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TASTEN TEST 30 tastenwelt 1/2013 PREIS 1.049 e TASTEN 88, Hammermech., 3 Sensoren POLYFONIE 256 Stimmen SOUNDS 18 EFFEKTE Brillanz, Hall (4), Chorus (4), DSP, Reso- nanzeffekte, Hammeran- schlag, Deckel-Simulation SEQUENCER 1 Song, 2 Spuren max. 5000 Noten; USB-Audio-Recorder (WAV), pro USB-Medium max. 99 Songs mit je max. 25 Min. Aufnahmedauer ANSCHLÜSSE 2 x Kopf- hörer, Line-out (Klinke, L/R), USB to Host, USB to Device VERSTÄRKUNG 2 x 20 W ABMESSUNGEN/GEWICHT 136 x 30 x 84 cm, 35,5 kg INFO www.casio-europe. com/de/emi DATE N Einen großen Schritt nach vorn macht Casio mit seinen überarbeiteten Digi- talpianos. Für die Privia-Serie tritt als erstes das PX-850 an, um die Qualitäten der neuen Klangerzeugung und der neuen Tastatur unter Beweis zu stellen. CASIO PRIVIA PX-850 F ür einen großen Qualitätssprung in der Ein- steigerklasse sorgt aktuell der Hersteller Ca- sio, der sein komplettes Lineup an Digitalpia- nos erneuert hat. Am Beispiel des Kompaktmodells Privia PX-850 zeigen wir, was die neue Klangerzeu- gung leistet, wie sich die neue Drei-Sensor-Tastatur spielt und welche Finessen sich die Entwickler ein- fallen haben lassen. Outfit Mit 30 Zentimeter Tiefe präsentiert sich das Casio Privia PX-850 als kompaktes Homepiano. Klassen- typisch kommt es mit einer nicht vollständig durch- gehenden Rückwand. Die Technik sitzt im Spieltisch, für Lautsprecher und Anschlüsse gibt es an dessen Unterseite drei verschiedene Anbauten aus Kunst- stoff. Der Tastaturdeckel ist in der Mitte geteilt und scheint gefaltet ins Gehäuseinnere versenkt zu wer- den. Das Notenpult wird angesteckt, kann abgenom- men, aber nicht verstellt werden. Entgegen aktueller Trends, Digitalpianos in mehreren Farben anzubie- ten, gibt es das PX-850 nur in Schwarz. An der Oberseite entdeckt man einen zusätzli- chen Deckel, der gleich eine der Neuerungen der neuen Casio-Digitalpianos darstellt. Er lässt sich um einige Zentimeter öffnen und rastet dann ein. Die Öffnung sorgt für mehr Direktschall aus den im Ge- häuse sitzenden Hochtönern, wodurch ein brillante- rer Klang erzielt wird. Eine Neuentwicklung ist auch die Hammerme- chanik-Tastatur, die auf der Höhe der Zeit mit drei Sensoren für schnelles Repetieren ausgestattet ist. Auch sind die Tasten mit einer rauen Beschichtung versehen, welche die Haptik des Elfenbeins alter Flügel nachbilden soll. Die Abstimmung der Tasta- tur kann man als wirklich gelungen bezeichnen. Ein dem Design geschuldeter Kompromiss scheinen dagegen die Pedale zu sein. Mit ungefähr dreimal Großer Schritt Alternativ Neben neuen Privia-Model- len hat Casio auch neue Digitalpianos der Celvia- no-Familie vorgestellt. Technisch vergleichbar mit dem Privia-Spitzenmodell PX-850 ist das mittlere Celviano AP-450. Dieses ist nicht ganz so kompakt aufgebaut, kommt dafür jedoch mit durchgehender Rückwand. Die Pedale sind hier länger als beim PX-850. Erhältlich ist das AP-450 in Schwarz und in Braun. Die Preisempfeh- lung liegt bei 1.149 Euro. INFO © PPVMEDIEN 2013

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30 tastenwelt 1/2013

PREIS 1.049 e TASTEN 88, Hammermech., 3 Sensoren POLYFONIE 256 Stimmen SOUNDS 18 EFFEKTE Brillanz, Hall (4), Chorus (4), DSP, Reso­nanz effekte, Hammeran­schlag, Deckel­Simulation SEQUENCER 1 Song, 2 Spuren max. 5000 Noten; USB­Audio­Recorder (WAV), pro USB­Medium max. 99 Songs mit je max. 25 Min. Aufnahme dauer ANSCHLÜSSE 2 x Kopf­hörer, Line­out (Klinke, L/R), USB to Host, USB to Device VERSTÄRKUNG 2 x 20 W ABMESSUNGEN/GEWICHT 136 x 30 x 84 cm, 35,5 kg INFO www.casio­europe.com/de/emi

DATEN

Einen großen Schritt nach vorn macht Casio mit seinen überarbeiteten Digi-talpianos. Für die Privia-Serie tritt als erstes das PX-850 an, um die Qualitäten der neuen Klangerzeugung und der neuen Tastatur unter Beweis zu stellen.

Casio Privia PX-850

Für einen großen Qualitätssprung in der Ein-steigerklasse sorgt aktuell der Hersteller Ca-sio, der sein komplettes Lineup an Digitalpia-

nos erneuert hat. Am Beispiel des Kompaktmodells Privia PX-850 zeigen wir, was die neue Klangerzeu-gung leistet, wie sich die neue Drei-Sensor-Tastatur spielt und welche Finessen sich die Entwickler ein-fallen haben lassen.

outfitMit 30 Zentimeter Tiefe präsentiert sich das Casio Privia PX-850 als kompaktes Homepiano. Klassen-typisch kommt es mit einer nicht vollständig durch-gehenden Rückwand. Die Technik sitzt im Spieltisch, für Lautsprecher und Anschlüsse gibt es an dessen Unterseite drei ver schiedene Anbauten aus Kunst-stoff. Der Tastaturdeckel ist in der Mitte geteilt und scheint gefaltet ins Gehäuseinnere versenkt zu wer-den. Das Notenpult wird angesteckt, kann abge nom-

men, aber nicht verstellt werden. Ent gegen aktueller Trends, Digitalpianos in mehreren Farben anzubie-ten, gibt es das PX-850 nur in Schwarz.

An der Oberseite entdeckt man einen zusätzli-chen Deckel, der gleich eine der Neuerungen der neuen Casio-Digitalpianos darstellt. Er lässt sich um einige Zentimeter öffnen und rastet dann ein. Die Öffnung sorgt für mehr Direktschall aus den im Ge-häuse sitzenden Hochtönern, wodurch ein brillante-rer Klang erzielt wird.

Eine Neuentwicklung ist auch die Hammerme-chanik-Tastatur, die auf der Höhe der Zeit mit drei Sensoren für schnelles Repetieren ausgestattet ist. Auch sind die Tasten mit einer rauen Beschichtung versehen, welche die Haptik des Elfenbeins alter Flügel nachbilden soll. Die Abstimmung der Tasta-tur kann man als wirklich gelungen bezeichnen. Ein dem Design geschuldeter Kompromiss scheinen dagegen die Pedale zu sein. Mit ungefähr dreimal

Großer SchrittAlternativNeben neuen Privia-Model-len hat Casio auch neue Digitalpianos der Celvia-no-Familie vorgestellt. Technisch vergleichbar mit dem Privia-Spitzenmodell PX-850 ist das mittlere Celviano AP-450. Dieses ist nicht ganz so kompakt aufgebaut, kommt dafür jedoch mit durchgehender Rückwand. Die Pedale sind hier länger als beim PX-850. Erhältlich ist das AP-450 in Schwarz und in Braun. Die Preisempfeh-lung liegt bei 1.149 Euro.

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sechs Zentimeter „Tretfläche“ und kurzem Hebel-weg ist für feinfühlige Pedalarbeit etwas mehr Ge-fühl im Bein nötig, als bei anderen Modellen – z.B. den Geschwistermodellen aus der Celviano-Serie.

Die Bedienoberfläche fällt dem Funktionsumfang des Instruments entsprechend übersichtlich aus. Neben dem Einschaltknopf gibt es ein Lautstärke-drehrad und sieben Bedientaster. Zwei Flügel und ein E-Pianosound können direkt ausgewählt werden, für alles andere erweist sich der Function-Taster als zentral. In Kombination mit Tasten der Klaviatur ist er für die Auswahl und das Einstellen der meisten anderen Parameter im Instrument zuständig.

soundDie neue AiR-Klangerzeugung (= Acoustic and itelli-gent Resonator) stellt 256 polyfone Stimmen zur Ver fügung und bringt etliche Funktionen, die man bislang nur von höherpreisigen Instrumenten kannte. Verbessert wurde das Klangverhalten unter anderem durch längere Samples, die durch verlustfreie Au-diokompression gebändigt wurden.

18 Klangfarben gehören zum Soundrepertoire des PX-850, darunter fünf Piano- und drei E-Piano-sounds. Dazu kommen typische weitere Sounds wie Cembalo, Vibrafon, Streicher- und Orgelsounds. Zwei Bass-Klangfarben sorgen beim Aufrufen automatisch dafür, dass die Tastatur geteilt (Split) wird – links mit Bassklang, rechts mit weiterer Klangfarbe. Die Sounds sind von durchweg guter Qualität, die „Strings 2“ vielleicht etwas scharf, und für die Or-gelsounds wäre ein Rotoreffekt toll. Aber das sind Zusatztugenden. In der Hauptdisziplin Klavierklang liefert die Klangerzeugung sogar Funktionen, die man in diesen Preisregionen noch nicht kannte.

Die AiR-Klangerzeugung weist Zusatz-Features wie Resonanzeffekte und einen virtuellen Flügelde-ckel auf und gibt dem Spieler die Möglichkeit, diese Parameter selbst einzustellen. Die Resonanzeffekte simulieren das Verhalten und den „Klang“ der beim Pianospiel mitklingenden und interagierenden Kla-viersaiten (Obertöne) und sorgen so für einen au-thentischen Klang. Der virtuelle Klavierdeckel lässt sich in unterschiedlichen Stufen öffnen, und man

kann so den Klang von dunkel verträumt bis hell und brillant verändern. Außerdem wird eine so ge-nannte Hammer-Response-Funktion geboten, die den zeitlichen Versatz zwischen Tastenanschlag und Aufprall des Hammers auf die Flügelsaite simuliert. Die Funktion ist von den genannten die vom durch-schnittlichen Musiker vielleicht am wenigsten nach-vollziehbare, die Bedeutung für den Hersteller lässt sich jedoch schon daran ablesen, dass die entspre-chende Technik zum Patent angemeldet ist.

extrasNeben Digitalpiano-typischem wie Layer-Funktion oder Transposition stellt das PX-850 auch einen Song-Recorder zur Verfügung, der einen Song mit zwei Spuren und maximal 5000 Noten aufzeichnen kann. Aufgewertet wird die Aufnahme-Funktion durch einen USB-Audio-Recorder. Auf angeschlos-senen USB-Speichermedien kann das eigene Spiel im Stereo-WAV-Format gespeichert werden und so als perfektes Ausgangsmaterial für die eigene CD herhalten. Auch Songs, die der interne Recorder abspielt, können so als Audio-Datei aufgenommen werden. Der USB-Recorder kann auch WAV-Dateien wiedergeben, nicht jedoch MP3-Dateien. So müs-sen Sie tastenwelt-Playalongs erst am Computer kon-vertieren. Schade, aber natürlich kein Beinbruch. 60 Übungsstücke hat Casio dem Instrument übri-gens ab Werk bereits mitgegeben.

fazitCasio hat mit der AiR-Klangerzeugung einen großen Fortschritt erzielt und einen Meilenstein in der Klasse der günstigen Ein- und Aufsteiger-Digital-pianos gesetzt. Stellvertretend für die Privia-Instru-mente zeigt das Spitzenmodell PX-850, dass auch die neue Hammermechaniktastatur mit drei Senso-ren und rauer Oberfläche gelungen ist. Resonanzef-fekte und Funktionen wie Hammer Response oder einen virtuellen Flügeldeckel kannte man in der Klasse bis 1000 Euro bislang nicht. Ein gefälliges Äußeres gehört dagegen schon länger zu den Eigen-schaften der Casio Privia-Modelle. Ulrich Simon tw

Casio Privia PX-850Kompaktes Homepiano

Gut gelungene Tastatur

Deutlich verbesserte Klangerzeugung

256 Stimmen Polyfonie

Starkes Preis­Leis­

tungs­Verhältnis

Kurze Pedale gewöhnungsbedürftig für feinfühligen Einsatz

Nur eine Farbvariante

erhältlich

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