13
1. Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2. Schwierige Daten 3. Biographieanalytischer Zugang 4. Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5. Fazit

1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

1. Zwei schwierige Begriffsbestimmungen

2. Schwierige Daten

3. Biographieanalytischer Zugang

4. Wir-Sinn und Übergangsfunktionen

5. Fazit

Page 2: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Zwei schwierige Begriffsbestimmungen

Bürgerschaftliches Engagement:

-freiwillig-unentgeltlich-öffentlich-konstant/regelmäßig ausgeübt-Gemeinwohlbezug

Alter? = sozial konstruierte Lebensphase

Markiert durch spezifische Übergangsereignisse der zweiten Lebenshälfte:-Auszug des letzten Kindes-Tod des letzten Elternteils-Eintritt in den Ruhestand-Tod des Ehepartners

Page 3: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit
Page 4: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit
Page 5: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Berlin  SOEP 1999 SOEP 2007 SOEP 2008

West-Berlin 27,76% 28,99% 26,33%Ost-Berlin 20,80% 21,61% 16,81%

Berlin 24,76% 25,62% 21,93%Westdeutschland

Schleswig-Holstein 42,04% 32,04% 25,05%Hamburg 19,05% 23,84% 25,09%

Niedersachsen 30,70% 36,11% 33,76%Bremen 18,48% 26,17% 26,24%

Nordrhein-Westfalen 26,64% 28,87% 27,21%Hessen 30,74% 34,14% 31,87%

Rhleinland-Pfalz/Saarland 31,88% 32,26% 29,69%Baden-Württemberg 32,86% 36,16% 35,54%

Bayern 31,43% 37,07% 34,01%Westdeutschland (ohne Berlin) 30,28% 33,30% 31,21%

Westdeutschland 30,21% 33,19% 31,08%Ostdeutschland

Brandenburg 26,66% 30,83% 25,45%Mecklenburg-Vorpommern 25,94% 31,09% 25,35%

Sachsen 27,41% 27,76% 24,02%Sachsen-Anhalt 23,40% 26,21% 22,89%

Thüringen 29,22% 29,10% 25,77%Ostdeutschland (ohne Berlin) 26,71% 28,67% 24,57%

Ostdeutschland 26,35% 28,18% 24,02%Deutschland

Deutschland 29,16% 31,97% 29,35%

Page 6: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Regelmäßiges Engagement, Prozentanteile nach Altersgruppen

  regelmäßiges Engagement

Gesamtmind. einmal pro Woche unregelmäßig oder nicht engagiert

54 und jünger 35,2% 64,8% 100,0%

55 – 59 32,0% 68,0% 100,0%

60 - 64 34,3% 65,7% 100,0%

65 – 69 33,6% 66,4% 100,0%

70 – 74 27,5% 72,5% 100,0%

75 – 79 20,5% 79,5% 100,0%

80 und älter 12,7% 87,3% 100,0%

Gesamt 33,1%1 66,9% 100,0%

Quelle: Freiwilligensurvey 2009, Deutschland insgesamt1 bei Definition: mindestens 3 Stunden pro Woche schrumpft die BE-Quote auf insgesamt 20,4%

Page 7: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Altersgruppen, grob Deutschland, insgesamt Niedersachsen

59 und jünger 34,8% 41,1%

60 – 69 33,9% 37,6%

70 und älter 22,3% 34,1%

Gesamt 33,1% 39,8%

Quelle: Freiwilligensurvey 2009, Anteil regelmäßiges Engagement mind. einmal pro Woche

Bremen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz:BE-Anteil der 60-69 am höchsten (mind. 5% höher als unter 59-jährige)

NRW und Baden-Württemberg: unter 59 und 60-69 gleich hoch

Page 8: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit
Page 9: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Problem der statistischen Befunde:

- Relativ abstrakt, d.h. losgelöst vom konkreten Lebenszusammenhang

Frage: Wie ist ein bürgerschaftliches Engagement mit der konkreten Lebenssituation von Menschen in der zweiten Lebenshälfte verbunden?

Antwort:Das bürgerschaftliche Engagement spielt eine Rolle auf der sozialmoralischen Landkarte der (eigenen) Biographie.

Empirischer Zugang:Rekonstruktion der Engagementbedeutung aus biographischen Erzählungen

Page 10: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Langzeitstudie in vier deutschen Mittelstädten (ca. 100.000 Einwohner)

120 Personen, die über drei Lebenszeitpunkte (zw. 2001 und 2009) interviewt wurden.80 Engagierte, 40 Nicht-Engagierte

Zusatzerhebung 2009 mit weiteren Kontrastgruppen

Konzeptioneller Zugang der Biographieanalyse:

a)Kulturell erwünschte Werte der modernen Lebensführung: Autonomie und Authentizitätb)Kulturell relevant erachtete Bezugswelten der Lebensführung: Arbeit Familie öffentliches Engagement (gesellschaftliche Teilhabe)

Page 11: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Freizeitaktivitäten als öffentliche Beteiligung?Statt sozialer bzw. politischer Partizipation

Disbalance zwischen privatem und öffentlichem Leben

Bürgerschaftliches Engagement als Gradmesser öffentlicher Involviertheit

Zwei Hauptbefunde:

a)Sinn für die Wir-Konstellation in einer praktizierten Vergesellschaftungsformb)Funktion im Rahmen einer biographischen Übergangsphase

Page 12: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit
Page 13: 1.Zwei schwierige Begriffsbestimmungen 2.Schwierige Daten 3.Biographieanalytischer Zugang 4.Wir-Sinn und Übergangsfunktionen 5.Fazit

Fazit:

Konstanz, ggf. sogar leichter Anstieg im frühen Seniorenalter(„vom Altersgefälle zum Fitnessgefälle“, Hauptbericht Freiwilligensurvey, S. 20)

Varianten:Übergangsfunktion der Kompensation der ‚Lücke‘ nach dem RuhestandFortbestand eines biographisch ausgebildeten Wir-Bezugs

Insgesamt scheint die Entwicklung des gesellschaftlichen Engagementgrads stabil (geringfügig ansteigende Tendenz, aber D liegt schon im oberen Bereich)