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Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg Jahresbericht 2016

2016 - UA-BW€¦ · proben ihres Könnens von „Il Silenzio“ (Nini Rosso) bis hin zum Badnerlied (ori ginal und in der Tangoversion) gab. „36,5 Jahre Lebensmittelüberwachung

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  • Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg

    Jahresbericht 2016

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg2 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 3

    HerausgeberChemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg Bissierstraße 5 Postfach 10 04 62 79114 Freiburg 79123 FreiburgTel.: 0761-8855-0 Fax: 0761-8855-100E-Mail: [email protected] Internet: www.cvua-freiburg.deVerantwortlich: Dr. Heike Goll, Amtsleiterin Ralf Lippold, stv. AmtsleiterRedaktion: Hans-Ulrich Waiblinger, Sandra SchillLayout + Druck: Grafikbüro Sibylle Blum, FreiburgWeitergabe und Vervielfältigung mit Quellenangabe gestattet. Alle weiteren Rechte vorbehalten.

    „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“Heraklit von Ephesus

    Liebe Leserin, lieber Leser.

    Nach der bereits 2014 vollzogenen räumlichen Verlagerung (d.h. Trennung vom Empfangsbereich) und Vergrößerung unserer zentralen Probenannahme, folgte 2016 der personelle Wandel: Jeweils eine neue Mitarbeiterin am Empfang und in der Probenannahme widmet sich unseren Kunden. Unsere Experten für Radioaktivität waren regelmäßig in Besprechungen der ministeriellen Steuerungs gruppe zur Umsetzung der Kabinettsvorlage nuklearer Notfallschutz eingebunden. Personell, gerätetechnisch und methodisch wurden die ersten Schritte eingeleitet bzw. umgesetzt.Durch die Initiative unserer Brandschutzbeauftragten wurde erstmalig eine komplette Brandschutzordnung nach DIN 14096 erstellt, die im April in Kraft gesetzt wurde. Bislang existierte nur deren Teil A (Aushang), die Teile B und C (für Personen ohne bzw. mit besonderen Brandschutzaufgaben) dagegen nicht.Im Mai 2016 erfolgte eine Zwischenüberwachung durch die deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS). Ein System und drei Fachbegutachter waren für jeweils ein bis drei Tage im CVUA Freiburg und überprüften unser QualitätsmanagementSystem in ausgewählten Laborbereichen.Ein mit Bravour bestandenes dreitägiges Finanzaudit der beiden am CVUA Freiburg angesiedelten EUReferenzlaboratorien (EURLs), die mittlerweile auf eine 10jährige Geschichte zurückblicken können, folgte im Juni 2016. Zwei Spezialisten einer von der EU Kommission beauftragten belgischen Wirtschaftsprüfergesellschaft überprüften akribisch alle relevanten Vorgänge der Jahre 2013 und 2014.Zur Fotodokumentation von Proben sind seit Juli 2016 Fotostationen in den Probenannahmebereichen und in jeder Abteilung des CVUA Freiburg im Einsatz. Neben der Aufnahme von Probenbildern ermöglichen diese auch den direkten Import in das Labormanagementsystem (LIMS) mit Zuordnung zur Probennummer. In einer mehr als einjährigen Arbeit hat eine achtköpfige Foto-AG das Konzept samt Ausrüstung und Software entworfen, beschafft, programmiert und installiert. Die Fotodokumentation wurde mit großem Erfolg auf der ämterübergreifenden Fortbildung in Sigmaringen präsentiert. Zwischenzeitlich haben weitere CVUAs in BadenWürttemberg das System übernommen. Auch andere Bundesländer zeigten sich diesbezüglich interessiert.

    Ministerialdirektorin Grit Puchan, die neue Amtschefin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, besuchte am 07.08.2016 das CVUA Freiburg und informierte sich in persönlichen Gesprächen und bei einer Führung durch verschiedene Laborbereiche über die aktuelle Situation vor Ort. In einer Feierstunde am 28. Oktober 2016 wurde der stellvertretende Amtsleiter und Leiter der Abteilung 5 Frieder Grundhöfer in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte die Stellvertreterfunktion in seinen letzten 5 Berufsjahren inne und war insgesamt fast 37 Jahre in der Lebensmitteluntersuchung und überwachung im CVUA Freiburg bzw. seinen Vorläuferinstitutionen tätig. Erfreulicherweise ist eine lückenlose Nachbesetzung beider Funktionen gelungen. Neuer stellvertretender Amtsleiter ist Herr Chemiedirektor Ralf Lippold. Gleich mehrere Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, die mehr als drei Jahrzehnte bei uns tätig waren, verabschiedeten wir 2016 in den Ruhestand. Hierbei wurde der stete Wandel für alle sicht und spürbar.Neben der Bewältigung der kontinuierlich zunehmenden Fach, Querschnitts und Sonderaufgaben wurden im Jahr 2016 insgesamt ca. 35.000 Proben untersucht, davon. 12.500 Proben bei Lebensmitteln, Wein, Trinkwasser und Futtermitteln, annähernd 22.500 Proben im Bereich der veterinärmedizinischen Diagnostik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben somit wieder einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Gesundheit für Mensch und Tier geleistet.Der vorliegende Jahresbericht gibt lediglich einen kleinen Einblick in das breite Spektrum unserer vielfältigen Themen und Tätigkeit. Er fasst die wesentlichen Ergebnisse und Highlights des Jahres 2016 zusammen. Weitere Informationen und Berichte können Sie auf unserer Homepage unter www.cvua-freiburg.de nachlesen. Dort berichten wir regelmäßig über aktuelle Themen aus unserem Hause.Mein persönlicher Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des CVUA Freiburg, die sich auch im vergangenen Jahr engagiert und nachhaltig für die Belange unseres Hauses und den gesundheitlichen Verbraucherschutz eingesetzt haben.Danken möchte ich außerdem Herrn Waiblinger, der die redaktionelle Leitung dieses Jahresberichts übernommen hat sowie all denjenigen, die bei der Erstellung mitgewirkt haben.

    Dr. Heike Goll

    Fotografie: Linda Hermann

    mailto:[email protected]://www.cvua-freiburg.dehttp://www.cvua-freiburg.de

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg4 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 5

    Höchste Ministerialbeamtin besucht CVUA Freiburg

    Bereits zwei Monate nach Amtsantritt besuchte Frau Ministerialdirektorin Grit Puchan, Amtschefin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) die 5 Untersuchungsämter in BadenWürttemberg. Am 07.08.2016 informierte sie sich bei ihrem Antrittsbesuch in Begleitung der Leiterin des Referates Lebensmittelüberwachung im MLR, Frau Petra Mock sowie des Leiters der Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum, Veterinär und Lebensmittelwesen des Regierungspräsidiums Freiburg, Herrn Dieter Blaeß über die Arbeit des CVUA Freiburg.Wichtige Belange des CVUA Freiburg konnten der wichtigen Entscheidungsträgerin aus erster Hand mitgeteilt werden. Die Amtsleiterin zeigte auf, welch personeller, organisatorischer, zeitlicher und finanzieller Mehraufwand im operativen Geschäft aus den baulichen „Alleinstellungsmerkmalen“ des CVUA resultiert: ein Amt mit zwei über mehrere Kilometer getrennten Dienstgebäuden, die einen für ein Untersuchungslabor sehr alten (1960!) bzw. relativ alten (1990) Baubestand aufweisen. In vertrauensvoller Atmosphäre diskutierte die Amtsleitung mit den Gästen über mittelfristige Ziele, den stetigen Aufgabenzuwachs v.a. in der Lebensmittelüberwachung und die bestehenden Personaldefizite.

    „Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen mir am Herzen“ war eine der zentralen Botschaften von Frau Ministerialdirektorin Puchan bei der Begrüßung der Abteilungsleiter, Funktionsstelleninhaber und der örtlichen Personalvertretungen.In der anschließenden Führung wurden Frau Ministerialdirektorin Puchan ausgewählte Laborbereiche des CVUA Freiburg vorgestellt:Das jetzt zentral für das Land BadenWürttemberg zuständige Labor für Stabilisotopenanalytik gab einen Einblick in die Möglichkeiten zur Überprüfung von Herkunft und Echtheit bei Lebensmitteln, etwa bei regional vermarkteten Eiern oder Spargel oder BioMilch.Eine unermessliche Produktvielfalt präsentierte der Laborbereich für Convenience Food. Der Einfachheit halber führte dort auch der Laborbereich Tierische Lebensmittel in das Thema Speiseinsekten ein, das zuletzt stark in den Fokus des CVUA Freiburg gerückt ist. Realität auch im Handel: erste insektenbasierte Produkte sind bereits auf dem europäischen Markt zu finden. Mutig probierte Frau Ministerialdirektorin Puchan gefriergetrocknete Heimchen und Buffalowürmer!

    Als Abschluss des Rundgangs machte sie sich ein Bild über die Aufgaben des Europäischen Referenzlabors für Dioxine und PCBs sowie des WHO/UNEP Referenzlabors. „Ich bin sehr beeindruckt von dem, was sie hier leisten“, sagte Frau Puchan. „Das CVUA Freiburg ist eine wichtige Säule im gesund-heitlichen Verbraucherschutz, der in dieser Legislaturperiode ausgebaut werden soll“; im Bild mit Dr. Alexander Schächtele, Laborleiter EURL Dioxine.

    Labor Convenience Food; mit Herrn Grundhöfer sowie den Laborleitern Dr. Walter Zachariae und Elisabeth Müller

    Mit Dieter Blaeß RP Freiburg, Dr. Christine Wind, Laborleiterin Mikrobiologie Lebensmittel tierischer Herkunft und Dr. Heike Goll.

    Labor Tierische Lebensmittel/Convenience Food: Begutachtung von Lebensmitteln auf Insektenbasis.

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg6 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 7

    Eine Ära geht zu Ende: Frieder Grundhöfer in den Ruhestand verabschiedet

    Ende Oktober ging eine Ära zu Ende. In einer sehr unterhaltsamen und bewegenden Feier wurde der stellvertretende Amtsleiter, Abteilungsleiter, Laborleiter und langjährige (Ex)Personalrat Frieder Grundhöfer in den Ruhestand verabschiedet. Herr Grundhöfer genoss durch seine authentische und menschliche Art sowie seine große Expertise sowohl bei Kollegen und Vertretern der Lebensmittelüberwachungsbehörden als auch bei den überwachten Betrieben hohe Anerkennung. Er prägte das CVUA Freiburg nach innen und außen.Ein besonderes Highlight war die eigens für diesen Anlass gegründete „CVUA Brass Band“, die ganz nach Grundhöfers musikalischem Geschmack Kostproben ihres Könnens von „Il Silenzio“ (Nini Rosso) bis hin zum Badnerlied (original und in der Tangoversion) gab.„36,5 Jahre Lebensmittelüberwachung sind genug, es gibt noch mehr im Leben“ schrieb Grundhöfer in seiner Einladung. 36,5 sind es auch wert, wenigstens grob skizziert zu werden:Seit 01.04.1979 als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker bei der damaligen CLUA Offenburg, der CLUA Freiburg, dem Tierhygienischen Institut Freiburg und dem CVUA Freiburg. 4 Jahre Laborleiter Lebensmittelzusatzstoffe / Fremdeiweißbestimmung, 17 Jahre Laborleiter Fleisch und Fleischerzeugnisse. Seit 2000 Leiter der Abteilung Lebensmittel pflanzlicher Herkunft, aus der 2005 das Zentrallabor Fertiggerichte und 2014 das Zentrallabor Convenience Food hervorging.In all den Jahren war er auch Mitglied in den verschiedensten Arbeitsgruppen, Projektgruppen und Gremien: 19902000 Obmann der AG Fleischwaren der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, 20062008 Leiter der Projektgruppe des MLR „Über

    prüfung der Großbetriebe in BadenWürttemberg – HACCP, betriebseigene Kontrollmaßnahmen, Rückverfolgbarkeit“, Mitarbeit in Arbeitsgruppen der EU, DIN, CEN (LebensmittelhygieneAußerhaus-Verpflegung, QUID). Seit 1985 Dozent an der Akademie der Polizei (Freiburg) und der Akademie für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung (Stuttgart) zur Ausbildung der Beamten des früheren Wirtschaftskontrolldienstes und der jetzigen Lebensmittelkontrolleure in den Fachgebieten Lebensmittelrecht, Kennzeichnung, HACCP und be

    triebseigene Kontrollmaßnahmen.Und last but not least: von 11. Oktober 2011 bis 31. Oktober 2016 stellvertretender Amtsleiter des CVUA Freiburg. „In einem Alter, wo viele bereits an das Reduzieren

    der Arbeitszeit denken bzw. auf Ruhestandszeiten schielen, hast Du dich uneigennützig den komplexen und vielseitigen Herausforderungen, die mit der Leitung eines Untersuchungsamtes verbunden sind, gestellt“ sagte Amtsleiterin Goll anerkennend. „Deine Fähigkeiten sind dir dabei sicherlich entgegen gekommen“ führte sie weiter aus. „Dein Überblick – damit meine ich nicht nur den fachlichen sondern den Überblick im Allgemeinen, der u.a. auch aus deiner Lebenserfahrung oder deinen ehrenamtlichen Tätigkeiten resultiert, deine geistige Beweglichkeit, deine Initiative, deine Entschlusskraft und deine Belastbarkeit“.Abschließend dankte sie Grundhöfer für sein berufliches Lebenswerk, seine Unterstützung, Verlässlichkeit, Offenheit und Loyalität und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

    Neuer stellvertretender Amtsleiter

    Mit Herrn Chemiedirektor Ralf Lippold wurde ein „Eigengewächs“ und langjähriger Mitarbeiter des CVUA Freiburg zum neuen stellvertretenden Amtsleiter bestellt. Herr Lippold ist ein international anerkannter Experte für Rückstandsanalyik in Lebensmitteln und leitet derzeit das am CVUA Freiburg beherbergte Europäische Referenzlabor (EURL) für Pestizide in tierischen Lebensmitteln.

    Im November wurde Herrn Lippold die Funktion des stellvertretenden Amtsleiters von Herrn Dieter Blaeß, Abteilungspräsident am Regierungspräsidium Freiburg, offiziell übertragen.

    Langjährige Mitarbeiter, die 2016 in den Ruhestand verabschiedet wurden:Herr Harald SelterHerr Frieder GrundhöferHerr Dr. Wolfgang RitterFrau Edith HilkeneFrau Ursula Willmann

    Entspanne dich lass die Ruder los trudle durch die Welt Sie ist so schön Kurt Tucholsky

    Abteilungspräsident Blaeß (links) übergibt dem neuen stellvertretenden Amtsleiter Ralf Lippold (Mitte) in Gegenwart von Amtsleiterin Dr. Heike Goll die Ernennungsurkunde.

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg8 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 9

    Neues Nukleares Notfallschutzteam eingerichtet

    Das Radioaktivitätsmesslabor untersucht alle Arten von Lebensmitteln, Futtermitteln, Trinkwasser und Umweltproben auf radioaktive Stoffe. Es ist in das bundesweite Messnetz IMIS (Integriertes Mess und Informationssystem zur Erfassung der Umweltradioaktivität) integriert.Da in einer nuklearen Notfallsituation in kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Proben bewältigt werden muss, ist im Vergleich zum Routinebetrieb ein erhöhter Bedarf an geschultem Personal erforderlich. Hierfür wurde am CVUA Freiburg ein 15-köpfiges interdisziplinäres NotfallTeam gebildet, das sich überwiegend aus Labormitarbeitern, aber auch aus Kollegen der Verwaltung und des ITBereiches zusammensetzt. Derzeit sind fast durchgängig zwei bis drei Mitglieder des Notfallteams im Radioaktivitätslabor, um sich mit den örtlichen Gegebenheiten (Wo sind die Messzylinder? Gibt´s hier auch Trichter?) sowie den organisatorischen Abläufen wie beispielsweise der Erfassung aller relevanten Probendaten im System vertraut zu machen. Außerdem finden für das ganze Team Theorieschulungen statt. Langfristiges Ziel ist das Erlangen von Routine in der Probenaufbereitung und der Bedienung der dazugehörigen Messtechnik, damit im Notfall ein Arbeitsbetrieb im Schichtdienst möglich ist. Die ersten Monate haben gezeigt, dass das derzeitige Radioaktivitätslabor bei zu viel Tatendrang an seine räumlichen Grenzen stößt. Außerdem ergeben sich immer wieder neue Umstände, die eine Weiterentwicklung oder Umorganisation der Abläufe erforderlich machen.Wir sind aber zuversichtlich, dass wir gemeinsam alle Herausforderungen dieses Projekts meistern werden!

    Mitarbeiter des CVUA Freiburg (Stand: 31.12.2016)

    Mitarbeiter gesamt (ohne Beurlaubungen / Abordnungen / Auszubildende und Praktikanten) 189Mitarbeiter Dienstgebäude Bissierstraße 128Mitarbeiter Dienstgebäude Am Moosweiher 61Sachverständige Lebensmittelchemiker und Chemiker 32Sachverständige Tierärzte 16Sachverständige Biologen 2Weinkontrolleure 3Mitarbeiter Verwaltung (einschließlich Haustechnik, Hausmeister, IUK, Controlling, Reinigungs- und Spüldienst) 32Technische Mitarbeiter in Chemie / Diagnostik 104

    befristet beschäftigte Mitarbeiter 22Teilzeit-beschäftigte Mitarbeiter 74Mitarbeiter in Projekten 22016 eingetreten 172016 ausgeschieden 9

    Planstellen 157,65

    Auszubildende und Praktikanten

    Praktikanten der Lebensmittelchemie 8Auszubildende 9VMTA-Schüler 22

    Gesundheit im Fokus

    Seit Jahren finden die zahlreichen Gesundheitskurse, die das Regierungspräsidium Freiburg anbietet, auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des CVUA regen Zuspruch. Durch die bestehende Kooperation mit Kostenbeteiligung des CVUA einerseits und der Kursteilnehmer andererseits profitieren wir von äußerst vielseitigen und kostengünstigen Angeboten wie z.B. Pilates, Yoga, Zumba, Fitness Mix, Flexi Bar, Wirbelsäulengymnastik, Aquafitness, Tanzen etc.Ein besonderer Höhepunkt war der gemeinsame Gesundheitstag des Regierungspräsidiums Freiburg mit dem CVUA Freiburg und weiteren ko operi eren den Behörden am 22. September 2016. Zahlreiche Mitmachaktionen und Schnupperstunden haben zum Mitmachen eingeladen, Vorträge renommierter Referenten und der bunte Gesundheitsmarkt zum Informieren. Unsere Auszubildenden hatten einen Stand gestaltet, an dem die Besucher „Powerkugeln“ herstellen und verzehren konnten.

    Zwischenzeitlich haben sich am CVUA eine Laufgruppe und Tischkicker sowie Tischtennisgruppen fest etabliert. Zur besseren Abwicklung von Spielen wurde eine weitere Tischtennisplatte beschafft. Zum Nikolaustag wurde in diesem Jahr wieder die beliebte „ObstAktion“ durchgeführt: In den Eingangsbereichen beider Dienstgebäude standen mehrere Kisten gefüllt mit gemischtem Obst zur Selbstbedienung für die gesunde Pause zwischendurch.Relativ spontan formierte sich im letzten Quartal eine ChorProjektgruppe unter Leitung unserer Mitarbeiterin Frau Schmitt. Ihre Darbietungen anlässlich unserer Weihnachts und Jahresabschlussfeier waren sehr beeindruckend und ernteten riesigen Applaus. Sowohl bei den Akteuren als auch bei den Zuhörern war die Begeisterung groß; die Idee wurde geboren, Singen als regelmäßigen Bestandteil in das betriebliche Gesundheitsmanagement mit aufzunehmen.

    Ämterübergreifende Fortbildung am CVUA Sigmaringen

    Am 20. Juli 2016 fand in den Räumlichkeiten der Hochschule AlbstadtSigmaringen wieder die „Ämterübergreifende Fortbildung“ als gemeinsame interne Fortbildungsveranstaltungen der CVUAs BadenWürttembergs sowie des STUA Aulendorf statt.Zu der Fortbildungsveranstaltung waren alle Interessierten der Untersuchungsämter mit dem Bus angereist. Kurzweilige Vorträge zu spannenden Erkenntnissen aus dem Laboralltag sowie der Überwachung sorgten für einen regen Austausch und trugen zu einem abwechslungsreichen und gelungenen Tag bei – die Resonanz war äußerst positiv. Das CVUA Freiburg hat 2 Vorträge beigesteuert: Herr Lippold nahm die Zuhörer mit auf eine kleine Zeitreise durch 10 Jahre EUReferenzlaboratorien (EURLs) in BadenWürttemberg. Im Abschlussvortrag der Fortbildung demonstrierte Herr Dambacher als Mitglied der FotoAG des CVUA Freiburg die neueste Errungenschaft des Hauses, die Fotostationen. Über beide Themen wird ausführlich in dieser Broschüre berichtet.

    Teil des Nuklearen Notfallschutz-Teams bei einer Schulung (von links: Frau Meißner, Herr Capello, Frau Bohn, Frau Lisecki, Herr Müller)

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg10 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 11

    Gestochen scharf: Fotografische Probenerfassung

    Eine immense Erleichterung bei der Erfassung und Dokumentation der Proben haben die seit Juli 2016 im Einsatz befindlichen Fotostationen gebracht. Sie sind in den Probenannahmebereichen und in jeder Abteilung des CVUA Freiburg installiert worden und dienen der Fotodokumentation von Proben. Neben der Aufnahme von Probenbildern ermöglichen sie auch den direkten Import in das Labormanagementsystem (LIMS) mit Zuordnung zur Probennummer.

    Auch die Helligkeit und der Kontrast können bearbeitet und damit verbessert werden. Die Software bietet zudem die Möglichkeit weitere Unterlagen zu importieren. Quellen können eingescannte Dokumente sein aber auch Screenshots von PDFDokumenten oder Internetseiten sowie Fotos weiterer Kameras.Sind alle Komponenten eingeschaltet und die Probe in der Fotobox platziert, sind es nur drei Klicks bis das Probenbild in LIMS abgelegt ist.

    Von April 2015 bis Juli 2016 hat die achtköpfige FotoAG das Konzept samt Ausrüstung und Software entworfen, beschafft, programmiert und umgesetzt. Die Fotostationen, bestehend aus Stativ mit Bodenplatte, Kamera (inkl. Filter und Netzteil), Fotobox (inkl. Lampen) und einer Mehrfachsteckdose bilden die Hardware der Dokumentationseinheit. Ergänzt wird diese durch die Software DigiPict©, welche an LIMS und die „CVUAUmgebung“ angepasst wurde, so dass sie die Aufnahme der Bilder mit automatischer Zuordnung der Probennummern ermöglicht und die Probennummer direkt in das Bild einfügt. Zudem erfolgt die Sicherung der Originalaufnahmen mit einer Bildgröße von ca. 1,5 MB, wovon eine komprimierte LIMSImportdatei von maximal 150 kB erzeugt wird. Mit Hilfe der Software können im FotoViewer die Bilder angesehen und bearbeitet werden. Nützlich ist dabei neben dem Drehen der Bilder auch das Erzeugen von Bildausschnitten, insbesondere bei der Beurteilung von Kennzeichnungsmängeln.

    Bereits in der Probenannahme werden die Proben routinemäßig fotografiert, wodurch der Probenzustand beim Probeneingang gesichert und die ungeöffnete Originalverpackung dokumentiert wird. Die Fotos sind ein erstes, entscheidendes Merkmal für die Probenidentifizierung und vereinfachen zudem die Probenbeschreibung. Durch die Zuordnung der Fotos der jeweiligen Probennummer im LIMS können diese deutlich schneller aufgefunden werden als in einem separaten Ablageordner der Labore.Außerdem stehen den Sachverständig bei der Beurteilung der Proben die Produktbilder direkt für die Erstellung der Gutachten zur Verfügung. Ein weiterer Gewinn ist eine umfangreiche Bildersammlung für z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Präsentationen oder ähnliches.Durch die Fotostationen wurde zudem eine gute und gleichbleibende Qualität der Fotos erreicht – bedingt durch die einfache Regulierung der Lichtverhältnisse mit Hilfe der Lampen sowie die Qualität der Kameras selbst.

    Auf eine mittlerweile 10jährige Geschichte können die beiden am CVUA Freiburg angesiedelten EUReferenzlaboratorien zurückblicken.Im Jahr 2005 bewarb sich das CVUA Freiburg als EUReferenzlabor für Dioxine sowie Pestizide in vom Tier stammenden Lebensmitteln, das CVUA Stuttgart um die Aufgabe „Pestizide in pflanzlichen Lebensmitteln/Einzelstoffmethoden“. Bereits im Frühjahr 2006 wurden hierfür die Zuschläge erhalten.Das CVUA Freiburg stellte sich bereits ab Juli 2006 der großen Herausforderung – zunächst ohne zusätzliches Personal. Eine der wichtigsten Aufgaben war von Anfang an die Methodenentwicklung und validierung. Außerdem wurden technische Leitlinien für die analytische Qualitätssicherung erstellt. Die für den Pestizidbereich gültigen Handreichungen hierfür müssen ständig aktuell gehalten und daher alle zwei Jahre überprüft und aktualisiert werden. Inzwischen ist die 9. Fassung veröffentlicht (SANTE 11945/2015). Eine weitere Haupttätigkeit der EURLs ist die Organisation, Durchführung und Auswertung von Laboreignungsprüfungen für nationale Referenzlaboratorien sowie Experten aus Entwicklungsländern. Im Bereich Pestizide sind alle amtlichen Laborato

    Rückblick auf 10 Jahre Europäische Referenzlaboratorien am CVUA Freiburg

    In der neuen Europäischen Kontroll verordnung (Verordnung (EU) 2017/625) sind in Artikel 94 Zuständigkeiten und Aufgaben der Referenzlaboratorien der Europäischen Union (EURL) genannt. Danach tragen die Referenzlaboratorien zur „Verbesserung und Harmonisierung der Analyse, Test oder Diagnosemethoden, die von den amtlichen Laboratorien anzuwenden sind, sowie der von ihnen generierten Analyse, Test und Diagnosedaten bei“. Die Referenzlaboratorien werden nach einem öffentlichen Auswahlverfahren benannt. Mit ihrem Knowhow und ihrer Ausstattung dienen die EURL als technische Unterstützung der Kommission.

    rien dazu verpflichtet, daran teilzunehmen. Dazu müssen regelmäßig Testmaterialien

    eigens präpariert werden – zum Beispiel durch Dotierung von Probenmaterial mit entsprechenden Analyten, aber auch geeignete „LifeProben“ mit entsprechender Belastung mit Dioxinen und PCBs.

    Ein besonderes Exemplar war ein Heilbutt aus Varangerfjorden, einem Fjord,

    der im nördlichsten Nordnorwegen im Arktischen Ozean mündet. Von dem ca. 80 Jahre

    alten und 250 kg schweren Fisch wurden etwa 15 kg gekuttert und in Konservendosen für den Versand an die teilnehmenden Labore haltbar gemacht.Weiter besteht eine enge Zusammenarbeit mit den nationalen sowie den amtlichen Laboratorien. Jährlich werden für die Pestizid sowie die Dioxinanalytik Workshops für bis zu 150 Teilnehmer ausgetragen. Dabei geht es um die praktische Anwendung neuer Analyseverfahren sowie den Informationsaustausch über Fortschritte. Wichtig ist zudem die Zusammenarbeit mit Laboren, die in Drittländern für die Analyse von Futtermitteln und Lebensmitteln zuständig sind.Hinzu kommen administrative Pflichten, die eine geeignete Verwaltungsinfrastruktur voraussetzen. Diese ist für die Verwaltung und Weitergabe von Informationen unabdingbar. Hierfür existiert für Pestizide der sogenannte EURLDataPool, welcher sich aus acht vernetzten Datenbanken in einer Webseite zusammensetzt. Der EURLDataPool umfasst neben den Analysenmethoden und Validierungsdaten beispielsweise einzelne Komponenten mit u.a. GC oder LCMS Spektren für ca. 1500 Pestizide sowie Angaben zu deren Stabilität aber auch die Ergebnisse der Laboreignungsprüfungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den experimentellen Daten. Nutzer des Datenpools sind über 4700 registrierte PestizidExperten aus 115 Ländern. Das EULabornetzwerk selbst umfasst 310 amtliche Pestizidlabore mit 980 Experten.

    Teilnehmer eines EURL Workshops

    Sabine Schmitt bei der fotografischen Probenerfassung

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg12 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 13

    Das CVUA Freiburg verfügt über ein akkreditiertes QualitätsmanagementSystem gemäß der Norm DIN EN ISO/IEC 17025. Dies ist entsprechend den einschlägigen EUVorschriften Voraussetzung für die Arbeit als Laboratorium in der Überwachung von Lebensmitteln, Futtermitteln, Bedarfsgegenständen und Kosmetika sowie in der Tiergesundheitsdiagnostik. Die Akkreditierung erfolgt durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) und gilt für einen Zeitraum von 5 Jahren. Innerhalb dieses Zeitraums erfolgen regelmäßige Zwischenüberwachungen.

    Aus dem Qualitätsmanagement

    QM-Arbeit 2016

    Der Höhepunkt des Jahres war die Zwischenüberwachung durch die deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) im Mai 2016 (s. auch Kasten). Ein System und drei Fachbegutachter waren für jeweils ein bis drei Tage im Amt (insgesamt 8 Mann/FrauTage), sichteten die Dokumentation und überzeugten sich im Gespräch von der fachlichen Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ausgewählten Laborbereichen. Dabei wurden 13 nicht prüfergebnisrelevante Abweichungen von Normvorgaben festgestellt, die fristgerecht korrigiert wurden.

    Diesen Status bekommt ein Labor nur zugebilligt, wenn es bei der Begutachtung durch seine fachliche Kompetenz überzeugen kann.In einem QMProjekt mit zwei Lebensmittelchemikern im Praktikum wurde eine Erhebung durchgeführt, welche temperierbaren Geräte (Kühl, Gefrierschränke, truhen, Trockenschränke, Wasserbäder) in den einzelnen Labors vorhanden sind und wie die Regelungen zur Überprüfung aussehen. Es entstand der Entwurf einer übergeordneten GeräteSOP, die noch überarbeitet werden muss und 2017 in Kraft treten kann. Dadurch können über 100 laborinterne QMDokumente abgelöst werden. Gleichzeitig wurden alle Kühl und Gefriergeräte, in denen Proben vom Probeneingang bis zur ersten sensorischen oder mikrobiologischen Prüfung gelagert werden, mit einem drahtlosen Temperaturüberwachungssystem ausgestattet. Bei allen Brutschränken wurde diese dem Stand der Technik entsprechende Form der permanenten Temperaturüberwachung schon vor einigen Jahren eingeführt. Bei Abweichungen von der eingestellten Solltemperatur wird sofort eine Benachrichtigung per EMail verschickt und man kann reagieren, bevor ein größerer Schaden entsteht. Die Dokumentation der Temperaturkurven erfolgt automatisch in festgelegten Abständen.

    Temperaturverlauf in einem Gefrierschrank, Probeneingang Bissierstraße

    Unser Archiv der QM-Dokumente in der Bissierstraße

    Ein Fachgutachter der DAkkS bei der Arbeit

    Im Jahr 2016 wurden 64 Prüfverfahren (PVS) überarbeitet und 33 neu erstellt. Dies entspricht etwa 10 % der ca. 900 PVs im CVUA Freiburg. Alle neuen PVs fielen in flexibel akkreditierte Prüfbereiche. Flexibel akkreditiert bedeutet z.B. für den Prüfbereich „Titrimetrische Bestimmung von Inhalts und Zusatzstoffen“ dass das CVUA Freiburg PVs für weitere Inhalts oder Zusatzstoffe in Lebensmitteln neu entwickeln oder bestehende selbständig weiterentwickeln darf und diese ohne vorherige Überprüfung durch die DAkkS als akkreditiert gelten.

    Forschungsprojekt Neben den Routineuntersuchungen sind wir bestrebt, unsere Analysenverfahren regelmäßig weiter zu ver-bessern. Außerdem werden auch regelmäßig neue Verfahren entwickelt, um aktuelle Fragestellungen be-arbeiten zu können.

    Überprüfung regionaler Auslobungen bei Lebensmitteln

    Für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher spielt die Regionalität von Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Die Lebensmittelüberwachung sieht sich daher verstärkt in der Pflicht, Verbraucher und redliche Erzeuger vor irreführenden Angaben bezüglich „regional“ beworbener Lebensmittel zu schützen.Im Rahmen eines durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BadenWürttemberg geförderten Projektes werden derzeit an den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern BadenWürttembergs valide analytische Verfahren zur Überprüfung der geographischen Herkunft von regional beworbenen Lebensmitteln erarbeitet. Sukzessive wurden solche Verfahren bereits etabliert bzw. sollen neu für die Praxis der amtlichen Lebensmittelüberwachung entwickelt werden um Falschdeklarationen aufdecken zu können. Berücksichtigt werden im Projekt insbesondere die Produktgruppen Eier, Fisch, Wein, Gemüse, Milch und Apfelsaft.

    Als Labormethode wird zur Überprüfung der geografischen Herkunft von Lebensmitteln am CVUA Freiburg die Stabilisotopen-Massens-pektrometrie eingesetzt. Dabei dienen die Stabilisotopenverhältnisse von Sauerstoff und Wasserstoff als Indikatoren für klimatische Prozesse und charakterisieren dadurch die geografische Herkunft/ Region. Die δ15N und δ13CWerte werden vornehmlich als Marker für die Anbauart bzw. Haltungsart herangezogen. Bei pflanzlichen Lebensmitteln variieren sie je nach Düngung, Freiland oder fossil beheiztem Gewächshausanbau; bei tierischen Lebensmitteln werden sie entsprechend durch die Futtergrundlage beeinflusst und können dadurch auch charakteristisch für die jeweilige Anbau bzw. Zucht oder Fangregion sein.Auch für Methoden auf Basis der sogenannten Kernspinresonanzspek-troskopie (1HNMR), welche am CVUA Karlsruhe angewendet wird, wurde bereits eine Eignung für die Herkunftsüberprüfung gezeigt.Beide Verfahren werden daher schwerpunktmäßig in dem Projekt eingesetzt.

    Eier – Methode bereits erfolgreich in der Praxis eingesetztBereits Praxisreife haben die entwickelten Methoden auf Basis der StabilisotopenTechnik. Es konnten daher im Jahr 2016 einzelne irreführende Herkunftsangaben im Rahmen der Lebensmittelüberwachung analytisch belegt werden. Derzeit in der Erprobung sind zusätzliche Methoden zur Herkunftsüberprüfung bei Eiern mithilfe der NMRTechnik.

    Felchen und Forellen – Differenzierungsgrundlage erarbeitetBodenseefelchen und Schwarzwaldforellen stehen im Fokus der Methodenentwicklung zur Herkunftsüberprüfung bei Fischen. Die bisher etablierte Datenbasis lässt bereits für verschiedene Fragestellungen eine gute Differenzierung nach der Herkunft erkennen. Für die Praxis muss diese Anwendung vor allem noch anhand von authentischen Vergleichsproben vornehmlich ausländischer Herkünfte bestätigt werden.

    Weine – Bundesländerübergreifendes ProjektUntersuchungseinrichtungen aus RheinlandPfalz und Bayern sind in einem Teilprojekt zur Untersuchung von Wein mit beteiligt. Für Weine aus den entsprechenden Anbauregionen soll eine gemeinsame Datengrundlage geschaffen werden, die für eine künftige routinemäßige Untersuchung genutzt

    werden soll. Schwerpunktmäßig ist hierbei die NMRTechnik im Einsatz.

    Weitere Produkte – Apfelsaft, Milch, Tomaten, GurkenIm Rahmen des Projekts werden zudem die Methoden zur Differenzierung der Herkunft von Apfelsaft, Milch, Tomaten und Gurken weiter entwickelt. Auch bei diesen Produkten spielt die regionale Erzeugung in BadenWürttemberg eine bedeutende Rolle.

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg14 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 15

    ChemielaborantDas Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg bildet als anerkannter Ausbildungsbetrieb seit mehr als 30 Jahren erfolgreich Chemielaboranten/innen aus. 9 angehende Chemielaboranten werden derzeit bei uns ausgebildet. Ende 2016 befanden sich 5 Auszubildende im 3. und 4 Azubis im 2. Ausbildungsjahr.

    Im Sommer legten fünf Auszubildende erfolgreich ihre Zwischenprüfung ab. Nach dieser ersten gemeisterten Hürde können sie nun der Abschlussprüfung 2017 entgegen gehen.Neben den alltäglichen Herausforderungen der Ausbildung fand in diesem Jahr eine gemeinsame Exkursion zur Fachmesse ILMAC statt, weiterhin beteiligten sich unsere Azubis wieder am Gesundheitstag am Regierungspräsidium Freiburg.

    Das Azubi-Projekt am Gesundheitstag„Wie im Jahr zuvor hatten wir die Möglichkeit, gemeinsam mit den Azubis des RP Freiburg, ein Projekt für den Gesundheitstag am 22.09.2016 zu gestalten. Wir entschieden uns dafür, einen Stand zu gestalten, an dem die Besucher des Gesundheitstages die Möglichkeit hatten, selbst Powerkugeln herzustellen. Die Hauptzutat dieser Energiebällchen sind Trockenfrüchte und Nüsse, die zu einer homogenen Masse geknetet und anschließend zu Kugeln geformt werden. Anschließend können die Bällchen in einem leckeren und ansprechenden Topping gewälzt weden.

    Sie sind somit eine schmackhafte und gesunde Al-ternative zu normalen Süßigkeiten. Im Zuge dieses Projektes mussten wir verschiedene Rezepte ausprobieren, die Menge der Zutaten kalkulieren, die Zutaten kaufen, einen Flyer und Plakate für den Stand entwerfen und den Stand am Gesundheitstag betreuen. Durch diese vielfältigen Aufgaben haben wir einen Einblick in die Organisation von Veranstaltungen bekommen, den wir in unserer Ausbildung in dieser Form nicht bekommen hätten. Abschließend können wir sagen, es war nicht nur lehrreich, sondern war auch noch lecker und hat Spaß gemacht!“

    Lebensmittelchemiker8 Praktikanten der Lebensmittelchemie legten im Berichtsjahr die Prüfungen zum Dritten Prüfungsabschnitt der Staatsprüfung für Lebensmittelchemiker am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg ab.

    Weiterbildung auf der Fachmesse ILMAC„Am 20.09.2016 hatten wir, die Azubis des CVUA Freiburg, die Möglichkeit die Messe ILMAC in Basel zu besuchen. Auf dieser Messe präsentieren mehr als 400 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen im Bereich Chemie, Pharma und Biotechnologie. In kleinen Gruppen sind wir los gezogen und haben die Messe auf 2 Stockwerken erforscht. Dabei haben wir altbekannte Marken gesehen, wie auch neue, innovative Produkte. Die freundlichen und hilfsbereiten Vertreter haben sich immer Zeit genommen uns ihre Produkte und was diese können, zu erklären und unsere Fragen zu beantwortenAuch bekamen wir einen Einblick über Produkte, die in der großchemischen Produktion benötigt werden, wie zum Beispiel Pumpsysteme.Auch die Atmosphäre war freundlich und so wurde gefragt wo wir her kommen und was wir machen, auch wenn die Verständigung manchmal etwas improvisiert war.Durch diese abwechsulngsreiche Messe war es uns möglich, einen Einblick in andere Arbeitsgebiete zu bekommen und neue Entwicklungen zu sehen.“

    VMTA-LehranstaltSeit nunmehr 65 Jahren werden in Freiburg Veterinärmedizinischtechnische Assistenten ausgebildet und annähernd 800 Absolventen erhielten hier ihre Berufserlaubnis. Heute ist die Freiburger Lehranstalt eine von nur 5 Ausbildungsstätten dieser Art in Deutschland.

    Ausbildung am CVUA FreiburgDie Ausbildung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Derzeit können wir bis zu 12 Ausbildungsplätze für Chemielaborant(inn)en sowie 24 Plätze für die Ausbildung zu Veterinärmedizinisch-technischen Assis-tent(inn)en (VMTA) anbieten. Weiterhin absolvieren jährlich bis zu 8 Lebensmittelchemikerinnen und Le-bensmittelchemiker ihre einjährige praktische Ausbildung zum staatlich geprüften Lebensmittelchemiker bei uns. Auch bei der Ausbildung von Lebensmittelkontrolleuren wirken wir maßgeblich mit.

    Chemie und Physik, alle speziellen veterinärmedizinischen Fächer von der Anatomie bis zum Tierschutz — steht die praktische Ausbildung, die unter Anleitung der beiden LehrVMTA zunächst in den schuleigenen Lehrlabors erfolgt, bevor die Schüler dann reihum die verschiedenen Labors des Untersuchungsamtes durchlaufen, um dort unter Anleitung des Stammpersonals in der Routinediagnostik mitzuarbeiten.Im ersten Halbjahr 2016 wurde für die Schüler des 3. Ausbildungsjahres die Abschlussprüfung durchgeführt. Allen 7 Schülern konnten, nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung, die Abschlusszeugnisse überreicht werden. Um den Schülern auch Einblicke in die Arbeitswelt außerhalb des Untersuchungsamtes zu vermitteln, wurden Exkursionen zu verschiedenen Lebensmittelverarbeitenden Betrieben sowie zum Zuchtviehmarkt Donaueschingen unternommen.Die VMTALehranstalt hat weiterhin, auch unter Mitwirkung der Schüler, 3 Schulpraktikanten bei den vorgeschriebenen einwöchigen Praktika (BOGY/BORS) betreut.Ebenso organisierte die Lehranstalt Führungen für die neu eingestellten Chemielaborantenlehrlinge sowie für die beiden Berufsschulabschlussklassen der Tierarzthelferinnen.

    Im Berichtsjahr absolvierten insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler, aufgeteilt in 2 Kurse, die gesetzlich vorgeschriebene dreijährige Ausbildung. Neben der Vermittlung des theoretischen Unterrichtes — der Fächerkanon umfasst neben den naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern, wie

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg16 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 17

    Gesundheitsschädliche Proben

    Als gesundheitsschädlich beanstandet wegen Probenbezeichnung Anzahl

    Pathogenen Mikroorganismen: Listeria monocytogenes (230 KBE/g )

    Hinterschinken 1

    Pathogenen Mikroorganismen: Salmonellen Garnelen 1

    Allergen Ei (2,2 mg/kg)Zubereitung zur Herstellung von „eifreiem“ Omelett

    1

    Allergen Weizen (230 mg/kg) Glutenfreies Reisgebäck 1

    Allergen Soja (2400 mg/kg) Hinterschinken 1

    Fremdkörper: hart, spitzig (Kunststoff) Grieß Dessert 1

    Fremdkörper: scharfkantiges Plastikteil Belegtes Brötchen 1

    Fremdkörper: hart, steinchenartig SonnenblumenkernBrötchen 1

    scharfkantige Plastikteile (in Grieß Dessert bzw. belegtem Brötchen)

    steinchenartige Fremdkörper (in Sonnenblumenkernbrot)

    Untersuchungen insgesamt

    Im Jahr 2016 wurden ca. 35.000 Proben untersucht, davon 12.500 Proben bei Lebensmitteln, Wein, Trinkwasser und Futtermitteln, sowie annähernd 22.500 Proben im Bereich der veterinärmedizinischen Diagnostik.

    Amtliche Lebensmittelüberwachung - Übersicht in Zahlen

    Amtliche Lebensmittelproben werden gemeinsam mit den vor Ort tätigen Behörden risikoorientiert ausgewählt. Die Zahl der Beanstandungen ist deshalb nicht repräsentativ für das Marktangebot und erlaubt nur eingeschränkt Rückschlüsse auf die Qualität unserer Lebensmittel insgesamt.

    Probenzahlen 2016

    Amtliche Lebensmittelüberwachung

    Lebensmittel 10908

    Sonstige Überwachungsaufgaben

    Trinkwasser 601

    Umweltradioaktivität 732

    Futtermittel 133

    Weinmost 203

    Hygieneproben 124

    Tabelle: Probenzahlen CVUA Freiburg (außer veterinärmedizinische Diagnostik)

    Erfreulicherweise mussten nur insgesamt 8 Lebensmittelproben (= 0,07 % der untersuchten bzw. 0,3 % der beanstandeten Proben) als gesundheitsschädlich beurteilt werden. Ursachen waren krankheitserregende Listerien in Hinterschinken bzw. Salmonellen in Garnelen; nachweisbare Allergene, die als nicht enthalten beworben oder nicht deklariert waren sowie mehrere Lebensmittel mit spitzen, scharfkantigen Fremdkörpern (s. Tabelle und Bilder nächste Seite).

    Der Begriff „Beanstandung“ umfasst jede festgestellte Abweichung von der Norm, unabhängig von der Art oder dem Ergebnis der weiteren Verfolgung. Die Feststellungen, die im Gutachten ihren Niederschlag finden, unterliegen gegebenenfalls noch der richterlichen Nachprüfung. Nicht nur Abweichungen in stofflicher Hinsicht, sondern auch Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften sind erfasst.

    Die Grafiken geben Aufschluss, auf welche Beanstandungsgründe sich die Beanstandungen verteilen.

    Verteilung der Beanstandungsgründe bei beanstandeten Proben

    Beanstandungsgründe

    gesundheitsschädliche Eigenschaften

    mikrobiologische Abweichungen (z.B. Verderb)

    andere Verunreinigungen/Verderbsursachen

    Zusammensetzung, Beschaffenheit

    Kennzeichnung, Aufmachung

    andere Gründe

    Proben gesamt: 10.908 davon beanstandet: 2.470 (23%)

    gesundheitschädlich: 0,3%7%

    4%3%

    8%78%

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg18 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 19

    Übersicht Untersuchungsergebnisse Zahl der Proben A B C D E

    Gesamt beanstandet* Proz. Anteil mikrobiologische Verunreinigungenandere

    VerunreinigungenZusammen-

    setzungKennzeichnung,

    Aufmachung Andere

    Lebensmittel

    Alkoholfreie Getränke 246 10 4,1% 0 0 1 7 3

    Alkoholische Getränke (außer Wein) 561 143 25,5% 0 12 6 140 17

    Eier und Eiprodukte 904 120 13,3% 3 4 2 88 80

    Eis und Desserts 378 95 25,1% 12 3 2 79 0

    Fertiggerichte 1142 481 42,1% 15 14 0 455 1

    Fette und Öle 9 4 44,4% 0 0 0 4 0

    Fische, Krusten-, Schalen-, Weichtiere und Erzeugnisse daraus 933 164 17,6% 51 10 12 108 2

    Fleisch, Wild, Geflügel und Erzeugnisse daraus 1781 411 23,1% 94 6 54 289 12

    Backwaren 799 218 27,3% 37 11 3 175 2

    Würzmittel 399 146 36,6% 1 3 4 138 7

    Säuglings- und Kleinkindernahrung, glutenfreie Lebensmittel 869 109 12,5% 4 1 0 99 19

    Milch und Milchprodukte 201 5 2,5% 3 1 0 1 0

    Sojaprodukte, Ölsaaten 188 33 17,6% 0 0 0 33 0

    Obst und Gemüse 490 48 9,8% 2 1 0 46 0

    Suppen, Brühen, Saucen 618 244 39,5% 2 1 3 241 0

    Wein 658 118 17,9% 0 2 13 106 16

    Honige 708 118 16,7% 0 4 0 107 33

    Zusatzstoffe 24 3 12,5% 0 0 0 2 1

    Summe Lebensmittel 10908 2470 22,6% 224 73 100 2118 193

    Trinkwasser 601 66 11,0% 57 0 0 0 12

    Bedarfsgegenstände und Materialien mit Lebensmittelkontakt 2 0 0% 0 0 0 0 0

    kein Erzeugnis nach LFGB 9 0 0% 0 0 0 0 0

    * mehrere Beanstandungen pro Probe möglich, daher kann die Zahl der Beanstandungen die Zahl der beanstandeten Proben übersteigen

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg20 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 21

    Bei den genannten 14 Proben fehlte in der Bezeichnung, besonders aber in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Produktnamen, die vorgeschriebene Nennung der charakteristischen pflanzlichen Bestandteile. Teilweise war diese vorhanden, erreichte von der Schriftgröße her aber im Vergleich mit der Schriftgröße des Produktnamensdeutlich zu klein.

    Veggie-Würste und Co. auf Sojabasis – „etwas Gentechnik“ ist mit dabeiAuf insgesamt 83 % der weltweiten Anbaufläche von Soja wurden 2015 gentechnisch veränderte (GV) Bohnen angebaut. Daher ist bei Sojaprodukten eine Überprüfung auf gentechnische Veränderungen von großer Bedeutung. Imitate von Lyoner, Grillwurst oder Burger werden häufig auf Basis von Soja hergestellt; Tofu und Sojaeiweiß sind die Grundlagen.Insgesamt 48 Proben von „VeggieWürsten“ und Co. wurden schwerpunktmäßig auf GV Soja untersucht, darunter auch 33 BioProdukte. GVSoja war in 10 Proben (= 21 %) nachweisbar.„Veganer Geflügelsalat“ sowie „Vegetarische Frikadellen“ jeweils auf Basis von Sojaeiweiß waren mit 0,38 % Roundup Ready Soja Event GTS4032 bzw. 0,24 % Roundup Ready Soja Event MON89788 die „Spitzenreiter“ im GVOAnteil aller untersuchten Lebensmittel auf Sojabasis des Jahres 2016. Diese Anteile liegen allerdings noch deutlich unter dem Kennzeichnungsgrenzwert von 0,9%. Dennoch war hier zu prüfen, ob diese Anteile „zufällig“ und „technisch unvermeidbar“ sind (s. auch Kasten).

    In weiteren 8 Proben war GV Soja im Spurenbereich von 0,1 % und weniger nachweisbar, darunter 4 BioProdukte.Bei den beiden o.g. Erzeugnissen mit Anteilen über 0,1 % GVSoja handelte es sich um konventionelle Produkte.Verunreinigungen durch Bestandteile aus zugelassenen GV-Pflanzen müssen bis zu einem Anteil von 0,9 % (bezogen auf die jeweilige Zutat) nicht gekennzeichnet werden, sofern sie „technisch un-vermeidbar“ oder „zufällig“ sind. So wurden bei den Untersuchungen von Lebensmitteln auf Sojabasis in Deutschland kaum mehr GVAnteile über 0,2 % festgestellt. Es ist daher davon auszugehen, dass höhere Anteile „technisch zu vermeiden“ sind.

    Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de.

    Besonderheiten und Berichte aus unserem Laboralltag

    Soja statt Fleisch: Veggie-Würste und Co.

    „Bärlauchknackerle“ oder „Vegane Wiener“ sind im Kommen: Veggie Würste und Co., d.h. vegetarische und vegane Fleischalternativen, erobern den Markt. Im Fokus der Hersteller sind nicht nur Veganer oder Vegeta-rier, sondern auch Personen, die nur gelegentlich auf den Konsum von Fleisch und Wurst verzichten wollen. Nicht von ungefähr kommen viele Produktnamen aus dem Bereich der Fleischerzeugnisse – die Kundschaft soll erkennen, mit welcher Art von herkömmlichem Produkt sie die Veggie-Alternative auf dem Teller ver-gleichen kann. Sowohl traditionelle Hersteller von Tofuprodukten als auch Hersteller von Fleischerzeugnis-sen drängen mit ihren Veggie-Produkten auf den Markt.

    Insgesamt 47 Proben von Fleischalternativen auf Sojabasis sowie eine Probe eines Käseähnlichen Produktes wurden in einer Untersuchungsreihe auf ausgewählte Parameter überprüft. Ein wichtiger Prüfpunkt war auch die Kennzeichnung.Von den 48 Proben entsprachen 20 (= 42 %) nicht den lebensmittelrechtlichen Vorgaben; fast ausschließlich handelte es sich dabei um Kennzeichnungsmängel. Bei 2 Proben waren die Anteile an gentechnisch veränderter Soja auffällig (s. nächste Seite).

    Bezeichnung selten irrefüh-rend, jedoch häufig nicht ausreichendBei allen Proben wurde die Produktkennzeichnung geprüft. Besonders im Fokus stand die Bezeichnung. Die Angabe von Tierarten im Produktnamen (z.B. „Soja Rinderfilets“) wurde als irreführend beurteilt. Produktnamen wie „Grillknacker vegetarisch“ oder „Veganer Lyone

    raufschnitt“ wurden dagegen nicht als zur Täuschung geeignet angesehen, sofern durch die weitere Aufmachung, erläuternden Bezeichnungen oder Zutatenverzeichnisse nur eine geringe Verwechslungsgefahr mit den entsprechenden tierischen Produkten bestand. Dennoch wurde bei insgesamt 14 der 48 Proben die Bezeichnung der Produkte als nicht ausreichend im Sinne der Vorgaben der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) beurteilt. Gerade beim Produktnamen auf der Schauseite der Verpackung bietet sich die Möglichkeit, in hervorgehobener Weise auf die pflanzlichen Zutaten hinzuweisen, welche die Fleischzutaten der tierischen „Vorlagen“ ersetzen.Diese sogenannte Imitatregelung der LMIV dient gerade bei „VeggieWürsten“ und Co. einer klaren, verbraucherfreundlichen Produktkennzeichnung.

    Produktname mit Hinweis auf die pflanzlichen Bestandteile, welche den üblicherweise in Burger enthal-tenen Fleischanteil ersetzen

    Gentechnik in Lebensmitteln

    Im Jahr 2016 wurden insgesamt 520 Lebensmittelproben auf Bestandteile aus GV Pflanzen untersucht, davon waren 28 positiv. Der Anteil positiver Proben (5,4 %) hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (12,0 %) mehr als halbiert. Wie im Vorjahr waren in keiner Probe Bestandteile von nicht zugelassenen GV Pflanzen nachweisbar.Bei allen positiven Proben handelte es sich um zugelassene GV Soja, zumeist in sehr geringen Spuren unter 0,1 %.Kennzeichnungspflichtige Anteile von zugelassenen GV Pflanzen über 0,9 % ohne entsprechende Deklaration wurden nicht festgestellt.Erstmals seit Beginn der Untersuchungen vor über 20 Jahren traten bei Maiserzeugnissen keine positiven Befunde mehr auf. Auch bei Raps war wie im Vorjahr kein positives Resultat mehr zu verzeichnen. Dies gilt auch für sogenannte botanische Verunreinigungen von Raps in Senf.Zum weiteren Stichprobenprogramm gehörten wieder Lebensmittel aus sonstigen Nutzpflanzen mit grundsätzlicher „GVORelevanz“, wie etwa Papaya oder Tomate (d.h. entsprechende GV Pflanzen werden im Ausland angebaut oder sie wurden in Lebensmitteln bereits nachgewiesen).

    Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de.

    http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=1&ID=2516&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=1&ID=2516&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=17&ID=2534&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=17&ID=2534&lang=DE&Pdf=No

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg22 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 23

    Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe in Rauchsalz

    Im Handel befindet sich eine zunehmende Anzahl von verschiedenen Rauchsalzprodukten. Während in Amerika die Verwendung von Rauchsalz verbreitet ist, ist es bei uns bisher weniger bekannt. Rauchsalz zeichnet sich durch einen rauchigen, schinkenartigen Geschmack aus, ähnlich dem Grillaroma, das auf ei-nem Holzkohlengrill entsteht. Das Salz eignet sich daher unter anderem gut für gegrillte Speisen, um das Grillaroma zu verstärken.

    Rauchsalz wird hergestellt durch Räuchern von Salz, in der Regel Meersalz, wobei der Rauch aus verschiedenen Holzarten erzeugt werden kann. Für das amerikanische Hickory-Salz wird Holz des HickoryBaumes verwendet, einem Baum aus der Familie der Walnussgewächse. Häufig wird aber Buchenholz eingesetzt, welches auch für andere Räucherprozesse verwendet wird. Zur Räucherung wird das Salz über einen längeren Zeitraum unter häufigem Wenden dem Rauch ausgesetzt, oder es wird direkt Meerwasser über dem Holzfeuer verdampft. Als Alternative ist auch der Zusatz von Raucharomen zu Salz möglich.

    Nachdem bei einer einzelnen Probe Rauchsalz ein auffälliger Gehalt an diesen Substanzen ermittelt wurde, wurden im Jahr 2016 gezielt insgesamt 15 Rauchsalzproben aus dem Handel auf PAK untersucht. Die Proben unterschieden sich sensorisch deutlich in Kristallgröße, Farbe und Intensität des Raucharomas. Bei sechs Produkten wurde laut Zutatenverzeichnis Rauch zur Herstellung eingesetzt, bei fünf Produkten wurde Raucharoma verwendet. Vier Produkte enthielten keine Angabe zur Herstellung.Die Untersuchungsergebnisse zeigten bei vier Pro-ben auffällige Gehalte an Benzo(a)pyren (10,6

    bis 19,8 µg/kg) sowie an der Sum-me PAK4 (25,3 bis 55,8 µg/kg). Diese vier Proben, alle mit der Zutat Rauch, fielen sensorisch durch eine besonders kräftige dunkelbraune Färbung der Kristalle sowie ein sehr intensives Raucharoma auf. Bei zwei weiteren Proben, beige bis mittelbraun in der Farbe und mit deutlichem Raucharoma, wurden Gehalte von nur 0,7 und 1,5 µg/kg für die Summe PAK4 gemessen, in allen übrigen Proben waren keine PAK nachweisbar. Alle diese Proben mit geringen oder keinen Gehalten an PAK waren hell bis mittelbraun gefärbt und hatten ein schwaches bis deutliches Raucharoma. Sie wurden sowohl mit Rauch als auch mit Raucharomen hergestellt.Drei der auffälligen Proben, bei de

    nen der hilfsweise herangezogene Höchstgehalt für Kräuter und Gewürze überschritten war, wurden auf der Grundlage der EUKontaminantenKontrollverordnung beanstandet, wonach Kontaminanten in Lebensmitteln auf so niedrige Werte zu begrenzen sind, wie sie durch gute Praxis auf allen Herstellungsstufen (d. h. Gewinnung, Fertigung, Verarbeitung, Zubereitung, Behandlung, Aufmachung, Verpackung, Beförderung oder Lagerung des betreffenden Lebensmittels) sinnvoll erreicht werden können.Da Rauchsalzprodukte am Markt sind, in denen bei vergleichbaren Geruchs und Geschmackseigenschaften PAK nicht nachweisbar sind bzw. nur in deutlich niedrigeren Konzentrationen enthalten sind, gibt es also praktikable Verfahren zur Herstellung solcher Produkte, ohne dass es zu einer übermäßigen Kontamination mit PAK kommt.

    Wie bei allen Räucherprozessen besteht auch bei der Herstellung von Rauchsalzen die Gefahr, dass polycyclische aromatische Kohlen-wasserstoffe (PAK) in das Lebensmittel gelangen, insbesondere wenn Verbrennungsrückstände mit diesen unmittelbar in Kontakt kommen. Bei PAK handelt es sich um gentoxische Karzinogene, deren Gehalte in Lebensmitteln auf das niedrigst mögliche Maß begrenzt werden sollten. Für die besonders kritische Leitsubstanz Benzo(a)pyren sowie für die Summe der vier Stoffe Benzo(a)pyren, Benzo(a)anthrazen, Benzo(b)fluoranthen und Chrysen („PAK4“) werden in der EUVerordnung über Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten für verschiedene Lebensmittel Höchstgehalte festgesetzt. Für Rauchsalz ist kein Höchstgehalt festgesetzt, jedoch gilt für getrocknete Kräuter und Gewürze ein Höchstgehalt für Benzo(a)pyren von 10,0 µg/kg sowie für die Summe PAK4 von 50,0 µg/kg.

    Insekten als Lebensmittel – Rechtliche Rahmenbedingungen

    Häufig wird uns die Frage gestellt, warum das Inverkehrbringen von Insekten als Lebensmittel innerhalb Deutschlands und Europas mancherorts bereits möglich und andernorts verboten ist.Der Grund liegt in der unterschiedlichen Auslegung der europäischen Rechtsvorschriften, insbesondere der Verordnung über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebensmittelzutaten.

    Obwohl in vielen Ländern der Welt bereits seit langem fester Bestandteil der Ernährung, beschäftigt man sich in Europa erst seit kurzem mit dem Potential und den Möglichkeiten von „Insekten“ als Lebens und als Futtermittel. Maßgeblich beeinflusst durch die Aktivitäten der FAO entstanden seit 2014 verschiedene Kooperationen interessierter Unternehmen, die als große Interessensgemeinschaften wiederum zahlreiche, teils auch EUgeförderte Projekte initiieren konnten. Die jährliche Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet nimmt erheblich zu. Und nicht zuletzt auch in der Öffentlichkeit stößt das Thema durch die massive mediale Präsenz auf zunehmendes Interesse.

    Das Marktpotential über die gesamte „InsektenWertschöpfungskette“ hinweg – von den Insektenzüchtern, über Verarbeitungsunternehmen, Ausrüstungs und Anlagenbauer, Logistikunternehmen, Import und Exportbetriebe, Hersteller und Händler – wird von den Experten auch auf dem europäischen Markt als sehr groß eingeschätzt. Die Entwicklung Insektenbasierter Produkte ist bereits weit fortgeschritten, erste Erzeugnisse sind auf dem europäischen Markt und die Absatzzahlen steigen.

    Status quo!

    Aus Insekten gewonnene Inhaltsstoffe gelten derzeit gemäß VO (EG) Nr. 258/97 als neuartige Lebensmittel und dürfen in der EU, sofern sie nicht bereits vor dem Stichtag 15.05.1997 in nennenswertem Umfang in der EU verzehrt wurden, nur nach einer gesundheitlichen Bewertung und Zulassung in den Verkehr gebracht werden.Ganze Insekten und Insektenteile (Beine, Flüge, Köpfe usw.) werden von einigen EUMitgliedstaaten ebenfalls als neuartige Lebensmittel eingestuft. Andere Mitgliedstaaten hingegen schließen diese Erzeugnisse aufgrund einer unpräzisen Begriffsdefinition vom Anwendungsbereich der VO (EG) Nr. 258/97 aus und lassen deren Vermarktung unter bestimmten Bedingungen bereits zu (z. B. Niederlande und Belgien).

    Quo vadis?

    Am 31.12.2015 ist die neue VO (EU) Nr. 2015/2283 über neuartige Lebensmittel in Kraft getreten. Sie gilt vollumfänglich ab dem 01.01.2018. Die neue VO präzisiert die Definitionen und führt ganze Tiere und Teile von Tieren explizit auf. Somit müssen künftig nicht nur aus Insekten gewonnene Inhaltsstoffe sondern auch ganze Insekten und Insektenteile zweifelsfrei vor dem Inverkehrbringen gesundheitlich bewertet und zugelassen werden.Mit der neuen Verordnung soll das bisherige Zulassungsverfahren effizienter gestaltet, beschleunigt, vereinfacht und zentralisiert werden.Generell gilt heute, wie auch zukünftig, dass Insekten, Insektenteile und Inhaltsstoffe aus Insekten, die zum menschlichen Verzehr bestimmt sind, nur dann in den Verkehr gebracht werden, wenn sie den geltenden lebensmittelrechtlichen Vorschriften entsprechen, insbesondere der VO (EG) Nr. 178/2002 und der VO (EG) Nr. 852/2004. Danach ist es verboten, Lebensmittel, die nicht sicher sind, in den Verkehr zu bringen oder derart herzustellen oder zu behandeln, dass ihr Verzehr gesundheitsschädlich ist.Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=2&ID=2393&Pdf=No&lang=DEhttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=2&ID=2393&Pdf=No&lang=DE

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg24 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 25

    Rückstände und Kontaminanten in Lebensmitteln und Futtermitteln

    Am CVUA Freiburg werden zentral für Baden-Württemberg Lebensmittel und Futtermittel auf Dioxine und PCB bzw. Lebensmittel tierischer Herkunft auf Pflanzenschutzmittel und organische Kontaminanten unter-sucht.

    Dioxine und PCB

    Der überwiegende Teil der 599 untersuchten Lebensmittel und 133 Futtermittelproben wies, wie auch in den letzten Jahren, Gehalte an Dioxinen und PCB im Rahmen der für die jeweiligen Matrices üblichen unauffälligen Hintergrundbelastung auf.

    Höchstgehalte ganz vereinzelt überschrittenNur vereinzelte Lebensmittelproben überschritten die Höchstgehalte für diese Kontaminanten:In einer Probe Schafsleber wurde der Höchstgehalt für die Summe der IndikatorPCB und in einer Probe Kalbsleber der Höchstgehalt für die Summe aus Dioxinen und dlPCB unter Berücksichtigung der erweiterten Messunsicherheit überschritten. Im Rahmen der Ursachenermittlung konnten für die belastete Schafsleber Futtermittel als Eintragungsquelle ermittelt werden. Im Falle der belasteten Kalbsleber konnte anhand der erhobenen Futtermittel und Materialproben keine eindeutige Kontaminationsquelle festgestellt werden.In keiner der Rindfleischproben wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt. Der für dlPCB gültige Auslösewert wurde allerdings von 8 Proben unter Berücksichtigung der erweiterten Messunsicherheit überschritten, bei weiteren 3 Proben lag eine numerische Überschreitung des Auslösewertes vor. Niedrigere mittlere Gehalte an Dioxinen und PCB wurden in Lammfleisch ermittelt. Als am niedrigsten belastet erwies sich erneut das untersuchte Schweinefleisch. Auch das Fleisch vom Wild- (Damwild, Hirsch, Reh), Hasen/Kaninchen (für das bundesweite Monitoring) sowie Pferd wurde im Berichtsjahr untersucht. Für diese Lebensmittelgruppen gibt es keine Höchstgehalte. Es zeigt sich, dass das Fleisch vom Wild und Pferd eine im Vergleich zum Fleisch von Wiederkäuern erhöhte Belastung, insbesondere mit PCB, aufweisen kann. Die für Wiederkäuer gültigen Höchstgehalte für die Summe aus Dioxinen und dlPCB und die Summe der IndikatorPCB wurden teilweise überschritten. Das Fleisch vom Hasen/Kaninchen war niedrig belastet.Bei Hühnereiern wurden die Höchstgehalte von keiner Probe überschritten. Erhöhte Gehalte an Dioxinen und dlPCB, die z.T. numerisch oberhalb der gültigen Auslösewerte lagen, wurden in lediglich 2 Proben festgestellt. Wie auch in den Vorjahren wurden bei den untersuchten Hühnereiern aus konventioneller Erzeugung niedrigere Gehalte an Dioxinen und PCB als in Proben aus ökologischer Erzeugung festgestellt (ca. Faktor 3). Dies ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei ökologisch erzeugten Eiern ausschließlich um Eier aus Freilandhaltung handelt, wobei weitere gesetzliche Anforderungen gelten;

    bei konventioneller Erzeugung können die Eier aus Freiland, Boden oder Kleingruppenhaltung stammen.Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    Infobox Dioxine, Furane und PCBm PCDD = polychlorierte Dibenzodioxinem PCDF = polychlorierte Dibenzofuranem PCB = polychlorierte Biphenyle

    Der Begriff Dioxine umfasst die beiden Stoffgruppen polychlorierte Dibenzopdioxine (PCDD) und furane (PCDF). Sie bestehen aus insgesamt 210 Einzelverbindungen, Kongenere genannt, und gehören zu den giftigsten chlororganischen Verbindungen. Das Kongener mit der höchsten Toxizität ist das 2,3,7,8Tetrachlordibenzodioxin (kurz 2,3,7,8TCDD), das sogenannte SevesoGift. Dioxine sind fettlöslich und sehr langlebig. Deshalb reichern sie sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen an. Bestimmte PCB weisen dioxinähnliche toxikologische Eigenschaften auf und werden deshalb als „dioxinähnliche PCB“ (dlPCB) bezeichnet. Da der Mensch Dioxine und PCB fast ausschließlich über die Nahrung aufnimmt, können belastete Lebensmittel bei lebenslanger Aufnahme ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher darstellen. Daher hat die EUKommission eine Strategie entwickelt, um die Gehalte in der Nahrungskette zu verringern. Sie hat Höchstgehalte erlassen, die die Aufnahme von Dioxinen über die Nahrung begrenzen. Um die Belastung der Lebensmittel mit Dioxinen und PCB zu erkennen und weiter zu reduzieren, hat sie zudem sogenannte Auslösewer-te eingeführt. Die Auslösewerte liegen unterhalb der Höchstgehalte und sind ein Instrument, um Kontaminationsquellen zu identifizieren und diese einzuschränken oder zu beseitigen, bevor der Höchstgehalt überschritten wird.

    Allergene in Lebensmitteln

    Im zweiten Jahr nach Einführung der Kennzeichnungspflicht für Allergene in offen, d.h. unverpackt abge-gebenen Lebensmitteln war die Überprüfung auf nicht deklarierte Allergene weiterhin im Blickpunkt. In insgesamt 19 % der Untersuchungen waren Allergene wie Milch, Ei, glutenhaltige Getreide arten oder Senf nachweisbar, die weder als Zutat noch in Form eines Spurenhinweises deklariert waren. Im Vorjahr war dies noch bei 25 % der Untersuchungen von offen abgegebenen Lebensmitteln der Fall. Damit hat sich auch der der Abstand zu vorverpackt abgegebenen Lebensmitteln verringert, bei denen in insgesamt 13 % der Untersuchungen allergene Bestandteile nachweisbar waren.

    Wie in den Vorjahren wurden lediglich positive Befunde bei nicht deklarierten Allergenen mit Anteilen über dem jeweiligen Beurteilungswert (Näheres hierzu s. unten) weiter verfolgt. Bei insgesamt 256 von 2.171 Untersuchungen (= 12 %) in unverpackten Lebensmitteln war die im niedrigen Spurenbereich liegende „Bagatellgrenze“ überschritten. Bei verpackten Produkten traf dies bei 7 % aller Untersuchungen zu (179 von 2.538 Untersuchungen).Glutenhaltige Getreidearten, Milch, Ei, Senf und Haselnuss waren die prozentual am häufigsten nachgewiesenen allergenen Bestandteile mit Anteilen über dem jeweiligen Beurteilungswert. Gluten-„ und „Allergenfrei“:

    Achtung GesundheitsgefahrProben („veganes eifreies“ Omelette, glutenfreies Reisgebäck, Schinken sowie 5 Proben einer milchfreien Schokolade) mussten wegen nachweisbarer Allergene als potentiell gesundheitsschädlich

    beurteilt werden. Die Kennzeichnung der Lebensmittel hatte trotz Vorhandensein des jeweiligen Allergens in allergologisch relevanten Mengen dessen Abwesenheit suggeriert und damit auch

    Allergiker angesprochen.Für „glutenfrei“ gekennzeichnete Produk

    te bewegte sich der Anteil auffälliger Proben in etwa im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre. Bei 2 % der Proben war der Grenzwert von 20 mg/kg überschritten.Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=7&ID=2478&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=9&ID=2500&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&Thema_ID=9&ID=2500&lang=DE&Pdf=No

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg26 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 27

    Radioaktivität in TrinkwasserBei Trinkwasser waren keine künstlichen Radionuklide oberhalb der Nachweisgrenze von 0,01 Bq/l feststellbar.Dagegen konnten (geologisch bedingte) natürliche Radionuklide durch das CVUA Freiburg im Trinkwasser nachgewiesen werden. Die Analyse von 36 risikoorientiert ausgewählten Trinkwasserproben auf den Übersichtsparameter „GesamtalphaAktivitätskonzentration“ ergab in den meisten Fällen Gehalte, die eine Folgeuntersuchung im Hinblick auf die Einhaltung der Bestimmungen nach der Trinkwasserverordnung notwendig machen.In Deutschland trägt das Trinkwasser durchschnittlich mit 0,01 mSv/a (Millisievert pro Jahr) nur sehr wenig zur gesamten mittleren natürlichen Strahlenbelastung von 2,4 mSv/a bei. In einzelnen Regionen (z.B. im Schwarzwald) kann sich jedoch auch ein höherer Dosiswert ergeben. Dieser soll durch eine Änderung der Trinkwasserverordnung nun auf 0,1 mSv/a begrenzt werden. Deshalb werden inzwischen umfangreiche Untersuchungen im Rahmen der Trinkwasserüberwachung durchgeführt.Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    31 Jahre nach Tschernobyl, 6 Jahre nach Fukushima: Nuklearer Notfallschutz in Baden-Württemberg

    Das einzige Radionuklid, das auch nach 31 Jahren noch an den Reaktorunfall von Tschernobyl in der Ukraine erinnert, ist Cäsium(Cs)-137. Dessen Halbwertzeit von 30 Jahren ist inzwischen schon über-schritten, aber durch biologische Anreicherungsprozesse gelangt der Beta- und Gammastrahler in belasteten Regionen doch noch in das Wildschweinfleisch. Aufgrund der weit reichenden Aus-wirkungen des Reaktorbrandes in der Ukraine am 26. April 1986 wurde in Deutschland 1990 „IMIS“, ein bundesweites Messnetz für die Umweltradioaktivität installiert und ständig weiter entwickelt.

    Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUAs) Stuttgart und Freiburg sind neben der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz als Landesmessstellen BadenWürttembergs in das IMIS eingebunden. Sie müssen in einem Ereignisfall hohe Probenzahlen auch über längere Zeit bewältigen können. Die Landesregierung hat hierfür 2016 zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt. Der Kernkraftwerksunfall von Fukushima (Japan) am 11. März 2011 hatte erneut in Erinnerung gebracht, dass die derzeit weltweit ca. 450 (EU: ca.120) betriebenen Kernkraftwerke ein nicht zu vernachlässigendes Umweltrisiko darstellen.

    Radioaktivität in Lebensmitteln, Futter-mitteln und Trinkwasser: Situation 2016

    Die insgesamt etwa 1300 von den CVUAs Stuttgart und Freiburg untersuchten Lebensmittel, Futtermittel und Trinkwasserproben zeigten geringe Cäsium-137Gehalte im Bereich der Nachweisgrenze (0,1 bis 1 Bequerel/kg). Mit Ausnahme von Wildschweinfleisch lagen die Werte damit bei allen Proben deutlich unter dem EUGrenzwert von 600 Bq/kg, der kurz nach Tschernobyl für Importe aus den besonders betroffenen Gebieten Ost und Südosteuropas festgelegt worden war. Seither zieht die Lebensmittelüberwachung in Deutschland diesen Wert für Lebensmittel allgemein als Beurteilungsrichtwert heran (z.B. bei heimischem Wild).Ein Teil der Proben wurde zusätzlich auf Strontium-90 untersucht, das durch oberirdische Kernwaffentests in den 1950er und 1960er Jahren verstärkt in die Umwelt gelangte. Strontium90 findet sich heute zwar nur noch in Spuren in Lebensmitteln, gehört aber wegen seiner hohen Radiotoxizität weiterhin zum festen Untersuchungsprogramm.

    Pflanzenschutzmittelrückstände und organische Kontaminanten

    Bio und konventionell im Vergleich: Hühnereier und Milch

    Jeweils 31 Proben von Hühnereiern bzw. Milch aus konventioneller Erzeugung sowie 25 Proben bzw. 34 Proben aus ökologischer Erzeugung wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und organische Kontaminanten untersucht. Insgesamt sind Hühnereier und Milch nur noch auf niedrigem Niveau durch Altpestizide und organische Kontaminanten belastet. Die Belastung in den konventionellen und ökologischen Proben ist jeweils ähnlich hoch. Generell ist festzustellen, dass die Belastung sehr gering und rückläufig ist.Unterschiede wurden beim GesamtDDT in Eiern festgestellt: So beträgt beispielsweise der mittlere Gehalt für GesamtDDT 1,9 µg/kg Hühnereier aus ökologischer Erzeugung und 0,4 µg/kg Hühnereier aus konventioneller Erzeugung. Zum Vergleich: Die derzeit gültige Höchstmenge für DDT liegt bei 50 µg/kg Hühnereiern. Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    Insgesamt 1.093 Proben tierischer Herkunft wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und organischen Kontaminanten untersucht. Nach wie vor ist eine Hintergrundbelastung an Altlasten von Organochlorpestiziden (den sogenannten Altpestiziden) sowie an chlor und bromorganischen Kontaminanten vorhanden, sie nimmt jedoch ständig weiter ab. Dennoch sind Lebensmittel tierischer Herkunft weiterhin die Hauptquelle für die Aufnahme dieser Stoffe durch den Verbraucher. Daher wird die Lebensmittelüberwachung die Rückstandssituation weiterhin beobachten, um die Aufnahme dieser unerwünschten Stoffe langfristig abzuschätzen, die zeitliche Entwicklung aufzuzeigen und eventuell vorhandene „Hot Spots“ zu erkennen. Diese Stoffgruppen sind auch Bestandteil des bundesweiten Monitorings, an dem sich das CVUA Freiburg jedes Jahr beteiligt.Besonders relevant und repräsentativ für die Belastung mit Altpestiziden und organischen Kontaminanten sind die Stoffe Hexachlorbenzol, Lindan, GesamtDDT, PCB 153 (als Markersubstanz für die Stoffgruppe der polychlorierten Biphenyle), Dieldrin , Endosulfan, Moschusketon sowie die polybromierten Diphenylether (PBDE). Mit Ausnahme der Dorschleber sind die gemessenen Gehalte inzwischen sehr niedrig. Selbst der höchste gefundene Gehalt von 590 µg DDT/kg Dorschleber schöpft die gültige Höchstmenge nur zu einem Fünftel aus.

    http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=15&ID=2499&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=15&ID=2499&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=5&ID=2483&lang=DE&Pdf=Nohttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=5&ID=2483&lang=DE&Pdf=No

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg28 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 29

    Anzeigepflichtige TierseuchenUntersuchungen auf anzeigepflichtige Tierseuchen Anzahl davon

    positiv

    Afrikanische Schweinepest (ASP) - Antikörpernachweis 0 0Afrikanische Schweinepest (ASP) - Erregernachweis 503 0Amerikanische Faulbrut - Antikörpernachweis 0 0Amerikanische Faulbrut - Erregernachweis 1.950 232Ansteckende Blutarmut der Lachse (ISA) - Antikörpernachweis 0 0Ansteckende Blutarmut der Lachse (ISA) - Erregernachweis 14 0Aujeszkysche Krankheit - Antikörpernachweis 841 0Aujeszkysche Krankheit - Erregernachweis 84 0Befall mit dem kleinen Bienenbeutenkäfer (Aethina tumida) - Antikörpernachweis 0 0Befall mit dem kleinen Bienenbeutenkäfer (Aethina tumida) - Erregernachweis 96 0Befall mit der Tropilaelaps-Milbe - Antikörpernachweis 0 0Befall mit der Tropilaelaps-Milbe - Erregernachweis 96 0Bovine Herpesvirus-Typ-1-Infektion (alle Formen) - Antikörpernachweis 281 0Bovine Herpesvirus-Typ-1-Infektion (alle Formen) - Erregernachweis 35 0Bovine Virus Diarrhoe (BVD) - Antikörpernachweis 64 0Bovine Virus Diarrhoe (BVD) - Erregernachweis 40 0Brucellose der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen - Antikörpernachweis 3.299 0Brucellose der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen - Erregernachweis 47 0Enzootische Leukose der Rinder - Antikörpernachweis 161 0Enzootische Leukose der Rinder - Erregernachweis 9 0Geflügelpest - Erregernachweis 434 200Infektion mit dem West-Nil-Virus bei einem Vogel oder Pferd - Antikörper-Nw. 0 0Infektion mit dem West-Nil-Virus bei einem Vogel oder Pferd - Erreger-Nw. 68 0Infektiöse Hämatopoetische Nekrose der Salmoniden (IHN) - Antikörper-Nw. 0 0Infektiöse Hämatopoetische Nekrose der Salmoniden (IHN) - Erreger-Nw. 132 2Koi Herpesvirus-Infektion der Karpfen - Antikörpernachweis 0 0Koi Herpesvirus-Infektion der Karpfen - Erregernachweis 26 0Newcastle Krankheit - Antikörpernachweis 0 0Newcastle Krankheit - Erregernachweis 32 0Niedrigpathogene aviäre Influenza bei einem gehaltenen Vogel - Erreger-Nw. 434 0Salmonellose der Rinder - Antikörpernachweis 0 0Salmonellose der Rinder - Erregernachweis 697 16Schweinepest (KSP) - Antikörpernachweis 1.102 0Schweinepest (KSP) - Erregernachweis 517 0Tollwut - Antikörpernachweis 0 0Tuberkulose der Rinder - Antikörpernachweis 0 0Tuberkulose der Rinder - Erregernachweis 3 0Virale hämorrhagische Septikämie der Salmoniden (VHS) - Antikörper-Nw. 0 0Virale hämorrhagische Septikämie der Salmoniden (VHS) - Erregernachweis 132 3

    Bei folgenden anzeigepfl. Tierseuchen wurden im Berichtsjahr keine Untersuchungen durch geführt: Affenpocken, Afrikanische Pferdepest, Ansteckende Blutarmut der Einhufer, Ansteckende Schweineläh-mung (Teschener Krankheit), Beschälseuche der Pferde, Blauzungenkrankheit (BT), Ebola-Virus-Infektion, Epizootische Hämatopoetische Nekrose (EHN), Epizootische Hämorrhagie der Hirsche (EHD), Epizootische ulzeratives Syndrom, Infektion mit Bonamia extiosa, Infektion mit Bonamia ostreae, Infektion mit Mar-teilia refringens, Infektion mit Microcytos mackini, Infektion mit Perkinsus marinus, Infektiöse Epididy-mitis, Lumpy-Skin-Krankheit (Dermatitis nodularis), Lungenseuche der Rinder, Maul- und Klauenseuche (MKS), Milzbrand, Pest der kleinen Wiederkäuer, Pferdeenzephalomyelitis (alle Formen), Pockenseuche der Schafe und Ziegen, Rauschbrand, Rifttal-Fieber, Rinderpest, Rotz, Stomatitis vesikularis, Taura-Syn-drom, Transmissible Spongiforme Enzephalopathie (TSE), Trichomonadenseuche der Rinder, Vesikuläre Schweinekrankheit (SVD), Vibrionenseuche der Rinder, Weißpünktchenkrankheit der Krebstiere und Yel-lowhead Disease

    Aus der Tiergesundheitsdiagnostik

    Geflügelpest-Epidemie 2016-17 (H5N8)

    Erste Fälle in Deutschland: Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein betroffen

    Nahezu zeitgleich mit den ersten Fällen am Bodensee wurden Infektionen mit diese Viren in Plön, SchleswigHolstein, ebenfalls bei Wildvögeln festgestellt. Einige Tage zuvor wurden Viren dieses

    Subtyps bereits im benachbarten Ausland, bei Hausgeflügel (Puten) in Ungarn und wilden Wasservögeln in Ungarn (Höckerschwan), Kroatien und in Polen (Möwe, Ente) nachgewiesen. In den darauffolgenden Tagen und Wochen hat sich die Geflügelpest massiv in Deutschland ausgebreitet und in vielen Bundesländern kam es auch zu Infektionen beim Hausgeflügel. In BadenWürttemberg blieb das Hausgeflügel trotz zahlreicher Geflügelpestfälle bei Wildvögeln glücklicherweise verschont. Bis zum Jahresende 2016 traten bei den Wildvögeln in BadenWürttemberg insgesamt 295 Geflügelpestfälle auf, die sich überwiegend um den Bodensee konzentrierten.

    Am 7. November 2016 wurden 33 Reiherenten, die leblos im Hafenbecken von Konstanz trieben, von Mitarbeitern der Veterinärbehörde des Landratsamtes Konstanz zur Untersuchung ins CVUA Freiburg DG Tierhygiene gebracht.Bei den pathologischanatomischen Untersuchungen zeigten alle Tierkörper Geflügelpest-verdächtige Veränderungen wie z.B. Zellzerstörungen (Nekrosen) in den Lebern und Bauchspeicheldrüsen, feine Blutungen (Petechien) auf den serösen Häuten sowie auf den Herzen, Darmentzündungen mit ausgeprägten Blutungen.Bei den anschließenden labordiagnostischen Untersuchungen mittels Realtime PCR konnte der Verdacht Geflügelpest bereits im CVUA Freiburg durch die ausnahmslos positiven AIV H5Erregernachweise weiter erhärtet werden. Die Proben wurden noch am gleichen Tag zur Abklärung und weiteren Typisierung an das Nationale Referenzlabor für Aviäre Influenza am FLI weitergeleitet. Im FLI wurde das Virus als hochpathogenes aviäres Influenzavirus (HPAIV) vom Subtyp H5N8 charakterisiert. Die anschließende Sequenzierung ließ eine sehr enge Verwandtschaft mit denen zuletzt im Sommer 2016 bei Wildvögeln in der RussischMongolischen Grenzregion nachgewiesenen Viren erkennen.

    Einige der ersten toten Reiherenten vom Bodensee auf dem Sektionstisch

    Geflügelpestverdächtige Veränderungen an den Organen der Brust- und Bauch-höhle bei einer Reiherente aus Konstanz

    Kartierung der H5N8-Geflügelpestfälle bei Haus- und Wildgeflügel in Deutschland (Stand: 28.12.2016), Quelle: FLI, Riems

    Meldepflichtige Tierseuchen Untersuchungen auf meldepflichtige Tierkrankheiten

    Anzahl davon positiv

    Campylobacteriose (thermophile Campylobacter) - Antikörpernachweis

    0 0

    Campylobacteriose (thermophile Campylobacter) - Erregernachweis

    155 3

    Chlamydiose - Antikörpernachweis 222 13

    Chlamydiose - Erregernachweis 102 3

    Echinokokkose - Antikörpernachweis 0 0

    Echinokokkose - Erregernachweis 10 3

    Equine Virus-Arteritis-Infektion - Antikörpernach-weis

    0 0

    Equine Virus-Arteritis-Infektion - Erregernachweis 15 0

    Leptospirose - Antikörpernachweis 0 0

    Leptospirose - Erregernachweis 5 1

    Listeriose (Listeria monocytogenes) - Antikörper-nachweis

    0 0

    Listeriose (Listeria monocytogenes) - Erreger-nachweis

    152 18

    Maedi/Visna - Antikörpernachweis 88 15

    Maedi/Visna - Erregernachweis 0 0

    Niedrigpathogene aviäre Influenza der Wildvögel - Antikörpernachweis

    0 0

    Niedrigpathogene aviäre Influenza der Wildvögel - Erregernachweis

    434 0

    Paratuberkulose - Antikörpernachweis 584 65

    Paratuberkulose - Erregernachweis 144 30

    Q-Fieber - Antikörpernachweis 582 53

    Q-Fieber - Erregernachweis 39 1

    Salmonellose - Antikörpernachweis 0 0

    Salmonellose - Erregernachweis 1.148 22

    Schmallenberg Virus - Antikörpernachweis 261 129

    Schmallenberg Virus - Erregernachweis 0 0

    Toxoplasmose - Antikörpernachweis 0 0

    Toxoplasmose - Erregernachweis 230 2

    Tuberkulose - Antikörpernachweis 0 0

    Tuberkulose - Erregernachweis 17 0

    Tularämie - Antikörpernachweis 0 0

    Tularämie - Erregernachweis 45 9

    Bei folgenden meldepflichtigen Tierkrankheiten wurden im Be-richtsjahr keine Untersuchungen durchgeführt:

    Ansteckende Metritis des Pferdes (CEM), Gumboro-Krankheit, Infektiöse Laryngotracheitis des Geflügels (ILT), Mareksche Krankheit, Säugerpock-en (Orthopoxinfektion), Verotoxin bildende Escherichia coli und Vogel-pocken (Avipoxinfektion)

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg30 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 31

    Veranstaltung von Workshopstermitteln und Lebensmitteln mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EUMitgliedsstaaten am 09.11.2016 in Freiburg am 30.11.2016 in Freiburg

    Schächtele A, Hädrich J, Malisch K, Malisch R Trainingskurs für NRLs am 01.12.2016 in Freiburg

    Annweiler E, Grundhöfer F, Pietsch K, Waiblinger HU, Walch S. Workshop „Herkunft und Echtheit“ im Rahmen der Tagung des Regionalverbandes Südwest der Lebensmittelchemischen Gesellschaft am 08. und 09.03.2016 in Freiburg

    Waiblinger HU, Pietsch K. Aktuelle Trends der Realtime PCR in der Lebensmittelanalytik. Workshop im Rahmen der Fortbildung Lebensmittelchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker am 24. und 25.11.2016 in Freiburg

    Ackermann S, Annweiler E, Müller-Hohe E, Schill S, Waiblinger HU. Die Untersuchung von Lebensmitteln auf Herkunft und Echtheit. Fortbildungstag für Mitarbeiter der amtlichen Lebensmittelüberwachung in BadenWürttemberg am 08.12.2016 in Freiburg

    Fischer-Hüsken K. TrinkwasserProbenahme, 19 Interne Auditierungen von Mitarbeitern der Gesundheitsämter im Regierungsbezirk Freiburg im Jahr 2016 am CVUA Freiburg

    Fischer-Hüsken K, Fröhlich O, Metschies M, Sab-rowski A. TrinkwasserProbenehmer, Fortbildungstag für Mitarbeiter der Gesundheitsämter im Regierungsbezirk Freiburg am 24.02.2016 in Freiburg

    Wind C. Zweites Freiburger MALDI Meeting. Veranstaltung des CVUA Freiburg mit Unterstützung der Landestierärztekammer, 06.12.2016 am CVUA Freiburg

    Lippold, R, Hardebusch B, Radykewicz T, Damba-cher W B, Malisch R Workshop des EUReferenzlabors für Pestizide in tierischen Lebensmitteln und Matrizes mit hohem Fettgehalt (EURL AO) mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EUMitgliedsstaaten (NRL AO): 04.05.10.2016

    Lippold, R, Hardebusch B Training of NRLs: 05.06.10.2016

    Malisch R, Schächtele A, Hädrich J, Wahl K, Djuchin K, Krätschmer K, Malisch K Workshops des EUReferenzlabors für Dioxine und PCB mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EUMitgliedsstaaten für „Dioxine und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln“ vom 18.19.05.2016 in Uppsala (Schweden) vom 29.11.01.12.2016 in Freiburg

    Malisch R, Schächtele A, Malisch K Workshops der Core Working Group „Dioxin Patterns“ des Netzwerkes von EUReferenzlabors für Dioxine und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EUMitgliedsstaaten am 19.04.2016 in Wageningen (Niederlande) am 02.08.2018 in Berlin am 08.11.2016 in FreiburgMalisch R, Schächtele A, Hädrich J, Malisch K Workshops der Core Working Group „Measurement Uncertainty“ des Netzwerkes von EUReferenzlabors für Dioxine und PCB in Futtermitteln und Lebensmitteln mit den Nationalen Referenzlaboratorien der EUMitgliedsstaaten vom 25.26.02.2016 in Rom (Italien) am 20.04.2016 in Wageningen (Niederlande)

    Malisch R, Schächtele A, Krätschmer K, Ma-lisch K Workshops der Core Working Group „Chlorinated Paraffins“ des Netzwerkes von EUReferenzlabors für Dioxine und PCB in Fut

    2. Freiburger MALDI-Meeting – Über 65 Fachleute nahmen teil

    Die MALDITOFTechnologie ist inzwischen zu einem selbstverständlichen täglichen Element der Identifizierung und Bestätigung von Mikroorganismen im Lebensmittel- und Diagnostikbereich geworden und hält immer mehr Einzug in weitere Themengebiete wie beispielsweise der Tierartenbestimmung. Informationen zu Datenbankeinträgen von Tierarten und Mikroorganismen, die von Anwendern für Anwender zur Verfügung gestellt werden, sind auf der MALDI-TOF MS User Platform „MAL-DI-UP" zu finden. Vor dem Hintergrund Gesundheitsschutz und Schutz des Verbrauchers vor Täuschung ist die eindeutige Zuordnung der Tierart für die amtliche Lebensmitteluntersuchung von entscheidender Bedeutung. Die MALDITOFMassenspektrometrie erlaubt innerhalb kürzester Zeit und mit vergleichbar geringem Kostenaufwand eine Identifizierung, sowohl im Bereich der Säugetiere, Fische als auch Insekten.

    Referenten beim 2. Freiburger MALDI-Meeting (v.l.n.r.): Gesche Spielmann, Ramona Diekmann, Silke Helble, Bettina Scherer, Ekkehard Hiller, Christine Wind, Ditte Find, Jannika Fuchs, Franziska Eisenbeiss

    Wieder auf sehr großes Interesse gestoßen ist das 2. Freiburger MALDIMeeting am 6. Dezember 2016. Über 65 Fachleute aus ganz Deutschland besuchten das Treffen. Mit dem Meeting wurde eine Plattform zum fachlichen Austausch etabliert für Anwender aus verschiedenen Disziplinen wie der Humanund Veterinärmedizin sowie den amtlichen Untersuchungseinrichtungen. Neben verschiedenen Beiträgen zum Themenschwerpunkt „Mehlwurm, Fisch und Rind, Einsatz der MALDITOFMS zur Tierart Identifizierung" wurde auch das letztjährige Thema „Subtypisierung von Mikroorganismen" wieder aufgegriffen.Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht auf www.cvua-freiburg.de

    Ergänzung der GeräteausstattungUm den stetig wachsenden analytischen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine ständige Moderni-sierung des Gerätebestandes unabdingbar. Ziel ist es, modernste Analysen und effizientes Arbeiten unter komfortablen Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.Im Jahr 2016 haben wir unsere verfügbaren Investitionsmittel u.a. zur Beschaffung folgender Geräte ver-wendet:

    GC-HRMS (Gaschromatograph gekoppelt mit einem hochauf-lösenden Massenspektrometer)

    Im Herbst 2016 wurde für den Nachweis von PCDD/F (Dioxine) und PCBs sowie weiteren dioxinähnlichen Verbindungen ein hochauflösendes SektormagnetfeldMassenspektrometer mit zwei daran gekoppelten Gaschromatographen neu beschafft. Damit wurde das 13 Jahre alte Vorgängergerät ersetzt. Nach einer Installationszeit von gerade 2 ½ Wochen stand das neue GCHRMS für den Routinebetrieb bereit. Ein entscheidender Vorteil des neuen Gerätes ist die höhere Empfindlichkeit. Am Ende der Probenaufarbeitung liegen die Analyten, gleichsam „wie mit einem Besen zusammengekehrt“, maximal aufkonzentriert in 20 µL Messlösung vor, wovon 5 µL injiziert werden. Die Analytgehalte liegen oft im FemtogrammBereich. Meist werden deshalb EinzelmassenBestimmungen durchgeführt. Die zwei an das MS gekoppelten Gaschromatographen ermöglichen Analysen an GCTrennkapillaren unterschiedlicher Polarität ohne diese wechseln zu müssen, wie dies bei nur einem GC nötig wäre. Die Messdauer von Injektion zu Injektion beträgt ca. 40 min. Dabei bietet die Neuanschaffung eine weitere sehr komfortable Funktion – und zwar ein so genanntes „DualDatasystem“. Es können damit zum einen unterschiedlich polare Analyten zeitlich verschachtelt an beiden GC aufgetrennt werden, wobei die Ausheiz und Abkühlzeiten der GCSäulen effektiv genutzt werden. Die Messzeit einer Serie von z.B. 2 ½ Tagen kann damit um gut einen Tag verkürzt werden. Zum anderen wird durch das „DualDatasystem“ die Ionenquelle geschont, indem der „Dreck“ von der Säule beim Ausheizen sowie das Lösemittel nicht in die Ionenquelle gelangen. Zudem kann ein Säulenwechsel erfolgen, ohne den Trägergasstrom mit Helium zum MS zu unterbrechen. Das spart vor allem Zeit, weil die Quelle nicht abgekühlt werden muss und schont diese wiederum, weil kein Sauerstoff ins System gelangt.Somit bietet das neue GCHRMS beste Analysenbedinungen für Dioxine, die vor allem in fettreichen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch, aber auch in Futtermitteln bestimmt werden.

    Reinstgermanium-Detektor Messplatz für die Radioaktivitätsuntersuchung

    Das CVUA Freiburg ist als Landesmessstelle in das bundesweite Messnetz für Umweltradioaktivität (IMIS) eingebunden. Vor allem im Ereignisfall müssen hohe Probenzahlen bewältigt werden können. Hierfür hat die Landesregierung BadenWürttemberg zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung ge

    stellt. Diese wurden unter anderem für die Schaffung eines neuen ReinstGermaniumDetektor Messplatzes genutzt.Es handelt es sich um einen Strahlungsdetektor eines Gammaspektrometers. Mit diesem wird im Routinebetrieb der Normalpegel der Umweltradioaktivität z. B. in Lebensmitteln, Futtermitteln und Trinkwasserproben erfasst, im Notfall das Vorhandensein von erhöhter Radioaktivität. Mit dem neuen ReinstGermaniumDetektor Messplatz kann die große Zahl an Wild

    schweinproben bewältigt werden, die das CVUA Freiburg zur Überprüfung der Cs137Kontamination derzeit erhält. Auch Waldböden werden im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Freiburg auf ihren Gehalt an Cs137 in verschiedenen Bodentiefen untersucht und die erhaltenen Daten in einer Doktorarbeit ausgewertet. Dabei dient das Radiocäsium als Indikator für natürliche Mischungsvorgänge in den Waldböden bis hin zu kleinsten Gehalten in den untersten Bodenhorizonten.

    Herr Winterhalter erläutert das neue GC-HRMS-System für die Dioxinanalytik

    http://maldi-up.ua-bw.dehttp://maldi-up.ua-bw.dehttp://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=8&ID=2218&Pdf=No&lang=DE

  • Jahresbericht 2016 CVUA Freiburg32 CVUA Freiburg Jahresbericht 2016 33

    Vorträge und Posterbeiträge

    Dambacher W B, Ahmed N, Juschenko S, Obrecht K, Schweizer P, Thoma K, Wegert I, Radykewicz T, Lippold R, Hardebusch BEthoxyquin A former pesticide used as a feed preservative - Overview of findings in fish; Poster at EPRW 2016 Limassol (24.26.05.2016)

    Diekmann R, Scherer B

    Identifikation von Insektenarten mittels MALDI-TOF-MS. Vortrag beim 2. Freiburger MALDIMeeting in Freiburg am 06.12.16

    Djuchin K

    DioxinReferenzmessprogramm Untersuchungen von GrünlandAufwuchsproben aus BadenWürttemberg auf Dioxine/Furane, dioxinähnliche PCB und IndikatorPCB, Vortrag beim Karlsruher Futtermitteltag, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (14.07.2016)

    Garbe A

    Lebensmittelrechtliche Bestimmungen für Spirituosen, Unterrichtseinheit