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4/2009 58. Jahrgang Kirchenbote der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen www.kirchenbote-sg.ch Auferstanden von den Toten Osternacht Das Beste kommt noch «Ans Licht gebracht» «Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen.» Evang.-ref. Gesangbuch, Lied 462, 2. Strophe

4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen AuferstandenvondenToten Osternacht DasBestekommtnoch

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4/2009 58. Jahrgang

Kirchenboteder Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen www.kirchenbote-sg.ch

AuferstandenvondenToten

Osternacht

Das Beste kommt noch

«Ans Licht gebracht»

«Wär er nicht erstanden,so wär die Welt vergangen.»Evang.-ref. Gesangbuch, Lied 462, 2. Strophe

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Liebe Leserin,lieber Leser

Ostern, unser höchster Feiertag, ist einFreudenfest, doch für die predigendenGeistlichen eine Herausforderung.Ich erinneremich an einemeiner Oster-predigten als Pfarrer in Bütschwil-Mosnang, als einMann immerwiederlachenmusste übermeine Gedanken.Ich habe ihn verstanden. Die Auferste-hung der Toten ist für den Verstand einÄrgernis, ja ein Skandal, wie Paulus be-merkt hat. Selbst in seinen Gemeindengab es Zweifler. Diesen versuchte er inimmer neuen Bildern den himmlischenAuferstehungsleib zu erklären (1. Kor. 15).Dass einMensch zu höheremBewusst-sein erwacht wie Buddha, «der Erwach-te», – das ist leichter nachvollziehbar.Dass aber einMensch leiblich auferstehtundmit ihm dereinst wir alle –, das töntheute eher nach Allmachtsstreben oderhilflosem Trost.Ich glaube aber, dass die Auferstehungs-hoffnung durch höhereMotive in dieWeltder Religion gekommen ist. Jesus istvielen erschienen, es gab Offenbarun-gen und visionäre Einsichten. Und derGlaube an die Auferstehung der Toten,denwirmit Juden undMuslimen teilen,hätte nicht über Zeiten undRäume hin-weg überleben können, wenn nicht im-merwiederMenschen etwas davon ver-nommen hätten. Es ist, als besässenwir– trotz aufgeklärter Sicht derSchöpfung–in uns ein Organ, das uns über das Sicht-bare hinaus schauen, fühlen oder ahnenund damit auch denken lässt.Damit dieses ganzheitliche Organ nichtverkümmert, feiern wir die religiösenFeste und stellen uns den Inhalten, wel-che unser Erkennen übersteigen.Auch die Thementexte in diesemKirchen-boten forderndiesesOrganheraus, sei es,dasswirmit demnebenanbehandeltenOsterlied die kosmischenDimensionender Auferstehung Christi miterleben,im Haupttext das Ringen der Vernunftmit der Osterbotschaft nachvollziehenoder im Text auf Seite 5 in Goethes poeti-sche Schau der christlichenHoffnungeintauchen. Dabei darf auch gelacht wer-den, denn das Lachen zeigt an, dasswirvertrautenBoden überschreiten und dasses nichtmehrweit ist bis zur Osterfreude.ANDREAS SCHWENDENER

ImAnfang

OsternachtVomKern des christlichen Glaubens

Eine Osternacht ist mit nichts zu verglei-

chen. In der Stille, im Dunkeln fängt sie

an. Biblische Lesungen wechseln sichmit

schlichtem Gesang ab. Das Osterlicht

wird indieKirchehineingetragen.Mit je-

der Lesung wird noch ein Licht entzün-

det. Höhepunkt für mich sind bei Son-

nenaufgang das Glockengeläut, der Be-

richt vom leeren Grab, der Ruf: «Er ist

auferstanden! Er ist wahrhaftig aufer-

standen!» und die ersten Orgeltöne, die

das uralte Osterlied anstimmen: «Christ

ist erstanden von der Marter alle …»

Wenn ich mich nur daran erinnere, be-

komme icheineGänsehaut. Inmeiner er-

stenOsternacht habe ich gespürt,was ich

bis dahinnurmit demKopf geglaubthat-

te: DieAuferstehung ist der Kern und der

Ursprung des christlichenGlaubens.

«Ich bin bei Euch…»Es war der auferstandene Jesus, der den

Jüngern ihren grossen Auftrag gab: «Mir

ist alle Macht gegeben im Himmel und

auf Erden. Geht nun hin und macht alle

Völker zu Jüngern … Und seid gewiss:

Ich bin bei Euch alle Tage bis an derWelt

Ende.» (Mt. 28, 18–20) Ohne die Aufer-

stehungwäre Jesus ein grosser Lehrer, ein

ethisches Vorbild, der beste «Gut-

mensch», der je lebte, aber niemals der

«Herr allerHerren undKönig aller Köni-

ge» (1. Tim. 6, 15; Off. 17, 14), dem «alle

Engel, Gewalten und Mächte untertan

sind» (Röm.8,37–39;1.Petrus3,22).Das

erste Bekenntnis der christlichen Ge-

meinden war ein Bekenntnis zur Aufer-

stehung: «Jesus ist Herr.»

Wir Aufgeklärten Europas mögen

darüber den Kopf schütteln. Veraltetes

Weltbild, veraltete Sprache…

«Kaution» der NeuschöpfungUnddochmöchte ich andiesemKerndes

christlichen Glaubens festhalten. Die

Auferstehung in ihrer kosmischen Be-

deutung muss nicht entmythologisiert

werden.Sie istAnfangund«Kaution»der

Neuschöpfung – auch wenn Zustände in

derWelt und unserem Leben es nicht be-

weisen. Johannes Calvin sagte: «Man er-

zählt uns vonAuferstehung,währendwir

vonUntergangumgeben sind.»Wenn ich

eineWelt sehe, inder 920MillionenMen-

schen hungern, könnte ich meinen, dass

niemand Herr dieser Lage ist oder wer-

den kann. Wenn ein Familienmitglied

tödlich erkrankt oder verunglückt,

könnte ich meinen, das Universum sei

ohne Sinn. Die Auferstehung gibt aber

Hoffnung und Kraft. Warum? Weil ich

dadurch gewiss sein kann,dass das Leben

über denTod gesiegt hat und siegenwird.

Und weil ich das weiss, kann ich und will

ich mich für das Leben einsetzen – in die

Fussstapfen «desHerrn» treten.

Mein Lieblingslied der Osternacht,

der erste liturgische Gesang in deutscher

Sprache, bekam im 15. Jahrhundert eine

zweite Strophe: «Wär er nicht erstanden,

so wär die Welt vergangen.» So dicht, so

einfachwirddasGeheimnis derAuferste-

hung beschrieben. Ein Geheimnis, das

nicht mit demKopf zu begreifen ist.Und

trotzdemmacht es unser Leben und alles

Leben lebenswert. CATHERINE MCMILLAN

HAUEIS, PFARRERIN IN BRUNNADERN

Editorial

2 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

Themenbilder vonKarl Fürer«Tanzgebärden: AUF-ER-STEHEN»nennt derSt.Galler Künstler Karl Fürer denBilderzyklus aufdenSeiten 2 bis 5. Er beginnt und endetmit demBlick in das All. Dazwischen begegnen sich in sie-benBildern die Horizontale und die Vertikale. AusderBegegnung undDurchdringung reift und löstsich neues, höheres Leben: Auferstehung.

«DasGeheimnis ist nichtmit demKopf zubegreifen.»

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Thema

Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 3

Es war ein heisser Sommertag im Jahr 1991, Rekrutenschule

im Muotatal und eine dieser langen Mittagspausen auf der

Alpweide, die manAusbildungsplatz nannte. Ein Kollege und

ichmachen Siesta.DenBrotsack in denNacken geschoben lie-

genwir im Schatten einer Tanne und reden über Religion und

so. Unvermittelt sagt er: «Weisst du, meine Mutter ist sehr

christlich und hat einen tiefen Glauben. Aber mit der Aufer-

stehung … wie soll ich’s sagen? Mit der Auferstehung hat sie

Mühe.»

Dieser Satz hat sich mir eingeprägt. In ihm klingt das fort-

währende christliche Ringenmit derAuferstehung an.

Betrug, Vision oder Verwaltungsirrtum?Die Mühe mit der Auferstehung ist so alt wie ihre Verkündi-

gung. Von Anfang an wurde die christliche Heilsbotschaft,

dass Jesus von den Toten auferweckt wurde und den Jüngern

erschien,vonZweifeln begleitet.Offen berichtendie Evangeli-

en, dass in nicht christlichen Kreisen hinter der offenstehen-

den und leeren Gruft ein Betrugsversuch der Jesus-Anhänger

vermutet wurde. Und auch bei den Jüngern selbst wurde die

Nachricht, Jesus sei auferstanden, zunächst mit Furcht und

Unglauben aufgenommen. Seither wird immer wieder über

den Realitätsgehalt der Ostergeschichten gestritten, am hef-

tigsten im 18. und 19. Jahrhundert. Gemeinsamer Ausgangs-

punkt der rationalistisch-aufklärerischen Kritik ist die Fest-

stellung, dass das leere Grab der faktische Hintergrund der

Auferstehungsbotschaft sei. Entweder hätten die Jünger den

Das Beste kommt nochEin Plädoyer für den Glauben an die Auferstehung

Leichnam Jesu heimlich und in betrügerischer Absicht ent-

fernt (so H. S. Reimarus, 1694–1768) oder der Friedhofsver-

waltung sei ein Fehler unterlaufen und der Leichnam Jesu

wurde ohne Benachrichtigung der Angehörigen umbestattet.

Auch die Möglichkeit eines Scheintodes von Jesus von Naza-

reth wurde erwogen. Eine zweite Linie der rationalistischen

Analyse des Osterereignisses beruft sich auf psychologische

Argumente. Bei den Auferstehungsberichten handle es sich –

so F. D. Strauss (1808–1874) – um Visionen, die der Schock

der Kreuzigung Jesu bei den Jüngern hervorgerufen hat. 1994

hat Gerd Lüdemann die Visionshypothese nochmals aufge-

griffen und mit der Annahme einer Massensuggestion erwei-

tert, was für kurze Zeit etwas Staub aufwirbelte.

Heilsereignis in zwei AktenAber eswird noch komplexer.DenndieAuferstehungdes hin-

gerichteten Gekreuzigten ist für den christlichen Glauben

nicht ein einmaliger Vorgang, sondern die Grundlage eines

viel umfassenderen Auferstehungsereignisses, der Auferste-

hung aller Toten am Ende der Zeiten. ImApostolischen Glau-

bensbekenntnis, das alle christlichen Kirchen verbindet,

kommt die Auferstehung zweimal zur Sprache. Da heisst es

zunächst «am dritten Tage auferstanden von den Toten» und

später «Ich glaube an … die Auferstehung der Toten …». An

Ostern wird konsequenterweise beides zugleich gefeiert, der

lebendige Christus und die Anteilhabe an seiner Auferste-

hung. Das Christentum sieht also in der Auferstehung ein Er-

eignis, das sich in zwei Etappen vollzieht. Und vor allem der

zweite Akt, die Auferstehung als Universalereignis, ist Pointe

und Klippe der christlichenHeilshoffnung.

Das Christentum hatte die Vorstellung der endzeitlichen

Auferstehung der Toten von der jüdischen Apokalyptik über-

nommen, wie sie in Ezechiel 37 überliefert ist. Bereits in den

ersten christlichen Quellen, in den Briefen des Paulus, führt

sie zu hitzigenDebatten. Eine davon ist im 15.Kapitel des Ko-

rintherbriefes überliefert. Dass verdienstvolle Menschen von

«Und vor allem der zweite Akt,die Auferstehung als Universalereignis,ist Pointe und Klippeder christlichen Heilshoffnung.»

Es gibt so viel Eingängiges und Stimmiges im christlichen Glauben, die Nächs-ten- und Feindesliebe, das Lob der Schöpfung oder die Gleichnisse Jesu.Die Auferstehung gehört nicht dazu. Sie weckt Verunsicherungen und wühltÄngste auf. Ein sperriges Stück.

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4 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

den Göttern posthum in den Himmel erhoben werden kön-

nen, ist eine in den antiken Religionen etablierte Vorstellung,

wie die biblische Erzählung der Entrückung des Elia in 2. Kö-

nige 2 zeigt. Vor diesem Hintergrund hatte die Auferstehung

Jesu noch eine gewisseVerstehbarkeit.Doch eine endzeitliche,

alle Menschen umfassende und zudem noch leibliche Aufer-

stehung – das sprengt die gängigen Heilsvorstellungen der

Antike und der Gegenwart.

Heute statt morgen,Unsterblichkeit statt AuferstehungImheutigenKontext konzentriert sich dieKritik anderAufer-

stehung als apokalyptischem Universalereignis vor allem auf

die Punkte Endzeitlichkeit und Leiblichkeit.

DieVorstellung,dass amEnde noch etwas kommt, ist nicht

mehr präsent. Mit dem endzeitlichen Bewusstseinshorizont

verschwand zugleich die Vorstellung auf ein Leben nach dem

Leben. Endzeiterwartungenwurden aber nicht einfach aufge-

löst. Sie wurden verlagert.Was einst im Jenseits seinerVollen-

dung entgegengehen konnte, wird nun im Diesseits ange-

packt. Was man vormals Gott überantwortete, muss nun von

Menschen erledigt werden. Damit verbunden ist eine starke

Aufwertung der Gegenwart.Was zählt, ist das Hier und Jetzt.

Die Kehrseite davon sind geschwundene Erwartungen für die

Zeit nach der irdischen Lebenszeit. Eine 2006 vom Zürcher

Kirchenboten in Auftrag gegebene Umfrage zur Frage «Was

geschieht nachdemTod?» verdeutlicht diesenTrend.Ammei-

sten Zustimmung erhielten die Antworten «Ich mache mir

keine Gedanken darüber» (25,6%) und «Nach demTod ist al-

les aus» (24%).Man lebt, als ob es kein Danach gäbe.

Noch grösser ist die Zurückhaltung bei der Leiblichkeit der

Auferstehung. Wenn Jenseitshoffnungen vorhanden sind,

dann sind sie – das ergab wiederum die oben erwähnte Um-

frage – vor allem mit der Vorstellung der Unsterblichkeit der

Seele verbunden. Auch in diesem Fall sind die traditionellen

Heilsvorstellungen nicht einfach verschwunden. Denn die

Sehnsucht nach einer Erneuerung undWiederherstellung des

Körpers, wie sie in der Vorstellung der leiblichen Auferste-

hung enthalten ist, ist durchaus lebendig. Sie wird fassbar im

allgemeinenFitnesstrendund inder Schönheitschirurgie.An-

gestrebtwird ein zeitlos schönerund funktionalerKörper,was

der oben umrissenen Konzentration auf das Diesseits ent-

spricht. Denn wer von der Zeit nach dem Tod nichts mehr zu

erhoffen wagt, dermuss den körperlichen Zerfall und den da-

mit verbundenen Tod längstmöglich hinauszögern und Un-

sterblichkeit anstreben.

DieFokussierung auf dieGegenwart undderTraumkörper-

licher Unvergänglichkeit sind säkularisierte Heilserwartungen.

Sie offenbarendieVerlagerungvonVollendungswünschenvom

Jenseits ins Diesseits, vom Himmel auf die Erde, von der Ver-

antwortungGottes zuder desMenschen.DerUnsterblichkeits-

wunsch ist die Auferstehungshoffnungminus Gott.

Blick durch das DachfensterWie lässt sich vor diesem Hintergrund über Auferstehung

sprechen – gibt es eine Hoffnung für die christliche Auferste-

hungshoffnung? Ja, wennman dieMühe nicht scheut.

Ein erster Ansatzpunkt zu einem frischen Zugang ist der

Zusammenhang der beiden Etappen des christlichen Aufer-

stehungsbekenntnisses. Ein historisierendes Osterverständ-

nis, das dieAuferstehung ausschliesslich alsAuferstehung Jesu

versteht, greift zu kurz. Die Auferstehung ist auch ein künfti-

ges, universales Heilsereignis, in dessen Erwartung sich die

christliche Existenz vollzieht. Damit wird der Zugang zu zwei

Aspekten des Auferstehungsglaubens erneuert, zur Leiblich-

keit und zur Endzeitlichkeit.

Die Vorstellung der leiblichen Auferstehung unterstreicht

die Ganzheitlichkeit von Gottes Heilshandeln. Die Auferste-

hung lässt sich nicht auf ein seelisch-intellektuelles Gedan-

kenspiel reduzieren. Sowie das heilvolle Handeln Jesu körper-

liche, moralische und soziale Dimensionen umfasste, so er-

fährt der Mensch in seiner Gesamtheit Gottes heilsamesWir-

ken.Mit Herz undHirn,Haut undHaar steht derMensch vor

Gott – und als solcher wird er von Gott angenommen.

Die Wiederentdeckung der endzeitlichen Dimension der

Auferstehung hat den Effekt eines Dachfensters, das den Blick

in die Unendlichkeit des Himmels öffnet. Die Geschichte mit

Gott endet nicht an den Grenzen unseres Lebens, sondern sie

hat Ewigkeitscharakter. Wir dürfen mit der Hoffnung auf ein

Morgen leben.Gelassen dürfenwir erwarten,dass das,was uns

heute nicht gelingt, später von Gott zur Vollendung gebracht

wird.Wir leben in der Gewissheit, das Beste kommt noch.

Eine Sackgasse hingegen bildenVersuche, die die Auferste-

hung und ihre Tragweite rational erklären und damit retten

wollen. Die Auferstehung und der Auferstandene haben sol-

che «Rettungsversuche» gar nicht nötig. Es ist zwar möglich,

die positiven Aspekte, die Tiefsinnigkeit und die Nachhaltig-

keit der christlichen Auferstehungserwartung hervorzuhe-

ben. Doch mühelos verstehbar und rational erklärbar ist sie

damit keineswegs. Wie so manches, was mit Liebe, Glaube

undHoffnung zu tun hat.MARKUS ANKER, PFARRER AN DER UNIVER-SITÄT ST.GALLEN

«Die Fokussierung auf dieGegenwart und der Traumkörperlicher Unvergänglichkeitsind säkularisierte Heilser-wartungen.»

«Die Geschichtemit Gott endet nicht anden Grenzen unseres Lebens, …»

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Die «Faust»-Dichtung von JohannWolf-

gang Goethe (1749–1832) beginnt mit

der «Zueignung», einer Widmung, in

welcher der Klassiker der verstorbenen

Freunde seiner Jugendzeit gedenkt. Das

ist vielleichtdie am leichtestenvorstellba-

re Form von Auferstehung: Unsere Mit-

menschen denken nach unserem Tod an

uns zurück, erzählen vielleicht anderen

gar von uns.

DieWette um Fausts SeeleDann folgt das «Vorspiel auf dem The-

ater». Darin sprechen ein Intendant, ein

Dichter und ein Schauspieler über das,

was sie sich vom Theater erhoffen. Das

Vorspiel macht dem Zuschauer bewusst:

Was du siehst, ist ein Kunstwerk, ein

Gleichnis, versuch es zu verstehen!

Darauf folgt der imposante «Prolog

im Himmel», in welchem die Erzengel

Gott als den Herrn in der Lobpreisung

seiner Schöpfung und im Eingeständnis

seiner letzten Unergründbarkeit feiern.

In ihren Lobgesang fällt mit zynischer

Schärfe Mephistopheles ein, der Teufel.

Er verhunzt die Verse der Engel und

macht die Schöpfung – insbesondere die

Menschen – schlecht. Das ist typisch für

ihn, denn er ist ein Nihilist: Ihm ist nie

etwas recht, alles Edle zieht er in den

Schmutz, alles, was für einen höheren

Wert steht,entwertet er.Dabietet ihmder

Herr denkostbarenDoktor Faust an,und

Mephisto beginnt sich für ihn zu interes-

sieren; ja, er versteigt sich zur Wette um

Fausts Seelemit demAllmächtigen.

Süsse HimmelsliederNach dem «Prolog im Himmel» setzt

«Faust I» mit der Szene «Nacht» ein. Sie

zeigt den alt gewordenen Faust mitten in

der Verzweiflung darüber, dass er – trotz

all seiner Studien – «nichts wissen

(kann)».Seine beeindruckendumfassen-

de Bildung bescherte ihm keine Erfül-

lung. Er hat das Gefühl, falsch gelebt zu

haben. Seine Enttäuschung vertieft sich,

als es ihm, dem grossen Wissenschafter,

Magier und Alchemisten, nicht gelingt,

den Erdgeist, eine Art personifizierte

Weltseele, sich dienstbar zu machen.

Nach einer unliebsamen Störung durch

denAssistentenWagner verzweifelt Faust

in seiner inneren Einsamkeit vollends

undbeschliesst,Hand an sich zu legen.Er

ist bereits so weit, dass er die Schale mit

dem Todestrank an die Lippen führt, da

hört er am Ende dieser langen, langen

Nacht, wie drüben in der Kirche Ostern

eingesungen wird. Diese Lieder und die

Erinnerungen, die sie mit sich bringen,

ErinnerungenanFaustsKindheitund Ju-

gend, in der er selbst im Chor mitgesun-

gen hat, halten ihn vom «letzten, ernsten

Schritt zurück».

«O tönet fort, ihr süssenHimmelslieder!

Die Träne quillt, die Erde hat mich wie-

der!», ruft er erschüttert aus. Christi Auf-

erstehung spiegelt sich hier im konkreten

Prozess, den Faust durchmacht: in sei-

nem Wiedergewonnenwerden für diese

Welt, seiner zumindest momentanen

seelischen Genesung, der Überwindung

seiner Suizidgedanken.

Sie feiern die Auferstehung«Vor dem Tor» heisst die nächste Szene;

man nennt sie auch den Ostersonntag-

spaziergang. Das Bühnenbild ist ein ganz

anderes: Nach der miefig engen Gelehr-

tenstube das offene, weite Feld vor der

Stadt, auf das die Bürger hinausziehen,

um sich zu verlustieren. In einiger Dis-

tanz zu ihnen spazieren auch Faust und

Wagner. ImUnterschiedzu letzterem,der

sich dünkelhaft über das bunte Treiben

auslässt, erfreut sich Faust nach der grau-

envollenNacht daran:

«Sie feiern die Auferstehung des Herrn;

Denn sie sind selber auferstanden:

Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

Aus Handwerks- undGewerbesbanden,

Aus demDruck vonGiebeln undDächern,

Aus der Strassen quetschender Enge,

Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

Sind sie alle ans Licht gebracht»,

kommentiert Faust wohlwollend das

heitere Treiben der Menge, und ebenso

Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 5

Thema

«Ans Licht gebracht»Zur Auferstehung in Goethes «Faust»

Der oft als «Heide» beschimpfte Goethe gibt der Auferste-hung in seinemwichtigstenWerk eine zentrale Rolle, eineRolle, die demganzenWerkAntrieb und Ziel verleiht.

begrüsst er das neu aufbrechende Leben

in der Natur:

«VomEise befreit sind Strom und Bäche

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,

ImTale grünet Hoffnungsglück;

Der alteWinter, in seiner Schwäche,

Zog sich in raue Berge zurück.»

Auferstehung ist auch im Zyklus der Jah-

reszeiten angelegt.Neu schiessen die Säfte

in die Pflanzen,Osterglocken recken sich,

die länger werdenden Tage verkünden

den Sieg des Lichts … Faust allerdings

äussert Zweifel, wenn es um das geht, was

diese Natursymbolik überschreitet: «Die

Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der

Glaube», murrt er kritisch, als er das Ein-

setzen der sakralen Ostergesänge in der

Szene «Nacht» vernimmt.

Fausts AuferstehungDoch ganz am Schluss des Dramas, am

Ende von «Faust II», werden in der Szene

«Bergschluchten» alle Zweifel zerschla-

gen: Engel haben Mephistopheles den

Zugriff auf die Seele des grossartig schei-

ternden Mannes verwehrt und tragen

«Faustens Unsterbliches» in immer

höhereRegionen.Hier geht es umdieDi-

mensionen der Hoffnung auf menschli-

cher und der Gnade auf göttlicher Seite:

Sie treffen sich in FaustsAuferstehung im

Jenseits. Über die Marienverehrung der

dabei anwesenden Engel und Heiligen

rückt zudem der weibliche Aspekt des

Göttlichen in den Vordergrund; dies er-

gänzt die männliche Dominanz des

«Herrn» aus dem «Prolog im Himmel»

sinnreich. Und so lauten die berühmten

Schlussverse vonGoethes «Faust»:

«Alles Vergängliche / Ist nur ein Gleichnis;

Das Unzulängliche, / Hier wird’s Ereignis;

Das Unbeschreibliche, / Hier ist’s getan;

Das Ewigweibliche / Zieht uns hinan.»

FLORIAN VETSCH, KANTONSSCHULLEHRER FÜR

DEUTSCH UND PHILOSOPHIE IN ST.GALLEN

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Foto

s:as

Religionsunterricht ist vielschichtig: Die

Schülerinnen und Schüler beschäftigen

sich mit dem eigenen Glauben – lernen

Überlieferungen,Traditionenund jewei-

ligeAusprägungen kennen.Sie begegnen

anderen Religionen – erkennen Paralle-

len undUnterschiede. Sie setzen sichmit

religiösen und ethischen Fragen ausei-

nander – gewichten Argumente und be-

werten Standpunkte.

Mehr als KatecheseDieser Vielschichtigkeit wird nun der

Namenswechsel der Ausbildungsstätte

für reformierte Religionslehrkräfte ge-

recht. Aus dem «Katechetischen» wurde

das «Religionspädagogische Institut der

Evangelisch-reformierten Kirche des

Kantons St.Gallen». «Früher lag der

Schwerpunkt des Religionsunterrichtes

auf der Katechese, also auf dem kon-

fessionell-kirchlichen Unterricht», sagt

Pfarrer Martin Schmidt, Kirchenrat mit

Ressort Religionsunterricht der Evange-

lisch-reformierten Kirche des Kantons

St.Gallen. Mit der Umbenennung sei

nun nachvollzogen worden, was schon

seit einiger Zeit praktiziert werde: «Die

Schülerinnen und Schüler erleben Reli-

gion in all ihren Dimensionen.»

Kirche und Schule als PartnerIm Gegensatz zu anderen Kantonen ist

der Religionsunterricht im Kanton

St.Gallen ein ordentliches Schulfach.

Dieses wird zwar von den Kirchen ange-

boten und finanziert, gehört aber in den

Fächerkatalog von «Mensch und Um-

welt» und ist Teil der Pflichtstundenzahl.

Das sei Chance und Herausforderung

zugleich, sagt Schmidt. Das Volksschul-

Gott als ThemaimSchulzimmer

Zur Ausbildung der ReligionslehrkräfteWurdenbisherdieevangelischenReligionslehre-rinnenund -lehreram«Katechetischen Institut»ausgebildet, findet derLehrgangneuam«Religi-onspädagogischen Institut derEvangelisch-re-formiertenKirchedesKantonsSt.Gallen»statt.DerNamenswechsel steht fürdasheutigeVer-ständnisdesReligionsunterrichtesundbildetdenStartpunktderneukonzipiertenLehrgänge.

gesetz halte fest, dass die Schule die El-

tern in der Erziehung ihres Kindes zu ei-

nem «lebensbejahenden, tüchtigen und

gemeinschaftsfähigenMenschen»unter-

stützt. «Mit dem Religionsunterricht

wollen wir Kirchen unseren Beitrag zu

diesem Bildungs- und Erziehungsauf-

trag leisten», betont Schmidt.

Diesbedingeaber,dassdieKinderden

Religionsunterricht als Teil der Schule

erleben. Entsprechend müssten im Reli-

gionsunterricht die gleichen Werte und

Regeln geltenwie imübrigenUnterricht,

sagt Schmidt. Auch die Qualifikationen

der Lehrpersonen hätten jenen anderer

Fachlehrkräfte zu entsprechen.

In diesem Bereich hat die St.Galler

Kirche nun ihre Hausaufgaben erledigt:

Einerseits wurden dieAbschlüsse sämtli-

cherderzeit tätigenReligionslehrerinnen

und -lehrer überprüft.Andererseitswur-

den die Ausbildungsgänge überarbeitet.

Neu dauert die Ausbildung zur Religi-

onslehrkraft auf der Primarschulstufe

sechs Semester (bisher vier Semester).

Dabei wirdmehrGewicht auf die Förde-

rung der pädagogischen und methodi-

schen Kompetenzen der angehenden

Lehrerinnen und Lehrer gelegt. Zudem

soll ab kommendem Sommer erstmals

ein dreisemestrigerAufbaukurs zur Reli-

gionslehrkraft auf derOberstufe stattfin-

den. Dieser richtet sich an Interessenten,

welche bereits über ein Diplom auf der

Primarschulstufe verfügen.

Ethik für alleDass es auch weiterhin neue Lehrkräfte

braucht, daran zweifelt Schmidt nicht.

«76 Prozent der Schülerinnen und

Schüler imKanton gehören noch immer

zu einer der beiden Landeskirchen.»

Diese Zahl werde allerdings abnehmen –

nicht dramatisch, aber doch kontinuier-

lich. Dies habe mittel- bis langfristig

Konsequenzen: «Der Religionsunter-

richt wird sich weiter konfessionell öff-

nen.» Bei kleinen konfessionellen Grup-

pen mache eine Aufteilung weder aus

pädagogischen, noch aus stundenplan-

technischen Gründen Sinn. Zudemwer-

de in unserer multioptionalen und -kul-

turellen Gesellschaft religiöses Lernen in

seiner ganzenVielfalt immerwichtiger.

Schliesslich wird die Schule – mit

Blickauf dieStundengleichheitundethi-

sche Fragestellungen – auf allen Stufen

ein Ergänzungsfach zum Religionsun-

terricht anbieten müssen.Mit dem Fach

«Ethik und Kultur», welches Schulge-

meinden seit vergangenemSommer frei-

willig auf der Oberstufe anbieten kön-

nen, sei ein Anfang gemacht, sagt

Schmidt. KID/ANDREAS ACKERMANN

Thema

6 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

«Die Kinder sollen denReligionsunterricht alsTeil der Schule erleben.»

Gespräch im Lehrerzimmer des Oberstufenzentrums Goldach: Die Stellung der Reli-

gionslehrkräfte soll durch eine erweiterte und vertiefte Ausbildung verbessert werden.

Konfessionelle Angebote

«Wir sind uns bewusst, dass der kon-fessionelle Unterricht an der Volks-schule zukünftig weniger Gewicht ha-ben wird», sagt Martin Schmidt, Kir-chenrat der Evangelisch-reformiertenKirche des Kantons St.Gallen. Gründedafür sind die demografische Entwick-lung sowie die mehrdimensionale Aus-richtung des heutigen Religionsunter-richtes. Daher müssten die Kirchen ver-stärkt auf ihre ausserschulischen Ge-fässe aufmerksam machen und diesemit der Schule verbinden, sagt Schmidt.Dabei denkt er etwa an die klassischenAngebote wie «Kinderkirche», «Fiiremit de Chline» oder Gottesdienste undFeiern für Jugendliche. Weitere Ange-bote entwickelt derzeit die kirchenrätli-che Kommission «Zur geistlichen Be-gleitung von Kindern und Jugendli-chen». Diese ausserschulischen Gefäs-se sollen verstärkt die kirchliche Iden-tität fördern. KID/ACK

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Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 7

Fokus

«Vom Vorteil,gut zu sein»

Erstes ökumenisches Diakonie-Forum in Flawil

Der Homo oeconomicus gilt als Auslaufmodell und Geiz istlängst nicht mehr besonders geil. Seit einiger Zeit wird auchausserhalb der Kirchen wieder über das Einhalten und Be-achten solidarischer Werte diskutiert – selbst auf höchsterEbene. Folgerungen für die kirchliche Diakonie werden amersten Diakonie-Forum vom 2. Mai in Flawil thematisiert.

Es ist ein Vorteil, gut zu sein, ist Niklaus

Brantschen überzeugt. Brantschen ist Je-

suit, Priester und Zen-Meister. Er leitete

während vieler Jahre das Lassalle-Haus

in Bad Schönbrunn. In seinem Referat

am ersten ökumenischen Diakonie-Fo-

rum entdeckt er in den alten Tugenden

Gelassenheit, Klugheit, Gerechtigkeit,

Tapferkeit und Masshalten eine Richt-

schnur für gutes Handeln. Das seien

wichtige Werte für unsere Gesellschaft

oder sogar die Schlüsselstellen für einen

funktionierenden Gesellschaftsvertrag

zwischen Politik, Wirtschaft, Kirchen

und Gesellschaft. Und: «Gut handeln

trägt nachhaltig zumErfolg bei.»

Selbstversuch als ObdachloseNachdemEinstiegsreferat zeigtManfred

Gehr,wieZiele leichter zuerreichen sind,

und vier Maturandinnen präsentieren

ihren Selbstversuch als Obdachlose.

Manfred Gehr ist Mathematiklehrer

und geht Herausforderungen systema-

tisch an. In seiner Arbeit mit Jugendli-

chen hat er erkannt, dass unser Denken

unsere Leistungen steuert. Und jeder

Mensch kann auf seine vielfältigen

Fähigkeiten vertrauen und bauen. Mit

seinen Methoden fordert er auf, Ziele

locker, aufmerksam undmit festemWil-

len anzugehen.Gehrs Erkenntnisse kön-

nen ein Gewinn für alle in der diakoni-

schenArbeit Beschäftigten sein.

Einen etwas anderen Weg haben vier

junge Frauen für ihre Maturaarbeit ge-

wählt. Während zwei Wochen lebten sie

alsObdachlose auf derGasse.AmForum

gewähren sie den Teilnehmenden Ein-

blick in ihren Selbstversuch.

Zukunft der DiakonieUnd wie sieht es mit der kirchlichen

Praxis aus? Bischof Markus Büchel und

Pfr. Dölf Weder, Präsident der Evange-

lisch-reformierten Kirche des Kantons

Ein Missgeschick führt zum andern. Die Kirchen stellen sich dem Domino der Armut.

St.Gallen, stellen sich den Fragen von

Petra Müllhauser zur Zukunft der Di-

akonie und der Ökumene in den beiden

Landeskirchen.

Was all das Gehörte und Erlebte für

jeden Einzelnen im eigenen Arbeitsfeld

bedeutet, wird schliesslich in Form der

Grossgruppenmethode des Weltcafés

festgehalten.MS

Foto:as

1. Ökum. Diakonie-Forum

Zum ersten Diakonie-Forum sind alleeingeladen, die sich beruflich, freiwilligoder strategisch für Diakonie und somitfür ein solidarischesMiteinander inte-ressieren und einsetzen.Die Tagungwird von einer ökumeni-schen Arbeitsgruppe aus der Sozialdi-akonie, der Caritas und der Arbeitsstel-le Diakonie der Evangelisch-reformier-ten Kantonalkirche vorbereitet.Samstag, 2. Mai, 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr,Lindensaal Flawil. Weitere Informati-onen: www.ref-sg.ch/event_169288Anmeldung: Arbeitsstelle Diakonie,[email protected], Tel, 071 227 05 60

Oft wird in unserer Gesellschaft ein

Überschuss an Nahrungsmitteln er-

zeugt, der noch vor der Ablauffrist

vernichtet wird. Gleichzeitig gibt es

Menschen,die vonArmutbetroffen sind

und im sozialen Abseits stehen.Aus die-

ser Gegebenheit heraus hat sich in der

Ostschweiz die Non-Profit-Organisati-

on «St.Galler-Tafel» gebildet, die inzwi-

schen auch in Flawil und Uzwil Nah-

rungsmittel abgibt.

Seit Sommer 2008 plant die Diako-

niegruppe der Neckertaler Kirchge-

meinden, auch im Neckertal eine Abga-

bestelle einzurichten. Die politischen

Gemeinden imNeckertal haben die Idee

begrüsst. Ziel der Gruppe ist es, mittels

Abgabe von Lebensmitteln aus Über-

produktionen und Restbeständen von

Grossverteilern und Lebensmittel-

herstellern sowie Spenden die Lebens-

qualität von Armutsbetroffenen zu ver-

bessern.

Armutsbetroffenen helfenDie Personen, die berechtigt sind, Le-

bensmittel zu beziehen,müssen sichmit

einer Bonuskarte der Caritas ausweisen.

Diesekannauf denSozialämternderGe-

meinden bezogen werden, in Ausnah-

menkönnenauchdiePfarrämterBetrof-

fene direkt zur Abgabestelle schicken.

Die bezugsberechtigten Personen zah-

len einen symbolischen Beitrag von ei-

nem Franken pro Bezug, die Abgabe-

menge ist abhängig von der Grösse der

Familie und vomWarenangebot.

In der Chrischona in Brunnadern

wurde ein idealer Platz für den «Mäntigs-

markt» gefunden. Ein ortsansässiges

Elektrofachgeschäft stellte einen Kühl-

schrank sowie eine Kühltruhe zur Verfü-

gung. Bereits hat sich auch ein Brotliefe-

rant gemeldet.Am16.März von17.30 bis

18.30 Uhr öffnete der «Mäntigsmarkt»

erstmals seine Türen. PD/AS

«Mäntigsmarkt»NeuesAngebot der Kirchgemeinden imNeckertalAm 16. Märzwurde in Brunnadern der «Mäntigsmarkt» eröff-net. Bedürftige erhalten dort für einen Franken Nahrung.

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Aus denGemeinden dern auch die «gute Stube» der angesehe-

nenFamilie zeigenkonnte. In einerGrup-

penstunde stellten die jungen Leute ge-

genseitig ihre Kirchgemeinden vor.

Bei schönstem Wetter durften sie

dann auf Skiern, Snowboards und

Schlitten auf den PistenWintersport pur

geniessen. Im Pfarrhaus von Alt St. Jo-

hann galt es, Elemente für einen Gottes-

dienst im Grossmünster zusammenzu-

tragen. Der Tag klang in fröhlicher Ge-

meinschaft aus.

Am Sonntagmorgen fuhr die ganze

Gesellschaft nach Zürich. Nach Gebeten

und guten Wünschen bekam dort der

Täufling Lennart Moritz zwei bemalte

Klangstäbe aus der Klangwelt Toggen-

burg geschenkt. Die Toggenburger Gäste

wurden mit einer Führung durch das

Grossmünster und einem feinenMittags-

mahl für ihren Einsatz belohnt.

«ÖsereZwingli»oder«öiseZwingli»?–

die Frage ist müssig. Doch sie bleibt ver-

bunden mit guten Erinnerungen für die

Jungen in «Zwinglis Tal»wie auch für ihre

Altersgenossen in der Zwinglistadt. FIS

Ohne Lohn – abermit Gewinn!Telefon143,dieDargeboteneHand,sucht

freiwillige Mitarbeitende. Die Arbeit am

Telefon und im Internet ist herausfor-

dernd und bereichernd. Für die Arbeit

und für die Weiterbildung brauchen In-

teressenten inderRegel etwavierStunden

Zeit pro Woche. Die derzeit Mitwirken-

den, gegen achtzig Freiwillige, kommen

aus allen Berufen. Wer neu einsteigen

möchte, erhält gratis einen jährigen Ein-

führungskurs. PD

Sie sind diskret und zwischen 25 und 65 Jahrealt, dannmelden Sie sich bei: Die DargeboteneHand, Telefon 071 223 14 15, [email protected] Infos: www.ostschweiz.143.ch

Offene Kirchentüren«Setzen wir im Kanton St.Gallen gemeinsam einbeherztes Signal der Offenheit: Hier sind alle Kir-chen tagsüber geöffnet.» So hiess es 2005 in einerHandreichung der Arbeitsstelle Pastorales. Inzwi-schen sind nahezu 80% der evangelischen Kirchenim Kanton St.Gallen verlässlich geöffnet. Die Akti-on wurde vom Schweizerischen EvangelischenKirchenbund (SEK) aufgenommen.80 Prozent sind nicht 100 Prozent – so die Vorgabein den Leitzielen der Kantonalkirche bis 2010.Pfarrer Carl Boetschi von der Arbeitsstelle Pasto-rales wird sich deshalb bis Mitte Jahr bei allenKirchgemeindenmelden, welche die Türen nochgeschlossen halten, um gemeinsam gemeinde-spezifische Lösungen zu finden.Fest steht inzwischen: In denmeisten Kirchensind die Besucherzahlen höher als erwartet. Esgab bisher noch keine versicherungsrelevantenBeschädigungen, und das Bedürfnis nach geöff-neten Kirchen nimmt zu. AS/WWW.REF-SG.CH

Altstätten: Predigtreihe / GesprächeDie Kirchgemeinde Altstätten und ihr Pfarrer Hans-ursWalder versuchen in der Auseinandersetzungmit der Bibel neueWege zu gehen. Anhand des Bu-ches «Lebenmit Vision» von RickWarrenwird ineiner zwölfteiligen Predigtreihe versucht, auf diewichtigste Frage des Lebens – «Wo bin ich eigent-lich auf dieser Erde?» – Antworten zu finden.Diese Suche findet dann auch in den anschliessen-den Gesprächsgruppen statt. Die eine trifft sich nursechsMal und bespricht jeweils die beiden Predig-ten, die zu einemLebensziel gehören. Die zweiteGesprächsgruppe trifft sich zwölf Mal, nach jederPredigt. Das Hauptziel sieht HansursWalder darin,dassMenschen erkennen, wozu Gott sie in dieWeltgestellt hat, «und dass sie in eine Gemeinschaftwachsen, ummiteinander den Glauben zu ent-decken». Infos: www.ref-altstaetten.ch NR

Besinnungs- und Dankesfeier inder Aula des GBS St.GallenNach dem Einsturz des Turnhallendachs des Ge-werblichen Berufs- undWeiterbildungszentrumsSt.Gallen (GBS) Ende Februar versammelten sicham 3. März gegen 300 Personen in der Aula desGBS zu einer öffentlichen Besinnungs- und Dan-kesfeier. Unter den Besuchern waren Schulklas-sen, Lehrpersonen sowie der Rektor des GBS,Vertreter von Feuerwehr und Polizei, die beidenRegierungsräte des Baudepartementes und desBildungsdepartementes, der Stadtpräsident undweitere Stadträte sowie viele Leute und Kinderaus demQuartier. Der evangelische Pfarrer Virgi-nio Robino eröffnete die ökumenische Feier mitder Frage: «War es Glück, Schicksal oder Bewah-rung vormöglichen schlimmen Folgen? Die Suchenach Antworten erfüllt unsmit Demut undmit tie-fer Dankbarkeit, dass keine Personen zu Schadengekommen sind. St.Gallen dankt!» PD

«Öise Zwingli» oder«Ösere Zwingli»?EinKonfirmandentreffen der beson-derenArt fand imObertoggenburgund in Zürich statt. Im Zentrumstandder Reformator Huldrych Zwingli.Wenn junge Menschen über den Refor-

mator Huldrych Zwingli reden sollten,

dürften die Obertoggenburger von «öse-

rem», die Zürcher von «öisem» Zwingli

erzählen und dabei den gleichen aus der

Schweizer Kirchengeschichte berühmten

Mann meinen. Der 1484 in Wildhaus

geborene Bauernsohn nahm an seinem

35. Geburtstag seine Tätigkeit als Leut-

priester am Grossmünster in Zürich auf.

Spuren seines eindrücklichenLebens sind

heute noch auszumachen.

Keineswegs zufällig kamenMitteMärz

die jungen Frauen und Burschen, die im

Frühsommer inWildhaus von Christoph

Anderegg und in Alt St. Johann von

Martin Böhringer konfirmiert werden,

mit ihrenAltersgenossen aus der Zürcher

Grossmünstergemeinde zusammen.

Christoph Sigrist, in den Neunziger-

jahren Pfarrer der Nachbargemeinde

Stein, wirkt seit sieben Jahren in Zwinglis

Grossmünster. Und seine Anhänglichkeit

zum Toggenburg ist nach wie vor unge-

brochen. Die drei Seelsorger beschäftig-

ten sich schon lange mit der Idee, mit

Konfirmanden aus der Stadt und jenen

vom obersten Toggenburg auf Zwinglis

Spuren zuwandeln.

Auf den Spuren ZwinglisDieZürcherGäste reisten amSamstag ins

Obertoggenburg.NachderBegrüssung in

der Kirche besuchten sie gruppenweise

das Zwingli-Geburtshaus im Lisighaus,

wo ihnen Sylvia Forrer nicht nur aus der

Jugendzeit des Reformators erzählte, son-

8 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

Panorama: Gemeinden

Konfirmandenklassen aus Zürich, Wildhaus und Alt St. Johann am Zürcher Zwingli-Platz

Bild:pd

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Kirchenbote Kanton St.Gallen 6-7/2002 9

Nach ihrer Wahl zur Miss Ostschweiz

sei der Leiter der Arbeitsstelle «Kirche im

Dialog» der Evangelisch-reformierten

Kirche des Kantons St.Gallen mit einer

AnfrageumeinEngagement auf sie zuge-

kommen. Dadurch sei der Kontakt zu

«Brot für alle» entstanden, erklärt Chris-

tinger ihre Themenwahl. KID/ACK

Frauenhilfe lädt einDie diesjährige Jahresversammlung der

Evangelischen Frauenhilfe St.Gallen/

Appenzell findet am 5. Mai, 17 Uhr, im

Waaghaus in St.Gallen statt. Anschlies-

sendhältMarianne Jehle einReferat über

Adolf Keller mit dem Titel: «Der Welt-

bürger Adolf Keller – Theoretiker und

Praktiker der kirchlichen Sozialarbeit».

Zudem wird am 16. Mai Malcolm

Green für die Frauenhilfe im Kirchensaal

von St.Gallen Lachen-Vonwil um 20 Uhr

einKonzert geben. PD

Attraktiver VelowegZum 200-Jahr-Jubiläum der Kantonal-

kirche wurden im Kanton bei reformier-

ten Kirchen Tafeln aufgestellt mit Anga-

ben über die jeweilige Gemeinde undmit

biblischen Inhalten für Kinder und Er-

wachsene.DieOrte folgen einemVeloweg

und laden ein zur besinnlichen Ausfahrt.

Auch 2008 wurden die Tafeln des Bibel-

Veloweges, die mit einem Wettbewerb

verbunden sind, fleissig besucht. Die Zie-

hung der Wettbewerbsgewinner hat fol-

genden PersonenGlück gebracht:

1. Preis: Nina Solenthaler, St.Gallen

2. Preis: Robin Portmann,Herisau

3. Preis: Noé Schreiber,Herisau PD

Rosen von derMissMiss Ostschweiz Dominique Christin-ger verkaufte Rosen für die diesjährigeKampagne der kirchlichen Hilfswerke,und sie spricht mit Jugendlichen überden Klimawandel.Am14.März stand DominiqueChristin-

ger mit andern Freiwilligen beimVadian

in St.Gallen. Sie verkaufte Rosen zuguns-

ten von «Brot für alle».

Einsatz über die GrenzenDominique Christinger belässt es jedoch

nicht beimRosenverkauf.Sie besuchtmit

einer Mitarbeiterin von «Brot für alle»

Schul- und Konfklassen und spricht dort

über den Klimawandel und seine Folgen

für die Länder des Südens.

«Schon früh habe ich mich für Afrika

interessiert», sagt Christinger. Daraus sei

dannderWunschentstanden,einesTages

für «Médecins sans frontières» zu arbei-

ten. Um aus dem Wunsch Realität wer-

den zu lassen,möchte Dominique Chris-

tinger ihre Lehr- und Wanderjahre im

Gesundheitswesen bestreiten.

Arbeit über SenegalDas Rüstzeug für die Gespräche mit den

Jugendlichen hat sich Dominique Chris-

tinger in den letzten Monaten erarbeitet.

In einer Semesterarbeit an der Kantons-

schule am Brühl zeigt sie auf, wie sich die

Lebensumstände der Bevölkerung des

westafrikanischen Landes Senegal wegen

des Klimawandels verändern. Im zweiten

Teil des 40-seitigen Papiers skizziert sie

Projekte – etwa Massnahmen gegen die

Bodenerosion –, welche das Hilfswerk

«Brot für alle» unterstützt.

Landes- oder Freikirche?Mit Inkrafttreten der Personenfreizügigkeit hatdie Einwanderung aus den EU-Ländern starkzugenommen. So wanderten in den Jahren 2006und 2007 beispielsweise insgesamt rund 30000Personen aus Deutschland in die Schweiz ein.Viele von ihnen sind evangelisch-lutherisch.In ihren Heimatländern gehörten sie den Lan-deskirchen an. Bei der Erfassung der Konfessi-onszugehörigkeit auf den Einwohnerämtern inden Gemeinden kam es jedoch immer wieder zuMissverständnissen. Bisher hatten die Zuzügeranzugeben, ob sie «Evangelisch-reformiert»oder «Evangelisch-lutherisch» seien.Mit «Evangelisch-lutherisch» war jedoch dieEvangelisch-lutherische Freikirche gemeint.Wollten sie der Kantonalkirche zugehörigsein, mussten sie «Evangelisch-reformiert»angeben.Zur klareren Unterscheidung zwischen Landes-und Freikirche ist auf Bestreben der Evange-lisch-reformierten Kirche des KantonsSt.Gallen nun die Erfassungsmaske der Ein-wohnerämter wie folgt angepasst worden:Wer zur Kantonalkirche gehören möchte,wählt «Evangelische Landeskirche», wer zurFreikirche, wählt «Evangelisch-lutherischeFreikirche».

Soforthilfe für GazaDas Hilfswerk der Evangelischen KirchenSchweiz (Heks) hat für die Opfer des Konfliktsim Gazastreifen im Rahmen von 100000 Fran-ken Soforthilfe geleistet. Die Evangelisch-refor-mierte Kirche des Kantons St.Gallen beteiligtsich nun mit 8000 Franken an dieser Hilfe. Dieshat der Kirchenrat der St.Galler Kantonalkirchean seiner Sitzung beschlossen. Gemeinsammiteiner Partnerorganisation hat Heks in den ver-gangenen Wochen medizinisches Material anGesundheitsinstitutionen in Gaza zur Verfügunggestellt.

Kommissionen neu besetztDas Kuratorium für das Evangelisch-reformier-te Pfarramt an der Universität St.Gallen istwieder komplett. Der Kirchenrat der Kantonal-kirche hat die folgenden Mitglieder in die Be-gleitkommission des Uni-Pfarramtes gewählt:Dr. Urs Jäger, Privatdozent für BWL, Dr. JanMetzger, Studiensekretär sowie Prof. Dr. Johan-nes Rüegg-Stürm, Professor für OrganisationalBehavior. Sie ersetzen Dr. Herbert Murbach undProf. Dr. Alex Keel. Auch der vakante Sitz bei derKommission kirchliche Erwachsenenbildungist wieder besetzt. Der Kirchenrat wählteKathrin Anderegg. Kathrin Anderegg lebt inSt.Gallen, arbeitet als IV-Berufsberaterin undist kirchlich engagiert. KID/ACK

Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 9

Panorama: Kanton Aus dem Kirchenrat

Dominique Christinger spricht über den Klimawandel und ihre Motivation, darüber zu sprechen.

Foto:ack

Page 10: 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen AuferstandenvondenToten Osternacht DasBestekommtnoch

Panorama:Welt ReligionsquintettDie reformierte Zürcher Landeskir-che ist unter die Spielproduzentengegangen. Am25.Märzwurde das«Quintett der Religionen» an einerVernissage in Zürich präsentiert.Das «Quintett derReligionen» ist ein Ins-

trument der Erwachsenenbildung. Es

handelt sich dabei um ein Kartenspiel,

das auf dem Quartett-Gedanken basiert.

Auf spielerische Weise und im Sinne

eines Quiz werden die elementaren

Merkmale der fünf Weltreligionen prä-

sentiert. Punkte gibt es nicht nur für das

Sammeln der zueinander gehörenden

Karten, sondern auch für richtig be-

antwortete Fragen. Das Spiel besteht aus

225Kartenmit insgesamt 45Themenrei-

hen, es können darummehrereGruppen

parallel spielen und sich über die The-

men austauschen. RNA/COMM.

Weitere Infos unter: www.religionenquintett.ch

Heks und Bfawollen keine FusionDasHilfswerk der EvangelischenKir-chen Schweiz (Heks) undBrot für alle(Bfa) haben laut einemCommuniquédieMöglichkeiten einer engeren Zu-sammenarbeit bis hin zur Schaffungeines gemeinsamenWerks geprüftund entschieden, auf die VarianteeinerNeugründung zu verzichten.Die Stiftungsräte der beiden Werke ha-

ben sich, so die Pressemitteilung, mit

dem Projekt eines gemeinsamen Werks

in einem intensiven einjährigen Prozess

auseinandergesetzt und Chancen und

Risiken analysiert. Die konstruktive ge-

meinsame Arbeit habe beiden Seiten zu

einem besseren Verständnis des Part-

nerwerks verholfen. Die beiden Stif-

tungsräte hätten jedoch übereinstim-

mend festgestellt, dass Aufgaben, Iden-

tität undArbeitsweisen der beidenWer-

ke sehr verschieden seien. Die Grün-

dung eines neuen gemeinsamenWerkes

sei von daher zurzeit nicht sinnvoll.

Beide Stiftungsräte wollen aber ihre

unterschiedlichen Visionen einander

näherbringen.Die Zusammenarbeit soll

sowohl auf strategischerwie auf operati-

ver Ebene intensiviert werden, um Sy-

nergien zu nutzen. Damit wollen sie, so

die Mitteilung, das gemeinsame Enga-

gement zugunsten ausgegrenzter und

entrechteter Menschen in Zusammen-

arbeitmit Kirchen undKirchgemeinden

noch wirksamer verfolgen. RNA/COMM.

Weltsozialforum in BelémParallel zumWEF inDavos trafen sich imbrasi-lianischenBelém130000Teilnehmende aus 142Ländern zumWeltsozialforum (WSF). Darunterwaren auch 15Mitglieder desOK’s desSozial-undUmweltsozialforumsOstschweiz – SUFO.Wichtiges Thema amWSFwar natürlich die aktu-elleWeltwirtschaftskrise. Viele Teilnehmende,darunter auch die Staatspräsidenten Luis InácioLula da Silva (Brasilien), Hugo Chaves (Venezuela)oder EvoMorales (Bolivien), fordertenmehr staat-liche Kontrolle der Banken und internationalenFinanzinstitute. Ausgewählt wordenwar Belémallerdings als Austragungsort desWSF 2009, umdie Themen «Klimaerwärmung», «Ökologie»,«Menschenrechte» und «indigene Völker» in denVordergrund der internationalen Diskussion zurücken. Für viele der 4000 delegierten AktivistIn-nen ausNichtregierungsorganisationen (NGOs),Gewerkschaften, Basisgruppen, Kirchen und so-zialen Bewegungen ist die aktuelleWirtschaftskri-se nur die Spitze des Eisbergs. Die anhaltendenSkandale des weltweiten Hungers, derWasser-knappheit für eineMilliardeMenschen, dieErwärmung des Klimas, die Diskriminierungindigener Völker oder dieMissachtung derMenschenrechte schreien schon länger nachLösungen. In denmehr als 2400Workshopswährend desWSF 2009 wurden denn auch ver-schiedene Lösungsansätze gezeigt und diskutiert.Am letzten Tag des Forumswurden in 18 Vollver-sammlungen grundlegende Texte verabschiedetund neue Allianzen geschmiedet. PD

Die Bibel in 2479 SprachenDie Bibel ist und bleibt ein Buch der Rekorde: Sieist dasmeistübersetzte undmeistverkaufte BuchderWelt. Von den geschätzten 6900 Sprachen, wiesie weltweit gesprochenwerden, liegen die Bibeloder Teile davon im Jahre 2008 in 2479 Sprachenvor, teilte die Schweizerische Bibelgesellschaftmit.Zurzeit arbeiteten die imWeltbund zusammenge-schlossenen 145 nationalen Bibelgesellschaftenan total 650 Übersetzungsprojekten. Die Botschaftder Bibel allenMenschen in verständlichen,mo-dernen und den Bedürfnissen angepassten Ausga-ben zugänglich zumachen, gehöre zu den Grund-aufgaben der Bibelgesellschaften. RNA

Erste Messe des Vatikans für GalileiDer Vatikan hat Galileo Galilei (1564–1642)MitteFebruar als einen herausragendenMann derWissenschaften und des Glaubens gewürdigt.Der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Erzbi-schof Gianfranco Ravasi, feierte in RomeinenGot-tesdienst zumGedenken an die Geburt desNatur-wissenschaftlers vor 445 Jahren. Galileowar überseine Theorie der Planetenbewegung umdie Sonnemit demkirchlichen Lehramt in Konflikt geratenundmusste diese epochale These 1633 auf Druckder Inquisitionwiderrufen. RNA/RV

Kirchen auch imWinter heizen?EinneuerLeitfadendesVereins«oeku–KircheundUmwelt»schlägtvor,Gottesdienste insKirchgemeinde-haus zu zügeln,wenndieKirchenurschwerbeheizbar ist. DerVorschlagsorgte indenMedien fürAufsehen.In einem Interviewmit der Zeitung «Re-

formierte Presse» sagt Kurt Zaugg-Ott

von oeku, er sei «überhaupt nicht glück-

lich», dass die Medien vor allem die

Empfehlung des Leitfadens aufnehmen,

Gottesdienste aus Energiespargründen

imKirchgemeindehaus durchzuführen.

Der Zürcher Kirchenratspräsident

Ruedi Reich hatte diesen Vorschlag auf

DRS 3 kritisiert. Es sei nur ein Vorschlag

unter vielen, so Zaugg-Ott. Der oeku sei

bewusst, dass der Wechsel des Gottes-

dienstraumes während der Heizperiode

für eine Kirchgemeinde ein schwieriger

Grundsatzentscheid sei. Man sei aber

durch die Jahre desWohlstandes und der

billigen Energie verwöhnt, was die Be-

heizungderKirchenbetreffe.Der 40-sei-

tige Leitfaden desVereins «oeku –Kirche

und Umwelt» ist für Kirchgemeinden

und Pfarreien gedacht. Er trägt den Titel

«Energie sparen und Klima schützen»

und kann unter www.oeku.ch herunter-

geladenwerden.Erschienen ist er anläss-

lich der ökumenischen Kampagne von

Brot für alle und Fastenopfer. RNA

10 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

Panorama: Schweiz

Foto:as

Geheizte Kirchen – eine Energieverschwen-

dung? Evangelische Kirche in Degersheim.

Page 11: 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen AuferstandenvondenToten Osternacht DasBestekommtnoch

Casa Cares – einePerle in der ToskanaObGemeindereisen, Familienurlauboder einfach allein erholsameTageverbringen: Das alles istmöglich inderCasaCares, einemschönenGäste-haus, das vondenWaldensern in derToskanabetriebenwird.Mitten in den toskanischen Hügeln in

der Nähe von Florenz liegt Casa Cares.

DasGästehaus ist eine alteVilla inmitten

von Olivenhainen. In den 80er-Jahren

wurde das Anwesen von den Walden-

sern übernommen, nachdem es jahre-

lang als Kinderheim genutzt worden

war. Von diesem Zeitpunkt an wurde es

zu einem Freizeit- und Begegnungs-

zentrum umfunktioniert. Die Walden-

ser sind, kurz gesagt, die reformierten

Gemeinden in Italien. Ihr Stand in Itali-

en war und ist nicht immer einfach und

auch finanziell oft schwierig.Die soziale

Verantwortung ist ein zentrales Thema

derWaldenserkirche.

Das GästehausDie Lage von Casa Cares ermöglicht Ta-

gesausflüge andie bekanntenundunbe-

kannteren Orte in der Toskana. Gleich-

zeitig bietet die ländliche Umgebung

aber viel Ruhe und Natur. Das Haus ist

mit öffentlichen Verkehrsmitteln er-

reichbar, man ist aber flexibler mit ei-

nem Auto. Es bietet Platz für Gruppen,

Einzelgäste, wie auch Familien. Die

schlichte Einrichtung und die Herzlich-

keit der Mitarbeiter/innen geben dem

Haus eine familiäreAtmosphäre. Es gibt

Begegnungen im Land der BibelVom6.–19. Juli 2009 lädt derKirchenbote ein zueiner Leserreise entlangdenLebensstationenJesu vonBethlehem, über das Jordantal undGaliläa nach Jerusalem.Hier die Stationen.6. Juli:Flug von Zürichmit ELALnach Tel Aviv. FahrtnachBethlehem,Zimmerbezug für vierNächte.7. Juli: InHebronbesuchenwir dasGrabAbrahams,bummelndurchdenBasar und fahren zumHerodion,demBurgbergdesHerodes.Dannbesuchenwir dieHirtenfelder,wodieHirten von JesuGeburt hörten.8. Juli: Geburtskirche und Begegnungszentrumvon Pfr. Dr. Mitri Raheb, wo trotz allerWirrnisse fürden Frieden gearbeitet wird. Mittagessen bei Fami-lien. Nachmittag: Universität,GrabRahels.9. Juli: ImWeinberg einer palästinensischenFamilie erfahren wir, wieMenschen Brücken bauenzwischen Juden, Christen undMoslems. AmNach-mittag besuchenwir dasWüstenklosterMarSaba.10. Juli:Durch dieWüste Judäa steigen wir hinun-ter insWadi Qelt nach Jericho, zum Teil alsWande-rung. In der tiefstgelegenen Stadt der Erde interes-siert uns der Omajaden-Palast und das alte Jericho.11. Juli:Wir besuchen die Taufstelle Jesu am Jor-dan, baden im TotenMeer, wandern imNaturparkvon En Gedi und besichtigenQumran.12. Juli:Auf der Fahrt durch das Jordantal besichti-genwir die Kreuzfahrerfestung «Belvoir» und dieAusgrabungen vonBet Shean undBet Alfa. Von Tibe-rias gehts per Schiff über den See zumKibbuz EnGev, wowir für vier Nächte amSeeufer wohnen.13. Juli:Wir besuchen inNazaretPilgerplätze,bummeln durch den Bazar und fahrenmit Taxis aufden Tabor, den «Berg der Verklärung».14. Juli: Fahrt zumBergderSeligpreisungen,Wanderung zumOrt der Brotvermehrung, Besichti-gung vonKafarnaum. AmNachmittag fahrenwirüber die Golan-Höhen zum einstigen CaesareaPhilippi, zur Jordanquelle und zur Stadt Safed.15. Juli: Fahrt nach Jerusalemmit Halt inAkko, beider Höhle des Propheten Elija auf demCarmelge-birge, beimSozialwerk «Haus Gnade» in Haifa undinCaesarea. In Jerusalemwohnenwir für die restli-chen Tage in einemehem. Kloster in der Altstadt.16. Juli:Rundfahrt durch diemoderneNeustadt undBesuch des Israel-Museumsmit demModell derStadt zur Zeit Jesu. AmNachmittag besuchenwirSehenswürdigkeiten in derAltstadt Jerusalems.17. Juli:An diesemFreitag geniessenwir vomÖl-berg aus den Blick über Jerusalem. Vorbei amGar-tenGetsemanewandern wir entlang der ViaDolo-rosa, demLeidensweg Jesu, bis zurGrabeskirche.18. Juli:Auf dem Zionsberg besuchenwir den tra-ditionellen Abendmahlssaal, durch das jüdischeViertel gelangenwir zum Tempelplatzmit Felsen-domundElAksa-Moschee.19. Juli: Sonntag in Jerusalem, Rückflug.

Kosten: Fr. 2650.–. Verlangen Sie das detailliertere Programmbei Andreas Schwendener,Tel. 071 244 34 64,[email protected]. Weitere Angaben finden Sie auch aufder Website des Kirchenboten: www.kirchenbote-sg.ch

Forumder Leserschaft Leserreise

Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 11

wohl kaumGäste, die nur einmal in Ca-

sa Cares weilen. Die Infrastruktur des

Hauses eignet sich auch für Tagungen

oderWorkshops.Es gibt zwei grosse und

zwei kleinere Räume, die genutzt wer-

den können. Auch sprachlich lässt Casa

Cares nichts zu wünschen übrig: vom

florentinischen Italienisch über Englisch

bis hin zuDeutsch ist alles vertreten.

Casa Cares legt grossen Wert auf

Nachhaltigkeit und entwickelt sich auf

diesem Gebiet ständig weiter. So wird

die Landwirtschaft schon lange auf bio-

logischer Basis betrieben, und im Mo-

ment wird eine Solaranlage installiert.

VolontariatVor sechs Jahren hab ich dort als Vo-

lontärin gearbeitet. Kost und Logis so-

wie ein kleines Taschengeld entschädi-

gen die Volontäre für ihre Arbeit. Sie

unterstützen die Festangestellten des

Hauses bei ihren Arbeiten (Hausarbeit,

Küche, Garten, Olivenernte, div. Bauar-

beiten). Das Zusammenleben mit Vo-

lontären aus der ganzen Welt war eine

einmalige Erfahrung und kann nur

weiterempfohlen werden. Vor allem die

herzliche Atmosphäre und die vielfälti-

gen Begegnungen mit Gästen, ebenfalls

vom ganzen Globus, bleiben einem lan-

ge in Erinnerung. Auch nach sechs Jah-

ren kehre ich immerwieder zurücknach

Casa Cares. BARBARA MOSER, ST.GALLEN

Weitere InformationenInteressierte, diemehr über Casa Cares erfah-ren wollen, finden dazu Informationen auf derWebsite www.casacares.it oder bei BarbaraMoser: [email protected].

Casa Cares in der Toscana: Die Villa wird von den Waldensern als Gästehaus betrieben.

Page 12: 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang · 2017. 12. 20. · 4/2009 Kirchenbote 58.Jahrgang derEvangelisch-reformiertenKirchedesKantonsSt.Gallen AuferstandenvondenToten Osternacht DasBestekommtnoch

SpiritualitätHeilmeditation8. April, 14.30 UhrMitHedda Schurig,Homöopathinund spirituelle HeilerinInfos: Tel. 071 333 30 28, KollekteOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Kirche tanzt – spiritueller5-Rhythmen-Tanz9./30.April,19.30–21.30UhrOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

OffenesKreistanzen14./28.April, 20 – 22UhrOrt: OffeneKirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Heil-Oase16. März, 17 – 19 UhrFürGesunde undKranke:HeilerundHeilerinnenhelfen durchHandauflegen undGesprächOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

HeilendeBerührung21. April, 19.30 UhrEinführung zumThemaHeilen,Körperarbeit, Stille, Erfahrungenmit biblischen Texten, Lichtme-ditation undHeilübungen,Aus-tausch.MitMargritWenk-Schle-gel, Körpertherapeutin und Kon-templationslehrerin und Elisa-beth Tröndle, Religionspädago-gin und Erwachsenenbildnerin.Eintritt Fr. 20.–Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2Veranstalter: Verein SOSOS, ElisabethTröndle, www.sosos.org

Weiter Geist – grossesHerz26. April, 10 bis 17 UhrSchritte auf demWeg zurVersöh-nungmit sich selbst, EinführungundVertiefung der Arbeit mitdem «Bigmind-Process» inVer-bindungmit Schweigemeditati-on; mitMarcel Steiner undElisabeth TröndleOrt:Im RaumDreipunkt, Hauptstrasse239 (Denner-Gebäude), Bühler/ARVeranstalter: Verein SOSOS, ElisabethTröndle, www.sosos.org

Tanz insLicht27. April, 20 – 22 UhrTanzmit BrigitteMontalvoOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Erde,Wasser, Luft und Feuer25. Juli, 12Uhr, bis 28. Juli, 14UhrFamilien-Retreat für allein undgemeinsam Erziehendemit ihrenKindern;mit Elisabeth Tröndle,Regula und Rolf Eugster undHelene LeiOrt: Seminarhotel Idyll GaisVeranstalter: Verein SOSOS, ElisabethTröndle, www.sosos.org

12 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

Palette BildungWerwarCalvin?Wer ist er fürunsheute?20. April, 20 UhrIn diesemVortrag vonDr.KarinScheiber, St.Gallen,werden die Kir-chenzucht, der Fall Servet und dieLehre von der doppelten Prädesti-nation thematisiert.Ort: Festsaal St. Katharinen, St.GallenVeranstalter: Evang.-ref. KirchgemeindeSt.Gallen C

Das Enneagramm8 Donnerstagabendejeweils 17.30 bis 20.30 Uhr vom30. April bis 3. Dezember 2009Vertiefungskurs:Verunsicherungin Beruf, Partnerschaft undAlltag –Katastrophe undAnstoss zurVer-änderungOrt: Perle, Oberer Graben 31, St.GallenLeitung: Pfr.Werner Frei, Luz-DalilaBrunner und Elisabeth FontanaAnmeldungen nimmt gerne entgegen:Luz-Dalila Brunner, Tel. 079 873 92 45;[email protected]

Projekt Bekenntnis –eine Diskussion27. Mai, 18.15 bis 21 UhrEin Buch über vorhandene undmögliche Bekenntnisse in denSchweizer Kirchen entsteht.Wir diskutieren es.Referent: Pfr.Dr.Matthias Krieg,Leiter des Bereichs Bildung undGesellschaft.Ort: Haus zur Perle, St.GallenVeranstalter: AkEBLeitung: Paul Baumann-Aerne

Neuer evang. TheologiekursNach denHerbstferien, d.h. amWochenende vom 24./25.Oktober2009 beginnt ein neuer dreijähri-ger Theologiekurs. Es bestehtauch dieMöglichkeit, nur ein ein-ziges Kursjahr zu besuchen.Weitere Infos: www.theologiekurs.ch

SpezielleGottesdienstemittwochmittagKULTUR09St. Laurenzen, St.Gallenjeweils 12.15 – 12.45Uhr1. April:Rond oms Zäuerli,mitNoldi Alder, Stimme,Geige undHackbrett8.April:Dr.KurtWeigelt, DirektorIHK St.Gallen-Appenzell,Mode-ration: Josef Osterwalder15. April: eSPRIT,Casting-Bandder Kantonalkirche22. April:Walter Ernst,Vorsitzen-der der GeschäftsleitungVadianBankAG,Moderation: Paul Bau-mann

KunstLiebesserienDi,Mi, Fr16–18.30Uhr,bis24.AprilAusstellungmitBildernundSerienvonDaniel Schelling.Cafeteria offen.Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

Pilgern/Reisen

«Kommt und seht!» –Begegnungen imLand der Bibel6. – 19. Juli 2009Der Kirchenbote lädt ein zu einerLeserreise entlang den Lebens-stationen Jesu von Bethlehem,über das Jordantal und Galiläanach Jerusalem.Kosten: Bei einer Beteiligung von25 Personen Fr. 2650.–,Weitere Infos: Andreas Schwendener,Tel. 071 244 34 64, [email protected] detaillierten Ablauf der Reise findenSie auf der Website des Kirchenboten:www.kirchenbote-sg.ch

FührungenReligions- und kulturgeschichtlicheFührungenmit Walter Frei, siehe auch:www.stgaller-geschichten.org

Wanderung an der Sitter4. April, 14 Uhr: Treff beim SchlössliHaggen. ZweistündigeWanderung.

St. Galler Hexen im17. Jh.8. April , 18 Uhr: Treff beim VadianamMarktplatz. Zweistündige Stadtwan-derung bis zum Adlerberg.

Wanderung an der Sitter II18. April, 14 Uhr: Treff beim Gast-haus Stocken. Zweistündige einfachereWanderung: Fabrikgeschichte Sittertal–Ganggelibrogg–Burentobel–Hüslibrugg–Spisegg, bis Schiltacker.

Paracelsus in St.Gallen19. April, 15 Uhr: Treff beim Vadian-Denkmal amMarktplatz. St.Galler Tage-buchnotizen, Gutachten, Almanache,Fachbücher, Sagen aus dem schicksals-trächtigen Jahr 1531. 90 Minuten Stadt-wanderung bis zumGallusplatz.

St.GallerBeziehungenzuMünchen21. April, 18.15 Uhr: Treff beimVadian-Denkmal amMarktplatz. 90 Min.Stadtrundgang.

Sümpfe undBäche, Brunnen undBäder im alten St.Gallen7.Mai, 18.15 Uhr: Treff bei der Tal-station der Mühleckbahn. 90 Min. Stadt-wanderung bis zumBroderbrunnen.

ArbeitsstelleKinder/FamilieKiKBildungswochenende:Mit allen Sinnen glauben18./19. April 2009Ort: BildungszentrumMattenhof,Mattenweg 30, 9230 FlawilWeitere Informationen und Anmeldung:www.ref-sg.ch/[email protected]

GrundkursModul 6:Gestaltung vonGebeten,Ritualen, liturgischen Formen27. April bis 15. Juni 2009Ort: Haus zur Perle, St.GallenWeitere Informationen und Anmeldung:www.ref-sg.ch/familien,[email protected]

JungeErwachseneSchweigenundHören–ökume-nischemeditativeAbendfeier9. April, 19.30 UhrÖkum.Abendfeier, amGrün-donnerstagmit AbendmahlOrt: Evang.-ref. Kirche Sargans

Kreuzweg der Gegenwart10. April, 12 bis 13.30 UhrSchweigender Gangmit einemKreuz durch die Stadt St.Gallenmit besinnlichemHalt an Lei-densstationen unserer ZeitOrt: Kirche Linsebühl, St.GallenKontakt: [email protected]

Ökumenische Osternacht11. April, ab 23 Uhrbis 12. April, 7 UhrGemeinsameineNacht unterwegs.Kreative, sportliche und spirituel-le Stationen, gemeinsames EssenKontakt: Pfrn. Susanne Zoller,Tel. 055 280 12 60,Ort: Evangelische Kirche Uznach

Donschtix Gebet16./23. April, 19.30 – 20 UhrFür junge Leute, die auf der Suchenach Ruhe imAlltag sind!Ort: DAJU,Webergasse 15, St.GallenKontakt: [email protected]

Stadtgebet für junge Leute30.April, 19.15UhrEin ökumenisches Team aus jun-genMenschen lädt zum gemein-samenGebet, zu einer halbenStunde der Besinnung ein.Ort: Chorraum der Kathedrale St.Gallen

Reise insWallis21. bis 24. MaiAbenteuer für Jugendliche undjunge Erwachsene.Kontakt: Roman Niedermann, Jugend-arbeiter, Goldach, Tel. 071 846 05

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Kapernaum am See Genezareth

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Eglise françaiseEglise de Saint-Mangen à Saint-Gall:culte à 10h le 5 avril et àVendredi-Saint; culte à 9h 30 le jour dePâques et les dimanches suivants.Cultesmensuels à Rapperswil,Ror-schach etUzwil.Renseignementsauprès du pasteurMarc Bridel,tél. 071 278 43 89.

samstags.kirche4. April, 17.30 UhrKulturszenen imGottesdienst.Mit Pfr.Carl BoetschiOrt: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

KapelleSchwägalp5. April: Pfr. C. Haegler, Rehetobel10. April: Pfrn. Ch. Heyd, Heiden,mit Jodlermesse12. April: Pfr. H. J. Fehle, Wattwil19. April: Pfr. D. Klingenberg, St.Gallen26. April:M. Eggenberger, Grabs

EncuentroenespañolDomingo, 12deabril, a partir de las5 pm, EZJ (Evangelisches KirchenzentrumJona) Zwinglistrasse 30, 8645 Jona.Invitamos a todos los hispanohablantesy amantes del idioma español a participarcada segundo domingo delmes en unculto en español. Responsable es lapastora Lisset Schmitt-Martinez,Tel. 055 534 45 24, [email protected]

StärkeralsderTod ist dieLiebe12. April, 6 UhrOsterfeuer und -gottesdienst zurAusstellung vonDaniel Schelling.Feuer,Kunst,Musik.Anschlies-send gemeinsames Frühstück.Ort: Offene Kirche St.Gallen, Böcklinstr. 2

ArbeitsstelleDiakonieSeminar fürsozialesEngagement14. April bis 8. Dezember 2009Ort: Wilen bei WilAuskünfte:Marianne Jocham, Alpstrasse

9443Widnau, Tel. 071 722 72 22.

Patchwork–alsFamilieunterwegsJeweils 20 bis 22Uhr16.April:Die Patchworkfamilieals Chance erleben30.April:Die Patchworkfamilieaus Sicht des Kindes14.Mai:Patchworkfamilien ausrechtlicher Sicht28.Mai:Allg. Erziehungsfragen inder PatchworkfamilieKursleiterin:Margrith Lenz, dipl. Er-wachsenenbildnerin, Gesundheitsbera-terin, Einzel-, Paar- und FamiliencoachAnmeldungen: [email protected],Tel. 071 227 05 61; Kosten Fr. 120.–pro Einzelperson, Fr. 200.– pro Paar,Ermässigung auf Anfragemöglich.Ort: Oberer Graben 31, 9000 St.Gallen

SeminarLaufbahngestaltungInfoabend: 24. April, 19 UhrUnterrichtszimmer Kirche BuchsSie wollen odermüssen sich beruf-lich neu orientieren? In einer fach-kundig geleitetenGruppe erarbei-ten Sie spielerisch eine umfassendeberufliche und persönliche Stand-ortbestimmung.Daraus entstehteine Perspektive, die Ihnen ent-spricht und Sie wissen,welches Ih-re nächsten Schritte seinwerden.Seminartage Fr, 01./08./15./29.Maiganzer Tag. Nachtreffen: Fr, 26. Juni 2009Kosten zwischen Fr. 100 und Fr. 400 nacheigener Einschätzung.Ort: Unterrichtszimmer Kirche BuchsAuskunft und Anmeldungen bei:E-Mail: [email protected] oderMarlise Schiltknecht, Tel. 071 227 05 61,E-Mail: [email protected]: Arbeitsstelle Diakonie

BeratungDieDargeboteneHandTelefonseelsorge, Telefon 143, www.143.ch

Evangelisch-reformierte Paar-und Familienberatung St.GallenOberer Graben 31, St.GallenPfarrer Walter Feurer, PsychotherapeutSPV/ASP, Tel. 071 220 88 00Heidi Paulsen, Dipl. Psych./Psycho-therapeutin SBAP, Tel. 071 220 88 02

Evangelische FrauenhilfeBeratungsstelle für FrauenTellstr. 4, 9000 St.GallenTel. 071 220 81 80, Fax 071 220 81 84

BürgschaftenundDarlehenFür Familien und Alleinerziehende,Landwirte und Selbstständige. Gesuchesind zu richten an: Evang. Bürgschafts-und Darlehensgenossenschaftdes Kantons St.Gallen, Postfach 24,9004 St.Gallen, Tel. 071 226 91 91,E-Mail:[email protected]

BlauesKreuz SG-AppenzellFachstelle für AlkoholproblemeOberer Graben 12, 9000 St.GallenBrigitte Knaus, Vitus Hug,Gabriele Heiz, Tel. 071 278 16 [email protected]äche nach Vereinbarung

Persönlichkeitsschutz inderKircheFühlen Sie sich im Rahmen des kirchli-chen Lebens diskriminiert oder in IhrerIntegrität verletzt, seelisch oder körper-lich ausgenutzt, sexuell bedrängt, ge-mobbt, oder belastet Sie ein Abhängig-keitsverhältnis?Dann können Sie sich von einer neutralenFachperson (unter Schweigepflicht)kostenlos beraten lassen. Adressen derKontaktpersonen finden Sie unter:www.ref-sg.ch/persoenlichkeitsschutzZentrale Nummer: Tel. 071 222 04 55

UnterwegszumDuDie Stellenleiterin, Frau UrsulaMettler,Tübacherstrasse 26, 9326 Horn, ist er-reichbar: Di, Do, Fr, 8 –10 und 17–19 Uhr.Tel.: 071 640 00 80, Fax: 071 640 00 81,

Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009 13

AAddrreessssäännddeerruunnggeenn aann ddiiee KKiirrcchhggeemmeeiinnddee

ImpressumHerausgegeben imAuftrag der Synode der Evangelisch-reformierten KirchedesKantonsSt.Gallen

Redaktions-kommissionPfrn. Christina Nutt,Präsidentin Alfred Ritz, KassierPfrn. Andrea AnkerPfr. DanielKlingenbergPfr. Martin BöhringerHans Paul CandrianAnna ZoggRené MohnKatharina Marquart

RedaktionPfarrer AndreasSchwendener (as)Rehweidstrasse 29010 St.Gallen Tel. 071 244 34 [email protected]

LokalredaktionReto Neurauter (nr),Grabs, Tel. 081 771 65 16Katharina Meier (meka), Lütisburg StationTel. 071 980 06 01Claudia Schmid (cis),St.GallenTel. 071 223 58 60

Nächste NummerThema: Ergriffen vomGeist, Erscheint am 1.5.09Redaktionsschluss: 14. April 2009

DruckRheintaler Druckereiund Verlag AG 9442 Berneck Altpapieranteil: mind.50%, Auflage: 71 000

GestaltungskonzeptTGGHafen Senn Stieger

Abonnementspreis11 Ausgaben: Fr. 12.–

Tipps des MonatsCouragiert – heute wie damals!Ostermontag, 13. April, 11 bis 19 UhrPilgerweg im St.Galler Rheintal zum Gedenken andie Grenzschliessung vor 70 Jahren, die Entlas-sung von Polizeikommandant Paul Grüninger,und in Solidarität mit Flüchtlingen heute. Besuchvon vier Stationen mit Jörg Krummenacher, Historiker, Autor des Buches «Flüchtiges Glück».Zoll in Diepoldsau (10.40 Uhr) als Treffpunkt Am Rohr, Fluchtort am Alten Rhein: Schicksaleabgewiesener und geretteter Flüchtlinge sowie damaliger Helfer und Helferinnen (Picknick ausdem Rucksack) Widnau, Ausschaffungsgefängnis (14.15 Uhr):Maya Leu berichtet im Evang. Kirchgemeindehausüber aktuelle Schicksale.Au, am Grab von Paul Grüninger (15.15 Uhr): Erinnerungen von Tochter Ruth RodunerAu, kath. Pfarreizentrum (16 Uhr): Schlussveran-staltung mit Referaten von a. Bundesrätin RuthDreifus (Zivilcourage heute); Pfr. Andreas Nufer,Solidaritätsnetz Ostschweiz (Asylpraxis heute)und Ueli Wildberger, Forum für Friedenserzie-hung (Versöhnung bedeutet Erinnern). Musik: Eduardo NascimentoAnmeldung erwünscht bei Elisabeth Tröndle, Rösslistr. 5,9056 Gais, Tel. 071 790 03 71, www.sosos.org

1. Diakonie-Forum – vom Vorteil gut zu sein!2. Mai, 9.30 bis 16.30 Uhr, Lindensaal, Lindenstrasse, Flawil (siehe auch Seite 7)Impulse für Menschen, die in den ref. und kath.Kirchen von St.Gallen und Appenzell sozial enga-giert sind. Mit Pater Niklaus Brantschen, ManfredGehr, vier Maturandinnen, die einen dreiwöchigenSelbstversuch als Obdachlose wagten, Bischof Mar-kus Büchel und Kirchenratspräsident Dölf Weder.Kosten Fr. 30.– inkl. Mittagessen und Getränke, Anmeldungbis 17. April an Brigitta Ackermann, Arbeitsstelle Diakonie,Evang.-ref. Kirche des Kantons Gallen, Tel. 071 227 05 60, E-Mail: [email protected]ägerschaft: Evang.-ref. Kirche des Kantons St.Gallen, Bistum St.Gallen

Veranstalter Veranstaltungsübersicht auf: www.ref-sg.ch

AkEB Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung, ObererGraben 31, 9000 St.Gallen, T 071 227 05 30, F 071 227 05 39,www.lebengestalten.ch, E-Mail: [email protected]

Forum Solidarität und Spiritualität Ostschweiz(ehemals Verein Wartensee) Programmleitung: ElisabethTröndle, Rösslistrasse 5, 9056 Gais, Tel. 071 790 03 71,www.sosos.org, [email protected]

Netzwerk Junge ErwachseneVolontärin: Csilla Valentyik, Tel. 071 227 05 63, [email protected]; www.junge-erwachsene.ch

Offene Kirche St.Gallen Tel. 071 278 49 69, www.okl.ch

Sonneblick Walzenhausen 9428 Walzenhausen,Tel. 071 886 72 72, [email protected]

Arbeitsstellen Jugendfragen und DiakonieMarlise Schiltknecht, Oberer Graben 31, 9000 St.Gallen, Tel. 071 227 05 60, E-Mail: [email protected]

Schloss Wartensee 9404 Rorschacherberg, Tel. 071 858 73 73, www.wartensee.ch; [email protected]

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Zeitschriften«Schritte ins Offene» 2/2009DEMENT

Wie soll manmit einer Krankheitumgehen, die uns alle Instru-mente nimmt,mit denen wir bis-her das Leben gemeistert haben?Und wie können wir es aushalten,dassMenschen, die wir lieben,uns immermehr entschwinden?Kaum eine Krankheit ist so weitverbreitet und so sehr gefürchtetwie die Demenz.Noch haben wirnicht gelernt,mit ihr zu leben.Aber wir wissen: Die Zahl der Be-troffenen wird steigen, und wirmüssen uns darauf einstellen.Die Themennummer von«Schritte ins Offene» beschäftigtsichmit der Situation demenz-krankerMenschen und ihrer An-gehörigen aus ganz unterschiedli-chen Blickwinkeln. Eine ganzjunge Frau hat Zeichnungen dazugemacht, Fachleute geben uns ihrWissen weiter,Angehörige er-zählen von ihren Problemen, undzwei Frauen laden unsmit ihrenergreifenden Geschichten ein,uns nicht nur sachlich, sondernauch gefühlsmässig auf das The-ma einzulassen. PD

ZumPreis von Fr. 9.50 erhältlich bei:Administration «Schritte ins Offene»,Schlaefli &Maurer AG, Frau A. Eggi-mann, Seestrasse 42, 3700 Spiez.Tel 033 828 80 80,E-Mail: [email protected]: www.schritte-ins-offene.ch

WENDEKREIS4-5/09Spiritualität

Vieles, ja in allen Farben Schil-lerndes wird unter «Spiritualität»verkauft – auch innerhalb derKirche. Ein Gemischtwarenladensei dieser Begriff, sagen die einen,beliebig, belastet undmissver-ständlich. Andere – gerade auchvon der Kirche Enttäuschte – ha-benmit demWort Spiritualität ei-

14 Kirchenbote Kanton St.Gallen 4/2009

Link dabeimit viel Angst undVerzweif-lung konfrontiert, aber auchmiteinem starken Bedürfnis nachHeilundHeilung.Die Bilder vonKarfreitag gewinnen amKranken-bett neueAktualität.Wie sie zudeuten sind,warumdie Bibel eingrosses Buch des Loslassens ist undwieMusikklänge Sterbenden hel-fen können, erzähltMonika Renz.12.4.Was Christinnen und Chris-ten glauben,wenn Sie von Chris-tus sprechen(siehe Tipp desMonats)19.4. «Gott und ich, wie gehtdas?»Die Dichterin SiljaWalterwird 90Die Schriftstellerin SiljaWalter fei-ert am 23.April ihren 90.Geburts-tag. Seit 60 Jahren lebt sie alsSchwesterMariaHedwig imBene-diktinerinnen-Kloster Fahr amRand der Stadt Zürich.Wie verbin-det SiljaWalter Himmel undWeltin ihremWerk? Undwie vertragensich Gehorsam der Klosterfrau undEigensinn der Dichterin?26.4. Homosexuelle Liebe imPfarrhausDieKirchen tun sich schwermitschwulen Priestern und lesbischenPfarrerinnen.Die anglikanischeKirche spaltete sich fast wegen derWeihung homosexueller Bischöfe,innerhalb der evang.-luth.KircheDeutschlands regte sichWiderstandgegen dieWahl eines schwulen Bi-schofs und die römisch-katholischeKirchewill keine homosexuellenPriester in ihrenReihen.Trotz dieserDiskussionen leben homosexuellePaare imPfarrhaus, sind schwuleSeelsorger imAmt.Wie sieht ihrganz normales Leben aus?

RadioFM1«Gott und d’Welt»Sonntagmorgen, 9–10 UhrWiederholung: Dienstag, 20–21 UhrAuf FM-Melodie: Sonntag, 12–13 Uhr

Radio Zürisee«Über Gott und d’Wält»jeden Sonntag, 8.25 Uhr

TVSF1Wort zumSonntag: Sa, 19.55 Uhr

Sternstunden: 10 Uhr: Religion11 Uhr: Philosophie, 12 Uhr: Kunst

SF2«Fenster zumSonntag»Samstag, 17.30 und Sonntag, 11.30 Uhrauf sf info regelmässig: Sa u. So, 18.05 Uhr

Tele Ostschweiz (TVO)«Gedanken zur Zeit»Sa, 18.55 Uhr, bis So, 7.55 Uhr,stündlich wiederholt

RadioDRS1Zwischenhalt Sa, 18.30 – 19UhrGlocken um 18.50 Uhr aus:4.4. ev.-ref. Gerzensee BE11.4. röm.-kath. Speicher AR18.4. ev.-ref. Zürich-Fluntern25.4. röm.-kath. Steinhausen ZGDie Glocken der Heimat werden seitKurzem auch auf DRSMusikwelle aus-gestrahlt, und zwar Samstag, 17.30 Uhr.

EinWort aus der Bibeljeden Sonntag, 6.42 Uhr und 8.50 Uhr(DRS2 7.05 Uhr, Musikwelle 8.30 Uhr)

Texte zumSonntagjeden Sonntag, 9.30 Uhr

DRS2

Religionsthemen imKontextvorwiegend amDonnerstag,9 und 18.30 Uhr (Zweitausstrahlung)

Blickpunkt Religionjeden Sonntag, 8.10 – 8.30 Uhr

Predigten, GottesdiensteSo, 9.30 Uhr: röm.-kath. PredigtSo, 9.45 Uhr: evang.-ref. Predigt

5.4. Pfr. Ruedi Beck, Basel; Pfrn.Pascale Käser-Huber, Burgdorf

10.4. Franziska Loretan-Saladin,Theologin, Luzern;

Pfr. Ruedi Heinzer, Spiez

12.4.Karin Schaub,Diakonin,Basel;Pfrn.PascaleKäser-Huber,Burgdorf

19.4. Peter Henrici,Weihbischof,

Edlibach; Heidi Oppliger,Heils-

armee-Offizierin, Basel

26.4.Monika Hungerbühler Grun,

Theologin, Basel; Pfrn.Maja Zim-

mermann-Güpfert, Bern

Perspektivenjeweils So, 8.30 Uhr und Do, 15.00 Uhr

5.4. Gott ist nicht gut und nichtgerechtGott soll eine Person sein, all-mächtig, gut und gerecht? DieseVorstellungmacht vielenMen-schen heuteMühe.Doch es gibt ei-ne andere, fast vergessene Traditi-on christlicher Gottesrede: Die ne-gative Theologie,welche alles ver-neint, was über Gott gesagt wird –aus Respekt vor dessenUnbegreif-lichkeit. Ein glaubwürdiges Redenüber Gottmuss diese Dimensioneinbeziehen, erklärt der Theologeund PhilosophAndreas Benk imGesprächmit LorenzMarti.10.4. Der Klang des SterbensAls Leiterin der PsychoonkologieamKantonsspital St.Gallen beglei-tetMonika Renz Schwerkrankeund Sterbende.Die promoviertePsychologin undTheologinwird

ne Bezeichnung gefunden für dasganz persönliche Konkretwerdenihres Glaubens, für all das an Reli-giösem, was sich ausserhalb derKirchbänke abspielt.In diesemWENDEKREIS werdenIhnen unterschiedliche spirituelleWege vorgestellt. Eine Spiritualitätvon Frauenund eine vonMännern,eine christlich-mystische undeine integrale, eine Schöpfungs-spiritualität, eine desAlltags ...Also doch ein Gemischtwarenla-den? Nein,meint einer derAuto-ren dieses Heftes. Spiritualität sinddie Räume desHauses, das sichReligion nennt.Und diese Räume brauchen nichtnur frische Luft, sondern auch ei-nen guten, gesunden Boden.Am-ma, eine bekannte indische Lehre-rin, hat es kürzlich in einem Inter-view so auf den Punkt gebracht:«Spirituell leben heisst nicht, sichin eine heileWelt zu flüchten. ImGegenteil, Spiritualität ist eineWissenschaft, die dir hilft, dich sel-ber genau zu betrachten und da-durch dein Leben zu verstehen.»DiesemAnspruch zu genügen, er-fordert spirituelle Kompetenz, vonPraktizierenden ebenso wie vonDienstleistenden in diesem Sektor,innerhalb und auch ausserhalb derKirche.Mehr dazu in diesemWENDEKREIS. PD

DasWENDEKREIS-Jahresabonnementkostet Fr. 52.–, ein Schnupperabonnement(4 Hefte) Fr. 25.–, das Einzelheft Fr. 6.–.Bestellung: AdministrationWENDEKREIS,Postfach 62, 6405 Immensee.Tel. 041 854 13 91, www.wendekreis.ch.

TippdesMonatsPerspektiven:Was Christinnenund Christen glauben,wenn sievon Christus sprechen.DRS 2: 12. April, 8.30 bis 9 UhrMit Jesus können diemeistenMenschen etwas anfangen: DerWanderrabbi aus Galiläa ist vielensympathisch, das Nächstenliebege-bot genauso wie die Bergpredigt.Die Rede vomChristus fällt da vie-len schon schwerer.Was heisst daseigentlich: Christus? In jeder Pre-digt ist von diesemChristus dieRede, aber selten wird ausformu-liert, was genau damit gemeint ist.Moderne Christenmenschen ha-ben zudem ihreMühemit Opfer-theologie undDreifaltigkeit Gottes.In «Perspektiven» die Frage anFrauen undMänner aus TheologieundKirche:WarumChristus? Re-daktion: JudithWipfler.

Zweitsendung: Do, 16. April, 15UhrDRS2

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Näher amLebenSeinenBuchhalterjob hat SamuelRothschondirekt nach seiner Lehrewiederaufgegeben. Statt Zahlen zu addieren,arbeitet er heutemitMenschenundstudiert Sozialarbeit: «Das gibtmireinenSinn.»Der Sinn besteht manchmal aus ganz

kleinen Dingen. «Zum Beispiel, dass es

klappt, dass sich jemand wieder jeden

Tag die Zähne putzt», sagt Samuel

Roth. Um solche, nur auf den ersten

Blick banale Dinge, hat er sich 2007

neun Monate bei seinem Praktikum in

der «Arche», einer Wohngruppe der

Stiftung Suchthilfe St.Gallen geküm-

mert. Dort leben ehemals Heroinsüch-

tige, die jüngsten gerade 18 Jahre, man-

che freiwillig dort, andere von der Ju-

gendanwaltschaft eingewiesen und alle

irgendwie entwurzelt. Dort hat sich Sa-

muel Roth, 23 Jahre alt, aus Lichten-

steig im Toggenburg, endgültig für die

soziale Arbeit entschieden. Der aus der

Unzufriedenheit mit dem kaufmänni-

schen Job entstandene Wunsch «etwas

mit Menschen zu machen», hatte eine

greifbare Realität bekommen.

Mehr als Zahlen stapeln«Schaffenmit den Bewohnern, ihnen zu

helfen, wieder eine Tagesstruktur zu be-

kommen, mit ihnen kochen, im Garten

arbeiten, Probleme lösen, da ergibt sich

der Sinn unmittelbar, und das ist was

Schönes», sagt Roth. «Wenn man dage-

gen im Büro sitzt und Zahlen stapelt,

hat man am Ende zwar die Bilanz fertig,

aber nichts Greifbares.»

Viel greifbarer hat Samuel Roth auch

dasGefühlderVerantwortungerlebt,für

sich selbst und andere. «Es war das erste

mal im Leben, dass ich die Kompetenz

gehabt habe, selbst zu entscheiden,

natürlichimgegebenenRahmenundoft

auch nur bei kleinen Dingen.» Aber je-

mandemdenAusgang zu streichen,weil

er sichnichtgutbenommenhat, istdoch

etwasanderes,als eineZahlauf Papierzu

streichen. «Man hat in der sozialen Ar-

beit eineVerantwortung für echteMen-

schen,derermansichbewusstseinmuss:

Man muss das eigene Handeln hinter-

fragen und den Mut haben, zu seinen

Fehlern zu stehen», sagt SamuelRoth.

Nach demPraktikum in der «Arche»,

eineminderPsychiatriepflegeinWilund

derFachmaturahatSamuelRothimFeb-

ruar 2008 an der Fachhochschule Ror-

schach ein Studium der Sozialarbeit be-

gonnen. «Das hat mir noch einmal eine

ganzandereSichtgegeben»,sagter.Man-

ches Gespräch und manche Situation

würde er heute in einem anderen Licht

analysieren. «Für die Planung der Hilfe-

leistung oder zum Beispiel für die Refle-

xionvonSituationenhabeichjetztneben

meiner Intuition auch noch eine The-

orie, das ist sehrhilfreich.»

Bis zum vergangenen Herbst hat Sa-

muelRothalsTeildesStudiumseinPrak-

tikum beim Kirchlichen Sozialdienst in

Wattwil gemacht, der sich um Berufs-

schülerkümmert.InguteinemJahrwird

er fertig studierthaben,unddannmöch-

te er gerne in die Jugendarbeit gehen.

«Ich bin glücklich mit meiner Entschei-

dung», sagt er. «Ich kann esmir gar nicht

mehr anders vorstellen. Ich bin gern nah

amLeben.»WOLFGANG FREY

«Ich hab’ die Kirche wie nochmal neukennengelernt»

Duhast vor kurzemeinPraktikumbeimKirchlichenSozialdienst (KSD) amBerufs- undWeiterbildungs-zentrum inWattwil gemacht.Waswar da eigentlichdas «Kirchliche» daran?Sicher einmal die Grundhaltung des KSD. Das hatviel mit der kirchlichen Haltung gegenüber Men-schen zu tun. Toleranz würde ich damit verbinden,Fairness, Nächstenliebe.

Was ist Kirche sonst noch für Dich?Früher war Kirche fürmich einfach ein fester Ort;die Kirche eben. Die Menschen gehen in Kirchen,und so hab ich das auch gesehen. Bei meinemPraktikum ist mir bewusst geworden, dass dieKirche auch auf die Leute zugeht, wie ebenmitdem Sozialdienst, der sich umBerufsschülerkümmert.

War das auch für Dich ein neuerWeg, aufMenschen zuzugehen?Grundsätzlich nicht, aber der bewusste Zugang zueiner anderen Person über den Glauben ist schonneu fürmich gewesen. Der KSD ist ja eine Dienst-leistung für alle Lernenden an der Berufsschule,und es gibt auch keinen Auftrag, dass der Glaubebei der Arbeit eine Rolle spielen soll. Das würdeviele sicher auch abschrecken, wenn das so wäre.Aber je nachdem, umwas es geht, und wenn esdem anderenMenschen angemessen ist, kann derGlaube ein guter Zugang sein.

Kannst Du dazu ein Beispiel erzählen?Einmal hat eine Lernende Suizidgedanken gehabt.Da kommtman im Gespräch schnell an denPunkt, woman fragt, hast Du vielleicht einenSchutzengel, jemanden, der auf Dich schaut? Daskann fürmanchen eine ganz neueWelt eröffnen.Ein anderes Mal hat ein Lehrling früh seinen Vaterverloren, und er hat sich gefragt, warummein Va-ter, warum passiert gerademir das? Bei Fragennach dem «Warum» kann Glaube einfach denRaum bieten, den Gefühlen, die da sind, Ausdruckzu geben.

Hat sich Deine eigene Einstellung zur Kirchedurch Deine Arbeit beimKSD verändert?Ja. Vorher war Kirche fürmich ehermit negativenAssoziationen verbunden. Aber wenn ich heute anKirche denke, denke ich nicht mehr anMissionie-ren, Bekehren oder negative Beispiele aus der Ge-schichte wie die Inquisition oder die Kreuzzüge.Beim KSD habe ich erlebt, dass die Kirche sehrviel macht und dabei sich und ihre Gebote nichtaufdrängt. Wenn ich heute an Kirche denke, denkeich an Offenheit und Austausch, an Projekte in derEntwicklungshilfe oder Aktionen wie «Brot für al-le». Ich denke, beim KSD habe ich die Kirche wienoch einmal neu kennengelernt. INTERVIEW: WF

Interview

Kirchenbote Kanton St. Gallen 4/2009 15

«Man muss das eigene Handeln hinterfragen»: Samuel Roth.

Foto:W

F

«Ich kann esmir gar nichtmehr anders vorstellen.»

Monatsporträt

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4/2009 | 58. JahrgangKirchenboteGemeindenachrichten im Mittelbund

10. März 2009 in der evangelischen Kirche Grabs: Drittklässler aus vier Schulhäusern üben ihr Spiel zur Geschichte, in der

sich Jesus bei Zachäus einladen liess. Am folgenden Sonntag haben die Schüler zum ersten Mal das Abendmahl gefeiert.

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