gibt es Hilfsmöglichkeiten undGelegenheit, sich zu engagieren?

Die Ausbeutung von Migrantinnen wird erleichtert durchStrukturen und Traditionen von Sexismus und Rassismus.Wie gehen wir mit Migrantinnen um in unserem Land? Wasfür Rechte haben sie? Ermöglichen nicht gerade veraltete

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Straf- und Ausländergesetze und Vorstellungen von der »Fes-tung Europa«, die sich vor Fremden einmauert, Verbrechenwie den Menschenhandel? Welche politischen Initiativen ge-gen Menschenhandel gibt es auf internationaler und auf na-tionaler Ebene?

An die politischen Entscheidungsträger müssen Forde-rungen zur Verbesserung der Situation der Frauen herange-tragen werden.

20 Einleitung

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Page 21: Ackermann.qxd 11.05.2005 13:55 Seite 1 Lea Ackermann Inge ... · • Geld dabei den Besitzer wechselt, • internationale Grenzen überschritten werden, • die Einreise bzw. der

Die OpferBarbara Koelges

Frauenschicksale

Svetlana K. aus Russland erzählt

Mein Vater starb, als ich zwei Jahre alt war. Ich bin mit mei-nen beiden Brüdern bei meiner Mutter und meiner Großmut-ter aufgewachsen. Meine Mutter arbeitete als Musiklehrerin.Es war eine gute Zeit für uns alle. Bis der Tschetschenienkriegkam ...

Mein ältester Bruder fiel in diesem Krieg. Er war geradeneunzehn Jahre alt geworden. Sein Tod zerstörte meine Mut-ter. Sie starrte tagelang nur vor sich hin und gab schließlichihre Arbeit auf. Von da an lebten wir von der Rente meinerGroßmutter und vom Kindergeld für meinen jüngeren Bru-der. Wir bewohnten zu viert eine kleine Zweizimmerwohnungam Stadtrand von Moskau. Oft wussten wir nicht, was wir ko-chen sollten. Meine Großmutter kannte viele Tricks, so ver-dünnte sie zum Beispiel die Gemüsesuppe immer stärker mitWasser, damit wir noch etwas Warmes zu essen hatten. Siewusste, welche wild wachsenden Pflanzen wir zum Kochen

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Page 22: Ackermann.qxd 11.05.2005 13:55 Seite 1 Lea Ackermann Inge ... · • Geld dabei den Besitzer wechselt, • internationale Grenzen überschritten werden, • die Einreise bzw. der

nutzen konnten und all solche Sachen. Für uns Kinder war eseine schwere Zeit. Wir hätten so gerne mal neue Kleidung ge-habt oder ein neues Spielzeug, aber dafür war kein Geld da.

In der Schule war ich gut und das Lernen machte mir gro-ßen Spaß. Ich schloss mit der Hochschulreife ab. Aber dieAusbildung in Wirtschaft und Buchhaltung habe ich nachsechs Monaten abgebrochen. Diese Fachrichtung lag mir ein-fach nicht. Ich habe mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Indieser Zeit – ich war gerade 18 – habe ich im SchwimmbadBoris kennen gelernt. Er war auch Russe und wir verstandenuns auf Anhieb gut. Er war sehr offen und nett zu mir. Wirtrafen uns hin und wieder zum Schwimmen oder Tanzen. Alswir uns gerade etwa drei Monate kannten, bot er an, mir inDeutschland einen Job als Haushaltshilfe zu besorgen. Er kamoft auf Dienstreisen dorthin, kannte viele Leute und hattegute Kontakte. Für mich war das in dieser unklaren Phaseohne Arbeit und ohne Ausbildungsplatz eine gute Perspek-tive. Also begleitete ich ihn auf seiner nächsten Dienstreise.Wir reisten über Polen nach Deutschland.

Ich hatte großes Vertrauen zu ihm. Daher war ich über-haupt nicht auf das gefasst, was mich dann in Deutschlanderwartete.

In Frankfurt wurden wir von einer Frau und zwei Män-nern abgeholt. Gemeinsam verbrachten wir zwei Tage bei ih-nen in der Wohnung. Boris sagte dann, er müsse weg, er hätteein gebrauchtes Auto von diesen Bekannten zum Verkaufenerhalten. Ich sollte als »Pfand« dort bleiben. Er käme michin den nächsten Tagen holen. Nach fünf Tagen war er immernoch nicht zurück. Die Frau brachte mich in eine andereStadt in ein Lokal. Ich dachte, ich könnte dort als Putzfrauarbeiten. Zwei Männer nahmen mich in Empfang. Nachdemdie Frau gegangen war, sagten sie, sie hätten für mich bezahlt

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