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Artenschutz mit Engagement Hier steht der Schutz der biologischen Vielfalt an erster Stelle.

Artenschutz mit Engagement - zoo-leipzig.de · laysischen Bundesstaat Sabah, leben höchstens noch zehn Exemplare des Sabah- Zuchtstation für das Sabah-Nashorn auf Borneo Nashorns,

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Artenschutz mit Engagement

Hier steht der Schutz der biologischen Vielfalt an erster Stelle.

Impressum

Zoo Leipzig ist Mitglied in:

Mehr unter: www.iucn.orgwww.waza.orgwww.species360.orgwww.eaza.netwww.zoodirektoren.dewww.stiftung-artenschutz.de Herausgeber:Zoo Leipzig GmbHPfaffendorfer Straße 2904105 LeipzigTelefon: 0341 5933-500Fax: 0341 5933-303E-Mail: [email protected] Druck:LÖHNERT-DRUCKHandelsstraße 1204420 Markranstädt Fotos:BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen (Flickr): S. 29 u.; Camila Castro: S. 15 l.o.; Carlos Barrientos: S. 14; GLOBAL 2000 (Flickr): S. 29 o.; Johannes Fritz, Waldrappteam: S. 21; Maria Saegebarth: S. 26; Marcel Schauer: S. 23, S. 24 l.o., 25 u.; Miroslav Bobek: Titel, S. 20; Ralf Hausmann: S. 6 r.; Rasmus Gren Harmøller: S. 17; Robert Risch: S. 16; Steffen Keulig, Freunde der Naturvölker e. V.: S. 27; SoopySue (istock): S. 4 l.; Wild Chimpanzee Foundation: S. 12–13; Zoo-Archiv: übrige Stand 2017 Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier (zertifiziert mit dem Blauen Engel)

Der Erhalt der biologischen Vielfalt – eine Überlebensaufgabe!Immer stärker greifen wir Menschen in die Natur ein und zerstören dabei die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Ohne eine intakte Umwelt ist aber auch die Existenz der Menschheit selbst in Gefahr. Deshalb haben es sich Zoos in aller Welt zur Aufgabe gemacht, den Natur- und Artenschutz voranzutreiben, sei es durch direkte Schutzbemühungen oder durch die Aufklärung ihrer weltweit jährlich 700 Millionen Besucher.

Auch der Zoo Leipzig ist diesen Aufgaben seit Jahrzehnten verpflich-tet und verstärkt sein Engagement für den Erhalt bedrohter Arten im Rahmen des Masterplans Zoo der Zukunft seit dem Jahr 2000 weiter.

Begleiten Sie uns auf eine kleine Exkursion zu den Artenschutzpro-jekten unseres Zoos und erfahren Sie, welchen Beitrag Sie selbst zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten können.

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Was ist biologische Vielfalt?Die Erde ist ein Planet der Vielfalt. Unterschiedlichste Landschaften bieten eine Fülle an Lebensräumen, bewohnt von unzähligen Arten: Dazu gehören Pflanzen, Tiere, aber auch Pilze und Bakterien. For-scher schätzen, dass es zwischen 30 und 100 Millionen Arten geben könnte, bekannt sind uns derzeit jedoch erst 1,8 Millionen. Neben den Weltmeeren sind es vor allem die tropischen Regenwälder, die einen Großteil dieser überwältigenden Artenfülle beherbergen.Der Begriff biologische Vielfalt beschreibt jedoch nicht nur die Vielfalt der Arten, sondern auch die der Ökosysteme (wie Gewässer, Wälder oder Hochgebirge) sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten.

UNGENÜGENDE DATENGRUNDLAGE

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NICHT BEURTEILT

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NICHT GEFÄHRDET

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STARK GEFÄHRDET

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VOM AUSSTERBEN

BEDROHT

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IN DER NATUR AUSGESTORBEN

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AUSGESTORBEN

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Doch diese Vielfalt ist bedroht. Mehr als 7,5 Milliarden Menschen be-völkern heute die Erde. Sie alle benötigen Wasser, Nahrung, Energie und andere Ressourcen, wodurch der Druck auf die natürlichen Le-bensräume und deren Bewohner zunehmend wächst. Einen kleinen Einblick in die oftmals kritische Lage vieler Arten gibt die Rote Liste der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN. Bislang sind darin etwa 75.000 Tier- und Pflanzenarten erfasst. Um möglichst viele Menschen auf die bedrohte Artenvielfalt auf-merksam zu machen, haben die Vereinten Nationen (UN) die Jahre 2011 bis 2020 zur Dekade der Biologischen Vielfalt ausgerufen.

Gefährdungskategorien der Roten Liste. Hier angegeben: Art ist „gefährdet“.

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Das Zoo-Netzwerk für den Schutz der biologischen VielfaltIn den vergangenen Jahrzehnten sind Zoos zu bedeutenden Partnern im Natur- und Artenschutz geworden. Über Organisationen wie z. B. den Europäischen Zooverband (EAZA) oder den Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) sind sie miteinander vernetzt.

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf der Zucht bedrohter Tierarten unter artgemäßen Haltungsbedingungen. Für über 1.000 Tierarten werden deshalb weltweit Zuchtprogramme koordiniert und Zuchtbücher geführt – und deren Zahl wächst stetig. Die Zoos stimmen ihre Zuchtbemühungen untereinander ab, um genetisch variable und überlebensfähige Bestände zu erhalten und stellen nach Möglichkeit auch Tiere zur Auswilderung bereit.

Eine Reihe von Tierarten hat dank der Erhaltungszucht in Zoos und ähnlichen Einrichtungen überlebt, obwohl sie in der Natur schon fast oder vollständig ausgerottet waren. Hierzu gehören z. B. Kalifornischer Kondor, Alagoas-Hokko, Schwarzfußiltis, Przewalski-pferd, Davidshirsch, Wisent, Mhorrgazelle, Säbelantilope, Arabische Oryxantilope oder Goldgelbes Löwenäffchen.Zoos unterstützen weltweit hunderte Artenschutzprojekte und hel-fen bei der Sicherung von natürlichen Lebensräumen. Sie geben da-für jährlich über 350 Millionen US-Dollar aus; ein Teil dieser Summe kommt aus Spenden der Besucher. Alle Maßnahmen der Tiergärten zum Natur- und Artenschutz werden in der „Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie“ beschrieben. Sie ist ein Leitfaden für jeden modernen Zoo.

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Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen unsere Artenschutzarbeit genauer vor. Wo auf der Welt wir uns außerhalb unseres Zoos engagieren, zeigt diese Karte.

Was tut der Zoo Leipzig für den Artenschutz?Auch wir als Zoo Leipzig haben uns der „Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstra-tegie“ verpflichtet und engagieren uns auf vielfältige Weise für den Artenschutz. Weltweit fördern wir zahlreiche Projekte finanziell und bei Bedarf auch mit fach- licher Unterstützung. Darüber hinaus be- teiligen wir uns an Zucht- und Auswil-derungsprogrammen und führen selbst Zuchtbücher für einige bedrohte Tierarten.

Vietnam: Auffang- und Auswilderungs- station für Affen

Nepal: Schutz wildlebender

Roter Pandas

Malaysia, Insel Borneo: Zuchtstation für Sabah-NashörnerMadgaskar:

Waldschutz

Indonesien: Schutz wildlebender Komodowarane

Kongo: Zucht- und Forschungs-station für Okapis

Südafrika: Aufzucht- und Auswil- derungsprojekt für Brillenpinguine

Chile: Zucht- und Forschungsstation für Nasenfrösche

Elfenbeinküste: Schutz wildlebender

Schimpansen

Philippinen: Zuchtstation für Visaya- Pustelschweine

station für Okapis

Indonesien:

Nepal: Nepal:

Malaysia, Malaysia,

Elfenbeinküste: Philippinen: Philippinen:

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Schon seit seiner Gründung im Jahr 1993 unterstützen Leipziger Tierpfleger das Endangered Primate Rescue Center (EPRC) in Vietnam, das etwa 100 Kilo-meter südwestlich von Hanoi im Cuc Phuong Nationalpark liegt. Es entstand aus der Not heraus, als von den Behör-den beschlagnahmte, illegal gehaltene Affen untergebracht werden mussten. Vom Zoo Leipzig freigestellte Pfleger ar-beiteten dort freiwillig für Monate oder Jahre und bauten das Projekt mit auf. Anfangs nur ein Erdnussfeld mit ein oder zwei Käfigen, ist es heute eine der größ-ten Auffangstationen des Landes. Das Feld wurde bepflanzt und ähnelt heute einem Regenwald mit 15 Meter hohen Bäumen. Über 60 Gehegeanlagen und zwei eingezäunte, bewaldete Hügel zur Vorbereitung der Tiere auf die Auswilde-rung sind nach und nach entstanden. Ins-gesamt werden auf dem Gelände etwa 150 Tiere aus 15 Arten und Unterarten betreut. Die wohl bekanntesten sind die Gibbons, die mit morgendlichen Gesän-

gen den Tag beginnen. Aber auch selte-ne Languren-Arten, die teilweise nur in Vietnam vorkommen, leben in der Station. Diese Affen ernähren sich ausschließlich von Blättern. Deshalb müssen täglich 350 Kilogramm Laub geschnitten wer-den, um den Futterbedarf zu decken. Seit 2002 unterstützt der Zoo Leipzig die Station mit regelmäßigen Spenden, und seit 2007 wird jeweils ein Tierpfleger für ein Jahr freigestellt, der dann in Vietnam als Cheftierpfleger arbeitet.Die Leipziger Mitarbeiter sind verant-wortlich für den Personaleinsatz und die Schulung der 22 einheimischen Pfleger sowie für die tägliche Koordination der Tierpflege. Daher ist die Arbeit in diesem besonderen Artenschutzprojekt auch für erfahrene Pfleger eine echte Herausfor-derung, die jeden Tag neu gemeistert werden muss. Im Jahr 2013 hat der Zoo Leipzig die Trägerschaft des EPRC voll-ständig übernommen.

Mehr unter www.primatecenter.org

Auffangstation für bedrohte Affen in VietnamFlaschenfütterung verwaister Jungtiere

Cuc Phuong Nationalpark

Transport von Futter

Kleideraffen

Pfleger mit Weißwangen-Schopfgibbons

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Kurz nach der Eröffnung von Pongoland trat der Zoo Leipzig im April 2001 der Wild Chimpanzee Foundation (Stiftung zum Schutz wildlebender Schimpansen) bei. Diese Organisation wurde von Prof. Christophe Boesch gegründet, einem der Direktoren des Max-Planck Instituts für evolutionäre Anthropologie, das in Pongo- land Lebensweise und Fähigkeiten der Menschenaffen erforscht. Prof. Boesch beobachtet seit über 30 Jahren die Schimpansen des Taï-Nationalparks in der Elfenbeinküste. Er kennt daher genau die Faktoren, die ihr Überleben bedrohen. Um bei den Anwohnern des Parks Ver-ständnis für die Menschenaffen zu we-cken und eine engere Bindung zu ihnen herzustellen, stellt die WCF eine Zeitung

her, die mit vielen Zeichnungen bildhaft das Leben der Tiere vorstellt und verteilt sie in den umliegenden Dörfern. Außer-dem wurde ein Theaterstück geschrie-ben und aufgeführt, das die Problematik der Jagd auf Schimpansen behandelt. Besonders dieses Theaterspiel ist sehr beliebt und hinterlässt beim Publikum tiefe Eindrücke.Der Zoo Leipzig ist von den Projektan-sätzen der WCF überzeugt und unter-stützt sie durch regelmäßige Spenden. Im „Forschercamp“, dem Eingangsbe-reich von Pongoland, wird die Arbeit der Wild Chimpanzee Foundation den Zoo-besuchern vorgestellt.

Mehr unter www.wildchimps.org

Wild Chimpanzee Foundation (WCF) in Elfenbeinküste (Westafrika)

Theaterstück

Umweltunterricht

Wildlebender Schimpanse

Brandrodung

Schimpansenjungtier

Brandrodung

Umweltunterricht

Wildlebender Schimpanse

TheaterstückTheaterstück

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Schon seit 2005 beteiligt sich der Zoo an einem Projekt zur Erforschung der Nasen-frösche in Chile. Die nur drei Zentimeter großen Tiere sind bei Fachleuten bekannt, da sie von Charles Darwin auf seiner Rei-se mit dem Expeditionsschiff „Beagle“ ge-sammelt und nach Europa mitgenommen wurden. Interessant sind sie auch wegen ihrer besonderen Form der Brutfürsorge: Die Männchen schlucken die frisch aus den Eiern geschlüpften Kaulquappen und bewahren sie in einem Kehlsack auf, bis die fertigen kleinen Fröschchen dann nach sechs Wochen ausgespuckt werden. So ist der Nachwuchs vor Feinden sicherer, als wenn er auf sich allein gestellt wäre. Der Zoo Leipzig unterstützte Biologiestu-denten in Chile bei der Untersuchung des Verbreitungsgebietes dieser Amphibien. Dabei wurde festgestellt, dass der Chytrid-pilz, ein weltweit auftretender gefährli-cher Hautpilz, die Nasenfroschpopulation

befallen kann und dass sich die Bestände außerdem durch Lebensraumverluste ver- ringern. So steht leider auch der Nasen-frosch als gefährdet auf der Roten Lis-te. Im Frühjahr 2009 errichtete der Zoo Leipzig zusammen mit der Universität Concepción (Chile), dem Forschungsmu- seum Alexander Koenig in Bonn und der Fachzeitschrift „Reptilia“ auf dem Univer-sitätsgelände eine kleine Zucht- und For-schungsstation. Dort untersuchen Wissen-schaftler und Studenten die Lebensweise der Nasenfrösche und leiten daraus mög-liche Schutzmaßnahmen ab. Durch die ge-zielte Zucht entsteht zudem eine gesicher-te Population außerhalb des Freilandes.Die Station wurde 2014 erweitert und eine zweite bedrohte Amphibienart – der Vanzolinifrosch – soll künftig gezüchtet werden.

Zucht- und Forschungsstation für den Nasenfrosch in Chile

ZuchtcontainerZuchtcontainerNasenfrosch Nasenfrosch

VanzolinifroschVanzolinifrosch

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Schon lange vor der Eröffnung der Tropen-erlebniswelt Gondwanaland hat der Zoo Leipzig nach einem passenden Arten-schutzprojekt für diese große, neue An-lage gesucht. Da der Tropenwald der drei Kontinente Asien, Afrika und Südamerika in Gondwanaland nachgebildet wurde, lag es nahe, ein Projekt in einer Tropen-region zu wählen. Borneo als eine der größten Inseln der Welt kristallisierte sich schnell als möglicher Ort heraus, weil dort verschiedene der auch in Gondwanaland gehaltenen Tierarten vorkommen. Ein Zufall zur richtigen Zeit war es dann, dass der Zoo Leipzig eine Anfrage vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfor-schung Berlin (IZW) erhielt, sich an einem

Projekt dieser weltweit renommierten Einrichtung zu beteiligen. Das IZW ist führend auf dem Gebiet der sogenann-ten „assistierten Reproduktion“, also der Unterstützung der Zucht mit modernen veterinärmedizinischen Methoden wie künstlicher Besamung oder Hormonbe-handlung. Diese Methoden werden in Zoos schon länger und in zunehmendem Maße angewandt, um die Zucht zu unter- stützen, wenn nur noch wenige Tiere einer seltenen Art vorhanden sind.Dieses Wissen soll auch auf ein Arten-schutzprojekt mit einer Wildpopulation übertragen werden. Auf Borneo, im ma-laysischen Bundesstaat Sabah, leben höchstens noch zehn Exemplare des Sabah-

Zuchtstation für das Sabah-Nashorn auf Borneo Nashorns, einer Unterart des Sumatra-Nas-horns. Es ist das weltweit kleinste Nashorn und hat im Gegensatz zu den afrikanischen Arten eine schüttere Behaarung. Die Regierung von Sabah hat im Nord- osten des Landes im Tabin Wildlife Reserve eine Zuchtstation errichtet, um Nashörner aufzunehmen, die verstreut in Waldres- ten leben und deshalb keinen Kontakt mehr zueinander haben. Wenn die natür-liche Zucht nicht ausreichen sollte, könn-ten auch medizinische Methoden helfen, diese Tierart vor der Ausrottung zu bewah-ren. Drei in der Station lebende Nashörner wurden vom IZW schon mehrfach unter-sucht und auf ihre Zuchteignung geprüft. Der Zoo Leipzig beteiligt sich durch die Schulung einheimischer Pfleger und an-dere Maßnahmen an dem Projekt. Un-

ter anderem finanziert er mit Besucher-spenden eine Wiederaufforstung von Randbereichen des Reservates, in denen in den vergangenen Jahrzehnten Holz eingeschlagen wurde. So wird langfristig auch der Lebensraum der Art erhalten. Seit 2011 werden jährlich etwa zehn Hek-tar Tropenwald mit 30–50 verschiedenen Baumarten nachgepflanzt und deren Aufwuchs jeweils drei Jahre lang betreut.Mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurde im Jahr 2013 das Online-Spiel Sabah veröffentlicht. Es greift das ernste Thema Artenschutz spielerisch auf und vermittelt dabei Hintergrundwissen zum Projekt.

Tierpfleger Michael Ernst aus dem Zoo Leipzig mit dem Nashornbullen Tam

Regenwald auf Borneo„Sabah“ – das Onlinespiel zum Projekt

www.zoo-leipzig.de/sabah Regenwald auf Borneo

Aufforstung

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Okapi-Schutzprojekt (Demokratische Republik

Kongo) Die seltenen Okapis leben aus-schließlich im Kongo und ein großer Teil von ihnen im Ituri-Re-

genwald. Die Epulu Zucht- und For-schungsstation sorgt dort für den

Schutz des Okapi-Wildtierreservates. Da- zu werden Ranger ausgebildet, aber auch Arbeitsplätze für die lokale Bevöl- kerung geschaffen, um den Nutzungs-druck auf den Wald zu verringern. Der Okapischutz leidet seit Jahren unter der politisch und ökonomisch schwierigen Lage im Kongo. Insgesamt unterstützen 39 Zoos, die Okapis halten, das Projekt mit festen Beiträgen.www.okapiconservation.org

Zuchtstationen für Visaya-Pustelschweine auf den Inseln Negros und Panay (Philip-pinen)Die Philippinen sind ein Hotspot der Ar-tenvielfalt. Aber die Regenwälder sind auf kleine Restgebiete zusammenge-schrumpft. Neben anderen bedrohten Ar-ten werden in mehreren Stationen Pustel-

SANCCOB werden Pin-guinküken aufgezogen,

die von den Eltern nicht versorgt werden können. Sie werden aus-gewildert, um neue Kolonien zu begrün-den oder vorhandene zu verstärken. 43 Zoos und Aquarien weltweit unterstüt-zen das Projekt.www.sanccob.co.za

Madagascar Fauna and Flora Group(Republik Madagaskar)Die Madagascar Fauna and Flora Group unterhält seit über 25 Jahren diverse Pro-jekte zum Schutz der Waldgebiete dieses zweitgrößten Inselstaates, um die einzig-artige Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Dazu gehören wichtige Maßnahmen zur Unterstützung der Landbevölkerung, um weitere Brandrodungen für den Anbau von Feldfrüchten zu vermindern. 32 Zoos und Botanische Gärten unterstützen die- se Arbeit. www.madagascarfaunaflora.org

EEP Forest Guardians Projekt für Rote Pandas in Nepal Im östlichen Nepal arbeitet das Red Panda Network mit 27 Gemeinden zusammen. 50 speziell ausgebildete „Wald-Wächter“ arbeiten für das Netzwerk. Sie helfen da- bei, die Roten Pandas zu schützen und betreiben Öffentlichkeitsarbeit. Rund 50

europäischeZoos unter-stützen das Projekt, und finanzieren da-mit acht dieser „Wald-Wächter“. Die Ar- beit soll auf den Staat Bhutan ausge-dehnt werden. www.redpandanetwork.org

Förderung internationaler Artenschutz-arbeit der IUCNDer Zoo Leipzig ist als zweiter deutscher Zoo seit 2012 Mitglied der International Union for Conservation of Nature (IUCN), die auf Regierungsebene den Natur- und Artenschutz koordiniert. Dies ist mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag ver- bunden. Darüber hinaus umfasst die IUCN zahl-reiche spezialisierte Untergruppierun-gen, die keinen eigenen Etat haben und sich durch Spenden finanzieren müssen. In diesem Rahmen fördert der Zoo Leip- zig drei ihm besonders verbundene Be- reiche: die Species Survival Commission (u. a. Erstellung der Roten Listen), die Conservation Planning Specialist Group (Förderung der IUCN-Verbindung zur Ar- beit der Zoos) und die Cat Specialist Group (Schutz der Katzenarten wie Leo-parden und Löwen).www.iucn.org

Weitere vom Zoo Leipzig unterstützte Artenschutzprojekte

schweine gezüchtet, um ihren Bestand zu erhalten.

Wae Wuul Schutzprojekt für Komodowarane auf der Insel Flores (Indonesien)Das Projekt erarbeitet Schutzmaßnah-men für Komodowarane, indem es ih-ren Bestand und ihre Lebensweise er-forscht. Zu diesen Maßnahmen gehören Ranger-Patrouillen und der Einsatz von automatischen Wildtierkameras. Rund 30 europäische Zoos, in denen Komodo-warane gehalten werden, unterstützendas Projekt regelmäßig finanziell.

Chick Bolstering Project für Brillenpingu- ine in Kapstadt (Republik Südafrika)Die Brillenpinguinbestände an der Küs-te Südafrikas sind stark rückläufig. Ein Grund dafür ist die Überfischung. Aber auch der Klimawandel und die damit einhergehende Veränderung von Meeres-strömungen spielen vermutlich eine Rol-le. In der Zuchtstation der Organisation

Regelmäßig unterstützen wir weitere Artenschutzprojekte mit einer jährlichen Spen-de. Da dies auch viele andere Zoos tun, kommen größere Beträge zusammen, die oft den Fortbestand der Projekte sichern.

Regelmäßig unterstützen wir weitere Artenschutzprojekte mit einer jährlichen SpenRegelmäßig unterstützen wir weitere Artenschutzprojekte mit einer jährlichen Spen

warane gehalten werden, unterstützen

die von den Eltern nicht die von den Eltern nicht

Kongo) Die seltenen Okapis leben ausschließlich im Kongo und ein großer Teil von ihnen im Ituri-Re-

genwald. Die Epulu Zucht- und Forgenwald. Die Epulu Zucht- und For

Kongo) Die seltenen Okapis leben ausschließlich im Kongo und ein großer Teil von ihnen im Ituri-Re-

genwald. Die Epulu Zucht- und For

europäischeZoos unter-stützen das Projekt, und finanzieren da

europäischeZoos unter-

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Beteiligung an Auswilderungsprogrammen Viele Tierarten sind durch uns Menschen in ihrem Überleben bedroht. Zoos sind für einige von ihnen zu „Rettungsinseln“ geworden und ihr Nachwuchs ist für Aus- wilderungsprogramme sehr wichtig. Ver-glichen mit der hohen Zahl bedrohter Arten stellen erfolgreiche Auswilderun-gen aber noch die große Ausnahme dar. Sie werden von vielen Herausforderun-gen begleitet und sind letztlich nur dort sinnvoll, wo ein gesicherter Lebensraum existiert.

Der Zoo Leipzig hat sich in der Vergan-genheit immer dann mit seinen Tieren an Auswilderungsprojekten beteiligt, wenn diese wissenschaftlich gut vorbereitet und begleitet wurden. Bereitgestellt wurden Europäische Wildkatzen, Europäische Uhus, Weißstörche, Säbelantilopen und Stein-käuze. Der Nachwuchs von Habichtskäu-zen und Waldrappen könnte in Zukunft

ebenfalls an aktuell laufende Projekte ab-gegeben werden.

In jüngster Vergangenheit wurden zu-dem mehrere Leipziger Przewalskipfer- de in der Mongolei ausgewildert. Die be- merkenswerte Geschichte dieser Tierart steht symbolhaft für die erfolgreiche Er-haltungszucht in Zoos:Bis zum späten 18. Jahrhundert besie-delten Przewalskipferde weite Teile der eurasischen Steppengebiete. Danach kam es zu einem dramatischen Bestands- rückgang. Jagd und Lebensraumverlus- te durch Landwirtschaft und weidende Haustiere führten in Kombination mit mehreren strengen Wintern schließlich zur Ausrottung der Art in freier Wildbahn. Die letzten wildlebenden Tiere wurden 1969 gesichtet. In Menschenobhut hatten 53 Przewalski-pferde überlebt, von denen jedoch nur ein

Viertel zur Zucht geeignet war. Dennoch gelang es, aus diesen wenigen Tieren wieder einen stabilen Bestand zu züch-ten. In den 1990er Jahren wurden dann in China und der Mongolei erste Auswilde-rungsprojekte gestartet. Der Zoo Prag, der das Internationale Zuchtbuch führt, transportiert derzeit jährlich etwa vier Pferde in das mongolische Projektgebiet Gobi B. Der Zoo Leipzig hat dafür 2015 und

2016 drei Tiere zur Verfügung gestellt und die Transportkosten übernommen. Die Bestände werden permanent wissen-schaftlich überwacht, um die dauerhaften Erfolgsaussichten der Auswilderungen zu kontrollieren. Da die wildlebenden Her-den bislang noch relativ klein sind, gel-ten Przewalskipferde weiterhin als stark gefährdet. Vor allem harte Winter, Krank- heiten und die mögliche Vermischung mit Hauspferden stellen Gefahren dar.

Przewalskipferde im Auswilderungsgebiet in der Mongolei

Waldrappe wurden vor 400 Jahren in Mitteleuropa aus-gerottet und es gibt heute nur noch winzige Bestände in Marokko, der Türkei und Spanien. In Deutschland und Öster-reich werden die Zugvögel derzeit wieder angesiedelt.

Habichtskäuze wurden in einigen Regionen Europas ausgerottet. Möglicher Nachwuchs aus Leipzig soll einem Auswilderungsprojekt zur Verfügung gestellt werden.

Habichtskäuze wurden in einigen Regionen Europas ausgerottet. Möglicher Nachwuchs aus Leipzig soll einem Auswilderungsprojekt zur

Leipzig soll einem Auswilderungsprojekt zur Verfügung gestellt werden.

Habichtskäuze wurden in einigen Regionen Europas ausgerottet. Möglicher Nachwuchs aus

Europas ausgerottet. Möglicher Nachwuchs aus Leipzig soll einem Auswilderungsprojekt zur

Leipzig soll einem Auswilderungsprojekt zur Verfügung gestellt werden.

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Mähnenwolf

INTERNATIONALES

TIGERZUCHTBUCH

2017

Für den Erhalt bedrohter Tierarten arbei- ten Zoos weltweit eng zusammen. In Zuchtbüchern für mehr als 1.000 Arten erfassen sie die Verwandtschaftsverhält-nisse der Tiere, die über viele Zoos verteilt gehalten werden. Mit Hilfe spezieller Com-puterprogramme werden anhand dieser Daten Verwandtschaftsgrade berechnet und daraus Zuchtempfehlungen abgelei- tet. So wird verhindert, dass sich eng ver-wandte Tiere miteinander paaren und es bleibt eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Tierarten erhalten. Zuchtbücher können weltweit oder für be- stimmte Regionen gelten. Allen gemein ist, dass jeweils ein Mitarbeiter eines Zoos die Daten sammelt und Empfehlungen an alle Teilnehmer gibt. Insbesondere die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP) haben für das Tiermanagement im Zoo Leipzig große Bedeutung. Bei notwendigen Tiertransfers werden die Tiere nicht von einem Zoo an den anderen „verkauft“, sondern der Empfänger über-nimmt lediglich die Transportkosten.

In Leipzig werden vier Internationale Zuchtbücher (ISB) geführt:

Tiger (seit 1973) Anoa (seit 1986) Mähnenwolf (seit 2010) Sumatra-Nashorn (seit 2012)

Auf europäischer Ebene werden folgende Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) und Europäische Zuchtbücher (ESB) in Leipzig koordiniert:

Anoa (EEP, seit 1986) Stumpfkrokodil (ESB, seit 2007) Weißnackenkranich (EEP, seit 2008) Mähnenwolf (EEP, seit 2010) Eulenkopfmeerkatze (EEP, seit 2013) Natal-Rotducker (ESB, seit 2016)

Darüber hinaus liefern Leipziger Kurato-ren Daten an weitere Zuchtbücher und arbeiten in Gremien verschiedener Zucht-programme als Fachberater mit.

Stumpfkrokodil

Amurtiger

Die Bedeutung von Zuchtbüchern

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Teilnahme an ZuchtprogrammenDer Zoo Leipzig beteiligt sich derzeit mit mehr als 80 Tierarten an Zuchtprogram-men (Stand 2017). Hierzu werden mindestens einmal jährlich die aktuellen Daten über Veränderungen im Bestand an die Zuchtbuchführer geschickt. Der Aufwand, den Zuchtempfehlungen der Koordinatoren zu folgen, kann teilweise sehr groß sein, was die Vorbereitung und Durchführung der dazu notwendigen Tiertransporte betrifft. Auf dieser Seite sehen Sie einige unserer Tierarten, deren Zucht über Zuchtbücher und -programme gesteuert wird.

TIPP:Die EEP-Arten im Zoo Leipzig erkennen Sie an diesem Symbol, das auf den Gehegeschildern abgebildet ist.

Rothschildgiraffe

Asiatischer Elefant

Bartaffe

Grevy-Zebra

Tüpfelhyäne

Komodowaran

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Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Ge-sicht der Welt verändern.“Getreu diesem Motto kann jeder seinen individuellen Beitrag zum Naturschutz leisten und dabei helfen, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Ihr Alltag bietet Ihnen dazu zahlreiche Möglich- keiten, die für die Natur einen entschei-denden Unterschied machen können. Wir haben eine Auswahl oftmals leicht umsetzbarer Tipps für Sie zusammen- getragen:

Wollen auch Sie die Natur schützen?Bewusst konsumieren – Ressourcen und Lebensräume schonenHaben Sie sich schon einmal gefragt, wo all die Materialien herkommen, die zum Beispiel in Ihrem Telefon verbaut sind? Jedes unserer elektronischen Geräte ent-hält seltene Metalle und Edelmetalle, die häufig in Minen gewonnen werden, wel-che zu großen Umweltzerstörungen und Wasserverschmutzungen beitragen. So beinhaltet fast jedes Gerät Bauteile aus dem seltenen Erz Coltan, das unter an-derem im Kongo abgebaut wird. Durch den Abbau wird dort ein einzigartiger Lebensraum bedroht, in dem auch Go- rillas vorkommen. Doch dies ist nur ein Beispiel. Die Herstellung jedes x-beliebi-gen Alltagsproduktes bedeutet Energie- und Ressourceneinsatz, in der Regel zu Lasten der Natur.

Auch ein Zoo verbraucht viele Ressour- cen und hinterlässt dadurch einen ökolo-gischen Fußabdruck. Um diesen schritt-weise zu verringern, hat der Zoo Leipzig, als erster deutscher Zoo, im Jahr 2014 ein nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziertes Umweltmanage-mentsystem eingeführt.Seitdem werden gezielt jedes Jahr um- weltschonende Verbesserungsmaßnah- men geplant und umgesetzt. Neben dem Einsparen von Verbrauchsgütern und der Begrenzung negativer Umweltauswir-kungen des eigenen Wirtschaftens, ist das oberste Ziel die Klimaneutralität bis spätestens 2020.

Was wurde im Zoo Leipzig schon geleistet?≥Es wurde mit der Umstellung der Be-leuchtung auf sparsame und langlebige LED-Leuchten begonnen.≥Die Klimasteuerung von Gondwana-land wurde verbessert, so dass Heizener- gie, Strom und Wasser eingespart werden. Seit 2013 sanken die Verbräuche dadurch in Gondwanaland um 39,8 % bei Fern-wärme und 47,6 % bei Elektrizität.

Der Zoo Leipzig als Vorreiter im Umweltschutz≥Für die heimische Artenvielfalt wur-den Hecken gepflanzt, Nistkästen aufge-hängt und eine Wiese mit Blühpflanzen angelegt.≥In manchen Besuchertoiletten werden wasserlose Urinale und sparsame Geblä- se-Handtrockner eingesetzt.≥Seit dem Jahr 2015 bezieht der Zoo Leipzig „Ökostrom“ aus Wasserkraft. Da-durch werden 3.000 Tonnen CO2 vermie-den, da bei Wasserkraftnutzung kein kli-maschädliches CO2 entsteht.

Mehr dazu erfahren Sie unter: www.zoo-leipzig.de/wir-ueber-uns/umweltschutz leisten und dabei helfen, bedrohte Tier-

und Pflanzenarten zu erhalten. Ihr Alltag bietet Ihnen dazu zahlreiche Möglich-

leipzig.de/wir-ueber-uns/umweltschutzindividuellen Beitrag zum Naturschutz

bezieht der Zoo Leipzig „Ökostrom“ aus Wasserkraft. Da-

Tonnen CO2 vermie-den, da bei Wasserkraftnutzung kein kli-

entsteht.

Mehr dazu erfahren Sie unter: www.zoo-

bietet Ihnen dazu zahlreiche Möglich-keiten, die für die Natur einen entscheidenden Unterschied machen können. Wir haben eine Auswahl oftmals leicht umsetzbarer Tipps für Sie zusammen-

leisten und dabei helfen, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Ihr Alltag bietet Ihnen dazu zahlreiche Möglich-keiten, die für die Natur einen entscheidenden Unterschied machen können. Wir haben eine Auswahl oftmals leicht umsetzbarer Tipps für Sie zusammen-getragen:

leipzig.de/wir-ueber-uns/umweltschutz

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Doch was können Sie tun?

Tipps≥Kaufen Sie langlebige Produkte. Nut- zen Sie Geräte so lange wie möglich.≥Kaufen Sie nur Dinge, die Sie wirklich brauchen. ≥Geben Sie alte Geräte zum Recycling oder verkaufen/verschenken Sie diese, wenn sie noch funktionieren.≥Trennen Sie Ihre Abfälle sorgfältig, so dass möglichst viel davon wiederver- wertet werden kann.≥Verwenden Sie Papierprodukte aus 100 % Recyclingpapier.≥Vermeiden Sie Altpapier mit Hilfe eines „Werbung nicht erwünscht“-Aufkle- bers am Briefkasten.≥Verzichten Sie auf Tropenholz. Insbe- sondere die Robinie (auch als „Akazie“ im Handel) weist ähnliche Eigenschaf- ten auf wie die tropischen Harthölzer und bietet somit eine Alternative.≥Achten Sie auf das FSC-Siegel, das für eine nachhaltigere Forstwirtschaft steht.

Energieverbrauch senken – Klimawandel begrenzenNach wie vor sind fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl die mit Ab-stand wichtigsten Energiequellen. Alle-samt bestehen sie aus Überresten von Tieren und Pflanzen, die über Millionen von Jahren abgelagert wurden. Der in

ihnen gespeicherte Kohlenstoff wurde dabei verdichtet und ist der eigentliche Energielieferant. Bei seiner Verbrennung entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2), ein Gas, das zur Erwärmung unserer Atmosphäre beiträgt. Die Folgen der Erderwärmung sind kaum abzuschätzen. Dazu gehören unter anderem vermehrte Unwetter-lagen, schmelzende Gletscher, ein stei-gender Meeresspiegel sowie sich verän-dernde Meeresströmungen. Natürliche Lebensräume verändern sich dabei oft schneller, als sich Tier- und Pflanzenar-ten anpassen können.

Was können Sie tun, um Ihren CO2-Aus-stoß zu senken?

Tipps:≥Nutzen Sie reinen Ökostrom. Ein Strom- anbieterwechsel ist einfach und sicher.≥Für Hausbesitzer kann die Anschaf- fung einer Photovoltaik- oder einer so- larthermischen Anlage sowie eine öko- logische Gebäudedämmung sinnvoll sein.≥Sparen Sie Energie, wo immer Sie kön- nen. Ziehen Sie den Stecker an Gerä- ten, die nicht in Betrieb oder auf Stand-By sein müssen. Nutzen Sie spar- same Geräte (erkennbar am Energie- label).≥Fahren Sie möglichst wenig Auto. Nut- zen Sie das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. ≥Flugreisen sind unsere größten per- sönlichen CO2-Verursacher. Wenn es Alternativen gibt, nutzen Sie diese.

Lebensmittel – Nachhaltige Produktion für mehr Vielfalt Die Lebensmittelproduktion ist heute stark industrialisiert. Dies zeigt sich hier- zulande vor allem in Anlagen für die Mas-sentierhaltung und in landwirtschaft- lichen Großbetrieben, die riesige, struk-turarme Flächen bewirtschaften. Solche Produktionsweisen gehen jedoch mit der Verarmung der Landschaft, sowie dem massiven Einsatz von Antibiotika und Pflanzenschutzmitteln einher. Die nega-tiven Auswirkungen dieser Entwicklung zeigen sich im Verlust biologischer Viel-falt. Früher häufige Bewohner ländlicher Gegenden wie Rebhühner, Feldhamster und Feldhasen findet man heute extrem

selten. Doch sie sind nur die herausra- genden „Prominenten“ – um viele wei-tere Wildpflanzen, Insekten, Vögel und Säugetiere ist es nicht besser bestellt.Einhergehend mit unserem hohen Kon-sum von tierischen Produkten bedingt die massenhafte Nutztierhaltung weite- re Umweltprobleme. Neben dem großen Flächenverbrauch für die Tierfutterher- stellung zählt dazu die übermäßige Aus-bringung von Gülle auf Ackerflächen und die damit verbundene Nitratbelastung unseres Trinkwassers. Zudem wird bei der Rinderhaltung das extrem klima-schädliche Gas Methan freigesetzt, das im Verdauungstrakt der Tiere entsteht.

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Tipps:≥Die Art der Herstellung macht den Un- terschied. Kaufen Sie ökologisch er- zeugte Produkte.≥Kaufen Sie möglichst regional und sai- sonal, um lange Transportwege und den Energieaufwand für die Lagerung zu vermeiden.≥Konsumieren Sie wenig Fleisch, und wenn, dann in Bio-Qualität.≥Achten Sie beim Kauf von Meeres- produkten auf das MSC-Siegel. Es steht für eine nachhaltigere Fische- reiwirtschaft.

Der eigene Garten – mehr „Unordnung“ für mehr VielfaltBesitzen Sie einen eigenen Garten? Dann können Sie darin viel für die Artenvielfalt bewirken. Einiges von dem, was den Tie-ren und Pflanzen in unseren Monokul-turen fehlt, können Sie ihnen selbst auf einer kleinen Fläche bieten.

Tipps:≥Schaffen Sie möglichst viel Abwechs- lung und unterschiedlichste Lebens- räume, z. B. Holzhaufen mit Totholz, Hecken, Wasserflächen, Steinhaufen, Trockenmauern.≥Informieren Sie sich bei lokalen Na- turschutzverbänden (z. B. dem NABU) über sinnvolle Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse.≥Nutzen Sie zur Düngung eigenen Kompost.

≥Mähen Sie Gras zumindest stellen- weise nur ein- bis zweimal im Jahr mit der Sense.≥Sorgen Sie mit einer gezielten Aus- wahl von Blühpflanzen für ein ganz- jähriges Nektarangebot.≥Pflanzen Sie einheimische Arten. Die Exoten sind für heimische Insekten zum Teil nicht nutzbar.≥Verzichten Sie auf chemische Pflan- zenschutzmittel.≥Kaufen Sie keine Pflanzenerde, die Torf enthält. Die Torfgewinnung führt zur unwiederbringlichen Zerstörung von Moorlandschaften und setzt viel CO2 frei.

Ihr Konsumverhalten ist wichtig! Doch bedeutende Weichen werden auf politi-scher Ebene gestellt. Der letzte Tipp lau-tet deshalb: Mischen Sie sich ein, wenn es um Natur- und Artenschutz geht! Die Wirtschaft hat eine starke Lobby. Pflan-zen, Tiere und ihre Lebensräume verdie-nen mindestens eine ebensolche! Und diese sind wir alle: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele klei-ne Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“

+++ Zucht von Leoparden-Nachwuchs fördern +++ Wilderei stoppen +++ Lebensräume schützen +++ Zucht von Leoparden-Nachw

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