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aktuell Nr. 48 - Ausgabe 3, 2009 Start-Pakete für Rückkehrer Asyl: Griechenland unter Druck Mit Bußgeldern Flüchtlingen helfen Vor über zehn Jahren musste Simon mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg im Südsudan fliehen. Mit Tochter Charity freut er sich jetzt über die bevorstehende Rückkehr aus Uganda. ©UNHCR

21x21 aktuell August 09 rz ak2 - UNO-Flüchtlingshilfe fileFür die UNHCR-Helfer gibt es aber so etwas wie einen „vergessenen“ Konflikt nicht. Im Südsudan beispielsweise, in einem

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kurz notiert

ImpressumHerausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.Wilhelmstraße 42 – 53111 BonnTel. 0228/62 98 6-0 – Fax 0228/62 98 [email protected] www.uno-fluechtlingshilfe.de

Schon seit vielen Jahren fördert dieUNO-Flüchtlingshilfe die hervorragen-den Bildungsprojekte des „Afghanis-tan-Schulen e.V.“, der sich seit 1984um die Schulbildung afghanischerFlüchtlingskinder kümmert. Wir gratu-lieren herzlich zu einem Vierteljahr-hundert engagierter Flüchtlingsarbeit!

„Afghanistan-Schulen“ werden 25 Jahre alt

Europalauf für saharauischeFlüchtlinge

Regionalstelle Nord: Dr. Reinhold FriedlTel./Fax 0441/88 52 [email protected]

Redaktion: Dietmar KappeDruck: agence GmbH, Köln

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aktuell Nr. 48 - Ausgabe 3, 2009

Start-Pakete für RückkehrerAsyl: Griechenland unter DruckMit Bußgeldern Flüchtlingen helfen

Vor über zehn Jahren musste Simon mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg im Südsudan fliehen. Mit Tochter Charity freut er sichjetzt über die bevorstehende Rückkehr aus Uganda. ©UNHCR

Die „Afghanistan-Schulen“ ermöglichen Flüchtlings-kindern die Schulbildung auch im pakistanischen Exil.© UNHCR

Von der Sahara in den Schwarzwald - bald werdenauch die Läufer in Dobel für die Saharauis schwitzen.© UNO-Flüchtlingshilfe/D.Kappe

Tolles Ergebnis für Benefizlauf

Ganz im Zeichen der UNO-Flücht-lingshilfe steht der „1. Dobler Euro-palauf“. Am 12. September können imSchwarzwälder Kurort Dobel Streckenüber 14 und 21 Kilometer gelaufenoder gewandert werden. Ein Teil derEinnahmen aus Startgebühren undspannendem Rahmenprogramm (z.B.Bungee-Jumping) fließen in Hilfspro-jekte für Westsahara-Flüchtlinge.

Laufen und helfen Sie mit! Die Über-nachtung in Dobel ist kostenlos!Anmeldung und Infos unterwww.europalauf-dobel.de

Imposante 1751,55 Euro kamenbeim Benefizlauf der Klassen 4c und4d der Grundschule Genslerstaße/Zweigstelle Ballerstaedtweg für saha-rauische Flüchtlingskinder zusam-men. Das tolle Engagement der Schul-kinder begeisterte auch Jamal Zakari(Bild rechts), Vertreter der Saharauisin Deutschland, und Dr. ReinholdFriedl (Mitte), Leiter der Regionalstel-le Nord der UNO-Flüchtlingshilfe, diezur Scheckübergabe nach Barmbekgekommen sind.

© Schule Genslerstr./Zweigestelle Ballerstaedtweg

Lese-Tipp: „Ferien in Frieden“

Saharauische Kinder lernen Arabisch und Spanisch.Tausende besuchen jährlich Spanien, um der Wüsten-hitze zu entkommen. © UNO-Flüchtlingshilfe/D.Kappe

Judit Smajdlis Feldforschung bei densaharauischen Flüchtlingen wurdeunter dem Titel „Ferien in Frieden“veröffentlicht - eine hervorragendewissenschaftliche Arbeit mit vielenBildern und Einblicken ins Leben desWüstenvolks. Zentrales Thema ist derAufenthalt saharauischer Kinder in

UNO-Flüchtlingshilfe goesWeb 2.0Werden Sie Fan der UNO-Flüchtlings-hilfe oder folgen Sie unseren Tweets.Den Link zur UNO-Flüchtlingshilfe aufFacebook, Twitter und YouTube fin-den Sie auf unserer Internetseitewww.uno-fluechtlingshilfe.de.

Spanien und ihre Erfahrungen mit derwestlichen Kultur.

„Ferien in Frieden“ (eBuch, auf CD)kostet 9 EUR. Bestellung:[email protected]

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Nepal

Indien

China

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Editorial von Editha Limbach 2

Hilfe für zurückkehrende Flüchtlinge 3

Lage der Flüchtlinge weltweit: Somalia und Kongo 4

Thema Asyl: Griechenland unter Druck 5

Unsere Hilfe für Pakistan und Sri Lanka 6

Mit Bußgeld Flüchtlingen helfen 7

Kurz notiert:(Benefiz-) Europalauf in Dobel„Afghanistan-Schulen“ werden 25UNO-Flüchtlingshilfe goes Web 2.0 8

Am 19. August wurde zumersten Mal der „Welttagder humanitären Hilfe“begangen.

Das Datum erinnert an dieBombenanschläge auf denUN-Sitz in Bagdad vorsechs Jahren, bei dem 22Frauen und Männer ster-ben mussten.

In vielen Regionen ist esriskant geworden, Men-schen in größter Not zuhelfen. Auch unser Partner UNHCR hat Opfer zu bekla-gen. 2009 wurden bereits drei Helfer in Pakistan getötet.Auch die drastisch verschlechterte Sicherheitslage inSomalia ist Besorgnis erregend. Dort werden lokale Mit-arbeiter bedroht, entführt und ermordet. Vorratslagerwerden geplündert.

Über die meisten dieser Unruheherde wird nur seltenberichtet. Für die UNHCR-Helfer gibt es aber so etwaswie einen „vergessenen“ Konflikt nicht. Im Südsudanbeispielsweise, in einem Land, wo es nach über 20 JahrenBürgerkrieg an allem fehlt, unterstützen sie TausendeFlüchtlinge bei der Rückkehr. Und das nahezu unbemerktvon der Öffentlichkeit. Bei ihrer Arbeit laufen sie selbstGefahr, nicht mehr in ihre Heimat zurückzukehren.

Ihr Engagement für Menschen, die alles verlorenhaben, verdient unseren ganzen Respekt und unserevolle Unterstützung. Im August haben wir daher zuSpenden für Start-Pakete aufgerufen. Bitte helfen Siemit, damit wir zurückkehrenden Flüchtlingen eine Perspektive geben können.

Editha LimbachVorsitzende

Oft müssen Flüchtlinge jahre- oder gar jahrzehntelangim Exil ausharren, bevor sie in ihre Heimat zurückkeh-ren können. Sei es, weil ihre Dörfer zerstört und dieFelder vermint sind, oder die Sicherheitslage es nochnicht erlaubt, das Aufnahmeland zu verlassen. Vorallem die Menschen im Südsudan mussten unterGewalt, Flucht und Vertreibung leiden.

Während des Bürgerkriegs, der zwischen 1983 und 2005tobte, wurden etwa 4,5 Millionen Menschen aus ihrenDörfern und Städten vertrieben. 500.000 flohen in dieNachbarländer. Im Dezember 2005 startete UNHCR einProgramm für die freiwillige Rückkehr der Südsudan-Flüchtlinge, knapp ein Jahr nach dem Ende des Krieges.

Keine Flüchtlinge mehr sein

Über zehn Jahre lang haben Rose und Simon von derRückkehr in ihr Dorf geträumt. „Nachdem wir überstürztaus dem Sudan fliehen mussten, leben wir mit unserenfünf Kindern in Uganda“, sagt Simon. „Unser Leben hier

3

Editorial

Spendenkonto 2000 88 50Sparkasse KölnBonnBLZ 370 501 98Stichwort: Start-Paket

Helfen Sie uns, Rückkehrer mitStart-Paketen zu versorgen:

Inhalt Südsudan: Hilfe für zurückkehrende Flüchtlinge

Wehmütiger Abschied von den Freunden in Uganda. Doch die Vorfreude steigt –es geht Richtung Sudan, zurück nach Hause. © UNHCR

war hart, immer waren wir nur die hilfsbedürftigenFlüchtlinge. Darum freuen wir uns jetzt sehr, unsere Hei-mat wiederzusehen.“

Freudentränen fließen

An einem sonnigen Aprilmorgen geht es dann los.Zusammen mit 400 anderen Flüchtlingen steigt die Fami-lie in die von UNHCR-Helfern bereitgestellten Busse ein.Bald überqueren sie die Grenze zum Sudan und erreichennach einigen Stunden holpriger Pistenfahrt ihr Dorf. DieAufregung ist riesengroß. Mit Tanz und Gesang werdensie begrüßt und Freudentränen fließen, als Roses Vater siein die Arme schließt. „Wir wussten nicht, ob er überhauptnoch lebt“, meint Rose glücklich.

Hilfe für den Neubeginn

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, bekommtSimon von UNHCR-Helfern ein Start-Paket: Lebensmittel,Saatgut, Kochgeschirr, Decken, Moskitonetze, Hygienearti-kel und Werkzeug, um die ersten Monate zu überstehen.Im Februar 2009 überstieg die Zahl der Südsudan-Rück-kehrer bereits die300.000-Marke.UNHCR half davon143.000 Flüchtlin-gen, in ein Landheimzukehren, dasnach wie vor zu denärmsten der Weltgehört. Leicht wirdder Neubeginnnicht für Rose undSimon - aber siefreuen sich darauf.

Damit wir Rückkehrer-Familien beim Neubeginnunterstützen können, haben wir im August zuSpenden für Start-Pakete aufgerufen. Informationendazu gibt es unter www.uno-fluechtlingshilfe.de. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Spende!

Zehn Jahre von derRückkehr geträumt

Simon, Tochter Charity und einFreund der Familie freuen sich riesig,sich wiederzusehen. © UNHCR

Die Flüchtlinge kommen in ein weitgehend zerstörtesLand zurück. Die Start-Pakete helfen ihnen zu überleben.© UNHCR

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Editorial von Editha Limbach 2

Hilfe für zurückkehrende Flüchtlinge 3

Lage der Flüchtlinge weltweit: Somalia und Kongo 4

Thema Asyl: Griechenland unter Druck 5

Unsere Hilfe für Pakistan und Sri Lanka 6

Mit Bußgeld Flüchtlingen helfen 7

Kurz notiert:(Benefiz-) Europalauf in Dobel„Afghanistan-Schulen“ werden 25UNO-Flüchtlingshilfe goes Web 2.0 8

Am 19. August wurde zumersten Mal der „Welttagder humanitären Hilfe“begangen.

Das Datum erinnert an dieBombenanschläge auf denUN-Sitz in Bagdad vorsechs Jahren, bei dem 22Frauen und Männer ster-ben mussten.

In vielen Regionen ist esriskant geworden, Men-schen in größter Not zuhelfen. Auch unser Partner UNHCR hat Opfer zu bekla-gen. 2009 wurden bereits drei Helfer in Pakistan getötet.Auch die drastisch verschlechterte Sicherheitslage inSomalia ist Besorgnis erregend. Dort werden lokale Mit-arbeiter bedroht, entführt und ermordet. Vorratslagerwerden geplündert.

Über die meisten dieser Unruheherde wird nur seltenberichtet. Für die UNHCR-Helfer gibt es aber so etwaswie einen „vergessenen“ Konflikt nicht. Im Südsudanbeispielsweise, in einem Land, wo es nach über 20 JahrenBürgerkrieg an allem fehlt, unterstützen sie TausendeFlüchtlinge bei der Rückkehr. Und das nahezu unbemerktvon der Öffentlichkeit. Bei ihrer Arbeit laufen sie selbstGefahr, nicht mehr in ihre Heimat zurückzukehren.

Ihr Engagement für Menschen, die alles verlorenhaben, verdient unseren ganzen Respekt und unserevolle Unterstützung. Im August haben wir daher zuSpenden für Start-Pakete aufgerufen. Bitte helfen Siemit, damit wir zurückkehrenden Flüchtlingen eine Perspektive geben können.

Editha LimbachVorsitzende

Oft müssen Flüchtlinge jahre- oder gar jahrzehntelangim Exil ausharren, bevor sie in ihre Heimat zurückkeh-ren können. Sei es, weil ihre Dörfer zerstört und dieFelder vermint sind, oder die Sicherheitslage es nochnicht erlaubt, das Aufnahmeland zu verlassen. Vorallem die Menschen im Südsudan mussten unterGewalt, Flucht und Vertreibung leiden.

Während des Bürgerkriegs, der zwischen 1983 und 2005tobte, wurden etwa 4,5 Millionen Menschen aus ihrenDörfern und Städten vertrieben. 500.000 flohen in dieNachbarländer. Im Dezember 2005 startete UNHCR einProgramm für die freiwillige Rückkehr der Südsudan-Flüchtlinge, knapp ein Jahr nach dem Ende des Krieges.

Keine Flüchtlinge mehr sein

Über zehn Jahre lang haben Rose und Simon von derRückkehr in ihr Dorf geträumt. „Nachdem wir überstürztaus dem Sudan fliehen mussten, leben wir mit unserenfünf Kindern in Uganda“, sagt Simon. „Unser Leben hier

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Editorial

Spendenkonto 2000 88 50Sparkasse KölnBonnBLZ 370 501 98Stichwort: Start-Paket

Helfen Sie uns, Rückkehrer mitStart-Paketen zu versorgen:

Inhalt Südsudan: Hilfe für zurückkehrende Flüchtlinge

Wehmütiger Abschied von den Freunden in Uganda. Doch die Vorfreude steigt –es geht Richtung Sudan, zurück nach Hause. © UNHCR

war hart, immer waren wir nur die hilfsbedürftigenFlüchtlinge. Darum freuen wir uns jetzt sehr, unsere Hei-mat wiederzusehen.“

Freudentränen fließen

An einem sonnigen Aprilmorgen geht es dann los.Zusammen mit 400 anderen Flüchtlingen steigt die Fami-lie in die von UNHCR-Helfern bereitgestellten Busse ein.Bald überqueren sie die Grenze zum Sudan und erreichennach einigen Stunden holpriger Pistenfahrt ihr Dorf. DieAufregung ist riesengroß. Mit Tanz und Gesang werdensie begrüßt und Freudentränen fließen, als Roses Vater siein die Arme schließt. „Wir wussten nicht, ob er überhauptnoch lebt“, meint Rose glücklich.

Hilfe für den Neubeginn

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, bekommtSimon von UNHCR-Helfern ein Start-Paket: Lebensmittel,Saatgut, Kochgeschirr, Decken, Moskitonetze, Hygienearti-kel und Werkzeug, um die ersten Monate zu überstehen.Im Februar 2009 überstieg die Zahl der Südsudan-Rück-kehrer bereits die300.000-Marke.UNHCR half davon143.000 Flüchtlin-gen, in ein Landheimzukehren, dasnach wie vor zu denärmsten der Weltgehört. Leicht wirdder Neubeginnnicht für Rose undSimon - aber siefreuen sich darauf.

Damit wir Rückkehrer-Familien beim Neubeginnunterstützen können, haben wir im August zuSpenden für Start-Pakete aufgerufen. Informationendazu gibt es unter www.uno-fluechtlingshilfe.de. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Spende!

Zehn Jahre von derRückkehr geträumt

Simon, Tochter Charity und einFreund der Familie freuen sich riesig,sich wiederzusehen. © UNHCR

Die Flüchtlinge kommen in ein weitgehend zerstörtesLand zurück. Die Start-Pakete helfen ihnen zu überleben.© UNHCR

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Griechenland: Neuer Erlass gefährdet faires AsylverfahrenLage der Flüchtlinge – weltweit

Gewalt reißt Familien auseinanderSomalia. „Seit einem Monat vermisse ich meine vier Mäd-chen und meine drei Jungs“, erzählt Maryan Abdow Aliunter Tränen. Nur ihre sechsjährige Tochter konnte sie imChaos der überstürzten Flucht aus der Hauptstadt Moga-dischu mitnehmen. Zu Fuß erreichten die beiden ein Lagerfür Binnenvertriebene in der Nähe von Afgooye, etwa 30Kilometer von Mogadischu entfernt, wo sie einstweiligSchutz vor den Kämpfen fanden.

Maryans Schicksal ist kein Einzelfall. Seitdem Anfang Maidie Gewalt zwischen den Al-Shabaab-Milizen und denRegierungstruppen in der Hauptstadt eskaliert ist, wurdenetliche Familien auseinandergerissen. Insgesamt musstenfast 250.000 Menschen ausMogadischu fliehen, über 60.000von ihnen in die überfülltenSiedlungen bei Afgooye, wobereits mehr als 400.000 Flücht-linge unter größtenteils katas-trophalen Bedingungen leben.

Der Gewalt entkommen: Ein somalisches Flüchtlingsmädchen wartet mit ihrerLebensmittelkarte auf die Essensausgabe. © UNHCR

Zahl der Vertriebenen steigt auf über 1,8 MillionenKongo. Die humanitäre Notlage im Osten und Nordos-ten der Demokratischen Republik Kongo hat sich zuse-hends verschärft. In der Provinz Süd-Kivu mussten unge-fähr 56.000 Menschen vor den am 12. Juli erneut ausge-brochenen Kämpfen zwischen Hutu-Rebellen und Regie-rungstruppen fliehen. Damit stieg die Zahl der Vertriebe-nen in dieser Region auf 536.000.

Zahlreiche Rebellenattacken der sogenannten „Lord'sResistance Army“ (LRA) in der weiter nördlich gelegenenProvinz Orientale, zwangen im Juli 12.500 Menschen indie Flucht. Nach UN-Schätzungen wurden seit September

2007 allein in der benachbartenProvinz Haut-Uele etwa 230.000Menschen durch die ständigenLRA-Angriffe entwurzelt. Auf-grund der letzten Gewaltausbrü-che schnellte die Gesamtzahlder Vertriebenen im krisenge-schüttelten Ost-Kongo auf mehrals 1,8 Millionen hoch.

Entwurzelt in Ost-Kongo: Während die Mutter das Feuerholz vorbereitet, warten die hungrigen Kinder geduldig aufs Essen. © UNHCR/P.Taggart

Die somalischen Flüchtlinge Deqa und Mahamud in einem Internierungslager aufder griechischen Insel Samos. Ihre Tochter ist bei der Überfahrt ertrunken, als ihrBoot im Sturm gekentert ist. © UNHCR/K.Kehayioylou

Tag für Tag versuchen Menschen, in zerbrechlichenBooten das Mittelmeer zu überqueren, um in die EU-Staaten zu gelangen. Sie riskieren ihr Leben, um Elendund Perspektivlosigkeit zu entkommen. Unter ihnensind auch Personen, die vor Krieg und Verfolgung flie-hen und hoffen, in Europa Schutz und Asyl zu finden.

Geringe Anerkennungsquote

Wegen seiner exponierten Lage im östlichen Mittelmeerist vor allem Griechenland vom Zustrom zahlreicherBootsflüchtlinge betroffen und zunehmend unter Druckgeraten. „Allein 2008 wurden hier 146.337 Menschenwegen illegaler Einwanderung verhaftet“, sagt GiorgiosTsarbopoulos, UNHCR-Büroleiter in Athen. „Alle, die dasLand ohne gültigen Papiere betreten, werden in staatli-che Internierungslager gebracht, wo sie bis zu dreiMonaten bleiben. Diejenigen, die Asyl beantragen wol-len, kommen in offene Aufnahmeeinrichtungen, wovones allerdings viele zu wenige gibt“, erklärt Tsarbopoulos

Somali

a

Golf von

Aden

Äthiopien

Dschibuti

Kenia Angola

D

Dem. Rep. Kongo

Zentral-Afrik.Republik

Uganda

RuandaBurundi

Tansania

Sambia

Rep.

Kon

go

Sudan

Griechenland unterDruck geraten

weiter. Außerdem fehle geschultes Fachpersonal, die denAntragstellern ihre Rechte und Pflichten erklären undihnen ein faires Asylverfahren bieten können. Die Aner-kennungsquote für Asylanträge in Griechenland isterschreckend gering. 2008 gab es in Griechenland 20.000Anträge, lediglich 379 Fälle wurden bewilligt

Weder Personal noch Dolmetscher

Um die illegale Einwanderung einzudämmen, haben diegriechischen Behörden restriktive Gesetze erlassen, die esauch schutzbedürftigen Personen schwerer machen, die-sen Schutz zu erhalten. Der neue Präsidialerlass, der am20. Juli in Kraft getreten ist, sieht vor, dass die Entschei-dung über Asylanträge dezentral auf über 50 Polizeidirek-tionen verteilt wird, diejedoch weder qualifi-ziertes Personal nochDolmetscher oderRechtshilfemöglichkei-ten haben. Der Erlassschafft auch die beste-henden Berufungskom-missionen ab.

UNHCR zieht sichzurück

UNHCR, das durch dieGesetzesänderungeneine faire Prozedurbedroht sieht, wird sichdaher nicht am neuengriechischen Asylverfahren beteiligen. Das UN-Flücht-lingskommissariat wirkt auch nicht mehr an der „Beraten-den Berufskommission“ mit, die sich mit der Überprüfungvon etwa 30.000 anhängigen Asyl-Berufungsfahren inGriechenland beschäftigt. Sobald die griechischen Behör-den ein faires Asylverfahren garantieren, wird sich UNHCRnach eigenen Angaben wieder einbinden lassen.

Mitarbeiter der griechischen Küstenwache helfen erschöpften Bootsflüchtlingen an Bord,die von der türkischen Küste aus aufgebrochensind. © Ministry of Merchand Marines/J.Vahlotis

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Griechenland: Neuer Erlass gefährdet faires AsylverfahrenLage der Flüchtlinge – weltweit

Gewalt reißt Familien auseinanderSomalia. „Seit einem Monat vermisse ich meine vier Mäd-chen und meine drei Jungs“, erzählt Maryan Abdow Aliunter Tränen. Nur ihre sechsjährige Tochter konnte sie imChaos der überstürzten Flucht aus der Hauptstadt Moga-dischu mitnehmen. Zu Fuß erreichten die beiden ein Lagerfür Binnenvertriebene in der Nähe von Afgooye, etwa 30Kilometer von Mogadischu entfernt, wo sie einstweiligSchutz vor den Kämpfen fanden.

Maryans Schicksal ist kein Einzelfall. Seitdem Anfang Maidie Gewalt zwischen den Al-Shabaab-Milizen und denRegierungstruppen in der Hauptstadt eskaliert ist, wurdenetliche Familien auseinandergerissen. Insgesamt musstenfast 250.000 Menschen ausMogadischu fliehen, über 60.000von ihnen in die überfülltenSiedlungen bei Afgooye, wobereits mehr als 400.000 Flücht-linge unter größtenteils katas-trophalen Bedingungen leben.

Der Gewalt entkommen: Ein somalisches Flüchtlingsmädchen wartet mit ihrerLebensmittelkarte auf die Essensausgabe. © UNHCR

Zahl der Vertriebenen steigt auf über 1,8 MillionenKongo. Die humanitäre Notlage im Osten und Nordos-ten der Demokratischen Republik Kongo hat sich zuse-hends verschärft. In der Provinz Süd-Kivu mussten unge-fähr 56.000 Menschen vor den am 12. Juli erneut ausge-brochenen Kämpfen zwischen Hutu-Rebellen und Regie-rungstruppen fliehen. Damit stieg die Zahl der Vertriebe-nen in dieser Region auf 536.000.

Zahlreiche Rebellenattacken der sogenannten „Lord'sResistance Army“ (LRA) in der weiter nördlich gelegenenProvinz Orientale, zwangen im Juli 12.500 Menschen indie Flucht. Nach UN-Schätzungen wurden seit September

2007 allein in der benachbartenProvinz Haut-Uele etwa 230.000Menschen durch die ständigenLRA-Angriffe entwurzelt. Auf-grund der letzten Gewaltausbrü-che schnellte die Gesamtzahlder Vertriebenen im krisenge-schüttelten Ost-Kongo auf mehrals 1,8 Millionen hoch.

Entwurzelt in Ost-Kongo: Während die Mutter das Feuerholz vorbereitet, warten die hungrigen Kinder geduldig aufs Essen. © UNHCR/P.Taggart

Die somalischen Flüchtlinge Deqa und Mahamud in einem Internierungslager aufder griechischen Insel Samos. Ihre Tochter ist bei der Überfahrt ertrunken, als ihrBoot im Sturm gekentert ist. © UNHCR/K.Kehayioylou

Tag für Tag versuchen Menschen, in zerbrechlichenBooten das Mittelmeer zu überqueren, um in die EU-Staaten zu gelangen. Sie riskieren ihr Leben, um Elendund Perspektivlosigkeit zu entkommen. Unter ihnensind auch Personen, die vor Krieg und Verfolgung flie-hen und hoffen, in Europa Schutz und Asyl zu finden.

Geringe Anerkennungsquote

Wegen seiner exponierten Lage im östlichen Mittelmeerist vor allem Griechenland vom Zustrom zahlreicherBootsflüchtlinge betroffen und zunehmend unter Druckgeraten. „Allein 2008 wurden hier 146.337 Menschenwegen illegaler Einwanderung verhaftet“, sagt GiorgiosTsarbopoulos, UNHCR-Büroleiter in Athen. „Alle, die dasLand ohne gültigen Papiere betreten, werden in staatli-che Internierungslager gebracht, wo sie bis zu dreiMonaten bleiben. Diejenigen, die Asyl beantragen wol-len, kommen in offene Aufnahmeeinrichtungen, wovones allerdings viele zu wenige gibt“, erklärt Tsarbopoulos

Somali

a

Golf von

Aden

Äthiopien

Dschibuti

Kenia Angola

D

Dem. Rep. Kongo

Zentral-Afrik.Republik

Uganda

RuandaBurundi

Tansania

Sambia

Rep.

Kon

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Sudan

Griechenland unterDruck geraten

weiter. Außerdem fehle geschultes Fachpersonal, die denAntragstellern ihre Rechte und Pflichten erklären undihnen ein faires Asylverfahren bieten können. Die Aner-kennungsquote für Asylanträge in Griechenland isterschreckend gering. 2008 gab es in Griechenland 20.000Anträge, lediglich 379 Fälle wurden bewilligt

Weder Personal noch Dolmetscher

Um die illegale Einwanderung einzudämmen, haben diegriechischen Behörden restriktive Gesetze erlassen, die esauch schutzbedürftigen Personen schwerer machen, die-sen Schutz zu erhalten. Der neue Präsidialerlass, der am20. Juli in Kraft getreten ist, sieht vor, dass die Entschei-dung über Asylanträge dezentral auf über 50 Polizeidirek-tionen verteilt wird, diejedoch weder qualifi-ziertes Personal nochDolmetscher oderRechtshilfemöglichkei-ten haben. Der Erlassschafft auch die beste-henden Berufungskom-missionen ab.

UNHCR zieht sichzurück

UNHCR, das durch dieGesetzesänderungeneine faire Prozedurbedroht sieht, wird sichdaher nicht am neuengriechischen Asylverfahren beteiligen. Das UN-Flücht-lingskommissariat wirkt auch nicht mehr an der „Beraten-den Berufskommission“ mit, die sich mit der Überprüfungvon etwa 30.000 anhängigen Asyl-Berufungsfahren inGriechenland beschäftigt. Sobald die griechischen Behör-den ein faires Asylverfahren garantieren, wird sich UNHCRnach eigenen Angaben wieder einbinden lassen.

Mitarbeiter der griechischen Küstenwache helfen erschöpften Bootsflüchtlingen an Bord,die von der türkischen Küste aus aufgebrochensind. © Ministry of Merchand Marines/J.Vahlotis

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Hunderttausende auf der FluchtHilfsflüge aus DubaiBereits Mitte Mai überschritt die Vertriebenenzahl dieZwei-Millionen-Grenze. Von Dubai aus startete UNHCReine Luftbrücke und brachte Hilfsgüter nach Pakistan.Gemeinsam mit seinen lokalen Partnern verteilte dasNothilfe-Team Decken, Plastikmatten, Küchenartikel undKanister an Menschen, die in Schulen untergekommenwaren. Vertriebene, die in Flüchtlingslagern Unterkunftgefunden hatten, wurden zusätzlich mit Hilfe vonTüchern, die über und zwischen die Zelte gespannt wurden, vor der glühenden Sonne geschützt.

Nur Soldaten oder Vieh„Arippu war seit Jahren verlassen, wie die meisten Ortehier. Die einzigen Lebenszeichen kamen von den Solda-ten oder vom Vieh, das von den fliehenden Dorfbewoh-nern zurückgelassen wurde“, sagt der 40-Jährige Pathma-nathan Sivananthan. „Ichdenke, dass jetzt Zeit ist,nach Hause zu gehen.“Mitte Mai endete der ver-heerende Bürgerkrieg inSri Lanka, und am 9. Junibrachten UNHCR-Helferdie erste Gruppe von ins-gesamt 1.700 Vertriebe-nen in den kleinen Küs-tenort zurück. Währendder heftigen Kämpfe inder Endphase des Kon-flikts flohen etwa 300.000 Menschen und mussten in 40verschiedenen Flüchtlingslagern untergebracht werden.Das Nothilfe-Team von UNHCR war schnell vor Ort underrichtete rund 8.800 Notunterkünfte und 14.000 Zelte.Darüber hinaus verteilten die Helfer 66.000 Bettdecken,73.000 Plastikmatten, 31.000 Küchensets, zehntausendeHygieneartikel und Tonnen von Kleidung.

In Deutschland besteht die rechtliche Möglichkeit, einVerfahren gegen Zahlung einer Geldauflage einzustellen.Richter und Staatsanwälte entscheiden frei, wem dasBußgeld zugute kommt: einer gemeinnützige Organisa-tion wie der UNO-Flüchtlingshilfe oder der Staatskasse.

Aber auch Strafverteidiger, Schöffen oder die Angeklag-ten selbst können eine Organisation vorschlagen, der dasGeld zugewiesen werden soll.

Sind Sie Richter, Staatsanwalt oder im Justizbereichtätig? Haben Sie eventuell Freunde und Bekannte in die-sem Bereich? Dann bitten wir Sie um Ihre Hilfe!

Durch Zuweisungen unterstützen Sie unsere Arbeitweltweit. Bußgelder helfen, Flüchtlingen ein Dachüber dem Kopf zu verschaffen, sie mit den nötigstenNahrungsmitteln zu versorgen und ihnen Schritt fürSchritt den Weg in ein eigenständiges Leben zuebnen. Auch deutschlandweit können Sie so zahlrei-che Flüchtlingsprojekte nachhaltig fördern.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Zuwei-sung! Oder empfehlen Sie uns weiter. Vorbereitetes Mate-rial wie Adressetiketten und Überweisungsträger könnenSie auf unserer Homepage bestellen. Dort finden Sieauch umfassende Informationen zum Thema.

www.uno-fluechtlingshilfe.de/geldauflagen

Unsere Hilfe für Flüchtlinge in Pakistan und Sri Lanka Flüchtlingen helfen – mit Geldauflagen und Bußgeldern

Pakistan: Sobald Frieden eingekehrt ist, wollen Vater und Sohn in ihr Dorf imumkämpften Swat Valley zurückkehren. © UNHCR/H.Caux

Sri Lanka: In einem Vertriebenenlagernahe der Stadt Trincomalee hat dieseFamilie Obdach und Sicherheit gefun-den. © UNHCR/I.Colijn

Ihre Ansprechpartnerin: Katja Hantel, 0228 - [email protected]

Bußgeld-SonderkontoKonto-Nr. 2 582 666Commerzbank AG BonnBLZ 380 400 07

Im Frühjahr brachen im Nordwesten Pakistans zwischenTaliban-Milizen und Regierungstruppen heftige Kämpfeaus, und in Sri Lanka eskalierte die Gewalt zwischen derArmee und den Rebellen der „Befreiungstiger von TamilEelam“. Hunderttausende Menschen wurden zur Fluchtgezwungen. Die UNO-Flüchtlingshilfe rief sofort zu Spen-den auf und unterstützte die Nothilfe-Einsätze seines Part-ners UNHCR. Mit 150.000 Euro halfen wir den Vertriebe-nen in Pakistan, und 85.000 Euro gingen nach Sri Lanka.

Die Antwort ist nie genugFlüchtlingskommissar António Guterres zeigte sich überdas Ausmaß und die Geschwindigkeit erschüttert, mit dersich die Vertreibungen ausbreiteten. Bei seinem Pakistan-Besuch wies er auf die immense Herausforderung für dieHelfer hin: „Es ist, als wenn man etwas fangen will, dasimmer schneller ist - denn die Zahl der Menschen, diejeden Tag unterwegs ist, ist so groß. Die Antwort daraufist nie genug.“

Gerne informieren wir Sie auch persönlich. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Kurzer Prozess

Im Namen der Flüchtlinge danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung!

Justizpalast München

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Hunderttausende auf der FluchtHilfsflüge aus DubaiBereits Mitte Mai überschritt die Vertriebenenzahl dieZwei-Millionen-Grenze. Von Dubai aus startete UNHCReine Luftbrücke und brachte Hilfsgüter nach Pakistan.Gemeinsam mit seinen lokalen Partnern verteilte dasNothilfe-Team Decken, Plastikmatten, Küchenartikel undKanister an Menschen, die in Schulen untergekommenwaren. Vertriebene, die in Flüchtlingslagern Unterkunftgefunden hatten, wurden zusätzlich mit Hilfe vonTüchern, die über und zwischen die Zelte gespannt wurden, vor der glühenden Sonne geschützt.

Nur Soldaten oder Vieh„Arippu war seit Jahren verlassen, wie die meisten Ortehier. Die einzigen Lebenszeichen kamen von den Solda-ten oder vom Vieh, das von den fliehenden Dorfbewoh-nern zurückgelassen wurde“, sagt der 40-Jährige Pathma-nathan Sivananthan. „Ichdenke, dass jetzt Zeit ist,nach Hause zu gehen.“Mitte Mai endete der ver-heerende Bürgerkrieg inSri Lanka, und am 9. Junibrachten UNHCR-Helferdie erste Gruppe von ins-gesamt 1.700 Vertriebe-nen in den kleinen Küs-tenort zurück. Währendder heftigen Kämpfe inder Endphase des Kon-flikts flohen etwa 300.000 Menschen und mussten in 40verschiedenen Flüchtlingslagern untergebracht werden.Das Nothilfe-Team von UNHCR war schnell vor Ort underrichtete rund 8.800 Notunterkünfte und 14.000 Zelte.Darüber hinaus verteilten die Helfer 66.000 Bettdecken,73.000 Plastikmatten, 31.000 Küchensets, zehntausendeHygieneartikel und Tonnen von Kleidung.

In Deutschland besteht die rechtliche Möglichkeit, einVerfahren gegen Zahlung einer Geldauflage einzustellen.Richter und Staatsanwälte entscheiden frei, wem dasBußgeld zugute kommt: einer gemeinnützige Organisa-tion wie der UNO-Flüchtlingshilfe oder der Staatskasse.

Aber auch Strafverteidiger, Schöffen oder die Angeklag-ten selbst können eine Organisation vorschlagen, der dasGeld zugewiesen werden soll.

Sind Sie Richter, Staatsanwalt oder im Justizbereichtätig? Haben Sie eventuell Freunde und Bekannte in die-sem Bereich? Dann bitten wir Sie um Ihre Hilfe!

Durch Zuweisungen unterstützen Sie unsere Arbeitweltweit. Bußgelder helfen, Flüchtlingen ein Dachüber dem Kopf zu verschaffen, sie mit den nötigstenNahrungsmitteln zu versorgen und ihnen Schritt fürSchritt den Weg in ein eigenständiges Leben zuebnen. Auch deutschlandweit können Sie so zahlrei-che Flüchtlingsprojekte nachhaltig fördern.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit durch Ihre Zuwei-sung! Oder empfehlen Sie uns weiter. Vorbereitetes Mate-rial wie Adressetiketten und Überweisungsträger könnenSie auf unserer Homepage bestellen. Dort finden Sieauch umfassende Informationen zum Thema.

www.uno-fluechtlingshilfe.de/geldauflagen

Unsere Hilfe für Flüchtlinge in Pakistan und Sri Lanka Flüchtlingen helfen – mit Geldauflagen und Bußgeldern

Pakistan: Sobald Frieden eingekehrt ist, wollen Vater und Sohn in ihr Dorf imumkämpften Swat Valley zurückkehren. © UNHCR/H.Caux

Sri Lanka: In einem Vertriebenenlagernahe der Stadt Trincomalee hat dieseFamilie Obdach und Sicherheit gefun-den. © UNHCR/I.Colijn

Ihre Ansprechpartnerin: Katja Hantel, 0228 - [email protected]

Bußgeld-SonderkontoKonto-Nr. 2 582 666Commerzbank AG BonnBLZ 380 400 07

Im Frühjahr brachen im Nordwesten Pakistans zwischenTaliban-Milizen und Regierungstruppen heftige Kämpfeaus, und in Sri Lanka eskalierte die Gewalt zwischen derArmee und den Rebellen der „Befreiungstiger von TamilEelam“. Hunderttausende Menschen wurden zur Fluchtgezwungen. Die UNO-Flüchtlingshilfe rief sofort zu Spen-den auf und unterstützte die Nothilfe-Einsätze seines Part-ners UNHCR. Mit 150.000 Euro halfen wir den Vertriebe-nen in Pakistan, und 85.000 Euro gingen nach Sri Lanka.

Die Antwort ist nie genugFlüchtlingskommissar António Guterres zeigte sich überdas Ausmaß und die Geschwindigkeit erschüttert, mit dersich die Vertreibungen ausbreiteten. Bei seinem Pakistan-Besuch wies er auf die immense Herausforderung für dieHelfer hin: „Es ist, als wenn man etwas fangen will, dasimmer schneller ist - denn die Zahl der Menschen, diejeden Tag unterwegs ist, ist so groß. Die Antwort daraufist nie genug.“

Gerne informieren wir Sie auch persönlich. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Kurzer Prozess

Im Namen der Flüchtlinge danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung!

Justizpalast München

21x21 aktuell August 09_rz_ak2.qxd 25.08.2009 16:46 Uhr Seite 6

kurz notiert

ImpressumHerausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.Wilhelmstraße 42 – 53111 BonnTel. 0228/62 98 6-0 – Fax 0228/62 98 [email protected] www.uno-fluechtlingshilfe.de

Schon seit vielen Jahren fördert dieUNO-Flüchtlingshilfe die hervorragen-den Bildungsprojekte des „Afghanis-tan-Schulen e.V.“, der sich seit 1984um die Schulbildung afghanischerFlüchtlingskinder kümmert. Wir gratu-lieren herzlich zu einem Vierteljahr-hundert engagierter Flüchtlingsarbeit!

„Afghanistan-Schulen“ werden 25 Jahre alt

Europalauf für saharauischeFlüchtlinge

Regionalstelle Nord: Dr. Reinhold FriedlTel./Fax 0441/88 52 [email protected]

Redaktion: Dietmar KappeDruck: agence GmbH, Köln

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aktuell Nr. 48 - Ausgabe 3, 2009

Start-Pakete für RückkehrerAsyl: Griechenland unter DruckMit Bußgeldern Flüchtlingen helfen

Vor über zehn Jahren musste Simon mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg im Südsudan fliehen. Mit Tochter Charity freut er sichjetzt über die bevorstehende Rückkehr aus Uganda. ©UNHCR

Die „Afghanistan-Schulen“ ermöglichen Flüchtlings-kindern die Schulbildung auch im pakistanischen Exil.© UNHCR

Von der Sahara in den Schwarzwald - bald werdenauch die Läufer in Dobel für die Saharauis schwitzen.© UNO-Flüchtlingshilfe/D.Kappe

Tolles Ergebnis für Benefizlauf

Ganz im Zeichen der UNO-Flücht-lingshilfe steht der „1. Dobler Euro-palauf“. Am 12. September können imSchwarzwälder Kurort Dobel Streckenüber 14 und 21 Kilometer gelaufenoder gewandert werden. Ein Teil derEinnahmen aus Startgebühren undspannendem Rahmenprogramm (z.B.Bungee-Jumping) fließen in Hilfspro-jekte für Westsahara-Flüchtlinge.

Laufen und helfen Sie mit! Die Über-nachtung in Dobel ist kostenlos!Anmeldung und Infos unterwww.europalauf-dobel.de

Imposante 1751,55 Euro kamenbeim Benefizlauf der Klassen 4c und4d der Grundschule Genslerstaße/Zweigstelle Ballerstaedtweg für saha-rauische Flüchtlingskinder zusam-men. Das tolle Engagement der Schul-kinder begeisterte auch Jamal Zakari(Bild rechts), Vertreter der Saharauisin Deutschland, und Dr. ReinholdFriedl (Mitte), Leiter der Regionalstel-le Nord der UNO-Flüchtlingshilfe, diezur Scheckübergabe nach Barmbekgekommen sind.

© Schule Genslerstr./Zweigestelle Ballerstaedtweg

Lese-Tipp: „Ferien in Frieden“

Saharauische Kinder lernen Arabisch und Spanisch.Tausende besuchen jährlich Spanien, um der Wüsten-hitze zu entkommen. © UNO-Flüchtlingshilfe/D.Kappe

Judit Smajdlis Feldforschung bei densaharauischen Flüchtlingen wurdeunter dem Titel „Ferien in Frieden“veröffentlicht - eine hervorragendewissenschaftliche Arbeit mit vielenBildern und Einblicken ins Leben desWüstenvolks. Zentrales Thema ist derAufenthalt saharauischer Kinder in

UNO-Flüchtlingshilfe goesWeb 2.0Werden Sie Fan der UNO-Flüchtlings-hilfe oder folgen Sie unseren Tweets.Den Link zur UNO-Flüchtlingshilfe aufFacebook, Twitter und YouTube fin-den Sie auf unserer Internetseitewww.uno-fluechtlingshilfe.de.

Spanien und ihre Erfahrungen mit derwestlichen Kultur.

„Ferien in Frieden“ (eBuch, auf CD)kostet 9 EUR. Bestellung:[email protected]

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