8
Hachenburg. Das Jahr 2018 ist für die Genossenschaftswelt ein einziger Ge- burtstag: Am 30. März 2018 wird Genos- senschaftsgründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen 200 Jahre alt. Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesell- schaft will dies zusammen mit möglichst vielen feiern und unter dem Motto „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ sind zahlreiche Veranstaltungen und Social- Media-Aktivitäten geplant. Mehr dazu auf der Internetseite www.raiffeisen2018.de Münster. „Wir machen …“, heißt eine originelle Kampagne des WLV – West- fälisch-Lippischer Landwirtschafts- verband e. V. Was gehört zum moder- nen Arbeitsalltag des Landwirts? In welchen Bereichen geben wir täglich unser Bestes? Und welche Technologi- en kommen hierbei zum Einsatz? Die Kampagne „Wir machen“ – initiiert vom Deutschen Bauernverband möchte diese Fragen beantworten und den aktiven Dialog mit dem Verbrau- cher suchen. „Es gibt viele kritische Fragen, aber auch viel Unkenntnis und Missverständnisse“, beschreibt Johan- nes Röring, Bauernpräsident in Westfa- len-Lippe. Damit aufzuräumen, über Motivationen und Hintergründe zu in- formieren und der Bevölkerung so ei- nen umfassenden Einblick in die Welt der Landwirtschaft zu geben, sind die erklärten Ziele der Kampagne. Mehr dazu unter www.herzbauern.de Genossenschaftliche ALLGEMEINE Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität KUNDENZEITUNG | 0,90 EUR 6. JAHRGANG, NR. 7/16 | NOVEMBER FINANZEN Welche Experten Bauherren kennen sollten Seite 2 Bürgerstiftungen helfen Unterstützung für Flüchtlinge gewinnt an Bedeutung ZITIERT Bürgerstiftungen können unbürokratisch und schnell reagieren.“ Dr. Stefan Nährlich Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft Dr. Andreas Martin Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Es ist Zeit, den Ausstieg aus der ultralockeren Geld- politik einzuläuten.“ B V R Berlin. Mehr als jede zweite Bürger- stiftung in Deutschland engagiert sich für geflüchtete Menschen. Jede fünfte Bürgerstiftung hat innerhalb der letzten zwei Jahre sogar ihren Schwerpunkt auf diesen Bereich ge- legt. Die 400 Bürgerstiftungen, in de- nen bundesweit bald 50.000 Bürger aktiv sind, haben eines gemeinsam: Sie unterstützen das lokale Gemein- wesen in einer bestimmten Stadt oder Region. Bürgerstiftungen leisten in der Flüchtlingsarbeit einen besonderen Beitrag, denn sie vernetzen vielerorts die lokale Zusammenarbeit und das Engagement. So sammeln sie Gelder und führen eigene Projekte für geflüch- tete und mit geflüchteten Menschen durch. Darüber hinaus unterstützen sie die Projekte anderer Akteure vor Ort, würdigen das Engagement beispiels- weise durch Engagementpreise und regen ehrenamtliches Engagement an. „Bürgerstiftungen können auf zent- rale gesellschaftliche Herausforde- rungen vor Ort unbürokratisch und schnell reagieren, denn sie sind lokal verwurzelt, finanziell und politisch unabhängig, und sie haben einen breit gefächerten Stiftungszweck“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft. Zum Hintergrund der Bürgerstif- tungen: In den Jahren 1996 und 1997 gründeten sich in Gütersloh und Han- nover die ersten Stiftungen von Bür- gern für Bürger nach dem Vorbild der angelsächsischen Community Founda- tion. Die vorläufig jüngste Bürgerstif- tung wurde dieses Jahr im branden- burgischen Fürstenberg gegründet. Das gemeinsame Stiftungskapital der Bürgerstiftungen beträgt über 330 Millionen Euro. 20 Prozent davon brachten die Gründungsstifter der 400 Bürgerstiftungen zusammen, 80 Prozent kamen durch Zustif- tungen im Laufe der Zeit dazu. Dass sich die Bürger- stiftungen in schon länger andauernden Niedrigzins- zeiten so positiv entwi- ckeln, zeigt, wie erfolg- reich das Modell ge- meinsamen und lokalen Stiftens ist. Mit mehr als 100 Millionen Euro konnten die Bürgerstif- tungen seit 2005 gemein- nützige Zwecke fördern. ZEHN & EINS 1. Kia Soul: 418 2. BMW i3: 291 3. Renault Zoe: 279 4. Tesla Model S: 200 5. Tesla Model X: 177 6. VW Golf: 91 7. Mercedes B-Klasse: 50 8. Nissan Leaf: 29 9. Peugeot iOn: 25 10. Nissan NV200: 16 *Neuzulassungen im September 2016 Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt Die meistverkauften Elektro-Autos* Und noch eins: Obwohl im September 2016 fast 80 Prozent mehr Elektroautos ver- kauft wurden als im September 2015, ist die Anzahl im Vergleich zur Gesamtzahl der verkauften Autos in diesem Monat doch noch sehr gering: 1641 von 298.002 – und das trotz finanzieller Unterstüt- zung des Bundes. dpa Raiffeisen wird 200 Jahre alt „Wir machen …“ MELDUNGEN GUTE IDEE Teambank-Offensive Basketball-Bundesliga heißt jetzt „easyCredit BBL“ Nürnberg. Die Basketball-Bundesliga hat seit dieser Saison einen neuen Na- mensgeber und strategischen Part- ner: Die TeamBank AG, ein Unter- nehmen der DZ BANK Gruppe, mit Sitz in Nürnberg sicherte sich für sei- ne Produktmarke easyCredit das Na- ming Right mit weiteren Leistungen für die kommenden fünf Jahre mit Option für weitere drei Jahre. Damit wurde aus der Basket- ball-Bundesliga zum Start in ihre 51. Spielzeit die easyCredit Basketball Bundesliga (easyCredit BBL). BBL-Geschäfts- führer Dr. Stefan Holz äußerte sich sehr zu- frieden über den Ab- schluss und die neue Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit easyCredit ist mehr als ein klassisches Sponso- ring, sie ist als strategi- Uwe Fröhlich dpa KIA sche Partnerschaft ausgestaltet. Die- se markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Liga und zeigt, dass wir über ein sehr attraktives Produkt mit hohem Potenzial verfügen. Dass easyCredit gemeinsam mit der Liga die Erfolgsgeschichte weiterschrei- ben möchte, unterstreicht nicht zu- letzt die Laufzeit des Vertrages. Fünf Jahre sind ein klares Statement und das Verspre- chen, etwas mitzugestalten. Für beide Parteien eine Win-win-Situation.“ Alexander Boldyreff, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG: „Wir freuen uns sehr über diese Partner- schaft und sehen den nächsten fünf Jahren gespannt entgegen. Die Basketball-Bundesliga ist für uns ein idealer Partner.“ dpa Engagement von Bürgerstiftungen Quelle: Aktive Bürgerschaft Mehr über die Entwicklung der Bürgerstiftungen sowie Fakten und Trends 2016 unter: www.aktive-buergerschaft.de/ reportbuergerstiftungen Den Bericht über das ge- sellschaftliche Engagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe 2015 finden Sie hier. VR-Banken vor Ort 136 Millionen Euro für Spenden und Sponsoring Berlin. Ihre Markt- erfolge im Bankge- schäft verknüpfte die Genossenschaft- liche FinanzGruppe auch im Jahr 2015 mit einem hohen ge- sellschaftlichen En- gagement. Der Um- fang der finanziel- len Zuwendungen – also Spenden, Sponsoring, Stiftungserträge – wuchs 2015 von 130 Millionen Euro im Vor- jahr auf 136 Millionen Euro. Das Stif- tungsvermögen stieg von 228 Millio- nen Euro auf 280 Millionen Euro. Dies zeigt der jetzt veröffentlichte „Bericht über das gesellschaftliche Engage- ment der Genossenschaftlichen Fi- nanzGruppe Volksbanken Raiffeisen- banken 2015“. Hauptzielgruppe dieses freiwilligen gesellschaftlichen Einsat- zes der Institute sind Kinder und Ju- gendliche. 93 Prozent der Kreditge- nossenschaften engagieren sich mit vielfältigen Projekten für die jüngeren Generationen. 82 Prozent setzen sich zugleich auch direkt für die Belange älterer Menschen ein. Hauptempfän- ger sind örtliche Vereine, öffentliche Einrichtungen (zum Beispiel Schulen) und Kirchengemeinden – jeweils rund 90 Prozent der Institute leisten wichti- ge Unterstützung für diese oftmals tragenden Säulen der Region. „Als vielseitige Förderer ihrer Region lie- fern die Genossenschaftsbanken sehr gute Gründe, warum man vor Ort nicht nur in finanzieller Hinsicht auf sie zählen kann“, sagt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffei- senbanken (BVR). Auch Marco Völler, Sohn von Rudi Völler, wird in diesem Jahr in der „easyCredit BBL“ für Gießen auf Körbejagd gehen. 53 % aktiv in der Flüchtlingsarbeit 20 % Schwerpunkt in der Flüchtlingsarbeit K a i B i e n e r t Dario Sabljak/Fotolia JOB & UNI Was sich hinter Digitalen Noma- den verbirgt Seite 7 SPORT Wie man seine neuen Skier selber bauen kann Seite 6 rautie cppzone/Fotolia

6. JAHRGANG, NR. 7/16 | NOVEMBER Zeitung für … GAZ 7... · Auf der Suche nach dem richtigen Berater hilft oft schon eine Anfrage bei der Verbraucherzentrale. Baubiologen helfen

  • Upload
    dodien

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Hachenburg. Das Jahr 2018 ist für die Genossenschaftswelt ein einziger Ge-burtstag: Am 30. März 2018 wird Genos-senschaftsgründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen 200 Jahre alt. Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesell-schaft will dies zusammen mit möglichst vielen feiern und unter dem Motto „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ sind zahlreiche Veranstaltungen und Social-Media-Aktivitäten geplant. Ω

Mehr dazu auf der Internetseite www.raiffeisen2018.de

Münster. „Wir machen …“, heißt eine originelle Kampagne des WLV – West-fälisch-Lippischer Landwirtschafts-verband e. V. Was gehört zum moder-nen Arbeitsalltag des Landwirts? In welchen Bereichen geben wir täglich unser Bestes? Und welche Technologi-en kommen hierbei zum Einsatz? Die Kampagne „Wir machen“ – initiiert vom Deutschen Bauernverband – möchte diese Fragen beantworten und den aktiven Dialog mit dem Verbrau-cher suchen. „Es gibt viele kritische Fragen, aber auch viel Unkenntnis und Missverständnisse“, beschreibt Johan-nes Röring, Bauernpräsident in Westfa-len-Lippe. Damit aufzuräumen, über Motivationen und Hintergründe zu in-formieren und der Bevölkerung so ei-nen umfassenden Einblick in die Welt der Landwirtschaft zu geben, sind die erklärten Ziele der Kampagne. ΩMehr dazu unter www.herzbauern.de

Genossenschaftliche ALLGEMEINE

Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität KUNDENZEITUNG | 0,90 EUR6. JAHRGANG, NR. 7/16 | NOVEMBER

FINANZENWelche Experten Bauherren kennen solltenSeite 2

Bürgerstiftungen helfenUnterstützung für Flüchtlinge gewinnt an Bedeutung

Z I T I E R T

„ Bürgerstiftungen

können unbürokratisch und schnell reagieren.“

Dr. Stefan Nährlich Geschäftsführer der Stiftung

Aktive Bürgerschaft

Dr. Andreas Martin Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

(BVR)

„ Es ist Zeit, den Ausstieg aus der

ultralockeren Geld­politik einzuläuten.“

BVR

Berlin. Mehr als jede zweite Bürger-stiftung in Deutschland engagiert sich für geflüchtete Menschen. Jede fünfte Bürgerstiftung hat innerhalb der letzten zwei Jahre sogar ihren Schwerpunkt auf diesen Bereich ge-legt. Die 400 Bürgerstiftungen, in de-nen bundesweit bald 50.000 Bürger

aktiv sind, haben eines gemeinsam: Sie unterstützen das lokale Gemein-wesen in einer bestimmten Stadt oder Region.

Bürgerstiftungen leisten in der Flüchtlingsarbeit einen besonderen Beitrag, denn sie vernetzen vielerorts die lokale Zusammenarbeit und das Engagement. So sammeln sie Gelder und führen eigene Projekte für geflüch-tete und mit geflüchteten Menschen durch. Darüber hinaus unterstützen sie die Projekte anderer Akteure vor Ort, würdigen das Engagement beispiels-weise durch Engagementpreise und regen ehrenamtliches Engagement an.

„Bürgerstiftungen können auf zent-rale gesellschaftliche Herausforde-rungen vor Ort unbürokratisch und schnell reagieren, denn sie sind lokal verwurzelt, finanziell und politisch unabhängig, und sie haben einen breit gefächerten Stiftungszweck“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft.

Zum Hintergrund der Bürgerstif-tungen: In den Jahren 1996 und 1997 gründeten sich in Gütersloh und Han-nover die ersten Stiftungen von Bür-gern für Bürger nach dem Vorbild der angelsächsischen Community Founda-

tion. Die vorläufig jüngste Bürgerstif-tung wurde dieses Jahr im branden-burgischen Fürstenberg gegründet.

Das gemeinsame Stiftungskapital der Bürgerstiftungen beträgt über 330 Millionen Euro. 20 Prozent davon brachten die Gründungsstifter der 400 Bürgerstiftungen zusammen, 80 Prozent kamen durch Zustif-tungen im Laufe der Zeit dazu. Dass sich die Bürger-stiftungen in schon länger andauernden Niedrigzins-zeiten so positiv entwi-ckeln, zeigt, wie erfolg-reich das Modell ge-meinsamen und lokalen Stiftens ist. Mit mehr als 100 Millionen Euro konnten die Bürgerstif-tungen seit 2005 gemein-nützige Zwecke fördern. Ω

Z E H N & E I N S

1. Kia Soul: 418

2. BMW i3: 291

3. Renault Zoe: 279

4. Tesla Model S: 200

5. Tesla Model X: 177

6. VW Golf: 91

7. Mercedes B-Klasse: 50

8. Nissan Leaf: 29

9. Peugeot iOn: 25

10. Nissan NV200: 16

*Neuzulassungen im September 2016 Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

Die meistverkauften Elektro­Autos*

Und noch eins:Obwohl im September 2016 fast 80 Prozent mehr Elektroautos ver-kauft wurden als im September 2015, ist die Anzahl im Vergleich zur Gesamtzahl der verkauften Autos in diesem Monat doch noch sehr gering: 1641 von 298.002 – und das trotz finanzieller Unterstüt-zung des Bundes.

dp

a

Raiffeisen wird 200 Jahre alt

„Wir machen …“

M E l D U N G E N

G U T E I D E E

Teambank-OffensiveBasketball-Bundesliga heißt jetzt „easyCredit BBL“

Nürnberg. Die Basketball-Bundesliga hat seit dieser Saison einen neuen Na-mensgeber und strategischen Part-ner: Die TeamBank AG, ein Unter-nehmen der DZ BANK Gruppe, mit Sitz in Nürnberg sicherte sich für sei-ne Produktmarke easyCredit das Na-ming Right mit weiteren Leistungen für die kommenden fünf Jahre mit Option für weitere drei Jahre. Damit wurde aus der Basket-ball-Bundesliga zum Start in ihre 51. Spielzeit die easyCredit Basketball Bundesliga (easyCredit BBL). BBL-Geschäfts-führer Dr. Stefan Holz äußerte sich sehr zu-frieden über den Ab-schluss und die neue Partnerschaft: „Die Zusammenarbeit mit easyCredit ist mehr als ein klassisches Sponso-ring, sie ist als strategi-

Uwe Fröhlich

dp

aK

IA

sche Partnerschaft ausgestaltet. Die-se markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Liga und zeigt, dass wir über ein sehr attraktives Produkt mit hohem Potenzial verfügen. Dass easyCredit gemeinsam mit der Liga die Erfolgsgeschichte weiterschrei-ben möchte, unterstreicht nicht zu-

letzt die Laufzeit des Vertrages. Fünf Jahre sind ein klares

Statement und das Verspre-chen, etwas mitzugestalten.

Für beide Parteien eine Win-win-Situation.“

Alexander Boldyreff, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG: „Wir freuen uns sehr über diese Partner-schaft und sehen den nächsten fünf Jahren gespannt entgegen. Die Basketball-Bundesliga ist für uns ein idealer Partner.“ Ω

dp

a

Engagement von Bürgerstiftungen

Qu

elle

: A

ktiv

e B

ürg

ersc

haf

t

Mehr über die Entwicklung der Bürgerstiftungen sowie Fakten und Trends 2016 unter: www.aktive-buergerschaft.de/reportbuergerstiftungen

Den Bericht über das ge-sellschaftliche Engagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe 2015 finden Sie hier.

VR-Banken vor Ort136 Millionen Euro für Spenden und Sponsoring

Berlin. Ihre Markt-erfolge im Bankge-schäft verknüpfte die Genossenschaft-liche FinanzGruppe auch im Jahr 2015 mit einem hohen ge-sellschaftlichen En-gagement. Der Um-fang der finanziel-len Zuwendungen – also Spenden, Sponsoring, Stiftungserträge – wuchs 2015 von 130 Millionen Euro im Vor-jahr auf 136 Millionen Euro. Das Stif-tungsvermögen stieg von 228 Millio-nen Euro auf 280 Millionen Euro. Dies zeigt der jetzt veröffentlichte „Bericht über das gesellschaftliche Engage-ment der Genossenschaftlichen Fi-nanzGruppe Volksbanken Raiffeisen-banken 2015“. Hauptzielgruppe dieses freiwilligen gesellschaftlichen Einsat-zes der Institute sind Kinder und Ju-gendliche. 93 Prozent der Kreditge-nossenschaften engagieren sich mit

vielfältigen Projekten für die jüngeren Generationen. 82 Prozent setzen sich zugleich auch direkt für die Belange älterer Menschen ein. Hauptempfän-ger sind örtliche Vereine, öffentliche Einrichtungen (zum Beispiel Schulen) und Kirchengemeinden – jeweils rund 90 Prozent der Institute leisten wichti-ge Unterstützung für diese oftmals tragenden Säulen der Region. „Als vielseitige Förderer ihrer Region lie-fern die Genossenschaftsbanken sehr gute Gründe, warum man vor Ort nicht nur in finanzieller Hinsicht auf sie zählen kann“, sagt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffei-senbanken (BVR). ΩAuch Marco Völler, Sohn von Rudi Völler, wird in

diesem Jahr in der „easyCredit BBL“ für Gießen auf Körbejagd gehen.

53 %aktiv in der

Flüchtlingsarbeit

20 %Schwerpunkt in

der Flüchtlingsarbeit

Kai

Biene

rt

Dar

io S

ablja

k/Fo

tolia

JOB & UNIWas sich hinter Digitalen Noma-den verbirgtSeite 7

SPORTWie man seine neuen Skier selber bauen kannSeite 6

rautie

cpp

zone/

Foto

lia

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE

FINA NZEN2

„Zugang zu Bankdarlehen nicht erschweren“

In Europa finanzieren sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über-wiegend über ihre Hausbank. Das muss bei der geplanten Kapitalmarkt-union berücksichtigt werden, so der EU-Abgeordnete Othmar Karas im In-terview. Er fordert außerdem mehr Verhältnismäßigkeit bei den Regulie-rungsvorschriften.

Herr Karas, die Europäische Kommis-sion will Unternehmen im Rahmen der geplanten Kapital-marktunion den Zu-gang zu Finanzmitteln erleichtern. Welche Rol-le spielen dabei Bank-darlehen als Finanzie-rungsquelle für KMU?

Othmar Karas: In dem von mir vorgeleg-ten Bericht über den Zugang von KMU zu Finanzmitteln in einer Kapitalmarktunion, der Mitte September mit einer großen Mehrheit vom EU-Parlament beschlossen wurde, wird die zentrale Rolle der Banken bei der Finanzierung der KMU hervorgestri-chen. Darauf müssen wir im Rahmen der Kapitalmarktunion aufbauen. Die traditionelle Rolle der Banken darf nicht angegriffen werden, sondern sie muss vielmehr um zusätzliche Ange-bote und Finanzierungsoptionen er-weitert werden.

Schätzt die EU-Kommission die Be-deutung von Regionalbanken für die Kreditfinanzierung des Mittelstands richtig ein?

Othmar Karas: Gerade im zentraleu ropäischen Raum haben sich

die Regionalbanken eine starke Stel-lung als Partner des Mittelstands er-worben. Durch ihre langjährigen Ge-schäftsbeziehungen, speziell mit Fa-milienunternehmen, verfügen sie über ein detailliertes Einschätzungsver-mögen für Unternehmen, das sich oft nicht in starre Reportvorschriften fassen lässt. Hier gilt es, bei der Kom-mission, wie bereits im Rahmen der Eigenkapitalrichtlinie, auf diese be-sondere Rolle der Regionalbanken

beim Aufbau der Ka-pitalmarktunion ver-stärkt hinzuweisen.

Wie kann der Zugang von KMU zu Finanzie-rungsmitteln vor die-sem Hintergrund am wirksamsten gesichert werden?

Othmar Karas: In Europa finanzieren sich 80 Prozent der Un-ternehmen über Ban-

ken und lediglich 20 Prozent über den Kapitalmarkt. In den USA verhält es sich genau umgekehrt. Deshalb hat die Umsetzung der Baseler Standards in europäisches Recht auch viel stärkere Auswirkungen auf europäische KMU als auf amerikanische Unternehmen. Bei der kommenden Überprüfung der Eigenkapitalregulierung gilt es dies zu beachten, um aktuelle Hürden bei der Finanzierung zu glätten. Ω

Das Interview ist zuerst erschienen in der Oktober-Ausgabe von „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“, dem Verbandsmagazin des Genossen-schaftsverbands Bayern (GVB).

N AC H G E F R AG T

„ Die traditionelle Rolle der Banken darf nicht ange­griffen werden.“

Othmar Karas Mitglied des Europäischen Parlaments

Stressfrei bauen› Bauherren lernen in kürzester

Zeit bis zu 30 verschiedene Gewerke kennen

› Auf Ausbildung und Erfahrung achten

Schwäbisch Hall. Wer baut, braucht starke Nerven. Für viele Privatleute ist der Hausbau das größte Projekt ihres Lebens. Unzählige Entscheidungen müssen getroffen werden. Wer sicher-gehen will, nicht den Überblick zu ver-lieren, braucht die Unterstützung eines Experten. Aber welcher Experte ist der richtige und welches Beratungsangebot wirklich hilfreich? Antworten und Tipps muss Sven Haustein, Architekt und Bauexperte der Bausparkasse Schwäbisch Hall häufig liefern. Denn: Wer sein Eigenheim plant oder seine Bestandsimmobilie saniert, lernt in kürzester Zeit bis zu 30 verschiedene Gewerke kennen. Gut beraten ist daher jeder Bauherr, der von vornherein die richtigen Fachleute für Ausführung und Überprüfung der Arbeiten hinzu-zieht. Der Bauherren-Schutzbund e. V. empfiehlt bereits eine baubegleitende Qualitätskontrolle, um Mängel recht-zeitig zu erkennen. Die Mehrkosten für die Experten fallen im Vergleich zu möglichen Schäden oder Folgekosten für unentdeckte Mängel kaum ins Ge-wicht:

Baubegleiter, in der Regel Architekten, unterstützen den Bauherren während des Baus oder Umbaus. Sie helfen ne-ben der Planung auch beim Antrag möglicher staatlicher Förderungen, bei der Auswahl der Handwerker und kon-trollieren Baupläne und Baufortschritte. Kosten: ab ca. ein Prozent der BausummeBeratersuche: www.bvs-ev.de oder www.bdsf.de

Welche Experten Bauherren kennen sollten

Energieberater können helfen, viel Geld zu sparen. Auf der Suche nach dem richtigen Berater hilft oft schon eine Anfrage bei der Verbraucherzentrale.

Baubiologen helfen bei der Identi-fizierung von Schimmelpilzbefall, beseitigen Schadstoffe oder spüren elektromagnetische Felder sowie Strahlungsbelastungen auf. Sie hel-fen mit wissenschaftlichen Messver-fahren, vermeidbare Umweltbelas-tungen in Innenräumen zu identifi-zieren und fachgerecht zu sanieren. Kosten: variieren, je nach Analyse/MessungBeratersuche: www.baubiologie.net

Bauphysiker entwickeln u. a. Maßnah-men gegen Straßenlärm, Trittschall oder Luftschall im Gebäude. Zudem planen sie Haustechniksysteme wie Heizung, Lüftung und Kühlung. Bau-physiker kommen – je nach Schwer-punkt – auch bei Feuchtigkeitsschäden,

Sanierungen, Altbaumodernisierungen oder der Denkmalpflege zum Einsatz. Kosten: laut Honorarordnung ab 75 – 140 Euro pro StundeBeratersuche: www.vbi.de

Energieberater kommen dann ins Spiel, wenn es um den energieeffizien-ten Hausbau und die Optimierung des Energiebedarfs geht. Dafür schlagen sie Sanierungsmaßnahmen vor, die nicht nur den Heizungsenergiebedarf senken, sondern auch den Wert der Immobile nachhaltig steigern.Kosten: Verbrauchsausweis ca. 30 – 200 Euro Bedarfsausweis ca. 200 – 1.000 Euro Beratersuche: www.energie-effizienz-experten.de

oder www.verbraucherzentrale- energieberatung.de

Bei der Auswahl solcher Berater gilt es, auf Ausbildung und Erfahrung zu achten. Orientierung kann zum Bei-spiel die Mitgliedschaft in einem Be-rufsverband geben. Bei allen Hand-werkern und Beratern sollten Bauher-ren prüfen, ob eine Haftpflichtversi-cherung vorliegt, die etwaige Schäden abdeckt. Für Mängel, die sich erst nach dem Einzug ins Eigenheim offen-baren, sind Bauunternehmer bezie-hungsweise die verantwortlichen Handwerker in der Pflicht, innerhalb der Gewährleistungsfrist nachzubes-sern. Diese beträgt meist fünf Jahre. Schon während der Bauphasen Män-gel zu dokumentieren, hilft Bauher-ren, ihre Ansprüche durchzusetzen. Ω

Bernhard Heinlein

Frank M. Mühlbauer

Münster/Hannover. Nach dem lebhaf-ten Interesse bei der Erstausgabe von Genussrechten im Jahr 2015 bietet die AGRAVIS Raiffeisen AG interessierten Anlegern abermals Genussrechte in Form von Genussscheinen an. Ziel ist es, die Eigenkapitaldecke des Unterneh-mens weiter zu stärken. Bis zu 30 Milli-onen. Euro an zusätzlichem Kapital möchte die AGRAVIS auf diese Weise bei potenziellen Anlegern generieren. Der Gesamtbetrag ist wie im Vorjahr auf zwei Tranchen verteilt. Für Aktio-näre und Mitarbeiter beträgt das Volu-men bis zu zehn Millionen Euro. Der Nennwert pro Genussschein beträgt 1.000 Euro. Die Mindestzeichnung liegt bei 2.000 Euro. Die Genussrechte in

München. Die Münchener Hypothe-kenbank eG hat von der DZ Bank AG ein Gütesiegel für Nachhaltigkeit er-halten. Grundlage dieser Auszeich-nung ist das Nachhaltigkeitsrating der MünchenerHyp durch das genossen-

schaftliche Spitzen-institut. In ihrem Nachhaltigkeitsra-ting würdigt die DZ Bank insbesondere die nachhaltigen Produkte der Mün-chenerHyp, wie das M ü n c h e n e r H y p Nachhaltigkeitsdar-

Münster. Für die WL BANK hat das erste Halbjahr 2016 nahtlos an das er-folgreiche Geschäftsjahr 2015 ange-schlossen. Der größte Pfandbriefe-mittent in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe konnte das sehr gute Vorjahresergebnis mit einem erfreuli-chen Kundenneugeschäft in Höhe von 3,8 Milliarden Euro (inkl. Prolongati-onen) fortschreiben. Vorstandsvorsit-zender Frank M. Mühlbauer versteht die Halbjahreszahlen als Bestätigung für die Positionierung der WL BANK

dieser Tranche werden mit 3,2 Prozent im Jahr verzinst. An interessierte Dritte (natürliche und juristische Personen) können Genussscheine bis zu einer Ge-samtsumme von 20 Millionen Euro aus-gegeben werden. Der Nennwert pro Ge-nussschein beträgt in dieser Tranche 5.000 Euro. Für diese Tranche gilt ein Zinssatz von 2,2 Prozent. Die Laufzeit der Genussscheine beträgt einheitlich fünf Jahre. Das Ende der Angebotsfrist ist der 15. November 2016. Für die Zu-teilung gilt prinzipiell das „Windhund-verfahren“. Das heißt: Je früher gezeich-net wird, desto größer die Chance, Ge-nussscheine zu bekommen. Die AGRA-VIS behält sich jedoch vor, Anträge zu kürzen oder auch ganz abzulehnen. Ω

lehen und den nachhaltigen Pfand-brief (ESG Pfandbrief), bei dem die Bank international ein Vorreiter war. Positiv bewertet werden außerdem das hohe Maß an Transparenz, die Quali-tät der Nachhaltigkeitsberichterstat-tung und die gute ökonomische Nach-haltigkeitsperformance der Mün-chenerHyp. „Wir begrüßen das Güte-siegel für Nachhaltigkeit der DZ Bank sehr, da es neben ökologischen, sozia-len und geschäftspolitischen Kriterien auch die ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit betrachtet“, sagt Bern-hard Heinlein, Mitglied des Vorstands der MünchenerHyp. Ω

in der neuen DZ BANK Gruppe: „Für unsere Kundengruppen innerhalb und außerhalb der Genossenschaft-

lichen FinanzGrup-pe werden wir als Finanzierungspart-ner immer wichti-ger.“ Zum Jahresen-de erwartet die Bank ein Ergebnis in ähnlicher Höhe und Qualität wie 2015. Ω

AGRAVIS bietet Genussscheine an

MünchenerHyp erhält Gütesiegel

WL BANK mit 1. Halbjahr zufrieden

„Just in time“

Quelle: bpb, TU München22599

Bei der Just-in-time-Produktion werden Materialien nicht gelagert, sondern „gerade zur richtigen Zeit“ nach Bedarf beschafft und bereit-gestellt. Vor allem in der Automobilproduktion, etwa bei Volkswagen,werden hochwertige, variantenarme Teile „just in time“ geliefert.

weniger in Material gebundenes Geld, flexiblere Planung möglichReduzierung des Handlingaufwands (Einlagern, Bereitstellen usw.) weniger Lagerhaltungskosten

Vorteile:

hoher Steuerungsaufwand, feine Abstimmung nötighoher TransportaufwandAbhängigkeit von pünktlicher, zuverlässiger Lieferung(Gefahr der Unterbrechung der Lieferkette durch Streiksz. B. bei Bahn)

Nachteile:

Bestände

(Versand-/Materialpuffer)

(Fertigwaren-/Materiallager)

Informationsfluss

NormaleLieferung

Just-in-time-Lieferung

informiert über Bedarf

liefert per Bahn oder Lkw

Lieferant Produzent

niedrighoch

niedrighoch

dp

a

M E L d u N G E N

W I E S O , W E S H A L B , WA R u M ?

Engpässe bei DämmstoffentsorgungSorge: Wohnraumsanierung wird teurer

Berlin. Seit dem 1. Oktober 2016 gelten Dämmstoffe mit dem Flammschutz-mittel HBCD als gefährlicher Abfall. Die Folge: Schon jetzt haben Wohnungs-unternehmen Probleme, ihre Dämm-stoffabfälle zu entsorgen. Denn viele Entsorgungsunternehmen nehmen die-ses Material gar nicht mehr an. „Dies führt nicht nur zu Verzögerungen bei der Sanierung, sondern verteuert auch den gesamten Prozess“, erklärt Axel Ge-daschko, Präsident des Spitzenverban-des der Wohnungswirtschaft GdW.

Hintergrund ist die aktuelle Abfall-verzeichnis-Verordnung (AVV). Diese schreibt vor, dass Polystyrol mit mehr als 0,1 Prozent Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) ab 1. Oktober als gefährlicher Abfall ein-zustufen ist. Für den nun plötzlich gefährlichen Abfall fehlen den Ver-brennungsanlagen die Genehmigungen oder sie haben die technischen Vorraus-setzungen nicht. „Unsere Unternehmen brauchen dringend praktische Lösun-gen zur rechtssicheren Entsorgung die-ser Abfälle“, fordert Gedaschko. „Es kann nicht sein, dass die Politik neue Regelungen beschließt und die Unter-nehmer dann mit den negativen Aus-

wirkungen alleinelässt.“ Erhebliche Kostensteigerungen sind nämlich nicht nur durch höhere Annahmekosten bei den Verbrennungsanlagen zu erwar-ten. Es kommen darüber hinaus Trans-portkosten hinzu, weil nur einzelne Verbrennungsanlagen über eine ent-sprechende Anlagengenehmigung ver-fügen. Auch die Bereitstellung separa-ter Entsorgungscontainer auf der Bau-stelle sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Nachweis gefährlicher Abfälle gehen ins Geld. Dies alles läuft den Er-gebnissen des Bündnisses für bezahl-bares Wohnen und Bauen zuwider, die eindeutig darauf abzielen, dass weitere Kostensteigerungen beim Wohnen ver-mieden werden sollen.

Die Wohnungswirtschaft fordert kurzfristig ein Moratorium der Rege-lungen der AVV, damit sichergestellt ist, dass die bisherigen Entsorgungs-wege so lange genutzt werden können, bis die Entsorger auf die neue Situ-ation vorbereitet sind. Die Länder müssen darüber hinaus sicherstellen, dass die notwendigen Genehmigun-gen für die Entsorger, entsprechende Abfälle zu verwerten, schnell erteilt werden. Ω

dämmmaterial, das mehr als 0,1 Prozent Flammschutzmitten HBCD enthält, wird seit dem 1. Oktober 2016 als gefährlicher Abfall eingestuft.

dp

a

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTlICHE AllGEMEINE 3

INTERVIEW3

… Aktien als Geldanlage:Wenn man sich die Entwicklung des

DAX 30 seit 1965 ansieht, stellt man fest, dass man mit der Investition in Aktien in den allermeisten Fällen sehr gute Renditen erzielt hat. Selbst wenn man Aktien zu dem Zeitpunkt gekauft hat, als ihre Kurse bereits hoch waren. Ganz generell ist dabei zu beachten: Aktien sind etwas für eine langfristige Anlage. In dem von uns jährlich be-rechneten Rendite-Dreieck sieht man, dass ab einer Haltezeit von 13 Jahren – egal zu welchem Kurs man investiert hat – keine Verluste mehr zu verzeich-nen sind.

… Aktien für Privatanleger:Aktien eignen sich auch für den Ver-

mögensaufbau von Privatanlegern. Es reicht bereits aus, wenn man Aktien von circa zehn verschiedenen Unter-nehmen im Portfolio hat. Dann schaut man ein- bis zweimal im Jahr nach, wie sie sich im Einzelnen entwickeln. Zudem muss man natürlich bei ganz grundlegenden Veränderungen, wie beispielsweise der Energiewende, sein Depot im Blick behalten und überle-gen, was das für die Anlage bedeuten könnte. Grundsätzlich rate ich Anle-gern, mit ganz viel Ruhe und Gelas-senheit an das Thema Aktienanlage heranzugehen. Natürlich kann man mit einzelnen Aktien auch Geld ver-lieren, aber im Durchschnitt und mit

Koalition wäre bestens geeignet ge-wesen, unpopuläre Themen anzupa-cken. Ein Beispiel: Die Politik muss endlich zugeben, dass angesichts der demografischen Entwicklung die um-lagefinanzierte Rente auf Dauer nicht funktioniert. Und weil sie nicht funk-tioniert, brauchen die Bürger andere Möglichkeiten, um sich für das Alter abzusichern. Man hätte schon längst beginnen müssen, dies den Bürgern zu erklären. Doch um harte Zu-kunftsthemen wird ein großer Bogen gemacht in der Politik. Das macht mir Sorgen.

… einer neuen Ethik:Ich würde mir wünschen, häufiger

wieder einen Satz zu hören, den meine Oma oft gesagt hat: „Das tut man nicht.“ Bei bestimmten Dingen war einfach sonnenklar: Das tut man nicht. Dafür brauchte es kein Gesetz und da musste auch keiner daneben stehen. Stattdessen wird den Leuten heute alles vorgeschrieben – siehe die ganzen Compliance-Debatten. Man erstellt lange Listen, was ein Mit-arbeiter alles nicht tun darf, und der sieht sich das an und sagt: „Das hier steht aber nicht drin, das darf ich also.“ Natürlich brauchen wir Gesetze. Aber dieses Alles-bis-ins-Letzte-Vorschreiben ist

die Welt anschaut, die großen Aufga-ben, Umweltfragen etc. – um diese Din-ge zu lösen, brau-chen wir weltweit Forschung und Ent-wicklung. Denn am Ende sind es wieder

Unternehmen, die für die drängenden Prob-

leme Lösungen anbie-ten. Schauen Sie sich

nur die deutschen Unter-nehmen an, wo diese

weltweit engagiert sind!

… Folgen des Wachstums und zum Klimawandel:Sicherlich liegt da einiges im

Argen. Und ich finde es auch gut, dass wir zum Beispiel die Energie-

wende angestoßen haben. Wenn das nicht so ein reiches Land wie wir macht, wer dann? Aber wir verlieren gerne den Gesamtzusammenhang und damit auch die Prioritäten aus den Augen. Das größte Problem, mit dem wir in den nächsten Jahrzehnten um-gehen müssen, ist das globale Bevölke-rungswachstum. Wir steuern auf die Zehn-Milliarden-Grenze zu und diese Menschen brauchen alle etwas zu es-sen und zu trinken. Da greift es zu kurz, nur darüber nachzudenken, was beispielsweise die Nahrungsmittel-produktion an klimaschädlichem Aus-stoß produziert. Zudem glaube ich, dass es eine Menge Unternehmen gibt, die an verschiedenen Ecken und En-den Lösungen anbieten können. Aber was die Probleme angeht, würde ich mir, auch weil ich es selber nicht beur-teilen kann, eine sehr viel stärkere Diskussion wünschen.

… nachhaltigem Wachstum:Zum einen brauchen wir tatsächlich

andere Zahlen und Methoden, um Wachstum und Wohlstand zu messen. Zum anderen plädiere ich dafür, eine längerfristige Perspektive einzuneh-men. Wenn man sich Unternehmen anschaut, wie es sie heute gibt, dann ist deren Geschichte sehr kurz. Trotz-dem haben sie es geschafft, sich seit der Industrialisierung anzupassen. Und die, die sich nicht an die neuen Herausforderungen angepasst haben, sind einfach vom Markt verschwun-den. Ich wäre stark dafür, das zu ak-zeptieren: Märkte sorgen dafür, dass nicht mehr Nachgefragtes ausscheidet und Produkte und Dienstleistungen, die neue Bedürfnisse erfüllen, auf größere Nachfrage stoßen. Hier wäre es oftmals besser, man würde nicht re-gulatorisch eingreifen. Als die Eisen-bahn erfunden wurde, gab es unglaub-lich viele Unternehmen, die irgendet-was im Eisenbahnbereich produziert haben. Die guten sind dann erhalten geblieben, die schlechten sind ausge-schieden. Im Prinzip war der Neue Markt auch so etwas: Wir sind rund ums Internet in eine neue Phase einge-treten; viele wollten da Geschäfte ma-chen; manche, ganz wenige, sind groß geworden und viele andere sind ver-schwunden.

… der Verantwortung der Konsumenten:Ich sehe den Bürger viel stärker in

der Verantwortung. Wenn ich als Kon-sument beispielsweise die Billigpro-duktion von Turnschuhen irgendwo in Indien oder China nicht gutheiße, dann darf ich die so gefertigten Turn-schuhe eben auch nicht kaufen. Ich kann nicht erwarten, dass, wenn das Turnschuhgeschäft floriert, irgendein Unternehmen sagt: „Diese Sparte stelle ich ein.“ Wie sollen das die Mit-

kontraproduktiv, weil man das Gefühl dafür verliert, was man darf und was nicht. Ω

Der Text ist eine gekürzte Fassung ei-nes Interviews mit Christine Borten-länger, erschienen in agora42, Ausga-be 3/2016, zum Thema „Leitbilder“. agora42 ist das philosophische Wirt-schaftsmagazin. Mehr Informationen unter: www.agora42.de

„ Ab einer Haltezeit von 13 Jahren sind bei Aktien keine

Verluste mehr zu ver­zeichnen.“

Kapitalmarkt für alle

Niedrige Zinsen, geringes Wachstum, hohe Aktienkurse, steigende Immobilienpreise: Was Christine Bortenlänger, Leiterin des Deutschen Aktieninstituts, sagt zu …

Das Deutsche Aktieninstitut in Frankfurt am Main vertritt seit 1953 die Interessen der kapitalmarktorientierten Unterneh-men, Banken, Börsen und Investoren. Sei-ne Mitglieder repräsentieren 80 Prozent der Marktkapitalisierung deutscher bör-sennotierter Aktiengesellschaften. Ein Ziel ist es, die Aktie als Finanzierungs- und An-lageinstrument in Deutschland zu fördern.

Deutsches Aktieninstitut

arbeiter verstehen? „Wie, da wird ein florierender Bereich eingestellt? Dann verlieren wir ja alle unseren Arbeits-platz.“ Am Ende hat der Konsument auch Verantwortung.

… Genossenschaften im Vergleich zu Aktiengesellschaften:

Zunächst muss man sich fragen: Was ist das Ziel einer Unternehmung? Dann kann man entscheiden, welche Rechtsform man wählt. Auch mit Ge-nossenschaften kann man ganz demo-kratisch viel bewegen. Bei Wohnungs-genossenschaften zum Beispiel, die man gegründet hat, damit man ge-meinsam Projekte stemmen kann, die ein Einzelner sich nicht immer leisten kann, indem viele Personen Geld in ei-nen Topf legen. Davon bin ich ein ab-soluter Freund.

… der Politik des billigen Geldes:Die Frage ist: Was hätten wir für Al-

ternativen zur Politik des billigen Geldes, die natürlich ihre Risiken hat? Mario Draghi ist wahrscheinlich der unitalienischste Italiener, den ich kenne. Ich glaube nicht, dass er Geld einfach zum Fenster hinauswirft, son-dern dass er sich die Marktdaten ganz genau anschaut. Mit seiner Politik des billigen Geldes will er es zum einen Unternehmen ermöglichen, sich güns-tig zu finanzieren und in Zukunftspro-jekte zu investieren. Zum anderen sol-len Länder, die wirtschaftlich nicht so stark sind wie Deutschland und hohe Schulden haben, ihre Schuldenlast abtragen können, um wieder auf die Beine zu kommen. Ob Unternehmen wie auch Staaten die ihnen zugedach-te Rolle wahrnehmen, steht auf einem anderen Blatt.

… der Forderung nach einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftspolitik in Europa:

Das ist so leicht gesagt: Krisen sind immer auch Chancen. Es wird extrem schwierig sein, aber ich glaube, dass Europa jetzt tatsächlich einen neuen Schritt gehen muss und der lautet für mich: ge-meinsame Handelspoli-tik, Wirtschaftspolitik, Sicherheitspolitik.

… einer einheitlichen Steuergesetzgebung in Europa:

Die wird es nicht ohne Schweiß und Tränen geben. Das wird ganz schwer wer-den. Und zwar auch vor dem Hintergrund, dass die größeren Unterneh-men ihre Investitionen mehr und mehr ins au-ßereuropäische Ausland verlegen werden, wenn sich die Lage in Europa weiter verschlechtert. Denn man darf nicht vergessen, dass die Unternehmen in ers-ter Linie ihren Eigentümern und Mitarbeitern gegenüber ver-antwortlich sind. Unternehmen werden nicht einfach ihr Geschäft einstellen.

… der Zukunftssicherung:Für die Zukunftssicherung ist es

nötig, dass man den Blick nach vorne richtet, Visionen aufzeigt und auch einmal klar sagt, dass es nicht ein-fach wird, die Zukunft zu gestalten. Die Politiker müssen endlich weg von diesem Denken in Legislaturperioden und Pöstchensicherung. Die große

einem langfristigen Horizont sind Ak-tien nicht wesentlich riskanter als an-dere Anlageformen auch.

… Anlagestrategien:Jedes Depot, dem Sie Aktien bei-

mischen, hat eine bessere Rendite als eines, das keine Aktien enthält – selbst wenn Sie nur zehn Prozent Aktien bei-mischen. Das ist Fakt. Das sage ich nicht, weil ich für das Deutsche Akti-eninstitut arbeite. Ich sage aber auch nicht, dass jeder Einzelne Aktien kau-fen muss. Man kann genauso gut auch Anteile an Fonds kaufen oder Wertpa-piere, die einen Index wie den DAX 30 abbilden. Und man sollte sich bewusst machen, dass sich die Aktie eben lang-fristig so entwickelt, wie sich die Real-wirtschaft entwickelt. Dahinter ste-cken Grundstücke, Gebäude, Men-schen, Patente, all diese Dinge.

… Immobilien:Auch der als sichere Investition ge-

priesene Kauf einer Immobilie ist mit Risiken behaftet. So weiß man zum Kaufzeitpunkt nie, was an Renovie-rungsarbeiten anfallen oder wie sich der Preis der Immobilie entwickeln wird. Doch diese Risiken sind uns weit weniger bewusst als das Aktienrisiko, weil für die Immobilie nicht jeden Tag ihr Wert ermittelt wird.

… Wachstum:Als Volkswirtschaft brauchen wir

ein gewisses Wachstum – rund drei Prozent –, damit die Unternehmen zum Beispiel in Zukunftstechnologien weiter investieren können. Wachstum ist die Voraussetzung für Wohlstand. Wenn die Unternehmen nicht mehr wachsen, dann haben wir als Volks-wirtschaft insgesamt ein Problem. Denn wer zahlt Steuern, wer stellt die Arbeitsplätze, wer sorgt für die Pro-dukte, die die Menschen kaufen? Das ist die Wirtschaft!

… geringem Wachstum:Zunächst muss die Wirtschaft schon

wachsen, damit nicht alles zusammen-bricht. Darüber muss man sich im Klaren sein. Aber Wachstum meint nicht zwingend ein „Immer mehr vom Gleichen“. Künftig wird es darum ge-hen, intelligent zu wachsen, also für die neuen Herausforderungen Lösun-gen zu bieten; und zwar nicht nur auf europäischer Ebene. Wenn man sich

Christine Bortenlänger Leiterin Deutsches Aktieninstitut

Das Interview führten Frank Augustin und Wolfram Bernhardt, Gründer

des Magazins agora42, im Deutschen Aktieninstitut in

Frankfurt am Main

Christine Bortenlänger wurde 1966 in München geboren. Nach Abitur, Bank-lehre und BWL-Studium an der Lud-wig-Maximilians-Universität München folgte 1996 die Promotion zum The-ma „Börsenautomatisierung – Effizi-enzpotenziale und Durchsetzbar-keit“. Über die Börse München, de-ren Geschäftsführerin sie ab 2000 war, kam sie 2012 als Geschäfts-führender Vorstand zum

Deutschen Aktieninstitut.

Christine Bortenlänger

JTsc

hec

h (

4)

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE

WIRTSCHAFT4

M E L d u N G E N

Suchen und findenWohnungswirtschaft und eBay Kleinanzeigen kooperieren

Axel Gedaschko

NOWEDA ausgezeichnetEssen. Zum elften Mal in Folge wurde die NOWEDA auf den ersten Platz des „Leistungsspiegels ‚Großhandel‘“ ge-wählt. Die bundesweite Umfrage des Branchendienstes „markt intern“ be-fragt einmal jährlich selbstständige Apothekerinnen und Apotheker zu den Leistungen des Großhandels. „Dass wir die Erstplatzierung im Leis-tungsspiegel ‚Großhandel‘ erneut er-reicht haben, ist für uns eine ganz be-

sondere und zugleich außergewöhnli-che Auszeichnung. Schließlich bezie-hen sich die Ergebnisse auf die Bewertung von selbstständigen Apo-thekerinnen und Apothekern, die tag-täglich mit uns zusammenarbeiten. Wir freuen uns, dass unsere Leistun-gen – das Gesamtpaket der NOWEDA – so positiv bewertet wurden“, so der Vorstandsvorsitzende der NOWEDA, Wilfried Hollmann. Ω

Berlin. Freie Wohnungen bei Woh-nungsunternehmen werden zukünftig noch leichter und mit wenigen Klicks zu finden sein: Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hat mit dem Online-Kleinanzeigenmarkt eBay Kleinanzeigen einen Kooperati-onsvertrag geschlossen und so einen neuartigen Vertriebsweg für die Woh-

„Von der Erweiterung unseres Koope-rationsnetzwerks profitieren sowohl unsere 3.000 Mitgliedsunternehmen als auch alle Wohnungssuchenden, die in unseren rund 6 Millionen Wohnun-gen so noch leichter ein neues Zuhause finden können“, so Gedaschko. eBay Kleinanzeigen kann durch die Part-nerschaft mit dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft seine Position als Online-Immobilienportal deutlich stärken. Dazu Rob Cassedy, General Manager bei eBay Kleinanzeigen: „eBay Kleinanzeigen ist kostenlos, einfach zu nutzen und bietet vor allem auf lokaler Ebene eine große Ange-botsvielfalt. Unsere Nutzer finden bei uns bereits heute ein einzigartiges An-gebot an Immobilien. Gewerbliche An-bieter profitieren von unserer hohen Reichweite – bei vergleichsweise ge-ringen Kosten. Mithilfe der Koopera-tion mit dem GdW möchten wir unser

Siegerehrung deutscher, französischer und italienischer Genossenschaften durch die WEINWIRTSCHAFT in Deidesheim.

WL BANK kooperiert mit Bildungszentrum in Bochum

Portal für gebrauchte Landtechnik

Münster. Diese Bildungspartner-schaft bündelt 140 Jahre Know-how in Kommunal- und Immobilienfinan-zierung sowie rund 60 Jahre Erfah-rung in der wohnungs- und immobili-enwirtschaftlichen Personalentwick-lung und Forschung: Die WL BANK in Münster und das EBZ – Euro-päisches Bildungszentrum der Woh-nungs- und Immobilienwirtschaft mit Sitz in Bochum führen ihre Kompe-tenzen enger zusammen. Dazu wurde ein langfristig ausgerichteter Koope-rationsvertrag unterzeichnet, der sich auf die Bereiche Forschung und Wis-senschaft, immobilienwirtschaftliche

Münster/Hannover/München. Die On-line-Auktionsplattform für gebrauch-te Landtechnik, ab-auction.com von AGRAVIS Raiffeisen AG und BayWa AG hat ein neues Gesicht. Bei einem umfassenden Relaunch des Portals wurden sowohl Design als auch Funk-tionen vollständig überarbeitet. Neu ist ebenfalls die ab-auction-App für iOS und Android, mit der Bieter auch unterwegs am Auktionsgeschehen teilnehmen können. Bereits seit 2013

Aus- und Weiterbildung sowie Bera-tung bezieht.

„Die Mitarbeiter der WL BANK agieren in einem Umfeld, das ihnen die ständige Bereitschaft zur Verände-rung abverlangt. Daher ist es uns wichtig, ihnen die Möglichkeit zu ge-ben, ihr Fachwissen stets auf dem neu-esten Stand zu halten. Das EBZ ist da-für ein idealer Partner“, erklärt Frank M. Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der WL BANK. Mitarbeiterförderung sei für das Unternehmen, das von „Great Place to work“ als ein Top-100- Arbeitgeber ausgezeichnet wurde, von großer Bedeutung. Ω

betreiben die beiden größten deut-schen Agrarhandels- und Dienstleis-tungsunternehmen, die AGRAVIS und BayWa, gemeinsam die Online-Aukti-onsplattform ab-auction.com. Mit dem Relaunch bauen beide Partner ihre Gebrauchtmaschinen-Kompetenz weiter aus. Sowohl für die BayWa als auch für die AGRAVIS ist das inzwi-schen ausgereifte Onlinetool eine wichtige Plattform für den Verkauf von gebrauchter Landtechnik. Ω

Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA

die WL BANK in Münster und das EBZ Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobili-enwirtschaft bündeln ihre Kompetenzen. Einen Kooperationsvertrag unterzeichneten (v. links): Pro-fessor Sigrid Schaefer, Klaus Leuchtmann (beide EBZ) und Frank M. Mühlbauer (WL BANK).

Stellten den Relaunch der Online-Auktionsplattform ab-auction.com im Detail auf dem Zentralen Landwirtschaftsfest (ZLF) in München vor (v. l.): Johannes Schulte-Althoff (AGRAVIS), Guido Ottens (AGRAVIS Technik Center GmbH), Bernd Landes (BayWa AG) und Roland Schuler (BayWa AG).

nungen seiner Mitgliedsunternehmen erschlossen. „Für Wohnungsunter-nehmen wird es durch die Kooperati-on noch leichter, ihre angebotenen Wohnungen zu präsentieren, und für Wohnungssuchende einfacher, die passenden neuen vier Wände zu fin-den“, erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Durch die Kooperation können die im GdW organisierten Wohnungs- und Immobilienunternehmen künftig ver-mehrt die Leistungspakete von eBay Kleinanzeigen für Immobilieninserate nutzen. „eBay Kleinanzeigen hat es geschafft, sich in den letzten Jahren von einer Art Online-Flohmarkt zu ei-nem Portal mit einem vielfältigen An-gebot zu entwickeln. Viele Nutzer su-chen nicht mehr nur nach gebrauchten Möbeln oder Büchern, sondern eben auch nach Wohnungen“, sagte der GdW-Chef.

„Beste Gebietswinzer­genossenschaft 2016“

Beim 20. Leistungswett-bewerb für Winzer- und Weingärtnergenossen-schaften, ausgetragen von der Fachzeitschrift WEINWIRTSCHAFT, belegten die Württem-

berger die ersten beiden Plätze. Am Wettbewerb teilgenommen hatten 62 Winzergenossenschaften aus Deutsch-land. Die Weine wurden im Rahmen einer mehrtägigen Blindverkostung durch eine Experten-Jury bewertet. Die Sonderauszeichnung „Beste Ge-bietswinzergenossenschaft 2016“ ging ebenfalls nach Württemberg. Ausge-zeichnet wurde die Württembergische Weingärtner Zentralgenossenschaft

ihre Weine ein, wobei die meisten ita-lienischen Genossenschaften aus den Regionen Südtirol und Venetien stammten, während die Franzosen aus renommierten Anbaugebieten wie zum Beispiel Burgund und Rhonetal antra-ten.

Georg Höller, Präsident der Kellerei Terlan aus Südtirol nahm die Urkunde für den 1. Platz für die beste Südtiroler Genossenschaft persönlich entgegen und betonte, dass die Genossenschaf-ten in Südtirol heute, was die Arbeit in den Weinbergen, im Keller und in der Vermarktung betrifft, eine exzellente Arbeit leisten. Einzig am Image der genossenschaftlichen Betriebe müsse noch gefeilt werden. Hier würden

(WZG). Vorstandsvorsitzender Dieter Weidmann sah sich mit dem gewonne-nen Preis in seinen jahrelangen An-strengungen bestätigt, dass die WZG eine zentrale Position im württember-gischen Weinbau einnimmt. „Die Zu-sammenarbeit mit den Primärgenos-senschaften funktioniert in vertrau-ensvoller und qualitätsorientierter Weise. Die Auszeichnung ist eine Be-stätigung dafür, dass Lieferkette und Qualitätsmanagement hervorragend aufgestellt sind.“

Neben den deutschen Winzergenos-senschaften wurden auch italienische und französische Genossenschaften beim Leistungstest unter die Lupe ge-nommen. Jeweils 40 Betriebe reichten

Angebot weiter ausbauen.“ In Zukunft werden Wohnungen damit nicht mehr ausschließlich auf den speziell dafür angelegten Vermietungsportalen ver-trieben, sondern finden auch über deutlich breiter gefächerte Anbieter wie eBay Kleinanzeigen Wege zum Kunden.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunterneh-men vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftli-che, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungs-unternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW re-präsentiert damit Wohnungsunter-nehmen, die fast 30 Prozent aller Miet-wohnungen in Deutschland bewirt-schaften. Ω

Ad

Lum

ina/

Ral

f Zie

gler

Triumph für Württemberger Weinbauern

Top 10 Deutschland

1. Weingärtner Cleebronn- Güglingen, Württemberg

2. Weinkonvent Dürrenzimmern, Württemberg

3. Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Ahr

4. Winzer Sommerach – Der Winzerkeller, Franken

5. Winzergenossenschaft Sasbach am Kaiserstuhl, Baden

6. Wachtenburg Winzer, Pfalz7. Winzergenossenschaft

Rammersweier, Baden8. Württembergische Weingärtner-

Zentralgenossenschaft, Würt-temberg

9. Vier Jahreszeiten Winzer, Pfalz10. Weinfactum Bad Cannstatt,

Württemberg

Weingüter trotz gleicher Leistung in Presse und Öffentlichkeit anders wahrgenommen, obwohl sie den Wein-gütern hinsichtlich Qualität in nichts nachstünden. Ω

I M P R E S S u M

Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von GenossenschaftenDie Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbst-verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne in-teressengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig.

HerausgeberDr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland

Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.)

Kontakt zur RedaktionGenossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8 48165 MünsterTelefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected]

VerlagFrankfurter Societäts-Medien GmbH Frankenallee 71–8160327 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/75 01 - 43 52Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52

Redaktion Verlag Martin OrthArt-Direktion Verlag Martin GorkaGestaltung Verlag Kerim DemirProjektleitung Verlag Martin Orth (komm.)Geschäftsführer Oliver RohloffRegistergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main, Handelsregisternummer: HRB 7285, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 114232782Anzeigen-ServiceGenossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbHHülsebrockstraße 2-8, 48165 MünsterTelefon: 0 25 01/8 01 - 87 91E-Mail: [email protected]

Abo-Service30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare)

DruckFrankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2016Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr.

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach druck nur mit Genehmigung der Redaktion.

Nächste Ausgabe: 02. 12. 2016

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTLICHE ALLGEMEINE

WIRTSCHAFT5

A L L E S , WA S R E C H T I S T

Weniger Bürohäuser stehen leerImmobilienmarktbericht Deutschland 2016/2017 zur Entwicklung in Metropolregionen

Berlin. Anlässlich des alljährlichen Apfelkabinetts im Bundeskanzleramt empfing Angela Merkel zusammen mit Christian Schmidt (Bundes-minister für Ernährung und Land-wirtschaft) und Sigmar Gabriel (Bundesminister für Wirtschaft und Energie) die Apfel- und Blütenköni-ginnen aus sieben verschiedenen An-

bauregionen Deutschlands. Gekleidet in den traditionellen Trachten ihrer Heimatländer hatten die Regentinnen ein besonderes Gastgeschenk im Gepäck: knapp 290 Kilogramm der beliebtesten heimischen Apfelsorten. Da war für jeden Geschmack der passende Frischekick dabei: Neben dem Favoriten der Bundeskanzlerin,

dem Boskoop, enthielten die Präsent-körbe Elstar, Jonagored und Holstei-ner Cox. Der Boskoop hat eine ausge-prägte Säure und festes Fruchtfleisch und ist daher perfekt zum Backen und Kochen geeignet. Elstar ist der perfekte Tafelapfel, Holsteiner Cox schmeckt besonders gut als Brat- und Backapfel und Jonagored ist der ideale

Snack für zwischendurch. Allen ge-meinsam sind die vielen wertvollen Inhaltsstoffe. Sie machen den Apfel zum optimalen Energie- und Vitamin-lieferanten – und zwar das gesamte Jahr über. Denn dank modernster Lagertechnik können Verbraucher das knackig-frische Obst ganzjährig genießen. Ω

P E R S O N A L I E N

Die Geschäftsführung der DMK Deut-sches Milchkontor GmbH wird neu aufgestellt. Der Aufsichtsrat des Un-ternehmens hat beschlossen, den bis-herigen Geschäftsführer der Bereiche Ingredients, Landwirtschaft und Roh-stoffe, Ingo Müller (44), mit dem 1. Ok-tober zum neuen Sprecher der Ge-schäftsführung zu berufen. Er folgt damit Dr. Josef Schwaiger, der nach neunjähriger erfolgreicher Tätigkeit an der Spitze des Unternehmens diese Verantwortung abgibt. Schwaiger

steht DMK nach Unternehmens-angaben weiterhin beratend zur Sei-te. +++ Der Bundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiffeisenban-ken (BVR) trauert um seinen langjäh-rigen Präsidenten Bernhard Schramm. Schramm starb am 24. September 2016 im Alter von 91 Jah-ren. Ω Ingo Müller

Hamburg. Die günstigen Rahmenbe-dingungen für den deutschen Immobi-lienmarkt werden auch 2017 weiter bestehen. Insofern hält der Trend stei-gender Mieten in den Segmenten Ein-zelhandel, Büro und Wohnen an. Die Dynamik lässt aber nach. Insbesonde-re im Einzelhandel sind angesichts der hohen Spitzenmieten Sättigungsten-denzen erkennbar. Mehr Spielraum bieten Büro- und Wohnungsmieten, da trotz angezogener Bautätigkeit noch immer nicht genug gebaut wird. Neben dem Wohnungsbau gilt dies auch für die Büromärkte, auf denen die Leer-standsquote spürbar gesunken ist. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktu-elle Studie der DG HYP, die die Ent-wicklung in den sieben Wirtschafts-metropolen Hamburg, Berlin, Düssel-dorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München untersucht. Dr. Georg Reut-ter, Vorsitzender des Vorstands der DG HYP: „Deutschland gehört zu den

Angela Merkel begrüßt Deutschlands Apfelköniginnen

Ralf W. BarkeyMichael Bockelmann

Genossenschaftsverbände wollen im nächsten Jahr fusionieren

Auszeichnung für erfolgreiches Förderkreditgeschäft

Düsseldorf und Frankfurt. Die Vorstän-de und Gremienvorsitzenden des Ge-nossenschaftsverbands und des RWGV haben einen „Letter of Intent“ zur Ver-schmelzung der beiden Verbände unter-zeichnet. Darin werden Ziele der Ver-schmelzung, Grundzüge des strategi-schen Konzeptes des vereinigten Ver-bandes sowie das geplante zeitliche Vorgehen fixiert. Die Fusion soll im Ap-

ril 2017 rückwirkend zum Jahresbeginn von den Mitglieder-versammlungen be-schlossen werden. Ziel ist die Stei-gerung des Mitglie-dernutzens durch die Verbindung von Nähe und Experten-

Rastede. Für diese erfolgreiche Ver-mittlungstätigkeit von Förderkrediten wurden jetzt drei Genossenschafts-banken mit dem VR-Förderpreis We-ser-Ems durch die Arbeitsgemein-schaft der Volksbanken und Raiffei-senbanken in Weser-Ems und die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genos-

tum. „Die Mitglieder stellen immer hö-here Anforderungen an die Individuali-sierung der Leistungen“, erläutert Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV. In wesentlichen strategischen und operativen Grundsatzthemen be-stehe ein hohes Maß an Übereinstim-mung. „Wir sehen uns in der Kontinui-tät der Bündelung der Kräfte zur Stei-gerung der Leistungsfähigkeit unserer Organisation. Ge-meinsam werden wir stark sein und Regi-onalität leben“, un-terstreicht Michael Bockelmann. „Dabei ist das Mitglieder-wohl Maßstab des Denkens und Han-delns.“ Ω

senschaftsbank jetzt ausgezeichnet. Im Tagesgeschäft unterstützen Volks-banken und Raiffeisenbanken die mit-telständischen Kunden durch die akti-ve Einbeziehung von Fördermitteln in der Firmenkundenberatung, um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unter-nehmen weiter zu stärken. Ω

Große Freude herrschte bei allen Beteiligten, als sie die VR-Förderpreise Weser-Ems in Empfang neh-men konnten.

Trotz angezogener Bautätigkeit wird nach Erkenntnissen einer aktuellen Studie der DG HYP in Deutschland noch immer nicht genug gebaut.

Kreditvergabe: Deutliche Kritik an neuer EU­RichtlinieDüsseldorf. Obwohl sie ein schulden-freies Haus besitzt und eine monatli-che Rente von 750 Euro bezieht, hat eine 64-jährige Frau aus dem Rhein-land von ihrer Bank keinen 35.000-Eu-ro-Kredit für den behindertengerech-ten Umbau ihres Bades erhalten. Grund für die Nichtgewährung des Kredits: Die im März in Kraft getrete-ne Wohnimmobilienkreditrichtlinie, die höhere Anforderungen an die Ka-pitaldienstfähigkeit von Kreditneh-mern stellt. Davon betroffen sind vor-nehmlich ältere Kunden, denen – rein statistisch betrachtet – nicht mehr ge-nügend Lebensjahre zur vollständigen Tilgung des Wohnkredits bleiben. Aber auch junge Familien haben es schwerer, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, da Elternzeit und Erziehungspausen als Risiken bewer-tet werden müssen, die einer Kredit-vergabe im Wege stehen. Nach Infor-mationen des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV) ist der Fall der älteren Dame kein Einzel-fall. Wie der RWGV in einer Umfrage

unter seinen Mitgliedern herausfand, führt die von der EU beschlossene und danach in deutsches Recht nicht nur umgewandelte, sondern sogar ver-schärfte Richtlinie zu immer mehr Ab-sagen von Kreditanträgen. Davon be-troffen seien ältere Kunden selbst dann, wenn sie über eine gute Bonität verfügten.

Wie die Blitzumfrage ergab, hat die Wohnimmobilienkreditrichtlinie bei vier von fünf Banken zu einem Rück-gang der Kreditzusagen geführt. Im Schnitt lag die Zahl der Bewilligun-gen um etwa 15 Prozent unter der Ver-gleichszahl des Vorjahres. Besonders betroffen: junge Familien mit Kindern und ältere Menschen. Auf Kritik stieß auch der Mehraufwand an Personal, Zeit und Technik durch die Richtlinie. „Und dies ohne dass der Kunde einen Vorteil erfährt“, wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken feststellen. Für Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV, ist die Wohnimmobilien-kreditrichtlinie ein typischer Fall von mangelhafter Folgenabschätzung. Ω

„ Wir haben eine

fundamental stabile Nachfrage.“

dr. Georg Reutter Vorsitzender des Vorstands der DG HYP

Achtung, Achtung: KastanienbaumVersicherungsexperten raten, im Herbst mit Umsicht zu parken

rung. Er rät Autofahrern deshalb, da-rauf zu achten, wo sie ihren Wagen abstellen. Für kleine Dellen durch he-rabfallende Kastanien oder Eicheln können sie weder private Baumbesit-

Schäden durch Kastanien sind meist nicht über die Kfz-Versicherung abgedeckt.

zer noch die Kommunen verantwort-lich machen. Auch Warnschilder sind nicht vorgeschrieben.

Da Früchte wie Kastanien und Ei-cheln meist ohne erkennbaren Grund herunterfallen, sind entstandene Blechschäden in der Teilkasko-Versi-cherung nicht gedeckt. Ausnahme: Wenn beispielsweise ein Sturm mit mindestens Windstärke 8 die Kastani-en heruntergefegt hat, kommt sie für die Reparaturkosten auf. Herrscht „normales“ Herbstwetter, kann es sich unter Umständen um einen Schaden für die Vollkasko-Versicherung han-deln – das hängt vom Einzelfall ab. Autofahrer sollten jedoch bei der Schadenmeldung an Selbstbeteiligung und Rückstufung denken.

Andere Regeln gelten, wenn ein kom-pletter Ast abbricht. „Der Baumbesitzer ist verpflichtet, die Allgemeinheit vor Gefahren zu schützen“, so R+V-Experte Walter. Das bedeutet: Wenn der Baum erkennbar vorgeschädigt war, muss der Besitzer damit rechnen, dass er für Schäden an parkenden Autos haften muss – weil er seiner Verkehrssiche-rungspflicht nicht nachgekommen ist. Ω

Au S d E N R E G I O N E N

Märkten mit seit Jahren fundamental stabiler Nachfrage und einer großen Kaufbereitschaft der Anleger.“ Ω

Wiesbaden. Wer sein Auto unter ei-nem Kastanienbaum parkt, muss im Herbst damit rechnen, dass die reifen Früchte auf sein Fahrzeug fallen. „Schäden durch Kastanien sind meist

nicht über die Kfz-Versicherung ab-gedeckt, sondern gelten laut Recht-sprechung als allgemeines Lebensri-siko“, sagt Karl Walter, Kfz-Experte beim Infocenter der R+V Versiche-

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTlICHE AllGEMEINE

untere Glasfasermatte plus Harz darü-ber, rollen; Holzkern von beiden Seiten mit Harz bestreichen; obere Glasfaser-schicht auflegen, mit Harz tränken, rol-len; Holzfurnier oder Designvlies plus Silikon-Deckschicht drauf, sorgfältig

andrücken. Darüber kommt eine weitere Trennfolie sowie ein Vlies, das überschüs-siges Harz aufsaugt. Nach einer guten halben Stunde soll-ten die Skier vorsich-tig im Vakuumsack verstaut und an die Vakuumpumpe an-geschlossen sein. Für rund 14 Stunden ver-

schwinden sie im schrankartigen Ofen, um über Nacht bei etwa 60 Grad auszu-härten, so dass die mittlerweile ziem-lich eingeschworene Selbstbau-Truppe zum Après-Ski ins Wirtshaus umzie-hen kann.

35 bis 40 solcher Seminare veran-stalten Axel Forelle und Kompagnons mittlerweile je Saison, die von Sep-tember bis Mai dauert. 690 Euro kostet die Teilnahme, einschließlich Bauma-

6

F.A

.Z.-

Foto

/Wal

ter

Will

e (7

)

SPORT

Am Anfang bekommt jeder einen Werkzeug-kasten. Profiversion aus Metall, mit Schraubzwingen drin, Kantenbieger, Schutz-brille und einigem

mehr. Damit ist schon mal klar: Das hier ist kein Lullifax. Die Leberkäs-Semmel in der Mittagspause wird man sich ehrlich erarbeiten müssen.

Anderthalb Tage intensiven Wer-kens stehen bevor, als sich die Gruppe am Samstagmorgen um halb neun in der Werkstatt versammelt. Die steht in Farchant, wenige Kilometer von Gar-misch-Partenkirchen entfernt. Hinter der ehemaligen Schreinerei murmelt ein Bach vorbei, man genießt den Zug-spitzblick und einen würzigen Duft in der Luft, für den ein Kuhstall in der Nähe sorgt. Wohlige Zweckmäßigkeit strahlen die Räume aus, in denen sich

neben Utensilien und Gerätschaften aller Art auch eine ältere Maschine findet, mit der sich Kaffee zubereiten lässt. Gute Sache um diese Uhrzeit.

Es ist ein uriger Ort, den sich drei Burschen um die 30 ausgesucht haben für ihr Business namens „Build 2 Ride“ (www.build2ride.com): Skier und Snowboards zum Selberbauen lautet das Geschäftsmodell. Kunden kommen nach Farchant und tun Din-ge, die sie noch nie getan haben, bis sie am Sonntagnachmittag ihre Bretter fix und fertig in der Hand halten. Da-mit das auch gelingt, erhalten sie tat-kräftige Unterstützung durch kundige Helfer wie den Michi und den Jakl. Denn Skibau ist für Laien keine bana-le Angelegenheit.

Dem Sebastian, 23, war das vorher klar. „Ich hab ein bisschen Schiss ge-habt, als ich hergefahren bin“, sagt der Student aus der Oberpfalz. Er will sich ein Paar Freeride-Latten bauen, breit und bunt. Deren gesamte Oberseite soll ein Foto schmücken, das ihn selbst beim Freeriden zeigt. Das Motiv hat er zuvor auf eine Stoffbahn drucken las-sen.

Vieles ist denkbar, was das Design, die Form und die Eigenschaften der Bretter betrifft. Der Robert aus Mün-chen plant ein Paar Racecarver mit bayerischem Landeswappen auf weiß-blauem Rautenmuster. Acht Männer und eine Frau sind es an diesem Wo-chenende, fast alle haben die Teilnah-me am Skibau-Seminar zum Geburts-tag geschenkt bekommen. Etwa die Hälfte wählt schlichtes, edel anmuten-des Holzfurnier als Oberfläche: Zirbe, Mahagoni, Eiche, Nussbaum, Zebrano, Pinie sind vorrätig.

Der handwerklich etwas eingeroste-te Zeitungsmann aus Frankfurt hat sich vorgenommen herauszufinden, ob sich bei Build 2 Ride auch schwierige Fälle lösen lassen. Ein 185 Zentimeter langer, in der Mitte satte 100 Millime-ter breiter Tiefschnee- und Tourenski soll es werden, der zugleich auf präpa-rierter Piste ordentlich funktioniert. Nicht zu hart und nicht zu weich also, nicht zu leicht und nicht zu schwer. Die Schaufel auf stattlicher Länge ge-rockert (leicht hochgebogen), damit der Ski im Sulz und Pulver schön schwimmt, von da an bis zum Heck ausgeprägte Vorspannung, damit die Kante auch auf steilem, festem Unter-grund greift – so lautet die Wunschlis-te. Die bekannten Marken der Ski-In-dustrie bieten solche Vielseitigkeits-wunder an.

Was es in der Serienfertigung nicht gibt, ist ganz und gar auf den Nutzer zugeschnittene Ware, einschließlich des Designs. Die Zeitungslatten sollen auf Ober- wie Unterseite auf voller Länge den Schriftzug „Frankfurter

Allgemeine“ tragen, aber nur so eben zu entziffern, wenn man die Skier dicht nebeneinanderhält. Durch „Brand-löcher“ mit Schmauchspuren fällt der Blick scheinbar ins Innere auf Schrau-ben, Federn, Zahnräder. Die Idee dazu hatte Markus Lehmann vom Hambur-ger Unternehmen „Freaks of Fashion“, das spezialisiert ist auf individuell be-drucktes Vliesmaterial für die Bretter von Wellenreitern, Stehendpaddlern, Snowboardern und Skifahrern. Für unsere Vliese zum Einlaminieren wur-den 140 Euro berechnet. Merke: Es geht beim Selbstbau nicht darum, Geld zu sparen. Billig ist das keineswegs, wie man noch sehen wird.

Als der Michi und der Jakl den Kan-didaten Beläge und Stahlkanten auf die Arbeitstische legen, wird es ernst. Die Kanten müssen so gebogen wer-den, dass sie spaltfrei am Belag anlie-gen, um dann mit Sekundenkleber und Klammern fixiert zu werden. Das ist schon mal eine Herausforderung, denn die Stahlkanten wehren sich mit allen Mitteln dagegen, verbogen zu werden, insbesondere an den Rundungen der Schaufel und des Hecks.

Nächster Schritt ist das Zuschnei-den der Glasfasermatten. Jeder Ski benötigt zwei Lagen davon, eine un-terhalb, eine oberhalb des Holzkerns. Zur Wahl stehen eine dickere, schwere Sorte (1100 Gramm je Quadratmeter) und eine dünnere (700 g/m2). Je nach Fahrkönnen, Körpergewicht und Ein-

Marke: EigenbauDie exklusivste Art, sich einen neuen Ski zuzulegen, ist, ihn selbst zu bauen. Mehr Individualität geht nicht.

Aber lohnt die Mühe, taugt das Ergebnis was – und was kostet der Spaß? Ein Versuch

VON WAlTER WIllE

Holzleisten verschiedener Stärke un-ter die mit Schraubzwingen fixierte Spanplatte der Form, die sich dadurch wölbt. Forelle verschiebt die Hölzer so lange Zentimeter für Zentimeter, bis Vorspannung und Rocker den Vorstel-lungen des Selbst-bauers entsprechen. „Je genauer der Kun-de mir sagen kann, was er will, desto besser“, sagt Forelle. „Am Ende des Tages musst du einen Ski haben, der zu dir passt.“

Am Ende des ers-ten Tages kommen die Skier in den Ofen. Bis dahin ist jedoch noch viel zu tun. Nach der Leberkäs-Semmel in der Mit-tagspause werden die Schürzen ange-legt. Was folgt, erfordert Teamwork und eine gewisse Eile, weil das Epoxid-harz ins Spiel kommt. In Stichworten passiert nun Folgendes, und zwar zack, zack: den noch flüssigen Kleber auf der Innenseite des Belags durch Rollen ver-teilen; Designvlies ausrichten und auf-legen, Harz draufkippen und rollen;

terial. Zusätzliche Kosten fallen für Designvlies oder Furnier an sowie eventuell Kauf und Montage einer Bindung, plus Schleifen und Wachsen, was am Sonntagnachmittag ganz zum Schluss in der Skischule in Garmisch-Partenkirchen geschieht. Alles in al-lem kann eine Summe von gut 1000 Euro zusammenkommen, Anreise und Übernachtung noch nicht gerechnet.

Umso gespannter ist man, was am Sonntagmorgen brötchenwarm aus dem Ofen kommt. Noch sieht es mehr nach Surfboard oder Monoski aus: Die Skier müssen mit der Stichsäge ein-zeln ausgeschnitten, an den Seiten ge-schliffen und lackiert werden. Ein paar laute, staubige Stunden später ist auch das vollbracht.

Hat es sich gelohnt? Unsere Skier weisen keine Finessen wie Karbongit-ter, Titanallagen, Wabenstrukturen oder ausgefuchste Schwingungsdämp-fer auf, mit denen die Industrie wirbt. Sie sind einfach aufgebaut, aber sehr solide, carven, surfen, gleiten genau so, wie wir uns das ursprünglich vor-gestellt hatten. Erstaunlicherweise wiegen beide aufs Gramm genau das Gleiche: 3,55 Kilo einschließlich F12-Tourenbindung von Marker.

Und sie sind einzigartig. Der Sebas-tian hat es natürlich ebenfalls hinbe-kommen, nimmt seine fertigen Freeri-der und sagt: „Es wird immer das Ge-fühl mitfahren: Die habe ich selbst gebaut!“ Ω

» Die Unikate entstehen in einer Werkstatt bei Garmisch­Parten­kirchen

» Anderthalb Tage intensiven Werkens, aber das Ergebnis ist erstaunlich

Die Selbstbau-Skier mit Frankfurter Allgemeine-Design

Zweikomponenten-kleber muss mit der

Rolle auf der Lauf-fläche verteilt werden3

Mit leichtem Druck an der Stahlkante ent-lang – das Ausschnei-den der Skier6

Die erste Glas-faserlage, nach dem Holzkern folgt eine weitere4

laufflächen samt Stahlkanten werden auf der Laminier-form festgetackert2

Belag mit Stahlkanten, Glasfasermatte, Holzkern, noch mal Glasfaser, Furnier (von unten nach oben). Erster Arbeits-schritt ist das Anpassen der Kanten

1

In Vakuumsäcke verpackt kommen die Skier über Nacht in den Ofen5

satzzweck des Skis werden sie unter-schiedlich kombiniert. Der Münchener Robert beispielsweise wählt für seine harten weiß-blauen Pistenracer zwei-mal schwer, die zierliche Susanne für ihr Allmountain-Modell zweimal leicht. Der Zeitungsmann entscheidet sich für seinen Freeride-Tourer für ei-nen schweren Untergurt (die untere Lage) und einen leichten Obergurt. Es ist ein Abwägen von Faktoren wie Ge-wicht, Steifigkeit, Flex, Laufruhe, Drehfreude, Dämpfung und Spritzig-keit. Das gilt auch fürs Anpassen des Kerns aus Eschenholz, dessen Materi-alstärke und Verjüngung zu den En-den hin ebenfalls auf jeden Kunden abgestimmt wird. Das Hobeln der Rohlinge übernehmen die Profis mit ihrer Spezialmaschine.

Zur Vorbereitung des Laminierens werden die Beläge in vorbereitete, auf die jeweilige Skilänge abgestimmte Formen gelegt und festgetackert, mit einer Folie als Trennschicht dazwi-schen, damit die Skier nicht an der Unterlage festbacken. Vor dem großen Akt muss noch ihre Biegelinie festge-legt werden. Dazu legt Axel Forelle, einer der drei Inhaber des Betriebs,

Mar

kus

Trau

b

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTlICHE AllGEMEINE

DAS NENNEN

SIE ARBEIT?

7

JOB & UNI

An den schönsten und aufregendsten Orten der Welt leben und noch Geld dabei ver-dienen – wer will das nicht? „Digitale No-maden“ nennen sich

die Menschen, die sich diesen Traum erfüllen und bevorzugt am Laptop in der Hängematte am Strand arbeiten. Was sind das für Menschen, womit verdienen sie ihr Geld – und: Kann das jeder? Eine Anleitung zum Glücklich-sein:

1Wie entstand die Bewegung?

Einer der ersten, der sich eine Welt voller Digitaler Nomaden erträumte, war der Medienwissenschaftler Her-bert Marshall McLuhan. Er sah eine Generation von Menschen, die sich durch technische Errungenschaften wie Licht durch Raum und Zeit bewe-gen könnte, und gab ihnen den Namen „Nomaden“. Das war in den 1960er-Jahren. Etwa 20 Jahre später kamen die Autoren Tsugio Makimoto und Da-vid Manners auf die Idee, diesen tech-nisch versierten, ortsunabhängigen Menschen der Zukunft „Digitalen No-maden“ zu nennen. Dann kam das In-ternet, das WLAN, und schuf die Mög-lichkeiten für diese Vision: an fast je-dem Ort der Welt mit dem Rest der Welt verbunden zu sein. Seit 2008 gilt der Begriff als Definition eines neuen Lifestyles. Er beschreibt Menschen, die ortsunabhängig arbeiten und im-mer mal dort bleiben, wo es ihnen ge-fällt, Internetzugang vorausgesetzt. Denn man muss ja doch irgendwie die-ses schöne Leben finanzieren.

2 Was sind Digitale Nomaden?

„Digitaler Nomade“ ist kein Beruf, sondern eine Haltung, eine neue Form der Work-Life-Balance. Im Prinzip kann jeder ein Digitaler Nomade sein, dem es gelingt, sein Leben und seinen Unterhalt aufs Reisen und ins ortsun-abhängige Internet zu verlegen. Blog-

Traumjob: Digitaler Nomade

ger, Programmierer oder Grafikdesig-ner haben die Nase vorn. Wer Inspira-tion braucht: Mehr als 200 Jobs to go listet die Seite lifehack.org auf. Dar-unter auch ganz neue wie zum Beispiel Online-Fitness-Coach.

3 Was braucht ein Digitaler Nomade?

Ein wenig Technikverstand sollte man schon haben und natürlich eini-ges an Equipment. Allein 30 verschie-dene Ausstattungsgegenstände führt ein „multilokaler Onlineunterneh-mer“ auf. Darunter natürlich Laptop und Smartphone, externe Akkus, Tastaturen, Memory Stick oder exter-ne Festplatte und vieles mehr. Zum Glück gibt es längst auch Profi-Aus-statter für Digitale Nomaden, die etwa Rucksäcke anbieten, in denen sich das alles unterbringen lässt. Zum Beispiel digitaler-nomaden-shop.com.

4 Wie sieht das Leben eines Digitalen Nomaden aus?

So unterschiedlich wie das von Sess-haften. Natürlich sind alle irgendwie unterwegs. Aber manche bleiben gleich mehrere Wochen oder ganze Jahreszeiten an einem Ort, andere wechseln ständig die Location. Einige arbeiten unterwegs so viel wie andere daheim im Büro. Manche gerade so viel, um finanziell über die Runden zu kommen. Typisch ist vielleicht der Ta-gesablauf von Tim Chimoy. Der Archi-tekt verdient seine „ortsunabhängigen Brötchen“ mit einem digitalen Ge-mischtwarenladen. „Ich verkaufe mit meinem ,Tuscheteam‘ erfolgreich Ar-chitektur- und Grafik-Dienstleistun-gen im Netz, betreibe verschiedene Onlineshops und Websites, gebe Work-shops und schreibe als Blogger und Autor über meine Erfahrungen als ortsunabhängiger Unternehmer und Digitaler Nomade.“ Seinen Tagesab-lauf beschreibt er so: Vormittags zwei Stunden „an kreativen Dingen“ arbei-ten, „dann geht es gegen 11 Uhr für ca. 1 Stunde zum Sport. Dann ein ausgie-biges Mittagessen und im Anschluss

3-4 weitere Stunden Arbeit. Am Abend treffe ich Freunde, gehe essen, lese oder schaue Filme.“

5 Wie kann man Digitaler Nomade werden?

Bevor man wegen der herrlichen Aus-sichten dem Chef die Kündigung auf den Tisch knallt, sollte man sich auf jeden Fall näher mit dem Thema be-fassen. Was ist möglich, wo sind Marktlücken, gibt es Investoren oder einen Gründungszuschuss? Im Prinzip handelt es sich ja um Einzelunterneh-mer, und dafür sollte man schon so eine Art Businessplan aufstellen. Hilfreich ist dafür der Austausch mit Menschen, die schon Erfahrungen als Digitaler Nomade gemacht haben. Zum Glück ist die Szene bestens organisiert und bietet jeden nur denkbaren Support: vom Workshop über Coachings bis hin zu Konferenzen. www.digitalenoma-den.net beantwortet wichtige Fragen rund um Versicherungen, Reisebu-chungen und Unternehmensgründung. Und www.dnx-berlin.de ist die Web-site der Digitale Nomaden Konferenz – die nächstes Jahr im Mai in Berlin stattfindet. Auf www.webworktravel.com leistet der Digitale Nomade Jo-hannes Völkner Entwicklungshilfe für Nachahmer. Und auch wirelesslife.de bietet Austausch mit Gleichgesinnten, Lehrstoff für einen digitalen Lifestyle.

6 Wovon leben Digitale Nomaden?

Mancher Digitale Nomade will einfach nur der Sonne hinterherreisen, mög-lichst wenig arbeiten – andere wieder-um haben aus dieser Daseinsform eine Vollbeschäftigung gemacht. Ihnen liegt vor allem daran, möglichst viele Orte kennenzulernen, international unterwegs zu sein. So verschieden wie die Ansprüche sind deshalb auch die Verdienstmöglichkeiten. So gibt etwa der 35-jährige Reiseblogger Florian Blümm, der seit 2011 unterwegs ist, sein Jahreseinkommen von 2015 mit 6131 Euro an. Immerhin dreimal mehr, als er im Jahr 2014 zur Verfügung hat-

te. Demgegenüber stehen Erfolgsge-schichten wie die von Conni Biesalski (32), die nach eigenen Angaben mit planetbackpack.de, „einem der größ-ten Reiseblogs im deutschsprachigen Raum für digitale Zen Nomaden & Reisende“, durch Affiliate Marketing, also Empfehlungsmarketing, Blog-Workshops und Blog-Camps monat-lich schon mal auf über 6000 Euro Einnahmen kommt.

7 Wo leben Digitale Nomaden?

Theoretisch ist die Szene multilokal und weltweit unterwegs. Aber es gibt durchaus Hotspots. Sie befinden sich bevorzugt in Ländern, wo das Klima milde ist, das Internet zuverlässig und die Lebenshaltungskosten günstig. „Geo-Arbitrage“ nennt sich der Effekt. Meint: dass sich digitale Nomaden die globalen, mitun-ter erheblichen Unterschiede von Lebenshaltungskosten und Verdienstmöglichkeiten zunut-ze machen. Also bevorzugt in Ländern mit niedrigen Le-benshaltungskosten leben und reisen, etwa in Asien, Nordafri-ka oder Lateinamerika, während sie das Geld dafür via Internet im einkommensstarken Westeuropa oder Nordamerika verdienen. Spezi-elle Reiseführer helfen bei der Wahl der Reiseziele, die nach Kriterien wie monatliche Kosten, Klima, Internet-zugänglichkeit, Spaß und Sicherheit vorsortiert werden. Aktuell führen Bangkok und Taipeh.

8 Wie arbeiten Digitale Nomaden?

Auch wenn Digitale No-maden unterwegs arbei-ten, und das meist weit ab von Freunden und Fa-milie, schätzen sie doch das Gemeinschaftsge-fühl einer eingeschwore-nen Szene. Dafür sorgen etwa die sogenannten Co-Working-Spaces. Man kann

sich dort auf Zeit Arbeitsplätze mieten, Kaffeemaschine inklusive. Tagsüber wird gearbeitet, abends gefeiert. Der Website Deskmag.com zufolge gibt es mittlerweile Tausende solcher Gemein-schaftsbüros weltweit.

9 Ist das Leben der Digitalen Nomaden wirklich so schön?

Dass hinter der paradiesischen Fassa-de nicht alles so easy going ist, wie es den Anschein hat, darüber schreibt der Schweizer Journalist Oliver Zwah-len in seinem Reiseblog weltreisefo-

rum.com. Er nennt es „Die Mär von der Freiheit“ und meint, viele Digita-len Nomaden würden diesen Lifestyle vor allem deshalb als enorm verlo-ckend promoten, weil eben so viele längst zu einem guten Teil davon le-ben, ihn in Workshops, Coachings, Konferenzen und Camps anzupreisen. Und natürlich hat man auch unter-wegs gewisse Zwänge: Abgabetermi-ne, für Auftraggeber erreichbar sein und so weiter. Außerdem ist die Be-zahlung oft nicht so wie erwünscht. Der Mindestlohn gilt eben nicht welt-umspannend.

10 Für wen ist ein Leben als Digitaler Nomade zu empfehlen?

Für eine Weile – auch eine lange – ist ein Dasein als Digitaler Nomade durch-

aus empfehlenswert. Jeden-falls für Leute ohne ausge-prägtes Sicherheitsdenken,

solche, die Arbeit und Urlaub nicht zwingend trennen wollen,

die keine Probleme damit haben, keine eigene Wohnung zu haben, im-mer bloß zeitweilig Untermieter zu sein und die mit gerade so viel Besitz auskommen, wie man mit sich her-

umtragen kann. Außerdem macht es sich im Lebenslauf gut, viel Erfahrun-gen gesammelt zu haben, schon mal selbstständig und interkulturell unter-wegs gewesen zu sein. Doch nicht um-sonst sind die meisten digitalen Noma-den in dem strapazierfähigsten Alter überhaupt – deutlich unter 40, eher An-

fang dreißig –, also in einer Le-bensphase, in der man sucht, bevor man findet. Verfolgt man

die Blogs der Digitalen Noma-den, findet man viele, die nach ein

paar Jahren doch beschlossen haben, sesshaft zu werden.

Um eine Familie zu grün-den, der Business-Idee ei-

nen festen Rahmen zu geben oder ein-

fach wieder soziale Kon-takte nicht nur via Skype

zu pflegen. Ω

Wie geht das, wer macht das? Zehn Tipps für Einsteiger - oder besser: Aussteiger

VON CONSTANZE KlEIS

Illustrationen: rautie (2)

NOVEMBER 2016 GENOSSENSCHAFTlICHE AllGEMEINE8

KINDER & FAMILIE

Anzeige

Wir können nicht alles erklären, aber wie Investmentfonds mehr aus Ihrem Geld machen können, schon

Woher wissen Frösche eigentlich, wie das Wetter wird?

klargemachtGeld anlegen

Weitere Informationen, die Verkaufsprospekte und die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei allen Volks- und Raiffeisenbanken oder direkt bei Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder telefonisch unter 069 58998-6060. Stand: September 2016.

Wenn Sie mehr wissen möchten, fragen Sie Ihren Berater bei der Volksbank Raiffeisenbank.Oder besuchen Sie uns auf www.geld-anlegen-klargemacht.de.

KO C H R E Z E p T

1 Kartoffeln schälen und würfeln. Lauch putzen, waschen und in Ringe schneiden. Fenchel und

Kümmel im Mörser oder mit einer Teigrolle grob zerdrücken.

2 In einem Topf die Butter erhitzen. Kartoffeln und Lauch andünsten, Fenchel und Kümmel zugeben,

kurz mit andünsten. Salzen und pfef-

G E H I R N J O G G I N G

EdelpelzBuß-bereit-schaft

Ver-schmel-zung

einenAnstoßgeben

Gärstoff3. und4. Fallvon wir

Saale-Zufluss(Harz)

Schuh-macher-werk-zeug

ZeichenfürHolmium

Aufgeld(ital.)

Farbtonhand-warm

Abk.:abnormeErlebnis-reaktion

Kuh-antilope

dt. NameAttilaskurz für:

an das

in derHöhe

Schmier-mittelBalkon-

pflanze

süddt.ugs.:Eiter-beule

dt.FlusszurNordsee

schott.Seeunge-heuer(ugs.)

Bewe-gungs-form

Baum-frucht

Abk.:Gesell-schaft

Alarm-gerät

hinter,folgend

SollseiteeinesKontos(lat.)

ErwerbgegenZahlung

Unter-arm-knochen

Zahlungs-fähigkeit

Erd-wissen-schaftler

Wärme-lehre

Binde-wort(je -...)

DeckunggegenSicht

Spiel-figur

Fürst vonMonaco

Hüne

See-manns-ruf

wildbrausen

Gips-orna-mentik

Fußball-treffer

währungs-polit.Aktion

trop.Laub-baum

leichter,offenerEin-spänner

Schmet-ter-lingsart

Nacht-greif-vogel

Benzin-behälterim Auto

mazedon.Währungs-einheit

Ab-kürzung(Kurz-form)

Edel-stein

Nacht-lager

vorder-asiat.Staat

Wund-mal

plötzl.Zusam-men-bruch

ver-hängnis-voll

7654321

7

2

3

5

6

4

1

s1712-78

®

Einsendeschluss: 1. Dezember 2016, Stichwort: Rätsel GAZ 7/2016per Mail an: [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme von und über automatisierte Gewinnspiel-Services ist untersagt.

M I T M AC H E N & G E W I N N E N

O R I G I N A l U N D Fä l S C H U N G

Kür-BissFinde die fünf Fehler, die der Fälscher in das untere Bild eingebaut hat.

dpa (2)

Zutaten für 4 Personen

300 g Kartoffeln1 Stange Lauch1/2 TL Kümmel und Fenchelsamen30 g ButterSalz, Pfeffer aus der Mühle1,2 l Gemüsebrühe300 g Rosenkohl300 g Möhren1/4 WirsingFür das Pesto:40 g Kürbiskerne40 g glatte Petersilie8 EL Öl20 g frisch geriebener Parmesankäse

fern. Gemüsebrühe angießen und zum Kochen bringen, ca. 10 Minuten kö-cheln lassen.

3 Rosenkohl waschen und putzen, nach Wunsch halbieren. Möhren schälen und in Scheiben schnei-

den. Wirsing putzen, den Strunk ent-fernen. Blätter ablösen, den dicken Mit-telstrunk jeweils herausschneiden und die Blätter in breite Streifen schneiden. Rosenkohl, Wirsing und Möhren zur Suppe geben, weitere ca. 10 Minuten köcheln lassen. Abschmecken.

4 Für das Pesto die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Abkühlen lassen. Petersilie falls

nötig waschen und gut trocken tupfen. Blätter abzupfen und mit den Kürbis-kernen im Mixer kurz zerkleinern. Öl zugeben, alles fein pürieren, Käse unter-rühren. Mit Salz und Pfeffer abschme-cken. Pesto zur Suppe servieren. Ω

Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse

Winterlicher Gemüsetopf mit Petersilien-Pesto

2 × 1Trikot vom FC Schalke 04