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Arwed Vogel Erzähltechniken und Schreibmetho- den 2 – Gymnasium Erleben, Erfinden und Erzählen DOWNLOAD Downloadauszug aus dem Originaltitel: Bergedorfer ® Unterrichtsideen Arwed Vogel GYMNASIUM 5./6. Klasse DEUTSCH Kreatives Training für den Deutschunterricht am Gymnasium Erzähltechniken und Schreibmethoden

Arwed Vogel Erzähltechniken und Schreibmetho- den 2

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Arwed Vogel

Erzähltechniken und Schreibmetho-den 2 – GymnasiumErleben, Erfinden und Erzählen

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GYMNASIUM5./6. Klasse

DEUTSCH

Kreatives Training für den Deutschunterricht

am Gymnasium

Erzähltechniken und Schreibmethoden

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Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.

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1Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 1 Geschehen und Figur – Informationen im erzählenden Text

Eine seltsame schwarze Gestalt„Ich habe noch eine Geschichte geschrieben“, sagt Jan bei der Schreibkonferenz der Kinder der Langwassersiedlung, die einen Beitrag für das Sommerfest vorbereiten, „habt ihr Lust, sie zu hö-ren?“

An einem Herbstnachmittag, es war der 15. November 2011, schaute ich aus dem Fenster meines Zimmers hinunter in den Hof, um zu sehen, ob Tom schon auf mich wartete. Wir hatten uns in der großen Pause, die an unserer Schule im-mer von 11 Uhr 15 bis 11 Uhr 25 dauert, an der Pausenhof-tür für den Nachmittag verabredet. Die Temperatur an die-sem Tag betrug nur 4 Grad Celsius bei hoher Windge-schwindigkeit. Unser Hund Hannibal, der am 7. März Ge-burtstag hat, lag in seinem Körbchen und hatte keine Lust, bei dem Wetter hinauszugehen. Wegen des schlechten Wetters hatte ich auch keine Lust und stand am Fenster und blickte hinaus. Ich hatte meinen Mantel und meine Müt-ze und den Fußballschal, den ich letztes Jahr beim Gewinn der Meisterschaft bekommen hatte, bereits angezogen, um gleich hinunterlaufen zu können, wenn Tom im Hof zu sehen war. Da sah ich, wie hinter dem Mülltonnenhäuschen eine schwarze Gestalt herausschlich. Die schwarze Ge-stalt blieb hinter dem Mülltonnenhaus stehen, da sah ich Tom von der rechten Seite kommen. „Tom, pass auf!“, schrie ich, aber er konnte mich natürlich nicht hören, da das Fenster geschlos-sen war. Ich rannte hinunter, um ihm zu helfen. Als ich aber bei ihm war, da hatte er schon die schwarze Gestalt verjagt. Die schwarze Gestalt war nichts anderes als ein Müllsack, der sich durch den starken Wind Richtung Hecke bewegte.

1. Lies den Text Zeile für Zeile. Unterstreiche die Stellen mit Informationen für die Handlung der Geschichte grün. Unterstreiche die Informationen blau, in denen du etwas über die Figur er-fährst. Überlege dann, ob man die übrig gebliebenen Informationen braucht. Unterstreiche alle unwichtigen Informationen rot.

2. Schreibe die grün und blau unterstrichenen Informationen stichwortartig heraus. Notiere dar-unter die Informationen, die für den Leser wichtig sein können, aber anschaulicher formuliert werden müssen.

3. Schreibe nun die Geschichte neu und finde ein passendes Ende. Konzentriere dich im Hauptteil auf die Handlung und die Figuren der Geschichte und vermeide sachliche Informa-tionen.

Damit eine Geschichte spannend wird, dürfen nur die dafür notwendigen Informationen verwendet werden. Das sind Informationen,

• die für das Verständnis der Handlung wichtig sind: „Was ist passiert?“ • die etwas von den handelnden Personen erzählen (das können auch Tiere sein): „Wer hat es erlebt?“ • die etwas über den Ort, an dem es passiert, erzählen: „Wo ist es passiert, wie sieht es dort aus?“ • die etwas über den Zeitpunkt und die Zeitdauer aussagen, in der es passiert ist: „Wann ist es passiert, wie lange dauerte es?“

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2Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 2 Bildergeschichte – Informationen finden und ordnen

Wie man ein Sommerfest feiert …Lisa ist erst im Winter in die Langwassersiedlung gezogen. „Schau mal“, sagt Birte und zeigt Lisa ein Bild, auf dem das Sommerfest vom letzten Jahr zu se-hen ist, „es sind fast alle Hausbewohner gekommen.“„So viele Menschen“, findet Lisa, „ich bekomme kaum einen Überblick.“

Um einen Überblick über das zu bekommen, was auf dem Bild passiert, muss man die verschie-denen Teile des Bildes unterscheiden.

1. Suche die Informationen zusammen, die in dem Bild stecken. Welche Tätigkeiten werden ausgeübt? Fertige eine Liste der Tätigkeiten an. Kannst du die Gestik und Mimik der Men-schen erkennen? Ordne sie den einzelnen Tätigkeiten zu.

2. Schreibe eine kurze Geschichte, die mit den Worten beginnt: „Als ich kam, hatte das Fest bereits begonnen …“

3. Auf dem folgenden Bild siehst du, wie vor ungefähr vierhundert Jahren auf einem Sommer-fest gefeiert wurde.

Welche Unterschiede kannst du erkennen? Achte besonders darauf, wie die Menschen zusammen-stehen und wie sie sich bewegen. Wie sind sie gekleidet und was machen sie? Stell dir vor, du hät-test damals gelebt und dieses Fest besucht. Was hättest du gefühlt? Beginne mit den Worten: „Als ich kam, hatte das Fest bereits begonnen …“

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3Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 3 Bildergeschichte – Den Erzählkern und Verknüpfungen finden

Ein seltsamer VorfallEinen Tag vor dem Sommerfest kommt Lisa aufgeregt zu ihren Freunden gelaufen. „Wisst ihr, was passiert ist?“, ruft sie außer Atem, „eine ganz seltsame gruselige Geschichte.“„Erzähl“, sagt Tom, der für gruselige Geschichten immer zu haben ist.„Es begann am Nachmittag“, sagt Lisa. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, da sehe ich Herrn Hoppe vor seinem Auto stehen und höre ihn furchtbar schimpfen.“„Ja und?“, fragt Jan.„Warte“, sagt Lisa, „ich habe mit meinem Handy alles fotografiert.“

„Einbrecher, ganz klar“, sagt Jan. „Aber Herr Hoppe war doch dabei“, meint Birte.„Und was hat das Auto von Herrn Hoppe damit zu tun?“, fragt Lisa.„Lasst uns erst einmal aufschreiben, was wir sicher wissen. Was ist denn auf den Bildern wirklich zu sehen?“

1. Handlungskern: Fasse den wesentlichen Inhalt jedes einzelnen Bildes in ein bis zwei Sät-zen zusammen. Schau dir dabei die Personen genau an und überlege anhand ihrer Gesten, was sie gerade denken. Im Handlungskern des ersten Bildes sollen die Personen wie in ei-ner Einleitung vorgestellt werden.

2. Verbindungsteil: Schreibe anschließend auf, was zwischen den Bildern passiert. Diese Verbindungsteile verbinden die Handlungen zu einer vollständigen Geschichte. Da es fünf Bilder sind, musst du vier Verbindungsteile schreiben.

3. Höhepunkt: Überlege, wo der Höhepunkt der Geschichte liegt, auf einem Bild oder in einem Verbindungsteil. Male ein Bild, auf dem du den Höhepunkt einfängst. Schreibe dann mit Aus-schmückungen den Höhepunkt der Geschichte, indem du das, was gesagt und gedacht wird, ausführlich beschreibst.

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4Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 4 Bildergeschichte – Ausdrucksstarke Verben

Ein schwer verständlicher ZeitungsartikelLisa findet in der Zeitung des Stadtviertels einen kleinen Artikel, der davon handelt, was sie vor zwei Tagen beobachtet hatte: Männer trugen eine Kiste in das Haus, in dem sie wohnt, und haben lange Zeit davor gewartet.Sie bringt ihn den Freunden der Langwasserbande mit und liest ihn vor.

„Ist der kompliziert geschrieben“, stöhnt Jan.„Ein Zeitungsartikel eben,“ meint Lisa und zuckt mit den Achseln. „Auch Zeitungsartikel können einfach und klar geschrieben sein.“ Birte nimmt ihn sich vor und erklärt, was sie gelernt hat:„In dem Artikel stehen nur ausdrucksarme Verben.“„Was sind ausdrucksarme Verben?“

1. Unterstreiche alle Verben im Zeitungsartikel. Suche nach Verben, die sich in einem Substan-tiv versteckt haben (Bemühung, Abhilfe). Schreibe sie heraus und suche für sie, ausdrucks-starke Verben. Schreibe dann den Zeitungsartikel um, indem du Verbalsubstantive vermei-dest und die ausdrucksarmen Verben durch ausdrucksstarke ersetzt.

2. Suche aus deinem Deutschbuch eine Geschichte heraus und schreibe den ersten Absatz um, indem du alle ausdrucksstarken Verben in Substantive verwandelst und mit ausdrucks-armen Verben deine Sätze ergänzt.

3. Lies den entstandenen Text laut vor und stimmt bei einer Schreibkonferenz ab, welcher Text besser und schneller zu verstehen ist.

Beispiel:Als am Morgen die Sonne aufging, stand Hans auf und lief durch den Wald zur Schule.Als die Sonne einen Aufgang machte, führte Hans das Aufstehen und Zähneputzen durch und ließ den schnellen Weg zur Schule erfolgen.

Harbach. Nach dem Bekanntwerden eines Schadens am Auto eines Bewohners der Lang-wassersiedlung bemühte sich die Hausverwal-tung um Abhilfe. Anderen Bewohnern waren Geräusche aufgefallen, die nachts für Unruhe gesorgt haben. Die Hausverwaltung vermute-te, dass sich ein Marder im Speicher des Hau-ses eingenistet hatte und bemühte sich um das

Herbeirufen eines Kammerjägers. Es erfolgte im entsprechenden Speicher die Aufstellung einer Falle. Der Fang des Tieres konnte zu ei-nem Gelingen geführt werden, wie auch die Herstellung der Ruhe der Hausbewohner so-wie die Vermeidung weiterer Schäden an Au-tos.

Ausdrucksarme Verben sind Verben, die keine Tätigkeit beschreiben, die also nicht beschreiben, was man sehen, hören, riechen, schmecken oder tasten kann. Sie sind schwer verständlich und in erzählenden Texten sollte man sie möglichst vermeiden.

Beispiele: erfolgen, herstellen, machen, durchführen

Stattdessen sollte man ausdrucksstarke Verben verwenden. Ausdrucksstarke Verben beschreiben anschaulich Vorgänge und können vom Leser sofort verstanden werden. Sie sind für Erzählungen und Beschreibungen sehr wichtig, weil der Leser sofort in seinem Kopf ein Bild entwickelt.

Beispiele: schlafen, seufzen, reden, rennen, lachen, schreien

InfoInfo

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5Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 5 Bildergeschichte – Konkrete Substantive und notwendige Adjektive

Fragen über Fragen …

„Das ist eine schöne Landschaft“, schwärmt Lisa, als sie Frau Hoppe auf ihrem Handy einige Bil-der aus ihrem letzten Urlaub zeigt.„Ja, das stimmt“, sagt Frau Hoppe. „Aber, was ist daran schön?“„Die Bäume, das Wasser“, sagt Lisa.„Aber welche Bäume sind das? Und was ist das für ein Gewässer?“„Das sind Birken. Und es ist ein See.“„Was für ein See? Und was für Birken?“„Ein tiefblauer See. Und schlanke Birken“, überlegt Lisa.„Ja“, sagt Frau Hoppe, „so muss man beschreiben.“

1. Finde jeweils fünf Adjektive, die folgenden Substantiven eine neue Bedeutung verleihen:

der … Himmel das … Fest der … Spaziergang

2. Findest du für die im folgenden Text unterstrichenen Substantive konkretere Ausdrücke? Welche Adjektive sind überflüssig, welche notwendig?

Die warme Sonne ging hinter den hohen, grauen Bergen auf und schüttete ihr helles Licht über die Bäume. Es war ein schöner, sonniger, sommerlicher Tag. Gut gelaunt lief Lisa an eine Öffnung des Hauses und blickte hinaus auf die liebreizende fabelhafte schöne Land-schaft. Lisa freute sich auf die lange anstrengende Fahrradtour, die sie heute machen wür-den, ganz um den breiten See herum, dessen Wasser im Sonnenlicht glänzte.

3. Beschreibe in einem Text eine Landschaft, die du in einem Urlaub zum ersten Mal gesehen hast. Versuche, konkrete Sub-stantive zu finden (z. B. Ortsnamen, Gebäudebezeichnungen, Pflanzen).

Substantive (Hauptwörter) sind für das Erzählen von Geschichten und für Beschreibungen sehr wichtige Worte. Sie bezeichnen die Menschen und Dinge, von denen Geschichten handeln. Je genauer und konkreter sie sind, desto leichter verständlich ist der Text und desto leichter entstehen im Kopf des Lesers Bilder.

Manchmal reichen konkrete Substantive nicht aus, um eine Sache genau zu beschreiben. Dann benutzen wir Adjektive. Du musst aber darauf achten, dass sie dem Substantiv eine zusätzliche Bedeutung verleihen.

Info

Wenn dir das richtige Wort nicht bekannt ist, verwende Adjektive für deine Be-schreibung.

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6Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 6 Bildergeschichte – Wörtliche Rede

MarderjagdLisa, Birte, Tom und Jan schauen sich noch einmal die Bilder an, die Lisa mit ihrem Handy fotografiert hat, als Herr Hoppe bei den Kammerjägern stand. Diese hatten mit einer Falle den Marder gefangen, der vermutlich Herrn Hoppes Auto beschä-digt hat.„Ich wüsste gerne, was die geredet haben“, sagt Tom. „Ob die sich sicher waren, dass sie ihn kriegen?“

Besonders bei Bildergeschichten ist es wichtig, dass du darauf achtest, die Gespräche zwischen den Menschen auf den Bildern darzustellen. Durch wörtliche Rede kannst du sehr gut ihre Pläne, aber auch ihre Meinungen und Gefühle wiedergeben. Wörtliche Rede wirkt besonders gut, wenn die Menschen, die miteinander reden, unterschiedlicher Meinung sind.

Die wörtliche Rede sollte nicht zu lang sein. Durch einen Redebegleitsatz (sagte Herr Hoppe, erklärte der Hausmeister) kannst du auf leichte Weise darstellen, wer gerade spricht.

1. Schreibe das Gespräch zwischen Herrn Hoppe und den Kam-merjägern weiter. Vergiss nicht den Jungen, der auf dem Bild zu sehen ist. Könnten die Männer und der Junge auch unterschiedli-cher Meinung sein?

2. Ergänze folgendes Gespräch mit Beschreibungen und Redebegleitsätzen, sodass aus dem Dialog eine Geschichte entsteht. Überlege dir, an welchem Ort das Gespräch stattfindet.

Mutter: Lisa, komm rein! Lisa: Aber, Mama, es ist noch hell. Mutter: Es ist zu spät. Lisa: Aber morgen ist keine Schule. Mutter: Aber das große Sommerfest. Und wenn du bis zehn aufbleiben willst, dann gehst

du heute früher schlafen. Lisa: Bis zehn Uhr nur? Mindestens bis Mitternacht bleibe ich wach.

3. Erfinde einen Dialog zwischen Tom und seinem Vater: Toms Vater will nachts nicht auf den Speicher steigen, um nachzusehen, ob nicht dort noch ein zweiter Marder sein Unwesen treibt, Tom schon. Der Vater gibt schließlich nach.

Spezialisten-Tipp:Ersetze jeden dritten Redebegleitsatz durch eine Beschreibung von Gestik oder Mimik, des-jenigen, der gesprochen hat.

Beispiel:„Ich gehe jetzt den Marder fangen“, sagte Herr Hoppe. „Du glaubst, du kannst das?“ Frau Hoppe sah ihn lange und sorgenvoll an.

Lies dir die wörtliche Rede, wenn du die Geschichte geschrieben hast, selber laut vor. Dann merkst du, ob sie gut klingt oder zu konstruiert ist.

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7Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 7 Erlebniserzählung – Schreibplan

Unheimliche GeräuscheSeit Tagen hört Tom, wenn er nachts im Bett liegt, über seinem Kopf seltsame Geräusche. Tom wohnt in der Langwassersiedlung im Südhaus im obersten Stockwerk. Vor zwei Tagen haben sie im Nord-haus einen Marder gefangen, der das Auto von Herrn Hoppe beschädigt hatte.Vielleicht, denkt Tom, gibt es bei uns auch einen Marder. Kaum liegt er in seinem Zimmer, sind wieder die Geräu-sche zu hören …

1. Ordne die folgenden Erzählelemente nach ihrem zeitlichen Ablauf, sodass aus ihnen eine spannende Erlebniserzählung wird.

2. Schreibe eine Erlebniserzählung mithilfe der Erzählelemente, die du weiter ausschmückst. Schreibe sie aus Toms Sicht in der Ich-Form. Da das Erlebnis bereits passiert ist, muss es im Präteritum (= 1. Vergangenheitsform) geschrieben sein.

3. Schreibe drei Erlebnisse auf, die du gehabt hast und aus denen sich eine spannende Erleb-niserzählung schreiben lässt. Erstelle einen Schreibplan mit Stichworten für eines der Erleb-nisse.

Wichtig ist der Aufbau der Erlebniserzählung. Sie muss nach der Einleitung immer spannender werden. Das gelingt dir, wenn du die Informationen am Anfang in Stichworten notierst und dann in einen Schreibplan ordnest. Dabei kommt das weniger Schlimme oder Schöne zuerst. Beachte auch den zeitlichen Ablauf der Erzählung.

InfoInfo

Einleitung:

Hauptteil: 1. Erzählschritt: 2. Erzählschritt: 3. Erzählschritt:

Höhepunkt:

Schluss:

Eine Gestalt kommt durch das Dachfenster und geht mit ausgebreiteten Armen auf den Tisch zu, unter dem Tom sich versteckt hat.

Tom holt sich eine Ta-schenlampe, schleicht sich aus der Wohnung und sieht, dass die Speichertür offen steht.

Herr Treml erklärt Tom, dass er bei Vollmond schlafwandelt und durch den Krach von Tom aufge-wacht ist.

Tom hört wieder die Ge-räusche. Tom beschließt, allein nachzusehen.

Tom springt auf, weil er weglaufen will, und erkennt den Hausmeister, Herrn Treml.

Tom hört nichts, als er durch den Speicher geht. Da sieht er, dass das Dach-fenster offen steht. Tom versteckt sich unter einem Tisch und beschließt zu warten. � �

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8Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 8 Erlebniserzählung – Überschrift, Einleitung und Schluss

Der Speicher des GrauensTom beschloss nachzusehen, woher die Geräusche stammten.Er holte sich eine Taschenlampe und schlich sich ins Treppenhaus, stieg zum Speicher nach oben. Dort sah er, dass die Speichertür offen stand. Tom überwand sei-ne Angst und begann, den Speicher abzusuchen. Dabei entdeckte er das offene Dachfenster. Tom versteckte sich, als er vom Dach Geräusche hörte, unter einem Tisch. Da sah er, dass eine Gestalt durch das Dachfenster in den Speicher stieg und mit vorge-streckten Armen auf den Tisch zuging, unter dem er sich versteckt hatte.Tom erschrak, sprang auf, warf einen Stuhl um. Da erkannte er, dass die Gestalt Herr Treml, der Hausmeister, war. Herr Treml ließ die Arme sinken und erwachte auf einmal.

1. Schreibe für den Text eine Einleitung in drei bis fünf Sätzen. Verwende dabei folgende Wörter:

Bett – Vollmond – Geräusche

2. Schreibe für den Text einen Schluss in drei bis fünf Sätzen. Versetze dich in Toms Situation und erzähle aus der Ich-Perspektive. Finde einen Abschlusssatz, der die Erzählung abrun-det.

3. Überlege, ob die folgenden Titel passen könnten. Finde je einen Grund dafür und dagegen. Findest du einen besseren Titel?

passender Titel, weil … unpassender Titel, weil …

Der Speicher des Grauens

Eines Abends im Sommer

Unheimliche Begegnung

Das offene Dachfenster

Der mondsüchtige Hausmeister

Wenn du diesen Text liest, hast du bestimmt das Gefühl, dass am Anfang und am Ende etwas fehlt.

Die Einleitung am Anfang der Geschichte gibt dem Leser Informationen. Der Leser muss wissen, wo und wann die Geschichte spielt. Und es muss der Mensch genannt sein, mit dem er die Geschichte erlebt. Das ist bei der Erlebniserzählung das „Ich“ der Ich-Perspektive. In der Einleitung wird auch etwas geschildert, was auf das spätere Erlebnis hinweist.

Der Schluss einer Geschichte rundet das Geschehen ab. Er liefert nötige Erklärungen nach. Dort wird erzählt, was das Ich für eine Lehre aus der Geschichte zieht und die Stimmung nach dem Ereignis beschrieben: … und seit diesem Tag freue ich mich immer, wenn ich …

Manchmal beschreibt der Schluss die Figuren, wie es ihnen nach dem Erlebnis geht: … wir alle lachten so sehr, dass es …

Überschriften von Erlebniserzählungen sind spannend formuliert und verraten nicht zu viel über den Inhalt. Ziel ist es, das Interesse des Lesers zu wecken. Am besten, du überlegst dir die Überschrift zum Schluss.

TippTipp

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9Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 9 Erlebniserzählung – Erzählkern mit Handlungsabläufen ausgestalten

Kopf – Hände – FüßeAls der elfjährige Tom Kleve am Abend im Speicher über sich Geräusche hörte, stieg er hinauf, um nachzusehen. Die Tür und das Fenster des Speichers standen offen. Als der Junge Schritte hörte, versteckte er sich unter einem Tisch. Dann beobachtete Tom, wie eine Gestalt vom Dach herab in den Speicher kletterte. Als Tom vor der Gestalt zu fliehen ver-suchte, erwachte die Gestalt. Es war der Hausmeister Georg Treml, der unter Mondsucht leidet.

1. Sammle Einzelheiten und füge sie in zwei bis drei Sätzen zusammen, was Kopf, Hände und Füße machen, um den Satz genauer und bildhafter zu gestalten.

Ich stieg auf den Speicher, um nachzusehen.

KOPF: Als ich nach oben schaute, sah ich, dass die Tür des Speichers geöffnet war.

HÄNDE: Ich hielt die Taschenlampe in der Hand

FÜSSE: und stieg langsam die Stufen nach oben.

Ich ging durch den Speicher und entdeckte, dass das Dachfenster offen stand.

KOPF:

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2. Schreibe aus dem Text alle weiteren Sätze heraus, in denen eine Handlung passiert. Finde für jede Handlung mindestens drei Einzelheiten und füge sie in zwei bis drei Sätzen zusam-men.

3. Erinnere dich an eine Filmszene, die du gesehen hast, und versuche, sie kurz aus dem Ge-dächtnis nachzuerzählen. Konzentriere dich dabei auf das, was der Kopf, die Hände und die Füße der Figuren gemacht haben und beschreibe nur das.

Das ist keine Erlebniserzählung, sondern eine Art Zeitungsbericht, der nur das Wichtigste der Handlung wiedergibt. Eine Erlebniserzählung muss aber spannend erzählt werden. Sie handelt von einem Erlebnis, das du gehabt hast. Damit das Erlebnis auch verstanden werden kann, ist es wichtig, dass der Leser sich die Handlungsabläufe vorstellen kann wie in einem Film, der in seinem Kopf abläuft.

Das erreichst du durch die genaue Schilderung von Einzelheiten. Du musst allerdings darauf achten, dass die Einzelheiten auch mit deiner Figur oder deiner Handlung etwas zu tun haben.

Das kannst du ganz einfach lösen, indem du dich beim Lesen der Sätze erinnerst oder dir ausdenkst, was gerade dein Kopf, deine Hände und deine Füße in der Situation gemacht hätten.

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10Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 10 Erlebniserzählung – Gefühle beschreiben durch Gestik und Mimik

Wie sieht Angst aus?Als Tom seine Geschichte über sein Erlebnis auf dem Dachboden den Freunden vorgelesen hat, fragt Birte, was er denn gefühlt hatte, als er auf den Dachboden gestiegen war. Er wusste doch überhaupt nicht, was ihn erwartet.„Das ist doch nicht wichtig“, sagt Tom. „Wichtig ist nur, dass die Taschenlampe hell genug war, sonst wäre ich gestolpert.“„Es ist eine Erlebniserzählung und das, was du denkst ist so wichtig, wie das, was passiert. Du bist doch kein Roboter.“„Ich kann vielleicht schreiben, dass ich aufgeregt war, wenn es dir wichtig ist.“ Tom zuckt mit den Achseln.

1. Was machst du, wenn du aufgeregt bist? Sammle sechs weitere Beobachtungen:

schneller atmen – nervös auf den Tisch trommeln – …

Welche deiner gefundenen Ideen passen auf Tom und die Situation im Treppenhaus? Mache aus folgendem Satz mindestens vier Sätze, in denen die Aufregung beschrieben wird:

Mit einer Taschenlampe in der Hand stieg ich aufgeregt die Treppe zum Speicher nach oben.

2. Schau dir die Bilder an und beschreibe, was du siehst:

3. In folgendem Text wird mit keinem Wort gesagt, wie sich der Mensch fühlt. Trotzdem be-merkst du es sofort!

Er warf die Tür hinter sich zu, sprang die drei Stufen in den Vorgarten hinunter und lief schnell zum Gartentor, atmete tief ein, während sich seine Mundwinkel nach oben zogen. Dann blickte er sich um, winkte, sprang über das niedrige Gartentor und lief pfeifend zur Bushaltestelle.

Schreibe nun den Text um, indem du das Gegenteil seines Gefühls durch Körpersprache, also durch Mimik und Gestik, zum Ausdruck bringst.

Spezialisten-Spiel: Jeder schreibt auf einen Zettel ein Gefühl. Dann werden die Zettel gemischt und unter den

Anwesenden neu verteilt. Jeder beschreibt das Gefühl, das auf seinem Zettel steht, nur durch Gestik und Mimik, ohne das Gefühl auszusprechen oder etwas zu sagen. Die anderen raten, welches Gefühl gemeint ist. Durch welche Einzelheit wurde es bemerkt?

Tom könnte natürlich schreiben: Ich war aufgeregt.

Aber er kann auch anhand seiner Gestik, seiner Mimik und Körperhaltung beschreiben, dass er aufgeregt ist, ohne es direkt zu sagen. Dadurch entsteht im Kopf des Lesers ein Bild.

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11Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 11 Erlebniserzählung – Gedanken und innere Vorgänge

Gedanken unter dem TischTom hat im Speicher verdächtige Geräusche gehört und war mit einer Taschenlampe in der Nacht nach oben ge-schlichen, um zu sehen, von wem die Geräusche stammten. Als er plötzlich bemerkte, dass durch das Dachfenster eine Gestalt vom Dach zurück in den Spei-cher kletterte, versteckte er sich unter dem Tisch und …

1. Welche der folgenden Sätze sind direkte Gedanken, welche beschreiben innere Vorgänge? Welche hältst du inhaltlich für eine Erlebniserzählung geeignet? Nenne für jeden Satz einen Grund, warum er gut, weniger gut oder gar nicht in diese Erlebniserzählung passt.

Finde weitere Vorschläge.

Was mache ich jetzt, dachte ich. Dieses Gespenst hat aber einen schönen Schlafanzug, dachte ich. Ich wünschte mich zurück in mein Bett. Plötzlich hatte ich Lust auf ein Glas Orangensaft. Als ich es nicht mehr aushielt, … Ich überlegte, was ich tun sollte.

2. Schreibe die folgenden drei Sätze neu, indem du die geschilderte Handlung mit Gedanken und inneren Vorgängen ergänzt.

Ich hockte unter dem Tisch und sah, wie die Gestalt mit ausgestreckten Armen auf mich zu-ging. Da sprang ich auf und schlug mit dem Kopf gegen die Tischplatte.

Ich lief um den Tisch herum, stieß gegen einen Stuhl, der krachend umfiel.

3. Manchmal denken und fühlen etwas ganz anderes als wir sagen. Wenn wir Gedanken schil-dern, die nicht mit dem übereinstimmen, was wir wörtlich sagen, können wir sehr viel über unsere Figur aussagen und dadurch Spannung erzeugen.

Beispiel: „Ich habe gelernt“, sagte ich und dachte daran, dass der Schulranzen noch im Auto lag. Überlege eine Situation, in der du etwas anderes gedacht hast, als du gesagt hast. Be-

schreibe es in einer kurzen Erzählung, indem du zwischen inneren Vorgängen, Gedanken und wörtlicher Rede hin und her wechselst.

Diese Erlebniserzählung über Toms Erlebnis lässt sich noch lebendiger gestalten. Gedanken, Gefühle und innere Vorgänge der Figur können geschildert werden. Man kann sie am besten zum Ausdruck bringen, indem man sie direkt als Gedanke oder indirekt als Gefühl schildert.

direkt: indirekt:Hier bin ich sicher, dachte ich. Unter dem Tisch fühlte ich mich sicher.

InfoInfo

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12Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 12 Erlebniserzählung – Sinnlich erzählen

Wie riechen Bücher?„Kannst du dir vorstellen, wie Bücher riechen?“, fragt Tom und lässt das Buch sinken. „Je nach-dem“, sagt seine Mutter, „wie alt sie sind. Manchmal nach Druckfarbe, manchmal ein wenig feucht.“ „Vom Alter steht hier nichts“, sagt Tom.„Dann darfst du dir es so vorstellen, wie du willst.“

1. Stell dir vor, du kommst nach Hause, öffnest die Haustür und verweilst einen Moment im Treppenhaus oder Flur. Überlege, was du dort sehen, hören, riechen, schmecken und tasten kannst. Beschreibe deine Eindrücke.

2. Bereichere folgende Erzählung mit sinnlichen Eindrücken, indem du die Ergebnisse von Auf-gabe 1 zu Hilfe nimmst. Versuche, den letzten Satz mit möglichst vielen Einzelheiten lang-sam auszubauen und erzähle der Reihe nach, was du genau siehst.

In der Nacht stieg ich das Treppenhaus nach oben und betrat den Speicher. Ich ging zur an-deren Seite. Das Dachfenster stand offen. Auf einmal stieg eine Gestalt durch das Dach-fenster herunter in den Speicher, wo ich stand.

3. Erinnere dich an einen Ort, an dem du zum ersten Mal (z. B. im Urlaub) gewesen bist. Was

hast du gehört? Versuche, den Ort nur durch Geräusche zu beschreiben. Sammle die Geräusche auf einem Stichwortzettel und überlege, in welcher Reihenfolge du

sie erzählst. Wenn du den Text vorliest, können die Hörer dann erraten, welchen Ort du be-schrieben hast?

Manche Worte erzeugen im Kopf des Lesers Bilder, manche Worte nur Fragezeichen.Wenn wir erzählende Texte schreiben wie Erlebnis- oder Fantasiegeschichten wollen wir im Kopf des Lesers Bilder erzeugen, damit er unsere Geschichte gerne liest und wie einen Film in seinem Kopf erlebt.Das erreichen wir, indem wir sinnlich erzählen.

Jeder Mensch erlebt die Welt über seine fünf Sinne: Welche Sinne gibt es?

• Sehsinn (visuell): Was sehe ich? • Hörsinn (auditiv): Was höre ich? • Geruchssinn (olfaktorisch): Was rieche ich? • Geschmackssinn (gustatorisch): Was schmecke ich? • Tastsinn (taktil): Was spüre ich über meine Haut?

Wenn du deine Erzählung mit sinnlichen Wahrnehmungen schilderst, wird der Text lebendig und gut verständlich, weil jeder Mensch durch Sinne empfindet und das, was du schreibst, gut nachvollziehen kann.

„… drückte ich die altmodische Klinke nieder und öffnete die Tür halb. Bücher- und Tintenduft, verdünnt durch blaue Luft aus halboffnen Fenstern, und auf dem Schreibtisch ein Apfel.“ Hermann Hesse

InfoInfo

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13Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 13 Erlebniserzählung – Wendepunkte

Was im Freibad passieren kann

An diesem Nachmittag war ich mit Lisa verabredet, weil wir an der Geschichte für das Sommerfest weiterschrei-ben wollten. Als ich gehen wollte, rief mich meine Mutter in die Küche.„Nimmst du bitte deine Schwester mit, wenn du dich mit Lisa triffst“, sagte die Mutter zu mir.„Ich kann sie nicht mitnehmen, ich will mit Lisa an unse-rer Geschichte schreiben“, sagte ich.

1. In dem kurzen Text findest du bereits einen Wendepunkt der Geschichte. Welcher ist das? Formuliere einen Satz dazu.

Birte entscheidet sich, auf ihre kleine Schwester aufzupassen und mit Lisa nicht an ihrer Ge-schichte weiterzuschreiben.

Überlege, wie die Geschichte weitergehen könnte. Wie sähe ein zweiter Wendepunkt aus, der dem Geschehen eine andere Richtung, also eine neue Wendung gibt?

Lisa geht mit Birte und ihrer kleinen Schwester ins Frei-bad. Sie bezahlen ihre Eintrittskarten, gehen dann zu den Kabinen und ziehen sich um. Sie liegen eine Weile auf der Liegewiese und gehen dann schwimmen. Nach-dem sie zurückgekehrt sind, kaufen sie sich am Kiosk ein Eis und lesen eine Weile. Später, als ihnen zu warm wird, gehen sie wieder ins Wasser. Als der Nachmittag herum ist, fahren sie mit ihren Fahrrädern schnell nach Hause.

2. Gestalte aus diesem Handlungsablauf eine span-nende Geschichte, indem du einen Schreibplan mit drei Wendepunkten entwirfst, der auf einen Höhepunkt zusteuert. Die Wendepunkte sollen aus den drei verschiedenen Bereichen stammen.

Schreibe die Geschichte aus Birtes Sicht als Erlebniserzählung.

Damit eine Geschichte spannend bleibt, muss immer wieder etwas passieren, was zum Höhepunkt hinführt. Das sind Ereignisse, die dem Geschehen eine neue Richtung geben, die oft für die Hauptfigur und für den Leser unvorhergesehen sind. Der Höhepunkt ist dabei der stärkste Wendepunkt innerhalb einer Geschichte.

InfoInfo

Es gibt drei Arten von Ereignissen, die in einer Geschichte einen Wendepunkt auslösen.Ereignisse, die • durch die Umwelt passieren (Wettererscheinungen, wie Gewitter, oder Zufälle), • durch andere Personen bewirkt werden (Eltern, die etwas verbieten oder Freunde, die eine Idee haben), • durch das Innere des Ich-Erzählers bewirkt werden (Gefühle, die das Verhalten ändern können, wie Ängste und Erinnerun-

gen, aber auch plötzliche Einfälle).

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14Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 14 Erlebniserzählung – Gestaltung des Höhepunkts

Begegnung mit einem Schlafwandler„Besonders gelungen“, sagt Frau Hoppe, die Frau des Kinderbuchautors, zu Tom, „ist eine Geschichte dann, wenn sie kurz vor Schluss am spannendsten ist.“„Wie wird eine Geschichte am Schluss spannend?“, fragt Tom.„Indem eine besonders spannende Szene“, sagt Frau Hoppe, „in allen Einzelheiten geschildert wird, sodass der Leser nicht gleich weiß, wie es am Ende ausgeht. Zeig mal, was du geschrieben hast.“ „Ich bin noch gar nicht zufrieden“, sagt Tom und gibt Frau Hoppe das Blatt mit seiner Geschichte.

„Ich hockte unter dem Tisch und sah, wie die Gestalt mit ausgestreckten Armen auf mich zuging. Da sprang ich auf und schlug mit dem Kopf gegen die Tischplatte. Ich stieß gegen einen Stuhl, der umfiel.Die Gestalt war ein Schlafwandler und erwachte.“

1. Ordne die oberen Sätze den drei Erzählschritten des Höhepunktes zu und ergänze die Sätze durch Stichworte.

2. Beschreibe ausführlich den Höhepunkt. Denke dir einen span-nenden Schluss dazu aus, den du wieder im Präteritum er-zählst.

3. Schreibe nur den Höhepunkt von folgenden Erzählkernen. Beachte dabei besonders die drei Schritte des Höhepunkts und erzähle ausführlich mit sinnlichen Eindrücken.

Eine verletzte Katze sitzt auf einem zugefrorenen See. Ein Junge will die Katze retten, als er merkt, dass das Eis ihn nicht trägt.

Eine Schülerin mit einem schlechten Zeugnis traut sich nicht nach Hause und versteckt sich im Gartenhaus. Als es dunkel und kalt wird, bekommt sie Angst.

Das ist für einen Höhepunkt ein wenig mager. Es passiert zwar viel, ist aber nicht spannend erzählt.

Der Höhepunkt ist der spannendste Moment der Erlebniserzählung. Er besteht meistens aus drei Schritten:

1. Es passiert etwas Spannendes, was die Handlung auf die Spitze treibt.→ Äußere Handlung, ausführlich geschildert, möglichst in Zeitlupe

2. Das Ich wird vor eine Entscheidung gestellt und entscheidet sich.→ Innere Vorgänge, Schilderung von Gefühlen

3. Das Ich führt die Entscheidung aus, wodurch das Erlebnis eine neue Wendung bekommt.→ Äußere Handlung, kürzer geschildert

Sprachliche Hinweise: Benutze kurze Sätze, beschreibe, was passiert, stell das Ereignis mit Einzelheiten und Sinneswahrnehmungen dar, gestalte den dritten Teil knapp und schreibe im szenischen Präsens.

Beachte die sprachlichen Hinweise aus der Infobox.

TippTipp

InfoInfo

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15Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 15 Fantasiegeschichte – Das fantastische Moment

Seltsame Augenblicke„Das sind alles sehr schöne Erlebnisse, die wir erzählen“, sagt Tom, als die Kinder der Langwassersiedlung sich ihre Geschich-ten vorgelesen haben, die sie für das Sommerfest geschrieben haben. Jan hat über den Wohnungsbrand im letzten Winter ge-schrieben, Birte über Erlebnisse mit ihrer Schwester, Lisa über die Jagd auf den Marder, der das Auto von Herrn Hoppe beschä-digt hatte. Tom hat eine Geschichte verfasst über sein gruseliges Erlebnis auf dem Dachboden, wo er dem schlafwandelnden Hausmeister begegnet ist.„Trotzdem“, sagt Tom, „eine Geschichte, wo etwas passiert, was so ungewöhnlich ist, dass es gar nicht passieren kann, das wäre doch spannend. So wie im Fernsehen.“„Wie im Fernsehen?“, fragt Birte. „Da geht doch alles durcheinander.“

1. Erschaffe selber fantastische Momente. Verbinde die sechs Substantive jeweils mit den Ver-ben, die nicht zu ihnen passen.

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Fest WaschmaschineMarderHaus Fisch Kuchenbüfett

Bilde mit jedem Substantiv einen Satz mit dem Anfang: „Was wäre, wenn ...?“ Prüfe dann noch einmal genau, ob so ein Ereignis in der Realität vorkommen könnte. Manche Ereignis-se erscheinen uns nur sehr ungewöhnlich, weil sie selten passieren.

Beispiel: Was wäre, wenn das Haus fliegt?

2. Wähle eine fantastische Hypothese und sammle Antworten auf die Frage. Ordne die Antworten der Reihenfolge nach. Erstelle einen Schreibplan. Stell das Ereignis,

das am wenigsten dramatisch ist, als ersten Erzählschritt hinter die Einleitung im Schreib-plan. Das spannendste Moment wird der Höhepunkt, im Schluss kehrt wieder die Normalität ein, das fantastische Moment verschwindet.

3. Überlegt gemeinsam, welche Fernsehsendungen ihr kennt, die wie Erlebniserzählungen funk-tionieren. Welche Sendungen könnte man eher den Fantasiegeschichten zuordnen?

Welches ist das fantastische Moment? Kommen davon in einer Fernsehsendung mehrere vor?

Spezialisten-Tipp: Übe dich im Verwandeln. Gib einem Gegenstand in deiner Schultasche oder deinem Zimmer eine Eigenschaft, die er nicht haben kann. Überlege, welche Gegenstände in der Küche zu finden sind. Bilde einen „Was wäre, wenn …“-Satz und schreibe eine Fantasiegeschichte über dieses Geschehnis.

Stimmt das, was Birte sagt?

Fantasiegeschichten sind Erlebniserzählungen. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied. Das Erlebnis in einer Fantasiege-schichte ist etwas Ungewöhnliches, was es in der Realität nicht gibt.Eine Fantasiegeschichte ist aber auch keine Lügengeschichte, in der alles durcheinandergeht. In einer Fantasiegeschichte gibt es nur ein ungewöhnliches Moment, das den Kern der Geschichte ausmacht.

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16Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 16 Fantasiegeschichte – Die Perspektive

Der Wasserkocherfisch Die Familie Kleve hat sich einen neuen Wasserkocher gekauft. Als die Mutter das erste Mal Wasser heiß machen wollte, be-merkte sie, dass sich ein Fisch darin befand. Ratlos rief sie ihren Mann herbei. Der wusste auch nicht, was er machen sollte und entschloss sich, bei dem Geschäft anzurufen und zu fragen. Der Verkäufer des Geschäfts wunderte sich überhaupt nicht, sondern sagte, dass …

1. Überlege und begründe, in welcher Perspektive sich die oben stehende fantastische Bege-benheit am besten erzählen lässt.

Gründe für einen Ich-Erzähler Gründe für einen Er-Erzähler

2. Wähle eine Figur aus der Familie aus und erzähle aus ihrer Sicht die Ereignisse. Welche Figur kannst du nicht benutzen, um den Anfang der Geschichte darzustellen? Schreibe die Geschichte dann fantasievoll weiter.

Achte darauf, dass die Geschichte sich mit ihren Personen und der Handlung auf der ungewöhnlichen Idee des Wasserkocher-fischs logisch weiterentwickelt und nicht unverständlich und unlo-gisch wird.

3. Gestalte aus folgendem Erzählkern eine Fantasiegeschichte, indem du ihn durch ein beson-deres Geschehen ergänzt. Erzähle die Geschichte in der Er-Form, sodass die Gefühle des Jungen und des Mädchens dargestellt werden.

Über Nacht eingesperrt Zwei Geschwister im Alter von 8 und 12 Jahren wurden in einem Kaufhaus über Nacht ein-geschlossen. Die Polizei fand heraus, dass die beiden durch die Unachtsamkeit eines Ange-stellten in der Spielwarenabteilung übersehen worden sind. Erst am nächsten Morgen konn-ten die Eltern ihre Kinder in die Arme schließen. Die beiden Schüler waren erschöpft, aber begeistert.

Während du in der Erlebniserzählung so schreibst, als hättest du alles selber erlebt, auch wenn es durch die Ausschmückungen nicht ganz stimmt, so hast du in der Fantasiegeschichte mehrere Möglichkeiten.

In der Fantasiegeschichte kannst du zwei Formen des Erzählers wählen: den Ich-Erzähler und den Er-Erzähler.

Als Ich-Erzähler vermittelst du den Eindruck, dass du alles selbst erlebt hättest. Du kannst dabei besonders gut deine Gefühle benennen und beschreiben.Da du aber in der Ich-Erzählung einen begrenzten Blick hast, nämlich nur das beschreiben kannst, was das Ich auch selber ge-sehen und gehört hat, ist für eine Fantasiegeschichte manchmal der Er-Erzähler geeigneter.Du stehst als Erzähler außerhalb, kannst Kommentare über deine Figur einflechten und Ereignisse besser zusammenfassen. Du kannst Gedanken und innere Handlung nicht nur von einer Person, sondern von mehreren darstellen. Man nennt das Perspekti-venwechsel.

Wende die Regeln des Er-zählens an, die du bereits kennst.

TippTipp

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17Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 17 Fantasiegeschichte – Schreibplan mit drei Erzählschritten

Der WasserkocherfischEinleitung: Familie Kleve hat einen neuen Wasserkocher gekauft und aus-gepackt.

1. Erzählschritt: Als Mutter zum ersten Mal Wasser kochen will, entdeckt sie ei-nen kleinen weißen Fisch im Wasserkocher. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Der Verkäufer im Geschäft gratuliert zu dem Fisch.

2. Erzählschritt:Als Vater am Abend in die Badewanne steigen will, sieht er lauter Fische in der Badewanne schwimmen. Es ist Vater egal, er badet trotzdem.

3. Erzählschritt:Als Vater am späten Abend mit dem Hund hinausgehen will, sieht er, dass Hannibal statt einer Schnauze einen Fischkopf hat.

Schluss: Die Mutter beschließt, Fischverkäuferin zu werden.

1. Beurteile den Schreibplan oben, ob er sich für eine gute Fantasiegeschichte eignet. Finde Gründe dafür und dagegen.

2. Ordne folgende Informationen zu einem neuen Schreibplan zusammen. Welche Arten von Ereignissen verwendet der Schreibplan? Schreibe dann eine Fantasiegeschichte mit dem Titel „Der Wasserkocherfisch“.

3. Denke dir eine Fantasiegeschichte aus, in der ein ungewöhnliches Tier in der Schule vor-kommt und eine wichtige Rolle spielt (z. B. Kreidezebra, Tafelwaschbär).

Als Mutter zum ersten Mal Wasser ko-chen will, entdeckt sie einen kleinen wei-ßen Fisch mit roten Flecken im Wasser-kocher. Sie weiß nicht, was sie tun soll.

Dem Fisch geht es offensichtlich schlecht. Er ist ganz rot und blau. Lisa wirft Brotstückchen hinein, aber der Fisch verschmäht sie.

Die herbeigelaufene Familie sieht, wie der Wasserkocherfisch fröhlich im ko-chenden Wasser schwimmt. Als das Wasser kühler wird, sieht Lisa, dass er den Kalk frisst und dabei ganz weiß wird.

Familie Kleve hat einen neuen Wasserko-cher gekauft und ausgepackt.

Versehentlich wirft Lisas Bruder den Wasserkocher an.

Wie bei der Erlebniserzählung gibt es auch bei der Fantasiegeschichte drei Arten von Ereignissen, welche die Erzählschritte bil-den. Dies sind Ereignisse, die

• von außen einwirken: in der Fantasiegeschichte meistens das fantastische Moment, • durch andere Personen bewirkt werden (Eltern, Freunde, Geschwister), • durch das Innere bewirkt werden (Gefühle, wie Ängste und Erinnerungen, aber auch plötzliche Einfälle).

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18Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 18 Fantasiegeschichte – Glaubwürdige Lösungen finden

Wohin mit dem Wasserkocherfisch?In Lisas Fantasiegeschichte hat Familie Kleve mit einem Fisch zu tun, der im Wasserkocher lebt, es gern sehr warm hat und ansonsten den Kalk frisst. Eine sehr nützliche Eigenschaft. Nur einen Schluss hat Lisa noch nicht geschrieben.

Vielleicht kannst du ihr helfen?

So lauten die letzten Sätze des Hauptteils:

Ich begann, aus Angst um den kleinen Fisch fast zu weinen und schimpfte auf meinen Bruder, der den Wasserkocher angeschal-tet hatte. Aber als sich der Wasserkocher abgeschaltet hatte und wir uns darüberbeugten, sahen wir den kleinen Wasserkocher-fisch im heißen Wasser schwimmen und die Kalkbröckchen ver-tilgen, die das kochende Wasser aufgewirbelt hatte.

1. Welche Lösung hältst du für passend?

2. Suche nach einer eigenen Lösung für die Geschichte. Erzähle, was Familie Kleve noch mit dem Wasserkocherfisch anfangen könnte. Schreibe aber nicht mehr als drei Sätze, bringe das Geschehen kurz und passend zu Ende.

3. Erinnerst du dich an den Schluss des Märchens von Rotkäppchen und dem bösen Wolf? Schreibe ihn aus deiner Erinnerung auf. Erfüllt er die Anforderungen, die für den Schluss einer Fantasiegeschichte gelten?

Auch in einer Fantasiegeschichte muss die Lösung glaubwürdig sein.

Die Lösung • darf keine neue Geschichte enthalten, • soll harmonisch sein, • muss den Leser wieder zurück in die Realität führen, • soll kurz geschildert werden (3–5 Sätze).

Am besten bezieht sich die Lösung auf den Anfang der Geschichte und zeigt, wie ein Wunsch, den jemand am Anfang geäußert hat, nun in Erfüllung gegangen ist oder auch nicht.

Die Mutter freut sich, dass sie nun immer sauberes Wasser und die Kinder ein Haustier haben, das man nicht füttern muss.

Das Geschäft informiert die Polizei, die Familie Kleve vor dem Wasserkocher-fisch rettet.

Der Vater holt die Angel, um den Fisch herauszuholen und zu braten.

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19Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 19 Fantasiegeschichte – Abwechslung durch Zeitgestaltung

VerwandlungenBirte hat die Geschichte über Lisa und ihre Erlebnisse mit dem Fisch weiterge-schrieben: Dann stand Lisa auf und ging in das Badezimmer. Der Fisch hatte in-zwischen einen blauen Streifen auf dem Rücken. Lisa kehrte in ihr Zimmer zu-

rück und begann 23 Englischvokabeln vom Buch in ihr Heft abzuschreiben. Als sie damit fertig war, ging sie in das Badezimmer und sah, dass die Flossen des Fi-sches eine rote Färbung angenommen haben. Sie musste noch die Einleitung der Erlebniserzäh-lung schreiben. Sie schrieb einige Sätze, dann ging sie wieder zu dem Fisch. Er hatte grüne Au-gen bekommen. Ihre Mutter rief an und erzählte ihr, dass sie noch Backpulver für den Kuchen ein-kaufen müsse, den sie für Tante Anni backen wollte. Nachdem sie aufgelegt hatte, ging Lisa in das Badezimmer. Der ganze Fisch leuchtete jetzt in einem tiefen Blau, spiegelte sich an den Ka-cheln des Badezimmers, im Weiß der Badewanne, in der er unermüdlich im Kreis schwamm.

1. Fasse den Text oben in einen zeitraffenden Satz zusammen. Welche Einzelheiten kannst du ganz weglassen? Welche musst du zusammenfassen?

2. Auf einmal verwandelte sich vor Lisas Augen der Fisch im Badezimmer in einen Hund. Beschreibe dieses Geschehen ausführlich, sodass beim Leser der Eindruck einer Zeitlupe entsteht. Beschreibe genau den Ablauf der Bewe-gungen und sinnliche Wahrnehmungen von Lisa.

3. Beschreibe im folgenden Text zuerst ausführlich, wie die Geschwister eingesperrt wurden, erzähle von den vielen Stunden bis zum Morgen in wenigen Sätzen zeitraffend und be-schreibe die Befreiung der Geschwister am Morgen wieder ausführlich.

Über Nacht eingesperrt Zwei Geschwister im Alter von 8 und 12 Jahren wurden in einem Kaufhaus eingeschlossen. Die Polizei fand heraus, dass die beiden in der Spielwarenabteilung übersehen worden sind. Erst am nächsten Morgen konnten die Kinder das Kaufhaus verlassen.

Die Zeitspanne, in der eine Geschichte spielt, nennt man „erzählte Zeit“. Diese Zeitspanne kann man auf verschiedene Weise gestalten.

Man kann einen Zeitraum, in dem nichts Wichtiges passiert, überspringen.Du machst einen Absatz und beginnst mit der Angabe, zu welchem Zeitpunkt, die Geschichte weiterläuft:„Einen Tag später …“ oder „Am Abend …“

Es ist aber auch möglich, verschiedene Ereignisse zusammenzufassen. Das nennt man Raffung. Dabei lässt du aus, was für deine Geschichte unwichtig ist und betonst nur das, was passiert:

„Zwei Stunden lernte er Englisch.“„Den ganzen Tag über beobachtete Tom die Straße ...“

Zwischen diesen Raffungen musst du genau beschreiben, was passiert. Besonders die Wendepunkte und der Höhepunkt müs-sen ausführlich beschrieben sein. Wenn du zwischen Raffungen und genauer Beschreibung abwechselst, entsteht ein lebendiger spannender Text.

InfoInfo

Beachte den Titel „Verwandlungen“.

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20Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 20 Reizwortgeschichte – Erzählen nach Worten

Wohin mit dem Marder?Auf einem Speicher der Langwassersiedlung ist ein Marder ge-fangen worden, der wohl das Auto von Herrn Hoppe beschädigt hat. Lisa hat beobachtet, wie der Marder in einer Kiste abtrans-portiert worden ist.„Was die wohl mit dem Marder gemacht haben?“, fragt Birte.„Wahrscheinlich in den Zoo gebracht“, sagt Jan.„Was soll denn der Zoo mit den ganzen Mardern anfangen?“, gibt Birte zu bedenken. „Da war doch der Junge auf dem Foto zu sehen. Hat der nichts gehört?“„Ich habe ihn gefragt“, sagt Lisa, „aber er hat nur ein paar Worte mitbekommen, von dem, was die Männer geredet haben. Da müssen wir uns die Geschichte wohl daraus zusammenreimen.“

1. Wähle aus den unten stehenden Reizworten das wichtigste Wort aus. Bilde dazu ein Cluster. Notiere dir zu den anderen Wörtern Stichpunkte. Fertige einen Schreibplan mit den wichtigs-ten Handlungsschritten an und schreibe dann eine Erlebniserzählung zu den Reizworten. Vergiss nicht die Einleitung und den Schluss.

2. Eine Reizwortkette kann die Grundlage für eine Erlebniserzählung oder Fantasiegeschichte sein. Überlege, welche Reizwortketten welche Art von Geschichte ergeben und schreibe eine Fantasiegeschichte.

3. Ergänze die folgende Reizwortkette um zwei Worte, sodass daraus eine Fantasiegeschichte werden kann. Tausche deine Reizwortkette mit deinem Banknachbarn aus und schreibe eine Fantasiegeschichte.

Bei einer Reizwortgeschichte entwickelst du aus verschiedenen vorgegebenen Worten eine Geschichte. Alle Wörter müssen dabei verwendet werden. Du kannst die Reizwörter auch umstellen, wenn sie nicht in der richtigen Reihenfolge geordnet sind.

Wald

Rückkehr Eichhörnchen bellenSpaziergang

FalleTerrasse diebisches Eichhörnchen

Suche Spielplatz

Beschwerde

Hilfe

Fernsehgerät

Wald

Mütze

Fenster

Loch

Wellen

Hilferufe

Gnom

Dreizack

Polizei

Spaziergang

Segelboot

Heimweg

leerer KindersitzAutobahnraststätte Pause

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21Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

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AB 21 Reizwortgeschichtenspiel – Querdenken

Der Clown mit der Pfanne

1. Schreibe eine Geschichte zu einer der Reizwortketten:

2. Schreibe vier Worte auf, die mit dem Thema Märchen zu tun haben, und reiche sie an dei-nen Banknachbarn weiter.

Schlage dann dein Lesebuch auf und zeige mit dem Finger auf ein beliebiges Substantiv. Das gefundene Wort ist das fünfte Reizwort, das mit den vier Märchenworten eine Ge-schichte ergeben soll.

3. Schreibe eine Geschichte zu einer der beiden Reizwortketten:

4. Das 10-Wörter-Spiel Schreibe auf einen Zettel ein Wort und knicke es nach hinten. Gib den Zettel an deinen

Banknachbarn weiter und schreibe auf den Zettel, der dich erreicht, ebenfalls ein Wort. Gib den Zettel weiter. Wiederholt das Spiel, bis du zehn Wörter auf zehn verschiedene Zettel ge-schrieben hast, dann entfalte den Zettel, der dich erreicht hat, und schreibe mit den zehn Worten eine Geschichte. Du darfst alle Worte umstellen und so oft wiederholen, wie du willst. Du musst aber alle verwenden.

Du kannst eine Erlebnis- oder Fantasiegeschichte schreiben. Die Geschichte soll nicht aus einzelnen Sätzen bestehen, sondern einen Zusammenhang ergeben.

Normalerweise stecken in Reizwortketten bereits Geschichten, die du herausfinden und erzählen musst. Was passiert aber, wenn Reizwortketten durcheinandergeraten sind und du Reizwörter hast, die nicht zusammenpassen?

Gerade, wenn etwas nicht zusammenpasst, kommen manchmal interessantere Ideen in den Kopf als gewohnt. Entstehen dann trotzdem Geschichten, die logisch sind? Probiere es aus.

InfoInfo

Kanarienvogel – Käfig – Löffel – Balkon

Manege – Clown – Pfanne – Auftritt

Vampir – Mitternacht – Blut – Krankenkasse

Igel – Zeppelin – Verlobung

Regenwurm – Fahrrad – Schokolade

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22Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Erzähltechniken und Schreibmethoden – Eine Übersicht

Geschichte zu einer Bilderfolge Erlebniserzählung

1. Überlege, welches Geschehen (Handlungs-kern) auf den Bildern dargestellt ist. Fasse dazu den wesentlichen Inhalt jedes einzelnen Bildes zusammen.

2. Schreibe anschließend das auf, was zwischen den Bildern passiert. Diese Verbindungsteile verbinden die Handlungen zu einer vollständi-gen Geschichte. Überlege auch, ob vor dem ersten oder nach dem letzten Bild noch ein wichtiger Hand-lungsschritt liegt.

3. Überlege, ob auf einem Bild der Höhepunkt der Geschichte dargestellt ist.

4. Schreibe nun eine zusammenhängende Ge-schichte.

5. Schau dir dabei die Personen genau an und überlege anhand ihrer Körperhaltung, Ges-tik und Mimik, was sie gerade denken und fühlen.

1. Notiere dir das, was du erlebt hast, in Stich-worten. Markiere das Spannendste davon. Ordne die Informationen zu einem Schreib-plan: das Schöne zuerst, dann das Schlimme/Spannende.

2. Schreibe jetzt eine spannende Erzählung aus der Ich-Perspektive. Achte darauf, dass sie sich von der Einleitung zum Höhepunkt immer weiter steigert. Vergiss nicht den Schluss.

3. Schildere nur Einzelheiten, die etwas mit dei-ner Figur oder der Handlung zu tun haben – diese aber ganz genau.

4. Schildere deine Figuren lebendig, zeige sie deinem Leser von außen (Mimik/Körperhal-tung) und innen (Gedanken/Ge füh le). Schrei-be sinnlich: schildere, was man sehen, hören, riechen, schmecken und tasten kann.

5. Überlege dir eine treffende, spannende Über-schrift, die noch nicht zu viel von der Hand-lung verrät.

Fantasiegeschichte Reizwortgeschichte

1. Überlege dir ein ungewöhnliches Moment, das es in der Realität nicht gibt und das der Kern deiner Geschichte sein soll.

2. Erstelle einen Schreibplan mit verschiedenen Erzählschritten.

3. Entscheide dich, ob du aus der Er- oder aus der Ich-Perspektive erzählen willst.

4. Achte beim Schreiben auf die Zeitgestaltung: dehne vor allem den Höhepunkt, beschreibe ihn wie in Zeitlupe.

5. Überprüfe noch einmal, ob du nicht aus Ver-sehen zwischen Er- und Ich-Perspektive ge-wechselt hast und ob deine Lösung glaubwür-dig und kurz ist.

1. Bilde ein Cluster zu dem Wort, das du am wichtigsten findest, zu den anderen Wörtern notiere dir Stichpunkte.

2. Fertige einen Schreibplan mit den wichtigsten Handlungsschritten an. Denke daran, dass du alle Wörter verwenden musst. Wenn dir die Reihenfolge der Wörter falsch erscheint: Stell sie um.

3. Bedenke beim Schreiben, ob es eine Erleb-niserzählung oder eine Fantasiegeschichte werden soll und halte dich an die jeweiligen Regeln.

4. Schildere nur Einzelheiten, die etwas mit dei-ner Figur oder Handlung zu tun haben und schreibe sinnlich: schildere, was man sehen, hören, riechen, schmecken, tasten kann.

5. Überlege dir eine treffende Überschrift mithilfe der vorgegebenen Reizwörter.

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23Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

Erleben, Erfinden und Erzählen – Gestalterisches Schreiben

AB 1 Geschehen und Figur – Informationen im erzählenden TextAufgabe 1: grün unterstreichen: An einem Herbstnachmittag – stand am Fenster und blickte hinaus. – Da sah ich, wie hinter dem Mülltonnen-häuschen eine schwarze Gestalt herausschleicht. Die schwarze Gestalt blieb hinter dem Müllton-nenhaus stehen, da sah ich Tom von der rechten Seite kommen. „Tom, pass auf!“, schrie ich, aber er konnte mich natürlich nicht hören, da das Fenster geschlossen war. – Als ich aber bei ihm war, da hatte er schon die schwarze Gestalt ver-jagt. Die schwarze Gestalt war nichts anderes als ein Müllsack, der sich durch den starken Wind Richtung Hecke bewegte.blau unterstreichen: schaute ich aus dem Fenster meines Zimmers hinunter in den Hof, um zu se-hen, ob Tom schon auf mich wartete. – Wegen des schlechten Wetters hatte ich auch keine Lust – Ich hatte meinen Mantel und meine Mütze und den Fußballschal bereits angezogen, um gleich hinunterlaufen zu können, wenn Tom im Hof zu sehen war.rot unterstreichen: es war der 15. November 2011 – Wir hatten uns in der großen Pause, die an un-serer Schule immer von 11 Uhr 15 bis 11 Uhr 25 dauert, an der Pausenhoftür für den Nachmittag verabredet. Die Temperatur an diesem Tag be-trug nur 4 Grad Celsius bei hoher Windgeschwin-digkeit. Unser Hund Hannibal, der am 7. März Geburtstag hat, lag in seinem Körbchen und hat-te keine Lust, bei dem Wetter hinauszugehen. – den ich letztes Jahr beim Gewinn der Meister-schaft bekommen hatteAufgabe 2: Herbstnachmittag, aus dem Fenster schauen, schwarze Gestalt, Gestalt verjagt, Müllsack durch den starken Wind – keine Lust, hinauszugehen; fertig angezogen; Wetterver-hältnisse

AB 2 Bildergeschichte – Informationen finden und ordnenAufgabe 1: spielen, essen, reden, Kinderwagen schieben, in den Kinderwagen schauen, lachen, mit einem Kind schimpfen, sich den Ketchup vom Hemd wischen, sitzen, ausruhen, fotografieren, dabei dem Fotografierten Hasenohren machen

Aufgabe 3: Unterschiede: Kleidung, in Reihen stehen, Tanzschritte, Distanz zwischen den Men-schen

AB 3 Bildergeschichte – Den Erzählkern und Verknüpfungen findenAufgabe 1:Bild 1: Ein Mann steht vor seinem Auto und ist

wütend, weil anscheinend etwas kaputt ist. Bild 2: Der Mann, dem das kaputte Auto gehört,

hat Hilfe geholt und unterhält sich mit zwei anderen Männern über das Vorgefallene.

Bild 3: Drei Männer tragen eine Kiste auf einen Hauseingang zu, wobei ihnen ein Junge den Weg zeigt.

Bild 4: Die drei Männer stehen vor dem Haus und warten.

Bild 5: In der Nacht tragen die Männer die Kiste aus dem Haus zu einem Auto. Aus der Kiste hängt der buschige Schwanz des Tieres, das sie in dieser Kiste gefangen haben.

Aufgabe 2: Nach Bild 1: Mann holt Hilfe. Nach Bild 2: Sie holen eine Kiste aus einem anderen Wagen, nachdem sie sich erkundigt haben, wo das Tier zu finden sein könnte. Nach Bild 3: Im Dachboden stellen sie die Falle auf. Nach Bild 4: Sie schauen nach, ob ihnen das Tier in die Falle gegangen ist.Aufgabe 3: Höhepunkt der Geschichte: Sie ge-hen ins Haus, wo sie auf dem Dachboden den Marder in der Falle gefangen haben.

AB 4 Bildergeschichte – Ausdrucksstarke VerbenAufgabe 1: „Nach dem Bekanntwerden eines Schadens am Auto eines Bewohners der Lang-wassersiedlung bemühte sich die Hausverwal-tung um Abhilfe. Anderen Bewohnern waren Ge-räusche aufgefallen, die nachts für Unruhe ge-sorgt haben. Die Hausverwaltung vermutete, dass sich ein Marder im Speicher des Hauses eingenistet hatte und bemühte sich um das Her-beirufen eines Kammerjägers. Es erfolgte im ent-sprechenden Speicher die Aufstellung einer Fal-le. Der Fang des Tieres konnte zu einem Gelin-gen geführt werden, wie auch die Herstellung der Ruhe der Hausbewohner sowie die Vermeidung weiterer Schäden an Autos.“Verbesserung: „nachdem bekannt wurde“ oder

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24Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

besser: „nachdem ein Hausbewohner Hilfe such-te“, „versprach die Hausverwaltung zu helfen“, „rief einen Kammerjäger herbei“ oder „beauftrag-te“, „stellte … auf“ Beispielhafter Lösungssatz:Die Kammerjäger konnten schließlich das Tier in der Nacht fangen, die Hausbewohner wieder ru-hig schlafen und weitere Schäden an Autos ver-mieden werden.AB 5 Bildergeschichte – Konkrete Substanti-ve und notwendige AdjektiveAufgabe 1: Spaziergang: langsam, herbstlich, aufregend, nass, laut; Fest: lang, still, schläfrig, feurig, langweilig; Himmel: hell, weiß, tief, rot, kaltAufgabe 2: Birken, Terrassentür, Bungalow, Wie-sen, Wellen; überflüssige Adjektive: schön, son-nig, liebreizend, fabelhaft, schön, anstrengend

AB 6 Bildergeschichte – Wörtliche RedeAufgabe 1: (Beispielsätze) „Und Sie glauben, mit dieser Kiste können Sie das Untier fan-gen?“, fragte Herr Hoppe, als sie mit der Falle vor dem Haus standen. „Na, das lassen Sie mal unsere Sorgen sein“, sagte einer der Kammerjä-ger. – „Hier geht’s rein“, sagte der kleine Junge. Aufgabe 2: „Lisa, komm rein!“, rief die Mutter nach draußen. „Aber, Mama, es ist noch hell“, sagte Lisa und blickte zu ihren Freunden hinüber, die am Rand des Spielplatzes auf einer Bank saßen.„Es ist zu spät“, betonte die Mutter und stützte sich auf das Fensterbrett.„Aber morgen ist keine Schule“, versuchte Lisa sie umzustimmen.„Aber das große Sommerfest. Und wenn du bis zehn aufbleiben willst, dann gehst du heute frü-her schlafen“, sagte die Mutter entschieden.„Bis zehn Uhr nur?“, empörte sich Lisa, „min-destens bis Mitternacht bleibe ich wach.“

AB 7 Erlebniserzählung – SchreibplanAufgabe 1: Die richtige Reihenfolge lautet:Einleitung: Tom hört wieder die Geräusche. Tom beschließt, allein nachzusehen.Hauptteil: 1. Erzählschritt: Tom holt sich eine Taschenlam-pe, schleicht sich aus der Wohnung und sieht, dass die Speichertür offen steht.2. Erzählschritt: Tom hört nichts, als er durch den Speicher geht. Da sieht er, dass das Dach-

fenster offen steht. Tom versteckt sich unter ei-nem Tisch und beschließt zu warten.3. Erzählschritt: Eine Gestalt kommt durch das Dachfenster und geht mit ausgebreiteten Armen auf den Tisch zu, unter dem Tom sich versteckt hat.Höhepunkt: Tom springt auf, weil er weglaufen will, und erkennt den Hausmeister, Herrn Treml.Schluss: Herr Treml erklärt Tom, dass er bei Vollmond schlafwandelt und durch den Krach von Tom aufgewacht ist. Aufgabe 2: Lösungsauszug: Es war an diesem Frühlingsabend schon dunkel und ich lag in meinem Bett und wollte schlafen, als ich wieder die Geräusche über mir hörte. Ich überlegte, was ich tun sollte. Der Vollmond schien in mein Zimmer und ich glaubte nicht, dass ich noch schlafen konnte. Also holte ich meine Taschen-lampe unter meinem Bett hervor und schlich mich aus der Wohnung ins Treppenhaus. Da sah ich, dass die Tür zum Speicher offen stand. Ganz langsam stieg ich Stufe für Stufe hinauf, um den Marder nicht zu erschrecken und zu verjagen, bevor ich bei ihm war.

AB 8 Erlebniserzählung – Überschrift, Einleitung und SchlussAufgabe 1: Der Vollmond schien durch die Vor-hänge, als ich im Bett lag und einzuschlafen versuchte. Ich schloss die Augen und drehte mich auf die andere Seite, als ich plötzlich über mir Geräusche hörte. Es war ein Schaben oder ein Kratzen, das ich zwar ganz laut hörte, das aber nicht in meinem Zimmer war.Aufgabe 2: Die Gestalt ließ die Arme sinken. „Huch“, sagte die Gestalt, schüttelte sich und rieb sich die Augen. Da erkannte ich Herrn Treml, unseren Hausmeister. Ich schaute ihn an, wie er langsam zu sich kam. „Du bist es“, sagte er, „ich habe geschlafwandelt. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr erschreckt.“ Ich schüt-telte den Kopf, noch ganz starr. „Wir haben um diese Zeit hier eigentlich beide nichts zu su-chen“, sagte er dann und drehte sich um, um mit mir nach unten zu gehen. Aufgabe 3: Der Speicher des Grauens: spannend, aber übertriebenEines Abends im Sommer: treffend, aber viel zu allgemein

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25Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

Unheimliche Begegnung: treffend, aber zu all-gemeinDas offene Dachfenster: geheimnisvoll, trifft aber nicht genau den Kern des GeschehensDer mondsüchtige Hausmeister: trifft und ist spannend, zeigt aber zu früh die Lösung

AB 9 Erlebniserzählung – Erzählkern mit Handlungsabläufen ausgestaltenAufgabe 1:KOPF: Mit eingezogenem Kopf schlich ich

durch den dunklen Raum,HÄNDE: tastete mit den Händen an der

Wand entlangFÜSSE: und hörte meine Schritte. Aufgabe 2: Tom Kleve stieg hinauf, um nachzusehen. (Treppenhaus, Geländer, dunkel)Als der Junge Schritte hörte, versteckte er sich unter einem Tisch. (Staub, Erschrecken, bü-cken)Tom beobachtete, wie eine Gestalt vom Dach herab in den Speicher kletterte. (Beine tauchen auf, dann der Körper)Tom versucht, vor der Gestalt zu fliehen, die Gestalt erwacht. (Aufspringen, Umstoßen der Möbel, Starre, erste Worte)

AB 10 Erlebniserzählung – Gefühle beschreiben durch Gestik und MimikAufgabe 1: die Hände schwitzen, rot im Gesicht werden, erbleichen, Herzklopfen bekommen, Kloß im Hals haben, die Augenlider zuckenAufgabe 2: Zornige Menschen: Bei zornigen Menschen verengen sich die Augen, ihr Gesicht wird ganz starr. Sie pressen die Lippen aufein-ander und ihre Mundwinkel ziehen sich nach unten. Ihre Gesichtsfarbe wechselt zu Rot oder Weiß. Fröhliche Menschen: Bei fröhlichen Menschen bilden sich an den Augen Lachfalten, ihre Mundwinkel sind entspannt und nach oben ge-richtet. Sie blicken aufmerksam um sich.Aufgabe 3: Langsam trat er aus der Tür und ließ sie, ohne sich umzudrehen, ins Schloss fallen. Mit hängenden Schultern ging er lang-sam die drei Stufen in den Vorgarten hinunter, drehte sich nochmals um und blickte an den Fenstern nach oben. Es seufzte, setzte einen Schritt vor den anderen, erreichte das Garten-

tor. Draußen ging er mit schlurfenden Schritten weiter zur Bushaltestelle.

AB 11 Erlebniserzählung – Gedanken und innere VorgängeAufgabe 1: Was mache ich jetzt, dachte ich. (Gedanke) Dieses Gespenst hat aber einen schönen Schlafanzug, dachte ich. (Gedanke)Ich wünschte mich zurück in mein Bett. (innerer Vorgang)Plötzlich hatte ich Lust auf ein Glas Orangen-saft. (innerer Vorgang)Als ich es nicht mehr aushielt, … (innerer Vor-gang)Ich überlegte, was ich tun sollte. (innerer Vor-gang)Geeignet für die Geschichte, weil sie die Gefüh-le des Menschen und seine Angst in dieser schwierigen Situation ausdrücken: 1, 3, 5, 6.Ungeeignet für die Geschichte, weil es unglaub-würdig ist, dass ein Mensch in dieser Situation solche Gedanken hat: 2, 4.Aufgabe 2: Ich hockte unter dem Tisch und sah, wie die Gestalt mit ausgestreckten Armen auf mich zuging. Ich hielt es vor Spannung kaum noch aus. Oder: Nein, bitte nicht, dachte ich.Da sprang ich auf und schlug mit dem Kopf ge-gen die Tischplatte. Aber ich spürte gar keinen Schmerz vor lauter Angst. Ich lief um den Tisch herum, stieß gegen einen Stuhl, der krachend umfiel. Mist, dachte ich, das auch noch.Aufgabe 3: Ich stand ihnen gegenüber und sagte: „Ich habe überhaupt keine Lust, mit euch zu spielen. Das ist mir zu blöd.“ Ich schaute in ihre Gesichter und wunderte mich über das, was ich da erzählte. Nie hatte ich so viel Lust gehabt, Fußball zu spielen, wie an diesem Nachmittag.

AB 12 Erlebniserzählung – Sinnlich erzählenAufgabe 2: In der Nacht stieg ich das Treppen-haus nach oben und betrat den Speicher. Ich ging zur anderen Seite. Das Dachfenster stand offen. Auf einmal stieg eine Gestalt durch das Dachfenster herunter in den Speicher, wo ich stand. Ich erstarrte, fühlte den harten Boden des Speichers durch meine Hausschuhe. Die

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26Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

staubige Luft und der modrige Geruch des Spei-chers verbanden sich. Ich hörte das Blut in mei-nen Ohren pochen …

AB 13 Erlebniserzählung – WendepunkteAufgabe 1: Der Satz der Mutter „Nimmst du bitte deine Schwester mit, wenn du dich mit Lisa triffst“ gibt dem Geschehen eine neue Richtung. Ein zweiter Wendepunkt könnte darin bestehen, dass die Schwester nicht mit Birte gehen will. Oder Birte hat eine Idee, wofür sie die Schwes-ter gebrauchen kann.Aufgabe 2: Einleitung: Sie gehen ins Schwimmbad1. Wendepunkt: Ein Gewitter zieht auf und sie wollen nach Hause.2. Wendepunkt: Eine Freundin überredet Birte zu bleiben und das Gewitter unter einem Baum abzuwarten.3. Wendepunkt: Als es zu donnern beginnt, er-innert sich Birte, dass man sich unter keinen Umständen bei Gewitter unter Bäumen aufhal-ten soll.Höhepunkt: Das Gewitter beginnt und Birte muss sich entscheiden, ob sie vom Baum über die offene Wiese zum nächsten Gebäude laufen soll.

AB 14 Erlebniserzählung – Gestaltung des HöhepunktsAufgabe 1: Schritt 1: Ich hockte unter dem Tisch und sah, wie die Gestalt mit ausgestreck-ten Armen auf mich zuging. Schritt 2: fehlt. Schritt 3: Da sprang ich auf und schlug mit dem Kopf gegen die Tischplatte. Ich stieß gegen ei-nen Stuhl, der umfiel. Stichworte: Die Beine wurden immer größer – Ob er mich gesehen hatte? – Ich hielt es nicht mehr aus – trotz meiner Schmerzen – Ich muss-te an ihm vorbeikommen – Krachend fiel der Stuhl um, fast wäre ich über ihn gestolpertAufgabe 2: Ich hocke unter dem Tisch und sehe, wie die Gestalt mit ausgestreckten Armen auf mich zugeht. Während ich überlege, was ich tun soll, halte ich den Atem an. Vielleicht hat sie mich noch gar nicht gesehen? Nur weg hier, denke ich dann und entscheide mich zu fliehen. Ich springe auf und schlage mit dem Kopf ge-gen die Tischplatte. Es tut weh, aber ich achte nicht auf den Schmerz und stehe wieder auf.

Ich laufe um den Tisch und stoße gegen einen Stuhl. Der Stuhl fällt um.Da sah ich, dass die Gestalt ein Schlafwandler war, denn sie ließ die Hände sinken und rieb sich verwundert die Augen. Aufgabe 3: Beispiel für einen Höhepunkt: Die Katze hob ihre Pfote und leckte daran. Dann miaute sie wieder, wollte weitergehen und brach wieder zusammen. Sie konnte nicht mehr zu-rück. Ich musste sie retten und kletterte die Bö-schung hinunter. Sie war nur wenige Meter von mir entfernt. Als ich aber auf dem Eis stand, merkte ich, dass es knackte. Ich wusste auf ein-mal nicht mehr, was ich tun sollte. Noch zwei Schritte machte ich noch vorne. Auf einmal hat-te ich Angst einzubrechen. Fieberhaft überlegte ich, was ich tun sollte. Da sah ich am Ufer einen Baum. Ich balancierte vorsichtig zurück an das Ufer und rief um Hilfe. Ein Junge kam und half mir einen Zweig abzubrechen, mit dem wir die Katze ans Ufer zogen.

AB 15 Fantasiegeschichte – Das fantasti-sche MomentAufgabe 1:Haus: fliegen, weinen, fressen, sprechen, ko-chen, bellenMarder: fliegen, brennen, feiern, sprechen, ko-chenFest: fliegen, brennen, weinen, sprechen, bellenWaschmaschine: fliegen, weinen, fressen, fei-ern, sprechen, bellenFisch: fliegen, weinen, feiern, sprechen, bellenKüchenbüfett: fliegen, weinen, fressen, feiern, sprechen, kochen, bellenBeispiele: Was wäre, wenn das Haus fliegt? Was wäre, wenn der Marder feiert? Was wäre, wenn das Fest fliegt? Was wäre, wenn die Waschmaschine bellt? Was wäre, wenn der Fisch weint? Was wäre, wenn das Küchenbüfett spricht?Aufgabe 2: Beispiele: Was wäre, wenn der Fisch weint? Das Meer würde überlaufen. Der Schwarm würde traurig werden. Niemand könnte es sehen, da im Was-ser die Tränen verdünnt werden. Das Salz im Meer entsteht durch weinende Fische.Was wäre, wenn das Haus fliegt? Alle Möbel würden verrutschen. Man müsste in die Vogel-Schule gehen. Die Menschen müssten Insekten

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27Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

essen. Man würde immer mit den Nachbarn im Urlaub sein.

AB 16 Fantasiegeschichte – Die PerspektiveAufgabe 1: Ich-Erzähler: Der Ich-Erzähler ist dem Geschehen näher. Es lassen sich besser Gefühle und innere Vorgänge durch ihn darstel-len. Er-Erzähler: Die Handlung wird spannender, da man nicht genau weiß, wie die Handlung weiterläuft. Das entscheidende Kriterium be-steht in diesem Fall darin, dass nicht alle Famili-enmitglieder bei allen Handlungsschritten anwe-send sind.Aufgabe 2: Am Anfang ist nur die Mutter anwe-send. Die Geschichte kann auf diese Weise nur aus ihrer Sicht in der Ich-Erzählung erzählt wer-den.Aufgabe 3: Auszug einer möglichen Lösung: Klara und Leon hatten von der Oma die Erlaub-nis bekommen, am Nachmittag in ein Kaufhaus zu gehen, wo sie sich in der Spielzeugabteilung für ihr Taschengeld etwas aussuchen wollten. Sie liefen zwischen den Spielzeugen auf und ab, spielten Computerspiele und versteckten sich in Spielzelten und vergaßen völlig, wie spät es war. Auf einmal wurde es um sie herum dun-kel. Sie schauten hinaus und merkten, dass sie allein in der Spielzeugabteilung waren. Leon kletterte aus dem Spielzelt und schaute sich um, ob er noch jemanden sah. Aber sie waren tatsächlich allein. „Hab keine Angst, Klara“, sag-te Leon, als er merkte, wie sich seine Schwester fürchtete. Aber Klara hatte Angst, sie weinte und sagte: „Ich will sofort nach Hause.“Da zuckte Leon mit den Schultern, weil er auch nicht genau wusste, was sie tun konnten. Lang-sam wurde es auch ihm unheimlich und der Ge-danke, dass sie die ganze Nacht hier verbringen mussten, machte ihm Angst. Aber sie mussten auch etwas zu essen und zu trinken haben und so machte sich Leon auf den Weg in die Le-bensmittelabteilung. Er ging nicht weit hinein, weil er Angst bekam. Aber in der Nähe des Ein-gangs fand er eine Packung mit Keksen und lief wieder schnell zu Klara zurück. Es war jetzt ganz dunkel geworden und nur die grüne Not-ausgangbeleuchtung leuchtete. Die Kuscheltiere sahen alle auf einmal unheimlich aus. Da hörte er den großen Bären am Eingang der Spiel-zeugabteilung brummen und sagen: „Hört mal,

ihr anderen. Sieht aus, als hätten wir Gäste.“

Leon und Klara erschraken und kletterten schnell in das Zelt zurück, vor dem sie gerade gesessen hatten.

AB 17 Fantasiegeschichte – Schreibplan mit drei ErzählschrittenAufgabe 1: Der Schreibplan ist geeignet, da die Momente fantastische Begegnungen darstellen und interessant sind. Sie haben auch alle mit Fischen zu tun. Die Handlung wird gesteigert. Der Schreibplan ist nicht geeignet, da die ver-schiedenen Informationen unterschiedliche Ge-schichten ergeben. Die Handlung bleibt auch nicht beim Wasserkocherfisch, der das Thema darstellt (1. Erzählschritt). Der 2. Erzählschritt ist keine Fortentwicklung des ersten, das heißt, die Erzählschritte bauen nicht aufeinander auf. Der 3. Erzählschritt könnte zwar eine Fortentwick-lung des 1. Erzählschritts sein, aber dann müss-te die Geschichte als Verwandlungsgeschichte weiterentwickelt werden. Alle Ereignisse bauen auf neuen fantastischen Momenten auf und stel-len keine dramaturgisch notwendige Entwick-lung dar.Der Schluss macht keinen Sinn, da die Mutter ja von Anfang an nicht vorhatte, ihre Familie zu verlassen. Er führt deswegen nicht an den An-fang der Geschichte zurück.Aufgabe 2: Familie Kleve hat einen neuen Wasserkocher gekauft und ausgepackt.Als Mutter zum ersten Mal Wasser kochen will, entdeckt sie einen kleinen weißen Fisch im Wasserkocher. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Dem Fisch geht es offensichtlich schlecht. Er ist ganz rot und blau. Lisa wirft Brotstückchen hin-ein, aber der Fisch verschmäht sie.Versehentlich wirft Lisas Bruder den Wasserko-cher an.Die herbeigelaufene Familie sieht, wie der Was-serkocherfisch fröhlich im kochenden Wasser schwimmt. Als das Wasser kühler wird, sieht Lisa, dass er den Kalk frisst und dabei ganz weiß wird.

AB 18 Fantasiegeschichte – Glaubwürdige Lösungen findenAufgabe 1: Folgende Lösungen sind ungeeignet:Der Vater holt die Angel, um den Fisch heraus-

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28Arwed Vogel: Erzähltechniken und Schreibmethoden 2 – Gymnasium© Persen Verlag

Lösungen

zuholen und zu braten. → Unvorbereitet und ein Ende ohne Pointe.Das Geschäft informiert die Polizei, die Familie Kleve vor dem Wasserkocherfisch rettet. →Es gibt keinen Grund, der Wasserkocherfisch stellt keine Bedrohung dar.Lisa ist immer noch wütend auf den Bruder, weil er den Wasserkocher angeschaltet hat. →Unmotiviert, da der Fisch ja überlebt hat.Folgende Lösung ist geeignet:Die Mutter freut sich, dass sie nun immer sau-beres Wasser und die Kinder ein Haustier ha-ben, das man nicht füttern muss. → Der Was-serkocherfisch hat sich vom unheimlichen Ele-ment zum nützlichen Wesen gewandelt.Aufgabe 2: Eine mögliche Lösung könnte sein, dass der Wasserkocherfisch an Nachbarn aus-geliehen wird.Aufgabe 3: Der Schluss ist kurz und erfüllt die Anforderungen. Der Wolf bekommt seine ge-rechte Strafe. Rotkäppchen und die Großmutter können das fortsetzen, was sie am Anfang vor-hatten.

AB 19 Fantasiegeschichte – Abwechslung durch ZeitgestaltungAufgabe 1: Während Lisa ihre Hausaufgaben machte und mit ihrer Mutter telefonierte, ver-färbte sich der Fisch immer weiter in alle mögli-chen Farben.Aufgabe 2: Lisa sah, wie sich die Schwanzflos-se glättete und aus den Schuppen langsam Haare wuchsen. Der Fisch schwamm an die Wasseroberfläche und glitt an der einen Seite der Badwanne entlang. Die Schwanzflosse wur-de dabei schwerer und schwerer und weil sich das Fell, während es wuchs, mit Wasser voll-sog, begann der Schwanz des Fisches, der sich in einen Hund zu verwandeln begonnen hatte, langsam zum Badewannengrund zu senken, während der Kopf des Fisches über dem Was-ser nach Luft schnappte und plötzlich ein leises Jaulen von sich gab. Lisa traute ihren Augen nicht, als sich am Kopf des Fisches plötzlich zwei Felllappen zeigten und der silbrigblaue Fisch leicht braun wurde und plötzlich wie ein längliches Schwämmchen im Wasser trieb. Und Lisa hatte es nicht gesehen oder bemerkt, weil sie konzentriert auf die länger und schlapper werdenden Fellohren gestarrt hatte, aber unter

dem Fisch hingen nun vier Stangen herab, die der Fisch hin- und herbewegte, als wollte er mit ihnen seinem Weg, sofern man Weg überhaupt sagen konnte, denn er befand sich ja im Was-ser, eine Richtung zu geben. Plötzlich setzte er sich auf und schleckte mit einer breiten Zunge über Lisas Gesicht, die neben der Badewanne gesessen hatte, setzte anschließend über den Badewannenrand und schüttelte sich, sodass mit dem Wasser auch die letzten Schuppen, die noch an ihm klebten, über das Badezimmer ver-teilt wurden.Aufgabe 3: Auszug einer möglichen Lösung: Einleitung und Szene: Klara und Leon hatten von der Oma die Erlaubnis bekommen, am Nachmittag in ein Kaufhaus zu gehen, wo sie sich in der Spielzeugabteilung für ihr Taschen-geld etwas aussuchen wollten. Sie liefen zwi-schen den Spielzeugen auf und ab, spielten Computerspiele und versteckten sich in Spiel-zelten und vergaßen völlig, wie spät es war. Auf einmal wurde es um sie herum dunkel. Sie schauten hinaus und merkten, dass sie allein in der Spielzeugabteilung waren. Leon kletterte aus dem Spielzelt und schaute sich um, ob er noch jemanden sah. Aber sie waren tatsächlich allein. „Hab keine Angst, Klara“, sagte Leon, als er merkte, wie sich seine Schwester fürchtete. Aber Klara hatte Angst, sie weinte und sagte: „Ich will sofort nach Hause.“Da zuckte Leon mit den Schultern, weil er auch nicht genau wusste, was sie tun konnten. Raffung: Langsam wurde es auch ihm unheim-lich und der Gedanke, dass sie die ganze Nacht hier verbringen mussten, machte ihm Angst. Dann machte er sich auf den Weg in die Le-bensmittelabteilung, um etwas zu essen zu fin-den. Es schien ihnen in den folgenden Stunden, als würden die Kuscheltiere lebendig und mit ihnen reden. Aber dann schliefen sie doch ein, nachdem sie sich Kissen geholt und in dem Zelt ihr Bett gemacht hatten. Szene: Als sie erwachten, wussten sie beide nicht, wo sie waren. Sie öffneten die Augen und wunderten sich. Langsam öffneten sie das Zelt und sahen hinaus. Draußen ging soeben eine Reinigungsfrau vorbei und erschrak, als würde sie Gespenster sehen. Von ihren Schreien über-rascht, eilte ein Mann herbei und fragte, wer sie seien und was sie hier wollten. „Zur Oma“, flüs-

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terte Klara. „Und wie seid ihr hier hereingekom-men?“ fragte der Geschäftsführer und half Leon beim Aufstehen.

AB 20: Reizwortgeschichte – Erzählen nach WortenAufgabe 1: Wichtigstes Wort: diebisches Eich-hörnchen. Die Stichworte dienen zur Stoffsamm-lung, die Geschichte die entstehen kann, handelt von einem Eichhörnchen, dass auf der Terrasse Gegenstände an sich nimmt und deswegen ge-fangen in den Wald zurückgebracht wird. Nach einem Spaziergang im Wald kehren auch die Hausbewohner zurück und finden das Eichhörn-chen schon wieder auf der Terrasse vor.Aufgabe 3: Die fehlenden Worte können z. B. Meerestiere sein, wie Kraken, die es im Freibad nicht gibt, oder Worte, die Wassergeister be-schreiben.

AB 21: Reizwortgeschichtenspiel – Quer-denkenDiese Spiele eignen sich als Einführung in ein Thema, um es an seinen Grenzen abzustecken und die Schüler zu motivieren. Sie fördern das nichtlineare Sprachdenken und weiten den Blick. Die Schüler können die Geschichten auch zu zweit verfassen. Darauf geachtet werden kann, dass sie nicht versuchen, die einzelnen Begriffe in einen logischen Zusammenhang zu bringen, sondern die Eigenmacht der einzelnen Elemente akzeptieren und sie als autonome Handlungsmomente miteinander konfrontieren.

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Illustrationen: Stefan LucasSatz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH

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Textquellen:

AB 12 Hermann Hesse „Kinderseele“, in: Erzählungen Bd. 5, Himberg 1977, S. 178.

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