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Heft 3/59. Jahrgang 2012

2012 Heft 3

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Chornachrichten des Sinfonischen Chor Konstanz

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Heft 3/59. Jahrgang

2012

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Unsere Kulturförderung:Gut für die Kultur.Gut für die Region.

Musik ist ein wichtiges Bindeglied der Gesellschaft. Sie stärkt den Zusammenhalt und schafft Vorbilder. Deshalb unterstützen wir die Musik und sorgen für die notwendigen Rahmenbedingungen: regional und national, in der Nachwuchsförderung. Die Unterstützung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des „Landesjugendorche-sters Baden-Württemberg“ ist ein Teil dieses Engagements. www.sparkasse-bodensee.de.

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Editorial

Nachrichten

Liebe Leserinnen und Leser

Jetzt wird es Ernst. Für den Sinfonischen Chor ist es dieZielgerade zum Herbstkonzert mit Schuberts Es-Dur-

Messe und der Missa brevis von Kodály am 18. November.Schon im Dezember folgen vier Aufführungen von Beetho-vens 9. Sinfonie in Singen, im Konstanzer Konzil, im KKL Lu-zern und in der Tonhalle Zürich. Das wird natürlich ein be-sonderes Spektakel, und die Vorbereitungen führen sogardazu, dass wir in diesem Jahr auf die Weihnachtsfeier ver-zichten müssen.Schubert und seine Messe in Es-Dur bilden natürlich einenSchwerpunkt in diesen Chornachrichten. Diese Messe, Re-quiem und persönliche Bekenntnismusik, ist leider ein vielzu selten aufgeführtes Werk. Beleuchten wird Gisela Auch-ter auch den Schlusssatz von Beethovens 9. Sinfonie undsein Ringen mit dem Schiller-Text „Ode an die Freude“.Wolfgang Müller-Fehrenbach wird in seinem Beitrag aufden neuen OB eingehen. Viele werden es nicht wissen,dass der Konstanzer OB qua Amt Präsident unseres Cho-res ist. Umso mehr freuen wir uns, dass Uli Burchardt be-reits zugesagt hat, dieses Amt der Tradition folgend wiederwahrnehmen zu wollen. Ein großes Jubiläum beging derBadische Chorverband mit Feierlichkeiten im September.Zum 150. Geburtstag war auch der Sinfonische Chor dankgewonnener Reise zu Gast. Höhepunkt war ein Mitsingkon-zert, über das in diesen Nachrichten natürlich berichtetwird. Ein wenig Abschied nehmen müssen wir von unseremChorfreund und Ehrenmitglied Anton Kleiner. Gisela Auch-ter war bei der Verabschiedung dabei und wird seine Ver-dienste in dieser Ausgabe nochmals hervorhebenKleinere Notizen und die „Letzte Seite“ runden dieses Heftwie gewohnt ab.

Ihnen allen nun viel Spaß beim Lesen und große Vorfreudeauf das Herbstkonzert des Sinfonischen Chors.

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Wolfgang Müller-FehrenbachUli Burchardt mit klarem Vorsprung zum OB gewähltUnserem neuen Chor-Präsidenten ein herzliches Willkommen3Hans-Joachim Knopf„Danke für den Spaß am Singen“ – Baden singtEin Bericht zum 150. Geburtstag des Badischen Chorverbands 4Du bist Chor – Nicht nur Parole, sondern auch ProgrammAus der Karlsruher Presse 7Gisela AuchterVon himmlischen Längen und wahrer AndachtFranz Schubert – Sinfoniker und Kirchenmusiker 8Hans-Joachim KnopfMissa solemnis, Chormesse oder Requiem?Schuberts Messe in Es-Dur 13Gisela Auchter„Singen wir jetzt das Lied des unsterblichen Schiller“Über Beethovens Neunte Sinfonie 18Gisela AuchterAnton Kleiner nahm Abschied von Konstanz 21Die letzte SeiteNamen und Nachrichten 32

INHALT

Terminkalender

13.11., 19.30 Uhr, StefanshausSchubert/Kodály – Intensivprobe

16.11., 19 Uhr, Studio SWP, Fischmarkt 2Schubert/Kodály – Hauptprobe mit Solisten17.11., 20 Uhr, St. GebhardSchubert/Kodály – Generalprobe

18.11., 17 Uhr, St. GebhardSchubert/Kodály – Aufführung mit an -schließender Nachfeier im Konzil

Ab 20.11. Vorbereitungen auf Beethoven IX. Sinfonie mit Aufführun-gen am 15.12. Singen, Stadthalle16.12. Konstanz, Konzil17.12. Luzern KKL21.12. Zürich, Tonhalle (bitte Bekanntgaben beachten!)

08.01.2013, 19.30 Uhr, StefanshausWiederbeginn der Proben nach denWeihnachtsferien

Änderungen vorbehalten

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3PRÄSIDENTENWECHSEL

Uli Burchardt mit klarem Vorsprung zum Oberbürgermeister gewähltUnserem neuen Chor-Präsidenten ein herzliches Willkommen

WOLFGANG MÜLLER-FEHRENBACH

Der 2. Wahlsonntag am 15.Juli brachte ei-ne faustdicke Überraschung. Wer ein„Kopf-an-Kopf-Rennen“ unter drei von ur-sprünglich 13 Bewerberinnen und Bewer-bern erwartet hatte, staunte nicht schlecht:„Uli Burchardt war für die meisten Wählervermittelbar“, sagte der abgetretene „Grü-ne“ OB Horst Frank. Das CDU-MitgliedBurchardt, angetreten als unabhängigerKandidat ohne Votum seiner Partei, hattesich den „Brückenschlag“ auf seine Fahnegeschrieben. Er lehne Lagerdenken undPolarisierung ab und wolle Zusammen-führung und Integration zum Prinzip ma-chen. Die Bürger wolle er bei Planungenund Vorhaben frühzeitig einbeziehen. AusStuttgart 21 müsse man Lehren ziehen.Natürlich lege er Wert auf seine Wirtschafts-kompetenz und seine ökologische Sensibi-lität.Als gebürtiger Konstanzer legte er nachdem Besuch der Klasse 11 des Suso-Gymnasiums eine Lehre als Landwirt ab,und nach dem Abitur an der Mettnau-Schule Radolfzell studierte er Forstwirt-schaft in Weihenstephan.Statt einer staatlichen Laufbahn begann erbei „Manufactum“ und wurde schon 1999Mitglied der Geschäftsleitung bzw. Ge-schäftsführer des TochterunternehmensMAGAZIN.Seit 2005 arbeitete er als selbständiger Unternehmensberater, Referent und Buch-autor („Ausgegeizt! Wertvoll ist besser“Campus Verlag 2012).

Uli Buchardt bekennt sich zur „gleichbe-rechtigten Förderung von Kultur undSport“, sein Leben ist weder ohne Lauf-schuhe noch ohne Gitarre denkbar, sagt ervon sich.Im Gegensatz zu seinem Vorgänger HorstFrank, der immer wieder gern „versprach“,nicht zu singen, sind wir bei Uli Burchardtauf einen ersten Liedvortrag mit eigenerBegleitung hoffnungsvoll gespannt.Der ersten offiziellen Begegnung mit unse-rem neuen Präsidenten sehen wir am 18.November beim großen Herbstkonzert inder St. Gebhardkirche und danach bei derNachfeier im Konzilsaal gerne entgegen.Er ist uns mit seiner Lebenspartnerin Bar-bara Ehniss und Tochter Amelie herzlichwillkommen.

Antrittsbesuch bei OB Uli Burchardt, unse-rem neuen Chorpräsidenten

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4 BADISCHER CHORVERBAND

Das Siegerfoto

„Danke für den Spaß am Singen“ – Baden singtEin Bericht zum 150. Geburtstag des Badischen Chorverbands

HANS-JOACHIM KNOPF

Wer 150 Jahre alt wird, der darf auch fei-ern. Und so war es dann auch an diesemspätsommerlichen Herbstwochenende.Vom 21. bis 23. September 2012 hatte derBadische Chorverband zu den Feierlich-keiten nach Karlsruhe eingeladen und vie-le Sängerinnen und Sänger sowie Freundedes Gesangs aus allen Teilen Badens folg-ten diesem Ruf. Es war ein würdiger Ge-burtstag mit einem abwechslungsreichenund interessanten Programm. Auch 20wackere Sängerinnen und Sänger des Sin-fonischen Chors wollten sich dieses Spek-takel nicht entgehen lassen. Dank einesgewonnenen Fotowettbewerbs des Badi-schen Chorverbands (wir berichteten dar-über in den Chornachrichten), wurde der

Bus am 22. September gar gesponsert, undohne die übliche Anspannung vor einemChorauftritt konnten wir unseren Ausflug indie badischen Landeshauptstadt in vollenZügen genießen. Es hat sich gelohnt, ka-men wir doch mit vielen neuen Eindrückengegen 1 Uhr nachts müde, aber mit vielenMelodien im Herzen nach Konstanzzurück.Strahlender Sonnenschein empfing uns inKarlsruhe, als wir dort kurz nach 13 Uhr amFestplatz, eingerahmt zwischen Konzert-haus, Stadthalle (Kongresszentrum) undSchwarzwaldhalle, ankamen. Es war ange-richtet. Unter freiem Himmel präsentiertensich zwei Bühnen, auf denen viele Chöreabwechselnd ihr Können unter Beweisstellen konnten. Ein buntes Programm

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5BADISCHER CHORVERBAND

lockte viele Besucher auf den Festplatz.Vom traditionellen Männergesangvereinüber Gospel oder gemischtem Chor – alleswar vertreten, und dadurch zeigte sich, wievielschichtig und vielstimmig der Chorge-sang ist. Auf der Seebühne im Stadtgar-ten/Zoo präsentierten sich derweil die Kin-der- und Jugendchöre. Ermutigend, wieviel junger Nachwuchs doch noch Spaßam Gesang hat! Da tummelten sich „Sing-

teufelchen“, „Mannabergkids“ und „Koli-bris“. Besonderes Augenmerk und offeneOhren verdiente auch der Wettbewerb fürjunge Vokalensembles, die am Nachmittagim Hans-Thoma-Saal der Stadthalle Vokal-musik auf hohem Niveau präsentierten. Im20-Minuten-Takt boten sie unter fachkundi-ger und hochrangiger Jury ihre jungen ta-lentierten Stimmen dar. Die Sieger durftendann unter professionellem Coaching er-fahren, wie sie ihre Bühnenperformancenoch verbessern können. Eindrucksvollgewährte das einen guten Einblick, mitwelchen einfachen Mitteln Bühnenshowund Bühnenpräsenz präsentiert werdenkönnen.Den absoluten Höhepunkt bildete jedochdas „Mintsingkonzert“ am Abend im

Brahmssaal des Kongresszentrums – mitRoutine kommentiert von SWR-ModeratorMarkus Brock. Hier war zwischen 19 und22:30 Uhr jeder aufgefordert, mit Freudemitzusingen, weshalb zuvor ein Textheftder aufzuführenden Lieder verteilt wurde.Auch der Sinfonische Chor zeigte sich alsstarke Fraktion und war mit Enthusiasmusund Begeisterung dabei. Angespornt vonder Umgebung eines echten Konzertsaals,

erklangen unsere Kehlen zum Jubiläums-text zum Geburtstag des Badischen Chor-verbands „150 Jahre Bad’scher Chorver-band“ von Wolfgang Mettler auf die Musikdes englischen Spätromantikers EdwardElgar (Pomp & Circumstance March). Da-nach folgten verschiedene Auftritte unter-schiedlicher Chöre, begleitet von einemeindrucksvollen Orchester, später sogareiner Queen-Cover-Band. Auch solistischwar einiges geboten: Sandra Danyella undRoy Weissensteiner begeisterten mit Soliund Duetten aus Opern, Operetten undMusicals wie Carmen und Phantom derOper. Großen Applaus erhielten beson-ders die Darbietungen der Jüngsten:Stücke aus Die Kinder des Moniseur Ma-thieu oder auch der Rock-Song Rock me

Unsere Delegation in Karlsruhe

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6 BADISCHER CHORVERBAND

Amadeus fanden beim Publikum großenAnklang, und es wurde klar, wie man auchdie Kleinsten für das Singen begeisternkann. Der Badische Jugend Chor mit „un-serem“ Pius Höger fand ebenso riesigenApplaus wie ein Chor aus Südbaden mitafrikanischen Klängen (Trommel). Ab-schluss des Konzerts waren zwei Medleysmit Abba- und Queensongs, die, unter-stützt von Licht und Nebeleffekten, den

Brahmssaal zum Beben brachten. Ein wirk-lich gelungener Festtag, der nach dem Ge-schmack des Autors nur zwei kleine Wer-mutstropfen hatte: die technische Unter-stützung der Gesangssolisten in einemKonzertsaal! und das Übergewicht voneher solistischen Einlagen nach der Pause.Hier kam der Einsatz von Chören etwas zukurz.

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7BADISCHER CHORVERBAND

„Du bist Chor!“ – Nicht nur Parole, sondern auch Programm Aus der Karlsruher Presse (BNN)

„Singen schafft Gemeinschaft, Freiheit, Toleranz und Integrationsfähigkeit.“

Aus der Festrede von Josef Offele, Präsident des Badischen Chorverbands

Man hat es immer dabei und doch vergessen: das schönste Instrument – die Stim-me. Zwar ist das Singen im Chor nicht in aller Munde. Und angesichts des mehr undmehr vom Stundenplan bröselnden Musikunterrichts scheint eine Tatsache für diePolitik nicht von Belang zu sein: wirklich nachhaltig – um ein oft sinnfreies Modewortzu bemühen – für eine faire und soziale Gesellschaft ist Musizieren. Am besten vonklein auf und am einfachsten im Chor. […]Es ist ein nicht unbedeutendes Phänomen: Singen tut gut, zusammen singen tutdoppelt gut, und […] im regelmäßigen Chorgesang erreicht man nachweislich ambesten, was noch niemandem geschadet hat: eine gute Immunabwehr, im Nu ab-gebaute Stresshormone und eine Extra-Ladung an Glückshormonen. […]Singen in Chören sei mehr als ein Hobby, es sei heute genauso wie vor 150 Jahreneine Haltung. „Freiheit wird in der Gemeinschaft gesucht und dadurch erreicht,dass man sich einbringt. Diese Grundhaltung ist unabdingbar, damit eine freiheitli-che Demokratie auf Dauer funktioniert.“ [Landtagspräsident Guido Wolf] Vor 150Jahren, als sich leidenschaftliche Sänger in Karlsruhe zum Badischen Chorverbundzusammengeschlossen haben, musste man das wohl niemandem extra ans Herzlegen. Um 1860 sei allein schon die Einführung eines Zwölf-Stunden-Arbeitstagessozialer Fortschritt gewesen, so Wolf, und dennoch hätten es die Menschen ge-schafft, sich regelmäßig zum Singen zu treffen, Vereine aufzubauen und sich in Ver-bänden zu organisieren. […]„Es ist wieder cool, in einem Chor zu singen.“ [Heinz Fenrich, OB von Karlsruhe] Dasmüssen sich Pius, Johannes und Julian vom Badischen Jugendchor nicht erst aufdie Fahne schreiben. Sie wissen um die magische Kraft des Chorgesangs, unddass er einem die Gänsehaut den Rücken rauf und runter jagen kann. Und sie ap-pellieren an jeden noch so coolen Typ alla Kevin oder Jason: „Sing auch dann, wennalle Leute denken, dass du spinnst.“ Nur eine Ausnahme macht das Lied von Daniel„Dän“ Dickkopf „Sing, außer wenn du Dieter Bohlen heißt.“

Aus dem Bericht „Singen verfeinert das Dasein“ von Isabel Steppeler

(Alle Zitate aus den Badischen Neuesten Nachrichten BNN,, 24. September 2012)

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8 SCHUBERT · PORTRAIT

Von himmlischen Längen und wahrer AndachtFranz Schubert – Sinfoniker und Kirchenmusiker

GISELA AUCHTER

Oft zitiert wird der Aus-spruch Robert Schumannsvon den „himmlischen Län-gen“1 in der letzten SinfonieFranz Schuberts, auch die„Große“ genannt. Sie sei „...wie ein dicker Roman in vierBänden etwa von JeanPaul“.2 Schon früh und mitseinem sicheren Gespür fürZukunftsweisendes undMeisterschaft hat RobertSchumann die BedeutungSchuberts erkannt. Er wares denn auch, der FelixMendelssohn Bartholdy da-zu bewegen konnte, dieseSinfonie im Rahmen seinerberühmten Gewandhaus-Konzerte in Leipzig zum ers -ten Male aufzuführen. Daswar 1839, mehr als zehnJahre nach Schuberts Tod,mehr als zehn Jahre zuspät. Zu Lebzeiten hatteSchubert nicht das Glück,dieses Werk, mit dem ersich aus dem SchattenBeethovens endgültig her-ausgeschrieben hatte,selbst zu hören. So wie esihm auch mit den meistenseiner lateinischen Messenerging.

Schubert und die ZeitgenossenNein, zugehört haben ihm seine Zeitgenossen kaum, ob-wohl er in privaten Wiener Kreisen durchaus bekannt undin gewisser Weise sogar „in Mode“ war. Die Zeitgenossenwollten sich seine Musik nicht unbedingt antun, seine„schauerlichen Lieder“3, diesen rastlos klopfenden Rhythmus des Wanderers, wie er nicht nur in der Winter-reise aufklingt; sie wollten nichts wissen von gespensti-schen Nebensonnen und gefrorenen Tränen, vom eilen-den Hufschlag der Angst im Erlkönig, von dieser immer-währenden „Abwesenheit von Glück“4. Mehr gefallenkonnte es da schon, wenn der „Schwammerl“, wie sie ihnriefen, sich ohne langes Bitten hinter ein Wirtshausklaviersetzte und mit seinen Walzern, Ländlern und Galoppeneiner lustigen Gesellschaft zum Tanz aufspielte. Und sohat ihn die Nachwelt ebenfalls am liebsten gesehen, denFranzl aus dem Himmelpfortgrund – der Straße seinerGeburt und Kindheit: mittendrin im gemütvollen Bieder-meier und im „Dreimäderlhaus“.5

Aber wie gemütvoll war das Leben im Staate Metternichs,in dem es von Spionen nur so wimmelte, in dem die Will-kür der Zensur über alles herrschte, vor der auch Schu-bert und vor allem seine Freunde nicht sicher waren?Was war das für eine Gesellschaft, die nicht den von ihrerhofften Genuss, sondern Gewalttätigkeit in SchubertsMusik herauszuhören meinte und sich ihr deshalb ver-sperrte? Wie viel Trägheit des Geistes verschloss ihr da-bei die Ohren? Kein Orchester, kein Gesangverein, keinPianist mochte seine Werke einstudieren und öffentlichaufführen. Nie hat Schubert eine seiner Sinfonien oder ei-ne seiner späten Messen in einer öffentlichen Aufführunggehört, nie ein eigenes Klavier besessen. Nie auch eineWohnung oder eine feste Anstellung mit Ausnahme derunglückseligen Episode als Hilfslehrer in des VatersSchulhaus. Und damit hatte er auch nicht die geringsteAussicht auf ein bescheidenes Eheglück oder einen klei-nen Hausstand. Wären da nicht die Freunde gewesen,um wie viel elender wäre dieses kurze Leben verlaufen.Sie gaben ihm Logis, Nestwärme, fingen ihn auf, be-schützten ihn, knüpften die eine oder andere Verbin-dung. Unter ihnen war auch der begnadete Sänger Jo-

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9SCHUBERT · PORTRAIT

hann Michael Vogl, der die Bedeutung vonSchuberts Liedern erkannte und sie in denWiener Salons aufführte, so dass sie zu-mindest hier „in Mode“ kamen. Und: sosehr Schubert in den „schauerlichen Lie-dern“ der Winterreise sich der kühnstenMittel bediente und an den Rand dessenging, was zu seiner Zeit musikalisch ge-sagt werden konnte – ein Lied daraus istdennoch zum Volkslied geworden: AmBrunnen vor dem Tore. Und von seinen ins-gesamt mehr als 600 Liedern sind auchDas Wandern und das Heidenröslein zumfesten Bestandteil deutschen Volksliedgu -tes geworden. Das hat weniger mit „Mode“zu tun, sondern spricht für die Meister-schaft, mit der Schubert extreme Kunstmit-tel und volkstümliche Sangbarkeit zu ver-binden wusste.6

„...eine Straße muss ich gehen, die nochkeiner ging zurück“, heißt es in der Winter-reise. Ahnte Schubert seinen frühen Tod

voraus, spürte er, wie rasch und unaufhalt-sam sein Leben verströmte? In großer Eile,in dem sicheren Gefühl, „für nichts als dasComponieren auf der Welt“7 zu sein, ingroßer Entrücktheit, dennoch mit nie ver-siegender Schöpferkraft und ungebrems -ter Arbeitsfreude brachte dieser Einsameseine unsterblichen Werke zu Papier, ohneje künstlerische Konzessionen zu machen.„Meine Erzeugnisse sind durch den Ver-stand für Musik und durch meinenSchmerz vorhanden.“8 Diese Notiz ausdem Jahr 1824 zeigt deutlich Schuberts ei-gene Einschätzung seines kompositori-schen Schaffens. Auf Lebenszeit „unheil-bar herzenswund“9, der Schmerz als le-benslanger Begleiter? Mehr noch über dieWechselwirkung zwischen persönlicherVerfassung und künstlerischer Produkti-vität verrät eine Reflektion aus dem Jahr1822: „ … Lieder sang ich nun lange langeJahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir

Schubert im Kreis seiner Freunde. Ölskizze von Moritz von Schwindt, um 1865/68

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zum Schmerz. Und wollte ich wiederSchmerz nur singen, ward er mir zur Liebe.So zertheilte mich die Liebe und derSchmerz.“ War ihm bewusst, dass er sei-nen ignoranten Zeitgenossen um Jahr-zehnte voraus war? Der letzte Klassiker,der erste Romantiker.

Schubert und BeethovenUnd genau da liegt einer der Gründe fürdie Verkennung von Schuberts Geniedurch die Zeitgenossen. Die großen Kom-ponisten der nachfolgenden Generationenwie Schumann, Mendelssohn Bartholdy,Dvorák und Brahms wussten allerdingsSchuberts hohen künstlerischen An-spruch, mit dem er Neues am Beginn einerheraufziehenden neuen Epoche schuf,richtig einzuschätzen. Auch Franz Lisztgehörte zu den ersten „Aposteln“ Schu-berts, mit seinen allein 60 Klavierbearbei-tungen Schubertscher Lieder hat er viel zudessen Popularisierung beigetragen.10

Dennoch hat es bis zum 20. Jahrhundertgedauert, bis Schuberts Instrumentalwerkim Bewusstsein der öffentlichen Musikweltwirklich angekommen war. Jeder, der nachBeethoven kam, musste sich an Beethovenmessen lassen. Im Falle Schuberts war daseine pure Fehleinschätzung. Er hatte eseinfach schwer, neben dem dominantenBeethoven seinen Platz zu finden. Gernehat man sein Genie sui generis, seine ganzbesondere Eigenständigkeit, übersehen,hat in Schubert nicht die frühromantischeAlternative zu Beethoven erkannt. Schu-bert, der „Nachfolger“? Auf jeden Fall der„Wegbereiter“ für die nachfolgenden Ro-mantiker: mit den ausgedehnten Längenseiner sinfonischen Sätze und dem uner-schöpflichen Reichtum seiner Melodiebö-gen hat er zweifellos den Boden für die Sin-fonien Bruckners und Mahlers bereitet. Brahms hatte einmal geäußert, seit Haydnsei eine Sinfonie eine Sache auf Leben undTod.11 Auch Schubert war sich seiner Sa-

che anfangs durchaus nicht sicher. In sei-nen ersten sechs Sinfonien setzte er sichnoch ganz bewusst mit der Tradition, mitder klassischen Form, mit Haydn, Mozartund Beethoven auseinander. „Der ‘Riese’[Beethoven], den Brahms beim Komponie-ren der 1. Symphonie ‘hinter sich tappen’hörte, tappte auch hinter – genauer: in –Schubert, gleichgültig, ob er auswich odersich stellte.“12 Aber mit wachsender Eigen-ständigkeit und einem immer ambitionier-teren Anspruch an die eigene Kunst be-gann ein unerbittliches Ringen um einenihm gemäßen Sinfonietypus. Davon spre-chen seine Schaffenskrisen und die Frag-mente dreier unvollendeter Sinfonien einedeutliche Sprache. Spätestens 1822, demEntstehungsjahr der Unvollendeten,scheint der Durchbruch gelungen, derneue Ansatz gefunden zu sein, und mit derGroßen C-Dur-Sinfonie hatte Schubertendgültig „zu sich“ gefunden. Aber das Le-ben ließ ihm keine Zeit mehr. Im Oktober1828 widmete er sie der Gesellschaft derMusikfreunde in Wien, am 19. Novemberstarb er.

Von der wahren AndachtIn seiner Kirchenmusik beschritt Schubertwesentlich konventionellere Wege als inseiner Sinfonik. Geprägt durch eine katho-lische Kindheit, hatte er bereits als elfjähri-ger Sopranist in der Lichtentaler Kirche sei-ner Heimatgemeinde, später als Schülerdes Wiener Stadtkonvikts reichlich Gele-genheit, in den sonntäglichen Gottesdiens -ten das zeitgenössische kirchenmusikali-sche Repertoire kennen zu lernen. Für denliturgischen Gebrauch komponierte erdenn auch früh einige kleinere sakraleWerke und eine Messe. Es ist aber ein Irr-tum zu glauben, Schubert sei ein über-zeugter Sohn der katholischen Kirche ge-wesen. So vertonte er den Textteil „et in un-am sanctam catholicam et apostolicamecclesiam“ im Credo grundsätzlich nicht.

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Damit musste er sich eigentlich im Klarendarüber sein, dass seine Messen – textlichderart „verstümmelt“13 – für den rein liturgi-schen Gebrauch nicht in Frage kamen.Aber wir wissen ja, dass Schubert in seinerKunst zu Konzessionen nie bereit war. Mitden „Pfaffen“ ging er übrigens ziemlichgrob ins Gericht, während Andacht, Fröm-migkeit, Glaube an den himmlischen Gottdurchaus Platz hatten in seiner Lebensphi-losophie. „...Auch wunderte man sich sehrüber meine Frömmigkeit, die ich in einerHymne an die heil. Jungfrau ausgedrückthabe, und, wie es scheint, alle Gemütherergreift und zur Andacht stimmt. Ich glau-be, das kommt daher, weil ich mich zur An-dacht nie forciere, und, außer wenn ich vonihr unwillkürlich übermannt werde, nie der-gleichen Hymnen oder Gebete componie-re, dann aber ist sie auch gewöhnlich dierechte und wahre Andacht“14, so schriebSchubert 1825 an seine Eltern.Insgesamt sechs lateinische Messen hatSchubert geschrieben, dazu noch die sogenannte Deutsche Messe, deren Verwen-dung wegen ihres deutschen Textes imGottesdienst für lange Zeit verboten warund die dennoch zu einer der beliebtestenSingmessen avancierte. Dass auch dieMessen genau wie das übrige instrumen-tale Œuvre nach Schuberts Tod in Verges-senheit geraten sind, lag sicher auch dar-an, dass sie nicht im Druck vorlagen. Und

die Freunde taten insofern ein Übriges, alssie Schuberts Nachruhm vor allem hin-sichtlich seiner Liedkompositionen – insbe-sondere im Rahmen ihrer beliebten Schu-bertiaden – forcierten. Bei ihnen herrschtedie Meinung vor, dass man aus Schubertin seinen Instrumental- und Kirchenkompo-sitionen keinen Mozart oder Haydn ma-chen könne. Aber Schubert zeigte sich ge-rade hier als Meister polyphoner, kontra-punktischer Kompositionstechnik. Das warin gewisser Weise überraschend, denn all-zu leicht wurde und wird Schubert „nur“ alsKomponist des Homophonen, Harmo-nisch-Melodischen eingeschätzt. Es magdaher auch überraschen, dass er sich beidem Theorielehrer Simon Sechter bewarb,um sich in kontrapunktischer Polyphonieausbilden zu lassen. Dazu kam es nichtmehr, allzu früh kam der Tod und setztediesem schöpferischen Leben, das nur 31Jahre währte, ein rasches Ende.

Schuberts Brille

Schuberts Es-Dur-Messe in Zahlen

Messe Nr. 6 Es-Dur D 950Aufbau: 1. Kyrie – 2. Gloria – 3. Credo – 4. Sanctus – 5. Benedictus – 6. Agnus DeiText: Ordinarium missaeSprache: lateinischEntstehung: Juni bis Oktober 1828Uraufführung: 4. Oktober 1829 in WienBesetzung: Soli (Sopran, Alt, 2 Tenöre, Bass), Gemischter Chor, Orchester, OrgelAufführungsdauer: ca. 55 Min.

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12 SCHUBERT · PORTRAIT

Literatur:Brown, Maurice J.E., Hans Ferdinand Redlich: FranzSchubert. In: Musik in Geschichte und Gegenwart(MGG). Bd 12. Kassel 1989 Dumont, Cedric: Franz Schubert. Wanderer zwischenden Zeiten. Braunschweig 1978Harenberg Konzertführer. 3. Aufl. Dortmund 1998Hinke, Roman. In: Harmonia Mundi Magazin. Beilagezu RONDO, Heft 3/2011Pahlen, Kurt: Oratorien der Welt. Oratorium, Messe, Re-quiem, Te Deum, Stabat mater und große Kantate.Zürich 1985Schildt, Gerhard: Aufbruch aus der Behaglichkeit.Deutschland im Biedermeier 1815 – 1847. Braun-schweig 1989 Schubert 200 Jahre. Publikation anlässl. d. Ausstellungim Schloss Achberg u. Stadtmuseum Lindau. 3. Mai –7. Sept. 1997. Hrsg. Landratsamt Ravensburg u. Kultu-ramt der Stadt Lindau. Edition Braus Heidelberg 1997Ulm, Renate: Franz Schuberts Symphonien. Entste-hung, Deutung, Wirkung. Kassel 2000

Anmerkungen:1 Vgl. MGG, Spalte 1612 Zitiert nach Strehk, Christian in: Harenberg Konzert-führer. S. 759 3 Schubert selbst sprach zu seinem Freund Spaun vonseinen „schauerlichen Liedern“. Vgl. MGG Bd 12, Sp.1254 Hinke, Roman. In: Harmonia Mundi Magazin. Beilagezu Rondo, H. 3/2011. 5 Diese später auch verfilmte Operette von HeinrichBerté entstand 1916 nach Melodien von Schubert. Vgl. Sennefelder, Doris. In: Franz Schuberts Symphonien.S. 18 sowie MGG, Spalte163 6 Vgl. Schildt, 247 ff7 Zitiert nach Waidelich, Gerrit. In: Schubert 200 Jahre.[Ausstellungs-Katalog]. S.287 Vgl. Sennefelder, Doris: „Durch meinen Schmerz vor-handen“. In: Franz Schuberts Symphonien. S. 18 f8 Hinke, Roman9 Vgl. MGG, Spalte 16010 Vgl. Gülke, Peter. In: Franz Schuberts Symphonien. S.2911 Ebda S. 2912 Vgl. Pahlen, Kurt, S. 28913 Zitiert nach MGG, Spalte 151

Eines der berühmtesten Portraits Franz Schuberts ist das Aquarellvon Wilhelm August Rieder aus dem Jahr 1825

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13SCHUBERT · MESSE ES-DUR

Missa solemnis, Chormesse oder Requiem?Schuberts Messe in Es-Dur

Des Menschen Seele gleicht dem Wasser.Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es.

Johann Wolfgang von Goethe,Aus dem Gesang der Geister über den Wassern

HANS-JOACHIM KNOPF

Es ist die Frage nach denletzten Dingen. Was sollenwir glauben und was dürfenwir hoffen. Für mich ist dasdie zentrale Frage in Schu-berts letzter Messe, die erzwar kurz vor seinem Todnoch vollendet hat, es warihm aber nicht vergönnt, siejemals aufgeführt zu hören.Es geht um die gefährdeteExistenz des Menschen, umStrafe oder Gnade, um End-lichkeit und Ewigkeit. Schu-bert beantwortet diese Fra-ge verständlich menschlich.Seine letzte Messe spiegeltdie Unsicherheit und Zweifelder Menschen wider. Schu-bert tut dies zutiefst persön-lich. Ein unverwechselbaresBekenntnis eines Komponis -ten, der an den Dogmen derAmtskirche zweifelte, denGlauben jedoch nie verlor.Könnte die Thematik alsoaktueller sein?

Schuberts Glaubensverständnis und seine geistlichenWerkeSchubert hinterließ eine riesige Anzahl an geistlichenWerken. Das Schubert-Werkverzeichnis von Otto ErichDeutsch listet 39 geistliche Werke auf (darunter sechsvollständige lateinische Messen), eine stattliche Anzahlvon Kompositionen für einen Komponisten, der nicht aufAuftragskompositionen angewiesen war. Schubert ge-noss in Wien Ansehen, und er war erfolgreich. Schon mitacht Jahren sang er im Kirchenchor, in Lichtental, damalseine Wiener Vorstadt. Erste liturgische Gesänge schuf ermit 12, mit 17 Jahren komponierte er seine erste Messe.Schubert wurde nur 31 Jahre alt, und schon fünf Jahre vorseinem Tod erkrankte er an einer venerischen Infektion(Syphilis), die ihn fortan ständig plagen sollte. Erlösungerhoffte er sich vom Tod, doch ein Gedanke an die Ewig-keit war stets ausgespart. Schon 1824 schrieb Schubertan seinen Freund Kupelwieser: „(…) jede Nacht, wennich schlafen geh, hoff ich nicht mehr zu erwachen, u. je-der Morgen kündet mir nur den gestrigen Gram.“ 1 Das Ir-dische war der Ort seiner Musik, für das, was ihn im Jen-seits erwarten könnte, fehlten ihm die Worte. Tadel an sei-nem irdischen Leben gab er an den überirdischen „Re-gisseur“ weiter, welcher Rollen verteile, die die Menschennicht imstande seien zu tragen. Schuberts letzte Messeist dahingehend seine wichtigste und reifste kirchenmusi-kalische Aussage. Ob es sein Requiem sein sollte, mussan dieser Stelle unbeantwortet bleiben. Tatsächlich trägtes solche Züge, andererseits kam der Tod trotz Schu-berts langer Krankheit zu dieser Zeit überraschend.Schuberts Probleme mit der Kirche als Organisation hin-gegen sind bekannt und offenkundig, auch wenn mannicht so weit gehen kann, ihn als Ketzer hinzustellen.Schuberts Freund, Ferdinand Walcher, beginnt 1827 eineEinladung an Schubert mit den Noten des gregoriani-schen Credo, darunter den Text Credo in unum deum

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14 SCHUBERT · MESSE ES-DUR

und fügt hinzu: “Du nicht, das weiß ich wohl(…).“ 2 Obwohl Schuberts Behandlung derliturgischen Texte stets frei war (Umstellun-gen und Wiederholungen), ist es dennochzumindest rätselhaft, weshalb er u.a. diePassagen „qui sedes ad dexteram patris“,„et exspecto resurrectionem“ und „et unamsanctam catholicam et apostolicam eccle-siam“ wegließ. Da seine große Es-Dur-Messe (Aufführungsdauer knapp eineStunde) ohnehin den normalen Rahmensprengte, wäre es auf diese Passagenauch nicht mehr angekommen. Schubertwar hier jedoch Wiederholungstäter undunterstreicht sein ambivalentes Verhältniszur katholischen Kirche oder seine Nähezum Gedankengut der katholischen Auf-klärung.3 In sämtlichen Messen Schubertsfehlt die letztgenannte Zeile. Das ist umsobedeutsamer, als es keine bedeutendeMessvertonung anderer Komponisten gibt,in der diese Zeile fehlt. Schuberts Messeist klare Bekenntnismusik. Eine persönli-che Frömmigkeit ist ihm jedoch nicht abzu-schreiben. Diese „innere Andacht“ erklärter im Juli 1825 in einem Brief an seine El-tern:„Auch wundert man sich sehr über meineFrömmigkeit, die ich in einer Hymne an diehl. Jungfrau ausgedrückt habe (Ave Ma-ria), und die, wie es scheint, alle Gemüterergreift und zur Andacht stimmt. Ich glau-be, das kommt daher, weil ich mich zur An-dacht nie forciere, und, ausser wenn ichvon ihr unwillkürlich übermannt werde, niedergleichen Hymnen oder Gebete compo-niere, denn ist sie auch gewöhnlich dierechte und wahre Andacht.“ 4

So blieb Schubert bis zu seinem Lebens -ende der Kirchenmusik treu, als eigenwilli-ger Komponist und mit vollem persönli-chem Bekenntnis. Gerade über seine letz-te Messe soll er gesagt haben, er habe„das Höchste in der Kunst angestrebt“.5

Sein Gefühl der Frömmigkeit entsprang ei-ner subjektiven Emotion, diese tiefempfun-

dene Religiosität war er dann bereit, mitanderen zu teilen. „Von Herzen – möge eswieder zu Herzen gehen“, wie es Beetho-ven einmal ausdrückte. So schrieb Schu-bert selbst einmal über eine andere Messe:„Durch diese frommen Kompositionen mußjeder Mensch, wenn nur ein Funke von Ge-fühl in ihm ist, zu religiösen Betrachtungenentflammt werden.“ 6

Wenngleich das Werk später in Verges-senheit geraten ist, war die erste Reaktionbeim Publikum positiv, und die Messe wur-de mehrmals wiederholt. Ein zeitgenössi-scher Rezensent (offensichtlich war esSchuberts Bruder Ferdinand selbst7) be-zeichnete Schuberts Es-Dur-Messe gar als„gewiss eines seiner tiefsten und vollen-detsten Werke“.8 Johannes Brahms setztesich schließlich unermüdlich für diesesWerk ein, so dass in Leipzig 1865 sowohlPartitur als auch die Stimmen gedrucktwerden konnten. Die Klavierpartitur fertigteBrahms sogar selbst an.9

Ein außergewöhnliches WerkSchuberts Messe besticht durch ihre ab-wechslungsreiche farbige Orchestrierungund großräumige Anlage und verbindetvolkstümliche Melodik mit klassischen Formprinzipien und romantischen Ideen. Ingroßer Experimentierfreudigkeit gelingtihm eine Synthese der verschiedenen Stil-elemente. In der Harmonik übertrifft sie beiweitem alles, was bis dato komponiert wur-de. Dabei weist besonders seine Messe inEs-Dur zahlreiche interessante Facettenund Besonderheiten auf. Bevor auf die ein-zelnen Sätze kurz eingegangen wird, sol-len einige interessante Aspekte hervorge-hoben werden. Bei der Orchestrierung istauffällig, dass Schubert auf den Einsatzder Flöten verzichtet. Es könnte sein, dassSchubert auf die Gegebenheiten der ge-planten Aufführung Rücksicht genommenhat. Wahrscheinlich sollte die Messe zurGründung eines Kirchenmusikvereins am

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4. Oktober 1828 fertig sein. Nicht sicher istallerdings, ob Schubert alles neu kompo-niert hat oder auch auf bestehende Entwür-fe zurückgegriffen hat. Schuberts einstigerMitschüler Michael Leitermeyer war dortChorregent, so dass die Messe rechtzeitigin der Kirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ inWien-Alsergrund hätte erklingen können.Zum Zeitpunkt der tatsächlichen Urauf-führung am 4. Oktober 1829 (eben unterdiesem Michael Leitermeyer und Schu-berts Bruder Ferdinand), war Schubert be-reits fast ein Jahr tot. Schubert verlangtübrigens 2 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posau-nen und Pauken, daneben tritt zu den übli-chen vier Gesangssolisten noch ein zwei-ter Tenor hinzu. Es ist überliefert, dassSchubert den Klang der Posaunen sehrgeliebt hat (vgl. z.B. auch die große C-Dur-Sinfonie), ihre Verwendung bei Schubertgeht weit über das Übliche hinaus. Mit demfeinen warmen Klang treten die Posaunenals Tröster auf und sind zudem vollwertigerPartner der Holzbläser. Es sind die Posau-

nen, die im Dona nobis pacem in feinem Pi-ano um Frieden bitten.Der Einsatz der Solisten ist auch hervorzu-heben. Sie treten überhaupt erst im Credoauf und dort just an der Stelle Et incarnatusest. Die Menschwerdung Jesu Christi wirdso mit dem Einsatz der Einzelstimmen un-terstrichen. Überhaupt ist der Einsatz derSolisten eher spärlich, der Chor hat eindeutliches Übergewicht und spielt somittatsächlich die Hauptrolle. Es handelt sichalso sozusagen um eine Chormesse im Sti-le einer Missa solemnis (wenn auch nichtausdrücklich so bezeichnet), also einer fei-erlichen Messe, die für die Liturgie ohnehinzu groß dimensioniert war (quasi Konzert-messe). Das Wort solemnis im ursprüngli-chem Sinne („einmal jährlich“) deutet zu-sätzlich darauf hin, dass die Messe überdas Leistungsvermögen eines normalenOrchesters und Kirchenchors hinausging.Bemerkenswert sind im Gloria und im Cre-do die ausgedehnten Fugen, die mit 204bzw. 224 Takten zu den längsten Fugen

Das „Kyrie“ aus der Es-Dur-Messe in Schuberts Handschrift. Deutlich zu er-kennen ist das Entstehungsdatum 1828

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überhaupt zählen. Schubert, der noch kurzvor seinem Tode Kontrapunktpunkt-Unter-richt nehmen wollte, zeigt hier seine Kennt-nisse und seine Experimentierfreudigkeit.Mögen die Fugen auch etwas langatmigerscheinen, so sind sie chromatischäußerst diffizil.Schuberts Messe in Es-Dur beeindrucktdurch die Vielfalt des musikalischen Aus-drucks, die nicht nebeneinander gestellt,sondern dicht miteinander verschmolzenwird. Von den sechs Sätzen (Kyrie, Gloria,Credo, Sanctus, Benedictus und AgnusDei) kommen das Kyrie und das Gloriaganz ohne Solisten aus. Das Kyrie ist drei-teilig angelegt und beginnt zunächst sehrruhig. Im zweiten Teil ändert sich die Stim-mung ein wenig. Interessant – wie auchüber das gesamte Werk verteilt – sind hierdie Dynamikgegensätze sowie die chro-matischen Rückungen. Im Gloria beginntder Chor zunächst a cappella. Wieder wer-den innerhalb weniger Takte große Tonar-tenwechsel vollzogen. Besonders hervor-zuheben ist das Domine Deus, das einenschmerzlichen Ton anschlägt, unterstri-chen in g-moll durch das Fortissimo derPosaunen. Schließlich folgt die bereits er-wähnte lange Fuge Cum Sancto Spiritu, die

erneut reich an Chromatik ist, zudem kon-trapunktisch dicht vor allem in den Eng-führungen. Die Einsätze des Hauptthemasrücken dabei immer enger zusammen,sind es 10 Takte zu Beginn, ist es amSchluss nur noch ein Takt. Das Credo be-ginnt Schubert in großer musikalischer Un-sicherheit, es ist kein sicheres „ich glau-be“, sondern zunächst ein Zweifeln. DiePaukenwirbel im Pianissimo zu Beginn desSatzes verkörpern dabei vielleicht Schu-berts persönliche Unsicherheit. Erst imzweiten Teil wird aus Zweifel Glaube. BeimEt incarnatus est setzen die Solisten in ei-ner schwingenden 12/8-Melodie (Siciliano-Rhythmus) ein. Diese schöne Melodie fes-selt und ist nicht ohne Grund an die Stelleder Menschwerdung Christi gesetzt. DasEt incarnatus est und cruxifixus wird über-raschend wiederholt, obwohl eigentlich Etresurrexit hätte folgen müssen. Beendetwird der Satz mit der Fuge Et vitam venturisaeculi („ewiges Leben“), eine der läng-sten Fugen in den klassischen und roman-tischen Messkompositionen. Das Sanctusist ein außergewöhnlicher Satz. Er ist nichtnur feierlich, sondern wird immer wiedervon Dissonanzen gestört. Die dreifachenSanctus-Rufe in Es-Dur, h-Moll und g-Moll

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Anmerkungen:1Vgl. Schlömp, Tilman. O. J. Text zur Messe in Es-Durvon Schubert. http://musiktext.de/texte/schub_mes-se950_txt.htm2Siehe Szyszka, Reinhard. 2011. Text zu den Werkendes Abends. Sommerkonzerte 2011,www.musica.starnberg.de3Vgl. Bildstein, Andreas. 2008. Liebe zum Detail. Kritikzu Morten Schuldt-Jensens Interpretation von Schu-berts Messe in Es-Dur. Einspielung im Verlag Naxos,VÖ: 01/2008.http://magazin.klassik.com/reviews.cfm?TASK=RE-VIEW&RECID=12429&....4Vgl. http://www.konzertchorbielseeland.ch/konzerte/ -archiv/konzert-2009.html (letzter Zugriff am19.09.2012).5Vgl. z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Messe_Nr._6_Es-Dur_(Schubert)6Vgl. Thiel, Markus. O.J. Am Rande des Dogmas. Franz

Schuberts sechste und letzte Messe in Es-Dur. Textzur Aufführung der Messe Nr. 6 durch den MünchnerMotetten Chor und die Münchner Symphoniker. CA-LIG, CAL 51022.7Siehe Jost, Peter. 2005. Vorwort zu Schubert, MesseEs-Dur. Klavierauszug. Edition Breitkopf, Nr. 8777.Wiesbaden: Breitkopf & Härtel.8Vgl. z.B.http://www.vdkc.de/cms/index.php/service/beitraege-aus-der-chorszene/217-franz-schubert...9Siehe den Beitrag von Michael Kube zu Schuberts Es-Dur-Messe in Harenberg Chormusikführer. Vom Kam-merchor bis zum Oratorium. Dortmund: Verlags- undMedien GmbH, S. 786-787.10Das Motiv erinnert an den Klavierpart von SchubertsLied„ DerDoppelgänger“.Vgl.http://rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=6121; vgl. auch das berühmteB-A-C-H-Motiv.

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17SCHUBERT · MESSE ES-DUR

zeugen nicht nur von harmonischer Kühn-heit, sondern weisen auf etwas ganz Heili-ges, Jenseitiges hin. Es-Dur und h-Mollsind völlig entfernte Tonarten. Die dynami-schen Steigerungen vom Piano zum Fortis-simo untermauern diesen Effekt. Hier wirdder Himmel weit aufgerissen und weckt As-soziationen zur Offenbarung des Johannes(4,1):„Danach sah ich, und siehe, eine Tür waraufgetan im Himmel, und die erste Stimme,die ich mit mir hatte reden hören wie einePosaune, die sprach: Steig herauf, ich willdir zeigen, was nach diesem geschehensoll.“Hier zeigt Schubert dann doch sein gren-zenloses Vertrauen in die Liebe Gottes undlässt das Sanctus vor dem Hosanna sanftausklingen. Im Benedictus treten wiederdie Solisten auf. Doch der Satz ist nichtlieblich und unbekümmert, sondern eherwarnend. Das Agnus Dei beginnt in einemdüsteren c-Moll und sehr bedrohlich. Daserste Thema ist ein Kreuzmotiv (c-h-es-de),ein auf den Notenlinien liegendes Kreuz,wenn man die vier Noten mit Linien verbin-det,10 welches man auch in den PassionenBachs findet. Vielleicht ist es der persön-lichste und außergewöhnlichste Satz inSchuberts Messe. Der erlösungsbedürfti-ge (weil sündenschwere) Mensch hofft aufdie Gnade des Herrn. Das Agnus Dei en-det jedoch unheimlich vor dem anschlie -ßenden Dona nobis pacem. Und so richtigZuversicht auf Frieden will auch da nichtaufkommen. Vielmehr wirkt es wie ein dau-erndes Gebet und ein Hoffen auf und Fle-hen um Frieden. So wird der schmerzliche

Ton nach dem Dona nobis pacem erneutaufgenommen, und das Werk endet eherbittend denn zuversichtlich.Schuberts Messe in Es-Dur ist also keindurchgängig strahlendes Werk. Es ist einSpiegelbild dessen, wie Schubert fühlteund welche Vorstellungen er hatte. Die Un-ausweichlichkeit des Sterbens und der all-mächtige Gott werden plastisch und aus-drucksstark vertont. Das Agnus Dei be-drückt mit seiner kantigen Klangwelt, unddas Dona nobis pacem bringt nicht wirklichZuversicht, indem es immer wieder zu ei-ner Fragefigur gewendet wird. In seinerBekenntnismusik will Schubert die Men-schen direkt berühren, von der Andachtübermannt, die er von Herzen zu Herzenweitergeben will.Schuberts Messe in Es-Dur gehört zwei-felsohne zu den größten Meisterwerkendieser Gattung, die den Bereich der Litur-gie überschreitet und den Ordinariumstextzu einem persönlichen Bekenntnis trans-formiert.

Diese Bronzemaske von Karl Rudolf Schubert, einem Urenkelvon Schuberts Bruder Ferdinand, stammt aus den Jahren

1925/30. Den Guss stellte er wahrscheinlich nach einer Maskeher, die Franz Schubert noch zu Lebzeiten abgenommen wor-

den war und die auch als Vorlage für das Schubert-Denkmalim Wiener Stadtpark diente

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18 BEETHOVEN · DIE NEUNTE

„Singen wir jetzt das Lied des unsterblichenSchiller!“Über Beethovens Neunte Sinfonie

GISELA AUCHTER

Mit kaum einem Werk hat Beethoven sichso intensiv auseinandergesetzt wie mit sei-ner 9. Sinfonie. Erste Skizzen reichen be-reits zurück in das Jahr 1815. Jedoch bliebdie Frage eines Chorfinales lange unent-schieden. Zwischen seiner 8. Sinfonie undder Vollendung der Neunten im Jahr 1823lagen gute zehn Jahre. Allein dies zeigt,dass Beethoven nicht von Anfang an „dasGanze“ vor Augen hatte. Obwohl er in die-sem Zeitraum auch durchaus in anderenGattungen komponiert hat, zeigt diesePause dennoch eine tiefe Lebens- undSchaffenskrise. Private Probleme mit demNeffen Karl belasteten ihn und mehr nochgesundheitliche: die inzwischen völlige

Taubheit. Dem Wiener Publikum, das ermehr und mehr für oberflächlich und ge-nusssüchtig hielt, fühlte Beethoven sichentfremdet. Den Zeiten des revolutionärenAufbruchs und der Begeisterung für dieBefreiungskriege waren Zeiten gefolgt, indenen Restauration und die Wiederein-führung feudaler Strukturen dominierten.Das alles hat Beethoven zutiefst aufge-wühlt. Ist die Neunte also eine Art Gegen-entwurf zu seiner früheren Sinfonik, in derer einstmals seine humanitären Ideale ge-

Das Beethoven-Portraitvon Andy Warhol weckt

Reminiszenzen an unsere Aufführungen der

Neunten zur Jahrtausendwende

feiert hatte? Ist dies seine Antwort auf diemissliche Realität rund um ihn her?

Der neue WegUnd so schlug er neue kompositorischeWege ein, seine „Musik fügt sich nicht län-ger dem ihr vorgegebenen Regelsystem,schafft vielmehr Freiheit gegenüber ihrereigenen Gesetzlichkeit“, schreibt MartinGeck in seiner Beethoven-Biografie.1 Die„schwarze Tonart“ h-Moll interessierte ihnin diesen Jahren in Verbindung mit Opern-plänen und einer weiteren, einer 10. Sinfo-nie. Gewollte Dissonanzen als Ausdruckeben dieser „wüsten Zeiten“? Diesem„neuen Weg“ Beethovens vermochten vie-le bei aller Verehrung nicht zu folgen.Tatsächlich ist die 9. Sinfonie trotz der Po-pularität des beinahe zum Unterhaltungs-stück herabgesunkenen „Götterfunken“-Themas mit seiner eigentlich volkstümli-chen, ja simplen Melodie ein kompliziertesund schwer verständliches Werk, auchheute noch. Beethoven war sich wohl des-sen bewusst, dass er mit der Hinzunahmevon Chor und Gesangsolisten zu drei kon-ventionell aufgebauten Sätzen das bis da-hin geltende formale und ästhetische Ge-füge sinfonischer Musik sprengte. So hat ersich auch erst nach sehr langem Zögernentschlossen, das Schiller-Gedicht in denSchlusssatz einzubauen, nachdem dieers ten drei Sätze nahezu fertig gestellt wa-ren. Aber gerade die Einfügungsstelle zufinden, den Augenblick, wo die Kluft zwi-schen dem instrumentalen Teil und demChorfinale auf die einzig richtige Weise zuüberbrücken war, fiel ihm außerordentlichschwer. Beethovens Sekretär und Helfer

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der letzten Jahre, Anton Schindler, notiertehierzu: „...Daß, als der vierte Satz beendetwar, ein ausgesprochener Kampf begon-nen hätte. Es handelte sich darum, einepassende Form zu finden, um das Werkvon Schiller einzufügen. Eines Tages, alser sein Zimmer betrat, rief er mir zu: ‘Ich ha-be es! Ich habe es!’ und er zeigte mir einKonzept, auf dem stand: Singen wir jetztdas Lied unseres unsterblichen Schiller!Danach begann unvermittelt die Hymne‘An die Freude’.“ 2 Das muss wie ein Befrei-ungsschlag für den Komponisten gewesensein, denn Schindler schrieb auch: „Mansah ihn wieder durch die Straßen schlen-dern, die schönen Auslagekästen belorg-nettierend und manchen Bekannten oderFreund begrüßend.“

Umjubelte Uraufführung und wechselvolleRezeptionsgeschichteBei der Uraufführung am 7. Mai 1824 brachunerhörter Beifall los, schon während deszweiten Satzes. Schindler notierte inBeethovens Konservationsheft: „Ich habenie im Leben einen so wüthenden unddoch herzlichen Applaus gehört als heu-te.“ 3 Tragik des großen Augenblicks: denJubel des Publikums hörte der völlig Er-taubte nicht, „linkisch und desorientiert“stand er in sich versunken. Der Augen- und

Ohrenzeuge Böhm schrieb: „Es war eintrauriges, herzzerreißendes Bild, diesengroßen Geist so der Welt abgekehrt zu se-hen.“ 4 Erst als die Sängerin Karoline UngerBeethoven zum Publikum umdrehte, wurdediesem sein großer Erfolg offenbar. Zunächst überschlugen sich Kritik undPresse in Lobeshymnen. „Kunst und Wahr-heit feiern hier ihren glänzendsten Tri-umph...“, meldete eine der ersten Rezen-sionen. Man verlangte nach Wiederholun-gen des „Wunderwerkes“, doch war manvielerorts den hohen Ansprüchen der Parti-tur nicht gewachsen, so dass Satzteileoder sogar ganze Sätze gar nicht erst auf-geführt wurden. Und schon ein Jahr späterteilten sich Befürworter und Gegner derSinfonie in zwei Lager. 1825 konnte manzum Beispiel in der „Allgemeinen Musikali-schen Zeitung“ lesen: „Auch in der Veri r -rung – groß.“5 Man begann, die Sinfonie alsmonströs und geschmacklos zu bezeich-nen, und vielfach „entschuldigte“ man sieals Auswuchs der Taubheit, von der derKomponist heimgesucht war. Nicht zuletztauf dieser Kontroverse beruht die intensiveBeschäftigung mit Beethovens Sinfonie inder Literatur und unter den nachfolgendenKomponistengenerationen. Richard Wag-ner war damals davon überzeugt, dass mitdieser Sinfonie das Zeitalter der Instrumen-talmusik beendet sei und sah sie „als Erlö-sung der Musik zur allgemeinsamenKunst“ 6 und damit als Vorbereitung seinereigenen Musikdramen. Schlussendlich„wandelte sich das Chorfinale in der Beur-teilung der Zeitgenossen [aber] von einemMonstrum zu einer heiligen Feier humani-stischer Menschenverbrüderung…“ 7 DieFrage stellt sich, ob ohne die Neunte dassinfonische Werk zum Beispiel von Bruck-ner und Mahler überhaupt denkbar gewe-sen wäre. Auch der Missbrauch gerade dieser Sinfo-nie mit dem Schiller-Text, die oft genug inden Dienst verschiedener Ideologien ge-

19BEETHOVEN · DIE NEUNTE

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20 BEETHOVEN · DIE NEUNTE

stellt wurde, bis hin zur „heute gebräuchli-chen Benutzung staatstragender Feier-stundenmusik“8 wirft ein zweifelhaftes Lichtauf ihre Rezeptionsgeschichte. Diese Pro-blematik erkannte Debussy bereits im Jahr1901 sehr klar, wenn er meinte: „Man hatdie 9. Sinfonie in einen Nebel von hohenWorten und schmückenden Beiwortengehüllt... Schließlich machte man aus die-sem so mächtigen und klaren Werk einenPopanz zur öffentlichen Verehrung.“9

Beethovens SelbstzweifelUnd Beethoven selbst? Schon nach derers ten Aufführung soll er nach den Wortendes Beethovenschülers Carl Czerny aus-gesprochen haben, mit dem letzten Satzdieser Sinfonie einen Missgriff begangenzu haben, er wolle stattdessen einen In-strumentalsatz ohne Singstimmen schrei-ben. Und noch eines kam hinzu: die Kosten fürdie Aufführung waren beträchtlich, die Ein-trittspreise konnten nicht erhöht werden, sodass die Einnahmen trotz des unerhörtenErfolges weit hinter Beethovens Erwartun-gen zurückblieben. Er fühlte sich von derTheaterleitung des Kärntnertortheaters,dem Ort der Uraufführung, und sogar vonSchindler betrogen und erhob schwere

Verdächtigungen. Nur langsam lenkte erein. Aber da war es wieder, dieses Miss -trauen des Ertaubten, der sich von der Weltausgeschlossen fühlt. War das Werk über seinen Schöpfer hin-ausgewachsen? Sprechen die vielen An-läufe zum Zusammenfügen des instrumen-talen und vokalen Teils, das Zaudern undder nachträgliche Zweifel nicht ihre eigeneSprache? Oder hat Beethoven hier denHöhepunkt seiner Entwicklung als Kompo-nist erreicht und damit sich selbst übertrof-fen, indem er neue Maßstäbe setzte? Wenner in den ersten drei Sätzen, zwar aufhöchs tem kompositorischem Niveau, aberdurchaus auf konventionellem Bodenbleibt, so stellt er mit dem Chorfinale unddem einleitenden Rezitativ alles Vorherge-gangene wieder in Frage. Jedoch hat dasWerk durch das Hinzufügen der menschli-chen Stimme eine unerhörte Steigerung er-fahren. Und nicht zuletzt sind es geradedie von Beethoven selbst ausgewähltenSchillerschen Strophen, die seine sittlicheund religiöse Weltanschauung verdeutli-chen: der Glaube an die Menschen verbin-dende Kraft der Freude und ihre Verwurze-lung im Göttlichen. „Alle Menschen werdenBrüder“ – unter dem Himmel des Welten-schöpfers ist dies möglich.

Literatur:Bauer, Elisabeth Eleonore: Wie Beethoven auf denSockel kam. Die Entstehung eines musikalischen My-thos. Stuttgart, Weimar 1992Beethoven. Das Genie und seine Welt. [Mitarb. Robertd’Harcourt, André Maurois, Jules Romain u.a.] Wiesba-den 1961Brodszky, Franz [Ausw. d. Dokumente, Zusammenstel-lung, verbindende Texte]: Wenn Beethoven ein Tage-buch geführt hätte… 2. Aufl. Budapest 1963Geck, Martin: Ludwig van Beethoven. Reinbek beiHamburg 1996 (rm 570)Görner, Rüdiger: Literarische Betrachtungen zur Mu-sik. Frankfurt am Main 2001. (it 2711)Neumayr, Anton: Musik und Medizin. Am Beispiel derWiener Klassik. Bd 1. Wien o.J.Renner, Hans: Geschichte der Musik. [AusgabeBüchergilde.] Stuttgart 1965

Schmidt-Görg, Joseph: Beethoven. In: Musik in Ge-schichte und Gegenwart (MGG). Bd 1. Kassel 1989Walz, Matthias. Ludwig van Beethoven. In: HarenbergKonzertführer. 3. Aufl. Dortmund 1998

Anmerkungen:1 Geck S. 1242 Zitiert nach Witold: Kommentarteil. In: Beethoven. DasGenie und seine Welt S. LX3 Zitiert nach Neumayr S. 1544 Zitiert nach Brodszky S. 2625 Vgl. Walz S. 846 Ebda S. 84 f 7 Bauer S. 3108 Walz S. 84 9 Ebda S. 85

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21CHOR INTERN

Anton Kleiner nahm Abschied von Konstanz

GISELA AUCHTER

Nein, leicht fiel unserem Ehrenmitglied An-ton Kleiner der Abschied von Konstanznicht, der Stadt, die über 60 Jahre sein Le-bensmittelpunkt war. Einige Schicksals-schläge und auch die nachlassende Ge-sundheit, die den Alltag mühevoll machen,waren vorausgegangen, ehe Anton Kleinerdiesen wichtigen Entschluss fasste. Er wirdim bayerischen Miesbach bei seiner Toch-ter und seinen Enkelinnen eine neue Hei-mat finden.

In den Nachkriegsjahren, 1955, kam AntonKleiner durch einen Cousin seiner Mutterzur Chorvereinigung Bodan-Badenia, da-mals noch ein reiner Männerchor, der sei-ne Proben im „Hussenkeller“ abhielt.Beethovens Glorreicher Augenblick standgerade auf dem Probenplan. Es wurdesein erstes Konzert. Dem damaligen Präsi-denten Karl Leo Nägele fiel Anton aufgrundseiner bedingungslosen Zuverlässigkeitund Genauigkeit sehr schnell auf, so dass

es nicht ausbleiben konnte, Anton sehrbald als Mitglied im Verwaltungsrat anzu-treffen, acht Jahre als Notenverwalter,dann (1964 – 1980) als Schriftführer undzeitweise als Redakteur der Chornachrich-ten. Die Verantwortung als Notenverwalternahm er so ernst, dass er, um die schwe-ren Notenbände (damals hatten die Sän-ger noch keine eigenen Klavierauszüge)von A nach B transportieren zu können, ex-tra ein größeres Auto anschaffte, das bes-ser geeignet dazu war.

Eines steht fest: Anton war nicht nur ein be-geisterter, zuverlässiger Tenor, er hat inseinen verschiedenen Ämtern das Vereins-leben über viele Jahre entscheidend mit-geprägt und dazu beigetragen, dass derChor in eine gute Zukunft gehen konnte.1995 machte der Chor ihn zum Ehrenmit-glied, nachdem er ein Jahr zuvor gesund-heitsbedingt seinen Platz im Tenor aufge-geben hatte. Das war im Jahr der Auf-führung von Andrew Lloyd Webbers Re-

Der Abschied fiel schwer –Anton Kleiner mit seinen

langjährigen SängerfreundenWolfgang Müller-Fehrenbach

und Alfred Greis

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22 CHOR INTERN

quiem, wie Anton sich haargenau erinnert.Er sei immer ein Vorbild an Pflichterfüllunggewesen und habe viel für den Oratorien-chor getan, würdigte der Vorsitzende Wolf-gang Müller-Fehrenbach ihn damals an -lässlich der Überreichung der Ehrenurkun-de, der Chor habe ihm viel zu verdanken. In den 50er Jahren spielte die so genannte„Geselligkeit“ noch eine große Rolle im Le-ben der Chorsänger. Familienfeste,sonntägliche Treffen, die VeranstaltungBunter Abende standen in der Prioritäten -liste weit vorn, weit entfernt von den Ambi-tionen eines Konzertchores, wie wir sieheute wollen und leben. Gemeinsame Na-turverbundenheit und natürlich auch dieNähe zur Schweiz führte dann auch zu denBergtouren, die zunächst noch von KarlLeo Nägele, in seiner Nachfolge dann vonAnton Kleiner initiiert und geführt wurden.Neben dem Singen war das sein zweitesprivates Steckenpferd. Wer von den Älte-ren im Sinfonischen Chor erinnert sichnicht an die vielen, heute leider „einge-schlafenen“ Bergwanderungen, die er mitunserem Chor durchgeführt hat! 42 Tourenwaren es insgesamt, Anton weiß es nochganz genau. Und jede Tour hat er im Vor-aus selbst erkundet und erwandert. Umsomehr kann man verstehen, dass er heute

mit großem Stolz von den bergsteigeri-schen Ambitionen einer seiner Enkelinnenspricht. „Jeder Abschied ist eine Mobilm-achung für die Erinnerung“, so WolfgangMüller-Fehrenbach. Er hatte es sich nichtnehmen lassen – und mit ihm einige „alte“Weggefährten und ein paar Aktive (insge-samt 15 an der Zahl) – am 11. Juli in den„Elefanten“ zu kommen, wo traditionell dieSeniorentreffs stattfinden, um von AntonAbschied zu nehmen. Vieles wurde er-zählt, viel in Erinnerungen gekramt, es wur-de gelacht, und ein bisschen wehmütigwar’s auch. Anton hat im Laufe seiner lan-gen Chormitgliedschaft viele Dirigenten er-lebt, von Robert Lehmann über den legen-dären Werner Idler, den InterimsdirigentenGünther Neidlinger, über Erwin Mohr bis zuWolfgang Mettler. Wen wundert es, dassein „Weißt du noch?“ öfter in die Runde ge-rufen wurde und dass in der Tat so mancheAnekdote die Anwesenden zum Schmun-zeln brachte. Eine kleine Starthilfe, die seinen krankenAugen beim Lesen helfen soll, hat der ChorAnton Kleiner als Abschiedsgeschenk mit-gegeben, dazu viele herzliche Dankeswor-te und die Hoffnung, dass er trotz aller Be-schwerlichkeiten ab und an zu einem Be-such nach Konstanz zurückfinden möge.

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Die letzte Seite

NAMEN UND NACHRICHTEN

Zum Geburtstag herzliche GlückwünscheWerner Harder 15.11.1927 85 Jahre FördermitgliedHarald Kuhn 20.11.1962 50 Jahre FördermitgliedHartmut Leifert 29.12.1942 70 Jahre Ehrenmitglied

Wir freuen uns über den Neueintritt vonAnnette Weimer-Jäkel Sopran

Glückwünsche gehen anKarin Beirer, die am 25. August stolze Oma zweier Enkelkinder geworden ist. Wir gratulie-ren natürlich auch ihrer Tochter Anke und deren Mann Matthias Kalning zur Geburt derneuen Erdenbürger Severin Markus und Valerie und hoffen, dass die beiden ein glückliches und langes Leben vor sich haben.

SINFONISCHER CHOR KONSTANZ e.V.

Präsident: Oberbürgermeister Horst FrankGeschäftsf. Vorsitzender: Wolfgang Müller-

Fehrenbach, Schützenstr. 30, 78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 58 57, Fax 18 94 21

[email protected]: Wolfgang Mettler, Leinerstr. 18,

78462 Konstanz, Tel. 0 75 31 / 2 25 65,Fax 91 41 65, [email protected]

Anschrift: Postfach 10 19 39, 78419 KonstanzBankverbindung: Sparkasse Bodensee

038 737 (BLZ 690 500 01)

http://www.sinfonischer-chor-konstanz.de

Nachrichten 3/2012

CHORNACHRICHTENRedaktion: Dr. Hans-Joachim Knopf,

Werner-Sombart-Str. 13d, 78464 Konstanz,Tel./Fax 0 75 31 / 6 76 84

Anzeigen: Roswitha BaumgärtnerFürstenbergstr. 46, 78467 Konstanz

Tel. 0 75 31 / 3 69 03 65

Geschäftsstelle: Maria RosnerGerstäckerweg 4a, 78467 Konstanz

Tel. 0 75 31 / 7 33 63

Gestaltung: Gisela Auchter, 78465 Konstanz Tel. 0 75 31 / 4 33 66, [email protected]

Herstellung: Jacob Druck GmbH, 78467 Konstanz

Bankverbindung: Sparkasse Bodensee 020 792(BLZ 690 500 01) Stichwort »Chornachrichten«

Schubert an sich selbst zweifelnd: „Gott sei Dank, ich bin’s – ich hab’ schon ge-

dacht, ich täte aussehen wie Beethoven!“ – Cartoon von Jörg Hilbert

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