Alle Themen Gefahren in Sozialen Netzwerken

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  • 8/12/2019 Alle Themen Gefahren in Sozialen Netzwerken

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    GesprchsideenGesprchsideen fr Eltern

    und Erziehungsberechtigte

    Bei allen unseren Prventionsbotschaftengeben wir den Eltern den Rat, sich fr dieAktivitten ihrer Kinder im Internet zu in-teressieren und das Gesprch mit ihrenKindern zu suchen. Gerade wenn man sichnicht gut auskennt mit den neuen Medien,ist es nicht immer einfach, ein Gesprchmit den kleineren und grsseren Expertenzu fhren.Solche Gesprche sind aber nicht nurwichtig, um eine vertrauensvolle Basis mitIhrem Kind auch beim Thema Computerund Internet zu schaffen, sondern sie sindauch wichtig, um allfllige problematischeVerhaltensweisen zu erkennen. WelcheSpiele spielt Ihr Kind? Was gefllt dem Kindan seinem Lieblingsspiel so besonders? Mitwem chattet es tglich? Welche Fotos hatIhr Kind auf Netlog oder einem anderenAnbieter aufgeschaltet, und welche Datengibt es von sich preis? Sie haben nicht nurdas Recht, sondern die Picht zu wissen,was Ihr Kind am Computer macht.Wir geben Ihnen im Folgenden einigeIdeen, die Ihnen helfen sollen, mit Ihren

    Kindern ber ihre Lieblingsbeschftigun-gen im Internet zu reden und Ihr Kind frgewisse Gefahren im Internet zu sensibi-lisieren:

    Allgemeine Tipps zurDatenverbreitung

    Sie und Ihr Kind sollten generell ein Bewusstsein dafrentwickeln, dass die Informationen im Internet einerspeziellen Dynamik folgen. Es gelten vier Grundstze: Das Internet vergisst nichts. Was einmal im Internet steht, kann sich schnell

    verbreiten. Virtuelles ist real. Im Internet ist man nicht immer nur unter sich.

    Damit Ihr Kind diese Dynamik besser nachvollziehen kann,

    knnen Sie mit ihm zusammen einige bungen machen:

    Googeln Sie Ihr Kind aus!

    Geben Sie so viele Daten wie mglich (Name, Emailadresse,Handynummer, Nicknames, Angaben zur Schulklasseetc.) Ihres Kindes bei Google oder einer anderen Suchma-schine wie www.123people.ch ein und schauen Sie ge-meinsam mit Ihrem Kind, in welchen Kontexten die DatenIhres Kindes berall vorkommen. Suchen Sie auch in denBilddatenbanken. Schauen Sie sich gemeinsam mit IhremKind die Resultate an und fragen Sie Ihr Kind:

    Wre es dir unangenehm, wenn du alle diese Informa-tionen in einer Kinowerbung / am Anschlagbrett derSchule / im Bravo / im 20 Minuten sehen wrdest?

    Was meinst du, was deine zuknftigen oder aktuellenLehrmeister oder Lehrer und Lehrerinnen von dir den-ken, wenn sie diese Informationen sehen und lesen?

    Was hlt dein neuer Freund / deine neue Freundinwohl davon, Bilder von dir und deinem Ex / deiner Ex imInternet zu sehen?

    Solche und hnliche Fragen sollen Kindern undJugendlichen bewusst machen, dass ihre Informa-tionen womglich verbreiteter sind, als ihnen liebist, und sie auch dann noch im Netz sein werden,wenn sie vielleicht nicht mehr zur jetzigen Formder Selbstdarstellung stehen knnen.

    Stellen Sie die Informationen in einen neuen,peinlichen Kontext.

    Texte und Bildmaterial, die im Internet frei zugng-lich sind, knnen in der Regel problemlos kopiert,

    verfremdet, in einen anderen Kontext gestellt undgezielt verbreitet werden. Zeigen Sie Ihrem Kinddiese Mechanismen auf. Wenn Sie sich dies tech-nisch nicht zutrauen und auch keine Hilfe in derNhe ist, machen Sie mit Ihrem Kind eine Collage:Nehmen Sie ein Foto Ihres Kinder und kleben Siedas Bild auf die Frontseite einer Tageszeitung ineinen neuen Kontext. Je peinlicher der Kontext,desto besser! Ihrem Kind sollte so klarer werden,dass die Informationen verfremdet werden knnen,dass man die Kontrolle im Internet ber das eigeneBild- und Textmaterial verliert. Es gibt Menschen,

    vor allem andere Jugendliche, die vielleicht an-fnglich aus Spass, aber durchaus auch in gemei-ner Absicht solche Peinlichkeiten herstellen. Undsind die Freunde von heute auch noch die Freunde

    von morgen?

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    Wirklichkeit ist, was wirkt.

    Vor allem bei Kindern unter 16 Jahren sollten Sie wissen,welche Prole Ihr Kind von sich in den Internet-Communi-ties prsentiert und wer darauf Zugriff hat. Nehmen Siesich die Zeit und schauen Sie sich zusammen mit IhremKind das Prol an und nehmen Sie dieses zum Anlass, umber die Wirkungen der Darstellungen zu sprechen. Ver-suchen Sie, nicht belehrend und verbietend aufzutreten,sondern nehmen Sie eine offene und interessierte Haltungan.Es ist fr die Elterngeneration nicht immer einfach nach-zuvollziehen, dass die Selbstdarstellungen der Jugend-lichen heutzutage anderen Mustern folgen als noch vor30 oder 40 Jahren. Denken Sie aber auch daran, welcheVorbilder die Erwachsenenwelt den Jungen bietet in derGratiszeitung, im Kino, im TV oder von den Plakatwnden:freizgige, sexy Models berall, schrge Typen auf Schock-wirkung, kultivierte Schadenfreude in Pannenshows, Tabu-brche, wo immer mglich usw. Sprechen Sie mit Ihrem

    Kind ber diese Kunstwelten. Eine betrunkene BritneySpears im Bravo abgebildet zu sehen, ist das eine, einenFilm Ihres betrunkenen Sohnes auf Youtube zu nden, dasandere.Kinder und Jugendliche mssen realisieren, dass dieKunstwelten, die sie von sich selbst produzieren, durchauseine Realitt haben. Britney Spears lebt von den Skanda-len, die sie produziert, Ihr Kind verliert vielleicht eine Lehr-stelle durch ein skandalses Bild von sich im Internet, dasdem Arbeitgeber in die Hnde fllt oder ihm gar zugespieltworden ist.Vor allem jngeren Mdchen ist zudem oft gar nicht be-

    wusst, welche Wirkungen sexy Darstellungen eigentlichhaben. Sie eifern Ihren Teenie-Idolen nach, haben abernoch keine Ahnung von der Bedeutung freizgiger Zeichen,die sie aussenden. In solchen Fllen bleibt Ihnen nichts an-ders brig, als zu freizgige Darstellungen zu verbietenund den jngeren Kindern andere Vorschlge anzubieten.So knnen auch witzige und originelle Darstellungengewhlt werden, mit denen die Kinder die gewnschteAufmerksamkeit erreichen, ohne erotisch zu wirken.

    Wenn die virtuelle Welt diewichtigste Realitt wird.

    Fr einige Kinder und Jugendliche ist dasInternet so faszinierend, dass der Umgangmit Freunden und Freundinnen aus der rea-len Welt und die sonstigen Hobbys und Inter-essen an Bedeutung verlieren. Sie sind als

    Eltern verantwortlich dafr, dass der Um-gang mit dem Internet nicht berhand ge-winnt und krperliche und soziale Aktivittennoch gebhrend gepegt werden.

    Grenzen setzten ist unerlsslich. FolgendeTipps knnen Ihnen helfen, Struktur in denAlltag zu bringen:

    Internet-Gutscheine: Vereinbaren Sie mitIhrem Kind zusammen die geltenden Regelnder Internetnutzung. Die Zeit, die Sie IhremKind fr Internetaktivitten zugestehen,knnen in Form von Zeit-Gutscheinen abge-geben werden. Darf Ihr Kind beispielsweiseeine Stunde pro Tag in einer Communitychatten, so geben Sie ihrem Kind vier Viertel-stundengutscheine, die es bei Bedarf beiIhnen abgeben kann. Sind die Gutscheineaufgebraucht, wird der Computer abgestellt.

    Virtuelle und reale Welten ins Gleichgewichtbringen: Schauen Sie, dass Ihr Kind nebenden Aktivitten im Internet auch draussenmit anderen spielt, Hobbys ausbt und reale

    Sozialkontakte pegt. Mchte Ihr Kind mehrZeit im Internet verbringen, knnen Sie diesauch an Bedingungen knpfen: Ein neuerTanzkurs, ein Sportlager besuchen oderein Buch lesen als Voraussetzung, dass einneues Spiel ausprobiert werden kann oder10 Minuten lnger gechattet werden darfpro Tag.

    Virtuelle Freunde / echte Freunde?

    In den Communities und Chatrooms geht es denKindern und Jugendlichen oft darum, mglichstviele sogenannte Freunde zu haben. Nicht seltenbegegnet man Prolen, auf denen etwa zu lesen ist,dass eine Person mit Nickname leila_mond-schein 437 Freunde hat oder Skaterboy007Kontakte zu 398 anderen Prolen pegt. Je mehrFreunde auf den Listen, desto wichtiger, begehrter,berhmter ist man. Lange Freundeslisten sind einStatussymbol geworden unter den Jugendlichen.Gehen die Kinder und Jugendlichen aber zu un-kritisch vor bei der Akzeptanz von neuen Freunden,knnen sich auch Pdosexuelle in die Kontaktlisten

    einschleichen, und Mobbing-Angriffe werden einfa-cher. Zudem sind die Informationen, auch wennman sie nur den Freunden zugnglich macht, sogut wie ffentlich. So viele Freunde kann man garnicht mehr wirklich kennen. Reden Sie mit IhremKind ber seine Web-Kontakte und sprechen Siedabei auch generell ber Freundschaften.Was heisst fr Ihr Kind eine Freundschaft pe-gen? Was ist der Unterschied zwischen Freundenan der Schule und solchen, die man nur ber Inter-net kennt? Wie sicher kann man sein, dass dieDinge, die man ber die Freunde aus dem Internet

    weiss, auch stimmen? Mit welchen Sorgen undProblemen wendet man sich an welche Freunde?Machen Sie doch selbst ein Prol von sich in derCommunity, in der sich Ihr Kind bendet und schaf-fen Sie ein Prol, das Ihr Kind ansprechen knnte.Wenn es dann merkt, dass die eigene Mutter / dereigene Vater dahintersteckt, wird es vielleicht inZukunft ein bisschen kritischer sein gegenber

    neuen Kontakten.

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    Spielt Ihr Kind vor allem Gamesam Computer?

    Lassen Sie sich von Ihrem Kind die Spiele zeigen,die es ber Internet oder mit einer DVD spielt.Schauen Sie sich die Spiele an und versichern Siesich, ob die Altersangaben dem Alter des Kindesentsprechen. Unter www.pegi.ch nden Sie Er-

    klrungen zur Bedeutung der Symbole auf denDVD-Hllen der Spiele und Angaben zu den Alters-empfehlungen.Zeigen Sie Interesse. Ihr Kind soll Ihnen erklren,wie das Spiel funktioniert, und schlagen Sie vor,auch mitzuspielen. Spielt das Kind mit virtuellenFreunden resp. Spielpartnern ber Internet einOnlinespiel? Fragen Sie Ihr Kind, welche Figuren(so genannte Avatare) die anderen Spieler dar-stellen und was es ber die Spielpartner und-partnerinnen weiss. Reden Sie ber die SpielgurIhres Kindes: Warum hat es seine Figur so gestaltetund ausgerstet? Was gefllt ihm an seinemLieblingsspiel besonders?Wenn Sie von Ihrem Kind erfahren haben, was ihman den Spielen so gefllt, nden Sie vielleicht auchAktivitten in der realen Welt, die diesen Bedrfnis-sen entgegenkommen. Warum nicht ein Judo- oderKaratekurs, wenn sich Ihr Kind fr Kampfsport-arten interessiert? Oder einmal ein Fantasybuchlesen und nicht nur Fantasyguren in den Gamesspielen?

    Kommunikations-Angebotefr Kinder

    www.mail4kidz.dehttp://drspirando.chwww.t4chat.chwww.kinderchat.ch

    Spiel-, Such- und Informationsseitenfr Kinder

    www.fragnn.chwww.safersurng.chwww.kinderonline.chwww.handystar.chwireltern.eu/index.php?q=node/956www.lilibiggs.chwww.kinso.ch/pages/brieffreunde.phpwww.spick.chch.junior.dewww.kidscat.ch/onlinespiele.htm

    Informationsseiten fr Kinder

    www.watchyourweb.dewww.educa.ch/DYN/161470.aspwww.feelok.chwww.tschau.chwww.jojo.chwww.infoklick.chwww.schoolnet.chwww.zebis.ch

    Interessante Seiten fr Sie!

    www.pegi.info/de: Das europaweite SystemPEGI (Pan-European Game Information)zur Vergabe von Altersempfehlungen wurdeeingefhrt, um Eltern in Europa beim Kaufvon Computerspielen wichtige Informa-tionen zur Hand zu geben.

    www.stopp-kinderpornograe.ch : Nationa-le Kampagne gegen Pdokriminalitt derSchweizerischen Kriminalprvention mitvielen ntzlichen Informationen und Mate-rialien.www.schau-hin.ch: Das Schweizer Bndnisgegen sexuelle Gewalt an Kindern undJugendlichen hat zum Ziel, die Kinder in derSchweiz vor sexueller Gewalt und Ausbeu-tung zu schtzen. Die Seite bietet Beratungund viele ntzliche Informationen.www.salfeld.de: Auf dieser Seite nden Siegeprfte Kindersicherungen und weitereInformationen im Bereich PC-Sicherheit.familienseiten.liliput.ch/4Family-Schweizer-Website-fuer-Eltern-38.html:Die Schweizer Familien Website fr Elternmit Forum. Bei 4Family werden Fragen zuPartnerschaft, Familie und Erziehung be-antwortet.www.familienplattform.ch: Die Seite vonSchweizerischem Arbeitgeberverband, ProFamilia und Pro Juventute will mit derFamilienpolitischen Plattform in Fragen-kreis Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    Informationen und Hilfe anbieten.www.elternet.ch: Viele Untersttzungsan-gebote fr Eltern in der Medienerziehung.www.kindeswohl.ch: Informative Webseitenals Online-Treffpunkt, der Frauen und Mn-nern eine neutrale Plattform bietet frden Informations- und Gedankenaustauschunter Menschen mit Erziehungsfragen.

    Hilfereiche Angebote fr Ihr Kind

    Es gibt viele Angebote fr Kinder im Netz, seien dies Spiel- oder Chatanbie-ter, neue Communities oder auch Informationsseiten fr Kinder. Wir habenfr Sie im Folgenden einige aus unserer Sicht hilfreiche und spannendeSeiten ausgewhlt, auf die Sie Ihre Kinder aufmerksam machen knnen.

    Die Angebote richten sich eher an jngere Kinder.

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    Internetsucht

    Setzen Sie Grenzen.

    Speziell Kinder und Jugendliche kn-nen sich selbst nicht so gut diszip-linieren. Sie mssen Ihrem Kindhelfen, mit den virtuellen Aktivitten

    sinnvoll umzugehen. Grenzen setzenist unumgnglich. Vereinbaren Siemit Ihrem Kind, wofr, wann und wielange es den Computer nutzen darf,und sorgen Sie dafr, dass die Regelneingehalten werden. Die Nutzungs-zeiten sind altersabhngig und ms-sen in den Kontext realer Freizeit-aktivitten gesetzt werden.

    Suchtgefahr auch beiAktivitten im Internet

    Der tgliche Gebrauch des Internetsund des Computers gehrt fr dieheutige Jugend zum Alltag. Praktischalle Jugendlichen ntzen das Internetmehrmals pro Woche fr Spiele, frkommunikative Aktivitten wie Chattenoder fr Soziale Netzwerke wie Netlogoder Facebook und andere Commu-nites.Das Internet erffnet fr Kinder undJugendliche eine faszinierende Welt,in der sie sich Wissen aneignen kn-nen, mit anderen plaudern, sich selbstdarstellen oder einfach nur spielen.Die Faszination des Internet kann aberauch zu einem problematischen Um-gang fhren, im Extremfall gar zu einersogenannten Internetsucht.

    Vorbeugen

    Schauen Sie hin: Ist mein Ki nd gefhrdet,internetschtig zu werden?

    Machen Sie sich Sorgen, weil Ihr Kind viel Zeit im Internet ver-bringt? Wissen Sie nicht, was heutzutage noch normal ist undob Ihr Kind bereits gefhrdet ist, schtig nach Chatten oderSpielen zu sein oder zu werden? Stellen Sie sich am bestenzusammen mit Ihrem Kind folgende Fragen: Verbringt Ihr Kind immer mehr Zeit im Internet? Reagiert es unwirsch, frustriert oder wtend, wenn es nicht

    am Computer spielen, chatten oder in die Communitiesdarf?

    Sind Ihrem Kind die Aktivitten im Internet wichtiger als dieAktivitten im realen Leben?

    Vernachlssigt es seine Freunde und Freundinnen aus derrealen Welt und spricht nur noch von seinen virtuellenFreunden und Freundinnen?

    Verlieren die Hobbys und Aktivitten in der realen Welt immermehr an Bedeutung?

    Nehmen die Leistungen in der Schule oder in der Lehre ab?

    Wenn Sie nur eine der oben gestellten Fragen mit ja beant-worten mssen, ist es Zeit, zu reagieren. Kinder und Jugend-liche, die mehr und mehr Zeit im Internet und immer wenigerZeit in der realen Welt mit Freunden verbringen, haben oftSchwierigkeiten in der realen Welt. Den Problemen im Alltagwird ber virtuelle Aktivitten aus dem Weg gegangen. Einsam-keitsgefhle oder sonstige Probleme im Alltag werden durchComputeraktivitten verdrngt. Ein Teufelskreis beginnt, denndie Probleme werden nicht gelst. Helfen Sie Ihrem Kind, einenAusweg zu nden.

    Interessieren Sie sich fr die AktivittenIhres Kindes.

    Ihr Kind wird in aller Regel besser Bescheid wissenals Sie im Umgang mit den neuen Medien. NehmenSie dies als Chance und zeigen Sie Interesse. LassenSie sich von Ihrem Kind erklren, welche Spiele esspielt oder in welchen Communities es Prole von

    sich hat und warum es diese toll ndet. Ihr Kind sollIhnen zeigen, welches Prol es beispielsweise aufNetlog aufgeschaltet hat, und mit wem es chattet.

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    Weiterfhrende Informa-tionen und Beratungsstellen

    Ausfhrlicherer Test: Ist mein Kindinternetschtig? unterwww.stangl-taller.at/ARBEITS BLAETTER/

    SUCHT/InternetsuchtTest.html Online-Beratungsstelle aus Deutschland,die auch anonyme Beratungen anbietet:www.onlinesucht.com

    Umfassende Informationen aus Deutschlandzur Computerspielsucht: www.klicksafe.de/themen/spielen/computerspiele/computer-spiele.html

    Das Selbsthilfezentrum Offene Tr Zrichbietet Gesprchsgruppen fr Betroffene undAngehrige sowie Beratungen und Therapienrund um die Online-Problematik an, siehe:www.offenetuer-zh.ch

    Viele Suchtprventionsstellen bieten auch imBereich Internetsucht Hilfe an. Finden Siehier die entsprechenden Organisationen inihrem Kanton:www.infoset.ch

    Wenden Sie sich auch an die Schulsozial-dienste, die Sie weitervermitteln knnen.Unter www.schulsozialdienst.chnden Sieweiterfhrende Informationen und Adressen.

    Schauen Sie auch bei anderenKindern nicht weg!

    Es kommt immer wieder vor, dass Freunde undFreundinnen eines Kindes kaum beaufsichtigt sindbei ihren Internetaktivitten und vielleicht auchdeshalb gerne von Kindern besucht werden, diekeinen uneingeschrnkten Zugang zum Internethaben. Viele Eltern geraten dadurch in einen Kon-ikt, da sie die Kontakte zwischen den Freundenund Freundinnen zwar begrssen wrden, aberbefrchten, dass sie ihr Kind in anderen Haus-halten nicht mehr beaufsichtigen knnen.

    Scheuen Sie das Gesprch in solchen Konstella-tionen mit anderen Eltern nicht. Suchen Sie denKontakt und versuchen Sie, auch anderen Elternzu erklren, weshalb ein unkontrollierter Zugangzum Internet problematisch sein kann. Wenn IhreBemhungen nicht fruchten sollten, beschrnkenSie die Kontakte Ihres Kindes mit seinen Freun-dinnen und Freunden auf Bereiche, die sie unterKontrolle haben.

    Was tun, wenn sich bereits ein problema-tischer Umgang mit dem Internet abzeichnet?

    Befrchten Sie, dass Ihr Kind bereits internetschtig ist oder er-reichen Sie Ihr Kind nicht mehr, dann nehmen Sie unbedingt eineprofessionelle Beratung in Anspruch! Verschiedene Institutionen

    knnen Ihnen und Ihrem Kind helfen, aus den schdlichen Aktivittenherauszunden. Sie nden am Ende des Dokuments hilfreicheAdressen von Beratungsstellen.

    Bieten Sie Ihrem Kind Hilfe an.

    Wenn Sie das Gefhl haben, dass die Akti-vitten im Internet fr Ihr Kind eine Fluchtvor Alltagsproblemen darstellen, mssenSie Hilfe anbieten. Gibt es Probleme in derSchule? Ist eine erste Beziehung in dieBrche gegangen, fhlt es sich berfor-dert von alltglichen Aufgaben? Machen

    Sie Ihrem Kind klar, dass die Flucht in dievirtuelle Welt keine Lsung ist, dass sichProbleme dadurch nicht lsen lassen.

    Beaufsichtigen Sie Ihr Kind.

    Vertrauen zwischen Eltern und Kindern ist die Basiseiner guten Beziehung. Es gehrt jedoch zur Jugend,

    Grenzen zu suchen und auch berschreiten zu wol-len. Es ist Ihre Erziehungsaufgabe, Ihr Kind soweitzu beaufsichtigen, dass es nicht gefhrdet wird. Wieim realen Leben auch.Fr den Umgang mit dem Internet heisst das, zuwissen, was Ihr Kind genau macht. Spielt es alters-gerechte Spiele? Wissen Sie, mit wem es tglichchattet? Hlt es die vereinbarten Zeiten ein?Grundstzlich gilt, dass ein Computer nicht insKinderzimmer gehrt und die Altersangaben beiden Computerspielen ernstgenommen werdenmssen.

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    InternetsuchtVon der Faszination zur Sucht?

    Gamen, Chatten, Prole in Netlog erstellen und

    vieles andere das Internet ist ntzlich, es machtSpass und erffnet dir viele neue Mglichkeiten.Aber auch hier gilt: Zu viel ist ungesund, undbitte Nebenwirkungen beachten!Hast du dir auch schon Gedanken darber ge-macht, wieviel Zeit du im Internet verbringst undwieviel Zeit dabei fr anderes verloren geht?Hast du dich schon dabei ertappt, wie du alserstes zu Hause den Computer anstellst und dieneuen Kontakte im Chat anschaust? Hast duschon Einladungen von Freunden ausgeschla-gen, weil du lieber ein Game zuende gespieltoder mit den Community-Freunden gechattethast?Es gibt junge und auch ltere Menschen, die sichregelrecht verlieren knnen im Internet. Die an-fngliche Faszination wird zur Sucht, die ver-gleichbar ist mit der Sucht nach einer Droge.Man kann nicht mehr ohne sein und vernachls-sigt die Welt drumherum. Das fhrt ber kurzoder lang zu Problemen: Man vereinsamt, dieSchule oder die Lehre wird immer mehr zumProblem, die Gesundheit und die sozialen Kon-takte leiden darunter.Lass es nicht so weit kommen! Im Folgenden

    geben wir dir einige Ratschlge, die dir helfen,einen problematischen Umgang frhzeitig zuerkennen, und wir zeigen dir, wo du bei Bedarf

    Hilfe ndest.

    Vorbeugen

    Die Angebote ber Internet knnen einigeMenschen regelrecht schtig und abhngigmachen. Diese Abhngigkeiten sind ver-gleichbar mit Drogenabhngigkeiten: Esmuss immer mehr sein, und mit der Zeitschadet man sich selbst und seiner Umweltauf ernsthafte Weise. Eine Internetsuchtentwickelt sich nicht von einem Tag auf denanderen, sondern setzt schleichend ein.Stelle dir die folgenden Fragen und rea-giere, bevor es wirklich ein Problem wird.

    1 Bin ich gefhrdet, internetschtigzu werden? Verbringst du immer mehr Zeit im Internet? Wirst du wtend, bist du frustriert, oder wirst du

    aggressiv, wenn du nicht an den Computerkannst?

    Merkst du, dass deine Gedanken immer mehrvon einem Spiel, von Chatkontakten oder deinerCommunity besetzt sind?

    Hast du immer weniger Freunde in der realenWelt, dafr aber immer mehr virtuelle Freundeund Freundinnen im Internet?

    Hast du schon Hobbies oder Interessen aus demrealen Leben aufgegeben, um mehr Zeit im Inter-

    net verbringen zu knnen? Hast du immer mehr Mhe in der Schule oderin der Lehre und ndest Ablenkung von diesenProblemen ber deine Aktivitten im Netz?

    Wenn du nur schon eine der oben gestellten Fragenmit ja beantwortet hast (und Ehrlichkeit ist indeinem Interesse!), dann ist es bereits Zeit, etwasdagegen zu tun.

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    FrMdchen

    undJungs

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    Was kann ich tun, wennich befrchte, bereitsgefhrdet zu sein?

    Den ersten Schritt hast du bereits getan!Du warst ehrlich zu dir und hast erkannt,dass dein Umgang mit dem Internet zu-mindest problematisch ist. Zudem hast dudich informiert und suchst nach Lsun-gen.Der zweite Schritt besteht nun darin,dass dir jemand hilft, deine Aktivittenam Computer wieder in den Griff zu be-

    kommen. Am besten ist, wenn dir nahe-stehende Personen helfen, deinen Tag neuzu gestalten. Zeit fr Gamen oder Chatten

    oder Communities soll dabei nicht allesandere berschatten, auch andere Aktivi-tten mssen wieder Raum bekommen.Du kannst auch Beratungsstellen auf-suchen, die dir helfen knnen. Am Endedes Dokuments ndest du Adressen vonBeratungsstellen und weiterfhrende In-

    formationen.

    Weiterfhrende Informationenund Beratungsstellen

    Hier ndest du einen ausfhrlichen Test, der dirzeigt, ob du gefhrdet bist:www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/SUCHT/InternetsuchtTest.shtml

    Hier ndest du umfassende Informationen ausDeutschland zur Computerspielsucht:www.klicksafe.de/themen/spielen/computer-spiele/computerspiele.html

    Eine Online-Beratungsstelle aus Deutschland,

    die auch anonyme Beratungen anbietet, ndestdu unter folgendem Link:www.onlinesucht.com Das Beratungstelefon und die Beratungsweb-

    seite (SMS- und Chatberatungen) fr Kinder undJugendliche der pro juventute bieten dir auch imBereich Internetsucht Beratungen an, siehewww.147.ch

    Unter www.tschau.chkannst du dich auch imBereich Internetsucht beraten lassen.

    Kann ich auch etwas fr gefhrdeteFreunde und Freundinnen tun?

    Vielleicht bemerkst du, dass einer Freundin oder einemFreund von dir der Umgang mit dem Internet allzu wichtigwird. Er oder sie zieht sich immer mehr zurck, vernach-lssigt seine Freundschaften wegen des Internets, und dieInteressen beziehen sich immer mehr nur noch auf die

    Aktivitten am Computer. Schau nicht weg! Sprich deinenFreund / deine Freundin darauf an, mache sie oder ihn aufHilfsangebote aufmerksam und versuche Hilfe bei Er-wachsenen zu nden, wenn deine Bemhungen nichtsntzen. Wie oben erwhnt, knnen Internetaktivittenregelrecht schtig machen, und du wrdest ja auchreagieren, wenn ein Freund oder eine Freundin von dir

    Drogen nimmt und die Kontrolle verliert.

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    Wo und wie geschehensexuelle bergriffe ber

    Internet?

    Die sogenannte Sozialen Netzwerke oderCommunities wie Netlog, Myspace oderMeinbild sind bei den Jugendlichen sehrbeliebt und lsen die Chatangebote mehrund mehr ab. Diese Plattformen bietenneben Chatmglichkeiten eine breitePalette an Angeboten, mittels derer sichjunge Menschen vernetzen und selberdarstellen knnen. Jugendliche chatten

    und irten miteinander, zeigen sich inihren Prolen mit Fotos und Filmen, bil-den Interessengruppen und suchen nachneuen Freunden und Freundinnen. Dieseneuen Freizeitbeschftigungen bergenaber auch Gefahren, auf die wir die Kinderund Jugendlichen aufmerksam machenmssen. Wir mssen ihnen vor allemzeigen, wie sie diese Gefahren meiden undsich dagegen wehren knnen.Eine Gefahr stellen Menschen dar, die sichin krimineller sexueller Absicht auf die

    Suche nach Kindern und Jugendlichenin diesen Netzwerken machen, um diesesexuell auszubeuten. Da man im Internetkaum je genau weiss, mit wem man eszu tun hat, sollten Jugendliche bei neuenBekanntschaften ber Internet vorsichtigsein und sich gewisse Vorsichtsmassnah-men aneignen, die wir Ihnen im Folgenden

    mitgeben mchten.

    Vorbeugen

    Informieren Sie sich ber dieAktivitten Ihres Kindes im Internet.

    Informieren Sie sich ber die Com-munities, welche Ihr Kind nutzt: Er-

    stellen Sie selber ein Prol, erkundenSie die technischen Mglichkeiten zurVerbesserung der Privatsphre. Unterden Menupunkten Extras oderEinstellungen nden Sie in derRegel technische Mglichkeiten, wiedie Einsehbarkeit in die eigenen Da-ten geschtzt werden kann. NehmenSie mit den Betreibern Kontakt auf,wenn Sie Fragen haben bezglich derEinstellungen der Privatsphre. Daseigene Nutzerprol sollte nur persn-

    lich bekannten Freunden zugnglichgemacht werden.Lassen Sie sich von Ihrem Kind er-klren, wie man in den Communitieskommuniziert und mit wem es Kon-takte pegt. Bauen Sie ein vertrauens-volles Verhltnis zu Ihrem Kind auf,so dass es Ihnen auch ber unange-

    nehme Vorflle berichtet.

    Vorsicht beim Wunsch nacheinem Treffen mit einer Internet-

    bekanntschaft!

    Verbieten Sie Ihrem Kind unter 16 Jahren,sich ohne Ihre Begleitung mit nicht per-

    snlich bekannten Kontakten aus demInternet zu treffen. Mit Jugendlichenber 16 Jahren sollten Sie die Gefahren,die von einer Internetbekanntschaft aus-gehen, diskutieren und Ihrem Kind klareRegeln mit auf dem Weg geben. DieRegeln und Verhaltensanweisungen frTreffen mit Internetbekanntschaften n-den Sie am Schluss dieses Dokuments.

    Diskutieren Sie mit Ihrem Kindber das Prol, das es erstellt hat.

    Sprechen Sie mit Ihrem Kind ber seinProl in der Community. DiskutierenSie ber ungeeignete Eintrge (Name,Adresse, Telefon, Alter, peinliche oderoffenherzige Fotos und Videos) und da-rber, dass solche Eintrge von unbe-fugten Dritten missbraucht werden kn-nen. Machen Sie Ihrem Kind klar, dassmanche Menschen Ihre wahre Identitthinter falschen Angaben verstecken.

    Hinter einem vorgetuschten Prol kannjemand ganz anderes stecken.

    Lassen Siesich beraten.

    Nehmen Sie mit den Be-treibern der CommunityKontakt auf, wenn Sie kon-krete Fragen haben oder

    Missbruche (sexuelle Be-lstigung, Mobbing, unge-eignete Inhalte) meldenmchten.Nutzen Sie die Angeboteder Offenen Jugendar-beit (siehe unten, weiter-fhrende Information), diefr Eltern und fr Jugend-liche teilweise auch Kursezur Nutzung von SocialNetworks anbieten.

    Sexuelle bergriffe ber Internet

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    Handeln Sie, wenn IhrKind Opfer eines sexuellenbergriffs geworden ist.

    Wenn Ihr Kind einen sexuellen bergrifferlebt hat, nehmen Sie unverzglich mit

    der Opferberatungsstelle in Ihrem KantonKontakt auf (die Adressen nden Sie amSchluss des Dokuments) und erstatten Sie

    Anzeige bei der Polizei.

    Weiterfhrende Informationenund Beratungsstellen

    Weiterfhrende Informationen zu sexuellen bergriffen anKindern und Jugendlichen nden Sie unter folgenden Links:

    www.stopp-kinderpornograe.ch www.schau-hin.chwww.kinderschutz.ch

    Der Dachverband Offene Jugendarbeit der Schweiz,siehe www.doj.ch, bietet alle Adressen der Netzwerke in denKantonen an.

    Die Adressen aller anerkannten Opferhilfeorganisationennden Sie unter: www.sodk.ch/leadmin/user_upload/Fachbereiche/Opferhilfe/Adr_OHberatungsstellen_2008.pdf

    Tipps an Ihre jugendlichen Kinder fr ein Treffenmit einer Internetbekanntschaft

    Kinder und Jugendliche wollen in den sozialen Netzwerken und in denChats auch neue Menschen kennenlernen und diese unter Umstndenauch im realen Leben treffen. Diese Treffen bergen immer ein Risiko, danie sicher ist, wer sich wirklich hinter einer Internetbekanntschaft ver-birgt. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen als Erziehungsberechtigten,

    Ihren Kindern unter 16 Jahren ein Treffen mit einer Person, die nur ausdem Internet bekannt ist, zu verbieten. Pubertierende Jugendliche hinter-fragen aber Regeln der Erwachsenen, wollen sich bewusst vom Eltern-haus absetzen und versuchen auch mal Grenzen zu berschreiten undVerbotenes auszuprobieren. Solches Risikoverhalten und ein gewisserUngehorsam gehrt zu dieser Altersphase. Sie als Eltern drfen undmssen aber dennoch Grenzen setzen, auf Gefahren hinweisen und einegewisse Kontrolle ausben. Deshalb ist es bei pubertierenden Jugend-lichen oft sinnvoller, mit geeigneten Tipps und Verhaltensanweisungendas Risiko so gering wie mglich zu halten, als ein Verbot auszusprechen.Im Folgenden nden Sie Tipps, die Sie Ihren Jugendlichen mitgeben soll-ten, falls diese eine Internetbekanntschaft im realen Leben treffen wollen:

    Gehe zu einem Treffen nur dann hin und bleibe nur dann dort, wenn duein 100% gutes Gefhl hast. Wenn dir etwas komisch vorkommt, gehenicht hin bzw. brich das Treffen ab.

    Triff dich mit deinem Chatpartner nur an einem ffentlichen Ort. Es gibt Menschen, die dir eine Droge ins Getrnk schtten, die dich

    wehr- und erinnerungslos werden lsst. Lass dein Getrnk nicht ausden Augen. Trinke aus, bevor du auf die Toilette gehst.

    Lass dir vor dem Date die Telefonnummer deines Chatpartners gebenund berprfe sie. Wenn du ihn nicht erreichst, gehe besser nicht zudem Treffen. Falls du SMS oder MMS von ihm erhltst, behalte sie aufdeinem Handy. Lass dir ausserdem seinen Namen und seine Adressegeben. Wenn er das nicht will oder eine Ausrede vorbringt, sag das

    Treffen ab. Teile alle Informationen ber den Chatpartner und das Treffen einerPerson mit, der du vertrauen kannst. Sag dieser Vertrauenspersonauch, wann du wieder zu Hause bist oder sie anrufst. Am besten, durufst sie eine Stunde nach dem Treffen an. Wenn du dich nicht wie ab-gemacht meldest, ruft deine Vertrauensperson die Polizei an und gibtihnen alle Informationen.

    Sag deinem Chatpartner, dass du einer anderen zur Sicherheit Personseine Daten weitergegeben hast.

    Bieten Sie auch anderenIhre Hilfe an.

    Wenn Ihr Kind oder auch Sie selbst vonbergriffen auf andere Kinder und Jugend-

    liche erfahren, bieten Sie Ihre Unter-sttzung an. Zeigen Sie ihnen, wo sie sichinformieren knnen, wo sie Hilfe ndenund wie sie sich in Zukunft besser schtzen

    knnen.

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    Sexuelle bergriffe ber Internet

    Communities sind eine tolle Sache, wenn mangewisse Regeln beachtet.

    Netlog, Myspace und andere soziale Netzwerke oder Communi-ties sind eine tolle Sache. Du kannst dich auf verschiedenste Artendarstellen und mit Freunden und Freundinnen plaudern und auchneue Freunde kennenlernen. Es gibt aber auch Menschen in die-sen Communities, die den Kontakt zu Kindern und Jugendlichensuchen, um sie sexuell zu missbrauchen. Man weiss im Internetnie genau, mit wem man es tatschlich zu tun hat, also Vorsicht!Wir geben dir im Folgenden einige Tipps, wie du dich vor solchenMenschen schtzen kannst, damit deine Zeit im Internet wirklich

    nur Spass macht!

    Vorbeugen

    Schtze deine Privatsphre.

    Schtze deine Privatsphre so weit wie mglich. Setze die Sicherheitsfunktionen

    auf die hchste Stufe. Deine Angaben sowie dein Status sollen nur fr Leute,die du im Adressbuch hast, sichtbar sein. Unter den Menupunkten Einstel-lungen oder Extras kannst du diese Einstellungen vornehmen. Schaueauch unter Weiterfhrende Informationen am Schluss dieses Textes, dort

    ndest du weitere Tipps zur Einstellung der Privatsphre bei verschiedenenAnbietern. Wenn du bei deiner Community unsicher bist, wende dich an denBetreiber und frage nach, wie man die Privatsphre einstellen kann.Das ffentliche Prol soll so anonym wie mglich sein. Gib nie deinen vollenNamen, die genauen Angaben zu Alter, Wohnort, Schule, Vereinen usw. an.Die Passwrter zu MSN, Chatrooms, Partyguide, Netlog usw. sind immer ge-heim und drfen auch nicht der besten Freundin/dem besten Freund verratenwerden. Denn Freundschaften knnen zerbrechen, und ehemalige Freundeknnten unter deiner Internet-Identitt auch Dritte belstigen.

    Zeige dein Prol einer erwachsenen Vertrauensperson.

    Fotos im Internet (z. B. in einem Prol) knnen von vielen ge-sehen, gespeichert und verwendet werden. Bevorzuge Fotos mitlustigen Ausschnitten oder mit witzigen Gegenstnden. VermeideFotos, auf denen du gut erkennbar bist. Schaue am besten deinProl mit einer erwachsenen Vertrauensperson an. Sie kann dir

    ein Feedback geben, wie es wirkt.

    Vorsicht bei Ko ntaktaufnahmenvon Unbekannten!

    Kommuniziere nur mit Leuten, die du kennst undmagst. Unterdrcke unerwnscht zugesandte Nach-richten. Lasse keine unaufgeforderten Kontakte zubzw. lehne Kontaktanfragen unbekannter Teilneh-mer ab. Schaue unter den Einstellungen beideinem Anbieter nach und schalte Dateien-ber-mittlung sowie Cam- und Voice-bertragung ausbzw. lehne sie bei Unbekannten ab. Wenn du eineWebcam hast, whle die Einstellung, dass sie frandere nicht sichtbar ist.

    Schalte die Funktion Uhrzeiten anzeigen, zu denenNachrichten gesendet werden und Automatischden Verlauf meiner Unterhaltungen (Logles)archivieren ein, wenn du diese Einstellungen beideinem Anbieter vornehmen kannst. Wenn nicht,whle einen Angebot, das solche Einstellungenzulsst. So ist bei Belstigungen gleich alles doku-mentiert. Setze unangenehme Chatpartner auf dieListe blockierter Kontakte.

    Treffen mit Internet-bekanntschaften?

    Wenn eine Internetbekannt-schaft sich mit dir treffenwill, ist das immer riskant.Du weisst nie genau, mitwem du ber Internet Kon-takt hast. Es ist deshalb sehrwichtig, dass du dich gutvorbereitest auf ein solchesTreffen. Wir geben dir amEnde dieses Papiers einigeRatschlge, die du unbe-dingt beherzigen solltest!

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    Was soll ich tun, wennich ber Internet sexuellbelstigt werde?

    Informiere sicher erstmal eine erwachse-ne Vertrauensperson und erzhle ihr, was

    passiert ist. Es gibt Formen von Bels-tigungen, wie z. B. das Verschicken vonPornobildern oder -lmen, die eindeutigstrafbar sind und angezeigt werden ms-sen. Sammle so viele Informationen wiemglich zum Tter (Bilder, Texte, genaueUhrzeit der Mitteilungen usw.), dann ist esfr die Polizei einfacher, ihn ausndig zumachen. Wie oben schon beschrieben,solltest du aber nicht in Kontakt bleibenund reagieren. Bei Belstigungen solltestdu jeden Kontakt sofort abbrechen.Zusammen mit der erwachsenen Ver-trauensperson knnt ihr dann entschei-den, ob ihr eine Anzeige machen solltet.Ihr knnt euch auch an eine Opferhilfe-organisation wenden, die euch sagen kann,wie man weiter vorgehen sollte.Wenn du mit einer Internetbekanntschaftim realen Leben Kontakt hattest und dabeiunangenehme Erfahrungen hast machenmssen, z.B. weil er dich sexuell belsti-gen wollte oder es sogar getan hat, zgerenicht und wende dich sofort an eine Opfer-hilfeorganisation! Gemeinsam knnt ihr

    dann schauen, welche weiteren Schritteunternommen werden mssen.

    Weiterfhrende Informationenund Beratungsstellen

    Unter www.safersurng.chndest du weitereInformationen und Tipps fr einen sicherenUmgang mit dem Internet.

    Die Kinder- und Jugendseite der Pro Juventute,www.147.ch, bietet neben Telefon-, auch eineOnlineberatung an.

    Unter www.tschau.chndest du Informationenund Beratungen fr Jugendliche, auch zumThema sexuelle bergriffe.

    Unter der Watch your Web-Seite ausDeutschland ndest du Anleitungen zu denEinstellungen in verschiedenen Communities:www.watchyourweb.de

    Tipps fr ein Treffen mit einerInternetbekanntschaft

    Du willst in den sozialen Netzwerken und in den Chatsvielleicht auch neue Menschen kennenlernen und dieseunter Umstnden auch im realen Leben treffen. DieseTreffen bergen aber immer ein Risiko, da nie sicher ist,wer sich wirklich hinter einer Internetbekanntschaft ver-

    birgt.Wenn du noch nicht 16 Jahre alt bist, lass die Finger vonsolchen neuen Bekanntschaften und kmmere dich bes-ser um die Freunde und Freundinnen, die du schon kennst.Bist du schon lter, ndest du im Folgenden Tipps, die duunbedingt beherzigen solltest, wenn du deine Internet-bekanntschaft im realen Leben treffen wi llst:

    Gehe zu einem Treffen nur dann hin und bleibe nur danndort, wenn du ein 100% gutes Gefhl hast. Wenn diretwas komisch vorkommt, gehe nicht hin bzw. brich dasTreffen ab.

    Triff dich mit deinem Chatpartner nur an einem ffent-

    lichen Ort. Es gibt Menschen, die dir eine Droge ins Getrnk scht-

    ten, die dich wehr- und erinnerungslos werden lsst.Lass dein Getrnk nicht aus den Augen. Trink aus, bevordu auf die Toilette gehst.

    Lass dir vor dem Date die Telefonnummer deines Chat-partners geben und berprfe sie. Wenn du ihn nichterreichst, gehe besser nicht zu dem Treffen. Falls duSMS oder MMS von ihm erhltst, behalte sie auf deinemHandy. Lass dir ausserdem seinen Namen und seineAdresse geben. Wenn er das nicht will oder eine Aus-rede vorbringt, sag das Treffen ab.

    Teile alle Informationen ber den Chatpartner und dasTreffen einer Person mit, der du vertrauen kannst. Sagdieser Vertrauensperson auch, wann du wieder zuHause bist oder sie anrufst. Am besten, du rufst sie eineStunde nach dem Treffen an. Wenn du dich nicht wieabgemacht meldest, ruft deine Vertrauensperson diePolizei an und gibt ihnen alle Informationen.

    Sag deinem Chatpartner, dass du einer anderen zurSicherheit Person seine Daten weitergegeben hast.

    Was soll ich tun, wenn eineFreundin oder ein Freund

    von mir belstigt wurde?Viele junge Menschen getrauen sich nacheinem bergriff nicht, sich an einen Er-wachsenen zu wenden, erzhlen aber derbesten Freundin oder dem besten Freunddavon. Wenn du diese Freundin oder dieserFreund bist, versuche sie oder ihn zu ber-zeugen, sich einer erwachsenen Personanzuvertrauen. Wie oben (Punkt 2) be-schrieben, knnt ihr dann gemeinsamschauen, welche Massnahmen ergriffenwerden mssen.

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    Wie wird ber das Internetgemobbt?

    Wird eine Person ber Internet von anderen meist von Kindern und Jugendlichen ber lngere Zeit belstigt, schikaniert,drangsaliert oder regelrecht terrorisiert,nennt man das auch Cybermobbing.Dabei wird das Opfer mit verflschten,peinlichen oder offenherzigen Bildern oderVideos oder mit beleidigenden Informatio-nen, die im Internet publiziert oder berdas Handy mit SMS und MMS versendetwerden, belstigt und schikaniert. Auchber geflschte Prole in Online Commu-nities knnen Tter ihre Opfer plagen und

    in Schwierigkeiten bringen. Opfer solcherAttacken leiden stark unter den Angriffen.Bei Mobbing ohne Gebrauch der neuenMedien sind die Tter meist bekannt, undman kann rasch reagieren. Beim Cyber-mobbing merkt das Opfer oft erst (zu) spt,dass es gemobbt wird, und es hat kaumChancen herauszunden, wer dahinter-steckt. Zudem knnen die Informationenber das Opfer nicht mehr aus dem Inter-net entfernt werden, und man weiss nicht,wohin sie weiterverbreitet werden. Viele

    Kinder und Jugendliche, die Opfer vonCybermobbing wurden, reden nicht oderzu spt mit Erwachsenen, seien dies Elternoder auch Lehrpersonen. Dabei ist eswichtig, dass Erziehungsberechtigte so

    rasch wie mglich eingreifen.

    Vorbeugen

    Im Folgenden mchten wir Ihnen einige Rat-schlge geben, wie das Risiko mglichst ge-ring gehalten werden kann, dass Ihr Kind einMobbing-Opfer wird, und wie Sie reagierensollten, wenn Ihr Kind bereits gemobbt wird.

    Machen Sie Ihrem Kind klar, was mit seinenInformationen im Internet passieren kann.

    Kinder und Jugendliche gehen oft sehr sorglosmit ihren Informationen im Internet um; sie gebenviele Informationen von sich preis und laden Fotosvon sich hoch. Googeln Sie den Namen, die E-Mailoder auch die Handynummer Ihres Kindes aus undschauen Sie, wo Ihr Kind berall Informationen vonsich hinterlassen hat. Schauen Sie sich mit IhremKind zusammen die Informationen an und fragenSie Ihr Kind, ob es diese Informationen auch anffentlichen Orten, zum Beispiel als Kinowerbungoder an der Pinwand in der Schule verffentlichenwrde. Kinder und Jugendlichen ist oft zu wenigbewusst, wer alles ihre Informationen sehen kann

    und wie sie weiterverwendet werden knnen.

    Sprechen Sie mit Ihrem Kind ber Mobbi ngim Internet, auch wenn noch nichts passiert ist.

    Auch wenn Ihr Kind kein Opfer von Cybermobbing ist, soll-ten Sie mit Ihrem Kind das Thema besprechen. Machen Sieihrem Kind klar, dass es nicht machtlos ist, wenn dannetwas passieren sollte. Wenn es sich wehrt und sich je-mandem anvertraut, besteht die Chance, dass der Tterzur Verantwortung gezogen wird. Tter hinterlassen immerSpuren, welche zurckverfolgt werden knnen. Sagen SieIhrem Kind, dass Sie ihm helfen, wenn es von anderenbelstigt wird.

    Cybermobbing

    Ermuntern Sie Ihr Kind, sich Ihnen anzuvertrauen.

    Fragen Sie Ihr Kind immer wieder mal, wie es so luftmit den virtuellen Kontakten im Internet. Seien Sie wach-sam, wenn sich Vernderungen abzeichnen, wenn Ihr Kindimmer verschlossener wird oder nichts mehr erzhlt berdie Community-Kontakte oder die Chatfreunde. ErinnernSie Ihr Kind an das Thema Mobbing und fragen Sie, ob es

    vielleicht geplagt wird. Ermuntern Sie Ihr Kind, sich Ihnenanzuvertrauen, wenn Sie befrchten, es werde ber dieneuen Medien von anderen drangsaliert. Je frher Siedavon Kenntnis haben, desto wirksamer kann man rea-gieren.Drohen Sie dem Kind nicht mit Internetverbot oder sons-tigen Verboten, wenn etwas Unangenehmes vorgefallenist. Es wird sich ansonsten nicht an Sie wenden, wenn

    Schlimmeres passiert.

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    FrEltern

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    Was tun, wenn Ihr KindOpfer von Cybermobbinggeworden ist?

    Schauen Sie zuerst genau, was eigentlichvorgefallen ist.

    Handelt es sich um einen Streit zwischenFreundinnen oder Freunden, den sie ber dieneuen Medien austragen, oder wird Ihr Kindwirklich von anderen aus der Anonymittheraus wiederholt attackiert und geplagt?Weiss Ihr Kind, wer dahintersteckt, oder hatdas Mobbing Ausmasse angenommen, dienicht mehr zu kontrollieren sind? Sind dieTter mehr oder weniger bekannt, suchen Siedas Gesprch mit den Jugendlichen undKindern, den Eltern und evtl. mit den Lehr-personen, wenn das Mobbing im Schulkontextauftritt. Besprechen Sie unter Erwachsenen,welche Massnahmen zu treffen sind, und

    binden Sie die Kinder mit ein. VersuchenSie, erst unter den beteiligten Personen denKonikt zu lsen.

    ndern Sie die Kontakt-daten Ihres Kindes.

    Wechseln Sie die Emailadresse

    und, wenn ntig, auch die Handy-nummer Ihres Kindes, damit esnicht lnger den Mobbing-Atta-cken ausgesetzt ist. Raten SieIhrem Kind auch, alle Nicknamesin den Communities und Chat-rumen zu ndern. Melden Siedie Koordinaten der Tter denBetreibern der Communities oderder Chats. Fordern Sie die Betrei-ber auf, die beleidigenden Inhal-ten oder die peinlichen Fotos und

    Filme Ihres Kindes zu lschen.

    Was tun, wenn Ihr Kind selber mobbtund Tter von Attacken ist?

    Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind sich an Cybermobbing-Attacken beteiligt,sollten Sie ebenfalls reagieren. Ihr Kind muss wissen, dass Angriffe ber dasInternet einer Person massiv schaden knnen und dass seine Beteiligungauch strafbar sein kann. Ein vermeintlich anonymer Klick kann fr das Opfermassive Konsequenzen haben, fr den Tter aber mglicherweise auch.

    Nach sorgfltiger Abklrung der Vorflle sollten Sie zusammen mit denLehrpersonen (wenn das Mobbing im Schulkontext stattndet), dem Opferund dessen Eltern Massnahmen diskutieren.

    Wenden Sie sich an professionelle Organisationen,wenn Sie sich nicht mehr wehren knnen.

    Ist Ihr Kind Opfer von Cybermobbing geworden und Sie wissennicht mehr weiter, sollten Sie sich an eine Opferhilfeorganisationwenden. Reden Sie mit der Lehrerin oder dem Lehrer, wenn Sievon Ihrem Kind von solchen Attacken erfahren. Opferhilfeorgani-

    sationen knnen Ihnen raten, ob und in welcher Art die Angrifferechtlich von Belang sind, und in welchen Fllen es sich lohnt,Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Das Gesetz kennt Artikel, dieMenschen auch vor ehrverletzenden Angriffen und Beleidigungensowie Beschimpfungen schtzen knnen. Drohungen, sexuelleBelstigungen oder Erpressungen werden zudem vom Strafrechterfasst, und die Tter knnen nach einer Anzeige aus der Ano-nymitt geholt werden. Sammeln Sie alle Beleidigungen und

    Angriffe fr allfllige Beweiszwecke.

    Cybermobbing lebt auch vonstillschweigenden Mitwissern.

    Oft wissen Kinder und Jugendliche von Angriffenauf einzelne Kinder und Jugendliche, auch wennsie sich selbst nicht aktiv beteiligen. Cybermobbingist alles andere als cool: Machen Sie das IhremKind klar und versuchen Sie Ihrem Kind deutlichzu machen, dass man andere so behandeln soll,wie es selber gerne behandelt werden mchte.Ermuntern Sie Ihr Kind auch, Zivilcourage zuzeigen, einzugreifen und, wenn ntig, Erwachsenebeizuziehen, wenn es von solchen Machen-schaften weiss. Das hat nichts mit Verrat zu tun,

    sondern mit Mut!

    Weiterfhrende Informationen undBeratungsstellen

    Weiterfhrende Informationen zu Cybermobbing nden Sie unter:www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing-was-ist-das.html

    www.educa.ch/dyn/195067.aspmobbing.seitenstark.de

    Die Adressen aller anerkannten Opferhilfeorganisationen nden Sie unter: www.sodk.ch/leadmin/user_upload/Fachbereiche/Opferhilfe/

    Adr_OHberatungsstellen_2008.pdf

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    CybermobbingWie wird ber das Internet

    gemobbt?

    Falsche Informationen ber eine Person imInternet verbreiten, peinliche Fotos verschicken,Fotos verndern und ins Netz stellen, einePerson stndig ber Email, im Chat oder in Com-munities belstigen, drohen oder gar erpressenund und und Auch im Internet sind nicht immeralle nett zueinander. Man nennt diese Form,andere mit Hilfe von Internet und Handys, syste-matisch fertigzumachen, auch Cybermobbing.Kinder und Jugendliche nutzen die neuen Medienimmer huger auch fr solche esen Machen-schaften.Kinder und Jugendliche waren frher auch nicht

    netter zueinander als heute, aber mit den neuentechnischen Hilfsmitteln knnen sie mit ein-fachen Klicks grossen Schaden anrichten. Texte,Bilder und Filme knnen sehr schnell berInternet verbreitet werden, und es ist kaum mg-lich, sie wieder daraus zu entfernen. Auch weissniemand, wohin die Informationen weiter ver-schickt werden und wer was damit anstellt.Viele meinen auch, sie knnen, ohne erkannt zuwerden, Gemeinheiten ber andere verbreiten.Das Internet frdert diese feigen Attacken. Vielewissen aber gar nicht, dass man fast alles im

    Internet zurckverfolgen kann. Beleidigen, be-schimpfen, drohen, erpressen und falsche Infor-mationen verbreiten ist verboten, und bei einerAnzeige werden die Tter auch meist gefunden.

    Schtze deine Privatsphre von Anfang an.

    berlege dir genau, welche Informationen undwelche Bilder du von dir im Internet preisgibst. Jemehr Infos du ins Netz stellst, desto grsser istauch die Angriffsche. Prfe die Einstellungender Angebote, die du nutzt: Wer hat Einsicht indeine Prole? Bei den meisten Angeboten musstdu selbst die Privatsphre einrichten und dafrsorgen, dass nicht alle Informationen von dir

    ffentlich im Internet verfgbar sind. Gib deineE-Mail und deinen Namen in Google ein undschaue, wo und welche Infos von dir im Netz auf-tauchen. Denke auch immer dran, dass die Bilderund Infos auch kopiert, verfremdet und weiter-verbreitet werden knnen und du keine Kontrolle

    mehr darber ausben kannst.

    Reagiere nicht auf Attacken.

    Wenn dich jemand in der Community, im Chat

    oder ber das Handy belstigt, antwortenicht darauf. Wenn du auf Angriffe vonUnbekannten reagierst, bietet dies dem An-greifer nur weitere Angriffschen. Wenndu solche feigen Attacken einfach ignorierst,verliert der Tter schnell das Interesse.Whle deshalb auch nur Anbieter, die esdir ermglichen, unerwnschte Kontakte zu

    ignorieren und zu blockieren.

    Vorbeugen

    Wir knnen dir im Folgenden einige Tippsund Ratschlge geben, die dir helfen, garnicht erst Opfer von solchen esen Attackenzu werden. Wenn du doch gemobbt wirst,

    zeigen wir dir, was du machen solltest.

    Gib niemandem dein Passwort preis.

    Wenn jemand dein Passwort hat, kann er oder sie indeinem Namen und unter deinem Internetauftritt auchUnsinn anstellen, auch andere mobben. Darum gilt es,sein Passwort wie den eigenen Hausschlssel zu be-trachten und es niemandem zu geben, auch deinerbesten Freundin / deinem bestem Freund nicht. DennFreundschaften knnen zerbrechen, und mit deinemPasswort knnen andere in deinem Namen im NetzInformationen verbreiten.

    Es empehlt sich auch, das Passwort regelmssig zuwechseln, auch dadurch sinkt das Risiko, dass sich je-

    mand deine Identitt im Internet aneignen kann.

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    Was kann ich tun,wenn ich gemobbt werde?

    Wenn du ber lngere Zeit von mehreren Personenattackierst wirst, falsche Informationen ber dich ver-breitet werden, geflschte Prole von dir erstellt oder

    peinliche Bilder verbreitet werden, solltest du reagieren.Je schneller, desto besser. Sammle alle Informationender Angriffe und mache Kopien. Dies kann spter allen-falls zu Beweiszwecken verwendet werden. Wende dichan eine erwachsene Vertrauensperson, die dir helfenkann. Zusammen knnt ihr dann entscheiden, ob eineAnzeige bei der Polizei gemacht werden soll oder nicht.Wenn die Attacken schlimm sind, kann die Polizei nacheiner Anzeige bei den Mobilfunkbetreibern und bei denInternet-Providern die Identitt des oder der Tter fest-

    stellen lassen.

    Mitwisser, nicht Maul halten!

    Auch wenn du nur von solchen Angriffen weisst, selberaber nicht mitmachst, solltest du etwas tun. Cyber -mobbing lebt oft von sogenannten stillschweigendenMitwissern. Versetze dich in die Rolle des Opfers, dassich nicht wehren kann und (vermeintlich) anonymenAngriffen ausgeliefert ist. Wrdest du nicht auch wollen,

    dass jemand fr dich einspringt und dir hilft? Suche dasGesprch mit deinen Kollegen und Kolleginnen, von de-nen du weisst, dass sie andere mobben, und informieredeine Eltern oder die Lehrer und Lehrerinnen, wenn dusie nicht berzeugen kannst, dass Mobben nur feige undgemein ist. Das hat nichts mit Verrat zu tun, sondern mit

    Mut und Zivilcourage!

    Weiterfhrende Informationenund Beratungsstellen

    Informiere dich umfassend ber das Thema Cybermobbing unter:www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing.htmlmobbing.seitenstark.de

    Unter www.time4teen.dendest du einen Test der Kriminal-polizei, der dir zeigt, ob du bereits gemobbt wirst.Die Kinder- und Jugendseite der Pro juventute www.147.chbietet

    neben Telefon- auch eine Onlineberatung an.

    Unter www.tschau.chndest du Informationen und Beratungenfr Jugendliche, auch zum Thema Mobbing.

    Der Schulsozialdienst deiner Schule steht dir fr Fragen oderProbleme im Zusammenhang mit Mobbing und Cybermobbingauch zur Verfgung.

    Und wenn ich mich selber anCybermobbing beteiligt habe?

    Wenn du selbst andere ber das Internet geplagt, attackierstund belstigt hast, oder sogar peinliche oder verfremdeteBilder hergestellt und verbreitet hast, ist es hchste Zeit, da-mit aufzuhren. Wie wir oben ausgefhrt haben, kannst dumit solchen Machenschaften anderen grossen Schaden zu-fgen, und du machst dich unter Umstnden auch strafbar.Solche esen Attacken sind nicht cool und auch nicht harm-los. Es ist auch keine Entschuldigung, dass es andere auchmachen. Im Gegenteil, es gehrt Mut und Selbstvertrauendazu, nicht mitzumachen und auch erwachsene Vertrauens-personen zu informieren, wenn du von Opfern und von

    Cybermobbing-Vorfllen weisst.

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