Tagungsort:SeminarraumInstitutfürBiomedizinischeEthik,Zollikerstr.115,8008Zürich

AnfahrtmitöffentlichenVerkehrsmittelnTram2oder4bis"Höschgasse",dannbergwärtsdieHöschgasseentlangbiszurZollikerstrasse(300m),anschliessendrechtsdieZollikerstrassestadtauswärtsbiszurHausnummer115(200m).OderBus33oder77bis"BotanischerGarten",anschliessenddieZollikerstrasseentlangbiszur115(200m).AnfahrtmitdemAutoAbAutobahnenRichtungCity/Hauptbahnhof/See,anschliessendRichtungRapperswil.ParkplätzeindenParkhäusern'Feldegg'und'Zürichhorn'(Parkleitsystem).NurwenigeParkplätzeunmittelbarbeimInstitutfürBiomedizinischeEthik.

Anmeldeschluss:15.August2009AnmeldungundFragenbitteanMichelleHeimgartner:heimgartner@ethik.uzh.chTel:0446348381,Fax:0446348389www.ethik.uzh.ch/ibmeFürGetränkeundVerpflegungwirdgesorgt.DieZertifizierungbeiderSchweizerÄrztekammeristbeantragt.DieTeilnahmeandemWorkshopistkostenlos.Workshopleitung:Dr.med.VerinaWild(InstitutfürBiomedizinischeEthik)undDr.phil.RachelNeuhausBühler(UFSPEthik,UniversitätZürich)

HymenrekonstruktioninderSchweiz

‐einunterschätztesmedizinethischesProblem?

WorkshopamInstitutfürBiomedizinischeEthik,UniversitätZürich

28.September200914.00–18.00Uhr

DieVeranstaltungrichtetsichanMitarbeitendevonBeratungsstellen,ÄrztInnen,WissenschaftlerInnenausrelevantenFachgebietenundweitereInteressierte.

Veranstalter:InstitutfürBiomedizinischeEthik,EthikZentrum,UniversitätZürich

INSTITUTFÜRBIOMEDIZINISCHEETHIK,UNIVERSITÄTZÜRICHWORKSHOP28.9.2009

DieHymenrekonstruktionDie Rekonstruktion des Jungfernhäutchens (oder Hymenorrhaphie) ist einegynäkologische / plastische Operation am Hymenalsaum, die auch in derSchweiz durchgeführt wird. Sie wird bei Frauen vorgenommen, die bereitsGeschlechtsverkehrhatten,oderderenHymenaufandereWeiseverletztseinkönnte.Zielistes,denHymenalsaumsozurekonstruieren,dassbeierneutemGeschlechtsverkehr eine Blutung erfolgt. Insbesondere bei einerbevorstehenden Hochzeit ist es in manchen Kulturkreisen von grosser,manchmalsogar lebensnotwendigerBedeutung,dieseBlutungalsBeweisder„Ehrhaftigkeit“derFraufestzustellen.Psychosoziale oder sexualpädagogische Beratungsstellen und FachärztInnen,diejungeFrauenalsKlientelhaben,werdenimmerwiedermitFragenrundumdas Thema Jungfernhäutchen, Jungfräulichkeit und Möglichkeiten dervorgetäuschtenBlutungenoderderRekonstruktiondesHymenskonfrontiert.Eine Reihe vonmedizinethisch relevanten Fragen stellt sich dabei: Kann dieEntscheidung der Frau für die Hymenrekonstruktion als selbstbestimmt undfreiwilligbezeichnetwerden,wennvermutetwerdenmuss,dassdieOperationaus fremdbestimmtem Druck heraus gewünscht wird? Werden durch dieDurchführung der Operation Geschlechterungerechtigkeiten perpetuiert?Macht sich die durchführende Ärztin oder die triagierende Beratungspersonzur Komplizin einer Täuschung – oder zur Komplizin eines problematischenpatriarchalen Systems? Darf ein Arzt die Operation durchführen, zu der eskeinerlei Informationen über Risiken und Nebenwirkungen gibt? Gehört dieOperation überhaupt in das ärztlichen Repertoire, wenn es doch nicht umHeilungoderTherapiegeht?StehtnichtandererseitsderNutzenfürdieFrauund der Schutz vor grösserem Übel an erster Stelle und ist somit dieDurchführungderOperationgeboten?

AblaufdesWorkshops14.00–14.15:BegrüssungundVorstellungderTeilnehmenden14.15–14.25:Hymenrekonstruktion:FragenausderPerspektiveeinerkultursensitivenBioethikEinführungvonProf.Dr.Dr.NikolaBiller‐Andorno,DirektorinInstitutfürBiomedizinischeEthik14.35–15.00:ErgebnissederForschungsprojekteinTunesienundderSchweizzuethischenAspektenderHymenrekonstruktionDr.med.VerinaWild,OberassistentinInstitutfürBiomedizinischeEthikundDr.phil.RachelNeuhausBühler,UFSPEthikUniversitätZürich15.10–15.50:Sexualität,JungfernhäutchenundJungfräulichkeitinderjugendgynäkologischenSprechstundeDr.med.FrancescaNavratil,FachärztinFMHfürKinder‐u.Jugendmedizin16.00–16.15:Kaffeepause16.15–17.20:ErfahrungsaustauschderTeilnehmenden:PraxisderHymenorrhaphieundangrenzendeThemen(z.B.ZertifikatfürJungfräulichkeitoderandereThemenderkultursensitivenMedizin/medizinischeMassnahmenohnemedizinischeIndikation)17.20–18.00:DiskussionundErarbeitungvonDesideraten:WobestehtpraktischerHandlungsbedarf?