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1 Alta Via N° 1 – August 2009 Spaß ist harte Arbeit – und den hatte ich mit Euch – für Reni, Dagmar, Jürgen & Matthias von Lydia

Alta Via N° 1 – August 2009 Spaß ist harte Arbeit · Der ideale Platz für eine TPmRa. 7 ... Ganz rechts leuchtet die gletschergedeckte Nordflanke der Marmolada, dem höchsten

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Alta Via N° 1 – August 2009

Spaß ist harte Arbeit – und den hatte ich mit Euch –

für Reni, Dagmar, Jürgen & Matthias

von Lydia

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Ich lebe in Köln. Die Dom-Türme mit 157,31 m und 157,38 m waren bis vor einigen Jahren die höchsten Erhebungen – bis zur Turmspitze muss man sagenhafte 509 Stufen bewältigen. Der „Monte Troodelöh“ ist mit schwindelerregenden 118,04 m (hier zählt jeder cm) der höchste „Berg“ der Stadt. Das sind in etwa die Trainingsbedingungen. Nach dem Motto „Et hätt noch immer joot jejange“1(3. Gebot des Kölner Grundgesetzes) mache ich mich also mit meiner Freundin Renate aus Frankfurt (die haben immerhin ein paar Hochhäuser von über 200 m) auf in die Dolomiten. Wir stellen uns den Herausforderungen der Bergwelt2. Im letzten Jahr haben wir uns gemeinsam auf dem E5 von Oberstdorf bis zum Vernagt-Stausee ganz gut geschlagen – aber das war gestern! Diese Schilderung ist sehr subjektiv. Wer eine detailierte Wegbeschreibung sucht, ist anderswo besser aufgehoben. Ich habe erst beim Verfassen meiner Eindrücke Kartenmaterial gewälzt, um einige topografische Eckpunkte benennen zu können (gesehen habe ich sie sehr wohl). Tag 1 - Samstag, 15. August 2009 Treffen am Pragser Wildsee (Pustertal, 1.494 m) Die Sonne lacht und der Himmel ist strahlend blau, als wir am späten Nachmittag am Pragser Wildsee einlaufen. Hier herrscht ein Mords-Betrieb – es ist Ferragosto (lat. Feriae Augusti = Festtag des Augustus), ein ziemlich wichtiger Feiertag in Italien. Im besten Stadt-Outfit drehen wir gleich eine Runde um den See, den Seekofel (2.810 m) im Hintergrund – schööön. Zurück am Hotel Pragser Wildsee3 wollen wir uns einen „Venezianer“ (Aperol mit Prosecco und/oder Weißwein) gönnen und den Rest der Gruppe suchen. Ein Mädel und zwei Jungs in der Lobby sehen so aus, als wären sie zum Wandern gekommen4. Etwas ungläubig sehen mich drei Augenpaare an, als ich mich als Teammitglied oute. Es sind Dagmar, Jürgen und Matthias (BF). Bei „Venezianer“ und Bier auf der Terrasse machen wir uns warm. Es stellt sich heraus, dass heute Jürgen’s 50. Geburtstag ist: Tanti auguri a te, lieber Jürgen – an dieser Stelle noch einmal. Auf die Frage des BF nach den Kilos in unseren Rucksäcken mache ich mich (wohl als einzige mit 8 kg angereist) an die Reduktion meines Gepäcks. Reiseapotheke und Regenschirm bleiben ebenso zurück wie einige T-Shirts, die für die Hüttenabende gedacht waren. Gemeinsam überleben wir den Kampf am abendlichen Buffet, das eigens zu Ferragosto aufgebaut wurde. Reni und ich machen Meldung an unsere Jungs in Marienbad und dann geht’s ab in die Federn.

1 Kölner Grundgesetz (Alle 10 Gebote können mannigfach gegoogelt werden.) 2 Unsere Jungs sind auch gemeinsam unterwegs nach Marienbad zum Golfen! 3 Einst war dieses Haus ein Grandhotel und „beherbergte“ im April 1945 u.a. Angehörige der Widerstandskämpfer des 20. Juli. Die Innenausstattung hat die Zeit seither wohl überdauert. Positiv ist mir die nette blonde Dame an der Bar in Erinnerung. Über diverse Vorkommnisse mit dem sonstigen Hotelpersonal breite ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens aus - zudem einziges Haus am Platz. 4 Auf der Fahrt sinnierten wir schon darüber, wie alt wohl Dagmar und Jürgen sind – Renate hat aufgrund der Namen messerscharf geschlossen, dass sie wohl unser Alter haben.

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Tag 2 – Sonntag, 16. August 2009 Pragser Wildsee (1.494 m) – Sora al Forn Scharte (2.388 m) – Seekofel-Hütte (2.325 m) – Sennes-Hütte (2.116 m) – Berggasthaus Perderü (1.545 m) – Fanes-Hütte (2.060 m) ca. 8 Std. Gehzeit 1.510 Hm 790 Hm Nach der Morgenroutine (siehe Anhang) verschwinden Louis Vuitton- und andere Täschchen in unseren Autos, für 3,00 €/täglich dürfen wir sie auf dem Hotelgelände parkieren. Gleich zu Beginn der Tour verliere ich mein Basecap („Watt fott es, es fott“5); wahrscheinlich beim Startfoto vor der kleinen Kapelle am See. Für den Rest der Woche muss ich mit einem Buff rumlaufen – „Et es wie et es“6. Wir7 haben gut 800 Hm zum Auftakt zu überwinden. Hier kommt uns die Routine von Matthias zugute, der mit kleinen, ruhigen Schritten vorausgeht und uns die schon erwähnte Technik des bergauf gehens nahe legt. Zwei, drei, vier marschieren wir … bis zur Seekofelhütte geht es über Geröll und Schutt, durch Latschen und Lärchen, einen begrünten Felsaufschwung in steilen Kehren hinauf in das Forno. Jeder gewonnene Hm, wird mit einer noch grandioseren Aussicht belohnt.

Pragser Wildsee früh morgens (Foto: MK) unterhalb des Seekofel-Ostsporns (Foto: JS)

5 4. Gebot des Kölner Grundgesetzes 6 1. Gebot des Kölner Grundgesetzes 7 Renate (Alleinunterhalterin / hat immer einen kessen Spruch parat), Dagmar (stilsicher mit Dior Sonnenbrille und Goldschmuck unterwegs / verträgt nicht einmal Spurenelemente von Kümmel und benötigt die ganze Woche über Vorkoster / trainiert für ihren ersten Halbmarathon), Jürgen (ruhiger, fürsorglicher und sehr höflicher Zeitgenosse aus der Pfalz / begeisterter Skifahrer / guter Fotograf), Matthias, unser BF (immer ruhig und gelassen, aber bestimmt in bergtechnischen Dinge / ebenfalls guter Fotograf und sehr höflich) und ich (obwohl in Köln lebend, rede ich nicht unbedingt gern und viel – deswegen wohl nicht verwunderlich, dass ich hier und da Marathon laufe und lieber diesen Tourenbericht schreibe).

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Porta Sora al Forn (Foto: MK) … andere Richtung (Foto: MK) Im Stundentakt machen wir TPs – um Truppenschwund zu vermeiden, werden die Intervalle später auch schon mal kürzer. Hier fällt mit ein Ratschlag aus einem Abreisskalender ein: Bei Verspannungen stelle man sich vor, man sei eine Seerose in einem Seerosenteich – der Kopf wiegt über Wasser hin und her im Wind, während der restliche Körper stabil bleibt. Natürlich teilte ich diese famose Entspannungstechnik mit meinen Mitwanderern, ob sie wollen oder nicht. Mir hilft sie während der folgenden Tage immer wieder. Probierts mal aus. Oberhalb der Senneshütte genießen wir den Rundblick auf Seekofel, Hohe Gaisl, Christallogruppe … und erspähen das erste Edelweiß. Von hier aus geht’s über einen Wiesenboden und das Sennes-Plateau Richtung Rautal und Berggasthaus Perderü – erst sehr bequem und später ca. 400 Hm in steilen, engen Kehren eine Fahrstraße hinunter. Nicht nur ich denke sofort an meine Knie und hoffe, dass sie das durchhalten – Flachlandtiroler eben.

Impressions ins Rautal (Foto: MK) auf der Fahrstraße ins Rautal (Foto: MK) An der Rau erholen wir uns vom Abstieg und für den erneuten Aufstieg (nochmal 520 Hm). Wir sind jetzt 6 Std. unterwegs – ich bin müde. Wenn ich den sich in der prallen Mittagssonne über einen Schutthang hinauf schlängelnden Pfad anschaue, werde ich auch nicht frischer.

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Ich beschließe, schweigend, an nichts denkend, dem BF hinterher zu trotten, bis er ‚stop’ sagt. Auf halbem Weg bergauf wird prompt die Frage aufgeworfen, ob wir nicht die bequemere, immer in Sichtweite liegende Fahrstraße hätten gehen können – auf ihr herrscht reger Verkehr. Diese profane Frage wird vom BF ganz ruhig mit der Bemerkung bedacht, wir seien doch zum Bergwandern gekommen. Das wäre geklärt.8 Auf Fahrstraßen hätten wir sicher auch keinen wilden Thymian zwischen die Finger bekommen, auf den Matthias auf aufmerksam macht. Überhaupt hat uns sein bebildertes Büchlein über die Flora in den Dolomiten gute Dienste geleistet.

auf dem Weg zur Fanesalp (Foto: JS) … ebenfalls (Foto: MK) Auf Höhe des Pischodelsees vereinigt sich unser Pfad nach ca. 45 Min. dann doch mit der Fahrstraße, die uns weiter mit hinaufnimmt. Es begegnen uns einige Jeeps. Aus einem der bergauf fahrenden Wagen nicken uns zwei Mitglieder der Bergschule zu, die kurze Zeit nach uns am Pragser Wildsee aufgebrochen ist. Ein Gefühl der Überlegenheit keimt auf und befähigt uns noch zu einem Endspurt. Nach gut 7 ½ Std. erreichen wir vor der angepeilten Zeit die Fanes-Hütte. Das ist auch gut so, denn pünktlich mit Erreichen der Terrasse setzt Regen ein – nicht wirklich viel und auch der einzige für den Rest der Woche. Runter mit den Rucksäcken, den schweißnassen Sachen, Radler und Apfelsaftschorle. Dann noch einen Kaffee und ab unter die Dusche – warmes Wasser prasselt auf meinen Rücken. Für die ersten gibt’s sogar frische Handtücher – früher Vogel fängt den Wurm. Diese Devise begleitet uns auf dem Rest der Tour. Im Zimmer sind wir zu Acht (4 Etagen). Der Mann unter mir, im Bett unter mir, also der Mann im Bett, das unter meinem Bett ist, verbringt schon die zweite Nacht hier. Er klagt über Schlafmangel, weil die Leiter vom oberen Bett gegen den Holzrahmen schlägt, wenn nachts jemand raus muss. Wir klemmen unsere Handtücher zwischen Leiter und Rahmen und schon ist dieses Problem vom Bett. Frisch geduscht, ungeschminkt9, die nassen Haare zusammengeknotet, bin ich die letzte bei Tisch. Es gibt eine köstliche Lasagne und auch der Wein mundet. Schließlich ist ein guter Schlaf nicht umsonst. Es kann also nur an zu wenig Vino gelegen haben, dass mich ein Schnarschen so entnervt hat, dass ich kurz vor 5 Uhr mit meinem Seidenschlafsack und zwei Wolldecken auf eine Holzbank im Flur umgezogen bin – immerhin noch 1 Std. Schönheitsschlaf. Zu Hause fällt mir dann dieser Vers in die Hände:

„Ich schlaf am liebsten unterem Himmelsbette. Leicht mit dem Sternenmantel zugedeckt.“ Joseph von Eichendorff

8 Ich schätze es sehr, mich um nichts kümmen zu müssen: keine Karten lesen, keine Wegmarkierungen beachten, keine Hütten vorbuchen und kein Timing beachten – Luxuswanderer könnte man fast sagen. 9 Es hält sich wahrscheinlich immer noch das Gerücht, dass ich ohne Concealer nicht vor die Tür trete.

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Tag 3 – Montag, 17. August 2009 Fanes-Hütte (2.060 m) – Forc. del Lago (2.480 m) – Lago di Lagazuoi (2.182 m) – Forc. Lagazuoi (2.573 m) – Rif. Bai de Dones (1.889 m) – Rif. Cinque Torri (2.137 m) ca. 7 Std. Gehzeit 900 Hm 700 Hm

Kleine Fanesalp (Foto: JS) Faneshütte (Foto: MK) Selbstverständlich nehmen wir von der Fanes-Hütte den abkürzenden Pfad zum Limojoch (2.172 m). Rückwärts gerichtet noch einmal der Blick zum Sennes-Plateau, zum Seekofel und im Westen die Gipfel der Kreuzkopfelgruppe. Beschwingt laufen wir weiter auf einem bequemen Karrenweg über die Wiesen der Fanes Hochfläche / Tagedajoch (2.153 m) – rechts der Cima di Limo (2.502 m), links die Camprestin-Spitzen (2.834 und 2.910 m) und vor uns die Forc. del Lago. Eine Gruppe von Mountain Bikern radelt an uns vorbei, bevor unser BF eine Murmeltier-Kolonie erspäht. Das Wachtier bleibt so lange auf seinem Aussichtshügel, bis alle anderen MT’s sich in Sicherheit gebracht haben. Bis dahin hat Matthias sich aber längst herangepierscht und den Chef vom Dienst auf Fotos eingefangen.

Oberes Fanestal: Murmeltier – Chef vom Dienst (Foto: MK) Kurze Zeit später ist es vorbei mit lustig – wir biegen links ab zur Forc de Lago. Obwohl noch früh am Morgen ist es bereits mächtig warm auf dem sonnenbeschienenen steinigen Aufstieg. Auf den 300 Hm müssen einige abreißen lassen. Was uns oben erwartet, macht alle Mühen vergessen. Der ideale Platz für eine TPmRa.

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Rast in der Forc. del Lago (Foto: LK) Forc. del Lago – Marmolada ganz hinten (Foto: JK) Ganz rechts leuchtet die gletschergedeckte Nordflanke der Marmolada, dem höchsten Berg der Dolomiten. Unter uns liegt der Lago di Lagazuoi (kühles Nass – wir kommen!) und dahinter das Lagazuoi-Plateau. Flink wie Murmeltiere bewegen wir uns die engen Kehren abwärts durch eine steile Block- und Geröllrinne. Der Pfad ist sehr professionell befestigt. Ich bin erstaunt, dass man für die paar Leute auf dem AV1 so große Anstrengungen unternommen hat. Danke an alle, die hierbei mitgeholfen haben.

Blick v. Forc. del Lago zum Lago di Lagazuoi (Fotos: JK) Kurz und kalt – so kann man das Badevergnügen im Lago di Lagazuoi beschreiben. Bis ich im Wasser bin, muss ich erst meine Bedenken wegen der Fischschwärme überwinden und einen passenden Felsen am teils scharfkantigen Ufer finden. Das ganze dauert nur einige Minuten – aber in der Kürze der Zeit hat sich eine beachtliche Menschenmenge eingefunden, deren Bewunderung den unerschrockenen Planschern gilt.

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Erfrischt geht’s weiter; wieder bergauf über das Lagazuoi-Plateau. Links von uns liegt die Westwand der Fanis-Gruppe. Auf dem Karrenweg begegnen wir noch mehr Leuten, darunter viele Kinder. Während wir uns die Schönheit der Berge unter vollem Körpereinsatz erobern, sind diese hier bequem mit einer Gondelbahn vom Passo di Falzàrego gekommen. Erneut Gefühle der Überlegenheit – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem auch wir einige Stunden später einen Sessellift besteigen. Bis dahin gibt es noch einige „ups and downs“ mit tollen Panoramen.

Blick auf die Cinque Torri in Bildmitte (Foto: JS) Tofana di Rozes (Foto: JS) Den Sturz von Renate in einer rutschigen, steinigen Rinne (Abkürzung über eine steile Wiese) unterhalb der Tofana di Rozes kriegen wir erst mit, als sie als letzte mit verdreckten Beinen und Armen zu uns stößt. Aua, das hat weh getan. Gejammert wird aber nicht – wenn erst einmal der Dreck weg ist … Mit letzter Motivation schaffe ich es bis zur Talstation des Sesselliftes am Rif. Bai de Dones. Auch der Rest der Truppe ist einsilbig. Am Rif. gönnen wir uns schon wieder eine TPmRa und noch ein Eis obendrauf. Todesmutig besteige ich den Sessellift zum Rif. Scoiattoli alle Cinque Torri (2.225 m) – für mich die schlimmste Passage der gesamten Strecke. Die anderen sind völlig entspannt und Renate hält meine Hand. Selbst Hunde sind mutiger als ich – in der Gegenrichtung halten einige ihre Nase in den Wind. Wir brauchen knapp 10 Min. für die 235 Hm, ehe ich mich weichen Knien aus dem Lift hüpfe.

Überlebt! (Foto: JS)

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Rast am Rif. Scoiattoli alle Cinque (Fotos: LK) Cinque Torre (Foto: MK)

an den Cinque Torre (Foto: JS) an den Cinque Torre (Foto: MK) Wie nach bisher jeder Anstrengung werden wir belohnt – im gleißenden Sonnenlicht türmen sich die Cinque Torri vor uns auf – dahinter u. a. die Tofana. Dass wir diesen berauschenden Anblick mit vielen anderen teilen, stört uns wenig. Wir genießen das Privileg, unterhalb der 5 Türme im gleichnamigen Rif. zu übernachten und so noch einige Male unsere Blicke schweifen lassen zu können auf der Suche nach Kletterern in der Wand des Torre Grande (2.366 m). Das Rif. wird von einem ganz entzückenden älteren Paar bewirtschaftet. Die Atmosphäre ist sehr warmherzig. Hier hat während 1. Weltkrieges auch schon Vittorio Emanuele III. Unterschlupf gefunden, wie auf Bildern zu sehen ist. Wir beziehen unsere Zimmer unterm Dach im 3. OG – „Mädchenzimmer“ links, „Jungszimmer“ rechts und ein gemeinsames WC/Waschbecken nur für uns fünf. Warmduscher müssen, wie auf fast allen Rif., einige Euro bezahlen, um 2, 3 Minuten duschen zu dürfen. Bei dieser Gelegenheit machen wir auch eine kleine Wäsche (eine Wäscheleine hat uns animiert). Das Sonnenbad vor dem Rif. bei Radler und anderen Erfrischungen ist dann wieder umsonst. Hier gibt’s auch wieder Handyempfang. Alles im Lot, vermelde ich an Felix, der mich fragt, ob es mir gut geht – was hat Reni denn Wolfram erzählt!? Zum Abendessen gibt es Pasta mit Auberginen-Sugo, gebratene Pollenta mit Käse oder Rinderbraten und zum Abschluss selbst gebackenen Kuchen – alles ebenso einfach und köstlich wie der Wein. Wir haben einen landschaftlich sehr abwechslungsreichen Tag mit Pässen, Scharten, See, Sessellift und, und, und hinter uns. Wir Mädels nutzen die Tatsache eines eigenen Zimmers noch etwas zum tuscheln bis uns dann irgendwann die Augen zufallen.

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Tag 4 – Dienstag, 18. August 2009 Rif. Cinque Torri (2.137 m) – Passo Giau (2.236 m) – Passo Staulanza (1.766 m) – Col Baldi (1.922 m) – Rif. Coldai (2.132 m) ca. 6 Std. Gehzeit 650 Hm 150 Hm In aller Herrgottsfrühe wird Verpflegung in einem Metallkorb mit der Materialseilbahn vom Rif. Cinque Torri aus zum Rif. Averau raufgeschickt. Eine schwindelerregende Sache (ca. 250 Hm auf 2 km) – Stützpfeiler kann ich auf der Strecke zwischen den Hütten nicht erkennen.

Rif. Cinque Torre (Foto: MK) Monte Gusela (Foto: JS) Wir gehen jetzt eine Variante des AV1 vom Rif. Cinque Torri bis etwas hinter das Rif. Passo Staulanza und sparen uns vermutlich einen weiteren Tag. Unser Weg führt uns im Gänsemarsch entlang der Ostseite der Monti Averau, Nuvolau u. Gusela. Von der malerischen Strecke gibt es einen schönen Blick auf Cortina d’Ampezzo. Wir halten auf den Passo Giau zu – keinen Kilometer vorher lässt Dagmar die Gelegenheit nicht aus, mit ihren schönen neuen Bergschuhen bis zu den Knöcheln in einen Matschtümpel zu stapfen – ob die umherweidenden Kühe ihres dazu beigetragen haben? Für den Rest der Tour ist jedenfalls jeder Tümpel einen Hinweis an Dagmar wert. Der Passo Giau mit Rif. ist menschenüberlaufen – vielleicht auch, weil von man von hier aus eine herrliche Aussicht auf die Marmolada mit einem riesigen Gletscher hat und man mit dem Auto nach Cortina kommt. Bei einem wirklich guten Cappucino in einer windgeschützen Ecke warten wir auf die andere Gruppe, mit der wir uns von hier aus ein Taxi bis kurz hinter den Passo Staulanza teilen. Wie lange hätten wir wohl zu Fuß gebraucht? Egal, ich freue mich aufs weitergehen.

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Nach einer kurzen Autofahrt setzen wir unseren Weg zu Fuß fort auf einer Naturstraße ins Val Canedo und biegen irgendwann links ab über den Rio Canedo und auf der anderen Talseite hinaus zur Malga Vescovà (1.722 m). An der Malga verlassen wir überraschend das sanft ansteigende Sträßchen und nehmen stattdessen einen steilen Steig über einen Grashang und später durch eine seichte Grasmulde bis hinauf zum Col di Baldi. An der dortigen Bergstation eines Liftes machen wir eine TPmRa und füllen Wasser auf. Was wollen die neuerlichen Unmengen von Menschen alle hier? Wir brechen schnell wieder auf, bergab zur Forc. d’Alleghe (1.816 m), vorbei an der Malga Pioda.

(Foto: MK) (Foto: JS) An der Ostflanke des Coldai wandern wir auf einem breiten Karrenweg, der später enger wird, in Kehren hinauf zum Rif. Adolfo Sonino al Coldai. Jürgen und ich können vorlaufen. Unser „Kräftemessen“ endet 1 : 0 für ihn, er – ganz Gentleman – wartet immer wieder auf mich. Ich nehme an, wir haben einige der Kehren abgekürzt – was scheren uns die Ratschläge des BF! Heute ist der Tag der Massenaufläufe. Oben angekommen, quillt das Rif. Coldai über. Und hier sollen wir übernachten! Es ist ca. 14.00 Uhr, aber an Essen ist hier nicht zu denken, so voll ist die Hütte (mit allen dazugehörigen Gerüchen). Immerhin gibt’s was zu trinken.

Rif. Coldai (Foto: MK) Rif. Coldai – hinten mit „Sonnenwiese“ (Foto: MK) In aller Eile beziehen wir unser 5-Bett-Zimmer (später mehr). Was für ein Glück, dass wir uns nach 3 Tagen schon so vertraut sind! Frisch geduscht, mit Wäsche, Handtuch und Wolldecke vom Zimmer (mit Erlaubnis des Hüttenbetreibers) bepackt, verziehen wir uns auf eine Wiese hinter dem Rif. Coldai. Unsere nasse Wäsche schmückt bald die Wiese und einige Felsen. Auf einem großen gelben Stein-„H“ breiten wir unsere Decke aus. Diese „H“’s gibt es an vielen Hütten – warum sagt uns nicht gleich einer, dass es Landeplätze für Helikopter und keine Liegewiesen sind?

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Mir wird beim Sonnenbaden sehr schnell langweilig, und nachdem auch irgendwann der salzige! Kaiserschmarren verdrückt ist, lassen zumindest Jürgen und ich uns zu einem Bad im Lago Coldai animieren. Dazu müssen wir über die 60 hm höher liegenden Forc. Coldai. Von hier aus hat man – besonders bei dem schönen spätnachmittaglichen Sonnenlicht – eine wirklich beindruckende Sicht auf den Coldai rechts, das Civetta-Massiv links mit einen Einblick in dessen Nordwest-Wände mit den Torre Coldai, Alleghe und Valgrande. Vor uns liegt einige Meter tiefer der spiegelglatte Lago Coldai und rechts dahinter ist diesmal das mächtige Pult der Marmolada zu sehen. Famos!

„Wo ein Begeisterter steht, da ist der Gipfel der Welt.“

Joseph von Eichendorff Die Seilbahn-Touris haben den See größtenteils wieder verlassen – nur noch einige Hüttenbewohner bevölkern das Ufer. Das Bad im kalten Wasser ist toll – man muss nur lange genug drin bleiben und kräftig strampeln. Auf den Rücken umherpaddelnd, sauge ich den eben beschriebenen traumhaften Rundumblick in mich auf. Jürgen ist davon nicht zu überzeugen – er hält aber immerhin mutig seine Füßchen ins Wasser. Nachdem ich noch eine Runde zu Fuß um den See gedreht habe (über ein kleines Schneefeld unterhalb der Civetta) machen wir beide uns dann den Spaß, joggend in Bergschuhen runterzulaufen zum Rif.

Lago Coldai spätnachmittags (Foto: MK) Bad in der Menge (Foto: MK) Reni und Dagmar müssen nun endlich das „H“ verlassen, unsere Wäsche ist trocken und wir bereiten uns fürs Abendessen vor – soviel Zeit muss sein. Unser Zimmer bietet in 2 Etagenbetten Platz für 4 Personen und für eine 5. Person in einem Einzelbett, das im Zentimeterabstand direkt neben dem Etagenbett vorm Fenster postiert ist. Platz für unsere Rucksäcke, geschweige denn für den Einstieg ins obere Etagenbett vor dem Fenster – Fehlanzeige! Irgendwie schaffen wir es doch, allen Krempel im Zimmer zu verstauen. Meine Sachen sind in Produktgruppen (Shirts, Socken …) verpackt in Zip-Beutel. Diese Tatsache versetzt einige Mitgewohner in Erstaunen (sie sind der Meinung, man könnte auch mit einem Plastikbeutel seine Habe vor Feuchtigkeit schützen), andere halten diese Technik aber für durchaus nachahmenswert. Ich nehme das Einzelbett vor dem nachts aus Überlebensgründen offenen Fenster. Etwas mulmelig ist mir, wenn ich daran denke, man aus dem oberen Bett auf meines draufspringen muss. Was ist, wenn jemand nachts raus muss? Zur Sicherheit bette ich meinen Kopf am Fenster und igele mich ansonsten ein – nur die Stacheln fehlen. Zum Abendessen sind nur noch Übernachtungsgäste im Rif. – es riecht jetzt nicht mehr nach Essen, dafür aber nach Salmiakreiniger. Das allabendliche Überlebenszeichen an unsere Jungs geben wir bei einem tollen Sonnenuntergang von einer Bank vor der Hütte. Welch ein schöner Tag!

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Abendstimmung am Rif. Coldai (Foto: JS) ebenso (Foto: MK) Tag 5 – Mittwoch, 19. August 2009 Rif. Coldai (2.132 m) – Forc. Coldai (2.191 m) – Rif. Vazzoler (1.714 m) – Forc. del Camp (1.933 m) – Rif. Carestiato (1.834 m) ca. 8 Std. Gehzeit 800 Hm 1.100 Hm “Guten Morgen, aufstehn’, der neue Tag lacht.” So oder so ähnlich werden wir geweckt. Ich fasse es nicht, wie sonnig so manch einer in der Früh schon drauf sein kann. Ich bin die letzte, die aus dem Schlafsack kriecht – Platz für alle gleichzeitig gibt es ja sowieso nicht.

Lago Coldai früh morgens (Foto: JS) Civetta-„Spiegelung“ im Lago (Foto: MK) Um 7.00 Uhr sind wir wieder auf der Piste. Kurz hinter dem Lago Coldai (noch schöner als gestern) müssen wir uns für eine der beiden Varianten des AV1 entscheiden. Wollen wir von der Forc. di Col Negro (2.203 m) direkt unterhalb der mehrere Kilometer breiten und über 1000 m hohen Nordwestwände der Civetta (3.220 m) entlang laufen? Wir entscheiden uns für den Weg durch das einige Meter tiefer gelegene Val Civetta. Die Entscheidung basiert auf der Hoffnung, bergab anstatt erneut bergauf gehen zu können – letzten Endes sind wir aber dann sooft einige Meter rauf und runter gelaufen, dass sich beide Wege Hm-technisch nichts genommen haben. Es war trotzdem richtig, denn ungefähr auf Höhe des Rif. Tissi ist der Weg durch die Geröllhänge direkt an den Civetta-Wänden versperrt durch Schuttmassen, die von der Civetta-Wand „abgebröckelt“ sind.

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Civetta (Foto: MK) irgendwo auf Höhe des Rif Tissi (Foto: MK) Die Civetta spendet uns morgens noch eine zeitlang Schatten. Ab Höhe des Rif. Tissi führt der Weg (hier ca. 2.000 m) durch ein grünes, weites Hochtal, wo sich Dagmar ungeahnte Möglichkeiten bieten, die Qualität Ihrer Bergschuhe zu testen – sind die wirklich dicht? Es geht leicht bergab vorbei an verfallenen Almhütten (Cas di Col Rean, 1.885 m) und wieder rauf zum Sella di Pelsa (1.954 m). Von hier sehen wir im Süden die mächtige Moiazzagruppe vor uns mit Torri del Camp. Was wir noch nicht wissen – bis um die Torri del Camp herum und noch ein Stückchen weiter müssen wir heute noch gehen! Zuerst sanft und wenig später steil abwärts führt uns eine Naturstraße unterhalb des Torre Venezia (2.337 m) vorbei, an dessen imposanter Wand wir vertikal noch oben blicken können. Gegen 11.00 Uhr kommen wir am Rif. Vazzolér an. Auf dem bewaldeten Col Negro di Pelsa gelegen, gibt es draußen schattige Plätze, die zu einer größeren TPmRa einladen. Warmes Essen gibt es noch nicht – aber Apfelstrudel, zumindest für mich. Hier kommt der Hälfte der Mannschaft die Sanitäterausbildung von Matthias zugute. Mit Fixierpflaster – unterlegt mit einem Tempo-Fitzelchen – werden die Blasen und Druckstellen an Renates und Jürgens Füßen fachgerecht getaped. Bis zum Ende der Tour gibt es keine Klagen dieser Art mehr zu hören. An diesem so friedlichen und malerischen Ort trägt sich eine erschütternde Begebenheit zu. Fast abmarschbereit, entschließt sich Dagmar zu einer Kopfbedeckung. Wie ich, hat sie außer einem anmutig orangefarbenen Buff – meins ist laubfroschgrün – nichts dabei. Meinen Kommentar „jetzt siehst Du aus wie ich“ kontert Dagmar wie aus der Pistole geschossen und mit aufgerissenen Aufagen „Wie? Ich sehe aus wie Du???“ Wir kriegen beide einen Lachanfall. Aber schon bald ist das Ding runter von ihrem Blondschopf, was sich heute noch rächen wird.

„Spieglein, Spieglein … (Foto: MK) … es geht auch gemütlich (Foto: MK)

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Wir wandern also weiter auf der Naturstraße, und weil man hier nicht ständig auf den Boden sehen muss, bietet sich auch während des Gehens ein großartiger Blick auf den Torre Trieste (2.458 m) und C. della Busazza (2.894 m). In zahlreichen Kehren führt die Naturstraße abwärts ins Valle Corpasse. Meine Befürchtung, dass wir bis ganz ins Tal gehen müssen und dann wieder hinauf, bewahrheitet sich Gott sei Dank nicht. In der 3. Kehre zweigt unser Weg zum Rif. Carestiato ab. Vor uns liegt eine lange, aber aussichtsreiche Höhenwanderung. Auf und ab geht es im Gänsemarsch entlang des Valle Corpasse und schließlich gelangen wir durch ein Wäldchen aufwärts zu den Westabstürzen der Moiazzagruppe. Steinschlag ist zu hören. Nur einen Moment später macht Matthias uns auf zwei Kletterer in einer Spalte der Felswand aufmerksam. Zwei kleine Pünktchen von uns aus gesehen, auf ihrer vertialen Route nach oben.

Torre Venezia (Foto: JS) (Foto: MK) Unser Weg ist auch nicht ohne. Wir queren eine Geröllhalde, in der es brüllend heiß ist und gelangen durch ein Wälchen zur Forc. Col Palanzin. Unter den Moiazza-Westwänden durch einen Lärchen- und Latschenwald, über ein Schnellfeld und schließlich steil schräg hinauf über eine ausgesetztere kurze Passage erreichen wir die Forc. Col dell’Orso (1.830 m). Ich liebe diese Forc. soundso. Von hier gibt es immer grandiose Aus- und Fernsichten in viele Richtungen. Beim Kartenlesen werde ich zukünftig mehr darauf achten.

zur Forc. Col dell’Orso (Foto: MK) Torri del Camp (Foto: MK)

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Wir genießen die Aussicht und betrachten die vor uns liegende Strecke bis zu den Torri del Camp, eine etwas ausgesetzte Querung durch Latschen und über ein Felsband bis zur Forc. del Camp. Ich laufe voraus bis zum Rif. Carestiatio, weil laut Matthias der Weg jetzt nicht mehr zu verfehlen ist. Mich packt der Geschwindigkeitsrausch bis ich irgendwann oberhalb einer Schafweide ankomme. Hier warte ich auf einem großen Felsblock auf die anderen. Nach einer ¼ Stunde ist immer noch niemand in Sicht. Ich bin jetzt nicht mehr sicher, ob ich nicht doch eine Abzweigung verpasst habe – also laufe ich zurück bis zu einer Stelle unterhalb der Torri del Camp. Auf der Felswand leuchtet ein in rot-blau lackierter Pfeil. Na toll! Das wäre auch mein Weg gewesen. Hastig folge ich dem Weg direkt unterhalb der Felsen hinauf und frage alle Passanten nach meiner Vierer-Gruppe, um nur ja nicht wieder falsch zu laufen – Möglichkeiten dazu gibt es ausreichend. Augen für die Schönheit der Natur habe ich jetzt nicht. Ein ostdeutsches Päarchen antwortet auf meine Frage mit der Gegenfrage, ob eine blonde Frau mit verbrannten Schultern (Dagmar) und eine mit einer Kniebandage (Renate) dabei waren. Die seien 5 bis 15 Min. (so unterschiedlich können weibliche und männliche Einschätzungen sein) vor mir. Ich bin glücklich, nicht der Wildnis anheim gefallen zu sein. Mein eingeschlagenes Lauftempo – und das auch noch bergab – veranlasst die beiden, laut darüber nachzudenken, dass auch ich bald eine Kniebandage brauchen werde. Nach 5 Min. sehe ich endlich meine Leute und habe sie wenig später eingeholt. Es scheint sich Erleichterung bei allen breit zu machen, dass ich wieder da bin. Bei Matthias, dass er nicht nach mir suchen muss, nachdem er die anderen am Rif. abgeliefert hat. Bei Reni, der bereits Herzlosigkeit attestiert wurde, weil sie trotz meines Verschwindens ihr Handy nicht eingeschaltet hat – sei es, um mich zu erreichen oder ich sie. „Wieso? Die Lydi hat ihr Handy doch sowieso nicht eingeschaltet“, das ist ihre Antwort und sie hat recht. Dem Ding wird sowieso zuviel Bedeutung beigemessen. Während wir diesen Vorfall noch humoristisch betrachten, bemerke ich gar nicht, dass Dagmar schwächelt. Kann mir nicht passieren – ich trage ja mein Buff und habe auch mittags Kuchen gegessen. Trotzdem fühle auch ich mich wie ab Kilometer 35/37 beim Marathon, schlurfend schaffen wir es bis zum Rif. Carestiato, das seit fast 1 Stunde immer wieder in Sichtweite ist. Kurz nach uns kommt Thomas von der anderen Gruppe alleine an. Auch er ist vorgelaufen – auch er hat sich an der gleichen Stelle verlaufen – auch er hat auf dem gleichen Felsen gewartet. Ich fühle mich rehabilitiert. Auf Renates Operlippe erblüht Herpes. Ihre Diagnose: Ekel10. Nicht ganz unbeteiligt: körperliche Anstrengung, Sonneneinstrahlung und veränderte Luftverhältnisse (habe ich extra recherschiert). Außerdem kommt heute noch Renates „Bürotag“11 dazu. Für heute Abend „verordnet“ Matthias den beiden anderen Mädels Nudeln und Rotwein, um wieder zu Kräften zu kommen – keine Ahnung, wo er diese Ausbildung her hat. Bei mir sind diese Ratschläge überflüssig. Nach dem kölschen Motto „Drink doch ene met“12 bleibt es nicht bei einem Wein. So ist sichergestellt, dass wir auch den nächsten langen Wandertag zusammen und wohlbehalten beenden werden. 10 Die Kissen auf den Hütten werden als Übeltäter ausgemacht. Naja, beim nächsten Mal geht auf jeden Fall ein privater Kissenbezug mit - Seide vielleicht: schmeichelt der Haut und dem Rücken. 11 Einziger Tag in der Woche, in der sie vom Büro angerufen werden darf. 12 10. Gebot des Kölner Grundgesetzes und ein beliebtes Karnevalslied)

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Abendimpressionen am Rif Carestiato (Foto: MK) ebenso (Foto: JS) Tag 6 – Donnerstag, 20. August 2009 Rif. Carestiato (1.834 m) – Passo Duran (1.601 m) – Forc. Moschesin (1.940 m) – Forc. del Zita (2.451 m) – Rif. Pian de Fontana (1.632 m) ca. 8 Std. Gehzeit 1.080 Hm 1.280 Hm Ich bin tierisch früh wach - gegen 5.30 Uhr. Drei Kletterer sitzen beim Licht ihrer Taschenlampen am Frühstückstisch, als ich mich nach draußen schleiche. Während ich dem Sonnenaufgang zusehe, machen sie sich fertig für ihre Tour. Das Rif. ist Ausgangspunkt für die Begehung der berühmten „Via Ferrata Costantini“ in den Südwänden des Cresta delle Masenade. Als wir dann gegen 6.30 Uhr frühstücken, sind sie immer noch nicht fertig mit ihrer Montur. Wir machen uns auf den Weg talwärts zum Passo Duran (1.601 m). Unterwegs wachsen die fettesten Disteln (sie blühen gerade lila), die ich jemals gesehen habe. Bis zum Passo Duran führt ein richtiges Sträßchen zum Teil durch Wald und Wiesen und weiter geht’s bergab auf der Staatsstraße, bis wir kurz hinter der Brücke über den Rio Càlleda (1.493 m) wieder einbiegen auf den AV1. Der Weg führt steil durch Wald und sanfter über Hänge zur Forc. Dagarei (1.620 m). Von dort teils auf gemütlichem, horizontalem Weg, teils steiler aufwärts durch Wälder und über ein Blockfeld bis zu den Westwänden des Tàmer-Massivs bis wir irgendwann an einer Almwiese ankommen. An der Casera Moschesin (1.860 m) gibt es einen richtig guten Brunnen. Wir sind nicht die einzigen, die hier auftanken und man kommt ins Gespräch – bis unser BF uns sehr diplomatisch „ermahnt“, unseren Weg fortzusetzen.

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Brunnen an Cas. Moschesin (Foto: JS) (Foto: MK) Also weiter bergauf. Es wird felsiger bis zur Forc. Moschesin (1.940 m) – über uns der Spiz di Moschesin (2.317 m), vor uns im Süden Tiefblick in das Val Prampèr. What goes up must come down – also einige Hm runter in Kehren, um auf der anderen Seite am Ende des Val Prampèr genauso viele Hm rauf zu gehen. Zur Belohnung gibt es eine horizontale Querung bis fast zum Rif. Pramperèt (1.857 m) – nur noch einmal durch eine Geröllrinne von einigen Metern bergab unterbrochen. Im Rif. machen wir eine richtige Mittagspause von 1 Stunde. Draußen auf der Holzterrasse steht die Hitze. Drinnen ist es angenehm kühl. Es gibt Spaghetti aglio olio für die einen und Käseplatten für die anderen. Aglio hält sich in Grenzen, was dem Geschmack aber keineswegs abträglich ist. Lediglich il servizio ist verbesserungsbedürftig – hier entscheidet alles der Chef, der die Ruhe weg hat. Die vielen Mitarbeiter können da nicht wirklich was reißen, sind aber sehr nett. Nach so viel Pause fällt der Aufbruch schwer. Es ist schon o.k. gewesen, dass wir das bisher mittags anders gehalten haben. In Anbetracht unserer teils angeschlagenen Kondition nimmt Matthias die lange Pause billigend in Kauf. Das ist auch gut so, denn wir müssen erneut 540 Hm an einem Stück bergauf.

Dieser Weg wird kein leichter sein Dieser Weg wird steinig und schwer

Textzeile aus „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo Der heutige Nachmittag führt uns durch einen landschaftlich eindruckvollen Teil unserer Tour. Wir müssen ein Stück zurück durch die Geröllrinne, nur diesmal bergauf. Matthias hat auf dem Hinweg die Abzweigung nicht wahrgenommen und so stapfen wir mit kleinen Schritten aufwärts, während er mal kurz einen beeindruckenden Spurt einlegt, um nach dem Weg zu sehen. Zuerst moderat und dann steil vorbei am Nordostkamm des C. Balanzol und zunehmend steiler führt der Weg hinauf bis zur Portèla Piazedèl (2.097 m). Von hier aus betreten wir das weite, ansteigende Karren- und Geröllkar „I Piazediai“. Ich habe auf diesem Gelände immer die Vorstellung, auf Elefantenrücken zu wandern. „Vertraut Euren Schuhen“, meint Matthias an dieser

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Stelle. Nachdem wir die Karrenplatten hinter uns haben, beginnt eine steile, mühsame Geröllpassage, und bis zu deren Ende ich – immer in Sichtweite – vorlaufe. Auf einer kleinen Flachfläche machen wir eine TP. Gut sichtbar liegt unser Pfad vor uns – in Kehren einen begrünten Hang hinauf zur Forc. Sud del Van de Città (2.395 m). Es ist immer noch richtig warm, hinter dem Cime di Città (2.465 m) ziehen aber Wolken auf. Bis zu einer Scharte einige Meter unterhalb des Forc. habe ich das o.k., voraus zu gehen. Grandios hier oben der einzigartige Blick ins andere Tal und auf die Schiaragruppe. In Windeseile ziehen von dort Wolken bzw. Nebel den Berg herauf bis zur Spitze des Cime di Città. Ich denke schon ‚schade, dass die anderen den Blick nicht genießen können’. Bis sie aber nur ein paar Minuten später auch auch sind, sind alle Wolken wieder ins Tal verschunden. Kein Wunder, dass hier vor Nebel gewarnt wird. Über einen schmalen, schroffigen und etwas ausgesetzten Grad krackseln (einige auf allen Vieren) wir nach oben. Matthias ist voraus geeilt, um ein herzeigbares Foto von uns zu machen. Das ist es doch, womit wir zu Hause Bewunderung erheichen möchten. Der Blick in die Kamera gelingt nicht allen. Renate protestiert lautstark, weil sie mit dem Gelände ausreichend geschäftigt ist und nicht auch noch eine „bella figura“ machen möchte. Auf die Spitze des Cime di Città gehen wir nicht mehr, weil schon wieder Nebel aufgezogen ist.

Forc. Sud del Van de Città (Foto: MK) von dort: Nebel des Grauens (Foto: MK)

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Miserable B-Noten (Foto: MK) … schon besser (Foto: MK) So, jetzt nur noch mal 760 Hm runter bis zum Rif. Plan de Fontana (1.632 m). Ich lege eine lockere Laufeinheit ein. Der Weg führt über Geröll relativ sanft bergab in das Van de Città und macht einige große Kehren, so dass ich meine Leute immer gut sehen kann. In einer der Kehren beschließe ich zu warten. Leider etwas zu spät, denn Matthias und Jürgen laufen über einen Geröllhang runter fast wie Skilaufen – und ich bin nicht dabei. Unten angekommen, müssen sie erst mal die Steine aus ihren Schuhen schütteln. Mittlerweile sind auch Dagmar und Renate auf dem normalen Weg bei uns angekommen und wir rasten auf einer Wiese. Uns gegenüber in den Geröllhängen der Cime de Bachet gibt es Gämsen. Je länger wir auf das Geröll und die „Höhlen“ (Behausung der Tiere) in den Felswänden blicken, umso mehr Tiere sehen auch wir. Der Weiterweg durch felsdurchsetzte Grasflanken wird mühsamer – der Pfad ist teils eng (rechts und links wächst das Gras darüber), tief und steil. Im Reiseführer lese ich später: Vorsicht Vipern! Ich hätte mir in die Hose gemacht, hätte ich das vorher gewusst. Während Jürgen und ich es nicht erwarten können, im Rif. anzukommen, lassen sich die anderen mehr Zeit – Zeit z. B. für eine große Edelweiß-Ansammlung, an der wir achtlos vorbeigerauscht sind. Immer noch vor Augen habe ich jetzt noch die blau-lila-gelb-weiß-…-blühenden Wiesen.

Edelweiß (Foto: MK) Rif. Pian de Fontana – früh am nächsten Tag (Foto: MK)

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Das Rif. Pian de Fontana ist sehr urig, spartanisch und charmant – eine Ansammlung von 4 kleinen Steinhäuschen inmitten einer idyllischen, wilden Landschaft. 3 davon werden genutzt als Schlafstätten, eines beherbergt den Gastraum mit der Küche. Die Mauern sind außen wie innen unverputzt – schööön – und es gibt fließendes Wasser – kaltes Wasser! Die Außenmauern sind geschmückt mit Slips, Shirts, Socken undundund. Unsere Pritschen befinden sich unterm Dach. Ich muss unwillkürlich an die E5-Übernachtung auf der Larcher Alm denken. Während wir anderen uns am einladenden langen Holztisch draußen vor dem Gastraum zuerst kühle Getränke gönnen, ist Dagmar schon unterwegs zu unserem Lager. Sie kann dem Lockruf der Dusche nicht wiederstehen. Mit trauriger Mine läßt sie uns wissen, dass es nicht schön sei unterm Dach. Ich finde es sehr schnuckelig. 3 Pritschen auf der einen Seite stehen 2 auf der anderen gegenüber. Um Kopfverletzungen zu vermeiden13, betten alle ihre Häupter Richtung Gang – unter den Dachschrägen haben selbst die Füße kaum Platz genug. Jedenfalls mutet das ganze an wie ein Zwergenlager – einfach niedlich. Frischgeduscht gönne ich mir schon mal ein Weinchen. Mittlerweile ist auch die andere Truppe eingelaufen. Thomas (der Schnelle) ist mit seinem Papa unterwegs. Der hat mittlerweile seine Bergschuhe durchgelaufen und es wird beraten, wie er morgen die letzte Etappe bestreiten soll. Ganz herzliche Grüße an dieser Stelle an Euch beide. Das ist also unser letzter gemeinsamer Abend. Wir tauschen unsere Adressen aus und schwören und ewige Treue oder zumindest ein Treffen beim Reni in Frankfurt. Es gibt richtig gute Spaghetti Bolognese. Besonders gut Erinnerung ist mir die selbstgemachte Apfeltarte, auf die ich nachmittags schon spekulierte. Bei einem Glas Rotwein ist es auch nicht geblieben, zumal es sehr gemütlich ist in der ausgebuchten Hütte. Tag 7 – Freitag, 21. August 2009 Rif. Pian de Fontana (1.632 m) – Forc. da Varetta (1.704 m) – Rif. Bianchet (1.245 m) – La Muda (483 m) ca. 5 Std. Gehzeit 200 Hm 1.370 Hm Heute haben wir nur noch eine kurze Wegstrecke vor uns. Nichts desto trotz sind wir früh auf den Beinen. Um 13.00 Uhr kommt unser Taxi nach La Muda, wo wir mit der anderen Gruppe zur gemeinsamen Rückreise zum Pragser Wildsee verabredet sind. Man könnte meinen, dass es vom Rif. Pian de Fontana (1.632 m) bis La Muda (483 m) nur noch bergab gehen kann. Denkste! Abstieg knapp 100 Hm mit Gegenanstieg von ca. 150 Hm. Am Ende des Abstiegs müssen wir über eine Lawine, die ich übrigens nur als eine dreckige Erdmasse wahrnehme. Aber es tropft an allen Ecken und die abgerissenen Bäume sprechen eine deutliche Sprache. Der Aufstieg bis zur Forc. da Varetta (1.704 m) ist steil, kurvig und schweißtreibend. Es dampft aus dem Lärchenwald und den Wiesen - die Sonne ist am frühen Vormittag schon gnadenlos. Auf der Forc. la Varetta ist dann endlich Schluss mit RAUF! Hier bietet sich uns ein einzigartiger Blick auf das Massiv des Monte Schiara (2.565 m). Auf der steilen, grasigen Südwestflanke der Cme. de la Scala haben wir einen gut begehbaren Höhenweg, der nach einiger Zeit in Kehren hinunterführt in das Val Vescovà. An einer großen Felsplatte gabelt sich dann der Weg – eine Variante führt über die „Via ferrata Màrmol“, wir nehmen den Weg zum Rif. Bianchet (1.245 m). Von der Weggabelung bis zum Rif. bin ich wieder allein unterwegs. Hin und wieder schaue ich mich um und entdecke dabei ein riesiges schwarzes Loch. Es ist keine Höhle oder zumindest keine von langer Lebensdauer – es tropft und plätschert. Wieder so eine Drecklawine. Nun folgt 13 Ob Matthias mit seinem Tape hier helfen könnte, ist auch eher unwahrscheinlich.

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eine watteweiche Passage durch einen Lärchenwald, an dessen Ende auf einer Lichtung das Rif. Bianchet steht. Hier gibt es einen richtigen Espresso – klein, stark und schaumig. Auf der Sonnenterrasse machen wir eine längere Pause – alles andere wäre sträflich. Eine unglaubliche Ruhe herrscht hier um diese Zeit. Bräsig liegt ein Schäferhund vor der Tür, nur ab und an zieht er eine Augenbraue hoch. Als die andere Gruppe eintrifft, wird es uns zu laut (nichts für ungut14) und wir machen uns auf zur letzten Teilstrecke. Die Naturstraße mit längeren Querungen durch das bewaldete Val de Vescovà gibt uns die Möglichkeit nebeneinander herzulaufen. Aus dem üblichen Gänsemarsch wird ein Gänsegeschnatter. Dabei verpassen wir fast eine „Abfahrt“. Nach einer Mehrheitsentscheidung setzen wir unseren bequem Weg fort, und erteilen einem steil bergab führen Pfad eine Absage. Eine sehr weise Entscheidung, wie sich später herausstellt. Kurz nach 12.00 Uhr haben wir die Talsohle des Val Cordevole erreicht, wo uns um 13.00 Uhr unser Taxi erwartet – 1 km entfernt von La Muda. Zeit genug für ein erfrischendes Bad und zum Souveniers15 einsammeln im 2 Minuten entfernten Fluss Cordevole. Wir haben unsere Rucksäcke noch nicht mal richtig abgelegt, schon sind wir von Ameisen umzingelt. Bei einigen bereitet der mögliche Import dieser flinken Tierchen in die heimischen Gefilde Unmut. Ein paar Meter weiter hält sich die Plage in Grenzen und so nutzen die „üblichen Verdächtigen“ den Fluss und ein sandiges Naturplantschbecken auf der anderen Seite des Cordevole zu einem Entspannungsbad. Auf dem Weg zurück über den Fluss werde ich beim Eintauchen in die Fluten auch den Sand im Getriebe wieder los, den ich aus dem Naturbecken mitgebracht habe. Jetzt nur noch ein paar Wackersteine einpacken. Dabei finde ich in den Tiefen meines Rucksackes noch frische Wäsche. Das bisschen Übergepäck hat sich gelohnt – zumal ohne jeden Aufpreis von mir selbst befördert. Wir warten an der Hauptstraße auf unser Taxi und wundern uns schon, wo die andere Gruppe bleibt. Irgendwann taucht Thomas auf, mal wieder alleine und etwas angenervt. Die ganze Gruppe hat den steil bergab führenden Pfad benutzt, den wir mehrheitlich abgewählt haben. Zugewachsen, feucht und rutschig hat diese Strecke allen zugesetzt. Thomas kann sich noch im Fluss abwaschen, die anderen der Gruppe nicht mehr, denn unser Taxi naht. Alles Gepäck ist gerade verstaut, da taucht ein zweites Taxi auf. Mit der ihm eigenen Gelassenheit überwindet Matthias ein kleines Problem mit dem Taxifahrer und letztendlich fahren wird zu fünft in einem Kleinbus zurück zu unserem Ausgangspunkt. Ist vielleicht auch gut so, wer weiß, ob wir die Ausdünstungen der anderen überlebt hätten. Wir fahren vorbei an einigen Orten unserer Mühsal: durch Állege mit der Civetta, über den Passo di Falzérego mit den Tofanen im Norden und Cortina d’ Ampezzo zum Pragser Wildsee. Mühdigkeit, Stolz und große Befriedigung überkommen mich. Immerhin haben wir über 5.000 Hm rauf und 5.500 Hm runter bewältigt. Etwas Traurigkeit auch – darüber, dass die schönen Tage jetzt zu Ende sind. Unser Abschied fällt denkbar kurz aus – alle wollen nach Hause. Renate und ich legen noch eine Nacht in Sterzing ein und belohnen uns schon mal mit einem Festmahl im Restaurant „Schwarzer Adler“ und anderen kulinarischen Köstlichkeiten für zu Hause. Was ich im nächsten Jahr mache? Etwas in den Bergen – Steffi und Ecke habe ich schon angemailt wegen des Sommerprogramms für nächstes Jahr. Ich freue mich auf die nächste Herausforderung, den Spaß und die Leute, die ebenso fühlen und die Schönheit und Ruhe, die mich jedesmal fast umhaut. Ich kann mir nicht vorstellen, mal ein Jahr was ohne Aussicht zu machen. Und Felix kommt nächstes Mal mit. Felix, der sich immer um mich sorgt, auch weil er glaubt, ich kenne meine Grenzen nicht. Aber was wäre das Leben, wenn man nie über Grenzen gehen würde? Nein, das möchte ich nicht, würde Gisela (alias H.K.). Also bis zum nächsten Jahr – 14 Habe ich eigentlich schon erwähnt, das in dieser Gruppe auch einige Düsseldorfer sind? 15 Das Flussbett ist voll bunter Steine – grüne, schwarze, rostbraune, grau, gemaserte.

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wieder mit Aktiv am Berg und Felix im Schlepptau.

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Nützliche Hinweise: Der BF ist der Chef Der BF geht immer voraus Bergauf (n’auf) kleine Schritte machen und Knie durchdrücken wegen des Hebeleffekts Bergrunter (n’unter) Knie immer gebeugt lassen (entlastet die Kniegelenke) und Füsse

zeigen nach vorn (entlastet Fussgelenke) Immer langen Weg nehmen / suchen – also Kurven gehen: ist weniger steil Tägliche Morgenroutine (Wecken: 6.00 h - Frühstück: 6.30 h (meist ital. sparsam, und

keine Bars in der Nähe) - Getränke auffüllen - Abmarsch: 7.00 h) Exkurs – Gepäck (bei Sonnenschein) Unsere Feldstudie hat es gezeigt: mit folgenden ist man Dingen ausreichend bepackt

1 Paar Bergschuhe 1 Paar Wanderstöcke – es reicht auch einer

1 Paar Flip-Flops oder ähnl. wasserfeste Treter 1 Basecap, Buff od. ähnliches (geeignet als Sonnen- bzw. Regenschutz, Tarnung oder Versteck für nicht geföhnte Haarpracht) 1 Hemd oder Shirt zum Wandern 1 Shirt für die Nacht 1 Wanderhose (zum zippen) 1 Seidenschlafsack 1 Handtuch – zur Not geht es auch ohne 2 Slips (1 für tagsüber / 1 für nachts – auch bestens als Badehose geeignet) 2 Paar Wandersocken Sonnenbrille Sonnenschutz-Creme Zahnbürste / -pasta Shampoo / Duschgel Kamm Concealer – nur die Mädels natürlich Zip-Beutel (sind für die Autorin unverzichtbares Utensil zum Verpacken von Produktgruppen und zur Wahrung einer gewissen Ordnung im Rucksack)

Abkürzungen / Übersetzungen: AV1 Alta Via N° 1 (Dolomitenhöhenweg Nr. 1) BF Bergführer (im internen Sprachgebrauch unserer Gruppe auch Reiseleiter oder Animateur genannt) Cima Spitze Col. Hügel Forc. Forcella = Sattel / Scharte Forno Ofen Hm Höhenmeter Malga Alm / Hochweide Rif. Rifugio = Hütte Rif. Sella Scharte TP Trinkpause TPmRa Trinkpause mit Rucksack ablegen Fotos von: JS Jürgen MK Matthias LK Lydia

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