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Ausgabe 1 |2016 Das Informationsmagazin der Berufsgenossenschaſtlichen Unfallklinik Frankfurt am Main 6 AKTUELL: Qualitätssicherung in der Endoprothetik 12 MEDIZIN: Patientenblut-Management: Kluger Umgang mit wertvollem Gut 18 BERUFSGENOSSENSCHAFTEN/UNFALLKASSEN: Gefährliche Kurznachrichten AKTUELL Hochqualifizierte Fachkräſte in der OP-Assistenz Ausbildung in der BG Unfallklinik Frankfurt am Main

AKTUELL Hochqualifizierte Fachkräfte in der OP-Assistenz · Liebe Leserinnen und Leser, Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit, einerseits Bilanz zu ziehen und an-dererseits

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Ausgabe 1 |2016

Das Informationsmagazinder BerufsgenossenschaftlichenUnfallklinik Frankfurt am Main

6 AKTUELL: Qualitätssicherung in der Endoprothetik 12 MEDIZIN: Patientenblut-Management: Kluger Umgang mit wertvollem Gut 18 BERUFSGENOSSENSCHAFTEN/UNFALLKASSEN: Gefährliche Kurznachrichten

AKTUELL

Hochqualifizierte Fachkräfte in der OP-AssistenzAusbildung in der BG Unfallklinik Frankfurt am Main

Liebe Leserinnen und Leser,Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit, einerseits Bilanz zu ziehen und an-dererseits in die Zukunft zu blicken. In der Frankfurter BG Unfallklinik markiert der Beginn des neuen Jahres dieses Mal eine wichtige Veränderung. Nach vier Jahren intensiver Planung werden zukünftig die neun berufsgenossenschaftli-chen Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehand-lungsstellen in Deutschland ab dem 1. Januar 2016 als ein Unternehmen mit Holdingstruktur geführt.

Dabei wird die gegründe-te Dachgesellschaft „BG Kliniken – Klinikverbund der  gesetzlichen Unfall-versicherung gGmbH“ mit Sitz in Berlin die BG Kliniken als ihre Toch-tergesellschaften strate-gisch steuern. Auch die BG Unfallklinik Frankfurt am Main firmiert seit 22. Oktober 2015 als ge-meinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Mit diesem ge-

meinsamen Schritt aller BG Kliniken ist eines der größten Gesundheitsun-ternehmen im Bundesgebiet entstanden. Im nächsten Jahr steht nun die Erarbeitung einer Unternehmensstrategie für die nächsten Jahre an, die die BG Kliniken als starke Marke am Markt positionieren soll.

Hinter uns liegt ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Die Klinik hat sich im Jahr 2015 einer außergewöhnlich hohen Zahl an Erst- und Re-Zertifizierungen gestellt und dadurch noch einmal die hohe Qualität in der Behandlung ihrer Patienten bestätigt bekommen. Die BG Unfallklinik darf sich ab sofort Endopro-thesenzentrum der Maximalversorgung nennen. Denn nur Häuser mit großer chirurgischer Erfahrung in diesem Bereich erhalten den Zusatz „Maximalver-sorgung“. Auf die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zertifi-zierten Zentren und allen anderen Bereichen unserer BGU können wir mit Recht sehr stolz sein.

Auch im vergangenen Jahr haben uns die Baumaßnahmen begleitet. Unver-meidbare Belästigung durch Lärm und Staub musste von unseren Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern sowie den Patienten hingenommen werden. Im kom-menden Jahr werden wir den zweiten Bauabschnitt beenden und die dringend erforderliche Erweiterung in der Notfallambulanz, dem OP-Bereich und weite-ren Räumlichkeiten in Betrieb nehmen können.

Wir kümmern uns um den NachwuchsNeben der dreijährigen Ausbildung zum/zur examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger/in bietet die BGU ab April 2016 auch die einjährige Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in an. Des Weiteren bilden wir seit 1. August 2015 erstmalig auch zum/zur Operationstechnischen Assisten-ten/in (OTA) aus. Wer eine zukunftsorientierte Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann im Gesundheitswesen absolvieren möchte oder eine Ausbil-dung zum/zur Fachinformatiker/in für Systemintegration, ist zudem in der BGU Frankfurt am Main herzlich willkommen.

Mit den besten Grüßen

BGUinform – das Informationsmagazin derBG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH

Herausgeber:BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbHFriedberger Landstraße 43060389 Frankfurt am Mainwww.bgu-frankfurt.de

Redaktion:Rita Krötz

Redaktionsanschrift:BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbHPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitFriedberger Landstraße 43060389 Frankfurt am MainTelefon: +49 (0) 69 475-1534Telefax: +49 (0) 69 475-2470E-Mail: [email protected]

BGUinform erscheint zweimal im Jahr undist kostenlos in der BGU Frankfurt am Mainerhältlich. Für unaufgefordert eingesandteManuskripte und Fotos kann keine Haftungübernommen werden.

Autoren:Rita Krötz, Elke Biesel, Stephanie Schmidt, Barbara Besserer

Layout:mainformat gmbhFalkensteiner Straße 7760322 FrankfurtTelefon: +49 69 4609 710 -0www.mainformat.de

Fotografie:Kai Abresch, Stephan Strauch, Julia Sidorenkova, Torsten Guldenschuh, Rita Krötz, Christian Brhel, DGUV, Christian Gröhl

Druck:Walter Thiele GmbH & Co. KGCarl-Friedrich-Gauß-Straße 663263 Neu-IsenburgTelefon: +49 (0) 6102 3077-0www.mt-druck.de

Hinweis der Redaktion: Um eine einfachereund bessere Lesbarkeit zu erreichen, wurdein den meisten Teilen des Magazins aufeine Nennung der weiblichen und männ- lichen Sprachform verzichtet. Ausdrucks- formen wie Arzt, Patient oder Mitarbeiterwerden dabei im Sinne von Ärztin und Arzt,Patientin und Patient bzw. Mitarbeiterinund Mitarbeiter verstanden.

Titelbild:OP Assistentin ©kai abresch photography

Impressum

Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann

Dr. Rafaela Korte

Dr. Rafaela KorteGeschäftsführerin

Prof. Dr. med. Reinhard HoffmannÄrztlicher Direktor

BGUinform 1 | 2016

Impressum

AKTUELLTITELTHEMA: Hochqualifizierte Fachkräfte in der OP-Assistenz 4Qualitätssicherung in der Endoprothetik 6Die BG Unfallklinik wurde zur gemeinnützigen GmbH 8Brückenbautechnik im OP 9

MEDIZINWie Zertifizierungen die Qualität steigern können 10Vertragsärztliche Zulassung für Orthopädie und Unfallchirurgie im MAIN•BGMED MVZ 11Operieren in einem zwölf Meter langen Truck 11Patientenblut-Management: Kluger Umgang mit einem wertvollen Gut 12Wenn die Beine nicht mehr wollen 13

PFLEGEDIENSTQuerschnittzentrum öffnet für Pflegekräfte seine Türen 14„Kontakte suchen und nutzen – das eigene Leben erfolgreich gestalten!“ 15

REHABILITATIONINTERVIEW mit Natascha Heyn – BG Patienten genießen vorbildliche Nachbehandlung 16Austoben im Rollstuhl und Freunde treffen 17

BERUFSGENOSSENSCHAFTEN/UNFALLKASSENGefährliche Kurznachrichten 18Das Karriereportal der BG Kliniken ist online 19

INTERNProfi-Fußballer erfolgreich operiert 20Homepage in neuem Design – www.bgu-frankfurt.de 20FOCUS-Ärzteliste 2015 21Ausbildung in der Verwaltung 21Leben retten – Organspende in Deutschland 22MRE-Netzwerk Rhein-Main – BGU von Beginn an dabei 23

VERANSTALTUNGEN57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) in Kooperation mit der American Association for Hand Surgery (AAHS) 23

Die BG Unfallklinik ist jetzt gemeinnützige GmbH.

Die BGU beteiligt sich am Netz- werk „Patientenblut-Management“.

Kampf gegen gefährliche Bakterien.

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Der wissenschaftliche Fortschritt in der Medizin und die fortschreitende Entwick-lung neuer, komplexer Operationsmetho-den verlangen hoch qualifizierte Fachkräf-te in der Operationsassistenz. Der Beruf OTA hat Zukunft und ist schon heute etab-lierter Fachberuf und somit unverzichtba-rer Teil des interdisziplinären, multiprofes-sionellen Operationsteams.

Die BG Unfallklinik bildet seit 1. August 2015 erstmalig fünf Azubis zur Ope-rationstechnischen Assistentin (OTA) aus. Dabei werden die Schülerinnen mit vielfältigen Aufgaben vertraut ge-macht – nicht nur im OP, sondern auch in der Notfallambulanz, der Zentralen Sterilgut-Versorgungs-Abteilung (ZSVA), der Anästhesie und auf Station.

Arbeitsbereiche und AufgabenAls Mitglied des OP-Teams betreuen Ope-rationstechnische-Assistentinnen und

Assistenten Patientinnen und Patienten vor, während und nach operativen Ein-griffen bzw. Untersuchungen und leisten damit ihren Beitrag zu deren Sicherheit. Sie bereiten die Eingriffe vor und stellen die benötigten medizinischen Geräte, das Instrumentarium und die weiteren erforderlichen Medizinprodukte bereit.

Sie tragen durch eine qualifizierte und fachlich versierte opera-tionstechnische Assistenz die Verantwortung für einen zügigen und reibungslosen Ablauf des Eingriffs und sind somit Partner des Arztes im OP.

Ein weiteres Aufgabenfeld der OTA be-steht darin, im Umfeld der Operation das Operationsteam durch eine sogenannte Springertätigkeit zu unterstützen. In die-ser Eigenschaft ist sie dafür verantwort-lich, dass während der Operation zusätz-

liche Geräte bereitgestellt werden, dass weitere benötigte Instrumente und andere Medizinprodukte angereicht und Untersu-chungsmaterialien entgegengenommen werden. Dabei trägt sie eine hohe Ver-antwortung für die Einhaltung der Hygi-enebestimmungen. Unabhängig von der Tätigkeit in einer Operations- oder Funk-tionsabteilung wie der Notfallambulanz sind die OTAs zur Aufbereitung der Inst-rumente und anderer Medizinprodukte in der Zentralen Sterilgut-Versorgungs-Abtei-lung (ZSVA) befähigt.

„Innerhalb ihres Arbeitsgebietes trägt die OTA zur Entwicklung und Umsetzung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei und gewährleistet so ein hohes Maß an Sicherheit für den Patienten. Sie ist ferner für eine lückenlose und fachlich korrekte Dokumentation verantwortlich und führt administrative und organisatorische Tä-tigkeiten effizient und wirtschaftlich aus“,

Hochqualifizierte Fachkräfte in der OP-AssistenzAusbildung zum/zur Operationstechnischen Assistenten/in (OTA) in der BG Unfallklinik

Der Beruf der OTA erfordert hohe Konzentration beim Assistieren während einer OP.

AKTUELL

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Alexandra WagnerLeiterin OP-Management an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main

inform | Daten und Fakten

Ansprechpartnerin: Alexandra WagnerLeiterin OP-Management an der BG Unfallklinik Frankfurt am MainE-Mail:[email protected]

Bewerbungen richten Sie bitte an die Personalabteilung, Frau Simone Zorn unter E-Mail: [email protected]

erläutert Alexandra Wagner, Leiterin OP- Management an der BG Unfallklinik Frank-furt am Main.

AusbildungVoraussetzung für den Zugang zur Ausbil-dung ist der mittlere Bildungsabschluss (FOR) oder der Hauptschulabschluss mit ei-ner zweijährigen, erfolgreich abgeschlos-senen Berufsausbildung oder, neben dem Hauptschulabschluss, die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Gesund-heits- und Krankenpflegeassistent/in.

Die dreijährige Ausbildung mit insgesamt 3.600 Stunden Praxiseinsatz wird mit Ein-sätzen im Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Endoskopie, Urologie und Gynä-kologie) und dem Krankenhaus Nordwest (Viszeralchirurgie) ergänzt. Die ca. 1.688 Stunden fachtheoretischer Unterricht wer-den ihnen im Universitätsklinikum Frank-furt am Main erteilt.

Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen, schriftlichen und mündli-chen Teil. Die Schülerinnen und Schüler erhalten bis zu einer bundeseinheitlich gesetzlichen Regelung der Ausbildung und der damit verbundenen staatlichen Anerkennung des Berufes der Operations-technischen Assistentin bzw. des Operati-onstechnischen Assistenten ein Zeugnis über den erfolgreichen Berufsabschluss, das von der Deutschen Krankenhausge-sellschaft (DKG) bestätigt wird.

Karriere Operationstechnische Assistenten kön-nen sich über Fortbildungen und Weiter-bildungen fachlich spezialisieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich durch entsprechende Studiengänge für Füh-rungsaufgaben im Bereich des klinischen Managements oder im pädagogischen Bereich zu qualifizieren.

Die Vorbereitung der je- weiligen OP-Instrumente zählt zu den Aufgaben der OTA.

inform | Zur Person

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AKTUELL

Qualitätssicherung in der Endoprothetik BGU Frankfurt am Main erfolgreich als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung zertifiziert

Die BG Unfallklinik darf sich EndoProthe-tikZentrum (EPZ) der Maximalversorgung nach der EndoCert-Initiative der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) nen-nen. Die Auszeichnung erhielt die Klinik nach einem intensiven und detaillierten zweitägigen Prüfverfahren durch einen Systemauditor und einen ärztlichen Fachexperten. „Die Zertifizierung bestä-tigt nun auch unter strengen objektiven Gesichtspunkten die hohe medizinische Behandlungsqualität in der Endoprothe-tik für unsere Patientinnen und Patienten.

Das ist eine Anerkennung der sehr hohen Qualität unserer Arbeit“, so Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie und Or-thopädischen Chirurgie an der BG Unfall-klinik Frankfurt am Main gGmbH.

Begutachtet wurde unter anderem, wie der Austausch zwischen den einzelnen Abteilungen funktioniert, wie hoch der Standard bei der Weiterbildung ist und vor allem, wie viel Routine die Ärzte und das OP-Personal haben.

„Die Erfahrung der Chirurgen spielt in der Endoprothetik eine zentrale Rolle“,

erläutert Prof. Dr. med. Louis Hovy, Leitender Arzt für Spezielle Orthopädi-sche Chirurgie an der BGU.

Denn trotz modernster Methoden und in-novativer Techniken handle es sich hier-bei häufig um komplexe Operationen. Deshalb muss eine Klinik, um als Zentrum der Maximalversorgung anerkannt zu werden, jährlich mindestens zweihundert Operationen in diesem Bereich vorwei-sen und auch auf schwierige Fälle vorbe-reitet sein. Die BG Unfallklinik Frankfurt am Main liegt mit rund 650 endoprothe-tischen Versorgungen im Jahr deutlich über den geforderten Mindestmengen für ein EndoProthetikZentrum der Maximal-versorgung. Die Zertifizierung ist außer-dem keine einmalige Angelegenheit – sie wird alle zwölf Monate wiederholt, um die Qualität dauerhaft zu gewährleisten.

Die Klinik blickt auf eine lange Tradition in der Gelenkersatz-Chirurgie von Hüft- und Kniegelenken zurück. Bereits seit über 40 Jahren haben die Mediziner an der BGU Erfahrung mit der endoprothetischen Ver-sorgung ihrer Patienten.

Dabei hat sich die Gelenkersatz-Chirur-gie medizinisch und technisch enorm entwickelt. Davon profitieren viele Pa-

tienten, die von starken Schmerzen und Einschränkungen in der Beweglichkeit erlöst werden und damit ein ganz neues Lebensgefühl kennenlernen.

Qualität durch höchste Ebene überprüftDie EndoCert-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Ortho-pädische Chirurgie (DGOOC) hat sich zum Ziel gesetzt, eine qualitativ hochwertige Durchführung von endoprothetischen Eingriffen sicherzustellen.

Um die Qualität der endoprothetischen Versorgung zu erhalten und zu verbes-sern, ist ein hohes Maß an Spezialisie-rung, Kompetenz und Erfahrung erforder-lich. Die DGOOC hat daher gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Endopro-thetik (AE) und dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchir-urgie (BVOU) eine Initiative zur Zertifizie-rung medizinischer Einrichtungen für den Gelenkersatz entwickelt.

Seit Oktober 2012 können sich medizini-sche Einrichtungen als EndoProthetik-Zentrum (EPZ) und als EndoProthetikZen-trum der Maximalversorgung (EPZmax) zertifizieren lassen, wenn die Erfüllung der aufgestellten Anforderungen in einem Audit nachgewiesen wird.

Große Freude über die Auszeichnung bei Dr. med. Simon Martin Heinz, Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Dr. Rafaela Korte, Prof. Dr. med. Louis Hovy und Dr. med. Michael Kremer (v.l.n.r.)

AKTUELL

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Prof. Dr. med. Louis Hovy, Leitender Arzt für Spezielle Orthopädische Chirurgie

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AKTUELL

Die BG Unfallklinik wurde zur gemeinnützigen GmbHAm 22. Oktober 2015 erfolgte die Eintragung ins Handelsregister

Die BG Unfallklinik Frankfurt am Main fir-miert, neben allen anderen BG Kliniken in Deutschland, ab sofort als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Zudem wird die gegründete Dachgesellschaft „BG Kliniken – Klinik- verbund der gesetzlichen Unfallversiche-rung gGmbH“ mit Sitz in Berlin die BG Kliniken als ihre Tochtergesellschaften steuern. Folgerichtig wurde in Frankfurt der Verein für berufsgenossenschaftliche Heilbehandlung aufgelöst.

Mit dem Tag der Eintragung ins Handelsre-gister erloschen der Verein und alle Orga-ne des Vereins, wie z.B. der Vorstand, die Vereinsgeschäftsführung und die Klinik-geschäftsführung. Die Zuständigkeiten all dieser Organe gingen auf die Geschäfts-führung der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH über. Geschäftsführerin ist Frau Dr. Rafaela Korte. Das Aufsichtsgre-mium ist die Gesellschafterversammlung. Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann ist wie bisher als Ärztlicher Direktor für den ärzt-lichen Dienst und Frau Beatrix Falkenstein als Pflegedienstleiterin für den Pflegebe-reich zuständig.

„Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter ändert sich nichts, weder an den Verträgen und unseren tariflichen Bin-dungen, noch an der Zuständigkeit des Betriebsrats oder an den Tochtergesell-schaften,“ bestätigt Geschäftsführerin Dr. Rafaela Korte.

Neuer Klinikkonzern ist einzigartigAb 1. Januar 2016 werden die neun berufs-genossenschaftlichen Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen in Deutsch-land als ein Unternehmen geführt. Der neue Klinikkonzern mit insgesamt mehr als 12.500 Mitarbeitern versorgt jährlich über 550.000 Patienten mit einem Jah-resumsatz von rund 1,21 Milliarden Euro. Die BG Kliniken begleiten ihre Patienten mit allen geeigneten Mitteln und über die Entlassung hinaus zurück in den Lebens- alltag.

Die Kernkompetenz des neuen Konzerns liegt vor allem in chirurgischen Fachbe-reichen wie der Therapie von schwersten Hand-, Brand- und Rückenmarksverlet-zungen, der Versorgung von Schädel-Hirn-

und Mehrfach-Verletzungen sowie der Be-handlung von Berufskrankheiten.

Das Einzigartige an den BG Kliniken ist die enge Verzahnung von Akutversorgung und Rehabilitation in sämtlichen Behand-lungsphasen, so auch in der BG Unfallkli-nik Frankfurt am Main.

„Außerdem erfüllt die BGU in Frankfurt am Main als überregionales Trauma-zentrum im Rhein-Main-Gebiet mit 360 Betten einen umfassenden Versorgungs-auftrag für die Gesamtbevölkerung, denn wir stehen Patienten aller Krankenver-sicherungen jederzeit offen“, erläutert Dr. Rafaela Korte. Forschung und inno-vative Medizintechnik sichern höchs-te Leistungs- und Qualitätsstandards.

Elf Fachabteilungen versorgen mit zahl-reichen Spezialambulanzen über 10.000 stationäre und ca. 50.000 ambulante Pati-enten pro Jahr. Mit etwa 5.000 Notarztein-sätzen im Jahr ist der Notarztstandort der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main einer der größten in ganz Hessen.

Alles aus einer Hand – BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH

AKTUELL

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Brückenbautechnik im OPDecke in den neuen OP Sälen ist ein technisches Highlight

Lageplan der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbh

Überzug mit Einbau und Spannung der Zugdrähte zum Aufhängen der Decke.

C

AB

F

GStationen B3–B6EG: BG SprechstundeSG: Rehabilitation

Stationen A3–A5EG: Wiener Cafe

Rehabilitation

Haupteingang

Aufzug

Treppenhaus

Baufeld

K

i

C E

Haupteingang

C

Patientenpark

Radiologie

P

P

P

GHZWEGFÜHRUNG EG

ab 23. März 2015bis April 2016

JKonferenz-zentrum

Patientenauf-nahme interim

Notfallambulanzinterim

Einen ungewöhnlichen Weg ging die Bau-abteilung der BG Unfallklinik Frankfurt am Main bei den Bauarbeiten der neuen OP- Säle. „Beim Bau von Operationssälen ist

es wichtig, große stützenfreie Räume zu schaffen, sodass für die Haus- und Medi-zintechnik im OP genug Platz vorhanden ist“, erläutert Dipl.-Ing. Erich Noll, Gesamt-leitung Bau & Technik an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH. Das be-deutet für bestehende Gebäude, die umgebaut werden, dass vorhandene tragende Stützen und Unterzüge aus Stahlbeton entnommen werden müssen.

Wie kann die Geschossdecke dann gehal-ten werden? Die Lasten aus darüberliegenden Ge-schossdecken und Stützen müssen in neue, tragende Überzüge über den De-cken der OPs umgeleitet werden, die stüt-zenfrei mit hoher Tragkraft ca. 15,50 Meter überbrücken müssen. Solche Träger sind aus Beton nur mit Vorspannung baubar, ein Verfahren, das in der Regel vor allem im Brückenbau zur Anwendung kommt. In der BG Unfallklinik wurde dabei ein neu-er 1,70 Meter hoher und 15 Meter langer Überzug mit einer Zugkraft von ca. 200 Tonnen vorgespannt und hat damit die er-forderliche Tragfähigkeit erreicht.

Optische Aufwertung durch eine neue Fassade Derzeit wird im Zuge des 2. Bauabschnitts die grüne Glasfassade am Eingang bis hin zur Eingangshalle und zu unserem Kon-ferenzzentrum angebracht. Diese trägt weiterhin zur optischen Aufwertung des

Eingangsbereiches bei und soll bis Janu-ar 2016 vollständig angebracht sein. Der gesamte Gebäudeabschnitt C mit der neu-en Notfallambulanz (NFA) im Erdgeschoss

soll bereits im Mai 2016 fertiggestellt wer-den. Die NFA mit sieben Behandlungsräu-men wird zukünftig auch ein separates Schleusenzimmer beheimaten, indem im Notfall ansteckende Patienten separiert werden können. Im Obergeschoss des Ge-bäudes befinden sich zwei hochwertige moderne OP-Säle. Im Untergeschoss wird dann die zentrale Umkleide untergebracht sein. „Wir haben im gesamten Gebäude-trakt C bisher etwa 100 Kilometer Kabel verlegt und für die neuen Lüf-tungsanlagen werden ca. 4 Millionen Euro in-vestiert“, so der Gesamt-leiter der Abteilung Bau und Technik.

Ziel des Neubaus war es, die Wege für unsere Notfallpatienten mög-lichst kurz zu halten. Fußläufige Patienten, die in die Notfallambu-lanz (NFA) wollen, müs-sen zukünftig nur noch wenige Schritte vom Haupteingang zur NFA zurücklegen. Die kurzen Wege gelten natürlich auch für Patienten, die per Rettungswagen oder Rettungshubschrauber in die Klinik kommen.

Die Zufahrt zum Eingang der Klinik ist durch die Baumaßnahmen des Gebäude-teils C behindert. Sie ist ausschließlich dem Rettungsdienst und den Baustellen-

fahrzeugen gestattet. Die Stellplätze vor dem Hauptgebäude wurden aufgelöst. Doch die Bauarbeiten können planmäßig im Mai 2016 beendet werden. Anschlie-ßend ist der Eingangsbereich zum Ein- und Ausladen wieder freigegeben.

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AKTUELL

Wie Zertifizierungen die Qualität steigern könnenein besonderes Zentrum nach den Vorga-ben einer medizinischen Fachgesellschaft auszeichnen möchte, wie zum Beispiel als EndoProthetikZentrum, als Alterstrauma-zentrum oder in der stationären Rehabili-tation. Ansonsten sind Zertifizierungsver-fahren (noch) freiwillig.

Die Qualitätsoffensive der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbHDie BGU hat sich im vergangenen Jahr er-folgreich einer außergewöhnlich hohen Zahl von Erst- und Re-Zertifizierungsver-fahren gestellt:• April: Zentrale Sterilgut-Versorgungs-

abteilung• Juni: Qualitätsmanagementsystem

Akutschmerztherapie• August: MAIN•BGMED Rehazentrum• September: EndoProthetikZentrum

der Maximalversorgung (siehe S. 6/7)• November: Alterstraumazentrum• Dezember: Überregionales

Traumazentrum

Dabei ist es die Aufgabe des QMBs, die komplexe Welt der Zertifizierungen nach dem zu sichten, was die Qualität der Klinik erhöht, sowohl inhaltlich in den Prozes-sen und Abläufen als auch in der Außen-wirkung.

Was hinter reibungslosen Abläufen stecktNicht immer können Patienten eine Klinik wählen, sondern werden als Notfall in die nächste Klinik mit Aufnahmekapazität ge-bracht. Gut also, wenn es sich hierbei um ein zertifiziertes, überregionales Trauma-zentrum wie die BGU Frankfurt am Main handelt.

Denn hier werden ganz im Sinne des Qualitätsmanagements die Prozesse beschrieben und regelmäßig Teamtrai-nings durchgeführt. Die Fälle werden in Qualitätszirkeln besprochen, um davon Verbesserungen abzuleiten. Aber auch sonst merkt sich der Patient, ob er freund-lich empfangen wurde, ob die Operation komplikationslos verlief und ob er wenig Schmerzen aushalten musste.

Was hinter dem von Patienten als rei-bungslos empfundenen Abläufen liegt, ist ein hochkomplexes, gut durchstruktu-riertes QM-System, das auch Sicherheits- aspekte wie Hygiene, Brandschutz und Arbeitssicherheit umfasst. Das QM einer Klinik erstreckt sich auf alle Bereiche, be-trifft jeden Mitarbeiter und bedeutet dau-erhafte Abstimmung, Kommunikation und Überwachung, um die Qualität ständig zu verbessern – zum Wohle der Patienten.

Mit Inkrafttreten des Gesundheitsmoder-nisierungsgesetzes (GMG) zum 1. Januar 2004 hat der Gesetzgeber die Kliniken, Vertragsärzte und andere Leistungserbrin-ger im Gesundheitswesen zur Einführung eines Qualitätsmanagementsystems ver-pflichtet. Dies betrifft auch medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und sta-tionäre Einrichtungen der Rehabilitation.

Seitdem gab es im Gesundheitswesen viele positive Bewegungen. Es wurden Abläufe identifiziert, analysiert, ver-schriftlicht und verbessert, medizinische Standards und Leitlinien angepasst, Or-ganisationsstrukturen festgelegt und Be-fragungen bei Patienten und Mitarbeite-rinnen durchgeführt. Alles mit dem Ziel, die Anforderungen der Patienten, Kran-kenkassen und Berufsgenossenschaften zu erfassen, diese möglichst zu erfüllen und die Qualität der medizinischen Ver-sorgung kontinuierlich zu verbessern.Überwacht wird das durch die Qualitäts-managementbeauftragten (QMB) der Häuser, die hier eine zentrale Aufgabe wahrnehmen.

Verpflichtung zur Zertifizierung?Zertifizierungen durch eine externe, zuge-lassene Stelle sind nur dort verpflichtend, wo sich ein Krankenhaus zum Beispiel als

inform | Zur Person

Barbara BessererDiplom-Pflegewirtin (FH) Leitung Stabsstelle Qualitätsmanagement,Klinisches Risikomanagement, Betriebsorganisation

Priv.-Doz. Dr. med. Isabella Mehling, Oberärztin der Plastischen, Hand- und Rekonstruktiven Chirurgie

MEDIZIN

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Operieren in einem zwölf Meter langen TruckFortbildungsfahrzeug für Gelenkoperationen mit moderner Bildübertragungstechnik

Vertragsärztliche Zulassung für Orthopädie und Unfallchirurgie im MAIN•BGMED MVZ

Das klinikeigene Medizinischen Versor-gungszentrum MAIN•BGMED MVZ wurde kürzlich zur vertragsärztlichen Tätigkeit im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirur-gie von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zugelassen. Es besteht nun die Möglichkeit, Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung außerhalb der Not-fallbehandlung vertragsärztlich erst- und weiter zu behandeln. Kleinere ambulan-te Eingriffe am Bewegungsapparat (z. B. Punktionen oder Gewebeentnahmen) kön-nen hier nun direkt vorgenommen werden. Die Ermächtigung wurde den erfahrenen Orthopäden und Unfallchirurgen Torsten Eyfferth und Dr. med. Vera Stodden über-tragen. Häufig erfolgt eine interdisziplinä-re Zusammenarbeit mit Ärzten spezieller

An der BG Unfallklinik Frankfurt am Main machte Mitte November eine mobile OP-Trainingseinheit auf dem Gelände der Klinik Station. In einem zwölf Meter langen und zwölf Tonnen schweren Truck hatten Ärztinnen und Ärzte der Orthopä-dischen und traumatologischen Fußchi-rurgie sowie der Plastischen, Hand- und Rekonstruktiven Chirurgie Gelegenheit, an Gelenkmodellen und Humanpräparaten zu trainieren.

„Normalerweise gehen Ärzte auf Reisen und besuchen Kongresse, um ihre Fertig-keit zu verbessern. Dies kann jetzt der mo-bile OP übernehmen, denn dieser ist mit

ren OP-Programm ungestört geschult wer-den, und das sozusagen vor der Haustür“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Isabella Mehling, die das Fortbildungsfahrzeug für die BGU Frankfurt am Main organisiert hat.

15 Ärzte hatten an zwei Tagen die Möglich-keit, verschiedene Operationsverfahren zu üben. Schwerpunkt waren hierbei ar-throskopische Operationen am Handge-lenk sowie offene Operationen an Hand, Ellenbogen und Fuß.

Die Idee kommt ursprünglich aus Amerika. Dort sind mittlerweile über 30 LKWs auf Tour. In Mitteleuropa sind es bisher nur zwei.

zwei Übungsplätzen und neuester Technik für Gelenkoperationen ausgestattet. In dem rollenden Lab kann nach dem regulä-

Fachrichtungen (z. B. Wirbelsäulenchirur-gie, Kniechirurgie, Schulterchirurgie, Fuß-chirurgie, Handchirurgie, Sportorthopä-die, Schmerztherapie) der BG Unfallklinik Frankfurt am Main.

„Für die BG Unfallklinik Frankfurt ist dies ein weiterer Schritt zur Stärkung der am-bulant-stationären Verzahnung im Rah-

men ihres Versorgungsauftrags“, erklä-ren die beiden Geschäftsführer des MVZ, Dr. Rafaela Korte und Prof. Dr. med. Tho-mas Auhuber. Patienten der Notfallversor-gung sowie der prä- und poststationären Behandlung werden wie bisher administ-riert und behandelt. Zukünftig können so-mit nun auch Patienten mit Überweisungs-schein behandelt werden.

inform | Zur Person

Oberarzt Torsten Eyfferth Oberärztin Dr. med. Vera Stodden

Dr. med. Sebastian Fischer, Oberarzt der Ortho- pädischen und traumatologische Fußchirurgie

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MEDIZIN

Patientenblut-Management: Kluger Umgang mit einem wertvollen GutDas Patient Blood Management (PBM) ist ein individuelles Behandlungskonzept zur Reduktion und Vermeidung von Anämie (Blutarmut) und Blutverlust sowie zum rationalen Einsatz von Blutprodukten.

Die BG Unfallklinik reduziert mit der Ein-führung eines „Patient Blood Manage-ment“ seit Mitte letzten Jahres die Rate von Transfusionen und erhöht damit auch die Sicherheit für die Patienten. Ein weiteres Ziel ist selbstverständ-lich auch, auf die begrenzte Verfügbar-keit von Blutprodukten zu reagieren.

Denn die Blutspendebereitschaft in Deutschland lässt nach und die demogra-fische Entwicklung trägt mit dazu bei, dass Blut zunehmend zu einer knappen Res-source wird. Immer mehr älteren Patien-ten mit einem wachsenden Transfusions-bedarf stehen immer weniger mögliche Blutspender gegenüber. Die Weltgesund-heitsorganisation (WHO) fordert deshalb bereits seit 2011 die Einführung eines Patient Blood Management (PBM).

Zudem bedeuten Bluttransfusionen im-mer auch ein potenzielles Risiko für den Patienten. Neben den lange bekannten Gefahren von allergischen Reaktionen und der Übertragung von Infektionskrankhei-ten weisen Patienten nach der Gabe von

Blutprodukten insgesamt eine höhere Sterblichkeit auf, die Rate an Organversagen steigt. Zudem halten sich Patienten schon nach der Gabe nur einer Transfusion meist länger im Krankenhaus auf als vergleich-bare Patienten, die kein Blut-produkt erhalten haben.

Fazit: Unnötige Transfusionen sollten vermieden werden!

„Allerdings wollen wir nicht einfach weniger Blut geben – wir wollen dafür sorgen, dass es seltener nötig wird“, fasst Dr. Rolf Teßmann, Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensiv-

medizin und Schmerztherapie an der BG Unfallklinik das Maßnahmenbündel zu-sammen.

So wird beim PBM der Fokus auf den ge-samten Behandlungsprozess des Pati-enten gerichtet, von der präoperativen Vorbereitung über die Minimierung des Blutverlusts während der Operation bis hin zur postoperativen Betreuung. Die Gestal-tung und Einführung des PBM erfolgt an der BG Unfallklinik durch ein interdiszipli-näres Team, welches alle Strukturen ana-lysiert und optimiert, um die Ressourcen der Patienten zu schonen und zu stärken.

Damit sich die Patientensicherheit erhöht und der Einsatz von Fremdbluttransfusio-nen optimiert wird, werden vor allem drei Maßnahmen umgesetzt: das Erkennen und die spezielle Vorbehandlung von Anä-mie-Risikopatienten vor elektiven operati-ven Eingriffen, die strenge Indikationsstel-lung zur Bluttransfusion und Maßnahmen zur Minimierung des Blutverlustes wäh-rend und nach der Operation.

Hierzu gehören sowohl gewebeschonen-de (atraumatische) Operationstechniken durch erfahrene Operateure wie auch beispielsweise die maschinelle Auto-

transfusion. Bei diesem Verfahren wird während oder nach einer Operation, die mit großem Blutverlust einhergeht, Blut des Patienten aus dem Operationsgebiet aufgefangen und wiederaufbereitet. Das Blut kann dem Patienten zeitnah wieder retransfusiert werden; hierdurch verrin-gert sich die Notwendigkeit einer Fremd-bluttransfusion deutlich. Eine wichtige Vo-raussetzung für all diese Maßnahmen ist natürlich, einen Volumenmangel bei dem Patienten zu erkennen, diesen dann ziel-genau zu behandeln und ein konstantes Blutvolumen aufrechtzuerhalten.

Selbstverständlich wird es nicht immer möglich sein, auf den Einsatz von Fremd-blut völlig zu verzichten. Allerdings: Immer wenn dies möglich ist, sollten alle Maß-nahmen ergriffen werden, um den Patien-ten aus eigener Kraft ohne fremdes Blut genesen zu lassen.

Letztendlich werden in unserer Klinik all diese Ergebnisse von unserer hauseige-nen Transfusionskommission fortlaufend überprüft. Selbstverständlich führen die-se Ergebnisse dann auch z. B. zu Ände-rungen in der Anforderung von bereitzu stellenden Erythrozytenkonzentraten* für planbare standardisierte Eingriffe.

In Deutschland wurde PBM zunächst an den Universitätskliniken Frankfurt am Main, Bonn, Kiel und Münster eingeführt. Mittlerweile entwickelte sich daraus ein bundesweites Netzwerk, in das sich en-gagierte Kliniken wie die BG Unfallklinik Frankfurt am Main aktiv miteinbringen. Darüber hinaus wird PBM auch internati-onal umgesetzt, beispielsweise in Öster-reich und Australien.

*Konzentrat aus roten Blutkörperchen

Dr. med. Rolf Teßmann, Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

MEDIZIN

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Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie informiert:

Wenn die Beine nicht mehr wollen

Das „Kreuz mit dem Kreuz“ – Rückenprob-leme. Vier von fünf Deutschen sind im Lau-fe ihres Lebens mindestens einmal davon betroffen. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Auch die Spinalkanalstenose ist eine typische Erkrankung des höheren Lebensalters, bedingt durch Verschleißer-scheinungen an der Wirbelsäule.

Nicht mehr laufen zu können, ist für betrof-fene Menschen ein schweres Schicksal. Verschiedene Erkrankungen können im Alter dazu führen, dass „die Beine nicht mehr wollen“ und das Gehen oft nur noch unter Schmerzen möglich ist. Nach wie vor ist die Arteriosklerose die häufigste Ursa-che für eine Einschränkung der schmerz-freien Gehstrecke. Aber auch der Rücken kann der Grund sein.

„Bei allen Menschen kommt es durch den Alterungsprozess zu einer schleichenden Einengung der im Wirbelkanal verlaufen-den Nerven. Meist ist die Lendenwirbel-säule betroffen, seltener auch die Hals-wirbelsäule. Wird die Erkrankung an der Lendenwirbelsäule symptomatisch, treten also gehstreckenabhängige Beinschmer-zen auf, so nennt man dies lumbale Spi-nalkanalstenose“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Frank Kandziora vom Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotrau-matologie an der BGU Frankfurt am Main.

Bandscheibenvorfall – was ist zu tun? Die Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist oft eine Überlastung bei Vorschädigung der Bandscheiben. Aber auch falsches oder zu schweres Heben kann dazu führen – und leider kann er auch ohne äußeren Anlass auftreten. Fast 180.000 Menschen erleiden jährlich einen Bandscheibenvor-fall, eine konservative Behandlung – also mit Medikamenten – ist in den meisten Fällen möglich. Bei schwerwiegenden Fäl-len muss jedoch eine Operation erfolgen.

Ein Bandscheibenvorfall ruft häufig starke Rückenschmerzen oder Nackenschmer-zen hervor, die ins Bein oder in den Arm ausstrahlen können. Je nachdem welcher Teil der Wirbelsäule betroffen ist, variieren die Beschwerden. Tritt der Bandscheiben-vorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und drückt auf Nerven, die dort das

Rückenmark verlassen, stellen sich hefti-ge Rückenschmerzen und Beinschmerzen ein.

„Ist die Bandscheibe auf Höhe der Halswirbelsäule geschädigt, schmerzt vor allem der Nacken. Der Betroffene nimmt oft eine Schonhaltung ein und hält den Hals schief. Die Schmerzen können in den Arm, in die Hand oder in den Hinterkopf ausstrahlen“,

erklärt Prof. Dr. med. Frank Kandziora, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulen-chirurgie und Neurotraumatologie der BG Unfallklinik Frankfurt am Main.

Wir informieren Sie in unseren Patienten-Informationsveranstaltungen.Im Rahmen regelmäßiger Patienten-Infor- mationsveranstaltungen erläutern die Ärzte des Zentrums für Wirbelsäulenchi-rurgie und Neurotraumatologie an der BGU, wie es zu einer Spinalkanalstenose kommt und welche Untersuchungen not-wendig sind, die Erkrankung zu erkennen,

Der Wirbelsäulenspezialist Prof. Dr. med. Frank Kandziora während einer Sprechstunde.

aber auch wie Erkrankungen an der Band-scheibe entstehen, zu welchen Beschwer-den diese führen können und welche Untersuchungen notwendig sind, um die Erkrankung zu erkennen.

Des Weiteren gehen der Chefarzt und sein Team auf verschiedene konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten ein und bewerten diese kritisch. Dabei wer-den auch neue Therapiekonzepte be-rücksichtigt. In den Vorträgen werden die Spezialisten der BGU Frankfurt am Main das Thema für die Besucher verständlich erläutern.

inform | Daten und Fakten

Patienten-Informations- veranstaltung: „Bandscheibe“ – nächster Termin im März 2016„Spinalkanalstenose“ – nächster Termin im Oktober 2016

Bitte informieren Sie sich auch unter: www.bgu-frankfurt.de/patienteninfo veranstaltungen

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MEDIZIN

Querschnittzentrum öffnet für Pflegekräfte seine TürenDie Abteilung für Rückenmarkverletzte an der BG Unfallklinik (BGU) Frankfurt am Main soll weiter ausgebaut werden

Deshalb sucht die Klinik engagierte und motivierte Mitarbeiter für das Pflege-team der Abteilung und veranstaltete am 16. September 2015 einen Tag der offenen Tür. Dabei wurden den Besuchern die spe-ziellen Erfordernisse dieses Pflegebereichs sowie das ganzheitliche Behandlungs-konzept der BG Unfallklinik vorgestellt.

„Was wir suchen, sind ausgebil-dete Pflegekräfte, die gerne auch mit Langzeitpatienten arbeiten. Sie erwartet eine abwechslungs-reiche Tätigkeit mit vielfältigen Aufgaben“,

erklärt die Abteilungsleiterin der Pfle-gestation Rückenmarkverletzte, Sabine Kirchheim.

Dazu gehört der Einsatz von Hilfsmitteln und Geräten auf der Abteilung ebenso wie der Transfer der Patienten vom Bett in den Rollstuhl und umgekehrt. Aber das ist lange noch nicht alles, oft gelten die Pfle-gerinnen und Pfleger der Station als enge Kontaktperson, denn die Aufenthalts-

dauer der Patienten die hierherkommen, liegt zwischen sechs und mehr als zwölf Monaten. „Da wird die Klinik schnell zum Zuhause und dann gilt es auch, die Pati-enten in schwierigen Momenten zu unter-stützen und aufzumuntern“, so Kirchheim.

Wohnortnahe Behandlung von großer BedeutungDas Querschnittzentrum der BG Unfallkli-nik unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Oswald Marcus spielt für viele Menschen mit Querschnittlähmung im Ballungsraum des Rhein-Main-Gebiets eine wichtige Rol-le. Denn ohne ein spezialisiertes Zentrum in unmittelbarer Wohnortnähe würden sie zusätzlich belastet werden. „Wichtig ist, dass die Patienten ihr gewohntes so-ziales und familiäres Umfeld nicht verlas-sen müssen, den Kontakt zu ihrem alten Arbeitgeber nicht verlieren und dennoch qualifiziert versorgt, behandelt und be-treut werden können. In unserer Klinik sor-gen erfahrene Pflegekräfte für unsere Pati-enten im Sinne der querschnittbezogenen Behandlungspflege 24 Stunden über 365 Tage im Jahr“, erläutert Chefarzt Marcus.

Sabine Kirchheim Pflegerische Abteilungsleiterin K3 / K4 Rückenmarkverletzte

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Dr. med. Oswald MarkusChefarzt der Abteilung Rückenmarkverletzte

Die Unterstützung des Patienten beim Transfer vom Rollstuhl ins Bett ist eine der Aufgaben der Pflegekraft auf Station K3/K4.

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Pflegekräfte, die Interesse an einer Stelle haben, wenden sich bitte an die Pflegedirektion der BG Unfall- klinik Frankfurt am Main unter

Telefon: 069-475-2400 E-Mail: [email protected]

PFLEGEDIENST

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„Kontakte suchen und nutzen – das eigene Leben erfolgreich gestalten!“BG Unfallklinik bietet breites Angebot an Ausbildungsberufen

Der Andrang der 4. Ausbildungsmesse FFM im September 2015 in der Mehr-zweckhalle der Berufsfeuerwehr war groß. Haupt-, Real- und Gesamtschüler sowie Abiturienten konnten sich über zahl-reiche Ausbildungsberufe informieren. So auch über die Möglichkeiten der Aus-bildung in der BG Unfallklinik in Frankfurt am Main, die mit einem eigenen Stand vertreten war. „Viele junge Schüler, die mit ihren Lehrern gekommen waren, kamen mit einem Fragenkatalog an die Stände der Firmen, den sie abarbeiteten“, schil-dert Christian Brhel, stellvertretender Pflegedienstleiter der BG Unfallklinik sei-

ne Erfahrung am Messestand der Klinik. „Für diese Gruppe an Schülern würde sich ein Schulpraktikum eignen, bei dem sie herausfinden können, ob sie in der Pfle-ge richtig sind. Die etwas älteren Schüler hingegen fragten gezielter, vor allem jene, die etwas später und mit ihren Eltern ge-kommen waren. Da war klar zu merken: Die wissen schon, in welche Richtung sie beruflich wollen.“

So wie die 17-jährige Leliya, die an den Stand der BG Unfallklinik gekommen war. Sie lebt erst seit zwei Jahren in Deutsch-land und kann sich gut vorstellen, den Be-ruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin zu lernen. Auch unregelmäßige Arbeitszei-ten würden sie nicht stören, sagt sie.

„Ich stelle mir den Beruf sehr abwechslungsreich vor.“

Das dem so ist, kann Beatrix Falken-stein, Pflegedienstleiterin der BGU nur bestätigen. „Bei uns lernen die Schüler und Schülerinnen mit umfassender Be-treuung alle Seiten kennen. Angefangen von der Notaufnahme bis hin zur Pflege von Schwerverletzten, einschließlich de-ren Rehabilitation nach einem Unfall.“ „Wir bieten aber nicht nur die dreijährige Ausbildung zum/zur examinierten Ge-sundheits- und Krankenpfleger/in, son-dern ab April 2016 auch fünf Ausbildungs-plätze zur Krankenpflegehilfe“, ergänzt Monika Lauckhardt, stellvertretende Pfle-gedienstleiterin an der BGU.

Gesundheits- und Krankenpflegehel-fer/innen unterstützen examinier-te Pflegefachkräfte bei der Versor-gung und Pflege von Patienten. Die Krankenpflegehelferin übernimmt aber auch eigenverantwortlich Tätigkeiten der Pflege in Absprache mit der Kran-kenpflegerin oder dem Krankenpfleger. Zu den Aufgaben der Krankenpflegehel-fer/innen zählen etwa die Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, das Umbetten, der Toilettengang, die Kontrolle von Blut-druck, Puls und Temperatur, die Patienten-begleitung, die Körperpflege, das Richten der Betten und auch Schreibarbeiten. Die einjährige Ausbildung schließt mit dem Staatsexamen ab.

Fachkräfte in der OP-AssistenzSeit 1. August 2015 bildet die BGU auch erstmalig fünf Schülerinnen zur Operati-onstechnischen Assistentin (OTA) aus. Die Ausbildung findet neben dem OP auch in der Notfallambulanz, der Zentralen Steril-gut-Versorgungs-Abteilung (ZSVA) sowie der Anästhesie und auf Station statt.

> Lesen Sie hierzu auch den Artikel auf Seite 4/5.

> Über Ausbildungsberufe in der Ver- waltung berichten wir auf Seite 21.

Christian Brhel stellvertretender Pflegedienstleiter

Monika Lauckhardt stellvertretende Pflegedienstleiterin

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Beatrix FalkensteinPflegedienstleiterin

Michael Wegert gab den Schülern Auskunft über die Ausbildung zur OTA.

inform | Daten und Fakten

Für weitere Fragen zum Berufsbild der Pflege: [email protected]

Für weitere Fragen zum Berufsbild der OTA:[email protected]

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PFLEGEDIENST

Die stationäre Rehabilitationsbehandlung findet seit Anfang September in neu reno- vierten Räumen in Gebäude G der BG Un-fallklinik statt. Großzügige und helle Zim-mer und Therapieräume unterstützen hier den Erfolg der Behandlung. Die neu reno-vierten Räume umfassen ca. 477 qm BGUinform unterhielt sich u. a. dazu mit der Therapieleiterin an der BGU Frankfurt am Main, Natascha Heyn.

Frau Heyn, die stationäre Rehabilitation der Klinik ist Anfang September innerhalb desselben Stockwerks umgezogen, war-um?

Natascha Heyn: Die Räume der statio-nären Reha-Abteilung sind im Zuge des Ausbaus der ambulanten Reha, unseres MAIN•BGMED Rehazentrums, verkleinert worden. Nun aber hat unser ambulantes Rehazentrum eigene Räume im Gesund-heitszentrum an der Auffahrt zur Klinik und wir konnten mit der stationären Reha wieder in den neu renovierten Gebäude-trakt G einziehen.

Wer ist denn konkret vom Umzug betrof-fen gewesen?

Natascha Heyn: Das sind die Kollegen der Physiotherapie und der physikalischen The-rapie, der Ergotherapie sowie die Masseure, die sich um die Nachbehandlung von BG Pa-tienten kümmern. Auch die Sporttherapie ist mit der kompletten Medizinischen Trainings

Therapie von Gebäude B auf die gleiche Etage in den G-Trakt gezogen.

Was ist der Vorteil dabei?

Natascha Heyn: Die Räume sind größer, heller und schöner. Außerdem liegt der Vorteil für die Patienten in kürzeren We-gen. Denn die gesamte stationäre Therapie (Ausnahme Rückenmark) ist nun auf die-sem Stockwerk zu finden. Zuvor mussten z.B. Patienten der arbeitsplatzbezogenen Ergotherapie in den achten oder neunten Stock des K-Gebäudes zur Therapie.

Welche Formen der stationären Nachbe-handlung bietet die Klinik speziell den BG Patienten?

Natascha Heyn: Es handelt sich hier um intensive medizinische Rehabilitations-maßnahmen wie die Berufsgenossen-schaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) *, die Komplexe Stationäre Reha-bilitation (KSR) ** und die Stationäre Kurz-abklärung (SKA), dies ist ein stationärer Kurzaufenthalt. Diese 3-, manchmal 5-tägi-ge stationäre Maßnahme ist bei unfallver-letzten Patienten mit verzögertem oder un-klarem Heilverlauf sowie Schwierigkeiten bei der beruflichen Wiedereingliederung vorgesehen. Selbstverständlich gehören auch die Arbeitsplatzorientierte Musku-

loskelettale Rehabilitation (ABMR) *** und die Evaluation Funktioneller Leistun-gen dazu. Dabei handelt es sich um ein 2-tägiges Verfahren mit standardisierten funktionellen Leistungstests. Ziel ist eine realitätsgerechte Beurteilung der Leis-tungsfähigkeit.

Wir kennen von der gesetzlichen Unfall-versicherung den Satz „Reha vor Rente“. Was genau bedeutet das für die Nachbe-handlung von BG Patienten?

Natascha Heyn: Das bedeutet, dass wir die Patienten so schnell wie möglich von ihrem Krankenstand wieder zurück in ihr Berufsleben bringen wollen. Im konkreten Fall bedeutet das in der Nachbehandlung, dass die Patienten am Tag mindestens vier Stunden Therapie bekommen – und das auch an Samstagen und Feiertagen, sodass sie in der Regel nach vier Wochen die Berufsfähigkeit wieder erreicht ha-ben. Sollte dieses gemeinsame Ziel nicht erreicht worden sein, dann ist zusammen mit dem Berufshelfer der zuständigen BG zu überprüfen, ob das Zurückkom-men in den Beruf überhaupt möglich ist.

Danke für das Gespräch!

BG Patienten genießen vorbildliche NachbehandlungStationäre Rehabilitation zieht in neue Räume – kürzere Wege für Patienten

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Natascha Heyn Gesamtleitung Therapie

*BGSW : Schwerpunkt einer BGSW ist eine intensive stationäre Übungs-behandlung unter ärztlicher Leitung, wenn ambulante Maßnahmen zur Optimierung des Heilverfahrens nicht ausreichen oder möglich sind.

**KSR : Die KSR ist eine intensive medizinische Rehabilitationsmaß-nahme für alle Patienten, die für eine BGSW-Maßnahme noch einen er-höhten Pflege- oder Therapiebedarf haben. Sie überbrückt oftmals die Phase zwischen Akutbehandlung und BGSW oder der Erweiterten Ambulan-ten Physiotherapie.

***ABMR : Therapieformen mit Integ-ration arbeitstypischer Belastungen.Trainiert werden tätigkeitsorientierte Belastungen in einem geschützten Umfeld mit begleitenden therapeuti-schen Maßnahmen.

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Die neuen Räume der Ergotherapie bieten viel Licht.

REHABILITATION

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Kinder der Kirchengemeinde Karlsruhe Neureut-Nord und Schüler der Kinder- und Jugendgruppe des Rollstuhl-Sport-Club (RSC) Frankfurt am Main trafen sich auch 2015 wieder zu einem integrativen Sport-nachmittag.

Dazu brachten die 18 Gäste geliehene Rollstühle mit, die sie im normalen Alltag nicht benötigen, denn sie sind Fußgän-ger. Der sechsjährige Gabriel gehört zu den Besuchern aus Baden-Württemberg, er erzählte im Vorfeld: „Ein ganzer Tag im Rollstuhl wird bestimmt eine Herausfor-derung, ich bin gespannt, was auf mich zukommt.“

Bereits zum vierten Mal trafen sich Kinder aus Karlsruhe und des Frank- furter Sportclubs zum gemeinsamen Spiel- und Sportnachmittag. Die BG Unfallklinik Frankfurt am Main war dabei zum zweiten Mal Austragungsort. „Die Frankfurter BG Unfallklinik ist spezialisiert auf Menschen mit Querschnittlähmung, deshalb wissen wir um die Herausforderungen für Men-schen im Rollstuhl“, erläutert der Chefarzt der Abteilung für Rückenmarkverletzte an der Klinik Dr. med. Oswald Marcus.

Jeden Samstag trainieren die Kinder und Jugendlichen des RSC in der Sporthalle der BGU. Einer, der seit langem dabei ist, heißt Lars. „Ich bin jetzt 23 Jahre alt und schon immer im Rollstuhl. Grund dafür ist, dass ich während meiner Geburt nur mangel-haft mit Sauerstoff versorgt wurde.“ Lars gehört zu den Aktiven im Sportclub. Er ist in Ausbildung und macht den Schein zum Übungsleiter. Nach bestandener Prüfung darf er Veranstaltungen wie diese leiten.

Wie wichtig solche Nachmittage sind, weiß auch Andrea Schlicker, die die Ab-teilung Kinder- und Jugendsport beim RSC leitet: „Die Ak-zeptanz auf beiden Seiten ist wichtig, denn nur mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein kann man lernen, auch die Hilfe ande-rer anzunehmen.“ Bedeutend ist für das Team des RSC aber auch, dass die

nicht behinderten Kinder eigene Erfahrun-gen im Rollstuhl machen, um ein bisschen von der Welt zu erleben, wie sie alltäglich für behinderte Kinder und Menschen ist. Ein Teil davon fasst der 21-jährige Max von den Rollikids so zusammen: „Es ist toll, dass wir uns jeden Samstag in der BGU Sporthalle treffen, denn das bedeutet für mich, dass ich im Rollstuhl ,Gas gebenʻ und Freunde wiedertreffen kann.“

Austoben im Rollstuhl und Freunde treffenIntegrativer Sportnachmittag für Kinder in der BGU-Sporthalle

Spiel und Spaß standen bei allen Kindern im Vordergrund.

Die Medizinische Trainingstherapie ist jetzt im Gebäude G zu finden.

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REHABILITATION

Gefährliche KurznachrichtenAuch mit einer Spracherkennungs-App erhöht SMS-Bearbeitung am Steuer die Unfallgefahr

Finger weg vom Mobiltelefon während der Fahrt!

Wer am Steuer SMS mit der Hand eingibt, gefährdet sich und andere – das wissen alle. Aber was, wenn die SMS per Sprach-steuerung erfolgt? Sind Fahrer und Fahre-rinnen damit auf der sicheren Seite, da die Hände frei bleiben?

Leider nicht. Auch wer SMS am Steuer mit Hilfe einer Spracherkennung-App emp-fängt und versendet, geht ein erhöhtes Ri-siko ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). Zwar mindert das Lesen und manuelle Schreiben der

Nachrichten die Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr besonders stark. Aber auch mit einer Spracherkennungs-App ist die Ablenkung immer noch signifikant.

Insgesamt 54 Männer und Frauen im Alter zwischen 24 und 65 Jahren nahmen an der Untersuchung teil. Sie legten dazu in einer Fahrsimulation bei konstanter Ge-schwindigkeit (60 km/h) eine bestimmte Strecke zurück. Die Grundaufgabe war, auf bestimmte Hinweise hin die Spur zu wech-seln. In einem weiteren Versuchsabschnitt erhielten die Versuchspersonen nachei-nander zwei Zusatzaufgaben: Zum einen

mussten sie Textnachrichten auf ihrem eigenen Handy lesen und manuell darauf antworten. Im anderen Setting erhielten sie die Nachrichten über eine Spracher-kennungs-App – vergleichbar mit einer Freisprechanlage.

Gemessen wurden dabei sowohl die Leis-tung, die sich in der Spurabweichung aus-drückt, als auch die subjektive Beanspru-chung und physiologische Parameter wie die Herzrate.

„Es hat sich gezeigt, dass bei allen Perso-nen die Fahrleistung durch die Zusatzauf-

BERUFSGENOSSENSCHAFT/UNFALLKASSEN

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Das Karriereportal der BG Kliniken ist onlineDie besten Mitarbeiter ihres Fachs für unsere Standorte

Die Akut- und Rehakliniken der gesetzli-chen Unfallversicherung sind seit August 2015 mit einem gemeinsamen Karrierepor-tal für Krankenhauspersonal online.

Unter karriere.bg-kliniken.de finden Ärz-tinnen und Ärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachkräfte in Zukunft aktuelle Stellenangebote und Informationen zu den vielfältigen Jobchancen in einer der größten Klinikgruppen Deutschlands.

Im Fokus steht dabei die Anwenderfreund-lichkeit: die Stellensuche ist übersichtlich gestaltet und durch intuitive Benutzer-oberflächen können Bewerbungsunter-

lagen binnen Minuten hochgeladen und direkt an die verschiedenen  Kliniken ver-schickt werden.

Responsives Webdesign für iPads und Smartphones, persönliche Stellenfinder, ein Download-Bereich für Tarifverträge und Hintergrundinformationen zu einzel-nen Berufsgruppen und Standorten kom-plettieren das Gemeinschaftsprojekt der BG Kliniken, die ab sofort als ein Unterneh-men mit Holdingstruktur geführt werden.

„Online-Recruiting wird eines unserer Hauptinstrumente im zukünftigen Wettbe-werb um qualifizierte Fachkräfte werden“,

so Dr. Stefanie Hansen-Heidelk, Personal-leiterin der neuen Dachgesellschaft der Klinikgruppe.

„Wir wollen für unsere Stand- orte die besten Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter ihres Fachs gewinnen –

mit dem gemeinsamen Karriereportal ste-hen dafür jetzt optimale technische und strukturelle Grundlagen bereit.“

gaben deutlich schlechter wurde“, sagt Studienleiterin Dr. Hiltraut Paridon vom In-stitut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG). Das eigenhändige Tippen von Nach-richten stellte erwartungsgemäß die größ-te Ablenkung dar. Die gemessene Spurab-weichung vergrößerte sich auf mehr als das Doppelte. Die Ablenkung durch die Spracherkennungs-App war zwar geringer, aber auch hier verstärkte sich die Spurab-weichung der Probanden und Proban-dinnen. Im realen Straßenverkehr würde damit die Gefahr steigen, auf die Gegen-

fahrbahn oder den Bürgersteig zu fahren und so einen Unfall zu verursachen. Zwar hatten die jüngeren Testpersonen (unter 34 Jahren) insgesamt weniger Probleme damit, am Steuer SMS zu tippen, aber auch ihre Fahrleistung wurde nachweisbar schlechter. Darüber hinaus fühlten sich die Fahrerinnen und Fahrer während der Bearbeitung von SMS stärker beansprucht als ohne – und dies unabhängig vom Alter.

Laut Straßenverkehrsordnung darf eine Person, die ein Fahrzeug führt, generell

kein Mobiltelefon benutzen, wenn es auf-genommen oder gehalten werden muss. Da es aber auch bei einer Sprachsteue-rung zu Ablenkungseffekten kommt, rät Dr. med. Leopold von Bodman, Oberarzt der Notfallambulanz an der BGU Frankfurt am Main: „Zu Ihrer eignen Sicherheit soll-ten Sie während der Autofahrt Smartpho-ne und Co nicht benutzen. Das ist nicht nur sicherer, es sorgt auch für eine entspann-tere Fahrt.“

Weitere Informationen unter: karriere.bg-kliniken.de

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BERUFSGENOSSENSCHAFT/ UNFALLKASSEN

BGU Ärzte mussten Sprung- gelenke und Knie operativ versorgen

BG Unfallklinik geht mit neuem Auftritt online

Wir laden Sie ein, unsere neue Home-page kennenzulernen! Denn seit Anfang Dezember 2015 präsentieren wir uns im neuen Corporate Design der BG Klini-ken, für das die BG Unfallklinik Duisburg bereits 2014 im Wettbewerb „Deutsch-lands beste Klinikwebsite“ ausgezeichnet wurde.

Dazu haben wir unsere Inhalte überar-beitet und die Seite nicht nur mit neuer Optik, Navigation, Solr-Suchfunktion und responsivem Design für Smartphones und

Tabletcomputer, sondern auch mit vielen neuen und flexiblen Darstel-lungsoptionen ausgestattet.

Auf www.bgu-frankfurt.de versor-gen wir Patienten und ihre Ange-hörige, Mitarbeiter der Berufsge-nossenschaften und Unfallkassen, zuweisende Ärzte und Medienver-treter mit wichtigen Informationen zu unseren Behandlungs- und Leistungsangeboten und wir infor-mieren sie über Ansprechpartner im Haus. Außerdem bietet die Seite viele praktische Serviceangebote rund um die BGU Frankfurt am Main.

Da eine konservative Behandlung nicht zu einer Besserung führte, wurde der operati-ve Eingriff unumgänglich, so die Einschät-zung des FFC-Mannschaftsorthopäden Dr. Ingo Tusk. „Ich habe mich für eine Operati-on entschieden und bin froh, dass mir die BG Unfallklinik so schnell helfen konnte“, so die Leistungssportlerin.

Eintracht-Stürmer Luc Castaignos Luc Castaignos (23) verletzte sich beim Bundesligaspiel am 21. November beim 1:3 gegen Leverkusen schwer am linken Sprunggelenk. Weitere Untersuchungen

in der BGU ergaben, dass er sich einen Riss in der vorderen Syndesmose zuge-zogen hatte.  Aufgrund dieser Diagnose musste operiert werden. Dazu kam der Leistungssportler am 24. November in die BG Unfallklinik in Frankfurt am Main, um sich von dem Fußchirurgen Dr. med. Oliver Neun der Orthopädischen und traumatologischen Fußchirurgie operie-

ren zu lassen. Nach erfolgreicher Ope-ration konnte Castaignos die Klinik be-reits am darauffolgenden Tag verlassen.

Eintracht-Mittelfeldspieler Johannes FlumEintracht-Profi Johannes Flum wurde nach einem Trainingsunfall am 1. Dezember er-folgreich in der BG Unfallklinik von Prof. Dr. med Reinhard Hoffmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie, operiert. Die Diagnose „Bruch der Kniescheibe im linken Knie“ bestätigte sich während der zweitstündigen OP, darüber hinaus wur-den keine weiteren relevanten Schäden festgestellt. Der 27-Jährige konnte nach einer Woche Klinikaufenthalt die BGU verlassen und hat anschließend mit den Reha-Maßnahmen begonnen.

Profi-Fußballer erfolgreich operiert

Homepage im neuen Design – www.bgu-frankfurt.de

Dzsenifer Marozsán mit Oberarzt Dr. med. Sebastian Fischer und dem stellvertretenden Ärztlichen Direktor Dr. med. Edgar Soldner.

Eintracht-Stürmer Luc Castaignos mit Dr. med. Oliver Neun nach erfolgreicher OP.

Glücklich nach gut verlaufener OP: Eintracht-Mittelfeldspieler Johannes Flum bei Visite mit Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann.

Fußball Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán vom 1. FFC Frankfurt Am 3. August 2015 wurde Dzsenifer Ma-rozsán erfolgreich am linken Fuß am Sprunggelenk operiert. Dabei mussten Dr. Hans-Peter Abt, Chefarzt der Orthopä-dischen und traumatologischen Fußchi- rurgie, und Oberarzt Dr. Sebastian Fischer eine Sprunggelenksspiegelung vorneh-men. Zudem wurde ein Riss des Innenban-des des oberen Sprunggelenks operativ behandelt.

Die 23-Jährige hatte sich die Bänderver-letzung bereits während der Vorbereitung auf die Frauen-WM in Kanada zugezogen, dennoch kam sie dort zum Einsatz.

INTERN

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Kaufmann/frau im Gesund-heitswesen und Fachinforma- tiker/in für Systemintegration

Wir bieten interessierten Bewerbern und Bewerberinnen, die sich mehr im kauf-männischen Bereich sehen, eine 3-jährige Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauf-frau im Gesundheitswesen an. Dabei durchlaufen die Auszubildenden verschie-dene Abteilungen der Verwaltung, um ei-nen umfassenden Über- und Einblick in den einzelnen Bereichen zu bekommen. Hier-zu zählen z. B. die Personalabteilung, das Finanz- und Rechnungswesen, der zentrale Einkauf, das Medizincontrolling oder das Qualitätsmanagement. Dabei erwerben die Auszubildenden durch die Rotation

in den Abteilungen ein umfangreiches Verständnis dafür, wie die Arbeitsabläu-fe in einer modernen Klinik im Gesamten funktionieren. Erweitert wird dieses Ver-ständnis um Hospitationen in anderen Bereichen der Klinik, wie z. B. der Pflege.

Spezialisiert auf den IT-Bereich bietet die BG Unfallklinik Frankfurt am Main zudem die Ausbildung zum/zur Fachinformati-ker/in für Systemintegration an. Der Ein-satzschwerpunkt in der Ausbildung liegt in der IT-Abteilung. Analog zu der oben genannten Ausbildung kommt auch hier das Hospitationsprinzip in zahlreichen Abteilungen zum Tragen, um einen Ge-samtüberblick der Abläufe in einer Klinik zu ermöglichen.

> Siehe auch Hauptartikel Ausbildungs-messe auf Seite 15

FOCUS Gesundheit hat 2015 eine kos-tenfreie Arztsuche-App auf den Markt gebracht, in der die in ihrem Fach besten Ärzte gelistet sind. Diese Ärzteliste-App ist die größte und umfangreichste Liste in Deutschland und basiert auf systema-tischen, bundesweiten Befragungen von Ärzten, Patienten, Selbsthilfegruppen, Foren und Bewertungsportalen sowie klinischen und wissenschaftlichen Leis-tungen.

Unsere Unfallklinik ist darin mit vier Ärzten in fünf unterschiedlichen Behandlungsbe-reichen der Orthopädie vertreten: Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Ärztli-cher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chi-rurgie, für den Bereich Unfallchirurgie und Kniechirurgie, Prof. Frank Kandziora, Chef- arzt des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, für den Bereich Wirbelsäulenchirurgie, Prof. Dr. med. Dr.

med. habil. Michael Sauerbier, Chefarzt der Abteilung von Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, für den Be-handlungsbereich Handchirurgie und Prof. Dr. med. Louis Hovy, Leitender Arzt für Spezielle Orthopädische Chirurgie in der Abteilung für Unfallchirurgie und Or-thopädische Chirurgie, für die beiden Be-reiche Hüft- und Kniechirurgie.

Wir gratulieren!

Ausbildung in der Verwaltung

FOCUS-Ärzteliste 2015

Prof. Dr. med. Reinhard HoffmannÄrztlicher Direktor und Chefarztder Abteilung Unfallchirugie und Orthopädische Chirurgie

Prof. Dr. med. Louis HovyLeitender Arzt für Spezielle Orthopädische Chirurgie

Dr. med. Frank Kandziora, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulen- chirurgie und Neurotraumatologie

Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier, Chefarzt der Abteilung Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie

Vier Ärzte der BGU in der FOCUS-Ärzteliste 2015 als TOP-Mediziner ausgezeichnet

Frau Simone Zorn Personalabteilung, Referentin Recruiting

Für weitere Fragen zu unseren Ausbil-dungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte an:

[email protected]

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INTERN

Das Thema Organ- und Gewebespende ist sehr vielschichtig. Um eine fundierte Ent-scheidung treffen zu können, ist es wich-tig, mehr darüber zu erfahren.

„Mir war es wichtig mit dieser Veranstal-tung zu informieren, denn Organspende in Deutschland ist klar vom Gesetzgeber geregelt und nach diesen Vorgaben han-deln wir als überregionales Traumazen-trum“, erläutert Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie sowie Ärzt-licher Direktor der BGU Frankfurt am Main.Er war zugleich Gastgeber der Veranstal-tung „Leben retten – Organspende in Deutschland“ in den Räumen der BG Un-fallklinik Frankfurt am Main.

Dabei referierten hochkarätige Spezialis-ten wie der Neurochirurg Dr. med. Hilal Yahya vom Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord. Der Mediziner, der auch Philosophie und Germanistik studiert hat, erläutere, wann ein Mensch als tot gilt. Da-bei sei es wichtig zu wissen, dass es bei der Organspende um den Hirntod geht und die Feststellung des Hirntods immer von zwei Ärztinnen und Ärzten unabhängig vonei-nander bestätigt werden muss. Der Arzt appellierte an das Publikum, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Wesentlich ist“ so Yahya „sich zu Lebzeiten zu ent-scheiden. Auch wenn Sie nicht oder nur

BG Unfallklinik veranstaltete am 25. September hochka- rätiges Round-Table-Gespräch

bestimmte Organe spenden wollen, ist es wichtig, dies im Vorfeld zu dokumentieren, etwa mit einem Organspende-Ausweis.“

Selbstverständlich wurde auch über die Zuteilung von entnommenen Organen ge-sprochen. Prof. Dr. med. Wolf Bechstein,

der Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeral-chirurgie am Universi-tätsklinikum Frankfurt am Main, erklärte: „Die Vermittlung an deutsche Patienten erfolgt nach den Richtlinien der Bundesärz-tekammer. Hierbei stehen Erfolgsaussicht und Dring-lichkeit im Vordergrund.“

Hochkarätige TeilnehmerIn einem Round-Table-Ge-spräch kamen weitere Ex-

perten verschiedener Fachgesellschaften wie Dr. Axel Rahmel von der Deutschen Stiftung Organtransplantation, aber auch der Rechtsmediziner Prof. Dr. med. Hansjürgen Bratzke zu Wort. Darüber hi-naus konnten die Besucher auch Fragen an Herzchirurg Prof. Dr. med. T. Walther, Direktor der Abteilung Herzchirurgie der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim, und an Lothar Jung-Hankel, evangelischer Pfarrer und Klinikseelsorger an der BG Unfallkli-nik, stellen.

Um die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland zu erhöhen, schlägt Prof. Hoffmann vor, die Widerspruchsregelung wie etwa in Österreich einzuführen. Das bedeutet, wer keinen Widerspruch erhebt, wird zum Organspender. Mit dem Organ-spendeausweis wird der eigene Wille für oder gegen eine Organ- und Gewebespen-de verbindlich festgehalten und somit den Angehörigen im Fall der Fälle die schwieri-ge Entscheidung abgenommen.

Die meisten Bundesbürger stehen Organspende positiv gegenüberOrgane und Gewebe können nur Men-schen spenden, bei denen der Hirntod vorliegt (Ausnahme Lebendspende). Das heißt, ihre Gehirnfunktionen müssen be-reits unwiderruflich erloschen sein. Da in den meisten Sterbefällen der Herzstill-stand vor dem sogenannten Hirntod ein-tritt, kommen nur wenige Verstorbene als mögliche Organspenderinnen und -spen-der in Betracht. In deutschen Kranken-häusern sterben jährlich rund 400.000

Menschen. Lediglich  bei ungefähr einem Prozent, also 4.000 der Verstorbenen tritt der Hirntod vor dem Herzstillstand ein, so-dass sie überhaupt als Organspender oder -spenderin infrage kommen.

Durch die Organspende gelingt es, schwer- kranken Menschen zu helfen, deren eige-ne Organe versagen – etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit. Die Transplan-tation ist häufig die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen noch retten kann oder deren Lebensqualität deut-lich verbessert. Bundesweit stehen  mehr als 10.000 Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation.

Weit mehr, als Organe zur Verfügung ste-hen. Laut Umfragen stehen die meisten

Bundesbürger der Organspende positiv gegenüber. Aber nur etwa  35 Prozent ha-ben ihre Entscheidung in einem Organ-spendeausweis festgehalten.

In den Krankenhäusern ent- scheiden in acht von zehn Fällen die Angehörigen über eine Organ-spende, weil der Verstorbene seine Entscheidung nicht mitge-teilt oder dokumentiert hat.

Dies ist für viele Angehörige in einer oh-nehin schon schwierigen Situation sehr belastend.

Neben der Spende nach dem Tod ist es möglich, eine Niere oder einen Teil der Leber bereits zu Lebzeiten zu spenden. Nach dem Transplantationsgesetz sind Lebendspenden nur unter nahen Ver-wandten und einander persönlich eng ver-bundenen Personen zulässig. Mit dieser Gesetzgebung soll Organhandel verhin-dert werden.

Leben retten – Organspende in Deutschland

Gastredner Vera Hanig (lebt seit 7 Jahren mit einem Spenderherz) und Hans Wilhelm Gäb links (lebt seit 1994 mit einer Spenderleber)

Thomas Ranft moderierte die Veranstaltung.

INTERN

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Gemeinsam gegen anti- biotikaresistente Keime

In Frankfurt am Main engagiert sich seit Juni 2010 das MRE-Netzwerk Rhein-Main im Kampf gegen gefährliche Bakterien. Multiresistente Erreger (MRE) sind Bak-terien, gegen die die meisten Antibiotika unwirksam sind.Zu den Mitgliedern des Netzwerkes gehört seit Beginn auch die BGU, die auch 2015 wieder mit einem Qualitätssiegel ausge-zeichnet wurde. Das MRE-Siegel wird an Einrichtungen vergeben, die nachweisbar einen hohen Hygienestandard setzen und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit multiresistenten Keimen ergreifen. Inzwischen sind neun Stadt- und Landkreise im Netzwerk, das im Juni 2015 im Frankfurter Gesundheits-amt sein 5-jähriges Jubiläum feierte.„Ziele des Netzwerkes sind, die Entste-hung und Verbreitung von multiresis-tenten Erregern (MRE) in der Region zu vermindern, die Behandlung und die Rehabilitation der MRE-Patienten zu ver-bessern und einer Stigmatisierung von Menschen mit MRE entgegenzuwirken“, erläutert der hygienebeauftragte Arzt der BG Unfallklinik, Dr. med. Rolf Teßmann.Insgesamt hat die Organisation mehr als 270 Mitglieder. In 350 Fortbildungen wur-den in den vergangenen fünf Jahren mehr

SAVE THE DATE – 22. bis 24. September 2016

57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie in Kooperation mit der American Association for Hand Surgery (AAHS)

Ort:Kongresshaus Kap EuropaMesse Frankfurt GmbHOsloer Straße 560327 Frankfurt am Mainwww.dgh-kongress.de

Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

Chefarzt der Plastischen, Hand- und Rekonstruktiven Chirurgie an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH

Hauptthemen: • Mikrochirurgische Rekonstruktion

nach schweren Handverletzungen• Daumenrekonstruktion• Behandlung maligner Tumoren

an Hand und Unterarm• Skaphoidfrakturen und ihre Spätfolgen• Distales Radioulnargelenk

als 5.500 Mitarbeiter aus Pflegeein-richtungen geschult. Wie wichtig und aktuell die Arbeit des Netzwer-kes ist, zeigen die aktuellen Zahlen: Jährlich kommt es bei ca. 3 Millio-nen Menschen in Europa zu einer Krankenhausinfektion, geschätzt sterben bis zu 50.000 Patienten hierdurch. Nach Einschätzung der Europäischen Gesundheitsbehör-de (ECDC) sind multiresistente Erre-ger damit die bedeutendste Krank-heitsbedrohung in Europa.

MRE-Netzwerk Rhein-Main – BGU von Beginn an dabei

VeranstaltungenAlle weiteren Veranstaltungen der BG Unfallklinik finden Sie unter:www.bgu-frankfurt.de/aerzte-uv-traeger/veranstaltungstermine.html

Dr. med. Rolf Teßmann (5. von vorne rechts) ist Vorsitzender der Hygienekommission an der BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbH.

SEPTEMBER 2016

www.dgh-kongress.de

57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH)in Kooperation mit der American Association for Handsurgery (AAHS)

201622. bis 24. SeptemberKongresshaus Kap EuropaFrankfurt am Main

Kongresspräsident:Prof. Dr. Dr. Michael Sauerbier BG Unfallklinik Frankfurt am MainGastgesellschaft:American Association for Hand Surgery (AAHS)

DEUTSCHE GESELLSCHAFTFÜR HANDCHIRURGIE

Informationen

Termin 22. bis 24. September 2016Ort

Kongresshaus Kap EuropaMesse Frankfurt GmbH Osloer Strasse 5 60327 Frankfurt am MainKongresspräsidentProf. Dr. Dr. Michael SauerbierChefarzt der Abteilung für Plastische, Hand- und Rekonstruktive ChirurgieBerufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am MainFriedberger Landstr. 43060389 Frankfurt am Main

Leiter Wissenschaftliches Programm (Program Co-Chairs)Univ. Prof. Dr. Riccardo E. Giunta, München

Prof. Dr. Michael Neumeister, Springfield, Illinois,

USA

Veranstalter, Kongressorganisation und Organisation der IndustrieausstellungIntercongress GmbHDüsseldorfer Str. 10140545 Düsseldorffon +49 211 585897-70fax +49 211 [email protected]

BegrüßungsabendDonnerstag, den 22. September 2016FestabendFreitag, den 23. September 2016

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INTERN

Förderverein der LuftrettungsstationChristoph.2 in Frankfurt am Main e.V.

c/o BG Unfallklinik Frankfurt am Main gGmbHFriedberger Landstraße 430 • 60389 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0)69 475-2047 • Telefax: +49 (0)69 475-2045

[email protected]

Vereinsregister Frankfurt am Main VR 12789Gemeinnützigkeit durch FA Frankfurt am Main IIISteuernummer: 45 250 5173 3 – K18

IBAN DE83 5009 0500 0001 9512 35BIC GENODEF1S12Sparda Bank Hessen www.Christoph.2.de

Unfallchirurgie undOrthopädische ChirurgieEndoprothesen-, Trauma-, UnfallchirurgieOberarztsprechstunde:Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitagvon 9.00 bis 11.00 UhrEllenbogensprechstunde:jeden Mittwochvon 9.00 bis 11.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2003Telefax: +49 (0) 69 475-2376

Privatsprechstunde Prof. Dr. med. Hoffmann:Mittwoch von 12.00 bis 14.00 UhrPrivatsprechstunde Dr. med. Soldner:Montag bis Freitag von 11.00 bis 12.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2057Telefax: +49 (0) 69 475-2224

Privatsprechstunde Prof. Dr. med. Louis Hovy:Donnerstag von 8.00 bis 14.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2002Telefax: +49 (0) 69 475-2223

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

Orthopädische und Traumatologische FußchirurgiePrivatsprechstunde:Montag von 9.00 bis 16.00 UhrSprunggelenk-Sprechstunde:Mittwoch von 9.00 bis 13.00 UhrFußsprechstunde:Dienstag von 9.00 bis 13.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2176Telefax: +49 (0) 69 475-2551

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

Septische ChirurgieSprechstunde:Montag, Mittwoch und Donnerstagvon 13.00 bis 15.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2022Telefax: +49 (0) 69 475-4242

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Sportorthopädie, Knie- und SchulterchirurgieSprechstunde:Dienstag von 13.00 bis 16.00 Uhr,Mittwoch von 9.00 bis 12.00 Uhr,Donnerstag von 8.00 bis 17.00 UhrPrivatsprechstunde:Mittwoch von 12.30 bis 14.00 UhrDienstag und Donnerstag von 14.00 bis 17.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2121Telefax: +49 (0) 69 475-2192

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Plastische, Hand- und Rekonstruktive ChirurgieBG-Sprechstunde, Heilverfahrenskontrollen:Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 10.30 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-4251/4252

Kassenpatienten (nur mit Fachüberweisung z. B. vom Orthopäden):Montag von 12.00 bis 15.00 Uhr,Donnerstag von 9.00 bis 11.00 UhrPlastisch-RekonstruktiveChirurgie/Tumorsprechstunde:Mittwoch von 13.00 bis 15.00 UhrÄsthetische Chirurgie:Mittwoch von 13.00 bis 14.30 UhrSpezielle Handchirurgie und Handgelenk-Sprechstunde:Mittwoch (nur mit Überweisung) von 13.00 bis 14.30 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2021Telefax: +49 (0) 69 475-2586

Privatversicherte und Selbstzahler:Dienstag und Donnerstag von 12.00 bis 14.30 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2323

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

RückenmarkverletzteSprechstunde:Dienstag von 13.00 bis 17.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2317Telefax: +49 (0) 69 475-2521

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Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und NeurotraumatologieSprechstunde:Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 11.30 Uhrsowie von 12.00 bis 15.00 Uhr,Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2020Telefax: +49 (0) 69 475-2018

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Anästhesie, Intensivmedizin und SchmerztherapieAngehörigensprechstunde:Montag bis Freitag von 15.30 bis 16.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-4308

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

Diagnostische und Interventionelle RadiologieSprechstunde:Montag bis Freitag von 7.30 bis 15.30 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-2090Telefax: +49 (0) 69 475-2096

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

Psychotraumatologisches Zentrum für Diagnostik und TherapieSprechstunde:

Telefon: +49 (0) 69 475-7710Telefax: +49 (0) 69 475-7725

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

BG Kompetenzzentrum und RehamanagementSprechstunde:Montag bis Freitag von 8.00 bis 15.00 Uhr

Telefon: +49 (0) 69 475-4251Telefon: +49 (0) 69 475-4252Telefax: +49 (0) 69 475-4685

Nur nach telefonischer Terminvereinbarung

BGU-Sprechzeiten (nur nach telefonischer Terminvereinbarung)