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www.harald- klimenta.de Harald Klimenta Finanzmärkte Von der Sparkasse zum Hedgefonds? Vom Mittelständler zur Heuschrecke? Aufbau und wichtige Entwicklungen der Finanzmärkte Ein Überblick

Aufbau der Finanzmärkte

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Von der Sparkasse zum Hedgefonds? Vom Mittelständler zur Heuschrecke? Aufbau und wichtige Entwicklungen der Finanzmärkte Ein Überblick. Aufbau der Finanzmärkte. Komplexität des Themas zwingt zu Schwerpunktsetzung Heute: Funktionsweise d. Finanzmärkte Probleme der gegenwärtigen Architektur. - PowerPoint PPT Presentation

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Von der Sparkasse zum Hedgefonds?

Vom Mittelständler zur Heuschrecke? Aufbau und wichtige Entwicklungen

der Finanzmärkte

Ein Überblick

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Aufbau der Finanzmärkte

• Komplexität des Themas zwingt zu Schwerpunktsetzung

• Heute: – Funktionsweise d. Finanzmärkte– Probleme der gegenwärtigen Architektur

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Unser Geldsystem fiel nicht vom Himmel

Gegenwart:

Weltweite Zentralbankenkultur (v.a. seit 20er/30er)

Zentralbanken unabhängig (nach 2. WK)

Entwicklung zu E-Cash

Drei wichtige Fakten:

Summe aus Vermögen und Schulden = 0

System funktioniert, solange wir ihm vertrauen

Papiergeld muss künstlich knapp gehalten werden

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Die Aufgaben von Geld

-Tauschmedium

-Vermögensspeicher

-Recheneinheit u. Wertvergleichsmaßstab

-Regulierungsfunktion

Überforderung? Knappheit?Neutralität?

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Makler (Überschußsektor zu Defizitsektor führen)

Fristentransformation

Risikotransformation

Allokationsfunktion (Kapitallenkung)

Verbindung von Währungsräumen

• Trennung verschiedener Risikotypen • Zinsrisiken• Devisenrisiken• Kursrisiken• Kreditausfallrisiken

Was sollen Finanzmärkte leisten?

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• Informationen über veränderte Bedingungen müssen sich rasch im Preis von Finanzinstrumenten widerspiegeln

• Für möglichst viele standardisierte Finanzierungsinstrumente existieren Marktpreise

Was sollen Finanzmärkte leisten?

Finanzmarkteffizienz: Alle Risiken zu allen Fristen

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Märkte <--> Akteure

Der Aufbau der Finanzmärkte

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Märkte:

1) Primärmärkte: Kapital sammeln und umverteilen (Krediten, Anleihen, Aktien)

2) Sekundärmärkte (Börsen = Second-Hand-Märkte)

3) Devisenmärkte (Handel mit Währungen)

4) Derivatmärkte (Handel mit zukünftigen Verpflichtungen / Versicherungen)

Der Aufbau der Finanzmärkte

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Der Aufbau der Finanzmärkte

Akteure:

1) Banken, Investmentbanken:

• Kreditgeschäfte, Investments

• Devisenhandel, Derivatehandel

2) Versicherungen

3) Internationale Finanz-organisationen

• IMF , WB, BIS

4) Nicht-Banken-Unternehmen

5) „Institutionelle Anleger“, Investmentfonds

• „Gewöhnliche“ Fonds, häufig: Banken, Versicherungen

• Hedgefonds

• Private-Equity-Fonds

„Turn-Around-Fonds“

„Zerlegebetriebe“

6) Privatpersonen

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Private-Equity-Fonds

• Gesellschaft zur Sammlung von privatem Beteiligungskapital, außerbörslich, nicht-AG,

• Explosion d. Investments in vergangenen Jahren (2002 2004: 7 22 Mrd. €) u. a. durch Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne,

• Zukunft: Basel II PEF einzige Kapitalgeber

• Vielerlei Formen: Venture Capital, Finanzierung v. Wachstum, Buy-out, …

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Private-Equity-Fonds

• Leveraged Buy-out: Unternehmen mit Fremdkapital kaufen und Schulden dem Unternehmen aufbürden (KKR: Kohlberg, Kravis, Roberts)

• Renditen bis 40 %, nach wenigen Jahren Weiterverkauf– Z. B.: Grohe Texas Pacific Group: Zu

viele Beschäftigte im Inland – Viele weitere, zumeinst unbekannt:

Apax Parner (Nordsee), Blackstone, Carlyle

• Immobilienfonds (überwiegend): Cerebus, Permira (Premiere, Debitel), Fortress (v. a. Immobilien),

• Kann auch schief gehen: Flugzeugbauer Fairchild Dornier im Jahr 2000 an PEF für 1,2 Mrd. €, 2002 Insolvenz

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REITs: Real Estate Investment Trusts (Immobilien-Investment-

Fond)• Börsennotierte AGs, überwiegend in Immobilien tätig

(> 75 %), die ihre Gewinne überwiegend (> 90 %) ausschütten & deshalb v. Gewinnsteuern befreit sind.– Gewinne aus Vermietung / Verpachtung– Immobilien „outsourcen“: „exit tax für 4 a“,

Umgehung der Besteuerung stiller Reserven bei 4-jährigem Behalt v. Immob in Fond

– Besteuerung nur beim Anteilseigner– Ausländische REITs wg. 250-%-Kurssprüngen sehr

beliebt• D: Weitere (recht sichere) Anlagemöglichkeit im

Immobiliensektor• Besonderheit in D: Wohnungsbestand nicht in REITs

integrierbar, nur g- und Neubau• 40 % d. Kommunen denken über Verkauf ihrer

Sozialwohnungen nach• Wohnungen im Weltvergleich in sehr gutem Zustand

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Bemerkungen zu den Teilmärkten

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Aktuelle Entwicklungen:

Industrie wird zum Überschußsektor

Verschiebung der Finanzierung fort vom klassischen Bankkredit, hin zu Aktienemission

Rekapitalisierung v. Großbetrieben über Aktien günstiger als Bankkredite Vorteil für Großbetriebe

Banken vernachlässigen Mittelstand

Bankenmacht, Intransparenz, Gewinnentwicklung im Bankensektor überdurchschnittlich

Shareholder-Value-Denken

Kriminelle Machenschaften

Fusionen

Primärmärkte bzw. Finanzierungsmärkte

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Second-Hand-Märkte (Börsen) Handel mit Aktien, (Anleihen u. verbrieften Krediten,

mit bestehenden Finanzierungsinstrumenten)

Akteure: Banken (-->Interessenskonflikte, --> Depotstimmrecht), Fonds, Versicherungen, Privatpersonen

Börse hat nichts mit der Ausgabe von Aktien zu tun

Unternehmen könnten ohne Börse leben

Nur 0,3 % aller Unternehmen sind AG‘s

Sinn: Erhöhung der Liquidität von Aktien

Börsenumsätze 1980-1992 jählich +10%, Verdopplung 1997-1999 auf 4000 Mrd. Euro, --> steigende ”Wichtigkeit”

Aktienhysterie: Dividende egal, es zählen nur Kurssteigerungen

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Devisenmärkte

Hauptakteure: 5 Großbanken (ca. 83 % Interbankengeschäfte)

Gigantische Umsätze, Liquiditätshandel

1977: 28.5% des Devisenhandels für Warenhandel,

Umsatzwachstum zwischen 1979 und 1994:

Devisen + 833%, Waren + 134%

2006: ca. 3 % .d Devisenhandels f. Warenhandel

Devisenumsatz 2005: ca. 2000 Mrd. US-$ pro Handelstag, ca. 20 % Sicherungsgeschäfte, Rest: Arbitrage u. Spekulation

80 % aller Transaktionen nach 1 Woche abgeschlossen (Hin- u. Rücktausch)

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Die Hauptsäulen desWährungssystems von Bretton

Woods

US-Dollar als Leit-währung

Feste Wechsel-kurse

Gold-Garantie

durch USA

1.7.1944 - 16.3.1973

Kapital-verkehrs-kontrollen

Handels-liberali-

sierungen

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Derivatmärkte„Handel mit Finanzprodukten, die sich auf zukünftige Entwicklungen von Wechsel- Aktienkursen oder Zinssätzen beziehen“

Absicherung gegen Preisverfall in der Landwirtschaft, etc..

Thales von Milet: 1. Warentermingeschäft

Absicherung gegen Wechselkursschwankungen: Devisenoptionen

Im gegenwärtigen System notwendig

Hochkomplex, Spekulation, v. a. Zins-Derivate

Offene Positionen OTC: 284.819 Mrd. US-$ (BIS QR Sept. 06)

Umfang OTC geschätzt, da häufig nicht Bilanzwirksam

Börsengehandelt 26.037 Mrd. US-$, Umsätze: 1.005.817 Mrd. US-$

Umsatz deutlich höher als auf Devisenmärkten (>5000 Mrd. US-$ )

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Risiken weitgehend unbekannt

Risiken heben sich zum Großteil gegenseitig auf

Aber: „Nur ca. 3 % risikobehaftet“

3% von 284 Bio. US-$ = 8520 Mrd. US-$ (4*BIP-D)

Beinahezusammenbruch LTCM:

2.2 Mrd. $ Eigenkapital; Nobelpreisträger im Vorstand

„Ausleihen“ von Wertpapiere für 125 Mrd. $

Papiere als Sicherheit für Spekulation über Zinsänderungen mit Umfang von 1250 Mrd. $ (2/3 des D-BIP)

wenn System kollabiert --> Kettenreaktion

nach Beinahe-Pleite (Auslöser: Russland-Krise) helfen 14 Banken mit 3.6 Mrd. $ unverzüglich aus

Regulierungsbehörden können mit Entwicklungsgeschwindigkeit auf Märkten nicht mithalten

Gefahren auf den Derivatemärkten

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Zunahme ökonomi-

scher Macht

Austeritäts-politik

Weltweites Ausbreiten von

Krisen

Zahlungs-krisen, Staats-bankrot

Währungskrisen

ZunahmeArbeits-losigkeit

Entdemokra-tisierung

Verlust ökonomisch

er Steuerbark

eit

VolatilitätInstabilität,

irreale Wech-selkurse

Benachteili-gung von

KMUsStandardsen-kungswettlau

f Abbau Sozialer

SicherungFusionitis

Negative Effekte

deregulierter Finanzmärkte

Diktat des Shareholder Value

Steuerflucht in

Steueroasen, Steuerwettb

e-werb

Herdenverhal-ten, Ketten-reaktionen

Verschul-dung der

EL

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Fehlallokation von Ressourcen, z. B. durch:

• Kurzfristorientierung• Externalisierung von Kosten• Renditefixierung• Ausblenden gesellschaftlicher

zugunsten individueller Bedürfnisse Durchökonomisierung aller

Gesellschaftsbereiche, Beschleunigung des Lebens

Keine Chancengleichheit bei Gleichbehandlung; systematische Benachteiligung des weniger

Kapitalkräftigen

Probleme durch die gegenwärtige Struktur der

Finanzmärkte

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Benötigt würden: 229 Mrd. US$

780 Mrd. US$ weltweite Rüstungsausgaben pro Jahr

Fehlgeleitet…

Quelle: http://www.osearth.com/resources/wwwproject/index.shtml

Jährl. Entwicklungsausgaben (Mrd. US$)saubere, sichere Energie 50Entschuldung Eine Welt 30Vermeidung v. Landerosion 23Gesundheit/AIDS-Kontrolle 21Welthunger/ Unterernährung 19Zugang zu Wohnraum 16Stopp Bevölkerungsexplosion 11Zugang sauberes Wasser 10Stopp Sauerer Regen 8Treibhauseffekt 8Atomwaffen 7Stopp Waldrodung 7Flüchtlinge 5Lesen und Schreiben 5Schutz d. Ozonschicht 5Demokratisierung 2Landminen 2

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Zentrale Reformelemente auf den Finanzmärkten

• Finanzierung im Süden, Entschuldung WB- & IWF-Reform, Erhöhung öffentl. Entwicklungshilfe, int. Steuern

• Demokratische Steuerungsfähigkeit herstellen

Steuerkooperation, int. Steuern, Steuerflucht

• Instabilitäten abbauen Währungskooperation, Verbot hochriskant arbeitender Fonds, Derivate

• EU-Mindeststeuern (Gewinn, Erbschaft, Vermögen)

• Fusionitis unterbinden (Barpflicht), KMU bevorzugen

• Bankenmacht beschneiden (Depot-Stimmrecht, …)

International

National

Eines ist sicher – Die nächste Krise