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Samttng, 3. Min 1951 Blatt 3km fünfter 3eihmg M org«noMS<;fabe 77r. 458 *A t 7'ic Sappeure heben am Lawinenhang oberhalb Airolo als provisorischen Lawinenschutz einen aus und errichten mit dem Aushub eine serhi Meter hohe Schneemauer Der Truppeneinsatz in den Lawinengebieten Graben Die Räumungsarbeiten in Airolo Als wir das Dorf Airolo vor zwei Wochen vor- ließen, bot es ein ödes, trostloses Bild. Die Men- schen waren mit ihren Tieren nm zweiten und drit- ten Tac: nach der Katastrophe einer neuerdings drohenden Gefahr entflohen. Zurückgeblieben war eine ungeheure Schneemasse, die schwer und triicre auf den Dächern der Häuser lastete, die sieh in den .Straßen und Gassen bis zu den Balkonen in der zweiten Etage türmte. An der Unglücksstelle lagen Opfer und Trümmer tief unter dem dreißig Meter hohen Lawinenkegel begraben. Die Zungen, die die Lawine, zwischen den Häusern hindurch auf die Gotthardstraße streckte, hallen Brette r und Haus- rat, Baumstämme und Telephonstangen in den Wog gelegt, und über die. Straße führte nur ein schma- ler Pfad. Da.s Bild der schneebedeckten Ortschaft hat sich seither stark verändert.. Von den Dächern der Häu- ser ist ein großer Teil des Schnees abgetragen wor- den, Kamine sind wieder zu sehen. Jn der Haupt- straße herrscht fieberhaftes Tun. Das Motoren- geräusch der Schneeräumungsmaschinen und der hin- und herpendelnden Lastautos schwillt beim Näherkommen ohrenbetäubend an. Von der Kirche bis zum östlichen Ausgang des Dorfes ist die Straße vom Schnee befreit, die Eingänge zu den Geschäf- ten und Gastlokalen sind zum Vorschein gekommen, die Häuser scheinen uns, seit die Straße vier Meter tiefer liegt, in die Höhe gewachsen. Die Vallascia-Lawine sing in der ersten Stunde des 12. Februar nieder. Am Mittwoch, dem 14. Fe- bruar, ersuchte der Tessiner SlaatsratCelio den Bun- desrat um militärische Hilfe für Airolo, da es aus- geschlossen sei, allein mit zivilen Kräften der Ijage Herr zu werden. Der Entschluß des Bundesrates war rasch gefaßt. Arn Donnerstag um 12 Uhr war der Kommandant des Sap. Bat. 0, Major C. F. Kollbrunner, im Besitz einer Mitteilung, nach der er seine Einheit anf Montng, den 19. Februar, zu mobilisieren hatte. Der Radiosender verbreitete die Aufgebotsmeldung, der schriftliche Marschbefehl erreichte die Mannschaft am Samstag. Trotz die- ser kurzfristigen Mobilisafion konnten die Haupt- leute am Montag ihrem Bataillonskommandanten Bestände in der Stärke der normalen WK-Kom- pagnien melden. Kader und Mannschaft des Sap. Bat. (i rekrutieren sich aus Stadt, und Kan- ton Zürich und aus den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. Um 20 Uhr erreichten die Stabskom- panie, die erste und die dritte Kompagnie Airolo. Die III. Kp. fuhr noch in der gleichen Nacht wei- ter nach Süden und erreichte nach einer schwierigen Fahrt morens um 4 Uhr Losone. Die II. Kp., die nach f'hiir einberufen worden war, wurde nach dem Engadin verladen und isl in Zernez stationiert. In Airolo wurden noch am Montagabend die Besprechungen mit den Behörden und dem Kom- mandanten des Detachements Airolo des Festungs- wachtkorps 17, llplni. Ludwig, aufgenommen, so daß am ersten Morgen nach dem Einrückungstag bereits ein Arbeitsplan vorlag, nncli dem die erste Kompagnie, verstärkt durch ein Detachement der Stabskp., ihre schwere Aufgabe in Angriff nahm. Die Wünsche der Gemeinde waren recht ver- schiedener Natur, und iiiclij alle zählten unbedingt /.um Aufgabenkreis einer militärischen Hilfe, Wenn die Soldaten gleichwohl in den ersten Tilge n nneh Möglichkeit nneh inil der Rettung von Briefmar- kensammlungen, Pliotonlben, Kassnbüchlein und Wertschriften, mit dem Ausgraben von Andenken, Puiniliciiscliriftcn und Paßausweisen beschäftigt waren, so gehorchten die Kommandanten damit einem menschlichen Befehl, der von der Bevölke- rung lineli eingeschätzt wurde. Die Häumuiipsärbeilen teilten sich in Airolo in vier Hauptaufgaben. Auf den Häusern lastete der Schnee zwei bis drei .Meier hoch, und die Dächer drohten unter der Mn-sc einzustürzen. Bei einem leichten Liegenfall wäre der Schnee so schwer ge- worden, daß die Dächer die La.st bestimmt nicht mehr getragen hüllen. Zudem lösten sich die über- hängenden Schneeblöcke von Zeit zu Zeil von den Dächern und gefährdeten beim Niederfallen die Passanten auf der Straße. Der Schnee halle sich, seil er auf den Dächern las, stark gesetzt und war zu einer harten, kompakten Masse geworden, von der eine geringe Mege, aus kleiner Höhe fallend, genügt Hätte, einen Menschen zu erschlagen. Mit Drahtseilen wurden einzelne Blöcke auf den Häu- sern umwunden und von Hand oder mit Lastautos auf die Straße heruntergezogen. Wo dies aus Raumgründen nicht möglich war, wird noch jetzt, in der zweiten Dienstwoche, mit Handsägen Block für Block auf den Dächern abgesägt und hinunter- geworfen. Kleinere Detachemente graben sich durch die pisliarte Schneemasse des Lawinenkegels hindurch, um in die Zt verschütteten Häuser und Stulle vor- zudringen. Der Schnee lie<;jt dort, wo die Lawine an den bergseitigen Häusern der Kantonsstraße zum Stehen kam, nach den neuesten Messungen bis zu dreißig Meter über der Erde. Die Lawine hat die. Häuser nicht vor sich her weggeschoben, son- dern hat sie, da sich die über die Schutzmauer niederstürzenden Massen überrollten, von oben her zusammengeschlagen. Auf diese Weise sind drei- stöckige Gebäude aus Stein und Holz unter dem ungeheuren Druck auf eine Höhe von einem Meter zusammengepreßt worden. Ein Augenschein im Tnnern des Lawinenkegels führt uns neue Eindrücke vom Ausmaß der Kata- strophe vor Augen. Durch einen sehmalen Kingang dringen wir in die Tiefe vor und bleiben in gebück- ter Stellung im ersten Stockwerk eines Wohnhauses stehen. Unmittelbar über unsern gesenkten Köpfen sind die Splitter der geborstenen Dachbalken; die Trümmer der zweiten Klage, die vollständig ein- gedrückt ist, liegen umher. Unten befindet sich eine Werkstatt, deren Decke dem Druck standhielt; zwei Autos stehen unversehrt darin, geschützt von den Mauern, die im weiten Umkreis vom Schnee ein- geschlossen sind. Aus den Trümmern des Hauses konnte manches unversehrt hervorgezogen werden: das ganze lebensmittellager eines Geschäftes, ein Eisschrank, ein Kochherd, ein Tischleuchter. An einer andern Stelle wölbt sich unter dem Sehne«! eine große Höhle, deren Boden aus Schutt und Hausüberresten gebildet ist. Zwei Manner keh- ren und wühlen darin, füllen ihre Tessiner Trag- körbe mit den spärlichen Resten des Hausrates und tragen die Stücke ins Freie: Stuhlbeine, eine Tisch- platte, Kochpfannen, Blumentöpfe, einen Wand- kalender, den Katalog eines Versandhauses, und all die vielen Kleinigkeiten, die vorn Ix-ben der Haus- bewohner berichten, wie Photographier die am Hochzeitstage der Eltern aufgenommen wurden, Bilder mit einem kleinen Kind auf dem Lammfell, ein Arbeitsdiplom des Vaters, Quittungen bezahlter Rechnungen, Briefe. Und noch tiefer müssen wir kauern, wenn wir jetzt in den ungefähr fünfzig Meter langen Stollen einsteigen, der zu einem Stall führt. Wenn der Vor- dermann, der die Lampe trägt, nm eine der zahl- reichen Biegungen geht, wird es vollständig dunkel, man stolpert, schlägt an die harten Seitenwände des kleinen Tunnels, stößt mit dem KopC nach oben and zwangt sich weiter. Am Ende des Ganges öffnet bicii vor unsern Füßen ein Ix)ch, wir springen hinunter, bücken uns noch einmal ? und stehen in der Stal- lung. Das Dach ist tief nach unten gedrückt, am Boden liegen zehn tote Kühe. Einige sind zwischen de n Wänden eingeklemmt, andere ruhen liejrend an ihrem Platz. Die Verwesung hat trotz der Kälte ein- gesetzt. Das eindruckvollstc Stück Arbeit ist von den Sappeuren zweifellos an der durch die Ortschaft führenden Hauptstraße geleistet worden. Die auf dieser Straße liegende Schneemenge wurde auf über 10 000 Kubikmeter geschätzt. Der Schnee war so hart, daß Mannschaften, lediglich mit Schaufeln und Pickel ausgerüstet, ihn überhaupt nicht hätten lösen können, l'm innert nützlicher Frist die Räu- mung zu bewältigen, forderte das Kommando des Bataillons bereits auf den Einrückungstag modernste Baumaschinen um! Schneefräsen an. Was nicht aus Zeughäusern erhältlich war, mußte bei privaten Unternehmern gemietet werden. Bisher wurden ein- gesetzt: zwei Schneefräsen Modell ?Peter", drei Ladeschaufeln, zwei Raupentraktoren, ein Michigan- Löffelbagger und ein Bulldozzer. Kür den Abtrans- port des Schnees mußten elf Kipperlastwagen mit einem Ladevermögen von je fünf Tonnen gemietet werden, da die Militärlastwagen keine Kippvorrich- tungen aufweisen. Diese Lastwagen mußten größten- teils von auswärts nach Airolo geholt werden, da die Wagen des Dorfes verschüttet oder auf offener Strecke eingeschneit waren und im günstigsten Falle erst naeh mehreren Tagen ausgeschaufelt werden konnten. Außer der Gotthardstraße wird auch die Bahnhofstraße und ihre Verbindung zur Kantons- straße freigelegt, damit in den nächsten Tagen ein Kreisverkehr einsetzen kann, der den Abtransport des Schnees erleichtert. Dank der maschinellen und motorisierten Hilfe konnton bisher rund 10 000 Kubikmeter Schnee von Dächern und Straßen wesrtresehnufclt und abgeführt werden. Kin einziger Ladeschäufler amerikanischer Konstruktion (Drott Skid-Loader) liebi mit seinen Kiesenarmen eine Tonne Schnee (ungefähr eineinhalb Kubikmeter) auf einmal. Die Leistung der Maschine entspricht derjenigen von mindestens 1000 Mann. Mit Hilfe des Maschinenparkes sind den Sappeuren Tages- leistungen von imponierender Größe celuncren. So wurde am vergangenen Dienstag beispielsweise mit .'S05 Lastautoladungen insgesamt 1830 Kubikmeter Schnee aus dem Dorf geführt. An vielen Stellen zwischen den Häusern, wo sich der Lawinenschnee in die (Jassen gepreßt hat, oder oben auf dem Bern des Lawinenkegels, muß der Schnee wie liarler Fels durch Sprencnmjen ge- löst werden. Die Masse, die einst spielerisch tän- zelnd in federleichten Flocken zur Erde nieder- schwebt e, hal sich dermaßen kompakt zusammen- geballt, daß ihr nur noch mit der Wucht von Explosivstoffen beizukommen ist Die Schneemassen der Lawine sind nur schein- bar zum Stillstand [rekommen. Beobachtungen und Messungen zeigen, daß sieh die Lawine jetzt noch 'fäglirh u m einige Zentimeter weiterschiebt. Die Lawine kriecht, gleich einem wachsenden Gletscher, unaufhaltsam vorwärts. Aus diesem Grunde sind die bergseitigen Mauern der Häuser, an die sich die Lawine angepreßt hat, in Gefahr, langsam ein- gedrückt zu werden. Um die Gebäude vor dem drohenden Einsturz zu retten, wird an den hintern Häuserfronten eine tiefe Schlucht in den Schnee gegraben. Außer den Räumungsarbeiten haben die Sap- peure eine umfangreiche Arbei t oben a m Lawinen- han g selbst zu bewältigen. Die Schutzmauer, die von der Vallaseia-Lawine übersprungen wurde, wird das Dorf hei einern neuen Lawinenniedergang, der von der nördlichen Seite des Abhanges her immer noch droht (bisher ist nur der südliche Teil niedergegangen), weniger denn je ZU schützen ver- mögen. Diese Mauer ist übrigens gegen Ende des letzten Jahrhundert nicht als Lawinenschutz er- richtet, worden; sie wurde gebaut, um die Stein- schläge, die vom ?Sasso rosso" fielen, von der Ort- schaft abzuhalten. Als provisorischen Lawinen- schutz beben die Soldaten oberhalb des Dorfes eine n 150 Meter langen Gruben aus und werlen den har- ten Schnee des Aushubes zu einer sechs Meter hohen Mauer auf. Diese Verbauung wird im Gegen- satz zur bisherigen Mauer schräg zum Dorf stehen und wird eine neue Lawine zwar nicht zum Stehen bringen, soll sie aber seitlich nach dem Ausgang des Dorfes hin ablenken. Wie der Bericht des Nachrichtenoffiziers des Sap. Bat. b' meldet, erreichte a m vergangenen Frei- tag eine Patrouille der Annce-Lawinenkompagnie Nationale Sammlung für die I^mcinengcichä- tilgten: Postcheckkonto 111 4200, Schtccizeri- gehe» Rot*» Kreuz, Bern, Lmrinenkalattrophcn. die Abrißetelle der a m 12. Februar niedergegan- genen Lawine. Die Patrouille stellte fest, daß die von den' Fliegern gemeldeten neuen Abrisse nicht als solche zu gelten haben. E.s handelt sich lediglich um Spannungsrisse, die durch das Setzen und Ent- spannen der jetzt noch 3,5 Meter hohen Schnee- massen entstanden sind. Ein eigentlicher Abrißrand ist nicht zu erkennen. Dagegen konnte die Patrouille beobachten, daß am Grat des Pizzo Canarisco ein sroßes Stück der Schneewälle fehlt. Der Abbruch dieser Wächte löste vermutlich die verheerende Lawine aus. Der Schnee hat sich jetzt konsolidiert, so daß für Airolo keine akute Gefahr mehr besteht. Immerhin wäre es möglich, daß sich um die Mit- tagszeit kleine Naßsehiieerutsclie lösen könnten. Auch außerhalb von Airolo mußten die Sap- peure zu Hilfeleistungen eingesetzt «erden. Das Dörfchen Fontana im Bedrettotal, fünf Kilometer hinter Airolo, mußte der drohenden Lawinengefahr wegen evakuiert werden. Lawinenzüge hatten den Weg nach Fontana mit Baumstämmen überschüttet, so daß die Schneeschleuder nur in beschränktem Maße eingesetzt werden konnte. Man begnügte sich deshalb damit, einen sogenannten ?Trampolweg" zu bahnen. Spurpatrouillcn und ein Detachement Hei- ter bahnten in vier Tagen einen Pfad, über den die Bevölkerung und das Vieh abtransportiert werden konnte. Nänie südlich und Brugnasco östlich von Airolo waren, als die. Truppe einrückte, immer noch von jedem Verkehr abgeschnitten und nur für Ski- patrniiilleure erreichbar. Obgleich keines der beiden Dörfer von Lawinen bedroht ist, werden Wege aus- geschaufelt und festgetreten, da zahlreiche Heu- schober von Lawinen weggefegt oder durch den Schneefall unzugänglich geworden sind, und dem Vieh in Kante und Brugnasco das Futter zu mangeln beginnt. Ein Detachement der Mnt. Sap. Kp. T/I/6 arbei- tet im Onsernonetal. Kurz vor Vocaglia riß rjne Lawine die steinerne Zwcibogenbrücke, die eine Länge von ungefähr vierzig Metern hatte, weg. Kur noch ein paar Steine zeigen an, wo sich Pfeiler und Widerlager befanden. Das Detachement hat die Auf- gabe, das Tobel mit einer neuen Brücke zu überspan- nen. Man rechnet damit, daß die Brücke, die eine Tragkraft von zehn Tonnen haben wird, bis Mitte nächster Woche dem Verkehr übergeben werden kann. Kin zweites Detachement der dritten Kom- pagnie hat die Aufgabe, die Verbindung mit dem abgeschnittenen Dorf Fusio im Maggiatal wieder herzustellen. Die Sap. Kp. H/6 hat in Zernez die Sappeure des Geb. Sap. Bat. 12 abgelöst. Unter großen Schwierigkeiten, ist .die, Kompagnie damit beschäf- tigt, die Engadiner Straße freizulegen. Die Lawine Val Raschitsch, zwei Kilometer oberhalb Zernez, hat die Straße auf einer Länge von 200 Metern ver- schüttet. Der Schnee, mit Baumstämmen durchsetzt, die den Schneeschleudern die Arbeit verunmög- lichen, ist vollständig zu Eis erstarrt. Die steinharte Masse mußte weggesprengt werden, bevor die zur Verfügung stehenden Ladeschaufeln eingesetzt wer- den konnten. In Jlans harrt deT zweiten Kompagnie eine wei- tere Aufgabe. Ein Erdrutsch zerstörte die 45 Meter lange Glennerbrücke an der Straße Ilanz - Vals. Die Brücke liegt schräg im Flußbett und muß erst weg- gesprengt werden, bevor ein neuer Uebergang er- richtet werden kann. Der Bau der geplanten Fach- werkbrücke wird die ganze Kompagnie beschäftigen, und e.s ist nicht sicher, ob die Brücke, innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit (die letzte Dienst- woche) dem Verkehr übergeben werden kann. Die Informationen für de n vorliegenden Beitrag wurden der Presse am Mittwoch in Airolo vom Kom- mando des Sap. Bat. 0 übergeben. In Abwesenheit, des Bat. Kdt. leiteten Hptm. Stücheli, Kdt. Sap. Kp. 1/6, Hptm. Ludwiii, Festungswachtkorps 17, und der Adjutant des Sap. Bat. 6, Oblt. Oldani, die Orientierung. Der Präsident der Gemeinde Airolo, Bruno Brtraczi, sprach bei dieser Gelegenheit im Kamen der Gemeindebehörden und der gesamten Bevölkerung allen bisher in Airolo eingesetzten Offi- zieren, Unteroffizieren nnd Soldaten den Dank aus. Teter Zimmermann 4ÜXS Links: der Hauptstraße sind die Räumungsarbeiten weit fortgeschritten. Mit Hilfe, der Ladeschauf lcr werden täglich gegen 2000 Kubikmeter Schnee weggeführt, ??Hechts: Die Soldaten bahnen sich mit Mühe den Zuqanq zu den verschütteten Jliiiinern. , , , ,, ?. ,.?_,, ' \j %>; An iHÄ timon i i rt n.s ijcroor Neue Zürcher Zeitung vom 03.03.1951

*A · Kader und Mannschaft des Sap. Bat. (i rekrutieren sich aus Stadt, und Kan-ton Zürich und aus den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. Um 20 Uhr erreichten die Stabskom- panie,

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Samttng, 3. Min 1951 Blatt3km fünfter 3eihmg Morg«noMS<;fabe 77r. 458

*At7'ic Sappeure heben am Lawinenhang oberhalb Airolo als provisorischen Lawinenschutz einen

aus und errichten mit dem Aushub eine serhi Meter hohe Schneemauer

Der Truppeneinsatz in den Lawinengebieten

Graben

Die Räumungsarbeiten in AiroloAls wir das Dorf Airolo vor zwei Wochen vor-

ließen, bot es ein ödes, trostloses Bild. Die Men-schen waren mit ihren Tieren nm zweiten und drit-ten Tac: nach der Katastrophe einer neuerdings

drohenden Gefahr entflohen. Zurückgeblieben wareine ungeheure Schneemasse, die schwer und triicreauf den Dächern der Häuser lastete, die sieh in den.Straßen und Gassen bis zu den Balkonen in derzweiten Etage türmte. An der Unglücksstelle lagenOpfer und Trümmer tief unter dem dreißig Meterhohen Lawinenkegel begraben. Die Zungen, die dieLawine, zwischen den Häusern hindurch auf dieGotthardstraße streckte, hallen Bretter und Haus-rat, Baumstämme und Telephonstangen in den Woggelegt, und über die. Straße führte nur ein schma-ler Pfad.

Da.s Bild der schneebedeckten Ortschaft hat sichseither stark verändert.. Von den Dächern der Häu-ser ist ein großer Teil des Schnees abgetragen wor-den, Kamine sind wieder zu sehen. Jn der Haupt-straße herrscht fieberhaftes Tun. Das Motoren-geräusch der Schneeräumungsmaschinen und derhin- und herpendelnden Lastautos schwillt beimNäherkommen ohrenbetäubend an. Von der Kirchebis zum östlichen Ausgang des Dorfes ist die Straßevom Schnee befreit, die Eingänge zu den Geschäf-ten und Gastlokalen sind zum Vorschein gekommen,

die Häuser scheinen uns, seit die Straße vier Metertiefer liegt, in die Höhe gewachsen.

Die Vallascia-Lawine sing in der ersten Stundedes 12. Februar nieder. Am Mittwoch, dem 14. Fe-bruar, ersuchte der Tessiner SlaatsratCelio den Bun-desrat um militärische Hilfe für Airolo, da es aus-geschlossen sei, allein mit zivilen Kräften der Ijage

Herr zu werden. Der Entschluß des Bundesrateswar rasch gefaßt. Arn Donnerstag um 12 Uhr warder Kommandant des Sap. Bat. 0, Major C. F.Kollbrunner, im Besitz einer Mitteilung, nach derer seine Einheit anf Montng, den 19. Februar, zumobilisieren hatte. Der Radiosender verbreitete dieAufgebotsmeldung, der schriftliche Marschbefehlerreichte die Mannschaft am Samstag. Trotz die-ser kurzfristigen Mobilisafion konnten die Haupt-leute am Montag ihrem BataillonskommandantenBestände in der Stärke der normalen WK-Kom-pagnien melden. Kader und Mannschaft desSap. Bat. (i rekrutieren sich aus Stadt, und Kan-ton Zürich und aus den Kantonen Schaffhausenund Thurgau. Um 20 Uhr erreichten die Stabskom-panie, die erste und die dritte Kompagnie Airolo.Die III. Kp. fuhr noch in der gleichen Nacht wei-ter nach Süden und erreichte nach einer schwierigen

Fahrt morens um 4 Uhr Losone. Die II. Kp., dienach f'hiir einberufen worden war, wurde nach demEngadin verladen und isl in Zernez stationiert.

In Airolo wurden noch am Montagabend dieBesprechungen mit den Behörden und dem Kom-mandanten des Detachements Airolo des Festungs-wachtkorps 17, llplni. Ludwig, aufgenommen, sodaß am ersten Morgen nach dem Einrückungstagbereits ein Arbeitsplan vorlag, nncli dem die ersteKompagnie, verstärkt durch ein Detachement derStabskp., ihre schwere Aufgabe in Angriff nahm.

Die Wünsche der Gemeinde waren recht ver-schiedener Natur, und iiiclij alle zählten unbedingt

/.um Aufgabenkreis einer militärischen Hilfe, Wenndie Soldaten gleichwohl in den ersten T i l gen nnehMöglichkeit nneh inil der Rettung von Briefmar-kensammlungen, Pliotonlben, Kassnbüchlein undWertschriften, mit dem Ausgraben von Andenken,Puiniliciiscliriftcn und Paßausweisen beschäftigtwaren, so gehorchten die Kommandanten damiteinem menschlichen Befehl, der von der Bevölke-rung lineli eingeschätzt wurde.

Die Häumuiipsärbeilen teilten sich in Airolo invier Hauptaufgaben. Auf den Häusern lastete derSchnee zwei bis drei .Meier hoch, und die Dächerdrohten unter der Mn-sc einzustürzen. Bei einemleichten Liegenfall wäre der Schnee so schwer ge-worden, daß die Dächer die La.st bestimmt nichtmehr getragen hüllen. Zudem lösten sich die über-hängenden Schneeblöcke von Zeit zu Zeil von denDächern und gefährdeten beim Niederfallen diePassanten auf der Straße. Der Schnee halle sich,

seil er auf den Dächern las, stark gesetzt und warzu einer harten, kompakten Masse geworden, vonder eine geringe Mege, aus kleiner Höhe fallend,genügt Hätte, einen Menschen zu erschlagen. MitDrahtseilen wurden einzelne Blöcke auf den Häu-sern umwunden und von Hand oder mit Lastautosauf die Straße heruntergezogen. Wo dies aus

Raumgründen nicht möglich war, wird noch jetzt,in der zweiten Dienstwoche, mit Handsägen Blockfür Block auf den Dächern abgesägt und hinunter-geworfen.

Kleinere Detachemente graben sich durch diepisliarte Schneemasse des Lawinenkegels hindurch,um in die Zt verschütteten Häuser und Stulle vor-zudringen. Der Schnee lie<;jt dort, wo die Lawinean den bergseitigen Häusern der Kantonsstraßezum Stehen kam, nach den neuesten Messungen biszu dreißig Meter über der Erde. Die Lawine hatdie. Häuser nicht vor sich her weggeschoben, son-dern hat sie, da sich die über die Schutzmauerniederstürzenden Massen überrollten, von oben herzusammengeschlagen. Auf diese Weise sind drei-stöckige Gebäude aus Stein und Holz unter demungeheuren Druck auf eine Höhe von einem Meterzusammengepreßt worden.

Ein Augenschein im Tnnern des Lawinenkegelsführt uns neue Eindrücke vom Ausmaß der Kata-strophe vor Augen. Durch einen sehmalen Kingangdringen wir in die Tiefe vor und bleiben in gebück-ter Stellung im ersten Stockwerk eines Wohnhausesstehen. Unmittelbar über unsern gesenkten Köpfensind die Splitter der geborstenen Dachbalken; dieTrümmer der zweiten Klage, die vollständig ein-gedrückt ist, liegen umher. Unten befindet sich eineWerkstatt, deren Decke dem Druck standhielt; zweiAutos stehen unversehrt darin, geschützt von denMauern, die im weiten Umkreis vom Schnee ein-geschlossen sind. Aus den Trümmern des Hauseskonnte manches unversehrt hervorgezogen werden:das ganze lebensmittellager eines Geschäftes, einEisschrank, ein Kochherd, ein Tischleuchter.

An einer andern Stelle wölbt sich unter demSehne«! eine große Höhle, deren Boden aus Schuttund Hausüberresten gebildet ist. Zwei Manner keh-ren und wühlen darin, füllen ihre Tessiner Trag-körbe mit den spärlichen Resten des Hausrates undtragen die Stücke ins Freie: Stuhlbeine, eine Tisch-platte, Kochpfannen, Blumentöpfe, einen Wand-kalender, den Katalog eines Versandhauses, und alldie vielen Kleinigkeiten, die vorn Ix-ben der Haus-bewohner berichten, wie Photographier die amHochzeitstage der Eltern aufgenommen wurden,Bilder mit einem kleinen Kind auf dem Lammfell,ein Arbeitsdiplom des Vaters, Quittungen bezahlterRechnungen, Briefe.

Und noch tiefer müssen wir kauern, wenn wirjetzt in den ungefähr fünfzig Meter langen Stolleneinsteigen, der zu einem Stall führt. Wenn der Vor-dermann, der die Lampe trägt, nm eine der zahl-reichen Biegungen geht, wird es vollständig dunkel,man stolpert, schlägt an die harten Seitenwände des

kleinen Tunnels, stößt mit dem KopC nach oben andzwangt sich weiter. Am Ende des Ganges öffnet biciivor unsern Füßen ein Ix)ch, wir springen hinunter,bücken uns noch einmal ? und stehen in der Stal-lung. Das Dach ist tief nach unten gedrückt, amBoden liegen zehn tote Kühe. Einige sind zwischend en Wänden eingeklemmt, andere ruhen liejrend anihrem Platz. Die Verwesung hat trotz der Kälte ein-gesetzt.

Das eindruckvollstc Stück Arbeit ist von denSappeuren zweifellos an der durch die Ortschaftführenden Hauptstraße geleistet worden. Die aufdieser Straße liegende Schneemenge wurde auf über10 000 Kubikmeter geschätzt. Der Schnee war sohart, daß Mannschaften, lediglich mit Schaufelnund Pickel ausgerüstet, ihn überhaupt nicht hättenlösen können, l'm innert nützlicher Frist die Räu-mung zu bewältigen, forderte das Kommando desBataillons bereits auf den Einrückungstag modernsteBaumaschinen um! Schneefräsen an. Was nicht ausZeughäusern erhältlich war, mußte bei privatenUnternehmern gemietet werden. Bisher wurden ein-gesetzt: zwei Schneefräsen Modell ?Peter", dreiLadeschaufeln, zwei Raupentraktoren, ein Michigan-Löffelbagger und ein Bulldozzer. Kür den Abtrans-port des Schnees mußten elf Kipperlastwagen miteinem Ladevermögen von je fünf Tonnen gemietetwerden, da die Militärlastwagen keine Kippvorrich-tungen aufweisen. Diese Lastwagen mußten größten-teils von auswärts nach Airolo geholt werden, da dieWagen des Dorfes verschüttet oder auf offenerStrecke eingeschneit waren und im günstigsten Falleerst naeh mehreren Tagen ausgeschaufelt werdenkonnten. Außer der Gotthardstraße wird auch dieBahnhofstraße und ihre Verbindung zur Kantons-straße freigelegt, damit in den nächsten Tagen einKreisverkehr einsetzen kann, der den Abtransportdes Schnees erleichtert. Dank der maschinellen undmotorisierten Hilfe konnton bisher rund 10 000Kubikmeter Schnee von Dächern und Straßenwesrtresehnufclt und abgeführt werden. Kin einziger

Ladeschäufler amerikanischer Konstruktion (DrottSkid-Loader) liebi mit seinen Kiesenarmen eineTonne Schnee (ungefähr eineinhalb Kubikmeter)auf einmal. Die Leistung der Maschine entsprichtderjenigen von mindestens 1000 Mann. Mit Hilfedes Maschinenparkes sind den Sappeuren Tages-leistungen von imponierender Größe celuncren. Sowurde am vergangenen Dienstag beispielsweise mit.'S05 Lastautoladungen insgesamt 1830 KubikmeterSchnee aus dem Dorf geführt.

An vielen Stellen zwischen den Häusern, wosich der Lawinenschnee in die (Jassen gepreßt hat,oder oben auf dem Bern des Lawinenkegels, mußder Schnee wie liarler Fels durch Sprencnmjen ge-

löst werden. Die Masse, die einst spielerisch tän-zelnd in federleichten Flocken zur Erde nieder-schwebt e, hal sich dermaßen kompakt zusammen-geballt, daß ihr nur noch mit der Wucht vonExplosivstoffen beizukommen ist

Die Schneemassen der Lawine sind nur schein-bar zum Stillstand [rekommen. Beobachtungen undMessungen zeigen, daß sieh die Lawine jetzt noch'fäglirh um einige Zentimeter weiterschiebt. DieLawine kriecht, gleich einem wachsenden Gletscher,unaufhaltsam vorwärts. Aus diesem Grunde sinddie bergseitigen Mauern der Häuser, an die sichdie Lawine angepreßt hat, in Gefahr, langsam ein-gedrückt zu werden. Um die Gebäude vor demdrohenden Einsturz zu retten, wird an den hinternHäuserfronten eine tiefe Schlucht in den Schneegegraben.

Außer den Räumungsarbeiten haben die Sap-peure eine umfangreiche Arbeit oben am Lawinen-h a ng selbst zu bewältigen. Die Schutzmauer, dievon der Vallaseia-Lawine übersprungen wurde,wird das Dorf hei einern neuen Lawinenniedergang,

der von der nördlichen Seite des Abhanges herimmer noch droht (bisher ist nur der südliche Teilniedergegangen), weniger denn je ZU schützen ver-mögen. Diese Mauer ist übrigens gegen Ende desletzten Jahrhundert nicht als Lawinenschutz er-richtet, worden; sie wurde gebaut, um die Stein-schläge, die vom ?Sasso rosso" fielen, von der Ort-schaft abzuhalten. Als provisorischen Lawinen-schutz beben die Soldaten oberhalb des Dorfes e i n en150 Meter langen Gruben aus und werlen den har-ten Schnee des Aushubes zu einer sechs Meterhohen Mauer auf. Diese Verbauung wird im Gegen-

satz zur bisherigen Mauer schräg zum Dorf stehenund wird eine neue Lawine zwar nicht zum Stehenbringen, soll sie aber seitlich nach dem Ausgangdes Dorfes hin ablenken.

Wie der Bericht des Nachrichtenoffiziers desSap. Bat. b' meldet, erreichte am vergangenen Frei-tag eine Patrouille der Annce-Lawinenkompagnie

Nationale Sammlung für die I^mcinengcichä-tilgten: Postcheckkonto 111 4200, Schtccizeri-gehe» Rot*» Kreuz, Bern, Lmrinenkalattrophcn.

die Abrißetelle der am 12. Februar niedergegan-genen Lawine. Die Patrouille stellte fest, daß dievon den' Fliegern gemeldeten neuen Abrisse nichtals solche zu gelten haben. E.s handelt sich lediglich

um Spannungsrisse, die durch das Setzen und Ent-spannen der jetzt noch 3,5 Meter hohen Schnee-massen entstanden sind. Ein eigentlicher Abrißrandist nicht zu erkennen. Dagegen konnte die Patrouillebeobachten, daß am Grat des Pizzo Canarisco einsroßes Stück der Schneewälle fehlt. Der Abbruchdieser Wächte löste vermutlich die verheerendeLawine aus. Der Schnee hat sich jetzt konsolidiert,so daß für Airolo keine akute Gefahr mehr besteht.Immerhin wäre es

möglich, daß sich um die Mit-tagszeit kleine Naßsehiieerutsclie lösen könnten.

Auch außerhalb von Airolo mußten die Sap-peure zu Hilfeleistungen eingesetzt «erden. DasDörfchen Fontana im Bedrettotal, fünf Kilometerhinter Airolo, mußte der drohenden Lawinengefahrwegen evakuiert werden. Lawinenzüge hatten denWeg nach Fontana mit Baumstämmen überschüttet,so daß die Schneeschleuder nur in beschränktemMaße eingesetzt werden konnte. Man begnügte sichdeshalb damit, einen sogenannten ?Trampolweg" zubahnen. Spurpatrouillcn und ein Detachement Hei-ter bahnten in vier Tagen einen Pfad, über den dieBevölkerung und das Vieh abtransportiert werdenkonnte.

Nänie südlich und Brugnasco östlich von Airolowaren, als die. Truppe einrückte, immer noch vonjedem Verkehr abgeschnitten und nur für Ski-patrniiilleure erreichbar. Obgleich keines der beidenDörfer von Lawinen bedroht ist, werden Wege aus-geschaufelt und festgetreten, da zahlreiche Heu-schober von Lawinen weggefegt oder durch denSchneefall unzugänglich geworden sind, und demVieh in Kante und Brugnasco das Futter zu mangelnbeginnt.

Ein Detachement der Mnt. Sap. Kp. T/I/6 arbei-tet im Onsernonetal. Kurz vor Vocaglia riß rjneLawine die steinerne Zwcibogenbrücke, die eineLänge von ungefähr vierzig Metern hatte, weg. Kurnoch ein paar Steine zeigen an, wo sich Pfeiler undWiderlager befanden. Das Detachement hat die Auf-gabe, das Tobel mit einer neuen Brücke zu überspan-

nen. Man rechnet damit, daß die Brücke, die eineTragkraft von zehn Tonnen haben wird, bis Mittenächster Woche dem Verkehr übergeben werdenkann. Kin zweites Detachement der dritten Kom-pagnie hat die Aufgabe, die Verbindung mit demabgeschnittenen Dorf Fusio im Maggiatal wiederherzustellen.

Die Sap. Kp. H/6 hat in Zernez die Sappeure

des Geb. Sap. Bat. 12 abgelöst. Unter großenSchwierigkeiten, ist .die, Kompagnie damit beschäf-tigt, die Engadiner Straße freizulegen. Die LawineVal Raschitsch, zwei Kilometer oberhalb Zernez, hatdie Straße auf einer Länge von 200 Metern ver-schüttet. Der Schnee, mit Baumstämmen durchsetzt,die den Schneeschleudern die Arbeit verunmög-lichen, ist vollständig zu Eis erstarrt. Die steinharteMasse mußte weggesprengt werden, bevor die zurVerfügung stehenden Ladeschaufeln eingesetzt wer-den konnten.

In Jlans harrt deT zweiten Kompagnie eine wei-tere Aufgabe. Ein Erdrutsch zerstörte die 45 Meterlange Glennerbrücke an der Straße Ilanz - Vals. DieBrücke liegt schräg im Flußbett und muß erst weg-gesprengt werden, bevor ein neuer Uebergang er-richtet werden kann. Der Bau der geplanten Fach-werkbrücke wird die ganze Kompagnie beschäftigen,

und e.s ist nicht sicher, ob die Brücke, innerhalb derzur Verfügung stehenden Zeit (die letzte Dienst-woche) dem Verkehr übergeben werden kann.

Die Informationen für d en vorliegenden Beitragwurden der Presse am Mittwoch in Airolo vom Kom-mando des Sap. Bat. 0 übergeben. In Abwesenheit,

des Bat. Kdt. leiteten Hptm. Stücheli, Kdt. Sap. Kp.1/6, Hptm. Ludwiii, Festungswachtkorps 17, undder Adjutant des Sap. Bat. 6, Oblt. Oldani, dieOrientierung. Der Präsident der Gemeinde Airolo,Bruno Brtraczi, sprach bei dieser Gelegenheit imKamen der Gemeindebehörden und der gesamtenBevölkerung allen bisher in Airolo eingesetzten Offi-zieren, Unteroffizieren nnd Soldaten den Dank aus.

Teter Zimmermann

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Links: I» der Hauptstraße sind die Räumungsarbeiten weit fortgeschritten. Mit Hilfe, der Ladeschauf lcr werden täglich gegen 2000 Kubikmeter Schneeweggeführt,

??? Hechts: Die Soldaten bahnen sich mit Mühe den Zuqanq zu den verschütteten Jliiiinern. , , , ,, ?. ,.?_,,' \j %>; An iHÄ timon i i rt n.s ijcroor

Neue Zürcher Zeitung vom 03.03.1951