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370 Der Vinschgau Der Vinschgau Vinschgau nennt sich das 75 km lange Etschtal zwischen dem Reschenpass und der Talstufe der Töll unweit von Meran. Nebentäler stoßen bis in ver- gletscherte Hochgebirge vor, so das Schnalstal, Fundort der Gletscher- mumie „Ötzi“. Nur im flachen Talboden gibt es größere Siedlungen wie Latsch, Schlanders und Mals, der Rest ist karges Bergbauernland. Der Vinschgau ist ein sehr kontrastreicher Gau: Auf den Schwemmkegeln der Bäche, die den Talgrund sehr unruhig gestalten, dominieren riesige Apfelplantagen (12 Mio. Apfelbäume gibt es im Vinschgau), an den steilen Talflanken hängen an oft schwindelerregenden Stellen alte Bergbauernhöfe. Über der intensiv genutzten Almregion thront auf der Südseite die stark vergletscherte Ortler-Gebirgsgruppe mit ihrem über drei Provinzen (Südtirol, Trentino und das lombardische Veltlin) ausgedehnten Nationalpark. Auf der Nordseite ragt nicht minder steil, aber nicht ganz so hoch die Hauptkette der Ötztaler Alpen mit weit nach Süden ausgreifen- den Kämmen wie dem Salurnkamm, der sich zwischen Schnalstal und Matscher Tal von der Weißkugel bis an die Steilhänge über dem eigentlichen Tal herunter- zieht. Das Klima ist äußerst trocken, es gibt kaum 500 mm Niederschlag, da die hohen Gebirgsgruppen zu beiden Seiten den Regen aus dem Nord- und Südwesten abhalten, während der Wind im Reschenpassgebiet wie durch ein Ventil verstärkt wird und zur Austrocknung beträgt. Das genügt nicht für die Landwirtschaft, sodass die Bauern des Tals, die früher auf Getreideanbau spezialisiert waren (heute unvorstellbar), auf die Idee kamen, das Wasser aus höheren Bereichen, wo mehr Niederschläge fallen, in Kanälen, die hier Waale genannt werden, zu den (früheren) Äckern und Wiesen zu leiten. Manche dieser Waale beginnen in hochalpinen Gebieten, wo sie Gletscherwasser einfangen, das ja während der sommerlichen Trockenperiode besonders reichlich fließt. Der Vinschgau galt früher als Armenhaus Tirols, wo kinderreiche Familien ums Überleben kämpfen mussten, von Jahr zu Jahr um die karge Ernte bangend. Früher Laatsch im Vinschgau, dahinter die verschneite Ortlergruppe Vinsch Der Vinschg

370 Der Vinschgau - michael-mueller-verlag.de · Der Vinschgau 371 Der Vinschgau ä Karte S. 372/373 und zwar vor allem im 19. Jh. schickte man von vielen Höfen einen Teil der bereits

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370 Der Vinschgau

Der Vinschgau Vinschgau nennt sich das 75 km lange Etschtal zwischen dem Reschenpass und der Talstufe der Töll unweit von Meran. Nebentäler stoßen bis in ver-gletscherte Hochgebirge vor, so das Schnalstal, Fundort der Gletscher-mumie „Ötzi“. Nur im flachen Talboden gibt es größere Siedlungen wie Latsch, Schlanders und Mals, der Rest ist karges Bergbauernland.

Der Vinschgau ist ein sehr kontrastreicher Gau: Auf den Schwemmkegeln der Bäche, die den Talgrund sehr unruhig gestalten, dominieren riesige Apfelplantagen (12 Mio. Apfelbäume gibt es im Vinschgau), an den steilen Talflanken hängen an oft schwindelerregenden Stellen alte Bergbauernhöfe. Über der intensiv genutzten Almregion thront auf der Südseite die stark vergletscherte Ortler-Gebirgsgruppe mit ihrem über drei Provinzen (Südtirol, Trentino und das lombardische Veltlin) ausgedehnten Nationalpark. Auf der Nordseite ragt nicht minder steil, aber nicht ganz so hoch die Hauptkette der Ötztaler Alpen mit weit nach Süden ausgreifen-den Kämmen wie dem Salurnkamm, der sich zwischen Schnalstal und Matscher Tal von der Weißkugel bis an die Steilhänge über dem eigentlichen Tal herunter-zieht. Das Klima ist äußerst trocken, es gibt kaum 500 mm Niederschlag, da die hohen Gebirgsgruppen zu beiden Seiten den Regen aus dem Nord- und Südwesten abhalten, während der Wind im Reschenpassgebiet wie durch ein Ventil verstärkt wird und zur Austrocknung beträgt. Das genügt nicht für die Landwirtschaft, sodass die Bauern des Tals, die früher auf Getreideanbau spezialisiert waren (heute unvorstellbar), auf die Idee kamen, das Wasser aus höheren Bereichen, wo mehr Niederschläge fallen, in Kanälen, die hier Waale genannt werden, zu den (früheren) Äckern und Wiesen zu leiten. Manche dieser Waale beginnen in hochalpinen Gebieten, wo sie Gletscherwasser einfangen, das ja während der sommerlichen Trockenperiode besonders reichlich fließt.

Der Vinschgau galt früher als Armenhaus Tirols, wo kinderreiche Familien ums Überleben kämpfen mussten, von Jahr zu Jahr um die karge Ernte bangend. Früher

Laatsch im Vinschgau, dahinter die verschneite Ortlergruppe

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Der Vinschgau 371

Der Vinschgau

Karte S. 372/373

und zwar vor allem im 19. Jh. schickte man von vielen Höfen einen Teil der bereits arbeitsfähigen Kinder – also ab 6 Jahren – im Sommer zu den reichen Bauern in Bayern und Württemberg, wo sie für ihre Hilfsdienste Kost und Quartier und viel-leicht einen sehr kargen Lohn erhielten. Nach ihrem meist im alemannischen Teil Süddeutschlands angesiedelten Ziel nannte man sie „Schwabenkinder“.

Die historische Verkehrsachse vom Inn bei Landeck über den Reschenpass nach Bozen wurde spätestens durch die römische Heeresstraße Via Claudia Augusta zur befahrbaren Straßenverbindung. Der römische Meilenstein von Rabland, 1552 ge-funden, ist einer von vielen, die einmal aufgestellt waren. Von den sonstigen Ein-richtungen wie Pferdewechselstationen und Schenken sowie wahrscheinlich einem Passtempel auf dem ReschenS hat sich nichts erhalten. 2000 Jahre später ist der Straßenverkehr immer noch dominant, aber auch der Bahnverkehr macht wieder von sich reden: Die 2005 wieder eröffnete Vinschgerbahn von Meran nach Mals leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der stark genutzten Vinschgauer Staatsstraße. Leider sind die Züge während der Urlaubszeit völlig überfüllt, und das obwohl die Fahrräder mittlerweile auf der Straße befördert werden. An die schicken modernen Garnituren kann man nämlich keinen Radcontainer anhängen, geschweige denn eine zweite Garnitur, dafür sind die neuen Bahnsteige nicht konzipiert. Doch weiterhin wird ungehemmt für die Radtour in den Vinschgau unter Nutzung der Vinschgerbahn geworben.

Wie in den Dolomiten war auch der obere Vinschgau lange Zeit ein Rückzugs-gebiet des Rätoromanischen, wie es heute noch im benachbarten Münstertal in Graubünden gesprochen wird. Die Nachfolger der Alpenromanen sprachen noch bis ins 17. Jh. im Vinschgau das Romanische, inzwischen ist es gänzlich verschwun-den. Typische Ortsnamen wie jene auf „-tsch“, also Latsch und Laatsch, Matsch und Tartsch, weisen heute noch auf die rätoromanische Bevölkerung hin. Und sie ist ja nicht verschwunden: Vielleicht fallen Ihnen ja auch die schwarzen Haare und die typischen Gesichter der Menschen im oberen Vinschgau auf.

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Der Vinschgau

372 Der Vinschgau Information Der unterste Vinschgau zwischen der Töll und dem Schnalstal gehört zum Tourismusverband Meraner Land, von Kastelbell bis zum Reschen ist dann der Tourismusverband Vinschgau zustän-dig. In diesem Kapitel wird mit Part-schins, Naturns und dem Schnalstal der unterste Vinschgau behandelt, die fol-genden Kapitel stellen den eigentlichen Vinschgau vor. Das Kapitel „Der untere Vinschgau“ ab S. 400 befasst sich mit dem Gebiet zwischen Kastelbell und Schlanders-Laas, das Kapitel „Der obere Vinschgau“ ab S. 427 mit den Gebieten bis zum Reschenpass, zum Stilfser Joch und zur Schweizer Grenze im Münstertal. Tourismusverband Meraner Land, Gam-penstr. 95, I-39012 Meran/Merano, ¢ 0473/200443, www.meranerland.com. Tourismusverband Ferienregion Vinsch-gau, I-39028 Schlanders/Silandro, Kapuziner-str. 10, ¢ 0473/620480, www.vinschgau.net.

Mein Tipp: Unter http://maps.vinschgau.net findet sich eine interaktive Karte, auf der unzählige Informationen zu Radtou-ren, Wanderungen, Klettern, Unterkünften, Gastronomie abgefragt werden können. Unterwegs im Vinschgau

Vinschgerbahn und Busse Die Bahn zwischen Meran und Mals, lange Zeit still-gelegt und praktisch aufgegeben, wurde im Jahr 2005 wieder in Betrieb genommen. Während das Land Südtirol für Einrichtun-gen wie Wartesäle, Fahrkartenautomaten und Toiletten etc. zuständig ist, tragen die Gemeinden die restliche Gestaltung der Bahnhöfe. Derzeit fährt die Bahn im Som-mer im Stundentakt, eine Direktverbindung Bozen – Mals besteht alle zwei Stunden. Das Busnetz ist nicht ganz an den Bahn-fahrplan angepasst, die parallele Erschlie-ßung des Vinschgaus durch Bus und Bahn wird auf jeden Fall erhalten bleiben. Aller-dings wird die Bahn allmählich zum Opfer ihrer eigenen Beliebtheit: Über 2 Mio. Men-schen nutzen sie jährlich. Ende 2014 be-schloss die Südtiroler Landesregierung da-her die Elektrifizierung – ein Großvorhaben, das mit Umbaumaßnahmen an Bahnhöfen

(Verlängerung aller Bahnsteige) und der Veränderung kleinerer Streckenabschnitte einhergeht und bis ins Jahr 2020 abge-schlossen sein soll. Näheres unter www.vinschgauerbahn.it. Fahrradkarte/Entwerten Zum Transport von Fahrrad/MTB wird ein eigenes Ticket benötigt (am Automaten). Im Gegensatz zum sonst in Italien üblichen Vorgehen wird die Fahrkarte im Zug entwertet.

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HaiderseeHaidersee

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StilfsStilfs

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St. ValentinSt. Valentin

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St. Gertraud

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Pfelders

Kortsch

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St. Walburg

BurgeisBurgeis

ReschenReschen

SchleisSchleis

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MarienbergMarienberg

PlaneilPlaneil

LaatschLaatschTartschTartsch

SpondinigSpondinig

GomagoiGomagoi

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Aschbach

PlawennPlawenn

AlsackAlsack

UltenUlten

AllitzEyrsVetzan

AgumsAgums

St. Martinim Kofel

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SchlinigSchlinig

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VorderkaserThannai

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St. VeitSt. Veit GangleggGanglegg

ZufallspitzeZu375737

MonteMonteConfinaleConfinale

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Hochwilde3480

Weißkugel3738

Schalfkogel3537

Kreuzspitze3455

Firmisanschneid3490

HintereHintereisspitze3485

Granatenkogel3304

GroßerRamolkogel3549

Hohe Mut2659

Fluchtkogel3497

NaudererNaudererHennesiglspitzeHennesiglspitze

30423042

Gampleskogel3399

Hasenöhrl3257

Hochwart2627

ElferspitzeElferspitze29262926

Furkel-Spitze3004Furkel-Spitze3004

HintereEggenspitze

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HintererSeelenkogl3469

Ilmenspitz2656KönigsspitzeKönigsspitze

38513851

Veneziaspitze3386

Litznerspitze3206

Mastaun3200

OrtlerOrtler39053905

Roteck3337

Saldurnspitze3433

Similaun3602

Vertainspitze3544

Weißseespitze3532

Zufrittspitze3439

WatlesWatles25572557

TschenglserTHochwandH33753

Hoher Angelus3521

Orgel - LaaserSpitz3305

NaturnserHochwart2608

Hoher Dieb2730

Muttergrub2736

Karlesspitze3462

Wildes Mannle3023

ÄußereBärenbartkogel

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Cima di Reit3049Cima di Reit3049

Hochalt3203

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VordereRötspitze3031

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Vigiljoch1743

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ReschenpassReschenpass15081508

Stilfser Joch2758Stilfser Joch2758

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Tisenjoch3208

PartschinserWasserfall

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Gampenjoch1518

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er Vinschgau Karte S. 372/373

Fahrradtransport auf der Vinschgerbahn: Von fast allen Punkten des Vinschger Rad-wegs (s. u.) ist die Bahnlinie durch den Vinschgau auf kurzen Wegen zu erreichen. Die Bike-Mobilcard ( S. 48) erlaubt alles was die Mobilcard bietet sowie an einem Tag ein Leihrad (erhältlich an Bahnhöfen, bei SüdtirolRad und PapinSport). Die Züge nehmen maximal 15 Fahrräder mit, Enge und Abweisung sind da leider vorprogram-

miert, zumal es keine platzsparende Rad-aufhängung gibt (wie sonst in Italien), son-dern die Räder einfach an die Sitze gestellt werden (wenn die denn frei sind). Vormit-tags erfolgt der Radtransport mit Bus und speziellen Radanhängern (ohne Aufpreis zur Fahrradkarte à 4 €), in Schlanders oder am Endbahnhof in Mals steht dann schon der Radtransporter wenn man aussteigt!

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Haidersee

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St. MartinSt. Martinim Kofelim Kofel

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Cima diTrafoi3565

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SchalfkogelSchalfkogel35373537

KreuzspitzeKreuzspitze34553455

FirmisanschneidFirmisanschneid34903490

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GroßerRamolkogel3549

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SaldurnspitzeSaldurnspitze34333433

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VertainspitzeVertainspitze35443544

WeißseespitzeWeißseespitze35323532

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Hoher AngelusHoher Angelus35213521

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MuttergrubMuttergrub27362736

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TisenjochTisenjoch32083208

PartschinserPartschinserWasserfallWasserfall

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Gampenjoch1518

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St.Felix

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KortscherJöchl2648 GamseggGamsegg

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5 kmDer Vinschgau

Meran

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Meran

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Cles

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SöldenSölden

374 Der Vinschgau

Vinschgau Bikeshuttle bietet Fahrrad- und Personenrücktransport für diejenigen, die nicht die Bahn nutzen wollen und nicht ab-

geholt werden, Anmeldung unter der Hot-line ¢ 328/5624345, www.bikeshuttle.it.

Von Meran in den Vinschgau Die Talstufe der Töll zwischen Algund und Partschins trennt das Becken von Meran vom Vinschgau, der 200 m höher mit einem flachen Talabschnitt be-ginnt. Der erste größere Ort ist Partschins, das auf dem Schwemmkegel des Zielbachs liegt, der in der Texelgruppe entspringt.

Die Gemeinden Partschins, Plaus und Naturns bilden eine Art Übergangsbereich, der bis zur Mündung des Schnalstals reicht. Dieser Talbereich war immer stark nach Meran orientiert und ist auch heute in mancher Beziehung Einflussbereich von Meran, mit dem die an der sonnigen Seite des Tals liegenden Orte noch einige Klimacharakteristika teilen: In Naturns und Partschins ist es wesentlich milder als im Rest des Vinschgaus, die Temperaturgegensätze sind nicht so ausgeprägt, bis Naturns (und sogar weiter bis Kastelbell) zieht sich auch noch ein allmählich schmäler werdender Streifen von Weinreben an den sonnigen Hängen entlang.

Das Schnalstal, dieses längste der vom Zentralalpenkamm zur Etsch herabziehen-den Täler, ist eine Welt für sich, ein bis vor ein, zwei Generationen selbstgenüg-sames Tal mit grünen Wiesen und Bergbauernhöfen, langen Seitentälern mit Almen und im Hintergrund den Gletschern der Ötztaler Alpen. Die Übergänge nach Nordtirol sind hoch, aber sie werden seit Jahrtausenden begangen. Ötzi, die Mumie des ersten uns näher bekannten Schnalstalers, wurde am Tisenjoch (3210 m) gefunden. Jedes Jahr wechseln Schafherden mit ihren Hirten von Süd- nach Nordtirol und zurück über das wenig tiefer gelegene Niederjoch (3019 m). Heutzutage kann man sich ganz bequem in diese Höhen katapultieren lassen, die Grawandbahn von Kurzras im hintersten Schnalstal bringt Sie in ein paar Minuten auf 3200 m.

Verbindungen Pkw: Die Vinschgaustre-cke ist generell extrem überlastet und in der Saison sind abschnittsweise Staus zwi-schen Meran und Naturns eher die Regel als die Ausnahme. Bus/Bahn: Zum Bustransfer aus Deutsch-land und der Schweiz S. 43. Gute Verbin-dungen per Bus zwischen Meran und Mals sowie dem Reschenpass. Vinschgerbahn von Meran nach Mals im Stundentakt, Fahrradmitnahme (4 €), www.vinschgauerbahn.it.

Ein Gästebus verbindet tgl. (außer Sa) von Mitte März bis Allerheiligen Naturns und seine Ortsteile Kompatsch, Staben, Tab-land und Tschirland mit Partschins, auf dem Weg werden Plaus, Rabland und die Töll berührt. Ein weiterer Bus verbindet Partschins von Mai bis Allerheiligen mit dem Partschinser Wasserfall. Der Fahrplan ist in allen Informationen und in vielen Hotels und Pensionen erhältlich. Die Benutzung mit der Touristcard (beim Vermieter) ist kostenlos, doch ohne Gästepass auch kein Transport (außer Wasserfalllinie).

Der Vinschger Radweg Zwischen Meran und dem Reschenpass an der Grenze mit Nordtirol zieht sich nicht nur die italienische Staatsstraße 40, sondern auch der etwa 80 km lange Vinschger Radweg (auch wenn das eigentliche Vinschgau erst bei Partschins be-ginnt). Dieser Weg ist zwischen Meran und Glurns bzw. dem Bahnhof Mals leicht

Der Vinschg

Partschins 375

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zu fahren, ein ausgesprochener Familienradwanderweg. Nur zwischen Algund und Töll, Kastelbell und Latsch sowie zwischen Schlanders und Laas muss man, wenn man in Richtung Reschen unterwegs ist, steilere Passagen bewältigen. Ab Glurns, und besonders kurz vor Burgeis, wird es dann steiler, bis zum Reschenpass müssen ab Glurns auf 25 km immerhin mehr als 500 Höhenmeter bewältigt werden. Für den Radweg wurde keineswegs eine eigene Trasse eingerichtet, sondern er wurde über lange Strecken auf Güterwegen und gemeinsam mit dem Fußgängerweg ange-legt, weswegen besonders aufmerksames Fahren geboten ist. Dennoch – dass ein durchgehender Weg abseits der Staatsstraße ausgewiesen wurde, ist eine große Sache und man darf als Radfahrer dankbar dafür sein. Der Weg ist einheitlich be-schildert und dermaßen viel befahren, dass man keine Probleme haben dürfte, sich zu orientieren. Entlang des Radwegs gibt es eine Anzahl von Plätzen, an denen man sich verpflegen und ein Päuschen einlegen kann.

Radbar, gegenüber vom Eingang zum Schnalstal gelegene Jausenstation mit Kin-derspielplatz, Liegestühlen und kleinem Weiher, tgl. 10–19 Uhr, www.radbar.it. Radtreff Brugg am Fischteich, zwischen Kortsch und Laas, eine vollwertige Gaststät-te mit warmen Mittagsgerichten, Spielflä-che und Fischteich. Was wie ein steinerner Kamin ausschaut, gehörte zum Aquädukt

des Kortscher Etschwaals, das 1855 bei ei-ner schweren Überschwemmung zerstört wurde, tgl. 9–19 Uhr, www.radtreff-brugg.com. Self-Service-Stand vom Ortlerhof, etwa auf der Höhe von Kortsch findet sich ein Ki-osk, an dem man frischen Apfelsaft zapfen und Marmelade und Äpfel vom Ortlerhof kaufen kann, das Geld wirft man einfach in die Kasse.

Partschins Man kann davon ausgehen, dass Partschins in günstiger Sonnenlage auf dem Schwemmkegel des Zielbachs einen römischen Vorgänger hatte. Wa-rum hätten die Römer unten in der feuchten Aue siedeln sollen und nicht oben in der Sonne?

Die römische Heeresstraße Via Claudia Augusta, die unterhalb von Partschins durch den Vinschgau führte, hat sich in einem in Rabland gefundenen Meilenstein

Auf dem Vinschger Radweg

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verewigt. Allerdings werden Sie in Partschins sonst nichts f inden, was älter als hochmittelalterlich ist, denn der Zielbach hat alles Ältere mit seinen häuf igen Überschwemmungen zugedeckt. Wer zum Partschinser Wasserfall hinaufpilgert (auch der Gästebus bringt uns hin), kann dort selbst feststellen, welche Kraft und Wassermenge dieser Bach sogar bei normalem Wasserstand aufbringt.

Der Wasserfall ist natürlich die Nummer eins der Ausflugsziele ab Partschins, ganz knapp gefolgt vom Partschinser Waalweg. Wer höher hinauf will, hat auf dem Son-nenhang über dem Dorf eine gute Handvoll Jausenstationen und bewirtschaftete Berghütten zu entdecken, einige davon mit kleinen privaten, aber dem Gast zur Verfügung stehenden Kabinenbahnen ausgerüstet. Noch mehr bietet der Meraner Höhenweg, der die höheren Hütten verbindet. Und Bergsteiger lassen sich die Überschreitung der Texelgruppe nicht nehmen und die Besteigung der höchsten Gipfel wie Tschigat, Lodner und Hohe Weiße.

Basis-Infos Information Tourismusverein Partschins – Rabland – Töll, zentral nahe dem Kirch-platz in Partschins. Mo–Fr 9–12/13–18, Sa 10–12 Uhr, Ostern, Pfingsten und Hochsom-mer auch Sa 15–18 Uhr, Winter nur Mo–Fr 9–12 und 14–18 Uhr. I-39020 Partschins, Spaureggstr. 10, ¢ 0473/967157, www.partschins.com. Außenstelle in Rabland Mo–Fr 9–12/15–18, Sa 10–12/15–18 Uhr, Winter nur Mo–Fr 9–12 und 14–18 Uhr. ¢ 0473/967168. Verbindungen Zum Bustransfer aus Deutschland und der Schweiz S. 43. Pkw: Stichstraße von der Vinschgauer Straße. Bus: Die meisten Busse halten nur unten, 1 km vom Ortszentrum. Sammeltaxi (Gästebus): nach Naturns, Rabland und zum Partschinser Wasserfall, tgl. (außer Sa), Infos beim Tourismusverein, Einzelfahrt 7 €. Taxi: Lido ¢ 347/7504876. Baden/Schwimmen Freibad Partschins, Zehentstr., tgl. 10–20 Uhr. Einkaufen Traditionell geselchten Bau-ernspeck aus eigener Produktion bietet die Metzgerei Gamper, Kirchplatz 2 (auch in Rabland, Lahnstr. 7). Paragliding Die Texelflieger bieten Mo Tandemflüge am Giggelberg an, Treffpunkt Bergstation der Texelbahn. ¢ 335/8280880. Radfahren/Mountainbiken Verleih bei Etzi’s Bikeshop, Rabland, Peter-Anich-Str. 1, ¢ 0473/967697, www.etzisbikeshop.com.

Rafting Jeden Mittwoch Familienrafting auf der Etsch mit dem Acquaterra Adven-ture Club. Infos und Anmeldung beim Tou-rismusverein oder unter ¢ 0473/720042, www.acquaterra.it. Wandern/Bergsteigen/Klettern Pro-gramm geführter Wanderungen und Berg-touren beim Tourismusverein. Klettergarten Burgstallknott oberhalb der Talstation der Greiter Seilbahn, vom Park-platz 10 Min., ca. 25 südexponierte Routen bis 6b+, auch für Anfänger geeignet. Der neue Klettergarten Huafwond ist eher für erfahrene Kletterer, unterhalb der Bergsta-tion Texelbahn, 27 Routen bis 7b+. Außer-dem Klettertour am Partschinser Wasser-fall, geführte Tour oder Abseilen auf Anfra-ge beim Tourismusbüro. Wein Das Schlossweingut Stachlburg, Peter-Mitterhofer-Str. 2, bietet an jedem Do um 17 Uhr eine Kellereibesichtigung mit Wein-verkostung, 10 €. Der Schloss- und Gutsbe-sitzer Baron von Kripp führt selbst durch seinen Betrieb. Anmeldung im Tourismus-büro, ¢ 0473/968014, www.stachlburg.com. Veranstaltungen Partschins hat ein recht vielgestaltiges Kinderprogramm zu bieten: Bauernhofbesuch mit Würstelgrillen und Reiten auf einem Haflinger, Mini-Kletter-kurs, großes Kinderfest, Schlauchbootfahrt, Museumsbesuch mit Quiz, Pizzabacken und mehr – Infos beim Tourismusbüro. Kinderspielplätze am Festplatz Zehentstra-ße und im Sportzentrum Zielstraße.

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Übernachten Die meisten Betriebe in Partschins sind in der Zeit nach Allerheiligen bis zum Samstag vor der Karwoche geschlossen. Hauptsaison ist Ostern und der Zeitraum von der letzten Juliwoche bis Mitte Oktober. In Partschins ***S An der Stachelburg, gleich hinter der mittelalterlichen Stachel-burg steht das äußerlich alpine, innen ele-gante, sehr komfortable, kompetent und freundlich geführte Hotel gleichen Namens. Gut ausgestattete Zimmer und für die Kate-gorie bemerkenswert gute Einrichtungen wie Hallenbad mit Glaswand zum Garten, Liegewiese, Sauna, „Wanderclub“ mit ge-führten Wanderungen und kleine Biblio-thek. DZ/HP 142–236 €. Wasserfallweg 7, ¢ 0473/967310, www.hotel-stachelburg.com. ***S Sonne, gleich unterhalb der Kirche steht das Hotel, das sich nun nach Um- und Anbau „Alpin & Stylehotel die Sonne“ nennt. Schickes Interieur in gedeckten Far-ben im Neubau, die Zimmer im Haupthaus wirken dagegen fast banal. Sauna und Dampfbad mit Aussicht und der obligatori-sche Whirlpool auf dem Dach gehören na-türlich dazu. Gemütliche Atmosphäre im Restaurant im Gewölbesaal, eher puristisch in der neuen Tagesbar. Gute Küche. DZ/HP 128–230 €. Peter-Mitterhofer-Platz 8, ¢ 0473/967108, www.hotel-sonne.it. ** Schönaussicht, einfache Frühstückspen-sion im obersten Ortsteil mit schönem Aus-blick, große Liegewiese, verglaste Veranda, Frühstücksbuffet, zweckmäßige Zimmer, z. T. mit Balkon. DZ/FR 62–90 €. Wasserfallweg 18, ¢ 0473/967225, www.schoenaussicht.eu. *** Kronenwirt, großzügig geschnittene Fe-rienwohnungen mit Schlafzimmer, Wohn-raum und Küche getrennt, komplett ausge-stattet, modern und hell. Im Haus auch Sauna, Fitnessraum, Sonnenterrasse und das Restaurant Kronenwirts-Stub’n (im Kel-ler). Apt. für 2 Pers. 77–99 €. Stachelburg-weg 3, ¢ 0473/967112, www.kronenwirt.com. *** Landhaus Götsch, Ferienwohnungen mit gehobener Ausstattung, Freibad und Liege-wiese, in einem funktionalen, von Obst-gärten umgebenen Neubau oberhalb von Partschins. Apt. für 2 Pers. 62–67 €, auch mit FR oder HP möglich. Sonnenbergweg 52, ¢ 0473/968300, www.stiegenwirt.net. In Rabland **** Tyrol, Designhotel nennt sich das Haus nach Renovierung und Um-bau. Es gehört nun zu den Vitalpina-Hotels.

Hallen- und solarbeheiztes – als Landschaft gestaltetes – Freibad samt Whirlpool, Gar-tensauna und Liegewiese, schöner Well-nessbereich mit Kosmetik und Massage. Geführte Wanderungen und Biketouren, Fahrradverleih. DZ/HP 206–408 €, große Sui-ten teurer. Hans-Guet-Str. 40, ¢ 0473/967654, www.tyrol-hotel.it. ***S Weiss, kleineres, sportbetontes Hotel, Saunen, Kneippbad, freundliche, teils reno-vierte Zimmer, Radverleih, Kinderspielbe-reich samt Betreuung, Freizeitanlage mit Freibad und Kinderbecken, Liegewiese, Mi-nigolf. DZ/HP 127–180 €. Vinschgauer Str. 38, ¢ 0473/967067, www.hotelweiss.it. ** Sonja, Frühstückspension mit rustikalem Mobiliar, einfache Zimmer mit Balkon, gutes Frühstücksbuffet, verglaste Terrasse. DZ/FR 60–70 €, 2 Apts. (2 Pers.) 45–60 €. Lahn-str. 22, ¢ 0473/965227, www.pension-sonja.it.

Ausflugsziel Nummer eins: der Partschinser Wasserfall

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Essen & Trinken/Nachtleben

Stiegenwirt, Wasserfallweg 2, Pizzeria-Res-taurant im alten Gasthof, Südtiroler und in-ternationale Küche, Pizza, diverse italieni-sche Nudel- und Fleischgerichte. Sehr löblich: eigene und gute bis sehr gute oberitalieni-sche Weine, auch glasweise. 2 Gänge ab ca. 18 €. Schöne windgeschützte Terrasse, leider kein Gastgarten, ¢ 0473/967139. Mo Ruhetag. Formerkeller, Graf-Johann-Weg 15, neben dem Hotel Farmerhof, Marende von Speck bis Kaminwurzen im urigen Keller, Mi Ruhe-tag. ¢ 0473/967353, www.farmerhof.com. Onkel Taa und K. u. K. Museum Bad Egart, Bahnhofstr. 17, das historische Gast-haus am zu neuem Leben erwachten Bahn-hof Töll (jenseits der Etsch) soll seit 1430 be-stehen. Die vielen Bilder in Speisesaal und Stube sind allerdings überwiegend gründer-zeitlich (also ca. 1848 bis 1918 – der österrei-chische Kaiser und ungarische König Franz Joseph und seine Ehefrau Elisabeth, besser

als Sissi bekannt, halten einen Ehrenplatz). Schnecken, Brennnesseln, Flusskrebse – mögen Sie nicht? Hausgemachtes Schrotbrot, Biogemüse, Gegrilltes – schon besser? Mo Ruhetag. ¢ 0473/967342, www.onkeltaa.com. Prünster, Tabland 6, der Hof hat in aller En-ge eine komplette Gasthausküche anzubie-ten, da bleiben viele Gäste, die den wenig anstrengenden Steig vom Wasserfall hier herauf hinter sich gebracht haben, gleich sitzen. Eier mit Speck, Rahmschnitzel, Speck am Brettl, aber auch schlichte (Vintsch-ger) Brotsuppe. ¢ 0473/967454. Fr Ruhetag. Rudi, Kleinkarlbacherstr. 10, Eiscafé mit großer Terrasse, mit eigenen Kuchen und sehr gu-tem, hausgemachten Eis, auch kalorienarmes Diäteis. Bis 23 Uhr geöffnet, Di Ruhetag. Taufenbrunn, Taufnergasse 2, Café-Eisdie-le, Eisbecher, kleine Imbisse (Toasts, Brus-chette) und Brettlmarenden (ab ca. 8 €), Mi Ruhetag außer im Sommer.

Peter Mitterhofer, Erfinder ohne Erfolg Er muss schon ein wenig seltsam gewesen sein, dieser Peter Mitterhofer (1822–1893) aus Partschins, der die Schreibmaschine erfand, aber eher An-klang fand als Zimmermann und gelegentlicher Bauchredner und Musikant mit der selbst gebauten Gitarre und anderen Instrumenten aus eigener Her-stellung. Der begnadete Tüftler baute für seine kranke Frau in späteren Jah-ren eine Waschmaschine und setzte es sich um 1860 in den Kopf, eine Schreibmaschine zu erf inden, er baute insgesamt fünf Prototypen. Einen da-von, er war aus Holz, trug er 1866 auf dem Rücken und zu Fuß nach Wien, wo er auf Anerkennung hoffte, aber nur 200 Gulden als einmalige Zuwen-dung sowie etwas gnädige Herablassung vom Kaiser bekam (dieses Modell, das dritte, existiert nicht mehr. Sein Vorgänger, das zweite, bef indet sich heute in den Technischen Sammlungen Dresden). Dass die Zeit nicht reif ge-wesen wäre, kann man nicht behaupten, denn die amerikanische Firma Re-mington ließ sich 1867 eine Schreibmaschine patentieren und brachte 1873 serienmäßig ein Modell heraus – mit Mitterhofers Wiener Schreibmaschine besitzt sie auffallende Ähnlichkeit (ob das Zufall ist oder nicht, das ist um-stritten). Aber im saturierten Wien der späten Gründerzeit hatte man mit einem halb zerlumpten Zimmermann aus Tirol nichts am Hut, auch als er 1869 ein zweites Mal nach Wien kam, diesmal mit seinem fünften Modell. Das Polytechnische Institut kaufte es für läppische 150 Gulden, heute ist es der Stolz der Sammlung des Wiener Technischen Museums. Mitterhofer bekam zu Lebzeiten keinerlei Anerkennung, er starb in bitters-ter Armut in seinem Heimatort. Sein Grabstein steht nahe dem Nordportal der Pfarrkirche St. Peter und Paul.

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Sehenswertes/Ausflüge Partschins: Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist wie so oft in Südtirol ein spätgoti-scher Bau mit Netzgewölbe. Die Stachelburg ist eine mittelalterliche Burg mitten im Ort, sie ist von der Straße aus schlecht zu sehen und nicht zu besichtigen (Pri-vatbesitz, Schlossweingut Stachlburg „Wein“). Dasselbe gilt für den Ansitz Sauregg, wo man immerhin den Garten (mit riesiger Wellingtonia, 45 m hoch!) betreten darf.

Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer: Es war ein Partschinser Bürger, der die Schreibmaschine erfand. Im eindrucksvollen modernen Bau des Schreib-maschinenmuseums von Partschins (Kirchplatz 10) sind mehr als 1400 Exponate zu bewundern, darunter auch Schreibmaschinenmodelle von Peter Mitterhofer. Nicht nur Schreibmaschinen gibt es zu sehen, auch lebensechte Dioramen, Fotos und Werbeposter, die die Geschichte der Schreibmaschine illustrieren. April bis Okt. Mo 14–18 Uhr, Di–Fr 10–12/14–18 Uhr, Sa 10–12 Uhr, Nov. bis März Di 10–12 Uhr, Eintritt 7 €, erm. 2 €, Audioguide 1 €. ¢ 0473/967581, www.schreibmaschinenmuseum.com.

Wanderung auf dem Partschinser Waalweg: Beliebter und einfach zu gehender Waalweg im untersten Teil des Sonnenhangs. Ab Partschins mit Gästebus (Wasser-fall) bis zum Großen Saltenstein (nach „Gasthof Salten“). Oder über den Sonnen-bergweg (zweigt oberhalb der Kirche vom Graf-Johann-Weg ab) und die Hänge-brücke über den Zielbach zum „Gasthof Winkler“, noch vor Erreichen rechts und etwas aufwärts bis zur Brücke (rechts) über den Zielbach, wo man jenseits auf den „Gasthof Salten“ trifft, kurz der Straße links nach oben folgen bis zum Großen Saltenstein. Hier beginnt der Partschinser Waalweg, der knapp vor der Jausen-station/Gasthof „Grasweger Keller“ endet. Den Rückweg nach Partschins macht man am besten über Weg 7 a, dafür geht man etwa 400 m auf dem Zugangsweg zurück und wendet sich dann links abwärts, man erreicht Partschins bei der Talstation der Klein-seilbahn zum Greiterhof (Gehzeit 1:30–2 Std.). Grasweger Keller, Vertigenstr. 15, Grillgerichte, Marenden, Törggelen, hübsche Laube. Di Ruhetag, ¢ 347/4096311, www.graswegerkeller.it.

Zum Partschinser Wasserfall: 97 m hoch ist die Felswand, über die der Zielbach als Partschinser Wasserfall herunterstürzt. Das sieht von unten wie von oben und so-gar aus dem Etschtal unterhalb von Rabland spektakulär aus. Das Spektakel er-reicht man mit dem Gästebus ab Partschins oder auf eigene Faust auf dem Sträß-chen, das der Bus nimmt, und das an mehreren Stellen durch gut gekennzeichnete Wegabschnitte für den Fußgänger abgekürzt wird. Am besten nimmt man ab Part-schins Weg 39 (Sonnenbergweg) und folgt nach der Hängebrücke dem Weg 1 mit bester Beschilderung dem Weg über den „Winkler“ zum Wasserfall. Vom oberhalb liegenden „Gasthaus Wasserfall“ (mit eingeschränkter Aussicht) führt ein gut ge-sicherter Steig noch höher hinauf zu einer Aussichtskanzel, von der aus man das Naturschauspiel wirklich hautnah bewundern kann. Wer im Mai und Juni kommt, sieht einen besonders eindrucksvollen Wasserfall. Während der Schneeschmelze in den Bergen stürzen pro Sekunde bis zu 10.000 l Wasser über die Wand.

Verbindungen Bus der Linie 265 von April bis Nov. tgl. mind. alle 30 Min. von Part-schins bis zum Gasthof Wasserfall. Essen & Trinken Gasthaus Wasserfall, obwohl man den namengebenden Wasser-fall vom Gasthaus aus nur sehr einge-schränkt sieht, lohnt sich doch der kurze

Weg dorthin (oder man ist sowieso mit dem Gästebus hier angekommen). Umfang-reiche Speisekarte von bürgerlich über Tiro-ler Küche bis Italienisches. Streichelzoo und Spielplatz. Sa Ruhetag. ¢ 0473/967274, www.partschins-wasserfall.com.