Handlungshilfe Standorte fair vergleichenStandorte fair vergleichen

Ergänzung:Länderprofil Russlandp

IG Metall Bezirk Nordrhein-Westfalen

Vorwort

Bei dem vorliegenden Länderprofil handelt es sich um eine Ergänzung der Handlungshilfe „Standorte fair vergleichen – Arbeitsplätze sichern“ der IG Metall Bezirksleitung NRW.

Sie ist im Rahmen des Projektes „Arbeit durch Innovation“ entstanden, das durch das Ministerium für Arbeit Gesundheit und Soziales NRW und den Europäischen Sozialfonds gefördert wirdfür Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird.

Die Länderprofile sind lediglich als erste Orientierung zu verstehen. Sie sind sinnvollerweise mit weiteren Gesprächspartnern aus den jeweiligen Zielländern der Verlagerung zu ergänzen.

Für die enthaltenen Informationen kann gerade aufgrund der Schnelligkeit der VeränderungenFür die enthaltenen Informationen kann gerade aufgrund der Schnelligkeit der Veränderungen keine Gewähr übernommen werden.

Dezember 2007

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Inhaltsverzeichnis IBasisdaten 5

Wirtschaftslage 6g

Außenhandel 7

Industrieproduktion 8

Sektoraler Ausblick 9

Steuersystem 10

Schulwesen 11Schulwesen 11

Arbeitsmarkt 13

Arbeitsrecht 16

Lohnsystem und Sozialabgaben 18

Arbeitskosten 19

3

Inhaltsverzeichnis II

Mitbestimmung 20

Personalleasing 21Personalleasing 21

Die Automobilindustrie in Russland 22

Die Automobilzulieferindustrie in Russland 23

Attraktivität des Standortes 24

Beurteilung der Standortqualität 25

Ranking der 10 wichtigsten Regionen nach Investitionsrisiko 26

Weitere Informationen 27

4

BasisdatenFläche: 17 ,1 Mio. qkm

Einwohner: 142 Mio.

Geschäftssprachen: RussischEnglisch

Währung: Rubel (Rbl)g ( )1 Euro = 37 Rbl

Politisches System: Präsidialrepublik

Mitgliedschaften GemeinschaftMitgliedschaften: Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, Ostseerat

5 Quelle: Wirtschaftsdaten Kompakt der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: Mai 2008

Wirtschaftslage2007 lief Russlands Konjunktur besser als erwartet. Für die kommenden Jahre wird allerdings eine Abschwächung derallerdings eine Abschwächung der Entwicklung erwartet.

Grund für das nachlassende Tempo sind die erreichten Produktionsgrenzen der gRohstoffkonzerne.

Überdurchschnittlich stark wachsen die Bau- und Einzelhandelsbranche sowie die AutomobilindustrieAutomobilindustrie.

Wachstumstreiber sind die Bruttoanlage-investitionen.

Russlands BIP wird in den kommenden Jahren dank hoher Weltmarktpreise für Öl und Gas, einer steigenden Binnennachfrage sowie verstärkten Investitionen des

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Staates weiter mit Raten um 5% wachsen.

Quelle: Wirtschaftsdaten Kompakt der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: Mai 2008

AußenhandelRusslands Warenimporte wachsen 2007 doppelt so schnell wie die Warenexporte.

Et 80% d E t lö tf ll fEtwa 80% der Exporterlöse entfallen auf Energieträger und Metallrohstoffe.

Mit EU-Ländern wird fast die Hälfte des Warenaustauschs abgewickelt. Die gNiederlande ist das Hauptabnehmerland.

Die Hälfte der Haupteinfuhrgüter sind Maschinen, Ausrüstungen und TransportmittelTransportmittel.

Mit 13,3 % der importierten Produkte behauptet 2007 Deutschland seinen Platz als wichtigster Lieferant.g

Russlands Außenhandel ist stark von der weltweiten Rohstoffnachfrage abhängig.

7 Quelle: Wirtschaftsdaten Kompakt der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: Mai 2008

Wachstum der Industrieproduktion2007 wurden weniger als 20% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) durch die Industrieproduktion erzielt

23,0%Kunststoffe, Kautschuk

Industrieproduktion erzielt

Die Maschinenbaubranche profitiert vom steigenden Bedarf der wachsenden Wirtschaft nach Investitionsgütern.

19,3%

15,9%

Maschinen und Ausrüstungen

Transportmittel inkl. Kfz g

Aufgrund des Modernisierungsdrucks besteht im Bereich der Stromerzeugung eine sehr hohe Nachfrage.

12,80%

10,8%

Elektrotechnik, Elektronik, Optik

Baustoffe und Materialien

In der stark wachsenden Chemiebranche steigt die Produktion von Kautschuk und Kunststoffe am intensivsten.

10,8%

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0%

Baustoffe und Materialien

Insgesamt ist ein großer Automatisierungs- und Modernisierungsbedarf vorhanden.

8 Quelle: Wirtschaftsdaten Kompakt der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: Mai 2008

Sektoraler AusblickRussland verfügt über einen starken, eigenen Maschinenbau. Das Produktionsvolumen lag 2005 beirund 20 Mrd. € (Deutschland: 165 Mrd. €), Tendenz steigend. Besonders hohe Wachstumsratenerzielten die Hersteller von Kraftwerksausrüstungen und Bautechnik.

Begründet durch das steigende Engagement ausländischer Automobilkonzerne ist die Produktionvon Kraftfahrzeugen und Zubehörteilen eine der dynamischsten Branchen in Russland. Bis 2011wird mit einer Verdopplung des russischen Marktvolumes für Pkw von 29 Mrd. € (für 2007) auf 62Mrd. €.

Der Boom der Baubranche ist nicht nur auf Moskau und Sankt Petersburg beschränkt, sondern auchauf eine Mehrzahl von Großstädte im russischen Hinterland. Der Wohnungsbau gilt daher als einerder Wachstumstreiber.

Vom Aufschwung im Bauwesen und in der Automobilindustrie profitiert insbesondere dieChemieindustrie. Während bis jetzt im Land traditionell Produkte wie Dünger oder Methanolproduziert wurden, investieren immer mehr Unternehmen in eine größere Verarbeitungstiefe.

Im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik besteht eine hohe Nachfrage seitens der IndustrieIm Bereich der Elektrotechnik und Elektronik besteht eine hohe Nachfrage seitens der Industrieund der Verbraucher. Die einheimische Produktion kann mit den hohen Wachstumsraten nichtmithalten und somit muss die Nachfrage mit Einfuhrgütern befriedigt werden.

Diese Dynamik veranlasst immer mehr internationale Hersteller zu einer eigenen Fertigung in

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Russland. So verfügen LG, Elektrolux sowie Siemens und Bosch Hausgeräte bereits über eigeneFabriken im Land.

Quelle: Wirtschaftstrends 2007/08 der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: November 2007

SteuersystemDie Grundlage des russischen Steuersystems ist im Steuergesetzbuch der Russischen Föderationverankert. Insgesamt gibt es in Russland 15 Steuerarten: 10 föderale, 3 regionale und 2kommunale. Die Mehrwert-, Verbrauch- und Einkommensteuer sowie die Gewinnsteuer aufKörperschaften zählen zu den föderalen SteuernKörperschaften zählen zu den föderalen Steuern.

Es gibt eine Steuer auf Unternehmensvermögen (Höchstsatz: 2,2 %) und eine Steuer aufPrivatvermögen (in Höhe von 2 % des Vermögenswertes).

Die Mehrwertsteuer beträgt 18% für einzelne Güter (Nahrungsmittel Kinderwaren) 10% Sie wirdDie Mehrwertsteuer beträgt 18%, für einzelne Güter (Nahrungsmittel, Kinderwaren) - 10%. Sie wirdauch bei der Einfuhr erhoben. Beim Export wird keine Steuer erhoben.

Ausländische juristische Personen, die in Russland einer regulären Geschäftstätigkeit mittelseiner ständigen Vertretung nachgehen, unterliegen der Gewinnsteuer. Der Satz beträgt 24%.

Sowohl Organisationen als auch Privatpersonen unterliegen die Verbrauchssteuer. Sie fällt an beimAbsatz und der Einfuhr von alkoholischen Getränken (u.a.. Bier), Tabakprodukten, Schmuck-erzeugnissen, Pkws und Motorrädern mit einer Motorleistung von mehr als 90 PS, Benzin undMotorenölen sowie Öl und ErdgasMotorenölen sowie Öl und Erdgas

Seit 1996 gibt es zwischen Russland und Deutschland ein Abkommen zur Vermeidung derDoppelbesteuerung bei der Gewinnsteuer auf Körperschaften, der Einkommensteuer sowie denSteuern auf Unternehmen- und Privatvermögen

10 Quelle: Kurzinfo der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation

Schulwesen I (Ausbildung nach Alter)3 4 5 6

Kindergarten6 7 8 9

Grundschule (Pflicht)10 11 12 13 Hauptschule (Pflicht)h i h13 14 15 16 17

Hauptschule (Pflicht)

allgemein bildende

mathematisch-naturwissenschaftliches/

technisch esLyzeum Gymnasium beruflich technische17

18 19 20

Oberstufe

Universität / Akademie

Gymnasium beruflich-technische Schule

11

2122

Quelle: www.russian-online.net

Schulwesen IIDie neunjährige Schulpflicht gliedert sich in eine vierjährige Primarstufe, die allerdings von denmehrheitlich erst mit sieben Jahren eingeschulten Kindern mittlerweile in drei Jahren absolviert wird.Anschließend folgt die fünfjährige Hauptstufe, die mit einer Abschlussprüfung endet.

An den beruflich-technischen Schulen erwirbt man eine Facharbeiterqualifikation. Die 2- bis 4-jährige Ausbildung findet an einer Vollzeitschule statt, an deren Ende ein Betriebspraktikumvorgesehen ist. Diese Berufsausbildung wird in der russischen Bevölkerung sehr niedrig angesehenund in Deutschland nicht erkanntund in Deutschland nicht erkannt

Die Hochschulbildung spielt eine große Rolle in der russischen Gesellschaft und somit wirdmeistens einen Universitätsabschluss bestrebt- mehr als 70% der Abiturienten entscheiden sich dafür.

Der Erwerb einer Hochschulreifen Ausbildung erfolgt durch den Besuch der zweijährigen OberstufeDer Erwerb einer Hochschulreifen Ausbildung erfolgt durch den Besuch der zweijährigen Oberstufe,die mit der Abiturprüfung abgeschlossen wird. Diese Prüfung garantiert jedoch noch nicht den Eintrittin die Hochschule.

Als Zulassung zu den staatlichen Hochschulen müssen eine oder mehrere Aufnahmeprüfungenbestanden werden, abhängig von der Abiturnote. An den privaten Hochschulen wird keine Zulassungsprüfung durchgeführt.

Die klassischen Universitäten zeichnen sich durch ein breites Fächerangebot aus, das dem der westlichen Universitäten nahe liegt In den Akademien konzentriert sich die Lehre auf spezielle

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westlichen Universitäten nahe liegt. In den Akademien konzentriert sich die Lehre auf spezielle Tätigkeitsgebiete. So kann man zum Beispiel Medizin nur an der Akademie studieren.

Quelle: www.russian-online.net

ArbeitsmarktDie massive Erhöhung der Nominal- und Reallöhne wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen

15,6%

10,5%

12,0%

14,0%

16,0%

Jahren fortsetzen.

Vor allem in den Großstädten wie Moskau und St. Petersburg spüren die russischen Unternehmen verstärkt die Steigerung der

13,3%

12,1%

10,1%7,3%

6,5%6,0%

6,0%

7,5%

9,0%

8,0%

10,0%

12,0%

Kosten für Personal.

Die Gehälter haben sich branchen-spezifisch und regional sehr unterschiedlich entwickelt

,5,5%

1,5%

3,0%

4,5%

2,0%

4,0%

6,0%

Reallohnsteigerung Arbeitslosigkeit

unterschiedlich entwickelt.

Die Arbeitslosenquote ist regional sehr unterschiedlich verteilt: in den Großstädten gibt es ein massives

0,0%0,0%2006 2007* 2008* 2009*

Arbeitskräftedefizit, während in manchen ländlichen Gebieten die Arbeitslosenrate weiterhin relativ hoch ist.

13 Quelle: Wirtschaftsdaten Kompakt der Bundesagentur für Außenwirtschaft, Stand: Mai 2008

Lohnunterschiede in Russland

Monatlicher Durchschnittslohn für Februar 2008

171 € - 318 €

318 € - 470 €

470 € -729 €

729 € - 1310 €

14

729 € - 1310 €

Quelle: Statistisches Amt der Russischen Föderation

Durchschnittslohn in den attraktivsten Städten für Investoren

Stadt Einwohner i T d

Lohn pro Monat

Lohn pro Monat in Tsd. in Rubel * in € *

Surgut 290 31.000 838M k 10434 18 000 486Moskau 10434 18.000 486Murmansk 319 16.200 438Chabarowsk 577 14.300 386Jekaterinburg 1350 13.800 373St. Petersburg 4581 13.000 351Ufa 1030 11.900 322Krasnodar 779 10.200 276Kasan 1116 9.800 265Rostow am Don 1055 9 600 259

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Rostow am Don 1055 9.600 259

* Durchschnittslohn für 2006

Quelle: Bundesagentur für Außenwirtschaft

Arbeitsrecht I Das Beschäftigungsverhältnis wird durch einen schriftlichen Arbeitsvertrag auf unbestimmte oder bestimmte Zeit eingegangen.

Di P b it b t ä t i l 3 M t fü l it d F kti d ih St ll t t 6 M tDie Probezeit beträgt maximal 3 Monate, für leitende Funktionen und ihre Stellvertreter - 6 Monate. Wird der befristete Arbeitsvertrag von keiner Partei bei Ablauf der Frist beendet und setzt der Arbeitnehmer das Arbeitsverhältnis unwidersprochen fort, gilt der Arbeitsvertrag als auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Unbefristete Arbeitsverhältnisse können auf Initiative einer Partei, aber auch einvernehmlich beendetwerden.

Bei Kündigung seitens des Arbeitnehmers beträgt die Frist 2 Wochen. Der Arbeitnehmer kann vor Ablauf der Kündigungsfrist seine Kündigung wieder zurücknehmen wenn für seine Position keinemAblauf der Kündigungsfrist seine Kündigung wieder zurücknehmen, wenn für seine Position keinem anderen Arbeitnehmer bereits ein schriftliches Angebot erteilt wurde.

Bei einer Kündigung seitens des Arbeitgebers ist keine Kündigungsfrist vorgesehen.

Alle Kündigungen haben schriftlich zu erfolgenAlle Kündigungen haben schriftlich zu erfolgen.

Kündigung seitens des Arbeitgebers ist nicht erlaubt für Arbeitnehmer während einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit oder im Urlaub. Zudem dürfen keine schwangeren Frauen gekündigt werden, Mütter mit Kindern bis zu 3 Jahren sowie alleinerziehende Mütter mit einem Kind bis

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g gzu 14 Jahren.

Quelle: BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, 2006

Arbeitsrecht IIDie Lohnauszahlung hat mindestens halbmonatlich in russischer Währung zu erfolgen.

Die Regelarbeitszeit darf 40 Stunden pro Woche nicht überschreiten.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber können zudem eine bewegliche Arbeitszeit vereinbaren. Dabei werden Beginn und Ende der Arbeitszeit oder die Gesamtdauer der Arbeitsschicht durch Parteivereinbarung festgesetzt.

Überstunden sind i d R nur zulässig wenn der Arbeitnehmer schriftlich zugestimmt hat und dieÜberstunden sind i.d. R. nur zulässig, wenn der Arbeitnehmer schriftlich zugestimmt hat und die Meinung der Gewerkschaftsorganisation – falls vorhanden – gehört wurde. Es dürfen vier Überstunden an zwei aufeinander folgenden Arbeitstagen und nicht mehr als insgesamt 120 Überstunden im Jahr geleistet werden.

Jedem Arbeitnehmer stehen 28 Kalendertage bezahlter Urlaub zu. Der Mutterschaftsurlaub beträgt 70 Tage vor dem voraussichtlichen Geburtstermin und weitere 70 bis 110 Tage nach der Geburt.

Fällt ein Feiertag auf einen arbeitsfreien Tag, so ist der nächstfolgende Werktag arbeitsfrei.

Arbeit an Wochenenden und arbeitsfreien Feiertagen ist verboten. Eine Ausnahme gilt für unmittelbar im Gesetz vorgesehene Arbeiten, die eine schriftliche Zustimmung des Arbeitnehmers verlangen sowie Arbeiten, die aus betriebstechnischen Gründen nicht unterbrochen werden können, die zur Gewährleistung der Versorgung der Bevölkerung notwendig sind oder unaufschiebbare

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Reparatur- und Ladearbeiten.

Quelle: BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, 2006

Lohnsystem und SozialabgabenJedem Arbeitnehmer wird ein gesetzlicher Mindestlohn garantiert, der regelmäßig aktualisiert wird. Die Höhe des Mindestlohns ist regionalabhängig.

Di Üb t d i d t d d h G äh ät li h U l b it d d h B hl dDie Überstunden sind entweder durch Gewährung zusätzlicher Urlaubszeit oder durch Bezahlung des mindestens 1,5-fachen Stundenlohnes für die ersten beiden Überstunden und des mindestens 2-fachen Stundenlohnes für weitere Stunden abzugelten

Ein Zuschlag ist auch für Nachtarbeit zu zahlen. Dabei wird die Höhe des Zuschlages durch die g gRegierung festgesetzt und vom Arbeitgeber in der Betriebsvereinbarung, in einem anderen lokalen Rechtsakt oder im Arbeitsvertrag konkretisiert.

Um die Sozialpflichtversicherung sowie die Kranken- und Rentenversicherung der Arbeitnehmer zu sichern wurde die Einheitliche Sozialsteuer ( ESS“) eingeführt Die ESS wird mit einem Steuersatzsichern, wurde die Einheitliche Sozialsteuer („ESS“) eingeführt. Die ESS wird mit einem Steuersatz zwischen 2% und 26% des Arbeitslohnes unter Anwendung eines degressiven Schemas erhoben - mit steigendem Einkommen verringert sich der Steuersatz.

Neben der einheitlichen Sozialsteuer besteht weiterhin die Abgabe für die Pflichtversicherung von g gBetriebsunfällen und Berufskrankheiten.

Die Lohnsteuer beträgt für Personen, die sich mindestens 183 Tage innerhalb eines Kalenderjahres im Russland aufhalten oder ihr Einkommen aus Quellen des Landes beziehen, 13%.

18 Quelle: BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, 2006

Arbeitskosten (bei maximalem Steuersatz)

Sozialsteuer Beitragssatz

R t i h 20 00%Rentenversicherung 20,00%Lohnfortzahlung (Sozialfond) 3,20%Krankenversicherung (Föd l F d) 0 80%

Vom Arbeitnehmer zu entrichten(Föderaler Fond) 0,80%

Krankenversicherung(Territorialer Fond) 2,00%

zu entrichten

Der Arbeitnehmer trägt lediglich die Lohnsteuer , die 13% beträgt.

19 Quelle: BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, 2006

Mitbestimmung Die Gewerkschaften sowie die Arbeitgeberverbände in Russland werden regelmäßig nach territorialen oder branchenspezifischen Kriterien oder nach einer Kombination aus beiden Kriterien gegründet.

Arbeitnehmer, die nicht Mitglieder einer Gewerkschaft sind, haben das Recht, ein Gewerkschaftsorgan zu bevollmächtigen, ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Arbeitnehmer einen anderen Vertreter ihrer Interessen im Rahmen der Sozialpartnerschaft auf lokaler Ebene wählen können.

Eine Vertretung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat ist in Russland unbekannt.

Etwa 40 % der Arbeitnehmer sind gewerkschaftlich organisiert. Die große Mehrheit von ihnen ist in großen Industriebetrieben und im Staatsdienst beschäftigt. In den schnell wachsenden neuen Bereichen der Dienstleistungen, Handel und Finanzen sind die gewerkschaftlichen Aktivitäten gering

Die Nachfolgeorganisation der alten sowjetischen Gewerkschaften ist die 1990 gegründete Föderation der unabhängigen Gewerkschaften Russlands (FNPR).

28 der 30 Millionen Gewerkschaftsmitgliedern in Russland gehören zum Dachverband FNPR und seinen 46 Branchengewerkschaften und 69 regionalen Gewerkschaften.

Trotz der hohen Mitgliederzahl hat der Dachverband es noch nicht geschafft die Arbeiter in den Werken ausländischer Unternehmen zu organisieren Zudem sinkt das Vertrauen der Gesellschaft in den

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ausländischer Unternehmen zu organisieren. Zudem sinkt das Vertrauen der Gesellschaft in den Gewerkschaften (nur 11% der Russen haben laut einer Umfrage Vertrauen in Gewerkschaften).

Quelle: Die Gewerkschaften in Russland heute. Verstehen aus der Geschichte.

Zeitarbeit (Personalleasing)Beim Personalleasing schließt ein Unternehmen (Verleiher) Arbeitsverträge mit Experten der notwendigen Fachrichtungen und Qualifikation und überlässt sie einem anderen Unternehmen (Auftraggeber) zur Erfüllung bestimmter Funktionen.( gg ) g

Bei der Ausgestaltung solcher Rechtsverhältnisse entstehen Schwierigkeiten, bezüglich der Wirksamkeit des Arbeitsvertrages sowie Risiken bei der Anwendung arbeits- und steuerrechtlicher Regelungen.

ÜDie wiederholte Überlassung desselben Arbeitnehmers an denselben Auftraggeber erhöht zudem das Risiko, dass das Verhältnis zwischen ihnen als unbefristetes Arbeitsverhältnis angesehen wird.Um zu vermeiden, dass die Arbeitsverhältnisse als unbefristet angesehen werden, müssen die durch das ArbG vorgegebenen Gründe für den Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen beachtet werden. Diese müssen mit den für die Arbeitnehmerüberlassung angeführten Gründen übereinstimmen.

21 Quelle: Die Gewerkschaften in Russland heute. Verstehen aus der Geschichte.

Die Automobilindustrie in RusslandDer russische Kfz-Markt wächst schneller als in jedem anderen Land und wird spätestens 2011 dergrößte Markt in Europa sein.

Die inländische Kfz Produktion stagniert und zugleich produzieren immer mehr ausländischeg g pHersteller in Eigenregie oder in Form von Joint Ventures im Russland. Die Zukunft desAutomobilmarktes gehört ausländischen Herstellern: Ihr Marktanteil lag 2007 bei 60% und wird sich2008 auf 69% erhöhen.

Bis 2010 wollen Hyundai Peugeot Citroen und Mitsubishi mehr als 1 Mrd $ in RusslandBis 2010 wollen Hyundai, Peugeot Citroen und Mitsubishi mehr als 1 Mrd. $ in Russlandinvestieren.

Eine Grosszahl internationaler Autoproduzenten haben in der Nähe der Großstädte Fabriken für dieEndmontage bereits gebaut, um die hohen Importzölle für Autos westlicher Firmen umzugehen.

Nah an St. Petersburg hat Toyota im Jahr 2007 neue Fabrik für die Produktion von 20.000Fahrzeugen eingerichtet. Insgesamt werde momentan 600 Mitarbeiter beschäftigt. Langfristig kanndie Kapazität auf 200.000 Autos erhöht werden.

Volkswagen AG hat als erster deutscher Automobilhersteller im November 2007 ein eigenes Werkfür die Modelle VW Passat und Skoda Octavia in Russland eröffnet. 2008 sollen in Kaluga 66.000Pkws produziert werden, 2009 werden es 150.000 Autos sein.

Ford produziert seit 2002 im Gebiet Leningard Ursprünglich wurde das Modell Ford Focus

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Ford produziert seit 2002 im Gebiet Leningard. Ursprünglich wurde das Modell Ford Focushergestellt, anschließend auch der Ford Mondeo. Insgesamt verlassen täglich 350 Autos die Fabrik.

Quelle: RUSSLAND 2007. Dynamik, Kontinuität und Wandel. Jahresbericht der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer.

Die Automobilzulieferindustrie in RusslandAufgrund des kräftigen Absatzwachstums und der steigenden Automobilproduktion kann mit einerrasant zunehmenden Nachfrage von Autoteilen, Komponenten und Zubehör gerechnet werden.

$Das Marktvolumen für Komponenten für den Erstausrüstermarkt wurden 2007 auf 7,9 Mrd. US$geschätzt, für den Sekundärmarkt auf 24,8 Mrd. US$.

Die russischen Kfz-Teilehersteller sind der internationalen Konkurrenz ausgesetzt.

Die großen Automobilkonzerne versuchen, ihre traditionellen Lieferanten von Komponenten zu einemEngagement in der Nähe ihrer neuen russischen Fabriken zu bewegen. Volkswagen zum Beispiel hatsich neben seiner neuen Fabrik in Kaluga ein 400 Hektar großes Grundstück für die Ansiedlung vonTeileherstellern gesichert.

Einige ausländische Zulieferer sind bereits mit einer eigenen Fertigung vor Ort vertreten, darunterDelphi, Johnson Controls, Bosch, Lear, ZF und Siemens.

Die britische Stadco Holding und die spanische Firma Gestamp Automocion wollen gemeinsam für306 Mi US$ i W k fü Kf T il i L i d G bi b306 Mio. US$ ein Werk für Kfz-Teile im Leningrader Gebiet bauen.

Der deutsche Automobilzulieferer Knorr-Bremse und der Lastwagenhersteller Kamas haben einGemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Lastwagen-Bremssystemen gegründet.

23 Quelle: RUSSLAND 2007. Dynamik, Kontinuität und Wandel. Jahresbericht der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer.

Attraktivität des Standortes2,3

2,3

Tschechien

China

2,5

2,5

2,7

2 7

Slowakei

Estland

Slowenien

Lettland 2,7

2,7

2,7

2,8

Lettland

Litauen

Ungarn

Polen

3,1

3,3

3,3

Kroatien

Ukraine

Bulgarien

3,3

3,5

4

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5

Rumänien

Russland

Serbien

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Quelle: Konjunkturbericht Mittel- und Osteuropäische Länder der dt. Außenhandelskammer 20061= sehr gut, 5= sehr schlecht

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5

Beurteilung der Standortqualität durchdeutsche Investoren

2,42

2,43

Tschechien

China

2,49

2,50

2,59

Slowakei

Estland

Slowenien

L ttl d 2,60

2,62

2,63

2,75

Lettland

Litauen

Ungarn

Polen

3,13

3,25

3,26

Kroatien

Ukraine

Bulgarien

3,26

3,51

4,00

0 00 0 50 1 00 1 50 2 00 2 50 3 00 3 50 4 00 4 50

Rumänien

Russland

Serbien

25

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50

Quelle: Konjunkturbericht Mittel- und Osteuropäische Länder der dt. Außenhandelskammer 20061= sehr gut, 5= sehr schlecht

Ranking der Regionen nach Investitionsrisiko Platz Region Risiko-Index Gesetz-

gebung Wirtschaft Kriminalität Ökologie Behörden

1 Stadt St. 0 73 11 7 47 50 11 Petersburg 0,73 11 7 47 50 1

2 Lipetzkaja Oblast 0,74 2 2 1 68 20

3 Oblast Kaliningrad 0,77 18 4 50 36 16g

4 Kraj Krasnodar 0,78 5 27 24 52 6

5 Oblast Belgorod 0,79 50 5 5 12 40

Oblast6 Oblast Nowgorod 0,81 19 3 20 16 62

7 Republik Tatarstan 0,84 26 17 53 35 3

8 Oblast Nischnij 0 8 3 19 6 1 38 Oblast Nischnij Nowgorod 0,85 3 19 56 17 43

9 Stadt Moskau 0,85 79 1 15 46 48

10 Oblast Jaroslaw 0 86 17 10 46 51 2

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10 Oblast Jaroslaw 0,86 17 10 46 51 2

Je geringer der Wert, um so geringer das Risiko und je höher die Entwicklungschancen des StandortesQuelle: Bundesagentur für Außenwirtschaft

Weitere Informationen

Institution Information Link

Internetzeitschrift Allgemeine Informationen über alle osteuropäische Länder

www.fifoost.org/russland/

Deutsch- Russische Auslandshandelskammer

http://russland.ahk.de/index.php?id=startseite&L=0

Information zum Schul- und Ausbildungssystem http://www.russian-online.net/de_start/box/boxtext.php?auswahl=ausbildung

Arbeitsrecht http://www.bblaw.com/uploads/media/BB_LaborLaw Russia de pdforLaw_Russia_de.pdf

Business Network Switzerland Fallstudien, Marktanalyse http://www.osec.ch/

Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation

Brancheninformation http://www.hik-russland.de/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftstrends russland jahreswechsel 2007%1008rends-russland-jahreswechsel-2007%1008.-sektoraler-ausblick.-200711213115.html

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Ansprechpartner

• Erstellt im Auftrage der IG Metall NRW für das Projekt „Arbeit durch Innovation“

Iskra Kondova / Inger KorflürSUSTAIN CONSULT GmbHSUSTAIN CONSULT GmbHKaiserstraße 2444135 Dortmund0231 / 981 285 0www.sustain-consult.de

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• Erstellt im Auftrage der IG Metall NRW für das Projekt „Arbeit durch Innovation“

Inger KorflürSUSTAIN CONSULT GmbHSUSTAIN CONSULT GmbHKaiserstraße 2444135 Dortmund0231 / 981 285 0www.sustain-consult.de

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