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Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Geschichte der Allgäuer Alpwirtschaft
Aufbaukurs Heimatkunde
30.03.2017 Folie 1
Dr. Michael Honisch
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Zu meiner Person
Folie 2 30.03.2017
Dipl-Ing. Agr, Uni Hohenheim
Leiter Fachzentrum Alpwirtschaft des AELF Ke
Geschäftsführer Alpwirtschaftlicher Verein
im Allgäu e.V.
Gf ARGE f. Bergbauern
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 3
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Die Oberallgäuer Kulturlandschaft …
Alpflächen bedecken 21% der landwirtschaftlich genutzten Fläche
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
… selbstverständlich mit Alpwirtschaft!
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Inhalt
Definitionen & Begriffe
Bedeutung der
Alpwirtschaft
Alpwirtschaft Geschichte
Von den Anfängen ins Mittelalter
Mangenmarkt und Viehscheide
Entwicklung der Alpsennerei
Viehzucht & Alpwirtschaft
Das 20. Jahrhundert
Folie 5 30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
DEFINITIONEN & BEGRIFFE
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alm oder Alp ?
Wortursprung vermutlich keltisch
Die Römer nannten das Gebirge = “alpes”, daraus wurde im
Mittelalter “alpun oder alpi” (= mittelhochdeutsch).
Im alemannischen Siedlungsraum
(Schweiz, Allgäu) steht “Alp” allgemein
für “Bergweiden”
Im bayerisch-tirolerischen Dialekt
hieß es zunächst „albn“,
wobei b und n beim Sprechen zu einem
„m“ zusammengeschliffen wurden,
“Alm”.
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Was sind überhaupt „Almen oder Alpen“
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Die „anerkannte“ Alpe als
Bewirtschaftungseinheit
Alpen (Almen) sind
selbstständige Sömme-
rungsbetriebe im alpinen
Berggebiet, die mit den lw.
Talbetrieben in einem
funktionalen Zusammen-
hang stehen und deren
Flächen, oberhalb von
ganzjährig bewohnten
Siedlungen, nur durch
Weidewirtschaft sinnvoll
nutzbar sind
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Einteilung der Alpen
Nach Höhenlage:
• Landalpen (bis 1100 m, 120 Weidetage), Mittelalpen (100 Weidetage), Hochalpen (ab
1400 m, 80 Weidetage)
Nach Nutzung
• Kuhalpen, Senn-, Galt-, Ochsen, - Pferde-, ….
Nach Besitzverhältnissen: Privat, Gemeinschaftlich, Staatlich oder
Genossenschaft
Nach Erreichbarkeit: erschlossen/ nicht erschlossen
Mit ständiger / nichtständiger Behirtung
Im OA: mit oder ohne „kleiner Alpkonzession“
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Beispiele:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Wenger Eck, Landalpe, Galtalpe,
Genossenschaft
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Gratvorsäß, Mittelalpe, Galtalpe, Privatalpe
Folie 15
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Schlappold, Hochalpe, Sennalpe,
Genossenschaft
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Kempten
BEDEUTUNG DER ALPWIRTSCHAFT
IM ALLGÄU
Zwischen Tradition und Moderne
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Welche Rolle spielt die Alpwirtschaft für die
Landwirtschaft ?
Traditionelle oder neuzeitliche
landwirtschaftliche Funktionen
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Zweck und Nutzen der AlpWIRTSCHAFT traditionelle, landwirtschaftliche Funktionen
Produktionsfunktion:
Erweiterung der Futterbasis für den Talbetrieb
Arbeitsentlastung und verringerte Aufzuchtkosten im Talbetrieb
Nutzbringende Verwertung ertragsschwacher Steillagen
Gesundheitliche Vorteile: Stärkung des Herz-Kreislaufsystems,
der Muskulatur, des Knochenapparates und der Abwehrkräfte
Bessere Fruchtbarkeit und Lebensleistung der späteren
Milchkuh
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Zweck und Nutzen der Älpung neuzeitliche, landwirtschaftliche Funktionen
Schaffung und Erhalt von Infrastrukturen, Arbeitsplätzen und
Einkommen im ländlichen Raum
Einkommenbeiträge durch Diversifizierung, Abgeltung von
Allgemeinwohlleistungen, Landschaftspflege, freiwillige
Naturschutzleistungen …
Reduzierung des Viehbesatzes intensiver Talregionen
(Futtergewinnungsflächen für Biogas, Düngeverordnung)
Weideprämien für Beschläger (Talbauern)
Erhalt angepasster, widerstandsfähiger und genügsamer, aber
bedrohter Bergrassen als Genreserven
Erhalt landwirtschaftlicher Produktionsflächen
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Nutzen für die Allgemeinheit
„Multifunktionale“ Alpwirtschaft
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alpwirtschaft ist praktizierter Naturschutz:
Schützen durch Nützen !
Nachhaltige Nutzung schafft
halboffene, artenreiche Flächen
Kulturlandschaft ist nicht Natur, aber
die Natur profitiert!
Dr. Honisch, Pflanzenbauberater
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Kempten
„Biodiversität“ -
Tierrassen
Tux-Zillertaler Rind in Riezlern Rasse Tarine (Beaufort)
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Bedeutung für den
Tourismus
Alpwirtschaft ist die Säule
des Tourismus
• Positive Emotionen
— Weckt Sehnsüchte
— Steht für Ursprünglichkeit,
Echtheit, Regionalität
— Heimatgefühl
• Hoher Erlebniswert
— Naturerfahrung
— Traditionen
— bäuerliche Kultur
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Kempten
Bergbauern sichern Wanderparadiese
Folie 27
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
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Besuchermagnet Viehscheid
Folie 28
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Sennalpen produzieren naturnahe, traditionell
hergestellte, gesunde Alpprodukte
Positive Zusammensetzung des
Milchfettgehalts
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Kempten
Wildäsungsflächen
Dr. Michael Honisch, AELF, SG 2.7
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alpwirtschaft ist auch ein Stück Kultur und
Wahrzeichen des Allgäus
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
… aber Alpwirtschaft ist nicht
selbstverständlich
Es gab schon immer ein Auf und ein Ab in der
Entwicklung der Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alpwirtschaft mit Synergieeffekten
Einkommensalternativen, DV, UAB, Wertschöpfung durch Kulturlandschaft
Artenschutz
Öffentlichkeit
Naturerlebnisse
und -verständnis
Jagd, Tierwohl,
Leistungsentgelte für
Extensivierung, Land-
schaftspflege und Erhalt
Natur & Umwelt
Tourismus
Dienstleistung
Lokales
Gewerbe
Land- und
Forstwirt-
schaft
Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
… doch wie entstand das alles ??
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
DIE ANFÄNGE DER
ALPWIRTSCHAFT
Im Dunkel der Geschichte
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
„Sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein, heißt Zukunft haben“ HANS LOHBERGER (Österreichischer Dichter 1920 – 1979)
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Mittelsteinzeit (8000 - 4000 v. Chr.)
Alpenraum seit Jahrtausenden von Menschen besiedelt
Hirsche und Gämse waren die bevorzugten Jagdtiere
Hirten machten mit Wildschaf- und Wildziegenherden
jahreszeitliche nomadenartige Wanderungen (Transhumanz)
Natürliche Weidegründe zuerst oberhalb der Baumgrenze
Belege durch Funde von zahlreichen Steinwerkzeugen, die
Christoph Graf Vojkffy bei seinen Versuchsgrabungen rings um
Oberstdorf machte
Funde bei der Schneiderküren-Alpe im Ifengebiet und den
Feuersteinmädern im Gemsteltal
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 39
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Bronze- Kupfer - Eisenzeit (4000 - 16 v. Chr.)
Spätestens in der Keltenzeit begann die Gebirgsweidewirtschaft:
Alp, Berg- und Flussnamen keltischen Ursprungs (ZEHRER 1965)
Aufzucht von Geißen, Schafen, Rindern und Pferden
Funde einer Lanzenspitze und zweier Bronze-Beile in den
Hochtälern um Oberstdorf
Nutzung der Naturweiden oberhalb der Baumgrenze
Erschließung der Alpen ging der Besiedlung der Tallagen voraus
Rodungen und Bergbesiedlung durch Bergbau (Kupfer, Salz), z.B.
Hallstatt: Steigeisen und Glockenfunde
Ötzi = Beleg für frühe Besiedlung und Anpassung an den
Alpenraum
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Ötzi* 3300 v. Chr.: die älteste Gletschermumie der Welt.
Vor 20 Jahren am 3210 Meter hohen Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden
Zu Ötzis Lebzeiten haben die Menschen in
Dörfern in den Tälern gewohnt. Sie lebten von
Viehzucht und betrieben Handel. Ihre
Handelswege haben quer durch die
Alpen geführt.
Kupferbeil, hoher Status, war er ein
Kupferfachmann?
War auch er ein Hirte?
Kleidung aus Tierfellen und –häuten
von Schafen und Kühen
Folie 41 30.03.2017
Folie 43
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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Römerzeit
Römer rühmten keltischen Alpenkäse
(„aber nur wenn frisch“)
= erste schriftliche Belege in „Historia
Naturalis“ von Plinius d. Ä.
Häufig damals: Vergiftungen durch
Staphylokokken, Listerien …
Der Fund einer römischen Kuh- und Pferde glocke aus dem
1. Jhdt n. Chr. auf dem Weg zum Nebelhorn
Im Alpenraum bis ins 18. Jhdt v.a. Sauerkäserei
Romanische Bergbauernwirtschaft: Vertikale Staffelung
Folie 45
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
30.03.2017
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Völkerwanderung, Sueben & Alemannen
Ab 3. Jhdt. n. Chr Besiedlung des Allgäus durch germanische
Alemannen und Sueben
Abzug letzter Römer 488 n. Chr.
Übernahme römischer Kenntnisse zur Milch- und Alpwirtschaft
Vorrang der Viehwirtschaft; Rodungen für neue Weideflächen,
Vordringen in höhere Alpengebiete, Vor- und Nachweidesysteme,
Äcker als „Egarten“ = Wechsel-Feldwirtschaft i. Alpenraum
Einführung neuer Besitzstrukturen:
• „Allmende“ = Gemeinschaftsweiden
• Marktgenossenschaften = Vorläufer der Alpgenossenschaften
Folie 46
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Frühes Mittelalter
Im frühen Mittelalter wurden die
Weideflächen erneut erweitert.
An die alemannische Landnahme erinnern
Alm-/Alpnamen, die heute noch in
Norwegen vorkommen, aber bereits um
1000 n. Chr. nicht mehr in Gebrauch
waren, mit z. B. der Endung „Wang“
(hochgelegene Weiden) in den Allgäuer
oder Werdenfelser Alpen (Bierenwang,
Hirschwang, Haldenwang, Wank oder
Wengen)
Folie 51 30.03.2017
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Folie 52 30.03.2017
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
lieferte 820 n. Chr.
Bergkäse an Fränk.
Hof in Kempten.
Untergelchenwang
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Kempten
VOM MITTELALTER IN DIE
NEUZEIT (1059 - 1830)
Ein stetiges Auf und Ab
Folie 53
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Erstes urkundliches Zeugnis für Alpnutzung
Im Jahr 1059: durch Schenkung des Wildbanns zw. Oberer Iller
und Lech von Kaiserin Agnes an Bischof Heinrich: Grenze
„Gemeingunbet“ = Alpe Bärgunt (=älteste erwähnte Alpe).
Folie 54
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Wolfgang Ott
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Alpwirtschaft im Mittelalter
Geographische Zweiteilung der Besitzungen
Östlich der Iller war das Hochstift Augsburg Grundherr
• Die Alpen des Hochstifts blieben im Besitz der Markgenossen
• Hieraus entstanden Rechtler- und Genossenschaftsalpen,
oder die Körperschaften Pfronten, Schwangau oder Buching-
Trauchgau
Westlich der Iller: Alpen gingen über in Privatbesitz von
Adeligen und Klöstern
Mittelalterliche Rodungswelle durch Bevölkerungswachstum und
Abbau von Eisenerzen (Erzbergalpe), Entstehung von
Hüttenwerken (Blaichach), Glasherstellung und Köhlereien
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
300 Jahre später…
1390: Erwähnung der Rappenalp als Genossenschaft
durch Verkaufs eines Weiderechts
Folie 57
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alpwirtschaft im Mittelalter
Alpe Einödsberg: älteste bekannte Alpordnung des Allgäus:
1482 Verkauf mit 50 Rinder- und 4 Pferdeweiden um 109 Pfund
Pfennige.
Zwischen 1566 und 1580: 218 Weiden, davon 56 der Herren von
Laubenberg-Stein und von Rauhenzell, 36 dem Spital Kempten,
der Rest 19 Bauern
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
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z.B. Alpe Rohrmoos Weiler Rohrmoos (1.070 m): 1361 erstmals urkundlich erwähnt
Folie 60
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Ab 16. Jh. reger Verkehr von Alpgrundstücken
Am 6. Nov. 1550 verkauft Hans Burkhart von
Heimenhofen die Alpe an die Brüder Georg
und Heinrich von Waldburg um 600 Gulden
Die Kapelle St. Anna wurde 1568 durch Truchsess Jakob und
seine Gemahlin Johanna erbaut.
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Kempten
Mittelalter und Neuzeit (1059 - ca. 1830)
Allgäuer Vieh war weithin bekannt und geschätzt
Geälpt wurde v.a. Jungvieh, Ochsen und Pferde, („Ochsenalpe“,
Rappenalp, Roßberg, Schafalpe …)
Vieh kam aus von auswärts, wurde geälpt und wertsteigernd
vermarktet; der Wert der Älpung für das Vieh war schon früh sehr
wohl bekannt! Sebastian Müller 1550: „Das Allgäu hat auch viel Viechs,
Küh und Roß, es zeugt sonderlich gar schöne Füllen“
Pferdezucht : „Allgäuer Pferd“
Säumerwesen als Einnahmequelle
Pferd als „Traktor“ und Kriegsgerät!
Bedeutung bis in die Neuzeit hinein…
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Entschenalp
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Kempten
Folie 62
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Alpe Hochried: Helmut
Zweng bein „Stoffeln“
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Mittelalter und Neuzeit (1059 - ca. 1830)
Kälteperiode & Krieg – Krisenzeit
Kleine Eiszeit 1565 – 1630:
-1,5 °C
Holz wurde knapp, Beschnei-
dung der Rodungsrechte, Rück-
gang der Freiweiden. Festset-
zung eines Höchstbeschlags für
die Genossenschaftsalpe Ehrenschwang
30-Jähr. Krieg (1618 bis 1648): Viehbestände brechen ein,
wieder Rückgang der Alpwirtschaft, Waldzunahme
1642: Verkauf der Unterlauchalpe an eine Genossenschaft für
425 Gulden mit Weiderechten und Brennholzbezug.
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Mittelalter und Neuzeit (1059 - ca. 1830)
Entstehung der Viehscheide
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Mittelalter und Neuzeit (1059 - ca. 1830)
Markttage & Viehscheide
Ältester bekannter Viehscheid in Oberstdorf - immer am Vortag
des früheren Mangenmarkt in Sonthofen immer am 14.9.,
größter Viehmarkt im bayer.-schwäb. Raum
Im Jahr 1535 „kein Durchkommen mehr“ an Markttagen
1727: Verkauf von 2000 Stk Schlachtvieh nach Italien
Am 14.9.1814 wurden insgesamt 6.656 Stück Vieh aufgetrieben: 636 Melkkühe, 800 Rinder und Kälber, 450 Sommerkälber, 1.600 Stiere, 350
Ochsen, 80 Fohlen, 390 Pferde, 850 Gaißen und Böcke und 1.500 Schafe.
Zusammenstallung großer Viehherden von 800
bis 1.000 Ochsen → Getrieben über Oberstdorf wieder
zurück ins Rappenalptal, über Biberalp-Salzbichl, und ab 1795
über den neuen Schrofenpass ins „Welschland“ (Italien).
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
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Kempten
Überlebt: Viehmarkt Buching
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
AUFSCHWUNG UND
NIEDERGANG IM 19. JHDT
Folie 70
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Aufschwung der Alpwirtschaft
Anfang 19. Jh.
Einführung der Käseherstellung (des
Fettsennens) nach Art der Emmentaler
(Schweizer Sennen, Johann Althaus); 1827
Limburger (Karl Hirnbein).
Ab 1830 Umwandlung zahlreicher (wenig
einträglicher) Galtalpen in
Sennalpen („Rundkäse in
bester Güte nur auf Alpen“)
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Aufschwung der Alpwirtschaft Anfang 19. Jh.
Weitere Faktoren
Allgäuer Schlag - „Allgäuer Dachs“ = kleinste und zierlichste BV-
Rasse, viel Milch, genügsam, gute Gesundheit und Langlebigkeit
Arbeitsorganisation: Gründung neuer Genossenschaften
Rege Bautätigkeit, Blütezeit der Alpwirtschaft:
Wertsteigerung der Alpen (von z.B. 250 auf 4700 Gulden)
Bau der Eisenbahn 1853:
Export der Käse erleichtert
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Krise der Alpwirtschaft Ende 19. Jh
Aber 1848: neue Steuern, erneute
Klimaverschlechterung, Land-
flucht wg. Industrialisierung
Agrarkrise, wg,
Geringe Erlöse und Produktivität:
• Personalmangel
• schwieriges Gelände …
• z.T. Wassermangel
• Mangelnde Hygiene bei der
Käsebereitung
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
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Gute alte Zeit ?
Milchzieher („Zeachar“)
Folie 74
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Krise der Alpwirtschaft Ende 19. Jh.
Gleichzeitig in Tälern ↑ Intensivierung,
Entwässerung, Einführung der Güllewirtschaft
Ab 1890 Rückgang der Alpsennerei
und Verlagerung der Käserei in Talbetriebe.
Beschlag aber ging insg, zurück.
Viehbesatz im Allgäu 0,18 GV/ha in 1853
(Bayern 0,42) - heute: 1,40 GV/ha
Vernachlässigung der Alpwirtschaft
- auch der Jungviehaufzucht !
Dramatischer Niedergang der Alpwirtschaft
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
1880 – 1918
Die Folgen des Niedergangs:
Zahlreiche Alpverkäufe (v.a.
an Jagdherren), Auflassung von
Hochalpen
Erster Tourismus
Sommerfrischebewegung bietet
Einkommensalternativen, zunächst
nur für wenige
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Grüntenhaus, 1854
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
1880 – 1918
Die Folgen des Niedergangs:
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
1887 Gründung des Milchwirtschaftlichen
Vereins: Einführung von Alpinspektionen,
Lob u. Tadel auf Wanderversammlungen
nach Schweizer Vorbild
1893 Gründung Allg. Herdebuchgesell-
schaft: Ankauf von Galtviehalpen zur
Wieder-Belebung der Jungviehälpung
1901 Gründung der Land-
wirtschafts- (und ab 1948
auch „Alpwirtschaftsschule“) in Immenstadt
Jagd lenkt ein: Alpen ohne Vieh
sind auch schlecht für‘s Wild,
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Kempten
Entwicklung im 20. Jh.
Allmählicher Wiederaufschwung
Erstes kgl. Bayer. Alpkataster von 1911
• Gründung des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu AVA 1925
(Verein zum Erhalt der Kulturlandschaft)
• Almgesetz 1932 (regelt den Grundstücksverkehr)
Allmählich kommt wieder mehr Vieh
Folgen der Kriege waren zweigeteilt:
• Produktionsflächen gesucht,
Selbstversorgerwirtschaft ↑
• aber auch Personalmangel ↑
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Kempten
Die 60er Jahre –
Siegeszug (?) der Technik und Chemie
Folie 79
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Entwicklung im 20. Jh.
Nachkriegszeit: verstärkte Investitionen
1960er erneuter Einbruch:
Rationalisierung, Technisierung,
alternative Beschäftigungsmöglich-
keiten, schlechte Erschließungen
Aufgabe der Kuhalpen
1972 : Bayr. Programm „Schutz dem
Bergland“
1988: Kultur-Landschafts-Programm
Stärkung des Grünlands und der
Berglandw. durch Freistaat und EU
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
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Kempten
Bestoßentwicklung
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Kempten
SCHLUSSGEDANKE
Folie 83
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
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Kempten
Die Jugend – das Kapital für Morgen Alpwirtschaft benötigt gut ausgebildetes Alppersonal
Früh übt sich, wer ‚Meisterhirt‘
werden will!
Nicht nur das „Älplerfieber“ wird weiter-
gegeben, auch Wissen, das Können,
Werte, Traditionen und das Gefühl für die
Natur und die Verantwortung über Sach
und Vieh
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Fazit
Trotz eine Reihe von natürlichen Benachteiligungen, war das
Berggebiet schon seit Jahrtausenden Kulturraum des Menschen.
Älpler wirtschaften nachhaltig in und mit der Natur
Nichts ist so beständig wie der Wandel: Die Alpwirtschaft hat sich
den ständig ändernden ökonomischen Rahmenbedingungen
anpassen müssen
Die Erfüllung von Gemeinwohlleistungen tritt heutzutage
zunehmend an die Stelle der Produktionsfunktion
Doch ohne Alpvieh geht es nicht - Wissen, Können und Erfahrung
sind ein wertvolles Gut, das an die junge Hirten-Generation
weitergegeben werden muss
Folie 85 30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
30.03.2017 Folie 86
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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Entwicklung bei Flächen
und Vieh
Trendumkehr: wieder sinkender Alpbestoß !
2013 2014 abs. rel.
Fläche 20.811 20.807 -4 0%
Kühe 2.916 2.715 -201 -7%
sonst Rinder 31.347 28.178 -3.169 -10%
Pferde 414 349 -65 -16%
Schafe 350 211 -139 -40%
Ziegen 141 132 -9 -6%
Schweine 539 545 6 1%
Veränderung
Rechtsformen der Bewirtschafter
Gemeinschaftsalpen: 19
Genossenschaften: 176 (26%)
11.022 ha (53%)
Privatalpen: 495
Im Eigentum bewirtschaftet werden (EBNr = BBNr)
bei Gem.-alpen 2, Gen.-alpen 128, Privatalpen 384
Verpachtet werden bei Gem.-alpen 17 (89%), Gen.-alpen
48 (27%), Privatalpen 241(49%)
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 91
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Betriebsentwicklung
Berggebiet - Alpgebiet
Wenig Strukturwandel, aber langfristig Rückgang der
Bergbetriebe (Milchviehbetriebe)
Anzahl der Alpen konstant, bzw. leicht zunehmend
Lkr. OA, KE, LI Lw. Betriebe Alpen (incl. OAL)
2005 3.929 682
2010 3.703 689
Änderung 2005 zu
2010 -5,75% +1%
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 93
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Herausforderungen
Wo drückt der Bergschuh? Probleme &
Folie 93
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
überspringen
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 94
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Herausforderungen I
Natürliche Gegebenheiten & Arbeitserschwernis
Strukturelle Nachteile, Alp-Erschließung
Wettbewerb, Kostennachteile
Konkurrierende Nutzungen (Freizeit, Wald, Tourismus…)
Moderne, rationelle Jungviehaufzucht (das Rind soll in 24 Monaten
nicht 32 Monaten trächtig werden) und Trend in der Tierzucht zu
hohen Milchleistungen, zu schweren Kühen. Kaum noch weide-
gewöhntes Vieh.
Folie 94 30.03.2017
Ohne Bilder weiter
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Alperschließung, Wegebau
Alperschließung ist notwendig:
• Erleichterung und Sicherstellung der Bewirtschaftung (Lebensadern)
• Viehtrieb und Tierschutz
• Versorgung der Hirten(-familien)
• Bodenschutz
• Abtransport von Holz
• Touristische Erschließung,
Besucherlenkung
Konflikte
• Fremdnutzung – Sicherheit & Haftung
• Langwierige Genehmigungspraxis
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Erosion bei fehlender
Befestigung
Folie 96
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Folie 101
Pastoralismes d‘Europe, Paris Dr. Michael Honisch, AVA
30.03.2017
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Kempten
Alpwirtschaft ist kein Freizeitspaß
Dr. Michael Honisch, Fachzentrum Alpwirtschaft
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Sanierung der
Alpgebäude !
Unterhaltsmaßnahmen
regelmäßig
Sanierung vor Neubau!
Landschaftstypische
Bauten
Hohe Kosten
staatliche Förderung
wichtig
(Bergbauernprogramm)
Folie 104
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Konkurrierende Flächennutzung
Folie 106
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 107
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Herausforderungen II
Klimawandel (Witterungsextreme, Niederschläge)
Bürokratie & steigende Auflagen
• CC-Vorschriften : Schwenden ↔ Landschaftselemente
• Verbot der Anbindehaltung in Talbetrieben
• immer mehr BioVieh – ohne Ausgleich für Mehraufwand
• Hygienevorschriften (Sennereien sind keine Großmolkereien) und
Trinkwasserverordnung
Auseinandersetzungen mit dem (nichtamtlichen) Naturschutz, Naturschutzgesetz idR. unproblematisch, aber emotionale Konflikte - z.B.
Wolfsschutz)
Verbraucherverhalten, Zeitgeist/Wertewandel („geiz-ist-geil“)
Folie 107 30.03.2017 Weiter ohne Bilder
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Klimawandel, Zunahme der Witterungsextreme
Folie 108
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Keine Alphütten im Naturschutzgebiet?
Rückzug der Alpwirtschaft
Taufersberg-
Seealpsee
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Kempten
Folie 110
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Steigende Investitionszwänge – z.B.
Trinkwasseraufbereitung
UltraFiltration wäre sinnvoll,
da kostengünstiger, wenig stör
-anfällig, unempfindlich
gegenüber Trübungen und
kaum Strom verbrauchend
als alleinige Maßnahme zur
Desinfektion von Trinkwasser
nicht genehmigungsfähig
Einbau auf eigenes Risiko
30.03.2017
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Kempten
Folie 111
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Falls nicht mehr bewirtschaftet wird …
30.03.2017 Folie 111
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
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Kempten
Folie 112
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
… was folgt? …
30.03.2017 Folie 112
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
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Kempten
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Kempten
Folie 114
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Stärken und Chancen
Wie gut sind wir aufgestellt?
Folie 114
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Überspringen (Fazit)
Folie 115
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Alppersonal
… ist im Allgäu v.a. männlich
(noch) kein Mangel an
Personal
Gesucht sind „Berglar“ mit
Kleinhirtenerfahrung
Die Jugend ist die Zukunft der
Alpwirtschaft
Folie 115
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
30.03.2017
Familie Schwarz, Alpe Hompessen, Photo: Danks
Früh übt sich, wer
‚Meisterhirt‘
werden will!
Dr. Michael Honisch, AELF, SG 2.7
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Kempten
Nicht nur das
„Älplerfieber“ wird
weitergegeben, auch
Wissen, das Können,
Werte, Traditionen und
das Gefühl für die
Verantwortung über
Sach und Vieh
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Kempten
Stärken der Alpwirtschaft I
Personal - Gute Zusammenarbeit der Generationen
Starke Bindung an die Heimat, Traditionsbewusstsein
• nachhaltiges Denken und Wirtschaften
• Freude am Beruf, hohe Motivation - Idealismus
Keine andere landwirtschaftl. Flächennutzung möglich –
es gibt keine Alternativen
Alpwirtschaft schafft
Möglichkeiten der
Diversifizierung
30.03.2017 Folie 118
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
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Kempten Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Stärken der Alpwirtschaft II
Hohes Ansehen bei der Bevölkerung
Produktion hochwertiger Alp-Produkte. Sennalpen sind
ein zentraler touristischer Magnet im Allgäu
Durch den Erhalt der Kulturland-
schaft ist Alpwirtschaft tragende
Säule des Tourismus
Notwendigleit zur Erfüllung von
Gemeinwohlleistungen
30.03.2017 Folie 119
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Folie 120
Dr. Michael Honisch, Sachgebiet Alpwirtschaft
Schlussfolgerungen
Die Allgäuer Alpwirtschaft besitzt eine lange Tradition und sie
erfüllt zahlreiche Funktionen.
Die Allgemeinwohlleistungen sind von steigender Bedeutung, aber
es handelt sich immer um wirtschaftende Betriebe.
Älpler leben in und mit der Natur, es gilt das Konzept „Schützen
durch Nützen“ - Traditionelle Bewirtschaftungs- und
Tierhaltungsformen sollen erhalten bleiben.
Ihre Arbeit bedarf einer breiten Anerkennung in der Gesellschaft
Die Milchwirtschaft der Talregionen muss gestärkt werden (Vieh).
Produkte der Berglandwirtschaft müssen in Wert gesetzt werden.
30.03.2017