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3. ICH FÜHLE: Taktile Wahrnehmung – Berührung, Druck, Schmerz, Temperatur Unser größtes Sinnesorgan ist die Haut, ein Erwachsener hat bis zu 2 Quadrat- meter davon. Sie schützt uns, wächst mit uns und kann sogar unsere Körper- temperatur regulieren. Über viele tausend Sinneszellen (die auch Rezeptoren genannt werden) spüren wir Berührungen, Druck und Vibrationen, empfinden Schmerz oder Temperatur. Berührungen sind besonders wichtig. Schon im Mut- terleib kann sich das Baby selbst spüren, wenn es zum Beispiel am Daumen nuckelt. Hautkontakt zwischen Mutter und Kind wirkt beruhigend. Bei Frühge- borenen wird das sogenannte Känguruhen angewandt: Das Baby wird aus dem Brutkasten herausgenommen und auf den nackten Oberkörper von Mutter oder Vater gelegt. In Studien wurde bewiesen, dass sich Frühgeborene, bei denen die Känguruh-Methode angewandt wurde, körperlich und geistig schneller ent- wickelten als andere Frühchen. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Babymassa- ge, bei der sich Kinder sichtlich entspannen können. Positive Berührungen sind auch im weiteren Verlauf unseres Lebens entscheidend für unsere emotionale Entwicklung. Andererseits empfinden wir Körperkontakt mit unbekannten Per- sonen als unangenehm. Der Tastsinn des Menschen wird als taktile Wahrnehmung bezeichnet. Sie kann auf zwei Arten beeinträchtigt sein, nämlich verstärkt oder vermindert. Kinder mit einer zu starken taktilen Wahrnehmung vermeiden es, sich mit bestimmten Reizen auseinanderzusetzen: sie lassen sich nicht gerne berühren, finden Knete, Kleber, Fingerfarben eklig und wollen nicht damit arbeiten, oder nicht barfuß laufen. Andere Kinder sind von einer zu schwachen taktilen Wahrnehmung be- troffen. Sie können Berührungen nicht gut einordnen, wissen nicht, wo sie ge- nau berührt werden. Diese Reize sind ihnen unangenehm. Auch beim Ertasten und Unterscheiden von Gegenständen können Schwierigkeiten entstehen. Man- che Kinder mit einer verminderten taktilen Wahrnehmung suchen dagegen über- mäßig nach Reizen und Berührungen. Sie essen gerne mit den Fingern, fassen alles an, haben ständig schmutzige, klebrige Finger und stören sich nicht daran. Sie gelten als wild und ungestüm. Das sind nur einige Beispiele, die einzeln oder kombiniert auftreten können und das alltägliche Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen können. Eine verminderte oder verstärkte taktile Wahrnehmung beeinflusst das Verhalten. Sie kann sich aber auch auf die feinmotorischen Fä- higkeiten auswirken, zum Beispiel bei der Kraftdosierung und der Stifthaltung. Zwei kleine Experimente verbildlichen Ihnen, wie sehr wir auf unsere taktile Wahrnehmung angewiesen sind. Vielleicht können Sie sich damit ein wenig in die Lage eines taktil wahrnehmungsgestörten Kindes versetzen. ICHFÜHLE:TaktileWahrnehmung:Berührung,Druck,Schmerz,Temperatur 15

3. ICH FÜHLE: Taktile Wahrnehmung – Berührung, … · auf zwei Arten beeinträchtigt sein, nämlich verstärkt oder vermindert. ... higkeiten auswirken, zum Beispiel bei der Kraftdosierung

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Page 1: 3. ICH FÜHLE: Taktile Wahrnehmung – Berührung, … · auf zwei Arten beeinträchtigt sein, nämlich verstärkt oder vermindert. ... higkeiten auswirken, zum Beispiel bei der Kraftdosierung

3. ICH FÜHLE: Taktile Wahrnehmung – Berührung, Druck, Schmerz, Temperatur

Unser größtes Sinnesorgan ist die Haut, ein Erwachsener hat bis zu 2 Quadrat-meter davon. Sie schützt uns, wächst mit uns und kann sogar unsere Körper-temperatur regulieren. Über viele tausend Sinneszellen (die auch Rezeptoren genannt werden) spüren wir Berührungen, Druck und Vibrationen, empfinden Schmerz oder Temperatur. Berührungen sind besonders wichtig. Schon im Mut-terleib kann sich das Baby selbst spüren, wenn es zum Beispiel am Daumen nuckelt. Hautkontakt zwischen Mutter und Kind wirkt beruhigend. Bei Frühge-borenen wird das sogenannte Känguruhen angewandt: Das Baby wird aus dem Brutkasten herausgenommen und auf den nackten Oberkörper von Mutter oder Vater gelegt. In Studien wurde bewiesen, dass sich Frühgeborene, bei denen die Känguruh-Methode angewandt wurde, körperlich und geistig schneller ent-wickelten als andere Frühchen. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Babymassa-ge, bei der sich Kinder sichtlich entspannen können. Positive Berührungen sind auch im weiteren Verlauf unseres Lebens entscheidend für unsere emotionale Entwicklung. Andererseits empfinden wir Körperkontakt mit unbekannten Per-sonen als unangenehm.

Der Tastsinn des Menschen wird als taktile Wahrnehmung bezeichnet. Sie kann auf zwei Arten beeinträchtigt sein, nämlich verstärkt oder vermindert. Kinder mit einer zu starken taktilen Wahrnehmung vermeiden es, sich mit bestimmten Reizen auseinanderzusetzen: sie lassen sich nicht gerne berühren, finden Knete, Kleber, Fingerfarben eklig und wollen nicht damit arbeiten, oder nicht barfuß laufen. Andere Kinder sind von einer zu schwachen taktilen Wahrnehmung be-troffen. Sie können Berührungen nicht gut einordnen, wissen nicht, wo sie ge-nau berührt werden. Diese Reize sind ihnen unangenehm. Auch beim Ertasten und Unterscheiden von Gegenständen können Schwierigkeiten entstehen. Man-che Kinder mit einer verminderten taktilen Wahrnehmung suchen dagegen über-mäßig nach Reizen und Berührungen. Sie essen gerne mit den Fingern, fassen alles an, haben ständig schmutzige, klebrige Finger und stören sich nicht daran. Sie gelten als wild und ungestüm. Das sind nur einige Beispiele, die einzeln oder kombiniert auftreten können und das alltägliche Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen können. Eine verminderte oder verstärkte taktile Wahrnehmung beeinflusst das Verhalten. Sie kann sich aber auch auf die feinmotorischen Fä-higkeiten auswirken, zum Beispiel bei der Kraftdosierung und der Stifthaltung.

Zwei kleine Experimente verbildlichen Ihnen, wie sehr wir auf unsere taktile Wahrnehmung angewiesen sind. Vielleicht können Sie sich damit ein wenig in die Lage eines taktil wahrnehmungsgestörten Kindes versetzen.

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Material:

Sie benötigen dazu zwei ähnliche Blei- oder Buntstifte und ein bisschen Klebe-band

Legen Sie die beiden Stifte nebeneinander, so dass die Spitzen gleichauf liegen. Befestigen Sie sie nun mit einem Streifen Klebeband aneinander. Die Stifte soll-ten nicht ganz stumpf, aber auch nicht frisch gespitzt sein, damit man sich nicht an ihnen verletzen kann. Berühren Sie nun mit den beiden Spitzen ihre Finger-spitzen (Fingerkuppen). Sie spüren deutlich zwei Druckpunkte. Wiederholen Sie das in Ihrer Handfläche: die Punkte werden diffuser, es wird Ihnen schwer fallen, beide Punkte einzeln wahrzunehmen. An anderen Körperstellen werden Sie so-gar nur einen einzigen Druckpunkt spüren. Nur die Lippen und die Zungenspitze sind so sensibel wie unsere Fingerspitzen. Können Sie sich vorstellen, das Ih-nen unser sprichwörtliches Fingerspitzengefühl fehlt? Wie würden Sie schreiben oder Lego bauen?

Für den zweiten Teil des Experiments brauchen Sie eine Schüssel mit Eiswürfeln und ein bisschen Wasser darin. Halten Sie ihre rechte Hand für ein bis zwei Mi-nuten in das Eiswasser. Nehmen Sie sie heraus und trocknen Sie sich ab. Nun führen Sie ihre täglichen Arbeiten aus. Befüllen Sie die Geschirrspülmaschine, schreiben Sie am PC. Achten Sie dabei, wie unterschiedlich Sie Berührungen an ihren beiden Händen wahrnehmen. Erst wenn die kalte Hand aufgewärmt ist, sind die Empfindungen wieder gleich. Stellen Sie sich vor, ein Kind spürt seine Umgebung nur so, wie Sie mit dem Handschuh spüren, obwohl die Wirklichkeit viel intensiver ist. Oder andersherum: ein Kind spürt alles viel deutlicher und dadurch unangenehmer.

Bestimmt ist Ihnen schon einmal ein Arm oder ein Bein „eingeschlafen“. Wenn das passiert, ist unser Tastsinn deutlich eingeschränkt. Versuchen Sie doch das nächste Mal mit „eingeschlafener“ Hand etwas zu schreiben. Es wird Sie viel Mühe kosten und trotzdem werden Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Mit der gleichen Frustration wird ein Kind mit einer gestörten taktilen Wahrneh-mung täglich konfrontiert.

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Tastkimspiel mit Buchstabenkärtchen

Am besten eignen sich kleine Kärtchen von ca. 4 × 4, bis 5 × 5 cm Größe. Mit Al-leskleber wird ein Großbuchstabe geschrieben, der dann mit Wolle oder Schnur nachgelegt wird. Man kann verschiedene Wolle oder Schnur nehmen, ein Buch-stabe sollte zweimal in der gleichen Form vorliegen. Ist die Schnur oder Wolle sehr widerspenstig und bleibt nicht im der gewünschten Form liegen, beschwe-ren Sie den frisch geklebten Buchstaben jeweils für eine oder zwei Minuten. Wenn die erste Schicht Kleber getrocknet ist, sollten Sie eine zweite auftragen, damit die Buchstaben Berührungen standhalten. Es ist nicht notwendig jeden Buchstaben aus dem Alphabet zu fertigen, aber 10 bis 15 verschiedene Buchsta-ben sollten es sein.

Zum Spielen werden die Kärtchen sortiert: jeweils ein Buchstabe wird in das Säckchen gegeben, die anderen verdeckt auf dem Tisch ausgelegt. Der erste Spieler dreht ein Kärtchen um und sieht sich den Buchstaben an. Dann darf er

Material: kleine Kärtchen, (kann man selbst aus Karton ausschneiden), Klebstoff, Wolle, Schere, ein kleines Stoffsäckchen

Alter: ab 6 Jahren

Zeitaufwand: 30 Minuten plus Trockenzeit, dann jeweils einige Minuten zum Spielen

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mit der Hand in das Säckchen fassen und, ohne hinzusehen, den passenden Buchstaben herausholen. Gelingt ihm das, darf er die beiden Kärtchen behalten und noch einmal spielen. Konnte der Spieler keine Übereinstimmung finden, ist der nächste Spieler an der Reihe. Eventuell ist es notwendig, die „Suchzeit“ zu begrenzen. Dafür kann man eine Sanduhr benutzen oder der wartende Spieler zählt langsam und leise bis 60 und ruft dann „Stopp!“ Sind alle Kärtchen ver-teilt, ist das Spiel zu Ende. Wer die meisten Kartenpaare hat, gewinnt.

Variante�1:Dabei wird zunächst ein Kärtchen aus dem Sack gezogen und dann versucht, die passende Karte auf dem Tisch zu finden. Hier gelten die Regeln eines normalen Memospiels.

Variante�2:�TastmemoMan kann mit den Kärtchen auch ein normales Memo spielen, bei dem alle Kärt-chen offen auf dem Tisch ausgelegt werden. Die Mitspieler haben dabei die Au-gen verbunden. Dabei sollte ein sehender Spielleiter anwesend sein und even-tuell die suchenden Hände des Spielers führen.

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Leckere Teigzahlen

Mehl und Backpulver mischen und durch ein Sieb streichen, damit die Klümp-chen verschwinden. Die Mischung auf der Arbeitsplatte (oder in einer Teigschüs-sel) zu einem kleine Hügel formen und eine Mulde in die Mitte drücken. Ei, Salz, Vanillezucker und Zucker in die Mulde geben.Die Butter darauflegen und mit einem Messer so lange durchhacken, bis die Butter zerkleinert ist. Dann mit den Händen weiterkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist.Den Teig zu einer Kugelformen und jeweils kleine Portionen abnehmen. Eine kleine Menge zunächst zu einer Kugel und dann zu einer Schlange formen. Da-bei rollt man den Teig erst in kreisenden Bewegungen für die Kugel und dann auf und ab für die Schlange. Aus der Teigschlange Zahlen formen und auf ein mit Packpapier belegtes Backblech legen.

Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C (Umluft 160 °C) ca. 15 Minuten backen. Bit-te beachten Sie, dass die benötigte Backzeit in Ihrem Ofen abweichen kann und auch davon abhängig ist, wie dick bzw. groß die Zahlen geworden sind.

Guten Appetit!

Material: 300 g Mehl, 1 TL Backpulver, 1 Päckchen Vanillezucker, 125 g Zucker, 1 Ei, 1 Prise Salz, 125 g kalte Butter

Zeitaufwand: 30 Minuten

Alter: ab 2 Jahren

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Alufolienbild

Ein ca 40 cm langes Stück von einer Alufolienrolle abreißen und knüllen. Dann wird die Alufolie wieder glatt gestrichen und auf Zeitungspapier gelegt. Das Kind darf mit Fingerfarbe darauf malen. Bieten Sie auch glatte und nur leicht geknüll-te Alufolie an.

Durch das Knüllen der Alufolie entsteht eine stark strukturierte Oberfläche, die beim Malen mit den Fingern einen besonderen Reiz ausübt. Durch verschieden starkes Knüllen entstehen verschiedene Oberflächen. Wenn das Kind die Berüh-rung mit der Alufolie unangenehm empfindet, sollten Sie ihm zunächst das Ma-len auf normalem Papier anbieten.

Die bemalte Alufolie lässt man trocknen und kann sie auf ein Blatt Papier aufkle-ben. Das ergibt einen schönen Wandschmuck oder ein nettes Geschenk.

Praxistipp: Knüllt man Alufolie stark, ist es nicht einfach, sie zu glätten ohne dass Risse entstehen. Das ist nicht schlimm, allerdings sollte unbedingt auf ei-ner Unterlage (Zeitungspapier) gearbeitet werden.

Material: Alufolie, Fingerfarben, Zeitungspapier

Zeitaufwand: 15 Minuten

Alter: ab 2 Jahren

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Variante: Luftpolsterfolienbild:

Probieren Sie auch einmal aus, auf Luftpolsterfolie zu malen. Gerade auf der Seite mit den Luftbläschen eine interessante Erfahrung!

Material: Luftpolsterfolie, Fingerfarbe

Zeitaufwand: 5 Minuten

Alter: ab 2 Jahren

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Bunte Stäbe

Die Zweige sollten vor der Verarbeitung abgebürstet und gereinigt werden.50 bis 60 cm lange Streifen von Wolle in verschiedenen Farben abschneiden und um den Zweig wickeln. Dabei ist es einfacher, den Stock immer weiter zu drehen, als die Wolle um den Stock zu wickeln. Am Ende des Fadens mit einer neuen Farbe beginnen. Das Ende des ersten Wollfadens fest umwickeln, so dass kein Fadenanfang oder -ende mehr zu sehen ist und alles fest zusammen hält. Damit weitermachen bis ein großer Teil des Stocks umwickelt ist. Anstatt mit Wolle kann man den Zweig auch mit Krepppapier einwickeln. Eventuell muss das Ende der Wolle oder des Krepppapiers mit Klebeband befestigt werden.

Material: dünne Stöcke, Zweige oder Äste, Bürste, Wollreste in verschiedenen Farben oder buntes Krepppapier, Klebeband, Schere

Zeitaufwand: 20 Minuten

Alter: ab 5 Jahren

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Die Stöcke oder Zweige sehen dekorativ in einer Vase oder einem Blumentopf aus.

Schneidet man Stöcke von einem Haselstrauch, kann man auch Pfeile daraus basteln. Dafür wird ein Ende mit einem Schnitzmesser zugespitzt (Runden Sie die Spitze eventuell ab). Das andere Ende sollte eine kleine Einkerbung bekom-men. Wenn man die Pfeile wie oben beschrieben verziert, erkennt jeder Indianer seine eigenen Pfeile wieder.

Für einen Bogen braucht man einen ca. 150 cm langen Haselstock, der möglichst frisch und biegsam sein sollte. An den beiden Enden wird mit dem Taschenmes-ser eine Einkerbung geschnitzt. An einem Ende wird Haushaltsschnur festgekno-tet. Nun wird der Stock nach Belieben gebogen und die Schnur am anderen Ende so festgeknotet, dass der Bogen gespannt bleibt. Bevor die Kinder mit Pfeil und Bogen spielen dür-fen, sollte klargestellt werden, dass nicht auf Menschen und Tiere geschossen wird. Während des Spiels sollte unbedingt ein Erwachsener in der Nähe sein.

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Oobleck, das kleine grüne Mehlgespenst

In eine Plastikschüssel wird eine Tasse Speisestärke gegeben. Speisefarbe da-rauf tröpfeln. Dann wird langsam eine Tasse Wasser dazugegossen, eventuell mehr. Das Kind darf dann mit den Fingern alles vermischen. Die Masse kann geknetet und gedrückt werden. Lässt man die Mehlmischung ruhen, dann ver-flüssigt sie sich wieder.

Man kann den Oobleck ein bis zwei Tage in einer verschließbaren Dose aufbe-wahren und immer wieder damit spielen.

„Bei Oobleck handelt es sich um eine Nichtnewtonsche Flüssigkeit. Sie haben die ganz besondere Eigenschaft, dass ihre Viskosität veränderlich ist. Unter Vis-kosität versteht man, wie zäh eine Flüssigkeit ist. Das wiederum hängt davon ab, wie groß die zwischenmolekularen Kräften sind.“ (zitiert aus www.expermi-mentis.de, dort auch weitere physikalische Informationen)

Material: Maisstärke, Wasser, grüne Lebensmittelfarbe, eine Plastikschüssel

Zeitaufwand: 30 Minuten

Alter: ab 2 Jahren

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