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187 4.6 Hochwasserereignisse in Monsungebieten Heike Zimmermann-Timm, Meghnath Dhimal & Kirsten Zickfeld Hochwasserereignisse in den Monsungebieten: Hochwasserereignisse in den Monsungebieten Südostasiens sind sehr komplex und basieren auf einer Kombination globaler, regionaler und lokaler Faktoren, die in Raum und Zeit aufeinandertreffen und damit die Auswirkungen verstärken. Betroffen von diesen Ereignissen sind oft Gebiete, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen und somit in besonderem Maße exponiert sind und die zudem in einem von Erdbeben gefährdeten und gestalteten Gebiet liegen. Überwiegend sind diese Flächen dicht besiedelt mit einer Bevölkerung, die über ein geringes Bildungsniveau vefügt, überwiegend in der Land- wirtschaft tätig ist und kaum technologische Kapazitäten einer Anpassung besitzt. Es braucht die Integration von Wissen, auf allen räumlichen Skalen, unter Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Deren Finanzierung stellt eine weitere Herausforderung dar, die über kurzfristige Hilfe, anlässlich der Katastrophenmeldung in den Medien zur Hochwasserzeit, in den Monsungebieten hinausgehen sollte. Flood events in the monsoon regions: Flood events in the monsoon regions of Southeast Asia are very com- plex and based on a combination of global, regional and local factors, which overlap in space and time, thereby intensifying the effects. The regions affected by flood events are those that are particularly exposed due to their low-lying geographical location in addition to being situated in a region at risk of earthquakes. Moreover, these areas are densely populated, have a low level of education, a high fraction of the population making a living from agriculture as well as very low technological capacities to adapt. To develop sustainable solutions, it is necessary to integrate knowledge on all spatial scales, while involving the affected population. A further challenge is obtaining financing for these solutions, which should go beyond the short-term help occasioned by catastrophe reports in the media during flooding in the monsoon regions. Der Mensch als dominierender Faktor Extreme Monsunereignisse als Folge der globalen Er- wärmung (Christensen et al. 2013) könnten das Risiko von Dürren, Überschwemmungen und heftigen Stür- men stark erhöhen (Menon et al. 2013). Der Monsun ist eines der im Erdsystem bedeutenden Kipp-Elemente; geringe Störungen des Systems könnten grundsätzliche Veränderungen der Umweltbedingungen herbeiführen (Schellnhuber 2009). Südasiatische Länder erleben bereits die Auswirkungen des Klimawandels in Form von veränderten Niederschlagsmustern, starken Regen- fällen, Trockenheit, Hitzewellen und Stürmen, die das Leben, den Lebensunterhalt, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Region bedrohen. Es zeichnet sich ab, dass sich der indische Monsun stärker als bisher ge- dacht ändern kann (Menon et al. 2013). Hinzu kommen eine Reihe weiterer Faktoren, die das Ausmaß von Überschwemmungen erhöhen und diese damit zu verheerenden Naturkatstrophen ma- chen. Dazu gehört auch der ansteigende Meeresspie- gel, eine weitere Folge des anthropogen verursachten Klimawandels, der sich auf die Küstengebiete und die dort lebenden Menschen auswirkt (Notz 2009). Zu den betroffenen natrlichen Systemen zählen Flussdeltas, tiefliegende Kstenebenen, Koralleninseln und Atolle, Barriere-Inseln, Lagunen, Strände, Küstenfeuchtge- biete sowie stuare. Das Abschmelzen der Himalaya-Gletscher, ein Er- gebnis des anthropogenen Klimawandels, könnte mit seinem Schmelzwasser ebenfalls einen Beitrag zu den zahlreichen Überschwemmungen in Asien leisten (Xu et al. 2009). Hinzu kommt der Faktor Mensch, der die terres- trischen und aquatischen Ökosysteme gemäß seiner Nutzungsinteressen geformt und damit verändert hat. Die vom Menschen umgestaltete Landschaft wurde zur Kulturlandschaft. Rodungen in Einzugsgebieten, Be- gradigungen von Flüssen, Siedlungen, Landwirtschaft und Industrie stellen eine Belastung für die Systeme dar und begünstigen das Ausmaß von Störungen (Au- erbach et al. 2015, Nicholls et al. 2016) Es zeichnet sich an dieser Stelle bereits ab, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zu den extre- men Hochwasserereignissen in Monsungebieten und damit zur Verwundbarkeit der Region führt. Das Aus- maß wiederum ist von der Art und Häufigkeit der Stö- rungen abhängig. Dass die Monsunereignisse in Süd- ostasien zunehmend »die Schlagzeilen beherrschen« hängt außerdem damit zusammen, dass diese bevölke- rungsreichen Länder, beispielsweise Bangladesch, mit einem geringen Bruttoinlandsprodukt zu den ärmsten Ländern der Welt gehören und eine Anpassung nur schwerlich zu bewerkstelligen ist. Monsun aus dem Gleichgewicht Der Sommermonsun ist ein wiederkehrendes großräu- miges Phänomen, welches das Klima Süd- und Ost- asiens dominiert. Der Asiatische Monsun wird durch den thermischen Kontrast zwischen der eurasischen Landmasse und dem angrenzenden Indo-Pazifischen Ozean angetrieben und liefert einen großen Teil des jährlichen Niederschlags in dieser Region. Die Dauer der Monsunsaison sowie die saisonale Niederschlags- menge und Variabilität haben einen tiefgreifenden Ein- fluss auf das Leben in dieser dichtbesiedelten Region. Schon heute haben über- oder unterdurchschnittliche Aus Lozán et al (2018): Warnsignal Klima - Extremereignisse. Wissenschaftliche Auswertungen, Hamburg. Für weitere Artikel siehe Website "Wissenschaftler informieren direkt": www.warnsignal-klima.de

4.6 Hochwasserereignisse in Monsungebieten Heike ... · ta oder Bengal Delta genannt, soll die Komplexität des Zusammenspiels von Fluss und Umgebung erläutert werden. Das Delta

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4.6 Hochwasserereignisse in MonsungebietenHeike Zimmermann-Timm, Meghnath Dhimal & Kirsten Zickfeld

Hochwasserereignisse in den Monsungebieten: Hochwasserereignisse in den Monsungebieten Südostasiens sind sehr komplex und basieren auf einer Kombination globaler, regionaler und lokaler Faktoren, die in Raum und Zeit aufeinandertreffen und damit die Auswirkungen verstärken. Betroffen von diesen Ereignissen sind oft Gebiete, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen und somit in besonderem Maße exponiert sind und die zudem in einem von Erdbeben gefährdeten und gestalteten Gebiet liegen. Überwiegend sind diese Flächen dicht besiedelt mit einer Bevölkerung, die über ein geringes Bildungsniveau vefügt, überwiegend in der Land-wirtschaft tätig ist und kaum technologische Kapazitäten einer Anpassung besitzt. Es braucht die Integration von Wissen, auf allen räumlichen Skalen, unter Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Deren Finanzierung stellt eine weitere Herausforderung dar, die über kurzfristige Hilfe, anlässlich der Katastrophenmeldung in den Medien zur Hochwasserzeit, in den Monsungebieten hinausgehen sollte.Flood events in the monsoon regions: Flood events in the monsoon regions of Southeast Asia are very com-plex and based on a combination of global, regional and local factors, which overlap in space and time, thereby intensifying the effects. The regions affected by flood events are those that are particularly exposed due to their low-lying geographical location in addition to being situated in a region at risk of earthquakes. Moreover, these areas are densely populated, have a low level of education, a high fraction of the population making a living from agriculture as well as very low technological capacities to adapt. To develop sustainable solutions, it is necessary to integrate knowledge on all spatial scales, while involving the affected population. A further challenge is obtaining financing for these solutions, which should go beyond the short-term help occasioned by catastrophe reports in the media during flooding in the monsoon regions.

Der Mensch als dominierender FaktorExtreme Monsunereignisse als Folge der globalen Er-wärmung (Christensen et al. 2013) könnten das Risiko von Dürren, Überschwemmungen und heftigen Stür-men stark erhöhen (Menon et al. 2013). Der Monsun ist eines der im Erdsystem bedeutenden Kipp-Elemente; geringe Störungen des Systems könnten grundsätzliche Veränderungen der Umweltbedingungen herbeiführen (Schellnhuber 2009). Südasiatische Länder erleben bereits die Auswirkungen des Klimawandels in Form von veränderten Niederschlagsmustern, starken Regen-fällen, Trockenheit, Hitzewellen und Stürmen, die das Leben, den Lebensunterhalt, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Region bedrohen. Es zeichnet sich ab, dass sich der indische Monsun stärker als bisher ge-dacht ändern kann (Menon et al. 2013).

Hinzu kommen eine Reihe weiterer Faktoren, die das Ausmaß von Überschwemmungen erhöhen und diese damit zu verheerenden Naturkatstrophen ma-chen. Dazu gehört auch der ansteigende Meeresspie-gel, eine weitere Folge des anthropogen verursachten Klimawandels, der sich auf die Küstengebiete und die dort lebenden Menschen auswirkt (Notz 2009). Zu den betroffenen naturlichen Systemen zählen Flussdeltas, tiefliegende Kustenebenen, Koralleninseln und Atolle, Barriere-Inseln, Lagunen, Strände, Küstenfeuchtge-biete sowie Astuare.

Das Abschmelzen der Himalaya-Gletscher, ein Er-gebnis des anthropogenen Klimawandels, könnte mit seinem Schmelzwasser ebenfalls einen Beitrag zu den zahlreichen Überschwemmungen in Asien leisten (Xu et al. 2009).

Hinzu kommt der Faktor Mensch, der die terres-

trischen und aquatischen Ökosysteme gemäß seiner Nutzungsinteressen geformt und damit verändert hat. Die vom Menschen umgestaltete Landschaft wurde zur Kulturlandschaft. Rodungen in Einzugsgebieten, Be-gradigungen von Flüssen, Siedlungen, Landwirtschaft und Industrie stellen eine Belastung für die Systeme dar und begünstigen das Ausmaß von Störungen (Au-erbach et al. 2015, Nicholls et al. 2016)

Es zeichnet sich an dieser Stelle bereits ab, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zu den extre-men Hochwasserereignissen in Monsungebieten und damit zur Verwundbarkeit der Region führt. Das Aus-maß wiederum ist von der Art und Häufigkeit der Stö-rungen abhängig. Dass die Monsunereignisse in Süd-ostasien zunehmend »die Schlagzeilen beherrschen« hängt außerdem damit zusammen, dass diese bevölke-rungsreichen Länder, beispielsweise Bangladesch, mit einem geringen Bruttoinlandsprodukt zu den ärmsten Ländern der Welt gehören und eine Anpassung nur schwerlich zu bewerkstelligen ist.

Monsun aus dem GleichgewichtDer Sommermonsun ist ein wiederkehrendes großräu-miges Phänomen, welches das Klima Süd- und Ost-asiens dominiert. Der Asiatische Monsun wird durch den thermischen Kontrast zwischen der eurasischen Landmasse und dem angrenzenden Indo-Pazifischen Ozean angetrieben und liefert einen großen Teil des jährlichen Niederschlags in dieser Region. Die Dauer der Monsunsaison sowie die saisonale Niederschlags-menge und Variabilität haben einen tiefgreifenden Ein-fluss auf das Leben in dieser dichtbesiedelten Region. Schon heute haben über- oder unterdurchschnittliche

Aus Lozán et al (2018): Warnsignal Klima - Extremereignisse. Wissenschaftliche Auswertungen, Hamburg.Für weitere Artikel siehe Website "Wissenschaftler informieren direkt": www.warnsignal-klima.de

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Monsunregen dramatische Auswirkungen wie beispielsweise Dürren, Über-schwemmungen, Hitzeperioden mit verheerenden Folgen für Wasserverfüg-barkeit, Nahrungsmittelsicherheit und Gesundheit.

Klimamodelle stimmen überein, dass im Zuge des anthropogenen Klima-wandels, sowohl der mittlere im Zusammenhang mit dem Asiatischen Monsun stehenden Niederschlag als auch die Niederschlagsvariabilität und Extreme (z.B. Starkniederschlagsereignisse) zunehmen werden (Christensen et al. 2013). Eine Intensivierung des mittleren Niederschlags uber Sudasien findet, aufgrund des erhöhten Feuchtigkeitstransports vom Ozean, trotz einer Schwä-chung der dortigen Monsunzirkulation statt. Außerdem zeigen die Modelle, dass die Monsunniederschläge früher im Jahr eintreten und sich später zurück-ziehen werden, und sich damit die Dauer des Monsuns verlängern wird.

Neben Treibhausgasen wirken sich auch Aerosole, feine Partikel in der Atmosphäre, die vor allem durch Kohle und Biomasseverbrennung freige-setzt werden, auf den Monsunniederschlag aus. Der Effekt hängt von der che-mischen Zusammensetzung der Aerosole ab, die sowohl durch Veränderung des Wärmehaushalts der Atmosphäre und somit der großskaligen Zirkulation als auch durch Wechselwirkungen mit Wolken, die Niederschläge beeinflus-sen, bestimmt werden. Zum Beispiel schwächen Sulphataerosole die Monsun-zirkulation ab und hemmen den Niederschlag (Randles & Ramaswamy 2008). Aufgrund der schädlichen Auswirkungen von Aerosolen auf Gesundheit und Nahrungsmittelproduktion ist zu erwarten, dass zunehmend Maßnahmen er-griffen werden, um den Aerosolausstoß zu reduzieren. Unter solch einem Sze-nario ist es wahrscheinlich, dass in der Zukunft der Effekt der Treibhausgase dominieren wird, und die Monsunniederschläge zunehmen werden.

Flüsse treten über die Ufer Das zeitliche und mengenmäßige Abflussgeschehen wird von Niederschlag, Tem-peratur, Geologie, Einzugsgebiet, sowie Vegetation bestimmt. Im Mündungsbe-reich spielen zusätzlich Sedimentfracht und Gezeitenhub eine wichtige Rolle.

Am Beispiel des Gangesdelta (Abb. 4.6-1), auch Ganges-Brahmaputra-Del-ta oder Bengal Delta genannt, soll die Komplexität des Zusammenspiels von Fluss und Umgebung erläutert werden. Das Delta besteht aus einem Netzwerk von mehr als 200 Flüssen und umfasst ein Einzugsgebiet, das sich über Indien, die Volksrepublik China, Bhutan, Nepal, Myanmar (Birma) und Bangladesch erstreckt. Es entsteht aus dem Zusammenfluss der Hauptflusse Brahmaputra (100.000 m³/s), Ganges (75.000 m³/s) und Meghna (oberer Meghna 20.000 m³/s,

unterer Meghna 160.000 m³/s). Der Brahmaputra, in seinem Un-terlauf Jamuna genannt, bringt die größte Wassermenge der drei Hauptflusse des Himala ya ein und bildet gemeinsam mit dem Ganges den Flussarm Padma, der in den Meghna fließt. Das Gangesdelta wird in einen öst-lichen und westlichen Teil unter-teilt, der östliche Teil, auch pas-sives Delta genannt, ist vor allem durch die Konstruktion von Deichen und Poldern gekenn-zeichnet, die ein Eindringen von Salzwasser verhindern. Im Sü-den des Deltas dominieren Man-grovenwälder, die Sundarbans. Im Norden schließen sich Inseln und Halbinseln an, auf denen Landwirtschaft betrieben wird (Auerbach et al. 2015). Immer wieder kommt es wegen der Strömung zu Uferabtragungen, deren Material jedoch an an-derer Stelle wieder angelagert wird. Das führt dazu, dass Felder und ganze Dörfer verschwinden und andernorts neu entstehen. Im Delta liegen außerdem zwei schnell wachsende Megastädte, Dhaka (etwa 9 Millionen Ein-wohner) und Kolkata (etwa 4,5 Mio. Einwohner; Wooddroffe et al. 2006), beide befinden sich nur 6 m üNN.

Der Oberwasserabfluss der drei Hauptflusse wird uber die Schneeschmelze und den einset-zenden Monsunregen bestimmt. Der Abfluss des Brahmaputra steigt mit der Schneeschmelze ab März, der des Ganges erst mit Einsetzen des Monsuns, wobei der Monsunregen zuerst in der Region von Brahmaputra und Meghan einsetzt. Extreme Nie-derschlagsereignisse, sowie das Überlagern von Hochwasser-spitzen führen zu Hochwassern, somit zu einem Wasserstand, der deutlich über dem mittleren Wasserstand liegt (Uddin et al.

Abb. 4.6-1: Das Gangesdelta, auch Ganges-Brahmaputra-Delta oder Bengal Del-ta. Aus: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2.2.2018. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Subansiri&oldid=173581464.

4.6 Heike Zimmermann-Timm, Meghnath Dhimal & Kirsten Zickfeld

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2017). Zusätzlich können Hochwasserereignisse über den angrenzenden marinen Raum, beispielsweise bei Zyklonen durch das Eindringen von Meereswasser, ent-stehen. Ein zusätzliches Problem der Hochwasserereig-nisse stellen die fehlenden Retentionsflächen auf Grund der dichten Besiedlung und wirtschaftlichen Nutzung in Flussnähe dar.

Nach den Niederschlägen hat, gemäß Gerten et al. (2008), die Landnutzung, vor allem mit Landwirtschaft, aber auch durch Bewässerung, die deutlichsten Auswir-kungen auf das Abflussgeschehen. Der Mensch verän-dert, wie Berechnungen zum Wasserhaushalt der Erde zeigen, zunehmend die Menge Wasser, die vom Land ins Meer oder in Binnengewässer fließt. Dazu gehören primär landwirtschaftliche Aktivitäten.

Auswirkungen extremer MonsunereignisseZu den gesundheitlichen Auswirkungen extremer Monsunereignisse, die durch die Auswirkungen des Klimawandels verstärkt werden, kommt, dass die asia-tischen Länder derzeit nicht ausreichend auf Gesund-heitsrisiken des Klimawandels vorbereitet sind, wie die mit extremen Monsunereignissen in der Region verbun-dene Sterblichkeit und Morbidität zeigt. Die Flutkata-strophe 2017 in Nepal, Bangladesch und Indien, die als die schlimmsten Überschwemmungen der letzten 100 Jahre gemeldet wurden, forderte mehr als 1.400 Men-schenleben, ein Drittel Bangladeschs war unter Was-ser, die Nahrungsversorgung einer halben Millionen Nepalesen gefährdet, mehr als 7.000 Schulen in einer wichtigen Zeit der Prüfungsphase beschädigt. Millionen Menschen waren betroffen (The Lancet 2017).

Sturzfluten und Erdrutsche, wie sie vor allem in den Gebirgsregionen nach starken Regenfällen auftreten, führen zum Tot der Anwohner oder zum Verlust von deren Lebensgrundlagen (z.B. Häuser, landwirtschaft-liche Flächen, Abb. 4.6-2). Hinzu kommt, dass solche Ereignisse eine schwere humanitäre Krise, mit gravie-renden Folgen fur die öffentliche Gesundheit, auslösen.

Straßen und Autobahnen werden von Erdrutschen und Überschwemmungen weggespült, viele Ebenen werden mit Wasser überschwemmt. Selbst der Lufttransport ist wegen der Überschwemmungen der großen Flughäfen in der Ebene unmöglich.

In ähnlicher Weise kann die Überflutung der Kraft-werke zu einer Einschränkung der Stromversorgung führen. Wegen der fehlenden Energieversorgung war es 2017 zum Schließen von Gesundheitseinrichtungen gekommen. Die Gewährleistung der Kühlkette, die zum Aufbewahren von Medikamenten und essentiellen Impfstoffen notwendig ist, war ebenso bedroht, wie die Medikamentenverteilung in den betroffenen Gebieten. Das Risiko von vektor- und zoonotischen Infekten wie Malaria, Dengue, Ckihungunya, viszerale Leishma-niose, Leptospirose, Typhus, Japanische Enzephalitis, lymphatische Filariose und Schlangenbissvergiftung steigt ebenfalls während und nach dem Hochwasser an. Die Hochwasser und ihre Folgen können sich auf die Anstrengungen zur Bekämpfung, Beseitigung und Tilgung von Krankheiten, die im Laufe der Jahrzehnte erzielt wurden, auswirken. Über die Ausbreitung wasser-bürtiger Krankheiten wie Diarrhoe und Hepatitis, sowie luftburtiger viraler Fieber, wird nach Überflutungen be-richtet. Ein weiteres großes Problem ist das Management von Leichen und Gesundheitsabfällen aufgrund der völ-ligen Überflutung von Land an vielen Orten.

Eine unmittelbare Auswirkung kann auf die Gesund-heit von Neugeborenen, Müttern und Kindern gesehen werden. Die Unterbrechung grundlegender Dienstlei-stungen wie Sauerstoffversorgung, Bluttransfusion, medizinische Versorgung einschließlich oraler Dehydra-tationslösung, sowie die Bereitstellung von Impfungen, kann sich erheblich auf den allgemeinen Gesundheitszu-stand der betroffenen Gebiete auswirken.

Daher ist es notwendig, diese grundlegenden Dien-ste, während und nach dem Hochwasser sicherzustellen. Ahnlich wie bei Überschwemmungen können Dürrepe-rioden die ärmsten und am stärksten von Ernährungsun-sicherheit bedrohten Bevölkerungsgruppen Südasiens uberproportional treffen. In einer Region, die sich bereits mit Hunger und Unterernährung von Kindern auseinan-dersetzt, werden Bedenken hinsichtlich der Ernährungs-sicherheit laut. In ähnlicher Weise erhöhen langfristige Dürreereignisse die Armut und Selbstmordraten vieler armer Bauern, insbesondere in Indien.

Globale und regionale Faktoren treffen den FlussFließgewässer sind offene Ökosysteme, welche dem Einfluss ihrer Umgebung unterliegen, umgekehrt kön-nen sie diese auch beeinflussen. Die von Ward (1989) beschriebenen drei räumlichen Dimensionen der Ver-netzung von Fliessgewässern, werden genutzt, um auf-

Abb. 4.6-2: Der Mann rettet einen Reissack nach dem Ver-lust seines Wohnraumes (Foto: N. H. Khan).

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zuzeigen, welche Folgen sich in den von Hochwassern bedrohten Monsungebieten abzeichnen (Abb. 4.6-3).

Longitudinale DimensionDie longitudinale Dimension bezieht sich auf die Wechselwirkungen im Längsverlauf des Flusses, d.h. die Verbindung von Hochland und Ebene sowie Meer und Fluss. Für das Bengaldelta, das mehr als 90 % des Oberflächenwassers aus dem Einzugsgebiet der Flusse Ganges, Brahmaputra und Meghna über Bangladesch ins Meer entwässert, konnte nachgewiesen werden, dass es saisonale Veränderungen im Abflussgeschehen gibt, die über den Niederschlag und die Schneeschmelze im Einzugsgebiet der Zuflusse bestimmt werden (Xu et al. 2009), die aber nur dann zu Hochwassern führen, wenn sich die Spitzen im Abfluss uberlagern. Ein direkter Ein-fluß zwischen Oberlauf und Unterlauf des Brahmaputra, von Hofer und Messerli als »Highland – Lowland Lin-kage« bezeichnet, konnte weder für den Oberwasserab-fluss noch fur Erosionsprozess und Sedimenttransport nachgewiesen werden (Hofer & Messerli 2006).

Umgekehrt ist es wahrscheinlich, dass bei stei-genden Temperaturen vermehrt tropische Wirbelstürme auftreten, die dazu führen, dass Meerwasser in den Fluss eindringt, die Hochwasser auslösen oder beste-hende Hochwasser in ihrem Ausmaß verstärken (Alam & Dominey-Howes 2015, Uddin et al. 2017).

Mit dem prognostizierten Meeresspiegelanstieg an den Küsten von Bangladesch mit um durchschnittlich 4-9 mm pro Jahr, das entspricht einem Anstieg von 8-18 cm in 20 Jahren, werden zunehmend Überflutungen

tiefliegender Gebiete erwartet. Hierzu muss man wis-sen, dass etwa 10% der Landesfläche in Bangladesch nur einen Meter über dem Meeresspiegel liegt und 2/3 von Bangladesch weniger als 5 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Hinzu kommt, dass die von Überflutungen gefähr-deten Küstenregion besonders dicht besiedelt ist. Denn bei einem Anstieg des Meeresspiegels kommt es ohne Deichbaumaßnahmen zu einer dauerhaften Überschwem-mung von 14.000-30.000 km², das entspricht etwa 1/5 der gesamten Landesfläche. Neben dem dauerhaften Verlust von Landflächen ist mit einer Zunahme vorubergehender Überschwemmungen zu rechnen, denn durch den Mee-resspiegelanstieg können die Flüsse im Deltabereich we-niger schnell abfließen. Dieser Ruckkopplungseffekt kann verstärkte Überschwemmungen bis tief ins Landesinnere bewirken (Butzengeiger & Horstmann 2004). Schließ-lich droht auch der Verlust der Sundarbans, dem Man-grovengebiet entlang der Küste, ein Rückzugsgebiet für seltene Tiere (z.B. den bengalischen Tiger), aber auch Erwerbsgrundlage für mehr als 2 Mio. Bengalen, die dort Honig, Muscheln, Krabben, Fische und Holz beziehen.

Während die »Highland - Lowland Linkage« in Hinblick auf die Sedimentation als gering beschrieben wird, spielen Erosions- und Sedimentationsprozesse, auf Grund mariner Strömungen, eine wichtige Rolle (Auerbach et al. 2015, Grosejean et al. 1996). Diese betreffen vor allem den Norden des Deltas und fuhren zu einer dynamischen Siedlungsstruktur.

Langfristig betrachtet kann man davon ausgehen, dass mit dem erwarteten Abschmelzend der Gletscher die Wasserführung in den Flüssen abnimmt und es

Abb. 4.6-3: Folgen der globalen Erwärmung in Südostasien.

4.6 Heike Zimmermann-Timm, Meghnath Dhimal & Kirsten Zickfeld

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bei den erwarteten unregelmäßigen Niederschlägen häufiger zu Durreperioden im Einzugsgebiet des Ben-gal-Deltas kommen wird.

Eine longitudinale Veränderung zeichnet sich im Flussverlauf in Hinblick auf die Wasserqualität ab, die dazu führt, dass im Mündungsbereich das Flußwasser stark verschmutz ist. Bei abnehmender Wasserführung und un-veränderten Einleitung von häuslichen, industriellen und landwirtschaftlichen Abwässern, wird sich die Qualität des Flusswassers im Längsverlauf weiter verschlechtern.

Erwähnt sei außerdem die Unterbrechung des Flusskontinuums durch das Einrichten von Querbau-werken, wie den 18 km von Bangladesch entfernten Farakka-Staudamm, der einerseits in der Trockenzeit nur wenig Wasser nach Bangladesch leitet, aber zu Zeiten des Sommermonsuns »überschüssiges« Wasser von Indien, häufig unangekundigt, nach Bangladesch leitet, was die Hochwassersituation in Bangladesch zusätzlich verstärken kann und zudem auch noch poli-tisches Konfliktpotential darstellt.

Laterale DimensionDie laterale Dimension betrifft den Austausch mit dem Umland. Im Einzugsgebiet des oberen Zuflusssystems Indiens und Nepals, sind das vor allem Entwaldungs-maßnahmen. Die Siedlung im Mündungsbereich (etwa 35 Mio. Menschen leben im gefährdeten Küstengebiet) und die damit einhergehende veränderte Landnutzung führt dazu, dass es keine natürlichen Überschwem-mungsgebiete gibt, die die Wassermengen zurückhalten können. Um landwirtschaftliche Flächen weiter nutzen zu können, wurden im Mündungsbereich Deiche und Polderkonstruktionen errichtet, die das Eindringen von Meereswasser verhindern, um einer Versalzung entge-gen zu wirken (Amir et al. 2013, Nowreen et al. 2014, Zimmermann-Timm 2006).

Vertikale DimensionDie vertikale Dimension betrifft die Vernetzung mit dem Grundwasser, dessen Verfügbarkeit über die Neubildung und die Eigenschaften des Grundwasserspeichers be-stimmt ist. Vor allem in Flussdeltas könnte sich ein durch den Meeresspiegel verursachter Anstieg des Grundwas-serspiegels bis zu 20–50 km landeinwärts bemerkbar ma-chen. Ein sich landeinwärts bewegender Salzwasserkeil, dessen Balance physikalisch durch das Verhältnis der unterschiedlichen Wasserdichten bestimmt wird, könnte dazu führen, dass das darüber liegende Grundwasser an-steigt. Dies kann eine zunehmende Bodenvernässung zur Folge haben, aber auch dazu führen, dass arsenhaltiges Grundwasser verstärkt in landwirtschaftliche Flächen eindringt und somit in die Nahrungskette gelangt, oder eine Versalzung landwirtschaftlicher Gebiete herbeiführt.

Letzteres bedingt schon heute eine Umstellung im Reis-anbau zu salztoleranten Arten, oder vom Reisanbau zur Aquakultur (Werners et al. 2016). Diskutiert wird zu-dem auch die Trinkwasserqualität im Küstenbereich, die mit erhöhter Salinität zu einer Erhöhung des Blutdruckes und somit zu einer Zunahme von Herz-Kreislauferkran-kungen führen kann (Nahian et al. 2016).

AusblickSüdostasien steht in mehrfacher Hinsicht vor enormen Herausforderungen, allein auf Grund der demographi-schen Entwicklung. Aber auch im naturräumlichen Kon-text erwarten Experten, dass in einzelnen Regionen mög-licherweise Grenzen für das menschliche Wirtschaften erreicht werden. Der Klimawandel erhöht den Druck auf die Ressourcen Land und Wasser und gefährdet die Be-völkerung, die ohnehin einer prekären Ernährungs- und Gesundheitssituation ausgesetzt ist. Es drohen also nicht nur Verluste von Menschen und Besitz, sondern auch Migrationsströme. Bangladesch hat mit 1000 Einwohner pro Qudadratkilometer die weltweit höchste Bevölke-rungsdichte und eine Rückzugsstrategie im Land in höher gelegene Landstriche ist nicht möglich.

Die Förderung eines integrierten Wasserein-zugsgebietsmanagements mit Nepal, Indien, Bhutan und Bangladesch, wie es unter anderem in den von Bangladesch unterzeichneten Sustainable Development Goals vorgesehen ist, ist wichtig, um die Wasserversor-gung mittel- bis langfristig sicherzustellen. Des Weite-ren ist, wie die Erfahrung zeigt, auch die Beteiligung der lokalen Bevölkerung unabdingbar (vgl. Weltbank 2000), um ein weiteres ökologisches Ungleichgewicht zu verhindern und eine Modernisierung der Infrastruk-tur sowie eine Minderung der nationalen und internati-onalen politischen Konflikte um die Ressource Wasser und Land herbeizuführen.

Hinzu kommt ein wachsender Bedarf an Anpassungs-maßnahmen. Es gilt das Land vor Überschwemmungen zu schützen, Erosion durch Uferschutz zu vermeiden (Abb. 4.6-4), Gebäude auf erosionssicheren Wällen oder Stelzen zu bauen (Abb. 4.6-5), einen Aktionsplan zu er-arbeiten, der die Bevölkerung schützt und eine Sicherung von Gesundheit, landwirtschaftlicher Produktion und Bildung ermöglicht. Viele der genannten Punkte sind Teil des Bangladesch Delta Plan 2100, ein Kooperationspro-jekt zwischen den Niederlanden und Bangladesch, das aber die Sustainable Develpment Goals nicht enthält und in den Augen von Kritikern das Land über Generationen »in die Hände« von fremdländischen Beratungsfirmen abgibt (Currinder 2017, Ged Bangladesh 2015).

Diese Aspekte sowie der vorherrschende Mangel finanzieller und technischer Kapazitäten vereinfacht die Vorhaben nicht.

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Danksagung: Gedankt sei PD Dr. Jochen Hinkel (Global Climate Forum, Berlin, Deutschland) für Literaturempfehlungen, Nazmul Hasan Khan und Nazrul Islam Robu (Dhaka, Bangladesch) für die Bereitstellung von Fotomaterial, Dr. Jean-Paul De Garde (Green Soil Bag B.V., Vught, Niederlande) für die Bereitstellung von Infor-mationen zum „Green Soilbag-Projekt“ und Bernd Zierlein (Kö-nigstein im Taunus, Deutschland) für seine hilfreichen Kommentare.

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Kontakt:PD Dr. Heike Zimmermann-TimmInstitut für Ökologie, Evolution und DiversitätGoethe-Universität, Frankfurt am [email protected]. Meghnath DhimalNepal Health and Research Council, Katmandu (Nepal)Prof. Dr. Kirsten ZickfeldDepartment of Geography, Simon Fraser University, Burnaby (Canada)

4.6 Heike Zimmermann-Timm, Meghnath Dhimal & Kirsten Zickfeld

Abb. 6.4-4: Grüner Hochwasserschutzdamm, der aus biologisch abbaubaren Säcken besteht, die mit Sand und Saatgut gefüllt sind. Etabliert wurde das Projekt »Green Soil Bag« 2014 im Rahmen eines Kooperationsprojektes (www.greensoilbag.com) zwischen den Niederlanden und Bangladesch (Foto: J.-P. De Garde).

Abb. 4.6-5: Hochwasserschutz durch Stelzenbauweise bei Dhaka (Foto: N.I. Robu).