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Ausbildung und Beruf
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DKNr. 17, Freitag, 22. Januar 2016
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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG
Einstieg nichtunterschätzenBerufsanfänger unterschät-
zen häufig, wie viel Kraft undEnergie der Berufseinstieg kos-tet. „Viele konzentrieren sichvoll auf die Stellensuche. Hatman den Job, ist bei manchendas Gefühl: Jetzt ist alles in tro-ckenen Tüchern“, sagt DorisMärtin, Karriereberaterin ausDiedorf bei Augsburg. Doch dieneuen Aufgaben, das neue so-ziale Umfeld und andere Spiel-regelnals inder Schuleundoderan der Uni erfordern eine hoheAnpassungsbereitschaft. Häu-fig geht der Start auch nichtproblemlos ab. Insgesamt kos-tet diese Phase viel Energie. Be-rufseinsteiger sollten deshalbdarauf achten, dass in diese Zeitnicht noch privat große Pro-jekte fallen – etwa ein größeresEhrenamt oder ein Hausbau.Das wird einem dann schnellzu viel. dpa
Spielregelnbeachten
Geben Mitarbeiter im neuenJob einen Einstand, sollten siesich bei Kollegen erkundigen,was üblich ist. „Es kommt oftnicht gut an, wenn man etwadie Sektkorken knallen lässt,und das hat es vorher im Be-trieb zum Einstand nicht ge-geben“, sagt KarriereberaterinCarolin Lüdemann. Für dieKollegen sehe das schnell an-maßend aus – als würde derNeue die Spielregeln im Teamsofort ändern wollen, anstattsich erst einmal einzufügen.Wer sich erkundigt, was üblichist, behelligt außerdem bessernicht den Chef. dpa
Handwerkbietet Berufemit ZukunftDas Handwerk verzeichnete
im vergangenen Jahr einen mo-deraten Anstieg der neu be-setzten Ausbildungsplätze: DasBundesinstitut für Berufsbil-dung meldete in seiner Ausbil-dungsbilanz 2015 141513 neuabgeschlossene Ausbildungs-verträge. „Die Zahlen zeigen:Trotz des demografischenWandels und des hohen Trendszum Studium interessieren sichwieder mehr junge Menschenfür die attraktiven Ausbil-dungsmöglichkeiten im Hand-werk“, so ZDH-Präsident HansPeter Wollseifer. Zu den be-liebtesten Ausbildungsberufenzählten dabei Kraftfahrzeug-mechatroniker, Elektroniker,Anlagenmechaniker SHK, Fri-seur und Tischler. Auch Frauensind als Auszubildende will-kommen.Doch trotz großer Bemühun-
gen von Betrieben und Kam-mern blieben erneut viele Aus-bildungsplätze unbesetzt: DieHandwerkskammern vermel-deten für den Monat Novem-ber mehr als 11600 offene Lehr-stellen. Nach den Angaben derBundesagentur für Arbeit blie-ben zwölf Prozent der dort vonHandwerksbetrieben gemelde-ten Ausbildungsstellen unbe-setzt.Wer also einen soliden Aus-
bildungsberuf sucht, sollte sichbeim Handwerk umsehen, dasüber 150 verschiedene Fach-richtungen zur Verfügung stellt.Mit Fleiß und Engagement gehtesdieKarriereleiter ganz schnellhinauf bis zur Meisterprüfungund einem eigenen Betrieb. oh
Kopfstand oder KlassentreffenDen Geistesblitz strategisch angehen: Sieben Methoden zum Querdenken
Von Bettina Levecke
Der Chef will neue Ideen aufdem Tisch sehen, doch im Kopfherrscht Flaute. Die gewohntenTrampelpfade zu verlassen, fälltdem Gehirn mitunter schwer.Für frischen Wind im Kopf nut-zen Innovationstrainer gezielteBrainstorming-Strategien:
n Das Klassentreffen: Gesuchtist ein neues Konzept, eine neueArbeitsmethode oder Außen-präsentation? „Dann begebenSie sich bewusst in eine fremdeBranche, um nachzusehen, wiedort gearbeitet wird“, emp-fiehlt Peter Pakulat, Innovati-onscoach und Kreativitätsex-perte aus Hamburg. Pakulatschickt in seinen Seminarenzum Beispiel Restaurantbesit-zer, die sich Verbesserungen fürihr Lokal wünschen, in Kran-kenhäuser, Strafvollzugsan-stalten oder auf Kreuzfahrt-schiffe. Danach werden dieEindrücke analysiert.
n Der Kopfstand: Wer etwasverbessern möchte, sucht nachguten Möglichkeiten. Wenn dasaber nicht so recht gelingenwill,kann es effektiver sein, bewusstzu überlegen, was die Lage ver-schlechtern würde. „Bei derKopfstand-Methode dreht manden Spieß um und sucht nachWorst-Case-Szenarien“, sagtBenno von Aerssen, Kreativ-trainer und Querdenker ausWeeze. Der Trick dahinter: DemGehirn fällt es in der Regelleichter, negativ zu denken, undso kommt eine ganze MengeInput zusammen. „Diesendreht
man dann wieder ins Positiveund bekommt so viele Inspi-rationen dafür, wie das Projektrichtig gut gelingen kann.“
n Semantische Intuition: Beider semantischen Intuitionverbindet man nach dem Zu-fallsprinzip Begriffe miteinan-der, um daraus neue Ideen zugewinnen, erklärt Kreativ-Coach Petra Hennrich. Schritt1: Das Thema formulieren, fürdas neue Ideen gefragt sind.Schritt 2: Auf kleinen Zetteln al-le Begriffe und Gedanken no-tieren, die einem dazu einfal-len. Schritt 3: Die Zettel mi-schen und immer paarweisezwei herausziehen. „VerbindenSie diese Gedanken und Be-griffe miteinander. BetrachtenSie, was sich daraus entwickelt,spielen Sie gedanklich damit.“
n Brain-Writing Pool: FürTeam-Brainstormings emp-fiehlt von Aerssen den rundenTisch: Alle setzen sich im Kreiszusammen, auf dem Tisch einStapel Karteikarten. Nunnimmtsich jeder eine Karteikarte undschreibt eine Idee für das ge-wünschte Projekt auf. Dannwird die Karte nach links wei-tergeben. „Nun kann jeder ent-scheiden, ob er was dazu er-gänzenmöchte oder nicht.“ DieKarten wandern immer weiterreihum, bis sie wieder beim An-fangspunkt angekommen sind.
n Spiel mit Veränderung: In-novativ sind immer die Dinge,die sich von der Masse abhe-ben und anders sind. Für dieSuche nach Alleinstellungs-merkmalen empfiehlt Pakulat,sich das Produkt oder das Pro-
jekt mal ganz anders vorzu-stellen. „Rücken Sie mal allesin einen anderen Kontext, spie-len Sie mit der Veränderung.“Kann man die Eigenschaftendes Produkts verändern, zumBeispiel Klang, Geruch, Farbeoder Form? Es komplett andersverwenden, verkleinern, ver-größern? Womit würde es so-fort auffallen?
n Tempo 30: Wenn im kreati-ven Prozessmal gar nichtsmehrgeht oder der Einstieg schwer-fällt, empfiehlt Petra Hennrichdie Methode Tempo 30. Dafürwird ein beliebiges „Schrott-wort“, das gar nichts mit demThema zu tun hat, auf einemZettel notiert. Exakt eine Mi-nute lang werden dann alle Be-griffe – möglichst 30 Stück –aufgeschrieben, die zu diesemWort einfallen. Bei geistigenLeerläufen wird das Schrott-wort selbst erneut aufgeschrie-ben. Durch das unermüdlicheSchreiben wird das Unterbe-wusstsein aktiviert und die Ge-dankensperre aufgelöst.
n Reizbild-Technik: Bei derReizbild-Technik nutzt manBilder, die mit dem eigentli-chen Problem möglichst wenigzu tun haben, zum Beispiel einGlas Orangensaft oder einePflanze. Dann gilt es, sich Ge-danken über das Bild zu ma-chen: Was sehe ich? Was fühleich dabei? Lassen sich diese As-soziationen irgendwie auf meinProblem beziehen? „Auf dieseWeise wird das Gehirn für un-gewöhnliche Ideen getriggert“,erläutert Aerssen. dpa
Wenn im Beruf die kreativen Ideen fehlen, können verschiedene Stra-tegien gegen das Brett vor dem Kopf helfen. Foto: Westend61/Dimitri
DKNr. 17, Freitag, 22. Januar 2016
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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG
Kompetenz transparent machenÄltere Arbeitnehmer sollten bei Bewerbung auf spezielle Fähigkeiten und Erfahrungen setzen
Von Steffi Schmahl
Wo und soll ich mich bewer-ben? Diese Frage zu beantwor-ten fällt älteren Arbeitnehmern,die eine neue Stelle suchen, oftschwer – auch weil ihre schonvergilbten Zeugnisse meist we-nig über ihr aktuelles Könnenaussagen.Sucht man im Buchhandel
einen Ratgeber für berufserfah-rene Fach- und Führungskräfte,dann lautet das Ergebnis weit-gehend: Fehlanzeige. Nur we-nige Ratgeber streifen ihre Si-tuation. „Dabei ist die Aus-gangslage von berufserfahre-nen Stellensuchern und New-comern im Arbeitsmarkt sehrverschieden“, betont AlexanderWalz, Personalberater ausStuttgart. Einem frischgeba-ckenen Betriebswirt oder Juriststehen noch fast alle Wege of-fen. „Anders ist dies bei Stel-lensuchern,die schonzehnodergar 20 Jahre Berufserfahrunghaben. Bei ihnen sind die be-ruflichenWeichen gestellt.“ Dasschränkt ihr mögliches Arbeits-feld ein.Hinzu kommt: Während auf
den Diplomen der frischgeba-ckenen Hochschulabsolventendie Druckerschwärze oft nochfast feucht ist, sind die Zeug-nisse ihrer älteren Berufskolle-gen meist schon vergilbt. „Siesagen wenig über ihr aktuellesKönnen aus“, stellt Walz nüch-tern fest. „Denn imVerlauf ihresBerufslebens wuchsen sie oft inganz neue Aufgabenfelder hi-nein.“Ein weiterer Unterschied: Für
Singles, die den ersten Job su-chen, ist esmeist relativ egal, obdie Stellensuche sie nach Berlinoder München verschlägt. An-ders ist dies bei Berufserfahre-nen mit Kind und Kegel. Siemüssen bei der Wahl des Ar-beitsortes mehr bedenken.Trotzdem müssen gerade siesich oft bundesweit bewerben.„Denn je spezialisierter undqualifizierter ihre bisherigenAufgaben waren, umso rarersind die Jobs, die ihrem Profilentsprechen“, betontWalz.
Deshalb rät er gerade älterenArbeitnehmern, genau daraufzu achten, wann der Zeitpunktfür das Entwickeln einer neuenberuflichen Perspektive naht.Diesen verpassen viele. Dennein Student, der seine Bachelor-oder Masterarbeit schreibt,weiß genau: „In sechs Monatenist mein Studium beendet. Alsosollte ich allmählich Bewer-bungsfotos machen.“ So harteSignale, dass dieZeit reif ist, sichneu zu orientieren, gibt es beiBerufstätigen oft nicht. „Meistsind die Signale eher schwach.Zum Beispiel: Der Chef gibtwichtige Aufgaben plötzlich ei-nem Kollegen. Oder die ver-sprochene Gehaltserhöhungbleibt aus“, erklärt der Unter-nehmensberater Albrecht Mül-lerschön aus Starzeln.Fragt man ältere Arbeitslose,
ob ihre Kündigung überra-
schend kam, dann gestehenviele: Sie war absehbar. Sie ver-drängten die Bedrohung je-doch. Aus nachvollziehbarenGründen, wie die Manage-mentberaterin Barbara Lieber-meister aus Frankfurt betont:„Ältere Arbeitnehmer müssen,wenn sie ihre Stelle verlieren,oft ihre gesamte Lebenspla-nung überdenken.“ Deshalblautet ihr Tipp für Berufstätige:„Hört die Signale, statt die Au-gen zu verschließen.“ DennPersonalleiter sind Bewerbern,die noch eine Stelle haben,„meist gewogener als Bewer-bern, die bereits das Kainsmal,arbeitslos‘ ziert.“ Hinzukommt: Je mehr Zeit zum Be-werben bleibt, umso größer istdie Chance, im Umkreis eineStelle zu finden. Zudem agieren(Noch-)Jobinhaber selbstbe-wusster.
Ein Problem vieler ältererStellensucher: Sie können ihreKompetenz nur schwer bele-gen. Denn ihre 15 oder 20 JahrealtenDiplome sagenwenig überihr aktuelles Können aus. „UndArbeitszeugnisse beschreibenmeist nur vage die ausgeübtenTätigkeiten“, betont BeraterWalz. Zudem schenken vielePersonaler ihnen wenig Ver-trauen. Denn sie wissen nicht,ob der alte Arbeitgeber dasZeugnis so positiv formulierte,um die Abfindung zu sparen,oder weil der Bewerber wirklichspitze ist.Hier helfen oft Beschreibun-
gen, welche Probleme der Be-werber bei seinem alten Arbeit-geber löste. „Sind in ihnen kurzund prägnant die Aufgaben-stellungen nebst Problemlöse-schritten skizziert, macht diesdie Kompetenz transparent“,
betont UnternehmensberaterGeorg Kraus aus Bruchsal.Insgesamt gilt: Von „alten
Hasen“ erwarten Unternehmenaussagekräftigere Bewerbun-gen als von Berufsanfängern.Schreiben Berufseinsteiger imAnschreiben „Mit Interesse lasich Ihre Anzeige“, um anschlie-ßend nochmals kurz ihren Le-benslauf zu schildern, wird ih-nen dies verziehen. Von Be-rufserfahrenen erwarten dieBetriebe präzisere Aussagendarüber, warum sie sich be-werben und wertvolle Mitar-beiterwären.Diese Fragen zu beantworten,
fällt vielen berufserfahrenenBewerbern schwer. Denn siewissen nicht: Welche „Pfunde“kann ich in die Waagschalewerfen? Sie verweisen oft nurauf ihr fachliches Know-howund ihre Branchenkenntnis.„Unternehmen haben aberauch unterschiedliche Struktu-ren und Kulturen. Deshalb ha-ben sie auch spezifische Prob-leme und Verfahren, diese zulösen. Also brauchen sie auchunterschiedliche Mitarbeiter“,erklärtMüllerschön.Ein Beispiel: Fach- und Füh-
rungskräfte in mittelständi-schen Betrieben benötigenmeist eine breitere Qualifikati-on als Konzernmitarbeiter,denn in Klein- und Mittelbe-trieben gibt es nicht so vieleSpezialisten. Außerdem dürfensich ihre Mitarbeiter nicht „zuschade“ sein, auch mal Briefeeinzutüten. „Ein Stellensucher,der in einem kleinen Familien-betrieb arbeitet, kann just diesbeim Bewerben in die Waag-schale werfen – auch bei Groß-unternehmen, die ihre Organi-sation in kleinere, flexiblereEinheiten untergliedern möch-ten“, erläutert Liebermeister.Solche speziellen Fähigkeitenund Erfahrungen sollten ältereArbeitsuchende bei sich ermit-teln, damit sie sich gezielt be-werben können. Denn, dass sieberufserfahrene Experten sind,sollte sich auch in ihrem Vor-gehen beim Bewerben wider-spiegeln. DK
Bereits erfahrene Arbeitnehmer tun sich oft schwer, wenn sie sich neu bewerben müssen. Ein Problem da-bei: Ihre Zeugnisse sind oft schon älter und sie tun sich schwer, ihre Kompetenz zu belegen. Auch ge-nießen sie bei der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch nicht mehr den „Welpenschutz“ der Berufs-einsteiger. Foto: Thinkstock
Ausbildungin der PflegeeinheitlichDie Ausbildung in der Kran-
ken-, Kinderkranken- und Al-tenpflege soll vereinheitlichtwerden. Die Reform von Ge-sundheitsminister HermannGröhe und Familienministe-rin Manuela Schwesig sieht ei-ne neue Ausbildung mit ei-nem einheitlichen Berufsab-schluss vor. Dazu kommt ei-ne einheitliche Finanzierungmit Schulgeldfreiheit und Aus-bildungsvergütung sowie dieEinführung eines Pflegestudi-ums. Ziel des Pflegeberufs-gesetzes ist es, eine ausrei-chende Zahl von Fachkräftenin der Pflege langfristig zu si-chern.Die neue Berufsbezeich-
nung heißt nach dreijährigerFachkraftausbildung undstaatlicher Abschlussprüfung„Pflegefachfrau“ oder „Pflege-fachmann“. Die neue Pflege-ausbildung ist kostenfrei. Aus-zubildende erhalten eine „an-gemessene Ausbildungsvergü-tung“. Alle bisherigen Kos-tenträger sind über „Landes-ausbildungsfonds“ an der Fi-nanzierung beteiligt.Zusätzlich zur Fachausbil-
dung wird ein mindestens drei-jähriges Pflegestudium einge-führt. Ein solcher Studien-gang sei unter anderem des-wegen nötig, weil komplexerePflegebedarfe zunehmen, dieZahl von Pflegebedürftigen, diemehrfach erkrankt sind, stetigsteige und technischer undwissenschaftlicherFortschritt inder Pflege erheblich zugenom-men habe. Die Pflegeausbil-dung wird damit durchlässi-ger, was die Attraktivität desPflegeberufs erhöhen solle. Dervereinfachte Wechsel zwi-schen den Pflegebereichen er-öffne zusätzliche Einsatz- undAufstiegsmöglichkeiten.DasGesetz soll gestuft inKraft
treten. Spätestens zum 1. Ja-nuar 2018 soll der erste Aus-bildungsjahrgang starten. Pfle-geschulen und Ausbildungs-betriebe bekommen damit Zeit,sich auf die neue Ausbildungeinzustellen. dpa
DKNr. 17, Freitag, 22. Januar 2016
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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG
Individuell und seriösDarauf muss man beim Bewerben per E-Mail achten
Von Alexander Walz
Beim Bewerben per Mail ma-chen Bewerber oft „kleine Feh-ler“, die zu Minuspunkten beiden Unternehmen führen. Ei-nige Tipps, worauf Sie achtensollten:
n Seriös rüberkommen: Ver-senden Sie keine Online-Be-werbungen von privatenE-Mail-Adressen wie [email protected]. Sie sorgen für Heiter-keit bei den Empfängern in denUnternehmen. Nutzen Sie eineseriöse E-Mail-Adresse – [email protected]. Zudemsollte die Signatur der E-Mailvollständig sein. Außer demNamen sollte dort auch Adres-se nebst Telefonnummer ste-hen.
n Nicht zu schnell sein: Ver-senden Sie Ihre Online-Bewer-bung nicht bereits ein, zweiStunden, nachdem die frisch-gedruckte Tageszeitung in Ih-rem Briefkasten lag. Denn dannentsteht beim Empfänger derEindruck: Das kann nur eineleicht abgewandelte Standard-bewerbung sein.
n Ein Anschreiben genügt: FürOnline-Bewerbungen gilt in derRegel, dass die E-Mail das An-schreiben ist. Achten Sie je-doch darauf: Die Mail solltenicht länger als eine ausge-druckte Seite sein. Auf einzweites Anschreiben in denAnlagen können Sie verzich-ten.
n Die Bewerbung individua-lisieren: Auch für Online-Be-werbungen gilt, dass man imAnschreiben möglichst konkretauf die Anzeige Bezug nimmt.Was heißt zum Beispiel, dassSie „teamfähig“ sind? Worinzeigt sich das? Machen Sie zu-dem erkennbar, dass Sie sichzum Beispiel auf der Webseitenäher über das Unternehmeninformiert haben.
n Keine „exotischen“ Datei-formate verwenden: Nicht je-
der ist ein Computerfreak. Undnur wenige Personalverant-wortliche haben Programmewie Photoshop auf ihrem PC.Verwenden Sie bei den An-hängen nur Dateiformate, beidenen Sie sicher sind, dass siejeder per Mausklick öffnenkann.
n Die Dateien klar benennen:Achten Sie bei den angehäng-ten Dateien darauf, dass dieseselbsterklärende Namen ha-ben. Also nicht „Anhang1.pdf“,sondern „Sven Huber_Lebens-lauf.pdf“.
n Anhänge in ein PDF packen:Packen Sie die Anhänge nachMöglichkeit in ein PDF, die sichmit einem Mausklick öffnenlässt – ähnlich wie eine schrift-liche Bewerbungsmappe. Daserspart den Firmeninternen dasAusdrucken vieler Einzeldatei-en – und viel Sortierarbeit da-nach.
n Checken und nochmalschecken: Drucken Sie vor demVersenden das Anschreibenund den Lebenslauf aus und le-sen Sie diese nochmals Kor-rektur. Überprüfen Sie insbe-sondere: Steht in ihnen derrichtige Unternehmens- undEmpfängername? Und sinddiese korrekt geschrieben?Denn wenn zum Beispiel imAnschreiben der falsche Un-ternehmensname steht, habenSie sich in der Regel selbst ausdem Bewerbungsrennen kata-pultiert. DK
Fehler beim Bewerben per E-Mailbringen schon vorab Minuspunk-te ein. Foto: Thinkstock
Profilbild kann Chancen erhöhenStudie: Bewerber mit attraktivem Foto werden eher eingeladen
Bevor die Bewerbung abge-schickt ist, wirft man besser ei-nen kritischen Blick auf dieSelbstdarstellung in sozialenNetzwerken.Dennwieman sichauf seinem Profilbild präsen-tiert, kann Auswirkungen aufdie Jobchancen haben. Das legteine neue Studie nah.Ein attraktives Profilbild in
sozialen Netzwerken kann dieJobchancen erhöhen. Das legteine neue Studie des BonnerInstituts zur Zukunft der Arbeit(IZA) nahe. Forscher der Uni-versität Gent hatten 2000 fikti-ve Bewerbungen auf Stellen-anzeigen aus unterschiedli-chen Branchen gesendet. DieJobsuchenden hatten eine ähn-liche Qualifikation, unterschie-den sich jedoch hinsichtlich ih-rer Facebook-Bilder. Im Ergeb-nis zeigte sich, dass Personalerin sozialen Netzwerken nach
Kandidaten suchen. Außerdembekam derjenige mit dem at-traktivsten Profilbild über 20Prozent mehr positive Rück-meldungen als der am wenigs-ten attraktive Bewerber. Die di-rekte Einladung zum Vorstel-lungsgespräch erhielt er sogarfast 40 Prozent häufiger.Die Forscher hatten zu-
nächst in einer Vorstudie 195Studienteilnehmern 22 Bildervon Studienabsolventen ge-zeigt. Sie sollten die Absolven-ten anhand der Bilder einschät-zen. Etwa: Wie emotional stabilist derjenige? Wie offen? Undwie attraktiv.Für die fiktiven Bewerbun-
gen wählten die Forscher dannunter anderem die Bilder derKandidaten aus, die als sehr at-traktiv oder als eher unattraktiveingeschätzt wurden. Bei ei-nem Teil der fiktiven Bewer-
bungen wurden die Bilder di-rekt in die Bewerbungsunter-lagen aufgenommen. Bei denanderen gab es nur das Bild beiFacebook, dass Personaler überGoogle und Facebook selbst re-cherchieren konnten.Die Forscher konnten fest-
stellen, dass die Personalerdurchaus nach den Kandidatenin sozialen Netzwerken suchenund das die Attraktivität desBilds einen Einfluss hat. Kaumeinen Unterschied machte es,ob das Foto bei den Bewer-bungsunterlagen dabei waroder bei Facebook. Das Ergeb-nis bei den positiven Rück-meldungen ist ähnlich.Keine Aussage kann die Stu-
die allerdings darüber treffen,inwieweit auch andere Infor-mationen aus dem Netz überBewerber Einfluss auf den Rek-rutierungsprozess haben. dpa
Bevor die Jobsuche losgeht, sollte man seine Bilder in sozialen Netzwerken kritisch überprüfen. Dennsie können einen Einfluss auf die Jobchancen haben. Foto: Andrea Warnecke/dpa
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Ihre Voraussetzungen
• mindestens qualifizierender Hauptschulabschluss• handwerkliches Geschick und technisches Verständnis• rasche Auffassungsgabe, Freude an vielfältigen Aufgaben und Spaß an der
Arbeit im Freien
• Engagement und Verantwortungsbewusstsein• gesundheitliche Eignung für die Tätigkeiten und den Erwerb des Führer-
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Weitere Informationen über den Ausbildungsberuf finden Sie unter:http://www.stmi.bayern.de/min/ausbildungundkarriere/strassenwaerter/index.php
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Zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern besteht einbesonderes Interesse an der Bewerbung von Frauen.
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VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG
Ziel: Teamfähiger SelbstentwicklerSehr gute Mitarbeiter brauchen heutzutage andere Fähigkeiten als früher
Von Bernhard Kuntz
An die Mitarbeiter der Un-ternehmen werden immerhäufiger neue Anforderungengestellt. Deshalb brauchen guteMitarbeiter heute teils andereFähigkeiten als früher.Was unterscheidet einen sehr
guten Mitarbeiter von einemdurchschnittlichen? Klar ist:Wer in seinem Beruf Spitze seinmöchte, braucht das nötigeFachwissen. Doch Fachwissenallein genügt in der Regel nicht,umberuflich erfolgreich zu sein.„Denn Berufstä-tigeagierennichtim luftleerenRaum“, betontKarl Müller-Siebers, Präsi-dent der Fach-hochschule fürdie Wirtschaft(FHDW), Han-nover. „Sie sindein Teil einer Organisation.“ Al-so müssen sie mit anderenMenschen kooperieren undharmonieren. Und dies setztebenfalls gewisse Fähigkeitenvoraus. Dochwelche?Das hängt auch von der
Struktur der Betriebe und derenArbeitsorganisation ab, erklärtder Managementberater Hans-Peter Machwürth aus Visselhö-vede. So waren zum Beispiel inden sehr hierarchisch struktu-rierten Betrieben, die bis vor
knapp 20 Jahren die Unterneh-menslandschaft prägten, pri-mär die klassischen Sekundär-tugenden – auch preußischeTugenden genannt – gefragt.Die Mitarbeiter sollten pünkt-lich und fleißig sein sowie ge-wissenhaft und zuverlässig ihreAufgaben erfüllen. „Und an-sonsten den Mund halten“, er-gänztMachwürth.Jahrzehntelang funktionierte
dieses System. Doch irgend-wann kamen die Unternehmenlaut Aussagen des Manage-mentberaters Michael Schwartz
aus Esslingenzur Erkenntnis:„Wenn wir unsweiter verbes-sern wollen,müssen wir dieArbeit neustrukturieren.“Also begannvor circa 20Jahren der
Siegeszug der Team- und Pro-jektarbeit. Das heißt: Statt ein-zelnen Mitarbeitern Teilaufga-ben zu übertragen, wurden nunan Mitarbeitergruppen ganzeAufgabenkomplexe delegiert.Das wirkte sich auf die An-
forderungen aus. „Teamfähigsoll unser Mitarbeiter sein“,lautete fortan eine Standard-anforderung in Stellenanzei-gen. Und zudem sollten dieNeuen „kommunikativ“ und„konfliktfähig“ sein. „Denn
wenn mehrere Mitarbeiter ge-meinsam eine Aufgabe erfüllen,besteht ein größerer Abstim-mungsbedarf. Zudem gibt esmehr Reibungspunkte“, erklärtSchwartz. Entsprechendboomten Team- und Projekt-management- sowie Kommu-nikations- und Konfliktma-nagementtrainings.Und heute? Heute ist die
Team- und Projektarbeit in denmeisten Unternehmen „gängi-ge Praxis“, betont Müller-Siebers. Dafür gewinnen neueThemen an Bedeutung. Dennaufgrund der Globalisierungund des rasanten technischen
Fortschritts stehen die Unter-nehmen unter einem enormenVeränderungsdruck. Und ihreMitarbeiter? Sie müssen immerhäufiger ihre Denk- und Ver-haltensmuster verändertenRahmenbedingungen anpas-sen.Hieraus resultiert ein im-
menser Lernbedarf – ein Be-darf, der „mit zentral organi-sierten Qualifizierungsmaß-nahmen allein nicht mehr ge-deckt werden kann“, erklärtWerner Ollechowitz, Bereichs-leiter Personal bei der Bauspar-kasse Schwäbisch Hall. „Dafürist der Lernbedarf zu individuell
und zu verschieden.“ Also mussdas Lernen ein Teil des Ar-beitsalltags werden. Und dieMitarbeiter? Sie müssen ihreEntwicklung selbst in die Handnehmen – unterstützt von ihrenVorgesetzten. Sie müssen so-zusagen „Selbstentwickler“werden, um begehrte Arbeits-kräfte zu bleiben.Das setzt mehrere Fähigkei-
ten voraus. Die Mitarbeitermüssen lernen, eigene Lern-prozesse zu organisieren. Au-ßerdem sich zum Lernen zumotivieren – auch wenn es malnicht auf Anhieb klappt. DieseFähigkeit zur Selbstmotivation
wird in der modernen Arbeits-welt zu einer Schlüsselkompe-tenz. Davon ist Martin Baltes,Gruppenleiter Recruiting beimDAX-Konzern Merck in Darm-stadt überzeugt. „Denn je ei-genständiger und -verantwort-licher die Mitarbeiter arbeitenund je häufiger sie vor neuenHerausforderungen stehen,umso öfter geraten sie an denPunkt, dass sie zunächst dasGefühl haben: Das kann ichnicht.“ Dann wird von Arbeit-nehmern, so Berater Mach-würth, heute erwartet, dass sienicht unmittelbar die Flinte insKorn werfen, sondern sich fra-gen „Unter welchen Vorausset-zungen könnte ich die Aufgabedoch lösen?“ und einen Ver-suchwagen.Das setzt voraus, dass die
Mitarbeiter die erforderlicheGrundzuversicht „Irgendwieschaffe ich das schon“ entwi-ckeln, um „neue Aufgaben“ be-herzt anzugehen. Doch dies al-lein genügt laut Schwartz nicht:„Die Mitarbeiter müssen auchlernen, ihre Gedanken und ihrVerhalten zu steuern.“ Dasheißt, sie dürfen bei neuen He-rausforderungen zwar durch-aus zunächst innerlich fluchen.Doch nach einiger Zeit solltensie denken „Das gehört eben zumeinem Job“ und „So schlimm,wie es erscheint, wird es schonnicht werden“ und sich zumHandeln durchringen. DK
Teamfähigkeit ist heute eine Standardanforderung in Stellenanzeigen. Zudem sollten gute Mitarbeiterkommunikativ und konfliktfähig sein und sich auch selbst etwas beibringen können. Foto: Thinkstock
„Die Mitarbeiter müssen
auch lernen, ihre
Gedanken und ihr
Verhalten zu steuern.“
Michael Schwartz,Managementberater
Ingenieure müssen ins AuslandEin paar Jahre stehen junge
Ingenieure im Beruf – dannstellt sich häufig die Frage nacheinem Auslandsaufenthalt.Längst nicht alle haben daraufLust. Muss so etwas sein?Wer es als Ingenieur bis in
dieFührungsetage schaffenwill,kommt um einen Auslandsauf-enthalt fast nicht herum. „FürSpitzenpositionen wie Ge-schäftsführer oder Geschäfts-leiter ist das heute Pflicht“, sagtRainerBenien, zuständig fürdasThema Beruf und Gesellschaftbeim Verein Deutscher Inge-nieure. Es gebe nur wenige Aus-nahmen. Ist ein Unternehmennur in Deutschland tätig, sind
im Auslandsaufenthalt gesam-melte interkulturelle Kompe-tenzen häufig nicht so wichtig.Inzwischen sind aber sogarkleinere Mittelständler inter-national aktiv.Häufig ist bei jungen Inge-
nieuren die Sorge bei demSchritt ins Ausland jedoch groß,über Jahre zum Beispiel in Chi-na oder den USA bleiben zumüssen. Benien rät deshalb da-zu, vor dem Weggang auf eineBefristung zu drängen, dannkann dieses Problem erst garnicht entstehen. „Größere Fir-men haben für den Gang insAusland häufig strukturierteProgramme, da ist eine Befris-
tung sowieso von vornhereinvorgesehen“, erklärt er.Während des Auslandsauf-
enthalts gilt es dann, die Rück-kehr mitzudenken. Bei denMitarbeitergesprächen machenBerufstätige am besten von An-fang an deutlich, dass sie nachder Rückkehr nicht wieder aufdie gleiche Position zurückkeh-ren möchten. Im besten Fallübernehmen sie im Anschlusssogar eine Stelle eine Hierar-chiestufe höher. Nach derRückkehr die gleiche Arbeit wievorher zu machen, empfindenviele als langweilig – und im Le-benslauf sehe es auch nicht sogut aus, erklärt Benien. dpa
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