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JAHRESBERICHT 20 16 17 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 18 AC ADEMY

16 17 - Deutsch€¦ · penspezifische Social Media Kampagnen zu verschiedenen Wei- ... dustrie und der öffentlichen Verwaltung reale ... men »Digitalisierung und Weiterbildung«

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JAHRESBERICHT

201617

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18

ACADEMY

1

Mit unserer Open Conference und interaktiven Ausstellung

#DIGITAL IST BESSER zum 10-jährigen Bestehen der Fraun-

hofer Academy haben wir dieses zentrale Thema in den Blick

der breiten Öffentlichkeit gebracht. In Präsenz und über Face-

book live wurde in Berlin diskutiert, ausprobiert und gefeiert.

Seit 2011 sind wir einer der Pioniere des Digitalen Marke-

tings der Fraunhofer-Gesellschaft in den sozialen Medien wie

Facebook, XING und anderen wichtigen Kanälen. Erfolgreich

positionieren wir unsere Marke und vermarkten unsere Kurse

und Themen über diese Medien. Aktuell laufen vier zielgrup-

penspezifische Social Media Kampagnen zu verschiedenen Wei-

terbildungsangeboten der Fraunhofer Academy.

Der Lernprozess ändert sich umfassend. Digitale Lernangebote

erweitern und bereichern die Lernkonzepte. Blended Lear-

ning ist heute in fast allen Angeboten der Fraunhofer Acade-

my der Standard für eine moderne Didaktik. In erfolgreichen

Projekten wie dem geförderten Verbundprojekt »mint.online«

erforschen wir seit nun über sechs Jahren Mobiles Lernen

und bieten mit iAcademy erfolgreich ein eigenes Produkt an.

Thematisch entwickelt sich das Weiterbildungsangebot für

unsere Kunden zügig. Mit dem Lernlabor Cybersicherheit

bauen wir erstmalig eine flächendeckende Lern- und For-

schungs-Infrastruktur zu sechs Themenclustern gemeinsam

mit neun Fachhochschulen im Namen des Bundesministerium

für Bildung und Forschung (BMBF) auf.

Im Bereich Corporate Learning konnten wir das Thema Indus-

trie 4.0 mit einer Kompetenzlandkarte strukturieren und über

30 Angebote für unsere Kunden formulieren. Besonders gefreut

haben wir uns über die Nachricht des BMBF, dass wir bei der

Ausschreibung zum Zukunftsthema Maschinelles Lernen zu

den besten Antragsskizzen gehört haben. In den kommenden

zwei Jahren werden wir voraussichtlich das existierende Schu-

lungsangebot Big Data auf Basis der Kompetenz von sechs Ins-

tituten erweitern können.

Wir verstehen Digitalisierung als die zentrale Chance und

sehen uns gut aufgestellt, immer neue Innovationen möglich

zu machen.

Digitally yours,

Dr. Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy

I N H A L T

Grußwort des Vorstands 2

Chancen der Digitalisierung 3

Digitalisierung bei der Fraunhofer Academy 4

Digitalisierung als Thema der Open Conference 6

Digitalisierung in der internationalen Bildungskette 8

Digitalisierung als Treiber der Zukunft 10

Geschäftsfelder und Querschnittsbereiche 12

Geschäftsfeld Externe Weiterbildungsprogramme 14

Geschäftsfeld Geförderte Bildungsprojekte 18

Geschäftsfeld Interne Angebote 26

Geschäftsfeld Corporate Learning 28

Querschnittsbereich Bildungstechnologien 30

Querschnittsbereich Internationale Weiterentwicklung 31

Die Menschen hinter der Fraunhofer Academy 32

Im Gespräch mit Theresia Gierull 33

Direktorium der Fraunhofer Academy 34

Beirat der Fraunhofer Academy 35

Das Fraunhofer Academy Team 36

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG NUTZEN!V O R W O R T V O N D R . R O M A N G Ö T T E R

Roman Götter, Leiter der

Fraunhofer Academy

© Bernd Müller, Fraunhofer

Früh hat die Fraunhofer Academy die viel-

schichtigen Potenziale der Digital is ierung

erkannt. Die Themen und Anforderungen

werden immer vernetzter und anspruchsvoller.

Auch in diesem Jahr konnten wir neue Impulse

setzen und wertvolle Beiträge zur Diskussion

und Umsetzung l iefern.

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG

2

Vorstand für Technologiemarketing und Geschäftsmodelle

GRUSSWORT DES VORSTANDSP R O F. D R . G E O R G R O S E N F E L D

»Die digitalen Technologien werden neue Produkte und Geschäftsmodelle hervorbringen, die

über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von technologiegetriebenen Unternehmen entschei-

den werden. Mit den Weiterbildungsangeboten der Fraunhofer Academy stellen wir die erfor-

derlichen Kompetenzen für Fach- und Führungskräfte zur Verfügung, um diese Innovationen

erfolgreich einzusetzen.«

Prof. Dr. Georg Rosenfeld

Vorstand für Technologiemarketing und Geschäftsmodelle

3

4 5

Die Fraunhofer Academy feierte letztes Jahr im November

mit der Open Conference ihr 10-jähriges Bestehen. Wie

sind Sie auf das Thema #DIGITAL IST BESSER gekommen?

Priester: Uns treibt die Frage, wie wir gesellschaftliche Verän-

derungsprozesse wie die Digitalisierung mit unseren Weiterbil-

dungsprogrammen unterstützen können. Welche zusätzlichen

Kompetenzen brauchen Fach- und Führungskräfte, um für die

Zukunft vorbereitet zu sein? Denn eines ist klar, die Digitalisie-

rung lässt sich nicht aufhalten. Ob mit ihr alles besser wird, ist

noch nicht erwiesen. Aber mit unserer Open Conference haben

wir einen Impuls gesetzt, dass Digitalisierung und Bildung

nicht getrennt voneinander gedacht werden können.

Dazu möchte ich gleich anknüpfen: Wie hat die

Digitalisierung die Arbeit der Fraunhofer Academy

in den letzten Monaten geprägt?

Götter: Themen der Digitalisierung verändern die inhaltliche

Ausrichtung vieler Programme. Das gilt wahrlich nicht nur für

das Themenfeld Informations- und Kommunikationstechnik.

Wir arbeiten intensiv daran ein – für viele Kunden noch im-

mer abstraktes – Schlagwort wie Industrie 4.0 im wahrsten

Sinne des Wortes »be-greifbar« zu machen. Die Vielfältigkeit,

die das Thema mit sich bringt, haben wir mit unserem Modul-

finder navigierbar gemacht. Dahinter stecken kompakte Lern-

einheiten für Unternehmen, die keine vorgefertigten Lösungen

präsentieren, sondern immer der Leitfrage verpflichtet sind:

Was bedeutet Industrie 4.0 für mein Unternehmen?

Priester: Eine zentrale Schlussfolgerung aus der Digitalisie-

rung verweist auf die Notwendigkeit neuer Sicherheitskon-

zepte. Die zunehmende Vernetzung in den Unternehmen darf

nicht deren Verwundbarkeit erhöhen. Wissen über mögliche

Stör- und Angriffsszenarien und geeignete Schutzmechanis-

men ist daher elementar. Mit der Initiative »Lernlabor Cyber-

sicherheit« haben wir einen starken Verbund aus Fraunhofer-

Instituten und Fachhochschulen geschaffen, die im Themen-

feld IT-Sicherheit die forschungsnahe Weiterbildung stärken. In

den Lernlaboren können Fach- und Führungskräfte aus der In-

dustrie und der öffentlichen Verwaltung reale Bedrohungssze-

narien nachstellen und passende Lösungsstrategie entwickeln.

Hier gelingt es mit Unterstützung aus dem BMBF, ein umfas-

sendes Schulungs- und Trainingsangebot aufzubauen, das

sehr nah an den Bedarfen der Wirtschaft ausgerichtet ist.

Spielt die Digitalisierung auch bei Ihren Internationalen

Aktivitäten eine Rolle?

Priester: Die Digitalisierung macht nicht an nationalen Gren-

zen halt. So ist es nur natürlich, dass wir uns vor allem auch

im europäischen Raum engagieren. Wir sind sehr aktiv, im

Rahmen der KIC-Initiativen des European Institute for Inno-

vation and Technology internationale Bildungsprogramme zu

entwickeln. Auch hier stehen Themen aus dem Spektrum der

Digitalisierung im Vordergrund, aber mit dem Blick auf inter-

nationale Wertschöpfungsketten auch Themen aus dem Be-

reich der neuen Materialien und Werkstoffe.

Götter: Aber nicht nur die Digitalisierung ist uns wichtig bei

unseren internationalen Aktivitäten. Internationalisierung

heißt für Fraunhofer immer auch, Kooperation und Vernet-

zung mit weltweit führenden und aufstrebenden Einrichtun-

gen und Unternehmen zu ermöglichen. Dieses wechselseitige

Lernen ist natürlich gerade für eine Bildungseinrichtung essen-

ziell. Unsere kommende Zusammenarbeit mit der indischen

BML Munjal University oder die Co-Organisation des Global

Learning Council Summit in Berlin sind da wichtige Meilen-

steine für uns.

Wenn Sie an die kommenden Monate denken, welche

Themen beschäftigten Sie?

Götter: Wir werden weiter viel in die Entwicklung und For-

schung im Bereich der Bildungstechnologien investieren.

Fraunhofer hat in diesem Segment große Forschungskompe-

tenz, die wir in der Academy bündeln wollen. Die instituts-

übergreifenden Messeauftritte wie auf der Learntec 2017 oder

die Gründung einer Fraunhofer Lerntechnologie-Gruppe sind

hier erst der Anfang.

Priester: Zudem entwickeln wir kontinuierlich unser Portfolio

weiter. In 2018 wird es die ersten Seminare aus dem Themen-

bereich Life Science geben. Das Thema Tissue Engineering lie-

fert die Grundlagen für eine Medizin der Zukunft: Außerdem

sind weitere Programme in der Planung, und wir freuen uns

auf diesen spannenden Forschungsbereich.

Götter: Zudem haben wir mittlerweile ja auch ein Programm

etabliert, das exklusiv nur Fraunhofer-Mitarbeitenden offen

steht. Auch hier gibt es viele Neuerungen. Das interne Pro-

gramm »Fraunhofer-Forschungsmanager/in« geht im Frühjahr

2018 in die vierte Runde. Begleitend haben wir für Fraunhofer-

Mitarbeitende jeweils verschiedene Entwicklungs- und Netz-

werkformate in forschungsmanagementbezogenen Transfor-

mationsprozessen entwickelt. Diese Programme stehen exklu-

siv Alumni des Programms sowie aktuellen Teilnehmenden zur

Verfügung. Die aktive Unterstützung dieses Netzwerks zeigt

bereits jetzt eine einzigartige Dynamik.

Zum Schluss: Gibt es noch etwas, auf was Sie aufmerk-

sam machen wollen?

Götter: Da gibt es vieles! Wir stecken weiterhin voller toller

Ideen und finden immer weitere innovative Ansätze, Wissens-

transfer durch Weiterbildung zu gestalten. Diesbezüglich gibt

auch dieser Jahresbericht wieder eine gute Übersicht! Viel-

leicht möchte ich eine Sache noch erwähnen, die mir persön-

lich am Herzen liegt. Vor sechs Jahren akquirierten wir unser

erstes BMBF-Projekt »mint.online«, welches tatsächlich den

Aufbau des Academy Teams möglich machte. Das Projekt

feierte gerade im September seinen erfolgreichen Abschluss

und startet gleichzeitig die neu gegründete »mint.online«

Bildungsallianz. Dieses Projekt sowie die daraus entstandenen

Folgeaufträge aus dem Vorstandsbereich Technologiemarke-

ting und Geschäftsmodelle haben es mir ermöglicht, über die

letzten Jahre ein unglaublich motiviertes, kompetentes und

innovatives Team zusammenzustellen.

Priester: Das kann ich nur unterstreichen. Die Impulse, die

scheinbar unerschöpfliche Energie und gewinnbringende

Teamarbeit erfreuen uns immer wieder. An dieser Stelle großes

Lob und ein herzliches Dankeschön an alle!

Dr. Roman Götter (li.)

© Bernd Müller

Martin Priester (re.)

© Myrzik und Jarisch

DIGITALISIERUNG BEI DER FRAUNHOFER ACADEMY

I M G E S P R Ä C H M I T D R . R O M A N G Ö T T E R U N D M A R T I N P R I E S T E R

Das Interview

führte Clara Tu

6

Die Fraunhofer Academy befasst sich bereits seit Jahren mit

verschiedenen digitalen und analogen Schulungskonzepten in

der berufsbegleitenden Weiterbildung. Reine Präsenz-Semi-

nare konkurrieren hier mit vollständigen Online-Programmen.

Blended Learning ist ein gern gesehener Mittelweg. Hierbei ist

ein gutes Zusammenspiel von analog und digital der entschei-

dende Faktor. Als Impulsgeber für gesellschaftlichen Wandel

und aktuelle Trends hat die Fraunhofer Academy Interessierte,

Kooperationspartner und Akteure aus Politik und Wirtschaft

eingeladen, um Erfahrungen aus verschiedensten Blickwinkeln

der Digitalisierung auszutauschen. #DIGITAL IST BESSER war

das Schlagwort und zugleich der Titel der Open Conference

anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Fraunhofer Academy

am 10. November 2016 in Berlin.

Wer die Open Conference (nochmal) digital erleben will, kann

das mit der »Awesome Story« hier:

https://awesome-stories.de/fraunhofer-open-conference/

Virtuelle Lern- und Erlebniswelten

Neben spannenden Vorträgen konnten die Teilnehmenden der

Open Conference eine abwechslungsreiche und interaktive

Ausstellung mit analogen und digitalen Exponaten zu den The-

men »Digitalisierung und Weiterbildung« besuchen. Die virtuel-

len Exponate dieser Lern- und Erlebniswelt trafen an diesem Tag

auf analoge Vorträge – Wirklichkeit auf »Augmented Reality«.

Ist digital wirkl ich besser? Es l iegt an uns, dies

zu gestalten. Fest steht: Analoges Leben wird

nach wie vor neben dem digitalen exist ieren.

Wenn auch in einer abgewandelten Form.

Mit der Open Conference zum 10-jährigen Jubi-

läum hat die Fraunhofer Academy erstmalig die

Themenführerschaft für den Bereich Digital i -

s ierung des Lehrens und Lernens übernommen

und Impulse gesetzt.

Save-the-Date

Die Fraunhofer Academy hat nicht nur die Themenführer-

schaft bei der Digitalisierung der Weiterbildung. Am

13. Dezember 2017 laden wir zu einer Open Discussion

zum Thema Digitalisierung in der Arbeitswelt mit dem Titel

»Bereit für den Job der Zukunft #DIGITAL IST BESSER«

nach München ein. Weitere Informationen folgen.

1 Die Referenten der Konfe-

renz (von links nach rechts):

Prof. Isabell Welpe, Inhaberin

des Lehrstuhls für Strategie

und Organisation an der TU

München, Prof. Dr. Ada Pellert,

Rektorin der FernUniversität in

Hagen, Prof. Sebastian Stiller,

Professor der Mathematik an

der TU Braunschweig, Prof. Dr.

Michael ten Hompel, Instituts-

leiter des Fraunhofer IML

© Alle Fotos: Tom Maelsa,

Fraunhofer Academy

»Manche Berufe werden gehen, neue werden kommen.«

Prof. Isabell Welpe

Wichtigste Schlüssel-faktoren in der Wirt-

schaft 4.0: Eigen-verantwortlichkeit,

Lebenslanges Lernen, Kommunikation.

7

1

Dafür brauchen wir neue innovative Lernkonzepte.

Durch Gamification kann es gelingen, Menschen spiele-

risch und erfolgreich an neue Materien heranzuführen.

»Irgendwann wird es normal sein, mit einem

Regal zu sprechen – und dieses wird dann auch

noch richtig reagieren.«

Prof. Michael ten Hompel

DIGITALISIERUNG ALS THEMA DER OPEN CONFERENCE # D I G I TA L I S T B E S S E R

»Ein echtes Highlight in der allgemeinen sonst so undifferenzierten Digitalisie-

rungsdebatte.«

»Very interesting initiative, both for getting in touch with people from various

backgrounds and for a fresh breath of new ideas and conclusions about contem-

porary shared problems.«

Die Digitalisierung verändert nicht nur unser ganzes Leben, sondern sie verlangt auch den Unterneh-

men einiges ab.

8 9

Die Panel-Diskussionen

Während des GLC diskutierten die Teilnehmenden, wie die di-

gitale Transformation in allen Bildungsphasen – von der schu-

lischen Bildung bis zur akademischen Weiterbildung – Lehr-/

Lernverhalten sowie digitale Bildungsstrategien beeinflussen

wird. Prof. Günther Schuh, Präsidiumsmitglied von acatech

und Mitglied des Direktoriums der Fraunhofer Academy, dis-

kutierte im 3. Panel zum Thema »The Digital Transformation in

Companies« mit Norbert Janzen (IBM Deutschland, CEO), Prof.

Harald Melcher (Didacta Verband der Bildungswirtschaft, Vor-

standsmitglied) und Dr. Hsiao-Wuen Hon (Corporate Vice Presi-

dent Microsoft, Asia-Pacific R&D Group), was in Unternehmen

die digitale Transformation für die Aus- und Weiterbildung be-

deutet.

Darüber hinaus haben die Mitglieder des Global Learning

Council am 29. Juni den Präsidenten der Leibniz-Gemein-

schaft, Matthias Kleiner, zu ihrem neuen Vorsitzenden er-

nannt. Matthias Kleiner folgt auf Subra Suresh, den Präsi-

denten der Carnegie Mellon University in Pittsburgh (USA).

»Ich freue mich auf die neue Aufgabe«, so Matthias Kleiner

anlässlich der Amtsübergabe. »Bildung ist ohne internationale

Perspektive nicht denkbar.«

Fraunhofer wird federführend durch die Fraunhofer Academy

die Aktivitäten des Global Learning Council weiterhin unter-

stützen und dieses neue Netzwerk stärken. Weiter Aktivitäten

sind in Planung.

Hintergrund

Der Global Learning Council verbindet globale Führungskräfte

aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie kommerzielle Bildungs-

anbieter mit dem Ziel, Standards, Richtlinien und Verfahrens-

weisen für eine Digitalisierung der Bildung zu entwickeln. Er

unterstützt die Kooperation zwischen den beteiligten Stake-

holdern und fördert Erfolgsmodelle technologiegestützten Ler-

nens. Die zwölf Mitglieder des GLC stammen aus Unterneh-

men, Stiftungen, Forschungseinrichtungen und Universitäten.

www.globallearningcouncil.org

Wie werden wir zukünftig Lernen, und wie wird die Digitalisie-

rung unser Lernverhalten sowie Lernangebote verändern? Die

internationale Perspektive, bei der auch die Untersuchung von

Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Lern- und Lehrver-

halten eine Rolle spielt, wurde am diesjährigen Global Lear-

ning Council Summit in Berlin diskutiert.

Fraunhofer beteiligte sich durch die Fraunhofer Academy un-

ter anderem an der Publikation des »Berlin Consensus«, ein

Thesenpapier, das die Nutzung und Verbreitung globaler Lehr-

konzepte, Digitalisierungsstrategien sowie Themen rund um

die Skalierbarkeit und Zugänglichkeit von Wissen darstellt.

Weitere nationale Autoren neben der Fraunhofer Academy

und der Leibniz-Gemeinschaft waren das Hochschulforum

Digitalisierung, die Deutsche Telekom Stiftung, acatech, der

Stifterverband, die HRK sowie der DAAD. Der Berlin Consen-

sus wurde zusätzlich um die globale Perspektive von Organi-

sationen wie der Carnegie Mellon University, der University of

Pittsburgh, der National University of Singapore, Kaplan und

Microsoft ergänzt. Aus fünf verschiedenen Blickwinkeln wur-

den insgesamt zehn Thesen zusammengetragen, die für eine

erfolgreiche Umsetzung der »Digitalen Transformation« in der

Bildungskette notwendig sind. Diese Veränderungsanforde-

rungen der Zukunft des Lehrens und Lernens wurden begin-

nend mit den sich verändernden »Einstellungen und Fähigkei-

ten« über die veränderten »Strukturen«, neue »Treiber und

Geschäftsmodelle« sowie die dadurch entstehenden »Chan-

cen und Herausforderungen« diskutiert und auf den Punkt ge-

bracht. Der abschließende Begriff der neuen »pädagogischen

Lehrkonzepte« nimmt die Rolle der Lehrenden und Lernenden

näher ins Visier.

Der »Berlin Consensus« wurde direkt am 30. Juni 2017 durch

den Vorsitzenden des Global Learning Councils, Prof. Subra

Suresh, und Leibniz-Präsident Prof. Matthias Kleiner an die

Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka überreicht.

Dieser ist auf der Website der Fraunhofer Academy online ab-

rufbar oder auf Anfrage in gedruckter Version erhältlich.

Lerntechnologien begreifen

Zusätzlich beteiligte sich die Fraunhofer Academy an der in-

novativen, konferenzbegleitenden Lerntechnologie-Messe mit

Exponaten von Fraunhofer, wie z.B. der mobilen Lernplattform

iAcademy, der VR-Lerntechnologie Picknick vom Fraunhofer IML

oder dem Serious Game LOST EARTH 2307 des Fraunhofer

IOSB.

1 Keynote von Ulrich Schüller,

Abteilungsleiter der Abteilung

Wissenschaftssystem des BMBFs.

© Foto Leibniz-Gemeinschaft;

A. Beckersjuergen-Schueller

2 Übergabe des »Berlin Con-

sensus« am 30. Juni durch den

Vorsitzenden des Global Learning

Councils (GLC), Prof. Subra Suresh,

und Leibniz-Präsident Prof. Mat-

thias Kleiner an die Bundesminis-

terin Prof. Johanna Wanka. © Foto

Leibniz-Gemeinschaft; M.Heyde 1 2

Nicht nur auf der Open Conference war das

Thema Digital is ierung profi lbi ldend, sondern

auch auf dem Global Learning Council Summit

(GLC). Am diesjährigen Gipfeltreffen, das vom

29. bis 30. Juni 2017 in Berl in stattfand, betei-

l igte s ich die Fraunhofer Academy mit ihrer

Exper t ise bei der Mitgestaltung der Agenda,

der Organisa t ion einer Lerntechnologie-Messe

sowie bei der Entwicklung des Strategiepapiers

– des »Berl in Consensus«.

DIGITALISIERUNG IN DER INTERNATIONALEN BILDUNGSKETTEG L O B A L L E A R N I N G C O U N C I L S U M M I T 2 0 1 7

10 11

Die Fraunhofer Academy hat s ich im Rahmen eines Fores ight-Prozesses mit der Frageste l lung beschäf-

t igt , wie s ich die technologieor ient ierte Weiterbi ldung bis 2026 verändern könnte. Damit können zum

einen bestehende Weiterbi ldungen an mögl iche Veränderungen angepasst sowie zum anderen neue

Themen für Weiterbi ldungen frühzeit ig angestoßen werden. Fores ight dient der Fraunhofer Academy als

nachhalt iges und strategisches Instrument der Programmentwicklung. Als Ergebnis wurden vier spannende

Zukunftsszenar ien, d ie Weiterbi ldungen vor a l lem im MINT-Bereich beeinf lussen könnten, entwickelt .

Szenario 1

»Konservative, regulative Weiterbildungslandschaft«

– Im Mittelpunkt dieses Szenarios steht der »fürsorgliche

Vater Staat«

– Staat fördert und finanziert Weiterbildung und setzt

Standards

– Starke staatliche Steuerung führt zu geringer Flexibilität

und langsamer Reaktion bzgl. Anpassung der Inhalte und

Formate

– Wenig Globalisierungstendenzen, nationale Interessen

stehen im Fokus

– Profiteure dieses Szenarios sind hauptsächlich staatlich

etablierte Weiterbildungseinrichtungen

Szenario 2

»Weiterbildungs-Netflix«

– Im Mittelpunkt dieses Szenarios steht eine zentrale digitale

Lernplattform

– Die Plattform liefert adaptive Lernimpulse on demand und

Weiterbildung »to go«

– Im Sinne der Selbstoptimierung wird der Nachweis über

absolvierte Weiterbildungen Teil des persönlichen Online-

Profils

– Inhaltslieferanten sind v. a. Digitalunternehmen, aber auch

Hochschulen

– Profiteure dieses Szenarios sind die Nutzer und Anbieter, die

sich der Digitalisierung geöffnet haben

Mit Foresight wird die Anwendung unterschiedl icher zukunftsorientierter Methoden beschrieben, die in

einem strategischen Prozess unter Part iz ipation verschiedener Stakeholder (wie Expert innen und Experten,

Kundinnen und Kunden, Unternehmen etc.) erarbeitet werden. Als Foresight-Methode wurde die Szenario-

technik gewählt. Durch diese Technik wurden Einfluss- und Schlüsselfaktoren identif iz iert, die durch mög-

l iche Zukunftsprojektionen vernetzt Schlüsselszenarien ergaben. Die entstandenen Zukunftsbi lder wurden

im Anschluss visual is iert (© Fraunhofer Academy, Heyko Stöber 2017).

Szenario 3

»New Modern Times«

– Im Mittelpunkt dieses Szenarios stehen die Unternehmen

– Technologiegeprägte Arbeitswelt in der Automatisierung

und Künstliche Intelligenz bestimmte Bereiche ersetzen und

dadurch Arbeitsmarktgewinner und -verlierer schaffen

– Privatwirtschaftliche Unternehmen werden zentrale Anbie-

ter am Weiterbildungsmarkt und prägen Inhalte und Form

von Weiterbildung

– Weiterbildung als fester Teil des Arbeitsverhältnisses

– Profiteure dieses Szenarios sind die Unternehmen, staatliche

Einrichtungen existieren für Weiterbildungen nur noch im

Kontext der Erstausbildung

Szenario 4

»Connective Learning Communities«

– Im Mittelpunkt dieses Szenarios stehen die Lernenden

– Durch Peer-to-peer-Lernen entsteht eine kooperative

Wissenserzeugung bzw. Wissensaustausch

– Freier Zugang zu vielfältigen, hochwertigen Bildungsinhalten

für Produzenten und Konsumenten

– Lernende Algorithmen und virtuelle Lernräume schaffen die

notwendige, dezentrale Infrastruktur

– Erweiterte Makerspace-Bewegung: Die Online-Räume

werden ergänzt durch reale Lernlabore

– Profiteure dieses Szenarios sind kleine Weiterbildungs-

anbieter, die sich als Teil der Crowd-Education verstehen

DIGITALISIERUNG ALS TREIBER DER ZUKUNFTZ U K U N F T D E R T E C H N O L O G I E O R I E N T I E R T E N W E I T E R B I L D U N G

»Connective Learning Communities«»New Modern Times«»Weiterbildungs-Netflix«»Konservative, regulative Weiterbildungslandschaft«

13

Future of Work 4.0Machine Learning

Cyber-Physical System

Industrie ProfessionalProduction Expert4.0

Big Data in IIoT

EngineeringDigitalM2M and HMI

in ProductionIT-Securityby Design

Predictive Maintenance

Information Security

End-to-End

12

Im Kern bietet die Fraunhofer Academy im Geschäftsfeld

der »Externen Weiterbildungsprogramme« Fach- und

Führungskräften aus technologieorientierten Unternehmen

Fraunhofer-Kernkompetenzen in Form von berufsbegleitenden

Studiengängen, Zertifikatskursen und Seminaren an. Damit

Unternehmen neue Technologien und Verfahren, die durch

Fraunhofer-Forschung marktreif entwickelt wurden, nutzen

können, brauchen sie adäquat ausgebildete Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter. Für diesen Wissenstransfer durch Weiter-

bildung bietet die Fraunhofer Academy Weiterbildungspro-

gramme an und ist die Fraunhofer-Einrichtung für Fraunhofer-

Institute und Hochschulpartner, die ihre Kompetenzen aus der

Fraunhofer-Forschung in die Praxis bringen wollen.

Das Geschäftsfeld »Geförderte Bildungsprojekte« unter-

stützt Fraunhofer-Institute bei der Vorlaufentwicklung von Wei-

terbildungsprogrammen, in der Bildungsforschung sowie bei

der Akquise von öffentlichen Fördermitteln. Auch die derzeit

laufenden Bildungsprojekte beschäftigen sich mit dem digita-

len Wandel in der Bildungswelt, sei es in der didaktischen Auf-

bereitung von Präsenzprogrammen in Blended Learning, 100%

online Programmen oder in der Entwicklung von Programmen

mit inhaltlichem Schwerpunkt auf dem Themenbereich Infor-

mations- und Kommunikationstechnologie. 2017 endet das

sechsjährige Bildungsprojekt »mint.online«, und gleichzeitig

startete das bislang größte Projekt »Lernlabor Cybersicherheit«

mit einer jährlichen Fördersumme von 6 Millionen Euro.

Im Geschäftsfeld »Interne Angebote« bündelt die Fraun-

hofer Academy alle Angebote, die interne, strategisch ausge-

richtete Programm- und Formatdienstleistungen in Bezug auf

die Kompetenzfelder des Vorstandsbereichs Technologiemar-

keting und Geschäftsmodelle erbringen. Diese Angebote rich-

ten sich an Fraunhofer-Mitarbeitende und sind als strategische

Kompetenzentwicklung an der Schnittstelle zwischen Perso-

nal- und Organisationsentwicklung konzipiert.

Das Geschäftsfeld »Corporate Learning« ist strategisch-

technologischer Bildungspartner für Unternehmen und greift

Technologie-Entwicklungen auf, die einen großen Einfluss auf

bestehende Wertschöpfungsmodelle wie neue oder veränder-

te Produkte und Services, ein neues Produktivitätsniveau oder

ein neues Niveau in Flexibilität und Agilität für Unternehmen

haben. Das Programm zum Thema Industrie 4.0 und digitale

Transformation fokussiert sich auf den Veränderungsprozess

für Unternehmen durch Digitalisierung und Automatisierung.

2016/17 entwickelte die Fraunhofer Academy Programme mit

aktuell über 50 Modulen in Kooperation mit über 30 Fraun-

hofer-Instituten.

Geschäftsfelder der Fraunhofer

Academy © Grafik Vierthaler & Braun

GESCHÄFTSFELDER UND QUERSCHNITTSBEREICHE

Wie können wir Veränderungen wie die Digita-

l is ierung in der Gesellschaft sowie im unter-

nehmerischen Handeln mit unseren Weiterbil-

dungsprogrammen unterstützen, und welche

Kompetenzen brauchen Fach- und Führungs-

kräfte, um für die Zukunft vorbereitet zu sein?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich die vier

Geschäftsfelder der Fraunhofer Academy auf

unterschiedliche Art und Weise, um verschie-

denste Zielgruppen bedienen zu können.

14 15

Fraunhofer Academy neue Weiterbildungskonzepte präsentie-

ren. Das Direktorium bewertet Relevanz und Erfolgschancen

der vorgestellten Programme.

In 2017 wurden u. a. die Programme Tissue Engineering des

Fraunhofer ISC, Additive Fertigung des Fraunhofer IGCV und

der Masterstudiengang in Fügetechnik – Klebtechnik der

Steinbeis University Berlin in wissenschaftlicher Kooperation

mit dem Fraunhofer IFAM aufgenommen.

Wissenstransfer aus den Instituten in die Praxis

Warum ein Fraunhofer-Institut sich für den Verwertungsweg

»Wissenstransfer durch Weiterbildung« entscheidet, erklärt

Dr. Christian Seidel, Abteilungsleiter Komponenten und Pro-

zess, Fraunhofer IGCV.

Warum haben Sie sich für die Entwicklung von Weiterbil-

dungsmaßnahmen an Ihrem Institut entschieden?

Mit der Seminarreihe »Additive Fertigung« wird dem zuneh-

menden Informationsbedarf produzierender Unternehmen im

Bereich additiver Fertigungsverfahren begegnet. Die Teilnehmen-

den können sich dabei vor Ort bei erfahrenen Experten/innen

der additiven Technologien weiterbilden. Zum einen möchten

wir mit den Seminaren Unternehmen ansprechen, die bislang

keinen Kontakt zu unserem Institut haben, sowie bereits beste-

henden Kunden einen Mehrwert durch Vertiefungsschulungen

bieten. Die regelmäßigen Termine der Seminare tragen zudem

zum Industrieertrag unseres Instituts bei. In Zukunft können wir

zusätzliche Seminare in die bestehende Seminarreihe integrieren

und diese zu einem Masterprogramm weiterentwickeln.

Welche Voraussetzungen müssen an einem Institut für

die Zusammenarbeit mit der Academy erfüllt sein?

Zum einen sollte geklärt werden, ob die vorhandenen fachli-

chen Kompetenzen des Instituts von der Industrie nachgefragt

werden. Zum anderen sollte am Institut das Thema Weiterbil-

dung als ein Bestandteil des eigenen Profils gesehen werden.

Mit welchen Serviceleistungen konnte Sie die Fraunhofer

Academy unterstützen?

Der Aufbau der Seminarreihe fand in enger Abstimmung mit

der Academy statt. Dabei wurden wir bezüglich der didakti-

schen Gestaltung der Seminare und der Lernmethoden bera-

ten. Weitere Unterstützung haben wir durch den Review der

Seminarunterlagen und die Erstellung von Seminar-Flyern und

-Website bekommen.

Seit über 10 Jahren trägt Fraunhofer der Notwendigkeit von

Weiterbildung und Lebenslangem Lernen Rechnung und hat

mit der Gründung der Fraunhofer Academy 2006 das Ge-

schäftsfeld Weiterbildung in der Fraunhofer-Gesellschaft eta-

bliert. Die Fraunhofer Academy startete im Rahmen des Pakts

für Forschung und Innovation mit dem Ziel Wissenstransfer

zwischen Forschung und Industrie zu fördern: Es schlossen sich

fünf Fraunhofer-Institute und die Geschäftsstelle in der Zentrale

der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen, um anwendungsorien-

tierte, wissenschaftliche Weiterbildungsinhalte zu entwickeln.

Durch die kontinuierliche Erweiterung des Angebotsspektrums in

den Bereichen Technologie und Innovation, Logistik und Produk-

tion, Fertigungs- und Prüftechnik, Energie- und Nachhaltigkeit,

Information und Kommunikation sowie Life Science hat sich die

Fraunhofer Academy über die Jahre zu einer anerkannten Ein-

richtung in der deutschen Weiterbildungslandschaft entwickelt.

Mit diversen Bildungsformaten (Präsenzveranstaltungen, Blen-

ded Learning Angebote, Online-Weiterbildung) bietet die Fraun-

hofer Academy der Zielgruppe der weiterbildungsinteressierten

Berufstätigen die Möglichkeit, berufliche, karriereorientierte

Weiterentwicklung und Privatleben ungehindert kombinieren zu

können. Zum Geschäftsjahr 2016/17 koordiniert die Fraunhofer

Academy ein Netzwerk aus 27 Fraunhofer-Instituten und Allian-

zen und offeriert 41 Weiterbildungsangebote für unterschiedli-

che Zielgruppen. In den berufsbegleitenden 9 Studiengängen,

16 Zertifikatsprogrammen und 16 Seminaren wurden im letzten

Geschäftsjahr 3100 Teilnehmende geschult. Die Einnahmen der

Partner der Fraunhofer Academy im Geschäftsfeld Externe Wei-

terbildung stiegen auf eine Summe von 6,5 Millionen Euro.

Weiterbildung für den Unternehmenserfolg

Die Fraunhofer-Gesellschaft steht für angewandte Spitzenfor-

schung. Ihre Mission und Werte sind auch für das Portfolio

der Fraunhofer Academy handlungsleitend. Dort, wo neue

Technologien und Verfahren zum Einsatz kommen, schafft

die Fraunhofer Academy durch Weiterbildung die Vorausset-

zungen einer neuen Innovationskultur in Industrieunterneh-

men. Die letzten Jahre haben gezeigt: Durch Weiterbildung

geschulte, kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind

das Zukunftskapital eines Unternehmens und entscheidend im

weltweiten Innovationswettbewerb.

In den zweimal jährlich stattfindenden Gremiensitzungen, der

Versammlung der Partner-Institute sowie der Direktoriumssit-

zung, können (aktuelle und potenzielle) Partner-Institute der

1 Teilnehmer des Zertifikats-

programms Chief Technology

Manager mit dem Exponat e.Go

Kart © Fraunhofer Academy

2 Dr. Christian Seidel,

Fraunhofer IGCV, Abteilungslei-

ter Komponenten und Prozess

© Fraunhofer IGCV, Augsburg

1 2

Gemäß ihrer Satzung verfolgt die Fraunhofer-

Gesellschaft den Zweck, die angewandte

Forschung zu fördern. Die Erfüllung dieses

Satzungszwecks wird u. a. auch durch die

Förderung von Aus- und Weiterbildung auf

technischem und wirtschaftl ichem Gebiet

gewährleistet. Damit neue Technologien und

Verfahren auch genutzt werden können,

bedarf es adäquat ausgebildeter Mitarbei -

ter innen und Mitarbeiter.

GESCHÄFTSFELD EXTERNE WEITERBILDUNGSPROGRAMMED A S K E R N G E S C H Ä F T S F E L D D E R F R A U N H O F E R A C A D E M Y

PORTFOLIO EXTERNE WEITERBILDUNGSPROGRAMMEP R O G R A M M E U N T E R D E M D A C H D E R F R A U N H O F E R A C A D E M Y

E N E R G I E U N D

N A C H H A LT I G K E I T

Master Industrielles Produktionsmanagement

MASTER:ONLINE Logistik-management

Diplomstudium Supply Chain- und Logistikmanagement (DAS)

Logistikmanagement Bachelor of Science

Product Lifecycle Management/PLM Professional

Wertstrom-Engineering

Lean Logistics

Bestandsmanagement

L O G I S T I K U N D

P R O D U K T I O N

Wind Energy Systems (Master & Zertifikat)

Solar Energy Engineering (Master & Zertifikat)

MASTER:ONLINE Bauphysik

Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften

Energiesystemtechnik

Elektromobilität

Energy Data Analyst

Resilience Engineering

Morgenstadt / Smart Society Academy

Executive MBA der RWTH Aachen

Chief Technology Manager

Wissensbilanz – Made in Germany

T E C H N O L O G I E

U N D I N N O VAT I O N

Tissue Engineering

L I F E S C I E N C E S

Master Software Engineering for Embedded Systems

Data-Scientist-Schulungen

Lernlabor Cybersicherheit

Softwarearchitektur

IT Security (T.I.S.P.)

Usability Engineer

Zertifizierter Spezialist für Usability und User Experience (UX) Testing

Roberta® Teacher Training

Security and Privacy for Big Data

Mastering Variant Complexity

Semantic Business Rules and Decision Models

Strategic Open Government Data Provision

I N F O R M AT I O N U N D

K O M M U N I K AT I O N

Master Materialinformatik

Master in Fügetechnik – Klebtechnik

Industrielle Klebtechnik

Faserverbund-Technologie

Reinigungstechnik

Verbindungstechnik in der Elektronik

Zerstörungsfreie Prüftechnik

Safety and Security Engineering

Kleben im Holzbau

Wärmefluss-Thermographie

Qualitätskontrolle in der Holzwerkstoffherstellung

Additive Fertigung

F E R T I G U N G S -

U N D P R Ü F T E C H N I K

16 17

Im Aufbau

18 19

das Förderprojekt der Erweiterung der Wettbewerbsfähigkeit

des Instituts und/oder dem Ausbau des didaktischen Profils der

bereits angebotenen Lehrveranstaltungen dient.

Strategisch wichtige Bildungsthemen

Außerdem wird der Strategiefonds für die Unterstützung

strategisch wichtiger Bildungsthemen verwendet. Strategisch

wichtige Bildungsthemen ergeben sich sowohl aus der Markt-

kenntnis der Fraunhofer-Institute und deren Eigeninitiative als

auch aus den strategischen Themen des Vorstandsbereichs

Technologiemarketing und Verwertung. Die strategischen

Themen des Vorstandsbereichs werden in regelmäßigen Ab-

ständen durch den Vorstand an die Hauptabteilungsleiter und

Abteilungsleiter kommuniziert und beispielsweise in Jour Fixes

oder Kick-off-Treffen als Berichte aus dem Vorstand an die

Mitarbeitenden weitervermittelt.

Mittelfristig will die Fraunhofer Academy strategisch wichtige

Bildungsthemen auch in einem eigenen Foresight-Prozess defi-

nieren. Die Anfänge dafür sind bereits gemacht (siehe Jahres-

bericht, Seite 6-7).

Externe Förderlinien zum Thema Maschinelles Lernen

Ein Konsortium aus insgesamt fünf Fraunhofer-Instituten (IAIS,

ITWM, AISEC, IPA, MEVIS), der Fraunhofer-Personenzertifizie-

rungsstelle und der Fraunhofer Academy konnte den zuständi-

gen Projektträger mit der Antragsskizze zum Thema »Aktuelle

Methoden des Maschinellen Lernens und deren praxisnahe

Anwendung im Lernlabor (AppliedML)« überzeugen und wur-

de zur Einreichung des Vollantrags aufgefordert. Dies erfolg-

te Mitte August 2017, der voraussichtliche Start des Projekts,

mit einer Laufzeit von 2 Jahren, ist am 1. November 2017. Die

Fraunhofer Academy wurde in diesem Projekt mit Arbeitspa-

keten zu den Themen Bildungstechnologien, Markt- und Ziel-

gruppenanalysen beauftragt und kann dabei auf Ergebnisse

aus dem BMBF-Projekt »mint.online« zurückgreifen.

Zusätzlich soll die Fraunhofer Academy in regelmäßigen Ab-

ständen Train-the-Trainer-Seminare für die beteiligten Dozen-

tinnen und Dozenten anbieten. Diese Seminare wurden im

Rahmen des BMBF-Projekts »Lernlabor Cybersicherheit« ent-

wickelt und können hier sinnvoll eingebracht werden.

Das Geschäftsfeld Geförderte Bildungsprojekte unterstützt

die Fraunhofer Academy dabei, sich als führender Anbieter

wissenschaftlicher Weiterbildung im MINT-Bereich für Unter-

nehmen zu etablieren. Das Geschäftsfeld betreut sowohl die

fraunhofer interne Förderlinie, den Fraunhofer Academy Strate-

giefonds als auch Projekte, die durch externe nationale sowie

internationale Fördergeber unterstützt werden.

Hauptziel des Geschäftsfeldes

Das Hauptziel des Geschäftsfeldes Geförderte Bildungspro-

jekte ist die Vorlaufforschung und die politische Teilhabe in

strategisch wichtigen Bildungsthemen. Dabei versteht die

Fraunhofer Academy Vorlaufforschung im Sinne einer Vor-

laufentwicklung und als Schaffen einer Basis für die zukünf-

tige Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen. Darunter

fällt sowohl die Befähigung für die Fraunhofer-Institute, durch

Fördermittel die Möglichkeit zu haben, Weiterbildungsan-

gebote zu entwickeln, als auch die fortlaufende Weiterent-

wicklung der Dienstleistungen und Beratungsservices der

Geschäftsstelle der Fraunhofer Academy, von der die Fraun-

hofer-Institute bei ihrer Entwicklung von Weiterbildungspro-

grammen profitieren.

Fraunhofer Academy Strategiefonds

Ein fester Bestandteil des Geschäftsfeldes Geförderte Bil-

dungsprojekte ist der Fraunhofer Academy Strategiefonds, der

die Konzeption von Fraunhofer-Weiterbildungsprogrammen

fördert und jährlich 1,5 Millionen Euro umfasst. Der Strate-

giefonds hat das Ziel, die Fraunhofer-Institute darin zu unter-

stützen, sich externe Weiterbildungsangebote als neuen Ver-

triebskanal in die Industrie und Wirtschaft zu erschließen oder

Weiterbildung als neues Geschäftsfeld zu entwickeln. Dabei

können sowohl völlig neue Ideen für Weiterbildungsprogramme

auf Basis der Kernkompetenz eines oder mehrerer Fraunhofer-

Instituts/e als auch die Weiterentwicklung bestehender Kurs-

angebote gefördert werden. Beispiele für mögliche Förderpro-

jekte sind der Aufbau von Lernlaboren, die Konzeption von

Vorbereitungskursen, die Entwicklung digitaler Lernassistenz-

systeme oder der Ausbau vom Seminar hin zu einem Zertifi-

katsprogramm.

Gefördert werden können Fraunhofer-Institute und -Einrich-

tungen, die Partner-Institut der Fraunhofer Academy sind,

sowie strategische Initiativen und Kooperationen unter der

Leitung von mindestens zwei Fraunhofer-Instituten oder -Ein-

richtungen. Die Förderkriterien beinhalten beispielsweise, dass

Das Geschäftsfeld Geförderte Bi ldungsprojekte

treibt die systematische Sondierung und Akquise

von strategischen nationalen und internatio-

nalen Weiterbi ldungsprojekten voran. Es

orientiert s ich an den übergreifenden Zielen

der Fraunhofer Academy und der Fraunhofer-

Gesellschaft. Dabei spielen sowohl die Ziele

des Vorstandsbereichs Technologiemarketing

und Verwertung als auch das Leitbild und die

strategischen Ziele der Fraunhofer Academy

eine entscheidende Rolle.

Die drei aktuellen Großprojekte des Geschäfts-

feldes Geförderte Bi ldungsprojekte der

Fraunhofer Academy werden auf den folgen-

den Seiten vorgestel lt . Es handelt s ich um das

europäisch geförderte Projekt »EIT«, das

»Lern labor Cybersicherheit« und das Bi ldungs-

projekt »mint.online«.

GESCHÄFTSFELD GEFÖRDERTE BILDUNGSPROJEKTEA K T U E L L E E N T W I C K L U N G E N

© istock © istock

21

1

2

3

20

Die Fraunhofer Academy begleitet weiterbildungsinteressierte

Fraunhofer-Institute beim Einstieg in die unterschiedlichen

KIC-Netzwerke sowie beim Aufbau neuer, innovativer Weiter-

bildungsangebote für den internationalen Markt.

EIT Digital – Europas digitale Transformation

EIT Digital treibt digitale Innovationen und unternehmerische

Bildung zur Stärkung von Europas digitaler Transformation

voran. Im Bereich Professional Education kooperiert die Fraun-

hofer Academy seit 2015 mit EIT Digital und arbeitet in die-

sem Kontext mit Partnern aus Schweden, Italien, Belgien,

Frankreich, den Niederlanden und Finnland zusammen, um

neue Weiterbildungskurse für europäische Digital Professionals

zu entwickeln. 2017 wurden fünf Fraunhofer Kurse in den

Themenberereichen Security & Privacy, Open Government,

Business Rules, System Architecture und System Engineering

entwickelt. 2018 wird das Portfolio mit neuen Weiterbildungs-

projekten zusammen mit dem Fraunhofer IPK und Fraunhofer

FIT rund um die Top-Trend-Technology-Themen Digital Twins

und Blockchain ergänzt. Im Rahmen der Förderlinie EIT Digital

wurden allein 2016 knapp 485.000 Euro von insgesamt

1,3 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt.

EIT RawMaterials – Rohstoffe nachhaltig sichern

EIT RawMaterials stellt den Zugang zu Rohstoffen sowie ihre

Verfügbarkeit und nachhaltige Nutzung für Wirtschaft und

Gesellschaft sicher.

In dem durch EIT Raw Materials geförderten Projekt »Light-

right, Materials for Lightweight design – How to treat them

Right« wird der Bedarf von KMUs an geeigneten Weiterbil-

dungsangeboten zu Leichtbaumaterialien ermittelt, um mit

den erhobenen Daten bedarfsgerechte Lehrgänge entwickeln

zu können.

Das Projekt wird federführend durch das Fraunhofer IFAM

koordiniert und zusammen mit Mitarbeitenden der Fraun-

hofer Academy, dem Fraunhofer IWKS und Fraunhofer IFAM,

der Universitäten Ghent, Leuven, Padua und Mondragon so-

wie der Zanardi Fonderie durchgeführt. Fachkompetenzen in

Composites und verschiedenen Leichtbaumetallen können so

gebündelt werden. Im Jahr 2017 durchgeführte Awareness

Workshops zur Bedarfserhebung zusammen mit Industriepart-

nern in vier beteiligten Ländern (Belgien, Spanien, Italien und

Deutschland) liefern erste Erkenntnisse über identifizierte Wei-

terbildungsbedarfe zu Leichtbaumaterialien.

Das Europäische Institut für Innovation- und Tech-

nologie (EIT) ist eine länderübergreifende Einrich-

tung zur Stärkung der Innovationsfähigkeit Euro-

pas. Das EIT fördert die Vernetzung von Akteuren

des »Wissensdreiecks« aus Wirtschaft, Bildung und

Forschung und bietet die Möglichkeit, dynamische,

grenzüberschreitende Partnerschaften in Form von

Innovationsgemeinschaften (KIC – Knowledge and

Innovation Communities) zu gestalten.

Awareness Workshop über Leichtbau-Design Materi-

alien und Bildungsbedarfe mit Industrievertretern in

Mondragon, Spanien © Fraunhofer Academy/Karla Sosa

IM EUROPÄISCHEN WISSENSCLUSTER MEHR ERREICHENE I T U N D D I E W I S S E N S - U N D I N N O V A T I O N S G E M E I N S C H A F T E N

Besonders inspirierend ist es, wenn jeder Partner

seine speziellen Kompeten-zen einbringt und daraus Synergien für exzellente Weiterbildungsprodukte

entstehen.

»EIT RawMaterials eröffnet uns bisher nicht

vorhandene Möglichkeiten, im Bereich der professionel-len Weiterbildung europäi-

sche Netzwerke zu knüpfen.«Beate Brede,

Projektleiterin LightRight, Fraunhofer IFAM

Arbeit im internationalen Lern- und Wissenscluster ist

hochspannend. Interkulturelle Kompetenz und Kommunika-tion sind für die internatio-

nalen Tätigkeiten im Zeitalter der Globalisierung der Schlüs-

sel zum Erfolg.

1 Beate Brede, Projektleiterin

LightRight beim Awareness

Workshop in Bremen

© Fraunhofer IFAM

2 Awareness Workshop über

Leichtbau-Design Materialien

und Bildungsbedarfe mit In-

dustrievertretern in Bremen,

Deutschland © Fraunhofer IFAM

3 EIT Digital Conference &

Partner Event 2017 © eit.digital

22 23

Was ist das »Lernlabor Cybersicherheit«?

Das »Lernlabor Cybersicherheit« bietet Weiterbildung, um

Kompetenzen zu IT-Sicherheit zu aktualisieren und zu speziali-

sieren. Dafür arbeitet Fraunhofer mit ausgewählten Fachhoch-

schulen in sechs Partnerkonsortien zusammen. Fach- und Füh-

rungskräfte erhalten an zahlreichen Standorten in Deutschland

eine kompakte Qualifizierung in hochwertigen Laboren mit

aktueller IT-Infrastruktur. Die einzelnen Weiterbildungsmodule

sind branchen-, themen- und funktionsspezifisch auf die Be-

darfe der Industrie und öffentlichen Verwaltung abgestimmt.

Das BMBF fördert den Aufbau dieser Initiative. Die Fraunhofer

Academy leitet das Projekt und koordiniert die Angebotsent-

wicklung, Vermarktung und Qualitätssicherung.

Was zeichnet das »Lernlabor Cybersicherheit« aus?

Neben aktuellem Forschungswissen und relevanten Praxisbezü-

gen aus Fraunhofer-Instituten und Fachhochschulen zeichnen

sich die Module durch einen idealen Mix aus anwendungsori-

entierten Praxisphasen im Lernlabor und online verfügbaren

Lernangeboten aus.

Basisinhalte können sich die Teilnehmenden online in ihrem

eigenen Lerntempo aneignen. In der Präsenzphase vertiefen

die Lernenden ihr Wissen, wenden es an und erwerben neue

Fähigkeiten. In den Lernlaboren stehen dafür die passende IT-

Infrastruktur sowie die Fachexperten/innen zur Verfügung, die

anleiten und unterstützen sowie Inhalte mit Praxisbeispielen

vertiefen. Durch diesen Blended-Learning-Ansatz kann sicher-

gestellt werden, dass der Wissenstransfer in den Berufsalltag

gelingt.

Wer profitiert im Lernlabor?

Die Seminare richten sich an Entscheider der Management-

Ebenen sowie an Fachkräfte aus Unternehmen und Behörden.

IT-Sicherheit ist dabei natürlich branchenübergreifend relevant,

aber auch für spezialisierte Bereiche wie kritische Infrastruk-

turen, Industrie 4.0 oder Mobile Security bietet das Lernlabor

Cybersicherheit darauf ausgerichtete Kurse und Lernpfade an.

Besonders viele Teilnehmende der bisherigen Veranstaltungen

kommen aus den Bereichen der Entwicklung und Programmie-

rung, der industriellen Produktion, der I&K-Dienstleistungen

sowie von staatlichen Organen der Sicherheit, Verwaltung und

Politik.

Jedes der sechs Fachkonsortien – bestehend aus Fraunhofer-Insti-

tuten und ausgewählten Fachhochschulen – hat nach dem Start-

schuss im Oktober 2016 ihr Lernlabor feierlich eröffnet. Wie hoch

das Interesse am Thema Cybersicherheit allgemein und am Wei-

terbildungsprogramm im Speziellen ist, spiegelt die rege Beteili-

gung wider: Insgesamt 568 Gäste kamen zu den Eröffnungen,

darunter zahlreiche Wirtschaftsvertreter/innen, Politiker/innen

und natürlich auch Fraunhofer-Vertreter/innen bis hin zum Fraun-

hofer-Präsidenten und -Vorstand. Dementsprechend war das

Lernlabor in der Berichterstattung der Presse deutlich sichtbar.

Die Interessierten kamen aber nicht nur zum Feiern, sondern

auch schon zum Lernen: Die ersten offenen und unternehmens-

spezifischen Schulungen haben mit insgesamt 140 Teilnehmen-

den stattgefunden. Und auch in der eingerichteten Serie an ein-

stündigen Cybersicherheits-Webinaren wurden die Nachfragen

und positiven Rückmeldungen deutlich. Daneben etabliert sich

das Lernlabor als beliebter Kooperationspartner von Verbänden

und Anbietern, um etwa das Angebot auszuweiten oder Fraun-

hofer-Expertise in Online-Kurse zu integrieren.

Die Entwicklung der Lerninhalte steht aber im Mittelpunkt der

Arbeit in dieser Phase des Programms. Die Kurse und Lern-

pfade zu den unterschiedlichen Themenfeldern des Lernlabors

Cybersicherheit werden sukzessive ausgebaut. Dazu kamen

seit Anfang 2017 in sechs anderthaltägigen Workshops knapp

60 Projektmitarbeitende zusammen und erarbeiteten die in-

haltliche und didaktische Struktur der Module. Im September

2017 umfasst das Seminarangebot ca. 50 einzelne Module.

Um diese vielen Aktivitäten der Modulentwicklung, der Durch-

führung von Seminaren, der Bekanntmachung des Angebots

und der Gespräche mit Wirtschaft und Partnern zu bewerk-

stelligen, wurde ein schlagkräftiges Projektteam aufgebaut.

Rund 75 Mitwirkende verteilen sich auf die 18 beteiligten

Fraunhofer-Institute und Fachhochschulen, das Team in der

Fraunhofer Academy und der Fraunhofer-Zentrale sowie ein

Produktionsteam im E-Learning-Studio.

Sechs Themenfelder, 18 beteil igte Fraunhofer-

Institute und Hochschulen, rund 75 Mitwirkende:

Vor einem Jahr ist das Weiterbildungsprogramm

»Lernlabor Cybersicherheit« gestartet. Was ist

seitdem passiert: Einrichtung und Eröffnung

der sechs Lernlabore, Entwicklung zahlreicher

Weiterbildungsmodule, Durchführung erster

Kurse und Webinare sowie zahlreiche Presse-

berichte.

WEITERBILDUNG IM LERNLABOR CYBERSICHERHEITD I G I T A L E W I R T S C H A F T S I C H E R E R M A C H E N

1 Startschuss für das »Lernlabor

Cybersicherheit« in Berlin-Bran-

denburg u. a. mit Prof. Dr. Reimund

Neugebauer, Präsident der Fraun-

hofer-Gesellschaft, Staatssekretär

Thomas Rachel und Prof. Dr. Ina

Schieferdecker, Institutsleiterin des

Fraunhofer FOKUS. © Fraunhofer

FOKUS/Tim Maelsa

2 IT-Sicherheit in der Produk tion

im Lernlabor in Karlsruhe

© Fraunhofer IOSB21

Themenfelder »Lernlabor Cybersicherheit«

– Softwarequalität/Produktzertifizierung

– KRITIS – Energie-und Wasserinfrastrukturen

– Internetsicherheit und IT-Forensik

– Embedded Systems, Mobile Security und Internet of Things

– Industrielle Produktion/Industrie 4.0

– Hochsicherheit und Emergency Response

25

Gesamtes

Fördervolumen:

8,2 Mio. Euro

107

Lehrende

124

Publikationen sind

im Kontext des Pro-

jekts entstanden

11

Verbundtreffen,

5 zusätzliche Arbeits-

treffen im Verbund

590

Aktuell eingeschrie-

bene Studierende,

391 Pilotstudierende

seit 201112

Gemeinsame

Feste

48

Projektmitar-

beiterinnen und

-mitarbeiter

Fakten zu

»mint.online«

8

Messen

33

Nationale

Tagungen

23

Weiterbildungs-

angebote

281

Anfragen pro Se-

mester aus über

40 Ländern

Insgesamt

642 ECTS/

Kreditpunkte

entwickelt

11

Verbund-

Webinare

9

Internationale

Konferenzen

12

»mint.online«

Babys

24

Ziel von »mint.online« war die Entwicklung von wissenschaft-

lichen Weiterbildungsangeboten im MINT-Bereich für soge-

nannte Nicht-Traditionelle Zielgruppen wie Berufstätige, Men-

schen mit Familienpflichten oder Berufsrückkehrer. Im Verbund

wurde viel erreicht: Neben 23 verschiedenen MINT-Weiterbil-

dungsangeboten im Bereich Energie, Umwelt und Nachhal-

tigkeit wurden auch begleitende Services für die erfolgreiche

Entwicklung und Etablierung wissenschaftlicher Weiterbildung

aufgebaut. Die dabei entstandenen Weiterbildungsangebote

umfassen Masterstudiengänge und Zertifikatsangebote, die

modular belegbar und einzeln zu insgesamt 23 Abschlüssen

kombinierbar sind. Alle Angebote sind überwiegend online,

sodass sie zeit- und ortsunabhängig studiert werden können.

– Master Online Wind Energy Systems

Universität Kassel | Fraunhofer IWES

– Master Online Akustik | Master Online Bauphysik

Universität Stuttgart | Fraunhofer IBP

– Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften

FernUniversität in Hagen | Fraunhofer UMSICHT

– Master Renewable Energy Online

Universität Oldenburg

– Zertifikatsprogramm Electrical Energy Storage

DLR Institut für Vernetzte Energiesysteme Oldenburg

– Zertifikatsprogramm Elektromobilität

Fraunhofer IFAM

– Zertifikatsprogramm Advanced Wind Energy

Universität Oldenburg

Die Services für zukünftige Anbieter umfassen Beratung,

Workshops und Tools zu den Themen Instruktions- und Lehr-

Lern-Design, Lernumgebungen, Anrechung und Anerkennung,

Qualitätssicherung sowie Zielgruppenanalyse und -ansprache.

Sie richten sich an Hochschulen, Unternehmen, aber auch inte-

ressierte Privatpersonen, die wissenschaftliche Weiterbildungs-

angebote entwickeln wollen. Zudem wurden alle Ergebnisse in

der Buchpublikation »Entwicklung von wissenschaftlichen Wei-

terbildungsprogrammen im MINT-Bereich« veröffentlicht.

»mint.online« Bildungsallianz

Aus dem Projekt »mint.online« wurde am 21. September 2017

die »mint.online« Bildungsallianz. Sie integriert die bisherigen

Verbundpartner mit weiteren Projekten des Wettbewerbs

»Offene Hochschule«, die sich im MINT-Bereich engagieren,

und bündelt in Zukunft die Kompetenzen und Interessen der

wissenschaftlichen Weiterbildung im MINT-Bereich.

1 2

Nach sechs Jahren geht das Verbundprojekt

»mint.online« zu Ende. Das Projekt war im

Rahmen des Wettbewerbs »Aufstieg durch Bil-

dung offene Hochschulen« vom Bundesministe-

rium für Bi ldung und Forschung (BMBF) als

eines von 11 Verbundprojekten ausgewählt und

gefördert worden. Während der Abschlussta-

gung der ersten Wettbewerbsrunde am 29. Juni

2017 griff Bundesministerin Johanna Wanka

»mint.online« als Beispiel für die Lösung ge-

sel lschaftl icher Herausforderungen heraus.

SECHS JAHRE MINT.ONLINED A S E N D E E I N E R Ä R A U N D E I N N E U E R A N F A N G

1 Auftaktveranstaltung Pro-

jekt mint.online in Berlin am

07.12.2011 © Fraunhofer Academy

2 Kick-off der mint.online

Bildungsallianz in München

am 21.09.2017

© Fraunhofer Academy

26 27

Anschlussformate

Um dies zu erreichen, werden zweimal jährlich für die Alumni

und unter Beteiligung des Vorstands Anschlusstreffen orga-

nisiert. Diese unterstützen »Fraunhofer-Forschungsmanager/

innen« in der Ausübung ihrer komplexen Rollen. Um gemein-

sames Innovationsdenken zu befördern, wurde anlässlich des

dritten Treffens im Mai 2017 unter Moderation von Prof.

Georg Rosenfeld und Prof. Oliver Gassmann – Universität

St. Gallen – ein Workshop zum Thema »Innovative Geschäfts-

modelle entwickeln« für Institutsleiter/innen von »Forschungs-

manager/innen« durchgeführt. Ein weiteres Treffen in 2017

ist für Dezember geplant, im Rahmen dessen die derzeit 40

Alumni ein transferrelevantes Programm mit dem Schwer-

punkt »Innovationen implementieren« erwartet.

Durch die Anschlusstreffen vertieft sich die Vernetzung der

Alumni deutlich und in Bezug auf weitere konkrete instituts-

übergreifende Projekte wirksam. Zunehmend wird die Gruppe

als wichtige Fraunhofer-Repräsentantengruppe genutzt – wie

beispielsweise inhaltlich im Rahmen von Think Tank Sessions

zum Großprojekt- und Portfoliomanagement oder zu weiteren

strategischen Themen.

Weitere Maßnahmen und Kooperationen

Mit der Konzeption des Newsletters »FFM-Spirit« (2. Ausgabe

im September 2017) wird eine lebendige Verbindung zwi-

schen Alumni, Teilnehmenden und allen beteiligten Partnern

geschaffen – dies sowohl durch das kontinuierliche Angebot

aktueller Informationen und Entwicklungen im Programm-

kontext, vor allem aber auch durch das Teilen von relevanten

Forschungsmanagement-Inhalten im Fachnetzwerk. Damit

werden die Bezüge vertieft und die Forschungsmanagement-

Community im Hinblick auf innovativen Technologietransfer

strategisch verbunden.

Resultierend aus Erfahrungen mit dem Prädikatsprogramm,

der damit einhergehenden Feststellung weiterführender För-

derbedarfe und der engen Verzahnung im Expertennetzwerk

werden derzeit in Kooperation mit weiteren zentralen Abtei-

lungen, wie u.a. Fraunhofer Marketing Netzwerk, Fraunhofer

Venture und Personalentwicklung, ergänzende Maßnahmen

konzipiert. Diese sollen den Transfererfolg insgesamt unter-

stützen und die Programminhalte stärker in die Breite tragen.

Mit dem Kernprodukt Prädikatsprogramm »Fraunhofer-

Forschungsmanager/in« eröffnet das Geschäftsfeld Interne

Angebote seit 2015 eine im deutschen Wissenschaftssystem

einzigartige Form der Kompetenzentwicklung in Bezug auf

Technologietransfer.

In 2016/17 konnten viele Meilensteine sowohl im Hinblick auf

die nachhaltige Verankerung des Programms als auch auf den

strategischen Ausbau des Geschäftsfelds genommen werden.

Im Fokus der Konzeptentwicklung stehen Fraunhofer-Mitarbei-

ter/innen und Institute in Veränderungsprozessen, die jeweils

zügig durch moderne und ganzheitlich ausgerichtete Entwick-

lungs- und Netzwerkformate in forschungsmanagementbezo-

genen Transformationsprozessen unterstützt werden sollen.

Prädikatsprogramm »Fraunhofer-Forschungsmanager/in«

Innerhalb von drei Durchgängen konnten Teilnehmende von

bislang 37 Instituten gewonnen werden. Mit dem vierten

Durchgang, beginnend im Frühjahr 2018, wird der Kreis der

erreichten Institute dann auf etwa 45 von 69 erweitert sein.

Neben universalen Kompetenzen einer Führungskraft vermit-

telt das Programm talentierten Nachwuchskräften Fertigkeiten

an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft, die für

den Erfolg der Institute selbst sowie Fraunhofer insgesamt eine

zentrale Rolle spielen. Dies ist auch in Bezug auf die Weiterent-

wicklung des Programmkonzepts ein wichtiger Indikator. Wett-

bewerbsrelevante Themen werden sukzessive einbezogen, wie

aktuell beispielsweise die Gestaltung von Digitalisierungspro-

zessen bei Industriekunden und das Management komplexer

Großprojekte.

Mittelfristig zielt das Programm darauf, mit »Fraunhofer-For-

schungsmanagern/innen« einen effizienten, wirksamen und

institutsübergreifenden Kreis von Experten/innen für Techno-

logietransfer-Strategien zu etablieren. Dieser soll die Professi-

onalisierungsprozesse von Fraunhofer auf dem Weg zum stra-

tegischen Technologiepartner von Unternehmen vorantreiben

und wichtige Beiträge dazu leisten, die Position und Wettbe-

werbsfähigkeit als Transferorganisation zu sichern.

Im Geschäftsfeld Interne Angebote bündelt

die Fraunhofer Academy alle Angebote, die

interne, strategisch ausgerichtete Programm-

und Formatdienstleistungen in Bezug auf die

Kompetenzfelder des Vorstandsbereichs Tech-

nologiemarketing und Geschäftsmodelle er-

bringen. Diese Angebote richten sich an Fraun-

hofer-Mitarbeitende und sind als strategische

Kompetenzentwicklung an der Schnittstel le

zwischen Personal- und Organisationsentwick-

lung konzipiert.

1 Workshop zu Geschäfts mo-

dell innovationen gemeinsam mit

Institutsleitungen und Alumni

am 5. Mai 2017, Prof. Rosenfeld

(l.) und Prof. Gassmann (r.)

© Fraunhofer Academy

Ausdehnung

»Fraunhofer-Forschungsmanager/innen«

in Deutschland

GESCHÄFTSFELD INTERNE ANGEBOTED A S K E R N G E S C H Ä F T S F E L D D E R F R A U N H O F E R A C A D E M Y

HauptstandorteNebenstandorteInstitute mit Entsendung in erste drei Durchgänge

1

28 29

Das Geschäftsfeld Corporate Learning hat ge-

meinsam mit 30 Instituten zwei umfangreiche

Qualif izierungs-Programme für Unternehmen

mit aktuell über 50 Modulen ausgearbeitet.

Zudem entwickelt das Geschäftsfeld (GF) für

Unternehmen Lern-Lehr-Szenarien und posi-

t ioniert s ich als Partner für strategisches

Bi ldungsmanagement.

Qualifizierungs-Programm Batterietechnologie

Eine Million Elektrofahrzeuge und die Energiewende – das

sind Ziele, die die Bundesregierung im Rahmen der Hightech-

Strategie fordert. Daher ist die Kenntnis über verschiedene

Batteriesysteme unabdingbar, um sie anwendungsspezifisch

einzusetzen. Hierbei muss die gesamte Wertschöpfungskette

der Batterien, vom Material bis zum System, sowie die Batte-

rieumgebung betrachtet werden, um Batterien leistungsstark

und sicher zu designen sowie diese kostengünstig im Markt zu

platzieren. Nur mit diesem Wissen gelingt es, die Akzeptanz

für den Einsatz von Batterien in der Elektromobilität und als

stationäre Energiespeicher zu erhöhen.

Die Fraunhofer Academy bietet seit Ende Juli 2017 gemeinsam

mit der Fraunhofer-Allianz Batterie 20 Seminare rund um die

Batterietechnologie an. Jedes Modul deckt bestimmte Aspekte

einer oder mehrerer Wertschöpfungsstufen ab. Von der Ent-

wicklung bis zur Anwendung.

Programm Industrie 4.0 und digitale Transformation

Das Programm umfasst 35 Module von 20 Fraunhofer-Insti-

tuten. Es unterstützt Unternehmen in der Entwicklung neuer

Geschäftsmodelle und ebnet Wege für ein neues Produkti-

vitätsniveau. Die Modulentwicklung ist dabei immer »Beta«,

d. h. sie werden mit geringem Aufwand (an-) entwickelt und

bei Nachfrage unternehmensspezifisch in Form von Impulsen,

Workshops und Projektlernen ausgestaltet. Die Positionierung

und Umsetzung des Programms wird mit folgenden Schwer-

punktaktivitäten vorangetrieben:

Netzwerk. Zusammen mit dem Corporate Business Develop-

ment bauen wir die Industrie 4.0 Experten-Community weiter

aus. Aktuell sind ca. 25 Institute sowie Verbundsvertreter von

Produktion, Materials, Mikroelektronik und IuK engagiert. Im Be-

richtszeitraum wurden drei zweitägige Community-Workshops

organisiert und durchgeführt. Zielsetzung ist die Entwicklung von

institutsübergreifenden Angeboten und die Generierung von in-

stitutsübergreifenden Projekten am Markt. Prominentes Entwick-

lungsbeispiel ist das Fraunhofer Schalenmodell der Industrie 4.0

Wertschöpfung. Dies wird als Applikation mit Use Cases, Kern-

kompetenzen, Projekten und Produkten der Institute sowie einer

Reifegradeinschätzung von Unternehmen weiterentwickelt.

Brokering. Das GF operiert bei Anfragen (zu Forschungspro-

jekten, Technologie-Workshops und Weiterbildung) – die nicht

direkt eine Einbindung der Academy erfordern – als Broker

für die Industrie 4.0 Community. So wurden beispielsweise

Anfragen von Kathrein, Toyota Materials Handling, Rheinme-

tall, Sensitec und ADAC vorqualifiziert, Institute auf Basis der

Industrie 4.0 Kompetenzmatrix identifiziert und diese über-

geben. Seitens der Community wird eine Stärkung einer neut-

ralen und zentralen Brokerfunktion – gerade bei institutsüber-

greifenden Themen – gewünscht.

Marktpositionierung. Instrumente der Marktpositionierung

sind Teilnahme an Fachkonferenzen und -messen, Vorträge

und Veröffentlichungen. Auf der Hannover Messe war das

GF mit einem Industrie 4.0 Community Stand zusammen mit

sechs Instituten vertreten. In renommierten Fachzeitschriften

werden Artikelserien zu den Themen »Industrie 4.0 – Weiter-

bildung für Führungskräfte« und »Kompetenzaufbau Digital

Engineering« veröffentlicht.

Business Development. In dieser Kategorie sind die Aktivi-

täten zusammengefasst, unter welche das GF Aufträge am

Markt akquiriert und diese federführend initiiert und/oder

konzeptionell mitgestaltet (siehe folgende Tabelle).

1 Schwerpunktthemen zum

Themenkomplex Industrie 4.0.

Grafik © Vierthaler und Braun

2 Fraunhofer Batterietechno-

logie © Fraunhofer LBF

2

GESCHÄFTSFELD CORPORATE LEARNINGD A S K E R N G E S C H Ä F T S F E L D D E R F R A U N H O F E R A C A D E M Y

Branche Thema

Zulieferverband „White Goods“ Türkei Industrie 4.0 Assessment für Zulieferunternehmen

Elektroindustrie Didaktisches Konzept für End-to-End PLM

Elektroindustrie Konzept Lernen & Entwicklung für Digitale Transformation

Energie Entwicklung eines Future Lab für Transformationsprojekte

Öffentliche Einrichtung Weiterbildung Industrie 4.0 für Berufsschullehrer

Öffentliche Einrichtung Gutachten Technologie-Update Berufsschulen

Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 Durchführung Train-the-Trainer Seminar

Finanzdienstleistung Bildungspartner für Gestaltung der Arbeitswelt 2020

Big Data Allianz Industrie 4.0 Programm: Smart Data und Industrie 4.0

1

Future of Work 4.0Machine Learning

Cyber-Physical System

Industrie ProfessionalProduction Expert4.0

Big Data in IIoT

EngineeringDigitalM2M and HMI

in ProductionIT-Securityby Design

Predictive Maintenance

Information Security

End-to-End

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Gründungsmitglieder und jeweilige Bildungstechnologien

Gründungsmitglieder sind das Fraunhofer FIT, FOKUS, IAIS,

IDMT, IML, IOSB und die Fraunhofer Academy. Das Fraunhofer

FIT ist mit der Entwicklung von »Blockchain for Education« da-

bei. Mit ihrem Learning Environment ist das Fraunhofer FOKUS

an Bord und fokussiert sich hier auf Learning-Analytics. Das

Fraunhofer IAIS beteiligt sich mit Open Roberta – einer freien

Programmierplattform, die in Kooperation mit Google im Rah-

men der MINT-Coding-Initiative deutschlandweit an Schulen

eingesetzt wird. Das Fraunhofer IDMT bietet mit »E-Assess-

ment 3.0 mit askMe!« ein interaktives und personalisiertes E-

Assessment. Das Fraunhofer IML schließt sich der Gruppe mit

PickNick an, einem Serious Game für die Qualifizierung von

Logistik-Personal mit einer einsetzbaren Virtual-Reality-Erwei-

terung.Das Fraunhofer IOSB ist unter anderem mit Lost Earth

2307 – einem Serious Game für die Auswertung von Luft- und

Satellitenbildern – vertreten, dessen modulare Spielwelt auch

für andere Szenarien verwendet werden kann. Weitere Lern-

technologien des Fraunhofer IOSB sind EXTRA, Crayons,

INTUITEL und ELAI. Die Fraunhofer Academy ist mit der

mobilen Lernplattform iAcademy vertreten. Über ein Autoren-

system ist hier ein eigenständiges Erstellen branchenspezifi-

scher Weiterbildung möglich.

Gemeinschaftliche Vermarktung und Präsenz 2017

Gemeinschaftliche Vermarktung und Präsenz konnte 2017

über einen Gemeinschaftsstand auf der LEARNTEC – der be-

deutendsten Fachmesse für digitale Bildung in Deutschland

– und des Global Learning Council Summits gezeigt werden.

Der Global Learning Council (GLC) bringt Führungskräfte aus

aller Welt zusammen um Standards, Ethik und Protokolle zu

entwickeln, die die Zusammenarbeit fördern und bewährte

Praktiken für technologie-unterstütztes Lernen verbessern.

Hier konnte die Fraunhofer Bildungstechnologie-Gruppe mit

sechs Einzelständen den Kongress mit einer innovativen Aus-

stellung bereichern.

Zukünftige Entwicklungen

Zusammen sollen nun größere Entwicklungen in der Bildungs-

technologie vorangetrieben werden. Dazu fanden 2017 ver-

schiedene Workshops statt um gemeinsam Synergien bei der

Weiterentwicklung der verschiedenen Lerntechnologien zu fin-

den und zu marktfähigen Produkten auszubauen. Eine dieser

Lösungen ist die Entwicklung einer Common Learning Middle-

ware (CLM).

Internationale Programmentwicklung

Als Ergebnis der internationalen Aktivitäten aus dem Bildungs-

projekt »mint.online« entstanden letztes Jahr enge Kontakte

zu Universitäten, Industriepartnern und politischen Verbänden

in Indien. Als Resultat der Bemühungen und der Delegations-

reise zum Fraunhofer Technology Day in Neu Delhi freuen wir

uns mit der indischen BML Munjal University, einen Projekt-

auftrag zur Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen zum

Thema Advanced Manufacturing akquiriert zu haben.

Die Fraunhofer Academy konnte im Mai 2017 ihre Aktivitäten

in China mit zwei erfolgreichen Veranstaltungen weiter aus-

bauen. Zunächst besuchten die Teilnehmenden des EMBA der

RWTH Aachen im Rahmen ihrer Studienreise das Fraunhofer

Office in Peking und konnten einen ersten Einblick in die

Aktivitäten der Fraunhofer-Zentrale und Fraunhofer-Institute

(IOSB, IML, ENAS, IIS) in China gewinnen. Das im Anschluss

organisierte Fraunhofer-Alumni-Event fand erstmals in Pe-

king mit über 40 ehemaligen Fraunhofer-Mitarbeitenden statt.

Prof. Andreas Groß begeisterte die Teilnehmenden mit seinen

Ausführungen zu den Weiterbildungsaktivitäten des Fraun-

hofer IFAM in China im Bereich Kleben.

Internationale geförderte Projekte

2016 hat die Fraunhofer Academy im Rahmen des Wissens-

clusters EIT Digital vom Europäischen Institut für Innovation

und Technologie ca. 485 000 Euro für den Aufbau und die

Etablierung von internationalen Weiterbildungsprogrammen

akquiriert. Das Fraunhofer-Zayed-Programm zur Förderung

von internationalen Energieprojekten konnte die Fraunhofer

Academy mit der Erweiterung der Marktanalysen zu Indien

mit Informationen zum Land Ägypten ergänzen und veröffent-

lichte beide Länderstudien.

Internationale Repräsentanz und Öffentlichkeitsarbeit

Die Präsenz der Fraunhofer Academy international aber auch

national zum Thema Internationalisierung zeigte sich in den

Jahren 2016/17 zum Beispiel an externen Netzwerkveran-

staltungen sowie dem International Day und der EARTO-

Konferenz. Immer nach dem Ziel, mit den Besten zusam-

menarbeiten zu wollen sowie deutsche Unternehmen bei der

Internationalisierung zu unterstützen, zeigt die Expertise der

Fraunhofer Academy und wird in dessen Zuge ausgebaut.

Anfang des Jahres formierte sich die Fraunhofer

Bildungstechnologie-Gruppe unter der Koordi-

nation der Fraunhofer Academy. Schon in den

Vorjahren wurde auf unterschiedlichen Konfe-

renzen wie der Open Conference #DIGITAL IST

BESSER und der LEARNTEC gemeinschaftlich

agiert.

Im Querschnittsbereich Internationale Weiterentwicklungen wurden bereits

2013 durch ein Strategiepapier die wichtigsten Meilensteine der internationalen

Tätigkeiten beschrieben. Der Querschnittsbereich fokussiert sich auf die drei

Schwerpunktthemen: Internationale Programmentwicklung, international

geförderte Projekte und internationale Öffentlichkeitsarbeit.

QUERSCHNITTSBEREICHBILDUNGSTECHNOLOGIEN

QUERSCHNITTSBEREICH INTERNATIONALE WEITERENTWICKLUNGEN

Gemeinschaftsstand auf der

LEARNTEC 2017 © Fraunhofer-

Verbund IUK-Technologie

Deutsche Weiter-

bildungseinrichtung

Englischsprachiger

Internetauftritt

Kursangebote

auf Englisch &

Interkulturelles

Bewusstsein

Internationale

Weiterbildungs-

Kooperation &

Interkulturelle

Kompetenz

Akquise und

Durchführung

EU-geförderter

Projekte

International

anerkannte

Weiterbildungs-

einrichtung

3332

Starten wir doch gleich mit einem kurzen Lückentext:

Ich bin bei der Fraunhofer Academy seit Mai 2017 für

Marketing und Kommunikation im »Lernlabor Cyber-

sicherheit« zuständig. Ich bringe aus meiner Tätigkeit als

Konzepterin für E-Learning viel Erfahrung in digitaler

Weiterbildung, Design und Marketing mit. Durch mich ist

die Fraunhofer Academy ein bisschen digitaler und bunter.

Was beschäftigt Sie derzeit in der Fraunhofer Academy?

Lernlabor, Lernlabor, Lernlabor und Cybersicherheit! Für dieses

riesige Projekt mit Dutzenden von Stakeholdern baue ich die

Kommunikation, das Marketing und die Ansprache weiter aus,

was von ganz großen Konzepten, Strategien und Zielgruppen-

analysen bis hin zu einzelnen Texten und Maßnahmen reicht.

Was macht das Projekt »Lernbalor Cybersicherheit« für

Sie besonders spannend?

Zum einen trifft das Thema IT-Sicherheit gerade den Nerv der

Zeit, die Relevanz und Dringlichkeit in der Gesellschaft und in

Unternehmen wird immer deutlicher. Und auch bei Fraunhofer

hat IT-Sicherheit als Profilthema des Vorstands einen besonde-

ren Fokus. Zum anderen stehen Unternehmen vor der Heraus-

forderung, dass es sich hier um ein sehr breites Feld handelt,

weshalb es nicht immer leicht zu sagen ist: Wo fangen wir mit

IT-Sicherheit an? Hier die Bedarfe der Unternehmen zu identi-

fizieren, in den Dialog zu kommen und gemeinsam bedarfsge-

rechte und praxisorientierte Weiterbildung zu entwickeln, ist

eine große Aufgabe und Chance zugleich.

Beschäftigt Sie das Thema auch privat?

Natürlich, denn alles ist cyber! Mein Leben spielt sich auch

viel online ab. Als Nutzer weiß ich, wie wichtig das Thema ist.

Nach den Cyberangriffen in den letzten Monaten sitzt auch

bei mir noch der Schock tief, welche Ausmaße solche Atta-

cken haben können. Ich sehe, wie dringend es ist, dass sich je-

der privat mehr mit IT-Sicherheit beschäftigt – aber besonders

auch die Unternehmen.

Was motiviert Sie denn so jeden Tag, bzw. was macht

Ihnen nun am meisten Spaß?

Mich motivieren die Menschen! Einerseits die Teilnehmenden

unserer Seminare, andererseits auch die Kollegen/innen aus

dem Projekt und der Fraunhofer-Zentrale. Und da freue ich mich

besonders auf ein großartiges Team, das ich jeden Tag im Büro

treffe (und nein, ich wurde nicht gezwungen, das zu sagen :) ).

Die Kollegen/innen in der Academy kommen aus unterschied-

lichsten Disziplinen, bringen einen Schatz an Erfahrungen und

einen positiven Spirit mit.

Theresia Gierull ist das »jüngste« Mitglied der

Fraunhofer Academy und vervollständigt das

Team für das Projekt »Lernlabor Cybersicher-

heit«. »Im Gespräch« ist eine Reihe, die Mitar-

beitende der Fraunhofer Academy vorstel lt und

gleichzeitig zeigt, mit welchen Themen sich

das Fraunhofer-Team beschäftigt.

Das Kurzinterview, geführt von Clara Tu, gibt

einen kleinen Einblick in die Arbeit der Academy.

Theresia Gierull © Myrzik und Jarisch

DIE MENSCHEN HINTER DER FRAUNHOFER ACADEMY

IM GESPRÄCHM I T T H E R E S I A G I E R U L L

Prof. em. Dr. Jürg Manella Ehemaliger Direktor des Exe-cutive MBA HSG der Univer-sität St. Gallen und Vizepräsi-dent der FIBAA-Stiftung© Fraunhofer Academy

Dr. Christoph AnzLeiter der Bildungspolitik der BMW Group© Rainer Häckl

Elisabeth EwenDirektorin der Haupt-abteilung Personal der Fraunhofer-Gesellschaft in München© Fraunhofer, Marc Mueller

Prof. Dr. Michael HenkeInstitutsleiter am Fraunhofer IML und Inhaber des Lehr-stuhls für Unternehmens-logistik der Fakultät Maschi-nenbau der TU Dortmund© Fraunhofer IML

Dr. Kai KohlerLeiter Strategische Groß-projekte am Fraunhofer IPA in Stuttgart© Fraunhofer IPA

Prof. Dr. Andreas GroßLeiter Weiterbildung und Technologietransfer, Fraunhofer IFAM im Bremen© Fraunhofer IFAM

Prof. Dr. Görge DeerbergSprecher des Direktoriums, Stellvertretender Institutslei-ter am Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen© Fraunhofer UMSICHT

Prof. Dr. Günther SchuhBereichsleiter Technologie-management am Fraun-hofer IPT in Aachen© WZL der RWTH Aachen

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Prof. em. Dr. Helmut Hoyer Ehemaliger Rektor der Fern- Universität in Hagen und Mit-glied des Kuratoriums des Fraunhofer UMSICHT© Fraunhofer UMSICHT

Prof. Dr. Ingo RollwagenProdekan und Inhaber der Professur für General Ma-nagement an der Fresenius Hochschule/AMD© Fresenius Hochschule

Prof. Dr. Alexander KurzLeitung des Beirats Vor-stand für Personal, Recht und Verwertung der Fraunhofer-Gesellschaft, München© Fraunhofer

Prof. Dr. Anke Hanft Direktorin des Centers für Lebenslanges Lernen (C3L) an der Universität Oldenburg© Universität Oldenburg

Prof. Dr. Ada PellertRektorin der FernUniver-sität in Hagen© FernUniversität Hagen

Dirk Deuster Senior Vice President Human Resources and Social Services bei Bosch Rexroth AG© Bosch Rexroth AG

Prof. Dr. Joachim WarschatInstitutsdirektor und Leiter des Geschäftsfelds Technologie- und Innovationsmanagement am Fraunhofer IAO in Stuttgart© Fraunhofer IAO

Michael DamsGeschäftsführer und Director Central Europe bei National Instruments© National Instruments

DIREKTORIUM DERFRAUNHOFER ACADEMY

BEIRAT DERFRAUNHOFER ACADEMY

DAS FRAUNHOFER ACADEMY TEAM

Dr. Roman Götter

Leiter der Fraunhofer

Academy

Dr. Raphaela SchätzQualitäts- und Programm- Management

Manuel SmidTeamassistenz

Clara TuInternationales und Programm-Management

Jutta HaubenreichKommunikation und Programm-Management

Ingrid BreitenbergerKommunikation und Programm-Management

Eva PoxleitnerLerntechnologien und Programm-Management

Martin PriesterStellvertretender Abteilungsleiter

Lisa Eifert Programm-Management

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Sarah LechnerProjektmanagement

Karla SosaInternationales Bildungsmanagement

Adem SalginProzess- und Veran-staltungsmanagement

Theresia GierullMarketing und Kommunikation

Kerstin Dübner-GeeInterne Angebote

Marija JovanovskaInterne Angebote und Programm-Management

Armin RitterCorporate Learning

© Fraunhofer/Myrzik und Jarisch, Fraunhofer/Bernd Müller

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– telefonisch unter + 49 89 1205-1599

– per E-Mail: [email protected]

– im Intranet unter Fraunhofer Academy

– auf unserer Website unter

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Hansastraße 27c

80686 München

Telefon +49 89 1205-1599

Fax +49 89 1205-77-1599

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www.academy.fraunhofer.de

Redaktion: Clara Tu

Gestaltung: Vierthaler & Braun,

Visuelle Kommunikation, München

© Fraunhofer Academy, 2017