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Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2013/2014 Arbeitsgemeinschaſt der Kinder- und Jugendverbände im Saarland

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Arbeitsbericht der Vorstands und der Geschäftsstelle des Landesjugendring Saar, inklusive Jugendserver-Saar

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ArbeitsberichtLandesjugendring Saar2013/2014

Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände

im Saarland

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Vorwort

Jugendarbeitskampagne Ei JO!JuleicaVielfaltJuleicaNetzwerkDingDeinDorfBuddeln und Bilden ReloadedWahl-O-Mat zur Bundes- und EuropawahlFörderung der Kinder- und JugendarbeitJugendpolitische GesprächeServicestation LJRGremienarbeit im LJR

Jugendserver Saar

Herausgeber:Landesjugendring Saar e.V.Vorstand

RedaktionGesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Claudia Eisenstein, Solenn Crépeaux, Nicole LammerzGestaltung:Georg VogelManuskript:Birgit Rauen-Oberst, Nicole Lammerz, Georg VogelFotos:Landesjugendring Saar, Jugendserver-SaarAuflage:500

Anschrift:Landesjugendring Saar e.V.Stengelstraße 866117 SaarbrückenTel: 0681/63331Fax: 0681/63344E-mail: [email protected]: www.landesjugendring-saar.de

Der Druck der Broschüre wird unterstützt aus Totomitteln des Sozialministeriums

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Inhalt

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VorwortDer LJR-Vorstand von Febru-ar 2013 bis zum Februar 2015: Rieke Eulenstein (aej saar), Tobias Wolfanger (VSK-Jugend), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Fabian Steinbrink (Jugendrotkreuz), Vor-sitzende Catharina Becker (juz-united)

Kinder – und Jugendarbeit findet in freier Zeit statt und hat viel mit Spaß, Freude und Selbstentfaltung zu tun. Dies geschieht aber nicht im luftleeren Raum, sondern die weltweiten Ent-wicklungen und Konflikte spielen di-rekt in sie hinein. Denn diese Themen sind in der Alltagswelt der Kinder und Jugendlichen präsent. Jugendarbeit kann und muss diese Themen aufgrei-fen. In den vergangenen beiden Amtsjah-ren des Landesjugendring-Vorstandes, welche dieser Arbeitsbericht doku-mentiert, haben sich enorme techni-sche Modernisierungen und massive politische Krisen ereignet. Hier nur ein paar markante Stichpunkte:In der internationalen Politik stehen diese Jahre im Zeichen schlimmer kriegerischer Auseinandersetzungen in Afrika, dem Nahen Osten und in der gar nicht so weit entfernten Ukraine. Unter lebensbedrohlichen Umständen flüchten Menschen vor Krieg und elen-der Armut in Richtung Europa. Viele sterben beim Versuch, auf den sich ab-

schottenden Kontinent zu gelangen bei der Überfahrt über das Mittelmeer. Bankenkrisen erschütterten auch 2013 und 2014 ganze Volkswirtschaften, vor allem in der südlichen Europäischen Union. Beim jüngsten Beispiel Grie-chenland bedeutet dies, dass dort 2014 knapp 50% der 15- bis 24-Jährigen ar-beitslos waren.Auch veränderte sich in den letzten beiden Jahren das Kommunikations-verhalten junger Menschen deutlich: So stieg die Zahl der jungen Smartpho-ne-BesitzerInnen von 47% (2012) auf 88% (2014). Solche neue Entwicklun-gen bringen kreative Potenziale hervor, die noch vor zehn Jahren undenkbar waren (2005 wurde YouTube gegrün-det). Kritisch zu beobachten sind dabei die neuen technologischen Möglich-keiten von Konzernen, großzügig Da-ten zu sammeln. Denn die Persönlich-keitsrechte der BürgerInnen werden dadurch massiv gefährdet.Diese Entwicklungen zeichnen sich ganz konkret im Alltag der Jugendver-bände ab:

Kinder und Jugendliche, deren El-tern oder Großeltern als Migranten ins Saarland kamen, wollen endlich an verbandlicher Jugendarbeit teil-haben. Lange hat es gedauert, bis sich die Verbände allen geöffnet haben. An manchen Orten schneller, an anderen dauert es leider noch. Bereits seit 2008 arbeiten wir im Landesjugendring er-kennbar an der Öffnung „unserer“ Strukturen. Einen Meilenstein dabei stellt die 2011 gestartete JuleicaVielfalt dar.Viele junge Flüchtlinge kommen in diesen Monaten in unseren Dörfern und Städten an und benötigen unsere Unterstützung, wo wir als Kinder- und Jugendgruppen helfen können: bei der Suche nach Unterkunft, mit Freizeit-beschäftigung, bei Sprachproblemen, in der Bewältigung des Alltags. Auch hier engagieren sich schon mehrere Ju-gendverbände, wollen die Situation der Flüchtlinge im Saarland weiter verbes-sern und zu einer Willkommenskultur beitragen.Mit viel Freude praktizieren die saar-

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ländischen Kinder- und Jugendverbän-de Jugendarbeit online. Soziale Netz-werke, Geocaching und Co. schaffen Verbindungen und Kommunikation. Für die Hauptamtlichen und Ehren-amtlichen ist längst klar: Es gibt keinen Unterschied zwischen der „Welt online“ und der „realen Welt“. Umso wichti-ger ist es, in den Sozialen Netzwerken täglich aktiv zu sein und auch hier das einzufordern, was in Jugendverbänden gilt: Positiver und kompetenter Um-gang mit Konflikten, demokratische Entscheidungsprinzipien zu prakti-zieren und Ausgrenzungsmechanis-men entgegenzuwirken. Der bewusste Umgang mit persönlichen Daten und Persönlichkeitsrechten kann ebenso erlernt werden wie die Regeln im Stra-ßenverkehr. Mit unseren beiden Ange-boten "KomComm" und "Datenparty" setzen wir hier ein wichtiges Zeichen zur Medienkompetenzbildung.

In einem hoch verschuldeten Bundes-land wie dem unsrigen haben wir ei-nen besonders sensiblen Blick dafür, wenn Einsparungen oder Kürzungen "im Namen der Zukunft der jungen Generationen" beschlossen werden. Ob in Südeuropa im Großen oder aber im Saarland im Kleinen: Wir sollten unbequem sein, wenn es auf Kosten der jetzigen jungen Generation geht. Denn Beispiele aus anderen Bereichen zeigen, für andere Aufgabenfelder wie Straßenbeläge werden „kreative Vor-schläge“ gesucht - aber wo bleibt der Ideenreichtum um die "Schlaglöcher" an den Hochschulen, in der Bildung und der Jugendarbeit zu füllen? Hier erwarten wir mehr Kreativität und Denken in Alternativen.Wir stellen uns den täglichen Heraus-forderungen, denn Kinder- und Ju-gendarbeit ist das Erlernen und Prakti-zieren von sozialem, gesellschaftlichem

und politischem Engagement. Das be-inhaltet auch, die Interessen der Kin-der- und Jugendverbände in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten. Diesen Auftrag des Bundessozialgesetzbuchs nehmen wir ernst.Viele der oben genannten Beispiele ha-ben die Kinder- und Jugendverbände sowie deren Arbeitsgemeinschaft Lan-desjugendring auf den Weg gebracht. Andere Themen, die ebenfalls zentral waren, konnten hier nun keinen Raum einnehmen. Der vorliegende Bericht versucht hingegen umfänglich, die Ar-beit des Vorstands und der Geschäfts-stelle darzustellen.Auch in der kommenden Zeit bleibt noch vieles für die saarländische Ju-gendarbeit zu tun, wir stellen uns den kommenden Herausforderungen ge-wappnet mit Kreativität, Freude und dem Wissen um Selbstwirksamkeit.

Catharina Becker Fabian Steinbrink Rieke Eulenstein Tobias Wolfanger Thorsten Schmidt

Vor wor t

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JugendarbeitskampagneMit der Kampagne „Ei JO! – Ohne uns sieht es Saarland alt aus“ stellen saarlän-dische Kinder- und Jugendverbände dar, was ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der saarländischen Jugendarbeit auf die Beine stellen. Junge Menschen präsentieren sich im Internet, sozialen Netzwerken und auf Plakaten und berichten wie und warum sie sich für unser Gemeinwesen engagieren. „Ei JO!“ steht für „Engagiert in Jugendorga-nisationen“.

Ei JO! wirkt

Wie eine von den Mitgliedsverbänden selbst entwickelte Kampagne Jugendarbeit bewegtDie Idee hatten die Jugendverbands-vertreterInnen auf der Hauptaus-

schussklausur im November 2013. Unter ihnen machte sich schon seit

längerer Zeit ein merkwürdiger Wi-derspruch breit. Zwar werde in offiziellen Reden betont, wie wichtig die Jugendarbeit und das ehrenamt-liche Engagement sei. In der Realität würden aber die politischen Rah-menbedingungen für genau dieses Engagement ver-schlechtert; siehe

z.B. G8 und Bologna mit denen Schule und Hochschule kaum noch Platz für Jugendarbeit ließen. Noch weniger er-fahre junges Engagement tatsächlich Wertschätzung.

Viele wunderte das nicht, weil mit Kin-der- und Jugendarbeit ja auch selten Schlagzeilen zu machen seien. Grund genug also für die Hauptausschuss-Mitglieder, daran was zu ändern und eine Idee zu entwickeln. Eine Kampag-ne soll her, die herausstellt, was Ehren-amtliche in den Jugendverbänden alles auf die Beine stellen. Sofort fanden sich bis zu 15 Freiwillige bereit, die ab Janu-ar 2014 daran arbeiten und schon vier Wochen später auf der Vollversamm-

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lung den Startschuss gaben für „Ei JO! - Ohne uns sieht es Saarland alt aus.“ „Ei JO!“ steht für „Engagiert in Ju-gendorganisationen.“ Das Motto wur-de selbst entwickelt, die Kampagnen-Werkzeuge gespendet und gesponsert.

Wichtiger Schwerpunkt im ersten Jahr war die Präsentation von Engagier-ten mit ihrem Statement, warum sie Jugendarbeit machen. Diese wurden zunächst auf Facebook, später zusätz-lich auf einer Web-Seite veröffentlicht. Hinzu kam dann die Saarbrücker

Z e i t u n g , die Ju-g e n d l e i -t e r I n n e n in ihren Lokalaus-gaben aus-f ü h r l i c h p o r t r ä -tierte. Als Give aways w u r d e n mit Un-

terstützung von BDKJ und Jugendrot-kreuz Buttons und Kugelschreiber, die die Botschaft der Kampagne wiederge-ben, produziert. Das Echo auf all diese Aktionen war schon bis dahin enorm. Nicht zuletzt aber das Ei JO!-Stipendi-um (siehe eigener Artikel) ist ein Kind dieser Aktion, die zeigt, dass Kampag-nen auch richtig was bewegen können. So wie es aussieht, wird Ei JO! uns noch länger begleiten.

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Start mit fünf Ehrenamtsstipendien DieStudienStiftungSaarkooperiertmitEiJO! Spenden sollen Ausweitung ermöglichenDie StudienStiftungSaar und die Ju-gendarbeitskampagne „Ei JO!“ finan-zieren zum Wintersemester 2014/2015 je ein Deutschlandstipendium an vier saarländischen Hochschulen und ein Saarlandstipendium an der Universität des Saarlandes für Studierende. „Talent lässt sich nicht allein durch Noten messen – wir wollen spannende Persönlichkeiten fördern, die sich für andere einsetzen“, so Christian Thoma-ser. „Diese jungen Leute sind nicht nur als künftige Fach- und Führungskräfte für das Saarland von entscheidender Bedeutung, sie machen den Standort durch ihr Engagement auch lebens-werter.“Beim Saarlandstipendium beträgt die Förderung ein Jahr lang monatlich 150 Euro, beim Deutschlandstipendium monatlich 300 Euro für ebenfalls ein Jahr. Hinzu kommt die ideelle Förde-rung der StudienStiftungSaar, also ein Seminar- und Workshop-Angebot. Be-werben können sich Studierende, die sich in ihrer Freizeit für andere einset-zen und Verantwortung übernehmen. „Das Saarland verdankt seine beson-dere Vielfalt vor allem auch seinen ehrenamtlich Engagierten. Deshalb freut es uns umso mehr, dass jetzt auch junge Menschen, die sich neben

ihrem Studium für andere Kinder und Jugendliche einsetzen, eine Förderung erhalten können, die ihnen gebührt,“ meint Ei JO-Projektkoordinator Tobias Wolfanger vom Vorstand des Landes-jugendrings Saar. Für die Stipendien kommen neben der Universität des Saarlandes die Hoch-schule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, die Hochschule für Musik Saar, die Hochschule der Bildenden Künste Saar und Deutsche Hochschule

für Prävention und Gesundheitsma-nagement (DHfPG) in Frage.

Bei diesen fünf Stipendien soll es je-doch nicht bleiben. Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder Organisa-tionen können Ehrenamts-Stipendien durch Spenden unterstützen. Für Tobi-as Wolfanger zeigt diese Kooperation, wie wichtig es ist, dass dieses frei-willige En-gagement in der Gesell-schaft einen h ö h e r e n Stel lenwert e i n n i m m t . „Denn ohne a t t r a k t i v e Angebote für junge Men-schen sieht das Saarland ganz schön alt aus. Mit solchen Pro-jekten wird der Standort Saarland wei-ter gestärkt und zukunftsfähig gemacht.

Deshalb rufen wir Unternehmen und Privatpersonen auf, sich an der Aktion zu beteiligen und damit d i e Z u -

kunft des Saarlandes mit zu gestalten!“, so Wol-fanger. Die einfachste Form: Mit jedem An-ruf aus dem deutschen Festnetz spenden Sie fünf Euro. Die Telefon-nummer lautet: 0681 / 94 58 58 58! Weitere Infos finden sich unter http://www.studienstif-tungsaar.de/foerderer/

foerderer-werden.php Info: StudienStiftungSaarDie StudienStiftungSaar fördert Talente an den Hochschulen im Saarland. Ne-ben akademischen Fähigkeiten sind für sie Qualifikationen wie ehrenamtliches Engagement und die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, wichtige Fakto-

ren. Ziel der Studienstiftung ist es, die Attraktivität des Saarlandes für Studierende und somit für künftige Fach- und Führungskräfte zu erhö-hen. Dabei sind zwei Punkte wesentlich: Zum einen bieten die Stipendien natürlich ei-nen finanziellen Anreiz. Zum anderen beinhalten sie aber auch ideelle Förderangebote

wie Workshops, Seminare, Mentoring, Coaching sowie Kontakte zur Wirt-schaft. So entsteht ein Netzwerk und eine Bindung an den Standort.

Schwerpunkte

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Saarländischer Heimatpreis für Ei JO! Ministerpräsidentinverlieh Auszeichnung des Saarwald-VereinsMit der Kampagne „Ei JO! Ohne uns sieht das Saarland alt aus“ wurden die Jugendorganisationen des Landesju-gendrings mit dem Saarländischen Heimatpreis ausgezeichnet. „Saarlän-discher Heimatpreis“ und Kampagne „Ei JO!“ der Jugendorganisationen? Wie passt das eigentlich zusammen? Klingt doch Heimat und Heimatpreis erst einmal wie ein veralteter Begriff. Doch der Saarwald-Verein hat eine überzeugende Antwort: Sie gewannen nämlich in der Kategorie 3, wo es um Folgendes geht: „Junge Leute, die das Lebensgefühl ihrer Heimat festhalten, neu interpretieren für die Zukunft“.Da findet sich das Team von Ei JO! gut charakterisiert. Das passt also bestens zusammen. Sowohl das Engagement in Jugendorganisationen als auch die Jugendarbeit des Landesjugendrings wurden mit dieser Auszeichnung ge-ehrt. Neben einer Urkunde gab es auch ein Preisgeld von je 250 Euro.Die Tradition des Heimatpreises wur-de 2014 nach vielen Jahren vom Saar-wald-Verein wiederentdeckt. Neu am Heimatpreist 2014 war, dass er gene-rationsübergreifend angelegt war - von den Großeltern bis zu den Enkeln,

denn jeder hat seine eigenen Vorstel-lungen zu dem Begriff Heimat und zur Heimat Saarland. Verliehen wurde der Preis in drei Kategorien. Die offizielle Auszeichnung fand am 8. November im Saarbrücker Schloss statt. Verliehen wurde der Preis vom Präsidenten Dr. Christian Ede, vom Landesvorsitzenden Aribert von Pock den weiteren Mitgliedern des Kura-

toriums des Saarwald-Vereins sowie der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Tobias Wolfanger nahm die Auszeichnung stellvertre-tend entgegen. Er betreut die Ei JO-Jugendorganisationen, kommt aus der VSK-Jugend (Verband Saarländischer Karnevalsvereine) und ist Vorstands-mitglied beim Landesjugendring-Saar.

Eine Kampagne entsteht

Ei JO!

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Schwerpunkte

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Ei JO!

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JuleicaVielfaltSeit 2008 arbeitet der Landesjugendring verstärkt mit MigrantInnen-Organisati-onen zusammen. 2011 startete dann ein dreijähriges Projekt zur gemeinsamen JugendleiterInnen-Ausbildung. Daraus entwickelten sich neue Verbindungen und es kamen und kommen neue Mitglieds-verbände hinzu. Dass Vielfalt bereichert blieb nicht nur ein leicht gesagter Spruch sondern wurde gelebte Realität, die spürbar ist.

Projekt JuleicaVielfalt erfolgreich abgeschlossen EngagierteausMigrantenorganisationenwurden zuJugendleiterInnenqualifiziertIm April hat der Landesjugendring Saar die Dokumentation seines Projekts Ju-leicaVielfalt vorgestellt. Damit gelang es der Arbeitsgemeinschaft in den vergangen zweieinhalb Jahren in drei Fortbildungsreihen 74 junge Engagier-te – die meisten mit Migrationshinter-grund – zu InhaberInnen der Jugend-leitercard (Juleica) zu qualifizieren. Die Broschüre berichtet auf 32 Seiten, wie die ProjektmitarbeiterInnen auf die Migrantenorganisationen zugegangen sind und Kontaktschwellen gesenkt werden konnten, so dass gemeinsame Schulungen mit Engagierten aus unter-schiedlichsten Kulturen aus fast allen Erdteilen möglich wurden. Außerdem enthält sie Tipps zur Umsetzung für

eigene Quali-fizierungsan-gebote sowie einen „idealen Ablaufplan“ als Anregung für eigene Schu-lungsangebote. „Entscheidend für den Erfolg unserer Schu-lungsmaßnah-men war, dass wir das Interes-se junger Enga-gierter aus den Migrantenor-ganisat ionen

Schwerpunkte

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aufgriffen, sich an dieser Gesellschaft ganz praktisch beteiligen zu können“, beschreibt Fabian Steinbrink vom

Vorstand des Landesjugendrings Saar den Leitgedanken des Projekts. Ent-sprechend lag auch ein Schwerpunkt

der Ausbildung bei der Frage, wie man Projektideen entwickelt, Förderungen erhält und Jugendarbeit im Stadtteil oder der Gemeinde konkret umsetzen kann. Daneben standen pädagogische Fragestellungen wie Leitungsstile, Gruppendynamik oder die Lebenswelt und Entwicklungsphasen von Heran-wachsenden. Auch rechtliche Fragen zur Aufsichtspflicht und des Kinder- und Jugendschutzes wurden behandelt. Absolviert wurden zwei Wochenenden und ein Erste-Hilfe-Kurs. Steinbrink freut sich über weitere Konsequenzen von JuleicaViefalt: „Wir haben mit dem Projekt wertvolle Kontakte zu Migran-tenorganisationen knüpfen können. Der Bund der Alevitischen Jugend und JunOst, der Verband der russischspra-chigen Jugend in Deutschland, sind mittlerweile Mitgliedsorganisationen im Landesjugendring.“ Auch der Di-tib-Landesjugendverband wolle einen Aufnahmeantrag stellen. „Damit wird der Landesjugendring Saar noch bun-ter. Das bereichert uns sehr“, so das Vorstandsmitglied des Landesjugend-rings.Das Projekt wurde über die Koordi-nierungsstelle des Regionalverbands Saarbrücken im Rahmen des Bundes-programms „Toleranz fördern – Kom-petenz stärken“ sowie aus Landesmit-teln gefördert.

Ju leic aVielfa lt

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JuleicaNetzwerkDie Juleica (JugendleiterInnencard) ist mittlerweile das Markenzeichen für eine qualifizierte Ausbildung ehrenamtlicher JugendleiterInnen. Im Saarland gibt es im-merhin ca. 1.000 junge Engagierte. Im Lan-desjugendring Saar sorgen wir in diesem wichtigen Arbeitsgebiet für Austausch und Vernetzung der Jugendverbände. Juleica-Netzwerk steht zugleich im engen Verbund mit der Jugendarbeitskampagne Ei JO! und JuleicaVielfalt.

JugendleiterInnenausbildung verbindet BroschürenundArbeitshilfehelfenjungenEngagiertenDie Qualifizierung der JugendleiterIn-nen in den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings Saar ist eines ihrer Kernaufgaben auf Landesebene. In den letzten Jahren sind dabei die pädago-gischen und noch mehr die rechtli-chen Inhalte einer solchen Ausbildung stetig gestiegen. Die AusbilderIn-nen wurden mehr und mehr gefor-dert und es kamen neue interessierte G r u p p i e r u n g e n hinzu, die ebenfalls Verantwortliche zu JugendleiterInnen

heranführen wollten. Dies nahm der Landesjugendring schon 2009 zum Anlass, die Verbände zu diesem Thema miteinander in Kontakt zu bringen. So

konnten sie sich erstmals zur Juleica-Ausbildung austauschen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten identifizieren und sich dort, wo es passt, vernetzen.

Schwerpunkte

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Hieraus entstand letztlich auch die Bro-schüre „Wie werde ich JugendleiterIn?“. 17 Jugendverbände und andere Träger stellen darin 88 Fortbildungskurse vor, in denen es neben Grundausbildungen auch um spezifische Themen wie ‚Kon-fliktlösung‘ oder ‚Kindeswohl‘ geht. Damit werden die Seminare unterei-nander transparent und in aller Regel auch gegenseitig anerkannt. Mit dem Heftchen können nun aber vor allem Interessierte, die sich in der Jugendar-beit engagieren möchten, einen neuen Zugang finden, nämlich über die Qua-lifizierungsangebote der Kinder- und Jugendverbände.Was das Netzwerk Juleica im Landesju-gendring entscheidend voran brachte, war das Projekt JuleicaVielfalt (s. S.13) Mit ihm konnten Migrantenverbände zunächst von den Ausbildungskon-zepten und der Praxis unserer klassi-schen Mitgliedsverbände profitieren. Mit eingebunden waren das Jugend-rotkreuz, juz-united, BDKJ, aej saar, Alevitische Jugend, JunOst und der Di-tib-Landesjugendverband. Viele Aus-bilderInnen kennen sich mittlerweile untereinander, ReferentInnen werden ausgetauscht oder Kurse gemeinsam durchgeführt.Mit dem Juleica-Handbuch, das wir Ende 2014 neu auflegten, erhalten alle saarländischen ausgebildeten Jugend-leiterInnen nun kostenlos eine aktu-elle und wertvolle Arbeitshilfe an die Hand. Es ist somit ein Dankeschön für die ehrenamtlich geleistet Arbeit. Dar-in enthalten ist alles, was Jugendleite-rInnen brauchen: Gruppenstunde und Maßnahmenplanung, Handwerkszeug, Gruppenpädagogik, Recht, Basics der

Jugendarbeit, Anerkennung und Qua-lität, Wenn‘s ums Geld geht... Zudem gibt es extra saarlandspezifische In-halte, so zu Finanzierungsmöglichkei-ten für die Jugendarbeit, zum Kinder-schutzgesetz, und zu den Angeboten des Jugendserver-Saar.Das alles konnten wir in Kooperation mit dem LJR Niedersachsen und mit finanzieller Unterstützung aus dem Sozialministerium sicherstellen. Dafür ein herzliches Dankeschön!Schließlich ver-fügen wir mit unseren digi-talen Medien www.jugend-server-saar.de und www.lan-desjugendring-saar.de über ein Angebot, aktuell und di-rekt verfügbar Wissen vorzu-halten. Zu fast allen denkba-ren Fragen, die JugendleiterIn-nen und ihre Ausbi lderIn-nen stellen, ha-ben wir Infos. Formulare für Zuschussanträ-ge werden vor-gehalten. Und wir können ta-gesaktuell und nicht nur jah-resbezogen die

neuesten Seminarangebote online stel-len. Zudem sind dort natürlich auch die genannten Broschüren digital zum Blättern verfügbar.Das Juleica-Netzwerk wird weiterge-sponnen. Der Bedarf dazu ist enorm. Wo bekomme ich ReferentInnen her? Können wir uns Kinderschutzmodule nicht gegenseitig austauschen? Es gibt noch viel zu vernetzen.

Ju leic aNetzwerk

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DingDeinDorfIn gut 15 Monaten ein solches Projekt durchzuziehen, war für den LJR eine große Herausforderung. Die war jedoch inhalt-lich bedingt. Jugendliche wollen beteiligt werden, sie wollen aber auch die Ergebnisse sehen. Sowohl bei der Fragebogenaktion als auch bei den Vereinbarungsgesprächen ga-ben wir also wie man hier sehen kann un-ser Bestes. Die folgenden Seiten geben über die wichtigsten Etappen einen Überblick.

Den Ort jugendtauglicher machen! Idee, Verlauf und Bilanz des kommunalen BeteiligungsprojektsDie Ausgangslage: Demografischer Wandel, knappe Kassen und mangeln-de Beteiligung JugendlicherAls Arbeitsgemeinschaft von 23 sehr unterschiedlichen Kinder- und Jugend-verbänden in einem kleinflächigen Bundesland verfügen wir über einen recht guten Überblick über die Situati-on von Kindern und Jugendlichen vor Ort in ihrem Gemeinwesen. Verstärkt nehmen unsere Ehrenamtlichen wahr, dass angesichts des demografischen Wandels und der knappen Kassenlage der Kommunen ihre Interessen und Bedürfnisse z.B. im Freizeitbereich ge-fährdet sind. Räume und Plätze werden auch von anderen Alters- und Interes-sensgruppen beansprucht, die nicht selten in Konkurrenz zu den Jugendli-

chen stehen.Im ländlichen Raum klagen Jugendli-che über mangelnde Mobilität. In vie-len Orten fühlen sich viele nicht an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt. Vereinzelte Jugendgemeinderäte und ähnliche repräsentative Beteiligungs-formen scheitern oder halten sich nur mühsam am Leben. Fehlen-des Budgetrecht, e r w a c h s e n e n -zentrierte Gre-mienformen und unklare Aufga-b enste l lungen führen nur ver-einzelt zu Erfol-

gen von gelingender Beteiligung und frustrieren die wenigen Aktiven.So wird auch in der Gemeinde bzw. Stadt - wo das noch am ehesten mög-lich erscheint - eine für Jugendliche ge-staltbare Politik nicht oder gar negativ erlebt.

Schwerpunkte

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S ol-che Eindrücke aus Rückmeldungen der Jugendlichen und der Ehrenamt-lichen sowie Berichte in den Medien veranlassten uns, schon 2008, ein Be-teiligungsprojekt Jugendlicher zu initi-ieren. Diese Beobachtungen haben sich nun in den letzten Jahren noch mehr zugespitzt.

Unser Verständnis von gelingender Beteiligung JugendlicherPolitische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Kommunen hat in den letzten Jahrzehnten auch im Saar-land repräsentative parlamentarische Formen, z.B. Jugendgemeinderäte her-vorgebracht. Daneben entstanden auch direkte Modelle wie z.B. Jugendforen. Der Landesjugendring Saar hat sich mehrfach für direkte Varianten ausge-

sprochen. Gründe liegen vor allem in der Vermeidung e r w a c h s e n e n -zentrierter par-lamentar ischer Verhandlungs-formen, in der B e v o r z u g u n g a l te rs ge mäß e r Methoden, der Mitsprache auf Augenhöhe so-wie in über-schaubaren zeit-lichen Abläufen der Mitwirkung an politischen Entscheidun-gen. In den letz-ten 15 Jahren haben wir sol-che Foren, die bei DingDein-

Dorf dann in Form der Vereinbarungsgespräche einge-setzt werden, weiterentwickelt.

ProjektzielAngesichts des demografischen Wan-dels den Focus wieder stärker auf die Kinder und Jugendlichen richten und ihren Interessen und Bedürfnissen öffentlich Gehör verschaffen. Es soll-

te deutlich werden, dass diese Alters-gruppe ein wichtiger Faktor für Zu-kunftsfähigkeit der Orte ist.Dabei sollte die Jugendfreundlichkeit und Jugendtauglichkeit in den saarlän-dischen Kommunen ein Stück verbes-sert werden.Mit altersgerechter, direkter und effek-tiver Beteiligung wollten wir gute Bei-spiele in Städten und Gemeinden um-

setzen. Die Kommune sollte damit als gestaltbares Politikfeld für Jugendliche erlebbar werden.

2011/2012VorlaufEs wurden in den Gremien des Lan-desjugendrings Saar Idee, Konzept und Durchführung diskutiert und be-schlossen. Mögliche Zuschussgeber wurden angesprochen und Anträge gestellt. In Frage kommende Koopera-tionspartner wurden kontaktiert und die Zusammenarbeit verabredet. Tech-nische Fragen insbesondere der Web-Auftritte und von Partizipationsmodu-len wurden recherchiert und geklärt. Honorarkräfte wurden angeworben. Mitglieder für die Projektgruppe wur-den gesucht.

Oktober 12 bis Januar 13Initierung Projektgruppe, Online-Werkzeuge, FragebogenAuf einer Fachtagung des Jugendser-ver-Saar wurde in der Fachöffentlich-keit das Projekt am 11. Oktober offiziell gestartet. Die Projektgruppe wurde mit einem guten Dutzend Mitglieder gegründet. Grundsätzlich sollten sie nicht älter als 26 Jahre sein. In drei Treffen wur-de ihre Rolle gemeinsam geklärt und

sie wurden an der Entwicklung der Online-Tools sowie des Fragebogens beteiligt. Dabei ga-ben sie Rückmel-dung zu den beste-henden Ideen und nahmen insbeson-dere beim Fragebo-gen Anpassungen vor. Die Ur-Version von 2008 wurde übernommen, al-lerdings wurden an mehreren Stellen Ergänzungen und Korrekturen inhalt-

licher und sprachlicher Art vorgenom-men. Maßgeblich beteiligt wurde die Gruppe auch an der Logo-Entwick-lung. Die Grafikerin setzte in mehreren Versionen Gestaltungs- und Farbwün-sche der Gruppe um.

Die Online-Tools und Webseite wur-den programmiert. Der Fragebogenwurde erstellt, gestaltet und gedruckt.

DingDeinDorf

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Feb. 13 bis Juni 13Fragebogenaktion, Online-DiskussionDie Hauptphase des Projekts wurde am 4.2.2013 im Jugendzentrum St. Arnual gestartet. Alle Werkzeuge gingen online und die Fragebo-genaktion wurde gestartet. Die Mitglieder der Projektgruppe, die Honorarkräfte und Freiwillige aus den Mitgliedsverbänden motivier-ten in Jugendarbeitsmaßnahmen, im Freien, in Jugendzentren und anderen Einrichtungen Kids und Jugendliche den Fragebogen aus-zufüllen. Dies war ein große He-rausforderung, musste man viele TeilnehmerInnen doch davon überzeugen, dass das Mitmachen auch was für sie bringt. Mit 3100 ausgefüllten Fragebogen schafften wir schließlich gut 1000 mehr als 2008. Online wurden maximal

15% ausgefüllt. Auch in Schulen wurde eine freiwillige Teilnahme nach einem sehr aufwendigen Genehmigungsver-fahren beim Kultusministerium mög-

lich. Dort beteiligten sich ca. 20 bis 30%Inzwischen lief auf den Online-Platt-formen mit sehr unterschiedlicher In-tensität die Online-Beteiligung an. Auf Facebook gab es die ersten 200 Fans. Besonders aktiv war die Diskussion der Projektgruppenmitglieder in der Fa-cebook-Gruppe. Dort wurden Abläufe besprochen und Absprachen getroffen. Schwieriger gestaltete sich das Dis-kussionsforum. Es gelang wenig, dort Jugendliche zur Diskussion zu versam-meln (siehe eigener Bericht).

Juni 13 bis August 13Auswertung der Zeugnisse, Vorberei-tung VereinbarungsgesprächeDie Fragebogenaktion wurde landes-, kreis und vor allem gemeindespezi-fisch ausgewertet. 32 Zeugnisse konn-ten erstellt werden.Gleichzeitig wurden 10 Kommunen für die Vereinbarungsgespräche aus-gewählt. Die Orte wurden im Konsens zwischen dem LJR, der Lenkungs- und Projektgruppe ausgewählt. Kriterien waren u.a. die Interessensbekundun-gen von Jugendlichen oder aus der Ju-gendhilfe, genügend ausgefüllte Frage-bogen, personelle Verankerung in der Projektgruppe.

Aug. 13 bis Okt. 13Publizierung Zeugnisse, VereinbarungsgesprächeAm 30.8. wurde in einer viel beachte-ten Pressekonferenz das Landesergeb-nis und die drei ersten Gemeindezeug-nisse der Öffentlichkeit vorgestellt.

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ÜblicherVerlaufeinesTreffensZunächst begrüßt der Moderator von DingDeinDorf alle Beteiligten und erläutert den Ablauf und die Regeln. Dann wird das Zeugnis des Orts mit den wichtigsten Ergebnissen vorgestellt. Anschließend überreichen Jugendliche den poli-tisch Verantwortlichen das Zeugnis (1). Es folgen ein bis zwei Arbeitsgruppen, in denen die Jugend-lichen mit Moderation sammeln, was in ihrem Ort gefällt, was verbesserungswürdig ist. Sie einigen sich je nach AG-Anzahl auf drei bis sechs Forderungen (2). Parallel dazu haben die PolitikerInnen und weitere anwe-sende Erwachsene die Gelegenheit, mit dem Plenumsmode-rator die Zeugnisergebnisse zu diskutieren. Der Moderator erläutert den weiteren Ablauf der Diskussion und bittet die PolitikerInnen um lösungsorientierte kurze Beiträge, in de-nen die Jugendlichen ausreichend zu Wort kommen.

Im Plenum stellen die Jugendlichen ihre AG-Ergebnisse und Forderungen vor (3). Die PolitikerInnen geben mittels farbigen Karten und kur-zer Erläuterung Feedback auf die Forderungen (4). Jetzt voten die Jugendlichen mit je drei Punkten die The-men, die ihnen - auch in Anbetracht der Rückmeldungen - am wichtigsten sind (5).Entsprechend der Gewichtung werden die meisten gepunk-teten Themen zuerst behandelt. Vereinbarungen dazu wer-den öffentlich und einvernehmlich auf Plakate notiert. Je nach Zeitbudget kommt es in der Regel zu drei, manchmal auch mehr Vereinbarungen (6).Ein solches Vereinbarungsgespräch dauert in der Regel zwi-schen 2 1/2 und 3 Stunden.

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Die VereinbarungsgesprächeDingDeinDorf

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Direkt anschließend folg-ten die Vereinbarungsge-spräche:DingDeinHomburg am 3.9.DingDeinLosheim am 10.9.DingDeinFriedrichsthal am 15.9.DingDeinSpiesen-Elvers-berg am 17.9.DingDeinWallerfangen am 23.9.DingDeinSaarbrücken am 24.9.DingDeinSt.Wendel am 30.9.DingDeinWadern am 11.10.DingDeinSaarlouis am 15.10DingDeinSt.Ingbert am 16.10.An diesen Gesprächen nahmen zwischen 12 und 35 TeilnehmerInnen teil. Meist waren der/die Bür-germeisterIn und Vetrete-rInnen der meisten Frakti-onen sowie VertreterInnen der Landkreise anwesend.

In der Zwischenzeit wurden regiona-lisiert die Zeugnisse über Pressemit-teilungen veröffentlicht. Kurz vorher wurden den BürgermeisterInnen die Zeugnisse zugestellt. Alle diese Vorgänge werden in der Facebook-Gruppe begleitet und do-kumentiert, von den Usern gelikt und kommentiert.

Okt. 13 bis Dez. 13Dokumentation, Kontrolle VereinbarungenAllen jeweils Beteiligten (PolitikerIn-nen und Jugendlichen) sind die Pro-tokolle der Vereinbarungsgespräche zugegangen und später wurde die Do-kumentation zugesendet.

2014Kontrolle der Vereinbarungen, Wei-terführungDie Projektphase wurde zum 31.12.2013 beendet. Der LJR kontrol-liert die Realisierung weiter und pub-liziert Ergebnisse auf den weiter vorge-haltenen Online-Werkzeugen. Jugendpolitisch ist der Landesjugend-

Schwerpunkte

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ring mehrfach sowohl von Jugendli-chen als auch der Kommunalpolitik aufgefordert worden, sich im Vorfeld der Kommunalwahl im Saarland im Mai 2014 zu den einzelnen Jugend-Interessen zu äußern und Forderungen zu stellen. Dies wurde insbesondere in Bezug auf die Mobilität betont. Wir se-hen uns damit in unserer jugendpoli-tischen Funktion noch mehr als bisher schon gestärkt. Insbesondere werden wir uns dafür einsetzen, dass im kom-munalen Selbstverwaltungsgesetz des Saarlandes die Beteiligung von Kin-dern und Jugendlichen, bei sie betref-fenden Fragen, verpflichtend geregelt wird.

Unsere vorläufige BewertungMit dem weiterentwickelten Projekt von DingDeinDorf 2012/2013 freuen wir uns, dass wir einen wichtigen Bei-trag in der öffentlichen Diskussion zur Beteiligung Jugendlicher vor Ort im Saarland leisten konnten.Wir sehen uns unseren Zielen, die wir mit dem Projekt verfolgten, ein gutes Stück weiter:Jugendliche konnten mit ihren Bewer-tungen in den Dorfzeugnissen ihre Sicht der Dinge darstellen - und das in allen Kommunen des Saarlandes.Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit konnten wir die Perspektive junger Menschen (wieder) ein Stück in den Focus der gesellschaftlichen Auseinan-dersetzung rücken.Mit der Nutzung von Online-Werk-zeugen gelang es uns, den Kreis der angesprochenen Zielgruppe und der Öffentlichkeit zu erweitern. Wir ha-ben im harten Praxistest gelernt, wel-che Online-Wege besser und welche schlechter funktionieren.

Noch besser als 2008 konnten wir in den Vereinbarungsgesprächen Jugend-lichen und LokalpolitikerInnen positi-ve Erfahrungen gestaltender Politik vor Ort vermitteln. Das Feedback war von

allen Beteiligten meist sehr positiv.Unseren jugendpolitischen Auftrag se-hen wir durch den tiefen Einblick in die Bedürfnis- und Interessenslage der Jugendlichen vor Ort und der immer noch unbefriedigenden Beteiligung noch mehr als bisher gestärkt.Es gilt weiterhin, die Einlösung der Vereinbarung zu überwachen und die Beteiligten darüber in den nächsten Monaten zu informieren.Wir sehen uns in der Pflicht, diesen seit 2008 in zwei Projekten entwickelten Beteiligungsprozess von DingDein-Dorf weiterzuführen. Unsere Impuls-geberfunktion in die Gemeinden hin-ein, scheint zu fruchten. Immer mehr Städte und Gemeinden fragen nach, wie sie selbst direkte Beteiligung um-setzen können bzw. tun dies nicht zu-letzt aufgrund von DingDeinDorf.Wir denken, mit unserem Projekt Ju-gendpolitik vor Ort im Saarland deut-lich mitgestaltet zu haben.

DingDeinDorf

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Buddeln und Bilden reloaded

Einen sehr beeindruckenden Beweis ihrer Praxistauglichkeit gaben Geschichts-Studie-rende der Uni Trier in den letzten beiden Jahren ab. Sie halfen mit, das Workcamp „Buddeln und Bilden“ methodisch aufzu-peppen. Der Erfolg und Zuspruch bei den Kids und Jugendlichen war entsprechend. Das Workcamp ist Teil der Gedenkstät-tenarbeit des LJR, zu der auch das Portal „Erinnert-euch.de“ gehört. Dazu gibts mehr auf Seite 64.

2013: Erfolgreiche Weiterentwicklung des Workcamps Studierende der Uni Trier und LJR setzen neueAkzentebeimWorkcampaufderGedenkstätte „Gestapolager Neue Bremm in Saarbrücken“"Buddeln und Bilden" - unter diesem Motto pflegten am 4. Mai ca. 130 jun-ge Menschen die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken.

Sie packten mit an, um die Gedenkstät-te würdig und anschaulich zu gestal-ten und vor Ort mit Zeitzeugen einen Eindruck davon zu bekommen, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu werden. Ein herzliches Dankeschön an die tollen Kooperationspartner von der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend und der Uni-Trier.

Ganz besonders freuten wir uns über die anerkennenden Worte von Sozi-alminister Storm, der uns besuchte. Ebenfalls vor Ort waren die Abge-ordneten Simone Peter und Sebastian Thul. Die Gruppen von Jugendfeuerwehr und der THW-Jugend kamen aus Ne-unkirchen, Friedrichsthal, Heusweiler, Völklingen, Saarbrücken und Püttlin-gen. Es konnten zudem auch Einzelbe-sucherInnen begrüßt werden.Eine Besonderheit dieses Jahr war die Teilnahme von 14 Studierenden der Uni Trier, die sich spannende Metho-

den überlegt hatten, um noch anschau-licher über das, was Schreckliches da-mals in dem Gestapo-Lager und in der Region geschehen ist, aufzuklären. Sie informierten die Jugendlichen wäh-rend ihres Arbeitseinsatzes in Klein-gruppen, bereiteten Infos im Internet über QR-Codes auf und spielten an ei-nem eigenen Stand sogar eigens produ-zierte Hörspiele zum Rastatter Prozess gegen die Aufseher nach dem Krieg ein. Der Landesjugendring ist begeis-tert von dieser Kooperation und will sie gerne fortsetzen.

Schwerpunkte

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Buddeln und Bi lden

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Buddeln und Bilden 2014150 junge Engagierte pflegten am 3.5.14 die Gedenkstätte "Gestapo-Lager Neue Bremm" und informierten sich über diesen Tatort des Nazi-Terrors in Saarbrücken. Neben EinzelteilnehmerInnen kamen Ju-gendliche aus der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, von der Günter-Wöhe-Schule und vom Internationalen Bund. Die kompetenten Informationen kamen erneut von dem bewährten Studi-Team von der Uni Trier und Horst Bernard, die neben der Jugendfeuerwehr und der THW-Jugend die wichtigsten Kooperationspartner waren. Herzlichen Dank auch an Sozialminister Andreas Storm für seinen Besuch und sei-ne Würdigung der Arbeit. Ein Dankeschön auch an Landtagsabgeordneten Thomas Schmitt für seinen Besuch. Weitere wich-tige Unterstützer sind das Hotel-Mercure, die Initiative Neue Bremm, die Landeszent-rale für Politische Bildung und das Landes-jugendamt des Saarlandes.

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Wahl-O-Mat on tourDass Politik - zumindest partiell - Spaß machen kann, das zeigt dieses Jugendarbeits- und Politische-Bildung-Format, das der Landesjugendring gemeinsam mit der Landeszentrale für Politi-sche Bildung und der Arbeitskammer des Saarlandes entwickelt hat. Mit dem Wahl-O-Mat wird deutlich, dass sich die Parteien sehr wohl in wichtigen Fragen unterscheiden. Mit der exklusiv saarländischen Gesprächsreihe „Wahl-O-Mat on tour“ bekom-men die Parteien auch eine persönliche Note. Die Diskussionen mit regionalen KandidatInnen zu den einzelnen Wahlen in Schulen und Jugendtreffs sind meist lebhaft und geben jungen Menschen und auch den PolitikerInnen Denkanstöße.

Top-Themen: Spitzensteuersatz und Mindestlohn "Wahl-O-Matontour"zurBundestagswahl2013 erreichteüber3000jungeMenschenAm 20. September, also zwei Tage vor der Bundestagswahl ging der "Wahl-O-Mat on tour" in Zusammenarbeit zwi-schen dem Landesjugendring Saar, der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes, der Arbeitskammer des Saarlandes und der Bundeszentrale für politische Bildung auf seine letzte der insgesamt 24 Stationen.

Seit Mittwoch, 4. September war der Wahl-O-Mat auf tour, um Jugendliche und Erstwähler hauptsächlich in Schu-len, aber auch abends in Jugendeinrich-tungen anzusprechen. Dabei waren die Kandidatinnen und Kandidaten aller im saarländischen Landtag vertretenen Parteien (CDU, SPD, Bündnis 90/Die

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Grünen, Die Linke, Piratenpar-tei) zuzüglich der FDP, die den Jungwählern Rede und Antwort zu den Thesen standen.

"Mit über 3000 erreichten Schü-lerinnen und Schülern können wir ein überaus positives Re-sümee ziehen", freut sich Dr. Burkhard Jellonnek von der Landeszentrale für politische Bildung über die große Reso-nanz, das dieses für die Bundes-republik einzigartige Angebot erzielt hat. „Die Schüler zeigten gerade an Fragen der Finanz-politik, an Spitzensteuersatz und Mindestlohn ein großes Interesse", erklärt Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesju-gendrings Saar. „In den meist lebhaften Diskussionsforen

wurde klar, dass Jugendliche wissen wollen, was die Zu-kunft ihnen bringt. Von Po-litikverdrossenheit kann also keine Rede sein.“ Für Wilhelm Offermanns von der Arbeits-kammer des Saarlandes war aber auch die Zusammenarbeit mit den Politikerinnen und Politikern sehr erfreulich: "Es hat allen viel Spaß gemacht, mit den Jugendlichen in den direkten Dialog zu treten", be-richtet Wilhelm Offermanns.

Bei „Wahl-O-Mat on tour“-Veranstaltungen begründen die KandidatInnen zunächst in längstens einer Minute eine von 24 ausgewählten Wahl-O-

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Mat-Thesen. Nur einmal dürfen sie mit einem Joker den Konkurren-tInnen widerspre-chen. Anschlie-ßend bestimmen dann die Jugend-lichen mit Fragen und Statements, welche Themen sie vertiefen.Unterstützt wurde der "Wahl-O-Mat on tour im Saar-land" auch von der Bundeszentrale für politische Bildung. Deren Präsident Thomas Krüger freut sich über den interaktiven Aus-tausch und das Gemeinschaftser-lebnis mit dem di-gitalen Modul. Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat der bpb im Einsatz, um vor allem junge Wäh-ler zu informieren und zu mobilisie-ren. Inzwischen hat er sich zur festen Größe für politi-sche Information im Vorfeld von Wahlen etabliert. Bislang haben über 10 Millionen Bun-desbürger vom Wahl-O-Mat Gebrauch gemacht.

Ergänzt wurde der digitale Wahl-O-Mat erstmals auch von einer realen analogen Variante. Mittels eines gro-ßen bunten Laufzettels können Interes-sierte Punkte für oder gegen eine These entfernen und auf große Schautafeln kleben. Dies regt in Gruppen zum Ge-spräch an und zeigt Trends bei den Ab-stimmungen. Über einen Scanner wird dann ermittelt, welche Parteien mit den eigenen Ansichten am ehesten über-

e i n s t i m m e n . Diese Art des Wahl-O-Mats kam bei vielen S chü ler Innen sehr gut an und wurde von vie-len genutzt.

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Wahl-O-Mat on tour zur Europa-wahl Neben den rund 20 Auftritten in saar-ländischen Schulen war das saarlän-dische Politikformat "Wahl-o-Mat on tour" auch in zwei Jugendzentren zu Gast. In den Jugend-zentren in Saarlouis und Neunkirchen bezogen jeweils sechs Saarländi-sche KandidatInnen zur Europawahl vor jungen potentiellen WählerInnen Position. Grundlage wa-ren 25 von 38 Thesen des Wahl-O-Mats zur Euro-pawahl. Maximal jeweils 60 Sekunden hatten die Politiker, die abwechselnd zu den Thesen gefragt wurden. Widersprechen durfte man dem Konkur-renten nur einmal mittels eines Jokers. Eine Diskus-sion ergab sich anschlie-ßend anhand der Themen, die den Jugendlichen be-sonders wichtig waren. Dies ergab dann meist ein angeregtes und kontro-verses Gespräch zu The-men wie beispielsweise TTIP (das geplante Han-delsabkommen mit den USA) oder europaweiter Mindestlohn. Durchge-führt wurde die Reihe in den Juzen vom Landesju-gendring Saar in Koope-ration mit SJD-Die Falken (Saarlouis) und Juz united (Saarlouis, Neunkirchen). Partner von Wahl-O-Mat on tour sind die Landes-zentrale und Bundeszent-rale für Politische Bildung sowie die Arbeitskammer des Saarlandes.

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Förderung der Kinder- und Jugendarbeit

Schwer verdauliche Kost sind oft die Förderzahlen. Sie sind jedoch in vielen Fällen unverzichtbar für gute Kinder- und Jugendarbeit. Und so sind auch die folgen-den Seiten notwendig für einen Arbeitsbericht, steckt darin doch ein wesentlicher Teil der Arbeit des LJR-Vorstands und der Geschäftsstelle. Die unten abgebilde-ten Münzen stehen dafür, dass in Abwandlung unseres neuen Saarland-Slogans Großes aus kleinen Geldbeträgen entsteht. Es sind nämlich genau 1,68 Euro. Soviel gibts an Zuschuss pro Tag und TeilnehmerIn vom Land für Freizeitmaßnahmen, wie z.B. ein Sommerzeltlager. Neben den Zahlen kommen dann noch die Paragra-phen und Richtlinien für die Durchführung unterschiedlichster Aktivitäten. Es gilt also für den LJR die Augen aufzuhalten, damit ehrenamtliche Jugendarbeit gute Rahmenbedingungen vorfindet.

Schuldenbremse macht auch vor Jugendarbeit nicht haltAuch vor der Förderung der Jugend-arbeit machte die Durchsetzung der Schuldenbremse in den letzten Jahren nicht halt. Hier die wichtigsten Etap-pen in der Förderung der Jugendarbeit im Saarland, wie sie sich dem Landes-jugendring darstellten.

Der Landeshaushalt von 2013 bis 20152013 war noch davon gekennzeichnet, dass man mit der großen Koalition massi-ve Kürzungen beim L andes jugendr ing zumindest teilweise reduzieren konnte. Auch gelang es einen kleinen Farbtupfer bei der Förderung in der MigrantInnen-Ju-gendarbeit zu setzen. Der Arbeitsgemein-

schaft von 23 Mitgliedsverbänden er-sparte das immerhin Kürzungen beim Personal und dem rührigen Anschluss-verband JunOst brachte das eine Wert-schätzung, die sich bis heute als frucht-bar erweist.2014 wurde dann die Jugendarbeit frei-er Träger im Saarland massiv getroffen, da ca. ein Fünftel des bisherigen Etats

nicht mehr zur Verfügung stand. Zwar fielen keine laufenden, konkreten Pro-jekte oder Maßnahmen weg. Jedoch war seit dieser Zeit der Spielraum für neue bzw. zusätzliche Ideen und Projekte verschwunden. Besonders drastisch fiel die Halbierung der För-derung bei den Freizeitmaßnahmen um 100.000 Euro aus. Hier wurde uns

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jedoch versichert, dass auch in diesem Bereich alle beantragten Zuschüsse ausgezahlt würden.Für 2015 wurde uns dann bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 zuge-sichert, dass keine weiteren Einsparun-gen vorgenommen würden. Dies zeigte sich dann auch im Haushalt 2015. Dies hieß aber auch, dass für 2015 keine Verbesserungen durchgesetzt werden konnten: so z.B. nicht für die dringend erforderliche Rücknahme der Kürzung bei den Freizeitmaßnahmen und auch nicht beim Landesjugendring. Das gibt uns Anlass zu großer Sorge.

Veränderungen bei der Förderung der Bildungsmaßnahmen an der Schnitt-stelle zur SchuleIm Landesjugendhilfeausschuss wurde am 8. Juli 2014 einstimmig ein trag-fähiger Kompromiss für die künftige Förderung der Bildungsmaßnahmen getroffen. Künftig werden die Bil-dungsmaßnahmen in der Jugendarbeit aus Gründen der klareren Haushalts-führung in zwei Fördertöpfe aufge-teilt: Zum einen in die außerschulische Maßnahmen und zum anderen in die Maßnahmen an der Schnittstelle zur Schule. Bei ersterem bleibt der bishe-rige Rechtsanspruch bestehen, beim zweiten wird nach Maßgabe des be-schlossenen Landeshaushalts geför-

dert. Das Ministerium sicherte jedoch zu in seinen Planungen die bisherige Förderhöhe bis 2017 vorzusehen. Zu-dem wird es auch für die Bildungsmaß-nahmen an der Schnittstelle zur Schule - wie bei den außerschulischen Maß-nahmen - künftig keine zusätzlichen Voranträge geben. Planungen für jede Maßnahme Voranträge vorzusehen, wurden fallengelassen.

Stattdessen soll zwei mal jährlich an das Landesjugendamt gemeldet wer-den, wie viele Maßnahmen mit wel-chen TeilnehmerInnenzahlen geplant sind. Dies soll nicht für Träger gel-ten, die bis zu 3 Maßnahmen jährlich durchführen. Die Richtlinien müssen jetzt noch mit dem Finanzministerium abgestimmt und erlassen werden. Sie sollen ab 2015 gelten.

Stellungnahme des LJR-Vorstands zum RegierungsentwurfdesLandeshaushalts2013Kapitel 05/05 (Jugendpolitik), Kapitel 05/06 (Landesjugendamt)

Der Vorstand des Landesjugendrings Saar (LJR) begrüßt es, dass auch 2013 trotz der schwierigen Finanzlage bei der Förderung der Kinder- und Ju-gendarbeit keine weiteren Kürzungen vorgenommen werden sollen und so-mit wenigstens ein gewisser Bestand an unterstützender Infrastruktur für die ehrenamtliche Kinder- und Jugendar-beit gesichert bleibt. In vier Bereichen halten wir jedoch Verbesserungen für notwendig.

Landesjugendring sichernNach wie vor bedarf es dringend der Rücknahme der Kürzungen beim Lan-

desjugendring, um unsere Handlungs-fähigkeit zu sichern. Einjährige Pro-jektförderungen wie sie 2011 und 2012 bewilligt wurden, sind für uns keine zufriedenstellende Lösung, zumal die-se weit unter der Kürzungssumme von 25.400 Euro lagen. Wenn die Finanzie-rung des LJR dauerhaft sichergestellt werden soll, muss die gesamte Finan-zierung der Regelarbeit, wie bis 2010 erfolgt, aus der Haushaltsposition des LJR erfolgen. Projektmittel schaffen einen riesigen jährlichen Gesprächs-, Antrags- und Bürokratieaufwand und keine Fördersicherheit. Sie machen politisch abhängig und sind nicht im Sinne des SGB VIII, nach dem die Ver-bände in ihrer Selbstorganisation zu fördern sind.

Wenn hier nicht deutliche Verbesse-rungen erzielt werden, kommen wir nicht umhin, Personalkürzungen bzw. weitere Einschränkungen unseres An-gebots vorzunehmen. Wir können als LJR nur dann erfolgreich Aktivitäten initiieren und für die ehrenamtliche Jugendarbeit vorhalten, wenn die Ge-schäftsstelle handlungsfähig bleibt und unsere Demokratiekosten für die Selb-storganisation gedeckt sind.Zuschüsse an den LJR zur Durchfüh-rung seiner zentralen Führungsaufga-ben (684 06)

Migrantenorganisationen stärkenWir halten es für notwendig, Migran-tenorganisationen, die wir seit einigen Jahren verstärkt begleiten und unter-

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Stellungnahme des LJR-Vorstands zum RegierungsentwurfdesLandeshaushalts2014Kapitel 05/05 (Jugendpolitik), Kapitel 05/06 (Landesjugendamt)

Angesichts der drastischen Kürzun-gen, die der Entwurf des Landeshaus-halts für 2014 vorsieht, befürchtet der Vorstand des Landesjugendrings Saar massive Einschränkungen im Freizeit-Angebot der Jugendverbände. Mit ei-ner Streichung von 100.000 Euro soll der Fördertopf für Freizeitmaßnahmen im kommenden Jahr halbiert werden.

Die Jugendverbände sind auf die Zu-schüsse angewiesen, um bezahlbare

Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Gerade die Unsicherheit bei längerfristiger Planung ist es, die den Jugendverbänden verstärkt zu schaffen macht. Die Verbände wissen bereits heute erst sehr spät, ob ein Zu-schuss gewährt wird. Jugendverbände sowie Vereine und Initiativen werden zukünftig vor dem Risiko zurückschre-cken, eine Freizeit auszuschreiben, die ohne Zuschüsse nicht finanzierbar ist. Die Alternativen sind aber, entweder nichts anzubieten oder die Teilnahme-beiträge zu erhöhen und damit gerade Kindern und Jugendlichen aus ärme-

ren Familien die Chance auf bezahlba-re Ferien zu nehmen.

Weitere im Haushaltsentwurf vor-gesehene Kürzungen betreffen ver-schiedene Projektförderungen sowie Zuschüsse zu Mitarbeiterschulungen für Ehrenamtliche und Bildungsmaß-nahmen. Insgesamt soll rund ein Fünf-tel des Etats zur Förderung der freien Jugendarbeit eingespart werden. Der Landesjugendring ist bereit einen Beitrag zur Einhaltung der Schul-denbremse zu leisten, warnt aber vor Einsparungen auf Kosten der jungen

stützen, mit einem Förderprogramm zu unterstützen und zu stärken. Des-halb sollte der Etat zur Weiterentwick-lung der Jugendhilfe entsprechend auf-gestockt werden. Wir erleben zur Zeit ein gutes Potential, junge Engagierte mit ausländischen Wurzeln an der Kinder- und Jugendarbeit im Saarland partizipieren zu lassen. Bis zur Integra-tion in das klassische Förderprogramm ist hier noch aufbauende Projektarbeit notwendig.Weiterentwicklung der Jugendhilfe (684 05)

BildungsreferentInnen für Jugendver-bände zur Qualifizierung Ehrenamt-licherDer Bedarf der Mitgliedsverbände an geförderten BildungsreferentInnen ist mit der Verbesserung aus 2010 nicht gedeckt. Aufgrund einer Bedarfsmel-dung der Verbände beim Landesju-gendring aus 2010 wären 4,5 neue Stel-len zu finanzieren, die wir in unserem Forderungskatalog berücksichtigt ha-ben.Zuwendungen für Personal- und Sach-kosten an die Träger der Jugendarbeit (684 11)

Internationale/interregionale Jugend-begegnungen ausreichend fördernDie geplanten Mittel für 2013 wurden dem Ergebnis von 2011 nicht gerecht. 2013 werden deshalb insbesondere weniger interregionale Maßnahmen durchgeführt werden können. Zuschüsse zur Durchführung von Ju-gendbegegnungen und Maßnahmen der Jugendbildung (684 12)

Der VorstandNovember 2012

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Generation und des ehrenamtlichen Engagements.

Maßgebliche Voraussetzung um Ju-gendarbeit zu gewährleisten ist die Einhaltung der Versprechen durch die Landesregierung, dass weder beste-hende Projekte noch Mittel der Zu-wendungen für Träger der außerschu-lischen Jugendarbeit gekürzt werden.Nach einem neuen wissenschaftlichen Gutachten besteht ein Rechtsanspruch auf Jugendarbeit und die damit ver-bundene Förderung der Jugendver-bände. Die vom Deutsche Bundesju-gendring (DBJR) in Auftrag gegebene Expertise wird im Dezember in Berlin vorgestellt. Auch aus diesem Grund ist mittelfristig die Aufstellung eines Ju-gendförderplans notwendig. Der Lan-desjugendring ist gerne bereit, an die-sem Prozess mitzuwirken.

Zu einzelnen Haushaltspositionen

Freizeitmaßnahmen684 08 Zuschüsse zur Durchführung von Freizeiten, Lagern und Wanderun-genEine Halbierung dieses Fördertopfes auf 100.000 Euro trifft hunderte von Maßnahmen von Jugendverbänden und Vereinen im gesamten Saarland. Zwar ist die Förderung von 1,68 € pro

Tag/TeilnehmerIn sehr gering. Jedoch wäre hier zu erwarten, dass Mitte des Jahres – also bei den Sommermaßnah-men die Förderung stoppen würde und somit die Hälfte aller Träger leer aus-gehen. Die ehrenamtlichen Mitarbeite-rInnen vor Ort müssten auf die Unter-stützung der Kosten für Verpflegung, Unterkunft und Programm durch das Land verzichten.

Internationale/Interregionale Maß-nahmen684 12 Zuschüsse zur Durchführung von Jugendbegegnungen und Maßnah-men der JugendbildungInternationale Maßnahmen und ganz besonders interregionale Maßnahmen zu kürzen, halten wir angesichts der notwendigen grenzüberschreitenden Begegnung und Bildung für ein nicht zeitgemäßes Signal. Verständigung zwischen den jungen Menschen ist be-sonders in seiner präventiven Wirkung gegen Nationalismus, Europafeindlich-keit und Rechtsextremismus zu sehen.

Projektförderungen547 01 Aufwendungen für Sachkosten zur Bekämpfung des Rechtsextremis-mus684 01 Förderung von Projekten und Maßnahmen der Jugendhilfe684 05 Weiterentwicklung der Jugend-

hilfe684 16 Förderung der außerschuli-schen Mädchenarbeit686 03 Förderung von ausgewählten Projekten zur methodischen Verbesse-rung außerschulischer Jugendarbeit

Nach Aussagen der Landesregierung sollen keine bestehenden Projekt-För-derungen 2014 gekürzt oder gestrichen werden. Dies begrüßen wir ausdrück-lich. Hier wäre zu berücksichtigen, dass die 2013 begonnene Förderung der Mi-grantenorganisation JunOst auch 2014 eine Fortsetzung findet. Um noch über Spielraum für neue Projektansätze zu verfügen und da-mit jugendpolitische Akzente setzen zu können, halten wir zumindest den Erhalt eines Teils der Projektgelder für notwendig.Darüber hinaus sollten im Rahmen einer Landesjugendhilfeplanung Schwerpunkte für die Projektförderun-gen festgelegt werden, um die knappen Fördermittel auf herausgehobene in-haltliche Themenfelder zu begrenzen.

Der VorstandNovember 2013

Förder ung

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JugendpolitischeGespräche

Jugendpolitische Gespräche - nicht nur im Landtag - verlangen viel Sitzfleisch, sind aber notwendig, sorgen sie doch vor allem dafür, dass die LandespolitikerInnen über die Aktivitäten der Kinder- und Jugendverbände im persön-lichen Kontakt berichtet bekommen und von guten Projekten aber auch Misständen in der Jugendpolitik erfahren.Zu den Aufgesuchten zählen besonders Ministe-rInnen , ihre MitarbeiterInnen, Landtagsfrakti-on und -Ausschüsse, Medien.

26.8.13SPD-Fraktionschefzu Gast beim LJRÜber die vielfältige Pallette der Aktivi-täten im Landesjugendring konnte sich der Vorsitzende der SPD-Landtags-fraktion, Stefan Pauluhn gemeinsam mit dem jugendpolitischen Sprecher

Sebastian Thul informieren. Solenn Crépeaux berichtete über JuleicaViel-falt, ein JugendleiterInnen-Qualifi-zierungsprojekt mit MigrantInnen-Organisationen, Claudia Eisenstein über Medienbildungsformate mit Kids und Seminaren für ehrenamtliche Ju-gendleiterInnen zu Facebook und co. Viel Eindruck hinterließ auch die Ge-denkstättenarbeit auf der Gedenkstät-

te „Gestapo-Lager Neue Bremm“ und die Beteiligungsaktion DingDeinDorf. Der Vorstand bedankte sich nochmals für die Aufstockung der Mittel für den LJR, womit die vorherige Kürzung aus 2011 immerhin teilweise rückgängig gemacht werden konnte. Viel Raum nahm dann auch die zukünftige För-derung der Jugendarbeit ein. Stefan Pauluhn berichtete über die ange-

spannte Haushaltslage des Landes und notwendige Sparanstrengungen in allen Bereichen. Der Landesju-gendring machte deutlich, wie sehr eine zukunftsfähi-ge ehrenamtliche Kinder- und Jugendverbandsarbeit auf eine solide Grundaus-stattung und Maßnahmen-förderung angewiesen ist. Insgesamt sei eine verläss-liche Jugendhilfeplanung vonnöten, bei der sich die Jugendverbände einbringen möchten.

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7.10.13Storm lobt DingDeinDorf LJR übergibt Landesergebnis an Ju-gendminister

Anlässlich des Jahresgesprächs des Landesjugendrings haben Catharina Becker, Vorsitzende, sowie die Vor-standsmitglieder Fabian Steinbrink und Rieke Eulenstein, im Beisein des Geschäftsführers des Landesjugend-rings, Georg Vogel, Familienminister Andreas Storm das Landesergebnis des Partizipationsprojekts „DingDein-Dorf “ überreicht.

DingDeinDorf wird nach 2008/2009 bereits zum zweiten Mal im Saarland durchgeführt. Kinder und Jugendliche erhielten die Gelegenheit, die Jugend-freundlichkeit ihrer Wohnorte per Fra-gebogen und in Gesprächen zu bewer-ten und mit den Entscheidungsträgern vor Ort moderierte Gespräche zu füh-ren, mit dem Ziel, durch Vereinbarun-gen konkrete Verbesserungen in den Städten und Gemeinden zu erreichen.

„Dieses Projekt trägt maßgeblich zu einer weiteren Stärkung der Beteili-gung von Kindern und Jugendlichen bei“, sagte Familienminister Andreas Storm bei der Übergabe. „Ich bin froh, dass sich die Jugendlichen in den saar-ländischen Gemeinden so zahlreich an der Aktion beteiligt haben und damit ihr Interesse an einer aktiven Mitge-

staltung ihres Lebensumfeldes zeigen.“ Insgesamt wurden über 3.100 Frage-bögen ausgewertet. Insbesondere die Themen Mobilität, Räume und Plätze aber auch Beteiligung am öffentlichen Leben wurden von den Jugendlichen als wichtige Faktoren für ein gutes Mit-einander im Zusammenleben genannt.

Die Städte und Gemeinden im Saar-land erhielten die Durchschnittsnote 3,1. „Dies ist ein ehrliches Ergebnis“, kommentierte der Familienminister, „es zeigt aber auch, dass noch Luft nach oben ist und Platz für Verbesserungen“. Insgesamt wurden Noten zwischen 2,3 und 3,6 vergeben. Der Landesjugend-ring verwies darauf, dass es sich nicht um ein Ranking der saarländischen Städte und Gemeinden handele, son-dern man wolle mit der Schulnote den Jugendlichen die Chance einer Bewer-tung aus ihrer Perspektive geben.

Weitere Themen waren das Workcamp „Buddeln und Bilden“ 2013 an der Ge-stapo Gedenkstätte „Neue Bremm“, an dem 130 Jugendliche aus dem ganzen Saarland teilgenommen hatten. In Zu-sammenarbeit mit Studierenden der Universität Trier wurden neue Metho-den umgesetzt, um die Geschehnisse noch anschaulicher als bisher altersge-recht nahezubringen. Das Workcamp soll auch in 2014 fortgesetzt werden.

Großes Lob gab es auch für den Jugend-server-Saar, der als nicht kommerziel-les Internet-Angebot Informationen zu vielfältigen jugendrelevanten Themen entwickelt hat. Er ist bei Jugendlichen

und Fachkräften gleichermaßen ein wichtiges und vielgenutztes Informa-tionsmedium geworden. „Mit dem Ju-gendserver holen wir die Jugendlichen dort ab, wo sie sich häufig befinden, nämlich im Netz“, bestätigte Cathari-na Becker den Erfolg. Technisch und vor allem aber auch inhaltlich hat sich der Jugendserver in den vergangenen Jahren stetig zu einer wichtigen Ins-tanz der Medienbildung weiterentwi-ckelt. Auch wurden gemeinsam mit anderen Partnern Projekte entwickelt, wie z.B. das Portal „Erinnert-euch“ zu den Themen Rechtsextremismus/Na-tionalsozialismus, das Internetportal „Datenparty“ mit Informationen zum Datenschutz oder ganz aktuell das Ju-gendbeteiligungsprojekt DingDein-Dorf mit seinen Tools zur direkten Be-teiligung der Jugendlichen unter dem Stichwort „E-Partizipation“.

Minister Storm dankte dem Landes-jugendring Saar für die gute Zusam-menarbeit und sicherte zu, dass trotz der angespannten Haushaltslage des Saarlandes die Förderung des Landes-jugendrings auch im kommenden Jahr gesichert sei. „Der Landesjugendring hat seit Jahren das Thema Jugendbe-teiligung immer weiter vorangetrieben und Verantwortliche in Politik und Verwaltung dazu bewegt, die Mitge-staltungsmöglichkeiten von jungen Menschen stetig zu verbessern.“

Catharina Becker bedankte sich im Namen des Vorstands für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Minister und seinem Haus „Wir freuen uns sehr über seine Wertschätzung der Kinder- und Jugendarbeit im Saarland. Für uns ist es jetzt als Interessensvertre-tung der Kinder- und Jugendverbände von besonderer Bedeutung, dass sich in den kommenden Jahren deren Rah-menbedingungen nicht verschlechtern und zukunftsfähig bleiben.“

5.11.Anhörung zum Haushalt mit Hubert Ulrich (Grüne)

G espräche

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19.11.Anhörung zum Haushalt bei der SPD-FraktionThemen waren Freizeitmaßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Projektförde-rung. Wir stießen mit Forderung nach mittelfristiger Jugendhilfeplanung auf offene Ohren.

27.11.Gespräch mit Ralf Georgi (Linke)

18.6.14Zu Gast beim Sozial-ausschuss des Land-tags„Anbietervielfalt bei Bildungsmaßnahmen erhalten“

Jugendpolitische Sprecher Uwe Con-radt (CDU) und Sebastian Thul (SPD) zum Besuch des LJR-Vorstands beim Sozialausschuss des Landtags

Der Ausschuss für Soziales, Gesund-heit, Frauen und Familie des saarlän-dischen Landtags befasste sich am 18. Juni mit der Arbeit des Landes-jugendrings Saar. Dazu erklärten der jugendpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Uwe Conradt und der jugendpolitische Sprecher der

SPD-Landtagsfraktion Sebastian Thul gemeinsam:„Der Landesjugendring hat veran-schaulicht, dass das Saarland über eine einzigartige Zusammenarbeit von ehrenamtlich tätigen Jugendorganisa-tionen verfügt. Die gute Zusammen-arbeit von Trägern der Jugendarbeit unterschiedlicher Prägung stellt einen Wert an sich dar und ist nicht selbst-verständlich. Die Ergebnisse der ge-meinsamen Arbeit können sich sehen lassen – von der Ausbildung von Ju-gendleitern über Medienkompetenz-projekte wie den Jugendserver-Saar oder Bildungsprojekte und das Work-camp am ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm, bis hin zur landesweiten Kampagne DingDeinDorf an der mehr als 3.000 Jugendliche teilgenommen haben, um unsere Städte und Gemein-den jugend- und kinderfreundlicher zu

gestalten. Der Landesjugendring bildet bei all dem den zentralen Ausgangs-punkt für ein großes ehrenamtliches Engagement von zahlreichen Jugendli-chen insbesondere in seinen Mitglieds-verbänden. Es zeigt sich, dass die Mittel im saarländischen Landeshaushalt für den Landesjugendring, die Jugendver-bände und ihre Projekte sehr gut inves-tiertes Geld sind.“In der Sitzung haben die Vertreter des Landesjugendrings, der Landesre-gierung und des Landesjugendamtes auch über die geplanten Änderungen zur Richtlinie zur Förderung von Bil-dungsmaßnahmen der Träger der Ju-gendarbeit berichtet. Hierbei zeigt sich, dass die bestehenden Haushaltsansätze auch in Zukunft ausreichend sein dürf-ten, um die Maßnahmen zu fördern, für die ein gesetzlicher Förderan-spruch besteht, gleichzeitig sollen diese

Regelarbeit

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10.11.Anhörung Landes-haushalt bei der Linken-Fraktion

20.11.Anhörung Landes-haushalt bei den Grünen 13.1.2015Treffen des Vorstands mit dem neuen Staatssekretär des Sozialministeriums Stephan KollingAusführlich stellte der LJR-Vorstand die Arbeit und die Aktivitäten des lan-desjugendrings vor. Stephan Kolling sprach seine Wertschätzung für die leistungen der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände aus. In einem ersten Austausch betonte der LJR-Vorstand

die Notwendigkeit einer ausreichen-den Regelförderung der Kinder- und Jugendverbandsarbeit. Staatssekretär Kolling verwies auf die Sparbemü-hungen zur Einhaltung der Schulden-bremse. Hier seien auch im bereich des Sozialministeriums weitere Schritte für Sparmaßnahmen notwendig. Finanzi-elle Spielräume für die die Kinder- und Jugendverbände sehe er momentan nur bei den Toto-Mitteln.

Maßnahmenträger zu einer besseren Planbarkeit der Mittelverwendung beitragen und zukünftig Maßnahmen halbjährig voranmelden.„Es ist erfreulich, dass die Träger von Jugend-Bildungsmaßnahmen wohl auch in den kommenden Jahren ver-lässlich ihre Bildungsmaßnahmen pla-nen können. Wir möchten, dass auch in Zukunft eine breite Anbieterviel-falt bei Jugend-Bildungsmaßnahmen besteht, deshalb sollte die Pflicht zur Voranmeldung von Maßnahmen nur jene Träger erfüllen müssen, die mehr als drei Bildungsmaßnahmen pro Jahr durchführen. Deshalb begrüßen wir auch ausdrücklich die Überlegungen, die bisherige unbürokratische Förder-praxis für die kleineren Maßnahmen-träger weiter fortzuführen“, erklären die jugendpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Uwe Conradt und der SPD-Landtagsfraktion Sebas-tian Thul.

3.7.14LJR-Vorstand bei Staatssekretärin SchäferBildungsmaßnahmen, Kinderschutzgesetz und JuleicaVielfalt

Anfang Juli traf sich der LJR-Vorstand mit Staatssekretärin Schäfer und Mit-arbeiterInnen des Sozialministeriums zu einem ausführlichen Gespräch. Wichtigstes Thema: Die künftige För-derung der Bildungsmaßnahmen. Hier wurde von Seiten der Staatssekretärin zugesagt, dass Zuschüsse für die nun in zwei Töpfe aufgeteilten Bildungs-maßnahmen (außerschulisch, an der Schnittstelle zur Schule) entsprechend der Planungen des Sozialministeriums bis 2017 gesichert sind. Auch für die Bildungsmaßnahmen an der Schnitt-stelle zur Schule soll es künftig keine Voranträge geben. Zwei Mal jährlich sollen Meldungen an das Landesju-gendamt gemacht werden, in denen die voraussichtliche Anzahl der Maßnah-men und TeilnehmerInnen mitgeteilt werden. Dies soll nicht für Träger gel-ten, die bis zu 3 Maßnahmen jährlich durchführen (siehe auch Seite 8ff). Der LJR-Vorstand begrüßte diese Zusagen. So sei die Aufgabe des Rechtsanspruchs bei der Förderung von Bildungsmaß-nahmen an der Schnittstelle zur Schule

verkraftbar. Damit sei in seinen Augen eine Zustimmung der Jugendverbands-vertreterInnen im Landesjugendhilfe-ausschuss möglich.Ausgehend von einem Beschluss der Vollversammlung regte der LJR-Vor-stand an, bei der Beantragung von Freizeit- und Bildungsmaßnahmen sowie Mitarbeiterschulungen nur noch eine Bearbeitungsstelle bei Kreisen bzw. Land einzusetzen. Dies bedeute für die Jugendverbände weniger büro-kratischen Aufwand und helfe neben-bei Land und Kommunen beim Spa-ren. Das Sozialministerium will diese Anregung nun prüfen.Ausführlich berichtete der Vorstand über sein Projekt JuleicaVielfalt. Gaby Schäfer nahm dies als Integrationsbe-auftragte erfreut zur Kenntnis. Sie be-absichtigt noch im Herbst einen Integ-rationskongress mit dem Schwerpunkt „Jugend“ zu veranstalten und will dabei den Landesjugendring und die Jugend-verbände zur Kooperation einladen.

29.10.Haushaltsanhörung mit Uwe Conradt undSebastianThul.

10.11.Anhörung Landes-haushalt bei der SPD-Fraktion

G espräche

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ServicestationLJRDie Geschäftsstelle hat neben ihrer tägli-chen Servicearbeit für die ehrenamtlichen LJR-Gremien und die Jugendarbeit im Saarland auch für die Kommunikation in die Öffentlichkeit zu sorgen.

Hinzu kommt der Kulturring der Jugend und vieles andere mehr.

Geschäftsstelle Beratung und UnterstützungDie Geschäftsstelle ist der Dreh- und Angelpunkt für Kontakte, Kommuni-kation, Information und Service nach innen und außen. Sie führt Beschlüsse und Aufträge der Gremien aus und hält somit den Laden mit am Laufen. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig:• Vor- und Nachbereitung von Gre-

mien, Veranstaltungen in organi-satorischen und inhaltlichen Fra-gen;

• Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen u.a. mit “Info-aktuell” (sechsmal im Jahr), Pressemittei-lungen, Internet-Auftritt, Gesprä-che;

• Inhaltliche und organisatorische Betreuung aller Projekte;

• Abwicklung der Finanzen (Zu-schüsse für Maßnahmen und Pro-jekte; Buchführung);

• Beantwortung vielfältigster Anfra-

gen in dem weiten Feld von Kin-der- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik im Saarland;

• Kulturring der Jugend (Pro-grammgestaltung, Werbung, Be-stellabwicklung...);

• Beratung und Unterstützung von Mitgliedsverbänden und deren ehren- und hauptamtlichen Mitar-beiterInnen von Orts- bis Landes-ebene;

• Wahrnehmung (inkl. Vor- und Nachbereitung) von Gesprächs-terminen mit und im Auftrag des Vorstands;

• Erledigung des Schriftverkehrs für den Vorstand;

Wie der Bericht erahnen lässt, konn-ten sich die MitarbeiterInnen der Ge-schäftsstelle auch in diesem Berichts-zeitraum über mangelnde Arbeit kaum

beschweren und bewältigten diese auch hervorragend. Es gilt also ein herzli-ches Dankeschön für das große Enga-gement des Teams mit Georg Vogel als Geschäftsführer und den beiden Sach-bearbeiterinnen Birgit Rauen-Oberst und Martina Folz sowie Projektleite-rin Claudia Eisenstein auszusprechen. Hinzu kommen Projektbeschäftigte und weitere Arbeitskräfte, nämlich So-lenn Crépeaux, Nicole Lammerz, So-phie Burger, Dennis Forster, Alexander Quirin und Lisa Saar. Sie haben den extrem hohen Arbeitsaufwand mit viel Einsatz hervorragend bewältigt. Auch den PraktikantInnen, die in den letzten beiden Jahren mitgewirkt haben, sagen wir herzlich Danke für Ihr engagier-tes Mittun: Maria Shevchenko, Bianca Weisenseel und Tristan Caspers.Im Berichtszeitraum gab es zudem zwei herausragende Ereignisse. Zunächst

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hat uns unsere Mitarbeiterin Martina El Kawash nach einjähriger Mitarbeit verlassen. Sie war uns in der relativ kurzen Zeit zu einer lieben Kollegin geworden und hat sich hervorragend im Team bewährt. Sie widmet sich zur Zeit ihrer Familie mit dem kleinen Ju-nes und wir wünschen ihr für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute.Sechs Jahre mischte Claudia Eisenstein als Projektleiterin des Jugendserver-Saar mit. Lest selbst im Jugendserver-Teil, wie sie die Zeit erlebt hat. Für den

LJR war sie jedenfalls eine Bereiche-rung – fachlich und als liebe Kollegin! Auch ihr alles Gute in NRW bei der dortigen Wanderjugend!Auch im technischen Bereich hat sich auf der Geschäftsstelle einiges getan. So haben wir den altersschwachen Server gegen Platz in einem deutschen Re-chenzentrum getauscht und können jetzt auch über VPN (virtuelles privates Netzwerk) auf einen Teil unserer Daten zugreifen.

Kulturring der JugendBeim Kulturring der Jugend gab es in den letzten beiden Jahren Lichtblicke. Defizite konnten vermieden werden und neue Kooperationen wurden ein-gegangen. So wird jetzt gemeinsam mit der Volksbühne Saar ein Familienabo aufgelegt. Mit ihm können dann Ju-gendliche und Eltern gemeinsam ver-günstigt Abos nutzen.Und noch eine tolle Nachricht. Im Wettbewerb der Stiftung „L(i)ebens-wert“ der PSD Bank RheinNeckarSaar bekamen wir einen Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro zugesprochen. Damit können wir jetzt weitere Werbe-aktivitäten durchführen und für unser Theaterangebot werben.

Öffentlichkeitsarbeit OfflineundOnlineDer Pressespiegel im Anhang macht aus Platzgründen nur ansatzweise deutlich, dass es dem Landesjugend-ring auch in den beiden letzten Jahren gut gelang, seine Anliegen in die Öf-fentlichkeit zu transportieren.Die Arbeit der Kinder- und Jugendver-bände läuft oft unspektakulär ab und die Medien kommen von selbst nicht immer auf die Idee, über diesen Be-reich zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass der LJR hier die Anliegen der Kinder- und Jugendverbände offensiv nach außen trägt. Dass dieses gelang, zeigen nicht nur die zahlreichen Pres-seartikel, sondern auch die Resonanz in Rundfunk und Fernsehen. Die SR-Radio-Programme, SR-Fernsehen, Ra-dio Salü, Big -FM und weitere Sender fragen uns oft an und berichten über unsere Ereignisse. Diese Leitmedien publizieren unsere Meldungen auch im Internet. Auch dort erreicht man unse-re Äußerungen über ungezählte Wege.Nicht unwesentlich ist in diesem Zu-sammenhang die Wirkung des Ju-gendserver-Saar, der die Perspektive junger Menschen und der Kinder- und Jugendarbeit in der Öffentlichkeit der Internet-Welt widerspiegelt. Mit ihm

können die Jugendverbände und die Jugendlichen selbst aktiv und ohne große Hürden sich selbst direkt an die Öffentlichkeit wenden (siehe hierzu das eigene Kapitel).Wichtig ist nach wie vor unsere Mitglie-derzeitschrift „Info-aktuell“, die drei- bis viermal im Jahr an die Verantwortlichen in unseren Mitglieds-verbänden sowie an wichtige Jugendhil-feeinrichtungen und j u g e n d p o l i t i s c h e Entscheider - meist im Abo - gesendet wird. Kostenfrei und mit viel Resonanz bedienen wir sehr er-folgreich unsere In-ternetseite, den Mi-cro-Blog Twitter, wo uns 1.000 LeserInnen folgen. Nicht fehlen darf natürlich auch die eigene Präsenz in Facebook.

G es chäftsstel le

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GremienarbeitimLJRIn den Gremien bestimmen die Delegierten der Mitglieds-verbände in demokratischen Entscheidungsprozessen, welche Positionen sie gemeinsam ver-treten und welche Aktivitäten stattfinden. Vollversammlung, Hauptausschuss und Vorstand haben ein beachtliches Arbeit-spensum in den letzten beiden Jahren hinter sich gebracht.

Vollversammlung 2013 Catharina Becker als Vorsitzende wiedergewähltCatharina Becker vom Mitgliedsver-band juz-united ist am Donnerstag-abend (28.2.) als Vorsitzende des Lan-desjugendring Saar wieder gewählt worden. Als weitere Vorstandsmitglie-der wählte die Vollversammlung der Ar-beitsgemeinschaft von 24 Kinder- und Jugendverbänden: Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Rieke Eulenstein (Ar-beitsgemeinschaft der evangelischen Jugend), Fabian Steinbrink (Jugendrot-kreuz) und Tobias Wolfanger (Saarlän-dische Karnevalsjugend). Letzterer wur-de wegen Erkrankung live per Skype der Versammlung zugeschaltet.Sozialminister Andreas Storm, der zu den Delegierten sprach, freute sich über das herausragende Engagement des Landesjugendrings mit dem kommuna-len Beteiligungsprojekt DingDeinDorf. Er bedankte sich bei den Mitarbeiterin-nen der Jugendverbände für ihren vor-bildlichen Einsatz in der saarländischen Kinder- und Jugendarbeit. An dem

anschließenden jugendpolitischen Aus-tausch beteiligten sich mit Uwe Conradt (CDU), Sebastian Thul (SPD) und Si-mone Peter (Grüne) auch VertreterIn-nen der Landtagsfraktionen.Im Mittelpunkt des Jahresprogramms, das die Vollversammlung am Abend

beschloss, steht das kommunale Beteili-gungsprojekt „DingDeinDorf “. „Damit wollen wir die Städte und Gemeinden in diesem Jahr ein Stück jugendfreund-licher und jugendtauglicher gestalten“ betonte Catharina Becker vor den De-legierten. „Angesichts einer alternden

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Gesellschaft müssen wir aufpassen, dass die Interessen von Kindern und Jugend-lichen vor Ort und im Land nicht hinten runter fallen. Sonst sieht unser Land alt aus.“ DingDeinDorf befragt zurzeit vor Ort und online (www.DingDeinDorf.de ) hunderte von jungen SaarländerIn-nen zur Situation in ihrem Ort. Dabei geht es z.B. um Plätze und Räume für Jugendliche, den Nahverkehr und die Möglichkeiten, seine Interessen im Ort einzubringen. Danach sollen in zehn Kommunen Vereinbarungen zwischen Jugendlichen und BürgermeisterInnen über konkrete Verbesserungen getrof-fen werden.

Ein weiteres Highlight folgt am Sams-tag, den 4. Mai mit dem Workcamp „Buddeln und Bilden“ auf der Gedenk-stätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Besondere in diesem Jahr: Studie-rende des Faches Geschichte der Uni Trier setzen neue Methoden um, mit denen noch anschaulicher als bisher die Geschichte des Gestapo-Lagers in Saar-brücken und die Nazi-Zeit im Saarland altersgerecht nahe gebracht werden.Auf der Vollversammlung wurde eben-falls die Satzung in einigen Passagen modernisiert. So ist der Vorstand nicht nur mit mindestens zwei Frauen, son-

dern auch mindestens zwei Männern zu besetzen.Die Versammlung bedankte sich bei den ausgeschiedenen Vorstandsmit-gliedern Frank Kettern vom BDKJ für vier Jahre und Mareike Schneider vom Jugendrotkreuz für zwei Jahre engagier-te Mitarbeit in dem Leitungsgremium. Catharina Becker lobte ihren tollen ehrenamtlichen Einsatz für die Kinder- und Jugendarbeit im Saarland gerade in einer für den Landesjugendring finan-ziell schwierigen Lage. Auch dank ihres Engagements sei eine Kürzung - wenn auch nicht ganz aufgehoben - so doch erheblich gemildert worden.

Vollversammlung 2014 Vollversammlung startete Jugendarbeitskampagne„Ei JO! Ohne uns sieht es Saarland alt aus!“ Mit diesem Motto starteten die beteiligten Jugendverbände eine Kampagne für die Jugendarbeit im Saarland. Heute Abend (20.2.) wurde auf der Vollversammlung des Landesjugendrings in Saarbrücken erstmals Motto und Logo vorgestellt. „Junge engagierte Freiwillige stehen selten im Rampenlicht“ meinte LJR-Vorstands-mitglied Tobias Wolfanger. „Dabei ist ihr Beitrag bei der Betreuung von Jugend-gruppen, Jugendzentren, außerschulischen Seminaren oder Freizeiten unverzichtbar. Ihr ehrenamtliches Engagement wollen wir 2014 mit „Ei JO!“ in Porträts vorstel-len.“ Zuvor diskutierten die 60 Delegierten und Gäste aus 23 Mitgliedsverbänden mit Sozialminister Storm und den jugendpo-litischen SprecherInnen der Landtagsfrak-tionen über die Perspektiven der Jugend-arbeit für das Saarland. Ehrenamtliche schilderten, was ihnen persönlich in der alltäglichen Jugendarbeit Freude macht und wo sie sich sorgen. So gibt es im Raum Neunkirchen bei Jugendgruppen finanzi-elle Probleme, weil der Landkreis Seminare aufgrund der Haushaltslage nicht gefördert hat. Andere berichteten davon, dass ihnen im Studium keine Freistellung für ehren-amtliches Engagement ermöglicht wird. Die Vollversammlung forderte daher in ei-nem einstimmigen Beschluss die Landes-regierung auf, eine stabile Förderung der Jugendarbeit zu gewährleisten, ehrenamt-liches Engagement stärker anzuerkennen und Bürokratie bei der Förderung abzu-bauen.

Das kommunale Beteiligungsprojekt DingDeinDorf, in dem der Landesju-gendring mit über 3000 Jugendlichen die Jugend-freundlich-keit saarlän-discher Städte und Gemein-den testete, griff die Voll-versammlung in einem weiteren An-trag auf. In einigen saar-l än d i s ch e n Städten und Gemeinden seien schon Verbesserun-gen eingelei-tet, insbesondere bei Jugendtreffs und Plätzen, bei kulturellen und Freizeitange-boten und in der Mobilität. Dies müsse aber landesweit gewährleistet werden. Der LJR fordert deshalb in einem ein-stimmigen Beschluss die Landespolitik auf, junge Menschen stärker zu beteiligen und das kommunale Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, sowie die Beteiligungs-möglichkeiten im kommunalen Selbst-verwaltungsgesetz zu verbessern. Auch wird gefordert, das Semesterticket auch auf SchülerInnen und Auszubildende auszudehnen. Zudem seien viele Kom-munen besser als bisher mit Jugendtreffs, Jugendzentren und Plätzen auszustat-ten. Sowohl auf der Vollversammlung

als auch aus dem Projekt DingDeinDorf wurde über mangelnde Räume in vielen Dörfern berichtet, in denen Jugendliche

Freiräume erleben und gestalten können.Sozialminister Storm würdigte in sei-nem Grußwort das starke Netzwerk, das die Jugendverbände im Saarland auf die Beine gestellt haben und dankte den Leitungskräften für ihr wertvolles En-gagement für das Land. Der Intendant des Saarländischen Rundfunks hieß die Delegierten des Landesjugendrings herz-lich im Konferenzgebäude des saarländi-schen Rundfunks willkommen. Für die Landtagsfraktionen konnte der Vorstand Uwe Conradt (CDU), Sebastian Thul (SPD), Klaus Kessler (Grüne) und Mar-tin Tacke (Piraten) begrüßen.

Gremien

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HauptausschussDer Hauptausschuss ist das wichtigs-te beschlussfassende Organ zwischen den Vollversammlungen. Er trifft sich in der Regel viermal im Jahr. Davon findet eine Sitzung in Form einer Klau-surtagung über zwei Tage statt. Hier eine Übersicht über die Termine und wichtigsten Inhalte:

10.04.2013Workcamp 2013Projekt „DingDeinDorf “Jugendserver-SaarJugendprogrammbeirat bigFMVorstellung Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) im Saarlandnicht beschlussfähig

26.06.2013Theater Überzwerg - Partner beim Kul-turringKulturring der JugendWorkcamp „Buddeln und Bilden“Projekt „DingDeinDorf “KindeswohlBewilligungen des Landes für die Ver-bände

11.09.2013Schwerpunktthema: Umsetzung des Kinderschutzgesetzes in der Jugendar-beit im SaarlandProjekt „DingDeinDorf “Wahl-O-Mat on tourJugendserver-Saar - Social media Workshop für MitgliedsverbändeKulturring der Jugend

Klausur am 29.11./30.11.2013Vorstellung „Hilfebox Irrsinnig menschlich“JuleicaVielfalt - ReflexionJugendserver-SaarHaushaltsplan Landesjugendring 2014Landeshaushalt 2014 - Förderung der

JugendarbeitVorbereitung Vollversammlung 2014Umsetzung BundeskinderschutzgesetzWahl Außenvertretung Medienrat der LMS

23.04.2014Schwerpunktthema: Gesamtlandes-schülervertretung stellt ihre Schwer-punktaktivitäten vorEuropawahl 2014 - Termine Wahl-O-Mat on tourBeirat bigFMWorkcamp 2014nicht beschlussfähig

16.07.2014Schwerpunktthema: Jugendarbeit ohne Diskriminierung!? Vorstellung des Praxisleitfadens von juz-united im Projektverbund mit Quartet

Bildungsmaßnahmen an der Schnitt-stelle zur SchuleJugendserver-Saar

Kampagne EiJO!Kooperation mit Saarland wegen Han-dy-VerwertungKulturring der Jugend

18.10.2014Schwerpunktthema: Handykampagne „hol die Gruftis raus! Schenk deinem Handy ein neues Leben“Neuauflage Juleica-HandbuchKampagne EiJO!Jugendserver-Saar - PersonalwechselVorbereitung Hauptausschuss-Klausur

28./29.11.2014Jugendserver-Saar - Neubesetzung der StelleHaushaltsplan 2015Jahresplanung 2015Landeshaushalt 2015Kommunikations-Strategie LJRS

Vorbereitung Vollversammlung 2015Wahl Außenvertretung Medienrat LMS

VorstandDer Vorstand ist das Arbeitsgremium, das sich ca. einmal im Monat zu Sit-zungen trifft und die Beschlüsse von Vollversammlung und Hauptausschuss umsetzt. Außerdem nimmt er in der Regel vielfältige jugendpolitische Ge-

spräche wahr und vertritt die Arbeits-gemeinschaft bei den unterschied-lichsten Anlässen und Terminen nach außen. Dies alles spiegelt sich in diesem Arbeitsbericht wider. Auch die Liste der in zwei Jahren wahrgenommenen

Termine verschafft einen Eindruck von der Fülle der anfallenden Aufgaben, die gemeinsam oder in Arbeitsteilung wahrgenommen werden.

Regelarbeit

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Aktivitäten2013/2014Termine mit @ weisen auf Aktivitäten des Jugendserver-Saar hin.

201331.12.2012Ende der Beschäftigung von Doris Bur-gard wegen Eintritt Rentenalter10.01.@ AG Medienkompetenz10.01.Neujahrsempfang der Landesregierung in St. Ingbert11.01.Neujahrsempfang der Landeshaupt-stadt Saarbrücken12.01.Treffen mit Studierenden der Uni Trier auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm zur Vorbereitung des Workcamps 201314.01.Arbeitsbeginn Martina Folz18.01.Beratung von JunOst wegen Projektan-trag zur Landesförderung21./22.01.Arbeitstagung der GeschäftsführerIn-nen in Mözen (Schleswig-Holstein)14.01.Lenkungsgruppe DingDeinDorf15.01.Projektgruppe DingDeinDorf16.01.Treffen mit One4vision wegen Pro-grammierung Online-Auftritt DingDeinDorf17.01.@ Jugendserver-Klausur18.01.Beratung JunOst18.01.Honorarkräfte-Team DingDeinDorf18.01.@ Max-Ophüls-FestivalTeilnahme an diversen Vorführungen, Berichterstattung28.01.Vorstandssitzung30.01.Spielplanbesprechung Staatstheater30.01.Besprechung mit bigFM31.01.Treffen mit stellvertretendem Georgi-schem Sozialminister01.02.Prüfung Rentenversicherung

04.02.Kick-off DingDeinDorf im Juz St. Ar-nual05.02.Treffen EuRegio in Konz06.02.@ Social-Media-Beratung mit Jugend-pflegerInnen im Landkreis Neunkir-chen07.02.Besprechung DingDeinDorf mit Kars-ten Ries (HTW)12.02.Praktikumsstart Lisa Dornoff23.02.Vortrag Fördermöglichkeiten bei der AWO-Jugend23.02.Besuch des Delegiertentags der Feuer-wehrjugend25.02.Vorstandssitzung25.02.Lenkungsgruppe DingDeinDorf28.02.95. Vollversammlung LJRS04.03.@ Beirat Jugendserver-Saar05.03.Prüfung JuleicaVielfalt-Ausgaben durch Regionalverband SB05.03.Besprechung und Vorbereitung eines Generationendialogs mit Minister Storm im Sozialministerium05.03.Besprechung in der Staatskanzlei we-gen Ehrenamtskarte05./06./14.03.@ Facebook-Seiten-Schulungen für Koordinierungskreise Saar-land/Trier/Eifel der 72-Stun-denaktion des BDKJ13.03.Klausur Vorstand und Ge-schäftsstelle13.03.Landesjugendhilfeausschuss14.03.@ Facebook-Seiten-Schulungen für Koordinierungskreise Saar-land/Trier/Eifel der 72-Stun-denaktion des BDKJ18./19.03.Konferenz der Landesjugend-ringe/Konferenz Jugendarbeit Online in Potsdam20.03.@ AG Medienkompetenz20.03.Lenkungsgruppe DingDein-Dorf

21.03.Vortreffen Generationendialog mit So-zialminister Storm im Sozialministeri-um21.03.Methodenpräsentation der Geschichts-studierenden für das Workcamp „Bud-deln und Bilden“21.03.@ Teilnahme an der Fachtagung „Me-dienprojektarbeiten mit Kindern und Jugendlichen“ des Adolf-Bender-Zen-trums22.03.Vorstandssitzung26.03.Treffen mit dem Vorsitzenden der Ge-samtlandesschülervertretung (GLSV) Jannik Weis02.04.Organisatorische Vorbereitung des Workcamps mit kooperierenden Ver-bänden08.04.Besprechung mit den Kooperations-partnern von „Wahl-O-Mat“ zur Bun-destagswahl09.04.2013Besprechung der neuen Kulturring-Spielzeit mit Theater Überzwerg10.04.Hauptausschuss-Sitzung11.04.eigene Bürobesprechung zum Kultur-ring16.04. Tatort-Dreh mit „Saarländi-schem Jugendring“

Gremien

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16.04.EuRegio SaarLorLux Plus16.04.Besuch des Tags der offenen Tür von JunOst16.04.@ KomComm-Medien- und Sozi-alkompetenzprojekt am Hochwald-Gymnasium17.04.Konstituierende Sitzung „Runder

Tisch“ Alkoholmissbrauch bei Jugend-lichen17.04.Workshop zu Marketing-Maßnahmen des Kulturrings der Jugend18.04.Veranstaltung der Körber-Stiftung zum Demografischen Wandel23.04.Teambesprechung DingDeinDorf25.04.Vorstandssitzung25.04.Koordinierungsgruppe Ehrenamtskar-te26.04.AG-Jugendpflege der Kreisjugendpfle-gerInnen26.04.@ KomComm-Medien- und Sozi-alkompetenzprojekt am Hochwald-Gymnasium29.04.Lenkungsgruppe DingDeinDorf04.05.Workcamp auf der Gedenkstätte „Ge-stapo-Lager Neue Bremm“07.05.Jury Förderpreis Ehrenamt08.05.Vorbesprechung Programmbeirat bigFM13.05.Besprechung zur Zukunft von Café Ex-

odus14.05.Jury Förderpreis Ehrenamt15.05.Treffen wegen Woche der Wissenschaft16.05.Anhörung der SPD-Landtagsfraktion zu „Bildung und Medien“16.05.Vorstandssitzung16.05.

Vorbereitung Ge-nerationendialog22.05.Vorbereitung Ge-nerationendialog mit Sozialminister Storm22.05.Anhörung „Bil-dung und Medien“ der SPD-Land-tagsfraktion24. - 26.05.Ju le icaVie l fa l t -Schulung Jugend-herberge Saarbrü-cken

29.05.Generationendialog mit Sozialminister Storm01.06.Besuch des Landesjugendwettbewerbs der THW-Jugend01.06.Besuch des Landestreffens der Saarlän-dischen Jugendfeuerwehr03.06.@ Beteiligung an der Fachtagung „ePartizipation“ in Ludwigshafen03.06.Preisverleihung Förderpreis Ehrenamt04.06.@ Elternabend am Illtal-GymnasiumIm Rahmen von Kom-Comm04.06.Vorbesprechung Julei-ca-Schulung mit dem Haus Afrika05.06.Vorbesprechung einer Kooperation mit der „Woche der seelischen Gesundheit“05./06.06.@ Teilnahme am „Fachcamp Jugendar-beit online“ des DBJR zum Thema „Online-Campaigning“ in Ber-

lin10.06.Lenkungsgruppe DingDeinDorf11.06.@ Treffen AG Medienkompetenz am Landesinstitut für Pädagogik und Me-dien11.06.EuRegio SaarLorLux+ beim Regional-verband Saarbrücken12.06.@ AG-Medienkompetenz am Landes-institut für Pädagogik und Medien14. - 16.06.JuleicaVielfalt-Schulung Jugendher-berge Saarbrücken14. - 16.06.Einsammeln und Eingeben der Frage-bögen DingDeinDorf14.06.Moderation der Startveranstaltung zur 72-Stundenaktion des BDKJ in Neun-kirchen18.06.@ Schulung Arbeitskreis H7 Saarland zur Nutzung und Erstellung einer Fa-cebook-Seite18.06.Konstituierung Programmbeirat bigFM19.06.Landesjugendhilfeausschuss20.06.@ Cyber-Mobbing-Workshop an der Robert-Koch-Schule Homburg in Ko-operation mit Alex Groß20.06.Koordinierungsgruppe Ehrenamt23.06.Saarländisches Netzwerk „Toleranz för-dern Kompetenz stärken“26.06.Hauptausschuss-Sitzung

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26./27.06.KomComm - Medien- und Sozialkom-petenz am Otto-Hahn-Gymnasium in Saarbrücken03.07.Vorstandssitzung04.07.Betriebsausflug21.08.Lenkungsgruppe DingDeinDorf27.08.Landesjugendhilfeausschuss u.a. mit dem Thema „Umsetzung des Kinder-schutzgesetzes“26.08.Jugendpolitisches Gespräch mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfrakti-on Stefan Pauluhn und dem jugendpo-litischen Sprecher Sebastian Thul26.08.@ Sitzung Jugendserver-Beirat26.08.Vorstandsitzung28.08.Besprechung der Geschäftsstelle im Ministerium zu Förderabläufen insbe-sondere beim Jugendserver-Saar29.08.@ Helferfrühstück für Teilnehmende am Jugendgesundheitstag29.08.Runder Tisch Workshop „Alkohol-missbrauch bei jungen Menschen“29.08.Vorbereitungstreffen zum „Marktplatz für gute Geschäfte“30.08.Pressekonferenz zum landesweiten Er-gebnis DingDeinDorf02.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im Saarpfalz-Kreis03.09.Vereinbarungsgespräche DingDein-Homburg04. bis 20.09.Wahl-O-Mat on tour 20 Termine in Schulen04.09.Wahl-O-Mat on tour im Juz Neunkir-chen05.09.@ AG-Medienkompetenz um den 1. Saarländischen Medientag am 18. Sep-tember05.09.EuRegio SaarLorLux in Konz06.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im Landkreis Merzig-Wadern10.09.Vereinbarungsgespräche DingDein-

Losheim11.09.Hauptausschuss-Sitzung11.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im Sulzbachtal12.09.Wahl-O-Mat on tour in Kooperation mit juz-united und JunOst im Juz St. Arnual13.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im Landkreis Neunkirchen

15.09.Vereinbarungsgespräche DingDein-Friedrichsthal16./17.09.Konferenz der Landesjugendringe in Wittenberg; Subkonferenz Jugendar-beit Online17.09.Vereinbarungsgespräch DingDein-Spiesen-Elversberg18.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im Landkreis Saarlouis18.09.Teilnahme am Saarländischen Medien-tag19.09.Vortrag beim Ausschuss des Stadtrates St. Ingbert zu Jugendparlament20.09.Veröffentlichung der Zeugnisse in Saarbrücken

23.09.@ Treffen mit Sparda Bank wegen Ju-gendserver-Saar23.09.Vereinbarungsgespräch DingDeinWal-lerfangen24.09.Vereinbarungsgespräch DingDein-Saarbrücken25.09.Vorstandssitzung25.09.Veröffentlichung der Zeugnisse im

Landkreis St. Wendel27.09.Besprechung mit Lan-desjugendamt27. bis 29.09.JuleicaVielfalt-Schulung in Kooperation mit Haus Afrika 09.10.Veröffentlichung der Zeugnisse Köllertal, Völklingen, obere Saar30.09.Vereinbarungsgespräche St. Wendel01.10.Besprechung mit Erik Meisberger01.10.Beginn Praktikum Maria Shevchenko07.10.Vorstandssitzung07.10.Gespräch mit Minister Storm07.10.

@ Fachtagung ePartizipation Magde-burg mit Input DingDeinDorf08.10.@ „Ich bin dann mal web“ von der KISS-Kontaktstelle für Selbsthilfegrup-pen im Saarland in Neunkirchen09.10.Besprechung Rückblick Wahl-O-Mat on tour10.10.Marktplatz für gute Geschäfte11.10.Vereinbarungsgespräche Wadern15.10.Vereinbarungsgespräche Saarlouis16.10.Vereinbarungsgespräche St. Ingbert25./26.10.Vollversammlung des DBJR in Magde-burg04./05.11.@ KomComm-Projekt Gemeinschafts-

Gremien

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schule/Gesamtschule Türkismühle/Nohfelden05.11.Gespräch mit Hubert Ulrich (Grüne)06.11.Netzwerk TFKS im Sozialministerium06.11.Abschluss-Reflexion mit Solenn Cré-peaux zu ihrer Projekttätigkeit07.11.@ Facebook-Schulung bzw. Jugendar-beit online-Seminar für Jugendarbeite-rInnen aus dem Saarpfalz-Kreis07.11.Besprechung mit der Sparkasse Saar-brücken08.11.Besprechung im LJA zur Vorbereitung der Info-Veranstaltung09.11.@ Social media-Workshop beim JRK-Landesforum in Oberthal12.11.Fachtagung „Europa ganz nah“ in Konz13.11.Besprechung mit der Finanzabteilung im Sozialministerium13.11.Vorbereitende Sitzung zum Jugendpro-grammbeirat bigFM13.11.Info-Veranstaltung zur Umsetzung des Kinderschutzgesetzes im Sozialminis-terium14.11.Mitarbeitergespräch mit Martina Folz14.11.Serverarbeiten in der Geschäftsstelle15.11.Vortrag bei Fachtagung von idee-on in Alsweiler zu dem Thema „Was macht Kinder glücklich“16.11.@ Workshop mit social media-Pfadfin-der und mit Unterstützung der Sparda Bank18.11.Vorstandssitzung19.11.Anhörung SPD-Fraktion19./20.11.Media-Tage Nord in Kiel21.11.@ Fortbildungs-Methodenwerkstatt für die Teamerinnen des KomComm-Projektes22.11.Jugendpolitisches Gespräch mit Uwe Conradt (CDU)25.11.Konteneröffnung Sparkasse Saarbrü-cken

26.11.@ Facebook für Fortgeschrittene - Workshop für Jugendarbeiter im Saar-pfalz-Kreis27.11.Gespräch mit Ralf Georgi (Linke)29./30.11.Hauptausschuss-Klausur29.11.Workshop auf der Veranstaltung Schu-le ohne Rassismus - Schule mit Coura-ge in Kirkel04.12.Vorstandssitzung05.12.Besprechung mit Güven Günes, Ditib-Jugend Landesverband06.12.Fahrt in den Europapark Rust09.12.Besprechung zum Halberg-Oben-Air. Kooperation mit dem Sozialministeri-um bzgl. Bandwettbewerb09.12.@ Fachveranstaltung „Neue Medien - neue Süchte“10.12.Besprechung TFKS-Netzwerk unter Federführung des Sozialministeriums11.12.@ Vorstellung Jugendserver-Saar und Portal grrrrr.eu16.12.Vorbesprechung „Jugendarbeitskam-pagne“18.12.Runder Tisch Alkoholmissbrauch

2014

08.01.Neujahrsempfang der Ministerpräsi-dentin10.01.Neujahrsempfang der Landeshaupt-stadt Saarbrücken13./14.01.Arbeitstagung der GeschäftsführerIn-nen in Bremen15.01.Besprechung zur Vorbereitung von Wahl-O-Mat zur Europawahl15.01.Workshop „Jugendarbeitskampagne"16.01.Frühstück bei Repa-Druck als „Dan-keschön“ für die Visitenkarten für den LJRS16.01.Besprechung mit Katja Becker von der Jugend des Deutschen Alpenvereins20.01.Besprechung mit DGB-Jugend, NDC und „Arbeit und Leben“ zur Umset-zung Kinderschutzgesetz20.01.Besprechung mit Michael Jakob vom LSVD-Landesverband Saarland/Rheinland-Pfalz/Hessen20.01.@ Planungstreffen für KomComm-Projekt Gymnasium Am Rotenbühl22.01.Skype-Besprechung mit den Kollegen aus Niedersachsen und Hessen24.01.Gemeinsame Präsentation der Juleica-Broschüre mit Alisch Offset-Druck

Regelarbeit

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28.01.Interview zu DingDeinDorf mit SR129.01.Besprechung mit Landesjugendamt Umsetzung Kinderschutzgesetz, Julei-ca-Handbuch, Runder Tisch Alkohol-missbrauch29.01.@ Teil I Mobbing-Workshop für die Ju-gendfeuerwehren der Gemeinde Tho-ley30.01.Vorstandssitzung04.02.@ Vortrag Facebook für Eltern und Interessierte LehrerInnen Theodor-Heuss-Gymnasium Sulzbach07.02.Kassenprüfung10.02.2. Treffen der Jugendarbeitskampagne11.02.Landesjugendhilfeausschuss12.02.Teilnahme beim Treffen der Jugend-pflegerInnen im Landkreis Saarlouis13.02.Vorstandssitzung13.02.Koordination Wahl-O-Mat on tour mit den Trägern04.02.@ Vortrag „Facebook“ für Eltern und

interessierte LehrerInnen Theodor-Heuss-Gymnasium Sulzbach12.02.@ Teil II des Mobbing Workshops für die Jugendfeuerwehren der Gemeinde Tholey13.02.Besprechung zur Vorbereitung von Wahl-O-Mat on tour zur Europawahl

17.02.Vertrag mit neuer Praktikantin17.02.Besprechung mit dem neue Abtei-lungsleiter Herbert Heyd, Referatslei-ter Peter Klesen und der Leiterin des Landesjugendamtes Maria Luise Blum18.02.2014@ AG Medienkompetenz18.02.Präsentation der Jugendarbeit im Saar-land am Institut régional du travail so-cial de Lorraine in Nancy20.02.96. Vollversammlung des LJRS21.02.@ Verabschiedung Maria Shevchenko21.02.Teilnahme am Netzwerktreffen der Stiftung der PSD-Bank25.02.Treffen der Stadtratsfraktion SB mit Wahl-O-Mat-Team28.02.Kinderschutz-Fortbildungsangebot in Kooperation mit der Caritas06.03.Vorstandssitzung10.03.Lenkungsgruppe EiJO!10.03.@ Vorstellung Projekt „KomComm“ und Jugendserver-Saar bei Schoolwor-

kern LK NK11.03.2014Netzwerk TFKS12.03.Treffen mit Peter Brill, Junge Musiker Saar13.03.@ Zukunftswerkstatt Medienkompe-tenz in Kirkel

14.03.Interregionaler Generationendialog in Perl14.03.Treffen mit StudienStiftungSaar15.03.Arbeitsbeginn Nicole Lammerz17./18.03.Konferenz der Landesjugendringe in Mainz18.03.Gespräch zur Trägervereinbarung im Landesjugendamt20.03.Besprechung mit Florian Weimann von der GLSV24.03.Netzwerk-Treffen NES - Netzwerk Ent-wicklungspolitik im Saarland27.03.Berichterstattung im mag´s über DingDeinDorf28.03.Diskussionsrunde, organisiert von den JUSOS, mit Jugendlichen und Stadt-verantwortlichen in Neunkirchen30.03.Besuch des Frühstücks des DITIB-Landesjugendverbandes in ihrer neuen Geschäftsstelle in der Eisenbahnstraße31.03.Treffen der Jugendverbandsvertrete-rInnen im LJHA01.04.Vorstandssitzung02.04.@ Vorbereitung KomComm-Projekt Gymnasium Am Rotenbühl03.04.Info-Veranstaltung zu EU-Förderpro-gramm Erasmus+07.04.Info-Gespräch mit DRK-Geschäftsfüh-rer zu Kinderschutzgesetz07.04.EiJO!-Lenkungsgruppe07.04.@ Beirat Jugendserver-Saar08.04.Vorbesprechung Wahl-O-Mat on tour mit LzPB und AK08.04.Besprechung zur Vorbereitung von Wahl-O-Mat on tour zur Europawahl08.04.Besprechung mit Vertreter des Um-weltministeriums zur Dorfentwicklung10.04.@ Sitzung GMK - Gesellschaft für Me-dienkompetenz und Kommunikati-onskultur

Gremien

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14.04.Vorbereitungstreffen zu Orgafragen bei Workcamp mit Jugendfeuerwehr und THW-Jugend14.04. Präsentation der Broschüre Ju-leicaVielfalt und Ende des Projekts16.04.Gespräch mit Joachim Fries, MLL (Miteinander Leben Lernen)16.04.Gespräch mit Vorstand GLSV23.04.Info aktuell erscheint23.04.Hauptausschuss-Sitzung25.04.@ Schulung Medien- und Sozialkom-petenz für Firmlinge28.04.Kick off Wahl-O-Mat zur Europawahl in Berlin29.04.Besprechung mit Theater Überzwerg wegen neuer Spielzeit Kulturring der Jugend30.04.Redaktionsgespräch mit SZ wegen Ju-leicaVielfalt03.05.Workcamp Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“05.05. bis 23.05.Start Wahl-O-Mat on tour zur Europa-wahl in den Schulen 20 Veranstaltungen07.05.Wahl-O-Mat on tour im JUZ UTOPIA in Saarlouis07.05.@ Start Praktikum Bianca Weisenseel14.05.@ Medienscouts-Schulung Robert-

Bosch-Schule Homburg15.05Vorstandssitzung22.05.@ Start Praktikum Tristan Caspers27.05.Startveranstaltung zum Willkommens-preis des Saarlandes 201428.05.Besprechung mit Peter Wilhelm vom Landkreis Merzig-Wadern28.05.Sparda Barbecue in Wadgassen02.06.Lenkungsgruppe EiJo!04.06.Teilnahme an Veranstaltung "Das digi-tale Wir - Welche Gesellschaft möchten wir sein?" 10.06.Besprechung im Sozialministerium wegen Richtlinien11.06.Besprechung mit Anja Wagner-Scheid wegen Handy-Kampagne12.06.Besprechung mit Egbert Ulrich, Sozi-alministerium wegen Jugendminister-konferenz13.06.Vorbesprechung Unterausschuss Ju-gendarbeit des LJHA16.06.@ Besprechung mit Schoolworker Landkreis Neunkirchen16.06.Besprechung mit Tatjana Nilius wegen Zuschussmodalitäten Bildungsreferen-ten/Zentrale Führungsmittel18.06.Vorstand im Sozialausschuss des Land-tages

24.06.Treffen des Netzwerks TFKS25.06.Beendigung der Anstellung von Nicole Lammerz25.06.@ Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaften - Treffen der Landesgruppe26.06.Besprechung mit Sonja Wagner one-forvision03.07.Vorstandssitzung03.07.Gespräch des Vorstands mit Staatsse-kretärin Gaby Schäfer07.07.@ Schulung Schoolworker Land-kreis Neunkirchen zu Multiplikatoren „KomComm-Projekt“08.07.@ AG Medienkompetenz08.07.Landesjugendhilfeausschuss10.07.@ Elternabend im Rahmen vom Kom-Comm rund um das Thema „Smart-phones und WhatsApp“ am Hochwald-gymnasium10.07.Treffen SaarLorLux+11.07.@ Abschluss Praktikum Bianca Wei-ßenseel14.07.Lenkungsgruppe EiJO!14.07.Besprechung mit Herrn Emming-haus DRK-Landesverband und Fabian Steinbrink zu MigrantInnenarbeit

15.07. - 17.07.@ KomComm-Projekt Gymnasium Am Roten-bühl Saarbrücken16.07.Hauptausschuss-Sitzung18.07.Teilnahme am Fastenbre-chen des Ditib-Landesju-gendverbands21.07.Beteiligung an VSK-Ju-gend Kinderschutzveran-staltung23.07.Vorbereitung Weiterent-wicklung der Konferenz der LJRe in Hannover

Regelarbeit

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24.07.Besprechung im Sozialministerium wegen Vorbereitung Integrationskon-gress25.07.@ Beendigung Praktikum Tristan Cas-pers

25.07.Verabschiedung von Fabian Steinbrink beim Jugendrotkreuz01.09.Besprechung mit Peter Wilhelm (Land-kreis Merzig-Wadern) wegen Leader-Jugendprojekt08.09.Besprechung mit Jugendverbandsver-treterInnen wegen Integrationskon-gress11.09.@ GMK - Treffen der Landesgruppe Saar-land15.09.Besprechung mit Herr Klesen und Herrn Heyd vom Sozialmi-nisterium16.09.Treffen der Unteraus-schuss-Mitglieder der Jugendverbände im LJHA16.09.Saarland Sozialgipfel16.09.EiJO!-Lenkungsgrup-pe

18.09.Betriebsausflug Blieskastel18.09.Vorbereitungstreffen Marktplatz für gute Geschäfte19.09.Gespräch mit bfw

22./23.09.Konferenz der Landesjugendringe und Subkonferenz in Duisburg23.09.Besprechung Jugendverbandsvertrete-rInnen wegen big FM24.09.@ Jugendgesundheitstag des RV Saar-brücken an der GemS Quierschied24.09.Seminar „Mit Medien in Kontakt sein“

25.09.Pressekonferenz der Staatskanzlei zur Handyverwertung25.09.Vorbereitung Leader-Projekt „Bus-tour“ in St. Wendel25.09.@ Vorstellung des Leitfadens „Jugend-arbeit ohne Diskriminierung“26.09.Besprechung mit Katja Becker von der Jugend des Alpenvereins Saarland/Rheinland-Pfalz27.09.Workshop der Evangelischen Kirche zum Lutherjahr 201730.09.Vorstandssitzung02.10.Besprechung mit Stephanie Buchheit, Jugendbildungsreferentin Landesju-gendwerk der AWO08.10.Hauptausschuss-SitzungHandy-Verwertungskampagne, Julei-ca-Handbuch, EiJO!09.10.Teilnahme am 3. Marktplatz für gute Geschäfte10.10.Teilnahme an Jubiläum 20 Jahre Café Exodus10.10.Gestaltung einer Arbeitsgruppe zu „Jugendarbeit und Schule“ bei Fachta-gung zu „Soziale Arbeit im Kontest von Schule“ der „htw sozialwissenschaften“11.10.Seminar zu Aufsichtspflicht und Haf-tungsfragen13.10.@ Beirat Jugendserver-Saar

Gremien

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AußenvertretungenFolgende Personen vertreten den Lan-desjugendring in wichtigen Gremien des Landes

SR-RundfunkratThorsten SchmidtCatharina Becker (Stellvertreterin)

Landesmedienanstalt des SaarlandesMartin RybakNina Lambert (Stellvertreterin)

Beirat Toto-Mittel des Sozialministeriums

Thomas KieferRenate Stadtfeld (Stellvertreterin)

Beirat Saarländisches StaatstheaterMonique Broquard

Radio SalüStefan Regert

Landesausschuss für JugendschutzThorsten SchmidtStefan Regert

LandesjugendhilfeausschussVom Landesjugendring wurden fol-

gende JugendverbandsvertreterInnen vorgeschlagen und vom Sozialministe-rium benannt:

Michael Kasel (BDKJ)Michael Wolff (aej-saar)Erik Meisberger (THW-Jugend)

StellvertreterInnen:Sandra Schatzmann (JRK)Alexandra Groß (juz-united)Stephanie Buchheit (Jugendwerk der AWO)

14.10.Besprechung mit Irina Zhukovskyy und Natalia Markovich von JunOst16.10.Fachcamp Berlin21.10.Vorstandssitzung22.10.Vorbereitung "Bustour" im Rahmen des Leader-Projekts in Merzig23.10.@ Abschiedsumtrunk mit Claudia Ei-senstein24./25.10.Vollversammlung DBJR in Berlin

29.10.Haushaltsanhörung mit Uwe Conradt und Sebastian Thul04.11.Vorstandssitzung

04.11.Vorstellungsgespräch Jugendserver-Saar05.11.Umzug Server Landesjugendring und Jugendserver10.11.Anhörungen Landeshaushalt 2015 SPD-Fraktion und Linken-Fraktion13.11.Gespräch mit VertreterInnen der Volksbühne Saar e.V. zu einer mögli-chen Kooperation mit Kulturring der Jugend14.11.

Inklusions-Fachtagung des Sozial-ministeriums „Gemeinsam mobil im Saarland“18.11.@ Besprechung mit oneforvision18.11.Landesjugendhilfeausschuss

20.11.Besprechung mit Caritas im Regional-verband Saarbrücken und SOS Kin-derdorf, Beratungsstelle zum Kinder-schutz20.11.Anhörung Landeshaushalt 2015 Grü-nen-Fraktion24.11.Leader-Jugend-Veranstaltung im Landkreis Merzig-Wadern25.11.Besprechung mit Frau Arnold (people to work im Haus)26.11.Besprechung mit Isolde Schu, Sozial-ministerium26.11.Vorstandssitzung27.11.Koordinierungsgruppe Ehrenamt28./29.11.Hauptausschuss-Klausur29.11.„Wir machen mobil“ - Leader Jugend-auftaktveranstaltung im Landkreis Merzig-Wadern02.12.Vortreffen der LJHA-Mitglieder aus den Jugendverbänden04.12.Totobeirat0512.Dankeschönfahrt in den Europapark09.12.Vorstandssitzung09.12.Besprechung mit Andrea Becker von „Freizeit Inklusiv“ (Miteinander Leben Lernen - MLL)

Regelarbeit

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Nicht nur ein Internetportal

Der Jugendserver-Saar ist nicht nur ein Internetportal, er praktiziert auch Medienkompetenz in der Vielfalt des Begriffs.Das Portal richtet sich mit sei-nen Informationen und News an engagierte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 26 Jahren sowie an haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendarbeit und Jugendhilfe im Saarland.Im Bereich der Medienbildung bietet der Jugendserver Beratungs-angebote und Fortbildungen für haupt- und ehrenamtliche Jugend-arbeiterInnen rund um Social Media an. Medienbildung für Kids und Jugendliche ist ein weiteres Standbein. Medienarbeit betreibt der Jugendserver ferner durch Projekte wie Datenparty.de und Fachtagungen zum Thema Social Media.

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You tube, facebook, WhatsApp & Co KomComm – Medienbildung für Kinder und Jugendliche -ProjekttageanSchulen

Seit 2009 bietet der Jugendserver-Saar das Projekt KomComm für saarländi-sche Schulen an, in der Regel von Klas-senstufe 6 bis 8 für den Hauptschul-, Realschul- oder Gymnasialzweig und bildet gleichzeitig auch LehrerInnen und SchoolworkerInnen/Schulsozialar-beiterInnen zu MultiplikatorInnen des Projektes aus.KomComm steht für Medien- und So-zialkompetenz in social communities. Ziel des Projektes ist die Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Ju-gendlichen mit den Schwerpunkten In-ternetkompetenz und Sozialkompetenz innerhalb und außerhalb des Internets. Aber warum ist das so wichtig heute?In unserem Leben spielen soziale Netz-werke eine zentrale Rolle und da die Medien längst den Alltag durchdrängt haben, spielt sich ein Großteil online ab. Die Aktivitäten von Heranwach-senden in den digitalen Medien dienen dem Identitätsmanagement, dem Bezie-hungsmanagement und nicht zu verges-sen dem Up-to-date-Sein. Aber auch im Internet und damit im Bereich des Social Media gilt es, Regeln zu beachten.Risiken wie Reichweite (Öffentliches Publikum), Nachhaltigkeit (das Inter-net vergisst nichts) und Eigen-Dynamik (schnelle Verbreitung von Daten) sind

oft unterschätzt. KomComm sensibi-lisiert daher für soziales Verhalten im Internet und vermittelt einen sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken wie facebook. KomComm ist ein zweitägiges Projekt (zwei Vormittage mit anschließendem Elternabend) und ein Beispiel für „Akti-ve Medienarbeit“ mit den Lernprinzipi-en: Handelndes Lernen, Exemplarisches Lernen und Gruppenarbeit. Denn nach der gemeinsamen Erarbeitungsphase wird in Kleingruppen das erworbene Wissen erweitert. Dann erstellen die Ju-gendlichen gemeinsam in ihren Grup-pen Plakate oder Präsentationen auf dem PC zu ihren jeweiligen Themen. Sie sind am Ende die Experten und geben ihre Wissen an Eltern, LehrerInnen und andere SchülerInnen weiter.Ein wichtiger Bestandteil in der Erar-beitungsphase ist neben dem theoreti-schen Input die praktische Arbeit der Jugendlichen am PC. Sie googeln, testen Passwörter auf ihre Sicherheit, kontrol-lieren die Privatsphäreeinstellungen z.B. bei facebook und verändern sie gegebe-nenfalls. Die Förderung der Internet- und Sozi-alkompetenz sind die Schwerpunktthe-men. Sie lassen sich auch nicht direkt voneinander trennen. Der verantwor-

tungsbewusste und reflektierte Umgang mit beispielsweise den eigenen oder fremden Daten im Social Web hat im-mer auch etwas mit Sozialkompetenz zu tun, nicht nur mit dem Wissen um die Fakten. Deshalb ist es schwierig, die ein-zelnen Themen in bestimmte Kategori-en aufzuteilen. Wird dies im Folgenden gemacht, sei daher auf diesen Aspekt hingewiesen. Internetkompetenz beinhaltet die The-men Sicherheit im Netz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte, Datenschutz oder Jugendschutz. Bei dem Thema Si-cherheit im Netz geht es um den Schutz der eigenen Daten vor Viren und um Passwörter. Hier werden Fragen wie: „Warum soll ich für jeden Account ein neues Passwort verwenden?“, „Wie sieht ein sicheres Passwort aus?“ und „Was hat ein Passwort mit einer Zahnbürs-te zu tun?“ beantwortet. Der Vergleich ist immer erst einmal irritierend, aber die Wirkung nachhaltig, denn wer teilt schon gerne seine Zahnbürste… Beim Urheberrecht und Recht am eige-nen Bild werden Fragen wie: „Welche Fotos oder Dateien darf ich unter wel-chen Bedingungen in sozialen Netz-werken veröffentlichen?“ diskutiert. In diesem Themenkomplex kommen viele „Alltagsmythen“ zutage wie z.B., dass Fotos ohne Zustimmung der Beteilig-ten veröffentlicht werden dürfen, wenn mehr als 20 Personen auf dem Bild sind. - So sagt man es sich. - Aber es ist eben doch nur ein Alltagsmythos und ist ein-fach so nicht richtig. Hier lernen die Ju-gendlichen dann aber die Beiwerk-Regel kennen, die aber nichts mit der Anzahl der Personen auf dem Bild zu tun hat, sondern nur damit, dass die Menschen z.B. vor den Pyramiden in Ägypten auf einem Urlaubs-Schnappschuss „Bei-werk“ sind. Hier darf man dann ohne Zustimmung veröffentlichen. Sind die 21 Personen aber die Attraktion auf dem Foto, so müssen sie um Erlaubnis gefragt werden – alle. Denn gerade in den social communities ist es wichtig für die Jugendlichen, sich mit dem Ur-heberrecht und Persönlichkeitsrecht wie

Jugendserver-Saar

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dem Recht am eigenen Bild auszuken-nen. Denn schnell ist heute ein Foto auf dem Smartphone gemacht und genauso schnell bei facebook & co hochgeladen. Da kann es dann auch mal zu Ärger mit den Freunden kommen, weil man un-bedacht ein Foto hochgeladen hat. Das ist in der Regel schnell geklärt, doch was ist, wenn man ein Cover hochgeladen hat, das urheberrechtlich geschützt ist und das Unternehmen meldet sich oder schickt gleich eine Abmahnung. Da kommt man nicht so glimpflich davon wie bei seinen Freunden. Daher ist das Wissen um den Umgang mit eigenen und fremden Daten so zentral in der medialisierten Gesellschaft geworden. Einen großen Raum nimmt der The-menkomplex Handy, Smartphone und Apps ein. Diese Thematik ist aufgrund seiner hohen Relevanz seit Anfang 2014 in das Projekt aufgenommen worden. Denn die Jim-Studie 2014 hat ergeben, dass 97% der Jugendlichen ein Handy besitzen, davon sind wiederum 88% mit einem Smartphone mit Internetzu-gang ausgestattet. Messanger Apps wie WhatsApp gewinnen immer mehr an Bedeutung, während social communi-ties wie facebook deshalb an Relevanz verlieren. Neben Sicherheitseinstellungen sind vor allem Apps Gegenstand der Diskussio-nen: „Worauf sollte ich vor dem Herun-terladen einer App achten?“, „Aktuali-siert sich die App automatisch und was sollte ich dann weiter beachten?“ oder „Was bedeutet ein In-App Kauf?“. Mes-sanger Apps wie WhatsApp oder Insta-gram sind dabei nahezu auf jedem Han-dy installiert und sind fester Bestandteil der digitalen Kommunikation. Deshalb geht es hier neben dem Nutzen und den vielen Möglichkeiten der Kommunika-tion auch darum, welche Bilder, Videos und Nachrichten man nicht (weiter-)verschicken oder öffentlich machen sollte, also nach dem Motto: Was gehört

sich nicht und was ist auf je-den Fall erst gar nicht erlaubt?

Die Förderung von Sozial-kompetenz zielt darauf, dass die SchülerInnen soziale Umgangsformen beherr-schen, innerhalb und außer-halb des Internets. Cyber-/Mobbing und Zivilcourage sind die großen Themen am Ende, in denen die bisheri-generworbenen Internet- und Sozialkompetenzen (z. B.: Wie gehe ich mit den Daten anderer um? Was gehört sich nicht? etc.) zusammenfließen. Die Jugendlichen setzen sich mit der Thematik ausein-ander, was man tun kann, wenn man sieht, dass je-mand von Mobbing be-troffenist, und was man tun kann, wenn man selbst betroffen ist. Wichtig ist hier auch immer die Gesetzeslage, denn Cybermobbing an sich ist nicht strafbar. Aber dafür Verleumdung, Drohung, Erpressung, Verletzung der Persönlich-keitsrechte und das Recht am eigenen Bild, wenn Fotos ohne Zustimmung veröffentlicht werden. Die Jugendli-chen erfahren, was sie tun können und an wen sie sich bei (Cyber-)Mobbing wenden können. Diskussionen darüber, warum jemand jemand anderen mobbt, nehmen ebenso viel Zeit in Anspruch, denn hier werden sie noch einmal dafür sensibilisiert, dass es keine „Opfer“ gibt, sondern es jeden treffen kann. Die Jugendlichen lernen, sich sicher und kompetent im Internet und in Social Communities zu bewegen. Sie erlernen einen verantwortungsvollen und reflek-tierten Umgang miteinander und mit

eigenen und fremden Daten im Netz. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen wissen, dass im Netz genauso wie in der Realität Gefahren lauern und dass sie lernen, Situationen einzuschätzen und mit den Gefahren umzugehen. Aber es ist auch wichtig, ihnen die Chancen und Möglichkeiten des Internet und des So-cial Web aufzuzeigen. So kann z. B. ein Facebook-Profil vor einer Bewerbung im Hinblick auf die angestrebte Stelle aufgepeppt werden.2013 wurde das Projekt in gleich zwei 6er-Klassen am Hochwaldgymnasi-um durchgeführt, dann am Otto Hahn Gymnasium und an der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle. Im Jahr 2014 gab es zwei besondere KomComm-Projekte, insofern, dass an zwei Schulen MultiplikatorInnen gewonnen werden konnten. Am Gymnasium am Roten-bühl erklärte sich neben der Klassen-lehrerin einer 7er Klasse auch der Buf-di als Multiplikator bereit. Besonders war auch, dass zwei Parallelklassen das Projekt durchlaufen konnten. An der GemS Sonnenhügel in Völklingen wur-de das Projekt im Rahmen des Wissen-schaftsjahres 2014 durchgeführt. Die Schulsozialarbeiterin, die KomComm ‚nachgefragt‘ hatte, ist bereits seit 2012 Multiplikatorin des Projektes und somit nun auch für die neuen Inhalte Smart-phone, Handy und Apps.

Me dienbi ldung

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Mit Freunden teilen – Passwort und Zahnbürste KomComm-ProjektanderGemeinschaftsschule Sonnenhügel Völklingen„Ach mein Passwort, dass ken-nen meine Freunde, aber das ist nicht schlimm!“, lautete der Kommentar einer Teilneh-merin der Medienkompetenz-Tage, mit denen der Jugendser-ver-Saar am 6. und 7. Oktober an der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel zu Gast war. Die SchülerInnen der Klassenstufe 6 sollten auch an diesen bei-den Tagen fit gemacht werden für die sozialen Netzwerke im Internet. Begonnen wird der Einstieg in die Projekttage im-mer mit dem Themenkomplex Passwörter, denn der Schutz eigener Daten mit Hilfe eines sicheren Passwortes gehört zu den Basics der Projekttage. Der übliche Vergleich „Würdest du auch eine Zahn-bürste mit deinen Freunden teilen?“ macht sie dann doch immer nach-denklich. Im weiteren Verlauf kreieren und testen sie Passwörter mit Hilfe eines Programms auf ihre Sicherheit. Manche Passwörter können auch in 2 Mio Jahren nicht geknackt werden, die Anzahl der Versuche pro Sekunde, das Passwort zu hacken, kann man gar nicht mehr als Zahl nennen. Das be-eindruckt dann schon und spornt zu neuen sicheren und geheimen Pass-wörtern an. Bilder im Internet, ein weiteres wichti-

ges Thema, das die Referentinnen mit den Jugendlichen besprechen, denn nicht allen Jugendlichen ist klar, dass sie Bilder, die sie entweder im Inter-net finden oder von Fremden machen, nicht erlaubt sind. Hilfreich ist dabei immer das Einbeziehen der SchülerIn-nen selbst. So können sich alle besser vorstellen, dass M., die ein Foto von V. macht, die Fotografin und somit die Urheberin eines Bildes ist. Und anhand dieses inszenierten Beispiels, kann sich dann die Klasse auch deutlich machen, dass V., die auf dem Bild ist, ihre Per-sönlichkeitsrechte, die auch das Recht am eigenen Bild umfassen, wahrneh-

men kann und sogar M. verbieten kann, das Bild zu veröffent-lichen bzw. bei unter 18 Jährigen zuerst die Eltern gefragt werden müssen. Spätestens da wird allen klar, dass viele Bilder, die sie mit ihrem Smart-phone machen und über Facebook oder andere Netzwerke teilen, nicht einfach ins Internet gestellt werden können. Mit einem Quiz werden

dann die zuvor erklärten „Was ist er-laubt und was nicht-Regeln“ getestet. Der zweite Projekttag startet mit Smartphones und Apps und schließt die Erarbeitungsphase mit dem The-ma Cyber-/Mobbing und Zivilcoura-ge ab. Verschiedene Fälle verschickter Nachrichten via WhatsApp werden in Kleingruppen untersucht und „be-wertet“, von „absolut verboten“ bis zu „das gehört sich nicht“. Daran fügt sich das Thema Cyber-/Mobbing an. Nach einem Kurzfilm wird das Thema mit Fragen nach „Was tun, wenn man be-troffen ist“ oder „Was tun, wenn man Mobbing beobachtet“ betrachtet. Dann ging es für die Jugendlichen in die Expertenteams, welche sich jeweils mit einem der Themen weiterführend beschäftigten und in Form von Plaka-ten und auch Bilderquizzen ihr Wissen an die Erziehungsberechtigten am El-ternabend weitergaben. Weiter haben sie auch dieses Wissen in eine andere Klasse transportieren können, wo sie alle Fragen der SchülerInnen ohne Hil-fe beantworten konnten. Unterstützt wurde dies von der Schulsozialarbei-terin D. Lesch, welche als Multiplika-torin des KomComm-Projektes an der GemS fungiert. Hier auch noch einmal ein großes Dankeschön für das Enga-gement!

Jugendserver-Saar

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Wer liest schon die AGBs, aberMobbingkannjedentreffen… Workshops für Kinder und Jugendliche in JugendverbändenZur Förderung der Medienkompetenz bietet der Jugendserver-Saar für Kinder

und Jugendliche in Jugendverbänden Workshops zu den Themenbereichen Sicherheit im Internet, Umgang mit eige-nen/fremden Daten und Schutz der eige-nen Daten in social communities, Handy und Apps sowie Cyber-/Mobbing und Zivilcourage an. Die einzelnen Module des KomComm-Projektes (siehe „Pro-jekttage an Schulen“) werden für Work-shops zielgruppen- und bedarfsgerecht angepasst. Und 2014 gab es Bedarf. (Cyber-)Mob-bing war ein großes Thema, nicht nur in den Medien. An Schulen, in Jugendver-bänden, überall ist man darum bemüht, Kinder und Jugendliche für das Thema

(Cyber-)Mobbing zu sensibilisieren: „Was könnt ihr tun, wenn ihr betroffen seid oder ihr seht, dass jemand betrof-fen ist. An wen könnt ihr euch wenden und welche Möglichkeiten habt ihr, euch vielleicht auch rechtlich dagegen zu weh-ren?“ Neben diesen Informationen sind aber auch die Gründe, warum jemand einen anderen mobbt, zu diskutieren. Beleidigungen wie „Du Opfer“ haben sich in den Sprachgebrauch geschlichen. Und so ist es häufig, dass man auf das Vorurteil trifft, dass derjenige, der gemobbt wird, ja selbst Schuld ist, weil er eben ein „typisches Opfer“ ist. Fragt man nach, was ein „Opfer“ ausmacht, kann das niemand erklären und benennen, oder traut sich vielleicht auch nicht, da sie/er instinktiv weiß, dass man dadurch jemanden dis-kriminiert. Aus diesen Grün-den spricht der Jugendserver-Saar auch nicht von „Opfer“ oder „Täter“, sondern von jemandem, der gemobbt wird und jemandem, der mobbt. So kommt eine Diskussion zustande, die Vorurteile ausräumen kann und ganz nebenbei wird derjenige, der mobbt, beleuchtet. Aus welchen Gründen tut er das? Oft ist hier Neid im Spiel, vielleicht weil die Person bessere Noten schreibt? Eifersucht in der Liebe ist auch ein großes

Thema. Man-che machen es aus Spaß, weil sie Langeweile haben… Und wenn es dann im Internet ankommt, ist Mobbing ohne U n t e r s t ü t -zung schwer zu stoppen. Breites Publi-kum, schnelle Verbreitung, pausenlos, an-onym! Dass

da jemand mit Gefühlen auf der anderen Seite des Rechners ist, ist scheinbar aus-geblendet. Eine Sensibilisierung für dieses Thema ist daher heutzutage unumgänglich. Sich gegenseitig schützen und stärken. Fürei-nander Einstehen und nicht wegschauen. Vorurteile abbauen, Zivilcourage zeigen. Das möchten wir den Kindern und Ju-gendlichen mitgeben. Und im vergangenen Jahr hat die Jugend-

feuerwehr Tholey gleich drei Workshops mit je unterschiedlichen Altersstufen zum Thema (Cyber-)Mobbing angefragt. Mehr dazu im nachfolgenden Artikel.

Auch „KomComm kompakt“ wurde 2014 bereits in einem Workshop vermit-telt. In einem zweistündigen Workshop im Rahmen der Firmvorbereitung der Pfarrgemeinde Saarlouis-Fraulautern er-fuhren die Jugendlichen alles zum The-ma Passwortsicherheit, den Umgang mit eigenen und fremden Daten im Netz (via PC oder Handy/Smartphone) sowie zum Thema (Cyber-)Mobbing. Es war eine kleine Gruppe, sodass es auch gar kein Problem darstellte, die vielen Inhalte in zwei Stunden gemeinsam zu erarbeiten. Auch in dieser Altersgruppe konnten wir den ein oder anderen noch überraschen, z.B. mit den Inhalten der Facebook-AGB oder der Tatsache, dass WhatsApp eine Anmeldung erst ab 16 „erlaubt“.

Me dienbi ldung

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Let’sfightittogether– gemeinsam gegen (Cyber-)Mobbing Der Jugendserver zu Gast bei der Jugendfeuerwehr Gemeinde Tholey

Drei Workshops zum Thema (Cyber-)Mobbing in unterschiedlichen Alters-klassen. Und unterschiedlicher konnten die Gruppen nicht sein. Dies lag nicht nur an der Altersgruppe, nein, auch an der Zusammensetzung und der unter-schiedlichen Motivation am Thema. Nicht alle der TeilnehmerInnen ver-fügten über regelmäßigen Zugang zum Internet oder waren bereits in Sozia-len Netzwerken unterwegs. Waren im Workshop in der Altersgruppe der 14-16 Jährigen nur Jungs anwesend, war es im ersten Workshop der Altersgruppe der 7-9-Jährigen und auch im zweiten der Altersgruppe der 10-13 Jährigen eine Mischung aus Jungs und Mädchen. Der Methodenmix aus Diskussion, Ar-beitsgruppen zur Erarbeitung verschie-dener Inhalte verbunden mit der Erstel-lung von Plakaten und anschließender Vorstellung durch Kleingruppen wurde gut angenommen und die Mitarbeit war groß. Besonders beeindruckend waren die guten Vorkenntnisse der Gruppe der 7-9 Jährigen zu diesem Thema. Das Persönlichkeitsrecht wie „Das Recht am eigenen Bild“ war hier bereits ein Be-griff. Auch Kenntnisse über Facebook und wie man hier verleumdet werden

kann sind Themen, mit de-nen sich die Kinder schon auseinander gesetzt hatten, und das, obwohl sie selbst noch nicht aktiv in diesem Netzwerk sind. Auf die-ser Grundlage konnte das Thema Cybermobbing mit den Inhalten, „Wie man sich schützen kann“ oder „An wen man sich wendet, wenn man betroffen ist“ sehr gut herausgearbeitet werden. Die Kinder waren zu jeder Zeit mit großem Eifer dabei. Am Ende des Workshops wurde ein Spiel zur Stärkung des Gemein-

schaftsgefühls durchgeführt. Hier ver-wandelten sich die Kinder in Tiere und suchten erst über Gestik und später auch über Geräusche ihre jeweiligen Partner. Der Spaß dabei war unübersehbar, so-dass man gerne mitgemacht hätte.In der Altersgruppe der 10-12 Jährigen gab es seitens der Kinder und Jugend-lichen viel zu erzählen. Viele waren bereits in Sozialen Netzwerken unter-wegs von Facebook bis zu Instagram. Auch verfügten hier der Großteil über Smartphones mit Internetzugang und natürlich der App „WhatsApp“. Hän-seleien wurden von (Cyber-)Mobbing unterschieden und eigene Erfahrungen oder Erfahrungen von Freunden waren am Ende des Workshops daher auch ein großes Thema. Die erarbeiteten Inhalte

wurden von den TeilnehmerInnen mit dem Erlebten verknüpft und Lösungs-vorschläge gerade für zukünftige Vor-gehensweisen angeboten und diskutiert. Ein sehr lebhafter und toller Abschluss des Workshops. Und nun zum letzten Workshop der Altersgruppe der 14-16 Jährigen. Nach anfänglicher Stille – fehlten hier die Mädchen? – wurde es ein sehr lebhaf-ter und spannender Workshop mit den Jungs. Selbst ein Rollenspiel zum Thema Cybermobbing schreckte sie am Ende nicht mehr ab. Gut gemacht! Während der Erarbeitung in Kleingruppen wurde auch schnell mal mit Hilfe des Smart-phones im Internet recherchiert. Hey Jungs, klar haben wir das bemerkt ;-). Hier war daher nicht nur der Umgang mit dem Social Web, sondern auch der sinnvolle Einsatz dieses Mediums The-ma. Natürlich ging es in den Workshops nicht nur um Cybermobbing, sondern insgesamt um Zivilcourage, die natür-lich ein Wert bei der Jugendfeuerwehr ist. Und nach diesen Workshops ma-chen wir uns darum kein Sorgen, denn diese Werte waren bei allen Beteiligten deutlich vertreten.An dieser Stelle noch ein Dankeschön für die tolle Organisation und die tat-kräftige Unterstützung an Michael Feil und Anna Schneider von den Jugend-feuerwehren der Gemeinde Tholey. Uns hat es viel Spaß gemacht und wir hoffen, den Kindern und Jugendlichen auch!

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Online–Offline Workshops und Fortbildungen für JugendleiterInnen undFachkräfteimBereichSocialMediaZur Förderung der Medienkompetenz bietet der Jugendserver-Saar Fortbil-dungs-, Schulungs- und pädagogische Begleitangebote für MultiplikatorInnen an. Zielgruppe sind damit die haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Jugendarbeit und Jugendhilfe. Das An-gebot an Verbände und Organisationen erfolgt themen- und bedarfsorientiert.Schulungen rund um digitale Kommu-nikation und Social Media werden ange-fragt, also von der social community Fa-cebook bis zum Micro-Blogging-Dienst Twitter. Häufig geht es bei Facebook dabei um die Außendarstellung bzw. die Präsentation der einzelnen Verbände und Organisationen innerhalb von Fa-cebook oder die Kommunikation über Facebook-Gruppen. Administration und die Frage, wie diese Seite beworben wer-

den kann sind Themen. Denn Jugend-arbeiterin den social communities spielt eine zentrale Rolle bei den Verbänden.

Online und aktiv sein ist heute sehr wich-tig, um mit Jugendlichen in Kommuni-kation zu treten und zu bleiben. Datenschutzproblematik: Für Jugend-leiterInnen in den Verbänden ist es ein zentrales Anliegen, dass die Jugendlichen mit ihren Daten und denen der anderen sensibel umgehen. Nachgefragt sind da-her Workshops – auch zur Ausbildung als MultiplikatorInnen - für einzelne Themenaspekte wie den Umgang mit eigenen/fremden Daten im Netz, aber auch Schulungen zu Cyber-/Mobbing mit der Frage, „Wo wende ich mich hin, wenn…“. Die JugendleiterInnen können so bei aufkommender Nachfrage den Jugendlichen selbst die Thematik näher bringen oder bei Problemen mit Mob-bing z.B. selbst intervenieren oder an die entsprechenden Stellen verweisen.

In den vergangenen zwei Jahren hat der Jugendserver spannen-de Workshops, Seminare und Schulungen in den Verbänden und Institutionen im Saar-land erleben dürfen. So hat der Landkreis Neunkirchen eine Fortbildung für angemessenen Umgang mit sozialen Netz-werken mit dem Jugendserver durchlaufen. Ziel dabei war es, MultiplikatorInnen für Kom-Comm an Schulen im Land-kreis Neunkirchen auszubilden. Im Rahmen des saarländischen Medientags, organisiert von der

AG Medienkompetenz (Arbeitsgemein-schaft der Medienkompetenzvermitteln-den Institutionen im Saarland) gab es ei-

nen spannenden Workshop zum Thema Facebook. Aber hier wurden nicht die Privatspähreeinstellungen mit Hilfe eines Accounts über PowerPoint oder Prezi vermittelt. Vielmehr durften die Teilneh-merInnen sich bei einem Offline-Spiel zu facebook analoge Profile erstellen und sich so mit dem Phänomen „social com-munities“ auseinandersetzen, um den Netzwerk-Effekt selbst zu erfahren. Ein weiterer Workshop zum Thema So-cial Media wurde von der Sparda-Bank-Stiftung unterstützt zur Förderung der Medienkompetenz in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier trainierte der „Social -Media-Pfadfinder“ Peter Scheffler junge Menschen in sozialen Netzwerken und in Methoden der Kommunikation und digitalen Jugendarbeit.

Think before you post Fortbildung zum angemessenen Umgang mit sozialen Netzwerken im Landkreis Neunkirchen SchoolworkerInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen des Landkreis Neun-kirchen lassen sich zu Multiplikato-rInnen für „KomComm“ ausbilden. Der Jugendserver war sehr erfreut über das Interesse im Landkreis Ne-

unkirchen am „KomComm“-Projekt. Neben SchoolworkerInnen nahmen auch LehrerInnen und ErzieherIn-nen an der Fortbildung teil, sogar die Pastoralreferentin für das Illtal kam zur Veranstaltung. Aber besonders

glücklich war der Jugendserver-Saar, dass gerade das KomComm-Projekt an Schulen nachgefragt wurde, da es ursprünglich im Jahre 2009 mit dem Ziel der Ausbildung von Jugendlichen als MultiplikatorInnen des Projektes

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konzipiert worden war. So wurden nun SchoolworkerInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen ausgebildet, das Pro-jekt oder zumindest einzelne Module eigenständig an den unterschiedlichen Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium durchzuführen. Im Rahmen einer eintägigen Schulung wurden den TeilnehmerInnen die The-men Passwortschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrecht, Social communi-ties, Smartphone und Apps sowie (Cy-ber-) Mobbing nähergebracht. Die ent-sprechenden Arbeitsmaterialen, die für dieses Projekt entwickelt wurden, wur-de ihnen vor- und natürlich auch be-reitgestellt. Das Projekt verlangt immer wieder mal eine Umstrukturierung, da sich Inhalte und Materialien dem sich mit der Zeit wandelnden Mediennut-zungsverhalten anpassen müssen. Wichtig ist es dem Team vom Jugend-server, bei der Präsentation der Inhalte zu den einzelnen Themen der Internet- und Sozialkompetenz, die Social com-munities und Messanger Apps nicht zu verteufeln. Denn Chancen und Mög-lichkeiten ergeben sich durch Social media im Bereich der Kommunikati-on. Aber natürlich lauern auch immer Gefahren dabei und dafür will der Ju-gendserver sensibilisieren und einen verantwortungsbewussten Umgang

mit eigenen und fremden Daten an-derer anregen. Und der Aufklärungs- und Informations-bedarf steigt, denn immer mehr neue Apps strömen auf den Markt. Und im Dschungel der ver-schiedenen Apps und immer neu-en Möglichkeiten heißt es einfach, sich damit ausei-n a n d e r z u s e t z e n und Chancen und Risiken zu erken-nen und an die Jugendlichen heranzutragen. Einen si-cheren Umgang, das gilt es zu vermit-teln. Dies bestätigt auch Sarah Köhler, Schoolworkerin: „Prinzipiell bringt das Medium Internet auch viele Chancen zum Informationsgewinn aber auch im sozialen Umgang. Neben diesen posi-tiven Aspekten wachsen aber auch die Gefahren, das spüren wir im Schulall-tag.“ Durch die Fortbildung im Landkreis Neunkirchen kann das Projekt zur För-derung der Medienkompetenz von Ju-gendlichen an vielen Schulen im Land-

kreis durchgeführt werden und der Jugendserver Saar ist daneben der ur-sprünglichen Idee des Projektes wieder einen Schritt näher gekommen. „Das Projekt ist eine gelungene Kooperati-on zwischen Jugendhilfe und Schule“, so der Kreisjugendamtsleiter Joachim Brill.

Workshop mit „Social-media -Pfadfinder“Fortbildung zu sozialen Netzwer-kenundzuKommunikationswerk-zeugenunddigitalerJugendarbeit. „Ob wir Facebook und You Tube mögen oder nicht: Jugendar-beiter sind da, wo sich Kids und Jugendli-che aufhalten.“ Für Claudia Eisenstein, Projektleiterin des Jugendserver-Saar, ist dies Ausgangspunkt moderner Jugendar-beit, die sich für die

digitale Welt fit machen muss. „Dazu gehören – genauso wie in der Grup-penstunde oder im Jugendzentrum - soziale Kompetenzen und Regeln, ohne die auch in sozialen Netzwerken nichts geht“, so die Medienpädagogin. „Hinzu kommen Kenntnisse zu den Persönlichkeitsrechten und zum Da-tenschutz.“Mit diesen Fragestellungen schult der Jugendserver nun schon seit mehre-ren Jahren vor allem ehrenamtliche

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Leitungskräfte in der Jugendarbeit. An diesem Samstag ging das Internet-Projekt in einem Workshop mit 15 MultiplikatorInnen in der Jugendarbeit noch einen Schritt weiter. Der „Social media Pfadfinder“ Peter Scheffler aus Nürnberg trainierte die TeilnehmerIn-nen in der gezielten Ansprache junger Menschen in sozialen Netzwerken so-wie in Methoden der Kommunikation und digitaler Jugendarbeit. Scheffler ist sowohl beruflich in einer Social media Agentur als auch als ehrenamtlicher Pfadfinder im VCP (Verband christ-licher Pfadfinder) in der Online-Welt aktiv.

Der Begriff „social media“ für Online-Portale wie Facebook, Twitter, youtube usw. hat auch die Jugendarbeit erreicht, wenn es darum geht Jugendliche zu kontaktieren und zu informieren. Aber gelingt dies mit dem was über Face-book gemacht wird? Ist das irgendwie messbar? Geht das noch besser? Um diese Fragen zu beantworten sowie sich den ein oder anderen Trick und Tipp von einem der wissen muss, wie es geht zu holen, bot der Jugendserver-Saar im November 2013 einen Social Media-Workshop speziell für Jugend-arbeiterInnen an.Die Idee zu diesem speziellen Work-shop entstand im Juni 2013, als die Projektleitung des Jugendserver-Saar auf dem Fachcamp „Jugendarbeit on-line“ in Berlin den Referenten ken-nenlernen und schon dort von seinem Wissen profitieren konnte.Die Schulung am 16. November 2013, die in Kooperation mit der „Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest eG“ stattfand, wurde von VertreterInnen unterschiedlicher Verbände besucht. Mit dabei waren VCP, BDKJ (Bund der Katholischen Jugend), JFW (Jugendfeuerwehr)und JRK (Jugendrotkreuz). Ebenfalls wa-ren eingeladen Babette Kuhn von der Unternehmenskommunikation der Sparda-Bank Südwest eG sowie zwei Sparda-Auszubildende. Inhaltlich wurde den TeilnehmerInnen vor allem Kommunikation über Fa-cebook näher gebracht. Dabei ging es vor allem darum wie Facebook funk-tioniert und wie/ob man Facebook „manipulieren“ kann – mit Geld. Aber dies war für die TeilnehmerInnen keine Neuigkeit mehr.Mit Hilfe der Erstellung eines Offline-Nachrichtenstreams sollten die Teil-

nehmerInnen selbst herausfinden, wie und mit welcher Art von Nachrichten sie ihre Fans bei Facebook erreichen. Die anderen TeilnehmerInnen konnten anschließend die sogenannten „Posts“ (kurze Information) mit Hilfe von Punkten bewerten (ähnlich dem „Like-Daumen“ bei Facebook). So wurde deutlich, welcher Post für die „Leser“ interessant klang. Beliebt waren Posts mit Bildern und einer ansprechenden Überschrift.Das „Liken“ ist bei Facebook eines der niedrigschwelligen Aktionsmöglich-keiten. Ist ein Post richtig formuliert - d.h. ist er ansprechend und gibt es die Möglichkeit der Zustimmung - erhält dieser Likes von den Nutzern. Da-durch könnte er dann auch von vielen

anderen Nutzern gesehen werden. Ob und wie nun ein „Post“ im Nach-richtenfeed auftaucht ist von vielen Faktoren abhängig. Der Nachrichten-feed ist das eigentlich revolutionäre an Facebook und findet sich in vielen so-cial web-Anwendungen wieder.Der Nachrichtenfeed folgt einem eige-nen Algorithmus und die Sortierung der Post übernimmt der „Edge Rank“. Dieser Algorithmus sorgt dafür, wel-che Neuigkeiten von Freunden oder Fan-Seiten in dem individuellen Nach-richtenstream des Nutzers angezeigt werden. Dabei ist die Anzeige der Neu-igkeit von vielen Faktoren abhängig. Wie der „Edge Rank“ eigentlich funk-tioniert, weiß übrigens nur Facebook.

Fakt ist jedoch, und dies machte Peter Scheffler den TeilnehmerInnen klar, wer bereit ist für Werbung und gespon-serte Posts zu bezahlen – Facebook ist nicht nur eine social community, son-dern eben auch eine Firma – der be-kommt einen prominenten Platz im Nachrichtenstream und kann seine Zielgruppe sehr gut erreichen.Es wurde jedoch nicht nur ein genaue-rer Blick auf Facebook geworfen, son-dern Peter Scheffler ging auch darauf ein, wie Jugendverbände angebotene Dienste des social web für sich selbst nutzen können. Dabei sollte jede Orga-nisation selbst prüfen, welche Anwen-dungsmöglichkeiten für sie notwendig sein könnten.Denn social media ist aber nicht nur

Facebook, sondern es gibt auch Diens-te und Software-Tools, die die Zusam-menarbeit innerhalb des Verbandes oder mit den Ehrenamtlichen erleich-tern oder verändern können. Zum Beispiel abgeschlossene Communities, die nur für einen bestimmten Perso-nenkreis zugänglich sind – es gibt da-für spezielle Anbieter, wenn man die Möglichkeit der „Gruppe“ in Facebook nicht nutzen möchte. Zum social web zählen aber auch Plattformen, über die man zusammen arbeiten kann – Google Drive oder Doodle (Abstimmen von Terminen) sind solche Dienste.Außerdem gibt es noch zahlreiche wei-tere u.a. auch community-Plattformen,

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Sparda-Bank-Stiftung unterstützt Medienkompetenz Besonders freute den Landesjugend-ring Saar, der den Jugendserver be-treibt, die erneuerte Partnerschaft mit der „Stiftung Kunst, Kultur und Sozia-les der Sparda- Bank Südwest eG“. „Die Sparda-Bank-Stiftung hat uns schon in den letzten Jahren immer wieder geholfen, wenn wir Schulungs-Hard- und Software benötigt haben“, betont

Georg Vogel, Geschäftsführer des Lan-desjugendrings. „Jetzt erweitern wir die Kooperation, können solche außer-gewöhnlichen Workshops realisieren und binden beispielsweise auch Aus-zubildende der Bank in unsere Schu-lungsarbeit mit ein. Damit lernen beide Partner voneinander.“Babette Kuhn von der Unternehmens-

kommunikation der Sparda- Bank Südwest eG übernahm gerne die Gast-geberschaft in den Räumen der Filiale in Saarbrücken für dieses Seminar. Die Sparda-Azubis Angelina Sohns und Angela Schoppet überreichten einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro aus Mitteln der Sparda-Bank-Stiftung für den Jugendserver-Saar. „Damit wollen

wir das freiwil-lige Engage-ment z.B. mit diesem Semi-nar unterstüt-zen und be-sonders auch die Kompetenz der jungen Eh-renamtlichen in den digi-talen Medien stärken“, so Kuhn.

auf denen eine Organisation mit einem Unternehmens-Profil aktiv werden kann, z.B. Instagramm, Xing, tumblr, foursquare etc.Auch Videoplattformen wie youtube oder vimeo sollte ein Verband nicht komplett ausschließen. Interessant könnte auch der Anbieter „SoundC-loud“ sein. Dort können Audios abge-legt werden und Videos in einen Blog oder eine Internetseite eingebunden werden. Ein weiterer wichtiger Dienst, den Peter Scheffler im Rahmen des Work-

shops vorstellte, ist ISSUU. Auf der Plattform können Flyer oder Maga-zine, die als PDF vorliegen zu einem „Blätter-PDF“ abgelegt werden. Diese Blätter-PDFs können dann in Internet-seiten eingebunden werden.Ein Beispiel dafür findet sich auf dem Jugendserver-Saar: http://bit.ly/1mvVzp2Die gesamte Präsentation des Refe-renten zum Workshop findet man auf www.slideshare.net – einem Dienst, auf dem man Powerpoint-Präsentationen hochladen kann. Die Präsentationen

kann man entweder in die Webseite einbinden, mit Hilfe eines Links aufru-fen oder wenn man den Ersteller kennt, ist die Präsentation über dessen Profil aufrufbar. Für viele der TeilnehmerInnen war der Workshop sehr inspirierend und trotz intensiver social web-Aktivitäten konnten sie noch Anregungen und das ein oder andere Tool für die weitere Arbeit mitnehmen.

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In Echt: Facebook SpielenstattKlicken–einOffline-SpielUnterhält man sich mit Menschen unterschiedlichsten Alters über das Internet, dann erfährt man, dass „Di-gital Immigrants“, also die ins Netz eingewanderten Benutzer, youtube und Facebook ebenso nutzen wie dies Jugendliche tun. Man wird außerdem unweigerlich mit den in den Medien kursierenden Gerüchten über soziale Netzwerke, insbesondere Facebook, konfrontiert.Facebook ist ein Teil des Internets und wird weltweit von 1 Milliarde Men-schen genutzt. Gibt es Facebook nicht mehr, wird etwas anderes neues kom-men. Da niemand vorhat, das Internet abzuschalten (und sich die Frage stellt, ob das überhaupt möglich ist), wird es auch nicht passieren, dass social com-munities, die gut besucht sind und ih-ren Machern Geld bringen, abgeschal-tet werden. Es ist also notwendig, sich mit dem Phänomen „social commu-nities“ im Internet auseinanderzuset-zen. Aber was ist an einem Netzwerk wie Facebook so faszinierend? Welche Motivation treibt Menschen, sich dort anzumelden, etwas zu posten, Updates von Freunden zu liken oder zu kom-mentieren und dies mehrere Stunden am Tag?

Um diese Frage und Effekte zu erklären, reiche es nicht, so der Pädagoge Guido Brombach (Dipl.-Päd. und Bildungsre-ferent des DGB Bildungswerks), mit-tels PowerPoint oder Fake-Accounts in Schulungen zu erklären, wie solch

ein Netzwerk funktioniert und warum sie einen Reiz auf viele Menschen aus-üben (Zitat aus einem Mini-Interview mit Guido Brombach. Quelle: http://pb21.de/2013/01/facebook-spiel-download/). Um die Dynamik in sozi-alen Netzwerken erfahrbar zu machen, entwickelte der Diplom-Pädagoge im

Rahmen eines Projektes an der Universität Duisburg-Essen, mit sechs Studen-tInnen ein Spiel mit dem Titel: Der Facebook-Effekt. Das Spiel wurde auf der Internetseite www.pb21 de - Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung und des DGB-Bildungswerks - ver-öffentlicht und vorgestellt. Die Materialien wurden auf dem Blog unter der Creative Commons - Li-zenz veröffentlicht. Jeder der Interesse hat, kann die Materialien herunterladen und diese nutzen. Dabei ist

natürlich die Lizenz, unter der es veröf-fentlicht wurde, zu beachten. Da die Projektleitung des Jugendser-ver-Saar gerne neue Methoden auspro-biert, stieß das Spiel dort schnell auf Zu-stimmung. Die Gelegenheit, das Spiel

auszuprobieren bot sich im September 2014 im Rahmen einer Fachtagung. Für diese Tagung, den ersten saarlän-dischen Medientag, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft der Medienkom-petenz vermittelnden Institutionen im Saarland (AG Medienkompetenz), wurde für den Nachmittagsbereich ein kurzweiliger Abschluss-Workshop gesucht. Da bot sich auch rein thema-tisch (das Schwerpunkt-Thema der Tagung war die Nutzung von Tablets in der Schule und die Vorstellung von Medienbildungsprojekten) das Face-book Spiel bzw. eine abgewandelte und ebenfalls auf dem pb21-Blog verfügba-re Variante „Der Netzwerk-Effekt“ an.25 Interessierte fanden sich am Nach-mittag des 18. September in einem Tagungsraum der Herman Neuberger Sportschule in Saarbrücken ein, um den Netzwerk-Effekt selbst zu erleben. Wie funktioniert aber nun das Spiel? Ganz einfach, statt Facebook im Netz, Facebook auf Papier. Jeder erstellt sein eigenes Profil und lernt die anderen Profile kennen. Freundschaften werden geknüpft, indem man Profilbilder (man hat vorher ein paar davon bekommen) in Umschläge an die interessanten Pro-file legt. Jede Freundschaft gibt Punkte jeder trägt sich in eine Statuspyramide an einer Pinnwand ein. Und so können

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die Spielenden nach dieser Runde sein: Neuling (10 Punkte), Fortgeschrittener (20 Punkte), Netzwerker (30 Punkte), Held (40 Punkte) oder soziales Netz-Genie (50 Punkte). Im Verlauf müs-sen nun alle Aufgaben erfüllen die auf Aktionskarten stehen wie z.B.: „Suche 3 Freunde mit ähnlichen Interessen wie deinen und füge sie deinem Profil hinzu.“ Ab hier gibt es jetzt Zustim-mungspunkte (wie der Like-Daumen) dafür, dass man Gruppen gründet und vieles mehr, wie im Netzwerk eben. Alles wird dabei natürlich von der Spielleitung überwachte. In der Status-pyramide wird dann das „Netz-Genie“ ermittelt.Die Spielleitung hatte die Projektlei-terin des Jugendserver-Saar. Die Auf-gabe war anstrengend. Sind es mehr als 25 TeilnehmerInnen ist es ratsam mehrere SpielleiterInnen zu haben, die Fragen beantworten und Bilder her-ausgeben können. Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen waren besonders interessant, denn den Verlust des Zeit-gefühls schilderten fast alle. Einige hätten auch „noch Stunden weiter ma-

chen können.“ Besonders spannend fanden es die Spielenden, herauszufin-den wer wer ist, welches Profil zu wem gehört und wer welche Gruppe ge-gründet hat. Das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht. Es war spannend zu sehen, wie Menschen, die sich völlig unbekannt sind, beginnen, mitein-ander zu kommunizie-ren und dann nach einer Weile sich kennenlernen und sich schriftlich aus-tauschen wollen. Das Spiel ist definitiv eine tolle Me-thode um Interessierten den Netzwerk-Effekt einer social com-munity analog und nicht digital näher zu bringen. Für die Projektleitung des Jugendserver-Saar steht fest, dass die erste Probe des Spiels geglückt ist. Das Spiel wurde nicht zum letzten Mal ein-gesetzt! Anmerkung: Zur AG-Medienkompe-tenz gehören: Ministerium für Bildung

und Kultur (MBK), Landesmedienan-stalt Saarland (LMS) Landespolizei-präsidium (LPP), Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), Un-abhängiges Datenschutzzentrum Saar (UDZ), Europäische EDV-Akademie des Rechts gGmbH (EEAR), Jugend-server-Saar Landesinstitut für präven-tives Handeln (LPH).

Neues bei den Internet-PortalenDas Portal Jugend-server-Saar.deDas Internet-Portal bietet Jugendli-chen und jungen Erwachsenen eine Orientierung über eine mögliche Frei-zeitgestaltung und wichtige Informa-tionen über die jeweilige Lebenssitu-ation und zu Zukunftsfragen. Weiter will der Jugendserver-Saar soziales und gesellschaftliches Engagement von Ju-gendlichen stärken und stützen. Daher informiert das Portal im farblich rot gekennzeichneten Bereich „Aktuel-les“ über Events, Aktionen, Veranstal-tungen Projekte und weiteren inter-essanten Themen für engagierte und nicht-engagierte Jugendliche im Saar-land. Durch die lokale Verortung von Terminen und Artikeln haben Jugend-liche die Möglichkeit, mithilfe einer Karte, gezielt nach Veranstaltungen, Events, Juleica-Schulungen u.v.m. in ihrem Ort oder in der Nähe zu suchen.

Auf der Karte werden die Termine von insgesamt 52 saarländischen Gemein-

den angezeigt. Zudem befindet sich auf dem Internetportal ein SOS-Angebot

Jugendserver-Saar

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63verschiedener Stellen, die bei aktuellen Problemen und Fragen helfen. Das Le-xikon des Jugendserver-Saar befindet sich im blau gekennzeichneten Bereich, dem „Wissen“. Der Jugendserver stellt hier Informationen zu jugendrelevan-ten Themen und für die verschiedenen Bereiche der Jugendarbeit (Juleica, Fi-nanzielle Förderung, Rechtliches oder Jugendschutz) bereit. Die Artikel des Nachrichten-, Service- und Informationsangebotes werden von MitarbeiterInnen des Jugendser-ver-Saar, aber vorwiegend von unseren engagierten RedakteurInnen der ver-schiedenen Institutionen eingestellt. Der Jugendserver-Saar betreut wei-tere Geschwisterportale, Datenparty.de, Saarclip.de und das Gedenkstät-tenportal erinnert-euch.de, diese sind im Laufe der Jahre durch verschiedene Projekte entstanden.

Datenparty.deDie Seite befasst sich mit Fragen rund um das Thema Datenschutz und rich-tet sich dabei an Jugendliche und junge Erwachsene, um sie im Umgang mit

persönlichen aber auch fremden Da-ten zu sensibilisieren. Internet, soziale Netzwerke, Smartphone & Co, Fotos und Videos besitzen bei Jugendlichen einen großen Stellenwert im Alltag.

Ziel von Datenparty.de ist es, dem Le-ser einen raschen Überblick über die relevanten Themen zu verschaffen und ihn auf einen „schlanken“ Umgang mit seinen persönlichen Daten hinzuwei-sen. Es geht hier um einen verantwor-tungsvollen und reflektierten Umgang mit den bereitgestellten Daten im Netz, nicht um Panik! Datenparty erfährt dieser Tage einen Relaunch. Die Seite wird in neuem Design erstrahlen. Auch die Inhalte wurden komplett überarbeitet in Zu-sammenarbeit der Projektleiterin Ni-cole Lammerz und unserer Haus- und Hofjuristin Sophie Burger, die sich vor allem mit Facebook und den rechtli-chen Sachen rund ums Internet ausei-nandergesetzt hat. Tobias Grunow hat das Design erstellt und die Umsetzung erfolgte durch die one4vision GmbH.

Saarclip.deAuch Saarclip.de hat ein Relaunch er-fahren. Design und Umsetzung erfolg-te durch die one4vision GmbH. Saarclip.de ist ein Filmportal für Ju-gendliche im Saarland und drumhe-rum. Hier können Jugendliche ihre selbstgedrehten Videoclips veröffentli-chen. Zu sehen sind Videofilme von Ju-gendgruppen, Bands oder einfach nur von Jugendlichen, die etwas mitteilen möchten zu Themen wie Mitbestim-mung oder Ausgrenzung. Jugendliches

Internetp or tale

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Mein Rückblick auf sechs Jahre Jugendserver-Saar (unddasSaarland)… ClaudiaEisenstein,ProjektleiterinbisOktober2014, blickt zurück

Im Februar 2008 begann ich meine Aufgabe als Pro-jektleiterin des Jugendser-ver-Saar. Mein erster Ar-beitstag begann damit, dass ich mich erstmal in Saar-brücken verfahren habe. Aber dieser in meinen Au-gen fürchterliche Fauxpas war für die Geschäftsstelle nicht so schlimm, wie ich im Nachhinein erfuhr.

In Erinnerung geblieben ist mir zu Beginn das Einarbeiten in das Redakti-onssystem und generell in das Projekt. Es war viel, sehr viel und so habe ich nach einigen Wochen auch erstmal die Startseite des Jugendserver-Saar zerschossen. Der Vorstand und auch Georg nahmen das mit Humor, wäh-rend ich mir wirklich ernsthaft Sorgen gemacht habe. Aber aus Fehlern lernt man und eine Firma legt natürlich Backups an, so dass die Seite wieder

Engagement wird veröffentlicht und damit gestärkt und gestützt. Saarclip ist ein Videoportal von, über und mit Jugendlichen. Und es ist ganz einfach für die Jugendlichen mitzuma-chen. Sie schicken dazu einfach ihren Videoclip mit einem Song oder viel-leicht von ihrer Arbeit aus den Jugend-verbänden dem Jugendserver zu und wir stellen es dann online. Saarclip.de ist ein gemeinsames Videoportal des Jugendserver-Saar und den saarländi-schen Jugendzentren juz.united.

erinnert-euch.deErinnert-euch.de ist das dritte Portal, das sich in die Reihe der „Schönheits-operierten“ einordnen darf. Und auch hier hat one4vision das Design und die Umsetzung für den Jugendserver und den LJR Saar übernommen. Erinnert-euch.de ist ein Portal, auf dem saarländische Erinnerungsorte und Gedenkstätten über Widerstand und Verfolgung in der Nazi-Zeit doku-mentiert sind und soweit bekannt das Wissen darum veröffentlicht ist. In der Datenbank findet man rund 400 Orte, die in unterschiedlichster Weise an die Nazi-Zeit hier im Saarland erinnern wie die Gedenkstätte des Gestapo-La-ger Neue Bremm. Die Idee ist, das Material im Internet

interaktiv auf-bereitet darzu-bieten. Denn so besteht die Mögl ichkeit , dass Arbeits-gruppen, Pro-jekte, Jugend-gruppen und Schulklassen, die sich mit dem Thema der NS-Ver-g a n g e n h e i t b es chäf t igen oder einfach historisch inte-ressierte Bür-gerInnen an diesem Portal m i t a r b e i t e n können. So kann mehr Wissen über die Erinnerungsorte gesammelt wer-den, um den bisherigen Kenntnisstand zu erweitern. Das Projekt Erinnert-euch.de ist in dieser Form einzigartig in Deutschland und wird vom Landesjugendring Saar mit dem Internetportal Jugendserver-Saar, der Landeszentrale für politi-sche Bildung und der Initiative Neue

Bremm getragen.Junge HelferInnen sind jedes Jahr herz-lich eingeladen beim Workcamp Bud-deln und Bilden mitzumachen. Hier pflegen junge Menschen die Gedenk-stätte des ehemaligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken. Am Standort erhält man einen Eindruck davon, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu werden.

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hergestellt werden konnte.Gleich in der ersten Woche hatte ich auch schon einen wichtigen Auftritt. Mit Georg zusammen musste ich zur Präsentation des Internauten-Koffers an einer Grundschule am Eschberg. Ich hatte keine Ahnung was dieser Koffer ist, noch mit wem ich es dort zu tun haben werde. Nun ja, meine erste Begegnung mit Verantwortlichen der Landesmedienanstalt und VertreterIn-nen des Ministeriums verlief ganz gut. Das Pressefoto beweist dies. So landete ich das erste Mal in der Zeitung – wei-tere Presseauftritte sollten noch fol-gen…Als ich anfing, hatte der Jugendserver noch das „alte“ und erste Content-Ma-nagement-System .Für mich eine völlig neue Welt – die ich mittlerweile gar nicht mehr missen möchte, denn selbst

Artikel ins Internet zu stellen und un-abhängig Öffentlichkeitsarbeit für die eigenen Inhalte und Themen zu ma-chen, habe ich nicht nur hier gelernt, sondern weiß es auch sehr zu schätzen. Ja der „alte“ Jugendserver – die Sei-te, ihr Layout und sonstige Kritik war doch ab und zu in meiner Anfangszeit Thema. Irgendwie war es verlockend, mir Verbesserungsvorschläge zu ma-chen und mir zu sagen, wie schlecht die Seite war. Äh ja das war mir damals auch schon klar, aber was sollte ich ma-chen. Irgendwann hatte ich mir da ein dickes Fell zugelegt und die Einsicht, etwas oder jemanden nicht sofort zu kritisieren, sondern erstmal das Ganze kennenzulernen, bevor ich etwas sage.

In nostalgischen Momenten habe ich noch ab und zu mal einen Blick auf den „alten“ Jugendserver geworfen,

denn die Seite war noch über Umwe-ge aufrufbar - nein Spaß beiseite, ich bin nach wie vor glücklich, dass ich gemeinsam mit vielen Leuten die Seite auffrischen durfte.Ich bin immer noch sehr zufrieden, selbst vier Jahre nach dem Umbau, und dass dies auch die Redakteure sind, zeigen die Anzahl der Artikel, die jeden Monat eingestellt werden. Gerne erinnere ich mich an die zahlrei-chen Gespräche und Planungssitzun-gen mit Georg. Und so entstand nach und nach die heutige Struktur und eben die beiden Bereiche rot und blau – Aktuelles und Wissen. Und nach ei-nem Treffen mit Sonja Reichmann und Hans Schwab, die den Jugendserver Niedersachsen umgesetzt haben, war uns ziemlich schnell klar, wir wollen das Ding mit dem Redaktionssystem

Typo3 um-setzen. Wir haben damit auch unsere neue Fir-ma vor eine Herausfor-derung ge-stellt. Sie hat sie gut an-genommen hat und mit die Zusam-m e n ar b e i t mit ihr war immer sehr gut.Aber die „alte“ Seite

ist nun auch Geschichte, denn mit dem Umzug von Erinnert-euch wurde das CMS endgültig abgeschaltet. Der Start der neuen Seite wird mir auch immer im Gedächtnis bleiben und heute wäre ich nicht nur gelassener, sondern wür-

de es auch anders machen. 2010 plante der LJR ein Geocaching-Projekt und so war es ganz klar, dass das Kick-Off der neuen Seite in irgendeiner Form mit Geocaching verbunden werden musste. Die Geocacher waren schnell gefunden und so starteten die Grup-pen nachmittags und suchten sich mit Hilfe von GPS-Geräten den Weg zur Location, wo wir auf sie warteten, um gemeinsam die Seite online zu stellen. Aber in der Wartezeit bin ich tausend Tode gestorben, denn das Internet in der Sparte 4 wollte nicht, wie ich wollte! Es ging einfach nicht - und ein Event auf dem eine Webseite vorgestellt werden sollte - ohne Internet - ist ein absolutes No-go! Mein Haus- und Hof-informatiker kam an diesem Tag nicht wirklich zum Arbeiten, denn zuerst musste er Netzwerk-Einstellungstipps geben und anschließend mich dann auch noch wiederherstellen, denn mei-ne Nerven lagen zu diesem Zeitpunkt blank. Aber seit diesem Tag besitzt der Jugendserver einen AccessPoint so-wie die Erkenntnis, nie wieder etwas ohne einen Techniker zu machen (die meisten Locations haben einen!) oder es einen Tag vorher zu testen. Diejeni-gen die an diesem Abend dort waren, werden sich erinnern, es gab Internet. Der „neue“ Jugendserver konnte prä-sentiert und ausprobiert werden. Und die neu gestaltete frische Jugendserver-Saar bekam viele Komplimente für das jugendliche Aussehen. Interessierte Redakteure mussten damals geschult werden und konnten die neue verbes-serte Eingabemaske testen. Noch heu-te bin ich verwundert, wie einfach das Einstellen der Artikel geworden ist – etwas dass dank der modernere Tech-nik möglich ist. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass die Technik vor über 10 Jahren eben noch nicht so

Pers onen

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weit war und der Jugendserver schon von Beginn an sehr fortschrittlich war.Eigentlich lernte ich in meinen bei-den Anfangsjahren das Saarland, seine Eigenheiten und die Menschen ken-nen. Ich ging mit dem Vorstand zum Neujahrsempfang, begleitete den Ge-schäftsführer des Landesjugendrings zu verschiedenen Arbeitskreis-Sitzun-gen und fand allmählich in meine Rol-le als Projektleiterin hinein. Eine aus heutiger Sicht wichtige Veranstaltung war 2008 oder 2009 eine Podiumsdis-kussion am Illtal-Gymnasium Illingen. Organisiert hatte diese der SR und es ging um die Gefahr von sozialen Netz-werken. Der Landesjugendring war dort zu Gast und beteiligte sich an der Diskussion. Und an dieser Stelle kom-men die schon genannten Internauten-Koffer noch einmal ins Spiel – denn solch einen überreichten wir dem Ver-trauenslehrer der Schule. Und so kam der Stein ins Rollen. In Zusammen-arbeit mit der Schoolworkerin ent-stand das Modellprojekt „KomComm“. Durchgeführt wurde es zum ersten Mal am Illtal-Gymnasium und auch in den weiteren Jahren war das Projekt dort zu Gast. Die Durchführung der Projekte an Schulen aber auch mit Jugendlichen bereitete mir immer sehr viel Spaß und der Einblick in die Lebenswelt sowie der Einblick in ihre Mediennutzung war immer sehr spannend. Auch ich habe dadurch immer wieder was Neu-es kennengelernt. Durch dieses Projekt wurde der Bereich Medienbildung des Jugendserver-Saar ausgebaut und so folgten nicht nur Computer- und In-ternetkompetenzschulungen, auch so-cial media- Schulungen wurden immer gefragter. Sogar eine Fachtagung zu

Trends ver-anstaltete der Jugendserver-Saar. Damals musste ich meinen ersten Vortrag hal-ten – ich stell-te Neuerun-gen vor – dass langsam auf-k o m m e n d e social media: Wer erinnert sich noch an Google Wave (mittlerweile a b g e s c h a l -tet!), Aka-Aki

(Foursquare gab es da schon, aber es hatte keiner so richtig auf dem Schirm). Oder wer hätte geahnt, dass das erste Smartphone einer Firma in Californi-en eine völlig neue Medienwelt auslöst. Gut vorbereitet aber auch fix und fertig hielt ich diesen Vortrag, denn ich war natürlich extrem nervös und hatte auch am Vorabend noch eine ganz schlim-me Nachricht erhalten. Eventuell ist das jedem aufgefallen, dass ich das noch nicht oft gemacht hatte, aber ich fand mich gar nicht so schlecht!Ich bin in diese Aufgabe des Vortragens jedoch hineingewachsen und da ich etwas zu sagen habe, denn es besteht noch viel Aufklärungsarbeit hinsicht-lich positiver Sicht jeglicher Medienart, wurde ich ab und zu mal eingeladen etwas über die kreative Nutzung und das Potential neuer Medien vorzutra-gen. Na gut ein Rhetorik-Kurs und ein Interview-Training waren hilfreich. Nun ja heute würde ich mich vorne hinstellen und mal eben so was erzäh-len – denn ich habe nicht nur gelernt, Vorträge zu halten oder Interviews zu geben, sondern dank ehemaligen Vorstandsmitgliedern ist mir SABTA (Sicheres Auftreten bei absoluter Ah-nungslosigkeit) nun bestens bekannt und ich kann es umsetzen :0). Und wer viel unterwegs ist, um ein positi-ves Bild der ganzen social media-Tools zu verbreiten, landet nicht nur in der Saarbrücker Zeitung , sondern auch Radio- und Fernsehauftritte sollten in den insgesamt sechs Jahren, die ich hier war, folgen. Als Zugereiste zwei-mal im Aktuellen Bericht aufzutreten, finde ich schon sehr erfolgreich. Sogar der Start von Datenparty schaffte es in die „heute“-Nachrichten, mit anschlie-

ßendem Absturz des Servers.In Erinnerung geblieben sind mir auch die tollen Fachtagungen, die wir gemeinsam mit der Stiftung Hospi-tal in St. Wendel durchgeführt haben. Wir hatten tolle Referenten zu aktuel-len Themen eingeladen und nicht nur uns, sondern auch viele Jugendarbeiter weitergebildet. Und dass wir immer ausprobieren und testen, was an neu-en Techniken so da ist, das durfte so manch einer schon erleben, wenn wir statt langweiligen Powerpoints eine Prezi zeigten oder eine Präsentation nach einer Tagung zum Anschauen über Slideshare öffentlich verfügbar machten. Dieses Ausprobieren von neuen spannenden Online-Tools hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und hat manchmal zur Arbeitserleichte-rung geführt. Es hat aber auch gezeigt, dass so manches Werkzeug nicht für die Jugendarbeit gemacht ist. Über al-lem liegt einfach das Schlagwort „Ju-gendarbeit online“ – die vielen Facet-ten des Begriffs begeistern mich nach wie vor. Auch die vielen Möglichkeiten, die in „online“ stecken, tragen zu die-ser Begeisterung bei.Ich könnte noch vieles Aufzählen, denn in den letzten sechs Jahren hatte ich viele tolle und interessante Begeg-nungen, aus denen Freundschaften wurden und welche sogar zur Grün-dung einer Firma führten, gehabt. Aber nun ist an dieser Stelle Schluss.Ich sage Danke für sechs wunderbare Jahre, in denen ich die Vielfalt saar-ländischer Jugendverbandsarbeit so-wie tolle und engagierte Haupt- und Ehrenamtliche, mit denen die Zu-sammenarbeit sehr viel Spaß gemacht hat, kennenlernen durfte. Ein dickes Dankeschön geht aber auch in die Geschäftsstelle des LJR und natürlich auch an den Vorstand, der mich da-mals eingestellt hat…das habt ihr super gemacht Nun werde ich selbst geschäftsführen-de Bildungsreferentin eines Jugend-verbandes und werde all das, was ich durch und mit Georg , der ganzen Geschäftsstelle und in den Gremien gelernt habe, mitnehmen und ein we-nig den Geist des LJR Saar nach NRW tragen.Machts gut und wie ich selbst gesehen habe, kann man im Saarland wunder-bar Urlaub machen.

Jugendserver-Saar

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Ich bin die NeueNicole Lammerz stellt sich vorIch bin die Neue beim Jugendserver-Saar, genau, die neue Projektleiterin: Nicole Lammerz, 41 Jahre, aus Saarbrücken, verheiratet und staatlich anerkannte So-zialarbeiterin und Sozialpädagogin sowie Lehrerin für Haupt- und Gesamtschulen. Meine Fächer „sind“ Musik und Mathe-matik, als Nebenfach habe ich noch Bio-logie. Stimmt, das hat erst mal gar nichts mit Medienkompetenz oder Medienbildung zu tun, aber ich habe schon immer meine Arbeitsblätter - mit lustigen Clips - selbst am PC erstellt, damit es nicht so langwei-lig für die Kids wird. Das war gerade im Fach Musik toll, den Kids mal die Floh-

fallen in der Barockzeit zu zeigen, die die Frauen um den Hals getragen haben – eben alles ganz anders als in den Fil-men immer dargestellt. Und da war das Thema klassische Musik gar nicht mehr so schwer und schlimm für sie. Das stand meist nicht in den Schulbüchern, deshalb habe ich dann im Internet recherchiert - immer auf der Suche nach spannenden Geschichten. Mit der Arbeit mit Medien kenne ich mich daher bestens aus. Doch wie bin ich jetzt zur Medienbildung und zum Jugendserver gekommen? So hat alles angefangen… Nachdem ich meine Karriere als Leh-

rerin beendet hatte, war die Frage: Was tun? Und wenn man nicht genau weiß, was man jetzt machen soll, dann geht man nochmal studieren. Aber wenn es geht, vielleicht nicht ganz was Neues… und auf jeden Fall was mit Jugendli-chen… Gesagt, getan, beworben und angenommen an der HTW des Saarlan-des für den Studiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“. Im fünften Semester hieß es dann: Praxis für fünf Monate. Doch wohin bloß? Eine Kom-militonin war nicht ganz so glücklich mit ihrer Vielleicht-Praxisstelle beim LJR. Jugendarbeit ja, LJR toll, aber so wenig Büro wie möglich, denn neben dem Stu-dium arbeitete sie in einem Bürojob. Und sie wollte jetzt raus, in ständigen Kontakt mit Jugendlichen. „Wie, Büro und Jugendarbeit??? Meins…“ Sie gab mir die Telefonnum-mer und einen Tag später hatte ich einen Praktikumsplatz beim LJR bzw. beim Jugendserver-Saar. Ab diesem Zeitpunkt wurden sie mich nicht mehr los. Beispielsweise habe ich meine Studi-enprojektarbeit über „KomComm“ an Schulen geschrieben. Das Projekt hat mich sofort begeistert. In meiner Arbeit ging es um die Evaluation dieses Medi-enkompetenz-Projektes, am Einsatz-ort Schule im Hauptschulzweig. Zuerst Lehrmaterialien für die neue Zielgruppe um- oder erstellen, in der Schule umset-zen und dann mit Fragebögen und Inter-views evaluieren. Das hat Spaß gemacht und es war auch ein voller Erfolg. Beide Projekte! Dann war ich weiter Teamerin in Medi-enkompetenzprojekten sowohl an Schu-len als auch in Jugendverbänden und ich habe Claudia Eisenstein zu Fortbildun-gen, Fachtagungen und Workshops im Bereich Social Media begleitet. Daher steht es auch mit dem Wissen um Soci-al Media und demzufolge mit der Me-dienbildungsarbeit heute gar nicht mal schlecht ;-). Im Büro habe ich das Kom-Comm-Projekt weiterentwickelt und Lehrmaterialien erstellt. Denn das Inte-resse, den Spaß und das Know How für pädagogisches, didaktisches und metho-disches Arbeiten bringe ich als Lehrerin ja mit. Herrlich, genau das Richtige für mich, die richtige Mischung von allem. So kam ich zur Medien(-kompetenz)-

Bildung. Dazu hat es nur eine Kommi-litonin gebraucht und ein tolles Projekt – den Jugendserver mit Claudia. Mitge-geben hat Claudia mir ihre Begeisterung dafür, sich immer weiter fortzubilden und neue Phänomene aufzugreifen, zu hinterfragen und dann in der Regel Spaß daran zu entdecken. Apropos Spaß. Ich schreibe auch ger-ne. Das passt doch super – über Span-nendes und tolles Engagement in der Jugend(verbands)arbeit berichten. Und was der Jugendserver und seine Ge-schwisterportale noch alles mit sich bringen, könnt ihr hier im Arbeitsbericht lesen.Da wäre dann noch die Technik. Da konnte man Claudia nichts vormachen. Während sie die ganze Technik im Hin-tergrund vorbereitet hat, habe ich schon mal angefangen, die Jugendlichen zu „bespaßen“, ganz nach Lehrermanier. Technisches Know How steht mir dann noch bevor. Funktioniert mal was nicht? Claudia… !!! Naja, lebenslanges Lernen ist doch die Devise! Einige Durchbrüche habe ich auch schon geschafft. Da war z.B. ein Programm, es wollte sich nicht installieren lassen. Sobald ich mich vom PC wegbewegt habe – Fehlermeldung! Nach dem dritten Mal habe ich den Bild-schirm einfach die ganze Zeit böse ange-schaut. Was soll ich sagen, schon hat es geklappt. Also, das kann ja nur werden. Aber Spaß bei Seite, „rumknoddeln“ bis ich weiß, wie es funktioniert, gehört zu meinen Stärken. Warum eigentlich keine Schule mehr? Ich war wohl schon immer eine bessere Jugendarbeiterin. So, und da bin ich jetzt und freue mich auf die Arbeit als Projekt-leiterin des Jugendserver-Saar und damit auf die Zusammenarbeit mit euch allen!

Pers onen

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PressespiegelEinige ausgewählte Presseberichte aus den letzten beiden Jahren. Einen DingDeinDorf-Pressespiegel gibt es in einer eigenen Doku, die beim LJR bezogen werden kann.

Der Schwerpunkt liegt bei den Ei JO!-Porträts unserer Jugendarbeitskampagne.

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Positionen

Ob in den Medien, in jugendpolitischen Gesprächen oder bei Anhörungen im Landtag. Der Landesjugendring Saar positioniert sich immer dann, wenn wichtige jugendpolitische Fragen anstehen. Hier eine Auswahl wichtiger Positionierungen aus den letzten beiden Jahren.

ForderungenzurKommunalwahl2014 Nach DingDeinDorf:

Städte und Gemeinden weiter jugendfreundlicher und jugendtauglicher gestaltenDas kommunale Beteiligungsprojekt DingDeinDorf hat in vielen saarländi-schen Städten und Gemeinden Verbes-serungen insbesondere in der Beteili-gung, bei Jugendtreffs und Plätzen, bei kulturellen und Freizeitangeboten und in der Mobilität gebracht. Durch die Beteiligung von 3.200 TeilnehmerIn-nen zwischen zwölf und 21 Jahren an der Fragebogenaktion und die Mitwir-kenden an den zehn Vereinbarungsge-sprächen in allen Landkreisen und dem Regionalverband sehen wir uns als In-teressensvertretung für Kinder und Jugendliche weiterhin in der Verpflich-

tung – gerade vor der Kommunalwahl am 25. Mai – für jugendfreundlichere und jugendtauglichere Städte und Ge-meinden einzutreten.Wenn Städte und Gemeinden im Saar-land zukunftsfähig bleiben wollen, müssen sie Kinder und Jugendliche in ihrer Heimatverbundenheit stärken. Dazu gehört, dass sie diese beteiligen, ihnen altersgerechte Räume bieten und ihnen Mobilität und die Verbindung mit der digitalen Welt ermöglichen. Kinder und Jugendliche besser beteili-gen• Das Wahlalter zur Land-

tags- und Kommunalwahl ist auf 16 Jahre zu senken. DingDeinDorf hat uns gezeigt, dass nach wie vor Kinder und Ju-gendliche nicht genügend an sie betreffenden Entscheidungen be-teiligt werden. Mit der Herabset-zung des Wahlalters auf 16 Jahre wird zumindest einem Teil dieser Gruppe mehr Teilhabe garantiert. Deshalb ist unsere Landesverfas-sung im Saarland entsprechend zu ändern.

• Kinder und Jugendliche müssen an allen sie betreffenden Entschei-

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dungen in ihrem Ort/ihrer Stadt beteiligt werden.

Kinder und Jugendliche haben zudem zu wenige rechtliche Möglichkeiten, sich vor Ort einzumischen. In dem dafür maßgeblichen Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz (§49) ist nur geregelt, dass sie an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden kön-nen. Das Gesetz soll so geändert wer-den, dass Kinder und Jugendliche an sie betreffenden Entscheidungen betei-ligt werden müssen.Diese beiden Forderungen sollen auch für nicht-deutsche junge Menschen gelten, die bei uns leben.

Mobilität mit dem öffentlichen Nah-verkehr verbessernDurch DingDeinDorf wurden auch in den letzten Monaten einige Verbesse-rungen für Jugendliche besonders am Wochenende und nachts erzielt. So wurden Nachtbus-Linien mehr den Bedürfnissen angepasst und zusätz-lich Nacht-Sammel-Taxis eingeführt. Dies ist für weitere Orte zu prüfen und umzusetzen. Vor allem muss garan-tiert sein, dass angerufene Sammelta-xis auch die Abholung Jugendlicher gewährleisten. Im Beteiligungsprojekt wurde öfters moniert, dass einzelne Ta-xiunternehmen hier nicht ihrer Pflicht nachkamen. Darüber hinaus gibt es dringenden Nachholbedarf beim täg-lichen Verkehr zwischen Zuhause und Schule bzw. Ausbildungsplatz. Nicht zuletzt deshalb ist die Taktung des Nahverkehrs im gesamten Land zu ver-dichten. Damit junge Menschen kos-tengünstiger und saarlandweit mobiler werden, fordern wir, das Semesterti-cket für Studierende auch auf Schü-ler und Auszubildende auszudehnen.

Dies steigert zudem die Nutzung und Attraktivität des umweltbewussteren saarländischen Nahverkehrs.

Schaffung Renovierung und Ausstat-tung von Jugendräumen, Jugendtreffs und Jugendzentren besser unterstüt-zen;Treffpunkte für Jugendliche werden zwar allgemein nicht abgelehnt; den-noch werden die Wünsche und Forde-rungen von Initiativen vielfach immer noch nicht wirklich ernst genommen. Wir wünschen uns von allen politisch Verantwortlichen und Verwaltungs-mitarbeiterInnen in den Kommunen, dass sie gemeinsam mit den Jugend-lichen Wege finden, wie ihnen selb-storganisierte Räume zur Verfügung gestellt werden können. Zu oft müssen sie hören, was nicht geht. Es wäre ein Gewinn für das Saarland, wenn wir – wie in den vergangenen Wochen bei DingDeinDorf – noch öfter Erfolgs-meldungen hören, wo Jugendtreffs neu geschaffen, renoviert und ausreichend ausgestattet werden können. Dass Jugendliche dabei eigene ehren-amtliche Leistungen wie z.B. kleinere Handwerksarbeiten einbringen, ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Öffentliche Plätze zur Verfügung stel-lenAuch Plätze unter freiem Himmel wer-den besonders im städtischen Raum immer mehr zur Mangelware. Boden-beläge sind Skater-feindlich gestaltet, so dass diese Szene immer weniger Möglichkeiten für ihre Freizeitgestal-tung findet. Ihnen sind in ihrer Nähe ausreichende Alternativen zur Verfü-gung zu stellen. Für andere sportliche Betätigungen, wie verschiedene Ball-

sportarten, sind ebenfalls ausreichend öffentlich zugängliche Möglichkeiten zu schaffen. Jugendlichen muss es möglich sein, auf Plätzen zu grillen und gemütlich zusammen zu sein. Da-für sind geeignete Plätze zur Verfügung zu stellen und von allen akzeptierte Re-gelungen zu erarbeiten.

Schnelles Internet auch im ländlichen Raum zugänglich machenJunge Menschen, besonders in den ländlichen Teilen des Saarlands, wer-den derzeit benachteiligt, weil sie über keine oder nicht ausreichend schnelle Internet-Verbindungen verfügen. Da-bei geht es nicht nur um die digitale Video- und Onlinespiel-Welt. Mehr und mehr stellen Schule, Ausbildung und Studium Anforderungen, für die auch entsprechende Recherchen und Arbeiten digital und online nötig sind. Deshalb fordern wir deutlich stärke-re Datenleitungen flächendeckend im Saarland.

Bessere Förderung für Kinder- und Ju-gendarbeitIn den Landkreisen und dem Regional-verband ist die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit freier Träger nicht mehr bedarfsgerecht. Hier sind die Sätze für außerschulische Freizeit- und Bildungsmaßnahmen sowie Mitarbei-terschulungen der Kostenentwicklung anzupassen. Ebenso sind Zuschüsse für Materialkosten, Jugendräume und Jugendzentren zu verbessern.

Beschluss der Vollversammlung vom 20.2.2014

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PerspektivenderJugendarbeit im SaarlandWelche hohe Bedeutung Jugendarbeit und Partizipation von Jugendlichen im Saarland hat, zeigte zuletzt die bun-desweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, die auch im Saarland stattfand. Dort haben junge Saarländerinnen und Saarländer in 87 katholischen und ökumenischen Aktionsgruppen mit insgesamt ca. 700 Menschen die Welt in 72 Stunden ein Stück besser gemacht und viele nach-haltige soziale Projekte ins Leben ge-rufen. Hochgerechnet sind das für den gesamten Aktionszeitraum 180.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit.Insgesamt zählt das Saarland bundes-weit zu den Spitzenreitern im Bereich des ehrenamtlichen Engagements. Nir-gendwo ist die Vereinsdichte so hoch, im Bereich Ehrenamt belegt das Saar-land in allen Bereichen eine Position über dem, Bundesdurchschnitt .

Die Ehrenamtlichkeit ist für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ele-mentar. Sie bildet das personelle Fun-dament der Jugendgruppen und Ju-gendverbände. Die Studie "Keine Zeit für Jugendarbeit?!" (2011-2013) zeigt eindrücklich, dass sich junge Leute eh-renamtlich engagieren wollen. Diese Mitglieder unserer Gesellschaft verfü-gen jedoch gegenwärtig über immer knapper werdende zeitliche Ressour-cen, die sie in ihr Ehrenamt investie-ren können. Sie stehen darüber hinaus unter einem hohen Erwartungs-, Leis-tungs- und Zeitdruck.Darum dürfen diesen Freiwilligen kei-ne Steine in den Weg gelegt werden. Jugendarbeit entfaltet wichtige Wir-kungen in der Gesellschaft: sie fördert Integration, fördert demokratisches Bewusstsein, wirkt präventiv, gestaltet und fördert soziales Zusammenleben und sichert im demographischen Wan-del die Zukunftsfähigkeit der Kommu-nen und des Landes. Die Jugendlichen eignen sich Schlüsselkompetenzen an, die das eigene Leben bereichern, die

zugleich aber auch gesellschafts- und arbeitsmarktrelevant wirken. Ehren-amtliches Engagement wird nicht durch finanzielle Mittel entlohnt, somit bedarf es einer anderen ausreichenden Anerkennung dieser Arbeit. Voraus-setzung dafür ist ein Entgegenkommen der Politik sowie eine vorbehaltlose Unterstützung des Ehrenamts.Dennoch gibt es Arbeitsfelder, die mit Freiwilligen nicht abgedeckt, regelmä-ßige Aufgaben, die von ihnen nicht ge-leistet werden können. Darum bedarf es finanzieller und personeller Unter-stützung zur Sicherung dieser Arbeit. Für den saarländischen Landeshaus-halt des Jahres 2014 wurde ein Fünf-tel des Etats im Jugendbereich gekürzt. Auch aufgrund der Schuldenbremse besteht die Befürchtung bei Jugendver-bänden und Landesjugendring, dass personelle Kürzungen und weitere Ein-sparungen in den Bereichen der Pro-jekt- und Maßnahmenförderung un-mittelbar bevorstehen. Die Förderung der Jugendverbandsarbeit ist gesetzlich verankert und als Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand zu verstehen . Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe ha-ben somit eine Planungs-und Finan-zierungsverantwortung gegenüber den Jugendverbänden. Die Jugendverbän-de und der Landesjugendring haben jedoch derzeit keinerlei Einfluss auf dieses Planungsgeschehen, obwohl die Finanzen für die Arbeit der Verbände eine existenzielle Relevanz haben. Es wäre sinnvoll, alle Betroffenen in die-sen Prozess mit einzubeziehen.

Darüber hinaus sehen sich insbesonde-re die kleinen Verbände und auch die ausschließlich ehrenamtlich organi-sierten Verbände mit hohen bürokra-tischen Hürden konfrontiert. Vielen Verbänden fehlt das Know-how im Umgang mit den bürokratischen Ab-läufen sowie die personellen und zeit-lichen Ressourcen, um sich mit diesen adäquat befassen zu können. Hier muss

ein Umdenken erfolgen, um diesen Verbänden auch in Zukunft die Arbeit zu ermöglichen. Die bürokratischen Anforderungen für die Jugendverbän-de müssen transparent, verständlich und mit möglichst geringem Aufwand handhabbar sein.

Daher fordern der Landesjugendring und seine Mitgliedsverbände...1. die Wertschätzung des Ehrenamts durch:- bessere, verbindliche Freistellungsre-gelungen für ehrenamtlich in der Ju-gendarbeit Tätige- durch das Fortbestehen der Verknüp-fung von Ehrenamtskarte und Juleica

2. eine langfristige finanzielle Be-standssicherung der Jugendverbände und des Landesjugendrings, und damit einhergehend- keine personellen Kürzungen in der Jugendverbandsarbeit- die Förderung aller ordnungsgemäß beantragten Maßnahmen und Projekte- eine mittelfristige Landesjugendhil-feplanung unter Einbeziehung der Ju-gendverbände und des Landesjugend-rings im Saarland

3. eine Überarbeitung der Verwal-tungsstrukturen durch- die Minimalisierung der bürokrati-schen Aufwands für Jugendverbände- ein vereinfachtes Antragswesen für Förderanträge

Der Landesjugendring Saar und seine Mitgliedsverbände weisen die Verant-wortlichen darauf hin, dass ein Rechts-anspruch auf Jugendarbeit besteht. Es lohnt sich, in Jugendarbeit auch in Zu-kunft zu investieren, denn: Ohne En-gagierte in Jugendorganisationen sieht das Saarland alt aus!

Beschluss der Vollversammlung vom 20.2.2014

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