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INHALTsripremananda.org/wordpress/wp-content/uploads/2015/06/1503_ge_pav.pdf · aus seinem Mund kam, gab es bei Swami Anzeichen plötzlicher Schmerzen. Zuerst kam etwas Kumkum Flüssigkeit

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INHALT 1. Satsang mit Swamiji – Shivas Gnade 2. Erfahrungen mit Swami Premananda Lingodhbhava – Das grösste Wunder, von A.T. Talagune, Sri Lanka 4. Silbernes Jubiläum – 25 Jahre Sri Premananda Aschram 5. Gurudeva Sharanam! – von Mr. Muthukumarasamy 6. Hari Om! Hari Om! Hari Om! von einer Sannyas Schülerin 7. Buch – Seeking the Spiritual Master, von Rosa und Sergio Domian 9. Mahashivaratri 2015 – 17. bis 18. Februar 10. Mein Beitrag – Meine erste Zeit im Sri Premananda Aschram,

von Ese, aus Nigeria, jetzt in Frankreich lebend 11. Der Eine ohne Namen oder Form

Respektiert eure Älteren 13. Die Tradition der 18 Siddhas (letzter Teil) 14. Swamiji beantwortet eure Fragen 16. Prema Sadhana – Die Sadhana Gott in unser Herz zu bringen 17. Seelen Namen - Mahapunya

“Wenn ihr in Tempel geht, konzentriert euch auf eure Gebete. Betet friedvoll und bittet Gott um ein gutes Herz. Dann, mit solch einem guten Herzen, zeigt der ganzen Welt Liebe und Mitgefühl.”

Swami Premananda

1� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Satsang mit Swamiji �

Shivas�Gnade�

Die beste Art die vielen Schwierigkeiten und Probleme des Lebens zu überwinden ist durch die Gnade Gottes. Auch auf dem spirituellen Weg ist göttliche Gnade die beste Art Hindernisse zu bezwingen. Man kann die Gnade nicht sehen. Sie ist nicht materiell. Sie ist spirituell. Doch kann man sie in sich drinnen erfahren. Wir können diese Gnade empfangen und bewahren, indem wir an den Namen von Gott denken und uns ihm hingeben. Grosse Religionen in der Tradition des Sanatana Dharma (der ewige und wahre Pfad des Lebens) fokussieren stark auf den Namen von Gott. Göttliche Worte und Namen wie jene, die in Mantren und devotionalen Gesängen gesungen werden, können Krankheiten heilen, Zweifel entfernen und Schwierigkeiten wegfegen. Der Name Gottes kann unsere Probleme lösen, vor allem diejenigen, die mit euren spirituellen Praktiken verbunden sind. Er hat die Kraft euch einen enormen Energieschub zu geben und euch zu helfen, ein solides Fundament für eure Praxis aufzubauen. Zweifelt nicht an meinen Worten – dies ist meine Erfahrung und auch jene von vielen, die die Höhen spiritueller Verwirklichung erreicht haben. Das ist ein Grund dafür, dass ich euch ermutige Abishekams auszuführen und daran teilzunehmen, weil ihr dann die Namen des Göttlichen mit Bewusstsein und Gefühl singt. Wenn ihr die Mantren rezitiert, ruft ihr die höchsten göttlichen Kräfte an, bei euch zu sein und euch zu erleuchten. Das Mantra Om Namah Shivaya ist einer der kraftvollsten Mantren das existiert. Wenn ihr dieses Mantra chantet, überflutet euch die Gnade Shivas. Es in der Shivaratri Nacht zu rezitieren bedeutet, dass ihr überwältigende Gnade absorbiert, Gnade die euch auf dem spirituellen Pfad vorwärts treiben wird. Deshalb ermutige ich alle Mahashivaratri auf traditionelle Weise zu feiern. Alle alten Heiligen und Weisen kannten die Bedeutung von Mahashivaratri und die Kraft von Shivas Energie. Ich führe diese Tradition weiter.

2� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�Weil unser Verstand immer von unserem spirituellen Weg abgelenkt wird und unsere Anhaftungen an die Welt unsere Herzen beschmutzen, fällt es uns schwer, in unserem Alltag regelmässige spirituelle Übungen aufrechtzuerhalten. Deshalb sehen wir keinen dramatischen Fortschritt. Wenn wir die Shivaratri Nacht maximal nutzen, lädt sie unsere Batterien auf. Ich sage es gerne, dass solche Zeiten für Aspiranten wie Injektionen mit spirituellen Vitaminen sind. Habt Geduld und ich versichere euch, dass euch Erfolg gewiss ist, wenn ihr eure Praxis mit Regelmässigkeit weiterführt, nachdem ihr die Gnade Shivas in dieser grossen Nacht empfangen habt. Es ist nicht nur wichtig eure Praxis regelmässig aufrechtzuerhalten, sondern eure tägliche Praxis mit Liebe und Ehrfurcht auszuüben. Lasst es nicht zu, dass euer Gebet oder eure Meditation oder Puja mechanisch wird, sondern lasst sie aus der Tiefe eurer Herzen fliessen. Erkennt was euren Geist stört und verwirrt und macht, dass euer Herz sich mit Unreinheiten füllt. Wenn ihr genau hinschaut, werdet ihr sehen, dass die Ursachen dafür Wut, Hass, Eifersucht, Gier und Anhaftung sind. Anhaftung bedeutet, etwas wünschen und festhalten wollen, es besitzen wollen, ob es sich um eine Beziehung in irgendeiner Form oder um materielle Dinge handelt. Eine Person, die voll von solcher Verschmutzung ist, gleicht einem schönen Tempel voll mit Abfall. Euer Herz ist ein göttlicher Tempel. Ladet die Gnade und euren spirituellen Lehrer ein, in eurem Herzen zu leben. Begrabt sie nicht in eurem mentalen Abfall. Macht es sauber und erhellt es mit Liebe und Weisheit. Danach werden jegliche Unreinheiten in jenem grossen Licht wegbrennen. Denkt daran, Shiva ist das Licht des Bewusstseins. Der Shiva Zustand ist der Zustand der Selbst-Realisation.

Om Namah Shivaya

Erfahrungen mit Swami Premananda Lingodhbhava das grösste Wunder

von A.T. Talagune, Sri Lanka

Ich war oft Zeuge, wenn Swamiji viele religiöse Sachen materialisierte; doch das grösste Wunder von allen ist Lingodhbhava, wenn Swamiji in der Mahashivaratri Nacht die Lingams und anschliessend Vibhuti manifestiert. Glücklicherweise habe ich dieses Wunder viele Male miterlebt. Jedes Jahr, von 1984 bis 1994, wohnte ich Lingodhbhava bei, egal ob Swami in Indien oder Sri Lanka war. Ich war immer bei ihm während der Mahashivaratri Nacht, zusammen mit seinen

Sannyas Schülern und engen Devotees, bis er ins Gefängnis musste. In jenen Nächten wurden bis zum Morgen Bhajans gesungen. Wenn es an der Zeit war, dass der Lingam aus seinem Mund kam, gab es bei Swami Anzeichen plötzlicher Schmerzen. Zuerst kam etwas Kumkum Flüssigkeit aus seinem Mund, als ob er erbrechen müsste. Er berührte seine Brust und Kehle um darauf hinzuweisen, dass der Lingam kam. Und plötzlich brachte er den Lingam hervor.

3� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Lingams�von�Swamiji�während�eines�Mahashivaratri�hervor�gebracht�

Gleich danach wurde sein ganzer Körper eine Weile lang kalt. Es war wirklich ein Privileg, an Swamijis Seite zu sein, und für ihn vor und nach Lingodhbhava zu sorgen. Die Schmerzen, unter denen Swamiji dabei litt, gleichen den Schmerzen bei der Geburt eines Kindes. Ich sass die meiste Zeit zu seinen Füssen und massierte sie, damit sie warm wurden. Nach einiger Zeit schien er okay zu sein. Dann schwitzte er auch. Damals gebar er gewöhnlich drei oder vier Lingams, je nachdem in Intervallen von einer oder einer halben Stunde. Wenn es am Morgen aufhörte, konnte es manchmal am Abend wieder losgehen. Swamiji konnte manchmal nach der Geburt der Lingams in einen komaähnlichen Zustand fallen. Danach erschien Vibhuti. In Puliyankulam dauerte 1984 Vibhutibhava vier bis fünf Stunden. Es sah aus wie Rauch, der aus einem Schornstein kam. Manchmal kam Vibhuti auch aus den Poren seiner Haut.

Swami sagte, dass sich der Lingam in seinem Körper bildet und dass dies wie die Geburt eines Kindes ist. Swamiji hat Lingams hervor gebracht, die eine ovale Form haben und sich

in Aussehen und Farbe unterscheiden (wie Edelsteine). Einmal gab Swami mir so einen Lingam, er nannte ihn Mamangalingam. Mamangalingams sind spezielle Lingams mit sehr grosser Intensität und sie werden nur alle 12 Jahre gebildet. Dieser war dunkelblau. Ich hatte ihn ein oder zwei Jahre, danach verschwand er wie durch ein Wunder aus meinem Haus. Als ich ihn danach fragte, sagte Swamiji, er hätte ihn genommen und jemand anderem gegeben. Ihm zufolge wurde er mir gegeben, weil ich eine schlimme Zeit durchmachte, eine Zeit astrologisch negativer Einflüsse. Als diese schwierige Zeit vorbei war, hatte er ihn genommen und jemand anderem gegeben. Er gab mir stattdessen einen weissen Lingam, oval wie ein kleines Ei.

Es muss erwähnt werden, dass diese aussergewöhnlichen Phänomene oder Wunder, wie sie auch genannt werden, nicht zu Swamijis persönlicher Verherrlichung gezeigt wurden, sondern für die spirituelle Erbauung der Devotees, um diese von der Göttlichkeit zu überzeugen, die in Swamiji ist. Sehr oft kamen Leute zu Swamiji und erwarteten weltliche Gunst, und einige übersahen den grösseren und edlen Aspekt seiner Geburt unter uns. Durch seine Handlungen und Vorträge propagierte Swamiji die Rechtschaffenheit, die die Welt heute so sehr braucht, um die Menschheit nicht nur von den Bedrohungen durch Drogen, Perversionen und Verbrechen zu befreien, sondern auch von Eifersucht, Hass und Ignoranz, die die Wurzel allen Elends in der Welt sind. Wie alle grossen religiösen Lehrer betonte Swamiji in fast allen seiner Vorträge die Notwendigkeit, die Samen der Liebe und des Mitgefühls unter unseren Mitmenschen zu säen. Jai Prema Shanti!

4� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Silbernes Jubiläum - 25 Jahre Sri Premananda Aschram

Der Sri Premananda Aschram war offiziell am 18. November 1989 eröffnet worden, und obwohl eine kleine Feier zum 25jährigen Bestehen am 18. November 2014 abgehalten wurde, feierten wir das Silberjubiläum des Aschrams offiziell, wunderschön und mit grosser Dankbarkeit am 16. Februar 2015, mit allen Devotees, die zu Mahashivaratri anwesend waren und auch jenen, die extra eingeladen worden waren, an diesen Festlichkeiten teilzunehmen.

Das Programm begann mit dem traditionellen Willkommensgruss der zur Feier eingeladenen Swamis am Haupteingang des Aschrams. Swami Akhilananda vom Swami Vivekananda Aschram in Thirukutralam, Swami Murugananda vom Sri Ramakrishna Seva Aschram in Thiruparankundran, Swami Ragavananda vom Sri Anjaneyar Madalayam und Shankaran Tempel und Sivananda Pulipani Swami von Palani Bogar Adhinam kamen um mit uns zu feiern. Beim Tempel wurden die Swamis, Matajis und andere Ehrengäste mit einem Schal geehrt, danach folgten devotionale Lieder und eine Willkommensrede, nach der alle zur Puja Halle gingen, um die Aschram Flagge zu hissen. Zurück im Tempel wurde die Broschüre “Sri Premananda Aschram: 25 Jahre Spiritualität und Dienst” vorgestellt und an alle Gäste verteilt. Verschiedene Leute hielten Reden über Swamiji und seinen Dienst in Verbindung mit dem Aschram. Am Ende der Morgenfeier wurde der Grundstein für das neue Mädchenwohnheim gelegt.

Gurudeva Sharanam! Rede von Mr. Muthukumarasamy, Indien

Ich grüsse alle heute hier Anwesenden. Ich weiss wirklich nicht, was ich über Swamiji sagen kann, weil er eine so grossartige Person war. Er war und ist für alle hier wie eine Mutter, ein Vater, ein Guru und ein Gott. Als er physisch hier im Aschram war, kamen gewöhnlich viele Devotees und andere Leute um ihn zu besuchen. Er war hier in der Puja Halle und gab Trance-Interviews für alle, die ihm begegnen wollten. Rückblickend war ich auch einer von jenen, die in einer Reihe warteten um ihn zu sehen.

Swamiji wusste nichts über mich, meinen Beruf oder wer ich bin, aber als ich den Interviewraum betrat, grüsste er mich mit den Worten: “Komm Sohn, ich weiss, du bist ein staatlich geprüfter Buchhalter, du arbeitest hier und du tust das...” und so stellte ich überrascht fest, dass er alle Einzelheiten über mich wusste.

Seit jenem Augenblick stand ich in sehr engem Kontakt mit Swamiji und war auch in der Lage, viele Wunder zu bezeugen, die direkt vor mir geschahen. Einmal legte er einen Strauss Blumen in meine Hand, aus dem er eine Mahalakshmi Statue materialisierte, direkt in meine Hände. Ich erinnere mich, wie er zu der Zeit den Grund für die ausgeführten Wunder erklärte. Er sagte, all diese kleinen Wunder

5� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�zu tun ist, wie wenn man Kindern Süssigkeiten gibt, um sie für Spiritualität empfänglich zu machen. Aber das wirkliche Ziel war, allen spirituelle und menschliche Werte verständlich zu machen und sein Hauptziel war, der Menschheit zu dienen und viele verschiedene Arten von wohltätigen Projekten und sozialem Dienst zu verwirklichen.

Einmal, als Swamiji und ich draussen vor seinem Haus standen und diskutierten, äusserte Swami den Wunsch in der Lage sein zu wollen benachteiligte Kinder mit Bildung und medizinischer Versorgung auszustatten. Ich stimmte ihm zu, es wäre gut mit einer Schule zu beginnen, wir könnten es langsam über einen Zeitraum von zwei Jahren tun. Am nächsten Morgen kündigte Swamiji nach der täglichen Bhajan Session in der Puja Halle an, er wolle sofort mit einer Schule für die armen Kinder in der Region starten. So konnte ich beobachten, mit welchem Tempo Swami arbeitete!

1994 ging ich zwei Tage nach seiner Verhaftung zu ihm. Unterwegs dachte ich über seinen Gemütszustand nach. Er würde sich Sorgen machen! Was wird er sagen? So dachte ich, aber das allererste, worüber er sprach war, wie die Schule weiterlaufen müsste und dass die Seva Aktivitäten nicht stoppen sollten wegen dieser Wende der Ereignisse. Er sagte kein einziges Wort über seinen eigenen Fall oder über seine Freilassung. Alles was ihn interessierte war, wie es den Kindern ging und dass die Aktivitäten weitergehen sollten. Deswegen denke ich, dass er nicht nur ein gewöhnlicher Mensch war sondern ein grosser Heiliger.

Nach 1994 sah sich Swamiji vielen Schwierigkeiten gegenüber und litt unter vielen Entbehrungen, aber in all dem Kampf war er immer sehr tapfer und voller Stärke. Er sagte immer, dass wir die Arbeit irgendwie machen müssten und weiter gehen sollten. Es machte mich sehr froh, Zeuge dieses Mutes zu sein, etwas, das wir alle von ihm lernen könnten. Auch wenn er heute körperlich nicht mehr gegenwärtig ist, sein Segen und göttliche Gnade werden immer mit uns sein. Als Swamiji noch lebte sagte er, dass er selbst nach seinem Samadhi die Probleme lösen wird von denen die hierher kommen. Jai Prema Shanti!

Hari Om! Hari Om! Hari Om! Rede von einer Sannyas Schülerin von Swamiji

Wenn ich die Bilder in der Broschüre, die wir bekommen haben, anschaue, werde ich fast etwas melancholisch. Vor 25 Jahren war ich hier zum Zeitpunkt der Eröffnung und danach blieb ich im Aschram. Ich erinnere mich wie wir mit Swamiji eine zweiwöchige Tour durch Südindien unternahmen, um alle Sadhus und Adhinams (Äbte von Aschrams) einzuladen. Viele von ihnen kamen hierher für diesen grossen Anlass, und es war so einfach.

Ihr könnt auf den Fotos in der Broschüre sehen, wie der Aschram in den Anfangszeiten war – nicht so viele Gebäude, nicht so grün, es gab keine Stühle! Es war alles sehr schön. Während dieser 25 Jahre sorgte Swamiji allmählich für immer mehr Komfort für uns und er machte alles so schön. Musste irgendjemand von euch heute Morgen Wasser pumpen, um eine Dusche zu nehmen? Jetzt haben alle

6� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�eine komfortable Unterkunft, westliche Toiletten und Möbel. Aber wir sollten nicht vergessen, weshalb wir hierher kamen und warum Swamiji diesen Aschram aufgebaut hat. Er pflegte zu sagen, dass er uns die Gelegenheit geben möchten, uns selbst zu reinigen, zu entwickeln, eine Verbindung zum Göttlichen zu bekommen. Viele von uns kamen aus dem Westen, aus jenem sehr verrückten westlichen Leben. Wir kamen hierher weil wir nicht glücklich waren, dort wo wir lebten. Wir haben allen Komfort, das Geld, so viele Dingen, doch – wenigstens bei mir war es so – da war keine Freude in meinem Herzen. Also war die Folge davon, dass ich hierher kam und in Indien herumreiste, viele Aschrams besuchte und schliesslich Swami Premananda begegnete, diesem Wesen, das wir nicht wirklich erklären können. Er ist wie ein Spiegel für uns; er zeigt uns exakt wo wir stehen, wo wir uns befinden, wie wir uns entwickeln, was wir tun sollten. Er konfrontiert uns ständig. Und ich denke, auch wenn er nicht mehr in seinem Körper sein mag, ist er doch sehr präsent hier mit uns und er wird uns weiterhin in unserem Leben „die Knöpfe drücken.“ Denn das einzige was er für uns wollte, ist, dass wir glücklich sind. Wenn wir kamen, war es immer das erste was er fragte: „Bist du glücklich?“ Er sagte immer, dass er diesen Aschram nicht für sich brauche, dass er nicht viel Platz für sich benötige und kein Geld für sich wolle. Alles was er benötige sei ein kleiner Platz zum Schlafen und etwas zu essen. Der Aschram ist für uns, für so viele Menschen und es liegt an uns, ihn aufzubauen und zu erhalten. Die ersten fünf Jahre waren ein bisschen wie im Paradies, weil wir sehr nahe bei Swamiji leben konnten, wir konnten ihn beobachten, wir durften bei ihm sein und wir konnten mit ihm spielen. Er war auch mit den Kindern sehr spielerisch. Es war immer etwas los und gleichzeitig lernten wir etwas Spirituelles, auf sehr praktische Weise.

Es lag ihm sehr viel daran, dass wir alle, die in den Aschram kamen, willkommen heissen sollten, weil jede und jeder aus einem bestimmten Grund hierher kommt. Manchmal „landeten“ Menschen auf äusserst wundersame Weise in diesem Aschram, ohne es geplant zu haben, sie kamen einfach durch Zufall hierher. Das hat alles einen würdevollen Grund, denn diese Menschen hatten einen Hunger, einen Durst etwas über sich selbst zu lernen, etwas über Spiritualität zu erfahren. Swamiji stellte zur Verfügung was auch immer möglich war, er gab ihnen immer alles. Ich erinnere mich, als ich während vieler Jahre für das Besucher-Department zuständig war - speziell in der Shivaratri Zeit war es so voll, wir hatten nicht so viele Zimmer, nicht so viele Gebäude wie jetzt und Leute kamen, die nicht geschrieben hatten, die uns nicht informiert hatten, dass sie kommen würden. Oder ganz plötzlich kamen indische Devotees und Swamiji wollte ihnen Zimmer geben. Sehr oft sagte ich: „Es hat keinen Platz. Es hat kein Zimmer. Ich weiss nicht was tun!“ Doch Swamiji sagte: „Du musst eines geben.“ Und dann versuchte ich das Funktionieren meines logischen Verstands zu auszuschalten und begann nachzudenken und zu überlegen, und irgendwie schafften wir es immer. Manchmal ging ich zu den Zimmern von Devotees und bat sie, jemand für eine Nacht bei sich aufzunehmen. In einem Aschram dürfen wir niemals jemanden abweisen. Ich kannte Swamiji sehr gut und er tat das niemals. Swamiji betrachtete alle diese Menschen, ob sie jung oder alt waren, als seine Kinder und er wollte ihnen immer das geben, was sie brauchten. Ich möchte all den Leuten Respekt zollen, die so viele Jahre ihres Lebens, manchmal ihr ganzes Leben, gegeben haben, um den Aschram zu entwickeln. Sehr oft können wir erst nach vielen Jahren erkennen, dass sich etwas in uns verändert hat.

Besonders in der Welt heute, wo wir wissen, dass es so viele Kriege und so viel Leiden gibt, sind Orte wie dieser Aschram sehr wichtig für die Menschheit. Lasst uns also versuchen, in unseren Gedanken

7� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�und Herzen alles, was auch immer wir hier erhalten, all die Geschenke, die Gnade und den Segen, die wir bekommen, mit den Menschen zu teilen, die diese Chance nicht haben. Jai Prema Shanti!

Book - Seeking the Spiritual Master Das neu erschienene Buch “Seeking the Spiritual Master” (Den spirituellen Meister suchen) ist eine intime Aufzeichnung der spirituellen Suche von Rosa und Sergio Domian aus Italien. Es ist eine inspirierende Geschichte die jeden Schritt ihrer inneren Suche enthüllt. Sie teilen ausserordentliche Abenteuer mit uns, die sie dazu führten Swami Premananda, ihrem spirituellen Meister, zu begegnen und nahe bei ihm zu leben. Er sage zu ihnen: „Indem andere Leute eure Erfahrungen lesen, werden sie die Gelegenheit haben, mir zu begegnen.“ Rosa und Sergio sind in verschiedenen Gebieten der alternativen Medizin ausgebildet und praktizierten viele Jahre lang international. Jetzt leiten sie das Centre of Unity Premananda in Amelia, Italien. Rosa hat zwei Auszüge für euch ausgewählt, um einen Vorgeschmack zu bekommen, der euch einlädt das ganze Buch zu lesen. „Es ist nicht nötig, physisch beim Meister anwesend zu sein; tatsächlich könnte sich dies sogar als Hindernis für die eigene spirituelle Entwicklung herausstellen, da es eine Anhaftung an ihn erzeugen kann. Wenn wir weit weg vom Meister sind, müssen wir einfach nur an ihn denken, um seine Gegenwart zu spüren. Da Swamiji die Fähigkeit der Bilokation besass, war es in gewissen Fällen sogar möglich seinen physischen Körper zu sehen, wenn wir nicht physisch bei ihm waren. Der Akt an ihn zu denken ist bereits ein Ruf und wenn Leute ihm schreiben, geschieht es oft dass sie eine Antwort schon erhalten, bevor sie den Brief aufgegeben haben. Swamiji betonte, dass es besser ist, zu versuchen Gott, anstatt seines physischen Körpers, näher zu kommen, weil nur Gott permanent ist und uns Glückseligkeit geben kann, während die physische Gestalt des Meisters ein vergänglicher Körper ist. Immer nahe beim Meister zu sein und nur über unnötige oder materielle Dinge reden schafft eine weltliche Beziehung und wird uns nie dazu verhelfen, seine und unsere eigene Göttlichkeit zu realisieren. Die Meister-Schüler Beziehung sollte die physischen und emotionalen Ebenen transzendieren. Es ist der innere Guru, an den wir uns wenden sollten. Die Verbindung mit dem Guru umfasst drei Phasen, zuallererst die Begegnung, zweitens den Guru und seine Natur verstehen und drittens den Guru in sich selbst finden und eins werden mit ihm. Das ist nur möglich wenn wir offen und erreichbar sind, wenn wir Selbstvertrauen haben und unser Ego gänzlich loswerden.“

8� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Rosa und Sergio präsentieren ihr Buch

“Einer meiner ersten Prüfungen war eher amüsant. Es war mein zweiter Besuch im Aschram, wo ich plante, mehrere Monate zu bleiben und ich war mit meiner bevorzugten Arbeit beschäftigt, dem Zurückschneiden der Hibiskus Sträucher. Nach einiger Zeit bemerkte ich ein paar Kinder, die sehr geschäftig Blumentöpfe von einem Teil des Aschram in einen anderen Teil trugen und jemand sagte zu mir, dass Swamiji den Auftrag erteilt hatte, die Blumentöpfe von seiner Sektion mit denen in der Besuchersektion auszuwechseln. Ich dachte bei mir, dass das eine nutzlose und dumme Aktion war. Einen Augenblick später kam eines der Kinder auf mich zu, und bat mich zu kommen und mit den Blumentöpfen zu helfen. Ich versuchte nett zu bleiben, doch war ich irritiert von seiner Unverschämtheit, ich schickte es weg und fuhr fort mit meiner Arbeit des Hibiskus-Schneidens, doch gleichzeitig begann ich zu reflektieren. Wie kam es dazu, dass es dem Jungen erlaubt war, mir einen Befehl zu erteilen? Wie kam es, dass er just in dem Augenblick kam, als ich dachte, dass dieses Töpfe Verschieben eine Dummheit sei? Es konnte kein Zufall sein, denn grundsätzlich glaubte ich nicht an Zufälle. Auch wenn mir diese ganze Operation sinnlos erschien, fühlte ich mich doch unwohl darüber, dass ich die Hilfe verweigert hatte. Meine Intuition veranlasste mich beim Spiel mitzumachen und ich schloss mich der Kindergruppe an, die mit dem Töpfe Transportieren beschäftigt war. Ich hob einen grossen Topf auf und, da ich nicht wusste wohin gehen, folgte ich einfach einigen Kindern. Auf diese Art lief ich etwa 10 Minuten im Aschram herum, als mich eine der Matajis stoppte und fragte, wohin ich ginge. Ich sagte, ich wüsste es nicht wirklich, aber das ich einem Kind folgen würde, dass es wüsste. Die Mataji wandte sich daraufhin in Tamil an das Kind, dass offen sagte, es würde der „Tante“ folgen, das war ich. Ich kam mir so dumm vor! Schliesslich fanden wir heraus, wohin wir gehen sollten und konnten unsere Töpfe am richtigen Ort hinstellen. Gerade als ich den Blumentopf hinstellte, fand ich mich unmittelbar gegenüber Swami Premananda, der voller Zufriedenheit lächelte.“

9� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Von oben nach unten: Bhajans singen im Sri Premeshvarar Tempel.

Aschram Jugend führt einen Tanz für die Göttliche Mutter auf. Geschmückter Premeshvar Lingam und Puja Hall Lingam. Der neu manifestierte Lingam (Foto Rückseite)

Mahashivaratri 2015 – 17. bis 18. Februar

Es ist Tradition geworden! Swami Premananda rief immer alle für Mahashivaratri in den Aschram und wir setzen diese Tradition fort. Wie jedes Jahr laden wir alle herzlich ein, an diesem spirituellen Geschehen teilzunehmen. Dieses Jahr fand wie gewöhnlich ein herzliches Willkommenstreffen in der Puja Halle statt, an dem über die Entwicklungen im Aschram und das Programm für Mahashivaratri informiert wurde. Was stand auf dem Programm? Swami Premanandas Haus stand allen offen für eine kleine Führung, ein Treffen über eine mögliche internationale Premananda Konferenz im nächsten Jahr im Westen, eine Versammlung mit allen Zentrumskoordinatoren, das Silberjubiläum und natürlich Mahashivaratri. Was war das für eine spirituelle erbauliche Nacht, mit einer schönen Kombination von Abhishekams, Yagams, Mantra singen und kulturellen Darbietungen, organisiert von der Premananda Jugend des Aschrams. Swamiji manifestierte dieses Jahr wieder einen Lingam, etwas später als in den letzten Jahren. Er erschien am Nachmittag nach der Mahashivaratri Nacht; ein grosser, wunderschöner Sandelholz farbener Lingam, mit dem alle Anwesenden einen Segen empfingen. Für jene, die an der Internationalen Konferenz in Sri Lanka teilnahmen gab es kaum eine Ruhepause, weil ihr Flug schon am nächsten Tag ging. Die Konferenz und viertägige Reise durch Sri Lanka, Swamijis Heimatland, war ein Erfolg. Ihr könnt alles darüber in den kommenden April und Mai Ausgaben von Prema Ananda Vahini lesen.

10� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Ese und ihre Schwester servieren den Kindern

in der Dharmasala das Mittagessen

Mein Beitrag Meine erste Zeit im Sri Premananda Aschram

von Ese aus Nigeria, jetzt in Frankreich lebend Dies war überhaupt meine erste Erfahrung vom Leben im Aschram und ich bin entzückt. Es war lustig, mit meiner Schwester und zwei anderen Mitgliedern der Gruppe in einem Schlafsaal zu leben und eine Lektion, gegenseitig Raum und Rhythmus der anderen zu respektieren. Es wurde ganz normal, morgens um 4 Uhr zum Meditieren aufzuwachen und danach am täglichen Abhishekam teilzunehmen wurde zum Ritual. Ich möchte es nicht missen (besonders, mein Lieblingskalb beim Tempel). Zuerst war alles neu und ich begriff nicht alle komplizierten Aspekte (ich tue es immer noch nicht), aber indem ich die erfahrenen Devotees beobachtete, glaubte ich bald zu verstehen was zu tun ist. Das Singen erfüllte mich mit so grosser Freude. Manchmal wollte ich singen und klatschen, ein andermal wollte ich meditieren und nachdenken. Und die Gegenwart der Kinder, ihre Neugierde, ihre funkelnden Augen berührte wirklich mein Herz. Ich vergass sogar, dass sie arm waren und zum Teil Waisenkinder, was für mich ein gutes Zeichen für das Leben ist, das sie hier führen.

Die Intensität von Mahashivaratri, die Lieder, die Trommeln, allnächtliche Wache im Tempel und dann das Singen des Mantras ‘Om Namah Shivaya’ im heiligen Lingam Raum, wo ich solch eine starke Meditationsenergie spürte, werde ich tatsächlich nicht vergessen. Am Aschram Leben teilzunehmen, Seva zu leisten (den Kindern Essen zu geben, Bäume zu pflanzen, zu bauen) sind alles erfreuliche Erfahrungen und vermitteln ein grossartiges Gefühl von Verbundenheit mit den anderen. Wir wurden EINS. Ich genoss es auch wirklich mit den Devotees zu reden, die dauerhaft hier leben. Sie teilten freigebig ihre Erfahrungen von Spiritualität hier, das Vermächtnis und die

Gegenwart von Swami Premananda, dem ich nie begegnet bin, dessen Gegenwart jedoch überall spürbar ist.

Und die Freude und Hochstimmung, die wir gemeinsam fühlten, als der Lingam entdeckt wurde!! Wunderbar, ich bin berührt, den Sri Premananda Aschram kennen gelernt zu haben. Ich fühle mich wahrlich gesegnet.

11� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Der Eine ohne Namen oder Form

Jeden Monat werden wir ein Kapitel aus dem Buch ‚Der Eine ohne Namen oder Form‘ veröffentlichen. Es handelt sich um Swami Premanandas Lebens-Botschaft darüber wie wir den wahren Sinn unserer Geburt erkennen, wie wir der einen und ewigen Wahrheit, die er in jedem Moment seines Lebens erfahren, gelebt und gesehen hat, immer näher kommen können.

Respektiert eure Älteren

Seit jeher ist es das Zeichen einer zivilisierten Kultur, seinen Älteren – den Eltern, den älteren Geschwistern und jenen, die ein spirituelles Leben gewählt haben - Respekt zu zollen. Das ist etwas, das in unseren heiligen religiösen Texten, wie auch in der christlichen Bibel, im islamischen Koran und in den buddhistischen Texten betont wurde. Doch heute haben wir uns von diesen weisen Worten entfernt und betrachten sie bloss als eine Art historische Kuriosität.

Wenn eine ältere Person in unser Heim kommt, sollten wir sie mit äusserstem Respekt behandeln. Wir sollten dafür sorgen, dass sie einen bequemen Sitzplatz hat und wir sollten ihr eine Erfrischung anbieten. Wir sollten sie höflich nach dem Grund ihres Besuchs fragen, aufmerksam zuhören, was sie zu sagen hat, und dann versuchen ihren Wünschen nachzukommen.

Wenn wir herausfinden, dass die Person mit der wir am Telefon sprechen eine ältere Person ist, sollten wir mit ihr auch respektvoll reden, ihr zuhören und ihre Wünsche erfüllen. Zudem sollten wir später nicht vergessen, sie wissen zu lassen, dass getan wurde, worum sie gebeten hat.

Kinder, die ihren Eltern Respekt zeigen, indem sie sich vor ihren Füssen verneigen und ihren Segen erhalten, werden sich auf gute Art entwickeln. Wenn sie sich in der Schule gut benehmen und den Rektor und die Lehrer respektieren, werden sie von ihrer Ausbildung zweifellos profitieren und eine erfolgreiche Zukunft vor sich haben.

Wenn ihr Heilige und Weise respektiert, wenn ihr auf ihre Ratschläge hört und versucht, diese in eurem Alltag umzusetzen, werdet ihr sicherlich die Chance haben, Gurus Gnade und die göttliche Gnade zu empfangen. So viele Heilige und Weisen wurden auf dieser Erde geboren und erreichten Samadhi1 und ihre Lehren sind heute noch relevant. Lasst uns versuchen, wenigstens einige ihrer Lehren in unserem Alltag zu praktizieren.

������������������������������������������������������������1 Samadhi – ein Zustand der tiefen und völlig versunkenen Kontemplation auf das Absolute, ungestört von

irgendwelchen Ego-erzeugten Gedanken oder Emotionen, der Höhepunkt aller spiritueller und intellektueller

12� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Ein gutes, bedeutendes Leben ist eines, in dem Älteren Respekt gezeigt wird; indem wir Ältere respektieren, verbessern wir auch unser eigenes Leben. Doch heutzutage folgt die grosse Mehrheit der Menschen anderen Konzepten. Auf egoistische Weise bilden sie sich ein, dass sie selbst wissen was das Beste ist, und törichterweise meinen sie, sie könnten ohne Ratschläge von jemandem ihr Leben führen, gerade wie sie es sich wünschen. Sie denken nie darüber nach, ob eine solch egoistische Lebensweise vorteilhaft ist für sie oder nicht. Wie können wir so denken und leben? Auf diese Art zu leben wird uns definitiv nicht zu einem höheren Lebensstand führen.

Ältere Menschen nicht respektvoll zu empfangen wenn sie zu euch nach Hause kommen; ihnen keine Erfrischungen anbieten; gereizt und sarkastisch mit ihnen sprechen; wütend über sie werden; vorgeben nicht zu Hause zu sein, wenn sie kommen; am Telefon unhöflich mit ihnen reden und Ausreden finden, um nicht das zu tun, worum sie bitten; schlecht über sie reden – alle diese Handlungen sind eine erbärmliche und erniedrigende Art des Benehmens, ist es nicht so?

Wenn wir Respektlosigkeit gegenüber selbst-realisierten Personen zeigen, die mit göttlicher Gnade erfüllt sind, verpassen wir nicht nur die Gelegenheit deren Segen zu erhalten, sondern wir werden ihren Vorbehalten ausgesetzt sein, was unserer zukünftigen Entwicklung definitiv hinderlich sein wird. Wenn wir ihnen auf irgendeine Art schaden, sie betrügen oder verletzen, wird das sicher zu unserem Niedergang führen. Sollte eine solche Person negative Worte zu uns sprechen, wird dieser Fluch sicher zu einer Realität werden und sich auf unser Leben auswirken.

Selbst die Natur verbeugt sich vor den Worten von wahrhaftig grossen Menschen. Wenn wir ein Leben der Falschheit führen und es versäumen, die weisen Worte dieser grossen Männer und Frauen, die zu Gunsten der ganzen Menschheit gelebt haben, zu beherzigen, wird dies uns sicherlich Leiden bringen.

Es ist in der Tat höchst vorteilhaft ein Leben zu führen, indem man an den Einen Höchsten denkt, sich nach ihm sehnt und ihn, den Ursprung der Schöpfung, lobt. Wir müssen versuchen, alle möglichen Gelegenheiten zu ergreifen, um an ihn zu denken und ihn um seine Gnade und seinen Segen zu bitten. Wenn wir dies tun, bedeutet das, dass wir den Sinn unseres Lebens verstanden haben.

Lasst uns also unsere Älteren respektieren! Lasst uns ihren Segen empfangen und ein zufriedenes Leben führen. Lasst uns die Wahrheiten lernen, die diese Älteren hinterlassen haben. Lasst uns zu jenen beten, die ein Leben der Erleuchtung realisiert haben. Lasst uns von ganzem Herzen die Siddha Purushas2 preisen, die die göttlichen Quellen des Lichts offenbart haben. Lasst uns unsere Herzen füllen mit dem Licht der Universellen Energie, die ohne Anfang oder Ende ist!

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������Aktivität. Der Tod einer Person, die die Kraft hat Samadhi zu erreichen, wird auch als ein Samadhi betrachtet, sowie auch die Stelle, wo der Körper oder die Asche einer solchen Person, begraben ist.

2 Siddha Purusha – Eine Person, die einen sehr hohen Grad an spiritueller Perfektion und Meisterschaft über das Körperliche realisiert hat.

13� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

DIE TRADITION DER 18 SIDDHAS (letzter Teil) Die Siddhas unterrichteten nicht, sie verkörperten nur die spirituelle Perfektion und wiesen den Weg dahin. Dies ist ein gemeinsames Merkmal der Siddhas; deren Philosophie der Erleuchtung keine Doktrin ist, und sie waren weder Theoretiker noch Erbauer von Systemen. Die Siddhas pflegten die Menschen aus ihrem intellektuellen Trott und Konventionen aufzurütteln und ihre ‚Botschaft‘ war oft schockierend und kompromisslos, weil ihre Art die Menschen mit der Wahrheit zu konfrontieren intensiv, direkt und persönlich war.

Die Siddhas haben keine Referenz auf irgendeine schriftliche Autorität und sie stellten viele der akzeptierten Überzeugungen und Praktiken der hinduistischen Gesellschaft und Gedankenguts in Frage. Es scheint, dass ihre Sprache so unkonventionell war wie ihr Leben.

Die Entdeckungen der Siddhas auf dem Gebiet des Yoga und der Medizin

Das Word Siddha stammt vom Wort “Siddhi”, was Perfektion im Yoga bedeutet und sich auch auf die yogischen Kräfte bezieht, die menschliche Wesen erreichen können. Indem sie diese Kräfte entdeckten und benutzten, studierten sie den menschlichen Körper durch Yoga und sie erforschten auch die Natur und deren Elemente und entwickelten ein sehr gutes Wissen der Medizin und Botanik. Heutzutage gibt es in Indien die Siddha Medizin, ein traditionelles, medizinisches System, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Sie schrieben medizinische Abhandlungen auf Palmblättern nieder, in denen sie erklärten, wie man Kräuter, Salze, Säuren, Metalle und Essenzen einsetzt um Krankheiten zu heilen. Sie benutzten auch spirituelles oder magnetisches Heilen, yogische Körperhaltungen, Meditation und Mantren als medizinische Behandlungen. Siddha Tirumoolar lehrte und fasste Medizin folgendermassen zusammen:

“Medizin ist das, was die Störungen des physischen Körpers behandelt; Medizin ist das, was die Störungen des Geistes behandelt;

Medizin ist das, was Krankheit verhindert; Medizin ist das, was Unsterblichkeit ermöglicht.”

Die Vorstellung der Siddhas von menschlichen Wesen und Medizin reflektierte ihre weit fortgeschrittene Sicht der Menschheit als Ganzes, was den Körper, Verstand und Geist einschliesst. Zu diesem Zweck kombinierten die Siddhas ein breites Wissen der humanen Anatomie mit spirituellen Erkenntnissen. Es herrscht die Ansicht, dass die Siddhas die medizinische und verjüngende Formel, welche als das Lebenselixier bekannt ist, entdeckten. Die Siddhas liessen absichtlich Schlüsselelemente ihrer Formeln in den Texten aus, sodass sie von Leuten, die nicht die höchsten Motive in ihrem Geist hatten, nicht missbraucht werden konnten. Infolgedessen bleibt vieles des medizinischen und okkulten Wissens der Siddhas ein Rätsel.

14� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Swamiji�beantwortet�eure�Fragen�Der Shivalingam ist das Kennzeichen oder das Symbol von Shiva. Er ist das bekannteste Symbol von Shiva und man findet es in den meisten Shiva Tempeln. In der speziellen Nacht von Mahashivaratri, der grossen Nacht der Glücksverheissung, manifestieren sich eine Anzahl von Lingams durch den Körper von Swami Premananda. Durch dieses spirituelle Phänomen ist es, als ob die enorme Kraft der formlosen Göttlichkeit in die Welt hinein gebracht wird. Das ist als Lingodhbhava bekannt.

Swamiji, bitte erkläre die Bedeutung vom Shivalingam. Swamiji: Der Lingam ist Shiva. Shiva ist Atma – die universelle Energie, von der ihr Teil seid.

Das ist es was ihr realisieren wollt, Selbstrealisierung ist das ultimative Ziel.

Kann Swamiji sein Erlebnis vom Mahashivaratri erzählen, als die Lingam zum ersten Mal geboren wurden? Swamiji: Das erste Lingodhbhava geschah als ich ein Teenager war. Zu jener Zeit war ich ein etwas frecher Junge. Ich lebte bei meiner Grossmutter, die eine spirituell gesinnte Person war. Eines Tages bat mich meine Grossmutter spezielle Girlanden für die Gottheiten zu machen. Ich wusste nicht, dass Mahashivaratri war. Sie bat mich auch zu kochen, da sie sich nicht wohl fühlte. Ich bereitete Idiyappam, eine Art Nudeln, zu. Nachdem ich gegessen hatte, wurde mir übel und ich musste mich übergeben. Ohne das Wissen meiner Grossmutter hatte ich meinem Essen ein Ei beigegeben und ich dachte, dass dies der Grund für meine Übelkeit sein könnte. Ich verbarg diese

Tatsache vor meiner Grossmutter und ging zur Toilette. Dort übergab ich mich nochmals. Ich bemerkte etwas Blut, aber ich verstand nicht was geschah. Der erste Lingam kam und fiel in die Toilette. Im Jahr darauf wurde mir wieder übel und während der Mahashivaratri Nacht kamen weitere drei Lingams. Den ersten warf ich nach draussen. Ich behielt den zweiten und wunderte mich was es war. Es sah wie ein Stein aus in der Form eines Lingams auf einer Yoni, einer kreisrunden Form. Der Lingam und die Yoni repräsentieren Shiva und Shakti. Ich behielt auch den dritten und später gab ich sie an Devotees.

15� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�Swamiji, warst du überrascht oder verängstigt, dass solche Dinge aus deinem Körper herauskamen?

Swamiji: Von sehr jung an geschahen bei mir so viele aussergewöhnliche Ereignisse, dass ich den Lingodhbhava sehr einfach akzeptieren konnte, ohne mir zu viele Fragen darüber zu stellen. Als ich ein sehr kleiner Junge war, fand ich am Morgen nach dem Schlafen mein Bett voll mit Süssigkeiten. Ich wusste nicht wie es dorthin gekommen war. Ich ass es einfach und vergass es. Ich betrachtete alle diese verschiedenen Ereignisse als etwas Natürliches und nicht als Wunder.

Ich dachte nie seriös über Mahashivaratri nach. Als ich während dem zweiten Lingodhbhava den Lingam hinaus in den Garten meiner

Grossmutter warf, fiel er unter einen Neem Baum. Später sah ich dort etwas Glänzendes, aber ich hatte total vergessen, dass es die Stelle war, wo ich den Lingam hingeworfen hatte und ich dachte nur: „Oh, etwas glänzt dort.“ Dieser Lingam fehlt. Er muss noch dort sein, in der Erde, unter dem Neem Baum. Deshalb will ich dort eines Tages einen Aschram machen. Jahr für Jahr bemerkte ich, dass ich die gleichen Übelkeitssymptome hatte und langsam verstand ich mehr darüber was während Mahashivaratri mit mir geschah.

Warum hat Swamiji 1986 begonnen, Lingam Segnungen zu geben?

Swamiji: Zu Beginn wusste ich nicht dass die Lingams eine ausserordentliche Vibration haben. Meine Grossmutter war oft krank und eines Tages kam mir die Idee, den Lingam auf ihren Kopf aufzulegen. Sofort danach verschwanden

die Symptome und ich verstand, dass es im Lingam eine Vibration gab die Menschen heilen und helfen konnte.

Was ist der Unterschied zwischen den Lingams die sich während Mahashivaratri durch Swamijis Mund manifestieren und jenen, die von Swamijis Hand materialisiert werden?

Swamiji: Die Lingams, die während Mahashivaratri geboren wurden, haben eine andere Art der Vibration. Sie wurden aus meinem Blut geboren. Jeder Lingam ist einzigartig und unterscheidet sich von den anderen. Einige heilen Krankheiten, einige geben mentalen Frieden und andere nehmen euer Karma weg. Es gibt viele verschiedene Arten von Lingams.

“Liebe ist der Weg zur Erleuchtung.” Swami Premananda

16� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

Prema Sadhana

Die Sadhana, Gott in unser zu Herz bringen

Bittet Gott um ein gutes Herz.

Die Menschenwesen haben ihre kleinen Herzen mit vielen Gedanken angefüllt, die Konflikte verursachen. Wünsche machen uns Angst, lassen uns denken: “Was ist wichtig?” Wenn z. B. der Ehemann die Schönheit der Natur geniesst und nicht die Schönheit seiner Frau bewundert, wird die Frau sagen, indem sie ihm ihr Gesicht zeigt: “Warum siehst du dorthin, sieh mich an.” Überdies wird seine Mutter denken: “Seit diese Frau ins Haus gekommen ist, hat mein Sohn aufgehört, mich zu lieben und sich um mich zu kümmern.“ Solche widersprüchlichen Wünsche erfüllen unser

Herz. Die Menschen müssen verstehen, dass das bloss Illusionen sind. Wenn Wünsche die Kontrolle über unseren Verstand übernehmen, zeigt das, dass viele Anhaftungen gegenüber der materiellen Welt vorhanden sind. Selbst in der Stunde des Todes beschäftigen Wünsche den Verstand. Wenn der Körper – die Gestalt von Shakti – dem Tod nahe ist, sollten die Menschen über die kleinen Erfolge, die sie in ihrem Leben erreicht haben nachdenken, dann verlassen glücklich diese Welt. Sonst wird die Seele, , wenn sie zur Zeit des Sterbens an ihre Misserfolge denkt, den Körper unglücklich verlassen. Vielleicht verlieren wir sogar den Vorteil dieser Geburt. Darum sollten wir vermeiden, in unserer Jugend zu viele Wünsche zu haben.

Traurigkeit und Kummer dringen ins menschliche Leben, sobald unsere Erwartungen nicht erfüllt werden. Dann finden die Menschen nicht nur Fehler bei sich selber, sondern auch bei Gott. Erst wenn ihre Bitten erfüllt werden, loben die Menschen Gott, den sie zuvor beschimpft haben. So glauben die Leute, dass Gott dazu da ist, um sie zu unterstützen und ihre weltlichen Wünsche zu erfüllen.

Anstatt den Herrn der Welt hervorzuheben – “Den Einen ohne Namen und Gestalt”, der in euch lebt als das Herz eurer Seele, bedeckt ihr ihn mit dem Unsinn eurer Erwartungen. Wie wollt Ihr so Frieden finden? Wenn ihr den Herrn in eurem Herz schlafen lässt, könnt Ihr lange nach ihm suchen, aber Ihr werdet ihn nicht finden.

17� Prema Ananda Vahini MÄRZ 2015

�Mit unklaren Gedanken in unseren Herzen wird der Weg zum sechsten Sinn unscharf. Klare Wasser reflektieren herrlich den Himmel, die Sterne und den Mond. Ebenso reflektiert ein klarer Mind das Antlitz Gottes. Köstliche Nahrung ohne Salz ist vergeudet. Das gleiche gilt für Leute, die ein luxuriöses Leben führen; wenn Gott nicht in ihren Herzen wohnt, wird es zum Mülleimer. Eure Suche in dieser materiellen Welt ist grenzenlos. Sind Wohlstand, Name, Ruf und soziale Stellung von Dauer? Niemals!

Um den wogenden Geist aufzuhalten und Frieden zu erlangen, sind auf der ganzen Welt Tempel erbaut worden. Wenn die Leute ihres weltlichen Lebens müde werden, gehen sie dorthin, um mentalen Frieden zu finden. Wenn die Leute Tempel besuchen, sind sie sicher, die

dort vorhandenen Schwingungen und den Frieden zu spüren. Auch wenn sie friedlich zu Gott beten, bitten sie ihn, ihnen ihre persönlichen Bedürfnisse zu gewähren. Solche Gebete zerstören mentalen Frieden. Erwartungen erfüllen wieder ihren Mind und die Leute verlassen den Tempel beladener als zuvor, obwohl sie beabsichtigt hatten, ihre Bürden hinter sich zu lassen.

Deswegen, meine lieben Kinder! Wenn ihr zum Tempel geht, konzentriert euch auf euer Gebet. Während ihr friedlich zu Gott betet, bittet ihn um ein gutes Herz. Zeigt mit einem solch guten Herzen Liebe und Mitgefühl für die ganze Welt.

Jai Prema Shanti!

SEELEN NAMEN Erklärung eurer spirituellen Namen

MAHAPUNYA (fem.)

Heutzutage benutzt man das Wort Karma im Englisch und anderen westlichen Sprachen. Karma bedeutet Handlung. Wir sprechen von gutem und schlechtem Karma, das bedeutet Handlungen die zu positiven oder negativen Resultaten führen. Punya sind Ergebnisse von Handlungen, die positive Resultate haben. Somit bedeutet Punya die Frucht von verdienstvollen Handlungen. Unerwünschte Handlungen, die negative Ergebnisse mit sich ziehen werden Papa genannt. Maha bedeutet grossartig und so bedeutet der Name Mahapunya einer, der sehr gutes Karma hat. Punya wird angesammelt als Resultat von guten Taten oder Gedanken. Es ist wie ein spirituelles Konto, das unsere Existenz hindurch wächst und sich über Lebenszeiten aufbaut. Im Hinduismus und Buddhismus glaubt man, dass solcher Verdienst zum Wachstum einer Person hin zur spirituellen Erleuchtung beiträgt. Mahapunya bedeutet auch sehr gesegnet sein und Glück haben, wie auch glücksverheissend. Traditionell gibt es verschiedene Wege um Punya zu gewinnen. Das beinhaltet: Almosen verteilen, tugendhaft sein, selbstlosen Dienst geben, spirituellen Lehren zuhören und sich ihnen entsprechend zu verändern, Bereitwilligkeit anderen gegenüber verspüren, Konzentration zu entwickeln, einen ruhigen Geist zu haben, heilige Plätze zu besuchen…tatsächlich allen Lehren von Swamiji zu folgen!