36
Finance HSG Alumni Konferenz: Rezepte zum Glück Zukunft Finanzplatz Schweiz Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen # 1/ 2013 25 Jahre EMBA HSG

alma 1/2013

Embed Size (px)

DESCRIPTION

alma 1/2013

Citation preview

Page 1: alma 1/2013

Finance

HSG Alumni Konferenz: Rezepte zum Glück

Zukunft Finanzplatz Schweiz

Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen # 1/ 2013

25 Jahre EMBA HSG

Page 2: alma 1/2013

„Der systemische St.Galler Manage-

ment Ansatz auf dem neuesten Stand:

anwendungsorientiert, integrativ und

unternehmerisch.”

Institut für Systemisches Managementund Public Governance

XF XJ XK

DDERR NEEUEE JAAGUUARR XXF SPOORTBBRRAKE.LLEBBENNSSTILL IM ELEGANTTENN OOUTTFITT.Der neue XF Sportbrake ist bereit für den Alltag – und wird dabei höchsten Ansprüchen gerecht. Seine eleganten Linien umfassen einen vielseitigen Laderaum, der mit bis zu 1’675 Liter mehr Platz bietet als je ein JAGUAR zuvor.

Der XF Sportbrake jetzt ab CHF 59’500.–*

Emil Frey AG, Garage Zürich NordThurgauerstrasse 35, 8050 Zürich, Telefon 044 306 77 77www.garagezuerichnord.ch

Ihre blaue Garage beim Hallenstadion

Page 3: alma 1/2013

01 alma 1 / 2013

Finance

Das Thema ist defi nitiv zu gross für eine

Zeitschrift im A4-Format: «Finance» in

allen Facetten füllt seit Jahren die Wirt-

schaftsblätter ebenso wie die Regenbo-

genpresse, TV- und Radiosendungen.

Skandale, Krisen, aber auch ethische Dis-

kussionen epischer Länge – viele haben

längst genug davon. Dass nun die «alma»

dem Thema dennoch einen zumindest

kleinen Schwerpunkt widmet, hat mit ei-

nem Anlass zu tun, den HSG Alumni und

die School of Finance der Universität

St.Gallen gemeinsam organisieren: «Wie

gross, wie komplex sollen Banken sein?»

heisst die Veranstaltung, die am 4. Febru-

ar 2013 im Weiterbildungszentrum

Holzweid den Auftakt zu einer Reihe un-

ter dem Titel «Zukunft Finanzplatz

Schweiz» macht.

Wir haben neben der Ankündigung die-

ser Veranstaltung (auf Seite 7) ein Inter-

view zu einer aktuellen Studie mit Ban-

kenprofessor Martin Brown im Heft, ein

Porträt eines Start-up in der «Finance»-

Branche und einen Originalton zu kun-

denzentriertem Banking. Also nichts im

«Mainstream» der Finanzplatz-Debatte,

in der ja immer wieder auch HSG-Stim-

men prominent zu hören sind.

Bei der Diskussion im Gefolge der Fi-

nanzkrise gehörte es auch zum guten

Ton, die universitären Ausbildungsstät-

ten und ihre Lehre zu kritisieren. Das ist

an sich legitim. Wer aber die Forschung

und Lehre im Bereich Banking und Fi-

nance an der HSG vorurteilslos betrach-

tet, wird zum Schluss kommen, dass die

Studierenden hier durchaus lernen, wel-

che Risiken und Gefahren – neben den

Chancen – in dieser Branche zu beachten

sind.

Roger Tinner, Chefredaktor

Impressum

Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen

(bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten»)

ISSN 1422-5980, 13. Jahrgang, Nr. 1/2013 (Dezber 2012)

Aufl age: 22'600 Exemplare, erscheint alle 3 Monate

Herausgeber: HSG Alumni

Verlagsleitung: Claudia Bartolini

Chefredaktion: Roger Tinner

Projektleitung/Redaktion: alea iacta ag, St.Gallen

Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.Gallen

Druck: Stämpfl i Publikationen AG, Bern

Editorial

Fokus

04 «Die Jungen verstehen

nicht weniger von Finanzen»

07 Zukunft Finanzplatz Schweiz

08 Start-up: MyMoneyPark

29 Originalton:

Kundenzentriertes Banking

Wissen und Karriere

12 next – Alumni in neuen Funktionen

13 lab – Wer forscht an was?

15 HSG einmal anders: HSG Alumni

fördern Führungsausbildung in Afrika

18 25 Jahre EMBA HSG:

Ein gelungenes «Homecoming»

Netzwerk

11 Zurich Flagship Event

on «Visionary Mobility»

22 Rezepte zum Glück an der 6. Internati-

onalen HSG Alumni Konferenz

26 Alumni-Clubs aus dem Bereich Fi-

nance

Rubriken

17 iQ – zurück in die Prüfungsphase

21 Presse

30 Blick zurück

32 Agenda

Inhalt

Beiträge: Rainer Alt, Manuel A,mmann, Thomas Bieger, Mar-

tin Brown, Roman Capaul, Daniela Engelmann, Peter Gomez,

Iwan Köppel, Gebi Küng, Theresia Langosz, Linda Lorz, Alex-

ander C. Melchers, Günter Müller-Stewens, Thomas Pusch-

mann, Vito Roberto, Johannes Rüegg-Stürm, Thomas Schwa-

bach, Mario Tinner, Anja Zwingenberger, Benedikt van Spyk.

Redaktion: alma, alea iacta ag, Oberer Graben 12,

CH-9001 St.Gallen, T +41 71 244 66 00, [email protected]

Anzeigen: Metrocomm AG, Irène Köppel, T +41 71 272 80 50,

Zürcherstr. 170, CH-9014 St.Gallen, [email protected]

Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50,

CH-9000 St.Gallen, T +41 71 224 30 10, [email protected]

15

04

22

30

Zum Titelbild:

Finance.

Die Volksmeinung ist klar, und auch die Medien trans-

portieren das (Vor-)Urteil, dass die Bevölkerung – ins-

besondere die Jugen – von Finanzfragen überfordert

sind. Eine HSG-Studie zeigt aber, dass dies keineswegs

so ist. (Bild: Florian Brunner)

Page 4: alma 1/2013

02 alma 1 / 2013

es ihnen ermöglichen, im Umfeld der glo-

balen Herausforderungen fruchtbare, ganz-

heitliche Lösungen zu erstellen. Nur intel-

ligente Organisationen sind in diesem Um-

feld in der Lage, zu (über-)leben. Anforde-

rungen an diese Unternehmen formuliert

Markus Schwaninger zum Beispiel in sei-

nem viel gelesenen Buch Intelligent Orga-

nizations (2006). Noch im Juli dieses Jahres

zeichnete er mitverantwortlich für die 30.

Durchführung der «International System

Dynamics Conference», zu der über 500

Teilnehmer aus 40 Ländern an die Univer-

sität St.Gallen kamen.

Anwendungsorientiert und engagiert

Während seiner Jahre an der HSG war es

ihm auch immer wichtig, diese Ansätze der

Unternehmenspraxis zugänglich zu ma-

chen, was ihm über Publikationen in Fach-

zeitschriften oder über eine direkte Zusam-

menarbeit mit Unternehmungen überzeu-

gend gelang. Dies dokumentierte sich auch

in der Lehre, wo er über viele Jahre die Ge-

samtleitung der Integrationsseminare, ein

Kernstück der HSG-Ausbildung, innehatte.

Zudem leitete er lange Zeit das Doktoran-

denprogramm der Betriebswirtschaftlichen

Abteilung.

Nachrichten

Markus Schwaninger

Leserbrief zur alma 4/2012

Manager-LateinIn Ihrem neuesten Editorial erwähnen

Sie zu Recht, dass der Begriff «managen»

lateinische Wurzeln habe. Allerdings ge-

hört zum Substantiv «manus» noch das

Verb «agere»; mit der Hand soll etwas

getan, erreicht werden. Im wörtlichen

Sinn war der Manager deshalb ursprüng-

lich ein Handwerker (mit der Hand ar-

beiten: manu agere). Beim Begriff Manu-

faktur (manu facere – facere ist gleichbe-

deutend wie agere) ist dies noch deutli-

cher, weil beim Substantiv das «u» noch

erhalten ist. Ich darf Sie um Verständnis

für diesen Hinweis von einem alten «La-

teiner» bitten ...

Ich freue mich bereits auf die nächste

Ausgabe und grüsse Sie recht freundlich

Dr. rer. publ. Pius Bischofberger,

HSG-Alumnus

SIM bleibt an der SpitzeDas Master-Programm in «Strategy and

International Management» (SIM) der

HSG ist von der «Financial Times» zum

zweiten Mal in Folge als bestes Manage-

ment-Master-Programm bewertet worden.

Im SIM wird viel Wert auf Führungsver-

antwortung, Sozialkompetenz und integ-

ratives Denken gelegt. Die Kurse und Se-

minare werden durch «SIM Integratives»

ergänzt. Darin untersuchen die Studieren-

den aktuelle Management-Herausforde-

rungen wie internationale Wachstumsstra-

tegien, Akquisition und Integration von

Unternehmen oder die Entwicklung von

Geschäftsideen. Dabei versuchen sie mit

interdisziplinärem, ganzheitlichem Ansatz

Lösungen zu fi nden. In den «SIMaginati-

on Challenge»-Projekten beweisen die

Studierenden zudem, wie sie ihren Ein-

fallsreichtum und ihre Fähigkeiten in so-

zialen Projekten in verschiedensten Län-

dern – von Kolumbien über Togo bis Thai-

land – nachhaltig und praktisch umzuset-

zen wissen. Mittlerweile gibt es schon 27

«SIMagination Challenge»-Projekte, die

sich über mehrere Jahrgänge von Studie-

renden zu erstrecken beginnen.

www.sim.unisg.ch

Vorreiter systemischen Managements Mit Markus Schwaninger wird Ende 2012 einer der ausgewiesensten Sys-temdenker und -modellierer emeritiert, der auch über lange Jahre entschei-dend an der Weiterentwicklung des St.Galler Management-Modells mitge-wirkt hat. Auszüge aus der Würdigung im HSGBlatt.

Günter Müller-Stewens

Markus Schwaninger ist der Universität

St.Gallen seit 1974 verbunden, denn in die-

sem Jahr startete er sein Zweitstudium an

der HSG. 1981 nahm er seinen ersten Lehr-

auftrag an der HSG wahr. Nach erfolgrei-

cher Habilitation zum Thema «Integrale

Unternehmensplanung» erhielt er 1988

den Titel eines Privatdozenten verliehen

und wurde als vollamtlicher Dozent an das

Institut für Betriebswirtschaft berufen. 1993

wurde er zum Titularprofessor für Betriebs-

wirtschaftslehre ernannt. Bis heute umfasst

sein wissenschaftliches Werk mehr als 230

Publikationen in fünf Sprachen.

Organisationskybernetik

Seit bald 30 Jahren engagiert sich Markus

Schwaninger primär in vier Forschungsge-

meinschaften: Allgemeine Systemwissen-

schaften, Kybernetik, Systems Dynamic so-

wie computer-aided Systems Theory. Zu

jeder hat er wesentliche Beiträge in der

Theorieentwicklung geleistet.

Markus Schwaninger hat als Schüler von

Stafford Beer, Heinz von Foerster und Ana-

tol Rapaport die Entwicklung der Organi-

sationskybernetik entscheidend vorange-

trieben. Als ein wichtiger Vertreter der Sys-

temdenker und -modellierer hat er sich

umfangreich mit Beer’s Viable System Mo-

del und dem Team Syntegrity Model be-

schäftigt. Ein wesentlicher Beitrag von ihm

ist die Integration verschiedener System-

theorien und praktischer Erfahrungen im

St.Galler Managementmodell. Dazu gehö-

ren unter anderem die Zusammenführung

von Organisationskybernetik und System-

Dynamics-Modellierung.

Fruchtbare, ganzheitliche Lösungen

Markus Schwaningers Ansatz des systemi-

schen Managements scheint heute aktuel-

ler denn je. Wir stehen einer Vielzahl glo-

baler Herausforderungen gegenüber, seien

es politische Krisen, die globale Erwär-

mung, Wasserknappheit oder die Schul-

denkrise, um nur einige wenige zu nennen.

Das systemische Management bietet Or-

ganisationen Ansätze und Strukturen, die

Page 5: alma 1/2013

03 alma 1 / 2013

Nachrichten

Peter Gomez

Thomas Bieger und Johannes Rüegg-Stürm

Peter Gomez machte seinen akademischen

Lebensweg über Studium, Promotion 1975

zum Thema «Systemmethodik» und Habili-

tation 1978 zum Thema «Die kybernetische

Gestaltung des Operations Managements»,

in St.Gallen, unter anderem beim Urvater

des St.Galler Systemansatzes, Hans Ulrich.

Er war in allen Bereichen des akademischen

Mehrkampfes engagiert – führte mit Kolle-

gen erfolgreich das traditionsreiche Institut

für Betriebswirtschaft, baute mit der Execu-

tive School unternehmerisch neue Bereiche

auf, war in der Praxis als Verwaltungsrat en-

gagiert, prägte mit seinem Ansatz des ver-

netzten Denkens Generationen von Studie-

renden und war ein vielbeachteter Forscher

und Autor betriebswirtschaftlicher Standard-

werke wie «Praxis des ganzheitlichen Prob-

lemlösens» (zusammen mit Gilbert Probst).

Er kam nach einer Tätigkeit in der Praxis bei

Ringier und bei Stephan Schmidheiny als

Professor zurück an die HSG. Nach seinem

Rektorat prägte er als Verwaltungsratspräsi-

dent der SIX Group einen wichtigen Akteur

des Finanzplatzes Schweiz.

Rencontre de St-Gall: Umgang mit Paradoxien

Die Forscherkonferenz «Rencontres de

St-Gall» fand dieses Jahr wiederum am

Weiterbildungszentrum der HSG statt.

Knapp 50 extra dafür ausgewählte For-

scherinnen und Forscher aus aller Welt

trafen sich Anfang September im WBZ

Holzweid zum Gedankenaustausch über

KMU, Entrepreneurship und Family Busi-

ness. Das Thema 2012 hiess «In search of

a dynamic equilibrium: exploring and ma-

naging tensions in entrepreneurship and

SMEs». Die «Rencontres» fi nden alle zwei

Jahre statt und unterscheiden sich von

anderen Konferenzen unter anderem da-

durch, dass die zur Konferenz eingereich-

ten Beiträge nicht einzeln vor den Teil-

nehmenden präsentiert werden. Stattdes-

sen steht die moderierte und aktive Dis-

kussion unter allen Teilnehmerinnen und

Teilnehmern zu den jeweiligen Themen

im Vordergrund. Das KMU-HSG organi-

siert die Konferenz seit 1948. Sie ist ge-

mäss den Aufzeichnungen der Small

Business Administration (SBA) die welt-

weit älteste Konferenz dieser Art für KMU.

Der Universitätsmanager

In diesem Sinne plädierte Peter Gomez nicht

nur für ein konstruktives Zusammenspiel

zwischen Managementpraxis und Manage-

mentforschung. Er lebte dieser Forderung

auch glaubwürdig nach, nicht nur durch den

Wechsel zwischen Praxis und Lehre, sondern

auch dadurch, dass er die HSG als Univer-

sitätsmanager in wichtigen Funktionen der

akademischen Selbstverwaltung über Jahre

prägte. Als Vorstand/Dekan der Betriebswirt-

schaftlichen Abteilung von 1997 bis 1999

blieb er vielen durch seine aktive Berufungs-

politik in Erinnerung. Zwei Jahre wirkte er

als Prorektor im Rektorat von Georges Fi-

scher.

Bologna-System eingeführt

Als Rektor prägte er die wichtigste Reform

der HSG der Neuzeit, die pionierhafte und

mit vielen Innovationen verbundene Einfüh-

rung des Bologna-Systems. Dabei musste er

anfangs auch mit Bedenken und Widerstän-

den aus dem Senat umgehen. In seiner Zeit

wurden auch wichtige Projekte im Bereich

der Infrastruktur vorwärts getrieben, bei-

spielsweise die Schaffung zusätzlicher Räu-

me mit dem Zentralen Institutsgebäude, den

Ausbau des WBZ zu einem Executive Cam-

pus, und die Planungen für die Sanierung

und Erweiterung des gewachsenen Campus

auf dem Rosenberg. Es wurde die erste for-

melle Vision der HSG erarbeitet und von den

Gremien genehmigt.

Nach seiner sechsjährigen Rektoratszeit zog

sich Peter Gomez nicht einfach auf seinen

Lehrstuhl zurück. Für ihn war klar, dass der

Weiterbildungsbereich der HSG neu organi-

siert werden musste, damit sich die HSG

weiterhin unter den führenden Wirtschafts-

universitäten behaupten konnte. Als Grün-

dungsdekan baute er ab 2006 die Executive

School auf, die er bis Anfang 2011 führte.

Mit Peter Gomez geht nicht nur ein bekann-

ter Professor in Pension. Aus dem Kreise der

Kollegen tritt ein dynamischer, unternehme-

rischer Geist zurück, der sportlich diskutie-

ren konnte, aber immer kameradschaftlich

berechenbar war.

Ein Vielkämpfer tritt abPeter Gomez darf für sich in Anspruch nehmen, in seiner Zeit «den» HSG-Professor verkörpert zu haben. In vielen Funktionen, insbesondere auch als Rektor und anschliessend als Dean der Executive School (ES) leistete er Pi-onier-Arbeit. Auszüge aus der Würdigung im HSGBlatt.

oikos misst CO2-Fussabdruck Studierende der Nachhaltigkeitsinitiati-

ve oikos an der HSG haben erstmals den

CO2-Fussabdruck der HSG erfasst und

dem Rektorat präsentiert. «Diese Initia-

tive passt sehr gut zum traditionellen

Nachhaltigkeitsengagement der HSG»,

sagt Thomas Dyllick, Delegierter des

Rektorates für Verantwortung und Nach-

haltigkeit. Der von oikos St.Gallen er-

stellte Fussabdruck zeigt, dass die Uni-

versität und ihre Studierenden total 6900

Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr aus-

gestossen haben. Davon entfällt der

grösste Teil, 2891 Tonnen, auf das Pendeln

von Studierenden, Dozierenden und

Mitarbeitenden der Institute und der

Verwaltung. An zweiter Stelle folgen die

Dienstreisen (wie Kongresse, internati-

onale Lehrtätigkeit und Forschungs-

kooperationen) der Universitätsangehö-

rigen mit 1477 Tonnen pro Jahr. Auf-

grund dieser Ergebnisse hat oikos St.

Gallen ein Massnahmenpaket entwi-

ckelt, wie die HSG ihren CO2-Fussab-

druck reduzieren kann.

Page 6: alma 1/2013

04 alma 1 / 2013

alma: Martin Brown, was sind Ihre

Hauptforschungsgebiete?

Ich unterrichte an der HSG Bankwirtschaft

und Finanzintermediation und untersuche

grundsätzlich die Rolle der Banken in der

Wirtschaft: Wie gehen Banken Risiken ein,

wie ist das Finanzverhalten von Haushalten

und welche Rolle spielen die Banken für die

Wirtschaft, zum Beispiel bei der Vergabe von

Hypothekar- und Konsumkrediten? Histo-

risch gesehen hat der Finanzsektor ja sehr

viel zur wirtschaftlichen Entwicklung beige-

tragen. Das sehe ich besonders gut bei mei-

ner Forschung zur Entwicklung des Finanz-

sektors in Entwicklungs- und Transformati-

onsländern. Da gibt es natürlich gewaltige

Unterschiede zur Situation in der Schweiz,

wo die meisten Leute zwei oder drei Bank-

konten und innerhalb von 5 Kilometern Zu-

gang zu einer Bank haben. Ausserdem liegt

bei uns das gesamte Kreditvolumen weit

über dem Bruttoinlandprodukt.

In einer ganz aktuellen Studie, die erst in

diesen Tagen publiziert wurde*, haben Sie

sich mit dem Finanzverhalten von Privat-

haushalten in der Schweiz befasst. Was

genau haben Sie untersucht?

In letzten Jahren gab es immer wieder gros-

se Diskussionen darüber, ob Haushalte ge-

nügend über Finanzfragen wissen, um wich-

tige Entscheidungen zu treffen – zum Bei-

spiel für ihre Altersvorsorge, für einen Bezug

von Pensionskassen-Mitteln bei einem

Hauskauf, für eine bestimmte Hypothek mit

variablem oder festem Zinssatz etc.

In jüngster Zeit hat man begonnen zu mes-

sen, wie gut die Leute mit Finanzfragen ver-

traut sind. Idealerweise wäre es ja so, dass

Leute, die Kredite aufnehmen oder in den

Aktienmarkt investieren, auch etwas davon

verstehen. Diese Forschungsarbeiten, die in

den USA begannen und nachher auch in an-

deren OECD-Staaten erfolgten, versuchen

also herauszufi nden, ob es einen Zusammen-

hang gibt zwischen Finanzwissen und Fi-

nanzverhalten.

Und wie haben Sie diese Studie kon-

kret durchgeführt?

Mittels einer Telefonbefragung haben wir

Privathaushalten drei einfache Fragen ge-

stellt: Was wissen Sie über Zinseszinsrech-

nung, über Infl ation und über Diversifi kati-

on bei Investitionen in Aktien? Dabei hat

sich herausgestellt, dass nur die Hälfte der

Leute alle drei Fragen richtig beantworten

konnten, also über genügend grundlegen-

des Finanzwissen verfügten. Einzelne Fra-

gen konnten drei Viertel der Leute richtig

beantworten. Diese Werte liegen ähnlich

hoch wie in Deutschland oder in den Nie-

derlanden, aber höher als in den USA.

Gibt es klare Unterschiede zwischen

verschiedenen Bevölkerungsgruppen?

Die Finanzkrise dominiert die aktu-elle Diskussion über den Finanz- und Bankenplatz Schweiz. Sie ist natür-lich auch Thema bei Interviews mit Bankprofessoren an der HSG. Diese Professoren forschen aber auch an anderen interessanten Themen: Mar-tin Brown, Professor für Bankwirt-schaft am Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen der HSG, hat etwa untersucht, wie sich die Fi-nanzkenntnisse eines privaten Haus-halts auf dessen Anlage- und Investi-tionsverhalten auswirkt.

Fokus

« Die Jungen verstehen nicht weniger von Finanzen»

Page 7: alma 1/2013

05 alma 1 / 2013

Das Resultat ist auch hier vergleichbar mit

anderen Ländern: Zum Beispiel beantwor-

ten 60 Prozent der Männer die Fragen rich-

tig, aber nur 40 Prozent der Frauen. Das

kann bedeuten, dass

sie sich weniger für

diese Fragen interes-

sieren und sich weni-

ger damit beschäfti-

gen. Weitere Er-

kenntnisse sind, dass

Leute mit höherem

Einkommen und Ver-

mögen oder mit hö-

herem Bildungsab-

schluss mehr wissen.

Eher erstaunlich ist

aber, dass es einen

grossen Unterschied

zwischen Schweizern und Nicht-Schwei-

zern, die ebenfalls in der befragten Deutsch-

schweiz leben, gibt: Über die Hälfte der

Schweizer konnten die Fragen beantworten,

aber nur etwa ein Drittel der ausländischen

Bevölkerung. Dabei wurden nur Leute mit

genügend Deutschkenntnissen befragt. Die-

ses Resultat könnte darauf hindeuten, dass

die Schweizer im Schulsystem häufi ger mit

Finanzfragen konfrontiert sind. Tatsächlich

ist es so, dass Fragen zur Infl ation und Zin-

seszinsrechnung häufi g zum Sekundar-

schulcurriculum gehören.

Und was ist mit den Jungen, die ge-

mäss den Medien ja sehr oft in die

«Schuldenfalle» geraten?

Unsere Ergebnisse zeigen nicht, dass die Jun-

gen generell nichts über Finanzen wissen. Nur

bei der Frage nach der Infl ation schneiden sie

schlecht ab – verständlich, denn sie haben ja

noch keine erlebt. Die ganz Jungen schneiden

im Quervergleich am besten bei den Fragen

nach Zinseszins und Diversifi kation. Die ganz

Alten wissen umgekehrt bei der Frage nach

der Infl ation am besten Bescheid. Dass Junge

schlechter mit Finanzfragen umgehen als Äl-

tere, ist nicht festzustellen.

Was haben Sie noch herausgefunden?

Im zweiten Teil der Studie haben wir die Fra-

ge gestellt: Sind die Leute, die mehr wissen,

auch fi nanzaktiver: Verschulden sie sich

eher, investieren sie in Aktien? Und es ist

tatsächlich so: Wer mehr über Finanzen

weiss, ist auch aktiver in Finanzdingen. Die-

ses Resultat ist auch für die Politik interes-

sant: Man kann zum Beispiel die Frage stel-

len, ob man die Leute mit neuen Regulie-

rungen wie dem Kollektivanlage-Gesetz

besser schützen muss. Persönlich halte ich

den besseren Schutz für eine gute Sache.

Um als Konsument überhaupt von mehr

Transparenz zu profi tieren, muss ein Basis-

wissen in Finanzfragen vorhanden sein.

Dies scheint gegeben.

Müsste man nicht jene Hälfte der Be-

völkerung, die zu wenig Bescheid in Fi-

nanzfragen weiss, besser schulen?

Die Frage stellt sich tatsächlich, ob man

nicht für die 50 Prozent der Leute, die wenig

verstehen, spezielle Schulungs- und Ausbil-

dungsprogramme schaffen müsste. Oft kon-

zentrieren sich solche Spezialangebote – et-

wa das Programm «Iconomix» der Schwei-

zer Nationalbank – auf Junge. Und gerade

die wissen ja, wie wir herausgefunden ha-

ben, relativ gut Bescheid. Wenn solche An-

gebote geschaffen werden, dann müssten

sie sich speziell an ärmere Haushalte, und

an solche, welche die Grundschule nicht in

der Schweiz besucht haben, wenden. Aber

sollte man Frauen wirklich dazu «verdon-

nern», Finanzkurse zu belegen? Sie wissen

in der Regel auch weniger über Fussball,

Panzer oder Autos als Männer – weil sie sich

weniger dafür interessieren. Aus dem Ergeb-

nis unserer Studie ist nicht schlüssig ableit-

bar, ob es mehr Ausbildung oder Schulung

braucht. Und ich selbst habe hier auch kei-

ne schlüssige Antwort. Sicher aber bedeutet

das Ergebnis für die Banken, dass sie mit

ihrer weiblichen Kundschaft in der Beratung

anders umgehen muss, weil sie weniger Ba-

sis-Finanzwissen mitbringt.

Gibt es denn nicht eine umgekehrte

Kausalität: Nicht weil ich viel über Fi-

nanzen weiss, investiere ich, sondern

weil ich investieren will, informiere ich

mich?

Natürlich informieren sich die Leute dann,

wenn sie investieren. Also wissen sie auch

mehr. Wir haben auch versucht, das ausei-

nanderzuhalten. Bei der Frage nach Diver-

sifi kation, also nach dem Risiko bei Investi-

tionen, gibt es einen engeren Zusammen-

hang und daher auch eine umgekehrte Kau-

salität, wohl etwa in der Hälfte der Fälle. Bei

Infl ation und Zinseszins spielt das weniger

eine Rolle.

Nun könnte man ja sagen, dass Ihre

Studie viel Bekanntes einfach bestä-

tigt. Was ist dann der Erkenntnisge-

winn einer solchen Arbeit?

Empirische Studien bestätigen häufi g den

«common sense», das ist richtig. Gerade als

praxis- und politiknahe Universität beschäf-

tigen sich die HSG und damit ihre Profes-

soren mit wichtigen Themen, die in der Öf-

fentlichkeit diskutiert werden. Unsere Auf-

gabe ist es, diese zu analysieren und das,

was man eigentlich meint zu wissen, nach-

zuprüfen. Dabei interessiert uns natürlich

nicht nur, ob eine allgemeine Meinung

stimmt oder nicht, sondern auch das Aus-

mass der Phänomene und deren Bedeutung

für die Gesellschaft oder eine bestimmte

Branche.

Gibt es Fragen in der Studie, denen Sie

in weiteren Forschungsarbeiten nach-

gehen werden?

Ausgehend von diesen Ergebnissen gibt es

verschiedene Themen: Interessant ist etwa

die Frage, welche Risiken im Moment für

Haushalte und Banken beim Kauf sehr teu-

rer Häuser entstehen. Oder jene nach der

Beziehung zwischen dem Finanzwissen von

einzelnen Personen und der Art von Hypo-

thekarverträgen, die sie abschliessen.

Wie fl iessen die Ergebnisse einer sol-

chen Studie in die Lehre ein?

Die Finance-Professoren auf der ganzen

Welt haben sich im Zug der Finanzkrise ge-

fragt, ob sie richtig ausbilden. An den meis-

ten Universitäten, auch an der HSG, wird

das aus meiner Sicht sehr gut gemacht. Wir

lehren die grossen Zusammenhänge – Rol-

le der Banken für die Volkswirtschaft, Risiken

im Finanzsektor, Sinn von Regulierungen

etc. – genauso wie Führung und Manage-

ment im Bereich Finance. Und auch die ganz

konkreten Beispiele, wie sie in der Studie

Thema sind: Was kann zur Überschuldung

von Haushalten führen? Ich bin sicher, dass

wir unseren Studierenden in diesem Sinn

eine umfassende Ausbildung geben.

Interview: Roger Tinner, Fotos: Flo Brunner

* Martin Brown, Roman Graf: Financial Literacy,

Household Investment and Household Debt: Evi-

dence from Switzerland

www.sbf.unisg.ch/de/Lehrstuehle/

Lehrstuhl_Brown/Homepage_Brown.

aspx

Fokus

Page 8: alma 1/2013

Sichern Sie Ihre Zukunft und sparen Sie Steuern. Mit Raiffeisen als Vorsorgepartner.

Das fi nanzielle Wohl der Familie, ein Eigenheim, die frühzeitige Pensionierung

oder einfach der Aufbau eines Vermögens. Ganz gleich, welches Ziel Sie

verfolgen – wir unterstützen Sie dabei. Und fi nden gemeinsam mit Ihnen

eine individuelle Lösung. Zum Beispiel mit dem Vorsorgeplan 3, der nicht

nur 1,75 % Vorzugszins bietet, sondern auch attraktive Steuerersparnisse

ermöglicht. Planen auch Sie Ihre sichere Zukunft schon heute. Vereinbaren

Sie jetzt einen Beratungstermin.

www.raiffeisen.ch/vorsorge

Wir machen den Weg frei

Page 9: alma 1/2013

07 alma 1 / 2013

Fokus

und Stabilität der einzelnen Banken aus? Ist

der Bankensektor heute besser gerüstet für

mögliche Zinsanstiege und Kreditausfälle

als zu Beginn der 1990er? Sind durch die

Konzentration und Diversifi kation auch

kleinere Banken «systemrelevant» gewor-

den? Was bedeutet dies für die Politik zur

Gewährleistung der Finanzstabilität? Für die

Gestaltung der zukünftigen Finanzsektor-

politik und für die Akzeptanz dieser Politik

in der Bevölkerung sind klare Antworten auf

die obigen Fragen notwendig. Wir freuen

uns auf eine kontroverse und konstruktive

Diskussion mit Ihnen und unseren hochka-

rätigen Rednern (siehe Referentenüber-

sicht).

Mehr Informationen zur Veranstal-

tung und zur Anmeldung unter:

www.fi nanzplatz.unisg.ch

Zukunft Finanzplatz Schweiz: «Wie gross, wie komplex sollen Banken sein?» Die Veranstaltungsreihe zum Thema «Zukunft Finanzplatz Schweiz» wird am Montag, 4. Februar 2013 eröffnet. Unter der Leitung der School of Fi-nance der Universität St.Gallen und HSG Alumni wird von nun an jährlich ein aktuelles, politisches wie auch international relevantes Thema aufge-griffen, das den Finanzplatz Schweiz betrifft. Die Eröffnungsveranstaltung befasst sich mit dem Thema «Wie gross, wie komplex sollen Banken sein?».

Manuel Ammann und Martin Brown

Grosse Universalbanken sind das Wahrzei-

chen des Finanzplatzes Schweiz. Das ver-

waltete Vermögen von Credit Suisse und

UBS entspricht dem Sechsfachen des

Schweizer BIP, während die Bilanzsumme

der beiden Konzerne das Vierfache des BIP

ausmacht. Die Grossbanken sind nicht nur

global tätig, sondern dominieren auch den

inländischen Bankenmarkt: Credit Suisse

und UBS halten zusammen etwa ein Drittel

der inländischen Kundeneinlagen und Kre-

dite und spielen eine zentrale Rolle im Zah-

lungsverkehr. Weshalb brauchen wir diese

grossen Universalbanken? Wo sind die Sy-

nergien und Skalenerträge zu orten? Welche

betriebswirtschaftlichen und volkswirt-

schaftlichen Risiken bergen grosse integrier-

te Banken? Können und sollen diese Risiken

durch Regulierung eingedämmt werden?

Der Schweizer Bankensektor ist durch eine

zunehmende Konzentration der Akteure ge-

kennzeichnet. Seit dem letzten Immobilien-

boom Ende der Achtziger Jahre ist die An-

zahl im Inlandgeschäft tätiger Banken von

mehr als 250 auf weniger als 100 zurückge-

gangen. Gleichzeitig hat eine Diversifi kation

der Tätigkeiten aller Banktypen stattgefun-

den. Die Grossbanken haben ihr Kernge-

schäft der Vermögensverwaltung mit dem

Investmentbanking ergänzt. Retailbanken

sind zunehmend auch in der Vermögensver-

waltung tätig. Die Kantonalbanken weiten

ihre Kredittätigkeit über ihren «Heimmarkt»

hinaus aus. Wie wirkt sich diese Konzentra-

tion und Diversifi kation auf die Profi tabilität

Dr. Josef Ackermann,

Präsident des Verwaltungsrates,

Zurich Insurance Group

Raymond J. Bär,

Ehrenpräsident des Verwaltungs-

rates, Julius Bär Gruppe AG

Dr. Patrick Raafl aub,

CEO, Eidg. Finanzmarktaufsicht

FINMA

Dr. Pierin Vincenz,

Vorsitzender der Geschäftsleitung

der Raiffeisen Gruppe

Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen,

Center for Financial Studies,

Goethe-Universität, Frankfurt

Prof. Dr. Thomas Wiedmer,

Stv. Mitglied des Direktoriums,

Schweizerische Nationalbank

Referenten

Zukunft Finanzplatz Schweiz «Wie gross, wie komplex sollen Banken sein ? »

Montag, 4. Februar 2013 Weiterbildungszentrum Holzweid (WBZ), St.Gallen

Eine Zusammenarbeit von:

School of Finance

Page 10: alma 1/2013

8 alma 1 / 2013

Start-up

«MyMoneyPark» – ein «neues Kapitel» im BankingBei «MyMoneyPark» werden Kunden persönlich zu Hypothekar- und Anla-gefragen über eine innovative Beratungsplattform beraten. Der HSG-Absol-vent Leo Grünstein will als Co-Gründer des Start-ups zusammen mit seinem Geschäftspartner ein neues Kapitel im Bereich Banking aufschlagen.

Mario Tinner

Leo Grünstein ist Multi-Unternehmer: Be-

reits während seines Studiums an der HSG

gründete er erstmals ein Unternehmen.

Über die Jahre kamen viele Gründungen

hinzu, sodass er heute an über 20 Firmen

beteiligt ist. Die Grundlagen für seine Kar-

riere eignete er sich im Bachelor-Studium

an der HSG an. Darauf sammelte Grünstein

Erfahrung als Investment-Banker bei der

HSBC-Bank in London. Anschliessend ab-

solvierte er den MBA-Studiengang an der

Columbia Business School in New York.

Vom «Start-up-Virus» infi ziert

Der HSGler sagt, er habe an der Universität

St.Gallen gelernt, strukturiert zu denken und

die wirtschaftswissenschaftlichen Grundla-

gen wie Buchhaltung vermittelt bekommen.

Der Einblick in die «wahre» Welt habe ihm

aber etwas gefehlt. Deshalb kamen die An-

stösse für eine bzw. mehrere Gründungen

eher aus eigenem

Antrieb als durch die

Uni. Dafür konnte er

sich an der HSG, wie

er sagt, «ein tolles

Netzwerk, sowohl

privat als auch be-

rufl ich, aufbauen».

Grünstein scheint

von einer Art «Start-

up-Virus» infi ziert

zu sein. Die Idee des

«Group Buying» hat es ihm angetan: «Ich

bin auf eigene Faust als Co-Founder los und

habe in verschiedenen Ländern erfolgreiche

Group Buying-Unternehmen, mit Unter-

stützung von starken lokalen Co-Founding

Teams, aufgebaut.», erklärt der Unterneh-

mer. Äusserst erfolgreich sei er damit zum

Beispiel in Südafrika und Israel. Auch im Be-

reich E-Commerce konnte er erfolgreich

gründen: Während seiner Zeit bei McKinsey

gründete er eine Unternehmung, die das in

den USA erfolgreiche Konzept von Birch-

box.com verfolgte.

Wie er selbst sagt, hilft und half ihm im Ge-

schäftsleben vor allem das strukturierte

Denken – bei der Neugründung, die viele

Überlegungen, Verantwortung und Herzblut

braucht(e), ein nützliches Werkzeug. «My-

MoneyPark» ist allerdings die erste Unter-

nehmung für Grünstein, bei der er sich voll-

zeitlich in die operative Geschäftsleitung

einbringt.

Neue Ansätze

«Die Idee hinter MyMoneyPark ist es, Retail-

und Affl uent-Banking (Geschäft mit Kun-

den, die sich im Vermögensaufbau befi nden)

wieder kundenfreundlich zu machen. Wir

brechen die Wertschöpfungskette im Ban-

king auf und konzentrieren uns einzig auf

eine professionelle Beratung, um wirklich

unabhängig sein zu können», meint Grün-

stein. Der Trend hin zu mehr Transparenz

und Kundenfreund-

lichkeit bringt auch

Aufschwung für das

junge Unterneh-

men. Ob die Ge-

schäftsidee länger-

fristig funktioniert,

ist im Moment noch

offen: «Die bisherige

Entwicklung und die

ersten Geschäfts-

zahlen lassen jedoch

auf erfolgreiches

Wirtschaften hoffen.»

Das Unternehmen mit aktuell gut 35 Mitar-

beitern wird von Grünstein und seinem Ge-

schäfts- und Gründungspartner, Dr. Stefan

Heitmann, geführt. Ihre Kernprodukte sind

die Hypothekar- und Anlageberatung. Da-

bei verfügen sie über «das grösste Netzwerk

an Finanzierungspartnern in der Schweiz

(Grossbanken, Kantonalbanken, Regional-

banken, Versicherungen, etc.)». Neben dem

Liebe Alumnae, liebe Alumni,

Es gibt manchmal Themen, die so wichtig

sind, dass es gleich eine ganze Veranstal-

tungsreihe dazu gibt. Das Thema «Zu-

kunft Finanzplatz Schweiz» ist so eines,

und unter der Leitung der School of Fi-

nance und HSG Alumni wird am 4. Feb-

ruar 2013 die Veranstaltungsreihe zu die-

ser Thematik eröffnet. Von nun an wird

jährlich ein aktuelles, politisches wie auch

international relevantes Thema aufgegrif-

fen, das den Finanzplatz Schweiz betrifft.

Die Eröffnungsveranstaltung befasst sich

mit dem Thema «Wie gross, wie komplex

sollen Banken sein?». Das Programm im

Detail fi ndet Ihr auf Seite 7 dieser «alma».

Für HSG Alumni sind solche Veranstal-

tungen aus mehreren Gründen wichtig:

Hier steht das «Brainraising» im Vorder-

grund: Universität und Alumni treten zu

einer bestimmten Thematik in einen Di-

alog und entwickeln zukunftsweisende

Thesen, Modelle und Massnahmen. Dabei

schaffen wir in der Zusammenarbeit auch

gesellschaftlichen Nutzen, weit über HSG

und Alumni hinaus.

Wir freuen uns, wenn wir mit dieser neu-

en Reihe einen weiteren Schwerpunkt

setzen und gemeinsam mit der Universi-

tät bzw. der School of Finance umsetzen

können. Ich bin sicher, dass viele Alumnae

und Alumni die Gelegenheit nutzen wer-

den, bei dieser wichtigen Debatte mit da-

bei zu sein. Ich freue mich, Euch dort per-

sönlich zu begrüssen.

Herzlichst, Euer

Urs Landolf

Präsident HSG Alumni

President’s Corner

«Mit einem Weltklasse-Team gemeinsam zur Veränderung einer gesamten Industrie beizutragen. So wird der Job zu einer Passion.»

Fokus

Page 11: alma 1/2013

9 alma 1 / 2013

Fokus

Vorteil des grossen Netzwerks unterscheidet

sich MyMoneyPark auch durch ihre Unab-

hängigkeit von ihren Mitbewerbern. Die

Löhne der Berater sind zudem nicht davon

abhängig, welche Produkte oder Finanzie-

rungspartner sie empfehlen. Ausserdem

setzt die Firma auf eine plattformbasierte

Beratung.

Zeit, um zu reifen

Das Business-Modell scheint zu funktionie-

ren. Ebenso wurden einige Erwartungen der

Gründer übertroffen oder korrigiert: So

konnten sie ihre Kunden via Print-Medien

besser erreichen als erwartet. «Auch der

Aufbau unserer Filialen war erstaunlich ef-

fi zient und für Schweizer Verhältnisse er-

staunlich kostengünstig», freut sich das

Gründer-Duo. MyMoneyPark will nach ei-

genen Aussagen «eine führende Position im

Retail- und Affl uent-Banking auf internati-

onalem Parkett einnehmen und Kunden-

freundlichkeit sowie Transparenz fördern».

Mit der Geschäftsidee bleibt das Unterneh-

men bei der Konkurrenz auch nicht unbe-

achtet – im Gegenteil: Es wird durchaus

ernstgenommen.

Beruf und Freizeit unter einem Hut

Auf die Frage, was das Spannendste am Un-

ternehmertum sei, antwortet Grünstein: «Mit

einem Weltklasse-Team gemeinsam zur Ver-

änderung einer gesamten Industrie beizutra-

gen. So wird der Job zu einer Passion.» Es

scheint, dass der Start-up-Gründer zum Un-

ternehmer «berufen» ist. Seine vielen (Ven-

ture-)Aktivitäten werfen bei einigen Leuten

natürlich die Frage auf, ob er denn über-

haupt noch ein Privatleben habe. «Selbst-

verständlich habe ich auch ein Privatleben»,

hält er fest: «Ich brauche aber ein gutes Zeit-

management.»

www.mymoneypark.ch

Fokus

Umgang mit Finanzkrise – dreimal anders

Dr. Markus Will, nach einem Volkswirt-

schaftsstudium und Promotion an der

Universität Giessen zunächst als Wirt-

schaftsjournalist bei der Börsen-Zeitung

tätig, habilitierte 2006 an der Universität

St.Gallen in Betriebswirtschaftslehre.

Hier ist er als Privatdozent im Bereich

Kommunikationsmanagement weiterhin

tätig, führt aber hauptberufl ich eine Un-

ternehmensberatung.

Sein «Umgang» mit der Finanzkrise ist

ein ganz besonderer: Statt über Chancen

und Gefahren im Bereich «Finance» zu

dozieren oder die Finanzkrise journalis-

tisch aufzuarbeiten, zum Beispiel in

Kommentaren und Berichten, schreibt er

Romane mit Bezügen zu hoch aktuellen

wirtschaftlichen und politischen The-

menfeldern.

Inzwischen ist es bereits eine Trilogie von

Wirtschaftsthrillern: «Bad Banker», «Der

Schwur von Piräus» und nun «Die Stun-

de des Adlers». Im neusten Werk geht es

um die jüngsten Diskussionen und Ent-

wicklungen in der Frage der Einheits-

währung Europas. Was genau passiert,

wenn die Währungsunion zerbricht,

weiss niemand. Die Folgen sind auf jeden

Fall dramatisch, meint auch Markus A.

Will. Anders als die allgegenwärtigen

Spekulationen spannt er den brisanten

Stoff – wie bereits in den ersten beiden

Werken – in den Rahmen eines Thrillers.

Sein neues Buch ist ein Katastrophens-

zenario, das den Kampf um die richtige

Währung plastisch vor Augen führt:

spannend, fesselnd, mörderisch.

Leo Grünstein

Page 12: alma 1/2013

10 alma 1 / 2013

www.prolinguis.chSprachaufenthalte weltweit

Beratungszentrum St. Gallen: Neumarkt 2 9001 St. Gallen [email protected]

Auf Erfolgskurs mit

DER WEINSHOPMIT ONLINE-BERATUNG

«Website punktet mit Suchverfahren.»

Gastrojournal

«ViniVergani – Bester KMU-Online Shop.»

Blick.ch

«Die E-Commerce Champions ...Die Seite des Weinimporteurs sprüht nur so von Tradition.»

Handelszeitung

VINIVERGANI

Page 13: alma 1/2013

11 alma 1 / 2013

Wissen & Karriere

HSG Alumni Member Benefi ts

Diners Club HSG Alumni Member

Card mit vielen Vorteilen auf Rei-

sen!

Ihre Diners Club HSG Alumni Member

Card berechtigt Sie zu exklusiven Einspa-

rungen bei den Reisekosten, in Restau-

rants, Unterhaltung und vielem mehr –

weltweit! Mehr Infos unter www.diner-

sclub.com im Bereich Merchant Offers.

Beantragen Sie Ihre Diners Club HSG

Alumni Member Card unter www.alum-

ni.unisg.ch/member-benefi ts auf der Di-

ners Club Unterseite und profi tieren Sie

von neuen Angeboten und exklusiven

Vorteilen.

Kostenlose App

Laden Sie sich auch kostenlos die Diners

Club Travel App auf Ihr Smartphone (iTu-

nes Store, Google Play Store). Damit er-

halten Sie einfach Zugang zu nützlichen

Funktionen wie dem Airport Lounge Lo-

cator, der Ihnen über 450 Diners Club Air-

port Lounges weltweit zeigt, dem Wäh-

rungsrechner, der Ihnen bei über 150

Währungen hilft oder dem Cash-Locator,

zum Auffi nden des nächstgelegenen

Geldausgabeautomaten.

www.alumni.unisg.ch/

member-benefi ts

What will airplanes look like 20 years from now? Will spaceships, beaming and other crazy stuff really materia-lize? How will advanced cities like Zurich look in terms of transportati-on? What are the big challenges in transportation policy?

Gebi Küng

On November 19th, about 300 HSG Alum-

ni attended the 6th HSG Alumni Flagship

event in Zurich. Peter Zehnder, president

of the HSG Alumni Chapter Zurich, kicked

off the event by asking an expert panel

questions such as «How will we travel in

20 or 50 years from today? What will this

mean for daily life and the environment?»

and «What role will cars, maybe even self-

driving cars, trains, planes and ships play?»

Dr. Mónica Menéndez (Director Research

Group Traffi c Engineering, ETH) shared so-

me grim pictures of traffi c jams all over the

world. If every Chinese person drove a car,

the traffi c line would stretch the distance

to the moon sixteen times over. Mónica

Menéndez emphasized that the future is

not just about making travelling faster, ea-

sier and more comfortable, but also about

Zurich Flagship Event on «Visionary Mobility»

sustainability. Visionary mobility needs

mental mobility – and that creates plenty

of opportunities for scientists, politicians

and entrepreneurs.

Bruno Stanek (Swiss Space Travel Expert)

proposed a travel hierarchy: small cars for

small distances, then trains, and fi nally ae-

roplanes. What about space trips? While

there is hardly a functional need to travel

in space, there appears to be a strong

human desire to do so, with private com-

panies offering this experience for as little

as $ 200’000 per seat in 2013! Dr. Martin C.

Wittig (Group CEO Roland Berger Strategy

Consultants) reminded us that much of the

future development is already happening

in the mega cities of China for example, and

that what we really need is speeding up

decision making.

Harry Hohmeister (CEO Swiss Internatio-

nal Air Lines) provided a fascinating out-

look on the airline's mid-term to long-term

future. Swiss has already ordered the planes

it will need for the next two decades, and

its major concerns are a matter of energy

– probably not electricity but some kind of

O2 combination – and infrastructure ma-

nagement.

Harry Hohmeister.

CEO Swiss International

Air Lines

Page 14: alma 1/2013

12 alma 1 / 2013

Marco Zanchilic.rer.publ. '92

Marco Zanchi wurde an der Harvard Kenne-

dy School of Government aufgenommen, um

den prestigeträchtigen Mid-Career Master in

Public Administration Programm zu absol-

vieren. Der Träger des Zürcher Journalisten-

preises verbringt als Mitglied der Lucius N.

Littauer Class 2013 mit Teilnehmern aus der

ganzen Welt das akademische Jahr 2012/13

an der Harvard University in Cambridge,

Massachusetts.

Urs Schaeppilic.oec. HSG '91

Urs Schaeppi ist ab 1.1.2013 CEO von Swiss-

com (Schweiz) AG und übernimmt damit die

Verantwortung für mehr als 12'000 Mitarbei-

tende sowie acht Milliarden Franken Umsatz.

Er sitzt weiterhin in der Konzernleitung der

Swisscom AG. Bisher leitete er den Geschäfts-

bereich Grossunternehmen der Swisscom AG.

Thomas Sieberlic.iur. HSG '02

Thomas Sieber ist seit Oktober 2012 neuer

Verwaltungsratspräsident von Orange

Schweiz. Als bisheriger CEO hat er in den

vergangenen Jahren einen massgeblichen

Beitrag zur erfolgreichen Positionierung von

Orange im Schweizer Mobilfunkmarkt ge-

leistet. Als Verwaltungsratspräsident will er

sich künftig auf die strategische Weiterent-

wicklung des Unternehmens konzentrieren.

Thomas Sieber verfügt über mehr als 20 Jah-

re nationale und internationale Erfahrung im

ICT-Business. Er war während acht Jahren als

Vice President und Executive Vice President

für Fujitsu Technology Solutions (ehemals

Fujitsu Siemens Computers) tätig.

Andrew Hollandlic.iur. HSG '94, Dr.iur. HSG '02

Andrew Holland ist seit dem 1. November

2012 neuer Direktor der Schweizer Kultur-

stiftung Pro Helvetia in Zürich. Die Stiftung

fördert im Auftrag des Bundes das aktuelle

Kunst- und Kulturschaffen in der Schweiz

und dessen Verbreitung weltweit. Pro Helve-

tia betreibt ein Aussennetz mit Präsenzen in

Paris, Rom, Venedig, New York, San Francisco,

Shanghai, Neu Delhi, Johannesburg, Kairo

und Warschau. Holland war bisher Leiter des

Bereichs Förderung und stellvertretender Di-

rektor der Stiftung.

next

Haben Sie eine neue Stelle, ein neues Amt

oder eine neue Aufgabe übernommen?

Lassen Sie die HSG-Familie davon wissen

und schreiben Sie uns über Ihren Sessel-

wechsel an [email protected].

Michael PohleExecutive MBA HSG '05

Michael Pohle wird den per 1. April 2012 neu

geschaffenen Bereich Unternehmenssteue-

rung der BLS leiten. Darin werden die Stabs-

funktionen Generalsekretariat, Unterneh-

menskommunikation und Unternehmens-

entwicklung zusammengefasst. Michael Poh-

le leitete seit 2009 die Geschäftseinheit Kon-

zernentwicklung der BKW FMB Energie AG.

Zuvor war er seit 2001 bei der Dätwyler

Gruppe in verschiedenen Funktionen tätig.

Er begann seine berufl iche Laufbahn 1994

beim Technologieunternehmen ABB wo er

bis 2001 arbeitete.

Lara PairDr.iur. HSG '11

Lara Pair ist neues Mitglied bei Rödl & Part-

ner, einem Unternehmen von Rechtsanwäl-

ten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und

Treuhändern mit Hauptsitz in Nürnberg (D)

und Büros in 89 Ländern. Sie wird bei der

Rödl & Partner (Schweiz) GmbH die Rechts-

abteilung aufbauen und damit die Service-

palette in der Schweiz komplettieren. Lara

Pair unterrichtet zudem an der HSG im MBA

Programm. Vor der Übernahme der Position

bei Rödl & Partner im Oktober 2012 war La-

ra Pair selbstständiger Consultant und unter-

richtete an Schweizer und US-amerikani-

schen Universitäten in den Feldern Interna-

tional Arbitration und International Business

Transactions.

Wissen & Karriere

Page 15: alma 1/2013

13 alma 1 / 2013

Wissen & Karriere

Innovative Geschäftsmodelle durch Performance-Based ContractingSebastian Freund & Tim Germann

Im klassischen Investitionsgütergeschäft

kann ein Anlagenhersteller seinen Umsatz

durch zusätzliche Instandhaltungsleistun-

gen, etwa im Zuge eines Anlagenausfalls

beim Kunden, steigern. Der Kunde strebt

hingegen einen uneingeschränkten Anla-

geneinsatz ohne Stillstandszeiten an. Per-

formance-Based Contracting (PBC) zielt auf

eine Aufl ösung dieses Interessenkonfl iktes

ab. Mittels innovativen Vergütungssystemen,

bei denen sich der Vergütungsanspruch des

Herstellers nicht an seinen Aufwänden, son-

dern an dem für den Kunden relevanten

Leistungsergebnis orientiert, sollen u.a. die

Lebenszykluskosten im Investitionsgüter-

einkauf gesenkt, die Anlagenzuverlässigkeit

gesteigert und das Anlagen-Ausfallrisiko in

der Hersteller-Kunden-Beziehung anders

verteilt werden. Im PBC-Kompetenzzent-

rum des Lehrstuhls für Logistikmanage-

ment werden verschiedenartige PBC-Lö-

sungen erarbeitet und dabei branchenüber-

greifende Synergieeffekte durch einen re-

gelmässigen Erfahrungsaustausch zwischen

insgesamt 14 Projektpartnern genutzt.

Kontakt

[email protected]

«Abzocker»-Initiative: Politik und Corporate Governance

Daniel M. Häusermann

Die Volksinitiative «Gegen die Abzockerei»,

die am 3. März 2013 zur Abstimmung kom-

men wird, möchte als zu hoch empfundene

Vergütungen in börsenkotierten Schweizer

Unternehmen bekämpfen. Auslegung, Trag-

weite und Konsequenzen der Initiative sind

umstritten. Die Abstimmung wird – nach

einer Volksinitiative über die Arbeitnehmer-

mitbestimmung von 1976 – weltweit erst der

zweite Volksentscheid über ein Corporate-

Governance-Thema sein.

Wer forscht an was? Aktuelle Forschungs- und Praxisprojekte der Universität St.Gallen

Das Projekt hat zwei Teile. Zum einen soll

es aufzeigen, welchen Spielraum der Ge-

setzgeber bei einer Umsetzung der Initiati-

ve hätte, und wie die Initiativforderungen

sinnvoll umgesetzt werden könnten. Zum

andern untersucht das Projekt, ob die im

Ausland anhand der parlamentarischen Ge-

setzgebung gewonnenen Erkenntnisse zu

den politischen Determinanten der Corpo-

rate Governance auch für die direkte Demo-

kratie in der Schweiz zutreffen.

Kontakt

[email protected]

Common Controller Cockpit: Weichenstellung am europäi-schen Himmel Ralf Abraham, Tobias Mettler & Robert Winter

National organisierte Flugsicherungssyste-

me in der Schweiz und Europa stossen an

ihre Grenzen und werden mittelfristig die

gestellten Anforderungen an Kapazität, Ef-

fi zienz, Sicherheit und ökologische Nach-

haltigkeit nicht erfüllen können. Als eine der

grössten Herausforderungen wurde seitens

der Europäischen Kommission die höchst

fragmentierte Systemlandschaft der techni-

schen Flugsicherungssysteme identifi ziert.

Die EU-Initiative «Single European Sky

ATM Research» (SESAR) zielt daher auf ei-

ne Standardisierung und Harmonisierung

dieser Systemlandschaft ab.

Im Projekt «Common Controller Cockpit»,

das von der Kommission für Technologie und

Innovation des Bundes (KTI) unterstützt

wird, arbeiten Wissenschaftler der HSG und

der ETH Zürich eng mit der schweizerischen

Flugsicherung skyguide zusammen. Wesent-

liches Ziel des Projektes ist es, innovative Ar-

chitekturen und Geschäftsmodelle für den

europäischen Flugsicherungsmarkt der Zu-

kunft zu entwickeln. Die HSG leistet damit

einen wichtigen Beitrag zur Erreichung ehr-

geiziger Ziele wie einer Kapazitätssteigerung

der Flugbewegungen im europäischen Luft-

raum in Höhe von 73% bis zum Jahr 2020.

Gleichzeitig wird auch die Rolle von skygui-

de als zentraler Akteur in der europäischen

Flugsicherungsindustrie gefestigt.

Kontakt

[email protected]

Neue Formen der Vernetzung

Alexandra Collm

Der städtische Raum befi ndet sich im Wan-

del: Durch eine erhöhte Mobilität und den

Einsatz neuer Informations- und Kommu-

nikationstechnologien entstehen neue For-

men der Vernetzung auf lokaler und globa-

ler Ebene über soziale und räumliche Gren-

zen hinweg. Diese Entwicklung der Gloka-

lisierung prägt durch globale Einfl üsse und

eine lokale Identifi kation die Stadt der Zu-

kunft, an deren Gestaltung EinwohnerInnen

aktiv partizipieren wollen. Die im Auftrag

der Integrationsförderung der Stadt Zürich

seitens des IMP-HSG aktuell durchgeführ-

te Studie stellt Familien als wichtigen Bau-

stein der Zivilgesellschaft in den Fokus: Ih-

re Bereitschaft zur Partizipation an der Ent-

wicklung des lokalen Raums (Stadtquartie-

re) ist zentral. Entsprechend wird im Rah-

men der Studie untersucht, wie sich die Ver-

netzung von Familien in der realen und

virtuellen Welt gestaltet und inwiefern sich

die Vernetzungsformen und Aktivitäten im

lokalen Raum, die Identifi kation mit dem

lokalen Raum sowie die Bereitschaft zur Ge-

staltung des lokalen Raumes bedingen. Die

Resultate sind ab Ende Jahr verfügbar.

Kontakt

[email protected]

lab

Page 16: alma 1/2013

14 alma 1 / 2013

On Saturday, 8 September 2012 the second annual MBA Alumni Homeco-ming Weekend took place in St.Gal-len. It was great to see 130 alumni from every year and class of the MBA coming back to St.Gallen for this event.

Linda Lorz

The alumni were treated to a day of discus-

sion with industry experts on the fate of the

Eurozone followed by a choice of career and

development workshops. Among the pre-

sentations was a new initiative, sponsored

by several prominent alumni, to establish

an Alumni Scholarship Fund.

Prof. Simon Evenett opened the event with

a summary of the main enhancements that

have been implemented in the MBA Pro-

gramme during the past year. These inclu-

de some curriculum changes (new elective

tracks), infrastructure changes, stronger

collaboration with the Financial Times and

strengthening the Career Development

Programme through several measures.

Prof. Evenett also moderated the panel dis-

cussion, which featured distinguished

A new MBA Alumni Scholarship Fund introduced during the second annual MBA Alumni Homecoming Weekend

guests like Prof. James Davis, Dr. Gylfi Ma-

gnusson and Dr. Oliver Adler. The panel

was followed by four interesting work-

shops: Leadership and the Brain (Andy Ha-

bermacher), Networking for your Career

(Heather White), the Venture Capital Envi-

ronment in Switzerland (David Hug & Eri-

ka Puyal Heusser) and Tax Advice for Exe-

cutives (Dr. Marcel Widrig). All workshops

were well attended and the participants

received many key take-aways from each

session.

The programme concluded with a thought

provoking keynote address on the scienti-

fi c possibilities of long-life by Dr. Aubrey

de Grey, a biomedical gerontologist based

in Cambridge and Chief Science Offi cer for

the SENS Foundation in California (US).

Dr. de Grey explained that, at the present

rate of scientifi c discovery, a human being

now alive could live for at least 1000 years.

New Alumni Scholarship Fund

During the MBA Homecoming 2012, Alum-

ni launched a new initiative to raise funds

for Alumni Scholarships. The aim of this

initiative is to collect funds within the MBA

Alumni community to support at least one

MBA candidate each year with a scholar-

ship of CHF 10'000 that will partially defray

the tuition fee. The alumni support will help

the MBA to promote the message of qua-

lity and alumni commitment which again

will strengthen our brand and have a posi-

tive effect on applicants who are deciding

between different MBA schools.

During the Homecoming Weekend our

alumni managed to raise a fantastic CHF

13'955 (donations between CHF 30 and

CHF 3000)! Thank you to all donors, your

effort and contribution is highly apprecia-

ted by the whole alumni community.

If you have questions on the Scholarship

Fund, please don’t hesitate to be in touch

with the MBA Alumni Relations or Alum-

nus Douglas Pedersen at mba.alumni@

unisg.ch or douglas.pedersen@alumni.

unisg.ch.

Don’t miss this annual event next year:

Saturday – Sunday, 7-8 September 2013!

Wissen & Karriere

Page 17: alma 1/2013

15 alma 1 / 2013

Die Führungsausbildung in Afrika steckt noch immer in den Kinderschu-hen. Um das Rad nicht neu erfi nden zu müssen, werden afrikanische Busi-ness Schools gezielt von weltweit füh-renden Universitäten unterstützt. So auch von der HSG – und die HSG Alumni sind mit dabei.

Peter Gomez

Die HSG ist aktives Mitglied des Global

Business School Network GBSN, eines ein-

zigartigen Projekts zur Förderung der Füh-

rungsausbildung in Afrika. Der grundle-

gende Ansatz besteht darin, das Wissen

weltweit führender Business Schools den

afrikanischen Schulen in massgeschneider-

ter Form zur Verfügung zu stellen. Diese

Idee ist so bestechend, dass heute bereits

über 50 führende Universitäten in das

Netzwerk integriert sind und dies durch

eine Vielzahl von eigenen Kooperations-

projekten dokumentieren. GBSN hat aber

auch bei der Gründung neuer Business

Schools und der Weiterentwicklung beste-

hender Institutionen eine wichtige Rolle

gespielt. Hier kamen Teams von Spezialis-

ten der Partneruniversitäten auf ehrenamt-

licher Basis zum Einsatz.

GBSN nimmt seine Rolle als Drehscheibe

mit einem kleinen professionellen Team

unter der Leitung von Guy Pfeffermann

wahr. Er hatte die Idee als früherer Expo-

nent der Weltbank lanciert. Es wird von ei-

nem internationalen Board unterstützt, das

einerseits die notwendige Glaubwürdigkeit

(und entsprechende Beziehungen) sicher-

stellt und die Entwicklung aktiv mitgestal-

tet. Eine der Hauptaufgaben des Boards ist

die Mittelbeschaffung für die Nonprofi t Or-

ganisation GBSN.

Die Universität St.Gallen ist seit mehreren

Jahren Mitglied des GBSN und hat auch

schon Projekte über dieses Netzwerk ab-

gewickelt. Im Board ist die HSG durch ih-

ren ehemaligen Rektor Peter Gomez ver-

HSG einmal anders

Alumni der HSG fördern Führungsausbildung in Afrika

treten. Eine Aufgabe, die Peter Gomez auch

über seine Emeritierung auf Ende dieses

Jahres hinaus wahrnehmen wird. Die Rol-

le der Universität St.Gallen soll in Zukunft

weiter gestärkt werden, beispielsweise als

Mitglied des Executive Committees des

GBSN und durch die Lancierung eines Pi-

lotprojektes mit den Alumni.

Und hier sind Sie direkt angesprochen, lie-

be Alumnae und Alumni. Peter Gomez und

Jürgen Brücker (Leiter Aussenbeziehungen

der HSG) haben ein Team aufgesetzt, um

die HSG Alumni in diese wichtige HSG-

Aufgabe einzubeziehen; sei es zur Umset-

zung des Konzeptes, sei es durch fi nanzi-

elle Unterstützung. Bereits heute kann man

sich unter www.gbsnonline.org über GBSN

informieren oder sich direkt an Peter Go-

mez und Jürgen Brücker wenden.

Kontakt:

[email protected]

[email protected]

www.gbsnonline.org

GBSN-Konferenz 2012 in Indien

Wissen & Karriere

Page 18: alma 1/2013

16 alma 4/2012

Assessmentjahr: Fit für die Zukunft und den internationalen Markt

Ab dem Herbstsemester 2013 wird das Assessmentjahr neu in drei Grup-pen untergliedert, wobei zwei Grup-pen in deutscher und eine Gruppe in englischer Sprache unterrichtet wer-den. Das englische Angebot soll die schweizerischen Studierenden auf das immer internationalere Berufs-umfeld vorbereiten.

Roman Capaul, Vito Roberto,

Anja Zwingenberger

Verbesserte Betreuungsverhältnisse

im Einstiegsjahr

Die neue Gliederung des Assessmentjahres

in drei Gruppen ist eine Massnahme, um

trotz höherer Studierendenzahlen weiterhin

eine herausragende Lehrqualität anbieten zu

können. Sie bewirkt eine markante Verbes-

serung der Betreuungsverhältnisse, denn sie

schafft eine Verdreifachung der Lehrressour-

cen in den Vorlesungen. Die Schaffung zu-

sätzlicher Übungsgruppen gewährleistet zu-

dem eine intensive Betreuung der Studien-

anfänger in Kleingruppen. Überfüllte Hörsä-

le und Grossgruppen in den Übungen gehö-

ren der Vergangenheit an. Im Rahmen der

Reform erfolgen weitere didaktische Opti-

mierungen, wie z.B. die Verzahnung der Fä-

cher «Buchhaltung» und «Finanzielle Füh-

rung» sowie eine neu konzipierte Lehrver-

anstaltung «Integrationsprojekt», welche das

interdisziplinäre Denken der Studierenden

gezielt fördern soll.

Optimale Vorbereitung auf den

internationalen Arbeitsmarkt

Mit der Einführung eines englischsprachigen

Assessmentjahres reagiert die HSG auf die

Entwicklungen des globalen Arbeitsmarktes.

Schweizerische Studierende erhalten erst-

mals die Möglichkeit, Wirtschaftsfächer von

Beginn an in englischer Sprache zu studieren

und steigern ihre internationale Arbeits-

marktfähigkeit. Das englische Einführungs-

jahr bildet zudem die Grundlage für den in

Zukunft ebenfalls durchgängig sowohl in

Deutsch als auch in Englisch angebotenen

BWL-Bachelor.

www.unisg.ch/Studium/Bachelor/

Assessmentjahr.aspx

Wissen & Karriere

Das Assessmentjahr gewährt Studien-

anfängerinnen und –anfängern einen

Einblick in die wissenschaftlichen

Fächer der HSG und ermöglicht ihnen

damit, das Grundlagenwissen für das

weitere Studium zu erarbeiten.

Diese Orientierungsphase bildet eine

zentrale Voraussetzung für das Ver-

stehen und Lösen interdisziplinärer

Fragen. Die akademische Leitung

des Assessmentjahres liegt bei Prof.

Dr. Roman Capaul, die Gesamtleitung

beim Rektorat.

Page 19: alma 1/2013

17 alma 4/2012

Wissen & Karriere

AssessmentstufeBetriebswirtschaftslehre A – Grundlagen der ManagementlehreHerbstsemester 2009

Was versteht man unter «Triple Bottom Line»

(TPL)? Umschreiben Sie möglichst knapp und

präzise!

Antwort:

• TPL als grundlegende Bezugsgrösse unternehmeri-

schen Handelns ist Ausdruck einer bestimmten

normativen Positionierung. (2 Punkte)

• Bei einer solchen normativen Positionierung be-

misst ein Unternehmen seinen Erfolg nicht nur

nach erzielten Finanzergebnissen, sondern auch an

der Wirkung und Wertschöpfung der unternehme-

rischen Tätigkeit für Umwelt und Gesellschaft ins-

gesamt. (3 Punkte)

Betriebswirtschaftslehre B –Grundlagen der fi nanziellen FührungFrühjahrssemester 2012

Welche der folgenden Aussagen bezüglich

Gliederungsvorschriften ist nach moderner

Rechnungslegung zutreffend?

a) Für die Gliederung der Erfolgsrechnung

bestehen keine Wahlrechte.

b) Die Bilanz gliedert sich ausschliesslich

nach Fälligkeit.

c) Das Anlagevermögen muss in den Akti-

ven oder mindestens im Anhang brutto

ausgewiesen werden.

d) Für die Berechnung des Cash Flows aus

Investitionstätigkeit wird die indirekte

Methode empfohlen.

Anwort: c)

Welche der folgenden Aussagen zu F+E-Kos-

ten ist zutreffend?

a) Der Wirtschaftsprüfer prüft die Abgren-

zung zwischen Forschungs- und Ent-

wicklungskosten.

b) Werden diese aktiviert, so ergeben sich in

der aktuellen Periode keinerlei Erfolgs-

und Cash-Wirkungen.

c) Die moderne Rechnungslegung verbietet

deren Aktivierung.

d) Aktivierte Kosten müssen zwingend ab

der nächsten Periode abgeschrieben wer-

den.

Antwort: a)

Welche der folgenden Buchungen lässt bei

Büromöbeln, mit einem Anschaffungswert

von 1000, auf eine degressive Abschreibung

schliessen?

a) Abschreibungsaufwand / Betriebs- und

Geschäftsausstattung 50

b) Wertberichtigungsaufwand / Anlagen 80

c) Bank / Anlage 100

d) Abschreibungsaufwand / Anlagen 200

Antwort: a)

BachelorstufeZGB: Familien- und ErbrechtFrühjahrssemester 2011

Ausgangslage: Peter und Laura sind seit 6

Jahren ein Paar und seit 3 Jahren verheiratet.

Sie haben ein gemeinsames Kind (Julia, 2

Jahre) und ein Kind, welches Laura aus einer

früheren Beziehung hat (Klaus, 8 Jahre). Da

Peter nahezu das ganze Leben von Klaus mit-

erlebt und -gestaltet hat, möchte er im Falle

seines Todes seine Tochter und seinen Stief-

sohn gleich behandeln. Darum nimmt er in

sein Testament folgenden Passus auf: Julia

und Klaus sollen absolut gleich viel erben. Da

Klaus noch eine Erbschaft von seinem leibli-

chen Vater zu erwarten hat, ist im Falle, dass

dieser vor mir stirbt, sein dortiger Erbanteil

zur Berechnung der Anteile aus meinem

Nachlass hinzuzuziehen. Formal ist das Tes-

tament einwandfrei.

Kann Peter die beiden Kinder überhaupt

gleich behandeln?

Antwort:

Die gesetzlichen Erbansprüche sehen folgendermas-

sen aus:

• 462 Ziff. 1: Laura erhält die Hälfte

• 471 Ziff. 3: Der Pfl ichtteil beträgt hierbei die Hälfte

des gesetzlichen Erbteils

• Laura folglich ein Viertel des Nachlasses

• 457 Ziff. 1: Julia erhält die zweite Hälfte

• 471 Ziff. 1: Der Pfl ichtteil beträgt hierbei drei Vier-

tel des gesetzlichen Erbteils

• Julia folglich ein Achtel

• Die frei verfügbare Quote beträgt drei Achtel, wel-

che Peter Klaus zuwenden könnte

Fazit: Ja, es ist möglich. Allerdings nur, wenn Laura

und Julia auf den Pfl ichtteil gesetzt werden.

iQIst Ihr HSG-Wissen noch aktuell? Fragen und Antwor-ten aus HSG-Prüfungen.

Page 20: alma 1/2013

18 alma 1 / 2013

Wissen & Karriere

Die Stimmung freudig, die Referenten top, die Teilnehmenden zahlreich. Rund 250 Absolvent(inn)en und Dozie-rende trafen sich Mitte November zum Jubiläum «25 Jahre EMBA»: ein gelun-genes «Homecoming» und eine würdi-ge Geburtstagsfeier für einen Lehrgang mit erfolgreicher Vergangenheit und besten Zukunftsaussichten.

Roger Tinner

Dass im Weiterbildungszentrum ein

«Leuchtturm» der HSG-Weiterbildung zu

feiern war, zeigte die illustre Reihe von Gäs-

ten und Gratulanten: Der St.Galler Volks-

wirtschaftsdirektor, Beni Würth, lobte das

Programm ebenso wie Rektor Thomas Bie-

ger und Winfried Ruigrok, Dean der Execu-

tive School der HSG, und EMBA-Alumni-

Präsident Bernhard Moerker. Tatsächlich hat

sich der 1987 als Nach-Diplom in Unterneh-

mungsführung (NDU-HSG) gegründete,

berufsbegleitende Lehrgang in General Ma-

nagement als Erfolgsgeschichte erwiesen.

Den Bedürfnissen der Wirtschaft

angepasst

Professor Rolf Dubs, Gründer, langjähriger

Direktor und bis heute Dozent am EMBA

25 Jahre EMBA HSG: Ein gelungenes «Homecoming»

HSG, plauderte aus

dem «Nähkästchen»

und gestand, dass er

vom Industriellen

Max Schmidheiny

(der das Land für den

Bau des Weiterbil-

dungszentrums zur

Verfügung stellte) und vom Rektor den Auf-

trag erhalten habe, ein solches Programm

binnen 6 Monaten zu konzipieren. Mit einer

persönlichen Befragung von ein paar Dut-

zend Persönlichkeiten aus der Wirtschaft

klärte er deren Bedürfnisse an eine zeitge-

mässe Führungsausbildung und rief das

NDU-HSG ins Leben.

Seither sind rund 1800 Absolventinnen und

Absolventen durch diese Ausbildung und

den später gegründeten Global Executive

MBA (GEMBA) gegangen und haben sich

damit für (höhere) Führungsaufgaben qua-

lifi ziert. Die Nachfrage ist ungebrochen, jähr-

lich starten zwei Lehrgänge. Und für die Zu-

kunft ist geplant, einen dritten «EMBA-

Track» anzubieten, der auf die Bedürfnisse

der Y-Generation ausgerichtet und in engli-

scher Sprache (aber am Standort St.Gallen)

unterrichtet sein wird, wie der aktuelle EM-

BA-Direktor Wolfgang Jenewein ankündigte.

Spannend und herausfordernd

Rolf Dubs, Jürg Manella und Wolfgang Je-

newein erinnerten sich am Vormittag an die

Meilensteine in der Entwicklung des EMBA.

Ungeschönt und im Klartext analysierte im

ersten Referat dann Raiffeisen-CEO Pierin

Vincenz, HSG-Alumnus auch er, die heuti-

ge Lage im Finanz- und Bankensektor. Er

machte den Auftakt zu einem Programm

mit Referaten und Diskussionen mit span-

nenden und herausfordernden Rednern un-

ter dem Tagesthema «Ansichten und Ein-

sichten aus Wirtschaft, Kultur und Sport».

Ihm folgten am Nachmittag Peter Barandun,

Urs Widmer, Ralf Rangnick und ein Podium

unter Leitung von Tagesschau-Moderator

Franz Fischlin.

Eine ebenfalls sehr gelungene Showeinlage

mit den Gessler-Zwillingen leitete über zum

Apéro riche mit Musik: Hier bekam – wie

schon den ganzen Tag – das «Socializing»

seinen Platz. Wenn auch die EMBA-

Absolvent(inn)en nicht Jahre lang zusam-

men im Hörsaal sitzen, sondern sich nur

blockweise für jeweils 10 Tage treffen, so gilt

doch auch für sie, dass gemeinsames Stu-

dieren und Lernen fürs Leben verbindet.

Und das Jubiläum «25 Jahre EMBA HSG»

hat diese Verbundenheit wieder und neu

bestärkt.

(Fotos: Hannes Thalmann)

www.emba.unisg.ch/25Jahre

Page 21: alma 1/2013

19 alma 1 / 2013

Publikationen

(Ir-)Rationale Topmanager – Zur Krise der Finanzwirtschaft und des ManagementsUlrich F. ZwygartNZZ Verlag, ISBN: 978-3-03823-798-3, 224

Seiten , erschienen 2012

Die Finanzwirtschaft

steckt seit 2008 in ei-

ner der grössten Kri-

sen ihrer Geschichte.

Fehlentscheide der

Topmanager einiger

grosser Banken sind

mit dafür verantwort-

lich. Für den Autor

Ulrich F. Zwygart

liegt es deshalb auf der Hand, dass die

Finanz- und Wirtschaftskrise zugleich eine

Managementkrise ist. Wer wie er genau

hinschaut, entdeckt, dass einige Topkader in

entscheidenden Momenten vermutlich we-

nig rational agierten. In seinem neuen Buch

zeigt Zwygart auf, welche irrationalen Fak-

toren mit eine Rolle spielen, wenn Topma-

nager handeln.

Der Dominanz-Code –Evolutionäre Muster in der persönlichen KommunikationEberle & Eberleimprocom Verlag GmbH, ISBN: 978-3-033-

02816-6, 96 Seiten, erschienen 2012

In jedem Gespräch

gibt es eine Person die

dominiert, und eine,

die – allerdings nur

scheinbar – unterliegt.

Welche Gesetzmäs-

sigkeiten stecken da-

hinter? Was steuert die

persönliche Kommu-

nikation in Gesprä-

chen und Teamveranstaltungen? Dominanz

ist in diesem Zusammenhang ein gutes

Stichwort; alle wollen in Gesprächen domi-

nieren. Keiner will Verlierer sein. Obwohl:

Ein momentaner «Sieg» im Gespräch bedeu-

tet noch keineswegs, dass die beste Lösung

gefunden ist. Die Autorin und der Autor sind

– basierend auf ihren jahrelangen Erfahrun-

gen als Trainer – den grundsätzlichen Regeln

der Beziehungssprache auf den Grund ge-

gangen. Das Buch, dicht im Gehalt und trotz-

dem gut lesbar, zeigt, dass sie als Spezialisten

von der Praxis geprägt sind.

Fit für den KMU-Alltag – 7x3 Fragen und Antworten zur erfolg-reichen UnternehmensführungFueglistaller, Tinner, WeberKMU Verlag HSG, ISBN: 978-3-906541-28-

0, 144 Seiten, erschienen 2012

«Fit für den KMU-Alltag» beantwortet 7x3

Fragen zur Führungspraxis in Klein- und Mit-

telunternehmen (KMU). In kleinen, leicht

verdaulichen Häpp-

chen begleitet es Un-

ternehmerinnen und

Unternehmer in ihrem

Alltag durch die ver-

schiedenen Lebens-

phasen und –zyklen

von KMU der eigenen

Firma. Das Buch ist als

Jubiläums-Überraschung zur 10. Ausgabe des

Schweizer KMU-Tags entstanden. Die drei

Autoren gründeten die erfolgreiche Tagung,

die jährlich von über 1000 Gästen besucht

wird, im Jahr 2002/03 und bilden seither die

Tagungsleitung.

Der Schweizer Franken – Eine ErfolgsgeschichteErnst BaltenspergerSchweizerische Nationalbank und Verlag

Neue Zürcher Zeitung, ISBN: 978-3-03823-

793-8, 320 Seiten, erschienen 2012

Der Schweizer Franken

befi ndet sich gegen-

wärtig auf einem Hö-

henfl ug und strotzt vor

Kraft. Bei seiner Geburt

im Jahr 1850 wurde es

ihm aber nicht an der

Wiege gesungen, dass

er im Laufe der kom-

menden 150 Jahre zu einer der erfolgreichs-

ten und stärksten Währungen der Welt wer-

den sollte. Während des ersten halben Jahr-

hunderts seiner Existenz blieb er ein häufi g

zur Schwäche neigendes Anhängsel des fran-

zösischen Franc. Erst im Laufe des 20. Jahr-

hunderts stieg er langsam, aber stetig zur

starken und international gesuchten Anlage-

währung auf.

Dieses Buch beschreibt den Weg des Fran-

kens vom kleinen Bruder des französischen

Franc zum stabilen, international geachteten

und begehrten Geld.

Afrikas verwaiste Generationen – Wie Kinder von Aidsopfern eine Zukunft erhaltenRichard Gersterorell füssli Verlag, ISBN: 978-3-280-05482-

6, 160 Seiten, erschienen 2012

Über 15 Millionen Kin-

der und Jugendliche

haben im südlichen Af-

rika einen oder zwei El-

ternteile durch Aids

verloren. Ihre Zukunft

scheint oft hoffnungs-

los. Doch es gibt auch

positive Entwicklun-

gen. Aus verschiedenen lokalen Einzeliniti-

ativen, welche die Betroffenen dabei unter-

stützen, emotionalen Rückhalt zu fi nden und

eigenständige soziale Netzwerke aufzubau-

en, entstand das internationale Forum REPS-

SI (Regional Psycho Social Support Initiati-

ve). Über fünf Millionen Kinder und Jugend-

liche in 13 Ländern erreichte diese private

Initiative bisher. Der Autor zeigt das schwie-

rige Schicksal von Afrikas Kindern in Be-

drängnis und gibt gleichzeitig Einblick in ein

zukunftsweisendes Beispiel erfolgreicher

Entwicklungszusammenarbeit.

Rückfallgefahr bei Gewalt- und Sexualstraftätern – Statistisches Risk-AssessmentThomas NollStämpfl i Verlag, ISBN: 978-3-7272-8841-8,

159 Seiten, 2. Aufl age 2012

Wie wird die Rückfall-

gefahr von Gewalt- und

Sexualstraftätern ein-

geschätzt? Ist das über-

haupt möglich? Eine

wachsende Bedeutung

kommt bei dieser Eva-

luation statistischen

Risk-Assessment-Inst-

rumenten zu – eine Entwicklung die insbe-

sondere im angelsächsischen Sprachraum

seit Längerem zu beobachten ist. Dieses Buch

soll forensischen Psychiatern, Staatsanwäl-

ten, Verteidigern, Strafrichtern, Vollzugsbe-

amten, Mitgliedern von Fachkommissionen,

aber auch interessierten Laien auf verständ-

liche Art einen Überblick über die verschie-

den Methoden der Risikoeinschätzung und

die wichtigsten Risk-Assessment-Instru-

mente geben.

d 150 J h

A hi d

t i

Page 22: alma 1/2013

20 alma 1 / 2013

Netzwerk

HSG Alumni Asia Weekend Report

Alexander C. Melchers

The 4th HSG Alumni Asia Weekend in Sin-

gapore on the last weekend in October

brought HSG Alumni and their families

from all across Asia – from Seoul to Shang-

hai, Tokyo to Hong Kong, Bangkok to Kuala

Lumpur and even Zurich and St. Gallen – to

gather in the booming city-state of Singa-

pore.

The weekend kicked off at the sandy beaches

of Sentosa Island. With a background of the

perfect sunset and a gentle breeze tantalizi-

ng the warm air, the laughter and conversa-

tion stretched late into the evening. Early

next morning, the Alumni visited the Future

Cities Laboratory of the Singapore-ETH

Centre (SEC) to fi nd out more about the

mission and research projects of ETH in Sin-

gapore: With 90% of all metropolitan areas

sprawling in Asia, Swiss knowledge and

know-how would fi nd best application and

opportunity to learn in this area. A double-

decker open top sightseeing bus brought the

Alumni to the St.Gallen Institute (SGI), the

offi cial branch of the University of St.Gallen

in Asia. SGI Chairman Dr Gralf Sieghold

and SGI Executive Director Dr Matthias

Schaub presented the mission and research

fi elds of the University of St.Gallen for Asia.

The bus tour ended at UBS University loca-

ted in the heritage-fi lled Command House

with a banquet in the charming quarters of

the old colonial masonry as well as an aca-

demic afternoon on risk and uncertainty and

the economic development in Europe and

in Asia.

In the meantime, Alumni who visited with

their families had an afternoon of fun on

Sentosa Island’s attractions.

On Saturday evening, the Alumni united for

a night at the prestigious China Club in the

city’s Central Business District. HSG Presi-

dent Prof Dr Thomas Bieger and HSG Alum-

ni President Dr Urs Landolf addressed the

Alumni by video message and the new Am-

bassador to Singapore, Dr Thomas Kupfer,

applauded the Alumni for their initiative.

The HSG Alumni Asia Weekend concluded

on Sunday morning with a Tropical Family

Brunch at the Swiss Club, located right at

the jungle border. May the HSG spirit fl y just

as high at the next and 5th Asia Weekend

and in the various local clubs in Asia.

Diskussionsduell der Sonderklasse: Blocher versus Jositsch

Dr. Benedikt van Spyk, Präsident HSG LAW

Alumni, Sektion St.Gallen

Am 4. September 2012 lieferten sich im Au-

dimax der HSG die beiden Politgrössen Chris-

toph Blocher und Daniel Jositsch eine span-

nende Debatte. Unter der Moderation von

Arena-Legende Filippo Leutenegger disku-

tierten die beiden politischen Kontrahenten

über «Zukunftsrezepte für eine (wirtschaft-

lich) erfolgreiche Schweiz – im Spannungs-

feld zwischen Wahrheit, List und Lüge».

Wird gelogen in der Schweizer Politik? Mit

dieser Frage leitete Leutenegger die Diskus-

sionsrunde ein. Hier waren sich die beiden

Herren noch einig: In der Politik wird zu-

weilen geschickt verdreht und getrickst. Al-

lerdings nicht mehr als im täglichen Leben

auch. Blocher spitzte gar zu: «Jeder hier drin

in diesem Saal lügt von morgens bis

abends!». Dies bereits bei der einfachen Fra-

ge: «Wie geht es ihnen heute?».

Nach dieser eher (alltags)philosophischen

Einleitung wurden verschiedene Themen

wie Fluglärm, Steuerabkommen, Verhältnis

zur EU und die Politik der Nationalbank ge-

streift. Die beiden Politiker standen sich in

Sachen Schlagfertigkeit, Witz und klaren Po-

sitionsbezügen in nichts nach. Daraus ergab

sich eine unterhaltsame, authentische und

inhaltlich gehaltvolle Debatte über die zen-

tralen politischen Fragen der Schweiz. Trotz

des rhetorischen Schlagabtauschs war auch

immer wieder zu erkennen, dass die Positi-

onen der beiden Kontrahenten teilweise

nicht weit auseinander lagen.

Nach einer Fragerunde des Publikums be-

dankte sich Organisator, Dr. Marcel Würm-

li, Präsident der HSG LAW Alumni, in sei-

nem Schlusswort bei der Trägerschaft dieses

Anlasses (HSG Alumni, Studentenschaft

und Hermes Personalberatung) sowie den

ehrenamtlichen Helfern. Mit rund 700 Zu-

schauerinnen und Zuschauern, war die Ver-

anstaltung hervorragend besucht und mach-

te Lust auf mehr.

Page 23: alma 1/2013

21 alma 1 / 2013

REUTERS, 22. OKTOBER 2012

Undurchsichtiger Protektionismus

Die grössten Volkswirtschaften der Welt, ins-

besondere die Europäische Union und Ja-

pan, praktizieren Protektionismus. Die Han-

delshemmnisse zum Schutz inländischer

Märkte bleiben von der Welthandelsorgani-

sation grösstenteils unbemerkt. Gemäss ei-

ner demnächst erscheinenden Studie von

Berkeley-Professor Vinod Aggarwal und

HSG-Professor Simon Evenett, die in der Ox-

ford Review of Economic Policy veröffent-

licht wird, kamen in der Zeitspanne vom

November 2008 bis Mai 2012 weniger trans-

parente politische Instrumente – der soge-

nannte «murky protectionism» – sowie tak-

tische Instrumente zum Einsatz, die von den

WTO-Regeln nicht oder nur schwach abge-

deckt werden.

TAGESANZEIGER, 24. SEPTEMBER 2012

Politik verliert Interesse an Banken-regulierung

Finma-Chef und HSG Alumnus Patrick Raaf-

laub spricht im Interview über riskante Hy-

pothekarvergaben, Notfallpläne für Gross-

banken im Krisenfall und die Bedrohung aus

den USA. Trotz der vielen Herausforderun-

gen in der Finanzmarktaufsicht lasse sich

aber sagen, dass sich das Zeitfenster für

strengere Regulierungen schliesst, denn der

Druck der Öffentlichkeit und der Politik

nehme langsam ab.

NZZ AM SONNTAG, 4. NOVEMBER 2012

Sind Forscher Mimosen?

In einer Kolumne plädiert Monika Bütler,

Volkswirtschaftsprofessorin der Universität St.

Gallen, für mehr Dialog zwischen der Wis-

senschaft und der Öffentlichkeit. Sie be-

schreibt, wie viele Ihrer Kollegen die Öffent-

lichkeitsarbeit wahrnehmen: Jede Minute

verlorene Forschungszeit rächt sich – weniger

PresseForschungsgelder, tieferes Ansehen, noch

weniger Forschungszeit usw. Zudem haben

die Forscher Angst vor Anfeindungen und

Angriffen. Zur Wissenschafts- und Mei-

nungsäusserungsfreiheit gehöre aber die Be-

reitschaft, Kritik – selbst unfaire – zu ertragen.

Doch auch die Öffentlichkeit ist gefragt. Pro-

fessoren, die mit der interessierten Öffent-

lichkeit reden, sollten sich nicht ständig fra-

gen müssen: «Weshalb mache ich dies

bloss?»

SPIEGEL ONLINE, 25. SEPTEMBER 2012

Filtermonopole regulieren

Der Zugang zur Informationsvielfalt, vor al-

lem zu neuen Informationen und abwei-

chenden Meinungen, ist durch die Persona-

lisierung bei Suchmaschinen und sozialen

Netzwerken gefährdet. Das stellt HSG-Pro-

fessorin Miriam Meckel in einer Studie fest.

Die Mehrheit der Nutzer übernimmt Infor-

mationen ohne Nachdenken, sie nehmen

Standardeinstellungen häufi g als verbindli-

che Empfehlungen wahr. Meckels konkrete

Forderungen: 1) Anbieter sollen für jede Er-

hebung persönlicher Daten und Einstellung

von Filtern vorab die ausdrückliche Zustim-

mung der Nutzer einholen. 2) Nutzer müs-

sen die Wahl erhalten, ob sie eine persona-

lisierte oder eine nicht-personalisierte Su-

che nutzen wollen. 3) Nutzer sollen mittels

offener Plattformen zwischen Online-An-

bietern wechseln können.

ZEIT ONLINE, 8. OKTOBER 2012

Wenig deutscher Unternehmergeist

Sein eigener Chef sein, das klingt verlo-

ckend. Doch für viele Uni-Absolventen sieht

die Realität anders aus, die Risiken sind zu

gross, jede fünfte Gründung geht Pleite. Die

Universität St. Gallen befragte jüngst 93'000

Studenten aus 26 Ländern, wie sie zu einer

Unternehmensgründung stehen. Ergebnis:

Die deutschen Studenten sind zusammen

mit Finnen, Japanern und Niederländern am

gründungsunwilligsten. 78 Prozent der an-

gehenden Akademiker in Deutschland wol-

len lieber als Angestellte arbeiten.

THE INDEPENDENT, 17. OKTOBER 2012

Nach dem Studium direkt ein MBA? Studenten schneiden womöglich besser ab,

wenn sie unverzüglich einen MBA-Ab-

schluss erwerben und nicht zuerst prakti-

sche Arbeitserfahrung sammeln. Die Aka-

demikerarbeitslosigkeit ist in Grossbritan-

nien gegenwärtig so hoch wie seit 15 Jahren

nicht mehr, und da ist ein MBA sogar ohne

Praxiserfahrung ein wertvoller Vorteil. HSG-

Professor Omid Aschari erklärt, dass Arbeit-

geber vermehrt Leute mit Eigeninitiative

wollen, die ihr Engagement damit bezeugen

können, dass sie ihre Massstäbe von Anfang

an höher setzen. Die Unternehmen seien

fl exibler und anpassungsfähiger, wenn sie

Leute anstellen, die das relevante Wissen,

Fähigkeiten und Kompetenzen besitzen.

TAGES-ANZEIGER, 8. NOVEMBER 2012

Barack Obama wird die Bremse lösen

HSG-Politologe James Davis erklärt im Inter-

view, was nach der erfolgreichen Wieder-

wahl die grösste Herausforderung für Barack

Obama ist: «Er war sich bisher immer ein

bisschen zu gut dafür, ein richtiger Politiker

zu sein. Er stieg auf den Berg, sprach mit

Gott, kam wieder runter, erzählte uns, was

er diskutiert hatte und erwartete Zustim-

mung. Aber in der Politik geht es um Ent-

scheidungen, wer was bekommt. Bis zu den

nächsten Zwischenwahlen in zwei Jahren

hat er Zeit. Grössere Initiativen muss er bis

dann ergriffen haben. Danach kann er nur

noch auf der Weltbühne zu Ruhm und Ehre

gelangen, aber nicht mehr zu Hause»

Netzwerk

Page 24: alma 1/2013

22 alma 1 / 2013

Spannende Diskussionen zu einem he-rausfordernden Thema, ein breiter Austausch vor faszinierender Kulisse: Die 6. Internationale HSG Alumni Kon-ferenz in Interlaken wird den 400 Teil-nehmenden aus 14 Ländern in bester Erinnerung bleiben. Professionell vor-bereitet, vom Wetterglück begünstigt, mit hochkarätigen Referaten, Podien und Workshops.

Iwan Köppel

«Werde ich hier wohl tatsächlich Glücks-

Rezepte erhalten? Wenn ja, welche?» Das

fragte ich mich, als ich dem Zug entstieg

und mich auf den Weg zum Congress Cen-

tre Kursaal Interlaken an die 6. Internatio-

nale HSG Alumni Konferenz machte.

Schon das erste Referat der dreitägigen

Konferenz am Donnerstagabend versprach

nichts weniger als «The Science of Happi-

ness».

«Fragen defi nieren die Realität»

Und tatsächlich: Tal Ben-Shahar, weltweit

bekannter Autor und Dozent am Interdis-

Über 400 Teilnehmende diskutierten in Interlaken über «Geld und Geist»

Rezepte zum Glück an der 6. Internationalen HSG Alumni Konferenz

ciplinary Center im israelischen Herzliya,

hielt Wort. In seinem packenden Referat

gab er den Teilnehmenden nicht nur wis-

senschaftliche Hinweise zur Erforschung

des Glücks, sondern auch handfeste Tipps

dazu, wie sie ihr Leben glücklich(er) gestal-

ten konnten. Zum einen gelte es, sich im-

mer auch daran zu orientieren, was gut

funktioniert, zum andern müssten wir im-

mer «die richtigen Fragen stellen», denn,

so demonstrierte Ben-Shahar mit einem

einfachen Experiment: «Fragen defi nieren,

wie wir die Realität wahrnehmen.»

Geld und Geist – was zählt?

Am Freitag und Samstag standen dann –

souverän und spritzig moderiert von Tages-

schau-Moderator Franz Fischlin – «Geld

und Geist» im Vordergrund. Und die Frage,

was zählt. Ihr gingen Persönlichkeiten aus

Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft

wie der ägyptische Unternehmer Samih Sa-

wiris, Syngenta-Verwaltungsrat Stefan Bor-

gas, HSG-Rektor Prof. Thomas Bieger, Er-

fi nder Andreas Reinhard oder Krimiautor

und Pfarrer Ulrich Knellwolf nach. Dass

dabei keine eindeutige Antwort herauskam,

ist selbstredend. In einem Punkt waren sich

aber alle einig: Das eine und der andere

lassen sich nicht einfach so voneinander

trennen.

Wo ist Adam Smiths unsichtbare

Hand?

Insbesondere Ulrich Knellwolf betonte in

seinem hoch intellektuellen und bis ins

letzte Detail rhetorisch geschliffenen Refe-

rat das «und» im Titel der Konferenz: «Geld

und Geist lassen sich nicht trennen, sie sind

aufeinander angewiesen.» Geld muss «ge-

erdet» sein, betonte Knellwolf. Würde es

spiritualisiert, wäre das hoch gefährlich –

wie ein Kaufrausch mit der Kreditkarte.

Geist wiederum kann nicht gezählt werden.

Deshalb brauche der Mensch Gott als Rich-

ter und entlastende Instanz: «Wir werden

lieber von Gott verurteilt, um dann viel-

leicht begnadigt zu werden, als uns dem

eigenen Gewissen zu stellen.» Die Frage,

die sich heute stelle, sei deshalb: «Wo ist

Adam Smiths unsichtbare ordnende Hand

geblieben?»

Der Mensch im Mittelpunkt

Auf dem anschliessenden Podium zur Fra-

ge, was zählt, betonten Petra Jenner, Coun-

try Manager Microsoft Schweiz, und Prof.

Dr. Giorgio Behr, CEO und Inhaber der Behr

Bircher Cellpack BBC Group, ebenso wie

Dr. Bernhard Heusler, Präsident des FC Ba-

sel, die Bedeutung von Achtsamkeit, Ver-

trauen und Integrität im Umgang mitein-

ander – sowohl im Business wie auch in

Sport und Spiel. Geld diene als Mittel, um

Ziele zu erreichen, waren sich Guido Leu-

tenegger, Inhaber von «Natur Konkret», Ro-

bert Nef, Präsident des Liberalen Instituts,

und Giorgio Behr einig. Behr fasste pointiert

zusammen: «Viel Geld macht krank. Aber:

Sozial plaudern kann jeder – um auch so-

zial zu handeln, braucht es fi nanzielle Mittel.»

Attraktives Rahmenprogramm

Ein Grossteil der 400 Teilnehmenden aus 48

Abschlussjahrgängen von 1964 bis 2012 –

darunter auch zahlreiche Professorinnen

und Professoren – war bereits am Donners-

tagmorgen angereist und hatte zum Auftakt

das vom OK zusammengestellte Rahmen-

Netzwerk

Page 25: alma 1/2013

23 alma 1 / 2013

Netzwerk

programm in der herrlichen Bergkulisse des

Berner Oberlands genossen. Die einen, am-

bitioniert, mit dem Golfschläger, die andern

in den Wanderschuhen, zu Schiff oder zu

Fuss – alle bei strahlend blauem Himmel.

Den abendlichen «Apéro Dînatoire» nutzten

die Alumnae und Alumni dann ebenso eifrig

zum Networken wie das «Gala Dinner» am

Freitagabend und die beiden «Night Caps»

im Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa. Al-

les in allem also drei Tage voller Glücks-Re-

zepte und -Momente. Dementsprechend

erstaunte das Fazit von OK-Präsident Chris-

tian Kubik und Alumni-Präsident Urs Lan-

dolf nicht: «Die Konferenz war auch dieses

Jahr ein voller Erfolg. Prima Stimmung, su-

per Referenten, tolles Wetter und perfekte

Unterstützung durch unsere Partner.»

« Energie entsteht, indem man sie braucht»

Und wie, bitte, soll das funktionieren? Ganz einfach, ist Er-

fi nder Andreas Reinhard überzeugt. Hier seine Checkliste

mit den 14 Erfolgs-Faktoren:

1. Not und Druck zur Veränderung

2. Unbekümmertheit

3. Der offene Blick nach vorne –

oder: das Verbot, Lösungen zu extrapolieren

4. Leidenschaft und Begeisterung

5. Rivalität und Wettbewerb

6. Der Mut, das Unmögliche zu denken

7. Ehrgeiz und Ambitionen

8. Das Zelebrieren von Momenten der Gelassenheit –

oder: ergiebiges Innehalten

9. Der Hunger nach dem Einfachen und Bodenständigen

10. Konstruktive Unzufriedenheit

11. Spannungen und Dissonanzen,

wahrgenommen als Energie-Quellen

12. Gefühltes Wissen, Intuition

13. Unbeschwertes Lernen im Schnellzugstempo

14. Gewinn durch gesundes Streiten

Wer die Lebensgewohnheiten einer Nat ion* veränder t hat , kann vielleicht auch etwas für Dich tun.

*Farner, die Agentur des Jahres 2012 in der Region D-A-CH, hat 1963 für die Schweizer Kaffee-Importeure die Kaffeepause erfunden. Das ist nur eine von vielen Farner-Ideen, die wir auch für Dich entwickeln können. Sprich uns einfach darauf an: Dr. oec. publ., lic. rer. publ. HSG Christian König, 078 777 15 90Dr. rer. publ. HSG Jacqueline Moeri, 078 714 03 60Dr. oec. HSG Alexander Roosdorp, 079 302 61 86

www.farner.ch

Page 26: alma 1/2013

24 alma 1 / 2013

Impressionen von der 6. Internationalen HSG Alumni Konferenz

Netzwerk

Mehr Fotos und Videos auf

www.alumnikonferenz.ch

www.hsg-alumniTV.ch

Page 27: alma 1/2013

25 alma 1 / 2013

Netzwerk

Alex Kaeslin, Photographer, Allschwil

Page 28: alma 1/2013

26 alma 1 / 2013

HSG Alumni @ Credit SuisseDer HSG Alumni @ Credit Suisse Club ist

offen für alle aktuellen wie auch ehemaligen

CS-Mitarbeitenden und hat zurzeit etwa 100

Mitglieder. Wir treffen uns etwa vier Mal im

Jahr in Zürich für ein gemütliches Get-to-

gether. Dabei organisieren wir einmal im

Jahr einen Gastredner, wie z.B. Marco Illy

(Head Investment Banking Schweiz). Neu-

mitglieder sind herzlich willkommen. Bei

weiteren Fragen steht der neue Vorstand

(Ramon Flückiger, Sholpan Bissen, Nicole

Longhi) gerne zur Verfügung.

Zahlen und Fakten

Mitglieder: 102

Präsident: Ramon Flückiger

Mail: [email protected]

MBF-HSG AlumniDer MBF-HSG Alumni Verein wurde am 6.

Mai 2006 im Rahmen des Graduation Day

Frühjahr 2006 von den ersten Absolventen

des MBF-HSG Programms gemeinsam mit

der Programm-Leitung (Prof. Dr. Manuel

Ammann, Prof. Rico von Wyss) gegründet.

Derzeit hat der MBF-HSG Alumni Verein

rund 200 Mitglieder. Die Mitglieder sind an

vielen verschiedenen Orten tätig (Basel,

Genf, Lugano, New York), aber vor allem in

Zürich und den umliegenden Kantonen so-

wie in London und St. Gallen. Was die Mit-

glieder vereint ist – bedingt durch den Ab-

schluss – die Tätigkeit in sehr verwandten

Bereichen: Asset Management, Wealth Ma-

nagement/Private Banking, Investment Ban-

king, Alternative Investments, Akademi-

scher Werdegang, Consulting und Corporate

Finance/M&A.

Wir führen am letzten Donnerstag jedes

Monats einen Stamm (Lunch oder Nacht-

essen) in Zürich durch. Jeweils im Frühsom-

mer ist die Generalversammlung. Zusätzlich

fi nden pro Jahr 1–2 Anlässe mit MBF Stu-

dierenden statt.

Zahlen und Fakten

Mitglieder: 181

Präsident: Michael Schwaller

Mail: [email protected]

True and Fair ViewTrue and Fair View ist der Fachverein des

Master-Programms «Accounting and Fi-

nance (MAccFin)» und umfasst somit die

Gebiete Finance, Accounting, Controlling

and Audit. Sowohl Studenten als auch

Alumni können Mitglieder sein.

Unsere Club-Events bestehen aus Anlässen

an der Uni, die wir in Zusammenarbeit mit

unseren Partnern (KPMG, EY, Horváth &

Partners sowie Syngenta) durchführen. Zu-

dem unternehmen Alumni und Studenten

nach dem Motto «Erlebnisse schaffen» ge-

meinsame Ausfl üge, Abendessen und Fach-

vorträge. Unsere diesjährige Mitgliederver-

sammlung führte uns auf den innovativ-

biologischen Bauernhof «Boldernhof», so-

dann ins Kloster von Stein am Rhein und

schliesslich zu einem Fisch-Essen mit Blick

auf den Rhein. Der Mitgliederbestand be-

trägt derzeit etwa 300 Personen.

Weitere Informationen

www.tafv.ch

Zahlen und Fakten

Mitglieder: 300

Präsident: Martino Sameli

Mail: [email protected]

Urs Rohner (Präsident des Verwaltungsrates, Credit

Suisse Gruppe) an einem Bankers' Club Event.

Bankers’ ClubGegründet im Jahr 1986 und somit einer der

ältesten Vereine an der Universität St.Gallen,

ist der Bankers‘ Club ein zentrales und prä-

sentes Element in der HSG-Vereinsland-

schaft. Mit über 350 aktiven Mitgliedern und

einem rund 600 Alumni umfassenden Kreis

von Ehemaligen ist der Bankers‘ Club einer

der grössten Vereine auf dem Campus. Die

zahlreichen Aktivitäten des Vereins be-

schränken sich nicht nur auf hochklassige

Veranstaltungen mit renommierten Partnern

wie der Credit Suisse, der Bank Julius Bär,

Booz & Company und der Boston Consul-

ting Group. Es werden vielmehr auch aktu-

elle Themen wie z.B. «Women in Finance»

betrachtet. Der Club bietet seinen Mitglie-

dern ausserdem attraktive Workshops wie

«How to Break into Investment Banking and

Consulting», um ihnen einen optimalen

Karrierestart zu ermöglichen. Neben den

Events mit den Partnerunternehmen genies-

sen die Mitglieder des Bankers‘ Club an zwei

Abenden im Semester einen geselligen Um-

trunk in St. Gallen und messen sich in jedem

Semester auf der Kartbahn oder in der Paint-

ball-Arena.

Zahlen und Fakten

Mitglieder: 600

Kontakt: Michael Bürgi

Mail: [email protected]

Clubs

Alumni-Clubs im Bereich Finance

Page 29: alma 1/2013

27 alma 1 / 2013

Netzwerk

Was macht eigentlich...?

Martin Zeiter (links), M.A. HSG, hier mit Priester

Dr. Kenneth Ekeugo und seinem HSG-Kollegen

Daniel Rotzer

Daniela Engelmann

Martin Zeiter studierte 2008 im Rahmen

eines Austauschsemesters an der Univer-

sidad de los Andes in Bogotá (s. links).

Doch seit seinem Praxisaufenthalt in ei-

ner orthopädischen Werkstatt in Amagu,

Nigeria, schlägt sein Herz für Afrika. 2005

hat er – noch als Student – zusammen

mit seinem Kommilitonen Daniel Rotzer

den gemeinnützigen Verein «Hopeville

– Hilfe für Nigeria» ins Leben gerufen.

Nach Abschluss seines International Af-

fairs Studiums Ende 2008 war er drei Jah-

re als wissenschaftlicher Mitarbeiter und

Fachreferent beim Bundesamt für Migra-

tion im Bereich Zuwanderung und Inte-

gration tätig. Anschliessend nahm er die

Ausbildung zum Gymnasiallehrer auf,

und arbeitet Teilzeit an einer Kaufmän-

nischen Berufsschule.

Den Verein «Hopeville» hat Co-Präsident

Martin Zeiter dabei nie aus den Augen

verloren. Ende Dezember letzten Jahres

konnte der Verein sein erstes Grosspro-

jekt realisieren und das neue Spitalzent-

rum «Swiss Foundation Hospital» im

Südosten Nigerias eröffnen. Wo vor kur-

zem noch Urwald war, steht inzwischen

ein imposantes Spitalgebäude in den

Schweizer Farben Rot-Weiss. Der Betrieb

wurde im Frühjahr dieses Jahres aufge-

nommen, zunächst mit einem Arzt und

einer Hebamme. Im Moment sind die

Gründer daran, das Spital weiter auf-

bzw. auszubauen. Als nächstes Projekt ist

eine Sekundarschule geplant.

Da Martin Zeiter und Daniel Rotzer sich

ehrenamtlich engagieren, kommen die

Spendengelder praktisch zu 100% bei

den Hilfsprojekten an.

Weitere Informationen

[email protected],

www.hopeville.ch

Theresia Langosz

Es ist wenig verwunderlich, dass ein Stu-

dium namens International Affairs viel

Wert auf internationalen Austausch legt. So

ist das MIA-Programm auch dasjenige mit

den meisten Dual Degree Partnerschaften

an der HSG. Die MIA Studierenden haben

die (schöne) Qual der Wahl zwischen vier

attraktiven Partneruniversitäten. Auf eine

langjährige Partnerschaft darf man mit Sci-

ences Po in Paris, Fletcher School of Law

and Diplomacy der Tufts University in Bos-

ton und der Yonsei Graduate School of In-

ternational Studies in Seoul, Korea zurück-

blicken. Neu gehört eine Universität aus

Lateinamerika dazu. Ab dem akademischen

Jahr 2013/2014 können MIA-Studierende

einen Doppelabschluss mit der renommier-

ten Universidad de los Andes in Bogotá er-

langen.

International Affairs: Neue Dual Degree Partnerschaft für MIA Studierende

Das Prinzip der Dual Degree Programme

ist einfach: ein Jahr an der HSG plus ein

weiteres Jahr an der Partneruni führt zum

Erlangen beider Masterabschlüsse. Durch

die intensive Zusammenarbeit der Institu-

tionen wird sichergestellt, dass die Studie-

renden eine qualitativ hochstehende Aus-

bildung erhalten. Gleichzeitig werden sie

durch die Teilnahme an zwei Programmen

mit sehr unterschiedlichem kulturellem

Hintergrund hervorragend auf eine inter-

nationale berufl iche Tätigkeit vorbereitet.

Die Auswahl zur Teilnahme an einem der

begehrten Programme wird von einer ge-

meinsamen Auswahlkommission des MIA

und der Partneruniversität auf Basis von

akademischer Leistung sowie extracurricu-

larem Engagement getroffen.

Campus Universidad de los Andes, Bogotá.

Enzo Nussio, Post-doctocal Researcher im Departa-

mento de Ciencia Política der Uni Andes; Nicole

Providoli, Schweizer Botschafterin in Bogotá sowie

Christoph Frei, akademischer Programmleiter MIA-

HSG bei der Unterzeichnung des DDP Abkommens

im Oktober 2012

Page 30: alma 1/2013

28 alma 1 / 2013

Unse

re K

ompe

tenz

inKo

mm

unik

atio

n

Ihr Unternehmen

und seine Produkte

Ihr Erfolg im Markt

Richtig und wirkungsvoll kommunizieren heisst: immer eine Dimension weiter denken und handeln. Wir bieten integrierte Kommunikation aus einer Hand. Damit Ihr Unternehmen im Markt Erfolge feiert. alea-iacta.ch

Spitzenprogramm der

Henri B. Meier

Unternehmerschule

Gerne beraten wir Sie in einem

persönlichen Gespräch!

Nadja Barthel, Programmleiterin

Tel. 071-224 7501

E-Mail: [email protected]

Detaillierte Infos unter:

www.unternehmerschule.es.unisg.ch

Advanced Management Program (AMP-HSG)Sozial- und Persönlichkeitskompetenz / Unternehmensentwicklungskompetenz

Anmeldeschluss: 21. Dezember 2012

Programmstart: 28. Januar 2013

3. Durchführung 2013/2014

21 Präsenztage

„Starke Referierende, inspirierende Themen, bereichernde Kontakte: Das Advanced Management Program (AMP-HSG) ist eine wertvolle Erfahrung und „Tankstelle“ für Führungskräfte.“Daniel Gerber, lic.oec. HSG, Inhaber/Geschäftsleiter, Hevapla AG

20 % SONDERRABATT für Alumni

Page 31: alma 1/2013

29 alma 1 / 2013

Kundenzentriertes Banking

erledigen, hat sich weiter fortgesetzt. Heu-

te bieten mittlerweile fast alle Institute sog.

«Banking-Apps» zur Führung von Konten

und Depots an, die auf mobilen Geräten

nutzbar sind. Zunehmend etablieren sich

bankübergreifend nutzbare multibankfähi-

ge Lösungen, die Kunden einen vollstän-

digen Blick über sämtliche Finanzdienst-

leistungen – also Zahlungen, Anlagen, Kre-

dite und Versicherungen – bieten. Diese als

«Personal Finance Management» bekann-

ten Lösungen, wie etwa Quicken, Starmo-

ney oder iOutbank verbinden sich durch

das Cloud-Computing als geräteunabhän-

gig nutzbare Dienste und zeigen zudem die

Verbindung mit Vergleichsportalen und

elektronischen Marktplätzen auf. Beispiele

sind etwa mint.com oder das schweizeri-

sche MyMoneyPark, das den Vergleich von

Spar- und Privatkonti, Hypotheken, Anla-

geprodukten, Kreditkarten, etc. unter-

schiedlicher Anbieter erlaubt.

Ein zweiter Kernbereich von Bankdiensten

ist die Beratung. Hier ist eine Repositionie-

rung des klassischen Bankberaters in der

Filiale zu beobachten. Einer Umfrage des

Kompetenzzentrums Sourcing in der Fi-

nanzindustrie (ccsourcing.org) zufolge be-

trachten bereits drei Viertel der befragten

Digital Natives (Jahrgang 1980 und jünger)

den Online-Kanal auch geeignet für hö-

herwertige Prozesse, wie beispielsweise die

Beratung als geeignet ansieht. Ein ähnli-

cher Anteil verwendet bereits heute sozia-

le Netzwerke zur Informationsbeschaffung

und Bewertung von Finanzunternehmen

und -produkten. Empfehlungen aus der

Community gelten häufi g als glaubwürdi-

ger als die Auskünfte einzelner Institute

und fl iessen bereits in Geschäftsmodelle

von Banken wie etwa Fidor ein. Derartiges

«Crowdsourcing» fi ndet sich nicht nur zum

Informationsaustausch im Anlagebereich,

sondern mit dem «Crowdfunding» auch als

innovatives Instrument im Finanzierungs-

bereich. Eine Sammlung zahlreicher «Ban-

king Innovations» (www.banking-innova-

tion.org) zeigt, dass viele Nicht-Banken als

Anbieter von Finanzdienstleister auftreten.

Banken greifen diese Entwicklungen mit

der Untersuchung neuer Filialkonzepte

(z.B. Q110 der Deutschen Bank) und ver-

besserter Kundeninteraktion (z.B. durch die

Berater-Tablets) auf, um dadurch die Bera-

tungsqualität zu verbessern.

Derzeit deutet sich die Transformation zum

kundenzentrierten Banking erst an und ha-

ben noch ein Entwicklungspotenzial be-

züglich dem erforderlichen technischen

Wissen und der kritischen Masse. In jedem

Falle deuten multibankfähige Lösungen,

Vergleichsportale und Marktplätze die

Transparenz auf eine erhöhte Verhand-

lungsmacht der Kunden hin. Die Auswir-

kungen ähnlich disruptiver Innovationen

verdeutlichen Beispiele wie die Neustruk-

turierung der Musikindustrie durch digita-

le Kompressionsformate in Kombination

mit einfach zu bedienenden Endgeräten

oder dem Übergang von analoger auf digi-

tale Fotografi e. Gemeinsam mit Unterneh-

men der Finanzindustrie erarbeitet das CC

Sourcing in seiner fünften Projektphase bis

2014 zukünftige Modelle und Handlungs-

strategien, welche die Besonderheiten des

Bankgeschäfts berücksichtigen.

Nicht nur die jüngste Finanzkrise und die Diskussion um die Rolle des Investmentbanking verändern mit zahlreichen wettbewerblichen und re-gulatorischen Implikationen den Ban-kenbereich. Auch die traditionell stark vom Einsatz der Informationstechno-logie (IT) geprägte Branche erfährt durch IT-basierte Innovationen eine Transformation der Bank-Kundebezie-hungen. Neben den klassischen, häufi g auf Grossrechnern und komplexen bankinternen Anwendungssystemen beruhenden Lösungen zur Beratung und Abwicklung von Bankgeschäften erleben Finanzdienstleister die Diffu-sion neuer Geräte. Dazu gehören etwa Smartphones und Tablet Computer mit intuitiver berührungs- und gestenge-steuerter Benutzerführung sowie neue Dienste, wie etwa Vergleichsportale, Social Media und Cloud-Computing. Anfänglich als Spielereien oder tech-no-logische Schlagworte abgetan, zeigt die zunehmende Dynamik eine sukzes-sive Relevanz für die Kernprozesse klassischer Banken.

Rainer Alt und Thomas Puschmann

Als erster Bereich ist die Transaktions-

durchführung mit Geldautomaten und On-

line Banking bereits seit vielen Jahren ein

wichtiges Anwendungsgebiet der IT. Die

Entwicklung, wonach Kunden ihre Bank-

geschäfte unabhängig von der Bankfi liale

Originalton

Das Kompetenzzentrum «Sourcing in

der Finanzindustrie» (CC Sourcing) ar-

beitet seit 2004 mit seinen Partnerun-

ternehmen im Bereich des Manage-

ment von Finanznetzwerken. In der

gegenwärtigen fünften Projektphase

(07/2012 – 06/2014) konzentrieren sich

die 18 Partnerunternehmen auf kun-

den- und serviceorientierte Innovatio-

nen vernetzter Banken. Weitere Infor-

mationen zum CC Sourcing fi nden

sich unter www.ccsourcing.org.

Rainer Alt Thomas Puschmann

Page 32: alma 1/2013

30 alma 1 / 2013

Archive verwahren und sammeln tra-ditionell fast ausschliesslich «Flach-ware», also Papierdokumente, in jüngster Zeit auch in elektronischer Form. Dennoch besitzt das Universi-tätsarchiv auch Gegenstände, die eine Aussagekraft für die Geschichte und Entwicklung der HSG haben.

Thomas Schwabach, Universitätsarchivar

Das können die Boxhandschuhe des Altrek-

tors Prof. Walter Adolf Jöhr sein, die das Ar-

chiv von einem seiner Nachfolger als Insti-

tutsleiter erhalten hat, oder auch auf den

ersten Blick unscheinbare und gewöhnliche

Gegenstände, wie beispielsweise eine Mau-

rerkelle aus Metall mit dunkelrotem Holz-

griff. Die Kelle erinnert an ein besonderes

Ereignis in der Geschichte der HSG: Die

Grundsteinlegung zum Ergänzungsbau der

Hochschule Mitte der 1980er Jahre. Das

zeigt die Inschrift «ERGÄNZUNGSBAU

HOCHSCHULE ST.GALLEN 2.9.1986».

Seit den 1960er Jahren wies die Hochschul-

bibliotheksleitung auf die Notwendigkeit

eines grösseren Bibliotheksgebäudes hin.

Hinzu kommt, dass der 1960 begonnene

und 1963 fertiggestellte Neubau nur für 900

Studierende ausgelegt war und diese Zahl

bereits im Wintersemester 1962/63 über-

schritten wurde. Bis Mitte der 1980er Jahre

sollte sich die Studierendenzahl auf etwa

3000 verdreifachen.

Es wurde immer enger, doch ein Erweite-

rungsbau wurde in einer ersten Volksabstim-

mung 1970 abgelehnt; drei Jahre später

lehnten Stadt und Kanton einen Ergän-

zungsbau ebenfalls ab. Erst eine Volksab-

stimmung 1985 brachte den Durchbruch:

53% Ja-Stimmen sicherten die weitere Ent-

wicklung. Dank guter Vorbereitungsarbeiten

konnte bereits am 2. September 1986 die

Grundsteinlegung zum «B-Gebäude» nach

den Plänen des Architekten Bruno Gerosa

gefeiert werden, das nicht nur die erheblich

vergrösserte Bibliothek, sondern auch das

Audimax, einen Senatsraum und sieben Se-

minarräume sowie mehrere Büros beinhaltet.

Bei diesem Anlass überreichte Architekt Ge-

rosa Rektor Prof. Johannes Anderegg die ge-

nannte Maurerkelle. Wie weitere Fotos be-

legen, kam allerdings nicht diese feierliche

Kelle beim rituellen Aufbringen des Mörtels

zum Einsatz, sondern eine schlichtere Kelle

ohne Inschrift.

Im Sommer 1989 konnte der Ergänzungsbau

bezogen werden: Nur eine Woche war die

Bibliothek unter ihrem damaligen Leiter Dr.

Xaver Baumgartner für das Zügeln ihrer ca.

18‘000 Bände geschlossen, bevor sie am 17.

April 1989 im Neubau wieder eröffnet wer-

den konnte.

Aus dem Universitätsarchiv Eine Maurerkelle erinnert an die Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau 1986

Blick zurück

Architekt Bruno Gerosa überreicht Rektor Prof.

Johannes Anderegg bei der Grundsteinlegung am 2.

September 1986 die Maurerkelle.

Die Bibliothek kurz vor dem Einräumen der Bücher

im April 1989.

Die Maurerkelle mit Inschrift.

Page 33: alma 1/2013

Bauphase Juni 1987: Blick auf das künftige Audimax.

Bauphase Juli 1986: Aushubarbeiten.

Blick zurück

We Write, Edit and Translate

Get in touch with our experts: www.cls-communication.com

Basel | Beijing | Chiasso | Copenhagen | Frankfurt | Hong Kong | Lausanne | London | Madrid | Moncton

Montreal | New York | Ottawa | Paris | Quebec | Shanghai | Singapore | Toronto | Zurich

The best idea in the world is useless if it is presented poorly or just not understood. Getting your message across is essential. Our language specialists are not just linguists, they are experts in their field. We have the know-how to produce the texts you want, in any language and in any industry.

Page 34: alma 1/2013

Schweiz7. Dezember 2012

HSG LAW Alumni

Referat: Dr. David Aschmann

12:00 Uhr, Restaurant Benedikt, St.Gallen

[email protected]

8. Dezember 2012

Women's Chapter

Brunch

10:00 Uhr, Restaurant Helvetia, Zürich

[email protected]

14. -16. Dezember 2012

HSG Alumni Club St.Moritz

Schneewochenende

St.Moritz

[email protected]

5. Januar 2013

Zofi ngia HSG

Jahresversammlung Altzofi ngia ZH

20:15, Zürich

azx@zofi ngia-zuerich.ch

8. Januar 2013

HSG Alumni Nordwestschweiz

Neujahrsanlass 2013

18:00 Uhr, Fondation Beyeler, Basel

[email protected]

8. Januar 2013

HSG Alumni Bern

Neujahrsapéro

21:00 Uhr, Mille Sens, Markthalle, Bern

[email protected]

9. Januar 2013

EMBA Jobnet

17:00 Uhr, Bahnhofplatz 7, Winterthur

[email protected]

17. Januar 2013

HSG Alumni Zentralschweiz

Lunch: A. Kühnis - Entwicklungen in China

12:00 Uhr, Restaurant Aklin, Zug

[email protected]

17. Januar 2013

HSG LAW Alumni

Referat: Thomas Scheitlin

12:00 Uhr, Restaurant Benedikt, St.Gallen

[email protected]

17. Januar 2013

Asia Term Alumni Club

Nachtessen

19:30 Uhr, Zürich

[email protected]

4. Februar 2013

Zukunft Finanzplatz Schweiz

«Wie gross, wie komplex sollen Banken sein»

9.00 Uhr, WBZ St. Gallen

www.fi nanzplatz.unisg.ch

6. Februar 2013

HSG Alumni Nordwestschweiz

Führung LIST SG

18:00 Uhr, Bertelstrasse 24, Arisdorf

[email protected]

21. Februar 2013

HSG Alumni Zentralschweiz

Apéro + Dinner

19:00 Uhr, Details folgen

[email protected]

5. März 2013

Heugümper-Club Zürich

Einladungs-Stamm

Details folgen

[email protected]

5. März 2013

HSG Alumni NPO Club

2. Club-Anlass

18:00 Uhr, Details folgen

[email protected]

13. März 2013

HSG Alumni Nordwestschweiz

Referat: Henry B. Meyer

12:00 Uhr, Enothek, Basel

[email protected]

Übriges Europa13. Dezember 2012

HSG Alumni Club Helsinki

Stamm

19:00 Uhr, Restaurant König, Helsinki

[email protected]

15. Januar 2013

HSG Alumni Club Liechtenstein

Kamingespräch mit Adrian Hasler

18:00 Uhr, Details folgen

[email protected]

22. Januar 2013

HSG Alumni Club Liechtenstein

Kamingespräch mit Thomas Zwiefelhofer

18:00 Uhr, Details folgen

[email protected]

Dez.12 – März 13agenda

Aktualisierte Informationen

und weitere Anlässe bei den

angegebenen Kontaktpersonen

oder auf

www.alumni.unisg.ch/events

Page 35: alma 1/2013

Gesucht:

osec.ch/exportawardSind Sie daran, als Schweizer Firma in internationale Märkte vorzudringen? Oder haben Sie Ihre Produkteoder Dienstleistungen bereits erfolgreich exportiert? Dann möchten wir Sie ermutigen, sich für den Export-Award 2013 zu bewerben. Die Bewerbung ist sehr einfach. Machen Sie mit und bewerben Sie sich für diesen Schweizer Exportpreis via Online-Formular auf www.osec.ch/exportaward.

-

11. April 2013, Messe Zürich

Page 36: alma 1/2013

ABACUS Version Internet – führend in Business Software

ABACUS Business Software bietet alles, für

jedes Business, jede Unternehmensgrösse:

> Auftragsbearbeitung

> Produktionsplanung und -steuerung

> Service-/Vertragsmanagement

> Leistungs-/Projektabrechnung

> E-Commerce und E-Business

> Adressmanagement und Workflow

> Archivierung

> Rechnungswesen/Controlling

> Personalwesen

> Electronic Banking

> Informationsmanagement

www.abacus.ch

v e r s i o n i n t e r n e t

Eckn

auer

+Sch

och

ASW