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9. November

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Die verlorenen Shne

Das Ende der DDR

Am 9. November 1989 verkndet der Sprecher der DDR-Regierung versehentlich, dass DDR-Brger sofort in den Westen reisen knnen. Damit begann der Anfang vom Ende der DDR.a) Deck das Manuskript unten ab (abdecken = tapar). Lies die Fragen zum Text. Hr den Text danach zweimal und beantworte die Fragen.

1. Die Mauer fiel am Abend des 9. Novembers 1989, weil Gnter Schabowski a) falsche Informationen zum neuen DDR-Reisegesetz prsentierte.b) gegen die DDR-Regierung protestierte.c) die ffnung der innerdeutschen Grenze forderte.

2. Viele Menschen zogen nach Schabowskis Pressekonferenz zur Berliner Mauer, um a) den 40. Geburtstag der DDR zu feiern.b) auf die andere Seite der Grenze zu gehen.c) gegen Gorbatschows Reformen zu protestieren.

3. Nach der ffnung der innerdeutschen Grenze a) forderten viele die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschlands.b) fhrte Erich Honecker viele Reformen in der DDR durch.c) reisten viele Franzosen und Briten nach Berlin.

b) Hr den Text jetzt noch einmal und lies das Manuskript mit. Lies die fettgedruckten Wrter im Glossar nach.Am 9. November 1989 verkndet der Sprecher der DDR-Regierung versehentlich, dass DDR-Brger sofort in den Westen reisen knnen. Damit begann der Anfang vom Ende der DDR.

An diese Pressekonferenz wird man sich noch lange erinnern: Am Abend des 9. November 1989 prsentiert Gnter Schabowski, Sprecher der DDR-Regierung, ein neues Reisegesetz fr die DDR. Dies sollte es den Ostdeutschen in Zukunft ermglichen, in den Westen zu reisen. Als ein Journalist Schabowski fragt, ab wann dieses Gesetz gelten soll, antwortet Schabowski " sofort, unverzglich".

Diese Information ist eigentlich falsch und hat groe Konsequenzen. Kurz nach dem Ende der Pressekonferenz sendet die Presse erste Meldungen wie "DDR ffnet Grenzen" oder "Die Tore in der Mauer stehen weit offen!". Unmittelbar danach ziehen zahlreiche Brger zur innerdeutschen Grenze in Berlin, um die andere Seite der Mauer zu besuchen. Am Anfang leisten die Grenzbeamten noch Widerstand, aber am spten Abend lassen sie schlielich die Menschenmassen ohne Kontrollen passieren.

Seit Monaten schon waren Tausende von DDR-Brgern in den berhmten Montagsdemonstrationen auf die Strae gegangen und hatten politische Reformen gefordert. Sie sahen die neue Politik Michail Gorbatschows in der Sowjetunion und wnschten sich solche Reformen auch fr die DDR. Aber die DDR-Regierung unter Erich Honecker wollte ihre alte Politik nicht aufgeben. Dies fhrte zur grten Demonstration am 4. November auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz, bei der etwa eine halbe Million Menschen fr die Reform des Staates protestierten. Nur fnf Tage spter fiel die Mauer.

Nach der ffnung der innerdeutschen Grenze forderten viele Brger und Politiker einen Zusammenschluss von West- und Ostdeutschland. Der Vereinigungsprozess war kompliziert, denn besonders Frankreich und Grobritannien hatten Angst vor einem groen, wirtschaftlich starken Deutschland. Schlielich aber konnten die Verhandlungen abgeschlossen werden und am 3. Oktober 1990 trat die frhere DDR der Bundesrepublik Deutschland bei. Deutschland war endlich wiedervereint.Glossar

versehentlich so, dass man etwas ohne Absicht oder ungewollt tut

DDR, die die Deutsche Demokratische Republik (1949-1990)

Pressekonferenz, die ein Treffen, bei dem eine Person den Medien Informationen zu aktuellen Ereignissen gibt

unverzglich sofort

unmittelbar direkt

ziehen hier: gehen (meist mit vielen anderen Menschen zusammen)

Widerstand leisten sich gegen etwas wehren; versuchen, etwas zu stoppen

jemanden passieren lassen hier: jemanden vorbeigehen lassen

auf die Strae gehen hier: demonstrieren

Reform, die die Erneuerung; die Vernderung

protestieren seine Unzufriedenheit ausdrcken

Zusammenschluss, der das Zusammenkommen

Vereinigung, die hier: der Zusammenschluss Ost- und Westdeutschlands

Verhandlungen abschlieen Gesprche mit einem Ergebnis beenden

etwas beitreten (mit Dativ) ein Teil von etwas werden

c) Arbeitsauftrag

Im Anhang findest du das Video "Leipzig: Die erste Montagsdemonstration am 04.09.1989". Schau dir das Video an. Was siehst du? Wie wirken die Bilder auf dich? Versuche, herauszuhren, was die Demonstranten fordern. Diskutiere darber mit einem Partner.

Autor/in: Matthias von Hellfeld/Viviana Klein, Redaktion: Shirin KasraeianQuelle: http://www.dw.de/dw/article/0,,4874909,00.htmld) Wenn du den kompletten Text zum Thema lesen willst, hier ist er:Eine Fiktion, die zur Realitt wurde der Mauerfall

Um 23:30 Uhr gehen die Schlagbume in der Bornholmer Strae hoch. Tausende DDR-Brger strmen nach Westberlin. Dass am 9.11.1989 die Mauer fiel, ist auch den Medien zu verdanken, glaubt Historiker Hanns Hermann Hertle. Schabowski: erst spielte er mit den Medien, dann spielten die Medien mit ihm Grenzbergang Bornholmer Strae in Berlin kurz nach der Mauerffnung

Kaum eine Pressekonferenz lste grere Konfusionen aus als die von Politbromitglied Gnter Schabowski am 9. November 1989. Auch Privatreisen in den Westen sollten nach seinen Worten pltzlich "beantragt" und "kurzfristig" genehmigt werden - und das "unverzglich". Macht die neue Reiseregelung die Mauer dann nicht berflssig? Journalisten in der Pressekonferenz und Brger vor den Bildschirmen in Ost und West stehen vor einem Rtsel. Ursprnglich sollte die von Schabowski dilettantisch und falsch vorgetragene neue Reise- und Ausreisereglung geordnet und brokratisch umgesetzt werden. Doch dafr ist es jetzt zu spt: das Geschehen unterliegt dem Deutungsmarathon der Journalisten, die sich im Laufe des Abends immer wieder berbieten, sagt Historiker und Dokumentarfilmer Dr. Hanns Hermann Hertle vom Zentrum fr zeithistorische Forschung in Potsdam. In seinem Buch "Der Tag, an dem die Mauer fiel", zeichnet er die Ablufe minutis nach."DDR ffnet Grenze"Kurz vor 19:00 Uhr endet die Pressekonferenz mit Schabowski. Unmittelbar danach kommen die ersten Agenturmeldungen, zurckhaltend, zunchst referierend formuliert. Dann erscheint auf dem Ticker um 19.09 Uhr die Eilmeldung von AP mit dem Titel: "DDR ffnet Grenzen." Der heute pensionierte AP-Korrespondent Frieder Reimold verfasste die Meldung mit Blick auf ihre politische Bedeutung. "Da alles kurzfristig geregelt werden soll", dachte er ,"ist in dem Moment, wo Schabowski das verkndet, die Grenze gefallen."

Seine Zweifel setzen erst kurze Zeit spter ein. Wird die SED-Fhrung ihr Versprechen auch wirklich halten? Ist er mit seiner Formulierung zu weit gegangen? Alles Fragen, die ihm durch den Kopf gingen, erinnert er sich heute. Doch die Meldung ist schon raus und hat einen Deutungswettbewerb ausgelst.

"Grenze ist offen" DDR-Nachrichten "Aktuelle Kamera" vom 09.11.1989

Um 19:41 schreibt die DPA schon: "Die Grenze nach West-Berlin ist offen". Die Meldungen der Agenturen habe dann eine Eigendynamik entwickelt, glaubt Hertle. Inzwischen verkndet auch der RIAS die Nachricht: "Die DDR hat ihre Grenzen zur Bundesrepublik mit sofortiger Wirkung fr Westreisen und bersiedlungen geffnet." Der Deutungswettbewerb spitzt sich noch in den Tagesthemen um 22:45 Uhr zu. Moderator Hanns-Joachim Friedrichs begrt die Zuschauer mit den Worten: "Im Umgang mit Superlativen ist Vorsicht geboten. Sie nutzen sich leicht ab. Aber heute darf man einen riskieren. Dieser 9. November ist ein historischer Tag. Die DDR hat mitgeteilt, dass ihre Grenzen ab sofort fr jedermann geffnet sind." Pathetisch fgt er noch hinzu: "Die Tore in der Mauer stehen weit offen!"

Die Medien bauen Druck auf - die Grenzer ffnen das VentilHanns Joachim Friedrichs soll seine Moderation auf Grundlage der Agenturmeldungen geschrieben haben. Laut Hertle war er "berrascht", dass es in der Live-Schaltung zum Grenzbergang Invalidenstrae, an dem SFB-Korrespondent Robin Lautenbach stand, auerordentlich ruhig zuging. Weit offen standen zu diesem Zeitpunkt die Tore der Mauer auch am Grenzbergang Bornholmer Strae noch nicht. Zwar hatten sich dort bereits Hunderte von Menschen versammelt. Die Grenze passieren durften aber nur einzelne lautstarke Protestierer, die damit unwissentlich ausgebrgert waren. "Ventillsung" nannten die Grenzbeamten ihr Vorgehen. Kletterpartie in der Nacht des Mauerfalls

Der Dammbruch ereignet sich erst um 23:30 Uhr. Wesentlichen Anteil daran hat der Aufmacher in den Tagesthemen, glaubt Hertel, denn danach strmen von beiden Seiten der Mauer immer mehr Menschen herbei. "Tor auf, Tor auf!" skandieren sie. Vergeblich versuchen die von den Ereignissen immer noch berwltigten Grenzbeamten zu erklren, dass vor der Ausreise noch ein Antrag gestellt werden muss. Schlielich kapitulieren sie vor den Massen. Die Mauer fllt ber Nacht.Als "ein bisschen bertrieben" bewertet Korrespondent Robin Lautenbach heute, 20 Jahre spter, die uerung von Hanns Joachim Friedrichs zu jenem Zeitpunkt. Er sei aber ein "plastisches Bild" gewesen, das sofort gezndet hat."Fiktion der offenen Grenze""Die Medien haben im Laufe des Abends des 9. November eine Fiktion von offenen Grenzen verbreitet", resmiert Hertle. Erst indem diese Fiktion die Massen ergriffen habe, sei sie zur Realitt geworden. hnlich bewertet dies auch der damalige AP-Korrespondent Frieder Reimold. Er betrachtet den 9. November vor 20 Jahren als Ergebnis eines Zusammenwirkens von Medien, die "nach den Pleiten, Pech und Pannen der DDR-Fhrung das Heft des Handelns einfach ergriffen haben."

Ob die Medien am 09. November wirklich Motor der politischen Entwicklungen waren, die zum Fall der Mauer gefhrt haben, lsst sich natrlich schwer beweisen. Unbestritten ist aber, dass sie eine beschleunigende Wirkung auf Ablauf der Ereignisse hatten.06.11.2009, Autorin: Eleni Klotsikas, Redaktion: Tobias OelmaierQuelle: http://www.dw.de/dw/article/0,,4867477,00.htmlPAGE 3