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Europas große Angelzeitschrift 1-2018 Gesetzlich anerkannter Naturschutzverband angeln www.lav-mv.de Kooperation von Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Jahr Top Special Verlag GmbH & Co. KG in Mecklenburg Vorpommern VERBANDSZEITSCHRIFT 8 LAV: Parlamentarischer Abend – Artenschutz und Naturnutzung 22 Größter Fisch 2017 – erfolgreichste Saison 11 NEU: Servicethema – Kinder an der Angel

angeln - LAV MV · Viele interessierte Angler kamen zum DAFV-Stand und informierten sich rund um die Angelfischerei in Deutschland aus erster Hand. Neugierige erlebten Angeln ganz

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in Mecklenburg Vorpommern

Verbandszeitschrift

8 LAV: Parlamentarischer Abend – Artenschutz und Naturnutzung

22 Größter Fisch 2017 – erfolgreichste Saison

11 NEU: Servicethema – Kinder an der Angel

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Inhalt 1-2018Verband

4 DAFV – auf der Grünen Woche 5 Brief aus Brüssel 6 2 Kandidaten ins LAV-Präsidium 6 Aus der LAV-Geschäftsstelle 7 Präsidiumsarbeit aktuell 8 Parlamentarier im Schloss getroffen 24 Gewässerwarte im Fachaustausch

Angeln

6 Neues im Gewässerverzeichnis 14 Online-Schule für Fischereischein 16 Angeln auf dem Rügendamm 18 Trebel wieder befahrbar 22 Aktion Größter Fisch –

Siegerfische 2017 26 Brandungsfischen – Meister gesucht 30 Gewässervorstellung: Saaler Tongruben

Naturschutz

6 LAV-Naturschutzpreis 15 … zum 1. 2. 3. – Start Meerforellenaktie 17 Managementplanung Schweriner See 19 Todesfalle Schöpfwerk Horst am Ryk 32 Plakat Gewässerpflegetag 2018

Aus den Kreisen

10 Jungangler in Teetzleben 10 KAV Parchim – Fischereischein mit 8 18 Angelvergnügen an Käksdorfs Küste 20 Jahresauftakt in Dabel 25 Gewässerwarteseminar Region SWM

Kinder Jugend Casting

11 Servicethema: Kinder an der Angel 12 Caster zur Feier gebeten 13 Projekt „ANGELNmachtSCHULE“ 28 Kinderzeitung

Buntes

20 Fisch des Jahres 2018 21 Präsident beim NDR Anglerstamm-

tisch 27 Fishing Masters Show April 2018 31 Fischrezept zum Fest

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angelnin Mecklenburg-VorpommernErscheint vierteljährlich und ist unentgeltlich Auflage: 31.500 Expl.

Mitteilungen des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Herausgeber:Landesanglerverband Mecklenburg- Vorpommern e.V. (LAV) Gesetzlich anerkannter Naturschutzverband OT Görslow, Siedlung 18a, 19067 LeezenTel.: 0 38 60 - 5 60 30Fax: 0 38 60 - 56 03 29eMail: [email protected]: www.lav-mv.de

V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski, Präsident

Verlag:Jahr Top Special Verlag GmbH & Co. KGTroplowitzstraße 5, 22529 Hamburg

Redaktion:

Claudia Thürmer Redakteurin

Axel Pipping Geschäftsführer

Klaus-Dieter Mau Vizepräsident

Werner Promer Vizepräsident

Thorsten Wichmann Landesfischereiverband M-V e.V.

Mario Voigt-Haden Umwelt-, Natur- und Artenschutz, Liegenschaften

Marko Röse Gewässerwart

Beiträge mit Namen oder Initialen des Verfassers geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, denen kein Rückporto beiliegt, besteht kein Anspruch auf Rücksendung. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu veröf- fentlichen. Ein Anspruch darauf besteht jedoch nicht.

Titelfoto: Nadine Hoch

Bilder: Autoren / LAV-Archiv / Privat / Google Earth

Gestaltung, Satz und Layout: Gass Medienservice, Hamburg

Druck:LSC Communications Europe, ul. Obr. Modlina 11, 30-733 Kraków

Vorbehalt aller Rechte:Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

© Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

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ENDSPURT

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Editorial

wenn Ihr diese Ausgabe von aiMV in den Händen haltet, haben sicherlich schon

einige von Euch die ersten Monate des Jahres zum Angeln genutzt. Da sind zum einen die Enthusiasten an der Küste, die ihrem Lieblingsfisch, der Meerforelle, nachgestellt haben. Zum anderen haben auch einige Spezia­listen an den Binnengewässern unge­duldig den 16. Februar erwartet, um auf Quappen anzusitzen.

wer nicht zu diesen Hartgesot­tenen gehört, wird aber auch nicht mehr lange auf einen schönen Früh­lingstag warten müssen, um endlich seiner Passion nachgehen zu können. Bis dahin soll allen Lesern diese Zeitschrift wieder wie gewohnt wissens­wertes und Unterhalt­sames vermitteln.

So bietet zum Beispiel die Rubrik „Fisch des Jahres 2017“ mit beein­druckenden Exemplaren ein Spiegel­bild der Attraktivität unserer Angel­gewässer. Lob und Anerkennung ver­dienen die Leistungen unserer Cas­tingsportler. Besonders erfreulich da ­runter ist der Titel eines Deutschen Vizemeisters der Senioren für Dirk Rojahn. Er ist unser Referent für den Castingsport im Präsidium des LAV und hat eindrucksvoll bewiesen, dass in diesem Gremium Praktiker sitzen und keine Schreibtischtäter.

In Ausgabe 4­2017 wurde als neuer Mitarbeiter für Jugendarbeit Kilian Neubert vorgestellt. Er hat seine erste größere „Schulaufgabe“ abgeliefert, die Antragsunterlagen für unser Pro­jekt mit dem bisherigen Arbeitstitel

„ANGELNmachtSCHULE“, womit wir im Zeitplan liegen.

Liebe Anglerinnen und Angler, mit ihren vielseitigen und abwechs­lungsreichen Inhalten ist unsere Zeit­schrift aiMV ein Spiegelbild der Qua­lität unserer Öffentlichkeitsarbeit, die Betonung liegt hierbei auf „ein“! Die

Facetten unserer Öffentlichkeitsarbeit sind wesentlich umfangreicher. So lohnt sich auch öfter ein Blick auf die Homepage des LAV mit nahezu täg­lich neuen Mitteilungen. Darüber ist u.a. zu erfahren, dass zunehmend auch unsere Vereine und Mitgliedsverbände mit ihren Leistungen in den lokalen Medien wahrgenommen und positiv dargestellt werden. Die Sachkenntnis der Mitglieder unseres Verbandes wird vielfach akzeptiert und nachgefragt.

Dazu trägt auch unser permanentes Angebot an die Öffentlichkeit bei, das nachstehend im Auszug zitiert wird:

„LAV M­V e.V. – GRÖSSTER NATUR­SCHUTZVERBAND in M­V. Nutzen Sie das wissen unserer Fachleute aus der Praxis. Auf all Ihre Fragen erhalten Sie fundiert Auskunft von Spezialisten an der Angel, in Natur­ und Umwelt­schutz, Fischhege und Gewässer­pflege. 44 000 Mitglieder in über 600 Vereinen und die Mitarbeiter aus Vor­stand und Geschäftsstelle des LAV M­V e.V. helfen Ihnen gern!“

Dieses Angebot trägt zunehmend Früchte – sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene.

Liebe Anglerinnen und Angler, vom Tag des Erscheinens dieser Aus­gabe ist der Start der Heringssaison für uns Angler nicht mehr weit. Dazu ist auch in einem

Beitrag die Hoffnung auf die befristete Freigabe des Rügendamms als Hotspot des Angeltourismus angesprochen.

Mit diesem optimistischen Blick auf den Einstieg in das Angeljahr 2018 wünsche ich allen Angel begeisterten ein zünftiges Petri Heil!

Prof. Dr. Karl-Heinz BrillowskiPräsident

Liebe Anglerinnen, liebe Angler!

„Die Sachkenntnis der Mitglieder unseres Verbandes

wird vielfach akzeptiert und nachgefragt.“

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DAFV aktuell

Auf der Grünen Woche 2018Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) trug erstmals der organisierten Angelfischerei in Deutschland an, als Aussteller dabei zu sein.

An allen Messetagen gab es zahl-reiche Kontakte mit hochran-gigen Politikern und Interessen-

vertretern rund um das Thema Angeln. Themen wie „baglimit“ 2019 für den Dorsch, ideologisch begründete Angel-verbote in Schutzgebieten, Einbezug der Angelfischerei in die Gemeinsame Europäische Fischereipolitik (GFP) und europäische Managementmaßnahmen für den Kormoran wurden erörtert. Viele interessierte Angler kamen zum DAFV-Stand und informierten sich rund um die Angelfischerei in Deutschland aus erster Hand.

Neugierige erlebten Angeln ganz praktisch. Angelruten zum Anfassen, Fischexponate und ein Quiz zu hei-mischen Fischarten wurden geboten. Besucher machten Angelerfahrung bei einem Rollenspiel. Zudem bereitete der DAFV mehrfach am Tag schmackhafte Rezepte mit heimischem Fisch vor den Augen der Messebesucher zu.

Angeln in Deutschland – ein ver-sunkener SchatzSelbst geangelter Fisch erfüllt als Nah-rungsmittel alle Kriterien modernen Zeitgeistes. Es gibt wohl kaum ein nach-haltigeres Lebensmittel. Angelfisch ist regional, frisch, bekömmlich, nach-wachsend, klimaschonend, gesund und schmackhaft. Dazu ist Angeln ein unverfälschtes Naturerlebnis, wie man

es in der modernen Gesellschaft kaum noch anderweitig erleben kann. Angler erbringen in Millionen ehrenamtlicher Arbeitsstunden Jahr für Jahr einen wesentlichen Beitrag für Pflege und Erhalt unserer Kulturlandschaft. Ande-rerseits wird es Anglern in Deutschland immer schwerer gemacht, ihrer Leiden-schaft nachzugehen.

Unterschätztes PotentialDer DAFV sieht in der nachhaltigen Angelfischerei und ihrer sozio-ökono-mischen Bedeutung ein massiv unter-schätztes Potential für die Gesellschaft. „Andere Länder haben das längst erkannt. Wir kämpfen dafür, das Angeln in der Mitte der Gesellschaft fest zu ver-ankern. In Zusammenarbeit mit For-schung und Wissenschaft wollen wir Positionen, Forderungen und Ent-

wicklungsziele formulieren und die Politik im Dialog mit den Anglern über-zeugen, diesen versunkenen Schatz für die Gesellschaft zu heben“, so Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des DAFV

Am 22. Januar war die Delegation der European Anglers Alliance (EAA) zu Gast. Zusammen mit den Kollegen aus ganz Europa fanden verschie-dene Treffen, unter anderem mit dem Deutschen Jagdverband, statt. Bei den Gesprächen standen vor allem die Gemeinsame Europäische Fischereipo-litik und die Zusammenarbeit in Fragen der Kormoranproblematik im Zentrum. An den folgenden Tagen erwartete der DAFV noch den Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Bis zum 28. Januar strömten Besucher in die Messehallen.

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Die Vertreter der European Anglers Alliance zusammen mit Dr. Ludewig vom Bundeslandwirtschafts ministerium (BEML)

„Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, und die Aktion einer unberingten Stipprute.Besuchern der Messe wird die Faszination des Angelns praktisch nähergebracht.“

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Brief aus Brüssel – Hauke Hoffmann arbeitet für Werner Kuhn

Hinter den KulissenDer Assistent hält die Maschine am Laufen, der Kapitän bestimmt den Kurs.

Seit mehr als 17 Jahren arbeitet Hauke Hoffmann für CDU- Abgeordnete im EU-Parlament.

Der 47jährige Bauingenieur stammt aus Wedel, ist Vater von drei Kindern und lebt mit seiner Familie in Brüssel. Seit 2009 leitet er dort das Büro des Europaabgeordneten Werner Kuhn, zuständig für Fischereithemen. Von den Mehrjahresplänen für Nord- und Ostsee, der Datenrahmenverordnung über Ausgestaltung von Fischereiab-kommen mit Drittstaaten bis hin zu aktuellen technischen Maßnahmen gibt Kuhn seine Einschätzung aus fischereipolitischer Sicht. Hauke Hoff-mann assistiert ihm dabei. Er erzählt:

Meine Aufgabe ist es, dem Abgeord-neten ein exaktes Bild über das jewei-lige politische Thema zu präsentieren, Berichte zusammenzufassen, Vorge-spräche mit politischen Akteuren zu führen und Hintergrundvermerke zu ver-fassen, auf dessen Grundlage der Abge-

ordnete eine politische Entscheidung treffen kann. Letztendlich muss er eine fundierte Stimme im Plenum abgeben. Ich nenne meine Arbeit den politischen Maschinenraum. Das Schiff lenken, den Kurs bestimmen muss der Kapitän, ich bin dafür zuständig, dass die Maschine läuft. Neben der Vor- und Nachberei-tung politischer Themen laden wir regelmäßig Besucher- und Journalisten-gruppen nach Straßburg und Brüssel ein, rund 250 Mecklenburger und Vor-pommern kommen jährlich. Wir vermit-teln Einblicke in europäische Themen, erläutern komplexe Arbeitsabläufe der Institutionen, räumen Miss- oder Unver-ständnisse über die EU aus dem Weg, bringen ihnen Europa näher.

Ich liebe meinen Beruf. Man weiß nie, was der nächste Tag für einen bereithält. Täglich lösen wir neue Probleme. Meine Kollegen kommen aus 28 Mitglieds-staaten. Auf den Fluren und in den Sit-zungen herrscht ein buntes Sprachen-

gewirr. Miteinander verständigen wir uns meistens auf Englisch oder Französisch. Wir kommen aus unterschiedlichen Kul-turen, jeder hat andere Traditionen. Aber uns verbindet eines: Europa, der euro-päische Geist, unsere jüngste friedliche Geschichte und die Gewissheit, dass wir dazu beitragen dürfen, die Europäische Union jeden Tag ein Stückchen besser zu machen. Ich empfinde es als Privileg, einen Beitrag dazu leisten zu dürfen. Das liegt natürlich auch an Werner Kuhn. Er ist ein echter Europäer, mit dem Herz am rechten Fleck. Er teilt diese europäische Perspektive, die Werte, die Weitsicht und er bewahrt dabei seine Heimatverbun-denheit.

2009 begann meine Zusammen arbeit mit Werner Kuhn, der als Zingster mit der Fischerei und dem maritimen Sektor schon immer verbunden war. Ich lernte an seiner Seite die europäische Fische-reipolitik schnell kennen. Ein komplexes Gebilde aus Wissenschaft und Politik, aus Biologie, Technik und Wirtschaft. Da muss man immer alle Bereiche im Blick behalten, wenn es zu nachhaltigen politischen Entscheidungen kommen soll. Zunehmend wird auch die Frei-zeitfischerei einbezogen, wie bei der kritischen Situation des Dorsches in der Ostsee und des Wolfsbarsches im Atlantik und in der Nordsee zu sehen war. Das Parlament bereitet gerade einen Initiativbericht zum Sachstand der Freizeitfischerei in der Europäischen Union vor. Wir halten die Leser darüber selbstverständlich auf dem Laufenden.

Hauke Hoffmann

Werner Kuhn: Ein Abgeordneter kann kein Solist sein. Zu Recht erwarten meine Wähler in Mecklenburg-Vorpommern Qualitätsarbeit auf jeder Ebene. Von mir bekommen sie politischen und maritim-ingenieurtechnischen Sachverstand. Hauke Hoffmann brachte Brüsseler Erfahrungen mit. Andrea Beyer leitet seit vielen Jahren das Europabüro mit einer Unmenge organisatorischer Aufgaben in Ribnitz-Damgarten. Vier weitere Mitarbeiter in Schwerin und Vorpommern ergänzen das Team, das eng mit mir zusammenarbeitet. Wir sind ein kleines, aber feines Orchester.

Seit sechs Jahren informieren sich Journalisten aus MV im Parlament in Straßburg: Von links Jens Köhler, Bildjournalist aus Stralsund, Hauke Hoffmann, Werner Kuhn, EVP-Agrarexperte Peter Jahr.

Hauke Hoffmann leitet Kuhns Büro

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Aus der LAV-Geschäfts stelle

Manuela macht Meter

Ob Pachtverträge unserer Gewässer, Auszeichnungen, der Versand unserer

Verbandszeitschrift, ob Com - puter belange, Unfall- u.

Haftpflichtversicherun-gen oder LAV- Archiv – alles liegt in ihren bewährten Händen: Manuela Meter (links) steht schon morgens

vergnügt ihre Frau in der Geschäftsstelle und

ist für Anfragen, Wünsche und Belange unserer Mitglieder An-sprechpartnerin.

Da Sie jetzt gerade diese Zeitung in Händen halten, hat der Versand prima geklappt.

Es liegt da was anNoch viel mehr unserer Mitglieder sollen dieses wichtige „Verband-sorgan“, wie es im Amtsdeutsch so schön heißt, nach Hause gesandt bekommen. Es fehlen Manuela immer noch viele Adressen unserer Vereinsmitglieder. Deshalb heißt es jetzt: BITTE MELDEN – bei den Vereinschefs oder direkt in der LAV-Geschäftsstelle. Bitte weiter-sagen! Claudia Thürmer

Fähige Einzelkämpfer verschiedener Fachgebiete gehören zum LAV-Präsidium. Aus ihren Reihen stellen sich zwei Mitglieder der LDK zur Wahl.

LianE JanssEn für das amt: Vizepräsidentin, schwerpunkt natur-, arten- und Umweltschutz

Ihr Herzblut fließt für den Ver-band. Seit vielen Jahren arbeitet sie bereits im Präsi-dium mit, setzt sich vehement für die Rechte der Angler ein, ver-langt aber auch, dass Pflichten klar benannt und ein-gehalten werden. Liane Janssen

arbeitet im Bauamt von Demmin und liebt die Angelei als Ausgleich zum Büroleben. Sie ist eine Anglerin vor dem Herrn. Bei einer Kutterausfahrt mit 30  Leuten hiefte sie den dicksten Brocken an Bord, einen Dorsch von 85 cm Länge. Von Kindesbeinen an wirft sie Köder aus und weiß genau, wo bei Petrijüngern der Schuh drückt. Als Vize-präsidentin möchte sie am demokrati-schen Prozess der LAV-Arbeit teilhaben und sieht sich speziell als Interessenver-tretung der Anglerinnen und Angler aus Vorpommern.

BErnd dickaU für das amt: referent für Fischereiaufsicht der LaV-Gewässer

Der 54-jährige ist beredter Re-gionalverbands - chef des KAV Ostvorpommern. Ende 2017 wurde Bernd Dickau den Fischereiauf-sehern bei ihrer Sitzung bereits vorgestellt. Mit seiner Wahlfunk-tion setzt er sich nun für die Inter-

essen unserer Angler ein. Schwarzan-gelei und „Raubfischerei“ trete er mit aller Kraft entgegen, so Dickau. Ein Team aus dem RAV weiß er dabei hinter sich. Gemeinsam geht’s besser – so sieht er beste Chancen für die organisierten Anglerinnen und Angler, ihrem Motto „Schutz durch Nutzen“ Nachdruck zu verleihen und das Ziel zu erreichen, dass auch unsere Kinder noch angeln können. Er liebt, auf Hecht anzusitzen, und weiß also, was das Angeln so wert-voll macht als Lebensgewinn und Kul-turgut.

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Änderungen der Gewässerverzeichnisbroschüreangelgewässer aktuell

Seit Herausgabe der LAV-Broschüre im September 2017 ergaben sich inzwischen wie gewohnt wieder

Änderungen. Im Landkreis Nordwestmecklenburg,

Bereich Grevesmühlen, ist in den Gewäs-sern Großer Teich in Selmsdorf (3177) und Lütt-See bei Teschow (1224) das Angeln auf Karpfen wegen Besatzmaß-nahmen bis zum 15. April 2018 verboten!

Aus unserem Pool zu streichen sind folgende Gewässer: im Landkreis Vor-pommern Greifswald, Bereich Anklam der Torfstich Putzar (3027), im Land-kreis Mecklenburgische Seenplatte, in Altentreptow die Ziegeleigrube am Trockenwerk (3870) und in Branden-burg, Landkreis Uckermark der Milower See  (3930). In Neubrandenburg sind die Fünfeichener Teiche (3291) hinzu-

gekommen und das Bootsangelverbot auf den Torf gewässern Kavelpass I und II (3274) wurden aufgehoben.

Das aktuelle Gewässerverzeichnis erhalten Sie in der LAV-Geschäftsstelle oder im Online-Shop für 2 Euro.

Kartenausschnitte und tages-aktuelle Änderungen finden Sie jederzeit auf unserer Homepage: www.lav-mv.de

Zwei auf dem Weg

Beide freuen sich auf neue aufgaben im LaV-Präsidium und hoffen auf ihre Wahlbestätigung. Claudia Thürmer

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Unter dem Motto „Erhaltung und Entwicklung der Biologi-schen Vielfalt“ steht der 5. Natur-

schutzpreis des LAV, dem größten Naturschutzverband unseres Landes. Bis zum 31. Mai können immer noch oder begonnene Projekte eingereicht werden.

Prämiert werden Vorhaben aus verschiedensten Aktionsfeldern aus Küstengewässern und Küs-tenbereichen unseres Landes, aus Fließgewässern und Seen, Schutz-gebieten (inklusive NATURA 2000), aus Biotopverbund, Mooren und Feuchtlebensräumen, selbst aus Wäldern, Trockenlebensräumen, Agrarflächen und Siedlungsräumen. Es geht um den Erhalt von Arten-vielfalt (Flora, Fauna) und um beson-deres Engagement in unseren Lebensräumen.

Mitmachen können neben den LAV-Vereinen auch andere Gruppen oder Vereine sowie alle Schulen unseres Landes und sogar auch Ein-zelpersonen, die im Naturschutz etwas bewegen.

Landtagspräsidentin Sylvia Bret-schneider, Schirmherrin dieses Preises, sagt, sie schätze besonders, dass es nicht nur um das Thema Angeln ginge und Einbindung der LAV-Vereine, son-dern um breite Beteiligung. „Jeder-mann ist angesprochen. Es steht uns allen gut, uns zu öffnen. Dieser Preis kann so das Bewusstsein für den Natur-schutz wecken und zudem Menschen im ganzen Land animieren, selbst aktiv zu werden,“ so die Landtagspräsidentin. LAV-Präsident Prof. Dr. Karl-Heinz Bril-lowski sagt: „Auch wenn der Preis an einen oder mehrere Sieger gehen wird, Gewinner dieser Aktion werden wir alle sein. Alle, die teilnehmen und alle, die sich mit dem Thema ernsthaft ausei-nandersetzen, werden daran wachsen.“

Betreuen Sie allein oder mit Mitstrei-tern, Schulkindern, Nachbarn ein geeignetes Projekt? Dann melden Sie sich bei uns bis zum 31. Mai. Danach wird unsere unabhängige Kommission alle eingereichten Initiativen besich-tigen und ihre Wahl treffen. Wir sind sehr gespannt.

10 000 Euro für die besten Ideen liegen bereit!

5. Naturschutzpreis des Landes angler-verbandes M-V – Mitmachen lohnt! 10 000 Euro für bestes Projekt

Die Arbeit für den LAV mit seinen 44.000 Mitgliedern hält auf Trab. Regelmäßig trifft sich das Prä-

sidium, plant, diskutiert, wägt ab. So sieht gute Verbandspolitik aus. Am 26. Januar wurden wieder wichtige Themen behandelt.

Kinder sind unsere Zukunft. Ein wichtiges Thema unserer Versammlungen und der Ent-scheidung, ein eigenes Konzept für Ganztagsschulen zu entwickeln, das Projekt „ANGELNmachtSCHULE“. Natur-verständnis und Umweltbewusstsein unserer Kinder und Jugendlichen soll gefördert werden. Unser Pilotprojekt ist die Schule in Satow. Direkt am See gelegen kann dort auch Anschauungs-unterricht in der Natur stattfinden. Der Antrag auf Förderung durch die Fischereiabgabe wurde bereits gestellt

– sobald grünes Licht gegeben wird, legen wir los. Wir besprachen einge-hend Satzungsänderungen zu Rechten und Pflichten der Mitglieder des LAV. Über die gefassten Inhalte wird am 17. März der Verbandsausschuss infor-

miert. Einstimmig beschlossen wurden ebenfalls Aufnahmen der Vereine Krakow am See, des Klueßer Angel-vereins und „Waldseen“ e.V. Karow als kreisfreie LAV- Vereine. 8 Delegierte vertreten uns bei der Jahreshauptver-sammlung des DAFV im Mai in Berlin. Mitsprache bei vielen wichtigen Ent-scheidungen ist uns so sicher. Das müssen wir nutzen, ganz klar. Erfreulich ist auch der Zugewinn an Wasserfläche

für unsere Angler. Zwei Teilflurstücke des Gewässers Rehtwisch werden gekauft. Der Kormoran erhitzt unsere Gemüter auch in den Sitzungen. Am Krakower See sollen, unterstützt vom Landesverband der Binnen fischer,

Nester der 2013 entstandenen Brutkolonie auf der inzwischen stark zerstörten Insel Wolben-werder beseitigt werden. Mit

Genehmigung wird das Projekt dann über 3 Jahre laufen, finanziert aus Mitteln der Fischereiabgabe. Und zur Landesdelegiertenkonferenz (LDK) am 16. Juni wurden relevante Themen besprochen. Die Teilnehmer werden sich leicht beim Namen nennen können – auf Vorschlag unseres Präsi-denten erhalten alle vor Ort gut lesbare Schilder.

Klaus-Dieter Mau, Vizepräsident

LAV-PräsidiumsarbeitImmer in Bewegung

Erfreulich ist auch der Zugewinn an Wasserfläche für unsere Angler.

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Page 8: angeln - LAV MV · Viele interessierte Angler kamen zum DAFV-Stand und informierten sich rund um die Angelfischerei in Deutschland aus erster Hand. Neugierige erlebten Angeln ganz

Immer mehr Verbote verdrängen Ang-lerinnen und Angler von den Ufern, von den Gewässern zum „Schutz

der Natur“, heißt es dann. In der Eröff-nung umriss Präsident Brillowski das Anliegen des größten Naturschutz-verbandes in MV: „Wir haben es satt, dass die sogenannten ´wahren Natur-schützer´ diejenigen sein sollen, die die Natur einzig vor dem Menschen schützen wollen. Ausschluss des Men-schen kann und darf keine Lösung sein. Die Angelfischerei ist eine ökologisch wertvolle Form der Naturnutzung, ein Jahrtausende altes Kulturgut. Der Mensch ist Teil der Natur. Nur was wir kennen und erleben, schafft in uns die Motivation, dies zu schützen und zu erhalten. Wir schützen, was wir nutzen.

Deshalb treten wir vehement gegen fortschreitende Einschränkungen der Angelfischerei ein. Damit auch unsere Kinder morgen noch angeln können.“

Falsch verstandener NaturschutzAls in hohem Maße verwerflich betrachten die Angler den fortschrei-tenden Ausschluss aus der Natur. Der LAV ist der größte Naturschutzverband in MV. 44.000 Anglerinnen und Angler leisten 500.000 Stunden gemeinnüt-zige Arbeit, die dafür angewandt wird, Gewässer sauber zu halten, Renaturie-rung umzusetzen, also Flüsse in ihre ursprüngliche Form zurückzuführen, Nist- und Unterschlupfplätze für Fische durch Baumpflanzung und Beschat-tung zu bauen, Fischtreppen mitzuge-

stalten, Besatzmaßnahmen zu finan-zieren und durchzuführen. Jährlich besetzt der LAV allein 7 Millionen Aale (mehr als 50 Tonnen) in die Gewässer unseres Landes, Kosten 100.000 EUR. Solch große Investition in die Zukunft wird durch Ausschluss der Anglerinnen und Angler und so mit falsch verstan-denen Naturschutz in Gefahr gebracht.

Überzogener Artenschutz Die Anglerinnen und Angler des LAV M-V e.V. haben sich der Hege der Fischbestände und dem sorgsamen Umgang mit allen lebenden Tieren verschrieben. Übertriebener Schutz einzelner Tierarten ist genauso abzu-lehnen wie maßlose und bestands-schädigende Entnahme der Fische aus

Politik trifft LAV: Parlamentarischer Abend am 28. November 2017 im Schweriner Schloss

Überzogener Arten­schutz und Verwaltung von VerbotenDer Landesanglerverband Landespolitiker lud zur Diskussion. Im Landtagssitz trafen sich am Abend 45 Gäste und Anglervertreter aus LAV-Präsidium, Geschäftsstelle und seinen Vereinen.

Nach der Einführung der relevanten Themen folgten angeregte Gespräche an den Tischen aller Gäste. B. Lenz, CDU: „Bitte halten Sie uns Politiker weiter über wichtige Details auf dem Laufenden!“

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Page 9: angeln - LAV MV · Viele interessierte Angler kamen zum DAFV-Stand und informierten sich rund um die Angelfischerei in Deutschland aus erster Hand. Neugierige erlebten Angeln ganz

unseren überantworteten Gewässern.Der unter Schutz gestellte Kormoran

hat einen solchen Zuwachs erfahren, dass diese Art inzwischen wirtschaft-lichen und ökologischen Schaden anrichtet. Millionenschwere Besatz-programme in Mecklenburg-Vorpom-mern von Aal und Meerforelle sind in Gefahr.

In diesem Zusammenhang sind der Kormoran und ein durchdachtes europaweites Management dieser Art Herzensangelegenheit von LAV-Präsi-dent Brillowski:

Kormoran über die Maßen oder Kormoran im Übermaß

Die angesprochenen Tendenzen im Natur- und Artenschutz tragen ein markantes Merkmal, das von einem unserer Landespolitiker sehr treffend mit dem Begriff „Maßlosigkeit“ cha-rakterisiert wurde. Wie äußert sich die Maßlosigkeit im Falle des Kormorans in MV?

Die tatsächlichen Ausmaße dieser Spezies beschreibt der offizielle Kor-moranbericht 2016. Dieser bestätigt 15 473 Brutpaare in den Kolonien an der Küste und im Binnenland. Diese Zahl ist zu ergänzen um heranwach-sende Jungvögel und erwachsene Nichtbrüter, je nach Jahreszeit mit Hilfe von Multiplikationsfaktoren zwi-schen 3,5 und 5,4. Im Spätsommer als Hauptpräsenzzeit haben wir es so mit ca. 84.000 Kormoranen in MV zu tun. Da der Gesamtbestand in Deutschland derzeit mit 140.000 Kormoranen ange-geben wird, können wir feststellen: Wir in MV sind wieder einmal die Größten und sorgen damit auch gleich für den Nachzug in andere Regionen, z. B. nach Bayern, wo jährlich ca. 8.000 bis 10.000 Exemplare geschossen werden, ohne dass sich der Bestand an Brut-paaren dort merklich verringert.

Was wäre mit Blick auf diese Zahlen maßvoll bzw. vernünftig? 2009 gab WINKLER mittels Modell-rechnung die Mindestgröße der Kor-moran-Population für MV, die den Bestand auf 100 Jahre sichern würde, mit 1.400 Brutpaaren an. Der für alle geschützten Arten angestrebte sog.

„Günstige Erhaltungszustand“ liegt über dieser Mindestgröße. Die EU bestätigte bereits 1997 für alle Mit-gliedsstaaten das Erreichen des Güns-tigen Erhaltungszustandes, für MV wären das 6.000 Brutpaare gewesen. MV verfügte 1997 jedoch bereits über ca. 8.000 Brutpaare, heute sind es dop-pelt so viele. Diese Entwicklung habe ich bereits an anderer Stelle mit den Worten charakterisiert: Seit 20 Jahren schützen wir in MV den Kormoran nicht mehr, wir züchten ihn.

Was ist angesichts des tendenziell immer noch anwachsenden Kor-moranbestandes zu tun?Lassen wir zwei sehr unterschiedliche Autoren zu Wort kommen, zuerst den Wissenschaftler:

„Der bei ökologischen Laien noch weit verbreitete Glaube an „das öko-logische Gleichgewicht“ bzw. „das Gleichgewicht der Natur“ ist eine naturschwärmerische Fiktion. In der Kulturlandschaft kann ein dynamisch- chaotisches Wechselspiel von Kor-moran- und Fischpopulationen nicht geduldet werden, weil fischerei-liche Hege und nachhaltige Nutzung dadurch unmöglich würden.“

[GUTHÖRL: Der Einfluss des Kormorans auf Fischbestände und

aquatische Ökosysteme (Kurztitel), 2006].

Und im Anschluss die Schülerin eines Gymnasiums: „Der Kormoran ist ein

von uns Menschen geförderter Schäd-ling, den wir an einer schädigenden Ausbreitung seines Bestandes hindern müssen.

Obwohl ich der Meinung bin, dass niemand das Recht, hat Lebewesen zu töten, halte ich die Dezimierung des Kormoranbestandes und der Kormo-ranbrutkolonie für die einzig richtige Lösung.“[MASSOLLE: Kormoran – ein Schädling im Ökosystem Baldeneysee,

Facharbeit im Leistungskurs Biologie (Klasse 12), 2007]

… und mit dieser Dezimierung muss unverzüglich begonnen werden, und zwar in der Reihenfolge: lokal – regional – landesweit – bundesweit – europaweit!

Prof. Dr. Karl-Heinz BrillowskiPräsident

Beifall von allen Anwesenden zeigte zum Abschluss auf dem Parlamenta-rischen Abend, dass die mahnenden Worte bei den Adressaten ange-kommen waren: wider den einseitigen, ausufernden Schutz einzelner Arten und wider dem Prinzip „Naturschutz = Nutzungsverbot“.

Wir beobachten nun sehr genau, ob diesen Bekundungen Taten folgen und setzen uns für unsere Sache unbeirrt weiter ein.

Wir fordern unsere Politiker auf, den selbst erteilten Auftrag als Volksver-treter nun umzusetzen!

Kormoran bei der Jagd. Oft packen sie die Beutetiere mit den spitzen, scharfen Schnäbeln nicht vollständig, schwer verletzt verenden die Fische später.

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Genau 20 Kinder und 7 Erwach-sene nahmen im November teil. Zuerst erhielten alle Lehrgangs-

teilnehmer umfangreiches Wissen über unsere Gewässer, die Fische, zu Angel-geräten und der Gesetzeslage. Damit war eine gute Basis geschaffen, um die Prüfung abzulegen. Das beweist immer wieder die sehr hohe Anzahl an bestandenen Prüfungen. Selbst Teil-nehmer mit Lernschwäche werden gesondert geschult und so auf die Prü-fung vorbereitet. „Alle bestanden“, ver-kündete Marion Maas aus dem Stadt-haus.

Kleiner Mann ganz großStolz wie Bolle ist natürlich Lennis Lange aus Parchim. Er bestand mit 8 Jahren als jüngstes Mitglied die Prü-fung. Mama, Papa und Schwester, alle sind Angler und bringen sich tatkräftig ins Vereinsleben ein, ob bei Pflege des Vereinsgewässers oder beim Som-mer-Angelcamp. Das nächste wird es übrigens auf dem Eichberg geben. Zwei Wochen vor den großen Som-merferien heißt es wieder ‚Angel raus und Grill an‘.In Absprache mit dem LAV wurde wieder ein reichhaltiges Freizeitan-

gebot 2018 für unsere Kinder aufge-stellt. Alle Infos und Termine in Par-chim beim Angelfachgeschäft Herr-mann, beim Verein oder auf der Home-page: www.lav-mv.de.

Nico Niemann, LAV-Jugendausschuss

Bestes Alter für die Fischereischeinprüfung?

Früh übt sich …Die Jugendgruppe des KAV Parchim organisiert jedes Jahr im März und November einen Fischereischeinlehrgang mit Peter Rinow.

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Lennis Lange (8) erhält voll Stolz von Bernhard Fandrich die Urkunde.

Einmal im Jahr veranstal-tet der Angelsportver-ein Teetzleben für seine Jugend einen Info- und Montagetag.

Aufmerksam schauten die kleinen Anglerfreunde Frank Deutsch-mann, dem Vorsitzenden des

Angelsportvereins Teetzleben, über die Schulter und lauschten gespannt seinen Worten. Insgesamt kamen 13 Petrijünger, um im Vereinsraum am Info- und Montagetag teilzunehmen. Ziel ist es, der Anglerjugend Wissen rund ums Angeln zu vermitteln. Dieses Mal ging es unter anderem um rich-tiges Verhalten am Gewässer und waid-gerechtes Angeln. Auch der Hecht wurde in all seinen Facetten beleuchtet: Lebensraum, Größe, Laichzeit, Erken-nungsmerkmale und Angelmethoden

für den Raubfisch. Über die verschie-denen Fischarten mit ihren unterschied-lichen Verhaltensmustern, anatomische Merkmale, auf die sich eine Angelmon-tage ausrichtet, erzählten den Petrijün-gern Frank Deutschmann und Angel-

jugendwart Thomas Markfeld. Erst die Theorie, dann die Praxis. Da konnten die Sieben- bis Fünfzehnjährigen Stahlvor-fächer montieren, Wirbelknoten und diverse Montagen erproben.

Danilo Vitense

Jungangler beim AV Teetzleben

Weiterbildung im Vereinshaus

Frank Deutschmann (Mitte) weihte die Anglerjugend unter anderem in die Kunst der Wirbelknoten und Angelmontagen ein.

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Unser Service – Thema heute: Kinder an der Angel

Angelregeln für Kinder in MVDürfen Kinder alleine angeln? Wann brauchen sie den Fischereischein? Was gilt für Erwachsene, die kleine Angler begleiten? Antworten auf Ihre Fragen:

Jedem Angler schlägt das Herz höher, wenn Kinder einen erfolg-reichen Angeltag erleben. Uns

alle prägen diese Eindrücke aus Kin-dertagen selbst, wie zum Beispiel der erste Fisch an der Angel.

Meine wunderschön gefärbte 27 cm große Rotfeder fing ich mit 7 Jahren. Ich war so stolz, als meine Mutter nach allen Regeln der Kochkunst dieses große Schuppentier in der Pfanne zubereitete. Viele Angelkinder von einst sind heute gestandene Angler und freuen sich, Erlebtes weiterzureichen. Dabei gilt es, gesetzliche Regeln zu beachten. Immer wieder nach zu fragen: Unter welchen Voraussetzungen dürfen Kinder angeln?

1. Fischereischein – ab wann nötig?

Eine wichtige Voraussetzung zum Angeln in M-V ist die Fischerei-scheinpflicht. Diese gilt ab vollen-detem 14. Lebensjahr. Genau mit dem 14.  Geburtstag muss unser angelnder Nachwuchs einen gültigen Fischerei-schein besitzen.

Vor diesem Termin benötigen Kinder keinen Fischereischein. Sie dürfen aber schon die Fischereischeinprü-fung ablegen, wenn sie mögen. Ab 10 Jahren ist ein gutes Alter dafür.

2. Angelerlaubnis – wer braucht sie?

Kurz – jeder. Anders als mit dem Fische-reischein verhält es sich mit der An -gelerlaubnis, auch „Angelschein“ genannt. Dieses Papier benötigen alle Petrijünger, auch die Jüngsten, sobald sie ans Wasser treten. So bestimmt es das Landesfischereigesetz. Danach gibt es in M-V keine freien Gewässer. Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei M-V (LALLF) gibt auf seiner Internetseite umfangreich und genauestens Hin-weise zum Angeln durch Kinder. Zu den

bereits genannten Fakten ergänzt das LALLF sinngemäß folgendes:

Kinder benötigen eine Angeler-laubnis des jeweiligen Fischereiberech-tigten des Gewässers. Die Fischereiauf-sicht beanstandet es nicht, wenn ein Kind unter Aufsicht mit einem erwach-senen oder jugendlichen Fischerei-scheininhaber im Geltungsbereiches seiner Dokumente (Fischereischein und Angelerlaubnis) angelt. Mit der An gelerlaubnis sind bspw. 3 Handan-geln erlaubt: Das Kind hat 1 Handangel, der Erwachsene hat 2 Handangeln. Da die Eingriffsmöglichkeit des Fischerei-scheininhabers jederzeit gegeben ist, wird nicht von eigenständiger Fische-reiausübung des Kindes ausgegangen.

Eigenständige Fischereiausübung liegt ebenfalls NICHT vor, wenn bei-spielsweise der Erwachsene hilft und eine abgerissene Schnur wieder

anknüpft oder ein Schnurknäuel an der Angel entwirrt. Auch Keschern eines Fisches an der Kinderangel ist legitim.

Abschließend ein Hinweis auf die erfolgreiche Aktion des LAV, auch hierzu erreichen uns immer wieder Anfragen: Kinder und Jugendliche bis zum vollen-deten 18. Lebensjahr erhalten im ersten Jahr ihrer Mitgliedschaft in einem unserer Vereine einmalig eine kosten-lose LAV-Jahresangelberechtigung. So unterstützt und fördert unser Ver-band neben vielen anderen Aktionen den Einstieg ins Anglerleben. Uns ist es außerordentlich wichtig, dass mög-lichst viele Kinder und Jugendliche das Angeln ausüben können und so das Interesse für die Natur geweckt wird.

Mario Voigt

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Das Servicethema in Ihrer Verbandszeitschrift.

Haben Sie Fragen, Ideen, Anregungen – schreiben Sie uns.

Sehr gern greifen wir Themen, die viele beschäftigen, auf und geben

Antworten auf Ihre Fragen.Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV), OT Görslow, Siedlung 18a, 19067 Leezen Tel.: 0 38 60 – 5 60 30Fax: 0 38 60 – 56 03 29eMail: [email protected]: www.lav-mv.de

Eine Angel für zwei Personen – welche Regeln gelten für helfende Erwachsene?

Großer Jubel bei den Kleinen – der erste selbst­geangelte Fisch hinterlässt bleibenden Eindruck.

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Casting 2017 – Ehrung der Sportler und Trainer

Caster zur Feier gebetenAm 24. November lud der LAV in Ludwigslust jene, die so erfolgreich 2017 ihren Wurfsport ausgeführt hatten – sie sammelten allein bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Iffezheim 23 Medaillen, glänzten mit 15 Gold, 5 Silber, 3 Bronze.

Für die großen Leistungen der Sportler, den Fleiß und vollen Ein-satz der Betreuer und Trainer sollte

ein dickes Dankeschön ausgesprochen werden. Das fasste Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski in Worte, als er die Veranstal-tung eröffnete und nochmal alle Siege und krönenden Erfolge benannte. Dar-über berichteten wir im Einzelnen jeweils aktuell.

In seiner Rede bedachte der LAV-Prä-sident alle, die an diesem Erfolg mit-wirkten. 25 Caster und Gäste ließen sich das Essen schmecken und redeten nochmal über die Eindrücke aus dem vergangenen Sportjahr, alles, was so gut lief, auch das, was weiter ausge-baut werden soll und die Ziele der neuen Saison. Da denken die Caster vor allem an ihren Zuwachs. Sie wollen mehr Sportler in ihren Reihen begrüßen.

Deshalb soll nun im Jahr 2018 nochmal die große Werbetrommel gerührt werden. Alle, die sich aus-probieren wollen, alle, die mitmachen wollen, können sich melden. Das LAV-Referat Castingsport steht mit Rat und Tat bereit. Referent Dirk Rojahn, selbst deutscher Casting-Vizemeister, und seine Mitstreiter hoffen auf zahlreiche Anfragen. Sie vermitteln praktische Erfahrungen, leiten Hilfsstellung beim Aufbau einer eigenen Sportgruppe oder organisieren gemeinsame Treffen. Wichtig ist, dass der Funke überspringt für diesen Breitensport, den jeder durchführen kann.

Was macht den Castingsport so attraktiv? Das erzählt Eike Wilhelm Abs an diesem Abend ganz begeistert. Der 14jährige sagt: „Das schönste am Cas-ting ist die Teamarbeit. Wir kommen einmal die Woche zusammen, trai-

nieren und verstehen uns so gut, dass es keine Konkurrenzkämpfe bei den Wettbewerben gibt, sondern auch dann immer alle zusammenhalten und

sich anfeuern.“ Erik hat auch eine Lieblingsdisziplin: „Die Aren-

bergscheibe. Die verzeiht einem auch mal kleine Fehler …“.

Als er 10 war, nahm ihn sein Vater mit auf den

Platz zu den Cas-tern. Und der inzwischen erfolg-reiche junge Mann war sofort Feuer und Flamme. Seit 4 Jahren ist er nun dabei und

will es auch bleiben. Im Winter ist es so kalt, dass das Training in der Halle stattfindet. „Das ist auch schön, weil gemütlich“, erzählt der Wurfprofi und freut sich nun schon auf den Frühling und die Zeit auf dem Platz. „Da kann man noch mehr Disziplinen trainieren.“ Dabei wünschen wir allen Castern viel Freude und Erfolg für die Sportsaison 2018!

Claudia Thürmer

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Stolze Gesichter – zurecht nach der Leistung der Caster im Jahr 2017.

Casting-Interessierte – BITTE MELDEN

unter: [email protected] oder Tel: 03860

56030

An der langen Festtafel saßen an diesem Abend fleißige Betreuer und erfolgreiche Caster.

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Schulhof: „Eh, hast du DAS gehört?! Bei uns gibt es jetzt einen Angelkurs an der Schule! – Echt?

So richtig mit Angeln und so? – Ja! – Cool!!! Wo kann ich mich anmelden?“

Lehrerzimmer: „Habt ihr das Lehr­material „ANGELNmachtSCHULE“ ge­sehen? Das passt super in den Lehr­plan Biologie, mit Gewässerökologie, Fischkunde, sogar Exkursionen mit den Kindern sind geplant. Toll, das mache ich mit meinen Schülern!“

Am Wasser: „Guten Tag, Fische­reiaufsicht. Na, Kleiner, hast du denn schon einen Fischereischein? KLAR! Den habe ich gerade in der Schule gemacht und jetzt gehe ich die ganzen Sommer ferien lang angeln …“

Solche Gespräche erhoffen wir uns nach Umsetzung unseres Projektes „ANGELNmachtSCHULE“. In den kom­menden 3 Jahren wollen wir einen

interdisziplinären Unterricht nebst Lehrmaterial entwickeln und an die Schulen unseres Landes bringen.

Gut geplant (o. Stand der Dinge)Der Kurs erstreckt sich über ein Schul­halbjahr und am Ende legen die Kinder gleich noch die Fischereischeinprü­fung ab. Die Schüler werden für die Natur und das Angeln begeistert, zugleich erfahren sie nachhaltige Umweltbildung. Unser aller Hobby bietet einen ausgezeichneten Zugang zur Natur und schafft einen idealen Ausgleich zum immer schnelleren, technisierter werdenden Alltag. Das ist besonders wichtig für unsere Kinder.

Neben der Theorie spielen prakti­sche Erfahrungen eine wesentliche Rolle. Die Kinder werden das Erlernte in der Natur nachvollziehen. Sie sollen einen Fisch in der Hand halten und

selbst mit dem Kescher am Ufer Nähr­tiere fangen. Das sind ganz einpräg­same Erlebnisse, die das Gelernte tief im Kopf verankern. Genau das ist unser Ziel, die Kinder sollen aus allen Wis­sens­ und Erfahrungsbereichen etwas mitnehmen und dann halten sie zum Schluss auch noch ganz stolz den Fischereischein in der Hand.

Der LAV steht in den Startlöchern! Das Projekt „ANGELNmachtSCHULE“ wurde vom Landesförderinstitut ge nehmigt und wichtige Kooperationspartner konnten bereits gewonnen werden. So z. B. die Universität Rostock. Mit dem Lehrstuhl Fachdidaktik Biologie verfügt sie über umfangreiche Kompetenzen in der Umweltbildung sowie der Entwick­lung von Lehrmaterial.

Es kann also losgehen, wir freuen uns auf die anstehenden Aufgaben!

Kilian Neubert

Neues Konzept für Angelunterricht an den Start gegangen

ANGELNmachtSCHULEKochen, Backen, Schulgarten, Tanztheater und Co. sollen Konkurrenz bekommen. Angeln als Angebot im Rahmen der Ganztagsbetreuung an den Schulen des Landes.

In der Natur wohlschmeckenden Fisch selbst zu fangen, ist eine nachhaltige Lebenserfahrung.

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Ab März 2018 erweitert der Lan-desanglerverband Mecklen-burg-Vorpommern e.V. das Kurs-

programm zur Vorbereitung auf die Fischereischeinprüfung. Neben den bewährten Präsenzkursen werden künftig auch Online-Kurse und Kom-bikurse angeboten, um auf die zeit-lichen Bedürfnisse vieler Menschen Rücksicht zu nehmen, die in Berufen mit wechselnden Arbeitszeiten oder Schichtdiensten arbeiten oder die aus anderen Gründen bisher nicht vom

bestehenden Kursangebot Gebrauch machen konnten.

In Kooperation mit dem Kölner Unternehmen Fishing-King als Spezia-listen für E-Learning Programme für die Fischerscheinausbildung können die Angelinteressierten künftig aus drei verschiedenen Kurs-Konzepten das für sie passende wählen: ● Beim traditionellen Kurs wird an ver-schiedenen Standorten das nötige Wissen im Rahmen mehrerer Kurster-mine von einem Kursleiter vermittelt.

Zum Lernen der Prüfungsfragen wird künftig eine spezielle App für Mobil-geräte, die von Fishing-King nach den Vorgaben des Landesanglerverbandes programmiert wurde, zur Verfügung stehen. Um sie nutzen zu können, kann beim Kursleiter ein Freischaltungscode erworben werden.● Beim Kombikurs erarbeitet sich der Teilnehmer das theoretische Wissen über den Online-Kurs. Dieser vermit-telt die Inhalte mit Videos, den offizi-ellen Testfragen und Probeprüfungen. Ein kompaktes Wochenendseminar schafft den Rahmen für die prakti-schen Anteile. Hier steht wie in den klassischen Kursen das Praxiswissen im Vordergrund. ● Beim Onlinekurs von Fishing-King sind die Nutzer sowohl zeitlich als auch örtlich unabhängig. Das Prüfungs-wissen wird nach den Vorgaben des Landesanglerverbands in Theorie und Praxis über den Videokurs vermittelt. Hier und beim Kombikurs ist die App als begleitende Lernhilfe im Kurs mit enthalten.

Den Teilnehmern, die den Fische-reischein online in Mecklenburg-Vor-pommern machen wollen, steht ein Support-Team für ihre Fragen zur Ver-fügung und auch auf den Austausch mit anderen Teilnehmern müssen die Nutzer nicht verzichten, da es interne Gruppen in den sozialen Netzwerken gibt.

„Egal, für welche Vorbereitungsme-thode sich der Teilnehmer entscheidet – wichtig ist uns, dass am Ende des Fischereischeinlehrgangs immer eine gleichbleibend hohe Ausbildungsqua-lität erreicht wird“, betont Sebastian Schmidt, der beim Verband für Schu-lung und Ausbildung verantwortlich ist. Denn nur so werde gewährleistet, dass durch gut ausgebildete, für Natur- und Tierschutz sensibilisierte Angler auch in Zukunft die natürlichen Res-sourcen für künftige Generationen noch mit ihrer Artenvielfalt zur Verfü-gung stehen.

Folgende Kosten kommen auf die Teilnehmer zu: Kombikurs (Onlinekurs + einen Präsenz- Kurstag beim Ausbilder) 147,95 € Onlinekurs 95,– € Fischereischein-Trainer-App 10,– €

Kooperationsvertrag mit Fishing King – Fischereischein vorbereitung online

Schulbank vorm ComputerWer sich in Mecklenburg-Vorpommern auf die Fischer-prüfung vorbereiten möchte, hat neue Möglichkeiten zur Auswahl: den Onlinekurs zum Angelschein.

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10 Jahre im Dienst der Meerforellen

Alles auf eine Aktie gesetzt – zum ersten, zweiten und …Am 11. November lud der Verein „Salmoniden- und Gewässerschutz MV“ e.V. Gäste zum Treffen.

Die umfangreiche Arbeit für Meerforellen währt nun zehn Jahre. Besonderes Highlight –

die Aktie für den guten Zweck. Es knisterte im Raum, als die Meer-

forellen-Aktie Nummer 1 verstei-gert wurde. Minutenlang ging es zur Sache – flogen die Ange-bote. Pokerface bei Interessenten – jeder hoffte auf den Zuschlag. Thorsten Ode, Fachmann der ersten Stunde, Angler, Natur-freund, machte das Rennen. 300 Euro war ihm die Aktie wert, jetzt schmückt sie sein Umweltbüro.

Arbeit für die edlen FischeUnser Augenmerk gilt dem Erhalt und Ausbau der Bestände der Bach- und Meerforellen in M-V. Für den Natur- und Gewässerschutz kommen wir hier zusammen – Angler, ehrenamt-liche Fischereiaufseher, Fischereibio-logen, Planungsingenieure. Unser Verein berät und unterstützt Land-wirte, Behörden und öffentliche Ein-richtungen in Fragen naturverträgli-cher und nachhaltiger Nutzung der Gewässer und anliegender Flächen. Seit Vereinsgründung im Jahr 2008 ver-zeichnen wir an ausgewählten Gewäs-sern unseres Landes die Bestände. Erst-mals an der Beke Landkreis Rostock. Seitdem zählen wir Jahr für Jahr Meer-forellen und ihre Laichbetten in rund 20 Gewässern und werten die Ergeb-nisse aus. Nach nun 10 Jahren haben

wir einen großen Überblick und können Aussagen über Rückkehr und Wiederansiedlung treffen. Seit 2008 kartierten wir über 1000 km Bäche und Flüsse, erhoben Daten von über

40 Gewässern. Oft erfordern verän-derte Laichzeitpunkte und schwan-kende Wasserstände, Gewässer mehr-fach zu begehen.

Die gewichtige Meerforelle Dieser sensible Fisch gilt als Bioindi-kator für den ökologischen Zustand eines ganzen Gewässersystems kies-geprägter Bäche und Flüsse der nord-deutschen Tiefebene. Er zieht gera-dezu andere Tiere hinter sich her. Geht es der anspruchsvollen Meerforelle gut, profitieren auch Kieslaichende wie Fluss -und Bachneunaugen, Elritzen oder Schmerlen davon. Selbst Bach-muschel, Eisvogel, Wasseramsel, selbst Säugetiere wie Fischotter fühlen sich dann wohl. Kiesige Strukturen allein

reichen nicht aus, um ein produktives Laichgewässer zu sein. Viele Unter-stände und Verstecke sind in diesen flachen Gewässerabschnitten erfor-derlich, bieten den Meerforellen Rück-

zugsräume in der Laichzeit. Flüsse in alte Flussbetten zurück-führen, Uferbewuchs anpflanzen, Kiesbetten freilegen oder neue schaffen, diese Maßnahmen ermöglichen Forellen Aufstieg und Fortpflanzung. So kommen die noch seltenen schönen Meer- und Bachforellen gern zu uns zurück.

Beeindruckender Abschluss Mit unseren neuen Mitgliedern

und Gästen zogen wir an die Warnow, suchten und fanden Laichgruben im Flussbett. Anhand der Grubengröße sahen die alten Hasen, wie viele Meer-forellen da leben und wie groß die Tiere sind. Große Freude brach aus, als wir tatsächlich viele Meerforellen in ihrer zukünftigen Kinderstube ent-decken durften.

Hilfe durch die Meerforellen-Aktie Für die beschriebenen Arbeiten benö-tigen wir finanzielle Mittel. Nicht alles können unsere besessenen, selbst-losen Mitglieder selber tragen. Die Aktie ist über den Online-Shop des Landesanglerverbandes zu erwerben oder direkt beim Verein.

Holger Jonas, Vorsitzender SGV M-V

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Neben den Forellenschützern beobachtet auch eine kleine Wasseramsel das Treiben unter Wasser.

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Aus dem Verkehrsministerium erreichte uns zum Jahresende die Nachricht, dass zur Saison

2018 (ab Ende März) das Angeln auf dem Rügendamm durch Anbringen einer Wurfbegrenzung wieder mög­lich ist. Diese Vorrichtung wurde aus Gründen der Verkehrssicher­heit erforderlich. Der Damm musste im April 2017 nach mehreren Zwi­schenfällen mit zu weit ausgewor­fenen Angelhaken und abgerissenen Gewichten, die bis auf die Nachbar­brücke geschleudert wurden, für das Angeln gesperrt werden. Die Vorrich­tung zur Wurfbegrenzung soll dies künftig verhindern. Wir haben nachge­fragt bei Christian Pegel, Verkehrsmi­nister unseres Landes.

Im März startet die Heringssaison und alle Liebhaber dieser wohl-schmeckenden, sehr gesunden Fische stehen bereits in den Startlöchern. Der Rügendamm vor Stralsund ist da ein mehr als beliebter Angelhotspot und weit über die Landesgrenzen, sogar über Deutschlands Grenzen hinaus, bekannt und beliebt. Tau-sende Angelfreunde warten sehn-süchtig darauf, dort wieder ihrer Lei-denschaft nachgehen zu können. Herr Minister Pegel, wie wird die angekün-digte Wurfbegrenzung aussehen und wie weit ist die bauliche Umsetzung? Christian Pegel: Es handelt sich um einen in 2,10 Metern Höhe montierten horizontalen Metallholm aus Alumi­

nium, der den Überkopfwurf und das Auswerfen langer Angeln verhindern soll. Gehalten wird er durch Stützen, die im Abstand von 1,80 Metern, in Verlängerung der Geländerpfosten, am Geländer angebracht werden. Der Auftrag wurde Ende Januar an eine Metallbaufirma von der Insel Rügen vergeben. Wenn nicht starker Frost dazwischenkommt, sollte die Vorrich­tung Ende März montiert sein.

Wer hat diese Wurfbegrenzung ent-wickelt, liegt da anglerisches Ver-ständnis vor, damit die Wirkung gesi-chert ist? Christian Pegel: An der Entwicklung der Konstruktion waren Mitarbeiter des Straßenbauamtes Stralsund betei­ligt, die selber passionierte Angler sind. Angeln ist ein Kulturgut, so alt wie die Geschichte der Menschheit.

Was bedeutet das Angeln für Sie in unserem Land? Sind Sie selbst Angler?

Christian Pegel: Nein, ich selbst angele nicht. Aber ich weiß, dass unser Bundesland mit seinen Flüssen, Seen, der Ostsee und den Bodden­gewässern ein reizvolles Ziel für viele Angelfreunde auch aus anderen Teilen Deutschlands und sogar aus dem Aus­land ist. Dem trägt die Landesregie­rung Rechnung. Auch und gerade auf dem Rügendamm: Das Angeln dort ist grundsätzlich eine Sondernut­zung, die beantragt und durch den zuständigen Straßenbaulastträger genehmigt werden muss. Bislang haben wir das Angeln ohne solche Extraerlaubnisse geduldet in dem Wissen, dass der Strelasund darunter ein hervorragendes Angelrevier ist. Dieses soll auch künftig so gehand­habt werden. Wir werden aber beob­achten, ob durch die Wurfbegren­zung die Gefährdung des Verkehrs auf den Rügenbrücken – so wie von uns zurzeit angenommen – tatsäch­lich im erforderlichen Maße reduziert wird. Falls nicht, muss das Angeln im schlimmsten Fall komplett untersagt werden. Deshalb hoffen wir auf die gegenseitige Kontrolle der Angelnden sowie auf die Hilfe des Landesangler­verbands beim Werben um die Ein­haltung der Regeln bei allen, die die Brücke künftig zum Angeln nutzen.

Petri Heil für die neue Heringssaison!

Angeln vom Rügendamm ab Frühjahr 2018 mit Wurfbegrenzung

Silber der Ostsee wartet auf AnglerAus nah und fern kommen tausende Petrijünger jedes Jahr. Ein Muss zum Saison­beginn. Nach dem Verbot 2017 soll die Brücke nun wieder zum Angeln einladen.

Verkehrsminister Pegel (SPD) appelliert zu gegenseitiger Rücksichtnahme.

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Managementplanung Schweriner See steht – Freiwillige Vereinbarung erwünscht

Angler willkommen Der Schweriner See bietet einen Lebensmittelpunkt für Einheimische und Gäste. Die herrliche Natur soll für alle erreichbar bleiben. Nachhaltige Nutzung wird vereinbart.

In den kommenden zwei Jahren wird eine Freiwillige Vereinbarung erar-beitet. Federführend ist das Büro

„Planung und Moderation“ aus Ham-burg. Am 9.  Januar besuchte dessen Team die LAV-Geschäftsstelle in Görs low und warb für eine umfassende Zusammenarbeit mit den Anglern.

An den Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder dürfen wieder einige beliebte Flachwasserbuchten vor den Toren der Landeshauptstadt befahren und zum Verweilen genutzt werden. Drei Buchten im Schutzgebiet Kanin-chenwerder und eine an Ziegelwerder weist die so veränderte Naturschutz-gebietsbefahrensverordnung (NSG-BefV) vom 14. November 2017 aus.

Gefundener Kompromiss Der Weg dahin war lang, unglaublich mühsam und sehr zeitintensiv. Viele Veranstaltungen bis auf Ministerebene waren notwendig, um die Wogen

zu glätten. Unsere naturschutzfach-lich ausgewogenen und realistischen Kompromissvorschläge fanden end-lich Akzeptanz. Naturschutz wird hier für Angler und andere Wassersport-enthusiasten nicht zum Nutzungs-verbot. Das ist ein Sieg für alle Betei-ligten, über den wir uns sehr freuen. Was lange währt … Wir hatten unsere Mitarbeit an der Freiwilligen Verein-barung von diesem Kompromiss-ergebnis abhängig gemacht. Zur Er -arbeitung dieser Vereinbarung starten jetzt erste Gesprächen mit allen direkt Verbundenen.

Mit Beispiel voranVorbild für diese Vereinbarung auf dem Schweriner See soll die Wismarbucht sein. Dort ist nun die Nutzung, die Befahrung sowie der Naturschutz im gleichnamigen Europäischen Vogel-schutzgebiet bereits erfolgreich frei-willig geregelt worden. Für den Schwe-

riner See bitten wir entsprechend, dass sich alle umliegenden Angler vereine in diesen Prozess einbringen, um ein ausgewogenes Gesamtergebnis zu erzielen. Die Aussicht auf gesunde und artenreiche Gewässer ist sehr ver-lockend. Wir wollen uns unbedingt die Freiheit bewahren, bei atemberau-benden Sonnenaufgängen inmitten grandioser Natur die Fischwaid auszuüben.

M e c k l e n b u r g - V o r p o m m e r n wirbt in vielen Flyern auf allen Tourismusmesse ständen mit schier endlosen Wasserflächen. Als Motiv auf dem Wasser sind dann vielfach glückliche Wassersportler, Fischer oder auch Angler zu sehen. Damit uns dieses Glück erhalten bleibt, bitten wir alle Behörden, uns frühzeitig in jeg-liche Schutz planung einzubeziehen und unsere Vorschläge wirklich ernst zu nehmen.

Mario Voigt

Der See der Landeshauptstadt ist wichtiges Nah erholungsgebiet aller, ein Magnet für Wasser sportler und Angler.

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Vom gemeinsamen Angeln und Jagen Lecker Schwein an der AngelUrinstinkte werden ge-weckt. Tief in uns schlum-mert der Selbstversorger.

Auf der Trebel zwischen Tribsees und Nehringen sollen Motor-boote bis 15 PS für Angler und

Bootshauseigner per Ausnahmeantrag genehmigt werden. (Quelle: Reinhard Amler)

Nehringen / Tribsees. Etwa 100 Angler und Bootshauseigentümer sollen ab März mit einer Ausnahme-

genehmigung des Umweltamtes des Landkreises Vorpommern-Rügen motorisiert auf der Trebel schippern können. Und zwar zwischen Tribsees und Nehringen, wo das Fahren mit Motorbooten gegenwärtig untersagt ist. Darüber informierte Dirk Siems, Vorsitzender des Regionalanglerver-bandes Nordvorpommern e. V. (RAV)

am Sonn abend während der Jahres-hauptversammlung in der Gaststätte an der Kegelhalle in Grimmen.

Die Ausnahmegenehmigung für zehn Jahre müsse beantragt werden, gelte dann für Boote mit Motoren bis zu 15 PS und koste 50 Euro. Bei Ver-stößen sollen die Ausnahmegeneh-migungen eingezogen werden. Die Angler werden über das Verfahren noch informiert, versprach Siems. Außerdem gelte ab 2020 ein Fahr-verbot für Boote mit Zweitaktmotoren.

Außer den Anglern haben die Eigen-tümer der insgesamt 34 Bootshäuser am sogenannten Trebelkanal Inter-esse an der Befahrbarkeit der Trebel in diesem Abschnitt, die ab Nehringen in Richtung Demmin gegeben ist. Vor-ausgegangen war eine Informations-veranstaltung mit Verkehrsminister Pegel im November.

Almut Jaekel

Hochbetrieb am Küstenab-schnitt von Käksdorf. Am ersten Dezember-Wochenende waren

Brandungsangler aus vielen Orten im Ostsee-Hinterland angereist. So fei-erten sie auf ihre Art den ersten Advent und Jahresausklang 2017. Aus Kuhsdorf bei Hagenow kamen mit „Sack und Pack“ bereits am Freitag über 30 Mann aus dem Petrijünger-Verein. Geschickt schlugen sie ihre Zelte am felsigen Kliff abschnitt auf und warfen dann ihre Köder weit in die schäumend anrol-lende Dünung aus. Bald gekrönt von Fangerfolgen. Die Fische wurden aber nicht am Lagerfeuer geröstet, sondern ausgenommen, filetiert und fein säu-

berlich transportgerecht in Kühlboxen für das Festessen zu Hause verstaut.

Essen kam aus dem WaldAm folgenden Tag gesellten sich zur Anglergruppe in Fahrzeug-Kolonne angereiste Familienangehörige dazu und nebenbei wurde am Spieß ein Wildschweinbraten gegart. Das Fleisch duftete im frischen Seewind appetit-lich. „Das Schwein hatte ein Jäger aus unserem Angelverein selbst erlegt“, sagte stolz Steffen Kloock: „Wir Angler sind ja auch Freunde der Jäger. Jeder jagt auf seine Art – die einen Fische, die anderen Wild, manche beides.

Das machen wir hier schon seit 15 Jahren so.“ Mittlerweile entstand so eine feste Gemeinschaft. Frank Ebert hatte sich derweil gemütlich im Cam-pingsessel platziert und seine dick beschuhten Füße zum wärmenden Lagerfeuer gestreckt. Spitzbübisch meinte er auf platt: „Wi maken dat so as Fru Püttelkow ut Hagenow. De har jo ok ümmer en’n lustigen Snack parat, wat de Lüd tausamen hölt“. Jeder habe so seine eigene Art, Feste zu feiern, meinte Manuel Facklam neben ihm und eilte dann flugs zu seiner weit aus-geworfenen Brandungsangel, an der es gerade verdächtig zuppelte …

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Naturburschen trotzen Wind und Wetter. Das Herz schlägt im

Rhythmus der Wellen.

Nehringen / Tribsees

Angler können wieder auf der Trebel schippernAb März soll es mit Ausnahmegenehmigungen für Angler und Bootshauseigentümer möglich sein, mit Booten bis 15 PS zwischen Tribsees und Nehringen zu fahren.

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Vor Ort am Schöpfwerk Horst am Ryck

Der Fischtod lauert in den „Pumpen“Immer wieder finden Angler verletzte oder zerstückelte Fische im Wasser hinter dem Schöpf­werk. Jahrelang tut sich hier nichts. Verantwortliche mauern, Ursachen bleiben bestehen.

Umsichtig beobachten unsere Angler, was den Fischen Schaden bringt. An einem reg­

nerischen grauen Dezembertag trafen sich Frank Koch, Vorsitzender des AV „Miltzow“ e.V., Thomas Richter, Dezer­natsleiter des Landesamtes für Land­wirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) nebst Mitarbeiterin Franziska Riedner mit LAV­Mitarbeitern am Rycker „Horst“ und inspizierten Schöpfwerk und Umgebung.

Die Maschinen sprangen wie auf Bestellung an, als wir an das Werk her­antraten. Das Wasser wurde einge­saugt und, wie zumeist stündlich, von einem Flussabschnitt in den anderen umgepumpt. An diesen Maschinen führt hier kein noch so kleiner Umweg im Wasser vorbei. Sofort wird allen klar, die Fische müssen da durch.

Genau hingesehenNur wenige Kilometer stromabwärts schützen wir die Fische im Winter­lager. Hier wird alles zunichte gemacht. Sobald die Turbinen ihre Arbeit auf­nehmen, zerstückeln sie die Tiere, die sich dem starken Sog nicht ent­ziehen können. Ohne jede Chance bleibt ihnen nur dieser Weg im Fluss. Das Werk steht quer zur Strömung und die Gitter, die die Tiere vor dem Einschwimmen bewahren sollen, haben bewegliche Stäbe mit großem Abstand. Fische mit einer Rückenbreite von 5 cm passen noch leicht hindurch. Schlimmer kommt’s beim Betrachten der Rückhaltegitter. Die Rechenstäbe geben selbst leichtem Druck nach. So werden auch große Fische mit dem Sog durchgedrückt. Nach § 19

des Landesfischerei gesetzes müsste jedoch das Eindringen von Fischen durch geeignete Vorrichtungen nach dem neuesten Stand der Technik unbedingt verhindert werden.

Ernüchternder RechtswegDas LALLF hat einen Bußgeldbescheid gegen den Wasser und Bodenverband (WBV) „Ryck­Ziese“ als Betreiber der Anlage verhängt. Der WBV legte Ein­spruch ein und begründete, nicht die Pumpen hätten die Fische zerstückelt, sondern eine Fischotter kolonie. Wört­lich zitiert aus dem WBV­Schreiben: „Diese Fischotter entwickeln einen gesunden Appetit, ohne dabei menschliche Essmanieren zu ent­

wickeln.“ Schwacher Ver­such. Nicht mit uns!, heißt es vom

Landesanglerverband und dem LALLF einstimmig. „Diesen Einspruch

werden wir ganz klar zurückweisen.“, unterstreicht Thomas Richter, der den Bußgeldbescheid 2014 persönlich auf den Weg gebracht hatte. Eine Doku­mentation wurde zuvor der Staatsan­waltschaft übergeben. Ganz aktuell hat nun die zuständige Richterin das Verfahren eingestellt. Es sei nicht sicher bewiesen, dass die Fische durch die Pumpen zu Tode kämen, so die Begründung. Angefragte Gutachter konnten anhand von Fotos der Fische die Todesursache nicht feststellen.

Klar auf der HandRegelmäßig findet Frank Koch im Aus­flusswasser hinter dem Schöpfwerk seit Jahren immer wieder zerhackte Fische aller Arten. Wir machen uns nun gezielt auf den Weg, Beweise zu sichern, Fakten zu sammeln und die Beobachtungen unserer Angler aus dem AV „Miltzow“ gerichtssicher zu untermauern. Zerteilte Fischkadaver werden aus dem Wasser geborgen und in der Tierseuchendiagnostik des LALLFs von einem Gutachter unter­sucht. Wir Mitglieder des Landesang­lerverbandes, dem größten Natur­schutzverband des Landes, mahnen: Tierschutz hört nicht an der Wasser­oberfläche auf!

Mario Voigt / Claudia Thürmer

Querschnitt der Pumpe im Schöpfwerk. Die Pumpen haben ein Spaltmaß zwischen Propeller und Gehäude von wenigen Millimetern. Eingesogene Fische haben keine Chance die Maschinen lebend zu passieren. Fo

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Pumpen-Propeller

Weg der Fische

Die Gitterstäbe stehen zu weit auseinander und verschieben sich unter Druck. Fische geraten so in die tödliche Falle.

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Dieser kleinste heimische Süß­wasserfisch gehört wegen seines charakteristischen Aus­

sehens und einzigartigen Brutver­haltens zu den bekanntesten Klein­fischarten. Er soll den Blick für Besonder­heiten unserer heimischen Fischfauna schärfen. Er ist verhältnismäßig hoch­rückig und bildet statt Schuppen Kno­chenplatten am Körper aus, überlap­pend wie Dachziegel. Namen gebend sind drei Stacheln vor der Rückenflosse.

Er wird zwischen 5 und 11 Zentimeter lang und bis zu 8 Jahren alt. Gewöhn­lich silbrig mit schwarzbrauner Marmo­rierung tragen fortpflanzungsbereite Männchen ein buntes Hochzeitskleid (Bild), Bauchseite orangerot, am Rücken und in der Iris türkis. Verbreitet von küs­tennahen Gewässern bis zum alpinen Raum unterscheiden wir zwischen sta­tionärer Süßwasserform und einer wan­dernden Form, die jährlich zum Laichen aus Küstennähe in Flussunterläufe zieht.

Im Salz wasser lebt der Fisch gern im Schutz ufernaher Unterwasserpflanzen. In Binnengewässern bevorzugt er pflan­zenreiche Flachwasserzonen in Seen und langsame, sommerwarme Fließge­wässer. Zum Laichen baut das Männ­chen aus Pflanzen­ und Algenmaterial ein Nest am Boden und lockt das Weib­chen mit ruckartigem „Zick­Zack­Tanz“ zur Eiablage. Anschließend pflegt das Männchen allein die Brut und beschützt noch mehrere Wochen die Jungfische.

Fisch des Jahres 2018 – Der dreistach­lige Stichling (Gasterosteus aculeatus)Kleiner Fisch ganz groß

Der Dreistachlige Stichling ist Fisch des Jahres 2018.

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Tradition im Januar: Die Jahres­hauptversammlung des Angelver­eins Dabel e.V. ist das wichtigste

Treffen im Vereinsleben. Das Geschäfts­jahr wird abgeschlossen, der Vorstand entlastet. Rechenschaftsbericht und Kas­senbericht mit Ergebnissen der Prüfung sind obligatorisch. Besonders wichtig, hier zeigen die Mitglieder dem Vorstand die Richtung für die weitere Arbeit auf und legen die zukünftige Vereinsarbeit durch Anträge und Beschlüsse fest.

Die 46 Anwesenden zogen ihr Fazit aus 2017 und diskutierten angeregt den Plan für 2018. Hauptanliegen war, die Zusammenarbeit mit den Vereinen der Gemeinde Dabel, der Gemeinde selbst, vor allem auch mit dem Regionalver­band „Altkreis Sternberg“ und dem LAV zu intensivieren. Bereits nach wenigen Tagen lieferte der Vorstand erste Ergeb­nisse. Wir werden auf der Landesdele­giertenkonferenz des LAV aktiv die Ver­bandsarbeit mitgestalten, unser Vorsit­

zender wurde durch den Regionalver­band delegiert.

Erfreuliche Bilanz: Mit nun 150 Mitglie­dern sind wir der größte Verein in Dabel. Das macht uns stolz und bringt auch Verantwortung mit sich, denn wir sind dem Gemeindewohl verpflichtet. Wir wollen aktiv vor allem die Jugendarbeit fördern.

Die weitere so gute Zusammenar­beit mit der ortsansässigen Fischerei Dehmel ist uns ebenfalls ein Anliegen. Berufsfischerei und Angelsport sollten nicht konkurrieren. Fakt: Die Fischereibe­triebe M­Vs sind nicht verpflichtet, ihre bewirtschafteten Gewässer dem LAV fürs Angeln zur Verfügung zu stellen. Sie könnten sicher lohnender ihre Angel­karten vermarkten. Deshalb sind wir dankbar für das Entgegenkommen unserer Fischerei Dehmel. Die Fischerfa­milie unterstützt uns seit langem ohne großes Getöse. Wir erhalten regelmäßig zu Veranstaltungen kostenlos einen Ver­kaufswagen und Fisch zu guten Kon­ditionen, den wir in den Mengen nicht selbst fangen könnten. Der äußerst sachkundige Fischereimeister berät uns zudem stets fachlich. In diesem Sinne wird hoffentlich der Unmut mancher Angler über das Fischernetz an der vermeintlich besten Angelstelle des Gewässers schnell verfliegen. Zudem: Der clevere Angler fängt den cleveren Fisch, der am Netz vorbei schwimmt! Kräftig Petri Heil uns allen für 2018!

Jörg Neumann, Vorsitzender AV Dabel e.V.

Anglerschaft in Dabel – Größter Verein im Ort startet Saison 2018Jahresauftakt in Dabel

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Immer heiß aufs Angeln – erst kam die Arbeit und dann das wohlverdiente Vergnügen.

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Gäste der beliebten Gesprächs-runde vor Publikum waren an diesem 22. Januar: Landesang-

lerpräsident Prof. Dr. Karl-Heinz Bril-lowski, NDR Angelexperte Horst Hen-nings, „Angelprofessor“ Robert Arling-haus und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Moderator der Kultsen-dung aus dem gemütlichen Stamm-haus „Angler II“ am Schweriner See war Heinz Galling. Er dirigiert die sehr unterschiedlichen Gesprächspartner, lässt die Gäste im Saal zu Wort kommen und singt Selbstgeschriebenes mit der Life-Band „The Mighty Singing Fis-hermen“. Die „Bude war zum Brechen voll“. Das sorgte für dichte Stimmung und tat der Sache gut.

Die Themen bewegten die Gemüter: von „Angeln und Tourismus“ über „Fisch-besatz“ bis hin zu „Angelverbote“ in den

Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns war ein breites Spektrum geboten.

Das Thema Dorsch sei hier erwähnt. 2019 kann sich da wieder etwas tun und das soll es auch, schließlich war 2016 ein Bestands-Jahrgang, der bestes hoffen lässt. Präsident Brillowski konnte in dieser Runde für weitere Lockerung oder gar Aufhebung der Fangbegrenzung plädieren. Ein Bag-limit von 10–15 Fischen pro Tag wäre verträglich, so Brillowski. „Das begrenzt sich von selbst. Mehr als essen können wir nicht.“ Aber das müsse drin sein, schließlich zeigten die Zahlen und die Fänge, dass sich da im Positiven unter der Wasseroberfläche etwas tut.

Angeln erfreut sich ganz klar stei-gender Beliebtheit. Das wurde in dieser Runde einhellig benannt. Angelpro-fessor Arlinghaus schwärmte von der

„höchsten Angelbeteiligung“ prozen-tual in der Bevölkerung – M-V sei das Anglerparadies Nr. 1! Minister Backhaus zog Bilanz mit 500.000 € Fischereiab-gabe, auch das ein steigender Wert. Und an Prof. Brillowski gerichtet: „4.100 Prüfungen im vergangenen Jahr – wieder eine Steigerung – Danke LAV!“ Bitteschön – das machen wir doch gern!

LAV tut Gutes und redet drüberNatürlich war auch der Aal ein Thema, auch da kann der LAV-Präsident stolz verkünden: „100.000 € für den Aalbe-satz 2017 – das ist ein Supereinsatz für die Arterhaltung.“ Der größte Ein-satz im Land für dieses Projekt leistet der Landesanglerverband mit seinen 44.000 Mitgliedern, die sogar selbst mit Hand anlegen beim Besatz dieser bedrohten Art.

Und zum Schluss ein Statement von Minister Backhaus zum Ärger-Thema AWZ, dem Angelverbot in der ausschließlichen Wirtschaftszone: „Schonen kann man auch anders. Ich lehne Angelverbote und Fischereiver-bote ab!“.

Diese Worte hören wir gern. Gern dürfen Taten folgen. Das letzte Wort ist in Sachen AWZ und dem „Angelverbot um des Verbotes willen“ für uns Angler lange nicht gesprochen.

Ein gelungener Abend – der nächste folgt am 28. Mai, Thema Frauen an der Angel, und auch da heißt es wieder Eintritt frei für unsere Angler!

Claudia Thürmer

„Rute raus – der Anglerstammtisch“ mit NDR Moderator Heinz Galling

LAV-Präsident mit an BordZur Aufzeichnung der Sendung für NDR 1 Radio MV kamen Petrijünger aus Schwerin, Wismar und Rostock.

Beste Stimmung und ernste Themen. Beim Kulttreff NDR-Anglerstammtisch verschaffen Angler ihrer Meinung Gehör.

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Es waren keine fünf Minuten ver-gangen, seit Philip Strauhs begonnen hatte, den Gummi-

fisch kurz über Grund in der Elbe bei Dömitz (Ludwigslust-Parchim) tanzen zu lassen. „In der Nähe einer Buhne ‚knallte‘ es dann“, erinnert sich der 19-jährige Ludwigsluster. Er merkte sofort: Das musste ein kapitaler Räuber sein, der sich an diesem Augusttag 2017 den gut zehn Zentimeter langen Kunstköder „Firetiger“ einverleibt hatte. Und richtig. Gut fünf Minuten kämpfte er dann mit einem prächtigen Zander. Obwohl seine Brüder Chris-tian (33) und Michael (32) dem Hobby-angler beim Anlanden halfen, wäre der 7,4 Kilogramm schwere Fisch fast ent-wischt. Denn der Kescher brach. Mit etwas Glück holte das Trio den Zander an Land. Und der angehende Bank-kaufmann Philip führt seither nicht nur die Familienwertung an, sondern sicherte sich auch den Spitzenplatz in dieser Kategorie der Gemeinschaftsak-tion „Fisch des Jahres 2017“.

Seit nunmehr zehn Jahren suchen der Landesanglerverband MV und die die OSTSEE-ZEITUNG in Zusam-

menarbeit mit den Fachmärkten Angeljoe die Meisterangler im Nordosten. Top-Resul-tate stehen für 2017 in 34 Kategorien zu Buche (siehe Tabelle). „Das vergangene Jahr war das bisher erfolg-reichste. Wir erhielten weit mehr als 200 Mel-dungen, darunter kapi-tale Dorsche und zahl-reiche Exoten, wie Wolfsbarsch und Leng“, resümiert Axel Pipping (54), LAV-Geschäftsführer. Dies lasse nicht nur die Herzen der Angler höher schlagen, sondern sei auch für die Wis-

senschaftler im Nordosten von Interesse, so Pipping. Er bewertete die Vielzahl der Fischarten als Zeichen für das nachhaltige Angeln sowie eine kluge Gewäs-serbewirtschaftung.

Die Ergebnisse zeigen zudem, dass unter anderem Makrelen an der hiesigen Ostsee-küste wieder regelmäßig gefangen werden. Mit einem 50 Zentimeter langen Exemplar aber hatte auch Jürgen Giese

nicht gerechnet. Ende Juli glückte es dem 53-jährigen Güstrower, auf einem Törn vor Warnemünde mit einem

GRöSSTER FISCH 2017 – Abschluss des Jahres und Start 2018

2017 – meldungsstark, Ausreißer und Exoten„Der größte Fisch des Jahres“ – die gemeinsame Aktion von Landesanglerverband und Ostsee-Zeitung hat einen tollen Schlussakkord erlebt. Das Jahr 2017 – das beste seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2008.

Jürgen Giese fing dieses unterarmlange Schmuckstück von 1,13 kg.

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15 Kilo Kampfgewicht. Torsten Uckert und sein 131 Zentimeter-Lauerjäger aus dem Schweriner See.

Phillip Strauhs zog diesen prachtvollen Zander aus der Elbe.

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Der selbstständige Handwerks-meister (42) bekam es mit dem Super-Schlängler in einer Augustnacht gegen zwei Uhr im Güstrower Inselsee zu tun. „Nach dem Biss dachte ich, der Fisch ist verloren, es war kein Widerstand zu spüren. Wahrscheinlich ist er mir ent-gegen geschwommen“, sagt der Meck-lenburger. Kurz vor dem Boot begann

dann das Spektakel. Es sei nicht so einfach gewesen, den kräftigen Aal ins Boot zu holen, erinnert sich der Güstrower. „Mecklenburg-Vorpom-mern macht seinem Ruf als Deutsch-lands Anglerparadies alle Ehre. Hier kann man zu jeder Jahreszeit erfolg-reich fischen“, betont Jonas F. Müller (39). Der Geschäftsführer der bundes-weit neun Angeljoe-Filialen ist eben-falls von der Artenvielfalt begeistert. Die Leng- und Wolfsbarsch-Fänge sind für ihn herausragend. Zudem verweist er auf die guten Plattfischbestände in der Ostsee. Ausgezeichnete Spei-sefische seien die Meerforellen, von denen wieder beachtliche Exemplare gefangen wurden. „Aufhorchen lassen aktuell außergewöhnliche Lachsfänge vor Warnemünde und Rügen“, ver-deutlicht Müller.

Der Start im neuen Angeljahr ver-lief verheißungsvoll. So kämpfte bei-spielsweise der Rostocker Dr. Sven Hille am 21. Januar vor Warnemünde mit einem 1,12 Meter langen Ostsee-Lachs vor Warnemünde. Der rund 14 Kilo schwere Raubfisch konnte einem zwölf Zentimeter langen Trolling-Blinker nicht widerstehen.

Im April werden die LAV-Meister- Angler aus 2017 traditionell beim gemeinsamen Fischen ausgezeichnet. Wo, wird noch nicht verraten.

Volker Penne

Gesucht: „Größter Fisch des Jahres 2018“Teilnehmer senden Name, Adresse, Telefonnummer, Fischart, Länge, Gewicht, Fangdatum und -ort und Namen des Zeugen ein. Nötig ist auch ein Foto mit Maßband oder Zollstock – bitte neben den Fisch legen! Einsendeschluss: 31. Januar 2019.

MeldunGen an:

● Landesanglerverband M-V, Claudia Thürmer / Marko Röse, Siedlung 18a, 19067 Leezen, [email protected]

● OSTSEE-ZEITUNG, Volker Penne, R.-Wagner-Str. 1a, 18055 Rostock, [email protected]

● Angelfachmarkt Angeljoe Rostock, Am Handelspark 3, 18184 Broders-torf, [email protected]

Heringspaternoster dieses außerge-wöhnliche Exemplar an Bord zu holen. Daheim habe seine Frau Silke eine gebackene Variante des schmack-haften Schwarmfisches probiert. „Das war interessant“, erklärt der Kraftfahrer. „Meinen Zwei-Kilo-Aal haben wir in zehn Portionen geteilt und gebraten“, schwärmt noch heute Marco Hanisch.

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Tag

2017

Fangort

Aal 2,020 97,0 Marco Hanisch 25.08. Inselsee Güstrow

Aland 2,204 51,0 Michael Schmidt 20.06. Unterwarnow

Bachforelle 1,380 51,0 Wilfried Redmer 05.06. Stepenitz

Barsch 1,630 48,0 Dieter Stoll 30.09. Breitling (Unterwarnow)

Brassen 2,200 60,0 Daniela Weber 27.04. Barthe

Döbel 2,650 55,0 Klaus-Dietrich Rinow 23.03. Barthe

Dorsch 8,120 98,0 Ingmar Gens 04.11. Ostsee vor Kühlungsborn

Flunder 1,320 49,0 Gerhard Jesse 17.05. Ostsee vor Ahrenshoop

Giebel 1,405 42,0 Ben-Dietrich Rinow 10.06. Trebel

Gründling 0,028 11,5 Detlef Fitkau 23.09. Müritz Elde Wasserstrasse PCH

Güster 0,650 35,0 Peter Vick 09.12. Peene

Hecht 14,970 131,0 Torsten Uckert 23.08. Schweriner See

Hering 0,260 32,0 Aaron Schleußner 09.04. Strelasund, Nordmole

Hornhecht 0,850 79,5 Danny Willsher 05.07. Bodden vor Insel Riems

Karausche 1,560 42,0 Peter Vick 15.10. Warnow

Karpfen 24,230 100,0 Stefan Uckert 27.05. Sternberger See

Kaulbarsch 0,119 20,0 Norbert Schulz 30.09. Peene

Kliesche 0,320 29,0 Peter Vick 27.12. Ostsee

Leng 3,700 86,0 Klaus Riecken 23.11. Wismar Bucht

Makrele 1,132 50,0 Jürgen Giese 27.07. Ostsee vor Warnemünde

Meerforelle 5,100 73,0 Holger Behrens 20.04. Ostsee vor Rostock

Quappe 0,297 36,0 Rosemarie Stehlmann 16.10. Warnow bei Schwaan

Rotauge 0,745 38,0 Hannes Wilhelm 05.06. Rehberger See

Rotfeder 1,300 42,0 Tobias Kostelnik 17.05. Cämmerer See / Peenemünde

Schleie 3,395 56,0 Robert Lehnert 06.08. Recknitz

Scholle 1,460 48,0 Peter Weigel 20.11. Ostsee vor RostockSchwarzmund-grundel 0,190 21,0 Gerhard Zielke 23.09. Ostsee

Seeskorpion 0,395 31,0 Manfred Wenzel 07.10. Ostsee vor Rügen

Seezunge 1,200 45,0 Lothar Walter 22.04. Ostsee vor Graal-Müritz

Ukelei 0,070 19,5 Christian Lorenz 25.05. Woseriner See

Wels 41,700 182,0 Sebastian Bernstein 02.07. Warnow

Wittling 0,440 38,0 Norbert Sempf 24.10. Ostsee vor Warnemünde

Wolfsbarsch 1,380 49,0 Anne Bartzsch 18.11. Ostsee vor Rerik

Zander 7,400 92,0 Phillip Strauhs 23.08. Elbe bei Dömitz

abschlusstabelle „Grösster Fisch 2017“Das sind die größten gemeldeten Fänge des Jahres. Neben Größe und Gewicht beeindruckt die Artenvielfalt aus den unterschiedlichen Gewässertypen:

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Wenn wir von euch sprechen, möchten wir

wissen, wen wir meinen“, das war der Auftaktsatz der Brandenburger. Zustim-mendes Nicken. Dann ging der Fachaustausch zwischen den Gewässer-warten des Brandenburger Landesanglerverbandes und unserem LAV los.

Das Rad nicht zweimal erfinden Die Brandenburger waren konkret in ihren Fragen: „Wie lebt ihr eure Gewäs-serwirtschaft?“

Der große Unterschied stellte sich heraus – zentral in M-V, mit 20 Anlauf-stellen in Brandenburg. Das bedeutet für die Gäste – alles an Equipment mal 20, 10 000 Euro allein jährlich für Sicher-heitsschutz bei der Arbeit. Schnell wurde klar, unser Modell macht Sinn. Der Überblick über Besatz, Zustand der Gewässer, vergleichbare Zahlen und Daten durch nahezu identisches Vorgehen beim Erheben an jedem Gewässer sind dabei ausschlagge-bende Punkte, die dafür sprechen.

Vergleich: Besatz in Brandenburg und M-V Die Ausbildung unserer über das Flä-chenland M-V verteilter Gewässer-warte war ebenso Inhalt des Gesprä-ches wie die Besatzzahlen im Ver-gleich. Es geht, hier wie in Branden-burg, immer darum, „…  den Vereinen

wie den Anglern etwas zu bieten.“ So der Grundtenor beider Verbände. Der Brandenburger sagte nachdrücklich: „Wir müssen uns bei der Planung des Besatzes an Fakten halten. Alles andere hieße, Geld ins Wasser zu schmeißen!“ Auch darüber waren sich alle einig. Oft fehle es an Einsicht und Fachver-ständnis an der Basis und das sorge dann für Unmut. Deshalb ist die Aus-bildung aller, die mit dem Besatz direkt zu tun haben, und die Information über die Arbeit das A und O. „Wie lebt ihr eure Gewässerwirtschaft?“, war eine von den Brandenburgern nachdrück-lich gestellte Frage, die Vizepräsident, Schwerpunkt Gewässerwirtschaft, Werner Promer beantwortete:

„Von Görslow aus bewirtschaften wir die Gewässer. Von der Basis, also aus unseren Vereinen, kommen die Anfragen: Welcher Besatz ist gewünscht? Die finanziellen Mittel für

das jeweilige Jahr stehen über den Haushalts-plan fest. Die Geschäfts-stelle des LAV koordiniert dann nach Sinnhaftig-keit und legt den Besatz fest. Bestandskontrollen erfolgen dazu landesweit.

Aalglatte Sache: die Aalaktie des LAV Aal müssen die Branden-burger besetzen, an- ders bekommen sie den beliebten Speise-fisch überhaupt nicht ins Gewässer. Das sieht bei uns in M-V natürlich

anders aus. Jedoch wäre es um den Aal-bestand ohne unsere seit Jahren inten-sive Besatzarbeit deutlich schlechter bestellt. Wir wollen die Aalverord-nung und den Managementplan bis 2030 umsetzen. „Selbst bei Verbot des Aalfanges müssen wir daran weiter-arbeiten. Es geht uns immer darum, dass auch unsere Kinder noch angeln können. Das ist jetzt unsere Verant-wortung“, mahnte Präsident Brillowski.

Es war ein für alle Beteiligten gewinn-bringendes Meeting, geprägt von großem Fachwissen, Offenheit und vergleichbaren Zielen. Der Branden-burger zog den Schluss: „Wir bleiben in Verbindung, einmal im Jahr muss nun der Austausch erfolgen. So können wir Erfolge bei der Gewässerbewirtschaf-tung potenzieren und Fehler vereint vermeiden.“

Claudia Thürmer

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Am runden Tisch sprachen die 10 Teilnehmer über ihre Erfahrungen, erörterten Probleme und fanden gemeinsam Lösungen.

Fische hegen, Angelgewässer artgerecht bewirt schaften – Gewässerwarte im Fachaustausch

Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen Gewässerpflege und Fischbesatz sind Dreh- und Angelpunkte der Pacht- und Eigentumsgewässer der Landesverbände. Die Brandenburger kamen zum Austausch.

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Wir trafen uns morgens um acht am Bahnhof in Hagenow – mit gechartertem Bus ging

es auf nach Hohen Sprenz. Dort erwar-teten uns Fischer Werner Loch und Frau Heike.

Weg der FischeZuerst waren wir neugierig, ließen uns die Anlagen mit den schönen

Fischen zeigen. Später erkundeten wir die Brutanlagen von Lachs und Stör. Staunen und Neugier – alle waren begeistert und beeindruckt. Wie auf-wändig ist das und was muss alles gemacht werden! Fangen, Hältern bis zur Laichreife, Abstreifen, Befruchtung und Brut der Eier bis hin zur Aufzucht der kleinen Fischlein. So viel Energie, Pflege und Achtsamkeit brauchen die

kleinen Wesen vom Tag der Befruch-tung bis zum Hältern der Jungfische. Diese kleinen Fische werden mal die ganz großen für unsere Gewässer, entsprechend gelangen sie später in Seen, Teiche oder Flussgebiete. Werner Loch züchtet die Besatzfische und Abnehmer ist eben auch der LAV. Diese Fische gehen sogar bis nach Frankreich oder Holland auf Reisen.

FischgesprächeIn gemütlicher Runde ließen wir uns taufrischen Fisch auf Brötchen schmecken. Nach der Theorie folgten Fragen unsererseits. Die gesamte Breite von Fisch, Aufzucht, Besatz, Gewässer-kunde beantwortete uns der Fischer. Unfassbar, was Werner Loch für ein umfangreiches Wissen hat. Mit seiner klaren, freundlichen Art hielt er uns über Stunden bei Laune, in Spannung, und schaffte es immer wieder, unsere Neugier zu wecken. Bis zum Nach-mittag bekamen wir Wissen, prakti-sche Eindrücke und Fachgespräche, die einfach nicht aufhören sollten.

Ob in kleinen Gruppen oder großer Runde, wir alle nahmen uns so viel mit, dass wir lange davon zehren werden. Wir fuhren begeistert und inspiriert für unsere weitere, so wichtige ehrenamt-liche Arbeit nach Hause.

Danke, Werner Loch, für einen unver-gesslichen und lehrreichen Tag, der Stoff für die nächsten Jahre lieferte. Organisiert und geführt hat die ganze Sache Jörg Icker – auch ihm herzlich danke.

Uwe Mathews, Vorsitzender RAV „Süd-West-Mecklenburg“ e.V.

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Im Zugerglas wer-den befruchtete Eier unter Frisch-wasserzugabe erbrütet. Die Jung-fische schlüp fen im Ge fäß und werden in Rinnen gehältert.

Am Ende eines langen und lehrreichen Tages waren alle Teilnehmer vereint der Meinung: Diese Reise hat gelohnt und darf gern Schule machen.

Gewässerwarteseminar des Regionalverbandes Süd-West-Mecklenburg e. V.

Den Fischen aufs Maul geguckt In ehrenamtlicher Arbeit stehen landesweit Mitglieder der LAV-Vereine bereit und bewirtschaften ihre überantworteten Angelgewässer. Da ist Fachwissen gefragt.

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Politik an der Angel. Wie stark fühlen sich Petrijünger hiesiger Meeresküste von den neuen

Angelverbots-Zonen in Nord- und Ostsee betroffen? Die Frage beschäf-tigte die Teilnehmer der Deutschen Brandungsanglertage Ende 2017 in Heiligenhafen. Dahin reiste der Wit-tenbecker Meeresangler Wolfgang Schoknecht mit Anglern aus Bad Doberan und Retschow. Den teils hit-zigen Ärger der Freizeitfischer verstehe er. Über viele Jahre tourten sie mit Booten und Kuttern in die nun vom Bundesumweltministerium gesperrten Naturschutzgebiete, oft mit weitge-reisten Gästen. Für Schiffsführer seien alte Gewohnheiten über diesen Ader-lass wohl futsch. „Aber ehrlich“, meint Schoknecht, „lohnt sich der Groll wirk-lich? Schauen wir über die unendliche Weite des Meeres bis zum Horizont – ob der Angler den Köder von Bord in

die Tiefe wirft oder vom Strand in die Brandung. Es gibt reichlich Platz für alle und Fische ebenso.“ Er weiß, wovon er spricht. Schon als kleiner Junge lief er mit der Angel in der Hand zum Wasser und brachte manchen Barsch, Platt-fisch oder Dorsch mit nach Hause. Ihn ließ die Angel nicht mehr los, bestimmte auch später im Beruf als Dachdecker seine Leidenschaft: an Bin-nengewässern, aber zumeist am Meer.

Ziel: ferne SträndeSeine Angelstrecke sind Strände mit anrollender Brandung zwischen Rerik und dem Darß. Der 66jährige Rentner trägt neben der Angel-Ausrüstung einen „Sack voller Erfahrungen“ ans Wasser, sagt er. So treibt er keinem Fisch Argwohn vorm Köder unter die Flossen. Seine Ausrüstung richtete er inzwischen auch auf internationales Brandungsangeln um Meister-Eh-

rungen aus, bereiste mit Mannschaften und Einzelkämpfern des Mecklenbur-gischen Meeresanglerverbandes Aus-tragungsorte von Europa bis Südafrika.

Solche Möglichkeiten stehen jedem der 44.000 LAV-Mitglieder offen. Geschäftsführer Axel Pipping stimmte bei einem Treffen zu, es lohne sich, darüber in den über 600 Vereinen des Landes nachzudenken, das landes-offen gestaltete Brandungsangeln als Markenzeichen der Petrijünger an der Ostsee neu zu beleben. „Gefordert sind Angler jeden Alters. Unser Ver-band unterstützt nach LAV-Kriterien das Muster der organisierten Meeres-angler.“ Aus möglichst vielen Teilneh-mern werden bei Vorentscheidungen im Brandungsangeln die Besten ermit-telt, nehmen an Deutschen Meister-schaften teil und öffnen sich so den Weg zu internationalen Ausscheiden. 2018 wird der MV-Meeresanglerver-band vier solcher Besten-Ermittlungen an der Landkreisküste Rostocks aus-tragen. Schoknecht greift gern mit seinen Erfahrungen jedem unter die Arme, der es möchte. „Oberstes Gebot bleibt für uns“, so Pipping abschlie-ßend, „dass das Landesfischereige-setz, Paragraf 12(2), eingehalten wird, die gefangenen Fische also einer sinn-vollen Verwertung zugeführt werden.“

Dietrich Grunzig

M-V’s Petrijünger zum Brandungs-fischen um Meisterschaften gefordert

Lecker Fisch aus den WellenBrandungsangeln ist eine sportliche Herausforderung und weckt die Leidenschaft der Angler.

Wolfgang Schoknecht aus Wittenbeck mit einer Kiste voller aufgespulter Vorfächer mit Mundschnur für Meeresfische.

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Bis nahezu 200 Meter weit fliegen die Angelgewichte, 80 bis 250 Gramm schwer. Hier Peter Köhler als MV-Teilnehmer der Bundesmeeresfischertage.

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Erleben Sie Prominente der Royal Fishing Kinderhilfe beim Angeln wie z.B. Ex-Fußballnationalspieler

Patrick Owomoyela, die TV-Star-köche Mike Süsser und Frank Oehler, Eishockey-Legende Hans Zach, die Schauspieler Fritz Wepper, Bernd Herz-sprung, Jörn Schlönvoigt und Francis Fulton-Smith oder nehmen Sie an einer Versteigerung mit den bekannten Moderatoren Harry Wijnvoord und Werner Schulze-Erdel teil!

Sie alle sind Mitglieder der Royal Fishing Kinderhilfe, begleiten die Fishing Masters Show on Tour.

Die Promis haben Tipps für die Besucher parat und schauen sich sicher selbst Tricks ab. Denn an der Regattastrecke schwingen viele der weltbesten Angler ihre Rute.

Weit mehr als 60 deutsche und inter-nationale Meister und Experten für alle Methoden und Techniken des Angelns stehen den Besuchern an der Regat-tastrecke zur Verfügung.

Erleben Sie jede Menge weitere Attraktionen, wie Kajak und Belly-Boot fahren, Bootspräsentationen, Fliegen-binden, Rutenbau und das Show-Pro-gramm auf der Bühne. Im großen Mes-sezelt zeigen und verkaufen Boots-firmen und Ausrüster neuste Produkte, Angelgeräte und Zubehör.

Verpflegen Sie sich am Gewässer mit frischem Räucherfisch und vielen kulinarischen Genüssen aus der ganzen Welt auf der Foodtruck-Meile. Frisch gestärkt messen Jung und Alt dann ihre Kräfte an der Drillmaschine.

Im simulierten Kampf geht es darum, die stärksten Fische der Weltmeere zu bezwingen. Dies sind gleichermaßen für Angler und Nichtangler spektaku-läre Highlights an der Regattastrecke.

Mike Süsser und Frank Oehler sorgen genauso für Stimmung bei ihren Kochshows auf der Bühne wie

die Entertainer Harry Wijnvoord und Werner Schulze-Erdel, die vor Ort täg-lich Verlosungen und Versteigerungen zugunsten der Royal Fishing Kinder-hilfe durchführen. Die Überschüsse der Eintrittsgelder (5 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei) gehen an die Royal Fishing Kinderhilfe, die damit sozial schwache Kinder unterstützt. Die gefangenen Fische – und noch ein paar obendrauf – bekommt die Brandenburger Tafel e. V. für ihre wohltätige Essensausgabe.

Kommen Sie früh, denn die Zeit zwi-schen 10 und 18 Uhr am Samstag und zwischen 10 und 17 Uhr am Sonntag reicht kaum aus, um alles zu erleben. Der perfekte Erlebnisausflug für die ganze Familie!

Siegfried Götze, Royal Fishing Kinderhilfe e. V.

Infos unter www.angelshow.de

Die Fishing Masters Show 2018 am 28. und 29. April in Brandenburg an der Havel

Promi-Alarm an der Regattastrecke „Beetzsee“ Prominente angeln hier für den guten Zweck. Angel-Weltmeister, Prominente aus TV und Sport, YouTube-Stars aus der Szene, Angelgeräte- und Bootshersteller sowie Reiseveranstalter – alle sind mit dabei.

Die Foodtrucks bieten kulinarische Highlights.

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Mit dabei: Starköche Mike Süsser und Frank Oehler

Auf dem Thron des Meisters: Michael Schlögl verrät seine Tricks.

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1. Welchen Boden

meidet die Quappe?

A: Marmor­fußboden

B: Kieswege C: Schlammgrund

2. Welche Nahrung

findet die Quappe besonders lecker und ist deshalb nicht gern gesehen?

A: Fischlaich B: Fischstäbchen C: Fischrogen

3. In welcher Jahreszeit

ist die Quappe häufiger zu fangen?

A: in der heißen B: in der kalten C: in der

lauwarmen

Schickt die Fragennummer mit dem richtigen Buchstaben an: PREISRÄTSEL Kinderzeitung Landesanglerverband, Siedlung 18 a, 19067 Leezen oder sendet eine Mail mit Betreff: PREISRÄTSEL Kinderzeitung an info@lav­mv.de

3 PREISFRAGEN warten wieder auf Euch. Lest den Text zur Quappe aufmerksam. Darin könnt Ihr die Antworten ganz leicht finden. Gewinnt das Überraschungspäckchen mit T­Shirts, Basecaps, Kugelschreibern, Aufklebern oder auch dem „Kleinen Alleswisser“. Petri Heil! beim Angeln ruft Euer Freddy

Nun fängt das schöne Frühjahr an und alles fängt zu blühen an. Das ist der Textanfang eines alten Volksliedes. Das lässt sich gut trällern, wenn Ihr Euch gemeinsam auf den Weg an den See oder zum Flussufer macht. Gute Vorbereitung ist beim Angeln wichtig.

Das sorgt für Fangerfolg. Deshalb will ich Euch meine Tipps mitgeben. Welche Fische beißen

in diesen Tagen am besten und wo findet Ihr sie? In Eurer Kinder­Zeitung geht es heute um einen interessanten Räuber.

Hallo, liebe Anglerkinder!

Zeitung

Auflösung Auflösung Preisrätsel aus Heft 4-2017. Richtig ist: 1B – Der Hecht steht besonders gern in schilfrändern, unter Totholz, 2A – Die erste Rückenflosse des Zanders zeigt stachelstrahlen und

3A – Hecht und Zander fressen im Winter Speck für die fortpflanzung im frühjahr an.

Das wusste auch leonard schult, 7 Jahre, aus Pölchow. Herzlichen Glückwunsch zum Überraschungspäckchen! Das macht sich nun auf den Weg zu Dir. Und Euch, liebe Kinder, viel Glück beim neuen Rätsel!

Übrigens,

auf Seite 11 erfahrt Ihr

alles zum Thema

Angelregeln für Kinder.

Zum Beispiel: Wann solltet Ihr

den Fischereischein machen,

dürft Ihr alleine Angeln

gehen, wie viele Angeln

dürft Ihr auf einmal

benutzen?

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Besonderheiten des Raubfisches Als Bewohner der Flüsse bevorzugt sie klares und kühles Wasser und wandert bis in die Forellenregion. Da ist die Quappe als Laichräuber nicht gern gesehen. Vor allem tiefe Löcher und Rinnen nutzt sie für ihre Wanderungen. In der kalten Jahreszeit wird sie in einigen Regionen Deutschlands sehr häufig gefangen, im Sommer hingegen sehr selten. Bei ihrer Nahrungsaufnahme ist sie vorsichtig. Bei der Nahrungssuche stellt sie sich oft auf ganz bestimmte Beute ein und ignoriert alles andere.

Die Quappe ist los

Fetzenköder

Köderfisch

Als Winterlaicher ist die Quappe (auch Rutte genannt) in der kälteren Jahreszeit sehr mobil. Dieser vorzügliche Speisefisch ist nicht leicht zu fangen. Deshalb ist es gut, wenn Ihr etwas mehr über die Quappe wisst. Sie besitzt an der Unterlippe eine Bartel und ist der einzige dorschartige Fisch. Die Quappe kommt ausschließlich im Süß- und Brackwasser vor. Ihr marmorierter Körper variiert von gelb-grünlich bis hell- und dunkelbraun. Der Bauch ist fast weiß. Ihre kleinen Schuppen könnt Ihr mit bloßem Auge kaum erkennen. Sie besitzt zwei weich -strahlige Rückenflossen.

Die Quappe fangt Ihr fast ausschließlich mit der Grundangel mit oder ohne Pose. Bei der Angelrute reicht eine Länge bis 2,70 Meter und ein Wurfgewicht von 20–40 Gramm. Nehmt eine monofile Angelschnur, 0,25 bis 0,30 mm stark. Um sie zu überlisten, solltet Ihr die Gewässer-struktur genau kennen. Als Köder sind Tau- und Mistwurm, Fetzenköder und kleine tote Köderfische bestens geeignet. Auf künstliche Köder reagiert die Quappe so gut wie gar nicht.

Quappe / Rutte (Lotta lotta)Die Quappe war 2002 unser Fisch des Jahres. Sie bevorzugt tiefe Seen und kühle Flüsse in einem Temperaturbereich von vier bis 18 Grad Celsius. Die Quappe lebt auf kiesigem oder sandigem Grund in einer Tiefe von einem bis 700 Meter. Am Tage hält sie sich unter Wurzeln, Steinen und zwischen dichten Pflanzenbeständen auf. Schlammigen Grund meidet dieser bodenorientierte, nachtaktive Raubfisch und ernährt sich von verschiedenen Kleintieren, Fischen und Laich.

In unseren Binnen- und Küstengewässern ist ein Mindestmaß von 30 Zentimetern gefordert und in den Binnengewässern hat die Quappe Schonzeit vom 1. Januar bis 15. Februar jeden Jahres. In unseren Breiten erreichen Quappen eine Länge bis 80 Zentimeter und ein Gewicht von ca. vier Kilogramm.

Tauwurm, Mistwurm

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Fläche: 12,00 haDurchschnittliche Tiefe: 1,50 mMaximale Tiefe: 3,00 m

Zufahrtsmöglichkeit: Die Saaler Tongruben liegen am süd-östlichen Ortsrand von Saal. Zu errei-chen sind sie über die B105. Zwischen Ribnitz-Damgarten und Wiepken-hagen abbiegen auf die L211 Richtung Bartelshagen II, dann weiter über Hes-senburg bis nach Saal.

Fischarten: Aal, Barsch, Blei / Brassen, Hecht, Karp fen, Plötze, Schleie

Beste Angelstellen: Viele Landangelstellen sind verteilt an den gesamten Ufern der Tongruben.

Uferbeschaffenheit: Teils von schmalen Bruchwaldstreifen und teilweise von Schilfgürtel sind die Gruben umgeben. Durch den ehemaligen Tonabbau besteht eine sehr strukturreiche Ufer-beschaffenheit.

Besonderheiten und Einschränkungen: Keine.

Bootsbenutzung: Ist nicht notwendig und eher

schwierig, da die Gewässer so fein-teilig strukturiert sind.

Betreuender Verein: Angelverein „Saaler Bach“ e.V.

Gastangelberechtigungen: Angelshop & Computerservice Weu, Karl-Liebknecht-Str. 2218311 Ribnitz-DamgartenTel.: 03821 721373 Rüdiger Schülke, 18320 Ahrenshagen, Tel.: 03822 531032

oder in unserem LAV-Onlineshop: www.lav-mv.de / angelkarten.php

LAV Gewässer Nr. 1128, 1579

Saaler TongrubenOrtslage Saalwww.lav-mv.de/gewaesservz/waters/search/titel:saaler%20tongruben/nummer:#results_list

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Zutaten für 4 Personen:

4 Filets (200 g) Zander800 g festkochende

Kartoffeln, 125 g Butter, 500 g Blumenkohl, 500 g Broccoli, 15 Möhren für das

gedünstete Gemüse & den Möhrensalat,

Salz, Pfeffer und Saft einer Zitrone

Die „Neue Schänke“ in Allertorf, Marlow, gehört Familie Bösemann. Den Namen kennt hier jeder. Immerhin empfangen die Bösemanns ihre Gäste schon seit 1983. Der Familienbetrieb startete direkt am Wohnhaus mit einem Anbau. Der Raum war klein, hatte 30 Sitzplätze. Zu Beginn kochte die Familie noch in der eigenen privaten Küche im Wohn-haus. Schon zwei Jahre später reichte der Platz nicht mehr. Der Bau wurde auf 60 Plätze, 2007 auf 120 Plätze erweitert. Zum 35jährigen Betriebsjubiläum im Juni blitzt die Traditionsgaststätte frisch renoviert. Der leidenschaftliche Koch des Hauses, André Bösemann, und seine Frau Jacqueline tischen sehr gern Fisch-gerichte auf.

Der Jäger mit den KatzenaugenZanderfilet an Blumenkohl-Brokkoliröschen mit Petersilienkartoffeln und Möhrensalat

Zubereitung

Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser ca. 20 Min kochen. Möhren schälen, waschen und in einer Küchenma-schine raspeln, mit Salz, Zitronensaft und Zucker abschmecken. Frische Blumenkohl-, Broccoliröschen und Möhrenscheiben in Salzwasser geben und dünsten. Den Zander unter fließendem Wasser waschen, vorsichtig trocken tupfen und mit einem scharfen Messer file-

tieren. Die Filets salzen und pfeffern, mit Zitrone beträufeln und mehlieren, also in Mehl wenden. Dann gold-gelb in heißem Fett in einer Pfanne von beiden Seiten ca. 3 Min anbraten. Etwas Butter in einem Topf zerlassen. Das Gemüse, den Möhrensalat und die Kartoffeln auf einem Teller anrichten. Die Fischfilets auf dem Gemüse dra-pieren, etwas Butter über die Kartoffeln geben und mit Petersilie bestreuen.

Guten Appetit!

Foto

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angeln wir Müllden

ganzen

Am 3.März 2018

LandesanglerverbandMecklenburg-Vorpommern e.V.

Gesetzlich anerkannter Naturschutzverband

Tag der Gewässerpflege Landesanglerverband MV

Eine landesweite Aktion von 44.000 Anglern in Kooperationmit der Hanse- und Universitäts-stadt Rostock, unter Schirmherr-schaft von Oberbürgermeister Roland Methling – „Putzen“ wir die Strände von Warnemünde das Oldendorfer Ufer und denSchnatermann.

LandesanglerverbandMecklenburg-Vorpommern e.V.

Gesetzlich anerkannter Naturschutzverband