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about about Das Kundenmagazin von ABB Deutschland 4 | 14 Industrie 4.0 | 06 Vernetzte Lösungen sind die Zukunft Produkte und Innovationen | 36 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 44 Damit das Papier auf die Rolle kommt Die Produktion der vierten Art MIT INTER- AKTIVEN INHALTEN

about von ABB Deutschland · 2019-12-12 · Augmented Reality Unser Digital-Magazin Erleben Sie die multimediale Welt der „about“: Immer wenn im Magazin dieses Symbol auftaucht,

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aboutaboutDas Kundenmagazin

von ABB Deutschland

4 |14

Industrie 4.0 | 06

Vernetzte Lösungen sind die Zukunft

Produkte und Innovationen | 36

Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse | 44

Damit das Papier auf die Rolle kommt

Die Produktion der vierten Art

MIT INTER-

AKTIVEN

INHALTEN

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2 ABB about 4 |14

Inhalt

nicht weniger als eine neue Form der

industriellen Wertschöpfung verspricht die

Idee von Industrie 4.0. Internettechnolo-

gien sollen in Fabriken und Kraftwerken

Einzug halten, Echtzeitdaten die Produk-

tivität steigern und Kundenwünsche so

flexibel wie nie zuvor befriedigt werden.

Vieles klingt so sehr nach Zukunftsmu-

sik, dass sich manche Beobachter fra-

gen, wie Anlagenbauer und Automatisie-

rer im Spannungsfeld zwischen machbar

und sinnvoll agieren sollen. Lesen Sie im

Fokus-Beitrag „Die Produktion der vier-

ten Art“ ab Seite 6, welche neuen Mög-

lichkeiten Industrie 4.0 bietet, warum ABB

eine solide Blickweise auf die Thematik

einnimmt und wie sich das Zusammen-

spiel von Mensch und Automation wan-

deln wird.

In der Plattform Industrie 4.0, in deren

Diskussion sich ABB aktiv einbringt, ent-

Jan-Henning FabianLeiter ABB Forschungszentrum

Deutschland

about 4 |14

06Die Produktion der vierten Art

Mit Industrie 4.0 werden Flexibilität, Effizienz

und Produktivität durch neue vernetzte

Lösungen weiter wachsen.

Unser Titelbild

Vielschichtig, intensiv vernetzt und mit

einem Hauch von Science Fiction – das

ist die Idee von Industrie 4.0, wie sie der

Illustrator sieht.

Augmented Reality Unser Digital-Magazin

Erleben Sie die multimediale Welt der „about“: Immer wenn im Magazin dieses Symbol

auftaucht, können Sie in die „Augmented Reality“, die erweiterte Realität, eintauchen –

entdecken Sie informative Videos, interaktive Bildergalerien und spannende Infografi ken.

Scannen Sie einfach die Seite mit Ihrem Smartphone oder Tablet. Dazu benötigen Sie die

App „Layar“, die Sie kostenlos im Google Play Store für Ihr Android-Gerät und im Apple

App Store für Ihr iPhone oder iPad herunterladen können.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

fi nden Sie unter

new.abb.com/de/kundenmagazin

stehen Grundlagen und Festlegungen.

Zugleich wachsen allmählich – in einem

evolutionären Prozess – konkrete Anwen-

dungsfelder für Industrie 4.0. Mit der virtu-

ellen Inbetriebnahme zeigen wir ein Feld,

das sich Technologien von Industrie 4.0

zu Nutze macht, um das Engineering zu

beschleunigen. Zudem erläutern wir, war-

um in der Industrie 4.0 eine wesentliche

Chance liegt, Cyber Security auf ein neu-

es Niveau zu heben.

Noch ein Hinweis: Passend zum Schwer-

punkt „Industrie 4.0“ können Sie von die-

ser Ausgabe an „Augmented Reality“, also

virtuelle Zusatzinhalte, in unserem Maga-

zin erleben – probieren Sie es doch ein-

fach mal aus!

Ihr

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3ABB about 4 |14

Inhalt

Fokus06 Die Produktion der vierten Art Vernetzte Lösungen sind die Zukunft

12 „Ein neuer Denkrahmen, in dem Innovationen wachsen“ Rainer Drath im Interview zu Industrie 4.0

Energietechnik14 Fit, fl exibel, wirtschaftlich

Konventionelle Kraftwerke auf dem Weg von der

Grundlastfähigkeit zur Regelbarkeit

17 Frankfurt schaltet gasisoliert Neue GIS-Anlage für Mainova

18 Kapazitäten besser nutzenFortschrittliche Lösungen beim Management

von Stromnetzen

20 Mehr Durchblick im NetzInterview mit Britta Buchholz über die Modernisierung

der elektrischen Infrastruktur

Fertigungsautomation22 Der perfekte Sandstrahler

Roboter schafft Präzisionsteile für Medizintechnik

24 „Oans, zwoa, g’schpült!“Saubere Bierkrüge auf der Wiesn

26 Sicherheit am laufenden BandBester Schwedenstahl aus Sandviken

28 Leckerer Frischkäse? Aber sicher! Hochland-Käserei schützt Mitarbeiter und Produktion

mit ABB-Technik

24

34

„Oans, zwoa, g’schpült!“

Die Spültechnik von Winterhalter sorgt auf

der Wiesn im Akkord für hygienisch reine

Maßkrüge – mit Schützen von ABB.

Es walzt und walzt und walzt ...

Das Aluminiumwerk der Novelis GmbH in

Nachterstedt hat in mehreren Schritten sein

Automatisierungssystem modernisiert.

Prozessautomation30 „Mit Modularisierung wettbewerbsfähig bleiben“

Im Interview erläutert Axel Haller kommende

Automatisierungslösungen

32 Migriert und nonstop produziert Gesamte Leittechnik einer Chemieproduktion im

laufenden Betrieb auf Freelance umgestellt

34 Es walzt und walzt und walzt ...Aluminiumwerk im Dauerbetrieb

Produkte36 Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse42 Automatisch wohlfühlen mit KNX Hotel sorgt bei Klima, Licht und Beschattung für

höchsten Komfort

44 Damit das Papier auf die Rolle kommtTechnik-Upgrades erhöhen Produktivität

04 Nachrichten 46 Blickpunkt47 Leserservice, Impressum

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Nachrichten

Haugesund/Norwegen. Als die Konver-

ter-Plattform DolWin beta Ende August

das norwegische Haugesund erreicht,

hat sie eine lange Reise hinter sich: Nach

Abschluss der Arbeiten in der Werft in

Dubai brachte das Halbtaucherschiff

„Mighty Servant 1“ die 23.000 t schwe-

re Plattform innerhalb von 58 Tagen über

den Indischen Ozean, vorbei am Kap der

Guten Hoffnung bis nach Norwegen. In

der Werft des Technologiepartners Aibel

werden nun Komponenten wie die Off-

shore-Transformatoren, die bei ABB in

Bad Honnef hergestellt wurden, einge-

baut. Die Plattform ist Teil des Netzan-

bindungsprojekts DolWin2, das von 2015

an Strom aus Offshore-Windparks in der

Nordsee ins deutsche Stromnetz einspei-

sen wird. DolWin beta wird 45 km vor der

deutschen Nordseeküste installiert und

wird über eine 135 km lange Trasse aus

320-kV-See- und Landkabeln mehr als

900 MW übertragen.

Mannheim. Eine Revolution in der Auto-

matisierungstechnik hat Geburtstag: Das

Prozessleitsystem Freelance von ABB

wird 20 Jahre alt. Als erstes PC-basiertes

Prozessleitsystem wurde Freelance 1994

unter dem Namen Digimatik auf den Markt

gebracht. Seitdem haben es ungefähr 50

Entwickler in China, in Indien und im deut-

schen Minden stetig verbessert. Die Leis-

tung der Software, die mittlerweile in der

vierten Generation erhältlich ist, hat sich

seit ihren Anfängen mehr als vervierfacht.

Heute sind weltweit über 15.000 Systeme

im Einsatz; in China ist Freelance neben

Deutschland am weitesten verbreitet.

Beispielsweise werden rund 40 Prozent

des deutschen Rohölbedarfs über Free-

lance bereitgestellt – mehr als 80 Systeme

steuern und überwachen den Öltransport

durch die 753 km lange Transalpine-Pipe-

line von Triest nach Karlsruhe. Die Idee

hinter Freelance, ein Leitsystem für klei-

ne Anlagen der Prozessindustrie zu entwi-

ckeln, das auf Indus triestandards basiert,

DolWin beta erreicht Norwegen

20 Jahre Freelancepreiswert sowie einfach zu programmie-

ren ist und sich zudem durch Robustheit

und Zuverlässigkeit auszeichnet, hat eine

Erfolgsgeschichte begründet: Egal an wel-

chem Ort in Deutschland man sich auf-

hält, im Umkreis von 42 km befindet sich

immer eine Freelance-Anlage.

Weitere Infos: www.abb.com/freelance

Die Konverter-Plattform DolWin beta ist Teil des Netzanbindungsprojekts DolWin2, das von 2015 an Strom aus Offshore-Windparks liefern wird.

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Nachrichten

Zürich. Anfang September hat ABB den

weltweit ersten echten kollaborativen

Roboter vorgestellt: YuMi, einen zweiar-

migen Roboter, der sehen sowie fühlen

kann und der für eine neue Ära der Auto-

mation entwickelt wurde. In Zukunft soll

er beispielsweise in der Kleinteilmontage

eingesetzt werden, wo Mensch und Robo-

ter Hand in Hand an den gleichen Aufga-

ben arbeiten. YuMi steht für „you and me

– wir arbeiten zusammen“. Er wurde ent-

wickelt, um in erster Linie auf die schnellen

und flexiblen Fertigungsanforderungen in

der Elektronikindustrie reagieren zu kön-

nen. Die Sicherheit ist in der Funktionali-

tät des Roboters integriert und ermöglicht

somit auch ein Arbeiten ohne Schutzgit-

ter. Die kommerzielle Markteinführung von

YuMi findet im April 2015 auf der Hanno-

ver Messe statt.

Nachhaltiger Nahverkehr

YuMi – erster humanoider

Roboter

Wurde für die gefahrlose Zusammenarbeit von Mensch und Roboter entwickelt: YuMi.

kurz notiert

Akkreditierte

Analyse

Als erste Einrichtung ihrer Art in

Deutschland wurde das ABB-Labor

in Frankfurt-Praunheim als unabhän-

giges Prüf- und Kalibrierlabor für

Gasanalyse-Geräte akkreditiert und

darf somit Gasanalysatoren, die auf

spektroskopischen, Paramagnetis-

mus- und Wärmeleitmessverfahren

beruhen, nach DIN EN ISO/IEC

17025 prüfen, kalibrieren und dafür

entsprechende Zertifikate ausstellen.

Die Norm garantiert eine internatio-

nale Standardisierung der Messwerte

und erleichtert die Vergleichbarkeit

von Geräten unterschiedlicher

Hersteller.

Rahmenvertrag

mit Shell

Als globaler Komplettanbieter hat

ABB einen Fünfjahresvertrag mit

Shell unterzeichnet. ABB liefert Nie-

derspannungsschaltanlagen,

Motorschaltschränke (Motor Control

Center) und die dazugehörigen

Dienstleistungen, sowohl in IEC- als

auch in NEMA-Regionen.

Strategie 2020ABB hat am 9. September in Lon-

don auf einem Investorentag ihre

neuen Strategie- und Finanzziele

präsentiert. Die Next-Level-Strategie

baut auf der führenden Position

von ABB in der Energie- und Auto-

mationstechnik auf. Die Zahl der

Konzernregionen wird von der-

zeit acht auf drei reduziert. Peter

Terwiesch, seit 2011 Vorstandsvorsit-

zender der deutschen ABB, wechselt

zum 1. Januar 2015 in die Konzern-

zentrale nach Zürich. Dort übernimmt

er die weltweite Verantwortung der

Division Prozessautomation.

Weitere Infos: www.abb.com/strategy

Zürich. In Kooperation mit Volvo Buses,

einem der weltweit größten Bushersteller,

entwickelt ABB Elektro- und Hybridbusse

mit standardisierten Gleichstrom-Schnell-

ladesystemen, die das zügige Aufladen

von Bussen ermöglichen. Über das auto-

matische dachmontierte Anschlusssys-

tem können die Busse direkt an Halte-

stellen ebenso wie per Kabel im Depot

aufgeladen werden. ABB und Volvo planen

zudem weitere Standards wie Kommuni-

kationsprotokolle für Infrastruktur, elektri-

sche Netze und Elektrobusse. „Mit dieser

Partnerschaft tragen wir dazu bei, nach-

haltige und kostengünstige Transportlö-

sungen zu entwickeln, die dem wachsen-

den Pendleraufkommen gerecht werden“,

sagt Pekka Tiitinen, Leiter der ABB-Divisi-

on Industrieautomation und Antriebe. Die

Umsetzung des ersten Projekts in Luxem-

burg ist für 2015 geplant.

Über ein automatisches Anschlusssystem können die E-Busse, die Volvo und ABB gemeinsam entwickeln, direkt an der Haltestelle aufgeladen werden.

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Fokus

Erleben Sie im Video eines Forschungs-demonstrators, wie ABB mithilfe von AR neue effiziente Möglichkeiten für komplexe Serviceleistungen eröffnet.

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7ABB about 4 |14

Fokus

Die Produktion der vierten ArtEine ganz neue Form der industriellen Wertschöpfung –

das ist die Idee von Industrie 4.0. Geräte, Automatisierung,

Warenwirtschaft und Wartung werden zu cyber-physischen

Systemen verknüpft. Echtzeitdaten steigern die Produk-

tionsleistung und helfen, immer besser auf Kundenwünsche

einzugehen. Mit den neuen Lösungen kommen neue

Heraus forderungen – beispielsweise für die Menschen in der

Produktion und für die Sicherheit von wichtigen Daten.

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Fokus

Industrie 2.0

Industrie 1.0 Industrie 3.0

Wandel der Fabrik

1712 1870

Industrie 4.0 Smart Factory, Cyber-Physical

Systems und Internet der Dinge

Morgen

1969

Erste hochgelegte

Transportbänder in

Cincinnati, USA

Die erste verwendbare

Dampfmaschine wurde von

Thomas Newcomen konstruiert.

Richard Morley und Odo J. Struger

sind die Väter der speicherprogram-

mierbaren Steuerung SPS. Morley

stellte 1969 ein halbleiterbasierendes,

sequenzielles Logiksystem vor.

In Zukunft werden Internettechnologi-

en in Fabriken und Kraftwerken Ein-

zug halten – mit dem Potenzial, die

Automatisierung zu revolutionieren.

Das zugehörige Schlagwort Industrie 4.0

wurde in Deutschland auch durch das

Zukunftsprojekt der Bundesregierung

geformt. Industrie 4.0 ist zugleich ein Syn-

onym für die vierte industrielle Revolu tion.

Als Schritte eins bis drei der Entwicklung

gelten die frühe Industrialisierung mit dem

Einsatz der Dampfmaschine, die Produk-

tion mithilfe von Fließbändern ab 1870 und

die Steuerung von Anlagen und Prozessen

durch speicherprogrammierbare Steue-

rung (SPS) seit den 1960er-Jahren.

Mit Industrie 4.0 eröffnet sich eine neue

Welt von Innovationsmöglichkeiten. Die

dynamische Vernetzung von Produkten,

Geräten und Anlagen ermöglicht neue For-

men der Flexibilität. Früher wurde alles

handgefertigt, später kam die industrielle

Massenproduktion, heute können zuneh-

mend wieder individuelle Produkte gefer-

tigt werden: zum Beispiel Fahrzeuge,

deren Ausstattung exakt den Kundenwün-

schen entspricht. Diese Flexibilisierung der

Produktion wird weiter zunehmen.

Ein wichtiger technischer Aspekt von

Industrie 4.0 besteht darin, dass jedem

physischen Objekt in einer Produktionsan-

lage ein Datenmodell im Netz zugeordnet

wird. Internettechnologien vernetzen diese

Datenobjekte miteinander. Die entstehen-

den Möglichkeiten sind kaum absehbar.

Chance für EuropaObwohl Industrie 4.0 schon heute vie-

le Diskussionen und Entwicklungsprozes-

se in Industrieunternehmen bestimmt, soll

das Thema in Zukunft noch wichtiger wer-

den. Die Roland-Berger-Studie „Industrie

4.0 – The new industrial revolution – How

Europe will succeed“ kommt beispiels-

weise zu dem Schluss, dass Europa hier

an Bedeutung gewinnen kann und diese

Chance nutzen sollte. Um der Industrie 4.0

zum Durchbruch zu verhelfen, seien in den

kommenden 15 Jahren laut Roland Ber-

ger europaweit Investitionen in Höhe von

1.350 Milliarden Euro notwendig.

In diesem Zusammenhang stellen die

Marktforscher von Pierre Audoin Con-

sultants fest, dass heute bereits 15 %

der mittelständischen deutschen Ferti-

ger Techniken der Industrie 4.0 einset-

zen. Automotive-Unternehmen nehmen

eine Vorreiterrolle ein: 80 % setzen bereits

auf intelligente Produktionsanlagen, 9 %

nutzen Selbststeuerung und Vernetzung.

Cyber-physisch tankenEin wesentliches Element in Szenari-

en von Industrie 4.0 sind cyber-physische

Systeme – sie lassen sich am Beispiel von

Tankstellen anschaulich erklären: Sämtli-

che Anlagen in Deutschland senden ihre

Benzinpreise an eine zentrale Meldestelle.

Dadurch existiert jede Tankstelle zwei Mal:

als reales Objekt und als virtuelles Daten-

objekt im Netz. Die Wertschöpfung findet

darauf aufbauend statt – Apps ermitteln

die preiswerteste Tankstelle in der Umge-

bung des Interessenten. Die drei Ebenen

– physisches Objekt, Datenobjekt im Netz

und App – bilden ein cyberphysisches

System. „Neu an diesem Szenario sind

nicht die Technologien, sondern deren

Kombination auf neue Weise“, sagt Rai-

ner Drath, Program Manager und Sen ior

Principal Scientist am ABB Forschungs-

zentrum in Ladenburg (siehe Interview

auf Seite 12). „Die Tankstellenthematik

– so einfach sie klingt – ist ein Muster-

beispiel für die Idee und Denkweise hin-

ter Industrie 4.0: Es beruht darauf, dass

Tankstellenbetreiber herstellerübergrei-

fend auf neue Weise vernetzt werden –

mit standardisiertem Datenzugriff. Tank-

stellen-Apps werden bereits heute von

Millionen von Menschen genutzt. Der

Quantensprung ergibt sich aus der mas-

senhaften Teilnahme der Tankstellen, der

Verfügbarkeit von Echtzeitpreisinformati-

„Hoffentlich kommen

wir durch Industrie 4.0

zu Lösungen, bei denen

Mitarbeiter immer mehr

Entscheidungen dezen-

tral treffen.“

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9ABB about 4 |14

Fokus

3. Ebene: Dienstesysteme

Diese sind dynamisch integriert.

Übergreifender Datenaustausch

findet statt.

2. Ebene: Datenspeicher

Daten über physische Objekte

sind in dynamischen Informati-

onsnetzwerken gespeichert.

1. Ebene: Physische Objekte

Reale Automatisierungskompo-

nenten, die intelligent im Netzwerk

kommunizieren und jederzeit

adressierbar und identifizierbar sind

Cyber-Physical System

Industrie 4.0 – Funktionsweise

Die Produktion verändert sich durch zentrale

Paradigmenwechsel – alles ist miteinander vernetzt.

onen und der Entwicklung sinnvoller Apps

von Drittherstellern.“

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt-

schaft und Organisation IAO in Stuttgart

hat in seiner Studie „Produktionsarbeit der

Zukunft – Industrie 4.0“ die neuen Techno-

logien untersucht. „Wir wollten herausfin-

den, welche Herausforderungen sich mit

Industrie 4.0 besser lösen lassen“, sagt

Tobias Krause, Diplom-Wirtschaftsinfor-

matiker und wissenschaftlicher Mitarbei-

ter am IAO. „Zu den Herausforderungen

zählt ein sich rasch verändernder Markt,

der Produkte immer schneller und in vie-

len Varianten fordert.“ Wenn die deutsche

Industrie die technischen Möglichkeiten

nutze, könne sie mit hochkomplexen Pro-

dukten und Produktvarianten erfolgreich

sein. „Spannend im Szenario von Indus-

trie 4.0 sind Verknüpfungen“, sagt Tobias

Krause. „Zur reinen Messung einer Öltem-

peratur kommt zum Beispiel die Analyse

und Prognose, ob eine Maschine gewar-

tet werden muss, um einem Ausfall vor-

zubeugen. Wir sehen anhand realer Echt-

zeitdaten, wie die Produktion im Moment

steht, und entscheiden auf dieser Basis,

wie wir weiter produzieren.“

Schlüsselfaktor: menschliche ArbeitNeben der technischen Ausgestaltung

von Industrie 4.0 ist das künftige Zusam-

menspiel von Mensch und Automation ein

entscheidender Aspekt der IAO-Studie.

„Wir erwarten nicht, dass alles automati-

siert wird. Eine vollautonome, menschen-

leere Produktion wird es nicht geben“,

sagt Tobias Krause. „Die menschliche

Arbeit bleibt ein Schlüsselfaktor für Pro-

duktivität. Der Mensch kann intelligent

reagieren, ohne für jede einzelne Situa-

tion programmiert zu sein; er ist kreativ,

inhaltlich flexibel und stellt sich auf neue

Arbeitsabläufe ein. Wenn die Mitarbeiter

in der neuen Technik einen Mehrwert für

die eigene Arbeit sehen, wird die Akzep-

tanz einfach zu erreichen sein.“

In der Produktion der Zukunft unter-

stützen mobile Kommunikationsmittel wie

Mobiltelefone oder an der Montagestel-

le angebrachte Tabletcomputer die Mit-

arbeiter. „Das Ziel sollte sein, die Men-

schen als Entscheidungskompetenz mit

ins System einzubeziehen. Dazu müssen

sie die notwendigen Informationen pas-

send aufbereitet erhalten“, sagt Tobias

Krause. „Mit den mobilen Kommunikati-

onsmitteln ist es zusätzlich möglich, Kapa-

zitätsflexibilität zu organisieren. Wenn eine

Maschine defekt ist, können die vernetz-

ten Mit arbeiter rasch abstimmen, wer die

Reparatur beherrscht und verfügbar ist.

Diese kooperative Lösung geht schneller

und entlastet den Meister, der bisher vie-

les entscheiden und koordinieren muss.“

Anspruchsvollere AufgabenDie Forschung arbeitet daran, über

Augmented-Reality-Brillen direkte Mon-

tageanweisungen einzublenden. Dabei ist

es möglich, Lernfortschritte einzubeziehen:

Ein erfahrener Mitarbeiter, der die Monta-

ge schon mehrfach erledigt hat, bekommt

nur ausgewählte Informationen. Dagegen

wird ein neu einzulernender Mitarbeiter

alle Informationen erhalten. „Hoffentlich

kommen wir durch Industrie 4.0 zu Lösun-

gen, die dem Menschen monotone Monta-

geaufgaben immer weiter abnehmen und

bei denen Mitarbeiter immer mehr Ent-

scheidungen dezentral treffen“, sagt Tobias

Krause. „Die Beteiligung an Entscheidun-

gen trägt grundsätzlich zu erfüllterer Arbeit

und größerer Zufriedenheit bei.“

Bevor die Produktionsarbeiter in der

neu gearteten Fertigungsindustrie ans

Werk gehen können, müssen Anlagen

konstruiert und elektrifiziert, die Software

entworfen und die gemeinsame Funk tion

geprüft werden. „Wo bisher sequen ziell

zunächst Mechanik sowie Elektrik und

danach die Software zum Test an der fer-

tiggestellten Maschine bearbeitet wurden,

werden das Engineering und die Inbetrieb-

nahme parallelisiert“, sagt Nicolas Mauser,

Die Möglichkeit, per App die günstigste Tankstelle in der Umgebung zu finden, ist ein Musterbeispiel für die Idee hinter Industrie 4.0.

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Fokus

Für den bestmöglichen Schutz gegen Cyber-Attacken forscht ABB an der digitalen Forensik und am Einsatz von Verfahren zur Ähnlichkeitsanalyse.

Projektleiter in der Software-Entwicklung

für den ABB Automation Builder. Hierbei

kommen künftig Ansätze der Industrie 4.0

zum Tragen: „Für die Parallelisierung sind

standardisierte Daten und ein virtuelles

Modell notwendig, weil ein physisches

Objekt schlichtweg noch nicht existiert.“

Die am Computer konstruierten Anla-

gen können dann virtuell getestet und in

Betrieb genommen werden. Man spricht

vom Virtual Comissioning. Die Standardi-

sierung von Planungsdaten und ein hoher

Detailgrad bei virtuellen Inbetriebnahmen

reduzieren signifikant die Inbetriebnahme-

und Rüstzeiten sowie das Projektrisiko für

Anlagenplaner und -betreiber.

Modell rechnet über mehrere ZyklenDas virtuelle Modell bietet zudem Vor-

teile für reale Anlagen. Beispielsweise kön-

nen Produktionsparameter in das Modell

zurückgespielt werden, um Hinweise zu

Wartung und Anlagenoptimierung zu erhal-

ten. Veränderungen an der Anlage, etwa

bei Umrüstungen, können vorab im virtuel-

len Modell durchgeführt werden, was teu-

re Stillstands- und Rüstzeiten minimiert.

Generell rechnen sich die initialen Kosten

des virtuellen Modells durch den Vorteil,

schneller zu präziseren Kosten am Markt

zu sein. Der Nutzen verstärkt sich durch die

Verwendung über mehrere Maschinenzyk-

len hinweg. Ähnliches gilt für die Modulari-

sierung in der Prozess industrie (siehe Inter-

view mit Axel Haller auf Seite 30).

„In der Automobilindustrie sind virtu-

elle Umrüstungen bereits üblich. Für den

Maschinenbau eröffnen sich Chancen

durch Standardisierungen und Bibliothe-

ken. Wenn entsprechend definierte virtu-

elle Modelle zum Download bereitstehen,

wird die gesamte Virtualisierung effizienter

und wirtschaftlicher“, sagt Nicolas Mau-

ser. „Der ABB Automation Builder erfüllt

bereits heute die technologischen Anfor-

derungen an eine virtuelle Inbetriebnah-

me, aber die Prozesse zur Erstellung von

Simulationsmodellen müssen noch deut-

lich effizienter gestaltet werden.“

Standardisierte Daten notwendigUm eine automatisierte Integration vir-

tueller Geräte in ein gemeinsames Simu-

lationsmodell zu ermöglichen, sollten

elektrische und mechanische Daten, Steu-

erungs- sowie Simulationsdaten standar-

disiert vorliegen. Bei vielen, meist orga-

nisatorischen Hürden bietet Industrie

4.0 vielversprechende Ansätze: Geräte,

die weitere Informationen mit sich füh-

ren, ethernet-basierte Kommunikation im

gesamten Automatisierungssystem und

einfache Integration durch die Standardi-

sierung der Topologie, die ABB als Mitglied

der Plattform Indus trie 4.0 vorantreibt.

„Wir erwarten, dass Maschinenausrüs-

ter und Integratoren bei der virtuellen Inbe-

triebnahme den Vorreitern der Automo-

bilindustrie folgen werden“, sagt Nicolas

Mauser. „Diesem Schritt werden dann

auch mittelständische Komponenten-Her-

Die Fabrik von morgen

Cyber-Datenobjekte unterstützen

aktiv den Produktionsprozess,

aber auch das Engineering, den

Service und die Optimierung. Sie

sind zu jeder Zeit mit der

zentralen Infrastruktur vernetzt.

Die Infrastruktur Der Mensch kommuniziert über

Schnittstellen mit der IT und kann

beispielsweise durch Augmen-

ted-Reality-Lösungen Fehler schnell

erkennen und defekte Maschinen

ausfindig machen.

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Fokus

steller folgen. Durch Industrie 4.0 wird sich

der Prozess beschleunigen und die kriti-

sche Masse schneller erreicht.“ Das wür-

de bedeuten, dass Geräte und ihre Daten

in standardisierten Formaten als virtuelle

Modelle im Netz zur Verfügung stünden.

Angesichts von Industrie 4.0 sind Unter-

nehmen jedoch auch mit neuen Herausfor-

derungen in Bezug auf die Cyber Security

konfrontiert. „Die immer stärkere Vernet-

zung vergrößert die Angriffsfläche. Es wird

schwieriger, den Schutz der Netzwerk-

grenze aufrechtzuerhalten. Bedrohungs-

modelle, bei denen das eigene Netzwerk

als potenziell gefährlich angesehen wird,

gewinnen an Bedeutung“, sagt Sebas-

tian Obermeier, Senior Principal Scientist

am ABB Forschungszentrum in Baden-

Dättwil. Der Spezialist für Cyber Security

hat jedoch auch die Vorteile vor Augen:

„Industrie 4.0 als zukünftiges Szenario gibt

uns die Chance, Cyber Security als Basis-

technologie direkt in die Entwicklung ein-

fließen zu lassen. Wir können von Grund

auf ein System planen, das die identifi-

zierten Bedrohungen so weit wie möglich

abschwächt.“

Sicherheit als kontinuierlicher ProzessUm Angriffen zu begegnen, sollte ein

vielschichtiges Sicherheitskonzept eta-

bliert werden, das ständig angepasst wird.

„Sicherheit ist kein Produkt, das man ein-

mal kauft, sondern ein kontinuierlicher Pro-

zess“, sagt Sebastian Obermeier. „Die ein-

zelnen Lösungen sollten mit den in einer

Bedrohungsanalyse erkannten Gefahren

verknüpft werden. Falls Schutz – wie bei

Geheimdienstangriffen – mit vertretbaren

Mitteln nicht möglich ist, hat zumindest die

Erkennung von Angriffen Priorität.“

Auch Produktionssysteme sollten im

Kontext von Industrie 4.0 kontinuierlich

angepasst werden. Für Leitsysteme bietet

ABB das Automation Sentinel Life Cycle

Management- und Supportprogramm an.

Sicherheits-Updates von Microsoft sowie

Patches, Scan-Engines und Updates der

Virendefinitionsdateien werden dabei

zunächst in einem Referenzlabor von ABB

geprüft, bevor sie für den allgemeinen Ein-

satz freigegeben werden.

Der Cyber Security Monitoring Service

von ABB identifiziert, klassifiziert und prio-

risiert Möglichkeiten zur Verbesserung der

Sicherheit des Leitsystems. Der Nutzer

greift auf den ABB Cyber Security Moni-

toring Service über den ABB ServicePort

zu. Dabei handelt es sich um eine remo-

te-basierte Plattform zur individuellen und

sicheren Bereitstellung von Services sowie

zur Einbindung von ABB-Experten.

Härtung und Fuzzy HashingUm auch in Zukunft bestmöglichen

Schutz bereitstellen zu können, forscht

ABB an der Automatisierung von Sicher-

heitskonfigurationen, der digitalen Foren-

sik, sicheren Architekturen und der Nach-

vollziehbarkeit von Benutzerinteraktionen.

„Ein wichtiger Schritt bei der Konfigura-

tion von Industrie-4.0-Anlagen ist eine

sicherheitsrelevante Härtung, die alle Soft-

warebestandteile und Funktionen entfernt,

die zur Erfüllung der eigentlichen Aufga-

be des Systems nicht zwingend notwen-

dig sind“, sagt Sebastian Obermeier. „Zur

Erkennung von Angriffen hat sich Fuzzy

Hashing – ein Verfahren zur Ähnlichkeits-

analyse – als hilfreich herausgestellt. Mit

dieser Methode können Veränderungen

im Leitsystem anhand eines Ähnlichkeits-

wertes nachgewiesen und sehr gezielt

analysiert werden.“ Durch die vielfältige

Zusammenarbeit mit der akademischen

Forschung ist ABB auf zukünftige Anfor-

derungen vorbereitet und kann die Akti-

vitäten im Bereich Cyber Security an die

sich verändernde Landschaft anpassen

und priorisieren.

Weitere Infos:[email protected]

[email protected]

„Wir erwarten, dass

Maschinenausrüster

und Integratoren bei

der virtuellen Inbetrieb-

nahme den Vorreitern

der Automobilindustrie

folgen werden.“

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Die Standorte Die WertschöpfungsketteDie Produkte

Dank der Informationstech-

nologie können mehrere

Unternehmen bzw.

Standorte zu einer Smart

Factory verschmelzen.

Nötig sind dafür nur

einheitliche Schnittstellen

und Konzepte. Das fertige Smart Product besitzt ein

digitales Gedächtnis mit Informationen über

Bauteile, Zustand usw. Auf der Basis der

hinterlegten Informationen über seine

Zusammensetzung kann es am Ende seiner

„Lebenszeit” fachgerecht entsorgt werden.

Durch die Vernetzung aller an der Wertschöpfung

beteiligten Instanzen stehen alle relevanten

Informationen in Echtzeit zur Verfügung. Dies

ermöglicht bessere Managemententscheidungen,

Synergien und Effizienz. Diese Transparenz muss

durch geeignete Sicherheits-

und Verschlüsselungs-

techniken geschützt werden.

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12 ABB about 4 |14

Fokus

„Ein neuer Denk rahmen, in dem Innovationen wachsen“

Welche Ideen und Prinzipien stecken hinter Industrie 4.0 und

welche Aufgaben sind noch zu lösen? Im Interview erläu-

tert Rainer Drath, Program Manager Integrated Engineering

und Senior Principal Scientist am ABB Forschungszentrum in

Ladenburg, wie die Produktion der vierten Art in den kommen-

den Jahren Realität werden könnte.

about: Wer sind die Akteure in der Dis-kussion um Industrie 4.0 und was sind ihre Interessen?

Rainer Drath: Die Informatik treibt das

Thema. Sie ist technologisch sehr inno-

vativ, stets am Machbaren orientiert und

der industriellen Praxis in vielerlei Hinsicht

um Jahre voraus. Dagegen wünschen sich

Anlagenbauer und Automatisierer Verfüg-

barkeit, Produktivität, Zuverlässigkeit und

Investitionsschutz. Wir bewegen uns im

Spannungsfeld zwischen „machbar“ und

„sinnvoll“.

Was können die Akteure voneinander lernen?

Die Informatik kann lernen, wie wich-

tig Verfügbarkeit, Reife, Langfristigkeit,

Zuverlässigkeit und Kostenbewusstsein

in der Fertigung sind. Traditionelle Anla-

genbauer können lernen, dass die wach-

sende Komplexität ihrer Anlagen mit klas-

sischen Methoden immer schwerer und

teurer zu bewältigen sein wird. Wir brau-

chen neue Mittel und Wege – und die bie-

tet die Informatik, beispielsweise mit dem

Konzept der Objektorientierung.

Was bedeutet Objektorientierung?Für den Planer steht beim traditionel-

len, zeichnungsorientierten Planen das

grafische Diagramm im Vordergrund; der

Wert eines Plans lebt nur in der Interpreta-

tionsfähigkeit des Menschen. Die objekt-

orientierte Planung stellt ein elektronisches

Datenmodell in den Mittelpunkt: Das Dia-

gramm ist nur noch eine Sicht auf die-

se Daten. Dieses wird aus vorgefertigten,

getesteten Datenobjekten, zum Beispiel

Tanks, Pumpen oder Ventilen, aufgebaut

und ist mithilfe von Software interpretier-

bar. Das System 800xA wendete dieses

Prinzip als Vorreiter erstmals konsequent

für die Leittechnik an.

Inwiefern ist die digitale Fabrik ein Vor-läufer von Industrie 4.0?

Die digitale Fabrik hat dazu beigetra-

gen, dass Anlagenbauer, Automatisierer

und Fabrikbetreiber zu Beginn eines Pro-

jekts durch Simulation ein gemeinsames

Verständnis für eine gewünschte Anlage

entwickeln. Die einzelnen Gewerke wur-

den anschließend aber separat geplant –

und bei der Inbetriebnahme hat es dann

„Unsere Blickweise auf

Industrie 4.0: Das Mach-

bare in den Dienst des

Sinnvollen stellen sowie

die Bedenken der Anla-

genbetreiber und Automa-

tisierer berücksichtigen.“

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13ABB about 4 |14

Fokus

gelegentlich gekracht. Für einen virtuel-

len Funktionstest fehlte es damals nicht

nur an Rechenpower, sondern auch an

guten 3-D-Modellen, virtuellen Steuerun-

gen sowie einfachem Zugriff auf Modelle

und Daten aller Anlagenkomponenten in

standardisierten Datenformaten. Genau

hier setzt Industrie 4.0 an.

Welche Idee steckt hinter Industrie 4.0?Industrie 4.0 ist zunächst ein neuer

Denkrahmen, in dem Innovationen wach-

sen. Viele benötigte Technologien sind seit

Jahren bekannt, aber ihre Kombination ist

neu und die Wertschöpfung daraus noch

Zukunft. Bei ABB versuchen wir, eine soli-

de Blickweise auf die Thematik einzuneh-

men. Wir haben einen praxisnahen und

belastbaren Bezug zur Realität: das Mach-

bare in den Dienst des Sinnvollen stellen

sowie die Bedenken der Anlagenbetrei-

ber und Automatisierer berücksichtigen.

Welche Rolle spielen cyber-physische Systeme?

Sie spielen eine zentrale Rolle. Auf der

Suche nach dem technologischen Kern

haben wir bei ABB ein greifbares Ver-

ständnis entwickelt, das inzwischen von

der Plattform Industrie 4.0 adoptiert wurde:

Wir betrachten ein cyber-physisches Sys-

tem als System aus drei Ebenen: erstens

die physische Ebene, also die realen Din-

ge, die uns umgeben; zweitens die Ebene

der Daten, die in Zukunft zu Datenobjekten

gebündelt werden. Ein Datenobjekt ist ein

elektronischer Stellvertreter für ein physi-

sches Objekt, gespeichert und auffi ndbar

im Netz. Die dritte Ebene bilden Dienste

und Algorithmen, zum Beispiel Apps, die

sinnvoll mit den Daten arbeiten und Wert-

schöpfung betreiben.

Welchen Nutzen hat das Konzept der cyber-physischen Systeme?

Mit diesem Konzept können wir künf-

tig Dinge tun, die wir bisher noch nicht

oder nur unwirtschaftlich tun konnten. Wir

könnten alle Anlagenteile als Datenobjekte

in der Cloud abbilden und dort verknüp-

fen. So ließe sich eine Anlage nach einem

Zwischenfall bis zu dem Moment virtuell

rekonstruieren, bevor er passiert ist, um

zu erfahren, wie er passiert ist. Virtuel-

le Abbilder der Anlage sind aber nur ein

Beispiel unter vielen; es eröffnet sich eine

neue Welt an Möglichkeiten.

Inwiefern erleichtert das die Ansprache von Kunden?

Mit einem virtuellen Abbild der realen

Anlage lassen sich Optimierungen und

Was-wäre-wenn-Szenarien durchführen.

Zudem könnte einem Kunden sehr schnell

eine visuelle Lösung gezeigt werden. Wie-

derverwendung wird erheblich erleichtert;

höhere Komplexität ließe sich zum glei-

chen Preis erreichen. Viele dieser Aufga-

ben würden sich auch heute schon lösen

lassen, aber Industrie 4.0 macht Dinge

zugänglich, die heute umständlich oder

unwirtschaftlich sind.

Wie leicht ist die notwendige Standar-disierung?

Standardisierung ist mühsam und wir

müssen schneller werden. Jedoch sind

auch viele Befürchtungen überzogen,

denn wir müssen nur einige grundlegen-

de Dinge standardisieren, beispielswei-

se, welche ID ein Gerät hat, und das ist

schaffbar. Damit das Gerät die Frage „Was

kannst du?“ beantwortet, müssen Sprach-

elemente und Softwareschnittstellen stan-

dardisiert werden.

Gerät die klassische Automatisierung angesichts der wachsenden Bedeutung von Industrie 4.0 aus dem Fokus?

Die klassische Automatisierung ist tief

in der Industrie verankert; auf ihr basieren

deren Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und

Effizienz. Die Einführung von Indus trie 4.0

erfolgt im ersten Schritt durch Einbindung

von Mehrwertdiensten durch ein äußeres

Industrie-4.0-Netz, dessen Ausfall das

innere, unabhängige Produktions netzwerk

aber nicht beeinträchtigen darf. Parallel

entwickelt sich die klassische Automa-

tisierung ebenfalls weiter; sie geht vie-

le Aufgaben, die Industrie 4.0 lösen soll,

bereits heute an, wenngleich proprietär.

Sie wird das Sinnvolle aus der Denkwelt

des Industrie-4.0-Ideenpools aufnehmen,

sich inspirieren lassen und sich evolutio-

när verbessern. Insofern bleibt die klassi-

sche Automatisierung im Fokus.

Rainer Drath sieht in den Ideen der Industrie 4.0 auch eine Inspiration für die Automatisierung.

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14 ABB about 4 |14

Energietechnik

Fit, flexibel,wirtschaftlich

Von der Grundlastfähigkeit zur Regelbarkeit – im Zuge der

Energiewende verändern sich die Anforderungen an

konventionel le Kraftwerke. Um ihnen gerecht zu werden,

bedarf es einer Steuerung, die nicht nur flexibel, sondern

auch wirtschaftlich und anlagenschonend ist. Mit der

modularen Softwarelösung OPTIMAX PowerFit von ABB

können Betreiber die notwendige Kraftwerksoptimierung

realisieren und ihre Erzeugungsanlagen fit für die

Zukunft machen.

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Für eine optimierte Fahrweise der einzelnen Blöcke setzt das Kraftwerk Jänschwalde auf OPTIMAX PowerFit von ABB.

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15ABB about 4 |14

Energietechnik

Die zunehmende Einspeisung

erneuerbarer Energien in das

Stromnetz fordert konventionel-

len Kraftwerken ein hohes Maß

an Flexibilität ab. Deckten sie früher vor

allem die Grundlast, ist heute zunehmend

ihre Regelfähigkeit gefragt. Denn Windrä-

der und Photovoltaikanlagen speisen nicht

nachfrageorientiert in das Stromnetz ein;

vielmehr ist ihre Produktion abhängig von

Tageszeit und Wetter. Diese Differenz zwi-

schen dem Strombedarf der Konsumenten

und der schwankenden Einspeisung rege-

nerativ erzeugten Stroms müssen die übri-

gen Erzeugungsanlagen rund um die Uhr

und innerhalb kürzester Zeit ausgleichen.

Die Veränderung in der Stromversor-

gung macht es insbesondere für Groß-

kraftwerksbetreiber erforderlich, die Pro-

duktion der konventionellen Kraftwerke

flexibler an den Strombedarf anzupassen.

Diese Aufgabe bringt einige Herausforde-

rungen mit sich. „Für einen wirtschaftlichen

Kraftwerksbetrieb bedarf es einer opti-

mierten Kraftwerkseinsatzplanung sowie

einer flexiblen Steuerung und Regelung

der Kraftwerksblöcke“, sagt Dr. Sleman

Saliba aus der Abteilung Plant Optimiza-

tion im Geschäftsbereich Energietechnik

bei ABB. „Um die konventionellen Kraft-

werke an die veränderten Rahmenbe-

dingungen anzupassen, ist eine interne

Kraftwerksoptimierung unbedingte Vor-

aussetzung. Nur so können die Betreiber

flexibel auf den schwankenden Bedarf an

Stromeinspeisung reagieren und gleichzei-

tig eine möglichst schonende Fahrweise

der Kraftwerksblöcke erreichen.“

Mathematische OptimierungMit OPTIMAX hat ABB ein umfassen-

des, leistungsstarkes Paket von Optimie-

rungslösungen entwickelt, dessen einzel-

ne Module je nach Bedarf gewählt werden

können. Allen Lösungen liegt ein mathe-

matisches Rechenmodell zugrunde, das

sowohl zeitdiskrete Anteile wie Fahrpläne

als auch zeitkontinuierliche Anteile wie die

Dynamik von Kraftwerksblöcken berück-

sichtigt. „Eine mathematische Program-

mierung bietet zwei entscheidende Vor-

teile“, so Dr. Sleman Saliba. „Zum einen

müssen nicht alle möglichen Lösungen

explizit ausformuliert werden. Stattdessen

wird die Aufgabe mit Beschränkungen und

Zielfunktion deklarativ beschrieben. Das

Programm ermittelt die für den Einzelfall

optimale Lösung, die alle Beschränkun-

gen erfüllt und die Zielfunktion minimiert.

Zum anderen sorgt die mathematische

Programmierung für die Trennung des

deklarativen Programms von der ver-

wendeten algorithmischen Lösungssoft-

ware.“ Das bedeutet eine hohe Investiti-

onssicherheit für den Betreiber, da sich die

Abhängigkeit von speziellen Betriebssys-

tem- oder Softwareversionen reduziert. Je

nach Anwendungsfall lässt sich die Soft-

ware sowohl in die Kraftwerksleittechnik

als auch in die Netzleittechnik integrie-

ren oder sie läuft eigenständig. Die offe-

ne Systemarchitektur ermöglicht die fle-

xible Verteilung auf einem oder mehreren

Rechnern, die Einbindung von Echtzeit-

daten über OPC oder Fernwirkprotokolle

und von Planungsdaten mittels Dateitrans-

fer oder Datenbankabfragen.

Automatisch ins LeitsystemIn einem Kraftwerkspark mit mehreren

großen Blöcken und kleineren dezentra-

len Erzeugungseinheiten lassen sich dank

OPTIMAX die Arbeitspunkte in Echtzeit

optimieren. Zusätzlich können die Regel-

bänder angepasst und die Regelleistungs-

abrufe aufgeteilt werden. Diese interne

Optimierung sorgt für eine wirtschaftliche

Umverteilung der Vorgaben des Lastver-

teilers für Fahrplanwerte und die Sekun-

därregelung zwischen den Kraftwerks-

blöcken. Die Berechnung berücksichtigt

aktuelle Anlagenzustände und technische

Anlagenrestriktionen. Die Ergebnisse wer-

den vollautomatisch oder nach manueller

Freigabe in das Leitsystem übertragen.

Eine weitere Schlüsseltechnologie für

den optimalen Betrieb eines Kraftwerk-

parks ist die Abstimmung der Produk-

tion von Wärme und Strom oder von

Prozessdampf und Strom. Die der Kraft-

Wärme-Kopplung zugrunde liegende phy-

sikalische Interaktion zwischen der Wär-

me- oder Prozessdampferzeugung und

der Stromerzeugung führt zu komplexen

Beziehungen im Kraftwerksbetrieb. Basie-

rend auf einem sinnvoll eingestellten Leit-

system für jede Kraftwerkseinheit koor-

diniert die Querverbundoptimierung von

OPTIMAX die verschiedenen Aggregate.

Die Echtzeitoptimierung der Arbeitspunk-

te lässt sich auf einfache Weise in den

regulären Betrieb des Kraftwerks überneh-

Das Kraftwerk Jänschwalde nahe

der deutsch-polnischen Grenze in

Brandenburg zählt mit einer instal-

lierten Leistung von 3.000 MW zu

den größten Braunkohlekraftwerken

Deutschlands. Bestehend aus sechs

500-MW-Blöcken mit je zwei Dampf-

kesseln verfügt die von der Vattenfall

Europe Generation AG betriebene

Anlage über geeignete Vorausset-

zungen, um als flexibler Partner der

erneuer baren Energien Elektroenergie

bedarfsgerecht und versorgungs-

sicher zu liefern. Um eine optimier-

te Fahrweise der einzelnen Blöcke

sicherzustellen und die Flexibilität des

Kraftwerksparks zu steigern, setzt

Vattenfall auf OPTIMAX PowerFit

von ABB.

Kraftwerk

Jänschwalde

„Nur eine flexible Steue-

rung der Kraftwerksblöcke

stellt einen wirtschaft-

lichen Betrieb sicher.“

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16 ABB about 4 |14

Energietechnik

men. Die Bedienbilder des eingesetzten

Leitsystems zeigen die vorgeschlagenen

optimierten neben den aktuellen Arbeits-

punkten an. Die Übernahme der Optimie-

rungsergebnisse in das Leitsystem erfolgt

entweder direkt oder nach Bestätigung

durch den Bediener.

Regelenergie lohnt sichDie benötigte Stromeinspeisemenge

wird alle 15 Minuten neu berechnet. Im

schlimmsten Fall bedeutet das für Kraft-

werksbetreiber, dass sie an ihren Anla-

gen im Viertelstundenrhythmus erhebliche

Veränderungen im Hinblick auf die Ein-

speisemenge vornehmen müssen. Häu-

fige Sprünge im Fahrplan bringen jedoch

eine starke Belastung der Kraftwerksblö-

cke mit sich. Die vorausschauende Ziel-

sollwertführung mit OPTIMAX betrachtet

mehrere Fahrplansprünge im Voraus und

ermittelt eine möglichst schonende Fahr-

weise zur Erfüllung des Fahrplans zu den

geforderten Zeitpunkten.

Wenn Kraftwerksbetreiber die Einsatz-

planung optimieren und die Fahrweise fle-

xibler gestalten, bedeutet das nicht nur

einen kostenoptimierten Betrieb der Anla-

gen, sondern auch handfeste wirtschaftli-

che Vorteile – in Form einer Direktvermark-

tung des Stroms am Regelenergiemarkt

sowie beim Day-Ahead- und Intra-Day-

Handel. Für Betreiber ist die Teilnahme

am Regelenergiemarkt lukrativ: Die Bereit-

schaft, im Notfall einzuspringen, wird mit

dem Leistungspreis vergütet; kommt es

tatsächlich zum Abruf von Regelenergie,

fällt ein zusätzlicher Arbeitspreis an. Die

erzielten Arbeitspreise liegen in der Regel

um ein Vielfaches über dem Preis für Nor-

malstrom an der regulären Energiebörse.

Bereit für komplexe AnforderungenFür die Regelleistungserbringung

erstellt OPTIMAX ein mathematisches

Modell, löst es mit linearer Programmie-

rung und verteilt den Leistungsabruf opti-

mal auf die technischen Einheiten. Maß-

geblich sind die Ziele, den Sollwert mit

den verfügbaren Anlagen zu erfüllen, die

technischen Einheiten innerhalb einer Pri-

oritätsgruppe möglichst fair zu behandeln

und die momentane Einspeiseleistung der

einzelnen Einheiten minimal zu verändern.

„Künftig wird die Bedeutung der Regel-

energie weiter zunehmen“, sagt Dr. Sle-

man Saliba. „Je mehr Strom aus erneu-

erbaren Energien gewonnen wird, desto

ungenauer wird die Day-Ahead-Prognose

und desto häufiger muss die Netzfrequenz

stabilisiert werden.“ Gleichzeitig wird die

Zahl der Akteure im Regelenergiemarkt

steigen. Bereits jetzt haben EEG-Anlagen

die Möglichkeit, auf die gesetzliche Ein-

speisevergütung zu verzichten und ihren

Strom direkt zu vermarkten. Mit der im

August 2014 in Kraft getretenen Reform

des EEG wird die gesetzliche Vergütung

massiv gesenkt und stufenweise eine Ver-

pflichtung zur Direktvermarktung einge-

führt. Die Konkurrenz wird also größer

werden – und mit ihr die Notwendigkeit

für die Betreiber, ihre Anlagen flexibel, wirt-

schaftlich und schonend zu betreiben.

Weitere Infos: [email protected]

„Künftig wird die Bedeu-

tung der Regelenergie

weiter zunehmen.“

Die Direktvermarktung von Energie, zum Beispiel an Strombörsen, ermöglicht Kraftwerksbetreibern lukrative Zusatzeinnahmen.

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17ABB about 4 |14

Energietechnik

Frankfurt schaltet gasisoliertNeue GIS-Anlage für Mainova

Frankfurt am Main zählt zu den

bedeutendsten Finanzplätzen

der Welt. Ein Stocken des Finanz-

handels durch einen Stromausfall

hätte weitreichende und kostspielige Fol-

gen. Auch deshalb investiert die Maino-

va AG als örtlicher Energieversorger über

ihre Tochtergesellschaft NRM Netzdiens-

te Rhein-Main in den kommenden Jahren

mehrere Millionen Euro in die Moderni-

sierung ihrer Umspannwerke im Stadtbe-

reich. Im Juni 2014 schloss das Unterneh-

men mit ABB einen Rahmenvertrag über

die Lieferung und Montage gasisolierter

110-kV-Schaltanlagen (GIS) sowie über

Steuer- und Kontrolltechnik auf der 30-kV-

und der 110-kV-Ebene für zunächst drei

Umspannwerke; der Umbau eines vierten

ist derzeit optional. Eingesetzt werden in

allen Werken Schaltanlagen der Modell-

reihe ELK-145 DBB 2500A, die ABB nur

wenige Kilometer mainaufwärts in Hanau-

Großauheim herstellt.

Umbau bei laufendem BetriebIm Herbst 2014 beginnen die Rück-

und Umbauarbeiten im Umspannwerk

Darmstädter Landstraße im Stadtteil

Sachsenhausen. Derzeit ist hier noch eine

GIS von ABB aus den 1970er-Jahren in

Betrieb – die erste, die der Energietechnik-

spezialist an Mainova geliefert hatte. Das

Umspannwerk wird mit zehn Feldern und

einer doppelten Sammelschiene ausge-

stattet, genauso auch das am Heideplatz

im Frankfurter Ostend. Die Herausforde-

rung an beiden Standorten: Der Umbau

erfolgt bei laufendem Betrieb; die Strom-

versorgung muss also zu jedem Zeitpunkt

aufrechterhalten werden. Das Umspann-

werk Kleyerstraße in der Nähe des Haupt-

bahnhofs wird mit fünf Feldern von Mit-

tel- auf Hochspannung umgerüstet. Das

optional zu modernisierende Werk Frank-

furt-Nord ist derzeit noch mit einer luft-

isolierten Anlage ausgestattet und würde

bei einem Umbau insgesamt 17 Felder

und drei Sammelschienen erhalten. Als

Generalunternehmer für alle Umspannwer-

ke ist ABB nicht nur für die Energietechnik

einschließlich Montage, sondern auch für

Randgewerke wie die Bauleistungen ver-

antwortlich. Die gesamte Auftragsserie soll

bis spätestens 2017 abgeschlossen sein.

Stärkung der PartnerschaftZudem schloss Mainova mit ABB einen

kommerziellen Rahmenvertrag, der sowohl

das Verhandlungsprozedere als auch die

Abwicklung von Projekten vereinfachen

wird. Er gilt für alle Geschäfte in den Berei-

chen Stromübertragung und -erzeugung.

ABB konnte außerdem im Auftrag des

Erzeugungsbereiches der Mainova AG

im Heizkraftwerk Niederrad die Umstel-

lung des ABB Bedien- und Beobachtungs-

systems Operate IT auf Symphony Plus

Operations kürzlich abschließen. Weitere

Projekte im Bereich Leittechnik sind der-

zeit im Gespräch.

Weitere Infos: [email protected]

[email protected] (GIS)

Damit der Strom fließt: Der Energieversorger Mainova investiert in die Modernisierung der Umspannwerke im Stadtgebiet von Frankfurt am Main.

In allen Umspannwerken

werden Schaltanlagen der

Modellreihe ELK-145 DBB

2500A eingesetzt, die

ABB nur wenige Kilometer

mainaufwärts in Hanau-

Großauheim herstellt.

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18 ABB about 4 |14

Energietechnik

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Erneuerbare Energien, etwa aus Windkraftanlagen, stellen Verteilnetzbetreiber vor große Herausforderungen. Sie brauchen neue Konzepte, um ihre Netze weiterhin sicher und gleichzeitig wirtschaftlich betreiben zu können.

Kapazitä ten besser nutzen

Fortschrittliche Lösungen zur System-

optimierung sind nicht nur in der

Industrie, sondern auch beim Manage-

ment von Stromnetzen gefragt. ABB

beteiligt sich an einem Pilotprojekt,

dem „E.ON Smart Grid Control Cen-

ter“ in Schweden, das entsprechende

Technologien erforscht und weiter ent-

wickelt.

Die Energiewende stellt die

Betreiber von Verteilnetzen vor

einen Paradigmenwechsel:

Konnten sie die Lastverteilung

bisher relativ konkret und langfristig vor-

hersagen, gleichen Lastflüsse im Verteil-

netz derzeit einer Art Blackbox. Insbeson-

dere durch die hohe Zahl kleiner Erzeuger

von erneuerbaren Energien, die in das Ver-

teilnetz integriert werden müssen, kommt

es zu stark schwankenden Lastflüssen.

Betreiber können viele Schritte nicht mehr

lange im Voraus planen, sondern müssen

täglich agieren.

Noch fehlt es jedoch an Praxiserfah-

rungen mit neuen Konzepten, Prozessen

und Technologien. ABB erforscht zusam-

men mit E.ON im „E.ON Smart Grid Con-

trol Center“ in Schweden neue Verfahren,

die das Einspeisemanagement optimieren,

den steigenden Energiebedarf (Demand)

berücksichtigen und die Netzbetreiber-

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19ABB about 4 |14

Energietechnik

kosten senken. ABB kann hier seine

jahrzehntelange Erfahrung in der Ener-

gietechnik und bei IT-Lösungen für Ener-

gieunternehmen nutzen. „Je mehr Daten

beispielsweise über die Betriebsmittel zur

Verfügung stehen, desto exakter werden

die Prognosen – ähnlich der Mustererken-

nung bei Google“, erklärt Barbara Dörsam,

Industry Solutions Executive in der Division

Energietechnik-Systeme von Ventyx/ABB.

IT-Technologien neu integriertABB hat bereits ein Network Manager

SCADA-System (Supervisory, Control and

Data Acquisition) bei E.ON installiert. Es

dient als Grundlage dafür, verschiedene

IT-Lösungen zu testen. Die Kombination

von informationstechnischen und opera-

tiven Technologien in der E.ON-Netzleit-

warte eröffnet die Möglichkeit, verschie-

dene Maßnahmen unter den Aspekten

Wirtschaftlichkeit und Effizienz automa-

tisch zu prüfen, um Netzstabilität und Ver-

sorgung zu sichern. Aufbauend auf dem

bereits installierten SCADA-System haben

die beiden Unternehmen vier verschiede-

ne Szenarien entwickelt. Die Feldtestpha-

se mit Industriekunden von E.ON startete

im Mai 2014.

Szenario 1: Korrektive Schaltmaßnahmen

Hier geht es darum, die optimale Kon-

figuration für Umspannwerke vorherzusa-

gen. War es früher ausreichend, Transfor-

matoren von Umspannwerken zwei Mal

pro Jahr zu schalten, können heute auf-

grund der volatilen Energieeinspeisung

zigfache Schaltvorgänge im selben Zeit-

raum erforderlich sein, um zu große Span-

nungsschwankungen und Energieverlus-

te zu vermeiden. Allerdings müssen dabei

stets Kosten und Nutzen abgewogen wer-

den, da jeder Schaltvorgang den Transfor-

mator und den Leistungsschalter abnutzt.

Szenario 2: Blindleistungs- und Spannungs-optimierung

Bei Szenario 2 liegt der Blickpunkt auf

der optimalen Lastverteilung für Teilnetze.

Es wird getestet, wie sich durch genaue

Lastprognosen Blindleistung und Span-

nung im 130kV/70kV-Netz besser vertei-

len lassen, um Energieverluste zu minimie-

ren. Im „E.ON Smart Grid Control Center“

wird die Spannung kontinuierlich in Echt-

zeit gemessen, aber auch für die unmit-

telbare Zukunft berechnet. Neu ist, dass

die Spannungsschwankungen nicht nur

genau überwacht werden, sondern dass

auch aktiv in den Betrieb der Kompen-

sationseinrichtungen eingegriffen wird.

Das Netzwerk wird enger an seinem Limit

geführt, bleibt aber trotzdem sicher und

zuverlässig.

Szenario 3: Demand Response

Bei Demand Response betrachten die

Netzbetreiber gezielt Lastspitzen. Dabei

haben sie insbesondere Industriebetriebe

im Blick. Diese können durch eine kurz-

fristige Abschaltung, Drosselung oder

Aktivierung ihres Strombezugs die Ver-

teilnetze in Spitzen- oder Schwachlast-

zeiten entlasten. Den Bezug können die

Netzbetreiber etwa über die Preise steu-

ern. E.ON schließt mit seinen Industrie-

kunden jährlich Verträge, die eine Höchst-

und eine Niedrigstgrenze für die Lastflüsse

festlegen. Zudem hat E.ON mit seinem

vorgelagerten Netzbetreiber am Netz-

kopplungspunkt ein Lastlimit vereinbart.

Durch die Einbeziehung von Industriekun-

den in das Lastmanagement können Ver-

teilnetzbetreiber ihre Lastlimits absenken

und Netzkosten sparen. Ein Teil der Ein-

sparungen wird durch die Demand-Res-

ponse-Programme an Industriekunden

weitergegeben.

Szenario 4: Engpassmanagement

Ziel ist es, möglichst exakt Engpässe

bei den erneuerbaren Energien, insbeson-

dere bei Windkraftanlagen, vorherzusa-

gen. Netzengpässe führen zu Leitungs-

überlastungen, weil die Leitungen nicht

ausreichen, um den Strom abzuführen.

Falls ein solcher Grenzwert erreicht wird,

müssen die Windkraftwerke zwangswei-

se abgeschaltet werden. Das lässt sich

durch Engpassmanagement verhindern:

Um die Kapazität der Leitungen besser

zu nutzen, wird sowohl die Betriebstem-

peratur der Stromleitungen gemessen als

auch das Wetter, zum Beispiel die Tempe-

ratur sowie die Windgeschwindigkeit und

-richtung, beobachtet. Kühlen beispiels-

weise die Leitungen aufgrund der Witte-

rung ab, kann sich deren Kapazität um bis

zu 50 Prozent erhöhen.

Netzbetrieb wirtschaftlich und sicher Bei allen Maßnahmen geht es darum,

die Netze zu stabilisieren, die Energie-

verluste zu minimieren und einen teuren

Netzausbau zu vermeiden. Ebenso sollen

die IT-Technologien die Mitarbeiter in den

Leitwarten unterstützen, die immer häufi-

ger unter Zeitdruck entscheiden müssen.

Zudem lastet auf den Betreibern ein enor-

mer Kostendruck. „Netzbetreiber sollten

frühzeitig aktiv werden. Die beschriebenen

Szenarien sind einander ergänzende Maß-

nahmen, mit denen sich die Netze wirt-

schaftlich und sicher betreiben lassen“,

sagt Barbara Dörsam.

Weitere Infos: [email protected]

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20 ABB about 4 |14

Energietechnik

Empfiehlt Netzbetreibern, ihre Situ-ation zuerst kritisch zu analysieren, bevor sie in konventionelle Technik

investieren: Britta Buchholz leitet bei ABB die Abteilung Power Sys-

tems Consulting in Deutschland.

Mehr Durchblick im NetzNetzbetreiber stehen derzeit vor der großen Herausforderung,

ihre elektrische Infrastruktur nachhaltig zu modernisieren und

dabei wirtschaftlich zu bleiben. about sprach mit Britta Buchholz

von ABB über die Möglichkeiten, dem Umbau der Energiesys-

teme aktiv zu begegnen.

about: ABB fokussiert sich derzeit auf Produkte und Systeme, die eine Trans-formation der Energiesysteme ermögli-chen. Welche Herausforderungen haben Energieversorger aktuell und künftig zu meistern?

Britta Buchholz: Flexibilität ist das

Stichwort schlechthin im nächsten Jahr-

zehnt, insbesondere im Hinblick auf die

erneuerbaren Energien. Die Netzbetreiber

müssen plötzlich auf sehr schwankende

Einspeisungen reagieren. Und wir brau-

chen Flexibilität, weil die Energieerzeu-

ger jetzt oft Privatleute sind – also nicht

mehr diejenigen, die auch Netze betreiben

oder die sich mit den anderen Erzeugern

abstimmen, sodass man den Zeitpunkt

der Einspeisungen nicht mehr kennt.

Welche Lösungen bietet ABB?Wir haben unser ganzes Portfolio wei-

terentwickelt. Das ist – bis auf den hybri-

den HGÜ-Leistungsschalter – keine riesi-

ge Einzelinnovation, sondern es sind viele

kleine Neuerungen. Sie sind wie Puzzle-

teile, die in ihrer Summe dazu führen, dass

wir als ABB unseren Kunden die richtigen

Produkte und Lösungen für den Umbau

der Energiesysteme anbieten können.

Sie reagieren also auf den Wandel des Marktes?

Genau. Wir sehen, dass unsere Kun-

den Schritt für Schritt eine bestehende

In frastruktur umbauen müssen. Dafür

brauchen sie ganz viele dieser Puzzle-Teil-

chen. Ein Beispiel: Für mehr Durchblick in

den Netzen haben wir die Analyse- und

Beobachtungsverfahren vereinfacht wei- Fo

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21ABB about 4 |14

Energietechnik

terentwickelt und zum Patent angemeldet,

das Smart Planning. Für viele Netzbetrei-

ber ist die Abschätzung, ob sie ein Prob-

lem in ihrer Netzqualität bekommen oder

nicht, wenn mehr erneuerbare Energien

eingespeist werden, schwierig. Sie möch-

ten aber auch nicht gleich eine aufwändige

Beratung, sondern zunächst einen ersten

Durchblick im Netz. Mit Smart Planning

lässt sich den Herausforderungen insbe-

sondere im Niederspannungsnetz schnell

und wirtschaftlich begegnen.

Wie funktioniert Smart Planning genau?Wir klassifizieren im ersten Schritt die

Netzabschnitte und erkennen dabei kriti-

sche Abschnitte. Nur von diesen erstel-

len wir einen „Fingerabdruck“. Weiterhin

installieren wir nur an der Ortsnetzsta tion

Messtechnik und können anhand der

Referenz sehen, ob beim Zubau weite-

rer dezentraler Anlagen Grenzwerte über-

schritten werden. Und nur wenn dabei kri-

tische Werte gemessen werden, ist der

nächste Schritt die Regelung – zum Bei-

spiel mit einem regelbaren Ortsnetztrans-

formator. Dieser Schlüssel hatte vorher

gefehlt. Flächendeckend mit Mess- und

Regelungstechnik „aufzurüsten“, wäre zu

teuer. Wenn man nur dort „aufrüstet“, wo

ein Problem auftritt, wird es wirtschaftlich.

Neben der Bezahlbarkeit der Energie-wende hat auch Versorgungssicher-heit einen hohen Stellenwert. Der Markt braucht Lösungen, die Energieeffi zienz und intelligente Netze miteinander ver-einbaren. Wie ist der aktuelle Stand bei den Smart Grids?

Der Fokus im Bereich Smart Grids liegt

bei uns auf der Transformation der Ener-

giesysteme. Es geht nicht nur um die Net-

ze, sondern um ganze Energiesysteme.

Neben den Netzen sind auch die Erzeuger

beteiligt – und zwar die von konventionel-

ler und erneuerbarer Energie gleicherma-

ßen. Dabei müssen sich erneuerbare Ener-

gien verstetigen und die konventionellen

Kraftwerke müssen flexibler werden. Das

betrifft sowohl die Netze als auch die gan-

ze Anlagentechnik und darüber hinaus die

kompletten Steuerungssysteme für diese

Technik. In Deutschland verfügen wir als

Hersteller über diese Technologien. Jetzt

warten wir auf einen großen Impuls aus

dem Markt – also darauf, dass die Tech-

nologien, die verfügbar sind, auch bestellt

und eingesetzt werden.

Wird vorausschauend bestellt oder müs-sen bei den Energieversorgern erst Pro-bleme auftreten, bevor sie aktiv werden?

Ein Schlüssel zu einer vorausschau-

enden Problemlösung ist, dass auch

Planungsgrundsätze weiterentwickelt

werden. Wir reden jetzt nicht mehr von

wenigen Anlagen und Projekten wie den

Offshore-Windparks, die man projekt-

bezogen individuell angehen kann, son-

dern davon, dass unsere Kunden, die

Netzbetreiber, ihre Planungsgrundsätze

überdenken sollten. Man muss sich erst

einmal über die Frage klar werden, wann

man welche intelligente Technik einsetzt.

Diese neuen Planungsprozesse müssen

in Form von Ausbildungen und Schulun-

gen im Unternehmen verankert werden.

Bieten Sie Ingenieur-Dienstleistungen und Schulungen an?

Das ist genau unsere Aufgabe als

Consultants. Wichtig ist, die Entwick-

lung der erneuerbaren Energien bereits

in einer strategischen Zielnetzplanung zu

berücksichtigen – am besten in verschie-

denen Szenarien, da man die genaue Ent-

wicklung nicht kennen kann. Wir bieten

dazu elektrische Beratung für die Asset

Manager in der Strategie- und Grundsatz-

planung an. Zudem bieten wir auch ganz

konkret Dienstleistungen in der Netzpla-

nung an, zum Beispiel für den wirtschaft-

lichen Einsatz intelligenter Betriebsmittel

oder Schutzkonzepte für die geänderten

Einspeisebedingungen. Solange es noch

keine einheitlichen neuen Planungsgrund-

sätze gibt, ist eine individuelle Planung die

einzig mögliche Lösung.

Was raten Sie Netzbetreibern?In der Netzplanung muss man die rich-

tige Reihenfolge einhalten: Erst analysie-

ren, dann investieren. Oftmals wird in den

unteren Spannungsebenen die Analyse

nicht für nötig gehalten und nach altem

Schema in konventionelle Technik inves-

tiert. Meine Botschaft lautet hier: Man

muss zunächst genauer hinsehen und

mit geeigneter Software – zum Beispiel

mit Neplan – die Netze analysieren. Das

lohnt sich für den Netzbetreiber! Denn mit

unserer Analyse wird der Ausbau erheb-

lich wirtschaftlicher. Wir bieten neben der

Ingenieur-Dienstleistung für die Planung

mit Neplan und den Schulungen auch die

passende Software an.

Sind die Trends in Europa oder sogar weltweit die gleichen wie in Deutschland? Können wir unsere Lösungen übertragen?

Als Exportnation muss es unser Inte-

r esse sein, dass die Nachbarstaaten

unsere Lösungen auch anwenden kön-

nen. Anders dürfen wir die Energiewen-

de gar nicht gestalten, sonst schießen wir

ein Eigentor. Wenn man aber ins Ausland

schaut, merkt man, dass andere vielleicht

schon Lösungen entwickelt haben, die wir

ebenso verwenden können. Aufgrund von

sowieso schwächeren Netzen oder aus

ganz anderen Gründen ist man in diesen

Ländern bereits heute mit Fragestellungen

konfrontiert, die auf uns zukünftig zukom-

men könnten.

Weitere Infos: [email protected]

„Planungsgrundsätze

müssen überdacht und

weiterentwickelt werden.“

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Fertigungsautomation

Der perfekte Sandstrahler

Weiße Kreuze auf rotem Grund: In der Lösung von Robofact wurde ein „Swiss Edition“ IRB 140 installiert.

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23ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

In der Medizintechnik wird höchste und reprodu-

zierbare Qualität gefordert. Das schweizerische

Unternehmen Robofact hat dafür mit einem ABB-

Roboter eine Lösung für das Sandstrahlen von

Präzisionsteilen realisiert.

Für medizinische Implantate und

Instrumente gelten aus einsich-

tigen Gründen besondere Quali-

tätsanforderungen. Die Gesund-

heit der Patienten lässt keinen Spielraum

für Mängel. Was gefertigt wird, muss über-

prüfbar so produziert werden, dass es den

anspruchsvollen Kriterien für den Einsatz

am und im menschlichen Körper genügt.

„Uns hat eine Medizintechnikfirma

kontaktiert, die eine neue Lösung für das

Sandstrahlen einiger ihrer Produkte such-

te“, erklärt Roland Egli, Geschäftsleiter der

Robofact AG aus dem schweizerischen

Gossau. „Die Maximierung der Prozess-

sicherheit stand dabei im Vordergrund.“

Die Ausgangslage: Manche Produkte

des Endkunden werden im Fertigungspro-

zess sandgestrahlt. Die Oberfläche einiger

dieser Werkstücke ist aber so beschaffen,

dass kein Unterschied zwischen einem

behandelten und einem unbehandelten

Werkstück erkennbar ist. Es lässt sich

optisch also nicht kontrollieren, ob die

gesamte vorgesehene Oberfläche vom

Sandstrahl bestrichen wurde. Differen-

zen in der Intensität und Dauer des Strah-

lens bleiben ebenfalls unsichtbar. Bisher

wurde der Fertigungsschritt manuell von

einem Angestellten ausgeführt. Dies war

eine anspruchsvolle Aufgabe, die Konzen-

tration und eine ruhige Hand erforderte.

Hohe, reproduzierbare Qualität„Die Automatisierung dieser Arbeit wäre

noch vor einigen Jahren an der Komple-

xität der Rahmenbedingungen geschei-

tert“, so Egli. Aber mit einer übergeord-

neten Steuerung, die auch Variablen wie

die Zusammensetzung der Abrasivmittel

und den Druck des Luftstroms kontrolliert,

sei dies nun machbar geworden.

Die Lösung hat Robofact zusammen

mit der Sablux Technik AG realisiert, die

ihr Know-how im Sandstrahlen einbrach-

te. „Für die Sandstrahlzelle forderte der

Endkunde die gleichbleibend hohe, repro-

duzierbare Qualität des Prozesses – also

jedes Werkstück einer Serie über dessen

ganze vorgesehene Bearbeitungsfläche

lückenlos mit dem gleichen Druck unter

demselben Winkel zu bestrahlen.“ Ande-

re Dimensionen, die üblicherweise bei der

Automatisierung einen hohen Stellenwert

genießen – wie Verarbeitungsgeschwin-

digkeit und Autonomie des Systems – sei-

en sekundär gewesen.

Im Anforderungskatalog war der Ein-

satz eines ABB-Roboters festgeschrieben.

Der Endkunde hatte bereits drei bewähr-

te Roboter des Unternehmens in Betrieb.

„ABB-Roboter genießen einen sehr guten

Ruf, wenn es um anspruchsvolle Bear-

beitungsaufgaben wie Schleifen, Fräsen

oder eben Sandstrahlen geht“, so Egli.

Das sei für seine Firma ein Hauptgrund

gewesen, ABB-Roboter für Kundenpro-

jekte ins Angebot aufzunehmen.

IRB 140 bewegt WerkstückIn der Lösung für die Medizintechnik-

firma wird der Roboter selbst – ein IRB

140 – durch eine Gummischleuse vom

Sandstrahlbereich abgeschirmt. Er lenkt

nicht den Sandstrahl, sondern bewegt

das Werkstück, nachdem er es von der

Zuführung geholt hat. Damit kommt nur

ein Teil des Greifers, der die zu bestrahlen-

den Teile dahinter in der programmierten

Bewegung in den Sand-Luft-Strom führt,

in Kontakt mit den Abrasivmitteln.

In diesem anspruchsvollen Projekt

zeichnete Robofact für die Gesamtkon-

zeption, die Steuerung, die Greifertech-

nik, die Sensorik sowie die Zuführung der

Bauteile verantwortlich. Die automatisierte

Sandstrahlanlage wurde im Frühling 2014

installiert und funktioniert zur vollen Zufrie-

denheit des Endkunden. Die Validierung

des Prozesses mit allen Abnehmern in die-

sem sensiblen Geschäftsfeld ist auf guten

Wegen.

Weitere Infos: [email protected]

wurde 1996 von Roland Egli gegrün-

det und zählt heute rund 30 Mitar-

beiter. Die inhabergeführte Firma mit

Sitz in Gossau (Schweiz) erarbeitet

und realisiert individuelle Automati-

sierungslösungen in der Industrie,

für die Medizintechnik sowie für die

Lebensmittelindustrie. In ihren Ver-

suchszellen entwickelt und testet

Robofact zudem Prozesse in den

gängigen Verfahren wie Wasserstrahl-

schneiden oder Sandstrahlen. Auch

mehrere spanende Bearbeitungs-

zellen stehen für Kundenversuche

bereit.

Weitere Infos: www.robofact.ch

Robofact

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24 ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

„Oans, zwoa, g’schpült!“In kürzester Zeit hygienisch reine Bierkrüge – für die Spülmaschine STF Bavaria

von Winterhalter ein Kinderspiel. Daher setzen die Wirte auf dem Münchner Ok-

toberfest seit gut 20 Jahren auf die Spültechnik des schwäbischen Familienunter-

nehmens. Für den zuverlässigen Dauerbetrieb der Geräte sorgen unter anderem

die Sicherungsautomaten System pro M compact S 200 sowie B7 Kleinschütze

und AF16 Schaltschütze von ABB.

aus fast allen Produktreihen der Firmen-

gruppe arbeiten beim Münchner Oktober-

fest quasi rund um die Uhr. In großen Fest-

zelten liefern bis zu sechs Geräte sauberes

Geschirr am laufenden Band.

Kühle Gläser für erfrischendes BierMit der STF Bavaria hat das Unter-

nehmen eigens für die Anforderungen

auf dem bayerischen Volksfest eine

Bandtransportspülmaschine für Bier-

krüge entwickelt, die in kürzester Zeit

gewaltige Mengen von Gläsern bewältigt.

In einer Stunde schafft sie bis zu 2.800

Maßkrüge. Rechnerisch verlässt somit

fast jede Sekunde ein hygienisch gespül-

ter Maßkrug die Maschine.

Das Besondere dabei: Die Gläser kön-

nen kalt nachgespült und somit sofort

nach der Reinigung wieder für den Aus-

schank verwendet werden. So bleibt das

Bier kühl und der Schaum stabil – und

darauf legen die Gäste, die rund zehn

Euro pro Maß bezahlen, großen Wert.

Zuverlässigkeit ist TrumpfUm im Akkord hygienisch einwand-

freie Spülergebnisse zu liefern, müssen

die Maschinen verlässlich Höchstleistun-

gen bringen. Dafür sorgen auch Kompo-

nenten von ABB, auf die Winterhalter bei

seinen Spülsystemen seit mehr als 40 Jah-

ren setzt. Unter anderem kommen Siche-

rungsautomaten System pro M compact

S 200 sowie B7 Kleinschütze und AF16

Schaltschütze von ABB zum Einsatz.

„Die ABB-Komponenten passen her-

vorragend in das Gesamtpaket unserer

Spülsysteme. Denn wer hohe Qualität pro-

duzieren möchte, muss natürlich auch auf

Qualität zurückgreifen“, sagt Dr. Stephan

Wild, Leiter der Abteilung Entwicklung

und Konstruktion bei Winterhalter. „Das

Preis-Leistungs-Verhältnis von ABB hat

uns ebenfalls überzeugt.“

Die Sicherungsautomaten System pro

M compact S 200 von ABB schützen die

Winterhalter-Maschinen zuverlässig vor

Überlasten und Kurzschlüssen. Damit

gewährleisten sie den sicheren Dauer-

betrieb der Geräte – gerade bei Großver-

anstaltungen wie dem Oktoberfest das

A und O für die Gastronomen. Die Kom-

ponenten bewahren die Spülmaschinen

bei Funktionsstörungen einzelner Bautei-

le vor größeren Schäden. Die Produktrei-

Vertrauensvolle Partnerschaft: Winterhalter-Entwicklungsleiter Dr. Stephan Wild (r.) und Stefan Kornes vom Vertrieb der ABB.

Bratwurst, Brezn, Bier – beim

Münchner Oktoberfest spie-

len deftige Gaumenfreuden die

Hauptrolle. Gut sieben Millio-

nen Maß Bier fließen durch durstige Keh-

len, 120.000 Schweinswürstl und mehr als

eine halbe Million Hendl werden verspeist.

Für die Gastronomen in den Festzelten

bedeutet das täglich riesige Berge schmut-

ziger Bierkrüge und Teller, die es schnell

und hygienisch absolut rein zu spülen gilt.

Den Großteil dieser Aufgabe übernehmen

seit gut 20 Jahren die gewerblichen Spül-

systeme aus dem Hause Winterhalter. Die

Mehrheit der Wiesn-Wirte vertraut den Rei-

nigungstechnologien des weltweit erfolg-

reichen Familienunternehmens. Maschinen

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25ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

he entspricht den Bestimmungen IEC/EN

60898 und IEC/EN 60947-2.

Auch die B7 Kleinschütze von ABB

eignen sich für Anwendungen, die hohe

Anforderungen an die Funktionssicherheit

stellen. Mit der Bemessungsbetriebsleis-

tung AC-3 5,5 kW bei 400 V vereinen sie

Leistungsstärke mit kompakter Bauweise

und ermöglichen so einen platzsparenden

Einbau. Abmessungen, technische Daten

und Sortimentsvielfalt bringen Winterhal-

ter maximale Flexibilität bei der Konstruk-

tion der Spülsysteme.

80 Prozent weniger EnergieEbenfalls eine kompakte Konstruktion

gestatten die innovativen AF16 Schalt-

schütze von ABB mit einer Bemessungs-

betriebsleistung AC-3 7,5 kW bei 400 V.

Sie sichern selbst in instabilen Netzen

1,05Maßtrinkt jeder Oktoberfest-

besucher rechnerisch.

9,45

1993

EUR DM

geleertgefüllt gespült

Maß kann eine Wiesn-

Bedienung im Durch-

schnitt auf einmal tragen.

Zahlen rund um die Maß auf der Wiesn

330 min s min3

2014

10,10

31.390

92.000 Krüge könnten alle Winterhalter-Maschinen

auf der Wiesn pro Stunde spülen.

Maß werden pro Stunde getrunken.

gefüllt

1,3

2,3

kg

kg

bei Spannungsspitzen und Überspan-

nungen zuverlässig den Betrieb der

Maschinen.

Zu den Stärken der B7 Kleinschüt-

ze und der AF16 Schütze, die Winterhal-

ter zum Schalten der elektrischen Heiz-

elemente für den Trocknungsprozess

einsetzt, gehört ihre Energieeffizienz.

So verbraucht die elektronisch geregel-

te Spule der AF-Produktreihe bis zu 80

Prozent weniger Energie als herkömmli-

che Varianten. Mit diesem Merkmal pas-

sen die ABB-Komponenten perfekt in das

Energiesparkonzept von Winterhalter.

24-Stunden-Service auf der WiesnObendrein bietet Winterhalter den

Gastronomen einen erstklassigen Ser-

vice – gerade auch während des Okto-

berfests. So sind zwei Servicetechniker

des Unternehmens täglich rund um die

Uhr auf der Wiesn. Dank einer Service-

hotline für die Wirte kommen die Winter-

halter-Spezialisten in der Regel innerhalb

von zehn bis maximal 30 Minuten zum

Festzelt.

Den Service, den Winterhalter seinen

Kunden bietet, erwartet das Unterneh-

men auch von seinen Lieferanten. Und

auch hier punktet ABB, wie Dr. Stephan

Wild betont: „ABB reagiert auf alle unse-

re Anfragen schnell und kompetent.“ Und

das bildet die Basis für eine jahrzehnte-

lange, erfolgreiche Geschäftsbeziehung

zwischen Winterhalter und ABB.

Weitere Infos: [email protected]

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26 ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

Sicherheit am laufenden BandDie neue Sicherheits-SPS AC500-S bildet für Sandvik

Materials Technology die Plattform, um separate Sicher heits-

bereiche der Walzstraße im Kaltwalzwerk Sandviken

zu überwachen. Die Hardware- und Softwarekompatibilität

mit der Standard-SPS AC500 hat die Nachrüstung

wesentlich erleichtert.

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Tech

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In Sandviken am See Storsjön liegt noch heute ein Werk von Sandvik, das hier 1862 gegründet wurde. Inzwischen gehört Sandvik zu den größten Industrieunternehmen Schwedens mit weltweit 47.000 Mitarbeitern. Bekannt ist es für seinen legendären Schwedenstahl.

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27ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

Das Kaltwalzwerk von Sandvik ist

der Kern der Produktionsanla-

ge für Präzisionsbandstahl am

Standort Sandviken in Schwe-

den. Es wurde im Laufe der Zeit schon

mehrfach nachgerüstet, zuletzt mit Ser-

vomotoren, einer neuen Maschinensteue-

rung mit Standard-SPS AC500 und Touch-

screen-Bedienpanels von ABB.

Um die Sicherheit der 20 m langen

Walzstraße zu erhöhen, hat das Walzwerk

die Maschinensteuerung mit SPS-Sicher-

heitsmodulen der Serie AC500-S ergänzt.

Die vernetzte Architektur verwendet das

PROFI safe-Protokoll über PROFINET und

bietet eine unabhängige Überwachung

von sechs separaten Sicherheitsberei-

chen. Durch die zonenweise Aufteilung

können Teile der Maschine betriebsbe-

reit bleiben, während ein Bediener siche-

ren Zugang zu einer anderen Zone hat.

Für die Sicherheit sorgt die Abschaltung

der Spannung.

Etwa 50 Sicherheits-E/A-Kanäle der

SPS sind mit den Sicherheitszuhaltun-

gen der Türen, dem Lichtvorhang-Schutz

sowie mit den Not-Aus-Tastern verbun-

den. Die E/As überwachen auch Druck-

schalter, die erkennen, ob die Hydraulik

während der Wartung abgeschaltet ist,

und regeln die Spannungsversorgung der

Motorantriebe. Mittels sicherer Drehzahl-

regelung wird gewährleistet, dass die Mit-

arbeiter ihre Finger nicht zwischen Band

und Walzen einklemmen.

Sandvik hat sich für die Sicherheits-

SPS AC500-S von ABB entschieden, da

das Unternehmen bereits gute Erfah-

rungen mit der nicht sicherheitsrele-

vanten Standard-SPS AC500 bei die-

ser Walzstraße und anderen Projekten

mit Maschinensteuerungen gemacht hat.

Zusätzlich vereinfacht die Gleitkommabe-

rechnung in der AC500-S die Program-

mierung der geforderten Sicherheits-

überwachungen, zum Beispiel bei der

Drehzahlberechnung.

Problemlose NachrüstungDass bei dieser Walzstraße die AC500

bereits eingesetzt war, hat die sicher-

heitstechnische Nachrüstung deutlich

vereinfacht. Das Hardwarekonzept der

Sicherheits-SPS ist identisch mit der Stan-

dardausführung. Diese Kompatibilität zeigt

sich an gleichen Abmessungen der CPU

und der E/A-Module sowie gleichen Mon-

tage- und Verdrahtungsschemas. Damit

können die sicherheits- und nicht sicher-

heitsrelevanten Funktionen in einem Sys-

tem kombiniert werden.

Die Sicherheits-SPS AC500-S ist

die neueste Ergänzung der bekann-

ten SPS-Serie AC500. Sie besitzt

eine Zwei-Prozessor-Architektur,

die SIL3 (IEC 61508:2010 und IEC

62061) beziehungsweise PL e (ISO

13849-1) erfüllt, und ist ideal, um

komplexe Sicherheitsanwendungen

zu beherrschen. Konfiguration und

Programmierung der Sicherheits-SPS

AC500-S erfolgen mit dem PS501

Control Builder Plus, der ein fester

Bestand teil der integrierten Enginee-

ring Suite Automation Builder ist.

SPS AC500-S

Die Sicherheits-SPS AC500-S ist

Die integrierte Sicherheits-SPS läuft

selbst dann, wenn die nicht sicherheits-

relevante SPS zu Wartungszwecken

gestoppt wird. Das Personal kann sich

weiter in der Maschine bewegen.

Einfache ProgrammierungDer Automation Builder, die integrierte

Engineering Suite von ABB, vereinfacht die

Programmierung der Sicherheitslösung.

Darin enthalten sind unter anderem die

Programmierung der Sicherheits-SPS mit

CODESYS und die PLCopen-Sicherheits-

bibliothek. ABB lieferte zudem ein eige-

nes Tool zur Analyse des Sicherheits-

codes (SCA: Safe-Code-Analyser), um

die Regeln bei der Sicherheitsprogram-

mierung zu prüfen.

Das Projekt wurde bereits vor der

Markt einführung der neuen Sicherheits-

SPS durchgeführt. Bei zahlreichen Pilot-

anwendungen hat Sandvik die AC500-S

intensiven Praxistests, die ein Produktent-

wicklungsteam von ABB begleitete, unter-

zogen. Seither hat Sandvik die Sicherheits-

SPS bei drei weiteren Nachrüstprojekten

eingesetzt. „Wir waren sehr froh, in der

Sicherheits-SPS von ABB eine so einfa-

che Lösung zur Nachrüstung eines moder-

nen Schutzsystems gefunden zu haben,

das sich direkt in die vorhandene SPS

inte grieren ließ“, sagt Torbjörn Petters-

son, Entwicklungsingenieur bei Sandvik

Materials Technology.

Dass ABB das komplette Spektrum

der für dieses Projekt benötigten Maschi-

nenregelungskomponenten liefern konn-

te – von den nicht sicherheitsrelevanten

und den sicherheitsrelevanten Varian-

ten der SPS bis zu den Bedienpanels,

Motorantrieben und Schützen sowie der

sicherheitstechnischen Hardware – ver-

einfachte und beschleunigte die Nach-

rüstung. Der modulare Aufbau der neuen

Lösung bedeutet auch, dass sich künftige

Upgrades oder Modifikationen der Sicher-

heitsfunktionen einfach realisieren lassen.

Weitere Infos: [email protected]

„Der modulare Aufbau der

neuen Sicherheitslösung

bedeutet auch, dass sich

künftige Upgrades einfach

realisieren lassen.“

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28 ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

Leckerer Frischkäse? Aber sicher!In der Hochland-Käserei in Schongau setzt Sicherheits-

technik von ABB die Safety-Standards. Auch im jüngst

modernisierten Kühlbereich für die Frischkäse-Produktions-

linie erfüllen die Komponenten alle Anforderungen an

Anlagen verfügbarkeit, Hygiene und Arbeitsschutz.

sor wird nur bei geschlossener Tür und

einem definierten Schaltabstand der bei-

den Komponenten aktiviert. Bei Fehlern

erfolgt sofort ein Stoppsignal. Adam und

Eva halten den teils extremen Bedingun-

gen in einer Käserei problemlos stand und

sind durch ihr Design ohne schmutzanfäl-

lige Kanten und Öffnungen auch in den

Hygienezonen bei Hochland einsetzbar.

Die Lösung hat sich bei Hochland

so gut bewährt, dass das Unterneh-

men bald weitere Komponenten ergänz-

te. „ABB ist unser Standard für Sicher-

heitstechnik“, sagt Anton Eicher. Dies

gilt auch für die aktuelle Modernisierung

des Kühlbereichs für die Almette-Linie. Er

Hochland gehört mit mehr als 4.200

Mitarbeitern und einem Umsatz von

1,2 Mrd. Euro in 2013 zu den größten

privaten Käseherstellern in Europa.

Das Unternehmen mit Sitz in Hei-

menkirch im Allgäu ist national und

international in allen bedeutenden

Käsesegmenten vertreten. Käse aus

dem Hause Hochland wird in rund 30

Ländern vertrieben.

Weitere Infos: www.hochland-group.de

Hochland SE

Kompetenz für Käse. So lautet der

Slogan der Hochland Unterneh-

mensgruppe, einem der größten

privaten Käsehersteller in Euro-

pa. Zu den bekannten Marken des 1927

gegründeten Familienunternehmens gehö-

ren der Alpenfrischkäse Almette und die

mediterrane Käsespezialität Patros. Beide

Marken produziert Hochland am Standort

Schongau, einer der bedeutendsten euro-

päischen Fertigungsstätten für Frisch- und

Weichkäse.

Neben höchster Produktqualität hat für

Hochland die Sicherheit der Beschäftig-

ten Priorität. Hier vertraut Hochland seit

rund sechs Jahren auf Safety-Produkte

von ABB. Anton Eicher, Leiter Automati-

sierung & Zentrale Instandhaltung im Werk

Schongau, schätzt vor allem die Robust-

heit der ABB-Sicherheitstechnik. „Auf-

grund der Bedingungen in der Weichkäse-

rei mit heißen Dämpfen, Reinigungslauge

und Hochdruckreinigung fielen unsere frü-

heren Zungensicherheitsschalter häufig

aus. Mit dem System Eden konnten wir

das Problem beheben“, betont er.

Robuste Technik ist TrumpfDer berührungslose ABB-Sicherheits-

sensor Eden für verriegelte Türen oder

Hauben besteht aus zwei sich ergän-

zenden Teilen: Adam und Eva. Der Sen-

Hochland produziert seine Frischkäse-Marke Almette im Fertigungswerk in Schongau. Fo

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29ABB about 4 |14

Fertigungsautomation

bringt den heiß abgefüllten Frischkäse auf

Lagertemperatur.

60.000 Becher im GriffJe acht 150-g-Fässchen werden in Kar-

tontrays gesetzt und auf Tabletts platziert.

Eine von zwei Beladestationen transpor-

tiert die auf Rollen gelagerten Bleche in

den Kühlbereich und verteilt sie auf die

insgesamt 25 Etagen der Anlage. Voll

ausgelastet fasst sie über 60.000 Becher

Frischkäse.

Drei Entnahmestationen leiten die Trays

entweder zu einer Großgebinde-Packsta-

tion oder zu zwei Verdecklern, die einen

Kartondeckel auf die Trays setzen. Ein

ABB-Palettierroboter IRB 640 stapelt die

Trays mit einem Sauggreifer auf Paletten,

die über eine Förderstrecke zu einem

Folien wickler und ins Kühllager gelangen.

Hohe Verfügbarkeit garantiertSicherheitstechnik wird vor allem bei

den Zugangstüren zur Kühlspeicheran-

lage und bei Maschinenabtrennungen

benötigt – und das den neuesten Anfor-

derungen der Maschinensicherheit ent-

sprechend. Stand früher die gesamte

Anlage still, wenn ein Schalter nicht sau-

ber geschlossen war, kommt es nun auf

optimale Verfügbarkeit an. „Die Bereiche

müssen unabhängig voneinander abzu-

schalten sein, damit die Produktion in den

nicht betroffenen Segmenten weiterlaufen

kann“, betont Anton Eicher. Für ihn hat die

ABB-Lösung weitere Vorteile: „Als Verant-

wortlichem für das Ersatzteillager kommt

mir eine standardisierte Lösung für das

gesamte Werk sehr entgegen. Auch unse-

rer technischen Produktionsbetreuung hilft

es, wenn sie sich nur mit einem System

befassen muss. Die ABB-Komplettlösung

bietet beides – Zuverlässigkeit und guten

Service inklusive.“

Das Engineering der Sicherheitslösung,

deren Sicherheitsfunktionen nach EN ISO

13849-1 durchgängig den Performance

Level PL d erfüllen müssen, realisierte das

Ingenieurbüro LKE GmbH & Co. KG, ein

langjähriger Partner von ABB.

Pluto als Herzstück Das Projektteam installierte neben vier

ABB Safety Controllern vom Typ Pluto B46

zwölf ABB-Sicherheitszuhaltungen Knox

aus Edelstahl für die Zugangstüren zur

Kühlspeicheranlage sowie elektromagne-

tische Zuhaltungen Magne für die Maschi-

nenabtrennungen. Ausgestattet mit einem

kombinierten Rückstellungs- und Zuhalte-

mechanismus verhindert Knox das Betre-

ten eines Gefahrenbereichs, wobei ein

Innengriff als Fluchtentsperrung dient. Die

elektromagnetische Zuhaltung Magne wur-

de speziell für den Einsatz in Industrieum-

gebungen konzipiert, die einen Tür- oder

Klappenschluss mit einer Kraft von bis zu

1.500 N erfordern. Entlang der Anlage rea-

lisieren mehrere ABB-Bedieneinheiten des

Typs JSD-COMMAND sicherheitsgerich-

tete Bedienstellen. Mit ihnen lassen sich

unter anderem die Maschinen quittieren,

stoppen oder starten; ebenso lässt sich

eine Türöffnung anfordern.

Herzstück der Lösung sind die vier

Pluto-Sicherheitssteuerungen. Die Safe-

ty Controller koordinieren die gesam-

te Sicherheitstechnik der Anlage. Steht

eine Tür offen, sendet Pluto die Information

an die übergeordnete Steuerung, die den

entsprechenden Bereich visualisiert. Der

Operator in der Leitzentrale erkennt sofort,

welche Tür geöffnet ist. Die Kommunikati-

on der vier Safety Controller erfolgt über

einen sicheren CAN-Bus. Ein Profibus-

Gateway vernetzt das System mit der

übergeordneten Steuerung.

Alle mit dem Sicherheitsbus verbunde-

nen Pluto-Einheiten agieren als Master.

Sie können die Ein- und Ausgänge der

anderen Pluto-Geräte erkennen und die

eigene Funktion anpassen. Das ermöglicht

unabhängig von der Zahl der angeschlos-

senen Sicherheitsbauteile einen Perfor-

mance Level bis zu PL e. Anton Eicher

ist hochzufrieden: „Wir haben zuverlässi-

ge Sicherheitstechnik gesucht und ABB

gefunden.“

Weitere Infos: [email protected]

Oben: Der ABB-Sicherheitssensor Eden mit den Komponenten Adam und Eva punktet mit Zuverlässigkeit.

Rechts: Mit dem Sauggreifer stapelt der Palettier roboter die Frischkäse-Trays für den Weitertransport ins Kühllager.

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30 ABB about 4 |14

Prozessautomation

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„Mit Modularisierung wettbewerbsfähig bleiben“

Der globale Wettbewerbsdruck in der Prozess-

industrie macht Schnelligkeit und Flexibilität zu

wichtigen Erfolgsfaktoren. Die Zeitspanne von

der Entwicklung bis zur fertigen Anlage muss

kurz sein. Daher setzt die chemische Industrie

auf die Modularisierung von Prozessanlagen.

Axel Haller vom Global Competence Center

Chemical der ABB Automation GmbH erläutert,

welche Automatisierungslösungen – auch im

Rahmen von Industrie 4.0 – möglich sind.

about: Wie ist die Marktsituation in der chemischen Prozessindustrie?

Axel Haller: Die chemische Industrie

steht in Europa stark unter Druck. Inter-

nationale Großunternehmen haben gro-

ße Produktionsanlagen in Asien oder in

den USA erstellt – solche Anlagen werden

wir in Europa nicht mehr bauen. Unsere

Chancen in Europa sind Feinchemie und

Produkte mit einem kurzen Lebenszyklus.

Entsprechend muss der Markt reagieren:

Während es früher mehrere Jahre dauer-

te, bis eine Anlage aufgebaut war, muss

es heute einfach schneller gehen. Die Idee

ist, mit Modularisierung wettbewerbsfä-

hig zu bleiben.

Was bedeutet das konkret?Um ein Produkt schnell an den Markt

zu bringen, wird statt einer großen Anla-

ge zunächst eine etwas größere Laboran-

Axel Haller erläutert, wie sich Module mit und ohne eigene Intelligenz bei

der Integration in ein übergeordnetes Leitsystem unterscheiden.

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31ABB about 4 |14

Prozessautomation

lage modular errichtet. Steigt der Absatz,

können flexibel weitere modulare Anlagen

ergänzt werden. Wenn der Lebenszyklus

des Produkts endet, werden die Module

umgebaut und für ein neues Produkt ver-

wendet – das kann sogar an einem ande-

ren Ort sein, beispielsweise dort, wo die

produzierten Lacke oder Pflanzenschutz-

mittel gerade benötigt werden.

Welche Forderungen richten Sie mit Blick auf die anstehende Entwicklungsarbeit an die beteiligten Interessengruppen?

Die Anlagenbauer und -betreiber soll-

ten firmeninterne Standards reduzieren

sowie mehr globale Standards definieren

und akzeptieren. Für Modulbauer wäre es

wichtig, ihre Produkte ganzheitlich inklu-

sive Automatisierung zu betrachten und

zu entwickeln. Wir Automatisierer müs-

sen systemneutrale Standards entwickeln

und modularisierte Lösungen bereitstel-

len. Derzeit scheint keiner der Beteilig-

ten bereit zu sein, im Alleingang den ers-

ten Schritt zu tun. Umso wichtiger ist es,

hier am Ball zu bleiben und die Entwick-

lung in einer koordinierten Anstrengung

voranzutreiben.

Welche Module unterscheiden Sie bei der Integration in ein übergeordnetes Leitsystem?

Wir unterscheiden zwischen Modulen

mit eigener PLC, also mit eigener Steu-

erung und Intelligenz, und solchen ohne

Intelligenz, die nur mit I/O ausgestattet

sind. Beide Arten müssen wir in die Auto-

matisierungslösung integrieren. Die intelli-

genten Module koppeln wir zum Beispiel

über OPC UA an das übergeordnete Leit-

system an. Sie sind dann in der Lage, auf

entsprechende Befehle hin ihre Aufgabe

auszuführen. Die nicht intelligenten Modu-

le können nur physikalische Daten liefern.

Deshalb benötigt man zu ihrer Steuerung

eine systemneutrale Funktionsbeschrei-

bung, die im Leitsystem implementiert und

getestet wird. Zwar sind derzeit Modu-

le ohne Intelligenz noch gebräuchlicher,

die intelligenten Module könnten jedoch

die Zukunft sein – auch im Rahmen von

Industrie 4.0.

Welche Vorteile bieten intelligente Modu-le in der Industrie 4.0?

Grundsätzlich gibt es im Industrie-

4.0-Szenario zu jedem realen Objekt eine

virtuelle Entsprechung. Durch diese bei-

den Ebenen können wir auf einer weiteren

Ebene zusätzliche Services und Informati-

onen anbieten. Die Module mit Intelligenz

könnten als cyber-physische Systeme

zugleich virtuell im Web mit Simulationen,

mit allen ihren Eigenschaften abgebildet

sein – und sie könnten auch eine Selbst-

auskunft geben.

Was bringen solche Eigenschaften für das Engineering?

Durch solche Eigenschaften wäre das

Engineering mit intelligenten Modulen

wesentlich effizienter. Wenn das Modul

später bei einem Anlagenumbau in seiner

bisherigen Funktion nicht mehr gebraucht

wird, trägt es seine komplette Historie mit

Betriebsstunden und verarbeiteten Stof-

fen in sich. Dadurch kann es leicht wieder

gezielt eingesetzt werden.

Wie häufi g werden modulare Anlagen in Zukunft umgebaut werden?

Nach Aussagen der Industrie könnten

modulare Anlagen bis zu drei Mal pro Jahr

umgebaut werden. Das würde mit intel-

ligenten Modulen nur bedeuten, die Ver-

schaltung und die Ablaufsteuerung neu zu

erstellen, würde also einen vergleichswei-

se kleinen Aufwand erfordern. Dagegen

kann es mit dem I/O-Modul notwendig

werden, die im System integrierte Auto-

matisierungslogik neu anzulegen.

Wie werden die modularen Anlagen der Zukunft gesteuert werden?

Das künftige Bedienen und Beobach-

ten wird in Fachkreisen intensiv diskutiert.

Bisher wird die Steuerung sehr detailliert

visualisiert. Für eine modulare Anlage mit

häufigen Umbauten und großer Flexibilität

ist eine detaillierte Visualisierung weniger

geeignet. Der Blick auf das große Ganze

würde verloren gehen; wir sprechen hier

von einem Schlüssellocheffekt. Zudem

müssten die Mitarbeiter in sehr kurzer

Folge neu geschult werden. Stattdessen

könnten die Anlagen in Zukunft über Key

Performance Indicators (KPIs) gefahren

werden, die Informationen über die wich-

tigsten Prozessparameter und Anlagen-

teile liefern.

Ist die modularisierte Automatisierung für die nahe Zukunft eher Wunschmu-sik oder wird sie sich auf breiterer Front durchsetzen?

Es lässt sich noch schwer prognosti-

zieren, welchen Umfang die Modularisie-

rung in Zukunft haben wird. Aber bereits

jetzt erleben wir, wie der gestartete Pro-

zess und das Ringen um die beste Lösung

positiv wirken. Initiativen wie Industrie 4.0,

Engineering-Effizienz und die auf KPI

bezogene Anlagenfahrweise werden die

Prozessautomation in der chemischen

Industrie insgesamt voranbringen.

Weitere Infos: [email protected]

„Steigt der Absatz,

können flexibel weitere

modulare Anlagen ergänzt

werden. Wenn der

Lebenszyklus des Pro-

dukts endet, werden die

Module umgebaut.“

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32 ABB about 4 |14

Prozessautomation

Migriert und nonstop produziertUm auch künftig eine hohe Qualität und eine effiziente Produk-

tion gewährleisten zu können, migrierte die Martinswerk GmbH

ihre gesamte Leittechnik auf das Freelance-System von ABB. Da

der laufende Betrieb nicht beeinträchtigt werden sollte, erfolgte

die Umstellung Schritt für Schritt – mit überzeugendem Ergebnis.

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Mit neuer Leittechnik für die Zukunft gerüstet: Die Martinswerk GmbH zählt zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von chemischen Spezialprodukten auf der Basis von Aluminiumhydroxid und Aluminiumoxid.

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33ABB about 4 |14

Prozessautomation

Messwarten wurden um- beziehungswei-

se abgebaut, eine Warte wurde von Grund

auf saniert und komplett neu errichtet,

Leitsysteme wurden zusammengeführt.

Ein Leitsystem – drei VisualisierungenBei der Migration im Martinswerk kam

der Vorteil zum Tragen, dass ABB-Leit-

systeme von unterschiedlichen Oberflä-

chen aus bedient werden können. Mit

800xA, Freelance DigiVis und Panel 800

sind nun drei Prozessvisualisierungen im

Einsatz, die sich in der Anwendung bes-

tens ergänzen.

Mit der Visualisierung des Leitsys-

tems 800xA, seiner High-Performance-

HMI (Human Machine Interface), bietet

ABB den Anwendern einen konsisten-

ten Zugriff auf unternehmensweite Daten

und ermöglicht die Interaktion mit vielen

Applikationen von jedem angeschlosse-

nen Client aus. Besonders leicht zu bedie-

nen ist DigiVis, die Standardbedienober-

fläche des Prozessleitsystems Freelance:

Zum einen basiert es auf der grafischen

Benutzeroberfläche von Microsoft Win-

dows, zum anderen sorgt eine klar struk-

turierte Informationshierarchie für Über-

sichtlichkeit. Neben den neu installierten

DigiVis-Vorort-Terminals steigern auch

die ABB-Panel-800-Bedien- und Infor-

mationsstationen die Informationsquali-

tät deutlich und machen die Arbeit des

Betriebspersonals wesentlich effizienter.

Unter einer BedienoberflächeUm die Produktion aufrechterhalten zu

können, erfolgte die Umstellung schritt-

weise. Zu Beginn des Projekts musste

ein Mischbetrieb aus der alten und neu-

en Technik mit gleicher Bedienung reali-

siert werden. Das gelang mithilfe des Leit-

systems OperateIT B (OIT-B) von ABB.

„Das Projekt glich einer Herztransplanta-

tion. Aber mit unseren Leitsystemen ist es

möglich, Systeme aus den 1980er-Jahren

gemeinsam mit den modernen Freelance-

Controllern unter einer Bedienoberflä-

che zu betreiben“, erklärt Günter Sie-

mer, projektleitender Ingenieur bei der

ABB Automation GmbH. Nach dem OIT-

B-Zwischenschritt erfolgte die Online-

Umstellung der Bedienung auf das Sys-

tem 800xA mit dessen HMI.

„Durch die jederzeit zielgerichtete Pro-

jektführung des ABB-Teams konnten wir

auch die schwierigen Phasen der Zusam-

menlegung und Umbauten der Messwar-

ten zusammen mit unseren Mitarbeitern

meistern“, sagt Dr. Ingo Heim, Leiter der

Abteilung Projekte bei der Martinswerk

GmbH. „Das Projekt ist ein großer Meilen-

stein für die Martinswerk GmbH“, ergänzt

Dr. Claudius Goße. „Die neue Leittech-

nik bildet den Grundstein für eine effizi-

ente und zukunftsorientierte Produktion

und ist die Basis für künftige Produkt-

innovationen.“ Sogar in den USA hinterließ

das Projekt bleibenden Eindruck. „Unsere

Konzernleitung war überaus beeindruckt,

dass es dem Martinswerk gelungen ist,

ein Projekt einer solchen Größenordnung

termin- und budgetgerecht umzusetzen“,

berichtet Rene Heijenberg, Projektmana-

ger bei der Albemarle Corporation.

Weitere Infos: [email protected]

Mehr als 100 chemische Spezi-

alprodukte wie Flammschutz-

mittel, Keramikzusätze oder

Füllstoffe stellt die Martins-

werk GmbH in ihrem Werk im nordrhein-

westfälischen Bergheim her. Das Unter-

nehmen mit rund 500 Mitarbeitern gehört

zur US-amerikanischen Albemarle Corpo-

ration. Die wichtigsten Kunden des Mar-

tinswerks kommen aus der Automobil-,

Kabel-, Keramik- und Farbenindustrie –

allesamt Branchen, in denen hohe Pro-

duktqualität und ständige Weiterentwick-

lung von großer Bedeutung sind.

Um Innovationen auch künftig mög-

lich zu machen, wurde die gesamte Leit-

technik im Werk Bergheim innerhalb von

nur zwei Jahren auf das Freelance-Sys-

tem von ABB migriert. 50 dezentrale Con-

tronic-P-Stationen aus den 1980er-Jah-

ren sowie alle Produktionslinien mit rund

20.000 E/As und zwei Kraftwerkkessel des

unternehmenseigenen Kohlekraftwerks

mussten in das neue System überführt

werden. „Änderungen in den Produktions-

abläufen oder Modernisierungsmaßnah-

men sind immer schwierig zu realisieren“,

sagt Martin Olschowski, Leiter der Abtei-

lung Prozessleittechnik bei der Martins-

werk GmbH. „Wir brauchten deshalb einen

Partner, der selbstständig und ohne Belas-

tung unserer Mitarbeiter eine störungs-

freie Umstellung ermöglichen konnte – und

zwar bei laufender Produktion“, ergänzt

Produktionsleiter Dr. Claudius Goße.

Die Wahl fiel auf ABB und das Free-

lance-System. Ein Kernteam von sechs

ABB-Spezialisten arbeitete größten-

teils in den werkseigenen Büros. Von

dort aus plante es den kompletten Aus-

tausch der in die Jahre gekommenen

Leitsys teme und ersetzte sie durch zwei

800xA- und vier DigiVis-Systeme sowie

AC 800F-Controller.

Ein Mammutprojekt: Von Anfang 2012

an bis Ende 2013 wurden auf dem gesam-

ten Werksgelände unter Regie von ABB in

15 verschiedenen Schalträumen 50 Con-

tronic-P-Stationen durch AC 800F-Cont-

roller mit 120 S900-Racks ersetzt. Sechs

Dank Kurzhubtastatur und Touchpad lässt sich die DigiVis-Vorort-Station leicht bedienen.

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34 ABB about 4 |14

Prozessautomation

Es walzt und walzt und walzt ...Am Standort Nachterstedt produziert

die Novelis Deutschland GmbH hoch-

wertige Aluminiumbleche und -bänder

für die Automobil- und Verpackungs-

industrie. In mehreren Schritten hat

ABB das Automatisierungssystem bei

laufender Produktion modernisiert.

Zuletzt war die Antriebstechnik für die

Glüh- und Lackieranlage sowie für die

Beschichtungsanlage an der Reihe.

Stillstehende Fertigungsanlagen

bedeuten für Unternehmen Pro-

duktionsausfälle und finanzielle

Einbußen. Bei Wartungs- oder

Modernisierungsmaßnahmen ist es daher

oberstes Ziel, Anlagenstillstände gänzlich

zu vermeiden oder so kurz wie möglich

zu halten. Dieser Anspruch gilt auch bei

der Novelis Deutschland GmbH an ihrem

Standort Nachterstedt in Sachsen-Anhalt.

Mit ABB verbindet das Unternehmen eine

langjährige Partnerschaft. Seit mittlerwei-

le zwei Jahrzehnten arbeiten beide Firmen

bei der elektro- und automatisierungstech-

nischen Ausrüstung des Aluminiumwalz-

werks zusammen.

Der erste Auftrag aus dem Jahr 1994

sah vor, die komplette elektrische Aus-

rüstung für die neu errichtete Glüh- und Fo

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35ABB about 4 |14

Prozessautomation

Lackieranlage (GLA) sowie für eine Längs-

teilanlage zu installieren. Die Herausforde-

rung lag seinerzeit vor allem im Umfang

der Lieferungen, die sich von der Mittel-

spannungseinspeisung über die Installa-

tion eines Automatisierungssystems vom

Typ Advant Master mit 18 Controllern

MP200 RMC bis hin zu allen Antrieben

der Produktionsstraße erstreckten.

Modernisierung in mehreren SchrittenDie schrittweise Modernisierung des

Automatisierungssystems begann im Jahr

2000. Unter anderem wurden die Con-

troller der ersten Stunde durch solche

der Modellreihe Advant ersetzt. Control-

ler vom Typ AC450 RMC lösten die 18

alten MP200 RMC nach und nach ab.

2008 erhielt ABB den Auftrag, die Can-

End-Stock-(CES)-Anlage elektrisch aus-

zurüsten, in Betrieb zu nehmen und in die

GLA zu integrieren. Das Leitsystem 800xA

ersetzte das bisherige System Advant und

ermöglichte es, die vorhandenen Cont-

roller der GLA vom Typ MP200 RMC und

AC450 RMC ohne Änderungen zu behal-

ten sowie die CES mit acht Hochleistungs-

controllern AC800 PEC und 79 Frequenz-

umrichtern ACS800 auszurüsten.

Nahtlose Integration„Solche Umfänge bedeuten für jede Pro-

jektabteilung bei Engineering, Lieferung

und Inbetriebnahme eine enorme Heraus-

forderung“, erinnert sich Erich Eberle, Lei-

ter des Bereiches Metals bei ABB Auto-

mation. „Aufgrund der Erfahrung und der

technischen Expertise unserer Spezialisten

gelang es, das Projekt im vorgegebenen

Zeit- und Kostenrahmen und zur Zufrieden-

heit des Kunden abzuwickeln.“ Dank der

Flexibilität des Leitsystems 800xA arbeite-

ten zeitweise drei Controller-Generationen

zusammen: der MP200 RMC, der AC450

RMC und der AC800 PEC. Die Integration

verschiedener Modellreihen ist die Voraus-

setzung dafür, die Automatisierungstech-

nik über mehrere Jahre hinweg Schritt für

Schritt modernisieren zu können.

Ende 2013 modernisierte ABB die

Antriebstechnik der Beschichtungsanla-

ge. Frequenzumrichter vom Typ ACS880

ersetzten ältere Modelle, ein Controller

AC800 PEC löste fünf APC-Controller ab.

Die vorhandenen Antriebsparameter und

spezifischen Funktionen der Beschich-

tungsanlage ließen sich im Rahmen der

Softwareerstellung auf den AC800 PEC

übertragen, die Applikationssoftware

konnte direkt übernommen werden.

Zusätzlich installierte S800-I/O-Module

erfassten die Ein- und Ausgabesignale,

während die Techniker die Schnittstellen

zu den Controllern der älteren Generati-

on AC450 RMC und zu den externen Aus-

wertesystemen neu realisieren mussten.

Alle Elemente ließen sich nahtlos in das

bestehende Leitsystem 800xA integrieren.

Zu Beginn des Jahres 2014 war schließ-

lich die Modernisierung eines Teils der

Antriebstechnik für die GLA an der Rei-

he. Auch hier kamen moderne Frequenz-

umrichter der Serie ACS880 zum Einsatz.

Abermals ersetzten Controller vom Typ

AC800 PEC die alten APC-Antriebscont-

roller. Sämtliche neue Bauteile fügten sich

erneut einwandfrei und nahtlos in das vor-

handene Leitsystem 800xA ein.

Umfassender ServiceNur die regelmäßige Modernisierung

von Fertigungsanlagen hält Produktivi-

tät und Qualität dauerhaft auf höchstem

Niveau. Es gehört daher zum Selbstver-

ständnis von ABB, nicht nur leistungsfähi-

ge Automatisierungstechnik zu installieren,

sondern auch den gesamten Lebenszyk-

lus einer Produktionsanlage im Blick zu

behalten. Im vergangenen Jahr schlossen

Novelis und ABB daher einen langfristi-

gen, maßgeschneiderten Servicevertrag,

der Novelis einen Telefonsupport rund um

die Uhr garantiert und ABB einen Remote-

zugang zum System 800xA ermöglicht.

So können Servicespezialisten Störun-

gen innerhalb kürzester Zeit vom Stand-

ort Ratingen aus beheben und müssen

nicht in Nachterstedt vor Ort sein. Im Rah-

men der Lifecycle-Strategie wird Novelis

zudem immer rechtzeitig informiert, wann

welche Produkte nicht mehr hergestellt

werden und wann die Ersatzteilversorgung

endet. Mit dieser Kombination aus fachli-

chem Know-how und umfangreichem Ser-

viceangebot sichert ABB die Verfügbarkeit

der Automatisierungs- und Antriebstech-

nik bei Novelis.

Weitere Infos: [email protected]

Seit 20 Jahren setzt Novelis auf die Partnerschaft mit ABB. Das Leitsystem 800xA integriert Controller verschiedener Generationen.

Video zum Leitsystem 800xA.

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36 ABB about 4 |14

Produkte

Der neue MaßstabInnovative Plattform für rippengekühlte

Hochspannungsmotoren

Antriebstechnik

wesentlichen internationalen Normen

werden so erfüllt. Die neuen Motoren

sind auf Wartungsfreundlichkeit und zu-

verlässige Überwachung ausgelegt. Die

Konstruktion bietet leichten Zugang zu

allen Wartungspunkten und ermöglicht

einen raschen Schmierfettwechsel.

Weitere Infos: [email protected]

verbessert. Die gesamte Konstruktion

ist flexibel und bietet neue Freiheiten bei

der Installation. Sämtliche außen ange-

bauten Komponenten lassen sich in der

idealen Position anbringen. Der Haupt-

und der Hilfsklemmkasten können nach

Bedarf auf der A- oder B-Seite bezie-

hungsweise links oder rechts montiert

werden. So eignet sich der Motor für die

Installation an zahlreichen Einbauorten

und für unterschiedlichste Anwendun-

gen. Details wie breitere Füße und ein

kleineres Gehäuse ergeben eine extrem

feste, vibrationsarme Konstruktion. Alle

Hohe LeistungsdichteABB bietet eine neue Plattform für rip-

pengekühlte Hochspannungsmotoren,

die kompakte Maße, hohe Leistungs-

dichte und Wartungsfreundlichkeit

verbindet. Optimierter Materialeinsatz,

verbesserte Luftführung und eine inno-

vative Konstruktion sorgen für geringere

Betriebskosten. Die Motoren komplet-

tieren die Reihe der rippengekühlten

Hochspannungsmotoren von ABB durch

eine neue Gehäusekonstruktion und

intelligente Technik, die innen wie außen

wegweisende Merkmale aufweist. Die

Hochspannungsmotoren bieten nicht

nur eine höhere Leistung bei gleicher

Baugröße, sondern auch mehr Leistung

pro Kilogramm Maschinengewicht. Eine

gleichmäßigere Betriebstemperatur hat

längere Wartungsintervalle zur Folge.

Die innere und äußere Kühlung wurde

deutlich verbessert: Neben der Vergrö-

ßerung der Kühlfläche wurden Form,

Größe und Anordnung der Kühlrippen

optimiert. Die Betriebstemperatur im

Motorinneren ist zwischen der A- und B-

Seite ausgewogen, woraus eine längere

Lebensdauer der Lager und längere

Schmierintervalle resultieren. Auch die

Wicklung wurde im Hinblick auf eine

höhere Leistungsdichte des Motors

Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.

Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights

unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte

Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.

Vorteile – Verbesserte innere und

äußere Kühlung

– Flexible und doch steife

Konstruktion

– Erleichterte Montage

– Einfachere Wartung und

längere Betriebsdauer

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37ABB about 4 |14

Produkte

Kompakte WechselrichterstationDie neue Wechselrichterstation

PVS800-IS ist eine kompakte, robuste

Lösung mit kompletter Ausstattung

für den schnellen Anschluss von zwei

Zentralwechselrichtern an einen Mittel-

spannungstransformator. Die Station

beinhaltet zwei 875 kW- oder 1.000 kW-

Zentralwechselrichter PVS800 mit

hohem Gesamtwirkungsgrad, die Hilfs-

spannungsversorgung und das Überwa-

chungssystem. Durch die flexiblen, inte-

grierten DC- und AC-Anschlussschränke

lässt sich die Wechselrichterstation

schnell und einfach an die Solaranlage

und den Mittelspannungstransformator

anschließen. Entsprechend der Größe

des Photovoltaik-Kraftwerks können

mehrere Wechselrichterstationen kombi-

niert werden, um die notwendige Kapa-

zität zu erreichen. Das Gehäuse besteht

aus einem isolierten 20-ft-Container mit

Stahlrahmen. Die gesamte Einheit wiegt

nur 10 t und lässt sich einfach und

kostengünstig transportieren.

Weitere Infos: [email protected]

Gerät für die WandmontageDer neue PRO-33.0 bietet die höchs-

te Ausgangsleistung der gesamten

ABB-Familie an dreiphasigen String-

Wechselrichtern. Er verfügt über eine

maximale DC-Eingangsspannung von

bis zu 1.100 V. Dies erhöht die Flexibilität

des Photovoltaik-Systems und ermöglicht

eine höhere DC-Spannung bei kalten

Temperaturen. Darüber hinaus erlaubt es

den Einsatz längerer Strings und reduziert

so die Verkabelungskosten. Das Wandge-

rät im robusten IP65-Gehäuse eignet sich

für den Einsatz unter widrigen Wetterbe-

dingungen. Darüber hinaus verfügt der

Wechselrichter über einen MPP-Tracker

(Maximum Power Point) und fortschrittli-

che Netzfunktionen, die die Kompatibilität

mit Netzwerk-Codes sicherstellen. Die

kompakte Komplettlösung mit eingebau-

ten und kontrollierten Schutzfunktionen

für das PV-System reduziert die System-

kosten und gewährleistet einen schnellen

Return on Investment.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Für Solaranlagen mit mehreren

MW Leistung

– Sehr zuverlässiges, benutzer-

freundliches Paket

– Erfüllt alle einschlägigen Netz-

anschlussanforderungen

Vorteile – Für mittlere und große, dezen-

trale PV-Systeme

– Hoher Umwandlungswirkungs-

grad

– Kosteneffi zient durch optimierte

Topologie

– Intuitive Benutzerschnittstelle

Für große Solarkraft-werkePVS800-IS mit bis zu

2 MW Nennleistung

Schneller Return on InvestmentTransformatorloser String-

Wechselrichter PRO-33.0

Photovoltaik/Wechselrichter Photovoltaik/Wechselrichter

Hohe DurchsatzratenMit dem RacerPack bietet ABB ein stan-

dardisiertes System für das Handling

von Produkten in Schlauchbeutelverpa-

ckungen. Es besteht aus einem IRB 360

FlexPicker, standardisierten Greifern,

dem umgebenden Edelstahlgehäuse,

der Steuerung, die als Panel Mounted

Controller ausgeführt ist, und den Zu-

führbändern. Mit dem RacerPack lassen

sich pro Minute bis zu 450 Produkte

in Schlauchbeuteln handhaben und

beispielsweise in einen Verkaufskarton

oder einen Tray umsetzen. Die standar-

disierten Vakuumsauggreifer handhaben

nahezu alle Arten von Schlauchbeuteln

sehr schonend. Dank der einfachen

und intuitiven Bedienung lassen sich

Produktwechsel innerhalb von zehn

Minuten realisieren. Das Design des

RacerPack berücksichtigt alle hygie-

nischen Vorgaben. Es ist modular und

gut skalierbar gestaltet, sodass jeder

Anwender gemäß seinen Anforderungen

die passende Lösung wählen kann.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Herausragende Bewegungs-

leistung und -fl exibilität

– Nutzlasten bis 300 g

– Durchsatzraten von 300 bis 450

Schlauchbeuteln pro Minute

– Modulares Design

Verpackungs-expressRacerPack ermöglicht

schnelles Handling von

Produkten in Schlauch-

beuteln

Robotics

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38 ABB about 4 |14

Produkte

Vorteile – Gemäß der Produktnorm DIN EN

62423 (VDE 0664-40) geprüft

– Erkennt Fehlerströme mit Misch-

frequenzen (hochfrequente

Wechselstromanteile)

– Erkennt pulsierende Gleichfehler-

ströme mit bis zu 10 mA DC-

Anteil

– Um bis zu 10 ms kurzzeitverzö-

gert und 3 kA stoßstromfest

– Erhöht die Anlagenverfügbarkeit

Produktnorm DIN EN 62423 (VDE 0664-

40) geprüft, die die Anwendung eines

Mischfrequenzfehlerstroms abweichend

von 50 bis 60 Hz zu jeder Ebene der

Frequenzen bis 1 kHz vorsieht. Mit der

Kurzzeitverzögerung von bis zu 10 ms

und der Stoßstromfestigkeit von 3 kA

verhindert der FI-Schutzschalter bzw.

FI/LS- oder FI-Block Typ F ungewollte

Auslösungen, die beim Einschalten

von Verbrauchern unter Umständen

in Kombination mit Ableitströmen

entstehen können, und erhöht damit die

Anlagenverfügbarkeit. Anwendbar ist

der FI (RCD) Typ F bei Haushaltsgeräten

und drehzahlgeregelten Motoren mit

einphasigen Wechselrichtern.

Weitere Infos: [email protected]

10 ms kurzzeitverzögert und 3 kA stoßstromfest Zuverlässiger Personenschutz bei

ständiger Anlagenverfügbarkeit: Die

FI-Schutzeinrichtungen (RCDs) Typ F

wurden speziell für Anwendungen

mit einphasigen Frequenzumrichtern

entwickelt, um Fehlerströme mit hoch-

frequenten Wechselstromanteilen wie

den Mischfrequenzen zu erkennen und

Menschen sowie Versorgungsleitungen

zuverlässig zu schützen.

Das Besondere: Typ F ist gegenüber

Typ A zusätzlich kurzzeitverzögert und

besitzt eine erhöhte Stoßstromfestigkeit

von 3 kA. Wie Typ A erkennt er sinus-

förmige Wechselfehlerströme ebenso

wie pulsierende Gleichfehlerströme.

Darüber hinaus ist Typ F nach der

Mischfrequenzströme im GriffKurzzeitverzögerung des FI Typ F verhindert

ungewollte Auslösungen

Installationstechnik

Breites Einsatzspektrum Sowohl die 3- und 4-poligen AF..ZB

Schütze als auch die 4- und 8-poligen

NF..ZB Hilfsschütze erfüllen die aktuellen

Bahnnormen und sind daher für den

Einbau in Fahrgastbereichen und Füh-

rerständen von Zügen zugelassen, die

häufig in Tunnels und auf Strecken im

Untergrund verkehren. Ihr Einsatzspek-

trum ist äußerst vielfältig und reicht von

der Beleuchtung und Heizung über die

Klimatisierung und Belüftung bis zu den

Bremsen und zur Türsteuerung. Die

AF..ZB Schütze sind meist als Block-

schütze mit drei Hauptkontakten

aufgebaut und werden hauptsächlich

zum Schalten von Drehstrommotoren

Auf der SchieneAF..ZB und NF..ZB Bahnschütze in

Schraub- und Federzugtechnik

Niederspannung

Vorteile – Entwickelt für die Anforderungen

von Schienenfahrzeugen

– Schock- und schwingungsbe-

ständig (IEC 61373, Kategorie 1,

Klasse B)

– Brand- und rauchsicher (EN

45545, DIN 5510-2)

– Geringe Leistungsaufnahme der

Spule

– Eingebauter Überspannungs-

schutz

– Geringer Einbauraumbedarf

und Leistungskreisen bis 690 V AC und

220 V DC verwendet. Die NF..ZB Hilfs-

schütze ermöglichen als Blockschütze

mit vier oder acht Kontakten das Schal-

ten von Hilfs- und Steuerstrom kreisen.

Für die frontseitige oder seitliche

Montage an den (Hilfs-)Schützen sind

zusätzliche Hilfskontaktblöcke und eine

breite Palette an weiterem Zubehör

erhältlich.

Weitere Infos: [email protected]

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39ABB about 4 |14

Produkte

Vorteile – Ausgang: 1 Wechsler (6 A), Stan-

dard oder mit Goldbeschichtung

– Kadmiumfreies Kontaktmaterial

– Schraub- und Federzugan-

schlüsse

– Optionales Zubehör: Kammbrü-

cke, Beschriftungsschild, Trenner

Vorteile – Schutz von Motoren in explo-

sionsgefährdeten Bereichen

– MS132: schnelle Reaktionszeit

in Millisekunden

– TF42: anbaubar an ABB

Schützreihe AF

Vorteile – Einrastende Zusatzteile für eine

Installation ohne Werkzeuge

– Flexibilität durch Elemente mit

und ohne Kabel

– Erhöhte Sicherheit für Nutzer

durch doppelte Isolierung

– Seitliche, drehbare Griffe für links-

und rechtsseitige Aufhängung

Vielfältige SchnittstelleSteckbare Interface-

Relais der CR-S Reihe

Für explosive UmgebungenATEX-Zulassung für

Motorschutzschalter

MS132 und thermisches

Überlastrelais TF42

Sicher und leistungs-fähigSACE Tmax XT zertifiziert

nach UL- und CSA-

Standards

Niederspannung NiederspannungNiederspannung

Umfangreiches LeistungsspektrumAufgrund ihrer universellen Verwend-

barkeit werden Interface-Relais in

vie len Industriebereichen und in großer

Zahl eingesetzt. Sie dienen häufig als

Schnittstelle zwischen der elektroni-

schen Steuerungsebene, beispielsweise

der SPS, dem Industrie-PC- oder

Feldbus-System und der anlagenseitigen

Sensor-/Aktorebene. Die neuen Inter-

face-Relais der CR-S Reihe über nehmen

diverse Funktionen wie das Schalten

von Gleich- oder Wechselspannungs-

lasten mit unterschiedlichen ohmschen,

induktiven und kapazitiven Anteilen,

das Schalten im Spannungsbereich von

einigen mV bis 250 V, das Schalten im

Strombereich von einigen mA bis 16 A,

das Verstärken schwacher Steuersignale

sowie die galvanische Trennung von

Steuer- und Lastseite. Die Standardbrei-

te der Relais beträgt 5 mm; die Sockel

messen 6,2 mm. Die CR-S Reihe lässt

die Kombination von neun Bemessungs-

steuerspeisespannungen zu.

Weitere Infos: [email protected]

Erfüllung aller relevanten NormenSeit April 2014 verfügen der Motor-

schutzschalter MS132 und das

thermische Überlastrelais TF42 über

die ATEX-Zulassung für den Schutz von

Ex-e-Motoren in explosionsgefährdeten

Bereichen. Die ATEX-Zulassung bezieht

sich jeweils auf die Standardgeräte

und ist an einem Vermerk auf den

seitlichen Typenschildern zu erkennen.

Die Anforderungen für den Einsatz in

explosionsgefährdeten Bereichen sind in

der Normenreihe DIN EN 60079 zusam-

mengefasst. Der Motorschutzschalter

MS132 fungiert als Schutzvorrichtung

für den Hauptstromkreis und integriert

die Funktionen Schützen, Schalten

und Trennen. Der schmelzsicherungs-

lose Schutz ist nicht nur kosten- und

platzsparend, sondern sorgt mit seiner

schnellen Reaktionszeit im Kurzschluss-

fall auch für die Abschaltung des Motors

innerhalb von Millisekunden. Das ther-

mische Überlastrelais TF42 schützt den

Motor im Überlastfall oder bei einem

Phasenausfall zuverlässig.

Weitere Infos: [email protected]

Zuverlässig in Niederspannungs-schaltanlagen Die neuen ABB SACE Tmax XT1 und

XT3 Niederspannungs-Kompaktleis-

tungsschalter sind jetzt nach den

neuen Standards für Produktsicherheit

UL 489 und CSA C22.2 zugelassen.

Sie entsprechen damit den stren-

gen amerikanischen Regelungen für

die Einfuhr von elektrotechnischen

Produkten. Wie ihre IEC-genormten

Vorgängertypen finden der XT1 und

der XT3 Anwendungsmöglichkeiten in

großen Niederspannungsschaltanlagen,

wie sie in Kranken- und Kaufhäusern

sowie bei Anwendungen im Dienstleis-

tungsgewerbe benötigt werden. Darüber

hinaus können die Tmax XT für den

Motorschutz, für Generatoren und als

Lasttrennschalter verwendet werden.

Lieferbar sind der Tmax XT1 und XT3

jeweils in drei- und vierpoliger Version,

in fester und steckbarer Ausführung und

mit thermomagnetischen Auslösern.

Weitere Infos: [email protected]

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40 ABB about 4 |14

Produkte

Schutz vor Feuchtigkeit und KorrosionMit seiner Shrink-Kon-Produktreihe

bietet ABB, Geschäftsbereich Industrie-

komponenten, Schaltanlagenbauern

eine große Auswahl an Schrumpf-

schläuchen in verschiedenen Farben,

Wandstärken und Schrumpfverhältnis-

sen. Hergestellt aus strahlenvernetztem,

modifiziertem Polyolefin, sind die

Schrumpfschläuche dafür geeignet,

Kabel zu isolieren, zu schützen, zu

bündeln und zu markieren. Außerdem

bieten sie einen gewissen Grad an

Zugentlastung. Das Spektrum der ver-

fügbaren Wandstärken reicht von dünn

über mittel bis dick. Erhältlich sind die

Schrumpfschläuche in Abrollboxen, als

Abschnitte in Beuteln oder als Rollen-

ware. Um Kabelenden zu versiegeln und

vor eindringender Feuchtigkeit oder

Verschmutzung wirksam zu schützen,

sind zusätzlich Schrumpfformteile

lieferbar.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Einfache Handhabung

– Erhältlich in den Schrumpf-

verhältnissen 2:1, 3:1 und 4:1

– Korrosions- und Nässeschutz

durch Variante mit thermo-

plastischer Klebebeschichtung

– Halogenfreie, fl ammwidrige Vari-

ante für den Einsatz in Sicher-

heitsbereichen

Kabel effektiv isolierenSchrumpfschläuche vom

Typ Shrink-Kon

Schrumpfschlauch-Systeme

Geringer EnergieverbrauchDie FCB100-Serie ist die neueste

Ergänzung der CoriolisMaster-Masse-

durchflussmesser. Anstelle konventio-

neller Kommunikationsschnittstellen

wie mA oder HART bietet sie einen

RS485-Modbus-Ausgang, über den alle

Geräteparameter abgerufen und verän-

dert werden können. Zusätzlich stehen

zwei Digitalausgänge für die Impuls-/

Frequenz- oder die Kontaktausgabe zur

Verfügung. Eine Besonderheit der neuen,

kompakten Elektronikeinheit ist der

geringe Energieverbrauch von nur 2 W.

Die sehr schnelle Messtechnik erweitert

das Leistungsspektrum um viele Anwen-

dungen – von schnellen Abfüllungen bis

hin zu anspruchsvollen Messaufgaben

mit Gas- oder Feststoff einschlüssen.

Das Aluminium- oder Edelstahlgehäu-

se der Elektronikeinheit erfüllt auch

in anspruchsvollen und aggressiven

Umgebungen die Anforderungen.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Großer Spannungsbereich von

11 V bis 30 V

– Schnelle Messtechnik erschließt

zusätzliche Anwendungen

– Genauigkeit, Kompaktheit und

geringer Druckverlust

– Ideal für die Integration in Sys-

teme und Komplettlösungen

Zuwachs für CoriolisNeuer FCB100-Durch-

flussmesser mit Modbus

und Impulsausgängen

Messtechnik

Umfangreiches SortimentFunktionalität und Verlässlichkeit – diese

Merkmale haben die AF-Technologie

zum Standard in der Branche gemacht.

Ergänzend zu den 3-poligen Schüt-

zen runden 4-polige AF-Schütze das

umfangreiche ABB-Sortiment in diesem

Bereich ab. Die elektronisch geregelten

Spulen bieten zahlreiche Vorteile gegen-

über herkömmlichen Alternativen und

stellen einen erheblichen Fortschritt bei

der Motorsteuerung und Leistungsschal-

tung dar. Spannungsschwankungen

und -einbrüche, wie sie bei instabilen

Netzen auftreten können, bleiben

ohne Auswirkung. Die Schützspule mit

beispielsweise 100 V bis 250 V, AC/DC,

kann in Europa, Asien oder auch in

Nordamerika betrieben werden – bei

reduzierter Verlustleistung. Dass die Zahl

der Produktvarianten um bis zu 90 %

verringert worden ist, bedeutet für den

Kunden eine einfachere Logistik und

eine Senkung der Verwaltungskosten.

Weitere Infos: [email protected]

Weltweiter Einsatz4-polige AF-Schütze

Niederspannung

Vorteile – Sicheres Schalten auch bei unsi-

cherer Steuerspannung

– Nur noch 4 Schützspulen für

AC/DC-Spannungen

– Kompakte Bauform

– Reduzierter Energieverbrauch

– Optimierte Logistik

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41ABB about 4 |14

Produkte

Berührungsloser SicherheitssensorPersonensicherheit hat bei automati-

sierten Anlagen oberste Priorität. Dafür

sorgt an verriegelten Türen und Hauben

der vollelektronische Sicherheitssensor

Eden Dynamic. Der berührungslose

Sensor besteht aus zwei sich ergänzen-

den Teilen: Adam und Eva. Adam wird

am unbeweglichen Teil der Öffnung,

etwa dem Türrahmen, montiert, Eva

an der Tür selbst. Der Sensor wird

nur aktiviert, wenn die Tür oder die

Haube geschlossen ist und Adam und

Eva einen bestimmten Schaltabstand

aufweisen. Zwischen den beiden

Sensorkomponenten findet eine per-

manente, dynamische Kommunikation

statt. Sobald ein Fehler auftritt, wird ein

Stoppsignal ausgelöst und die Maschine

geht in den sicheren Zustand.

Beide Teile gibt es in je zwei Varianten.

Der dynamische Sicherheitssensor

Adam ist entweder mit Informati-

onsausgang oder mit Eingang für

direkte, überwachte, lokale Rück-

stellung verfügbar. Eva gibt es in den

Versionen „General code“ mit geringer

Kodierungsstufe (1–9 verschiedene

Codes) und „Unique code“ mit hoher

Kodierungsstufe (mehr als 1.000

verschiedene Codes). Damit erfüllt Eden

Dynamic die Vorgaben der seit 1. März

2014 international geltenden Norm

EN ISO 14119.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Für Sicherheitsfunktionen bis PLe

nach EN ISO 13849-1, mit bis zu

30 Sensoren an einem Auswerte-

gerät

– Kompakte Bauweise, vollelektro-

nisch, keine beweglichen Teile

– Unempfi ndlich gegenüber Staub

und Flüssigkeiten, Schutzart

IP69K

– Kodierung wahlweise mit gerin-

ger oder hoher Kodierungsstufe

– Große Toleranz gegenüber

Fehlausrichtung der trennenden

Schutzeinrichtung

Paradiesisch sicherSichere Türüberwachung mit Eden Dynamic

Maschinensicherheit

Präzise Planung und Fahrplantreue Immer mehr Strom aus erneuerbaren

Energien wird in die Versorgungs-

netze eingespeist. Die Fluktuation

regenerativer Energien ist nicht genau

vorherzusagen und erfordert somit eine

flexiblere Anpassung der Stromproduk-

tion in konventionellen Kraftwerken, um

die Verbraucher verlässlich mit Strom

versorgen zu können. Die traditionelle

Vortagesplanung verdichtet sich zu einer

permanenten Re-Optimierung während

des Tages bis in den Sekundenbereich

beim Pooling des Sekundärregel-

leistungsabrufs. Hier unterstützt die

Software OPTIMAX PowerFit von ABB.

Sie kombiniert die erzeugte elektri-

Flexiblere StromproduktionEchtzeit- und Intra-Day-Optimierung mit OPTIMAX

PowerFit

Anlagenoptimierung

Vorteile – Optimierte Aufteilung des Regel-

leistungsabrufs

– Flexibilisierung durch Pooling

– Ermöglichung präziser Angebote

im Stromhandel

– Einspeisung erneuerbarer Ener-

gien wird beherrschbar

– Einsetzbar im Leitsystemverbund

(online) und als Planungstool (off-

line)

– Automatisierte Kommunikation

zwischen Energiemanagement

und Leittechnik

sche Leistung mit der Produktion von

Fernwärme/Prozessdampf und trägt so

dazu bei, dass das Kraftwerk optimal

wirtschaftet: PowerFit ermöglicht eine

präzise Planung und Fahrplantreue in

der Stromproduktion. Eingesetzt wird

die Software von Stadtwerken, von

Industriekraftwerken und virtuellen oder

konventionellen Kraftwerksbetreibern,

aber auch von Wasserversorgern.

Weitere Infos: [email protected]

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Impulse

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Automatisch wohlfühlen mit KNXHotels möchten ihren Gästen größt-

möglichen Komfort bieten: Moder-

ne Gebäudeautomationssysteme

nach dem KNX-Standard wie im Hotel

Neu Heidelberg sind ideal, um Klima,

Beschattung und Licht in den Zimmern

zu steuern. Zudem lassen sich die

Systeme leicht bedienen und sorgen

für einen energieeffizienten Betrieb.

Selbst bei tropischen Tempera-

turen von 35 Grad im Schatten

ist im Hotel Neu Heidelberg von

Hitze oder stickiger Luft keine

Spur: Die Gäste kommen in wohltempe-

rierte Zimmer, die vor der Sonne geschützt

sind und in denen es trotzdem nicht dun-

kel ist. Für die Wohlfühlatmosphäre sorgt

die KNX-Technologie, für die sich Hotelier

David Schwaninger im Zuge einer Erwei-

terung seines Hauses in Heidelberg ent-

schieden hat. Mit deren Hilfe lassen sich

insbesondere Beleuchtung, Beschattung

und das Raumklima entsprechend der

Zimmerbelegung und den äußeren Gege-

benheiten flexibel steuern.

Als Teil der KNX-Gebäudesystem-

technik bildet der Raum Master RM/S

2.1 von ABB STOTZ-KONTAKT die Basis

für die automatische Steuerung. Dieser

Hotelier David Schwaninger (r.) empfängt Thorsten Reibel von ABB STOTZ-KONTAKT als Test-Gast – und stellt schon mal die passende Beleuchtung ein.

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43ABB about 4 |14

Impulse

erschließt insbesondere in Gebäuden mit

vielen gleichartigen Räumen, zum Beispiel

in Hotels, Krankenhäusern oder Apart-

ment-Anlagen, eine Vielzahl von Mög-

lichkeiten, die Haustechnik komfortabel

und energieeffizient zu steuern. Im Hotel

Neu Heidelberg ist das Gerät unsichtbar

im Installationsverteiler jedes Gästezim-

mers untergebracht und bildet gleichzei-

tig ein eigenständiges System, in dem

alle Stromkreise im Raum zusammenlau-

fen. Der Vorteil: Statt wie bisher mehrere

KNX-Komponenten zu installieren, reicht

nun ein einziges Gerät, das unterschied-

liche Aktor- und Sensorfunktionen vereint.

Ständige Auswertung von MessdatenDer Raum Master ist an das KNX-Bus-

system angeschlossen, das als vernetzte

Elektroinstallation alle Räume und Bereiche

des Hotels erschließt. Weitere Geräte für

Funktionen in den öffentlichen Bereichen

sind dezentral oder in der Technikzentrale

des Hotels installiert. So misst beispielswei-

se eine ABB-Wetterstation auf dem Dach

Lichteinfall und Temperatur sowie Wind

und Regen. Die Messdaten werden über

das KNX-Bussystem an die Raum Master

weitergeleitet. Entsprechend der Program-

mierung reagieren die Geräte auf Befehle:

Scheint die Sonne bei einer bestimmten

Temperatur stärker als per Grenzwert fest-

gelegt, fährt die Beschattung an der betrof-

fenen Hausseite automatisch herunter.

„Ein großer Vorteil von KNX ist die fle-

xible Nutzung, da die Funktionen nicht

an einzelne Schaltkreise gebunden sind“,

erklärt Thorsten Reibel, Marketing KNX bei

ABB STOTZ-KONTAKT.

Alle Prozesse auf einen BlickHotelier David Schwaninger kann die

automatischen Abläufe jederzeit umpro-

grammieren oder punktuell in sie eingrei-

fen. Am PC oder auf einem Tablet-Com-

puter sieht er, welche der Zimmer belegt

sind, welche Temperatur der Gast einge-

stellt hat und welche tatsächlich herrscht.

Sind die Gäste anwesend, übermittelt KNX

diese Information über die Schlüsselkarte,

die in das Lesegerät im Zimmer gesteckt

wird, um dort den Strom zu aktivieren.

Somit weiß der Hotelier, wohin er die Reini-

gungskräfte schicken kann, ohne die Gäs-

te zu stören.

Die KNX-Visualisierung an der Rezep-

tion ermöglicht es den Mitarbeitern, für

ankommende Hotelgäste die Heizung

aus dem Stand-by-Modus auf den Kom-

fort-Modus zu stellen. Betritt der Reisen-

de jedoch sein Zimmer, hat nur er selbst

die Kontrolle. „Wir möchten unsere Gäs-

te ja nicht verärgern“, sagt der Hotelier

schmunzelnd. Jeder Bewohner kann Tem-

peratur, Beschattung und Beleuchtung

nach eigenen Wünschen einstellen. Steckt

er nach seiner Rückkehr die Schlüsselkar-

te erneut ein, kehrt das System automa-

tisch aus dem Stand-by-Modus zu den

Einstellungen des Gastes zurück.

Ein System – viele MöglichkeitenKNX trägt nicht nur zu einem effizien-

ten Hotelbetrieb bei – es entlastet auch

die Mitarbeiter. Mit Zeitschaltfunktionen

und einem digitalen Kalender sind Pro-

zesse für bestimmte Wochentage oder

für längere Perioden programmierbar. Die

Zufahrt zum Parkbereich beispielsweise

öffnet und schließt zu festgelegten Zei-

ten und die beheizbare Eingangstreppe

bleibt automatisch eisfrei, wenn die Wet-

terstation Frost und Feuchtigkeit meldet.

Das Hotel Neu Heidelberg liegt nur einen

Steinwurf entfernt von ABB STOTZ-KON-

TAKT. Die räumliche Nähe war jedoch nicht

ausschlaggebend für die Entscheidung,

KNX-Geräte von ABB zu nehmen. „Wir füh-

ren seit Jahrzehnten gute Geschäftsbezie-

hungen mit ABB“, erzählt David Schwa-

ninger. „Viele ABB-Mitarbeiter sind Gäste

unseres Hotels. Von ihnen habe ich von der

KNX-Technologie erfahren. Aber letztlich

hat ABB mit dem Raum Master das beste

Angebot gemacht.“ Die Investition rechnet

sich: Das Hotel Neu Heidelberg wendet

weniger als zwei Prozent seines Nettoum-

satzes für Energiekosten auf – die Branche

benötigt im Schnitt drei bis sechs Prozent.

KNX ist die Bezeichnung für einen

internationalen offenen Standard für

die vernetzte Elektroinstallation in

Gebäuden. Im Unterschied zu her-

kömmlichen Elektroinstallationen

laufen im KNX-System Informations-

übertragung (KNX-Bus) und Ener-

gieversorgung über getrennte Lei-

tungen. Alle KNX-Geräte sind über

eine Busleitung miteinander vernetzt

und tauschen Informationen aus. Die

Funktion der einzelnen Busteilneh-

mer wird durch ihre Programmierung

bestimmt, die jederzeit verändert

werden kann. Inzwischen bieten über

300 Firmen weltweit KNX-Geräte an.

KNX

Mit der mobilen Visualisierung kann der Hotelier jederzeit die Gegebenheiten am Gebäude prüfen.

Weitere Infos: [email protected]

Wischen Sie sich durch die KNX-Visualisierung.

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44 ABB about 4 |14

Impulse

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal die Produkte dieses

Unternehmens in der Hand gehabt. Denn die WEPA Hygienepro-

dukte GmbH gehört europaweit zu den vier größten Anbietern

von Taschen- und Küchentüchern, Toilettenpapier, Servietten

und sonstigen Hygienepapieren. Der professionelle Service von

ABB sorgt dafür, dass die Herstellungsprozesse des Familienun-

ternehmens immer auf dem aktuellen Stand der Technik bleiben.

Damit das Papier auf die Rolle kommt

An den Standorten Leuna und Marsberg-Giershagen produziert WEPA Toilettenpapier und Küchenrollen überwiegend als Private Labels.

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45ABB about 4 |14

Impulse

Seit mehr als 15 Jahren setzt die

WEPA Gruppe bereits auf Ser-

vice-Lösungen, Automatisie-

rungstechnik und Antriebssys-

teme von ABB. An den fünf deutschen

Standorten sind unter anderem Qualitäts-

leitsysteme, Mehrmotoren antriebe, Durch-

fluss- und Temperaturmesser sowie Nie-

der- und Mittelspannungsschaltanlagen

im Einsatz. Außerdem greift WEPA bei

Modernsierungen, Wartungen und Repa-

raturen auf das Know-how von ABB

zurück.

„Mit leistungsfähigen Produkten und

Services leistet ABB einen wichtigen Bei-

trag zur stetigen Qualitäts-, Effizienz- und

Produktivitätssteigerung“, sagt Frank

Folcz, Werkleiter am Standort Marsberg-

Giershagen. „Deshalb haben wir den ABB-

Service im Dezember 2013 erneut mit der

Durchführung von Optimierungs- und

Modernisierungsmaßnahmen an unseren

Standorten Marsberg-Giershagen und

Leuna beauftragt.“ Solche regelmäßigen

Technik-Upgrades tragen dazu bei, die

gute Position des Unternehmens im euro-

paweiten Wettbewerb zu festigen.

Mehr LeistungIm Werk Marsberg-Giershagen haben

die ABB-Service-Experten damit begon-

nen, die Voraussetzungen für eine höhe-

re Produktivität zu schaffen. Sobald

die Modernisierung des Antriebssys-

tems von einer der drei Papiermaschi-

nen abgeschlossen ist, werden Verfüg-

barkeit und Produk tionsgeschwindigkeit

höher sein. Im Zuge einer vollständigen

elektrischen Revision ersetzen leistungs-

fähige Mehrmotorenantriebe die bisheri-

ge Antriebstechnik.

Darüber hinaus wird auch die Nieder-

spannungsschaltanlage im Konstantteil

der Papiermaschine, der die Stoffaufbe-

reitung mit dem Stoffauflauf verbindet,

modernisiert. Unter Beibehaltung der

Typprüfung mit Bauartennachweis nach

DIN EN lösen zeitgemäße Technikkompo-

nenten die 20 Jahre alten Motorcontrol-

ler ab. Die intelligenten Einschubmodule,

die dabei zum Einsatz kommen, machen

ein zügiges System-Upgrade nach dem

Plug-&- Play-Prinzip möglich – und sichern

den störungsfreien Betrieb der Papierma-

schine für die nächsten 20 Jahre.

„Überzeugt hat uns nicht nur das Preis-

Leistungs-Verhältnis, sondern auch die

Tatsache, dass ABB in der Lage ist, die

Maßnahmen in relativ kurzer Zeit, nämlich

bis Herbst 2014, durchzuführen“, so Olaf

Steiner, Bereichsleiter Einkauf Investitions-

güter bei WEPA. „Dass wir durch die jah-

relange Zusammenarbeit mittlerweile ein

eingespieltes Team sind, das sich in jeder

Hinsicht aufeinander verlassen kann, ist

ein zusätzlicher Pluspunkt.“

Am Kunden orientiertMittlerweile werden in Deutschland

80 Prozent der Hygienepapiere im Con-

sumer-Bereich als Handelsmarken ver-

kauft. Auch die WEPA Gruppe produziert

Toilettenpapier, Küchen-, Taschen- und

Kosmetiktücher überwiegend als Private

Labels. Daneben agiert das Unternehmen

im Fachhandel als Vollsortimenter mit einer

breiten Produktpalette aus Hygienepapie-

ren und passenden Spenderlösungen.

„Wir wissen, dass die kunden- und quali-

tätsorientierte Fertigung bei WEPA höchs-

te Priorität besitzt“, sagt Manfred Kitsch-

ke, Vertriebsverantwortlicher für Papier

und Zellstoff bei ABB im Bereich Automa-

tion. „Die Erweiterung der Prozess- und

Qualitätsleittechnik am Standort Leuna,

die wir im Laufe des Jahres 2014 eben-

falls abschließen werden, trägt ihren Teil

dazu bei.“

Die Erneuerung des dort installierten

Leitsystems 800xA ist notwendig, da die

Soft- und Hardware nicht mehr dem aktu-

ellen Stand der Technik entspricht. Das

System-Upgrade stellt die Verfügbar-

keit der Prozess- und Qualitätsleittechnik

sicher und vereinfacht dank des virtuellen

Bedienkonzepts die Arbeitsabläufe. Die

zukunftsgerichtete Service-Lösung wird

dem Anspruch des Hygienepapierherstel-

lers an eine gleichbleibend hohe Qualität

seiner Produkte gerecht.

Seit mehr als sechs Jahrzehnten

produziert WEPA hochwertige Hygi-

enepapiere für den europäischen

Lebensmitteleinzelhandel und ist

einer der führenden Spezialisten

für Handelsmarken. In Deutschland

erreicht das Unternehmen einen

Marktanteil von 25 Prozent. Daneben

ist die WEPA Gruppe auch in Italien,

Frankreich, Polen, Spanien und Groß-

britannien mit Standorten vertreten.

Insgesamt 3.000 Mitarbeiter erwirt-

schaften einen Umsatz von ungefähr

einer Milliarde Euro pro Jahr.

Weitere Infos: www.wepa.de

WEPA Gruppe

Enge ZusammenarbeitDie Zusammenarbeit zwischen WEPA

und ABB geht über die gemeinsame

Abwicklung von Modernisierungsprojekten

hinaus. Um die Systemleistung zuverlässig

abzusichern, setzt die WEPA Gruppe auf

ABB-Service-Verträge. Ende 2013 wurden

die bestehenden Kontrakte für die Antrie-

be an drei deutschen Standorten sowie die

Leittechnik-Service-Vereinbarungen zwei-

er Werke verlängert und zu einem über-

greifenden Regelwerk zusammengefasst.

Bereits seit 2012 basiert die Partner-

schaft auf einem Rahmenvertrag. Dessen

Vereinbarungen machen die Zusammen-

arbeit leichter, erhöhen die Transparenz

und helfen, Prozesse zu beschleunigen.

WEPA kann Leistungen von ABB schnel-

ler abrufen, da bei neuen Projekten oder

Aufträgen eine Diskussion über kauf-

männische Bedingungen nicht erforder-

lich ist. „So können sich beide Seiten auf

das Wesentliche konzentrieren“, betont

Manfred Kitschke. „Gemeinsam definieren

wir die richtigen Maßnahmen, um WEPA

erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Weitere Infos: [email protected]

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Blickpunkt

Konzentration,

bitte.

Extended Operator WorkplaceWenn das System die rote Deckenbe-

leuchtung einschaltet, wissen alle im

Raum, dass der Bediener am Extended

Operator Workplace (EOW) sehr konzen-

triert arbeiten muss. Sie werden ihn jetzt

nicht ansprechen und andere Störungen

vermeiden. Nachdem die kritische Auf-

gabe abgeschlossen ist, wechselt die

Lichtfarbe wieder auf Grün oder Gelb.

Das Ampelprinzip bei der Deckenbeleuch-

tung ist nicht die einzige Raffinesse. Zur

Ausstattung zählen ein Richtlautsprecher,

dessen Töne nur der Bediener hört, sowie

Tisch und Bildschirme, die in Höhe und

Ausrichtung komplett verstellbar sind. Die

moderne Leitwarte – basierend auf dem

System 800xA von ABB – erreicht zudem

mit verbesserten Grafikelementen eine

höhere Anlagentransparenz. Bei höchster

Bedienfreundlichkeit lassen sich die rele-

vanten Informationen rasch erfassen.

Weitere Infos: [email protected]

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Leserservice

Impressum

about 4 | 14

Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

HerausgeberABB AG, Klaus Treichel,

Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,

60488 Frankfurt am Main

RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH,

Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen

Gesamtauflage: 30.000

Service für Informationen, Kritik und [email protected]

Adressänderungen und [email protected]

Tel. +49 621 33839-38

Mo. – Fr. 9.30 bis 12.00 Uhr und

13.30 bis 16.00 Uhr

Telefax: +49 621 33839-33 (0,14 €/Min. aus dem

deutschen Festnetz, maximal 0,42 €/Min. aus dem

Mobilfunknetz)

Titel: ABB © ABB AG, Vervielfältigung und Veröffent-

lichung, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung

der ABB AG. Disclaimer: Die Informationen in dieser

Publikation enthalten lediglich allgemeine Beschrei-

bungen bzw. Leistungsmerkmale, die im konkreten

Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen

Form zutreffen. Durch Weiterentwicklung der Produkte

können sich die Merkmale auch ohne weitere Ankün-

digung ändern. Leistungsmerkmale sind nur dann

verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich

vereinbart werden.

Messen &

Veranstaltungen

Aluminium 20147. bis 9. Oktober 2014, Düsseldorfwww.aluminium-messe.com

eCarTec Munich, Leitmesse für Elektro- & Hybrid-Mobilität21. bis 23. Oktober 2014, Münchenwww.ecartec.de

Branchentreff Papier29./30. Oktober 2014, Ladenburgnew.abb.com/de/messen-events/

branchentreff-papier

GET Nord20. bis 22. November 2014, Hamburgwww.get-nord.de

sps ipc drives25. bis 27. November 2014, Nürnbergwww.mesago.de/de/SPS/home.htm

Kundenforum Automation & Antriebstechnik – Saarland12. November 2014, Saarbrücken http://bit.ly/1tYtM99

Seminare & Workshops

Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen für Industriemaschinen und Maschinenanlagen nach EN ISO 13849-1/-2 21. bis 30. Oktober 2014, Heidelberg21.10.: Anwendung 1 (MS A), 22.10.: Anwendung

2 (MS B), 23.10.: Bewertung m. SISTEMA (MS S),

28.10.: Grundlagen (MS C-1), 29.10.: Praxis 1

(MS C-2), 30.10.: Anwendung 3 (MS D)

DOC Akademie (EV 1)11./12. Oktober, Heidelberg

Fachseminar Industrietechnik (NSP 3)20./21. Oktober 2014, Heidelberg

Workshop Emax/Tmax/TmaxXT/X1 (NSP4)22. Oktober 2014, Heidelberg

Anmeldung: [email protected]

DE432 – Angewandte MSR-Technik3. bis 6. November 2014, Frankfurt/M.

T565 – Freelance Aufbaukurs Konfi-gurieren Leitebene11. bis 19. November 2014, Frankfurt/M.

T309 – System 800xA Safety Konfi-guration & Wartung AC 800M HI 2. bis 5. Dezember 2014, Frankfurt/M.

Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity

ABB ServiceFacebook-Highlights

Antriebsbau im ZeitrafferAzipod-Antriebe von ABB werden insbe-

sondere bei Luxuskreuzfahrtschiffen und

Eisbrechern eingesetzt. Wie sie gebaut

werden, zeigt ein Zeitraffer-Video.

Vom Roboter abgelichtetIm Foto-Atelier oder lieber doch im

Hochschullabor? Im Blog erfahren Sie,

wo ABB-Roboter überall zum Einsatz

kommen.

Ihr Kontakt zu ABB:

0800 2222526Für Anrufe aus Deutschland

entstehen keine Kosten.

ABB Termine: Eine Auswahl

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Page 48: about von ABB Deutschland · 2019-12-12 · Augmented Reality Unser Digital-Magazin Erleben Sie die multimediale Welt der „about“: Immer wenn im Magazin dieses Symbol auftaucht,

Sie suchen einen Frequenzumrichter, der sich flexibel an Ihre Anwendung anpassen lässt? Der das komplette Leistungsspektrum abdeckt? Der neue ABB Industrial Drive ACS880 erfüllt Ihre Anforderungen – und macht Ihnen vieles leichter. So ist der ACS880 trotz seiner umfangreichen Funktionen ausgesprochen bedienerfreundlich und lässt sich in verschiedenste Automatisierungssysteme flexibel einbinden. Dank der direkten Drehmomentregelung werden Asynchron- und Permanentmagnet- motoren präzise geregelt. Zahlreiche integrierbare Sicherheitsfunktionen sorgen für die funktionale Sicherheit Ihrer Anlage. Weitere Informationen über die neuen Frequenzumrichter ACS880 und ihre Vorteile finden Sie unter www.abb.de/drives

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ABB Automation Products GmbHTel: +49(0)6203-717 717E-Mail: [email protected]

SPS/IPC/DRIVES Nürnberg25. – 27. November 2014Halle 4, Stand 4-420