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AUGUST– OKTOBER 01_2010 11 ESA-PEKKA SALONEN_ Expedition ins Ruhrgebiet POP IM KONZERTHAUS_ Aus aller Herren Länder TRISTAN UND ISOLDE_ Auf die große Leinwand PAULA MORELENBAUM_ Grande Dame des Bossa Nova DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND _hörbar

AUGUST–OKTOBER 01 2010 11 ESA-PEKKA SAlOnEn POP im ... · Paula morelenbaum liefert mit »Telecoteco« ein freies Essay über moderne Popmusik in Brasilien ab Ritt auf dem blauen

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Page 1: AUGUST–OKTOBER 01 2010 11 ESA-PEKKA SAlOnEn POP im ... · Paula morelenbaum liefert mit »Telecoteco« ein freies Essay über moderne Popmusik in Brasilien ab Ritt auf dem blauen

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AUGUST– OKTOBER 01_2010 11

ESA-PEKKA SAlOnEn_Expedition ins Ruhrgebiet

POP im KOnzERThAUS_Aus aller Herren Länder

TRiSTAn Und iSOldE_Auf die große Leinwand

PAUlA mORElEnBAUm_Grande Dame des Bossa Nova

DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND _hörbar

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_die neue Saison des KONZERTHAUS DORTMUND steht ganz im Zeichen der »Expedition Salonen«. Der finnische Dirigent Esa-Pekka Salonen ist unser neuer Exklusiv-künstler und damit Nachfolger von Fazil Say und Renaud Capuçon. Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND zu sein, be-deutet viel. Mit zahlreichen Konzerten prägt ein solcher Künstler das musikalische Ge-schehen unseres Konzerthauses. Eigens für Dortmund entwickelte, anspruchsvolle Pro-jekte finden auf der Bühne ihren Platz, die Zuschauer erleben sie als spektakuläre mu-sikalische Ereignisse jenseits des norma-len Tourneebetriebs. Das KONZERTHAUS DORTMUND wird zu einem Zentrum der musikalischen Entwicklung.

Esa-Pekka Salonen ist in der Tat ein idea-

ler Exklusivkünstler und mein Wunschkandi-dat. Siebzehn Jahre lang stand er als Chef dem Los Angeles Philharmonic vor, er eröff-nete mit der Walt Disney Concert Hall einen der schönsten Konzertsäle der Welt und ist vor kurzem nach Europa, genauer gesagt London, zum Philharmonia Orchestra zu-rückgekehrt. Zusammen mit Valery Gergiev ist Esa-Pekka Salonen künstlerischer Lei-ter des »Baltic Sea Festivals« in Stockholm. Seine Liebe gilt neben dem Konzert auch der Oper, und so hören wir ihn regelmäßig an der Met in New York genauso wie an der Scala in Mailand. Als Komponist hat sich Esa-Pekka Salonen international durchge-setzt. Eines seiner großartigsten Projekte war die gemeinsam mit Peter Sellars und Bill Viola konzipierte Oper »Tristan und Isolde« von Richard Wagner, die in Los Angeles und Paris sensationelle Aufführungen erlebte. Mit dieser Inszenierung, die zum ersten und einzigen Mal in Deutschland zu sehen sein wird, startet Esa-Pekka Salonen seine Resi-denz in Dortmund.

Ich freue mich sehr auf den September, wenn es endlich wieder losgeht, und ich freue mich auf unseren neuen Exklusiv-künstler Esa-Pekka Salonen.

ihrBenedikt StampaIntendant und Geschäftsführer desKONZERTHAUS DORTMUND

_editorial

dER PARTnER

diE hAUPTSPOnSOREn

diE SPOnSOREn

diE CO-SPOnSOREn

diE STiFTUnGEn / FöRdERER

dAnKE An diE SPOnSOREn. dAnKE FüR: SO KlinGT nUR dORTmUnd.

Liebe konzerthaus-freunde,

Gefördert durch

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FR 08.10.2010Tina dicoTour 2010

Die wunderhübsche dänische

Singer-Songwriterin mit der dunklen

Stimme kommt mit ihrer Gitarre

und ambitionierter Popmusik ins

konzerthaus.

20.00

»In der Musik gibt es

kein richtig oder falsch.

Was sich gut anfühlt, ist gut.«

_einblick

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Editorial

Einblick

Inhalt

meldungen/Tipps

original, nicht kopieSol Gabetta berichtet über ihr Leben zwischen der beschaulichen

Schweiz und den konzertsälen in aller Welt

Einmal Los Angeles und zurückEin Schwerpunkt seiner Arbeit liegt nun wieder in Europa:

Stationen des Esa-Pekka Salonen

Neues von der clubkulturAkustik-Pop im konzerthaus feiert ein kleines Jubiläum

Bilderreiches mysterienspielWagners »Tristan und Isolde« verbindet sich in der Visualisierung

von Peter Sellars und Bill Viola mit moderner medienästhetik

Schwarzweißer monologSonderbar? unsympathisch? Der Pianist Piotr Anderszewski

sieht sich und seine Leistungen stets kritisch

Lichtgestalt als dunkler Heldzwischen Walen und Walküren: Heldentenor Ben Heppner

im Rollenporträt

Girl aus Rio de Janeiro Paula morelenbaum liefert mit »Telecoteco« ein freies Essay

über moderne Popmusik in Brasilien ab

Ritt auf dem blauen DrachenDer junge Pianist Benyamin Nuss macht Videospielmusik

fit für den klavierabend

Heimatklängekonzerthaus-Botschafter holen die große

musikwelt ins heimatliche Dortmund

Haus und Verkauf

Briefe

Ausblick und Rätsel

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_aktuelles

_porträt

_programm

_dialog

_inhalt

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Last, but not least: das Pop-Abo Was lange währt… Da in der Popmusik-Szene kurzfristiger geplant wird als bei den

Klassik-Konzerten, ist das Pop-Abo im Konzerthaus traditionell die letzte Abonne-

ment-Reihe, die dem Publikum präsentiert wird. Umso mehr freuen wir uns, das Pop-

Abo der Saison 2010|11 endlich vorstellen zu können. In der gerade begonnenen

Spielzeit gibt es hochkarätige Pop-Acts aus Deutschland, Europa und den USA. Wie

schon in den vorangegangenen Jahren bringen die Musiker spezielle Akustik-Fas-

sungen ihrer Songs mit und machen die Pop-Abo-Abende damit zu einzigartigen

Erlebnissen. Im Zentrum des neuen Pop-Abos stehen Singer-Songwriter, also der

Mann oder die Frau mit der Gitarre. Mit von der Partie sind die Dänin Tina Dico, der

Schweizer Shooting-Star Sophie Hunger, Gisbert zu Knyphausen, die Band Efter-

klang und der amerikanische Singer-Songwriter William Fitzsimmons. Um den Pop-

Abo-freien Sommer zu überbrücken, war das KONZERTHAUS DORTMUND auch in

diesem Jahr wieder mit einer eigenen Bühne beim »Juicy Beats«-Festival im West-

falenpark vertreten. Am 31.07. war die »Ananas« – die Bühnen sind passend zum

Namen des Festivals alle sehr fruchtig – u. a. mit der Indie-Band Die Sterne wieder

DIE Anlaufstelle für Popmusik-Freunde.

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Abschied und WillkommenFür unsere beiden Exklusivkünstler Fazil Say und Renaud Capuçon hieß es zum Ende

der letzten Spielzeit: à bientôt, Fazil und Renaud, auf ein baldiges Wiederhören! Nach

vier Jahren, in denen das KONZERTHAUS DORTMUND Stammsitz dieser beiden Mu-

siker war, macht sich nun ein neuer Künstler mit dem Ruhrgebiet vertraut: Mit der

Expedition Salonen gehen der finnische Dirigent und Komponist Esa-Pekka Salonen

und das Dortmunder Publikum gleichermaßen auf Entdeckungstour. Salonen, der

nach siebzehn Jahren in Los Angeles wieder vermehrt in Europa arbeiten wird, stellt

sich in seiner ersten Saison am Konzerthaus den Dortmundern mit drei Konzerten vor.

Ist er in dieser Saison noch als Dirigent zu Gast, werden die kommenden Jahre auch

den Komponisten Salonen zeigen. Projekte, die verschiedene Künste verbinden und

mitunter an ungewöhnlichen Orten stattfinden werden, sind in der Planung. Damit

sich Esa-Pekka Salonen in Dortmund bald heimisch fühlt, wurde im Sommer schon

sein neues »Wohnzimmer« eingerichtet: Eine der Lounges im Konzerthaus-Foyer er-

strahlt jetzt als Salonen-Lounge im neuen Design. Schließlich muss auch eine aben-

teuerliche Expedition Salonen nicht ohne kühle Getränke auskommen…

_aktuellesmfG, Ihr mco Das Mahler Chamber Orchestra hat sich im Rahmen seiner NRW-Residenz seit letz-

tem Juni auch in Essen niedergelassen. In einem ersten Konzert mit dem Geiger Ju-

lian Rachlin und einem reinen Mozart-Programm hat das Orchester seine Residenz

in der Philharmonie eingeläutet. Für zunächst drei Jahre haben sich die Musiker in

den Konzerthäusern des Bundeslandes eingerichtet. In Zukunft wird dort verstärkt

gemeinsam an Programmen für die Region gearbeitet, die die kammermusikalischen

Stärken des Orchesters herausstellen. Wichtiger Bestandteil dieser Kooperation der

großen Häuser in NRW ist natürlich die »Ruhrgebiets-Phalanx« aus Philharmonie

Essen und KONZERTHAUS DORTMUND. Die Intendanten der beiden Häuser trafen

beim Konzert in Essen den damaligen NRW-Ministerpräsidenten und Förderer des

Projekts, Jürgen Rüttgers, und den Intendanten des MCO, Andreas Richter, um die

nächste Stufe der MCO-Residenz einzuläuten.

VOn dER mUSE GEKüSST: La Bartoli in Dortmund

ciao, bella!Ein Hauch von Festival-Stimmung wehte

Ende Juni um das Konzerthaus. Das lag zum

einen am sonnig-italienischen Temperament

von Cecilia Bartoli und zum anderen an den

vielen Orchestermusikern und Sängern der

Balthasar-Neumann-Ensembles, die sich

bei schönstem Sommerwetter zwei Wochen

lang im Konzerthaus auf die »Norma«-Auf-

führungen vorbereitet haben. Für so man-

chen Musiker waren die Proben im Konzert-

haus-Saal nach der Hitze der Mittagspause

eine willkommene Abkühlung. Entspannung

in mildem Klima gab es dann nach den Kon-

zerten, wenn die gesamte Besetzung in der

Innenstadt unter freiem Himmel feierte. Die

gute Atmosphäre hat auch bei Cecilia Bartoli

einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen:

»Ich habe mich sehr gefreut, dass das KON-

ZERTHAUS DORTMUND mir am Ende einer

ereignisreichen Saison eine Insel schuf, wo

ich genug Zeit hatte, um zwei exemplarische

Beispiele dafür zu geben, wofür ich mich seit

langem leidenschaftlich einsetze: dem Pu-

blikum in historisch informierten, sorgfältig

vorbereiteten Aufführungen Begegnungen

mit zu Unrecht vernachlässigtem Reper-

toire zu ermöglichen. Dass das Konzerthaus

ein so großes konzeptionelles, logistisches

und nicht zuletzt auch finanzielles Wagnis

auf sich genommen hat und sich auch vom

weltweiten Trubel um eine kleine gold-weiße

Lederkugel nicht abschrecken ließ, spricht

für die Offenheit, Begeisterung und die Leis-

tungsfähigkeit dieses Hauses – nicht von

ungefähr hat es ja auch schon einem Nas-

horn fliegen beigebracht... Und dass die

Dortmunder sich bei tropischer Hitze aus

Schwimmbädern und Public-Viewing-Zonen

davonmachen und ins Konzerthaus strömen,

zeigt, wie stark sie mit ihrem Konzerthaus

verbunden sind und wie dankbar sie das

dort Gebotene schätzen. Ich kann nur sa-

gen: Grazie und wir sehen uns wieder – ar-

rivederci!«

AUdiOPhil: klaus Wolf-HenrichmCO: GEkommEN, um zu BLEIBENwiEdER dA: DAS PoP-ABo GEHT IN DIE füNfTE SAISoN

cD-TippCd-Tippvon Klaus wolf-henrichCd-Shop AktivissimoIm November 2007 hat der cel-list Jan Vogler unter dem Titel »my Tunes« (meine melodien) ein Album mit kurzen Stücken aus klassik und filmmusik ver-öffentlicht. Dieses konzept setzt er nun fort und lässt sein Instru-ment vierzehn klassische Prezi-osen in herrlich verspielter Art und traumhaft schönen Tönen singen. Er eröffnet den Reigen mit dem eleganten ›Schwan‹ aus camille Saint-Saëns’ »karneval der Tiere«, den er nach eigener Aussage schon als zehnjähriger

gespielt hat, lässt Rimski-korsa-kows »Hummelflug« schwirren,zaubert Gänsehaut mit Schu-berts »Ave maria« und setzt den im ersten Teil der »my Tunes«mit ›Engel‹ begonnenen zyklus von Richard Wagners »Wesen-donck-Liedern« nun mit ›Träu-me‹ fort. Erneut und stilgerecht begleitet von den Dresdner kapellsolisten unter der Leitung von Helmut Branny ist dieses Album eine rundum gelungene fortsetzung der Lieblingsmelo-dien für Violoncello und orches-ter: virtuos, tänzerisch, charis-matisch, aber auch gern einmal melancholisch und musikalisch intensiv.Vogler/dresdner Kapellsolisten/Branny:»my Tunes Vol. 2«Sony Classical, 2010

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ihre Einspielung dieses Konzerts hat hervorragende Kritiken bekommen. wie wichtig sind ihnen Kritiken? Gerade in Bezug auf das Elgar-Konzert war ich sehr glück-lich, dass viele Kritiker gespürt haben, dass ich meine Visi-on dieses Stücks aufgenommen habe und dass sie nicht zu vergleichen ist mit der Interpretation du Prés. Das ist letztlich mein Ziel bei jeder Aufnahme und jedem Konzert, das ich spiele: Es geht mir nicht darum, eine perfekte Kopie einer Aufnahme abzuliefern, denn es gibt ja schon alles auf CD – keiner braucht noch eine Aufnahme des Elgar-Cellokonzerts, wenn sie nicht einen neuen Blick auf das Werk darstellt, ohne die Partitur aus den Augen zu verlieren. Das ist natürlich ein Monument, das man lesen und verstehen muss.

Sie moderieren seit Kurzem das musikmagazin »KlickKlack« im Bayerischen Fernsehen – wird das ein zweites Karriere-standbein? Nein (lacht). Zunächst war ich skeptisch, weil deutsch ja nicht meine Muttersprache ist, aber dann habe ich mich überzeu-gen lassen. Die Sendung ist unglaublich spontan und die Moderation ist nie Stress für mich: Wir schauen immer, wo ich gerade bin und was ich zu erzählen habe. Als wir zum Beispiel die Erklärungen zu Elgar aufgezeichnet haben, habe ich später versucht, das zu reproduzieren, aber ich konnte es nicht mehr. Das kam ganz spontan an diesem Abend und am nächsten Tag konnte ich die gleiche Geschichte nicht noch einmal erzählen.

Sie geben etwa 130 Konzerte im Jahr – nebenbei unter-richten Sie, moderieren und leiten selbst noch ein Festi-val...Im Moment ist es noch eine gute Balance. Ich habe das Glück, eine sehr robuste Gesundheit zu haben, aber man muss natür-lich trotzdem ausruhen können. Ich schaue deswegen, dass ich Pausen einplane, auch um neues Repertoire einzustudie-ren. Alle sechs Monate versuche ich, mir Zeit zu nehmen, um Ferien und Repertoirestudium zu verbinden. Ich muss Zeit ha-ben, Neues zu entdecken.

Können Sie überhaupt abschalten – beispielsweise ohne Cello in den Urlaub fahren – oder sind dann wenigstens noten im Gepäck und im Geiste bereits die nächsten Pro-jekte in Vorbereitung?Ja, meistens ist tatsächlich alles dabei. Ohne Cello bin ich nur einmal in zwanzig Jahren in Urlaub gefahren. Eine Woche ohne Cello ging ganz gut, aber dann wird es langweilig. Des-wegen nehme ich zumindest Noten mit, um mich vorzuberei-ten, auswendig zu lernen, Fingersätze zu überlegen, das hilft natürlich schon, wenn ich kein Cello habe, aber mir fehlt dann einfach die Musik.

das interview führte Katharina Kierig

»Kammermusik spielen ist wie

Kuchen backen ohne Rezept –

man weiß vorher nie genau,

wie es gelingt.«

Sol Gabetta Sol Gabetta wurde 1981 in

córdoba, Argentinien, geboren

und begann mit vier Jahren

cello zu spielen

Im Alter von zehn Jahren bekam

sie ein Stipendium für die musik-

hochschule in madrid und zog

nach Europa

2004 gewann sie den »crédit

Suisse Young Artists Award« und

gab ihr Debüt mit den Wiener Phil-

harmonikern unter Valery Gergiev

beim »Lucerne festival«

2006 gründete sie ihr kammermu-

sikfestival »SoLsberg« in olsberg

bei Basel

_aktuelles

Bevorzugen Sie die eine oder die andere Konzertform?Nein, denn sie ergänzen einander: Als Kammermusiker muss man zuhören, sich auch einmal zurücknehmen können, was für viele Musiker, die auf einem so hohen Niveau spielen, nicht ganz einfach ist, weil alle starke Persönlichkeiten sind. Als Solist hingegen hat man nur die Verantwortung für sich selbst. Ich persönlich liebe die Bühne und das fantastische Gefühl, ein großes Orchester im Rücken zu haben. Mit einer Kammermusikformation ist das Gefühl ein ganz anderes, viel intimer. Insofern hat jede der Konzertformen etwas, was die andere nicht bieten kann.

in dortmund spielen Sie das Cellokonzert von Elgar. was ist das Besondere an diesem Cellokonzert?Das ist eines der Konzerte, die sehr emotionale, grandiose und intime Passagen in idealer Weise kombinieren. Es ist voller Emotionalität, die aber nie richtig aufbricht. Es kreist immer wieder um ein Gefühl, wie eine Spirale. Und obwohl es in dem Konzert diese großartigen Melodien und Steige-rungen gibt, enthält es gleichzeitig ganz minimalistische Elemente, die wie Kammermusik gespielt werden müssen.

dieses Konzert wurde ja vor allem durch die interpretation von Jacqueline du Pré berühmt. Sie haben es nun auch auf Cd eingespielt: inwiefern hat diese prägende Aufnahme des werks Sie dabei beeinflusst?Ich habe die Aufnahme mit Jacqueline du Pré natürlich viel gehört. Als ich das Konzert dann eingespielt habe, wollte ich mich bewusst von ihrer Aufnahme lösen. Jeder muss für sich den Schlüssel zu diesem Konzert finden – man kann die gleiche Tür wieder öffnen, doch das ist nicht so interessant. Ich habe also versucht, mich anhand der Partitur, der dy-namischen Angaben und der Spielbezeichnungen Elgars in diese Welt hineinzuversetzen. Mein emotionaler Erfahrungs-schatz ist ein ganz anderer als der Elgars oder du Prés – es ging also darum, mit meinen Emotionen die Partitur zu deu-ten.

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_ich erreiche Sie zu hause in der Schweiz. Kann man denn bei einem so bewegten leben überhaupt von »zu hause« sprechen? Ja, auf jeden Fall. Man muss irgendwo ein Gefühl von zu Hause haben, sonst ist man verloren: die vielen Reisen, ständig in anderen Hotels, in verschiedenen Konzertsä-len... Es ist eine innere Notwendigkeit, irgendwo zu Hause zu sein. Für mich ist das inzwischen Olsberg.

Gerade hat dort ihr eigenes Kammermusikfestival wieder begonnen, das Sie vor vier Jahren ins leben gerufen haben. innerhalb kurzer zeit hat es sich in der dichten Festival-landschaft etabliert. was genau machen Sie da?Es bietet mir die Gelegenheit, auch ungewöhnliche Pro-gramme zu spielen, mit Menschen, mit denen ich gerne zu-sammen arbeite, ohne dass ein Festivaldirektor einschreitet und sagt: »Das lässt sich nicht verkaufen«. Am Anfang haben wir nicht viel riskiert, sondern wie mit einem Hauskonzert auf hohem Niveau begonnen. Und dann haben wir geschaut, wie es läuft, ob es überhaupt ein Publikum gibt – und man musste natürlich die Infrastruktur bedenken, denn in Olsberg gibt es kein Hotel, nicht einmal ein Restaurant. Es freut uns daher umso mehr, dass es so gut läuft, die Leute immer wieder kom-men und begeistert sind.

ihr erstes Konzert im KOnzERThAUS dORTmUnd war ein Kammermusikabend mit Baiba und lauma Skride (mit de-nen Sie auch im Rahmen ihres Festivals wieder zusammen spielen). im Oktober kommen Sie als Solistin mit Orchester.

Die Cellistin sol Gabetta gehört zu einer Generation

junger Musikerinnen, die weltweit Erfolge feiern. Die

gebürtige Argentinierin lebt inzwischen im schweize-

rischen Olsberg, wo sie vor einigen Jahren auch ihr eige-

nes Kammermusikfestival gründete. Über ihr abwechs-

lungsreiches Leben sprach sie mit Katharina Kierig.

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_porträt

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Einmal los angElEs und zurück

Es war eine Sensation: 1983 springt esa-Pekka salonen in

letzter Minute für den erkrankten Michael Tilson Thomas

ein. Es ist der Auftakt einer wunderbaren Freundschaft, die

mit Mahlers Sinfonie Nr. 3 ihren Anfang nimmt und den

Start einer beeindruckenden Dirigentenkarriere markiert.

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in die Ferne. Esa-Pekka Salonen, Chefdirigent des Los Angeles Philharmonic Orchestra von 1992 bis 2008, hat-te zur Eröffnung der Halle »Wing on Wing« komponiert: Sein virtuoses Orchesterstück ist der eigenwillig-schönen Konzerthalle gewidmet, die das Konzertleben der kalifo-nischen Metropole vermutlich auf Jahrzehnte hin prägen wird. Schon von weitem signalisiert der utopische Konzert-saal pazifisches Ungestüm und magischen Glanz. Ist es womöglich die Fata Morgana eines europäischen Avant-gardekünstlers? Salonens eigene Musik überträgt diese Überlegungen in einen Klangstrom aus Singstimmen und unabänderlich pulsierenden melodischen Mustern. Hin und wieder ist vom Tonband die Stimme des Architekten Frank Gehry zu hören, der den avancierten Konzertsaal entworfen hat. Nach einer gewitterhaften Entladung aller klanglichen Kapazitäten verklingt dieser philharmonische Glückwunsch in aller Stille und Erhabenheit: Körperhafte Musik für einen Konzertsaal des 21. Jahrhunderts.

Zu diesem Zeitpunkt war Salonen bereits ein knappes Jahrzehnt als Music Director des traditionsreichen ame-rikanischen Orchesters im Amt, einem phänomenalen Klangkörper, der, einen Steinwurf von Hollywoods ma-gischer Filmindustrie entfernt, nicht immer einen leichten Stand hatte. »Wing on Wing« war so etwas wie eine er-ste Bilanz des komponierenden Dirigenten Salonen, der mit Blick auf das fulminante Potential seines Orchesters, den urbanen Moloch aus Glamour, Armut und Surfkultur in eine verführerische Klangtextur übertrug. Damals wie zu Beginn seiner Karriere fragte sich Salonen: Wo hat ei-gentlich »meine« europäische Kultur in dieser städtisch-kulturellen Agglomeration mit ihrem notorischen Hang zur Body Culture einen angemessenen Platz? Bin ich vielleicht ein Fremdkörper? Schließlich trägt ein anderes Orchester-werk Salonens, das ebenfalls in Los Angeles entstanden ist, den bezeichnenden Titel »Foreign Bodies«: Fremdkör-per.

Avantgardemusik einrichten und Musik von György Ligeti, Witold Lutosławski, Magnus Lindberg und Kaija Saariaho dirigieren. Ob das die Leute hier hören wollen? Hier gibt es so viele Kulturen, die in ihren Quartieren für sich leben: Latinos, Koreaner, Afro-Amerikaner, Italiener und Weiße in ihren Villen am »Strip«. Im Sommer freue er sich auf Eu-ropa, nicht so stickige Luft und den Geruch der finnischen Heimat. Take care. Brentwood, Los Angeles, Oktober 1999

Fünf Jahre später kommt ein cooler Finne mit Sonnen-brille, gesunder Bräune und Poloshirt in einen ruhigen Coffeeshop mitten im vornehmen Stadtteil Brentwood. Salonen erzählt im entspannten Ton eines intellektuellen Europäers, der sich im »sonnigen Gefängnis des wunder-schönen Kalifornien« mittlerweile ganz gut eingerichtet hat, von seinen neuen Projekten und Fortschritten beim Bau der Walt Disney Concert Hall. Brentwood, wo in den 1940er-Jahren Arnold Schönberg und Thomas Mann ge-lebt haben, ist sein neues Zuhause. An der Ecke gibt es Delikatessläden mit Regalen, die dicht gefüllt sind mit schillernden Fruchtsäften, europäischem Dinkelbrot und unzähligen Salatsorten. Im Antiquariat nebenan liegen Raymond-Chandler-Erstausgaben und Robert Blochs Ro-man »Psycho« im Schaufenster. Das Einzelstück zu 1000 Dollar. Salonen ist guter Laune. Er würde gerne mal ei-nen Abend nur mit Filmmusik von Bernard Herrmann ma-chen. Seine Filmmusikkonzerte mit Werken von Herrmann und anderen werden schließlich ein großer Erfolg; Holly-woodprominenz stellt sich ein, Tom Hanks moderiert den Abend. Downtown, Los Angeles, 2003:

Im Stadtteil Bunker Hill steht eine nagelneue Konzert-halle. Auf einem Werbefoto sieht man den Hausherrn der Walt Disney Concert Hall inmitten einer imposant-bizarren Architektur, die an ein verrücktes Segelschiff aus rost-freiem Stahl erinnert. Eher nachdenklich als triumphierend blickt der finnische Maestro mit schwarzem Polohemd

»Wenn ich mich als Musiker

in einem Wort beschreiben

sollte: neugierig.«

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_porträt

_Esa-Pekka Salonen, von Hause aus Hornist und Kom-ponist, sprang 1992 ins kalte Wasser und wurde Music Director des Los Angeles Philharmonic. 17 Jahre lebte der finnische Künstler in der kalifornischen Flächen-stadt, forderte und gestaltete den Bau der mittlerweile weltberühmten Walt Disney Concert Hall und gab dem klassischen Musikleben in Los Angeles ein völlig neues Gesicht. 2003 ist ein vorläufiger Höhepunkt seiner Diri-gentenlaufbahn erreicht; 2008, pünktlich zum 50. Geburts-tag des Maestros, kehrt Salonen nach Europa und in die Wiege europäischer Musikkultur zurück. London, Dort-mund und München werden neue Fixpunkte im Künstler-leben des neugierigen und wagemutigen Dirigenten. Die Jahre in Los Angeles waren die entscheidenden Lehrjahre des profilierten Musikers und Orchesterleiters. Hollywood und das multikulturelle Klima an der kalifornischen Küste haben Salonens Kunstsinn beflügelt und enorm erweitert, im Kern aber nicht verändert. Sunset Boulevard, Los Angeles, 1994

1994 steht der damals knapp 36-jährige Komponist und Jung-Dirigent am Anfang seiner steilen Karriere. Los An-geles liegt unter einer Dunstglocke, die Luft ist warm und staubig. Esa-Pekka Salonen ist seit der Saison 1992/93 Chef des Los Angeles Philharmonic, eine Position, die sein Leben verändern sollte. Salonen kommt zum Inter-viewtermin, er sieht blass aus und ein wenig müde. Hin-ter ihm liegt eine Japan-Tournee seines Orchesters. »Die ersten Monate waren sehr hart«, sagt er unverblümt. Hier, »am Ende der westlichen Zivilisation Brahms, Bruckner und Beethoven verkaufen zu wollen ist schon ein schwie-riges Geschäft«. Der jungenhaft wirkende Finne trägt ein schwarzes Jackett, darunter ein dunkelblaues Polohemd. Um uns herum sitzen entspannte Angelenos in bunten Hemden und stochern wild plappernd in ihren Salatschüs-seln herum. Salonen weiß noch nicht so genau, ob er hier hergehört. Filmmusik würde ihn schon auch interessieren, aber eher die experimentelle Richtung. Am liebsten möch-te er in Los Angeles eine Programmreihe mit europäischer

zeitinsel i – Expedition Salonen

di 14.09.2010Saisoneröffnung – Philharmonia OrchestraEsa-Pekka Salonen Dirigent

Hélène Grimaud klavier

Werke von Schumann und

Sibelius

20.00

dO 16.09.2010Philharmonia OrchestraWDR Rundfunkchor köln

Esa-Pekka Salonen Dirigent

Werke von Ravel, Debussy und

Prokofiew

20.00

FR 17.09.2010Tristan und isoldeVioleta urmana Isolde

Gary Lehman Tristan

Anne Sofie von otter Brangäne

John Relyea könig marke

und weitere Solisten

Sinfonischer chor der

chorakademie am

konzerthaus Dortmund

Philharmonia orchestra

Esa-Pekka Salonen Dirigent

Ben zamora Lichtdesign

Bill Viola Video

Peter Sellars Regie

Richard Wagner

»Tristan und Isolde« WWV 90

Handlung in drei Aufzügen

(halbszenische Aufführung)

17.00

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_porträt

_Hatte man in der Vergan-genheit eher Bands zu Gast, die ihr normales Bühnenpro-gramm für die Akustikreihe umarrangierten, liegt der Fo-kus des neuen Pop-Abos nun stärker auf dem Mann oder der Frau an der Gitarre.

Popmusik in akustischer Manier in den Betrieb eines klassischen Konzerthauses einzubinden, zeugt in Dort-mund schon seit langem von der hohen Wertschätzung gegenüber »Qualitäts-Pop«. Seit der Saison 2006|07 bietet das KONZERTHAUS DORT-MUND diesem eine Bühne. Und wer genau rechnet, dem fällt auf, dass die neue Spielzeit in die mittlerweilefünfte Runde geht – ein klei-nes Jubiläum also. Die An-sprache eines jüngeren, nicht zwingend klassik-affinen Publikums scheint zu funktionieren. Grandiose Konzerterlebnisse bleiben in Erinnerung: Polarkreis 18, mit für damalige Verhältnisse sensationellen 700 Zuschau-ern, überzeugten durch ihr besonderes Engagement, der anspruchsvollen Vorgabe »unplugged« gerecht zu wer-den: der extravagante Sound eines Akku-Schraubers fand

Eingang in die Instrumen-tierung – er war unplugged. Kein halbes Jahr später ge-lang Polarkreis 18 mit ›Allein allein‹ der große Durchbruch und der Konzertsaal wäre nun wohl zu klein für die Band gewesen. Den deut-schen Pop prägende Bands wie Blumfeld und Kinderzim-mer Productions nutzten die Reihe und das besondere Am-biente, um ihre letzten Shows vor der Auflösung zu geben. Der Mitschnitt »Over And Out –Live aus dem KONZERT-HAUS DORTMUND« von Kinderzimmer Productions erschien als limitierte Vinyl-Auflage und ist ein würdiges Souvenir.

In der letzten Saison konnten Kettcar, die den unvergesslichen Abend des 07. November 2009 ebenfalls aufgenommen haben, das mitgeschnitte-ne Material leider nicht be-nutzen. »Jeder, der dabei war, weiß warum«, hieß es einige Tage später auf der bandeigenen Homepage. Nach Rückfrage klärte man auf: »Wir haben zu schlecht gespielt – die Stimmung war einfach zu geil!« Kings of Convenience gaben

Das Pop-abo 2010|11 steht in den Startlöchern und ist so

homogen wie noch nie: Singer-Songwriter von dänischen bis

U.S.-amerikanischen Längengraden finden den Weg ins Kon-

zerthaus, um ihren Akustik-Pop dem erwartungsfrohen Publi-

kum zu präsentieren.

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akustik-pop wie man ihn immer wieder fühlen möchte.

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einzigartigen Konzepts sind die Zeilen, die das Musik-magazin Intro über das Pop-Abo schrieb: »Dass es da eine Anziehungskraft gibt zwischen der klassischen Musikwelt und moderner Popkultur, ist Gott sei Dank unbestreitbar. Die Pop-Abo-Veranstaltungsreihe im KONZERTHAUS DORT-MUND geht dieser gegen-seitigen Faszination auf den Grund. [...] Die Dortmunder machen fühlbar, was man so schlecht in Worte fassen kann, und picken sich die Rosinen aus beiden Welten heraus: Die bestechende Akustik und das ausgeh-feine Ambiente eines rich-

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_porträt

_Peter Sellars und Esa-Pekka Salonen, beide Fort-schritts-Denker in ihren Me-tiers, haben im Jahr 2004 erstmals gewagt, Altes und Neues, Wagners »Tristan und Isolde« und moderne Medienästhetik, miteinan-der in Einklang zu bringen. Der Versuch startete 2004 in Los Angeles und wurde 2005 an der Opéra Bastil-le von Paris wiederholt. Als Dritter im Bunde wirkt der Kalifornier Bill Viola mit, der für die Visualisierung zuständig ist. Dessen Bil-derfindungen werden auf eine große Leinwand pro-jiziert, während die Sänger auf einer vergleichsweise kleinen, podestartigen Flä-che agieren.

biLderreiches MySTEriENSPiEL

Sie ist betagt, aber immer noch gut in Schuss. Dennoch, hin und wieder braucht

sie kleinere kosmetische Korrekturen, um ihre Attraktivität zu wahren: die Oper. Zu

ihren großen Herausforderungen im 21. Jahrhundert zählt der Umgang mit Multi-

medialität. Wie können Film oder Video mit den feststehenden Größen wie Musik

und Handlung in Einklang gebracht werden? Können dadurch Spielorte erschlossen

werden, die außerhalb eines Opernhauses liegen? Kurios, dass gerade die Neue

Musik sich bei der integration moderner Ausdrucksmittel relativ schwer tut…

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im Rahmen ihrer Welttournee eines von nur drei Deutschland-konzerten in Dortmund. Emiliana Torrini, zum Zeitpunkt ihres Auftritts durch den Sommerhit ›Jungle Drum‹ längst in aller Oh-ren, überzeugte vor allem durch solche Songs, die man auch in ein paar Jahren noch hören möchte. Es dauerte keine fünf Minuten, bis das sprichwörtliche Eis gebrochen und das ge-samte Publikum von dieser umwerfend natürlichen Frau ein-genommen war. Bei all diesen Konzerten war das Konzerthaus bis auf den letzten Platz besetzt.

Aber nun zum künftigen Geschehen. Das Pop-Abo wird auch in der kommenden Saison wieder fünf Konzerte um-fassen; den Startschuss gibt die dänische Singer-Songwri-terin Tina Dico im Oktober 2010. Ihr Songwriter-Talent führte sie bereits als Auftragskomponistin u. a. zur Gruppe Zero 7, für deren Album »When It Falls« sie diverse Songs einsang. Nach Tina Dico betreten im Jahr 2011 vier weitere »Qualitäts-Popper« die Bühne: die Schweizerin Sophie Hunger, Gisbert zu Knyphausen aus Deutschland, William Fitzsimmons aus den USA und Dicos dänische Landsleute von Efterklang. Efterklang sind die einzige Band in der Pop-Reihe der Sai-son 2010|11. Diese viel versprechenden Helden des moder-

_porträt

Alles über die künstler, die mit

ihren akustischen Instrumenten in

Dortmund halt machen, erfahren

Sie auf www.pop-abo.de

FR 17.09.2010zeitinsel i – Expedition Salonen Tristan und isoldeVioleta urmana Isolde

Gary Lehman Tristan

Anne Sofie von otter Brangäne

John Relyea könig marke

und weitere Solisten

Sinfonischer chor

der chorakademie am

koNzERTHAuS DoRTmuND

Philharmonia orchestra

Esa-Pekka Salonen Dirigent

Bill Viola Video

Peter Sellars Regie

Richard Wagner

»Tristan und Isolde« WWV 90

Handlung in drei Aufzügen

(halbszenische Aufführung)

17.00

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tigen Konzertsaals werden Kulisse für eine erlesene Melange zeitgenössischer Pop-Repräsentanten.« Mandarf also gespannt sein auf all jene, die auch in der Spielzeit 2010|11 die Grenzen zwischen Klassik und Pop aufheben werden – Künstler wie Publikum glei-chermaßen.

nen Independent-Pop sind bislang erst einem kleinen, aber stetig wachsenden Kreis von Eingeweihten ein Begriff. Mit der Verpflichtung dieser Band unterstreicht das KONZERTHAUS DORTMUND sicherlich seinen Anspruch, auch in der Popmu-sik eine »Spürnase« zu besitzen. Alle miteinander sind längst zu Lieblingen der großen Feuilletons avanciert und stehen somit an einer Stelle, die früher ausnahmslos der Hochkultur vorbe-halten war. Dem Konzerthaus soll diese Entwicklung, die guten Pop und Puccini gleichermaßen schätzt, nur Recht sein.

Gleichermaßen Fazit der vergangenen Jahre und auch Vorschau auf die nächsten Konzerte dieses noch immer

tina dico sophie hunger Gisbert zu knyphausen efterklang william fitzsimmons

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_porträt

delt. Permanente Spiegelungen reflektieren die unterschiedlichen Bedeutungsebenen, und auch die Blickwinkel sind unterschiedlich: mal Vogelperspektive, mal Frosch-perspektive. Gesichter und Hände spielen eine hervorgehobene Rol-le, die tradierte große Operngeste ist – anknüpfend an das Erbe Wie-land Wagners – passé. Daher wird viel gekniet, gelegen, gestanden und gekrochen. Das Geschehen auf der kleinen Bühne wird zum Subtext dessen, was uns auf der Leinwand gezeigt wird. Oder doch vielleicht umgekehrt?

Sellars und Viola setzen an die Stelle einer Operninterpretation eine eigene Form von Moderne: eine Art von synthetisch mon-tierter Mythologie, die an den My-thosgedanken Richard Wagners anschließen soll. Statt konkreter Geste gibt es nun Andeutungen. Die Geschichte wird nicht mehr chronologisch erzählt, sie wird assoziativ entwickelt. Alles Na-turhafte, symbolisch eingefangen mit den vier Elementen, tritt in den beiden ersten Akten noch relativ klar vor unsere Augen. Das Was-ser dominiert im ersten Akt – pas-send zur Überfahrt Isoldes und Tristans von Irland nach Cornwall. Im zweiten Akt lodert viel Feuer als Sinnbild der Leidenschaft. Im dritten, dem Sterbe-Akt, greift al-les zunehmend ineinander. Immer wieder werden Bezüge hergestellt, etwa wenn zwei Figuren durchs Feuer schreiten. Da kommt einem zwangsläufig die »Zauberflöte« in den Sinn – ebenfalls ein Mysteri-enspiel zwischen Reinigung, Lie-besbann und Verwandlung. Am Ende dieses »Tristan« versinkt die Welt in Blau, einem Fantasy-Blau, unkenntlich die Grenze zwischen Himmel und Meer.

Dieser Sellars-Viola-Salonen-Wag-ner kommt nun zum ersten Mal nach Deutschland – ins KONZERTHAUS DORTMUND.

Peter Sellars, das Enfant terri-ble, Peter Sellars, der Provoka-teur. Das sind die Etiketten, mit denen man den amerikanischen Regisseur vor allem in den 80er-Jahren bedacht hat, insbesonde-re nach seinen Inszenierungen der Mozart-Trias »Don Giovanni«, »Così fan tutte« und »Le nozze di Figaro«. Mit diesen Umsetzungen – teils im kriminellen Milieu und in New Yorker Ghetto-Hinterhöfen an-gesiedelt – verstörte Sellars, er polarisierte und faszinierte und wurde so international berühmt, zumal das opernmäßig eher kon-servative Amerika hier in seinen Grundüberzeugungen erschüttert wurde. Doch auch in Europa wur-de Sellars von Glyndebourne bis Brüssel in die gesellschaftliche Etablierung der Opern-Moderne eingebunden, bevor er in den 90er-Jahren insbesondere in Salz-burg eine Art Kehrtwende vollzog, die ihn aus jener Moderne sanft wieder hinausführte. Heute agiert er mehr aus dem Hintergrund. Es ist stiller um ihn geworden. Umso nachhaltiger die Wirkung, wenn er doch wieder mit einem Projekt hervortritt. Etwa mit diesem »Tris-tan«, der auch sechs Jahre nach seiner ersten Umsetzung nichts von seiner Wirkung verloren hat.

Sellars’ Regie richtet sich vor allem darauf, sinnfällige Gesten für die jeweiligen Situationen und Aktionen zu finden, Bewegungen und Körperhaltungen in Überein-stimmung zu bringen mit Musik und Bild. Auf der Leinwand wech-seln die Assoziationen in unter-schiedlichen Tempi ab, mal steht unverrückbar ein prächtiger, aber blattloser Baum im Zentrum, mal prasselt ein mächtiges Feuer, das an Brünnhildes Feuerfelsen erin-nert, mal schweift der Blick übers Meer, in dessen Dunst ein Etwas sichtbar wird, von dem man an-fangs nicht weiß, ob es sich um eine Bohrinsel oder Isoldes Schiff han-

»Oper kann eine Geste durch

Musik, Poesie, Tanz und Kunst

deutlich machen – alles zur gleichen Zeit.«

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_Über Piotr Anderszewski erzählt man sich eine Geschich-te, die ihn wahrscheinlich sein Leben lang verfolgen wird. Gleichzeitig charakterisiert sie den etwas scheuen, selbst-kritischen Pianisten sehr gut: Als Piotr Anderszewski 1990 in Leeds zum ersten und auch einzigen Mal an einem Wett-bewerb teilnahm, stand er kurz vor dem Ende der »Diabelli-Variationen« vom Flügel auf und verließ die Bühne. Grund war schlichtweg seine Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung. Dabei hatte er sich durch die Kühnheit, dieses höchst anspruchsvolle und gewöhnlich von jungen Pianis-ten gefürchtete Werk in sein Wettbewerbsprogramm aufzu-nehmen, bereits ins Licht der Öffentlichkeit katapultiert.

Der Wettbewerbsabbruch hat seiner Laufbahn jedoch nicht im Geringsten geschadet. Dass dies Anderszewskis einzige Wettbewerbsteilnahme bleiben sollte, liegt wohl vor allem an den profunden Zweifeln, die er an der künstle-rischen Aussagekraft von Wettbewerben hegt.

Gerade Anderszewskis Darbietung der »Diabelli-Variati-onen« sorgte immer wieder für Begeisterungsstürme; sie inspirierte sogar ein Filmporträt über ihn und seine Inter-pretation des Werks. Es entspricht aber wiederum Anders-zewskis Hang zur Selbstkritik, wenn er sich in diesem Film sonderbar und nicht sonderlich sympathisch findet.

Bei seinem Dortmunder Klavierabend wird jedoch nicht Beethoven, sondern Bach und Schumann auf dem Pro-gramm stehen – zwei Komponisten, mit denen sich Anders-zewski immer wieder intensiv auseinandersetzt. Während ihn an Bach reizt, dass man als Pianist die klangliche Band-breite des modernen Konzertflügels ausschöpfen möchte und gleichzeitig die stilistischen und instrumentellen Gren-zen des Cembalos mitdenken muss, berührt ihn die Verletz-lichkeit des als Pianist und Dirigent erfolglosen Schumann, die in einer verrückten, poetisch-idealistischen Seite seiner Werke zum Ausdruck kommt.

Mit Worten ist der Pianist Piotr anderszewski geizig, doch

mit Tönen spricht er auch gerne einen ganzen Abend.

wEISSER MONOlOG

di 05.10.2010Klavierabend Piotr Anderszewski Piotr Anderszewski klavier

Werke von J. S. Bach und

Schumann

20.00

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mi 06.10.2010OtelloBen Heppner otello

krassimira Stoyanova Desdemona

und weitere Solisten

mädchenchor der chorakademie

am konzerthaus Dortmund

WDR Rundfunkchor köln

mahler chamber orchestra

Daniel Harding Dirigent

Giuseppe Verdi

»otello«

oper in vier Akten (konzertante

Aufführung in italienischer Spra-

che mit deutschen übertiteln)

19.30

_Wie gut, dass für die Besetzung von Opernrollen charak-terliche Gemeinsamkeiten zwischen Protagonist und Dar-steller keine Grundvoraussetzung sind. Denn in diesem Fall würde einem für die Rolle des eifersuchtsmordenden Otello wohl nicht zuerst der kanadische Tenor Ben Heppner ein-fallen. Der ist ein so freundlicher, bescheidener, »normaler« Typ, dass es schwer ist, sich vorzustellen, er könnte für die Personifizierung einiger dunkler, Unheil bringender Heroen berühmt sein. Mit denen hat er laut eigenem Bekunden auch sehr wenig gemein. Dennoch gehört die Partie des Otello zu seinen Leib- und Magenrollen. Der ansonsten weithin als Wagnerianer bekannte Heldentenor ist eben auch Verdia-ner und gilt einigen gar als rechtmäßiger Erbe des einstigen »Rolleneigners«, Placido Domingo.

Die Herausforderung dieser Partie ist – neben der ge-sanglichen, die natürlich alleine schon immens ist – eine darstellerisch-psychologische, die dem Sänger von der dra-matischen Vorlage und Verdis musikalischer Umsetzung auf-gegeben wird: Otello und Desdemona wird sehr wenig Zeit eingeräumt, um ihre Liebesbeziehung auszuagieren, bevor die Katastrophe ihren – oder eher: den von Jago eingefädel-ten – Lauf nimmt. Heppners eigenem positiven Menschen-bild entspricht wohl sein Bemühen, als Otello seiner Desde-mona loyal zu bleiben und an ihre Treue zu glauben, so lange es Libretto und Musik erlauben.

Auch wenn Heppner sich bei seinen jährlich nur etwa 50 Auftritten auf einige zentrale Rollen seines Fachs konzen-triert (neben Otello gehören auch Tristan, Siegfried, Parsifal oder Lohengrin dazu), ist er doch immer aufgeschlossen für Neues: So war er zuletzt in der Uraufführung einer »Moby Dick«-Vertonung von Jake Heggie an der Oper Dallas zu se-hen – er selbst behauptete gerne mit einem Augenzwinkern, er übernähme die Titelpartie, dabei war es doch »nur« Kapi-tän Ahab.

Nach zwei Liederabenden und einer Wagner-Gala ist

der dramatische Tenor ben heppner erstmals in einer

abendfüllenden Oper in Dortmund zu erleben.

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FR 01.10.2010Benyamin nussBenyamin Nuss klavier

Videospielmusik zu »final fanta-

sy«, »Rad Racer«, »Blue Dragon«

und »Lost odyssey«, arrangiert

für klavier solo

20.00

losschleife quäkte, sind vorbei. Die frühe Liebe zu den Komponisten des Impres-sionismus, zu Farben und Melodien ist die Verbindung zu seinem aktuellen Pro-gramm. Diese Moderne, die mit Pop und Jazz flirtet, schätzt Nuss sehr: »Die Musik aus Videospielen ist die Fortsetzung der Klassik, nur mit anderen Mitteln.«

Die Eltern der »Generation PlayStation« können nun also im Konzertsaal erfahren, was Spielfreunde schon lange wussten: Aus der Konsole kommt fesselnde Mu-sik im klassischen Gewand. Insofern ist es wohl auch ein missionarischer Auf-trag, den Benyamin Nuss mit seinem Konzertprogramm erfüllt. Seine jüngeren Fans muss er mit Uematsus Musik in-dessen nicht lange in den Konzertsaal bitten. Dass sie die Chance haben, die bekannten Klänge live und gemeinsam mit anderen erleben zu können, verbrei-tet sich in den Internetforen bereits wie ein Lauffeuer.

_Schon bei den bombastischen Kölner »Symphonic Fantasies«, einem musika-lischen Tribut an den berühmten japa-nischen Videospielentwickler Square Enix und seine erfolgreichsten Kreationen, hatte Benyamin Nuss den Klavierpart übernommen. Nun rückt er das Klavier in den Mittelpunkt dieser Musik: Auf seinem ersten Solo-Album finden sich Arrange-ments der Spiele-Soundtracks von No-buo Uematsu für Klavier solo. Vertreten sind so klangprächtige Namen wie »Final Fantasy« oder »Blue Dragon« – Spiele, die den Fans flinke Finger und eine gute Kombinationsgabe abverlangen. Ob Video-spiele mit solchem Trainingseffekt auch zu Benyamin Nuss’ täglichem Übungs-pensum gezählt werden dürfen, ist nicht bekannt. In seiner Freizeit taucht der Pia-nist allerdings gerne in die virtuelle Spie-lewelt ein und lässt sich dabei auch von der Musik mitreißen – die Zeiten, in denen zum Spiel eine achttaktige Phrase in End-

RITT AUf DEM blAUEN DRAcHENEin Konzertsolist von morgen ist benyamin nuss, gerade einmal 21 Jahre alt. Als solcher

gestattet sich der Pianist, Musik von heute, die Musik seiner Generation zu spielen.

_programm

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men. Auf ihrem ersten Album tummelten sich nicht nur unbekanntere Stücke Jobims – sie nahmen es auch in dessen ehemaligem Haus auf. Paula Morelenbaum teilt ihre Liebe zur Musikgeschichte, damit Neues entstehen kann. Auch auf ihren Soloplatten: »Berim-baum« (2004) etwa dreht sich um den brasi-lianischen Gitarristen und Dichter Vinícius de Moraes. Jener hatte Jobim lange Zeit zuvor gebeten, sein Werk »Orfeu da Conceição« zu vertonen – später von Marcel Camus verfilmt unter dem Titel »Orfeu Negro«. Ihrer Verbun-denheit zum Bossa Nova setzt Paula More-lenbaum mit dem aktuellen Album »Teleco-teco« die Krone auf: Jetzt überführt sie mit ihrem Gesang traditionelle Musik in moderne Zeiten, verbindet dabei akustische Gitarre mit elektronischen Klängen. Dazu nimmt sie sich populäre brasilianische Musik der 40er- und 50er-Jahre wie den Samba-Canção vor, die Jobim als Inspiration diente. Abermals teilt sie ihren Ruhm. Auch wenn sie an diesem Abend solo zu Gast ist.

_Da steht sie in einem roten Kleid und wirft eine Kusshand, bevor sie ihren Schal elegant um den Mikrofonständer drapiert. An einem anderen Abend läuft der Schlitz in ihrem langen schwarzen Kleid weit an ihr hinauf, während ihre Hände den Glanz aus fallenden Sternen greifen. Paula Morelenbaum könnte eine Diva sein. Aber ihre Kunst ist groß und großzügig genug, um andere ins Scheinwer-ferlicht zu holen. Zehn Jahre lang sang sie in der Novada Banda – der Band von Antônio Carlos »Tom« Jobim, einem der Bossa-Nova-Erfinder. Von ihm stammt unter anderem ›Ga-rota de Ipanema‹ (›The Girl From Ipanema‹), einer der meistgespielten Songs der Welt. Nach Jobims Tod 1994 entstand das Quar-teto Jobim-Morelenbaum: Da musizierte sie zusammen mit ihrem Gatten Jaques (Cello) sowie Jobims Sohn Paulo und dem Enkel Daniel. Und damit nicht genug: Mit dem ja-panischen Komponisten und Keyboarder Ryuichi Sakamoto schloss das Ehepaar sich zum Trio Morelenbaum²/Sakamoto zusam-

GIRl AUS RIO DE JANEIROPaula Morelenbaums Karriere ist eng mit dem Bossa Nova verbunden – und mit ikonen

der Weltmusik.

dO 28.10.2010Paula morelenbaumTelecoteco

Eine Hommage an den Bossa

Nova und seine Neuinterpretation

20.00

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HeimatklängeDas Herz der botschafter des konzerthaus dortMund schlägt im Takt der Musik.

Konzerthaus-intendant Benedikt Stampa traf mit dr. hans von dewall einen musikbe-

geisterten Botschafter zum Gespräch.

_»Für Konzerte fahre ich nicht mehr nach Berlin.« Dieser charmante Satz er-blickte das Licht der Welt bei sonnigstem Wetter auf der Dortmunder Brückstra-ße. Urheber war Dr. Hans von Dewall, seit einem Jahr Vorsitzender des Boards der Botschafter des KON-ZERTHAUS DORTMUND, den ich zum Mittagessen im Stravinski traf. »Als ich 2002 in die Zentrale der Deutschen Bahn nach Ber-lin gerufen wurde, gab es das Konzerthaus noch nicht. Ich habe die anfänglichen Diskussionen natürlich nochmitbekommen, aber in Berlin war Dortmund kul-turell weit weg.« Hans von Dewall spricht mit leuch-tenden Augen über seine musikalischen Erfahrungen in der Hauptstadt. Die Ber-liner Philharmonie mit den

weltbekannten Philharmonikern unter Sir Simon Rattle, die Staatsoper Unter den Linden und das Deutsche Theater wurden zu seinen häufigen Anlaufpunkten. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit für den Konzern an oberster Stel-le suchte er den Ausgleich in der Welt der Musik und des Theaters. Dann kehrte er 2008 nach Dortmund zurück. Wir trafen uns zufällig, er schwärmte vom »Musikfest Berlin« und den tollen Konzerten dort. Zwei Jahre später gehört Hans von Dewall nicht nur zu den großen Fans unseres Hauses, er ist auch aktives Mitglied im Kreis der Botschafter, einem Zusammenschluss von Persönlichkeiten, die sich ideell dem Haus verbunden fühlen und durch eine jährliche Spende die programmatische Arbeit unterstützen. Aktuell fördert der Kreis, der derzeit aus rund 45 Personen und Unternehmen besteht, die »Zeitinsel Béla Bartók« im Januar 2011. »Wäh-rend Sponsoren aus kommerziellen Gründen eher die etwas geläufigeren Konzerte unterstützen, sehen wir als Botschaf-ter unsere Aufgabe darin, die so genannten profilbildenden Konzerte, die Benedikt Stampa und sein Team planen, zu ermöglichen«, führt Hans von Dewall aus. Für ihn ist es wich-tig, das ambitionierte Programm des Hauses zu fördern und somit die Position des KONZERTHAUS DORTMUND in der internationalen Musikwelt weiter zu stärken. Und damit sind wir, nicht nur nach seiner Ansicht, auf gutem Wege. Densel-ben spart er sich mittlerweile, denn nun ist Berlin in Sachen Musik weit weg. Auch von Dewall weiß: »So klingt nur Dort-mund.«

Die Botschafter des koNzERT-

HAuS DoRTmuND machen sich

für das konzerthaus stark und

helfen ideell und finanziell.

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KontaktPer Post an: Konzerthaus dortmund, Stichwort: leserbrief, Brückstraße 21, 44135 dortmundPer fax an: 0231-22 696 155Per E-mail an: [email protected], Betreff: leserbriefIn unser Gästebuch unter: www.konzerthaus-dortmund.de

Wenn Sie wollen, dass Ihre zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

boeckers boulevardLiebe Leserinnen und Leser der hörbar,bevor sich das Konzerthaus in der beginnenden Saison mit der »Expedition Salonen« dazu aufmacht, neue musikalische Ufer zu entdecken und mit Béla Bartók einen Klassiker des 20. Jahrhun-derts in den Fokus zu rücken, sei noch ein kurzer Blick zurück erlaubt, auf die »Zeitinsel Porträt Cecilia Bartoli«. Unsere Leserin Olga Gafanovych erinnert sich: Jan Boecker

Grazie, Cecilia! Brava!

Einmalige Stimme, großartige Gesangskunst, Temperament, Energie, Charme, Natürlichkeit, be-

sonders sympathische Ausstrahlung! Wir hoffen auf neue Treffen mit Signora Cecilia Bartoli. Am

1. Juli genoss ich »Norma« – höchstes Niveau! Alle Sänger, der Chor, das Orchester waren wun-

derbar! Es war das großartige Ende einer interessanten Saison 2009/10, die den Musikfreunden

viele schöne Erlebnisse gebracht hat.

Olga Gafanovych (per E-Mail)

Viel besser lässt sich das eigentliche musikalische Ereignis nicht beschreiben. Abseits des rein

Musikalischen umwehte ein Hauch von Boulevard die intensiven zwei Wochen, in denen »La

Bartoli« in Dortmund zu Gast war. So badeten die berühmte Darstellerin der Druidenpriesterin

Norma und der Dirigent Thomas Hengelbrock bei einem spontanen Pressetermin geradezu im

Blitzlichtgewitter. Ein gelungenes »Paparazzo«-Foto sorgte für besonderes Aufsehen (»Fast ein

Kuss«, s. S. 6); zumindest belegt es das noch enger gewordene Verhältnis zwischen der Mezzo-

sopranistin und dem Konzerthaus-Intendanten (dessen Name nicht zuletzt auf seine italienischen

Wurzeln und seine italianitá hinweist). Und unter diesen Vorzeichen sind wir zuversichtlich, liebe

Frau Gafanovych, dass Frau Bartoli demnächst wieder in Dortmund zu hören sein wird…

Kaum etwas mitbekommen hat die Presse von der nötig gewordenen Verschiebung der General-

probe zu »Norma«, als an jenem Sonntagnachmittag – damals waren die finalen Fußballhoffnungen

noch rosarot – das WM-Spiel Deutschland gegen England vom gesamten Ensemble im Straßenca-

fé verfolgt werden musste. (»It was not football that caused the excitement in Dortmund last week.

It was Cecilia Bartoli’s first outing as Norma«, resümierte die »Financial Times« indes später.)

Von außergewöhnlichem »Glanz in der Stadt« war außerdem zu lesen, von Blumenschmuck im

Konzerthaus, Empfängen, und in einer Reportage-Story wurde Hausdame Elke Stadler während

ihrer Arbeit am Konzerttag journalistisch begleitet und abgebildet.

Dann ist da noch der Goldschmiedemeister, der eine handgefertigte Uhr, Unikat »Norma«, als

Geschenk für Cecilia Bartoli hergestellt hat, das Zifferblatt aus Spindeluhrplatinen anno 1826, der

Schaffenszeit Vincenzo Bellinis, mit einem »Fancy Canary Yellow« Diamanten auf der geflügelten

Nashornspitze, dem Symbol des KONZERTHAUS DORTMUND.

Erwähnung fand das »bellissimo logo« auch in der italienischen Tageszeitung »La Stampa«, neben

der enthusiastischen Besprechung der »Norma«-Aufführung in dem Dortmunder »bella sala«.

Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich

Ihr Jan Boecker

nicht möglich. Je Interessent wird nur eine karte ausgegeben. Gebühren:Bei einem kartenkauf über das koNzERTHAuS DoRTmuND werden bei Eigenveranstaltun- gen eine Servicegebühr von 10% vom Grundpreis und eine Systemgebühr von 1,50 E er-hoben. Bei Versand von Einzel-karten kommt eine Versand- pauschale von 2,50 E (bzw. 6,00 E bei Einschreiben) hinzu. Service für Rollstuhlfahrer:Bitte achten Sie darauf, frühzei-tig zu buchen, damit wir Ihre ge- wünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren kön- nen. falls Sie keine Begleitper- son mitbringen, stellen wir Ihnen gerne kostenfrei einen unserer Servicemitarbeiter zur Verfügung. Unser Partner für auswärtige Gruppen:Westfälischer Besucherring imkoNzERTHAuS DoRTmuNDBrückstraße 21Telefon: 0231-18 57 999Fax: 0231-18 57 987AGB:Die allgemeinen Geschäfts- bedingungen des koNzERT- HAuS DoRTmuND können im Ticketing des konzerthauses, im Internet und in der Saison-broschüre eingesehen werden.

APRIL–JUNI_2007

BAROCK FÜR ALLE_Andrea Marcon

EXKLUSIV UND VIELSEITIG_Fazil Say

KLAPPE, DIE ZWEITE_Lorin Maazel

VON SCHAFEN UND MENSCHEN_Tim Fischer

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nicht möglich. Je InteressentwirdnureineKarte ausgegeben.Gebühren:Bei einem Kartenkauf über das KONZERTHAUS DORTMUNDwerden bei Eigenveranstaltun-gen eine Servicegebühr von 10 % vom Grundpreis und eineSystemgebühr von 1,00 € er-hoben. Bei Versand von Einzel-karten kommt eine Versand-pauschale von 2,00 € (bzw.6,00 € bei Einschreiben) hinzu.Service für Rollstuhlfahrer: Bitte achten Sie darauf, frühzei-tig zu buchen, damit wir Ihre ge-wünschten Plätze und unserenExtra-Service garantieren kön-nen. Falls Sie keine Begleitper-son mitbringen, stellen wir Ihnengerne kostenfrei einen unsererServicemitarbeiter zurVerfügung.Unser Partner für auswärtige Gruppen: Westfälischer Besucherring imKONZERTHAUS DORTMUND,Brückstraße 21 Telefon: 02 31/1 85 79 99Fax: 02 31/1 85 79 87AGB:Die allgemeinen Geschäftsbe-dingungen des KONZERTHAUSDORTMUND können im Ticke-ting des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbro-schüre eingesehen werden.

Ausblick

ImpressumHerausgeber:Konzerthaus Dortmund GmbH

Intendant und Geschäftsführer:Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

Redaktion:Franziska Graalmann

Koordination:Milena Ivkovic

Konzeption und Realisierung:corps.Corporate Publishing Services GmbH,Düsseldorf

Objektleitung: Christiane Reiners

Anzeigenmarketing:Ebru Aksan (corps), Tel.: 0211/887-31 78

Gestaltung:Christine PlößerSequoia Media, Köln

Schlussredaktion:Sebastian May

Autoren:Claudia Beißwanger, Franziska Graalmann,Britta Lefarth, Anne do Paço, Ralf Retinski,Benedikt Stampa

Druck: Rhein-Ruhr Druck Sander, Dortmund

KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21, 44135 Dortmund

Telefon:02 31/2 26 96-0Telefax:02 31/2 26 96-2 22Tickethotline:018 05/44 80 44 (0,12 €/Min.)

E-Mail: [email protected]

Internet: www.konzerthaus-dortmund.dewww.pop-abo.de

Termin- und Programmänderungen sowie mögliche Druckfehler vorbehalten.

Besuchen Sie auch unsere Homepage und unseren interaktiven Ticketshop unter: www.konzerthaus-dortmund.de

Sammlerstück von CarrerasEin besonderes Bonbon hat José Carreras für einen seiner Fans in Dortmund dagelassen:

ein signiertes Programmheft. Autogramme des Weltstars sind weltweit begehrte Sammel-

objekte. Carreras wurde bei seinem Auftritt im Konzerthaus im vergangenen Oktober mit

Briefen und Blumen überhäuft. Doch die nach Konzertende am Bühneneingang wartenden

Fans gingen leider leer aus, der Startenor hatte es einfach zu eilig. Immerhin: Ein Leser der

hörbar darf sich nun über ein Programmheft mit Originalunterschrift freuen.

Um dieses zu gewinnen, schicken Sie einfach eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax mit

dem Stichwort »Carreras-Programmheft« an:

Britta Lefarth, KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße 21, 44135 Dortmund, Fax:

02 31/22 69 61 55, E-Mail: [email protected].

Einsendeschluss ist der Valentinstag, 14. Februar 2007. Viel Glück!

hoerbar_01_2007_500.qxp 19.12.2006 11:10 Uhr Seite 31

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Persönlich:Ticketing+Abonnementbera-tung, Ludwigstraße/Ecke Rei- noldistraße, 44135 Dortmund Per Telefon:0231-22 696 200Öffnung des Vorverkaufs:montag bis freitagvon 10.00 bis 18.30 uhr,Samstag von11.00 bis 15.00 uhr

Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweili- gen Veranstaltung ist auch einezahlung per Lastschrift möglich. Internet:Selbstverständlich können Sie auch über unsere Homepage www.konzerthaus-dortmund.dekarten erwerben. Bitte klickenSie auf den Link »zum Ticket- Shop« auf unserer Startseite.

Abendkasse:Die Abendkasse befindet sich im foyer des koNzERTHAuS DoRTmuND und öffnet 90 mi- nuten vor der jeweiligen Veran- staltung. Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist

Per Fax:0231- 22 696 222Per Post:koNzERTHAuS DoRTmuND, Vertrieb, Brückstraße 2144135 DortmundZahlungsarten:Barzahlung und per kreditkarte (mastercard, American Express und VISA). Bitte bei Bestellung Postlaufzeiten berücksichtigen.

Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets

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Bitte beachten Sie abweichende Saalpläne in den Reihen cabaret + chanson, JAzznights und Pop-Abo.

Bei den Reihen »Junge Wilde«, zyklus Streichquartett und orgel im konzerthaus gibt es einen Einheitspreis.

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_hörbar 01_2010 11

Ausblick

nOVEmBER – JAnUAR 02_2010 11

PhiliPPE JAROUSSKy_ Im Höhenflug

JAninE JAnSEn_ Spaß am Spiel

mAGdAlEnA KOžEná_zwischengesang

ARCAdi VOlOdOS _ Exzentriker in Wahleinsamkeit

Das Nashornrätsel

Gesucht wird eine junge Künstlerin, die im Alter von 13 Jahren mit einem beachtlichen Erfolg als Ein-

springerin auf sich aufmerksam machte. 2004 folgten Konzertdebüts in Deutschland, Frankreich, Japan

und den USA. Diese Auftritte machen sie routiniert, doch nicht übermutig. Die kluge Musikerin lässt

sich mit ca. 45 Konzerten pro Jahr Zeit zum Entwickeln. Dennoch hat das Dortmunder Publikum zahl-

reiche Möglichkeiten, diese ausdrucksstarke Künstlerin zu erleben, die auf ihrem Instrument »singt«.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-

Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Britta Lefarth, Brückstraße 21, 44135 Dortmund

oder per Fax an: 0231-22 696 155 oder per E-Mail an: [email protected]

Einsendeschluss ist der 24. September 2010. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei

Freikarten für den Klavierabend Piotr Anderszewski am Dienstag, 05.10.2010, um 20.00 Uhr. Viel Glück!

Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Marie-Elisabeth Hecker.

Besuchen Sie auch unsere homepage und unseren interaktiven Ticketshop unter: www.konzerthaus-dortmund.de

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Anzeigenmarketing:Anne-katrin RöhmT 0231-22 696 161

Schlussredaktion:Dr. Jan Boeckermitarbeit: katharina kierig, Britta Lefarth, marion Schröder

druck:RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & co. kG

Termin- und Programmänderungen sowie mögliche Druckfehler vorbehalten.

koNzERTHAuS DoRTmuNDBrückstraße 21, 44135 Dortmund

Telefon:0231-22 696 0

Telefax:0231-22 696 222

Tickethotline:0231-22 696 200

E-mail:[email protected]

internet:www.konzerthaus-dortmund.dewww.pop-abo.de

Impressum herausgeber:konzerthaus Dortmund GmbH

intendant und Geschäftsführer:Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

Redaktion:Dr. Jan Boecker

Autoren:Sven Ahnert, Dr. Jan Boecker, Petra Engelke, katharina kierig, Britta Lefarth, christian Lenzing,Benedikt Stampa, christoph Vratz

Gestaltung:kristina Erdmann, Bea Wißner

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DANKE AN DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND FÜR DIE UNTER-

STÜTZUNG UND IHR ENGAGEMENT. DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.

PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO

BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE

VERLAGSGRUPPE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR

AG · ANNETTE FELDMANN · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · GE-

SUNDHEITSTEAM GMBH – PREVENT ON · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE

GMBH · DR. CARSTEN JAEGER ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE

UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · TRAUDL UND

WERNER KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. RANDOLF KUKULIES

VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER

& FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA UND

HANS-HUGO MIEBACH · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · POCO EINRICH-

TUNGSMäRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN

BEATRIx POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKäPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO.

KG · MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · DR. WOLFGANG SCHRÖ-

DER · ARCHITEKT RALF SCHULTE-LADBECK · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING ·

REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWäLTE UND NOTARE · TECHNO-

LOGIE ZENTRUM DORTMUND · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · AxEL VOS-

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„Ich dachte immer, Geld gut anlegen sei kompliziert.“

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