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LATEINAMERIKA-FILMTAGE 2014 Unlängst arbeiteten sie wieder zusammen, ALS WIR TRÄUMTEN, ein neuer Film, ist im Begriff zu entstehen, bei dem Andreas Dresen Regie geführt und Wolfgang Kohlhaase das Drehbuch geschrieben hat. „Ein Drehbuch“, so Kohlhaase, „ist das Notieren einer Ge- schichte zum Zwecke ihrer Verfilmung. Der Autor ist sein Absender, der wichtigste Empfänger der Regisseur.“ Und: “Ich fühle mich wohl, wenn auf dem Briefkasten Andis Name steht.“ Ein großes Kompli- ment von einem großen Autor, der Geschichten, Drehbücher, Hör- spiele und Theaterstücke schreibt. Und das seit über 60 Jahren. Der 1931 in Berlin geborene Wolfgang Kohlhaase hat das Film- schaffen der DEFA geprägt. Er pflegte eine langjährige partnerschaft- liche Zusammenarbeit mit Gerhard Klein, Konrad Wolf und Frank Beyer. Später schrieb er für Regisseure wie Bernhard Wicki und Volker Schlöndorff, in jüngerer Zeit vor allem für Andreas Dresen. Wie ein roter Faden durchzieht das Leben in der geteilten und wiederverein- ten Stadt Berlin Kohlhaases Werk. Eine zweite Konstante, die Beschäf- tigung mit dem deutschen Nationalsozialismus und seinen Folgen, führte ihn mit Konrad Wolf zusammen, mit dem er vier Filme – darun- ter ICH WAR NEUNZEHN (1968) und DER NACKTE MANN AUF DEM SPORTPLATZ (1974) − realisierte. Wolfgang Kohlhaase verkörpert in seiner Person selbst ein Stück lebendige deutsche Filmgeschichte. „Ein Film ist wie ein Brief, in einen Wind gehalten, der in alle Him- melsrichtungen will“, erklärt wiederum Andreas Dresen und fragt: „Wer erhält ihn, wer öffnet ihn, wer liest ihn, wer versteht ihn, wie und wann kehrt Antwort zurück? Alles unwägbar. Ein Glücksspiel.“ Der neben Christian Petzold wichtigste unter den jüngeren deutschen Fil- memachern versteht sich so auch eher als „Spielleiter“, weil das Wort diesen seinen Prozess besser offenbare, den des kollektiven Filmema- chens, einer Teamarbeit, in die sich jeder einbringen kann. Andreas Dresen, Glücksspielleiter mit Wurzeln im DEFA-Film, arbeitet seit vie- len Jahren mit dem gleichen Team, das eine Filmfamilie geworden ist. Andreas Dresen (*1963 in Gera) erzählt Geschichten, die das Leben ungeschönt zeigen, realistisch, manchmal hart und mit dem präzisen Blick auf die kleinen Details, die das „wahre Leben“ erst zu diesem machen. Seine Protagonisten sind die Menschen von nebenan, seine Themen entstammen dem Alltag, den verschiedenen Jahreszeiten, die dem menschlichen Leben seinen Rhythmus vorgeben, und reflek- tieren im Hintergrund doch immer den gesellschaftlichen Kontext. Auch Tabuthemen wie den Tod oder Sex im Alter bringt Dresen auf die Leinwand – unaufgeregt und glaubwürdig intensiv in HALT AUF FREIER STRECKE (2012) und WOLKE 9 (2008). Er vertraut Personen und Schauplätzen und sieht sich die Menschen genauer an. Diese Be- gabung teilt er mit Wolfgang Kohlhaase, der, vom italienischen Neo- realismus beeinflusst, „beobachtet, liebt, leben lässt, am liebsten an hinfälligsten Aufenthaltsorten.“ (Andreas Dresen). Zur Kunst, aus den alltäglichen Eindrücken das Besondere zu filtern, kommt bei Kohlhaa- se das untrügliche Gespür für die Pointe. Seine Arbeiten sind von ei- ner Aufrichtigkeit, die er „als Feind des Schweigens, der Verdrängung und der Entfremdung“ bezeichnet hat. Zu seinem Vergnügen ähneln sich Andreas Dresens und seine Gesichtspunkte: „Ich benötige meine Lebenslage, meinen Blick auf die Welt, wie sie ist und nicht bleiben sollte, und meinen Umgang mit allerlei Kunst und Kino.“ Mit unserer Hommage würdigen wir das Werk von Wolfgang Kohlhaase und Andreas Dresen und bilden gleichzeitig generatio- nenübergreifend eine deutsche – früher geteilte deutsche – Lebens- wirklichkeit ab, die von der Gegenwart bis in die Nachkriegsjahre zurückreicht. Beide, die das Kino als ein unterhaltsames Medium der Reflexion und Selbsterkenntnis verstehen, sind für uns Kinomacher ein Glücksfall. Wir freuen uns sehr, Andreas Dresen am 22. Febru- ar und Wolfgang Kohlhaase am 1. März im Filmhaus begrüßen zu dürfen. Mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung. Alle Filme siehe Rückseite. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Trägerkreis der Lateinamerikawoche, Nürnberg DER HASE IM MOND D 2014, 85 Min., Blu-ray, span. OmeU, Regie: Susanne Grimm Heike Kammer ist Friedensaktivistin, Nomadin, Puppenspiele- rin. Vier Monate lang begleitet Regisseurin Susanne Grimm Heike Kammer in Mexiko und Zentralamerika, wo sie nur ein einziges Stück präsentiert: „El conejo en la luna“ („Der Hase im Mond“). Die Hauptdarsteller des Stücks sind zwei Hasen und eine Ratte, die stets das Spiel von Krieg und Frieden spielen. Es vergeht kein Tag ohne leidenschaftliche Auftritte oder Workshops, ohne provozie- rende Fragen nach Gerechtigkeit, Versöhnung oder gar dem Wert des Krieges. Auf der Suche nach dem Ursprung dieser Leidenschaft taucht der Film ein in Heikes Vergangenheit, die eng verbunden ist mit der blutigen Vergangenheit der Länder, die sie bereist. Do., 6.2. um 19.15 Uhr; zu Gast: Susanne Grimm (Regie) & So., 9.2. um 11 Uhr SILVIO RODRÍGUEZ, OJALÁ E/C 2012, 72 Min, Blu-ray, span. OmeU, Regie: Nico García Der kubanische Liedermacher Silvio Rodríguez ist weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt und beliebt. Die Diktatoren der lateinamerikanischen Länder erklärten damals das Hören seiner Musik zur Straftat. Von der UNESCO hingegen wurde er als „Künst- ler für den Frieden“ ausgezeichnet. Er schrieb hunderte von Liedern und gab tausende von Konzerten. Trotz seines Teilrückzugs von der Bühne, tritt er auch heute noch in benachteiligten Stadtvierteln Ha- vannas auf und singt seine Lieder für die, die sich seine Konzerte sonst nicht leisten können. Nico García begleitet den Liedermacher auf diesen Touren durch die Barrios der kubanischen Hauptstadt und lässt ihn unter anderem von der kubanischen Revolution und seiner Sicht auf die Welt erzählen. Fr., 7.2. & Mi., 12.2. PALABRAS MÁGICAS MEX/NIC/GCA 2012, 82 Min., Blu-ray, span. OmeU, Regie: Mercedes Moncada Rodríguez Der Xolotlánsee in Managua diente schon immer als Metapher für einen korrupten und verfallenen Staat: 1934 entsorgte Präsident Anastasio Somoza darin die Asche des ermordeten Führers des ni- caraguanischen Widerstands gegen die amerikanische Besatzung. Heute dient er Managua als wachsende Müllhalde. Während man 1979 nach dem Sturz des Somoza-Clans durch die Sandinistas im ganzen Land Hoffnung spürte, wird heute das Leben der Jugend in der Hauptstadt von Drogen und Straßenbanden dominiert. Die Filmemacherin Mercedes Moncada Rodríguez kehrt zurück nach Nicaragua, um ihre eigenen Erinnerungen an die Revolution ihres Heimatlandes zu rekonstruieren und die heutige Situation aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Fr., 7.2. & Sa., 8.2. CARNE DE PERRO CL/F/D 2012, 81 Min., DCP, span. OmU, Regie: Fernando Guzzoni, mit: Alejandro Goic, Amparo Noguera u.a. Der 50-jährige Alejandro ist ein unberechenbarer, aber auch ein- samer, zerbrechlicher Mann. Der Grund dafür liegt in seiner Vergan- genheit: Zu Zeiten des Pinochet-Regimes war er als Folterer tätig. Seit dem Zusammenbruch der Diktatur arbeitet er als Taxifahrer, was seinem Leben eine Struktur gibt, bis sein Auto kaputt geht. Schließ- lich holen die Gespenster seiner Vergangenheit ihn wieder ein und Alejandro erleidet einen Zusammenbruch. CARNE DE PERRO zeigt ohne moralische Vorurteile die Einsamkeit des ehemaligen Folterers und den Verlust seines Wertesystems. Wie eine Figur des kollektiven Unbewussten übernimmt er vor dem Hin- tergrund seiner Biografie stellvertretend den quälenden Dialog zwi- schen Vergangenheit und Gegenwart in Chile. Sa., 8.2. um 19.15 Uhr TÖDLICHE HILFE Assistance mortelle, RH/F/USA/B 2013, 99 Min., DCP, span./engl. OmU, Regie: Raoul Peck 2010 erschütterte die Hauptstadt von Haiti ein schweres Erdbe- ben. Rund 250.000 Menschen starben, mehr als eine Million wurden obdachlos. Die Weltgemeinschaft reagierte schnell: Dutzende Staa- ten, zahlreiche internationale Organisationen und tausende Nichtre- gierungsorganisationen versprachen Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes. Die Hoffnungen der Haitianer waren groß. „In einer zweijährigen filmischen Spurensuche rekonstruiert der in Haiti geborene Raoul Peck, wie es dazu kommen konnte, dass dem Zehn-Millionen-Volk in der Karibik trotz weltweiter Verspre- chen nur unzureichend geholfen wurde. Er befragt politische Ent- scheidungsträger, Experten und Ingenieure ebenso wie ‚einfache‘ Haitianer, die sich mühevoll um den Wiederaufbau ihres Landes kümmern.“ Berlinale 2013 So., 9.2. um 17 Uhr TIEMPOS MENOS MODERNOS RA 2012, 95 Min., DCP, span. OmU, Regie: Simon Franco, mit: Ricardo Fernandez, Oscar Payaguala u.a. Der Schafhirte Ramiro Payaguala, Ureinwohner der Tehuelche, lebt abgeschnitten von der Welt in den Bergen Patagoniens. Er führt ein zufriedenes Dasein, das aus Landarbeit, seiner Liebe zur Musik und der Freundschaft zu Felipe besteht. Eines Tages erhält er vom Ministerium für soziale Entwicklung ein Paket und lässt es unberührt liegen. Als er es auf Drängen seines Freundes öffnet, fin- det er einen Fernseher darin. Trotz seiner Bedenken, lässt Ramiro den solarbetriebenen Apparat installieren. Sein einfaches und alt- modisches Leben ändert sich jedoch sofort als er die ersten Bilder sieht … Eine leise Geschichte über den Einzug moderner Zeiten in abgelegene Gebiete und die Frage, ob Fortschritt notwendigerweise auch glücklicher macht. So., 9.2. & Di., 11.2. CARAVAGGIO Großbritannien 1986, 93 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Derek Jarman, mit: Noam Almaz, Dexter Fletcher, Nigel Terry, Tilda Swinton u.a. Derek Jarman, selbst Maler und Künstler, realisierte mit CARAVAGGIO einen Film über den barocken italienischen Maler, dessen Leben und Schaffen eng mit der katholischen Kirche, aber auch mit eher zwielich- tigen Gestalten des 17. Jahrhunderts verbunden war. Inspiriert von den Bildern Michelangelo Merisi da Caravaggios, der in seinen religiösen Bildern immer wieder Zeitgenössisches einfließen ließ, greift Jarman in seinem Film auch Motive des 20. Jahrhunderts auf. Jarman schuf mit CARAVAGGIO einen einzigartigen Film, dessen künstlerischer Schaf- fensprozess sich stark am Original orientierte. Einführung: P. Anh Phi So., 23.2. um 11 Uhr VANINA Deutschland 1922, 70 Min., Blu-ray, viragiert und schwarzweiß, Regie: Arthur von Gerlach, mit: Asta Nielsen, Paul Wegener, Paul Hartmann u.a. Vanina ist die Tochter des tyrannischen Gouverneurs von Turin, durch dessen Gassen sich die Revolutionäre wälzen. Die Aufständi- schen werden angeführt von Octavio, der den Palast des Gouverneurs einnimmt. Als er und Vanina sich dort begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Der Gouverneur jedoch kann den Aufstand niederschla- gen. Um den Geliebten zu retten, bekennt sich Vanina zu Octavio und nennt ihn ihren Verlobten. Scheinbar beugt sich der Vater, aber hinter- rücks befiehlt er, die Hinrichtung Octavios vorzubereiten … Der Eros der Revolution und die Perversion der Repression als Ab- folge virtuos komponierter Bilder, die in ihrem bewusst eng gewähl- ten Ausschnitt dramatisches Geschehen förmlich zusammenballen. Auf der Novelle Vanina Vanini von Stendhal basierend, entfaltet die Film-Ballade eine Verdichtungskunst, die René Clair von einer „unfassbaren Bilddynamik“ sprechen ließ. Faszinierend auch Asta Nielsens intensive Schauspielkunst, über die sich der Filmtheoretiker Béla Bálazs und der surrealistische Dichter Robert Desnos bewun- dernd ausließen. Die kraftvoll rhythmisierende und mit vielerlei Klangfarben arbei- tende Musik von Anja Wegmann und Christian Roderburg verschmilzt geradezu mit den Filmbildern und gerinnt zu einem fiebrig-mitreißen- dem Gesamtkunstwerk, das lange nachwirkt. Völlig zu Recht erhielt das Percussion-Duo bei den Internationalen Bonner Stummfilmtagen 2011 den Hauptpreis für die beste Musikbegleitung. Musikbegleitung: Percussion-Duo Anja Wegmann und Christian Roderburg, Düsseldorf Eintritt: 14 €, ermäßigt: 10 € Sa., 9.3. um 19.30 Uhr (Festsaal) ALLES KUNST STUMMFILM FILMHAUS 2-3/14 Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 DRESEN & KOHLHAASE A N D R E A S W O L F G A N G HOMMAGE AN WHISKY MIT WODKA DER HASE IM MOND

1565 Filmhaus-Programm 02-03-14 v3 - KunstKulturQuartier

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Lateinamerika-FiLmtage 2014

Unlängst arbeiteten sie wieder zusammen, ALS WIR TRÄUMTEN, ein neuer Film, ist im Begriff zu entstehen, bei dem Andreas Dresen Regie geführt und Wolfgang Kohlhaase das Drehbuch geschrieben hat. „Ein Drehbuch“, so Kohlhaase, „ist das Notieren einer Ge-schichte zum Zwecke ihrer Verfilmung. Der Autor ist sein Absender, der wichtigste Empfänger der Regisseur.“ Und: “Ich fühle mich wohl, wenn auf dem Briefkasten Andis Name steht.“ Ein großes Kompli-ment von einem großen Autor, der Geschichten, Drehbücher, Hör-spiele und Theaterstücke schreibt. Und das seit über 60 Jahren.

Der 1931 in Berlin geborene Wolfgang Kohlhaase hat das Film-schaffen der DEFA geprägt. Er pflegte eine langjährige partnerschaft-liche Zusammenarbeit mit Gerhard Klein, Konrad Wolf und Frank Beyer. Später schrieb er für Regisseure wie Bernhard Wicki und Volker Schlöndorff, in jüngerer Zeit vor allem für Andreas Dresen. Wie ein roter Faden durchzieht das Leben in der geteilten und wiederverein-ten Stadt Berlin Kohlhaases Werk. Eine zweite Konstante, die Beschäf-tigung mit dem deutschen Nationalsozialismus und seinen Folgen, führte ihn mit Konrad Wolf zusammen, mit dem er vier Filme – darun-ter ICH WAR NEUNZEHN (1968) und DER NACKTE MANN AUF DEM SPORTPLATZ (1974) − realisierte. Wolfgang Kohlhaase verkörpert in seiner Person selbst ein Stück lebendige deutsche Filmgeschichte.

„Ein Film ist wie ein Brief, in einen Wind gehalten, der in alle Him-melsrichtungen will“, erklärt wiederum Andreas Dresen und fragt: „Wer erhält ihn, wer öffnet ihn, wer liest ihn, wer versteht ihn, wie und wann kehrt Antwort zurück? Alles unwägbar. Ein Glücksspiel.“ Der neben Christian Petzold wichtigste unter den jüngeren deutschen Fil-memachern versteht sich so auch eher als „Spielleiter“, weil das Wort diesen seinen Prozess besser offenbare, den des kollektiven Filmema-chens, einer Teamarbeit, in die sich jeder einbringen kann. Andreas Dresen, Glücksspielleiter mit Wurzeln im DEFA-Film, arbeitet seit vie-len Jahren mit dem gleichen Team, das eine Filmfamilie geworden ist.

Andreas Dresen (*1963 in Gera) erzählt Geschichten, die das Leben ungeschönt zeigen, realistisch, manchmal hart und mit dem präzisen Blick auf die kleinen Details, die das „wahre Leben“ erst zu diesem machen. Seine Protagonisten sind die Menschen von nebenan, seine Themen entstammen dem Alltag, den verschiedenen Jahreszeiten, die dem menschlichen Leben seinen Rhythmus vorgeben, und reflek-tieren im Hintergrund doch immer den gesellschaftlichen Kontext. Auch Tabuthemen wie den Tod oder Sex im Alter bringt Dresen auf die Leinwand – unaufgeregt und glaubwürdig intensiv in HALT AUF FREIER STRECKE (2012) und WOLKE 9 (2008). Er vertraut Personen und Schauplätzen und sieht sich die Menschen genauer an. Diese Be-

gabung teilt er mit Wolfgang Kohlhaase, der, vom italienischen Neo-realismus beeinflusst, „beobachtet, liebt, leben lässt, am liebsten an hinfälligsten Aufenthaltsorten.“ (Andreas Dresen). Zur Kunst, aus den alltäglichen Eindrücken das Besondere zu filtern, kommt bei Kohlhaa-se das untrügliche Gespür für die Pointe. Seine Arbeiten sind von ei-ner Aufrichtigkeit, die er „als Feind des Schweigens, der Verdrängung und der Entfremdung“ bezeichnet hat. Zu seinem Vergnügen ähneln sich Andreas Dresens und seine Gesichtspunkte: „Ich benötige meine Lebenslage, meinen Blick auf die Welt, wie sie ist und nicht bleiben sollte, und meinen Umgang mit allerlei Kunst und Kino.“

Mit unserer Hommage würdigen wir das Werk von Wolfgang Kohlhaase und Andreas Dresen und bilden gleichzeitig generatio-nenübergreifend eine deutsche – früher geteilte deutsche – Lebens-wirklichkeit ab, die von der Gegenwart bis in die Nachkriegsjahre zurückreicht. Beide, die das Kino als ein unterhaltsames Medium der Reflexion und Selbsterkenntnis verstehen, sind für uns Kinomacher ein Glücksfall. Wir freuen uns sehr, Andreas Dresen am 22. Febru-ar und Wolfgang Kohlhaase am 1. März im Filmhaus begrüßen zu dürfen.

Mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung. Alle Filme siehe Rückseite.

eine Veranstaltung in kooperation mit dem trägerkreis der Latein amerikawoche, nürnbergDer HaSe im mOnDD 2014, 85 Min., Blu-ray, span. OmeU, Regie: Susanne Grimm

Heike Kammer ist Friedensaktivistin, Nomadin, Puppenspiele-rin. Vier Monate lang begleitet Regisseurin Susanne Grimm Heike Kammer in Mexiko und Zentralamerika, wo sie nur ein einziges Stück präsentiert: „El conejo en la luna“ („Der Hase im Mond“). Die Hauptdarsteller des Stücks sind zwei Hasen und eine Ratte, die stets das Spiel von Krieg und Frieden spielen. Es vergeht kein Tag ohne leidenschaftliche Auftritte oder Workshops, ohne provozie-rende Fragen nach Gerechtigkeit, Versöhnung oder gar dem Wert des Krieges. Auf der Suche nach dem Ursprung dieser Leidenschaft taucht der Film ein in Heikes Vergangenheit, die eng verbunden ist mit der blutigen Vergangenheit der Länder, die sie bereist. Do., 6.2. um 19.15 Uhr; zu gast: Susanne grimm (regie)

& So., 9.2. um 11 Uhr

SiLViO rODrÍgUeZ, OJaLÁ E/C 2012, 72 Min, Blu-ray, span. OmeU, Regie: Nico García

Der kubanische Liedermacher Silvio Rodríguez ist weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt und beliebt. Die Diktatoren der lateinamerikanischen Länder erklärten damals das Hören seiner Musik zur Straftat. Von der UNESCO hingegen wurde er als „Künst-ler für den Frieden“ ausgezeichnet. Er schrieb hunderte von Liedern und gab tausende von Konzerten. Trotz seines Teilrückzugs von der Bühne, tritt er auch heute noch in benachteiligten Stadtvierteln Ha-vannas auf und singt seine Lieder für die, die sich seine Konzerte sonst nicht leisten können. Nico García begleitet den Liedermacher auf diesen Touren durch die Barrios der kubanischen Hauptstadt und lässt ihn unter anderem von der kubanischen Revolution und seiner Sicht auf die Welt erzählen. Fr., 7.2. & mi., 12.2.

PaLaBraS mÁgiCaSMEX/NIC/GCA 2012, 82 Min., Blu-ray, span. OmeU, Regie: Mercedes Moncada Rodríguez

Der Xolotlánsee in Managua diente schon immer als Metapher für einen korrupten und verfallenen Staat: 1934 entsorgte Präsident Anastasio Somoza darin die Asche des ermordeten Führers des ni-caraguanischen Widerstands gegen die amerikanische Besatzung.

Heute dient er Managua als wachsende Müllhalde. Während man 1979 nach dem Sturz des Somoza-Clans durch die Sandinistas im ganzen Land Hoffnung spürte, wird heute das Leben der Jugend in der Hauptstadt von Drogen und Straßenbanden dominiert.

Die Filmemacherin Mercedes Moncada Rodríguez kehrt zurück nach Nicaragua, um ihre eigenen Erinnerungen an die Revolution ihres Heimatlandes zu rekonstruieren und die heutige Situation aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Fr., 7.2. & Sa., 8.2.

Carne De PerrOCL/F/D 2012, 81 Min., DCP, span. OmU, Regie: Fernando Guzzoni, mit: Alejandro Goic, Amparo Noguera u.a.

Der 50-jährige Alejandro ist ein unberechenbarer, aber auch ein-samer, zerbrechlicher Mann. Der Grund dafür liegt in seiner Vergan-genheit: Zu Zeiten des Pinochet-Regimes war er als Folterer tätig. Seit dem Zusammenbruch der Diktatur arbeitet er als Taxifahrer, was seinem Leben eine Struktur gibt, bis sein Auto kaputt geht. Schließ-lich holen die Gespenster seiner Vergangenheit ihn wieder ein und Alejandro erleidet einen Zusammenbruch.

CARNE DE PERRO zeigt ohne moralische Vorurteile die Einsamkeit des ehemaligen Folterers und den Verlust seines Wertesystems. Wie eine Figur des kollektiven Unbewussten übernimmt er vor dem Hin-tergrund seiner Biografie stellvertretend den quälenden Dialog zwi-schen Vergangenheit und Gegenwart in Chile.

Sa., 8.2. um 19.15 Uhr

tÖDLiCHe HiLFeassistance mortelle, RH/F/USA/B 2013, 99 Min., DCP, span./engl. OmU, Regie: Raoul Peck

2010 erschütterte die Hauptstadt von Haiti ein schweres Erdbe-ben. Rund 250.000 Menschen starben, mehr als eine Million wurden obdachlos. Die Weltgemeinschaft reagierte schnell: Dutzende Staa-ten, zahlreiche internationale Organisationen und tausende Nichtre-gierungsorganisationen versprachen Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes. Die Hoffnungen der Haitianer waren groß.

„In einer zweijährigen filmischen Spurensuche rekonstruiert der in Haiti geborene Raoul Peck, wie es dazu kommen konnte, dass dem Zehn-Millionen-Volk in der Karibik trotz weltweiter Verspre-chen nur unzureichend geholfen wurde. Er befragt politische Ent-scheidungsträger, Experten und Ingenieure ebenso wie ‚einfache‘ Haitianer, die sich mühevoll um den Wiederaufbau ihres Landes kümmern.“ Berlinale 2013

So., 9.2. um 17 Uhr

tiemPOS menOS mODernOSRA 2012, 95 Min., DCP, span. OmU, Regie: Simon Franco, mit: Ricardo Fernandez, Oscar Payaguala u.a.

Der Schafhirte Ramiro Payaguala, Ureinwohner der Tehuelche, lebt abgeschnitten von der Welt in den Bergen Patagoniens. Er führt ein zufriedenes Dasein, das aus Landarbeit, seiner Liebe zur Musik und der Freundschaft zu Felipe besteht. Eines Tages erhält er vom Ministerium für soziale Entwicklung ein Paket und lässt es unberührt liegen. Als er es auf Drängen seines Freundes öffnet, fin-det er einen Fernseher darin. Trotz seiner Bedenken, lässt Ramiro den solarbetriebenen Apparat installieren. Sein einfaches und alt-modisches Leben ändert sich jedoch sofort als er die ersten Bilder sieht … Eine leise Geschichte über den Einzug moderner Zeiten in abgelegene Gebiete und die Frage, ob Fortschritt notwendigerweise auch glücklicher macht. So., 9.2. & Di., 11.2.

CaraVaggiOGroßbritannien 1986, 93 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Derek Jarman, mit: Noam Almaz, Dexter Fletcher, Nigel Terry, Tilda Swinton u.a.

Derek Jarman, selbst Maler und Künstler, realisierte mit CARAVAGGIO einen Film über den barocken italienischen Maler, dessen Leben und Schaffen eng mit der katholischen Kirche, aber auch mit eher zwielich-tigen Gestalten des 17. Jahrhunderts verbunden war. Inspiriert von den Bildern Michelangelo Merisi da Caravaggios, der in seinen religiösen Bildern immer wieder Zeitgenössisches einfließen ließ, greift Jarman in seinem Film auch Motive des 20. Jahrhunderts auf. Jarman schuf mit CARAVAGGIO einen einzigartigen Film, dessen künstlerischer Schaf-fensprozess sich stark am Original orientierte.

einführung: P. anh Phi So., 23.2. um 11 Uhr

VaninaDeutschland 1922, 70 Min., Blu-ray, viragiert und schwarzweiß, Regie: Arthur von Gerlach, mit: Asta Nielsen, Paul Wegener, Paul Hartmann u.a.

Vanina ist die Tochter des tyrannischen Gouverneurs von Turin, durch dessen Gassen sich die Revolutionäre wälzen. Die Aufständi-schen werden angeführt von Octavio, der den Palast des Gouverneurs einnimmt. Als er und Vanina sich dort begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Der Gouverneur jedoch kann den Aufstand niederschla-gen. Um den Geliebten zu retten, bekennt sich Vanina zu Octavio und nennt ihn ihren Verlobten. Scheinbar beugt sich der Vater, aber hinter-rücks befiehlt er, die Hinrichtung Octavios vorzubereiten …

Der Eros der Revolution und die Perversion der Repression als Ab-folge virtuos komponierter Bilder, die in ihrem bewusst eng gewähl-ten Ausschnitt dramatisches Geschehen förmlich zusammenballen. Auf der Novelle Vanina Vanini von Stendhal basierend, entfaltet die Film-Ballade eine Verdichtungskunst, die René Clair von einer „unfassbaren Bilddynamik“ sprechen ließ. Faszinierend auch Asta Nielsens intensive Schauspielkunst, über die sich der Filmtheoretiker Béla Bálazs und der surrealistische Dichter Robert Desnos bewun-dernd ausließen.

Die kraftvoll rhythmisierende und mit vielerlei Klangfarben arbei-tende Musik von Anja Wegmann und Christian Roderburg verschmilzt geradezu mit den Filmbildern und gerinnt zu einem fiebrig-mitreißen-dem Gesamtkunstwerk, das lange nachwirkt. Völlig zu Recht erhielt das Percussion-Duo bei den Internationalen Bonner Stummfilmtagen 2011 den Hauptpreis für die beste Musikbegleitung.

musikbegleitung: Percussion-Duo anja Wegmann und Christian roderburg, Düsseldorf

Eintritt: 14 €, ermäßigt: 10 €Sa., 9.3. um 19.30 Uhr (Festsaal)

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FILMHAUS 2-3/14königstraße 93 · 90 402 nürnbergfilmhaus.nuernberg.de · t: 2317340

DreSen & kOHLHaaSea n D r e a S W O L F g a n g

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DER HASE IM MOND

Page 2: 1565 Filmhaus-Programm 02-03-14 v3 - KunstKulturQuartier

eintritt: 6,50 € • mit FiLmHaUS-FreUnDe-karte (15 €/JaHr) ODer nürnBergPaSS: 4,50 € StUmmFiLm mit PianO 8,00 € • grUPPen aB 10 PerSOnen 4,90 € • kinDer-kinO 3,60 €IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp, Johanna Schulzki • Druck: Rumpel • Layout: Information und Form Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40

erStaUFFüHrUngen Donnerstag 30.1.* 19.00 Erstaufführung I USED TO BE DARKER

USA 2013, 90 Min., OmU, Regie: Matt Porterfield 19.15 Dresen & Kohlhaase STILLES LAND

D 1992, 98 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS

RO/PL 2011, 73 Min., OmU, Regie: Anca Damian* 21.15 Kommkino e.V. QUIQUECK & HÄMAT – PROLL OUT

D 2013, 53 Min., Regie: Thomas ZeugsFreitag 31.1.

15.00 Kinderkino HIRTENREISE INS 3. JAHRTAUSEND ab 5, CH 2002, 124 Min., Regie: Erich Langjahr

17.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 19.00 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 19.15 Dresen & Kohlhaase NACHTGESTALTEN

D 1999, 103 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 21.15 Kommkino e.V. QUIQUECK & HÄMAT – PROLL OUT

samstag 1.2. 15.00 Kinderkino HIRTENREISE INS 3. JAHRTAUSEND ab 5 17.15 Dresen & Kohlhaase STILLES LAND* 19.00 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 19.15 Dresen & Kohlhaase DIE POLIZISTIN D 2000, 86 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 21.15 Kommkino e.V. QUIQUECK & HÄMAT – PROLL OUT

Zu gast: thomas Zeugs (regisseur)sonntag 2.2.

15.00 Kinderkino HIRTENREISE INS 3. JAHRTAUSEND ab 5 17.15 Dresen & Kohlhaase DIE POLIZISTIN* 19.00 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 19.15 Dresen & Kohlhaase NACHTGESTALTEN 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 21.15 Kommkino e.V. QUIQUECK & HÄMAT – PROLL OUT

montag 3.2. 19.00 Cinema italiano DER SCHREI

I 1957, 116 Min., OmU, Regie: Michelangelo Antonioni* 19.15 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 21.15 Kommkino e.V. QUIQUECK & HÄMAT – PROLL OUT

Dienstag 4.2. 19.00 Cinema italiano DER SCHREI* 19.15 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS

mittwoch 5.2. 11.00 Preview LES SALAUDS – DRECKSKERLE

F/D 2013, 100 Min., OmU, Regie: Claire Denis 19.00 Cinema italiano DER SCHREI* 19.15 Erstaufführung I USED TO BE DARKER 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS

Donnerstag 6.2. 19.15 Lateinamerika-Filmtage DER HASE IM MOND

D 2014, 85 Min., OmU, Regie: Susanne Grimm Zu gast: Susanne grimm (regisseurin)

* 19.30 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS 21.15 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE* 21.15 Kommkino e.V. BLUTGLETSCHER

A 2013, 100 Min., Regie: Marvin KrenFreitag 7.2.

15.00 Kinderkino SUSANNE UND DER ZAUBERRING ab 6, DDR 1973, 69 Min., Regie: Erwin Stranka

17.00 Lateinamerika-Filmtage SILVIO RODRÍGUEZ, OJALÁ E/C 2012, 72 Min., OmeU, Regie: Nico García

19.15 Lateinamerika-Filmtage PALABRAS MÁGICAS MEX/NIC/GCA 2012, 82 Min., OmeU, Regie: Mercedes Moncada Rodríguez

* 19.30 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS 21.15 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE* 21.15 Kommkino e.V. BLUTGLETSCHER

samstag 8.2. 15.00 Kinderkino SUSANNE UND DER ZAUBERRING ab 6 17.00 Lateinamerika-Filmtage PALABRAS MAGICAS 19.15 Lateinamerika-Filmtage CARNE DE PERRO

CL/F/D 2012, 81 Min., OmU, Regie: Fernando Guzzoni* 19.30 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS 21.15 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE* 21.15 Kommkino e.V. BLUTGLETSCHER

sonntag 9.2. 11.00 Lateinamerika-Filmtage DER HASE IM MOND 15.00 Kinderkino SUSANNE UND DER ZAUBERRING ab 6 17.00 Lateinamerika-Filmtage TÖDLICHE HILFE

RH/F/USA/B 2013, 99 Min., OmU, Regie: Raoul Peck 19.15 Lateinamerika-Filmtage TIEMPOS MENOS MODERNOS

RA 2012, 95 Min., OmU, Regie: Simon Franco* 19.30 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS 21.15 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE* 21.15 Kommkino e.V. BLUTGLETSCHER

montag 10.2. 19.15 Cinéma français LES SALAUDS – DRECKSKERLE 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS* 21.15 Kommkino e.V. BLUTGLETSCHER

Dienstag 11.2.* 19.00 Lateinamerika-Filmtage TIEMPOS MENOS MODERNOS 19.15 Cinéma français LES SALAUDS – DRECKSKERLE 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS

mittwoch 12.2. 11.00 Preview TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN ROU/MEX/NL/D 2013,

102 Min., OmU, Regie: Ana Guevara, Leticia Jorge* 19.00 Lateinamerika-Filmtage SILVIO RODRÍGUEZ, OJALÁ 19.15 Cinéma français LES SALAUDS – DRECKSKERLE 21.15 Erstaufführung CRULIC – WEG INS JENSEITS

Donnerstag 13.2.* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase HALBE TREPPE D 2002, 106 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 21.15 Kommkino e.V. DIE LIEBESBRIEFE EINER PORTUGISIESCHEN NONNE

BRD/CH 1977, 85 Min., DF, Regie: Jess FrancoFreitag 14.2.

15.00 Kinderkino DIE MONSTER AG ab 6, USA 2001, 92 Min., Regie: Pete Docter, David Silverman

17.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase HERR WICHMANN VON DER CDU

D 2003, 78 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 21.15 Kommkino e.V. DIE LIEBESBRIEFE EINER PORTUGISIESCHEN NONNE

samstag 15.2. 15.00 Kinderkino DIE MONSTER AG ab 6 17.00 Dresen & Kohlhaase HALBE TREPPE* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase WILLENBROCK D 2005, 107 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 21.15 Kommkino e.V. DR. JEKYLL UND SISTER HYDE

GB 1971, 94 Min., DF, Regie: Roy Ward Beckersonntag 16.2.

15.00 Kinderkino DIE MONSTER AG ab 6 17.00 Dresen & Kohlhaase WILLENBROCK* 18.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase WOLKE 9 D 2008, 98 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN

montag 17.2.* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase HERR WICHMANN VON DER CDU 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 21.15 Kommkino e.V. DR. JEKYLL UND SISTER HYDE

Dienstag 18.2.* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Dresen & Kohlhaase WOLKE 9 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN

mittwoch 19.2. 11.00 Preview TANJA – LIFE IN MOVEMENT

AUS 2011, 79 Min., OmU, Regie: Sophie Hyde, Bryan Mason* 19.00 Erstaufführung LES SALAUDS – DRECKSKERLE 19.15 Afrikanische Kinowelten L’ABSENCE – DIE ABWESENHEIT

GN/F 2009, 84 Min., OmeU, Regie: Mama Keïta; einführung: irit Holzheimer & matthias Fetzer

21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGENDonnerstag 20.2.

* 19.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN 19.15 Dresen & Kohlhaase HERR WICHMANN AUS DER DRITTEN REIHE

D 2012, 93 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT* 21.15 Kommkino e.V. SPANISH TRASH TRIPLE FEATURE

E 2013, 85 Min., OmeU, Regie: Dani Moreno

PrOgramm FeBrUar/märZ 2014

i USeD tO Be DarkerUSA 2013, 90 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Matt Porterfield, mit: Deragh Campbell, Hannah Gross, Ned Oldham, Kim Taylor u.a.

Die Liebe kommt und geht und mit ihr die Beziehungen. Diese Erfahrung muss die 19-jährige Taryn machen, die nach einem Sommer voller Party nun verlassen und alleine bei ihrer Tante Kim und deren Familie in Baltimore Zuflucht sucht – und mitten in der Auflösung von Kims Ehe landet. Kim – Folkmusikerin – zieht es wieder auf die Bühne. Zurück bleibt ihr Mann, der vor Jahren seine musikalische Laufbahn zugunsten von Geld und Familie aufgab und die Trennung nicht verwinden kann. Und Abby, die fast erwachsene Toch-ter, mit der Taryn durch die letzten Tage dieses melancholi-schen Spätsommers schliddert. I USED TO BE DARKER ist ein wunderbarer, musikalischer Film über das Loslassen.

Do., 23.1. bis mi., 5.2.

WeLCOme tO Pine HiLLUSA 2012, 81 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Keith Miller, mit: Shanon Harper, Junior Adolph, Ernest Bastien u.a.

Der Film basiert auf einer zufälligen Begegnung des Filmemachers Keith Miller mit seinem späteren Protago-nisten Shanon Harper, einem ehemaligen Drogendealer. Als Shanon eines Tages die Diagnose einer unheilbaren Krebs-form erhält, möchte er Frieden mit seiner Vergangenheit schließen und sucht nach Freiheit fernab des Großstadt-dschungels von New York City. WELCOME TO PINE HILL ist eine meditative Reise darüber, wie wir uns entscheiden,

LeS SaLaUDS – DreCkSkerLe Les salauds, Frankreich/Deutschland 2013, 100 Min., DCP, franz. OmU, Regie: Claire Denis, mit: Vincent Lindon, Chiara Mastroianni, Julie Bataille, Alex Descas, Grégoire Colin u.a.

„Claire Denis’ jüngstes Werk LES SALAUDS ist ein wahrhaft brillanter Film Noir, der den Klassikern der Schwarzen Serie in nichts nachsteht. Hauptdarsteller Vincent Lindon erinnert dabei deutlich an die Hollywood-Größe Robert Mitchum. Jahrelang hat sich Marco Silvestri jeglicher familiärer und geschäftlicher Verantwortung entzogen. Als Kapitän eines riesigen Containerschiffes musste er sich nicht weiter mit den Angelegenheiten seiner Familie befassen. Doch nun holt ihn seine Vergangenheit ein. Sein Schwager, der früher auch sein bester Freund war, hat Selbstmord begangen. Seine Nichte Justine wurde offenbar auf brutalste Weise misshan-delt. Und seine Schwester Sandra gibt an allem dem extrem mächtigen Geschäftsmann Edouard Laporte die Schuld.

Wie so viele Noirs und Neo-Noirs gleicht auch LES SALAUDS einem Stich in ein Wespennest. Nur gehen Claire Denis und ihre Kamerafrau Agnès Godard weiter als ihre Vorgänger. Die Geschichte des aufrechten Schiffs-kapitäns, der sich fast sein ganzes Leben lang selbst be-logen hat und dafür nun einen außerordentlichen Preis zahlen muss, ist ins tiefste Schwarz der Nacht gehüllt.“ Sascha Westphal Do., 6.2. bis mi., 19.2.

tanJa – LiFe in mOVementLife in movement, Australien 2011, 79 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Bryan Mason, Sophie Hyde

Der mehrfach preisgekrönte Tanzfilm ist eine Hommage an die in Deutschland geborene Tänzerin, Choreographin und Kosmopolitin Tanja Liedtke – aber vor allem ist der Film ein großartig komponiertes Nachdenken über schöpferische Kraft und Inspiration, die, einem unverwundbaren Erreger gleich, auf den Nächsten überspringt und sich postum fort-pflanzen kann. All dies steckt in jedem einzelnen Bild des Films – ob im Archivmaterial aus Tanja Liedtkes Jugend, in Aufnahmen, die während der Proben und der Aufführungen ihrer brisanten, kraftvollen und zugleich witzigen Stücke gemacht wurden oder in den zahlreichen Statements, die von ihr selbst, den Mitgliedern ihres Ensembles und anderen Weggefährten stammen. Das Schicksal Tanja Liedtkes, die kurz davor war, zu einer Weltberühmtheit des Tanztheaters zu werden, ähnelt dem von Choreografie-Legende Pina Bausch: Beide Frauen riss der Tod plötzlich aus der Produkti-vität. Nach einer Schockstarre bedeutete dies für Tanja Liedt-kes Tanz-Kompanie: weitermachen. Eineinhalb Jahre nach dem Tod der Leiterin gingen sie wieder auf Welttournee.

Do., 20.2. bis mi., 5.3.

tanta agUa – niCHtS aLS regentanta agua, Urugay/Mexiko/Niederlande/Deutschland 2013, 102 Min., DCP, span. OmU, Regie: Ana Guevara, Leticia Jorge, mit: Néstor Guzzini, Malú Chouza, Joaquín Castiglioni u.a.

Die 14-jährige Lucía muss mit ihrem kleinen Bruder und ihrem nervigen Vater in den Urlaub fahren. Als die drei in der fast menschenleeren Ferienanlage ankommen, kommt es noch schlimmer: Es gewittert so sehr, dass der Pool aus Sicherheitsgründen geschlossen wird. Während Lucías Bru-der die Zeit mit dem Vater verbringt, driftet das schüchter-ne Mädchen in eine spannendere Welt ab: Mit einer neuen

Like SOmeOne in LOVeJapan/Frankreich 2013, 109 Min., DCP, jap. OmU, Regie: Abbas Kiarostami, mit: Tadashi Okuno, Rin Takanashi, Ryô Kase u.a.

Ein Auto, ein Appartement und wieder ein Auto – es sind wenige Orte, an denen Kiarostami seine Geschichte von Liebe und Lüge erzählt. Mit dem Taxi fährt die junge Studentin Akiko, die sich etwas Geld als Callgirl dazu-verdient, zu ihrem nächsten Kunden am Stadtrand von Tokio. Kaum dort angekommen, schläft sie allerdings im Bett von Herr Takashi, einem ehemaligen Soziologiepro-fessor, ein. Ohnehin verunsichert durch sein Tun ist der Rentner darüber eher erleichtert. Am nächsten Morgen fährt er sie in seinem Auto zur Universität. Dort trifft er

Freundin hängt sie in den Arkaden herum und lernt bald den Jungen Santiago kennen …

„Den beiden sympathischen Regisseurinnen Ana Guevara und Leticia Jorge ist ein kleines Filmjuwel gelungen – mit wenigen Mitteln, aber großem Gespür für deren Wirkung erzählen sie eine verträumte, lakonische Familiengeschichte aus Uruguay, die von der Schwierigkeit zu kommunizieren handelt und den Verunsicherungen des Erwachsenwerdens, in denen Eltern und Kinder eine neue Sprache finden müs-sen, um einander wieder zu erreichen.“ programmkino.de

Do., 13.2. bis mi., 26.2.

auf den aggressiv eifersüchtigen Verlobten Akikos und es entwickelt sich ein Gespräch über Liebe und Vertrauen mit unerwarteten Folgen.

„Der schönste, komischste, hintergründigste und tief-sinnigste Film der Hofer Filmtage hieß LIKE SOMEONE IN LOVE. Der iranische Meister hat ihn nach seinem franzö-sisch-italienischen COPIE CONFORME nun in Japan ge-dreht. Wieder ist es ein Liebesfilm, diesmal aber zugleich einer über die Kommunikation, deren Wahrheit und Lüge, und über Jugend und Alter. Abbas Kiarostami ist mit LIKE SOMEONE IN LOVE ein leichtfüßiges Meisterwerk ge-lungen“. Wolfram Schütte Do., 27.2. bis mi., 12.3.

CrULiC – Weg inS JenSeitSCrulic – drumul spre dincolo, Rumänien/Polen 2011, 73 Min., Blu-ray, rum. OmU, Regie: Anca Damian

Der auf wahren Begebenheiten beruhende Animations-film erzählt die kurze Lebensgeschichte von Claudiu Crulic, einem Rumänen, der im Januar 2008 in einem polnischen Gefängnis an den Folgen eines Hungerstreiks starb. Er soll einem Richter in Polen die Geldbörse gestohlen haben, was unmöglich war, da er sich zu diesem Zeitpunkt nach-weislich in einem Bus auf dem Weg nach Italien befand. In vielen Briefen aus dem Gefängnis an rumänische Poli-tiker und die polnische Justiz erbat Crulic immer wieder um veränderte Haftbedingungen und lieferte Beweise für seine Unschuld. Er wurde über mehrere Monate ignoriert. Bis es zu spät war. Der Tod von Claudiu Crulic führte zum Rücktritt des rumänischen Außenministers.

Der mehrfach preisgekrönte, kunstvoll animierte Film fasziniert durch einen ausgefallenen Visualisations-Stil, der mit seiner Verbindung von wunderschönen Handzeich-nungen, Kollagen, Stop-Motion- und Cut-Cut-Technik ein packendes, lange im Gedächtnis bleibendes Werk darstellt.

Do., 30.1. bis mi., 12.2.

unser Leben zu führen. Der mehrfach ausgezeichnete Film wurde über eine Internet-Plattform finanziert.

„Ein crowd-funded Film, der all das vermeidet, was Indie-Ware unerträglich macht: keine exaltierten Charaktere, kei-ne absurden Dialoge, kein Hipster-Milieu. Dafür ein wuch-tiger Ex-Drogendealer aus Brooklyn, der sein Leben in Ord-nung bringen will. Er zahlt seine Schulden, trinkt mit den Homeboys ein Abschiedsbier, kehrt der Stadt den Rücken und wird dabei so beiläufig von der Kamera begleitet, als wär‘s die reine Wirklichkeit.“ Doris Kuhn, SZ vom 22.8.2013

Do., 6.3. bis mi., 12.3.

Page 3: 1565 Filmhaus-Programm 02-03-14 v3 - KunstKulturQuartier

eintritt: 6,50 € • mit FiLmHaUS-FreUnDe-karte (15 €/JaHr) ODer nürnBergPaSS: 4,50 € StUmmFiLm mit PianO 8,00 € • grUPPen aB 10 PerSOnen 4,90 € • kinDer-kinO 3,60 €IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp, Johanna Schulzki • Druck: Rumpel • Layout: Information und Form Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40

PrOgramm FeBrUar/märZ 2014Freitag 21.2.

15.00 Kinderkino MARY POPPINS ab 6, USA 1964, 139 Min., Regie: Robert Stevenson

17.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT* 19.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN 19.15 Dresen & Kohlhaase WHISKY MIT WODKA

D 2009, 104 Min., Regie: Andreas Dresen 21.15 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT* 21.15 Kommkino e.V. SPANISH TRASH TRIPLE FEATURE

samstag 22.2.* 15.00 Kinderkino MARY POPPINS ab 6 17.15 Dresen & Kohlhaase WHISKY MIT WODKA* 17.30 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 19.30 Dresen & Kohlhaase HALT AUF FREIER STRECKE

D 2011, 110 Min., Regie: Andreas Dresen Zu gast: andreas Dresen (regisseur)

* 21.15 Kommkino e.V. SPANISH TRASH TRIPLE FEATUREsonntag 23.2.

11.00 Sonntagsmatinee CARAVAGGIO Alles Kunst GB 1986, 93 Min., OmU, Regie: Derek Jarman einführung: P. anh Phi 15.00 Kinderkino MARY POPPINS ab 6 17.30 Dresen & Kohlhaase HALT AUF FREIER STRECKE 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN* 21.15 Kommkino e.V. SPANISH TRASH TRIPLE FEATURE

montag 24.2.* 19.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN 19.15 Cine español CARMINA O REVIENTA E 2012, 71 Min., OmU, R.: Paco León 20.45 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT* 21.15 Kommkino e.V. SPANISH TRASH TRIPLE FEATURE

Dienstag 25.2.* 19.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN 19.15 Cine español CARMINA O REVIENTA 20.45 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT

mittwoch 26.2. 11.00 Preview LIKE SOMEONE IN LOVE

J/F 2012, 109 Min., OmU, Regie: Abbas Kiarostami* 19.00 Erstaufführung TANTA AGUA – NICHTS ALS REGEN 19.15 Cine español CARMINA O REVIENTA 20.45 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT

Donnerstag 27.2. 19.15 Dresen & Kohlhaase SOMMER VORM BALKON

D 2005, 110 Min., Regie: Andreas Dresen* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE* 21.15 Kommkino e.V. MACH’S NOCHMAL, BABY

F 1979, 90 Min., DF, Regie: Jess FrancoFreitag 28.2.

15.00 Kinderkino KNERTEN IN DER KLEMME ab 6, N 2011, 69 Min., Regie: Arild Østin Ommundsen

17.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 19.00 Dresen & Kohlhaase DER BRUCH

DDR/BRD 1989, 118 Min., Regie: Frank Beyer* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE* 21.15 Kommkino e.V. MACH’S NOCHMAL, BABY

samstag 1.3. 15.00 Kinderkino KNERTEN IN DER KLEMME ab 6 17.00 Dresen & Kohlhaase SOMMER VORM BALKON 19.30 Dresen & Kohlhaase SOLO SUNNY DDR 1980, 104 Min., Regie: Konrad Wolf, Wolf-

gang Kohlhaase; zu gast: Wolfgang kohlhaase (regis-seur & Drehbuchautor)

sonntag 2.3. 15.00 Kinderkino KNERTEN IN DER KLEMME ab 6 17.00 Dresen & Kohlhaase DER BRUCH 19.15 Dresen & Kohlhaase DIE GRÜNSTEIN-VARIANTE

BRD 1984, 105 Min., Regie: Bernhard Wicki* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE* 21.15 Kommkino e.V. DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM

USA 1981, 84 Min., DF, Regie: Abel Ferraramontag 3.3.

15.00 Kinderkino KNERTEN IN DER KLEMME ab 6 17.00 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 19.15 Cinema italiano VIVA LA LIBERTÀ I 2013, 94 Min., OmU, Regie: Roberto Andò* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE* 21.15 Kommkino e.V. DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM

Dienstag 4.3. 15.00 Kinderkino KNERTEN IN DER KLEMME ab 6 17.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 19.15 Cinema italiano VIVA LA LIBERTÀ* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE* 21.15 Kommkino e.V. DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM

mittwoch 5.3. 11.00 Preview WELCOME TO PINE HILL

USA 2012, 81 Min., OmU, Regie: Keith Miller 17.00 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 19.15 Cinema italiano VIVA LA LIBERTÀ* 19.30 Erstaufführung TANJA – LIFE IN MOVEMENT 21.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE

Donnerstag 6.3. 15.00 Kinderkino DER BLAUE TIGER

ab 7, CZ/D/SK 2012, 90 Min., Regie: Petr Oukropec 17.00 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL* 19.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 19.15 Dresen & Kohlhaase DER NACKTE MANN AUF DEM SPORTPLATZ

DDR 1974, 101 Min., Regie: Konrad Wolf 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL* 21.15 Kommkino e.V. ZERO KILLED A/D 2012, 81 Min., OmU, R.: Michal Kosakowski

Freitag 7.3. 15.00 Kinderkino DER BLAUE TIGER ab 7 17.00 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL 19.00 Dresen & Kohlhaase ICH WAR NEUNZEHN DDR 1968, 119 Min., Regie: Konrad Wolf* 19.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL* 21.15 Kommkino e.V. ZERO KILLED

samstag 8.3. 15.00 Kinderkino DER BLAUE TIGER ab 7 17.00 Dresen & Kohlhaase DER AUFENTHALT

DDR 1983, 102 Min., Regie: Frank Beyer* 17.00 Kommkino e.V. OKLAHOMA JOHN – DER SHERIFF VON RIO ROJO

BRD/I/E 1965, 86 Min., DF, Regie: Jaime Jesús Balcázar* 19.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 19.15 Dresen & Kohlhaase BERLIN UM DIE ECKE

DDR 1965/90, 85 Min., Regie: Gerhard Klein 21.15 Kommkino e.V. SEIN STECKBRIEF IST KEIN HEILIGENBILD

E/I 1967, 85 Min., DF, Regie: Julio Buchs* 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL23.15 Kommkino e.V. DIE SIEBEN AUS TEXAS

E/I 1964, 94 Min., DF, Regie: Joaquín Luis Romero Marchentsonntag 9.3.

15.00 Kinderkino DER BLAUE TIGER ab 7 17.00 Dresen & Kohlhaase DER AUFENTHALT* 19.00 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 19.15 Dresen & Kohlhaase BERLIN − ECKE SCHÖNHAUSER

DDR 1957, 81 Min., Regie: Gerhard Klein° 19.30 Stummfilm des Monats VANINA D 1922, 70 Min., Regie: Arthur von Gerlach

musikbegleitung: Percussion-Duo anja Wegmann & Christian roderburg, Düsseldorf

21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL* 21.15 Kommkino e.V. ZERO KILLED

montag 10.3. 19.00 Cinéma français MICHAEL KOHLHAAS

F/D 2013, 122, OmU, Regie: Arnaud des Pallières* 19.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL* 21.15 Kommkino e.V. ZERO KILLED

Dienstag 11.3. 19.00 Cinéma français MICHAEL KOHLHAAS* 19.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL

mittwoch 12.3. 19.00 Cinéma français MICHAEL KOHLHAAS* 19.15 Erstaufführung LIKE SOMEONE IN LOVE 21.15 Erstaufführung WELCOME TO PINE HILL

19. FilmFestival türkei / DeutschlanD Donnerstag 13.3. bis sonntag 23.3.

kinDerkinO

SUSanne UnD Der ZaUBerringDDR 1973, 69 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 6, Regie: Erwin Stranka

Durch einen Ring mit magischen Kräften merkt Pech-vogel Susanne schnell, auf was es eigentlich ankommt: Man muss nur an sich glauben, damit Wunder geschehen können. Fr., 7.2. bis So., 9.2. um 15 Uhr

Die mOnSter ag USA 2001, 92 Min., FSK & empfohlen ab 6, R.: Pete Docter, David Silverman

Von einem nächtlichen Ausflug bringen die Monster Sul-ley und Mike Glotzkowski aus Versehen ein Kind mit in die Monsterwelt. Mit der Aufgabe, das Kind wieder zurückzu-bringen, beginnt ein großes Abenteuer.

Fr., 14.2. bis So., 16.2. um 15 Uhr

LeS SaLaUDS – DreCkSkerLesiehe erstaufführungen Do., 6.2. bis mi., 19.2.

miCHaeL kOHLHaaSFrankreich/Deutschland 2013, 122 Min., DCP, franz. OmU, Regie: Arnaud des Pallières, mit: Mads Mikkelsen, Bruno Ganz, Denis Lavant u.a.

„Der Pferdehändler Michael Kohlhaas wird zum Op-fer staatlicher Willkür. Nachdem ihm auch die Justiz sein Recht verweigert, beginnt er mit Anhängern und Rebellen aus der Bevölkerung einen Feldzug gegen die Herrschenden. Heinrich von Kleists gleichnamige, im 16. Jahrhundert angesiedelte Novelle wandelt sich zur zeitlo-sen philosophischen Reflexion über Gerechtigkeit, Unter-drückung und Widerstand.

Der französische Regisseur Arnaud des Pallières ver-legt die Handlung in die karge Landschaft der Ceven-nen, die er in majestätischen Bildern intensiv einfängt und die er zu einem konzentrierten Neo-Klassiker mit deutlichen Anleihen beim Western verdichtet.“ film-dienst 1/2014

mo., 10.3. bis mi., 12.3. um 19 Uhr

Die WiLDen HüHner D 2005, 100 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 9, Regie: Vivian Naefe

„Die Wilden Hühner“ sind die coolste Mädchengang der 5. Klasse. Einziges Ärgernis sind die Jungs der Konkurrenz-bande „Pygmäen“. Doch auf einmal brauchen sie doch die Hilfe der Jungs. Fr., 14.3. bis So., 16.3. um 15 Uhr

mi., 19.3. um 14.30 Uhr im gemeinschaftshaus Langwasser

WO Die WiLDen kerLe WOHnen USA 2008, 101 Min., FSK: ab 6, empfohlen ab 9, Regie: Spike Jonze

Der jähzornige Max hat eine unglaubliche Fantasie, die ihn weit weg von Alltagsproblemen führt. In einem Boot reist er bis auf die Insel der Wilden Kerle. Doch auch hier muss Max lernen, seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden.

Fr., 21.3. bis So., 23.3. um 15 Uhr

CHiCken rUn GB 2000, 81 Min., FSK & empfohlen ab 6, Regie: Peter Lord, Nick Park

Das Huhn Ginger träumt auf der Hühnerfarm von der großen Freiheit. Da macht es eines Tages eine schreckliche Entdeckung: Die Farmbesitzer planen, eine Fabrik für Hüh-nerpastete zu bauen! Nur Ginger kann den Hühnerhof jetzt retten! Fr., 28.3. bis So., 30.3. um 15 Uhr

mi., 2.4. um 14.30 Uhr im gemeinschaftshaus Langwasser

Cinema FrançaiS

Cinema itaLianO

Cine eSPañOL

aFrikaniSCHe kinOWeLten

19. FiLmFeStiVaL türkei / DeUtSCHLanD

Carmina O reVientaSpanien 2012, 71 Min., DCP, span. OmU, Regie: Paco León, mit: Carmina Barrios, María León, Paco Casaus u.a.

„Carmina Barrios, eine energische, lebenslustige 58-Jährige, betreibt eine kleine Bar am Stadtrand von Sevilla. Es ist eines der ärmeren Viertel der andalusi-schen Hauptstadt, in dem oft eingebrochen wird. Auch bei Carmina. Doch die Versicherung will für den Schaden nicht aufkommen. Deshalb nimmt Carmina das Thema Entschädigung selbst in die Hand. Sie plant einen großen Versicherungsbetrug, um ihre Familie aus der ständigen Geldknappheit zu befreien.

Teils Komödie, teils semidokumentarisches Porträt ei-ner ungewöhnlichen Frau und ihrer Anschauungen als Gratwanderung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Der Film bringt soziale Realität, brachiale Komik und tiefe Lebensphilosophie zusammen.“ Wolfgang Hamdorf, film-dienst 1/2014

mo., 24.2. bis mi., 26.2. um 19.15 Uhr

L’aBSenCe – Die aBWeSenHeitL’absence, Guinea/Frankreich 2009, 84 Min., Blu-ray, Franz./Wolof OmeU, Regie: Mama Keïta, mit: William Nadylam, Ibrahim Mbaye, Mouss Diouf u.a.

Nach 15 Jahren Abwesenheit kehrt der in Frankreich le-bende, erfolgreiche Wissenschaftler Adama aufgrund eines alarmierenden Telegramms in sein Heimatland Senegal zu-rück, wo er auf seine Großmutter und seine taubstumme Schwester Aïcha trifft. Schon bald stellt sich heraus, dass der schlechte Gesundheitszustand der Großmutter nur ein Vorwand war, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Eigentlich will Adama nur zwei Tage bleiben, denn sein Leben sieht er in Frankreich, wo er gut „integriert“ ist, und keinesfalls in Dakar, wo er sich wie ein Fremder fühlt und verhält.

Am 13. März ist es wieder soweit: Das 19. Filmfestival Türkei / Deutschland wird in der Tafelhalle feierlich er-öffnet. Der renommierte Regisseur Edgar Reitz (u.a. DIE ANDERE HEIMAT) erhält an diesem Abend den Ehrenpreis des Festivals, mit dem ein grenzüberschreitender Künstler für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird. Auch die Diva des türkischen Kinos und Ehrenpreisträgerin des Filmfestivals, Schauspielerin Hülya Koçyiğit, sowie der türkische Regis-seur Çağan Irmak zählen neben vielen anderen zu den Eröffnungsgästen. Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem großen Schauspieler Mario Adorf, der den Eröffnungsfilm des Festivals DER LETZTE MENTSCH präsentieren wird. Un-ter der Regie von Pierre-Henry Salfati spielt der Grandsei-

Doch seine Vergangenheit holt ihn ein und die Ereignisse überschlagen sich. Als er erfährt, dass seine Schwester sich prostituiert, reagiert er gewalttätig.

L’ABSENCE – DIE ABWESENHEIT ist ein packender Polit-Thriller über die Konsequenzen des Brain Drain (volks-wirtschaftliche Verluste durch die Emigration besonders ausgebildeter oder talentierter Menschen aus einem Land) und ein Paradebeispiel des neuen und kosmopolitischen Autorenfilms.

In Kooperation mit: Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA), KUF – Kulturelle und politische Bildung

einführung: irit Holzheimer, matthias Fetzermi., 19.2. um 19.15 Uhr

gneur des deutschen Films einen Holocaust-Überlebenden, der lange seine jüdischen Wurzeln leugnete. Das 19. Film-festival Türkei / Deutschland wird auch in diesem Jahr die Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme, die in beiden Ländern in den Produktionsjahren 2013/2014 brillierten in einem spannenden Programm vorstellen. Im Mittelpunkt steht der Wettbewerb der Spielfilme und der Kurzfilme, in dem sich die von einer Vorjury ausgewählten Filme einer inter-nationalen Jury stellen.

Die Preisverleihung wird am 22. März in der Tafelhalle stattfinden. Weitere Infos: www.fftd.de

Veranstalter: Interforum in Kooperation mit dem Kunst-KulturQuartier der Stadt Nürnberg.

Der SCHreiil grido, Italien 1957, 116 Min., DCP, ital. OmU, Regie: Michelangelo Antonioni, mit: Steve Cochran, Alida Valli, Betsy Blair u.a.

Aldo, ein Arbeiter in einer Zuckerfabrik, wird von seiner Lebensgefährtin verlassen. Er zieht mit seiner kleinen Toch-ter über die Landstraße davon, auf der Suche nach einem neuen Leben. Auf seiner Wanderschaft durch die neblige Po-Ebene stürzt er in tiefe Verzweiflung und Einsamkeit.

Aldo ist der erste reine Antonioni‘sche Held, der seines Lebenssinns beraubte Mensch, der die Welt nicht mehr versteht. „Auf den ersten Blick wirkt DER SCHREI neore-alistisch, zeigt er doch die Dominanz der Natur und lässt die Erzählung dem chaotischen und zufallsbedingten Lauf des Lebens folgen. Beim genaueren Hinsehen indes nimmt dieser Realismus expressionistische Züge an: Die eintönige Atmosphäre, der erdrückende Himmel, der endlose Hori-zont – all das widerspiegelt den trübsinnigen Zustand der Seele des Helden.“ Dictionnaire des films Larousse

mo., 3.2. bis mi., 5.2. um 19 Uhr

marY POPPinSUSA 1964, 139 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 6, Regie: Robert Stevenson

Mary Poppins ist das neue Kindermädchen der Familie Banks. Der etwas schrullig wirkenden Dame kann letztlich niemand widerstehen und so entführt sie die beiden Kinder in eine Welt voller Magie und Fantasie.

Fr., 21.2. bis So., 23.2. um 15 Uhr mi., 26.2. um 14.30 Uhr

im gemeinschaftshaus Langwasser

knerten in Der kLemme N 2011, 69 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 6, Regie: Arild Østin Ommundsen

Lillebror und sein Freund Knerten, der Zweig, verdienen auf dem Markt Geld für Klein-Knertens Taufe. Doch auf einmal ist Knerten verschwunden. Eine rasante Suche mit vielen Überraschungen beginnt!

Fr., 28.2. bis Di., 4.3. um 15 Uhr mi., 5.3. um 14.30 Uhr

im gemeinschaftshaus Langwasser

Der BLaUe tiger CZ/D/SK 2012, 90 Min., FSK: o.A., empfohlen ab 7, Regie: Petr Oukropec

Der alte botanische Garten, in dem Johanna mit ihrer Mutter und ihrem Freund Mathias lebt, soll abgerissen werden. Da taucht eines Nachts ein blauer Tiger in der Stadt auf und gefährdet die Pläne des Bürgermeisters.

Do., 6.3. bis So., 9.3. um 15 Uhr

eS LeBe Die FreiHeit Viva la libertà, Italien 2013, 94 Min., DCP, ital. OmU, Regie: Roberto Andò, mit: Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi u.a.

Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositi-onspartei, ist demotiviert durch politische Intrigen und miese Umfragewerte. Aus diesem Grund setzt er sich heimlich zu seiner früheren Geliebten nach Paris ab. Große Aufregung in der Partei, doch da hat dessen engster Mitarbeiter eine geni-ale Idee: Oliveris exzentrischer Zwillingsbruder Giovanni soll die Rolle des Vermissten übernehmen. Mit überraschenden Folgen. Dieser findet Spaß an der Sache und mischt die itali-enische Politik gehörig auf. Und sogar die deutsche Kanzle-rin kann sich seinem Charme nicht entziehen …

Die brillante und umwerfend komische Satire mit Star-besetzung - in der besonders Toni Servillo in einer Doppel-rolle glänzt - wurde für zwölf italienische Filmpreise no-miniert, darunter Bester Film, Bestes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller.

mo., 3.3. & mi., 5.3. um 19.15 Uhr

DER BLAUE TIGER

* = Kommkino

OmU = Originalfassung mit deutschen Untertiteln OF = Originalfassung OmeU = Originalfassung mit englischen Untertiteln DF = deutschsprachige Synchronfassung

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In Andreas Dresens erster Literaturverfilmung macht er fast alles anders als sonst, alles ohne Improvisation, ohne Handkamera, in Cinemascope. Deutschland, wie Dresen es in Magdeburg erfindet, ist eine aufgeräumte Wohlstandssiedlung, doch der Schein trügt: Verunsicherung und Pressionen sind omnipräsent, den Menschen ermangelt es an vielem, Liebe etwa, Glück und Sicherheit. Willen-brock repräsentiert im Kleinen, was unsere Gesellschaft als riesige Produktions-und Konsumtionsmaschine errichtet hat. Der innere Zusammenhalt der Gemeinschaft scheint verloren gegangen.

Sa., 15.2. & So., 16.2.

WOLke 9Deutschland 2008, 98 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal, Steffi Kühnert u.a.

Frühsommer in Berlin. Inge ist seit 30 Jahren mit Werner verhei-ratet. Man hat sich eingerichtet. Sie verdient sich mit Schneider-arbeiten etwas hinzu und lernt auf diese Weise Karl kennen. Inge geht auf die 70 zu, aber sie fühlt sich wie 17. Sie hat sich in Karl verliebt. Er ist 76, aufmerksam und leidenschaftlich. Beide haben ein Verhältnis, das Inge zunächst verheimlicht …

Ein Film über ältere Menschen und junge Sehnsüchte, über die Zeit, die bleibt und den Umgang miteinander. Andreas Dresen er-zählt radikal und mit viel Zärtlichkeit von ihren Sehnsüchten, ihrer Liebe und ihrer Sexualität. Immer wieder dient die Natur als Meta-pher für ihre Situation und Projektion. Der Chor, in dem Inge singt, kommentiert das Geschehen, das Inge vorantreibt: Sie bricht noch einmal aus. Andreas Dresen: „Es ist ein Film gegen die Hauptart zu leben: sich einzurichten in den Dingen. Ab einem gewissen Punkt des Lebens wächst die Angst, mit Neuem nicht mehr zurechtzu-kommen, und diese Angst tarnt sich gern als Wille, das Neue gar nicht zu benötigen. In der Liebe funktioniert das aber nicht.“

So., 16.2. & Di., 18.2. um 19.15 Uhr

Herr WiCHmann aUS Der Dritten reiHeDeutschland 2010–12, 93 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen

Henryk Wichmann ist mittlerweile Oppositionsabgeordneter im Brandenburger Landtag. Andreas Dresen begleitet ihn über ein Jahr bei der Arbeit im Parlament und im Wahlkreis Uckermark/Oberhavel. Dort besucht Wichmann Schulen und Seniorenmessen, die Bundeswehr und Betriebe, er hat es mit Arbeitskräftemangel, der Misere der Deutschen Bahn und illegalen Mülldeponien zu tun, aber auch mit dem Schreiadler und der Bartmeise.

Markus Meckel, der übergroße Rivale des ersten Wichmann-Films, verlor sein Mandat gegen einen Kandidaten der Linken und kommt nur in einer Randnotiz vor: Sein Name steht noch auf der Klingel seiner ehemaligen Büros, die er auch für Herrn Wichmann räumen musste. „Das ist Demokratie“, sagt Henryk Wichmann, „alles auf Zeit.“ Eine Demokratie allerdings, so legt Andreas Dre-sen nahe, der langsam die Basis wegbricht: „Was ist eine Demo-kratie eigentlich wert, wenn keiner mehr bereit ist, etwas einzu-bringen? Wo es keine gemeinsamen Visionen mehr gibt, sondern nur noch Ansprüche an das jeweilige Gegenüber?“

Do., 20.2. um 19.15 Uhr

HaLt aUF Freier StreCkeDeutschland 2011, 110 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Milan Peschel, Steffi Kühnert, Lilli Lemke, Mika Seidel u.a.

„Bernhard Wicki praktiziert vitales Kino. Wie er diesem schäbigen Raum immer neue Perspektiven abgewinnt, wie er diesen Personen eine physische Präsenz verleiht, als wäre sie die Welt, die ja letztlich damit gemeint ist, nötigt Bewunderung ab. Am Ende nistet eben darin die eigentliche Botschaft seines Films: eine Feier der mensch-lichen Physis und Überlebenskraft am Vortag ihrer grausigen Ver-nichtung.“ Peter Buchka So., 2.3. um 19.15 Uhr

Der naCkte mann aUF Dem SPOrtPLatZDDR 1974, 101 Min., 35 mm, Regie: Konrad Wolf, Drehbuch: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase, mit: Kurt Böwe, Ursula Karusseit, Martin Trettau, Marga Legal u.a.

Der knapp 40-jährige Bildhauer Herbert Kemmel wird bei der Ausübung seines Berufs durch Bürokratie, Banausentum und kleinbürgerliche Ressentiments behindert. Vor allem sein Bildnis eines nackten Sportlers löst beim Auftraggeber − einem Fußball-club − peinliche Verwicklungen aus.

Eine zentrale und vielleicht die verkannteste Arbeit Konrad Wolfs: Hier bündelt der Regisseur 1974 die Erinnerung an die Judenverfol-gung und des oft vergeblichen Ringens um künstlerische Präsenz in der sozialistischen Gesellschaft tragikomisch. Ein Film über die Schwierigkeiten des Lebens mit der Kunst und doch kein Künstler-film. Fiktive und reale Geschichten aus dem Leben des Bildhauers Werner Stötzer. Gedreht wurde in seinem Atelier, seine Plastiken bevölkern den Film. Mit einer subjektiven Handkamera und über-zeugenden Darstellern gelingt eine authentische Atmosphäre, die dem Zuschauer auch viel über ein untergegangenes Land erzählt.

Do., 6.3. um 19.15 Uhr

iCH War neUnZeHnDDR 1968, 119 Min., 35 mm, Regie: Konrad Wolf, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf, mit: Jaecki Schwarz, Vasili Livanov, Alexej Ejboshenko u.a.

Als Kind mit seinen Eltern in die Sowjetunion geflohen, kehrt Gre-gor Hecker im April 1945 mit den russischen Truppen nach Deutsch-land zurück, als ein Soldat unter vielen und doch ist er nicht wie die anderen. Er ist Sieger, der auch zu den Verlierern gehört und nun versucht, die Deutschen zu verstehen, denen er begegnet.

Ein Kunstwerk, eigenwillig, streng, voller Geschichten von den letzten Tagen des Krieges. „Konrad Wolf, der in ICH WAR NEUNZEHN zum ersten Mal mit Wolfgang Kohlhaase zusammenarbeitete, baute seinen Film episodisch und fragmentarisch auf. Diese offene Struktur erlaubte sowohl eine Korrespondenz von tragischen, lyrischen oder auch komischen Elementen als auch eine Vielzahl von Figuren, in denen sich ebenso viele Geisteshaltungen manifestieren konnten. So läuft der Film nicht auf einen einzigen Höhepunkt zu, sondern besteht aus kleinen dramaturgischen Einheiten, die zusammengenommen ein um Wahrhaftigkeit bemühtes Bild der Zeit geben.“ Ralf Schenk

Fr., 7.3. um 19 Uhr

Der aUFentHaLtDDR 1983, 102 Min., 35 mm, Regie: Frank Beyer, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase nach dem Roman von Hermann Kant, mit: Sylvester Groth, Fred Düren, Matthias Günther, Klaus Piontek u.a.

Winter 1945. Im Warschauer Bahnhof sind deutsche Soldaten auf dem Weg in die Kriegsgefangenschaft. Eine Polin glaubt, in dem 19-jährigen Mark Niebuhr einen SS-Mann zu erkennen, der an einer Erschießung von Zivilisten in Lublin beteiligt war. Nicht wissend, dass gegen ihn wegen Mordes ermittelt wird, kommt Niebuhr nach vier Monaten zunächst in eine Zelle mit polnischen und später deutschen Gefangenen.

Der Film, der Mark Niebuhrs Erlebnisse sehr dicht, fast atembe-raubend erzählt, war im Spektrum der DDR-Geschichtsaufberei-tung etwas Besonderes, da er sich einem gewöhnlichen, schuld-behafteten Soldaten widmete und keinem Widerstandskämpfer oder Kommunisten. Frank Beyer stellt darin die Frage nach Schuld und Mitverantwortung: „Die Geschichte des Mark Niebuhr war für mich so interessant und aufregend, weil in ihr exemplarisch vorgeführt wird, dass jemand unschuldig im juristischen Sinne sein kann und gleichzeitig beteiligt ist an Unternehmungen, die er nicht übersieht.“ Sa., 8.3. & So., 9.3.

BerLin Um Die eCkeDDR 1965/90, 85 Min., 35 mm, Regie: Gerhard Klein, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, mit: Dieter Mann, Monika Gabriel, Kaspar Eichel, Erwin Geschonneck u.a.

Mehr als seine Lederjacke liebt Olaf neuerdings ein Mädchen. Außerdem hat er ein Motorrad, einen kleinen Bruder, der im sel-ben Zimmer schläft, und seinen Freund Horst. Und beide haben immer mal Ärger, tagsüber und nach getaner Arbeit in der Jugend-brigade eines Metallwerks. Im Betrieb ecken sie bei den Älteren wegen ihrer Aufmüpfigkeit häufig an.

BERLIN UM DIE ECKE nimmt eine Realität wieder auf, die Klein und Kohlhaase schon in den 50er Jahren beschrieben haben, vor allem in BERLIN − ECKE SCHÖNHAUSER. Seine Fertigstellung wur-de 1965 allerdings verboten. Wolfgang Kohlhaase: „Es ging in der damaligen Diktion um den Schutz des Landes vor dem Unverstand der Filmemacher. Es ist grotesk, wenn man das liest: Die Welt ist nicht so, die Arbeiter sind nicht so, die jungen Leute sind nicht so, die alten Leute sind nicht so, die Liebesgeschichten sind nicht so, Berlin ist nicht so − also es sollte ein absoluter Gegenentwurf zur Wirklichkeit gewesen sein.“ Sa., 8.3. um 19.15 Uhr

BerLin − eCke SCHÖnHaUSerDDR 1957, 81 Min., 35 mm, Regie: Gerhard Klein, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, mit: Ekkehard Schall, Ilse Pagé, Harry Engel, Ernst-Georg Schwill u.a.

Berlin, Prenzlauer Berg. Unter dem U-Bahnbogen an der Ecke Schönhauser Allee treffen sich täglich die 16- und 17-Jährigen, denen der Platz im Elternhaus zu eng wird. Der Bauarbeiter Dieter sucht auf der Straße die Freiheit, Kohle flüchtet vor seinem stän-dig betrunkenen Stiefvater, Karl-Heinz ist schon auf die kriminelle Bahn geraten und Angela muss Zuhause Platz machen, wenn die Mutter einen Freund empfängt. Dieter und Kohle werden von Karl-Heinz in seine Schwarzmarktgeschäfte gezogen und flüchten nach einem vermeintlichen Totschlag nach West-Berlin …

StiLLeS LanDDeutschland 1992, 98 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Thorsten Merten, Jeanette Arndt, Kurt Böwe, Horst Westphal u.a.

Andreas Dresens Debütfilm spielt in den bewegten Herbsttagen des Jahres 1989, kurz vor dem Mauerfall. Während sich die politi-schen Ereignisse überschlagen, herrscht in der Provinz noch Stille, so auch am Theater im mecklenburgischen Anklam. Dort trifft der junge und ambitionierte Regisseur Kai Finke ein, um ausgerechnet mit dem Stück Warten auf Godot neuen Schwung in das resignier-te Ensemble und die triste Kleinstadt zu bringen. Mit seinen Ideen stößt er jedoch auf Gleichgültigkeit und Apathie. Die politischen Umwälzungen werden eher ungläubig zur Kenntnis genommen. Schließlich erreicht der Aufbruch auch die Provinz, um doch gleich wieder abzuebben.

Andreas Dresen: „Uns war wichtig zu zeigen, wie die Situation sich im Alltag abgespielt hat. Denn so dramatisch, wie das im Fernsehen und aus der Ferne aussieht, ist es im Alltag nicht. Da wird es dann eher lakonisch und geht ganz beiläufig vonstatten. Das ist der Alltag der Geschichte.“ Do., 30.1. & Sa., 1.2.

naCHtgeStaLtenDeutschland 1999, 103 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Michael Gwisdek, Dominique Horwitz, Myriam Abbas, Ricardo Valentim, Oliver Breite u.a.

Im nächtlichen Berlin erlebt das Obdachlosenpaar Hanna und Victor ein Glücksgefühl, als es einen Hundert-Mark-Schein findet, der naive Bauer Jochen dagegen trifft auf die Prostituierte Patty, die ihm erst das Nachtleben zeigt, um ihn dann um seinen Geld-beutel zu erleichtern. Und schließlich ist da noch der gestresste Angestellte Peschke, der sich als Mann der Tat erweist, als es gilt, einen am Flughafen nicht abgeholten, afrikanischen Jungen zu Hause abzuliefern. Das alles verbunden miteinander in Robert Altmans Manier: Die Geschichten berühren einander, ohne sich dramaturgisch ineinander aufzulösen. „Andreas Dresen ist etwas gelungen, was NACHTGESTALTEN vielleicht zu einem der wich-tigsten Filme dieser Jahre machen wird. Er hat etwas von einem humanistischen Realismus für unsere Kinematografie gerettet, für den es im Westen kaum eine Chance gab. Sich Menschen genauer anzuschauen, Personen und Schauplätzen zu vertrauen, dazu war keine Zeit.“ Georg Seeßlen, Die Zeit vom 12.8.99

Fr., 31.1. & So., 2.2. um 19.15 Uhr

Die POLiZiStinDeutschland 2000, 86 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Gabriela Maria Schmeide, Axel Prahl, Jevgenij Sitochin, Katrin Sass u.a.

Plattenbauten, Hochhäuser, graue Straßenschluchten. Die Stim-mung im Rostocker Bezirk Lütten-Klein ist düster. Ausgerechnet hierher verschlägt es Anne, die 27-jährige Absolventin der Poli-zeischule Berlin. Der Polizeialltag mit seiner Bürokratie, der Um-gang mit den Menschen, die in sozialer Armut leben, sind für die junge Polizistin schwierig. Es fällt ihr schwer, Distanz zu halten. „Du musst dir eine dickere Haut zulegen“, empfiehlt der Kollege Mike, der gerne mehr will als das vertrauensvolle, kumpelhafte Verhältnis zu Anne …

Beeinflusst von ROSETTA (1999) der Brüder Dardenne, entstand dieser grobkörnig puristische und semidokumentarische Film mit Blick auf den Alltag in den ehemaligen Wohnungsbauprojekten der DDR. Die Handkamera-Bilder bringen eine Tristesse und ein Mitgefühl zum Ausdruck, die den Seelenzustand der Protagonistin sensibel spiegelt. DIE POLIZISTIN erhielt den Grimme-Preis und fand − ungewöhnlich − als TV-Film den Weg ins Kino.

Sa., 1.2. & So., 2.2.

HaLBe trePPeDeutschland 2002, 106 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, mit: Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide, Thorsten Merten, Axel Prahl u.a.

Etwa auf halber Treppe ihres Lebens haben sich zwei befreun-dete Paare festgefahren. Chris und Katrin Düring haben sich im Alltag und im Bett nicht mehr viel zu sagen, während Uwe Ku-kowski rund um die Uhr in seiner Imbissbude arbeitet und darüber seine Frau Ellen und die Kinder vergisst. Kein Wunder, dass sich die vereinsamte Ellen und der nach Abwechslung drängende Chris näherkommen.

Eine kleine intime Vierergeschichte am Rande der Republik. Zwei Paarkonstellationen brechen auf, die einen finden sich wie-der, die anderen gehen getrennte Wege. Wir sind einige Tage zu Gast in Frankfurt (Oder), zu Beginn des intensiven Aufenthalts fliegt der Kanarienvogel Hans-Peter davon, gegen Ende hat er sich wieder eingefunden. Ein Kreis schließt sich, andere nicht. Trotzdem: In Andreas Dresens Welt haben die Menschen noch Träume, können sich verändern, sind fähig, Solidarität zu üben. Diesem ersten „großen Improvisations-Abenteuer“ (Dresen), fol-gen WOLKE 9 und HALT AUF FREIER STRECKE.

Do., 13.2. & Sa., 15.2.

Herr WiCHmann VOn Der CDU Deutschland 2003, 78 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen

Sommer 2002, Wahlkampf in der Uckermark. Die Region ist eine SPD-Hochburg. Doch Henryk Wichmann, 25, Bundestagskandidat der CDU, gibt nicht auf. Er zieht durch die Weiten seines Wahl-kreises, diskutiert und verteilt Postkarten, besucht Altenheime und mittelständische Betriebe, trotzt unter dem rotweißen Partei-schirm Wind, Wetter und der Hast der Passanten.

Wieder eine Arbeit im Kammerton Moll am Rande der Repu-blik, diesmal im dokumentarischen Gewand. Ursprünglich wollte Andreas Dresen sogar in die Häuser der Menschen in den ost-deutschen Randbezirken sehen, daraus ist nichts geworden, dafür sehen wir die Menschen mit Herrn Wichmann auf der Straße. In Dresens Film geht es um eben diese Menschen, um (fehlende) Perspektiven und gelebtes Leben, enttäuschte Erwartungen und festgefahrene Überzeugungen. Herr Wichmann immerhin verbes-sert sich um wenige Prozente, macht kleine Hopser, wie ein Frosch im Film, der eine große Straße überquert.

Fr., 14.2. & mo., 17.2 um 19.15 Uhr

WiLLenBrOCkDeutschland 2005, 107 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, Drehbuch: Laila Stieler nach dem gleichnamigen Roman von Christoph Hein, mit: Axel Prahl, Inka Friedrich, Anne Ratte-Polle, Tilo Prückner u.a.

Bernd Willenbrock geht es gut im wiedervereinigten Deutsch-land. Er hat einen florierenden Autohandel, ein schönes Haus, eine Frau und eine Geliebte. Warum sollte es nicht so bleiben? Dann geschehen einige unerfreuliche Dinge. Das Geschäft wird über-fallen, in seinem Wochenendhaus werden Willenbrock und seine Frau Opfer eines Einbruchs. Von da an sitzt die Angst bei den Wil-lenbrocks in der Nacht mit am Bett, plötzlich ist nichts mehr sicher.

SOmmer VOrm BaLkOnDeutschland 2005, 110 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, mit: Inka Friedrich, Nadja Uhl, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld u.a.

Sommer in Berlin. In einem Mietshaus wohnen die Freundinnen Katrin und Nike. Nike hat einen Balkon, Katrin hat einen Sohn, Ronald fährt einen Truck, Tina ist Kellnerin, Oskar und Helene sind alt, und allein. Ob mitten im Leben oder fast am Ende, alle fragen sich das Gleiche: dauert die Liebe über die Jahreszeiten? Oder ist sie nur ein Botenstoff im Hirn, der kommt und geht? Es wird gelebt und geliebt, und es ist immer noch Sommer in Berlin.

Die ehemalige Arbeiterin Sunny tingelt als Sängerin und Front-frau der „Tornados“ übers Land und sucht den Erfolg. Sie besteht auf ihrer Unabhängigkeit und kämpft für ihre beruflichen und pri-vaten Ideale. Doch wirklich glücklich ist sie nicht und auch mit den Männern hat sie ihre Probleme. In dem Philosophen Ralph glaubt sie endlich ihre große Liebe gefunden zu haben, doch Ralph erwi-dert Sunnys Gefühle nicht in gleicher Weise.

Konrad Wolfs und Wolfgang Kohlhaases Film über eine lebens-hungrige und unkonventionelle Sängerin aus Prenzlauer Berg, der „Mut zum Leben macht, gerade am Rand der Verzweiflung und gerade am Beispiel der Alltäglichkeiten“ (Konrad Wolf) war einer der erfolgreichsten DEFA-Filme überhaupt, national wie internati-onal. Wolfgang Kohlhaase: „Die Geschichte, dass die Welt dich mit Kompromissen umzingelt, dass für dich möglicherweise ein Platz ist, nicht aber unbedingt der Platz, den du gerne hättest, das ist sicherlich ein universales Thema.“ Sa., 1.3. um 19.30 Uhr

in anwesenheit von Wolfgang kohlhaase

Die grünStein-VarianteBRD 1984, 105 Min., 35 mm, Regie: Bernhard Wicki, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Bernhard Wicki nach dem gleichnamigen Hörspiel von Wolfgang Kohlhaase, mit: Fred Düren, Klaus Schwarzkopf, Jörg Gudzuhn, Rolf Ludwig u.a.

In einem Pariser Gefängnis kommen sich 1939 drei Gefangene unterschiedlichster Herkunft und Temperaments − der deutsche Seemann Lodeck, ein griechischer Koch und der polnisch-jüdische Metzger Grünstein − durch Gespräche, Interaktionen und ein selbstgefertigtes Schachspiel näher. Nach dem Krieg versucht der Deutsche, sich an einen von seinem jüdischen Mithäftling erfun-denen genialen Schachzug, die „Grünstein-Variante“, zu erinnern.

Geprägt vom italienischen Neorealismus zeigten Regisseur Ger-hard Klein und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase 1957 ein für DEFA-Verhältnisse außergewöhnlich kritisches Bild der Lebenswirk-lichkeit in der DDR, das im Kulturministerium auf wenig Gegenliebe stieß. Der Film entging nur knapp einem Verbot. Heute ist BERLIN − ECKE SCHÖNHAUSER einer der großen Klassiker der DEFA.

So., 9.3. um 19.15 Uhr

„Aus der Geschichte von Wolfgang Kohlhaase strahlt diese Alltagsschönheit und -schwere, die ich so mag. Man geht durch Straßen, schaut in Fenster, steht vielleicht zwischen den Blocks des Wohnviertels, abends, wenn die Lichter aufflammen, aber die Gardinen noch nicht zugezogen sind, schaut, wie sich‘s da drinnen so lebt und sagt sich: Das ist das wahre Abenteuer! So las ich das Drehbuch Sommer vorm Balkon; ein unendlich leichter und beiläu-figer Ton für sehr ernste Dinge. Über Einsamkeit in unterschiedli-chen Generationen. Über Solidarität.“ Andreas Dresen

Do., 27.2. & Sa., 1.3.

Der BrUCHDDR/BRD 1989, 118 Min., 35 mm, Regie: Frank Beyer, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, mit: Götz George, Rolf Hoppe, Otto Sander, Ulrike Krumbiegel u.a.

Winter 1946 in Berlin. Während die beiden Maurerlehrlinge Juli-an und Bubi an eine Zukunft mit der Frisörin Tina glauben wollen, verlassen sich Erwin Lubowitz, Walter Graf und Bruno Markward lieber auf das sichere Einkommen, das im Herzen des Reichsbahn-tresors schlummert. Nachdem ihr Coup trotz einiger Zwischenfälle geglückt ist, nehmen die ungleichen Kriminalisten Kollmorgen und Lotz die Verfolgung auf.

Wolfgang Kohlhaase war auf den historischen Fall des Ein-bruchs in die Berliner Eisenbahnverkehrskasse gestoßen, als er 1956 für den Film BERLIN – ECKE SCHÖNHAUSER Polizeiakten studierte: „Ich hatte schon damals die Idee, eigentlich ist das eine Komödie: eine ungelernte Polizei und gelernte Einbrecher.“ Aber erst 1988 war es so weit, verband sich vermeintlich Heterogenes zum „Bruch“ – ein vorweggenommenes Zusammenwachsen von Ost und West, dem wir manche Dialogperle verdanken: „Wie ver-hält sich der Marxismus eigentlich zum deutschen Weihnachts-lied?“ – „Abwartend.“ Fr., 28.2. & So., 2.3.

SOLO SUnnYDDR 1980, 104 Min., 35 mm, Regie & Drehbuch: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase, mit: Renate Krößner, Alexander Lang, Heide Kipp, Dieter Montag u.a.

Der Tod von Frank war nicht eingeplant, jedenfalls nicht mit gerade einmal 40 Jahren. Nicht ausgerechnet jetzt, wo doch ge-rade erst die Doppelhaushälfte am Stadtrand mit Frau und Kin-dern bezogen wurde. Die Diagnose des Arztes lässt jedoch kei-nen Zweifel – der Hirntumor ist inoperabel, der Tod wird schnell kommen, die Zeit fürs Abschiednehmen ist kurz. All das macht das Sterben für Frank umso schwerer. Wie man diese unmögliche Aufgabe bewältigt, für sich allein und im Kreis der Familie und zwar Zuhause – davon erzählt Andreas Dresens bewegend unsen-timentales Drama. Der Familie beim gemeinsamen Voneinander-Abschiednehmen zuzusehen, ist bewegend und tröstlich zugleich. Indem wir Franks immer langsamer werdendem Leben, seine sich allmählich ins Nichts auflösenden Gedankengänge aus nächster Nähe miterleben dürfen, nimmt Andreas Dresen dem Tod einen großen Teil seines Schreckens. Sa., 22.2. um 19.15 Uhr

in anwesenheit von andreas Dresen & So., 23.2.

WHiSkY mit WODkaDeutschland 2009, 104 Min., 35 mm, Regie: Andreas Dresen, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, mit: Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth u.a.

Der Schauspieler Otto Kullberg verpatzt mit seiner Trinkerei einen Drehtag seines neuen Films, deshalb wird kurzerhand der jüngere Kollege Arno Runge engagiert. Mit ihm werden alle Szenen zur Sicherheit ein zweites Mal gedreht. So beginnt ein schauspieleri-sches Duell, das den zutiefst gekränkten Otto zu Höchstleistungen provoziert …

Ein nostalgischer Tango und Rainer Marias Rilkes Gedicht „Herbsttag“ geben den Grundton vor in dem liebevoll melancho-lischen Film-im-Film, einer vielschichtigen Geschichte über kleine Lebenslügen und alltäglichen Opportunismus, in der Dresen und Kohlhaase auf tragikomische Weise vom Älterwerden, von Einsam-keit und Ersetzbarkeit erzählen. WHISKY MIT WODKA scheint fast alles leichtzufallen, die Traurigkeit wie der Witz, das Tänzelnde wie das Torkelnde, die Liebeserklärung an sein Metier, aber auch das Drama eines einsamen Darstellerlebens. Das ist seine große Kunst.

Fr., 21.2. & Sa., 22.2.

HOmmage an anDreaS DreSen UnD WOLFgang kOHLHaaSe

Andreas Dresen und Wolfgang Kohlhaase