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125 Jahre Turnerleben

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125 Jahre Turnerleben

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Achermann Thomas Ackermann Lilli Aeberhard Pascal Aebi Oskar Aellen Mani Aeschlimann Gret Aeschlimann Katja Aeschlimann Michaela Alabor Emil Althaus Trudi Amann Ma-nuela Ambühl Robert Amstutz Pauline Amstutz Thomas Anrig Rosmarie Bander Irmy Banhofer Werner Baschnagel Adolf Battistino Marisa Battistino Ramona Bauer Paul Bäuerle Rainer Baumann Chantal Baumann Fritz Beeler Rösli Behr Petra Berglas Margrit Bernath Christian Bernath Dora Bernath Erwin Bernath Franz Bernath Fritz Bernath Gottfried Bernath Gottfried Bernath Hans Bernath Hans Bernath Hansjörg Bernath Hanspeter Bernath Hansueli Bernath Jean Bernath Martin Bernath Nelly Bernath Regula Bernath Richard Bernath Ruth Bernath Ueli Bernath Walter Bernath Willy Bernhardsgrütter Roman Beyeler Adolf Beyeler Alfred Beyeler Fritz Beyeler Max Bezinger Fritz Bieri Ruth Bill Diana Binggeli Fritz Bischops Albin Blank André Blume Heike Blumenstein Nicole Böhm Ralf Bolli Hans Bolli Hedi Bolli Hedy Bolli Heinz Bolli Jean Bolli Mario Bolli Martin Bolli Max Bolli Roland Bollinger Hans Bollin-ger Silvia Bolt Margrit Bossert Gibert Braun Otto Brechbühl Rosmarie Brechbühl Roswitha Brügger Marlies Brühlmann Carla Brühlmann Heinz Brühlmann Lucien Brühlmann Yvonne Brühwiler Gaby Brühwiler Susanne Brülmann Roland Brütsch Christoph Brütsch Jakob Brütsch Konrad Brütsch Lydia Brütsch Ruedi Brunner Ernst Buchter Erwin Buchter Hans Buchter Jakob Buchter Josef Buchter Max Büchi Bruno Bühler Albert Bühler Albert Bühler Bernhard Bühler Bernhard Bühler Pia Bühlmann Beate Bühlmann Klaus Bührer Adrienne Bührer Albin Bührer Andrea Bührer Angelika Bührer Anni Bührer Beatrice Bührer Bettina Bührer Emil Bührer Emil Bührer Georg Bührer Hans Bührer Hansruedi Bührer Judith Bührer Karla Bührer Kurt Bührer Matthias Bührer Nadja Bührer Remo Bührer Roger Bührer Ruth Bührer Simone Bührer Thomas Bührer Trudi Bührer Vérène Bürgi Joe Bürgi Margrit Bürgin Ernst Bürgin Ernst Bürgin Rosmarie Burgunder Vreni Busenhart Emil Carpinelli Vicenzo Cattarinetti Arthur Cattarinetti Beatrice Cattarinetti Denise Cattarinetti Franz Cattarinetti Friedy Cattarinetti Walter Chollet Pierre Ciaccio Angelica Ciaccio Moreno Ciocco Piero Da Rin Franz Da Rin Walter De Vettori René Decola Anita Deppeler Heidi Detterling Stefanie Dettmer Nicole Dincan Giulia Dössegger Ruth Dössegger Samuel Dülli Gertrud Dülli Hans Dülli Hanswerner Dülli Irene Dülli Peter Dülli Robert Dülli Stefan Durrer Rita Eggenberger Vicky Egger Ernst Egloff Jakob Ehrat René Ehrat Richard Epptinger Helma Epptinger Pia Erb Andrea Erb Sandra Facchin Domenico Fahlbusch Maria Fankhauser Walter Feil Anita Feil Heinrich Fendt Lukas Fleck Elsbeth Flick Max Fontanive Dario Frei Karl Frei Sonja Freuler Elsbeth Frey Heinz Frey Margrit Frommenwiler Claire Fuchs Alois Fuchs David Fuchs Hanspeter Fuchs Heidi Fuchs Stefan Galetti Hermann Gantenbein Hans Gantner Patrick Ganz Elvira Ganz Johann Ganz Jsidor Ganz Sebastian Garbin Stefano Gautsch Max Geissbühler Rosmarie Gori Karl Graber Marianne Graf Guido Grau Barbara Grau Hermann Greutmann Barbara Greutmann Benjamin Gubler Louis Gugolz Anita Guidi Rino Gut Brigitte Gut Friedy Haag Margrit Haas Alwin Häfeli Annemarie Hafen Manuela Hafner Patrick Hägeli Erika Hägeli Marianne Haltiner Jakob Handschin Heidi Hänggi Josef Hartmann Emil Hartmann Werner Hasler Johann Haug Fritz Haug Jakob Hauser Alfred Hauswirth Trudi Hegglin Hedy Hehli Evi Hehli Hans Hehli Hansjörg Hehli Nelly Heinemann Jakob Heinrich Margrit Hell Roswitha Hess Rita Heusser Anita Hintsch Edith Hintsch Gustav Hintsch Maria Hintsch Szusza Höfler Ernst Hohl Ruth Honegger Patricia Honold Roswitha Hübscher Arnold Hübscher Bettina Hübscher Ernst Hübscher Hans Hübscher Hermann Hübscher Hermann Hübscher Maria Hübscher Martin Hübscher Raphael Hübscher Rudolf Hübscher Rudolf Hübscher Ruth Hübscher Walter Hübscher Walter Hübscher Walter Hug Karl Hug Susanne Hurtig Rob Isler Luzia Jacquemai Christian Jaggi Beat Jeandepeux Germain Jehle Paul Jensen Kirsten Jost Marlies Jseli Bruno Kaiser Otto Kasper Erwin Kaufmann Fritz Kaufmann Natalie Kaupp Karl Keller Alfred Keller Berty Keller Doris Keller Ernst Keller Ernst Keller Hermann Keller Hermann Keller Jakob Keller Jakob Keller Julius Keller Liselotte Keller Markus Keller Rita Keller Ursula Keller Willi Kern Felix Kessler Emil Kienast Sibylle Kienast Uschy Kiesinger Armin Kiesinger Astrid Kiesinger Willi Kindler Hans Kleck Doris Kleck Elsbeth Kleck Ernst Kleck Hans Kleck Regula Kloter Theodor Knöpfle Klaus Koc Altai Koitka Karin Koll Markus Koller Sven Körner Lydia Kossmann Jules Küng Heinrich Künzler Beatrice Künzli Aldo Küpfer Matthias Küpfer Michael Kummer Fritz Kummer Heinrich Kummer Marianne Kummer Selma Kunz Gottlieb Kunz Rudolf Kunz Ruedi Lamminger Rosa Lamprecht Karl Länsitalo Marianna Lauber Bernhard Lauber Daniel Lauber Elisabeth Lauber Helen Lauber Huldi Lauber Lisa Lauber Martina Lauber Maya Lauber Roland Lauber Sarah Lazzaro Anna Lehner AgnesLenhard Ernst Lenhard Hans Lenhard Heinz Lenhard Kevin Lenhard Marc Lenhard Margrit Lenhard Matthias Lenhard Max Lenhard Patrick Lenhard Romana Lenhard Ruedi Lenhard Susanne Leuenberger Oskar Leuenberger Otto Leupp Theodor Leuzinger Heinz Leuzinger Heinz Leuzinger Peter Leuzin-ger Rolf Liechti Hans Liechti Margrit Lingg Andreas Lingg Beatrice Lingg Margreth Lingg Martina Liviero Florindo Lobsiger Patrick Lobsiger Stefanie Locherer Bruni Lüem Emil Lüthy Daniel Lutz Heidi Lutz Theodor Lutz Verena Mader Martin Mader Paul Maier Matthias Marazzato Karl Marazzato Louis Marbot Jakob Margreth Regina Marr Hansruedi Marti Elisabeth Marti Ernst Marti Rudolf Mayer Andreas Mazzola Rico Meier Albert Meier Helen Meier Johann Meier Karl Meier Martin Meier Patrick Meier Tanja Meier Vreni Meile Evelyn Meister Christian Meister Christoph Meister Roland Meister Stefanie Meister Thomas Meister Walter Meyer Katica Meyer Zoran Mezger Thomas Michel Dora Midez Alice Miklo Corine

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4

TV Thayngen – Die Chronik 5

Wellenbewegungen – Auf und Abs im TVT 22

Üben, üben, üben – Der dritte SM-Titel 25

Schnell, schneller, am schnellsten – Der TVT 28

Abendunterhaltung, Chränzli, Turnshow 30

Money, money – Wie der TVT sein Geld verdient 33

Planen, chrampfen, feiern – tunfest06.sh 36

Aus zwei mach eins – Eine emotionale Sache 38

Als es den DTV noch gab – Ein Rückblick 40

«Wir habens im Blut» – Schalchs im Gespräch 44

Ein Verein braucht Führung – Wichtige Köpfe 50

Zeitgeist – Die Logos im Zeitraffer 51

Der Jubilar – TV Thayngen 2009 52

Impressum 54

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nierendes, stabiles und reichhaltiges gesell-schaftliches Zusammenleben. Die Geschich-te des TVT zeigt in eindrücklicher Art und Weise auf, wie man Krisen überwindet und den stetigen Wandel positiv nutzen kann. Sie zeigt ebenso eindrücklich, was ein kräftiges Turnerherz und ehrenamtliches Engagement mit der Unterstützung durch Gönner, Politik und Wirtschaft alles erreichen kann.

Die vorliegende Festschrift bietet dem Leser einen Einblick auf jeden der drei As-pekte von Turnerleben und fokussiert sich vor allem auf die vergangenen 25 Jahre. An-gereichert mit manch illustrer Anekdote und einem Interview mit einer repräsentativen Turnerfamilie, zeigt sie den TVT offen und ehrlich, aber dennoch subjektiv aus der Sicht der Autoren.

Christoph MeisterPräsident TV Thayngen

Vorwort

125 Jahre TURNERLEBEN – wie es im Titel dieser Festschrift steht – bedeuten 125 Jahre Turnen, 125 Jahre Erleben und 125 Jahre Le-ben. Wenn auch das Rad der Zeit sich immer schneller zu drehen scheint und sich der TVT seit seiner Gründung 1884 in vielen Belan-gen verändert hat, so bilden die drei Be-standteile unseres Jubiläumsmottos die grundlegenden Konstanten. Denn seit jeher war, ist und bleibt es die Freude am Turnen die uns zusammenbringt, sind es die gemein-samen Erlebnisse, die uns antreiben und sind es die vielen Seiten des Lebens welche uns freundschaftlich verbinden. Vieles hat sich seit der 100-Jahr-Feier (1984) verändert. Der zunehmende Individualismus, die instabile weltpolitische Lage, die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und eine zunehmende Desillusionierung der Jugend in Europa, um nur einige Faktoren zu nennen. Auch turn-sporttechnisch wurde manch Regel neu ge-schrieben, manch eine Sportart neu ins Pro-gramm aufgenommen. Ehrenamtlichkeit, früher eine Tugend, scheint heute verpönt, ja geradezu lästig zu sein. Dennoch ist sie Grundstein und Erfolgsfaktor für ein funktio-

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188424. Mai • Konstituierende Sitzung im «Sonnenhof» mit den Gründungsmitglie-dern Dr. med. Hans Stamm, Theodor Stoll, Jakob Müller (Tierarzt), Emil Oschwald, Johannes Oschwald, Rudolf Ogg, Jabkob Müller (Gerber).31. Mai • 1. Generalversammlung. Dass jeder Anfang schwer ist, mussten auch die Gründerväter des TV Thayngen erkennen: Es standen praktisch keine Geräte zur Verfügung, geturnt wurde auf dem Turnplatz hinter dem Schulhaus und im oberen Stockwerk des jetzigen Knorr-Gebäudes und weil dem Verein ein ausgebildeter Oberturner fehlte, übernahm der damalige Kantonalpräsident, Emil Trachsler, für einige Monate die Leitung.Dieser fasste unter anderem in folgenden Worten seine Erinnerungen an Thayngen zusammen: «Das Vereinsturnen in den schaffhauserischen Landgemeinden bewegte sich Anfang der 80er Jahre noch sehr in bescheidenen Grenzen. (...) Auf dem Lande war man fast allgemein der Ansicht,

der Bauernbursche habe in Feld, Wald und zu Hause genug Gelegenheit, sich nützlich zu betätigen, das koste nichts und sei auch gesund. (...) Die Werbetrommel, die der damalige kantonale Vorstand rührte, wurde auch in Thayngen geehrt. Ein Trüpplein junger Burschen «rottete» sich zusammen in der Absicht, einen Turnverein zu gründen. (...) Der damalige Kantonalpräsident leitete an Sonntagvormittagen die Übungen und so entwickelte sich nach und nach der Turnverein Thayngen.»

188523. Februar • Aufnahme in den Kantonalturnverein.3. Mai • Kantonalturnfest in Schaffhausen: Mit 9 Mann und dem 14. Rang wurde ein Diplom erturnt.

1887Eintritt in den «Schweizerischen Turnerbund» durch Vermittlung des kantonalen Verbandes.

1892 Bis zur Eröffnung der neuen Turnhalle im August ruht der Turnbetrieb.

18977. Februar • An der Generalversammlung wird die Anschaffung einer Fahne, die nicht mehr als 350 Franken kosten soll, beschlossen. Am 11. Juli erfolgt die Fahnenweihe. 24. Juli • Start am Eidgenössischen Turnfest in Schaffhausen. In der Stärkeklasse 4 (15 Turner) wird ein Eichenkranz erturnt.

190231. Oktober • An der Generalversammlung wird verlangt: «In Zukunft sollen sich alle Turner es zur Pflicht machen, die Turnstunden fleissiger zu besuchen, da es nur durch tüchtiges Zusammenarbeiten möglich ist, etwas Rechtes zu bieten.»Gepflegt werden in den Gründungsjahren die Turnfahrten, auf denen in Ganz- oder Halbtageswanderungen zig Kilometer zurückgelegt werden. Im Jahr 1898 zum

TV Thayngen – Die Chronik

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Beispiel werden sage und schreibe 529 Kilometer durchwandert.

1903 18. - 21. Juli • Am Eidgenössischen Turnfest in Zürich erringt der Turnverein einen Kranz im Sektionsturnen.

190528. Februar • Mitgliederbestand: 3 Ehren-, 21 Aktiv-, 47 Passivmitglieder.

190614. - 17. Juli • Am Eidgenössischen in Bern erturnt sich der TV Thayngen zum ersten Mal einen Lorbeerkranz.

1908 25. April • Vereinssammlung, um die Mitglieder zu ermahnen, die Turnstunden pünktlicher einzuhalten. Es werden Bussen für unentschuldigtes Wegbleiben, für das Entfernen aus der Turnhalle vor dem Schlussappell und andere Vergehen beschlossen.

190913. Juni • Teilnahme am Eidgenössischen

Turnfest in Lausanne und Gewinn eines Lorbeerkranzes.

191012. Februar • Erstmalige Durchführung des turnerischen Vorunterrichts.

1912 5. - 9. Juli • Teilnahme am Eidgenössischen Turnfest in Basel und Gewinn eines Lorbeerkranzes.

1914 - 1918 Auf Grund des Ausbruchs des 1. Weltkrieges, und obwohl schon alle Vorbereitungen getan waren, muss die Durchführung des kantonalen Turnfestes abgesagt werden. Durch die Mobilisation wird das Vereinsleben lahmgelegt. Nur durch die Verdienste von Briefträger Konrad Stamm wird der Verein während den Kriegsjahren aufrechterhalten. In der teilweise vom Militär besetzten Halle werden Turnstunden auch von Soldaten und Offizieren besucht.

192111. - 12. Juni • Der TV Thayngen führt das

kantonale Turnfest durch; der Reingewinn nach einer tadellosen Durchführung beträgt rund 1600 Franken.

192219. - 21. Juli • Eidgenössisches Turnfest in St. Gallen. Es wird ein Lorbeerkranz für vorzügliche Leistungen erturnt.

192517. - 21 Juli • Festbericht vom Eidgenössischen Turnfest in Genf: «Die Thaynger Mannschaft war sich bewusst, ihre Sache geleistet zu haben. Sofort wurde das Alkoholverbot aufgehoben und der Teufel ging los. Es wurde nicht nur auf dem Genfersee, sondern noch an anderen Orten gerudert – ein Wunder, dass alle Genf miteinander verlassen konnten!»

1927Der TV Thayngen führt den Kantonalen Schwingertag durch.

1928Mit 14 Turner wird am Eidgenössischen Turnfest in Luzern ein Lorbeer erturnt. Gründung des Damenturnvereins.

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1931Gründung der Jugendriege und der Männerriege.

193217. Juli • Wiederum Gewinn eines Lorbeerkranzes am Eidgenössischen Turnfest in Aarau.

1933An einer fröhlichen Turnfahrt im Herbst wird im oberen Kantonsteil «in unverantwortlicher Weise» eine Barriere beschädigt und der Verein mit einer Polizeibusse bestraft.

1934Anfang Juli • In Verbindung mit der Durchführung des kantonalen Turnfestes wird das 50jährige Bestehen gefeiert.

1936Der Thaynger Adolf Winzeler wird zum Präsidenten des kantonalen Turnverbandes gewählt. Am Eidgenössischen Turnfest in Winterthur werden Emil Hartmann im Nationalturnen und Emil Busenhart in der Leichtathletik mit dem Einzelkranz

ausgezeichnet.

19385. November • Der Verein führt die 3. Runde der Schweizerischen Gerätemeisterschaften durch. Dafür wurde eiligst «ein den Ansprüchen genügender Barren» angeschafft.

1939 18. Oktober • Der Kantonalvorstand erlässt an alle Vereine einen Aufruf, «dem Turnbetrieb während der jetzigen Grenzbesetzung alle Aufmerksamkeit zu schenken, trotz vielerorts mangelnder Gelegenheit.» Viele Thaynger Turner mussten Grenzdienst leisten.

194128. September • Weil sich kein anderer Verein meldet, findet der Kantonalturntag in Thayngen statt.

1944Erstmals erscheint die Vereinszeitung «Thäynger Turner».

1947Mitte Juli • Nachdem der Turnbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg reorganisiert und –aktiviert wurde, erringt der Verein am Eidgenössischen Turnfest in Bern einen ausgezeichneten Platz im Sektionswettkampf.

1949 Der Frauenturnverein wird gegründet.23. November • Der Vorstand beschliesst, «es seien bei besetzter Turnhalle Singstunden durchzuführen.»

1950 Die Mädchenriege wird gegründet.

1951Am Eidgenössischen Turnfest in Lausanne turnt erstmals auch die Damenriege mit. Der TV Thayngen erturnt sich einen Lorbeerkranz erster Klasse.

1952September • Der Verein organisiert den kantonalen Schwingertag.

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1954Juli • Mit 20 Mann ist der TV Thayngen am Kantonalturnfest in Schaffhausen am Start.

195514. - 17. Juni • Zum ersten Mal beteiligt sich auch die Männerriege an einem Eidgenössischen Turnfest. In Zürich landet der TV im gemischten Wettkampf im 4. Rang der Schaffhauser Sektionen.30. August • Im oberen Riet findet der kantonale Kunstturnertag statt.

1956Eine Feldhandballmannschaft wird gegründet und spielt in der 3. Liga.

1957Hans Hehli lässt mit seinen Helfern die Thaynger Fasnacht wieder aufleben. Ihre Schnitzelbank erntet viel Applaus.

195814./15. Juni • Unter OK-Präsident Adolf Win-zeler findet in Thayngen das Kantonalturnfest statt. Damit verbunden ist die Weihe der neuen Fahne.

195911.- 14. Juni • Am Eidgenössischen Turnfest in Basel wird mit 143.59 Punkten das beste Resultat seit Bestehen des TVT erreicht.Feier des 75-Jahr Jubiläum. Der TV Thayngen umfasst 260 Mitglieder. Im Schlusswort der Festschrift heisst es: «Das Turnen war und wird Gemeingut des Volkes bleiben. Im Turnen liegt Manneskraft, das Turnen stählt auch den Geist, den Mut und fördert zielbewusstes, rasches und sicheres Handeln. Wir Thaynger Turner werden die Ideale hochhalten, vorwärts und aufwärts schauen und keine Mühe scheuen, die Ertüchtigung der Jugend zu fördern.»

19616. August • Im oberen Riet findet der kantonale Kunstturnertag statt.13. August • Der neue Sportplatz Stockwiesen wird feierlich den sporttreibenden Vereinen übergeben.

196326. - 28. Juni • Am Eidgenössischen Turnfest in Luzern wird ein «einigermassen anständiges Resultat» erzielt. Der Turnverein befindet sich in keiner schönen Verfassung. Nur dank Fritz Schöni, der auch

noch Ehrenmitglied des Kantonalturnverbandes wurde, und «Wanderoberturner» Erich Stamm bleibt der TV bestehen.

1964Jahr des Umbruchs und des Wiederaufbaus der Sektion.

1965 2. Mai • Das Freundschaftsturnen mit dem Turnverein Bietingen wird ins Leben zurückgerufen. Am kantonalen Turntag in Büsingen stellen sich erste Erfolge des harten Aufbaus ein.

1966 18. - 19. Juni • Kantonalturnfest in Schafffhausen. Der TV Thayngen gewinnt die 4. Stärkeklasse und wird Gesamtzweiter. 14 Tage später erneuter Stärkeklasse-Sieg und zweiter Gesamtrang am Verbandsturnfest in Veltheim.

1967 22. -25. Juni • Am Eidgenössischen Turnfest in Bern erturnt sich der TV Thayngen den 3. Rang in der 7. Stärkeklasse. Ohne einen

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ungerechtfertigten Zuschlag im Sektionslauf wäre sogar noch mehr dringelegen. Danach folgt die «Turnfahrt des Jahrzehnts» ins Tessin.

19686.-7. Juli • Am Linthverbandsturnfest in Wangen gewinnt die Sektion die 2. Stärkeklasse und erreicht im Gesamtklassement den 2. Rang.

1969Der TV Thayngen wird überlegener Sieger des Kantonalen Turntages in Merishausen.25. November • Der letzte Turnerabend in der alten Turnhalle wird zu einem grossen Erfolg.

197026.- 28. Juni • 4. Rang am Zürcher Kantonalturnfest in Oerlikon und Spitzenplatz am Voralberger Landesturnfest in Hohenems.Unter der Mitwirkung aller Ortsvereine wird der Reckensaal eingeweiht.

197119. Juni • Sieg am Kantonalturnfest in

Neuhausen in der 3. Stärkeklasse und am Verbandsturnfest in Turbenthal.13. November • Der TV organisiert den 1. Halbfinal der Schweizerischen Gerätemeisterschaften.1972 21. -25. Juni • Mit 29.20 im Körperschuldoppelprogramm, 29.10 am Reck und 29.30 am Barren gewinnt Thayngen am Eidgenössischen Turnfest in Aarau in der 9. Stärkeklasse den 1. Rang und erzielt gleichzeitig das fünftbeste Resultat aller 1285 Sektionen.

19739. September • An den erstmals durchgeführten Schweizermeisterschaften im Sektionsturnen erringt der TV den 2. Platz in der Körperschule.

197415. Juni • Die Kantonalen Kunstturnmeisterschaften finden in Thayngen statt.

19757. September • Nach nervtötendem Wettkampf geht der TV Thayngen aus dem

Trio mit Lugano und Rafz an den Schweizer Meisterschaften im Sektionsturnen als Sieger hervor und wird Schweizermeister am Reck.

19765. September • Es gelingt nicht, den Titel zu verteidigen: Ein 5. Rang am Reck und ein 9. Rang am Barren sind die Ausbeute an den Schweizermeisterschaften in Luzern.

1977 25. - 26. Juni • Unter OK-Präsident Fritz Wipf führt der TV Thayngen das Kantonalturnfest durch. Das mässige Abschneiden der Thaynger Sektion ist durch die Arbeitsbelastung für die Organisation zu entschuldigen.

197828. Mai • Erstmals wird in Oerlikon ein Trainingslager mit der ganzen Sektion durchgeführt.21. – 25. Juni • Am Eidgenössischen Turnfest in Genf belegt Thayngen den 3. Rang in der 10. Stärkeklasse.28. Oktober • Der Damenturnverein feiert seinen 50. Geburtstag.

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197929. Juni • Mit 115.88 Punkten kehren die Turner vom Vorarlbergischen Turnfest in Lustenau zurück. 30. September • Fritz Wipf wird Ehrenmitglied des Kantonalturnverbandes.

19808. Juni • Am Kantonalen Turntag in Herblingen erzielt die Sektion folgende Ergebnisse: 1. Rang am Reck und 3. Rang in der Körperschule.21. - 22. Juni • 2. Platz am Verbandsturnfest in Effretikon in der 4. Stärkeklasse.7. September • 3. Rang an den Sektionsmeisterschaften in Vevey.

1981Die Jugendriege wird 50 Jahre alt.Rolf Leuzinger erkämpft sich den Vize-Schweizermeistertitel im Geräteturnen G7.16. Mai • Reck-Sieg am Munotcup.13. September • Verteidigung des 3. Ranges am Reck an den Schweizermeisterschaften in Olten.

198215. Mai • Je ein dritter Rang am Reck und in der Körperschule am Munotcup.26. - 27. Juni • Dritter Rang am Kantonalturnfest in Hallau.

198325. - 26. Juni • 6. Rang in der 4. Stärkeklasse am Zentralschweizerischen Turnfest in Baar.

1984 12. Mai • Ein erster Rang am Reck und vierter Platz am Barren sind die erfolgreichen Platzierungen am Munotcup. 27. Mai • Die Thaynger nehmen am Inspektionsturntag teil. Das Kampfgericht hat an den Sektionsübungen nicht mehr viel auszusetzen und macht dem Verein berechtigte Hoffnungen auf ein gutes Resultat am Eidgenössischen Turnfest. Neben dem Geräteturnen wird erstmals an den LMM (Leichtathletik Mannschafts-Meis-terschaften) teilgenommen – ein guter vierter Rang wird erreicht. Trotz gelungener Hauptprobe ordnet der Oberturner Werner Stocker vier harte Trainingswochen mit jeweils 3 Trainingsabenden an.21. - 24. Juni • Um 04.30 Uhr treffen sich

die Turner beim Nägeli Beck um traditionell mit dem Fahnen, Trommeln und Gesang zum Kreuzplatz zu ziehen. Am Eidgenössischen Turnfest in Winterthur belegt die Sektion dann den ausgezeichneten 6. Rang in der 11. Stärkeklasse mit 118.09 Punkten. Das Schweizer Fernsehen überträgt sogar die Reckübung am Abend. Im Einzelturnen erreicht Heinz Leuzinger jun. (G7) den vierten Platz.07. - 09. September • 100 Jahre Turnverein Thayngen, mit einem grossen Fest wird dieses Jubiläum auf dem Reckenareal gefeiert. Gleichzeitig wird eine neue Vereinsfahne geweiht, Fahnengötti ist der Turnverein Unterer Reiat. OK-Präsident: Fritz Wipf sen.

198515. - 16. Juni • Der Sektionsturntag in Schaffhausen dient als Neubeginn nach dem ETF. Die Resultate dieses Anlasses sind demzufolge auch nicht sonderlich aussagekräftig.25. August • Am Einladungswettkampf aufgrund des 100 Jahr-Jubiläum des TV Embrach nimmt der Verein mit dem Reck (4. Rang) und dem Barren (2. Rang) teil.

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Die Familie Leuzinger triumphiert an den Schweizermeisterschaften im Einzelturnen. Peter wird Schweizermeister im G6, während seine Brüder Rolf und Heinz im G7 die Plätze zwei und drei belegen.27. Oktober • Im Abstimmungskampf zum Bau einer Dreifachturnhalle macht der Turnverein zusammen mit den meisten anderen Thaynger Sportvereinen Werbung dafür. Jedoch bemängelt der Verein den geplanten Standort, da die existierende 400m-Rundbahn zugeschüttet wird und keine Leichtathletik-Anlage als Ersatz erstellt wird.02. November • Hugo Rechsteiner wird zum Kantonalpräsidenten gewählt.

19861. März • Einige Turner nehmen am kantonalen Turnerskitag in Unterwasser teil. Peter Winzeler erreicht den dritten Rang, während sich die restlichen Skifahrer aus Thayngen im Mittelfeld platzieren können.24. Mai • Nachdem man in der Vorrunde des Munotcups am Reck noch in Führung liegt, muss man sich schlussendlich knapp den Buchthalern geschlagen geben.31. Mai - 01. Juni • Der Turnverein Unterer Reiat feiert sein 75 Jahre Jubiläum, als

Patensektion übergibt der Turnverein Thayngen den neuen Vereinsfahnen den Kollegen aus dem Reiat.1. Juni • An den kantonalen Sektionsmeisterschaften in Schaffhausen erturnen die Thaynger drei Podestplätze. 1. Hochsprung; 2. Reck; 3 Barren.13. - 15. Juni • In der Sonnenstube der Schweiz nimmt der Verein am Tessiner Kantonalturnfest (in Bellinzona) teil. Der ausgezeichnete vierte Platz wird erturnt.21. Juni • In Zusammenarbeit mit der Kantonalen Kunstturnvereinigung (KKV) werden in Thayngen die Kunstturntage durchgeführt.28. - 29. Juni • Ein grandioser Sieg am Winterthurer Verbandsturnfest erreicht der TVT in Seuzach. Im Hochsprung überspringt der Kunstturner Markus Koll die Latte auf 190 cm.13. - 14. September • In der Hammenturnhalle wird zweimal eingeturnt, bevor man nach Uster zu den Schweizermeisterschaften im Sektionsturnen fährt. Der TV Thayngen gewinnt ein Diplom als fünftbester Verein am Reck.

198726. Januar • An der Generalversammlung wird mit grosser Mehrheit ein Bussenkatalog eingeführt. Für Turner, welche dreimal unentschuldigt fehlen, wird ein Betrag von CHF 30.— fällig. Bereits am 16. April müssen zwei Mitglieder diese Busse bezahlen.16. Mai • Mit zwei Siegen kann der TVT am Munotcup auftrumpfen. Es ist der erste Gewinn am Barren.31. Mai • Total unzufrieden über die Leistungen ist man am Kantonalturntag Buchberg-Rüdlingen, dass dennoch ein dritter Rang erreicht wird, überrascht.27. - 28. Juni • Ein guter vierter Rang kann am Kantonalturnfest Zug verbucht werden. In Erinnerung bleibt die Glanznote von 29.70 am Reck.13. September • Das hochgesteckte Ziel einer Finalqualifikation an den Schweizermeisterschaften in Glarus wird erreicht. Nach einer nochmaligen Steigerung darf sich der TVT Vizeschweizermeister am Reck nennen. 19. - 20. September • Peter Waldvogel organisiert die wohl spektakulärste und anstrengendste Turnfahrt in der Geschichte des Vereins. Mit genau beschriebener

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Packung fährt man ins Wallis, wo am zweiten Tag die Überquerung des Aletschgletschers ansteht.

198820. März • Erstmals werden in der Thaynger Hammenturnhalle die kantonalen Nachwuchswettkämpfe im Geräteturnen durchgeführt.14. Mai • Den Erwartungen des Oberturners entsprechen die Reck-Noten am Munotcup (28.24 resp. 28.56). 29. Mai • Der Zentralturntag wird von den Thayngern auf dem Reckenareal durchgeführt. Der Verein selbst nimmt am Anlass aufgrund der Arbeitsbelastung nicht teil.25. - 26. Juni • Die Steigerung gelingt (29.37) am Glarner-Bündner Kantonalturnfest in Landquart. Mit dem neu eingeführten Steinheben kann sogar die Maximalnote von 30.00 erreicht werden! Ein sehr guter 4. Rang ist die Schlussplatzierung.27. - 28. August • Anlässlich der Einweihung der neuen Stockwiesenturnhalle führt der Verein am Reck und am Minitrampolin ein Showturnen durch.

11. September • Ohne Medaille, aber mit dem guten 5. Rang, kehren die Reck-Turner von der Schweizer Meisterschaft im Sektionsturnen in Sargans nach Thayngen zurück.

198920. Mai • Mit einem neuen Reck-Programm zu topmoderner Musik wird unangefochten der erste Platz am Munotcup erzielt.10. - 11. Juni • Beim Einzelturnen am Kantonalturnfest in Schleitheim werden folgende Platzierungen erreicht: G7: 1. Rang: Rolf Leuzinger, 2. Rang: Heinz Leuzinger, 4. Rang: Patrick Setz; G6 1. Rang: Peter Leuzinger; G4: 1. Rang: Christian Jacquemai.17. - 18. Juni • Das höchste Gesamttotal aller Zeiten kann am Kantonalturnfest in Schleitheim erturnt werden: 118.32 Punkte. Damit war der Sieg in der 4. Stärkeklasse nicht mehr zu nehmen. Auch in der Kantona-len Pendelstafette können Spitzenplätze ersprintet werden.10. September • Zum zweiten Mal nach 1975 darf sich der Turnverein Thayngen Schweizermeister nennen. Der Erfolg von Muttenz gelingt vor der US Ascona und dem TV Künten und ist nur aufgrund hartem Training (3x pro Woche) möglich.

01. Oktober • Die Thaynger organisieren die Kantonalen Gerätemeisterschaften, als OK-Chef ist Heinz Leuzinger tätig, welcher nebenbei selbst noch teilnimmt und den Sieg für sich verbuchen kann.06. Oktober • Die Freitagsgruppe wird ins Leben gerufen, sie soll eine Plauschriege für altgediente Aktivmitglieder sein, die nicht mehr komplett auf Leistung trainieren wollen. Nach nur einem Jahr des Existierens wird diese Riege wieder aufgelöst.

199019. Mai • Unerwartet muss am Abend vor dem Munotcup ein Turner ins Militär einrücken. Harry Peyer, welcher seit über einem halben Jahr nie mehr an der Reckstange turnte, springt als Ersatz ein. Es resultierte wiederum ein Sieg.17. Juni • Drei Siege können an den Sektionsmeisterschaften in Dörflingen erreicht werden: im 100-Meter-Lauf, am Reck und bei der Kantonalen Pendelstafette.30. Juni - 01. Juli • Teilnahme am Glarner-Bünder Kantonalturnfest in Schwanden: Erstmals ist die Note am Barren höher als diejenige am Reck. Hinter dem Turnverein Schattdorf wird der zweite Rang

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erturnt. Am Turnfest wird eines der beiden Blumenhörner gestohlen. Der Materialverwalter wird ermahnt, dass er in Zukunft besser auf seine Sachen aufpassen soll.14. August • Die Gemeinde Thayngen muss zwischen dem Abwart der Hammenturnhalle und dem Turnverein vermitteln. Doch, die beiden Parteien liegen sich so sehr in den Haaren, dass ein Wechsel in die Reckenturnhalle nötig wird.08. - 09. September • Nach dem Erfolg aus dem Vorjahr will man in Roggwil den Titel verteidigen. Nachdem man in der Vorrunde noch führt, rutscht man im Finaldurchgang hinter die US Ascona und wird somit Zweiter am Reck.November • Erstmals wird das Chränzli vom Turnverein und Damenturnverein gemeinsam durchgeführt. In den Jahren davor half der DTV immer nur mit und wurde entsprechend entschädigt.

1991Februar • Durch Alex Muhl wird die J&S-Riege gegründet, sie ist das neue Bindeglied zwischen der Jugendriege und dem Turnverein.11. Mai • Der Saisonauftakt verläuft für den

TVT alles andere als gut. Die wegen verschiedenen Ausfällen reduzierte Mannschaft kann am Reck gar nicht und am Barren nur ausser Konkurrenz den Munotcup bestreiten.26. Mai • Den Kantonalturntag in Neunkirch kann der TV gewinnen (9. Stärkeklasse), leider kann jedoch der Pokal der Pendelstafette trotz überlegenem Sieg nicht in Empfang genommen werden. Wegen einem (anscheinenden) Fehlstart wird der Verein zurückgestuft.27. Mai • Bereits jetzt wird darüber gesprochen, ob die Jugend- und Mädchenriege gemischt trainieren sollen. Auch eine gemeinsame Sektion mit dem DTV wird geprüft, dennoch werden vorerst diese Versuche nicht gestartet. 21. - 23. Juni • Am Eidgenössischen Turnfest in Luzern erreicht der TVT den tollen 13. Rang (von 282 Vereinen), gemäss Bericht des Oberturners Patrick Setz revangieren sich die glücklosen Hochspringer in der anschliessenden Stafette dermassen, dass eine 29.90 erreicht wird. In den anderen Disziplinen (Barren, Reck, 1000m-Lauf) werden ebenfalls tolle Noten erzielt.30. Juni • 600 Buben zeigen ihr

turnerisches und spielerisches Können am Jugitag in Thayngen.19. September • Die Armbrust, welche anlässlich der 700 Jahresfeier der Schweiz auch in Thayngen Halt macht, veranlasst den Turnverein eine Plauschstafette zu organisieren.11. Juli • Der Einladung der Männerriege folgt der Verein und nimmt erstmals an einem Faustballturnier teil, jedoch muss man sich den «Älteren» geschlagen geben.24. Oktober • Wiedereingeführt wird ein Bussenkatalog für unentschuldigtes Fernbleiben der obligatorischen Turnstunden. 5 Franken ist zu bezahlen, wer viermal fehlt. Sollte dies jedoch in Serie passieren, verdoppelt sich die Busse.23. - 24. November • An der Abendunterhaltung mit dem Slogan «aber suschs simmer gsund» macht der Totentanz aus der Feder von Patrick Setz Schlagzeilen.

1992Januar • Mit viel Selbstvertrauen nehmen die Thaynger am Korbballcup teil. Unerwartet verlieren sie gegen Herblingen mit 35:4. Die Erkenntnis daraus ist, dass Herblingen besser Korbball spielt als Geräte turnt. Auch spätere Spiele gegen den TV

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Scheitheim gehen verloren, bevor man gegen SC Stapo SH gewinnen kann – doch aufgrund falschem Punktenotierens des Schiedsrichter gibt es nur ein Unentschieden.31. Mai • In Beringen wird der Zentralturntag durchgeführt, knapp hinter dem TV Schaffhausen wird man Zweiter.20. - 21. Juni • Die Sektion aus Thayngen nimmt am Oberaargauer-Verbandsturnfest in Burgdorf teil, wiederum wird man Zweiter.27. - 22. Juni • Auch am Zuger Kantonalturnfest in Cham wird der zweite Rang erturnt.18. September • «Turnen im Kanton» lautet das Motto unter welchem der kantonale Turnverband in allen Vereinen einen Tag der offenen Tür durchführt, dass sich die Thaynger Turnerfamilie auch daran beteiligt ist selbstverständlich.27. September • Unter der Leitung von Peter Winzeler werden in Thayngen die Kantonalen Gerätemeisterschaften durchgeführt.02. Dezember • Mittels einer Videovorführung spricht sich der TV für die neue Disziplin Minitrampolin anstelle des Barrens aus. Dazu müssen aber zuerst vier

Open-End-Trampoline gekauft werden.

199327. Februar • Die Chapfbambeler (Fasnachtsgruppe des TVT) binden den neu gewählten Gemeindepräsidenten Werner Winzeler (alias Winnetou) an einen Marterpfahl auf dem Sujetwagen.20. März • In der Stockwiesenhalle wird der Kantonale Ringercup organisiert.08. - 09. Mai • Zusammen mit dem DTV veranstaltet der TV die Kantonalen Kunstturnertage in Thayngen. Im Schlussprotokoll wird dieser Anlass als «gesellschaftliches Näherkommen und Stär-kung der Freundschaft zwischen den beiden Vereinen» beschrieben.06. Juni • Die Sektionsmeisterschaften in Siblingen bestreitet der TV mit möglichst vielen Turnenden, die Leistungen seien um einiges besser gewesen als noch in den Trainings. Erstmals wird die Disziplin Minitrampolin geturnt und plauschhalber auch das Kugelstossen. Es wird angemerkt, dass diese Disziplin weiterzuverfolgen sei.10. - 11. Juli • Bei starkem Dauerregen bestreitet der Verein das Zürcher Kantonalturnfest in Pfungen, ein 9. Schlussrang in der 5. Stärkeklasse ist die

Platzierung.

199415. Mai • Der traditionelle Munotcup soll auch in diesem Jahr als Vorbereitungswettkampf für die Geräteturner dienen. Da sich jedoch zu viele Vereine angemeldet haben, wird der TVT nicht berücksichtigt. Als Ersatz wird eine Rafting-Tour auf dem Hinterrhein organisiert. 11. - 12. Juni • Das Schaffhauser Kantonalturnfest findet in Büsingen statt. Am verregneten Einzelwochenende kann der Turnverein Thayngen diverse Podestplätze erringen. In der Leichtathletik sichert sich Christoph Meister ( Jugend B) den 2. Platz, denselben Rang belegt Sandro Russenberger im Kunstturnen (LK2). Besser sind nur noch die Geräteturner, welche in der Kategorie GJ3 gewinnen (Roger Bührer) und sich im GJ4 alle Podiumsplätze sichern (Martial Saugy, Patrick Meier, Patrick Lobsiger).18. - 19. Juni • Mit dem Traktor geht’s bei schönstem Wetter wiederum nach Büsingen zum Sektionsturnen. Das Ziel ist, möglichst viele Turner im Einsatz zu haben, was sich jedoch aufs Resultat auswirkt: 5. Rang in der

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Stärkeklasse 4. Erfreulicherweise kann die prestigeträchtige kantonale Pendelstafette gewonnen werden.24. August • Nach langer Abwesenheit sollen die Turner wieder an den Schweizermeisterschaften im Sektionsturnen teilnehmen. Da jedoch die Trainingspräsenz nicht optimal ist, entscheidet der Oberturner Joe Bürgi zwei Wochen vor dem Anlass dieses Unterfangen zu stoppen. Gleichzeitig mit der Absage tritt Joe Bürgi auch als Oberturner zurück. Seine Entscheidung führt in der Folge zur Einführung der Technischen Kommission.25. September • Unter der Leitung von Peter Winzeler, Christian Müller und Marcel Ogg werden in Thayngen die Kantonalen Gerätemeisterschaften erfolgreich durchgeführt.26. November • Bei der ersten Delegiertenversammlung des neu fusionierten Schaffhauser Turnverbands (SHTV) tritt der TVT als Gastgeber auf. Im Anschluss an diesen Anlass führt der Verein seine traditionelle Abendunterhaltung unter dem Motto «Typisch Schwiizerisch» durch.

199520. Januar • An der Generalversammlung

wird der Oberturner abgeschafft und durch das Technische Komitee ersetzt. Erster TK-Chef ist Alex Muhl.18. Mai • Nach einem dreijährigen Unterbruch startet der TVT wieder am Munotcup. Erturnt werden die Ränge zwei (Sprünge) und drei (Reck).11. Juni • In Neuhausen finden die Kantonalen Sektionsmeisterschaften statt. Am Reck wird der 3. Platz und am Minitrampolin der 2. Rang erturnt. In der Leichtathletik reicht es trotz strömendem Regen zum 3. Platz im Hochsprung und im 100-Meter-Lauf. Die Verteidigung des Pokals der kantonalen Pendelstafette gelingt um lediglich 3 Hundertstelsekunden nicht.24. - 25. Juni • Am Winterthurer Verbandsturnfest in Andelfingen belegt der Turnverein Thayngen in der 4. Stärkeklasse den 6. Rang. Massgeblich beteiligt an dem tollen Platz sind die Sprinter der Pendelstafette, welche dem TVT mit einer Durchschnittszeit von 11.81 Sekunden auf 100 Metern die Note 29.97 sichern.01. - 04. September • Gemeinsam mit dem Damenturnverein betreibt der Turnverein am 1000 Jahr Jubiläum der Gemeinde Thayngen eine Turnerbeiz und die «Villa

zum wahnsinnigen Lamm», welche vielen Besuchern noch Jahre später in Erinnerung sein wird.19. November • An der Gymnastikmatinee vom SHTV ist der TV Thayngen der erste Verein, welcher eine Gerätevorführung zeigt.25. - 26. November • Unter dem Motto «Neus vom Stammtisch» wird das Chränzli wieder zu einem tollen Erfolg. Erstmals durchgeführt wird im Schwingkeller die «Magic House Music Bar», was in den Folgejahren zu einem Grosserfolg werden sollte.

199609. Juni • Am Kantonalturntag in Neunkirch zeigen die Thaynger beachtliche Leistungen in allen Disziplinen. Der ein Jahr zuvor verloren gegangene Pokal der Pendelstafette kann wieder zurück erobert werden.21. Juni • Die Einzelturner des TV Thayngen können am Eidgenössischen Turnfest in Bern tolle Erfolge feiern. Bei den Geräteturnern (G5) werden folgende Ränge erturnt: 6. Martial Saugy, 9. Patrick Lobsiger, 12. Roger Bührer. Die Kunstturner erreichen folgende Platzierungen: 10. Diego Schleinzer

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(LK2), 5. Sandro Russenberger (LK4), 25. Urs Schöttli (LK6).26. - 30. Juni • Sämtliche gesteckten Ziele kann der TVT am ETF überbieten und landete mit 117.71 Punkten auf dem 26. Platz (von 254 Sektionen) in der Stärkeklasse 7. Der Verein wagt den Versuch, sich mit Kinesiologie mental stärker auf den Wettkampfstress vorzubereiten, was – wie die Resultate belegen – auch gut klappt. Während die Aktivriege eine Reise ins Berner Oberland unternimmt, absolvieren die Nachwuchsturner noch die LMM (Leichtathletik Mannschafts-Meisterschaf-ten). Einen hervorragenden 13. Platz erringen die Jungturner.2. / 9. November • Die Einzelturner erreichen an den Schweizermeisterschaften gute Ränge. Im Geräteturnern (G5) den 9. (Martial Saugy), 14. (Patrick Lobsiger) und den 27. Rang (Roger Bührer). Die Kunstturner erturnen sich die Plätze 20 (Urs Schöttli) und 26 (Bruno Büchi).23. November • Ernst Hübscher wird zum Präsidenten des SHTV gewählt und Hugo Rechsteiner wird Ehrenmitglied im STV.

19978. Juni • Fast unfassbar ist der Sieg am Reck an den 1. Schaffhauser Verbandsmeisterschaften (SHVM) in Rüdlingen vor dem Traditionsrivalen und haushohen Favorit TV Buchthalen. An den Sprüngen erturnen die Thaynger den 2. Platz und bei der Pendelstaffete und im 1‘000-Meter-Lauf je den 3. Rang. Leider muss der Pokal für die Kantonale Pendelstaffete wieder abgegeben werden.14. Juni • Als Finisher beenden Heinz und Ruedi Lenhard in etwa 16 bzw. 19 Stunden den Trans Swiss Triathlon (3.5 km Schwimmen, 225 km Velofahren, 46 km Rennen).5. - 6. Juli • Das verregnete Linthverbandsturnfest in Eschenbach (SG) bringt dem TVT wenig Glück. So klassiert sich der Verein auf dem 8. Rang in der 4. Stärkeklasse.27. September • Ein wahrer Medaillensegen gibt’s an den Gerätemeisterschaften. In der Kategorie G6 belegen die Thaynger geschlossen die Ränge eins bis drei (Saugy, Bührer, Lobsiger).20. November • Bruno Büchi wird ins B-Nationalkader der Kunstturner

aufgenommen.29. - 30. November • Eine Weltneuheit gibt’s am Chränzli zu bestaunen. Am Doppelreck werden (zu) riskante Übungen gezeigt… Die einem Kuhstall gleichende Magic House Music Bar ist ein grosses Publikumsmagnet. Unter den vielen Gästen sind leider nicht nur Wohlgesinnte, jemand lässt ein extrem hustenerregendes Gas verströmen, so dass die Bar evakuiert werden musste.Dezember • Es wird eine Trainings- und Wettkampfgemeinschaft zwischen dem TV und dem DTV Thayngen gegründet, der erste Schritt in Richtung Fusion. Erste Hauptverantwortliche sind Peter Winzeler (TV) und Nina Stamm (DTV).

199816. Januar • An der Generalversammlung können auf einen Schlag 13 Neumitglieder aufgenommen werden – so viele wie noch nie.14. Juni • Der TV Thayngen organisiert die SHVM unter der Leitung von OK-Chef Hanspeter Schalch. Aufgrund der Arbeitsbelastung startet die Wettkampfgemeinschaft (TV/DTV) nur in vier Disziplinen. An den Schaukelringen wird

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der Sieg errungen, während am Reck der zweite Platz erreicht wird. Zum siebten Mal in Serie gewinnt der DTV die Kantonale Pendelstafette, der TV erreicht in dieser Disziplin den dritten Rang.27. - 28. Juni • Mit 60 Aktiven reist der TV/DTV Thayngen ans Turnfest in Fehraltorf. Erstmals startet man in zwei Wettkämpfen gleichzeitig – beides in der ersten Stärkeklasse. Im Mixed-Wettkampf erreichen die Thaynger mit 24.55 den sensationellen dritten Rang und im Damen-Vereinswettkampf den 5. Rang.3. April • Der TV und DTV beteiligen sich am Jugendförderprojekt «Lauffeuer». Sämtliche Einnahmen dieses Anlasses werden vollumfänglich krebskranken Kindern gespendet.28. - 29. November • Dank den «Lobinskis» (Patrick Lobsiger/Urs Schöttli) wird das Chränzli ein Grosserfolg.

1999Februar • Um gezielter und erfolgreicher trainieren zu können, wird das Training nach den Sportferien auf «Spartenspezifisch» umgestellt.11. April • Bereits zum fünften Mal in Serie organisiert der Turnverein ein

Unihockeyturnier in der Dreifachturnhalle.13. Juni • An den SHVM in Ramsen kann die Trainingsgemeinschaft TV/DTV diverse Auszeichnungen nach Hause nehmen: zweimal 1. Rang an den Schaukelringen und Pendelstafette (TI) und dreimal 2. Rang am Reck, Minitrampolin und Weitsprung (TI).26. - 27. Juni • Das Berner Kantonale Turnfest in Interlaken verläuft nicht ganz nach Wunsch der Thaynger. Schliesslich schaut nur der 15. Rang in der 3. Stärkeklasse heraus.04. - 10. Juli • Vier Turner des TV Thayngen und fünf Turnerinnen des DTV Thayngen reisen mit weiteren Turnern aus dem Kanton Schaffhausen nach Göteborg (Schweden) zur World Gymnaestrada. Unter dem Motto «Crash, Boom, Dance» wird eine kombinierte Minitramp- und Gymnastikvorführung gezeigt.November/Dezember • Gleich dreimal dürfen die Partygänger die Magic House Music Bar dieses Jahr besuchen. Anlässlich der Thaynger Chilbi, der Abendunterhaltung und der Chlausparty heizen unsere DJ’s Mathias Wolf und Martin Müller mächtig die Stimmung im Schwingkeller an.

200020. Mai • Ein überlegener Sieg resultiert am Munotcup mit dem Reck, während mit dem Minitrampolin der zweite Rang ersprungen wird.17. - 18. Juni • Natalie Tanner sichert sich am Turnfest Rafz im Leichtathletik-Vier-kampf den hervorragenden dritten Platz.24. - 25. Juni • Während die Leichtathleten im Regen ihren Wettkampf absolvieren, begeistern die Geräteturner im Zelt. Schliesslich reichte es am Turnfest in Rafz zum 3. Rang mit 25.22 Punkten (Stärkeklasse 2).08. - 09. Juli • Am Wiesen-und-Wald-Turn-fest in Männedorf steht beim TV/DTV Thayngen das tolle Fest klar im Vordergrund, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass niemand das Resultat dieses Wettkampfs weiss.09. - 10. September • An den Schweizermeisterschaften im Vereinsturnen in Sursee überrascht der TV Thayngen alle Fans und vor allem die Konkurrenz. Mit 9.17 Punkten wird man am Reck Vizeschweizermeister.26. - 27. November • Unter dem Motto «Olympiade 2000» mit den Lobinskis wird das Chränzli ein Grosserfolg. Die drei

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Vorstellungen und auch die Magic House Music Bar wird regelrecht von Besuchern überrannt.

200119. Januar • An der Generalversammlung wird erstmals offen über eine Fusion zwischen dem TV und DTV gesprochen.16. - 17. Juni • Der Turnverein Thayngen übernimmt unter der Obhut von Marcel Ogg die Organisation der Leichtathletik-Einzel-wettkämpfe des Kantonalturnfest Herblingen.23. - 24. Juni • 106 Turner/innen aus Thayngen (TV/DTV/MR/FGym) beteiligen sich am Schaffhauser Kantonalturnfest in Herblingen. Die Aktivriegen erreichten den dritten Rang in der Stärkeklasse 2. Erstmals seit 1990 müssen die Damen in der Kantonalen Pendelstafette den Sieg an die Turnerinnen aus Schleitheim abgeben und werden somit Zweite, die Herren Dritte.30. Juni - 01. Juli • Eine Woche nach Herblingen wird das Turnfest in Teufen besucht, zum letzten Mal können die Zuschauer die Minitrampvorführung sehen. Mit einem 17. Platz (2. Stärkeklasse) reiht man sich im Mittelfeld ein.09. - 10. September • Zum zweiten Mal in

Folge nimmt die Recksektion an den Schweizermeisterschaften teil. In Bern reicht es mit einem neuen Programm zum dritten Rang.

200226. Mai • Die vom TV und Satus Schaffhausen gemeinsam organisierten SHVM finden auf den Munot- und Emmersbergsportanlagen statt. Einige gute Resultate können die Thaynger ernten, vor allem aber erobern die Frauen den der Pokal der Kantonalen Pendelstafette zurück.14. - 23. Juni • Super Wetter herrscht am Eidgenössischen Turnfest in Bubendorf vor, jedoch genau während den Leichtathletikdisziplinen der Thaynger regnet es, so dass nicht sonderlich gute Resultate erzielt werden. Schliesslich resultiert ein 27. Rang (unter 183 Sektionen). In der LMM erreicht das Frauen-Junioren-Team (L. Sorg, C. Miklo, M. Länsitalo, G. Brühwiler) den überraschenden 3. Rang, die Herren-Junioren den 12. Platz. Die Korbballerinnen haben ein wenig Pech und erkämpfen sich den undankbaren vierten Rang.

07. September • Nach einem zweiten und dritten Rang in den vergangenen Jahren muss der TVT an den Schweizermeister-schaften mit dem vierten Rang Vorlieb nehmen.22. - 23. November • Während ein altes Ehepaar auf der Bühne durch das «Chiffle» die Zuschauer des Chränzli unterhält, turnt der DTV/TV am extra von Peter Winzeler konstruierten Dreifach-Reck.

200324. Januar • Der seit 1928 bestehende Damenturnverein Thayngen wird aufgelöst und alle Turnerinnen werden Mitglied des Turnverein Thayngen. Gleichzeitig wird ein wettkampforientiertes Trainingskonzept unter der Leitung von Patrick Lobsiger eingeführt.17. Mai • Ein erster (Reck) und dritter (Schaukelringe) Rang ist die erfolgreiche Ausbeute am Leubergcup in Zuzwil.24. Mai • An den eigenen SHVM können Superresultate erzielt werden: 1. Reck; 1. Pendelstafette (TI); 2. Hochsprung; 3. Pendelstafette (TU); 3. Schaukelringe; 4. Kugelstossen.21. - 22. Juni • Das Linthverbandsturnfest in Buttikon soll für den TVT sehr erfolgreich

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werden. Mit dem sehr hohen Total von 28.14 Punkten wird der 3. Rang erturnt (Stärkeklasse 5).05. - 06. Juli • Der Turnfestsieg in der 3. Stärkeklasse am grössten Turnfest der Schweiz (GLZ Turnfest, Bülach) können die Thaynger für sich verbuchen.13. - 14. September • Mit 9.40 Punkten kann die Recksektion in Lyss den Schweizer-meistertitel gewinnen.Wintersaison • Die Blackhawks Thayngen (Unihockey-Abteilung des TVT) sichern sich den SHTV-Meistertitel, während Korbball Thayngen (Korbball-Abteilung des TVT) den Ligaerhalt schafft.28. - 29. November • Der Moderator von TV Bucci (Bruno Büchi) leitet durch das Chränzli. Obwohl qualitativ eine gute Abendunterhaltung, wird festgestellt, dass immer weniger Zuschauer dieses und die Bar besuchen. Der Verein muss sich Gedanken über die Zukunft des Chränzli machen.

200412. März • An einer ausserordentlichen Generalversammlung wird entschieden, dass der TV Thayngen das nächste Kantonalturnfest organisieren wird.

18. Juli • Unter der Leitung von OK-Chef Christian Müller wird das Kantonale Schwingfest auf dem Reckenareal ausgetragen.22. Mai • Gleich zwei Wanderpokale können die Geräteturner am Munotcup ergattern.06. Juni • An den SHVM in Beringen gehört der TV Thayngen zu den erfolgreichsten Vereinen. Jeweils zweimal 1. Rang (Reck, Schaukelringe), zweimal 2. Rang (Hochsprung, Kant. Pendelstafette) und zweimal 3. Rang (Weitsprung, Pendelstafette) sind die tollen Leistungen.19. - 20. Juni • Am Regionalturnfest Elgg/Schlatt wird der hervorragende 2. Platz (3.Stärkeklasse) erturnt.03. - 04. Juli • Das Freiburger Kantonalturnfest in Murten wird mit einem 5. Rang (Kat. E) abgeschlossen.4. - 5. September • Kevin Lehnhard verblüfft an den Leichtathletik-Schweizer Meisterschaften der Junioren/Espoirs in Zug. Er überquert die Latte bei 1.94 Meter und holt sich damit die Silbermedaille im Hochsprung. 11. September • Erstmals wagt sich der Verein auch mit den Schaukelringen an die Schweizermeisterschaften. Ein 19. Rang

(Mittelfeld) ist die Ausbeute, am Reck wurde der 5. Rang erturnt.26. - 27. November • Die Abendunterhaltung erhält ein Facelifting und wird nun als Turnshow durchgeführt, bei welcher auch Gastvereine auftreten.

200504. Juni • Die SHVM in Merishausen bringen dem Verein wieder viele gute Rangierungen Siege können beim Weitsprung und an den Schaukelringen verbucht werden.09. - 11. Juli • Wiederum kann der Verein am grössten Turnfest des Jahres vorne mitturnen. Ein zweiter Platz am Zürcher Kantonalturnfest in Wiesendangen ist das tolle Resultat.17. September • Einmal mehr tritt der TV Thayngen als Organisator der Kantonalen Gerätemeisterschaften auf. 24. - 26. November • Unter dem Motto «Wetten Dass…?» wird die Turnshow abgehalten. Dass reale Wetten durchgeführt werden, versteht sich von selbst.

200613. Januar • Die erste Vereinsfahne aus dem Jahre 1894 wird nach einer umfangreichen Restauration wieder dem Verein übergeben.

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17. - 25. Juni • Auf dem Stockwiesenareal wird das Interkantonale Turnfest06.sh durchgeführt. Als OK-Präsident ist Alex Muhl im Amt, unter ihm arbeiteten 930 Freiwillige ca. 15‘000 Arbeitsstunden für das Gelingen des Anlasses. Dem TV Thayngen wird die Kantonalfahne bis zum nächsten Kantonalturnfest in Obhut gegeben.24. - 25. Juni • Aus dem erträumten Sieg am «eigenen» Turnfest wird leider nichts, knapp muss man sich dem TV Buchthalen und dem Gymnastikzentrum Schaffhausen geschlagen geben. Aufgrund der Organisation und der Arbeitsbelastung wird auf den Start an der Kantonalen Pendelstafette verzichtet.

200702. Juni • Kein einziger Sieg, dafür unzählige zweite Plätze erturnen die Thaynger an den SHVM in Schleitheim. 09. Juni • Erstmals nehmen die Geräteturner am Tannzapfencup in Dussnang teil. Ein dritter (Reck) und neunter (Ringe) Rang sind die Platzierungen.14. - 24. Juni • Der Höhepunkt des Jahres ist das Eidgenössische Turnfest in Frauenfeld. In der Stärkeklasse 5 wird ein 24. Rang (von

259 Vereinen) erturnt.25. August • Die neu lancierten Leichtathletik Teammeisterschaften werden zum Erfolg der Thaynger. Die Disziplin «Mixed» kann gewonnen werden, während bei «Männlich» und «Weiblich» jeweils ein zweiter Rang herausschaut.08. September • Ohne grosse Ambitionen startet der Verein an den Schweizermeisterschaften in Lyss. Ein zehnter Platz ist die Ausbeute am Reck.15. September • Auch nach dem Kantonalturnfest sind die Thaynger noch nicht müde geworden, weitere Anlässe zu übernehmen. Dieses Jahr werden wiederum die Kantonalen Gerätemeisterschaften durchgeführt.29. - 30. September • Die traditionelle Turnfahrt erlebt ein Revival – nachdem in den Jahren zuvor immer sehr wenige Turnende teilnahmen, folgt fast der komplette Verein dieses Jahr dem Ruf des Appenzellerlands.

200823. Mai • Zehn Platzierungen unter den ersten drei – darunter den Gewinn der beiden kantonalen Pendelstafetten können in Wilchingen an den SHVM erzielt werden.

Neu im Wettkampfangebot ist der Fachtest Allround (Dritter) und der Hochweitsprung (Sieg).07. Juni • Mit 9.52 Punkten kann man sich am Tannzapfencup den vierten Platz an den Ringen sichern.14. Juni • Der TVT veranstaltet die Schülermeisterschaften in der Leichtathletik auf der Munotsportanlage in Schaffhausen.28. - 29. Juni • Durchzogen sind die Leistun-gen am Appenzeller Kantonalturnfest in Herisau.23. August • Erfolgreicher verlaufen die Leichtathletik Teammeisterschaften: 1. Rang bei den Aktiven männlich sowie U20 weiblich; 2. Rang bei den Aktiven mixed sowie U20 mixed.13. September • Mit dem Reck (7. Platz) und den Schaukelringen (26. Platz) startet man an den Schweizermeisterschaften in Solothurn.28. - 29. November • Russi (Sandro Russenberger) und Lädi (Adrian Müller) begeistern die Zuschauer der diesjährigen Turnshow unter dem Motto «Mein TVtotal».

200909. Mai • Wie ein Jahr zuvor werden die Schülermeisterschaften organisiert.

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06. - 07. Juni • Als Vorbereitungswettkampf startet der TV am Oberländischen Verbandsturnfest in Zweisimmen. Mit einer grossen Anzahl Turnenden klassiert man sich auf dem 5. Rang in der ersten Stärkeklasse. Erstmals wird in der Disziplin TeamAerobic gestartet.27. - 28. Juni • Wiederum ein fünfter Platz resultiert am schweizweit grössten Turnfest in Wil (SG) beim dreiteiligen Vereinswettkampf. Beim einteiligen Wettkampf (nur TeamAerobic) können die Thaynger überraschend den zweiten Platz für sich verbuchen.14. - 16. August • Der Turnverein Thayngen feiert Geburtstag. Die Jubiläumsfeierlichkei-ten stehen unter dem Motto 125 Jahre TURNERLEBEN.

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Um das Landesturnfest im vorarlbergischen Lustenau konnte man von den älteren Turnern viele Geschichten hören. Doch was ist wirklich passiert und was ist wahr? So genau konnten oder wollten es die damaligen Aktivturner nicht preisgeben. Immerhin, man hat ein paar Anhaltspunkte. So verlief der Wettkampf sehr gut und wir fanden uns fast zuoberst in der Rangliste wieder. Dieser Erfolg durfte am Abend im Festzelt gefeiert werden.

Das Trinklied «Zieh aus das Dings da» hatte es den jungen Thaynger Turnern angetan, aber anstatt den Schuh auszuziehen und daraus zu trinken (so heisst es im Songtext), interpretierten einige unserer Turner den Titel zu genau. Mindestens zwei unser Leute entledigten sich auf dem Festbank der Kleider komplett. Dies führte dazu, dass wir einen Punkteabzug erhielten und nun fast am Ende der Rangliste waren. Weiter

erhielten wir eine mehrjährige Sperre zur Teilnahme an ausländischen Turnfesten.

Genächtigt wurde damals in einem Schulhaus. Wie in katholischen Regionen üblich, hing im Klassenzimmer an der Wand ein Kruzifix. Die Betonung liegt hier auf dem Wort «hing» denn am nächsten Morgen war dies nicht mehr an dem vorgesehenen Platz, sondern aus dem Fenster «gefallen». Obwohl man wiederum uns verdächtigte, waren wir an dem Vorkommnis unbeteiligt. Die Geschichte, dass wir in der Duschanlage nochmals unsere Reckvorführung geturnt hätten und dabei die Duschvorrichtung beschädigten, konnte nicht diesem Turnfest zugeordnet werden. Auch, dass wir bei Trolleybussen die Stromabnehmer heruntergezogen hätten, damit diese nicht mehr fahren konnten, darf als Gerücht abgetan werden.

Anekdoten die sich halten I Startverbot an ausländischen Turnfesten

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Es gibt Sachen, die ändern sich in einem Turnverein nicht so schnell – zumindest nicht in Thayngen. Eine davon ist der Besuch des Trainings. Bereits in den Anfangsjahren be-klagten sich die damaligen Leiter darüber, dass der Trainingsbesuch oftmals nicht den Erwartungen entsprach. Auch heute, nach 125 Jahren, hört man solche Äusserungen immer wieder und verstummen werden die-se wohl nie.

Doch es gibt immer wieder Leiter, die konsequent eine lückenlose Trainingsprä-senz der Turnenden fordern. Fehlen die Tur-ner zu oft, dürfen sie nicht an Turnfesten starten – und darauf will natürlich niemand verzichten. Und so folgen die Turner dann den Leitern und besuchen die Trainings. Heinz Leuzinger und Patrick Lobsiger sind stellvertretend für diese Art von Leitern zu erwähnen, denn sie hatten auch die techni-

Wellenbewegungen – Auf und Abs im TVTZu den erfolgreichsten Turnersaisons gehören die Jahre 1989 und 2003. An grossen Turnfesten konnte man den Stärkeklassensieg für sich verbuchen und an den Schweizermeisterschaften den Recktitel gewinnen. Waren somit beide Jahre identisch für den Verein? Eine Analyse.

sche Führung in den beiden Erfolgsjahren 1989 und 2003 inne. Obwohl vierzehn Jahre zwischen den Erfolgssaisons liegen und die beiden Turner vom Kochenwiesliweg sich nie in der Turnhalle begegnet sind, gleichen sie einander. Beide Leiter forderten von den Tur-nenden sehr viel. Patrick hatte sogar ein komplettes Trainingskonzept entwickelt, an welches sich die Turner und Spartenleiter zu halten hatten. Mit der Wahl von Patrick zum TK-Chef an der Generalversammlung vom 24. Januar 2003 wurde dieses Konzept auch automatisch akzeptiert.

Sämtliche Spartenleiter verpflichteten sich jede einzelne Lektion schriftlich vorzu-bereiten und zu beschreiben. Vor und nach jedem Training gab es eine Teamsitzung wo die Trainings besprochen wurden und Lösun-gen zu Problemen gesucht wurden. Auf wei-tere Details wollen wir hier verzichten, gene-

rell kann aber gesagt werden, dass qualitativ die damaligen Trainings sehr hochstehend waren.

Der TV Thayngen gewann 1989 das Kan-tonalturnfest in Schleitheim und 2003 das Verbandsturnfest in Bülach (das grösste Turnfest der Saison). Die beiden Erfolge unterscheiden sich nicht so gross, allerdings war der Aufbau des Wettkampfprogrammes aufgrund der Wettkampfbestimmungen des Schweizerischen Turnverbandes (STV) ver-schieden.

Bis etwa 1996 war der Sektionswett-kampf – wie es damals noch hiess – ein vier-teiliger Wettkampf. Der Leiter konnte soge-nannte Doppelprogramme durchführen, da-bei mussten längere Übungen mit höheren Anforderungen geturnt werden. Heinz Leu-zinger wählte 1989 für das Reck das Doppel-programm, so dass die Note gleich zweifach zählte. Die Maximalnote war damals pro Wettkampfteil 30.00 Punkte, so dass ein Ge-samttotal von 120.00 Punkten erreicht wer-den konnte. Nachstehend die Notenzusam-menstellung vom Kantonalturnfest in Schleit-heim:

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Mit der Anpassung und Vereinheitlichung zwischen den Damen und den Herren sind neue Bestimmungen des STV in Kraft gesetzt worden. Das Doppelprogramm wurde abge-schafft, die Notengebung auf maximal 10.00 Punkte reduziert und gleichzeitig der vierte Wettkampfteil gestrichen. Neu ist auch der Name: das Vereinsturnen hat das Sektions-turnen ersetzt, auch wenn man heute noch oft vom Sektionsturnen spricht.

Auffällig ist, dass der Turnverein Thayn-gen keine grossen Veränderungen im Wett-kampfangebot aufweist. Die Pendelstafette war in beiden Jahren die Topnote, mit dem Vorzeigegerät Reck konnte an beiden Festen eine sehr hohe Note erzielt werden und auch

der Hochsprung war sowohl in Schleitheim als auch in Bülach erfolgreich.

Der DTV Thayngen turnte lange Zeit Schaukelringe – eine Tradition, die der TV weiterführt. Das Traditionsgerät Barren wur-de jedoch durch das Minitrampolin ersetzt. Der Aufwand drei Gerätevorführungen ein-zustudieren und zu trainieren war dem Ver-ein aber zu gross und so beschränkte man sich ab dem Jahr 2002 auf zwei Geräte. Unter der Leitung von Mathias Wolf gab es jahre-lang eine Sektion im Kugelstossen, diese Dis-ziplin gehört aktuell aber nicht mehr zum Wettkampfprogramm. Als Quasi-Ersatz da-für hat der TVT den Weitsprung gewählt. Nur ein Jahr dauerte das Intermezzo im 400-Me-ter-Lauf. Dafür bestreitet der TV Thayngen seit 2008 den Fachtest Allround. Und seit

Turnfest Schleitheim (4. Stärkeklasse):

1. Wettkampfteil Barren 29.34 Hochsprung 29.17 2. Wettkampfteil Reck 29.57

3. Wettkampfteil Reck 29.57

4. Wettkampfteil Pendelstafette 29.90

Total: 118.32 Punkte

Turnfest Bülach (3. Stärkeklasse):

1. Wettkampfteil Reck 9.462. Wettkampfteil Schaukelringe: 9.05 Hochsprung: 9.00 3. Wettkampfteil Pendelstafette: 9.73

Total: 27.99

der Jubiläumssaison gehört auch das Tea-mAerobic zum vielfältigen Angebot des Turn-verein Thayngen.

Patrick Lobsiger’s Philosophie, dass man nur durch konsequentes Training zum Erfolg kommen kann ging in den Jahren 2003, 2004 und 2005 vollends auf. Viele Stunden konnte der Verein gemeinsam die Erfolge feiern. Doch die harte Linie durch das Leiterteam in den Trainings stiess nicht nur auf Freude. Vie-le junge Aktivmitglieder wollten damals nicht mehr so unbeirrt auf Leistung trainieren, son-dern auch mal den Plausch in den Mittel-punkt stellen. An demselben Punkt war man bereits 1990 angelangt, als Heinz Leuzinger den Posten des Oberturners an Patrick Setz weiterreichte. Die Geschichte hat sich dem zufolge wiederholt, nicht nur auf den Wett-kampfplätzen sondern auch in der Thaynger Reckenturnhalle.

Die Leistung des Turnverein Thayngen ist eine ewige Wellenbewegung. Wenn man nur an die Schweizermeistertitel am Reck denkt, 1975, 1989 und 2003 … Vielleicht darf sich die kommende Generation ja freuen über den nächsten Titel im Jahr 2017, doch davon wird man in der Festschrift zum 150 Jahre Ju-biläum des Turnverein Thayngen lesen kön-nen…

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Ein Jahr nach dem zweiten SM-Sieg startete die Sektion des TV Thayngen in Roggwil zur Verteidigung des Titels am Reck. Leider ge-lang dies den Thayngern knapp nicht, ein zweiter Platz hinter der US Ascona war die Ausbeute. Die Enttäuschung war enorm, so dass man im Folgejahr nicht einmal mehr zu den Schweizermeisterschaften antrat. Die-ser Unterbruch sollte zehn Jahre dauern, bis man sich im Jahr 2000 wieder an den Start wagte. Der Schweizermeistertitel wurde dann im Jahre 2003 wieder erobert, doch die Geschichte dazu begann viel früher, nämlich im Frühling 1999.

Nachdem die Vorbereitungen zur Wett-kampfsaison 1999 sehr harzig verliefen, machte sich bei den jungen Turnern grosser Unmut breit. Das Sektionsprogramm und die Musik sollte aus dem Vorjahr übernommen werden, doch niemand erinnerte sich mehr

Üben, üben, üben – Der dritte SM-Titel Der Sieg am Eidgenössischen Turnfest 1972 in Aarau sowie die drei Schweizermeistertitel am Reck 1975, 1989 und 2003 gehören zu den grössten sportlichen Erfolgen des TV Thayngen. Der Weg zum Erfolg ist aber meist harzig. Ein Blick zurück auf den langen Weg zum dritten Titelgewinn.

daran, wer wann und an welcher der sechs Reckstangen turnen sollte. Im Dienstagstrai-ning vor dem Trainingsweekend eskalierte die Situation vollends. Christian Jacquemai schlug als neue Musik den Song «Listen to your heart» von Roxette vor. Patrick Lobsiger und Martial Saugy stellten unter Mithilfe von Peter Winzeler in aller Kürze ein neues Wett-kampfprogramm zusammen. Am folgenden Wochenende widmeten sich die Turner mit neu gewonnenem Elan dem neu einzustudie-renden Reckprogramm, denn bereits eine Woche später stand der erste Wettkampf an.

Am Munotcup wurden die Thaynger dann wieder auf den Boden der Realität zurückge-holt. Da einige Turner verhindert waren, star-te man mit lediglich 7 Turnenden, was einen Abzug von 0.5 Punkten zur Folge hatte. Den-noch wurde der TVT hinter dem amtieren-

den Schweizermeister, Turnverein Buchtha-len, Zweiter – allerdings waren nur drei Ver-eine am Start. Und der Abstand zum Sieger war extrem gross. Dank zunehmender Routi-ne konnte sich der Verein an den folgenden Wettkämpfen in Ramsen und in Interlaken steigern.

Die Vorbereitungen auf das Turnerjahr 2000 waren unter der Leitung von Martial Saugy sehr seriös. An sämtlichen Wettkämp-fen konnte die Recksektion vorne mitturnen, so dass man sich zur Teilnahmen an den Schweizermeisterschaften im Vereinsturnen entschloss. In der Stadthalle in Sursee hatte der TVT das Los, den Wettkampf eröffnen zu müssen. Die Vorführung gelang nicht nach Wunsch und Können, so dass nach dem Schlusston der Musik einige hängende Köpfe zu sehen waren. Die insgeheim erhoffte Fi-nalteilnahme schien in die Ferne gerückt zu sein. Der nachfolgende Verein, TV Buchtha-len, übernahm überlegen die Führung. Umso grösser war am Schluss der Vorrunde jedoch der Jubel, als feststand, dass man hinter dem TVB wider Erwarten den zweiten Rang be-legte. Zum Finale am Sonntag reisten viele

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Fans aus Thayngen an. Der TVT konnte nach zehn Jahren Abwesenheit nahtlos an die frü-heren Erfolge anknüpfen und wurde Vice-Schweizermeister.

Da die junge Riege wusste, dass noch sehr viel Potential in ihr steckt, ging man mit einem noch verbesserten Programm an die Turnfeste im Jahr 2001. Aufgrund einer Ar-meeabwesenheit des Reckleiters in der Vor-bereitungsphase zur SMV in Bern übernah-men Urs Schöttli und Bruno Büchi interimis-tisch die Leitung. Auch dieses Jahr qualifizier-te sich das Team des TV Thayngen für den Final, in welchem schliesslich ein dritter Rang erturnt wurde.

Mit demselben Programm startete der Turnverein ein Jahr später an der SMV in Zuchwil. Unverständlicherweise konnte sich der Verein nicht für das Finale qualifizieren und musste mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen.

Nach der Fusion mit dem DTV Thayngen Anfangs 2003 und der Umsetzung des neu-en Trainingskonzepts unter der Gesamtlei-tung von Patrick Lobsiger wurde auch das Reckprogramm neu zusammengestellt. Erst-mals turnten am Reck vier Frauen mit, des-halb wurde auch die Leitung zwischen And-rea Bührer und Martial Saugy aufgeteilt.

Die ganze Wettkampfsaison hindurch, er-zielte die Gruppe sehr hohe Noten an allen Wettkämpfen. Dass mit dem Gesamtverein auch ein Turnfest gewonnen werden konnte, steigerte den Willen, auch an den Schweizer-meisterschaften erfolgreich zu sein. Doch zwei Wochen vor der SMV mussten sich die Thaynger am Vorbereitungswettkampf im zürcherischen Egg ganz klar dem TV Bucht-halen und dem TV Rüti geschlagen geben. War der Verein wirklich bereit, um vorne mit-zuturnen?

Unter der strahlenden Sonne im berni-schen Lyss turnten die Stangenvirtuosen eine tolle Übung ohne Fehler. Als Zweitplat-zierter der Vorrunde (wiederum hinter Bucht-halen) konnte man sich einen Finalplatz si-chern. Nach einer unbequemen und teilweise schlaflosen Nacht auf Luftmatratzen in einer Turnhalle, durfte der TVT am Sonntagmor-gen in die Turnarena einlaufen. Als Dritter der Vorrunde musste die FSG Serrières den Wett-kampf eröffnen. Die Neuenburger turnten um einiges besser als noch einen Tag zuvor und erreichten die hohe Note 9.37. Dies löste bei den vier Turnerinnen und neun Turnern aus Thayngen eine gewisse Nervosität aus. Doch entgegen allen Befürchtungen turnten die Reiater sehr synchron und sauber, so

dass mit lediglich 0.03 Punkten Vorsprung die Führung in den Kanton Schaffhausen ge-bracht werden konnte. Die Frage war nun, ob es die Stadtturner vom TV Buchthalen sind oder die aus der Landgemeinde Thayngen? In der Übung der nun turnenden Buchthaler schlichen sich einige kleine Fehler ein, so dass die Reiater bereits zu hoffen begannen. Als dann ein Turner der Buchthaler einen Übungsfehler turnte, waren viele fröhliche Gesichter bei den Konkurrenten auszuma-chen. Doch bereits an anderen Wettkämpfen musste der TVT die Erfahrung machen, dass Wertungsrichter über solche Fehler hinweg-sehen konnten. Deshalb war man nach dem Schlussbouquet der Stadtschaffhauser nicht sicher, ob es tatsächlich gereicht hat.

Als dann die Note 9.04 ausgerufen wur-de, war die Freude im Lager der Reiater sehr gross. Vierzehn Jahre nach dem letztmaligen Gewinn konnte der TV Thayngen sich wieder Schweizermeister nennen.

Seit Einführung der damaligen Schwei-zermeisterschaften im Sektionsturnen (im Jahre 1973) und der jetzigen Schweizermeis-terschaften im Vereinsturnen (im Jahr 2000) konnte sich der Turnverein Thayngen drei Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen sichern.

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Seit wann es genau die prestigeträchtige Kantonale Pendelstafette gibt, ist dem Schreibenden nicht bekannt. Jedoch, dass Wanderpokale seit etwa 25 Jahren über-durchschnittlich viele Stopps in Thayngen machen. Der Schaffhauser Turnverband (SHTV) organisiert alljährlich an den Ver-bandsmeisterschaften (SHVM) oder am Kantonalturnfest die Kantonale Pendelsta-fettenmeisterschaft. Diese sind jeweils inte-griert in die Schlussvorführungen der ent-sprechenden Anlässe. Auf dem Rasen läuft jeder Sprinter einer Mannschaft eine Distanz von 2 mal 50 Metern. Bei den Damen gibt’s nur eine Kategorie mit 8 Turnerinnen, wäh-rend es bei den Herren zwei Kategorien gibt – Kategorie A mit 12 Turnern und Kategorie B mit 8 Turnern.

Bemerkenswert sind vor allem die Leis-tungen der Damen, seit 1991 ist die Trophäe

Schnell, schneller, am schnellsten – Der TVTDie Konkurrenten sehen meist nur noch den Rücken der Thaynger Läufer. Diese gehören zu den schnellsten Sprintern im Kanton. Kein Wunder sind aktuell die beiden Wanderpokale der Kantonalen Pendelstafette im Trophäenschrank des Turnverein Thayngen zu finden.

zwölfmal an die Thayngerinnen gegangen. Lediglich in den Jahren 2001, 2005 und 2007 musste man sich mit einem zweiten oder dritten Platz begnügen. Während im Jahr 2000 die Kantonale Pendelstafette mangels Veranstalter nicht durchgeführt werden konnte, wurde im Jahr 2006 auf den Start verzichtet, da man mit dem eigenen Kanto-nalturnfest einen zu grossen Arbeitsaufwand hatte.

Dann war da aber noch das Jahr 2004. In Beringen führten die Turnerinnen aus dem Reiat überlegen vor der Konkurrenz, ein drit-ter Sieg in Serie zeichnete sich ab. Doch dann! Eine Turnerin stürzte und verletzte sich da-bei, somit war der Traum vom Hattrick vorü-ber.

Die gewaltige Siegesserie von 1991 bis 1999 wird wohl schwer wieder zu erreichen sein. Doch mit dem aktuellen Sieg in Wilchin-

gen zeigen die Thayngerinnen immer noch, dass die Entscheidung zum Gewinn des Pokals immer über sie führen wird.

Bei den Herren schaut die Bilanz nicht so makellos aus, dennoch gehören auch sie zu den Schnellsten im Kanton. Seit 1990 wurde der Pokal viermal nach Thayngen gebracht. Pech hatte man jedoch gleich dreimal. Im Jahr 1989 stürzte ein Sprinter, doch es wurde im-merhin noch der zweite Rang erlaufen. Einen vermeintlich überlegenen Sieg konnte man 1991 erreichen, doch aufgrund eines angeb-lichen Fehlstarts wurde der Verein zurück-versetzt. Im Jahr 1995 wurde man dann um lediglich drei Hundertstelsekunden geschla-gen. Und dies bei einer ungenauen Messme-thode …

Doch die Sprinterinnen und Sprinter sind nicht nur bei der Kantonalen Pendelstafette schnell wie der Blitz, sondern natürlich auch immer an den regulären Pendelstafetten (1 mal 80 Meter) im Rahmen von Turnfesten. Die Spitzennote von 29.97 konnte 1995 erreicht werden, während 1989 und 1991 eine 29.90 ersprintet wurde. Damals fehlten nur wenige Hundertstelsekunden zur Maximalnote.

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Einige Jahre lang versuchte sich der Turn-verein Thayngen auch im 1000-Meter-Lauf. Die Leistungen waren beachtlich. Unvergess-lich bleibt hier das Eidgenössische Turnfest in Luzern (1991), Andres Winzeler erinnert sich:

Joe Bürgi coachte die vierköpfige Truppe (Andres und Ruedi Winzeler, Peter Winzeler, Heinz Lenhard) dermassen gut, dass am ETF eine tolle Note (ca. 29.40) im Kilometerlauf erreicht wurde. Da diese vier Athleten auch im nächsten Wettkampfteil im Einsatz stan-den, mussten sie blitzschnell den Wett-kampfort wechseln: Mit Bus und rennend zu Fuss. Erschöpft vom 1000 Meter-Lauf und der anschliessenden Verschiebung, musste man sich für die Pendelstafette bereit ma-chen. Dort wurde dann die exzellente Note 29.90 ersprintet. Für den ganzen Verein war diese Note enorm wichtig, denn nach den Querelen aus dem Vorjahr und dem an-schliessenden Wechsel des Oberturners im Herbst 1990 brauchte es einen Erfolg. And-res meint, dass danach eine richtige Auf-bruchstimmung im Lager der Thaynger ge-herrscht hat, vor allem der «Greenhorn-Oberturner» Patrick Setz war sehr erleich-tert. Die Pendelstafette war in den folgenden Jahren immer ein Garant für Spitzenresultate.

Da die Stafette oft als Doppelprogramm ge-meldet war, seien die schnellen Beine der Thaynger doppelt wichtig gewesen, bemerkt Andres. Als ewige Konkurrenten nennt And-res den Turnverein Merishausen und Turne Schlaate. Dass aktuell der Pokal in der Obhut seines Vereins ist, macht ihn sehr stolz.

Mit einem Schmunzeln erinnert er sich an das Eidgenössische Turnfest in Frauenfeld (2007) zurück. Er war dort Startläufer, doch noch vor dem Startschuss wollte er losren-nen, er fiel in der Folge fast hin. Doch glückli-cherweise durfte er dann nochmals starten (ohne Punkteabzug). Bohler, wie er TVT-in-tern genannt wird, verrät aber auch, dass er bei dem zweiten Start zu viel Gras zwischen den Spikes der Nagelschuhe gehabt hat und er ansonsten sicherlich noch ein wenig schneller gewesen wäre.

Es ist zu hoffen, dass der Nachwuchs des TV Thayngen auch weiterhin zu den Schnells-ten im Kanton gehören wird und noch unzäh-lige Male der Pokal der Damen und Herren mit Weisswein gefüllt werden kann.

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Wenn sich das Jahr jeweils dem Ende zuneigt, naht der Zeitpunkt, an welchem die Thayn-ger Turnerfamilie noch einmal so richtig aktiv wird. Seit mehr als 25 Jahren steht das letzte vollständig im November liegende Wochen-ende für Turnsport, Erlebnis, Begeisterung und Geselligkeit. Gemeint ist die alljährliche Abendunterhaltung der gesamten Thaynger Turnerfamilie. Während der letzten 25 Jahre wurde den Zuschauern vom «Purzelbaum» über den Reigen, zum Doppelsalto am Reck, von kurzen Sketches bis hin zu Theaterstü-cken in mehreren Akten alles geboten was der Turnsport zu bieten hat. Als vermutlich zuverlässigste Konstante im Jahrespro-gramm bietet sich die Abendunterhaltung geradezu an, um im Spiegel der Zeit etwas genauer betrachtet zu werden.

Bevor die bewegte Geschichte des «Chränzlis» aufgearbeitet wird, hier ein kur-

Abendunterhaltung, Chränzli, TurnshowWas als Abendunterhaltung begann, ist heute eine Turnshow. Doch nicht nur der Name hat sich geändert, immer wieder wurde das Programm dem Geist der Zeit angepasst. Geblieben ist aber stets das Datum Ende November, die Begeisterung für den Turnsport und die Geselligkeit.

zer Rückblick auf die Konstanten dieses An-lasses. Über all die Jahre gleichgeblieben sind das Ziel, die Bedeutung und wie bereits er-wähnt das Datum des Events (manche be-haupten auch - die Speisekarte sowie die Diskussionen über Eintrittspreise und Vergü-tungen). Nach wie vor ist das Ziel der Abend-unterhaltung dem Turnsport eine Plattform zu bieten, um sich von all seinen Seiten und in seiner ganzen Breite einem interessierten Publikum zu präsentieren. Gerade für den Nachwuchs bildet die Abendunterhaltung den Höhepunkt des Jahres. Die Bedeutung für den Turnverein ist und bleibt eine zwei-fache. Erstens dient die Abendunterhaltung dem direkten Austausch mit der Bevölke-rung und prägt somit das gesellschaftliche Zusammenleben und zweitens dient sie der Finanzierung des Turnbetriebes der teilneh-menden Vereine und Riegen.

Wie praktisch kein anderer Anlass des TVT reflektiert die Abendunterhaltung den vereinsinternen und gesellschaftlichen Wan-del der letzten Jahre. Nicht nur, dass der Na-me den jeweiligen gesellschaftlichen Trends angepasst wurde, nein auch die gesamte Konzeption sowie die Inhalte wurden mehr-mals überarbeitet und adaptiert. So wurde aus der Abendunterhaltung das Chränzli und seit 2004 die Turnshow. Rückblickend las-sen sich drei konzeptionell eigenständige Zeitabschnitte identifizieren.

1984-1988Das Konzept der damaligen Unterhal-

tungsprogramme konzentrierte sich auf den Samstag, wobei man Mittags eine Kindervor-stellung und Abends das komplette Pro-gramm darbot. Anschliessend an das Pro-gramm lud jeweils eine Live-Musik die Zu-schauer zum Tanz. Insgesamt stand die Abendunterhaltung im Zeichen der Gesellig-keit und des gemeinsamen Dorflebens. Er-wähnenswert erscheint das Jahr 1988 wo die Unterhaltung ganz im Zeichen der 60 Jahr Feier des DTV stand. Die Preise für den Ein-

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tritt als auch das Saalabzeichen betrugen damals 3.50 Franken. Rückläufige Zuschau-erzahlen und Einnahmen erforderten jedoch Massnahmen und so wurde entschieden, der Unterhaltung jeweils ein Motto zu geben und das Konzept an die Bedürfnisse der Zuschau-er anzupassen.

1989-1999Das neue Konzept des Chränzli sah einen

Tanzabend am Samstag und die eigentliche Vorstellung mit anschliessendem Theater am Sonntagnachmittag vor. Das erste Motto lautete «Ohne Fleiss kein Preis!» . Die ge-kürzte Abendvorstellung wurde vom TV, DTV, FTV, MR und dem Jazz bestritten. Das Chränzli von 1990 ist vor allem aus organisa-torischer Hinsicht erwähnenswert. Unter der Leitung des OK Präsidenten Ernst Hübscher gelang es dem DTV nach zähem Ringen, als gleichberechtigter Mitorganisator an der Durchführung des Chränzlis zu partizipieren. Bisher waren die Turnerinnen des DTV ledig-lich Mitarbeiterinnen und wurden anhand des geleisteten Arbeitsaufwandes entschä-digt. Von nun an wurde sowohl die Arbeits-leistung als auch der Gewinn gleichmässig aufgeteilt. In den Protokollen zu diesem Zu-sammenschluss finden sich die Worte: «Die

Zusammenarbeit zwischen TV und DTV stiess auf ein positives Echo.» Konzeptionell wurden die Feldberger Spitzbuben angeheu-ert welche mit dem unvergesslichen Hansi das Publikum zum verweilen animieren soll-ten.

Das Jahr 1993 ging in die Geschichte ein. Der Turnverein, führte den legendären To-tentanz auf. Die gespenstischen Skelete wel-che im total abgedunkelten Reckensaal strahlend weiss leuchteten (UV-Technologie sei Dank), zogen nicht nur die Zuschauer in ihren Bann, sondern auch einige Leserbriefe im lokalen Heimatblatt nach sich. 1994 be-wiesen die Thaynger Turnerinnen und Turner einmal mehr ihren einmaligen Geschäftssinn und organisierten direkt im Anschluss an die Fusions-DV des Schaffhauser Turnverban-des das Chränzli im selben Saal. Dadurch waren hohe Zuschauerzahlen und Einnah-men garantiert. 1995 schlug die Stunde der «Magic House Music Bar», welche fortan ein zentrales Element für den finanziellen Erfolg des Chränzlis bildete. Bekannt für seine mu-tigen Turner zeigte der TV im Jahre 1997 eine Vorführung am eigens dafür konstruierten Doppelreck (geschweisst by Peter Winzeler). Dieses hielt jedoch den extremen Belastun-gen nicht statt weshalb es zu einem spekta-

kulären, aber zum Glück glimpflich abgelau-fenen Sturz des Jungturners Martial Saugy kam. 1998, nach Jahren der rückläufigen Zu-schauerzahlen, betraten die Lobinskis (Pat-rick Lobsiger & Urs Schöttli) unter der Regie von Martina Meister die Showbühne. Das le-gendäre TVT Komiker-Duo brachte die Mas-sen zum brüllen und sorgte während vier Jahren für ausverkaufte Ränge. Unvergessen ist der Running Gag mit dem italienischen Spaghetti-Kellner und der netten alten Da-me. Ebenfalls ein Novum in diesen Jahren war die Erstellung eines vordefinierten Einsatz-planes. Das System der Selbsteinschreibung hatte ausgedient.

2000-2008 Die Erfolgsstory der Lobinskis, kombiniert mit dem damaligen Boom der Magic House Music Bar, führte zu dermassen überfüllten Zuschauerrängen, dass sich das OK erneut zu einem Konzeptwechsel gezwungen sah. Unter der Leitung des OK Präsidenten Chris-tian Müller wurde beschlossen, eine dritte Aufführung zu lancieren. Neu gab es zwei Abendvorstellungen am Freitag (Einheimi-sche/Tanz) und Samstag (Externe/Bar), so-wie eine Kindervorstellung am Samstag-nachmittag. Somit hatte man am Sonntag

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genügend Zeit für die aufwändigen Aufräum-arbeiten. 2002 verabschiedeten sich Patrick Lobsiger und Martina Winzeler als Chifflers von der Bühne und der TV zeigte eine Vor-führung am eigens dafür konstruierten Drei-fachreck, welches diesmal standhielt. Das Überangebot an Bars und Events im Kanton führte auch beim Chränzli für einen Rück-gang der Zuschauerzahlen und Barbesucher, weshalb das OK 2004 die Turnshow ausrief. Dabei sollte der Fokus wieder vor allem auf das Turnen gerichtet werden. Deshalb wur-den hochkarätige externe Vereine engagiert, um die lokale Turnerfamilie zu ergänzen. In-tegriert in die Turnshow 2006 feiert die Ju-gendriege ihr 75 jähriges Bestehen. 2008 betraten mit den zweitklassigen Moderato-ren Lädi&Russi (Adrian Müller & Sandro Rus-senberger) zwei Komiker die Bühne, die das Publikum begeisterten und deren Erfolgsge-schichte noch ganz am Anfang steht.

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Luxuriöse wollten wir an der Turnfahrt nächtigen und dafür wählten wir das Hotel Schatzalp aus. Bereits bei der Ankunft benahmen sich jedoch einige unserer Leute nicht sonderlich zivilisiert (auf Details wird an dieser Stelle verzichtet). Später nahmen wir das Hallenbad in Beschlag und übten einige Kunststücke zum Leidwesen der anderen Hotelgäste. Unser Leiter musste deshalb am nächsten Morgen mit dem Hotelmanagement die Wogen glätten. Doch dies half alles nichts, denn ein Turner zündete fast gleichzeitig vor dem besetzen Frühstückssaal einen Böller. Alle Gäste erschraken enorm und der Verein tat gut daran, abzureisen.

Auf der anschliessenden Wanderung über Landwies zum Strela-pass kamen wir an einigen Baumaschinen vorbei. Jedem Büetzer und auch unseren Bauern klopfte das Herz höher, so dass man gemeinsam

versuchte, diese Maschinen in Betrieb zu nehmen. Meist gelang dies auch sehr gut, doch der Schalter, Knopf oder Schlüssel zum Ausschalten wurde nie gefunden…

Als der Durst allmählich grösser wurde, suchten wir nach einem Restaurant. Endlich hatten wir eines gefunden, doch wir wurden regelrecht vor der Tür stehen gelassen. Dies aufgrund unseres Schaffhauser Dialekts. Haben wir uns im Hotel wirklich so schlimm benommen, so dass dieser alle Restaurants in Davos über uns informierte?

Nein, in der besagten Gaststätte logierte zuvor ein anderer Verein aus dem Schaffhausischen und der hatte sich noch ungebührender verhalten als wir. Der Lokalbesitzer hatte somit enorme Ängste, dass die Schaffhauser Turner nochmals zurückgekommen sind und deswegen verschloss er sämtliche Türen…

Anekdoten die sich halten II Die unerwünschten Gäste aus Schaffhausen

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Begonnen hat alles mit der 1000 Jahr Feier der Gemeinde Thayngen. Unter der Leitung des frisch gewählten Präsidenten Andres Winzeler entschied man sich ohne Zögern für das aktive Mitwirken des TVT/DTV am gros-sen Dorffest. Schnell war klar, dass man sich der Bevölkerung von der geselligen Seite präsentieren wollte und was lag da näher als eine Bar zu betreiben? Festen und Erfolge feiern gehört ja seit jeher zu den Kernkompe-tenzen des Turnvereins. Die Bildung eines OK ging schnell und reibungslos über die Bühne und mit Hanspeter Schalch, Marcel Ogg, Bea-trice Bührer und Vreni Meier fand sich ein starkes und kompetentes Team. Als Ort des Geschehens wählte man die «alte» Scheune von Bernhard Ogg, am Eck zwischen dem Lammschulhaus und der katholischen Kir-che. Passend zur Location taufte man die Bar auf den Namen «Villa zum wahnsinnigen

Money, money – Wie der TVT sein Geld verdientDie Zeitspanne von 1995-2002 steht aus organisatorischer Sicht im Zeichen der Barbesucher und des Partyvolkes. Sie ist dabei auch für die gute heutige Finanzlage des TVT verantwortlich, weshalb dieser Phase ein eigener Hintergrundbericht gewidmet werden soll.

Lamm», inspiriert durch bestehende Lokale und einer aktuellen Hitparaden-CD. Die Vi-sion von Hanspeter und Marcel war es, dem Publikum ein unvergessliches Erlebnis zu bieten, weshalb ein besonders aufwändiges und mutiges Konzept ausgearbeitet wurde. Um die Höhe des Raumes auszunutzen, entschied man sich zum ein-maligen Einbau einer zweiten Ebene in Form einer Passage mit Brücke und einer kleinen Plattform, von wo aus die Gäs-te auf die Men-

ge hinunter schauen konnten. Unvergesslich ist die schöne Holzkonstruktion entlang den Wänden mit ihrer romantischen Holzbrücke als Verbindungsteil. Beim aufwändigen Bau-projekt kam die gesamte Breite der berufli-chen Kompetenzen von TV/DTV Mitgliedern zum Tragen. Egal ob Schreiner, Schlosser, Spengler, Zimmermann, Bauer, Beamter oder Geschäftsmann, jeder brachte seine Kompe-tenzen gewinnbringend in das Projekt ein. Wer könnte wohl die Kupferkonstruktion von Ruedi Lenhard vergessen, über deren Rinnen

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und Rohre die Eiswürfel ihren Weg durch das Fenster hinunter in den Eisbottich fanden? Bei bestem Herbstwetter stürmte das Party-volk in die Bar und liess die «Villa zum wahn-sinnigen Lamm» schier bersten. Zu den da-mals gerade aufkommenden Partyhit-CDs feierte man zu Songs wie: Ein Bett im Korn-feld ( Jürgen Drews), Kleine Maus (Das Mo-dul) oder Saurierfrau (Der grosse Klaus). Mit der aussergewöhnlichen Bar traf der TVT das Bedürfnis nach Festen, Spass, Freude und Ausgelassenheit so gut, dass man dem Pub-likumsansturm fast nicht gewachsen war. Bereits nach dem ersten Abend war der Ge-tränkevorrat, welcher für drei Tage geplant war, ausverkauft. Apropos Getränke wer er-innert sich noch an die In-Drinks wie «Kleiner Feigling», «Hoppers Hooch» oder die Lancie-rung des First Cool Biers?

Die Partys danach (1995-2002)Überwältigt vom Erfolg der «Villa zum

wahnsinnigen Lamm» registrierten die ge-wieften Turner des TVT schnell, dass das Konzept einer «wahnsinnigen» Bar das Pub-likum auch in Zukunft in Scharen anziehen würde. Allen Beteiligten war klar, dass man von nun an einen Ruf zu verlieren hatte, soll-ten die folgenden Anlässe nicht an die Erwar-

tungen der 1000 Jahr Feier anknüpfen. So entschied man sich, noch im selben Jahr das Barkonzept ins Chränzli zu integrieren. Als Örtlichkeit wählte man den damaligen Schwingkeller unter der Reckenturnhalle. Unter dem Motto «Baustelle» zog man zwi-schen dem Teil mit Sägemehl und dem Rest des Raumes eine Wand aus Schalltafeln hoch und errichtete eine kleine Bar-Theke, welche ums Eck von Waschtrog zu Sprossenwand reichte. Man schenkte Drinks in Gläsern aus und abgewaschen wurde von Hand. Wie sich aber herausstellen sollte, war der Raum viel zu klein um dem Ansturm des nach Party dürstendem Volke stand zu halten. Zeitweise stauten sich die Menschenmassen bis vor den Turnhalleneingang.

Unter der Leitung von Martin Müller und Ruedi Winzeler sollte sich dieses Barkonzept in den nächsten Jahren zu einer unglaubli-chen Erfolgsstory ausweiten. Zuerst wurde dem Barprojekt ein ansprechender Name verpasst und ein entsprechendes Logo kre-iert. Keiner der Beiden erinnert sich, wie man auf den Namen «Magic House Music Bar» ge-kommen ist, welcher sich über die Jahre zu einer eigentlichen Marke entwickelt hat. 1996 vergrösserte man die Barfläche in dem man die Hälfte des Sägemehls überbaute

und verbesserte die bestehende Infrastruk-tur. Doch auch dieses Mal stiess die Bar an ihre Kapazitätsgrenzen. Es war klar, dass man im nächsten Jahr die gesamte Fläche des Raumes nutzen musste. Die Nachfrage nach Feiern war so gross, dass sich der TVT entschied, die Bar auch an der Chilbi (2 bis 3 Wochen) vor dem Chränzli und eine Woche danach als Chlausparty zu führen.

Die erste «grosse» Magic House Music Bar stand unter dem Motto «Kuhstall», wes-halb man ein komplettes Scheunenvordach in der Bar aufbaute. Gleichzeitig wurde je-doch auch erkannt, dass der Schwingkeller selbst nicht für diese Menschenmassen aus-gelegt war. Mit nur einer Tür, die man über ein kleine Treppe erreichte, konnte die Sicher-heit der bis zu 300 Besucher in keinster Wei-se gewährleistet werden. Feuerpolizeiliche Bedenken und grosse Überzeugungskünste des damaligen OKs unter der Leitung von Andres Winzeler führten dazu, dass sich die Gemeinde bereit erklärte, 1997 zwischen Chilbi und Chränzli einen Notausgang in den Schwingkeller zu brechen. Dieser wurde auch sogleich ein erstes Mal benötigt, als am Chränzli 97 ein Besucher Tränengas ver-sprühte und die Bar vorübergehend evaku-iert werden musste.

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1998 erhielt man die Erlaubnis, dem Schwingkeller ein komplett neues Gesicht zu geben. Stefan Dosenbach und Jeanine Stiel zauberten mit Airbrush-Technologie die New Yorker Skyline und den Sternenhimmel auf Wände und Decke des Schwingkellers. Ein weiterer Höhepunkt bildete das aus einem halben Auto bestehende DJ Pult. 1999 führ-ten die stetig steigenden Zuschauermassen dazu, dass man vor dem Schwingkeller ein Zelt aufstellen musste. Mittlerweile waren auch erhöhte Sicherheitsmassnahmen not-wendig geworden, welche von Türstehern und Hundepatrouillen durchgesetzt wurden. Der zunehmende Lärm führte 2001 dazu, dass die Bar in die Reckenturnhalle verlegt wurde. Das DJ Pult war ein komplettes Mini-Holzhaus. 2002 setzte sich der rückläufige Besucher- und Umsatztrend fort, der auch das Ende dieser grossartigen Episode be-deutete.

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Eine Anekdote wert ist sicher die Turnfahrt vom 15. und 16. September 1990. Damals führte die Reise ins Appenzellerland. Und organisiert hatte sie der heutige Gemeindepräsident von Thayngen: Das langjährige TVT-Mitglied Beni Müller. Ausgangspunkt war Thayngen, von wo es über Winterthur nach Brülisau ging. Die Aussicht vom Hohen Kasten, wohin man mit der Seilbahn gelangt war, und der folgenden Gratwanderung über den Kastensattel, konnte wegen des schlechten Wetters nicht genossen werden. Aber man hatte, begünstig durch den glitschigen Weg, immer etwas zu lachen. Schon am Samstag waren gewisse Turner, bedingt durch den Weg, aber auch bedingt durch längere Aufenthalte in den Restaurants, immer etwas zurückgeblieben. Am Sonntag verschlimmerte sich dies so sehr, dass

die langsamere Gruppe nach der Wanderung von Gais nach Oberegg dort das Postauto nach Heiden und somit auch den Zug nach Hause verpasste. Aber auch bei der ersten Gruppe lief nicht alles optimal: Sie verlief sich nämlich kurz vor Oberegg und verpasste das Postauto ebenfalls. In Privatautos fuhren sie nach Heiden, stiegen dort in den Zug nach Rorschach und warteten dort auf die zweite Gruppe. Diese liess aber auf sich warten und so kam es, dass nicht alle Turner zur gleichen Zeit in Thayngen ankamen. Wenigstens entschuldigte sich die zweite Gruppe später beim Organisator. Dieser meinte, dass sie nur zum Ärgern so langsam gewandert seien, um seine Organisation schlecht zu machen. Nun – zum Schluss kamen alle heil in Thayngen an und Beni Müller startete danach seine politische Karriere.

Anekdoten die sich halten III Lieber eine Gemeinde führen als den TVT

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In seiner langen Vereinsgeschichte war das Organisieren von grösseren Anlässen immer ein Höhepunkt. Zwar konnte das Eidgenössi-sche noch nie nach Thayngen gebracht wer-den, aber sowohl Kantonale Turnfeste, wie auch Schwingertage, Verbandsmeisterschaf-ten, Gerätetage und vieles mehr wurden vom TV Thayngen organisiert. Wenn man nur die letzten 25 Jahre betrachtet, sticht sicherlich das KTF 2006 heraus. An den Wochenenden vom 17. und 24. Juni 2006 starteten rund 1700 Turnerinnen und Turner aus dem gan-zen Kanton Schaffhausen und weiteren Kan-tonen der Deutschschweiz am Kantonalturn-fest in Thayngen. Entschieden, das KTF durchzuführen hatte man sich an einer aus-serordentlichen Generalversammlung im Frühling 2004. Von da an liefen die Vorberei-tungen. Als Präsident des OKs stellte sich Alex Muhl zur Verfügung. Er war auch schon

Planen, chrampfen, feiern – turnfest06.shDer Turnverein Thayngen ist ein reger Organisator von Anlässen. Höhepunkt war in den letzten Jahren aber mit Bestimmtheit das Kantonalturnfest 06. Die Teilnehmerzahlen blieben zwar unter den Erwartungen, trotzdem war es ein schönes Fest – auch dank der Zusammenarbeit mit dem TV Unterer Reiat.

OK-Präsident der SHVM im Juni 2003 gewe-sen. Doch vergleichen könne man diese zwei Anlässe nur schon wegen der Grösse nicht, so Alex. Das restliche OK bestand mehrheit-lich aus erfahrenen Turnern: Viele von ihnen waren jahrelang im TV gewesen und waren nun in der Männerriege oder der Frauengym aktiv. Für sie war es die letzte grosse Heraus-forderung, ein Abschluss.

Eine der Hauptaufgaben bestand darin, ge-nügend Land für die Leichtathletik bereitzu-stellen. Dafür wurde eine grosse Fläche Feld zwischen dem Sportplatz Stockwiesen und dem Zoll gepachtet und mit speziellem Rasen angesät. Diese Arbeiten waren schon weit fort-geschritten, als die Anmeldefrist für das Turn-fest ablief. Jetzt kam ein Problem auf: Weil in diesem Jahr ausserordentlich viele Turnfeste am gleichen Datum stattfanden, hatten sich nur rund 1700 statt der erwarteten 3000 Teil-

nehmer angemeldet. Im ersten Schock kamen schon Meinungen auf, man müsse das KTF ab-sagen, und eine SHVM daraus machen. Doch die schon getätigten Ausgaben, das ganze Sponsoring, aber auch grundsätzlich das Ziel, einen sozialen und kulturellen Beitrag an die Region zu leisten, führten zur Entscheidung, doch ein grosses Turnfest durchzuführen.

Am 10. Mai 2006 folgte dann mit dem Aufstellen des Werbeturmes der Startschuss zum KTF 06. In den folgenden Wochen wur-den die Anlagen eingerichtet. 930 Freiwillige aus 83 Vereinen halfen, das KTF 06 zu einem super Ereignis zu machen. Vor allem die Putz-equipen, die die Abfalleimer immer wieder leerten, waren ein Erfolg. Ein Gewinn von 103456 Franken konnte erwirtschaftet wer-den. Über die Hälfte dieses Geldes floss wie-der an die mithelfenden Vereine zurück, denen auf diese Weise Danke gesagt werden konnte. OK–Präsident Alex Muhl findet, dass das KTF 06 eine gute Erinnerung hinterlässt. Gerade auch die Zusammenarbeit mit dem TV Unterer Reiat war eine schöne Erfahrung. Vielleicht hat diese sogar etwas zur späteren Fusion der fünf Dörfer beigetragen.

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Heute gibt es wohl nichts selbstverständli-cheres als Frauen und Männer, die zusam-men in Sektionen turnen, zusammen trainie-ren, zusammen an Wettkämpfe gehen. Tur-nen ist schliesslich Turnen. So einfach das heute klingt, so schwierig sind Fusionsge-schichten im Alltag – nicht nur auf Vereins- sondern auch auf Verbandsebene. So began-nen der Eidgenössische Turnverband und der Schweizerische Frauenturnverband be-reits 1970 Gespräche zu führen über einen Einheitsverband. Die Gründung des Schwei-zerischen Turnverbandes erfolgte aber erst 15 Jahre später. Eine solange Zeitspanne brauchten der TV und der DTV Thayngen zwar nicht, bis sie zur Fusion bereit waren. Doch wenn man heute zurückblickt und sieht, dass die Trainingsgemeinschaft im De-zember 1997 gestartet, die Fusion schliess-lich aber erst im Januar 2003 vollzogen wur-

Aus zwei mach eins – Eine emotionale SacheDer Zusammenschluss zwischen DTV und TV erfolgte am 24. Januar 2003: Der DTV wurde nach 75 Jahren aufgelöst, die Turnerinnen in den TV aufgenommen. Die Fusion erfolgte ohne Widerspruch. Hoch gingen die Emotionen viel früher, als sich die Turner noch vor der «Verweichlichung» fürchteten.

de, wundert sich doch mancher der damals beteiligten Exponenten über die Zeit, die da-zwischen verstrich.

Alex Muhl gilt als «Vater der Fusion». Zwischen 1995 und 1997 war er TK-Chef des Turnvereins. Und es war unter seiner Ägide, als am Eidgenössischen Turnfest in Bern erstmals vier Turnerinnen des DTV im Sprungprogramm des TV mitwirkten. Rück-blickend war dies die Initialzündung. Später turnten auch einige Turner beim DTV an den Schaukelringen mit. So kam man sich näher – allerdings nur langsam. Für Alex Muhl war immer klar, dass ein Zusammengehen der Vereine Vorteile bringt. Von Synergieffekten spricht er in Bezug auf die Leiter oder die Or-ganisation. In seinen Überlegungen spielten aber auch immer weniger harte Faktoren eine Rechnung. So arbeitete er in der Jugend-kommission des Schaffhauser Turnverban-

des immer mit Frauen zusammen – eine be-reichernde Sache wie er fand, weil Frauen andere Ideen einbringen, weniger stur sind und auch andere Eignungen und Neigungen haben. Und schliesslich war der Turnverein auch immer wieder auf die Unterstützung des DTV angewiesen. Bei der Organisation von diversen Anlässen und besonders stark beim Chränzli. Früher waren die Turnerinnen des DTV stets nur «Helferinnen». Von Gleich-berechtigung – auch finanziell – keine Spur. Mühsam wurde jeweils ein Verteilschlüssel ausgehandelt, ehe die Frauen 1990 zu gleich-berechtigten Mitorganisatoren des Chränzli wurden. Der TV war also jahrzehntelang der führende Verein im Dorf: Turnerisch, finan-ziell, als Organisator. Die Frauen wurden in erster Linie zum helfen gebraucht, sie waren «gebrannte Kinder» wie sich Alex Muhl aus-drückt.

Vielleicht lag es an dieser traditionellen Vormachtstellung des TV, dass sich die Tur-ner gegenüber einem Zusammenschluss weit skeptischer zeigten als die Frauen. Beim DTV kam hinzu, dass auf die GV 1998 gleich sieben Turnerinnen – Zugpferde in allen Be-

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langen – aus dem Verein austraten um «eine gemütlichere Gangart» einzulegen. Im DTV vollzog sich also einen Generationenwechsel und die junge Garde zeigte sich durchaus of-fen gegenüber dem Turnverein.

Der Widerstand im TV war grösser, als im Dezember 1997 die Trainingsgemeinschaft gegründet wurde. Es formierte sich eine «Wi-derstandsbewegung». Sie nannte sich «Ast – Alte Sektion Turnverein Thayngen». Ihre Mitglieder: Patrick Lobsiger, Patrick Setz, Ivo Tognella, Christoph Meister und Jonas Weg-mann. Das ganze war alles andere als ein konspirativer Geheimbund. Ihre Ziele lagen offen: Sie wollten die «Verweichlichung» des TV verhindern, auch künftig lieber «Ab-eschüsserlis» und Fussball spielen statt Gymnastik zu turnen und sowieso würden die Frauen zu viel Quatschen. Sinnbildlich dafür stand der unterschiedliche Trainings-beginn der beiden Vereine: Im TV stand Mann zum Appell auf die Linie, im DTV sass Frau im Kreis. Die Provokation hatte die «Ast» da-mals im Blut. Im Training erschienen die fünf Männer im eigens kreierten T-Shirt. «Ast» stand auf der Vorderseite, «mmm, schiss-dräck, bäh» – eine Zeile aus einem Lied von Florian Ast – auf der Rückseite. Für Alex Muhl ist bis heute unerklärlich, weshalb gerade die

jungen Turner mit einer derart «altmodi-schen» Einstellung opponierten. Immerhin, die «Ast» kam irgendwann zum Schluss, dass es besser sei, konstruktiv zu Verbesse-rungen beizutragen als das Näherkommen der Vereine zu verhindern.

Das war letztlich ein nützlicher Ansatz: Denn gute Vorschläge brauchte die Trainings-gemeinschaft dringend. Die Kinderkrankhei-ten waren schwerwiegend. Im Sommer 1998 entschied man sich an einem Turnstand zwar für die Fortführung der Trainingsgemein-schaft, doch die Diskussion war hitzig, eine Reihe von Problemen wurden identifiziert. So seien es zu viele Leute für ein gutes Trai-ning, leistungsmässig würde zu wenig gefor-dert, mit den Frauen könne man nicht richtig spielen, die Trainingszeiten würden nicht ein-gehalten und die Turnerinnen und Turner seien zu wenig selbstdiszipliniert. Die «Ast» suchte nach Lösungen für diese Probleme und entwickelte ein neues Trainingskonzept. Im Kern ging es darum, die Trainings mehr auf Leistung auszurichten. Spartentrainings lau-tete ihre Losung. DTV und TV akzeptierten an ihren GVs das neue Konzept.

Nicht alles wurde dadurch besser. Es folgte eine Phase des ausprobieren, des kon-solidieren auf der turnerischen Ebene. Und

deshalb verfloss wohl einige Zeit, bis auch der Zusammenschluss auf Vereinsebene ein Thema wurde – und dieser lag auf der Hand. Denn wenn zwei Vereine zusammen trainie-ren, Wettkämpfe bestreiten und Anlässe or-ganisieren besteht ein hoher Koordinations-bedarf auch zwischen den Vorständen. «Chrigel und ich mussten alles miteinander absprechen», erinnert sich Nadja Bührer, die letzte Präsidentin des DTV. Die Vorteile einer Fusion waren für sie offensichtlich: Ein Vor-stand genügt. Und damit sinkt natürlich auch der Personalbedarf. Es war schliesslich Chris-tian Müller, der die Fusionsverhandlungen ins Laufen brachte. An den GVs im Jahr 2001 wird das Thema erstmals aufgegriffen, ein Jahr später stimmen die beiden Vereine einer Fusion zu und noch ein Jahr später wird der DTV aufgelöst. Die Turnerinnen werden noch am gleichen Abend in den TV aufgenommen. Sechs Jahre später ist man sich einig, dass sich die Fusion ausbezahlt hat. «Die Frauen sind gut integriert und übernehmen auch Verantwortung», sagt Alex Muhl. «Der Verein ist im sportlichen Bereich vielfältiger gewor-den», sagt Patrick Lobsiger. Und schliesslich führt mit Christoph Meister ein ehemaliger Oppositioneller den Verein – fürwahr ein gu-tes Zeichen.

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Es muss das Jahr 1928 gewesen sein, als der Damenturnverein Thayngen von Fritz Schöni gegründet wurde und dem Kant. Frauenturn-verband beitrat. Die Dokumente aus den Gründerjahren sind allerdings rar, fein säu-berlich dokumentiert sind die Vereinsbelan-ge dafür ab den Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

Unter anderem dank dem «Thäynger Tur-ner» – dem ersten Vereinsheft der turnen-den Vereine Thayngen. Herausgegeben das erste Mal im Kriegsjahr 1945 und das war kein Zufall. Der Turnverein sah sich vom zweiten Weltkrieg besonders stark betrof-fen, weil Leiter und junge Mitglieder dem Va-terland dienen mussten. Und so drohte das «gemeinsame Band» lockerer zu werden. Mit dem Vereinsheft wollte man die «Freun-de, die nicht immer die Turnstunden besu-chen können, dennoch mit ihrem heimatli-

Als es den DTV noch gab – Ein Rückblick75 Jahre lang war der DTV Thayngen ein eigenständiger Verein – ehe er aufgelöst und die Turnerinnen in den TV integriert wurden. Damit wurde die Geschichte des DTV ein Teil des Turnvereins. Es ist eine erfolgreiche Geschichte, in der Sport und Leistung im Laufe der Jahre immer mehr Platz einnahmen.

chen Turnverein und mit ihren Kameraden verbinden». Hans Sigrist, Leiter und Präsi-dent der Damenriege schrieb in seinem Be-richt, dass die «Arbeit in Laufschulung, Gerä-teturnen und fröhlichem Spiel» bestand. Doch nebst dieser «Arbeit» und der Teilnah-me am kantonalen Frauenturntag in Neun-kirch kam auch das gesellschaftliche nicht zu kurz. Sigrist berichtet von einem «Süssmost-bummel»: Zu den Klängen einer Handorgel zogen die Turnerinnen nach Bibern. Ein Jahr später fand der Kantonale Frauenturntag in Thayngen statt. Doch der Turnverein Thayn-gen hatte es abgelehnt, den Anlass zu orga-nisieren. Stattdessen sprang die Männerrie-ge in die Bresche, zunächst allerdings mit «grossem Pessimismus». Sie ahnten grosse Spesen und wenig Einnahmen – belohnt wurden sie stattdessen aber mit einem «er-freulichen finanziellen Erfolg.» 1947 über-

nahm mit Annemarie Häfeli eine Frau das Zepter von Fritz Schöni Jun. als Präsidentin der Damenriege. Höhepunkt des Jahres war die Teilnahme am Schweizerischen Frauen-turntag in Bern – dem weiblichen Pendant zum Eidg. Turnfest.

Vereine erleben Höhen und Tiefen, so auch der DTV. An der GV 1949 sprach die Prä-sidentin Nelly Werner von einem schwierigen Jahr, beinahe das «Ende unseres Vereins» stand bevor. Den Grund ortete sie in einem Mangel an Kameradschaft und Vertrauen. Schwierig auch das Verhältnis zum Turnver-ein. Die Damen beharrten auf einem Beitrag von 100 Franken für einen Auftritt am Kant. Kunstturnertag. Nur unter dieser Bedingung waren die Turnerinnen bereit, an der Abend-unterhaltung aufzutreten. Dies dafür aber gratis, obschon es «in unserer Kasse noch einigen Platz hätte». Erwähnt wird zudem die Teilnahme am Festumzug anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des Damenturnverein Schleitheim: «Wir traten mit Knorr-Propa-ganda-Artikeln auf, die uns bei der Prämie-rung eine kleine Anerkennung einbrachten.» Die Probleme im Verein hielten auch im

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nächsten Jahr an. Zwei Vorstandsmitglieder demissionierten während dem Jahr, und der 1948 vom Turnverein eingesetzte Leiter Fritz Schöni Jun. rief die Turnerinnen auf zu lernen sich zu verstehen und falls es nicht anders gehe Unstimmigkeiten «anständig und ohne nachtragend zu sein» zu erledigen und nicht etwa «schnell böse und hässig zu sein». Überdies bemängelte der Leiter, dass die Korballspielerinnen reklamieren, statt sich dem Schiedsrichter «willig zu unterziehen».

1950 gründet der DTV die Mädchenriege, die mit 22 Turnerinnen startet. Besonders überdies: Im Januar wurde der Turnbetrieb während drei Wochen eingestellt. Der Grund dafür: Die Maul und Klauenseuche war in Thayngen ausgebrochen.

Verzweiflung 1952: Fritz Schöni gab die Leitung aus beruflichen Gründen ab. Die Zahl der Turnerinnen, die am Training teilnahmen, sank auf vier bis fünf ab. Ein neuer Trainer aus den Reihen des Turnvereins musst her. Erwin Bernath traute sich die Aufgabe zu – aber erst nach einem achttägigen Leiterkurs in Schaffhausen. Das Jahr 1955 stand ganz im Zeichen des Eidg. Turnfestes in Zürich. Sport-lich brillierten die Turnerinnen nicht. Sie wa-ren gar froh, dass der Leiter erst am Nach-mittag anreiste: So hatte er die «schlechte

Leistung in der Pendelstafette nicht anzuse-hen. Im Volleyball lief es dann einiges besser – und das Fest am Abend machte wohl Spass. Viele Worte darüber verliert die Präsidentin in ihrem Jahresbericht nicht. Sie schreibt le-diglich «so nebenbei möchte ich bemerken, dass bis morgen sieben Uhr alle das Nacht-lager wieder gefunden hatten». 1958 fand das Kant. Turnfest in Thayngen statt. Wie die Turnerinnen sportlich abschnitten ist dem Jahresbericht nicht zu entnehmen. Dafür, dass die Wahl der sechs Ehrendamen am meisten zu diskutieren gab und dass das Turnfest zu «Ebbe im Portmonnaie» führte, weshalb die Turnfahrt ins Wasser fiel. Um die Vereinskasse wieder aufzubessern, führte der DTV im September 1960 den Kant. Spiel- und Schwimmtag durch. Das Geld musste indes hart erarbeitet werden – «Turnerinnen vielleicht das erste Mal mit Hammer und Zange in der Hand, konnten nach einigen Misserfolgen bald mit Werkzeug umgehen.» Höhepunkt des Jahres 1963 war die Teilnah-me an den eidg. Frauenturntagen in Luzern. 15 Turnerinnen spielten Korbball und mach-ten mit beim Stafettenlauf. Ins Wasser fielen hingegen die allg. Übungen. Seit Jahren ge-hört der DTV mit seinen Vorführungen zum festen Bestandteil des Chränzli. Ab 1966

turnten die Damen aber nicht nur, sie durften zu ihrer Freude eine Kaffeestube betreiben – ein grosser Erfolg, auch für die Vereinskas-se. 1972 siegte der TV Thayngen am Eidg. Turnfest in Aarau. Die Damen gratulierten herzlich, selbst waren sie aber nicht von der Partie. Die Präsidentin hielt denn auch im Jahresbericht fest: «In unserem Verein wird auch Wacker geturnt. Zwar geschieht es meist ohne grossen sportlichen Ehrgeiz, son-dern einfach um fit, beweglich und jung zu bleiben.» Ein Jahr später organisierte der DTV den Mädchenriegentag in Thayngen. Rege benutzt wurde auch in diesem Jahr die Ausbildungsmöglichkeiten des Turnverban-des. Fritz Schöni Jun. war während 25 Jahren für die Mädchenriege Thayngen aktiv, zu-nächst als Leiter, später als Präsident der Kommission. 1975 beendet er diese Ära – ein Wort das sicher nicht zu hoch gegriffen ist. Zwei Jahre später organisierte der TV Thayn-gen das Kant. Turnfest. Als Höhepunkt des Festes bezeichneten die Turnerinnen die allg. Übungen vom Sonntag. Im Oktober 1978 fei-erte der DTV sein 50-jähriges Bestehen: die Turnerinnen zeigten eine Revue «Südsee-zauber» und begeisterten damit das Publi-kum im Reckensaal. Eine kleine Revolution 1980: Der TV Herblingen organisierte den

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ersten Kantonalturntag, an dem Turnerinnen und Turner teilnahmen. Der DTV kam dabei zwar nicht in die Kränze, dafür schafften es die Turnerinnen in die «Schaffhauser Nach-richten»: Zu sehen sind die Damen auf einem Bild, während ihrer Gymnastik Vorführung. 1982 organisierte der DTV den Kant. Mäd-chenriegentag – «tadellos» wie der damali-ge Präsident des Turnvereins in einem Schreiben festhielt in dem er sich für die gute Zusammenarbeit bedankte: «Das war gegen-seitig echte Turner(innen)art. Um neue Ein-fälle sind die Damen nie verlegen: Im Februar veranstalteten sie ihr erstes Fasnachtstur-nen: Clowns, Harlekins, fesche Hütchen und auch Grossmutters Nachthemd samt Bett-häubchen war zu bestaunen. Leiter Aldo Künzli erschien als hässliche Hexe – der Spass war perfekt. Der traditionelle Maibum-mel wurde dieses Jahr auch für den TV ge-öffnet: Gemeinsam machten sich die Turne-rinnen und Turner auf zu einer Velotour. Der erste Bremsklotz dabei: Das Restaurant Hüt-tenleben. Zum ersten Mal tauchen im Jahres-bericht von 1982 überdies Aussagen zu sportlichen Leistungen auf. Am Kant. Turn-fest in Hallau erreichte der DTV – im Dauer-regen – den 20. Rang. Fortan finden wird den sportlichen Leistungen mehr und mehr Platz

in den Jahresberichten eingeräumt. Die Re-sultate an den Kant. Sektionsmeisterschaf-ten in Siblingen waren auch 1983 ernüch-ternd – Präsidentin Margreth Lingg rief dazu auf, sich dadurch nicht «entmutigen» zu las-sen. Und «mit intensiverem und gezielterem Trainingsaufbau wollen wir versuchen, wie-der vordere Ränge anzustreben, denn das schulden wir unserem jungen Nachwuchs. Höhepunkt des Jahres 1984: Die Teilnahme am Eidg. Turnfest in Winterthur. Der erste Vereinstrainer – Modell «Graz» der Marke Jung – wurde nach intensiven Diskussionen 1986 angeschafft. Abgestimmt wurde zwei-mal, weil das erste Resultat nicht alle befrie-digte. Der sportliche Erfolg liess trotz neuer Kleidung auf sich warten: «Der Weg zur Voll-kommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik» ist dazu im Jah-resbericht zu lesen. Die Turnerinnen nahmen sich die mahnenden Worten der Präsidentin zu herzen – und wie. Nur ein Jahr später, 1987, resultierte am Kantonalturntag in Buchberg-Rüdlingen der erste Rang in der zweiten Stärkeklasse (trainiert wurde übri-gens noch am Samstagmorgen vor dem Wettkampf am Sonntag). Die Präsidentin konnte sich im Jahresbericht kaum halten, die Begeisterung war riesig. Und im Heimatblatt

ist nachzulesen, dass «so mancher Turnerin die Tränen in den Augen standen, als an unserer kleinen selbstgenähten Vereinsfah-ne der Lorbeerkranz befestigt wurde». Die Erfolgsgeschichte setzte sich auch 1988 – dem 60. Vereinsjahr – fort. Am Zentralturn-tag in Thayngen verteidigten die Turnerinnen den Sieg aus dem Vorjahr. Und bei der ersten Teilnahme an einem ausserkantonalen Turn-fest erreichte der DTV in Höri den sechsten Rang. Im Laufe des Jahres weihte die Ge-meinde Thayngen die Dreifachhalle Stock-wiesen ein – als Helfer mit von der Partie war natürlich auch der DTV. Und weil die Zeiten vorbei waren, in denen «die Damen nur Gym-nastikreigen» vorführten, forderte die Präsi-dentin in einem Brief an die Gemeinde die Anschaffung einer neuen Hochsprunglatte und Schaumstoffmatten, um das Unfallrisiko tief zu halten. Neben dem Sport stand das Jahr aber vor allem auch im Zeichen der Vor-bereitung für die Jubiläumsfeierlichkeiten. Gefeiert wurde der Verein mit seinem 35 Ak-tivmitglieder mit einem Abend im Recken-saal. Ein Bestandteil war die Fahnenweihe: Endlich – und aufgrund der sportlichen Erfol-ge auch ein grosses Bedürfnis – bekam der DTV seine erste Fahne. Fahnengötti war der DTV Unterer Reiat. Im zweiten Teil des

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Abends zeigten die turnenden Vereine eine Revue unter dem Motto «Schiff ahoi». Die Bühne selbst war als Dampfer eingekleidet. Höhepunkt des Jahres 1989 war die Teilnah-me am Kant. Turnfest in Schleitheim. Von einer harzigen Vorbereitungszeit ist die Rede und auch der Wettkampf glückte nicht wie gewünscht. Der DTV erreichte den siebten Rang – hinter sechs ausserkantonalen Ver-einen. Im gleichen Jahr wurde ein wichtiger Schritt im Nachwuchsbereich getan: Mar-greth Lingg gründete zusammen mit einem jungen Leiterteam die Geräteriege. 1990 stand im Zeichen zweier organisatorischer Dinge: Zum einen führte der DTV den Kant. Mädchenriegentag durch. Zum andern orga-nisierten TV und DTV zum ersten Mal ge-meinsam die Abendunterhaltung. Zum ers-ten Mal beteiligte sich der DTV 1991 in Luzern wettkampfmässig an einem Eidg. Turnfest. In der Gymnastik, an den Schaukelringen und in der Pendelstafetten – mit der Premiere Na-gelschuhe – überall Noten über Neun. Mit einem total von 27.843 Punkten resultierte Rang 116. Die sportlichen Erfolge halten 1992 an: Sieg am Schaffhauser Zentralturntag im dreiteiligen Vereinswettkampf und in der Kant. Pendelstafette; zweiter Rang am Zuger Kantonalturnfest. Ein Jahr später folgen bei

den Sektionsmeisterschaften in Siblingen vier Siege in vier Disziplinen; und am Turnfest in Langenthal der fünfte Rang bei 42 Ver-einen. Die Erfolgsserie reisst nicht ab: Am Kantonalturnfest 1994 in Büsingen siegte der DTV in der zweiten Stärkeklasse und hol-te sich mit dem dritten Sieg in Folge den Pokal in der Kant. Pendelstafette. 6 Podest-plätze in sechs Disziplinen und wieder ge-wann der DTV die Kant. Pendelstafette bei den Sektionsmeisterschaften in Neuhausen. Am Turnfest in Balsthal holten die Thaynge-rinnen den zweiten Rang. Der Kantonalturn-tag in Neunkirch war die Hauptprobe für das Eidg. Turnfest 1996 in Bern. Und der Testlauf glückte mit dem ersten Rang in der dritten Stärkeklasse sowie dem (fast schon) obliga-ten Sieg in der Kant. Pendelstafetten. Das Eidg. Turnfest gestaltete sich mit dem 44. Rang unter 319 Vereinen ebenfalls erfolg-reich. Dazu kamen diverse sehr gute Platzie-rungen von Einzelturnerinnen. 1998 war das Jahr des Umbruchs: Eine Reihe altbewährter und verdienter Turnerinnen gab den Rück-tritt aus dem DTV, um die FrauenGym zu gründen. Gleichzeitig starteten DTV und TV mit einer Trainingsgemeinschaft: Trainings und Wettkämpfe wurden künftig gemeinsam absolviert. Der Start gelang: Am Turnfest in

Fehraltdorf resultierte der dritte Platz in der höchsten Stärkeklasse. Zuvor organisierten die beiden Vereine die Verbandsmeister-schaften. Trotz diesem Aufwand gelang der Sieg an den Schaukelringen und die Damen holten sich zum siebten Mal in Folge den ers-ten Platz in der Kant. Pendelstafette. Die Trai-nings- und Wettkampfgemeinschaft verlief in den nächsten Jahren nicht ohne Kinder-krankheiten. Vor- und Nachteile wurden im-mer wieder diskutiert und mit immer ande-ren Trainingskonzepten Verbesserungen an-gestrebt. Schliesslich gewöhnte man sich aneinander – und im Januar 2003 erfolgte nach 75 Jahren die Auflösung des DTV und dessen Integration in den TV. Eine neue Ära begann.

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Tobias · Mit 1.96 Meter ist Tobias der längst gewachsene der Familie Schalch. Diese Grösse war fürs Turnen nicht immer förderlich, zumindest nicht fürs Kunstturnen, wo er zweimal beim Aufnahmetest scheiterte. Dafür ging Tobias mit sieben Jahren in die Jugi und später in die Geräteriege. Seit drei Jahren turnt er im TV Thayngen. Offiziell aufgenommen wurde er vor zwei Jahren – gerade noch rechtzeitig für das Eidg. Turnfest in Frauenfeld. Wie sein Bruder Beni ist Tobias Hilfsleiter in der Jugendriege.

Hanspeter · Er ist zweifelsohne der erfahrenste Turner der Familie: Vor 40 Jahren ging er das erste Mal in die Jugendriege. Und beim Turnen blieb er hängen. Bis 1996 war Hanspeter aktiv im Turnverein. Er turnte nicht nur – seine Lieblingsdomäne, das ist sonnenklar, war das Reck – sondern hatte auch immer diverse Funktionen inne, unter anderem auch das Präsidentenamt. Nach dem Eidg. Turnfest trat er in die Männerriege ein. Die Trainingsbesuche sind zwar weniger geworden, nicht aber sein Engagement für den Verein. Finanziell, materiell und mit Tatkraft unterstützt er den Turnverein noch immer.

Elsbeth · Während ihrer Lehre trat Elsbeth in die Damenriege Hallau ein – sie hörte aber wieder mit dem turnen auf, als sie für zwei Jahre wegen der Arbeit nach Zürich ging. Zurück in Schaffhausen lancierte sie ihre Turnkarriere neu. Dank Hanspeter turnte sie fortan im DTV Thayngen – und sie machte alles mit, vom Turnfest bis zum Chränzli. Zudem war sie eine zeitlang als Aktuarin im Vorstand. Wegen der Kinder und dem Geschäft trat Elsbeth dann einen Schritt kürzer oder wie sie es beschreibt: «Ich habe immer gesagt, meine turnerische Aufgabe ist es, hier alles zu managen, dass die Kinder und Hanspeter turnen gehen können – einfach schauen, dass alle zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. So bin ich immer noch mit dem Turnen verbunden.» Heute sind die Kinder selbständig und Elsbeth findet wieder mehr Zeit für die FrauenGym.

Andrea · Sie ist die jüngste der Familie, trainieren tut sie aber wohl am meisten, nämlich nicht weniger als fünf Mal pro Woche. Andrea ging zunächst ins Kinderturnen, danach – «wie fast jedes Mädchen» in die Mädchenriegen und in die Geräteriege. Irgendwann kam dann auch noch die J&S-Riege und heute turnt sie bereits beim TV Thayngen mit. Die nächste Turn-Station: Bald fängt sie wohl als Leiterin in der Geräteriege Thayngen an.

Beni · Muki- und Kinderturnen, danach Jugendriege und Kunstturnen lauten die Stationen der Turnkarriere von Beni. Mit 12 Jahren turnte er zum ersten Mal in der Recksektion des TV Thayngen mit, zwei Jahre später durfte er sich zusammen mit seinem Verein Schweizermeister nennen. Beni hat im TV Thayngen das Amt des Fähnrichs und Materialchefs inne.

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Hanspeter, stimmt das, dein Vater war Reiter? Hanspeter: Ja, er war nur zwischen 16 und 20 im Turnverein. Er war ein stolzer Dragoner und ging danach nicht mehr in den Turnver-ein.

Und wie kamst du dann zum Turnen?Hanspeter: Ausser Jugi, Pfadi, Musik und FC hat es damals nichts gegeben. Mein Vater war immer in Vereinen, machte immer etwas dafür. Er sagte immer, in einem Verein müs-sen man sein und ihn unterstützen. Und so kam ich irgendwie in die Jugi, auch durch Schulkollegen. Zudem war mein Nachbar Ju-gileiter.

Aber geritten bist du nie?Hanspeter: Doch doch, ich habe auch Pony-rennen gewonnen. Ich weiss noch, mein Nachbar war in der Pfadi, woraufhin ich auch

«Wir habens im Blut»– Schalchs im GesprächUm Hanspeter Schalch kommt man nicht herum, wenn man sich mit der Geschichte des TV Thayngen befasst. Mittlerweile sind seine Kinder wichtige Stützen des Vereins. Ein Gespräch übers Turnen mit einer Familie, die durch und durch turnbegeistert ist – stellvertretend für viele andere Thaynger Familien.

in die Pfadi wollte. Mein Vater hat dann ge-sagt, entweder gehst du in die Jugi oder in die Pfadi, aber nicht beides. Für mich war dann schon klar, wo ich hingehe. Meine Eltern ha-ben mich also schon unterstützt. Mein Bru-der ging auch in die Jugi, dann auch ins Cen-ter. Meine Schwester ging ins Reiten. Andrea: Der Koni ging doch noch ins Fuss-ball. Hanspeter: Ja, nachher noch. Elsbeth: Und der Tobias ging mal in die Cevi.Hanspeter: Natürlich ging ich mit 20 Jahren auch noch in die Feuerwehr, aber das hat je-der Turner gemacht. Viele Turnkollegen gin-gen auch in die Feuerwehr. Das ganze ist eine Turnerfamilie, die heute noch besteht. Kolle-gen von unseren Kindern sind die Kinder von unseren Kollegen: Waldvogel, Hübscher, bei-de Lehnhards, Lauber. Während der Jahre ist eine Turnerfamilie entstanden, an der mir

fast mehr liegt als an der Verwandtschaft.

Habt ihr euch an einem Turnfest kennenge-lernt? Hanspeter: Ja, am Turnerchränzli 29. 11. 1980. Elsbeth: Nicht kennengelernt, sondern ver-liebt.

Wie ist das euch Kinder ergangen: Hattet ihr das Gefühl ihr musstet ins Turnen oder wolltet ihr? Wollte niemand ins Fussball oder ins Bal-lett? Andrea: Also im Nachhinein wäre ich gerne mal ins Ballett oder ins Kunstturnen gegan-gen. Ariella Käslin finde ich halt schon cool. Aber ich bin ja mit dem Turnen aufgewach-sen und da war es ganz klar, dass man in die Mädchenriege geht.Elsbeth: Wir haben aber nie gesagt, du dürf-test nicht aufhören. Du wolltest auch nie auf-hören. Man hat dir eher sagen müssen, jetzt reicht es dann langsam. Wenn man bedenkt, dass Andrea fünfmal in der Woche turnen geht. Beni: Das musste ich ja auch.

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Elsbeth: Aber du warst natürlich nicht in ver-schiedenen Gruppen.Tobi: Also ich ging noch ziemlich lange in die Cevi. Da machte ich auch Leiterkurse. Die Ce-vi hatte dann aber immer weniger Mitglieder. Ich war noch der letzte Leiter der Knaben und dann hat man sie aufgelöst.

Habt ihr gemerkt, dass euer Vater euch unbe-wusst gelenkt hat? Tobi: Nein, das hat man nicht gemerkt. Beni: Nein, ich wollte ja nie Fussball spielen. Wir haben immer gerne geturnt, sind so er-zogen worden. Elsbeth: Nein, eben nicht. Beni: Ja, aber wir haben's im Blut gehabt.Elsbeth: Wir sagten euch nie: Ihr müsst ge-hen. Beni: Aber das wissen wir natürlich nicht mehr. Hanspeter: Wir haben euch nie zu irgend etwas gezwungen. Auch nicht zum Arbeiten. Wir haben natürlich immer positiv darüber gesprochen. Beni: Ja, das ist es natürlich. Deshalb hatten wir eine positive Meinung darüber.

Wie war denn das, war das Turnen immer das Hauptthema am Tisch?

Tobi: Nicht gerade das Hauptthema, aber der Vater hat natürlich viel vom Turnverein er-zählt und jetzt, da wir älter geworden sind, erzählt er uns auch Geschichten von Turn-fahrten und Chränzlis. Und ich will das halt auch erleben, will es auch einmal so lustig haben… Beni: … und das geht natürlich nur im Turn-verein. Hanspeter: Man lernt im Verein Zusammen-gehörigkeitsgefühl. Tobi: Ja, auf Jugireisen oder Turnfahrten, oder in dem man zusammen etwas baut. Hanspeter: Man erfährt das Gesellschafts-leben und lernt sich zu fügen in einer Gesell-schaft. Beni: Und man lernt auch, zusammen zu tur-nen. Ich meine, jeder Turner ist wichtig, egal ob man gut ist oder nicht, die Mannschaft macht es aus. Für eine Recksektion braucht es eine gewisse Anzahl Leute und die müs-sen alle fit sein. Hanspeter: Mit den Kindern haben wir ein offenes Verhältnis, ich habe nie ein Blatt vor den Mund genommen, was wir früher so ge-macht haben.

Und Elsbeth, hast du gewusst, auf was du dich einlässt mit einem derart engagierten Turner?

Elsbeth: Nein, das habe ich nicht gewusst, ich wusste nur, dass er im Turnverein war. Hanspeter: Da war ich auch noch nicht ein-mal 19 Jahre alt.

Das Präsidentenamt kam ja erst später. Hast du diese Entscheidung voll mitgetragen?» Hanspeter: Das habe ich natürlich mit ihr be-sprochen. Elsbeth: Aber ich trat sicher wegen ihm in den DTV Thayngen ein. Ich wohnte ja noch in Schaffhausen und wäre sicher dort ins Tur-nen gegangen.

Was ist eure früheste Erinnerung ans Turnen?Tobi: Die Kunstturnaufnahmeprüfungen. Von der Jugi ist mir nicht so viel im Kopf geblie-ben.Beni: Früher gingen wir an den Sonntagen immer in den Kindergarten, wo es eine Reck-stange gab und da hat der Vater immer etwas gezeigt. Wir wollten das dann nachmachen und konnten es nicht immer. Das war sicher ein Ansporn. Andrea: Im Estrich turnten wir auch oft.Beni: Ja, da hatten wir unseren Boden fürs Bodenturnen. Und wir hatten eine Schaukel, wofür wir extra Ringe kauften. Das waren dann unsere drei Geräte.

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Elsbeth: Ihr wart halt immer in Bewegung. Ihr hattet aber auch immer die Möglichkeit, in Bewegung zu sein. Ihr musstet nicht weit weg gehen, sondern konntet einfach nur zur Haustür raus. Beni: Also meine früheste Erinnerung ist eigentlich die Schweizermeisterschaft, wo ich zum ersten Mal ein Fest erleben durfte. Elsbeth: Das erste Turnfest hast du eben verschlafen. (zeigt ein Foto vom Turnfest Schleitheim 89, kurz nach der Geburt von Beni)Andrea: Vater, erzähl doch mal die Geschich-te vom Munot Cup. Hanspeter: An dem Tag, als Beni auf die Welt kam, starteten wir am Munotcup. Es gab zwei Durchgänge, den ersten turnte ich normal mit dem TV Thayngen. Elsbeth: Ich lag aber schon drei Tage in den Wehen im Spital. Hanspeter: Dann als wir einturnten für den zweiten Durchgang, rief man mich über Laut-sprecher aus. Und den zweiten Durchgang turnte ich dann natürlich nicht mehr. Da habe ich schon Freude gehabt.Elsbeth: (Zeigt Foto vom Eidg. Turnfest 1991 mit Tobias im Bauch) Da turnte ich noch die allgemeine Übung mit und zwei Monate spä-ter kam dann Tobias auf die Welt. Ich war voll

schwanger.

Wie ist denn das gegenseitige Interesse an den Wettkämpfen? Andrea: Dieses Jahr gab es ja keine Ver-bandsmeisterschaft, sonst wären die Eltern sicher gekommen um zuzuschauen.Hanspeter: In der Turnhalle waren wir die-ses Jahr schon zweimal.Elsbeth: Ja, das Interesse ist sicher noch da, solange wir noch dürfen. Hanspeter: Wir müssen abends um 19 Uhr einfach wieder gehen, mindestens sie (zeigt auf Elsbeth). Wir würden am Turnfest sicher miteinander auskommen, Beni, Tobi und ich. Wir würden einander einfach nicht kennen.

Und dann sagst du, Hanspeter, ihnen, was sie am Reck gut machen und was nicht?Beni: Wir haben schon Diskussionen. Aber nicht, dass er sagen würde, etwas sei «Scheisse» gewesen. Hanspeter: Ich gehe natürlich nicht in die Turnhalle, um dreinzureden, aber für sie ist es sicher positiv. Ich meine, die aktuelle Übung gefällt mir, das ist eine super Reck-übung; was fehlt, dass habe ich Beni ja ge-sagt. Beni: Ja, das ist dann eher allgemein.

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Wie seid dann ihr Geschwister untereinander? Seid ihr auch streng?Beni: Ja, sie (zeigt auf Andrea) schon mit uns. Sie ist ein bisschen unser Tätschmeis-ter. Andrea: Ich muss für sie immer zu trinken mitnehmen.Hanspeter: Sie würden sonst verdursten und tot umfallen Andrea: Bevor wir ans Turnfest Zweisimmen gingen, fragte ich die zwei noch, habt ihr die Festkarte? Da haben beide gesagt, oh nein, und sind sie schnell noch holen gegangen. Beni: Aber sonst haben wir ein gutes Ver-hältnis. Ausser, dass sie manchmal etwas sagt, aber das nehmen wir mit Freude ent-gegen. Haben auch im Training nie Streit. Wir gehen auch nach dem Turnverein zusammen in den Ausgang oder eines trinken.

Was macht die Faszination Turnen aus?Beni: Etwas zusammen erreichen. Hanspeter: Zusammenhalt, Miteinander, dauernde Kameradschaft. Andrea: Man lernt auch immer etwas neu-es.Beni: Kollegen pflegen, das ist bei mir ja auch schon so, wie bei Vater. Elsbeth: Es ist sicher der Verein, diese Ge-

meinschaft. Man könnte ja auch in irgendei-ne Klubschule oder einen Tanzkurs besu-chen, aber das ist sicher nicht dasselbe, wie wenn man im Verein ist und wirklich mitein-ander etwas leisten kann. Auch wenn es nicht das Turnen betrifft. Beni: Ja, das ist ja dasselbe, wie für einen Fuss- oder Handballer.

Nein, im Fussball ist das schon ein wenig an-ders. Dort wechselt man schon mal schnell den Klub. Hanspeter: Ja, dort gibt es sicher nicht die-selbe Kameradschaft wie im Turnen.Beni: Man macht eben nicht nur das Turnen miteinander, sondern man lernt auch andere Sachen von anderen Leuten kennen. Darum ist im Turnverein jeder wichtig. Es braucht nicht nur Handwerker sondern auch einen PC-Spezialisten oder einen, der die Küche macht, es braucht jeden – gerade bei Chränz-lis. Das ist dann natürlich auch das, was zu-sammenhält. Wenn man an ein Turnfest geht, geht man über zwei Tage und eine Nacht, das gehört dazu. Auch bei einer Turnfahrt, wo das turnerische in den Hintergrund rückt und das Kollegiale die Hauptrolle spielt. Das macht es dann aus.

Was wünscht ihr dem Turnverein Thayngen zum 125 Jahr Jubiläum und darüber hinaus?Beni: Dass er nochmals so alt wird. Schön wäre das sicher. Tobi: Ich wünsche ihm von ganzem Herzen guten Nachwuchs. Ich hoffe einfach, dass die Jungen der Jugi und dann dem TV treu blei-ben.Elsbeth: Das kommt ganz auf die Leiter drauf an.Beni: Ich wünsche ihm, dass man stolz auf den Turnverein Thayngen sein kann. Ich den-ke, ihr Eltern seid ja auch stolz darauf, wie man ihn weiterleitet. Nicht, dass es einen Laueriverein wird, wo man an den Festen nur herumsäuft und noch ganz anderes macht. Unser Turnverein ist ja im Kanton schon seit Jahren eigentlich immer einer von den füh-renden Turnvereinen. Auch vom finanziellen her; von den ganzen Anlässen, von den Tur-nern, von der Vielseitigkeit, die man im Ver-ein hat.

Und wann gibt es den nächsten Schweizer-meistertitel?Andrea: Dieses Jahr sicher nicht, weil wir we-gen dem Jubiläum gar nicht gehen.Hanspeter: Also ich hätte Freude, wenn der Turnverein mit dem aktuellen System weiter

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bestehen kann. Er funktioniert ja ur mit Fleiss und Zusammenhalt und mit Leuten, die den Karren ziehen. Und es geht im Turnen ja eigentlich nicht ums Geld, und das ist schön. Noch nicht. Wenn die Vereine beginnen wür-den, Trainer zu bezahlen oder Wettkämpfer einzukaufen, dann wäre das ein Bruch mit der Tradition. Der Kult wäre dahin.Tobi: Das gilt aber nicht nur für unseren son-dern für alle Vereine in der Schweiz. Hanspeter: Wir müssen keine Trainer oder Turner kaufen. Beni: Ja gut, aber du weisst ja nicht wie es heute schon bei einigen Vereinen, wie Wet-tingen oder Mels, aussieht Elsbeth: Aber das ist ja genau, was wir nicht wollen.

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Präsidenten1932 – 1935 Emil Schneider1936 Gottfried Bernath (jun.)1937 – 1940 Gottfried Bernath (sen.)1941 – 1943 Emil Hartmann1944 – 1946 Richard Bernath1947 – 1953 Hans Bernath1954 – 1958 Ruedi Kunz1959 Jakob Werner1960 – 1961 Eugen Winzeler1962 – 1963 Bernhard Stamm1964 Heinz Brühlmann1965 – 1972 Ernst Müller1973 – 1974 Robert Dülli1975 – 1976 Hanswerner Dülli1977 – 1978 Walter Hübscher1979 – 1981 Hugo Rechsteiner1982 – 1990 Ernst Hübscher1990 – 1994 Hanspeter Schalch1995 – 1999 Andres Winzeler2000 – 2004 Christian MüllerSeit 2005 Christoph Meister

Oberturner1932 – 1934 Adolf Winzeler1935 – 1940 Bernhard Bühler1941 – 1944 Gottfried Bernath1945 Ernst Stamm1946 – 1948 Bernhard Bühler1949 – 1955 Emil Stocker1956 Bernhard Stamm1957 – 1959 Emil Stocker1960 – 1961 Erwin Bernath1962 Emil Stocker1963 Erich Stamm1964 Ernst Stamm1965 – 1968 Heinz Brühlmann1968 – 1971 Arthur Nussbaum1972 Heinz Leuzinger (sen.)1972 – 1978 Hugo Rechsteiner1978 – 1987 Werner Stocker1988 – 1989 Heinz Leuzinger (jun.)1990 Rolf Leuzinger1991 – 1993 Patrick Setz1994 Joe Bürgi

TK-Chefs1995 – 1997 Alex Muhl 1998 – 2002 Peter Winzeler 2003 – 2005 Patrick Lobsiger Seit 2006 Patrick Lenhard

Ein Verein braucht Führung – Wichtige Köpfe

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Zeitgeist – Die Logos im Zeitraffer

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Hintere Reihe von links nach rechts: Patricia Honegger, Gaby Brühwiler, Thomas Meister, Romana Lenhard, Andres Winzeler, Stefan Widmer, Corine Miklo, Andrea Schalch, Andreas Würms, Vanessa Mezger, Tobias Schalch, Kevin Lenhard, Adrian Müller

Mittlere Reihe von links nach rechts:Beni Schalch, Matthias Lenhard, Marisa Battistino, Sandro Russenberger, Livia Wald-vogel, Linda Waldvogel, Doris Steiner, Patrick Lenhard, Sibylle Kienast, Roger Bührer, Raphael Hübscher, Pascal Aeberhard, Matthias Maier, Marc Lenhard, Thomas Bührer, Raphael Schwyn

Vordere Reihe von links nach rechts:Linda Surber, Alina Garbin, Romina Lauber Lukas Fendt, Martin Meier, Christoph Meister, Lisa Lauber, Sarah Lauber, Bettina Hübscher, Martina Peter, Martial Saugy, Julia Farner

Nicht auf dem Bild:Katja Aeschlimann, Ramona Battistino, Petra Behr, Chistoph Brütsch, David Fuchs, Christian Jacquemai, Martina Lauber, Patrick Lobsiger, Stefan, Steiner Michael Suter, Carina Waldvogl

Der Jubilar – TV Thayngen 2009

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Impressum

Text und Layout: Roland Brühwiler, Doris Kleck, Christoph Meister, Martial Saugy und Carina WaldvogelFotos: Matthias MaierDruck: Druckwerk Schaffhausen

Mit freundlicher Unterstützung der Clientis Spar- und Leihkasse Thayngen

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Miklo Esther Mink Rosmarie Montanari Josef Montanari Marcel Montresor Bruno Moser Alfred Moser Alwin Moser Werner Mülhaupt Rolf Müller Adrian Müller Alfred Müller Andreas Müller Bernhard Müller Christian Müller Claudia Müller Ernst Müller Erwin Müller Fritz Müller Hanswalter Müller Heidy Müller Jacqueline Müller Jakob Müller Jakob Müller Jakob Müller Jakob Müller Joseph Müller Käthi Müller Koni Müller Kurt Müller Kurt Müller Lorli Müller Martin Müller Reinhard Müller Rolf Müller Ruth Müller Ruth Müller Sepp Müller Walter Muhl Alex Murbach Helga Murbach Robert Nägeli Ernst Nägeli Eugen Nägeli Kaspar Narr Christian Narr Hansruedi Narr Marlies Narr Martin Narr René Narr Susanne Narr Walter Narr Willi Neu-komm Elisabeth Neukomm Klara Neukomm Ruth Neukomm Sandra Novak Josef Novak Miecu Nussbaum Arthur Nyfeler Franz Nyffeler Michael Oechslin Jean Ogg Bernhard Ogg Esther Ogg Jakob Ogg Jean Ogg Marcel Ogg Rudolf Ogg Ruedi Ogg Walter Oschwald Emil Oschwald Johannes Oschwald RolfOschwald Werner Osterwalder René Oswald Manuela Peter Martina Peter Tanja Peyer Harry Peyer Norbert Pfister Elvira Pinato Oskar Polito Anton Polito Louis Pulver Fritz Rang Sonja Reali Ruth Rechsteiner Ernst Rechsteiner Erwin Rechsteiner Hanny Rechsteiner Hugo Reichenhauser Linda Retter Martina Richter Elisabeth Rohner Samuel Röösli Doris Rotzler Otto Rubin Susanne Rüedi Beat Rüedi Hans Rüedi Walter Rühli Doris Rühli Eugen Rühli Jonathan Rühli Max Rüttimann Jakob Ruh Theophil Rupli Jakob Rupli Julius Ruprecht Hanspeter Rusch Therese Russenberger Marlies Russenberger Sandro Ryser Corinne Sacullo Salvatore Salvaggio Teresa Saugy Albin Saugy Martial Schaad Fritz Schäddel Heinrich Schalch Benjamin Schalch Bernhard Schalch Elsbeth Schalch Hans Schalch Hanspeter Schalch Konrad Schalch Tobias Schärrer Doris Schenker Markus Scheyn Hans Schiendorfer Ruth Schlatter Regula Schlegel Ernst Schleinzer Diego Schmid August Schmid Friedy Schmid Rosmarie Schmutz Thomas Schneckenburger Deborah Schneckenburger Karl Schneckenburger Ursina Schneider Christian Schneider Christina Schneider Emil Schneider Rudolf Schnitzer Heidi Schnitzer Heinz Schoch Karl Schöni Fritz Schöni Fritz Schöni Hans Schoop Angelika Schöttli Urs Schudel Heidi Schudel Sandra Schuler Fritz Schuster Astrid Schwaninger Max Schwaninger Ruth Schwyn Heidi Schwyn Raphael Seibold Annelies Seiler Hannelore Seitz Hildegard Setz Patrick Setz Susanne Siegwart Erika Sigg Daniel Sigrist Hans Singer Corinne Singer Sandra Singer Waldemar Sorg Lena Sorg Sabrina Sorg Theres Spaar Elsie Spengler Lilli Spörri Joseph Stadler Beatrice Stamm Alfred Stamm Annerös Stamm Arnold Stamm Bernhard Stamm Berty Stamm Brigitte Stamm Christian Stamm Dora Stamm Elisabeth Stamm Erich Stamm Ernst Stamm Ernst Stamm Ernst Stamm Ernst Stamm Eva Stamm Franz Stamm Fritz Stamm Georg Stamm Hans Stamm Hans Stamm Hans Stamm Heinrich Stamm Hermann Stamm Jakob Stamm Jakob Stamm Jakob Stamm Jakob Stamm Konrad Stamm Margrit Stamm Margrit Stamm Marianne Stamm Mira Stamm Nina Stamm Otto Stamm Philipp Stamm Rosmarie Stamm Rudolf Stamm Ruth Stamm Trudi Stamm Walter Stamm Walter Stamm Walter Stark Ruedi Stärk Erwin Stärk Oskar Stebler Arthur Steck Walter Stehrenberger Martin Steiger Ernst Steinemann Dora Steinemann Elisabeth Steinemann Fritz Steinemann Jean Steiner Doris Steiner Stefan Stillhart Edith Stocker August Stocker Bettina Stocker Brigitte Stocker Corinne Stocker Emil Stocker Emil Stocker Esther Stocker Eugen Stocker Hans Stocker Jakob Stocker Josiane Stocker Martin Stocker Max Stocker Niclas Stocker Theodor Stocker Theodor Stocker Werner Stoll Theodor Strahm Fritz Strasser Arnold Strasser Roger Strauss Peter Stricker Lilo Studer Mathias Suter Elvira Suter Ernst Suter Michael Suter Rita Suter Robert Sutter Erika Tanner Heidi Tanner Jörg Tanner Marina Tanner Natalie Tanner Roman Thomet Ernst Tissi Albin Tissi Hans Tissi Max Tobler Annemarie Tognella Marco Tognella Yvo Trachsel Dora Trachsel Elisabeth Trach-sler Emil Uhlmann Marlies Unger Alfred Unger Alfred Unger Brigitte Unger Heidi Unger Jakob Unger Max Veraguth Ruedi Vogelsanger Anita Vogt Helen Voser Oswald Wäckerlin Max Walder Nicole Waldvogel Carina Waldvogel Hedy Waldvogel Karl Waldvogel Konrad Waldvogel Linda Waldvogel Livia Waldvogel Marlies Waldvogel Peter Waldvogel René Wald-vogel Reto Waldvogel Ruth Waldvogel Willi Walter Werner Wanner Angelika Wanner Daniel Wanner Sigfried Wassmer Hansruedi Weber Adolf Weber Annemarie Weber Hugo Weber Marcel Weber Paul Wegmann Jonas Wehrli Roland Weidmann Kevin Weisse Irena Weisser Marlies Werdeberg Ruth Werner Carina Werner Hermann Werner Jakob Werner Martin Werner Nelly Werner Willi Wettstein Alfred Wettstein Hans Wider Ernst Widmer Stefan Wiederkehr Peter Winzeler Adolf Winzeler Albert Winzeler Andres Winzeler Anita Winzeler Arthur Winzeler Barbara Winzeler Bernhard Winzeler Bernhard Winzeler Brigitte Winzeler Christian Winzeler Christian Winzeler Doris Winzeler Dorli Winzeler Elisabeth Winzeler Emil Winzeler Erwin Winzeler Erwin Winzeler Erwin Winzeler Eugen Winzeler Franz Winzeler Hanny Winzeler Hans Winzeler Hansjakob Winzeler Hildegard Winzeler Ines Winzeler Jakob Winzeler Jakob Winzeler Jakob Winzeler Klara Winzeler Magda Winzeler Margrit Winzeler Martina Winzeler Oskar Winzeler Paul Winzeler Paul Winzeler Peter Winzeler Regula Winze-ler Roger Winzeler Rolf Winzeler Rosmarie Winzeler Ruedi Winzeler Rudolf Winzeler Ruth Winzeler Silvia Winzeler Sonja Winzeler Stefan Winzeler Susanne Winzeler Theodor Winze-ler Ueli Winzeler Ursula Winzeler Werner Wipf Christian Wipf Fritz Wipf Fritz Wipf Hans Wolf Cyrill Wolf Mathias Würms Andreas Wyler Rudolf Zbinden Alfred Ziegler Brigitte Ziegler Margrit Ziegler Sandra Zimmermann Brigitte Zimmermann Peter Zoller Bernhard Zoller Christian Zoller Hansueli Zuber Daniela Züger Karl

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