Upload
bsa
View
212
Download
0
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Akzente, BSA
Citation preview
02/1
2 BSA Bund Maiaufmarsch des BSA
BSA OBeröSterreich – rOter Zug Auf Schiene
BSA BurgenlAnd – MedientAlk
BSA SAlZBurg – VOrtrAg „kOrruPtiOnSVOrWÜrfe in öSterreich“
Der Zug des BSA beim Maiaufmarsch 2012F
oto:
BS
A
Am Donnerstag, den 12. April 2012, bekamen zahlreiche in-
teressierte BSA-Mitglieder einen Einblick in die Österrei-
chische Nationalbank. Nach der Begrüßung durch BSA-Ge-
neralsekretärin Olivia Weiss nahm sich OeNB-Gouverneur
Ewald Nowotny persönlich Zeit, um über Geschichte, Bedeu-
tung und Aufgabengebiet der Nationalbank zu diskutieren.
Nach dem Referat und einer angeregten Diskussion wur-
den die BesucherInnen durch das angeschlossene Geldmuse-
um geführt, wo neben spannend aufbereiteten Informationen
rund um Geld und Währungen auch ein massiver Goldbarren
gehoben werden konnte.
Auch im März, April und Mai konnten wieder hochkarä-
tige DiskussionspartnerInnen für die BSA Lectures gewon-
nen werden. Herbert Tumpel, Stephan Schulmeister und
Hannes Swoboda beleuchteten verschiedene Teilaspekte
des BSA-Jahresschwerpunkts „Verteilungsgerechtigkeit“
aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Kompetenzbereiche.
AK-Präsident Herbert Tumpel eröffnete den BSA-Jahres-
schwerpunkt 2012 am Montag, den 26. März 2012, mit einer
Lecture über die „Verteilungswirkung des Konsolidierungspa-
kets“. Im Gespräch mit BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokor-
ny spannte Tumpel einen weiten Bogen von der sich ständig
verschlechternden Arbeitsmarktsituation über die Entkopp-
lung von Finanz- und Realwirtschaft bis hin zur unbedingten
Notwendigkeit, große Unternehmen und SpitzenverdienerIn-
nen zu besteuern. Der ungleichen Verteilung von Vermögen
stellte der Arbeiterkammer-Präsident die Forderung nach Ver-
mögens- und Erbschaftssteuern entgegen.
Am Montag, den 23. April 2012, sprach der Ökonom Ste-
phan Schulmeister im BSA-Generalsekretariat über „Finanz-
märkte in Zeiten der Krise“. Nach der Begrüßung durch BSA-
Präsident Andreas Mailath-Pokorny umriss Schulmeister
ebenso unterhaltsam wie kompetent die Wirtschaftsgeschichte
der letzten 80 Jahre. Danach erläuterte er seine Wirtschafts-
theorie, die im Unterschied zu anderen Erklärungsmodellen
konsequent zwischen den Interessen von Arbeit, Real- und Fi-
nanzkapital unterscheidet. Weiters analysierte er anhand eines
von ihm entwickelten Modells die unterschiedlichen Entwick-
lungsweisen der wirtschaftlichen Situation des Euroraums bei
Einführung des Fiskalpakts gegenüber der Einführung euro-
päischer Staatsanleihen, den sogenannten Eurobonds.
Über „Die europäische Dimension der Krisenbewältigung“
sprach der Präsident der Europäischen SozialdemokratInnen
im EU-Parlament, Hannes Swoboda, am Freitag, den 4. Mai
2012. Zunächst analysierte er die politische Situation in Euro-
pa. Die zu diesem Zeitpunkt unmittelbar bevorstehenden Wah-
len in Frankreich bezeichnete er als besonders entscheidend,
da ein Wahlsieg François Hollandes den Ausgangspunkt für
mehr Wachstum und Beschäftigung bedeuten könne. Die Vor-
aussetzung dafür seien mehr Investitionen und mehr Einnah-
men, um diese zu finanzieren. Dabei plädierte er nachdrück-
lich für eine Finanztransaktionssteuer und den gemeinsamen
Kampf gegen Steuerflucht. Swoboda sprach sich dabei gegen
nationale Einzellösungen und für ein gemeinsames europäi-
sches Abkommen mit der Schweiz aus.
Auch heuer war der BSA am traditionellen Maiaufmarsch
mit einem starken Zug vertreten: Angeführt von Präsident
Andreas Mailath-Pokorny und Generalsekretärin Olivia
Weiss begingen über 250 GenossInnen den höchsten Feier-
tag der Sozialdemokratie.
Passend zum BSA-Jahresschwerpunkt „Verteilungsge-
rechtigkeit“ war die zentrale BSA-Forderung heuer „Vermö-
genssteuer jetzt!“. Auch in Zeiten der Budgetknappheit muss
gelten: Steuergerechtigkeit statt Spardiktat. Denn in wichti-
gen Zukunftsbereichen wie Bildung, Soziales und Gesundheit
darf nicht gespart werden. Stattdessen muss für eine gerechte
Verteilung des Wohlstands gesorgt werden, da Arbeit viel zu
stark, Vermögen und Kapital hingegen viel zu gering besteu-
ert werden. Es ist höchst an der Zeit, dass jene, die die Krise
mitverursacht haben, endlich einen gerechten Beitrag zur Kri-
senbewältigung leisten. Mit seinem eindrucksvollen Auftreten
sprach der BSA sich daher für eine Vermögenssteuer und eine
Finanztransaktions- bzw. Börsenumsatzsteuer aus und forder-
te: Verteilungsgerechtigkeit jetzt, durch mehr Gerechtigkeit
im Steuersystem und bei der Entlohnung!
Nach einem fulminanten Wahlsieg der „Sozialdemokrati-
schen Ärztinnen und Ärzte – Liste Dr. Thomas Szekeres“ bei
den Wahlen zur Ärztekammer Wien ist es dem Spitzenkandi-
daten der sozialdemokratischen ÄrztInnen am 6. Mai gelun-
gen, zum Präsident der Wiener Kammer gewählt zu werden.
Damit ist erstmals ein Sozialdemokrat Vorsitzender einer
Landesärztekammer. BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokorny
zeigt sich von diesem politischen Erfolg beeindruckt: „Ich bin
überzeugt davon, dass diese Entscheidung eine nachhaltig po-
sitive Entwicklung der Wiener Ärztekammer garantiert und
wünsche Thomas Szekeres alles Gute und viel Erfolg für seine
neue und verantwortungsvolle Aufgabe.“
BSA BSA
AKZENTe 03
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: BSA – Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen, 1010 Wien,
Landesgerichtsstraße 16. Chefredaktion: Mag. Alessandro Barberi; MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Mag. Michael Gerbavsits, Mag.a
Claudia Kreiner-Ebinger, Gabriele Pichler, Mag.a Gabriele Russwurm-Birò, Mag. Jakob Scholz, Dr.in Dagmar Staubmann, Anna Vukan,
Redaktionsadresse: 1010 Wien, Landesgerichtsstraße 16, Tel. (01) 310 88 29-0, Fax. (01) 310 88 29-27, Mail. [email protected], Verlag: Ver-
lag der SPÖ GmbH, 1040 Wien, Löwelstraße 18. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: „Akzente“ ist die Zeitung des BSA und dient zur
Mitgliederinformation über das Vereinsleben. „Akzente“ erscheint viermal im Jahr.
BSA Bund – Maiaufmarsch des BSA
BSA Bund – Szekeres Präsident der Wiener Ärztekammer
BSA Bund – Erkundungen in die OeNB und das Geldmuseum
BSA Bund – BSA Lectures
Werner Rodlauer, Olivia Weiss und Andreas Mailath-Pokorny
am Rathausplatz
Fot
o: B
SA
BSA-Generalsekretärin Olivia Weiss hebt einen massiven Goldbarren
im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank
Ökonom Stephan Schulmeister bei der BSA Lecture
Der neue Ärztekammer Wien-Präsident Thomas Szekeres
Fot
o: B
SA
Fot
o: B
SA
Fot
o: p
riva
t
02 AKZENTe
Am Donnerstag, den 12. April 2012, bekamen zahlreiche in-
teressierte BSA-Mitglieder einen Einblick in die Österrei-
chische Nationalbank. Nach der Begrüßung durch BSA-Ge-
neralsekretärin Olivia Weiss nahm sich OeNB-Gouverneur
Ewald Nowotny persönlich Zeit, um über Geschichte, Bedeu-
tung und Aufgabengebiet der Nationalbank zu diskutieren.
Nach dem Referat und einer angeregten Diskussion wur-
den die BesucherInnen durch das angeschlossene Geldmuse-
um geführt, wo neben spannend aufbereiteten Informationen
rund um Geld und Währungen auch ein massiver Goldbarren
gehoben werden konnte.
Auch im März, April und Mai konnten wieder hochkarä-
tige DiskussionspartnerInnen für die BSA Lectures gewon-
nen werden. Herbert Tumpel, Stephan Schulmeister und
Hannes Swoboda beleuchteten verschiedene Teilaspekte
des BSA-Jahresschwerpunkts „Verteilungsgerechtigkeit“
aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Kompetenzbereiche.
AK-Präsident Herbert Tumpel eröffnete den BSA-Jahres-
schwerpunkt 2012 am Montag, den 26. März 2012, mit einer
Lecture über die „Verteilungswirkung des Konsolidierungspa-
kets“. Im Gespräch mit BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokor-
ny spannte Tumpel einen weiten Bogen von der sich ständig
verschlechternden Arbeitsmarktsituation über die Entkopp-
lung von Finanz- und Realwirtschaft bis hin zur unbedingten
Notwendigkeit, große Unternehmen und SpitzenverdienerIn-
nen zu besteuern. Der ungleichen Verteilung von Vermögen
stellte der Arbeiterkammer-Präsident die Forderung nach Ver-
mögens- und Erbschaftssteuern entgegen.
Am Montag, den 23. April 2012, sprach der Ökonom Ste-
phan Schulmeister im BSA-Generalsekretariat über „Finanz-
märkte in Zeiten der Krise“. Nach der Begrüßung durch BSA-
Präsident Andreas Mailath-Pokorny umriss Schulmeister
ebenso unterhaltsam wie kompetent die Wirtschaftsgeschichte
der letzten 80 Jahre. Danach erläuterte er seine Wirtschafts-
theorie, die im Unterschied zu anderen Erklärungsmodellen
konsequent zwischen den Interessen von Arbeit, Real- und Fi-
nanzkapital unterscheidet. Weiters analysierte er anhand eines
von ihm entwickelten Modells die unterschiedlichen Entwick-
lungsweisen der wirtschaftlichen Situation des Euroraums bei
Einführung des Fiskalpakts gegenüber der Einführung euro-
päischer Staatsanleihen, den sogenannten Eurobonds.
Über „Die europäische Dimension der Krisenbewältigung“
sprach der Präsident der Europäischen SozialdemokratInnen
im EU-Parlament, Hannes Swoboda, am Freitag, den 4. Mai
2012. Zunächst analysierte er die politische Situation in Euro-
pa. Die zu diesem Zeitpunkt unmittelbar bevorstehenden Wah-
len in Frankreich bezeichnete er als besonders entscheidend,
da ein Wahlsieg François Hollandes den Ausgangspunkt für
mehr Wachstum und Beschäftigung bedeuten könne. Die Vor-
aussetzung dafür seien mehr Investitionen und mehr Einnah-
men, um diese zu finanzieren. Dabei plädierte er nachdrück-
lich für eine Finanztransaktionssteuer und den gemeinsamen
Kampf gegen Steuerflucht. Swoboda sprach sich dabei gegen
nationale Einzellösungen und für ein gemeinsames europäi-
sches Abkommen mit der Schweiz aus.
Auch heuer war der BSA am traditionellen Maiaufmarsch
mit einem starken Zug vertreten: Angeführt von Präsident
Andreas Mailath-Pokorny und Generalsekretärin Olivia
Weiss begingen über 250 GenossInnen den höchsten Feier-
tag der Sozialdemokratie.
Passend zum BSA-Jahresschwerpunkt „Verteilungsge-
rechtigkeit“ war die zentrale BSA-Forderung heuer „Vermö-
genssteuer jetzt!“. Auch in Zeiten der Budgetknappheit muss
gelten: Steuergerechtigkeit statt Spardiktat. Denn in wichti-
gen Zukunftsbereichen wie Bildung, Soziales und Gesundheit
darf nicht gespart werden. Stattdessen muss für eine gerechte
Verteilung des Wohlstands gesorgt werden, da Arbeit viel zu
stark, Vermögen und Kapital hingegen viel zu gering besteu-
ert werden. Es ist höchst an der Zeit, dass jene, die die Krise
mitverursacht haben, endlich einen gerechten Beitrag zur Kri-
senbewältigung leisten. Mit seinem eindrucksvollen Auftreten
sprach der BSA sich daher für eine Vermögenssteuer und eine
Finanztransaktions- bzw. Börsenumsatzsteuer aus und forder-
te: Verteilungsgerechtigkeit jetzt, durch mehr Gerechtigkeit
im Steuersystem und bei der Entlohnung!
Nach einem fulminanten Wahlsieg der „Sozialdemokrati-
schen Ärztinnen und Ärzte – Liste Dr. Thomas Szekeres“ bei
den Wahlen zur Ärztekammer Wien ist es dem Spitzenkandi-
daten der sozialdemokratischen ÄrztInnen am 6. Mai gelun-
gen, zum Präsident der Wiener Kammer gewählt zu werden.
Damit ist erstmals ein Sozialdemokrat Vorsitzender einer
Landesärztekammer. BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokorny
zeigt sich von diesem politischen Erfolg beeindruckt: „Ich bin
überzeugt davon, dass diese Entscheidung eine nachhaltig po-
sitive Entwicklung der Wiener Ärztekammer garantiert und
wünsche Thomas Szekeres alles Gute und viel Erfolg für seine
neue und verantwortungsvolle Aufgabe.“
BSA BSA
AKZENTe 03
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber: BSA – Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen, 1010 Wien,
Landesgerichtsstraße 16. Chefredaktion: Mag. Alessandro Barberi; MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Mag. Michael Gerbavsits, Mag.a
Claudia Kreiner-Ebinger, Gabriele Pichler, Mag.a Gabriele Russwurm-Birò, Mag. Jakob Scholz, Dr.in Dagmar Staubmann, Anna Vukan,
Redaktionsadresse: 1010 Wien, Landesgerichtsstraße 16, Tel. (01) 310 88 29-0, Fax. (01) 310 88 29-27, Mail. [email protected], Verlag: Ver-
lag der SPÖ GmbH, 1040 Wien, Löwelstraße 18. Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: „Akzente“ ist die Zeitung des BSA und dient zur
Mitgliederinformation über das Vereinsleben. „Akzente“ erscheint viermal im Jahr.
BSA Bund – Maiaufmarsch des BSA
BSA Bund – Szekeres Präsident der Wiener Ärztekammer
BSA Bund – Erkundungen in die OeNB und das Geldmuseum
BSA Bund – BSA Lectures
Werner Rodlauer, Olivia Weiss und Andreas Mailath-Pokorny
am Rathausplatz
Fot
o: B
SA
BSA-Generalsekretärin Olivia Weiss hebt einen massiven Goldbarren
im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank
Ökonom Stephan Schulmeister bei der BSA Lecture
Der neue Ärztekammer Wien-Präsident Thomas Szekeres
Fot
o: B
SA
Fot
o: B
SA
Fot
o: p
riva
t
02 AKZENTe
Unter dem kofferwortartigen Titel „Netfacegoogletube ver-
sus Zeitungsfernradiozin“ lud der BSA Burgenland Exper-
tInnen und Chefredakteure zum Medien-Talk ins Kulturzen-
trum Mattersburg ein.
Das Ergebnis des gut besuchten, hochkarätig besetzten und
spannenden Abends brachte der Vorsitzende des BSA Burgen-
land Michael Gerbavsits mit wenigen Worten auf den Punkt:
„Nicht nur Fernsehen und Radio, sondern vor allem Zeitungen
und Magazine werden durch das Internet mit Facebook, Google
oder YouTube weiter gehörig unter Druck kommen.“
Den LeserInnen und BürgerInnen bringe dies aber auch ein
höheres Maß an Teilhabe am politischen Prozess: „Die traditio-
nellen Medien bemühen sich noch mehr um Regionalität und
Interaktivität – eine Entwicklung, die dem Burgenland gut
tut“, so Gerbavsits.
Als DiskussionsteilnehmerInnen am Podium begrüßte der
BSA Thomas Orovits (Redaktionsleiter KURIER Burgenland),
Walter Schneeberger (Chefredakteur des ORF Burgenland),
Markus Stefanitsch (Chefredakteur BVZ), Christian Uchann
(Chefredakteur Bezirksblätter Burgenland) und Lena Doppel
(Universitätsassistentin und ausgewiesene Expertin für Neue
Medien).
Moderiert wurde die Veranstaltung von Georg Pehm. Im
Zuge der Diskussion wurde u. a. betont, dass sich in den letzten
zehn Jahren der Anteil regelmäßiger Internet-NutzerInnen im
Burgenland auf über 65 Prozent mehr als verdoppelt hat.
Dies verweist auf die rasante Entwicklung, die mit dem
World Wide Web verbunden ist. Die neuen Möglichkeiten,
Nachrichten und Meinungen über das Netz auszutauschen,
bringen traditionelle Medien unter Druck.
Die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich dabei einig,
dass man angesichts des Internet und der sozialen Plattformen
so nah wie möglich an die Lebenswelten der LeserInnen, Sehe-
rInnen und HörerInnen herankommen muss. Denn mehr Regi-
onalität stärke die eigene Position.
„Es ist deshalb wichtig, sowohl schnelles Internet weiter
auszubauen als auch die Pluralität der Medienlandschaft im
Burgenland zu erhalten“, schlussfolgerte die zweite Vorsitzen-
de des BSA Burgenland, Claudia Kreiner-Ebinger: „Je besser
die BürgerInnen informiert sind und je vielfältiger die Quellen
für die Meinungsbildung ausfallen, desto besser für die Ent-
wicklung unseres Landes.“
BSA
04 AKZENTe
BSA
AKZENTe 05
Neben bewährten Veranstaltungen wie der Roten Nacht am
21. Juni 2012 bietet der BSA Oberösterreich in diesem Jahr
zahlreiche neue Veranstaltungsformate und Aktivitäten, die
gezielt neue und junge Mitglieder ansprechen sollen.
Welcome @ BSA OÖ – Neumitgliederempfang
Unter dem Motto „Welcome @ BSA OÖ“ wurden am 23. Mai
2012 alle neu beigetretenen Mitglieder der vergangenen zwei
Jahre zu einem Neumitgliederempfang ins Sky-Loft des Ars
Electronica Center Linz geladen. Mehr als 70 Personen kamen
der Einladung nach und ließen sich diese Gelegenheit, mehr
über den BSA zu erfahren, nicht entgehen.
Der Empfang bot natürlich auch die Möglichkeit, in locke-
rer Atmosphäre Mitglieder des Landesausschusses sowie viele
Fachgruppenvorsitzende persönlich näher kennenzulernen.
Die KünstlerInnen des bsa:art nutzten die Gelegenheit, um ei-
nige ihrer Werke direkt vor Ort zu präsentieren.
Der Empfang war gleichzeitig auch der Auftakt des neuen
Mentoring-Programms. Dessen Ziel ist es, neu beigetretenen
Mitgliedern gleich von Anfang an die Möglichkeit zu geben,
unser Netzwerk kennenzulernen, den Austausch der Mitglie-
der untereinander zu fördern sowie das Knüpfen von persönli-
chen Kontakten zu erleichtern.
Die Fachgruppenvorsitzenden sowie Mitglieder des Lan-
deausschusses stellen dabei die persönliche Betreuung sicher
und bleiben mit dem neu beigetretenen Mitglied in Kontakt.
Zahlreiche neue Mitglieder zeigten bereits beim Empfang Inte-
resse, beim Mentoring-Programm mitzumachen.
BSA-Forum „Neue Arbeit“
Der Wandel in der Arbeitswelt schreitet unvermindert fort. Be-
rufskarrieren sind in der heute jungen Generation der unter
30-Jährigen nicht mehr mit denen ihrer Eltern vergleichbar.
Geprägt wird die Entwicklung von Flexibilität und Unsicher-
heit. Was für den Arbeitsmarkt als Ganzes gilt, trifft natür-
lich jeden einzelnen Menschen ebenso. Der BSA Oberösterreich
stellt sich diesen Herausforderungen und hat dieses Jahr sei-
nen inhaltlichen Schwerpunkt daher auf das Thema „Neue Ar-
beit“ gelegt.
Das ehrgeizige Ziel ist es, alle Diskussionsergebnisse zu
einer umfassenden Positionierung zusammenzuführen. Ganz
im Sinne der Funktion des BSA als Think Tank wird auch die
interne Diskussion forciert und erstmals am 2. Juli 2012 ein
internes BSA-Themenforum abgehalten: Die eigene Meinung
und Erfahrung einbringen, gemeinsam diskutieren und Visi-
onen andenken.
Diskutiert werden dabei vier Schwerpunkte: Herausfor-
derungen der Arbeitswelt, Soziale Brennpunkte, Organisati-
onsformen der Arbeit und Visionen. Aus dieser umfassenden
Auseinandersetzung innerhalb der Organisation genauso wie
mit FachexpertInnen entsteht in Kooperation mit dem Jahoda-
Bauer-Institut bis zum Jahrestag des BSA OÖ im November
eine Publikation. Darin skizziert der BSA OÖ theoretisch fun-
diert die politischen Handlungslinien für eine moderne Ar-
beitswelt mit sozialdemokratischem Antlitz.
Rote Reise nach Prag
Vom 14. bis 16. September 2012 fährt der BSA OÖ in die „Gol-
dene Stadt“ Prag. Auf den Spuren von Persönlichkeiten wie
Vaclav Havel, Franz Kafka oder Alexander Dubcek stehen bei
dieser Kultur- und Studienreise zahlreiche interessante High-
lights auf dem Programm.
Neben der klassischen Besichtigung wichtiger Schauplät-
ze der historischen Stadt werden wir dabei unter anderem
auch eine Stadtrundfahrt zu wichtigen politischen Wirkungs-
stätten erleben. Daneben ist auch ein Treffen mit tschechi-
schen GenossInnen geplant. Selbstverständlich kommt auch
die Kultur mit dem Besuch des bekannten „Schwarzen Thea-
ters“ nicht zu kurz.
BSA Oberösterreich – Roter Zug auf Schiene BSA Burgenland – Medien-Talk
Die neuen Mitglieder nutzten den Empfang zum persönlichen Austausch
in lockerer Atmosphäre
Georg Pehm, Claudia Kreiner-Ebinger, Markus Stefanitsch, Walter Schneeber-
ger, Christian Uchann, Thomas Orovits und Michael Gerbavsits im Rahmen
des Medien-Talks des BSA Burgenland
Fot
o: B
SA
Unter dem kofferwortartigen Titel „Netfacegoogletube ver-
sus Zeitungsfernradiozin“ lud der BSA Burgenland Exper-
tInnen und Chefredakteure zum Medien-Talk ins Kulturzen-
trum Mattersburg ein.
Das Ergebnis des gut besuchten, hochkarätig besetzten und
spannenden Abends brachte der Vorsitzende des BSA Burgen-
land Michael Gerbavsits mit wenigen Worten auf den Punkt:
„Nicht nur Fernsehen und Radio, sondern vor allem Zeitungen
und Magazine werden durch das Internet mit Facebook, Google
oder YouTube weiter gehörig unter Druck kommen.“
Den LeserInnen und BürgerInnen bringe dies aber auch ein
höheres Maß an Teilhabe am politischen Prozess: „Die traditio-
nellen Medien bemühen sich noch mehr um Regionalität und
Interaktivität – eine Entwicklung, die dem Burgenland gut
tut“, so Gerbavsits.
Als DiskussionsteilnehmerInnen am Podium begrüßte der
BSA Thomas Orovits (Redaktionsleiter KURIER Burgenland),
Walter Schneeberger (Chefredakteur des ORF Burgenland),
Markus Stefanitsch (Chefredakteur BVZ), Christian Uchann
(Chefredakteur Bezirksblätter Burgenland) und Lena Doppel
(Universitätsassistentin und ausgewiesene Expertin für Neue
Medien).
Moderiert wurde die Veranstaltung von Georg Pehm. Im
Zuge der Diskussion wurde u. a. betont, dass sich in den letzten
zehn Jahren der Anteil regelmäßiger Internet-NutzerInnen im
Burgenland auf über 65 Prozent mehr als verdoppelt hat.
Dies verweist auf die rasante Entwicklung, die mit dem
World Wide Web verbunden ist. Die neuen Möglichkeiten,
Nachrichten und Meinungen über das Netz auszutauschen,
bringen traditionelle Medien unter Druck.
Die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich dabei einig,
dass man angesichts des Internet und der sozialen Plattformen
so nah wie möglich an die Lebenswelten der LeserInnen, Sehe-
rInnen und HörerInnen herankommen muss. Denn mehr Regi-
onalität stärke die eigene Position.
„Es ist deshalb wichtig, sowohl schnelles Internet weiter
auszubauen als auch die Pluralität der Medienlandschaft im
Burgenland zu erhalten“, schlussfolgerte die zweite Vorsitzen-
de des BSA Burgenland, Claudia Kreiner-Ebinger: „Je besser
die BürgerInnen informiert sind und je vielfältiger die Quellen
für die Meinungsbildung ausfallen, desto besser für die Ent-
wicklung unseres Landes.“
BSA
04 AKZENTe
BSA
AKZENTe 05
Neben bewährten Veranstaltungen wie der Roten Nacht am
21. Juni 2012 bietet der BSA Oberösterreich in diesem Jahr
zahlreiche neue Veranstaltungsformate und Aktivitäten, die
gezielt neue und junge Mitglieder ansprechen sollen.
Welcome @ BSA OÖ – Neumitgliederempfang
Unter dem Motto „Welcome @ BSA OÖ“ wurden am 23. Mai
2012 alle neu beigetretenen Mitglieder der vergangenen zwei
Jahre zu einem Neumitgliederempfang ins Sky-Loft des Ars
Electronica Center Linz geladen. Mehr als 70 Personen kamen
der Einladung nach und ließen sich diese Gelegenheit, mehr
über den BSA zu erfahren, nicht entgehen.
Der Empfang bot natürlich auch die Möglichkeit, in locke-
rer Atmosphäre Mitglieder des Landesausschusses sowie viele
Fachgruppenvorsitzende persönlich näher kennenzulernen.
Die KünstlerInnen des bsa:art nutzten die Gelegenheit, um ei-
nige ihrer Werke direkt vor Ort zu präsentieren.
Der Empfang war gleichzeitig auch der Auftakt des neuen
Mentoring-Programms. Dessen Ziel ist es, neu beigetretenen
Mitgliedern gleich von Anfang an die Möglichkeit zu geben,
unser Netzwerk kennenzulernen, den Austausch der Mitglie-
der untereinander zu fördern sowie das Knüpfen von persönli-
chen Kontakten zu erleichtern.
Die Fachgruppenvorsitzenden sowie Mitglieder des Lan-
deausschusses stellen dabei die persönliche Betreuung sicher
und bleiben mit dem neu beigetretenen Mitglied in Kontakt.
Zahlreiche neue Mitglieder zeigten bereits beim Empfang Inte-
resse, beim Mentoring-Programm mitzumachen.
BSA-Forum „Neue Arbeit“
Der Wandel in der Arbeitswelt schreitet unvermindert fort. Be-
rufskarrieren sind in der heute jungen Generation der unter
30-Jährigen nicht mehr mit denen ihrer Eltern vergleichbar.
Geprägt wird die Entwicklung von Flexibilität und Unsicher-
heit. Was für den Arbeitsmarkt als Ganzes gilt, trifft natür-
lich jeden einzelnen Menschen ebenso. Der BSA Oberösterreich
stellt sich diesen Herausforderungen und hat dieses Jahr sei-
nen inhaltlichen Schwerpunkt daher auf das Thema „Neue Ar-
beit“ gelegt.
Das ehrgeizige Ziel ist es, alle Diskussionsergebnisse zu
einer umfassenden Positionierung zusammenzuführen. Ganz
im Sinne der Funktion des BSA als Think Tank wird auch die
interne Diskussion forciert und erstmals am 2. Juli 2012 ein
internes BSA-Themenforum abgehalten: Die eigene Meinung
und Erfahrung einbringen, gemeinsam diskutieren und Visi-
onen andenken.
Diskutiert werden dabei vier Schwerpunkte: Herausfor-
derungen der Arbeitswelt, Soziale Brennpunkte, Organisati-
onsformen der Arbeit und Visionen. Aus dieser umfassenden
Auseinandersetzung innerhalb der Organisation genauso wie
mit FachexpertInnen entsteht in Kooperation mit dem Jahoda-
Bauer-Institut bis zum Jahrestag des BSA OÖ im November
eine Publikation. Darin skizziert der BSA OÖ theoretisch fun-
diert die politischen Handlungslinien für eine moderne Ar-
beitswelt mit sozialdemokratischem Antlitz.
Rote Reise nach Prag
Vom 14. bis 16. September 2012 fährt der BSA OÖ in die „Gol-
dene Stadt“ Prag. Auf den Spuren von Persönlichkeiten wie
Vaclav Havel, Franz Kafka oder Alexander Dubcek stehen bei
dieser Kultur- und Studienreise zahlreiche interessante High-
lights auf dem Programm.
Neben der klassischen Besichtigung wichtiger Schauplät-
ze der historischen Stadt werden wir dabei unter anderem
auch eine Stadtrundfahrt zu wichtigen politischen Wirkungs-
stätten erleben. Daneben ist auch ein Treffen mit tschechi-
schen GenossInnen geplant. Selbstverständlich kommt auch
die Kultur mit dem Besuch des bekannten „Schwarzen Thea-
ters“ nicht zu kurz.
BSA Oberösterreich – Roter Zug auf Schiene BSA Burgenland – Medien-Talk
Die neuen Mitglieder nutzten den Empfang zum persönlichen Austausch
in lockerer Atmosphäre
Georg Pehm, Claudia Kreiner-Ebinger, Markus Stefanitsch, Walter Schneeber-
ger, Christian Uchann, Thomas Orovits und Michael Gerbavsits im Rahmen
des Medien-Talks des BSA Burgenland
Fot
o: B
SA
06 AKZENTe
Bei der ersten im_puls-Diskussionsveranstaltung in diesem
Jahr konnte BSA-Landesvorsitzende LRin Bettina Vollath
am 29. März zahlreiche Interessierte zu einer spannenden
und kritischen Runde begrüßen.
Das Thema des Abends war: „Die Integrationslüge“. Bettina
Vollath diskutierte dabei mit den beiden AutorInnen des gleich-
namigen Buches, Eva Maria Bachinger und Martin Schenk,
unter der Moderation von Klaus Höfler (Kleine Zeitung). „Als
erste steirische Integrationslandesrätin ist es mir ein großes
Anliegen, dass wir die Integrationsdebatte in einer anderen Art
und Weise führen, als es in der Vergangenheit geschehen ist.
Aus meiner Sicht sind wir in vielen Sackgassen gelandet“, be-
tonte die Vorsitzende des BSA Steiermark.
Eva Maria Bachinger, Journalistin und jahrelang im Anti-
Rassismus- und Flüchtlingsbereich tätig, hob hervor, dass die
Debatte über Integration und Migration schnell in eine Dis-
kussion über Religion und kulturelle Unterschiede kippe: „Es
geht aber vielmehr um soziale Gerechtigkeit und Teilhabe, es
geht um Bildung und Chancen am Arbeitsmarkt“, betonte Ba-
chinger und unterstrich: „Uns ist es wichtig, dass im Rahmen
dieser Diskussion die ganze Wahrheit gesagt wird und nicht
nur Teilaspekte immer wieder neu diskutiert werden. Ich den-
ke, dass schon viel über Religion und Kultur geschrieben und
geredet wurde – es ist an der Zeit, auch auf die sozialen Bedin-
gungen zu schauen.“
Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie und Mitbe-
gründer des Anti-Armut-Netzwerks „Die Armutskonferenz“,
argumentierte, dass die Politik vor allem in drei Bereichen
nachdrücklich gefordert sei. Einerseits in der Schule und im
Bildungssystem: „Hier muss es gelingen, Aufstiegschancen
für alle zu schaffen“, so der Buchautor. Andererseits auf dem
Arbeitsmarkt: „Alle Studien zeigen, dass es in Österreich be-
sonders schwierig für Zugewanderte ist, einen adäquaten Job
zu bekommen – auch wenn sie eine gute Ausbildung haben.
Da verschleudern wir immens viel Potenzial.“ Die Frage der
Identität ist für den Sozialexperten der dritte Problembereich:
„Das österreichische ‚Wir‘ wird breiter werden müssen, um
den Menschen auch Anerkennung zukommen zu lassen“, ist
Schenk überzeugt.
Für Bettina Vollath ist es deshalb wichtig, einen individu-
ellen Ansatz zu haben und darauf zu achten, die Systeme so
zu gestalten, dass wirklich alle Menschen Zugang zu unserer
Gesellschaft und die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes und
eigenberechtigtes Leben erhalten. Genau das wird auch bei
den künftigen im_puls-Diskussionsveranstaltungen des BSA
Steiermark Thema sein.
BSA BSA
BSA Steiermark – im_puls: „Die Integrationslüge“
AKZENTe 07
Der BSA wird seinen verstorbenen Genossen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
NACHRUF
Prim. Dr. Helge Haselbach
1937 – 2012
Der Präsident der Österreichischen Krebshilfe Kärnten,
ehemaliger Primarius der Radiologie des LKH Klagenfurt,
stv. Landesvorsitzender des BSA Kärnten und langjähri-
ger Bezirksvorsitzender des BSA Klagenfurt, Dr. Helge
Haselbach, ist am 6. Mai 2012 nach schwerer Erkrankung
im 76. Lebensjahr verstorben. Ab 1975 als Primarius am
damaligen Zentralröntgeninstitut des LKH Klagenfurt,
hat er die Radiologie auf internationales Niveau gebracht
und letztlich die gesamte Entwicklung von der diagnosti-
schen zur interventionellen Radiologie mitentwickelt und
durch die Zentralisierung dieser apparativ ausgestatteten
Fachrichtung zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung
beigetragen. Primarius Haselbach hat den ersten Compu-
tertomografen betrieben. Von größter Bedeutung war auch
seine Initiative der Digitalisierung des Archivs.
Dr. Haselbach war Anfang der 90er-Jahre neben seiner
Tätigkeit als Primarius auch mit größtem Erfolg medizi-
nischer Direktor des damaligen LKHs. Noch lange nach
seiner Pensionierung war seine Erfahrung als Fachmann
bei der Entwicklung des LKH Neu unentbehrlich.
Seit 18.11.2002 bis Herbst 2010 war er Bezirksvorsitzender
des BSA in Klagenfurt und bis zu seinem Tod stellvertre-
tender Landesvorsitzender. Helge Haselbach hat Freund-
schaft, Gerechtigkeit und Toleranz nicht nur eingefordert,
er hat sie gelebt. Sein vorbildlicher Einsatz gegen Auslän-
derInnenfeindlichkeit, für Mehrsprachigkeit, für mehr
Menschlichkeit und Toleranz in Kärnten werden uns in
Erinnerung bleiben.
„Selbstkritisch, innovativ und motivierend hat er den BSA
Klagenfurt geführt, den BSA geöffnet und wieder zu einer
‚Denkfabrik‘ der SPÖ gemacht“, so Dagmar Staubmann,
Landesvorsitzende des BSA Kärnten. „Helge Haselbach war
bis zum Schluss Vorbild mit seiner politischen Haltung, im
Kampf gegen eine übermächtige Krankheit und mit seinen
menschlich herausragenden Fertigkeiten“, so SPÖ-Vorsit-
zender LHStv. Peter Kaiser.
NACHRUF
DDipl. Ing. Dr. Anton Hofstätter
1928 – 2012
Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass unser
langjähriges Mitglied und BSA Kärnten-Landesobmann
a.D., Herr DDipl.-Ing. Dr. Anton Hofstätter, Anfang
April verstorben ist.
Dr. Hofstätter hat die Funktion des Landesobmannes
von 1978 bis 1990 erfolgreich ausgeübt. Er hat sich
in dieser Zeit überaus erfolgreich bemüht, über den
Landesvorstand das Netzwerk des BSA Kärnten weiter
auszubauen. Damals erlebte der BSA eine „Hochblüte“
parallel zur Politik der SPÖ-Alleinregierung mit dem
wirtschaftlichen Aufschwung, der Bildungsreform, der
Universitätsreform und den zahlreichen Sozialrefor-
men.
Höhepunkte für ihn waren Referate des damaligen
Bundeskanzlers Dr. Kreisky und der Bundesminis-
terInnen Häusser, Lacina, Staribacher, Firnberg und
Leodolter, bei denen mit den „sozialistischen Akademi-
kern und Intellektuellen“ sehr lang und mitunter auch
heftig diskutiert wurde.
Die Hauptaufgabe und der besondere Verdienst von
DDipl.-Ing. Dr. Anton Hofstätter – von uns allen Toni
genannt – als Landesobmann war es, den Stellenwert
der Fachleute in der sozialistischen Partei hervorzu-
heben. Ihm ist es schrittweise gelungen, den BSA als
ExpertInnenpool der SPÖ zu etablieren. So hat der BSA
in diesen Jahren viele Anträge der Partei zum Ausbau
der Universitäten, zur Modernisierung des Schulwe-
sens oder zur Verbesserung der Forschungssituation
federführend bearbeitet.
Dr. Hofstätters ruhige, bedächtige Art und seine ge-
scheiten Gedanken bleiben uns allen in Erinnerung.
Sozialdemokratische GewerkschafterInnen
1010Wien, Teinfaltstraße 7
Tel: 01/534 54/240, www.goedfsg.at
Unser Ziel:Sie schauensicher in dieZukunft.
Inserat FSG_RZ2:Inserat FSG neue Foos SIE 11.01.2008 15:23 Uhr Seite 8
Klaus Höfler, Eva Maria Bachinger, Martin Schenk und Bettina Vollath
im Rahmen der Veranstaltung
Fot
o: B
SA
06 AKZENTe
Bei der ersten im_puls-Diskussionsveranstaltung in diesem
Jahr konnte BSA-Landesvorsitzende LRin Bettina Vollath
am 29. März zahlreiche Interessierte zu einer spannenden
und kritischen Runde begrüßen.
Das Thema des Abends war: „Die Integrationslüge“. Bettina
Vollath diskutierte dabei mit den beiden AutorInnen des gleich-
namigen Buches, Eva Maria Bachinger und Martin Schenk,
unter der Moderation von Klaus Höfler (Kleine Zeitung). „Als
erste steirische Integrationslandesrätin ist es mir ein großes
Anliegen, dass wir die Integrationsdebatte in einer anderen Art
und Weise führen, als es in der Vergangenheit geschehen ist.
Aus meiner Sicht sind wir in vielen Sackgassen gelandet“, be-
tonte die Vorsitzende des BSA Steiermark.
Eva Maria Bachinger, Journalistin und jahrelang im Anti-
Rassismus- und Flüchtlingsbereich tätig, hob hervor, dass die
Debatte über Integration und Migration schnell in eine Dis-
kussion über Religion und kulturelle Unterschiede kippe: „Es
geht aber vielmehr um soziale Gerechtigkeit und Teilhabe, es
geht um Bildung und Chancen am Arbeitsmarkt“, betonte Ba-
chinger und unterstrich: „Uns ist es wichtig, dass im Rahmen
dieser Diskussion die ganze Wahrheit gesagt wird und nicht
nur Teilaspekte immer wieder neu diskutiert werden. Ich den-
ke, dass schon viel über Religion und Kultur geschrieben und
geredet wurde – es ist an der Zeit, auch auf die sozialen Bedin-
gungen zu schauen.“
Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie und Mitbe-
gründer des Anti-Armut-Netzwerks „Die Armutskonferenz“,
argumentierte, dass die Politik vor allem in drei Bereichen
nachdrücklich gefordert sei. Einerseits in der Schule und im
Bildungssystem: „Hier muss es gelingen, Aufstiegschancen
für alle zu schaffen“, so der Buchautor. Andererseits auf dem
Arbeitsmarkt: „Alle Studien zeigen, dass es in Österreich be-
sonders schwierig für Zugewanderte ist, einen adäquaten Job
zu bekommen – auch wenn sie eine gute Ausbildung haben.
Da verschleudern wir immens viel Potenzial.“ Die Frage der
Identität ist für den Sozialexperten der dritte Problembereich:
„Das österreichische ‚Wir‘ wird breiter werden müssen, um
den Menschen auch Anerkennung zukommen zu lassen“, ist
Schenk überzeugt.
Für Bettina Vollath ist es deshalb wichtig, einen individu-
ellen Ansatz zu haben und darauf zu achten, die Systeme so
zu gestalten, dass wirklich alle Menschen Zugang zu unserer
Gesellschaft und die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes und
eigenberechtigtes Leben erhalten. Genau das wird auch bei
den künftigen im_puls-Diskussionsveranstaltungen des BSA
Steiermark Thema sein.
BSA BSA
BSA Steiermark – im_puls: „Die Integrationslüge“
AKZENTe 07
Der BSA wird seinen verstorbenen Genossen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
NACHRUF
Prim. Dr. Helge Haselbach
1937 – 2012
Der Präsident der Österreichischen Krebshilfe Kärnten,
ehemaliger Primarius der Radiologie des LKH Klagenfurt,
stv. Landesvorsitzender des BSA Kärnten und langjähri-
ger Bezirksvorsitzender des BSA Klagenfurt, Dr. Helge
Haselbach, ist am 6. Mai 2012 nach schwerer Erkrankung
im 76. Lebensjahr verstorben. Ab 1975 als Primarius am
damaligen Zentralröntgeninstitut des LKH Klagenfurt,
hat er die Radiologie auf internationales Niveau gebracht
und letztlich die gesamte Entwicklung von der diagnosti-
schen zur interventionellen Radiologie mitentwickelt und
durch die Zentralisierung dieser apparativ ausgestatteten
Fachrichtung zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung
beigetragen. Primarius Haselbach hat den ersten Compu-
tertomografen betrieben. Von größter Bedeutung war auch
seine Initiative der Digitalisierung des Archivs.
Dr. Haselbach war Anfang der 90er-Jahre neben seiner
Tätigkeit als Primarius auch mit größtem Erfolg medizi-
nischer Direktor des damaligen LKHs. Noch lange nach
seiner Pensionierung war seine Erfahrung als Fachmann
bei der Entwicklung des LKH Neu unentbehrlich.
Seit 18.11.2002 bis Herbst 2010 war er Bezirksvorsitzender
des BSA in Klagenfurt und bis zu seinem Tod stellvertre-
tender Landesvorsitzender. Helge Haselbach hat Freund-
schaft, Gerechtigkeit und Toleranz nicht nur eingefordert,
er hat sie gelebt. Sein vorbildlicher Einsatz gegen Auslän-
derInnenfeindlichkeit, für Mehrsprachigkeit, für mehr
Menschlichkeit und Toleranz in Kärnten werden uns in
Erinnerung bleiben.
„Selbstkritisch, innovativ und motivierend hat er den BSA
Klagenfurt geführt, den BSA geöffnet und wieder zu einer
‚Denkfabrik‘ der SPÖ gemacht“, so Dagmar Staubmann,
Landesvorsitzende des BSA Kärnten. „Helge Haselbach war
bis zum Schluss Vorbild mit seiner politischen Haltung, im
Kampf gegen eine übermächtige Krankheit und mit seinen
menschlich herausragenden Fertigkeiten“, so SPÖ-Vorsit-
zender LHStv. Peter Kaiser.
NACHRUF
DDipl. Ing. Dr. Anton Hofstätter
1928 – 2012
Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass unser
langjähriges Mitglied und BSA Kärnten-Landesobmann
a.D., Herr DDipl.-Ing. Dr. Anton Hofstätter, Anfang
April verstorben ist.
Dr. Hofstätter hat die Funktion des Landesobmannes
von 1978 bis 1990 erfolgreich ausgeübt. Er hat sich
in dieser Zeit überaus erfolgreich bemüht, über den
Landesvorstand das Netzwerk des BSA Kärnten weiter
auszubauen. Damals erlebte der BSA eine „Hochblüte“
parallel zur Politik der SPÖ-Alleinregierung mit dem
wirtschaftlichen Aufschwung, der Bildungsreform, der
Universitätsreform und den zahlreichen Sozialrefor-
men.
Höhepunkte für ihn waren Referate des damaligen
Bundeskanzlers Dr. Kreisky und der Bundesminis-
terInnen Häusser, Lacina, Staribacher, Firnberg und
Leodolter, bei denen mit den „sozialistischen Akademi-
kern und Intellektuellen“ sehr lang und mitunter auch
heftig diskutiert wurde.
Die Hauptaufgabe und der besondere Verdienst von
DDipl.-Ing. Dr. Anton Hofstätter – von uns allen Toni
genannt – als Landesobmann war es, den Stellenwert
der Fachleute in der sozialistischen Partei hervorzu-
heben. Ihm ist es schrittweise gelungen, den BSA als
ExpertInnenpool der SPÖ zu etablieren. So hat der BSA
in diesen Jahren viele Anträge der Partei zum Ausbau
der Universitäten, zur Modernisierung des Schulwe-
sens oder zur Verbesserung der Forschungssituation
federführend bearbeitet.
Dr. Hofstätters ruhige, bedächtige Art und seine ge-
scheiten Gedanken bleiben uns allen in Erinnerung.
Sozialdemokratische GewerkschafterInnen
1010Wien, Teinfaltstraße 7
Tel: 01/534 54/240, www.goedfsg.at
Unser Ziel:Sie schauensicher in dieZukunft.
Inserat FSG_RZ2:Inserat FSG neue Foos SIE 11.01.2008 15:23 Uhr Seite 8
Klaus Höfler, Eva Maria Bachinger, Martin Schenk und Bettina Vollath
im Rahmen der Veranstaltung
Fot
o: B
SA
BSA
08 AKZENTe
Am 13. April 2012 informierten SPÖ-Justizsprecher und
Fraktionsführer im Korruptions-Untersuchungsausschuss
Abg. z. NR Dr. Hannes Jarolim und SPÖ-KonsumentInnen-
schutzsprecher und Mitglied im Untersuchungsausschuss
Abg. z. NR Mag. Johann Maier über die Ergebnisse zur
Klärung von Korruptionsvorwürfen aus dem parlamentari-
schen Untersuchungsausschuss (UsA) und die notwendigen
politischen Konsequenzen.
Beide Referenten waren sich einig: „Die Korruption wäh-
rend der schwarz-blauen Regierungszeit zwischen 2000 und
2006 war enorm und stellt eine immense Gefahr für Demokra-
tie und Gesellschaft dar. Politische Entscheidungen wurden
aus der Öffentlichkeit in geheime Hinterzimmer verlagert,
breite Mitsprachemöglichkeiten durch finanzstarke und zah-
lungswillige Gruppen verdrängt. Diese Machenschaften müs-
sen im Untersuchungsausschuss konsequent aufgeklärt wer-
den“, so Jarolim und Maier unisono.
Zu diesen Machenschaften zählten u. a. die BUWOG-Pri-
vatisierung, „Kauf“ von Gesetzen, verdeckte Parteienfinanzie-
rung, dubiose Honorare und Provisionen bei Privatisierungen,
organisierte Selbstbedienung am Staatseigentum, Korruption
bei der Vergabe des Polizeifunks, der Novelle zum Glücksspiel-
gesetz (2006) und beim Verkauf staatseigener Wohnbaugesell-
schaften, Aktienkursmanipulationen, das Kontrollversagen
einer zahnlosen ÖIAG rund um die teilstaatliche Telekom Aus-
tria und vieles mehr.
Der UsA kooperiert dabei, wie die Referenten eingehend be-
richteten, mit den Strafverfolgungsbehörden (StA), trifft aber
selbst keine justiziellen Entscheidungen. Er kann die Justiz
bzw. die unabhängige Rechtsprechung in keiner Weise erset-
zen. Der parlamentarische UsA hat die Aufgabe, die politische
Verantwortung bei Bestechung, Korruption und anderen Mal-
versationen aufzuarbeiten und die entsprechenden Schluss-
folgerungen zu ziehen, um derartige kriminelle Exzesse in
Zukunft zu verhindern. Systematisch werden die Korruptions-
vorwürfe und -fälle zwischen 2000 und 2006 aufgearbeitet.
Schon die bisherigen Ergebnisse des UsA zeigen ein er-
schütterndes „Sittenbild“ der damaligen Politik und ein unfass-
bares Zusammenspiel staatsnaher Unternehmen mit damals
politisch Verantwortlichen und deren Beratern (z. B. System
Telekom). Derzeit wird im UsA der BUWOG-Skandal aufgear-
beitet. Damalige politische VerantwortungsträgerInnen und
BeraterInnen sowie Lobbyisten haben sich systematisch an
Steuergeldern bedient und bereichert.
Die Referenten präsentierten dabei auch eine ganze Reihe
von bemerkenswerten Zahlen, Daten und Fakten: So muss der
UsA insgesamt 650.000 Aktenseiten bewältigen. 2011 sind bei
der Korruptionsstaatsanwaltschaft mehr als 2.200 Anzeigen
erstattet worden, wobei in 51 Fällen Anklage vor Gericht erho-
ben wurde. 68 Auskunftspersonen wurden bisher in 17 Befra-
gungssitzungen zum Thema Telekom geladen. Dabei wurde
u. a. aufgedeckt, dass Telekom und Mobilkom an Peter Hoch-
egger beziehungsweise an ihm zurechenbare Firmen wie die
Valora AG und HocheggerCom insgesamt 38 Millionen Euro
bezahlten, wobei es für die insgesamt 16 Aufträge Akten bei der
Staatsanwaltschaft Wien gibt und dem Deloitte-Bericht zufolge
keine erkennbaren und belegbaren Gegenleistungen erfolgten.
Insgesamt bestritten die Genossen Jarolim und Maier einen
äußerst informativen Abend, der den Gästen und anwesenden
GenossInnen einen bedenklichen Einblick in die schwarz-blaue
Korruptionslandschaft Österreichs bot.
BSA Salzburg – Vortrag „Korruptionsvorwürfe in Österreich“
BSA Generalsekretariat Landesgerichtsstraße 16, 1010 Wien
Tel. (01) 310 88 29 | Fax. (01) 310 88 29-27 | [email protected] | www.bsa.at
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 8.00 – 17.00 Uhr, Freitag: 8.00 – 12.00 Uhr
Johann Maier und Hannes Jarolim zu Besuch beim BSA Salzburg
Fot
o: B
SA