Ausgabe 4/2015

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Die Fachzeitschrift des VDZB

www.bestattung-zeitschrift.de

August 2015ISSN 1613-4850

Peter Braun Sargfabrik KG Venero GmbH

Endlichkeit und Ewigkeit:Kornhren 17 23/31

Serie FirmenportrtsVon Stein bis Pflanze Trends in der Grabgestaltung

Bericht

22

VERBANDDER DEUTSCHENZULIEFERINDUSTRIEFR DASBESTATTUNGS-GEWERBE E.V.

Willkommen und

Abschied Geburt und Tod

im Kontext

Aus d

em V

DZB:

Verb

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sich

neu a

uf!

Seite

18: D

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19: D

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DZB

3

3

www.sarglacke.deTel.: +49 (0) 5221 96 25 - 0

Komplettlsungen fr die Sargoberflche

die globalen Mrkte verndern sich

stndig. Diese Vernderungen ma-

chen auch vor der Bestattungsbran-

che nicht Halt.

Auch wenn es manchmal den An-

schein hat, dass sich in der Bestat-

tungsbranche alles nur sehr lang-

sam entwickelt, vollzieht sich hier

doch ein erheblicher Wandel. Um

diesem gerecht zu werden, vern-

dert sich auch die Ausrichtung des

VDZB.

Mit dem neu gewhlten Vorstand

wird sich der Verband weiter ff-

nen. Noch strker als bisher will er

sich fr Lieferanten und Dienstleis-

ter aus dem Inland einsetzen. Zu-

knftig soll eine Mitgliedschaft aber

auch fr Unternehmen aus dem Aus-

land mglich werden.

Ein erster Schritt war die Teilnahme

an der Messe NFE in England. Hier

stellten unter der Schirmherrschaft

des VDZB die Firmen Alki, Pludra,

Rapid Data, Riebel und Stahl auf

einem Gemeinschaftsstand aus.

Kontakte zu englischen und ameri-

kanischen Verbnden wurden ge-

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial Bestattung 06/15

Jrgen Stahl Thomas Pludra

Es gibt noch viel zu tun

der Anfang ist gemacht!

Wir freuen uns auf

Ihre Ideen und Vorschlge.

Mit besten Gren

Der VDZBstellt sich neu auf

VERBANDDER DEUTSCHENZULIEFERINDUSTRIEFR DASBESTATTUNGS-GEWERBE E.V.

knpft und hatten den einen oder

anderen Auftrag zur Folge (lesen Sie

hierzu bitte auch den Messerck-

blick auf Seite 32).

Im Oktober wird der Vorstand der

Einladung der Prsidentschaft des

amerikanischen Bestatterverbands

folgen und die Bestattermesse in

Indianapolis besuchen. Interessierte

Verbandsmitglieder, die mitreisen

mchten, melden sich bitte bis zum

31. August 2015 beim zweiten

Vorsitzenden Thomas Pludra.

75

Jrgen Stahl, Vorsitzender Thomas Pludra, zweiter Vorsitzender

www.sarglacke.deTel.: +49 (0) 5221 96 25 - 0

Komplettlsungen fr die Sargoberflche

die globalen Mrkte verndern sich

stndig. Diese Vernderungen ma-

chen auch vor der Bestattungsbran-

che nicht Halt.

Auch wenn es manchmal den An-

schein hat, dass sich in der Bestat-

tungsbranche alles nur sehr lang-

sam entwickelt, vollzieht sich hier

doch ein erheblicher Wandel. Um

diesem gerecht zu werden, vern-

dert sich auch die Ausrichtung des

VDZB.

Mit dem neu gewhlten Vorstand

wird sich der Verband weiter ff-

nen. Noch strker als bisher will er

sich fr Lieferanten und Dienstleis-

ter aus dem Inland einsetzen. Zu-

knftig soll eine Mitgliedschaft aber

auch fr Unternehmen aus dem Aus-

land mglich werden.

Ein erster Schritt war die Teilnahme

an der Messe NFE in England. Hier

stellten unter der Schirmherrschaft

des VDZB die Firmen Alki, Pludra,

Rapid Data, Riebel und Stahl auf

einem Gemeinschaftsstand aus.

Kontakte zu englischen und ameri-

kanischen Verbnden wurden ge-

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial Bestattung 06/15

Jrgen Stahl Thomas Pludra

Es gibt noch viel zu tun

der Anfang ist gemacht!

Wir freuen uns auf

Ihre Ideen und Vorschlge.

Mit besten Gren

Der VDZBstellt sich neu auf

VERBANDDER DEUTSCHENZULIEFERINDUSTRIEFR DASBESTATTUNGS-GEWERBE E.V.

knpft und hatten den einen oder

anderen Auftrag zur Folge (lesen Sie

hierzu bitte auch den Messerck-

blick auf Seite 32).

Im Oktober wird der Vorstand der

Einladung der Prsidentschaft des

amerikanischen Bestatterverbands

folgen und die Bestattermesse in

Indianapolis besuchen. Interessierte

Verbandsmitglieder, die mitreisen

mchten, melden sich bitte bis zum

31. August 2015 beim zweiten

Vorsitzenden Thomas Pludra.

75

Jrgen Stahl, Vorsitzender Thomas Pludra, zweiter Vorsitzender

6

Herausgeber: Verband der Deutschen Zulieferindustrie fr das Bestattungsgewerbe (VDZB) e.V.Wachsbleiche 2653111 BonnTel.: 0228-2652-46

Redaktion:Carolin OberheideBitte nehmen Sie vorzugsweise Kontakt per E-Mail auf: [email protected]. (nur vormittags): 0201-64729921

VERBANDDER DEUTSCHENZULIEFERINDUSTRIEFR DASBESTATTUNGS-GEWERBE E.V.

V.i.S.d.P.: Anzeigen, Satz, Illustrationen und Gestaltung:Bernd Sundermann, echtgemalt.deLadenspelderstrae 10 a45147 EssenTel.: 0201-730806Fax: 0201-7495217E-Mail: [email protected]

Fotos: echtgemalt.de, Carolin Oberheide, fotolia, pixelioDruck: B&W MEDIA-SERVICE GmbH Emil-Weitz-Strae 2, 44866 Bochum

Erscheinung: zweimonatlichAuflage: 6.700 ExemplareEinzelverkaufspreis: 8,00

Tel.: 09 41-20 60 38 60 Fax: 09 41-20 60 38 620

Trauerwaren Bestattungsbedar f Friedhofstechnik

Inhalt/Impressum Bestattung 06/15

Editorial

Inhalt/Impressum

Meldungen

Titelstory: Willkommen und Abschied Geburt und Tod im Kontext

Serie: Kornhren

Aus dem VDZB: Der neue Vorstand

Die Mitglieder des VDZB

Unternehmensportrt: Peter Braun Sargfabrik KG

Bericht: Von Stein bis Pflanze Individualisierungstrend in der Grabgestaltung

Produkt

Unternehmensportrt: Venero GmbH

Messerckblick

Zum Schluss/Schnappschuss/Nchste Ausgabe

Seite 5

Seite 7

Seite 8

Seite 10

Seite 17

Seite 18

Seite 19

Seite 23

Seite 24

Seite 27

Seite 31

Seite 32

Seite 34

Aus Grnden der besseren Lesbarkeit wird in den redaktionellen Beitrgen auf die zustzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Wir mchten deshalb darauf hinweisen, dass die ausschlieliche Verwendung der mnnlichen Form explizit als geschlechtsunabhngig verstanden werden soll.

Fotos dieser Seite Pludra-Frankfurt GmbH

7

6

Herausgeber: Verband der Deutschen Zulieferindustrie fr das Bestattungsgewerbe (VDZB) e.V.Wachsbleiche 2653111 BonnTel.: 0228-2652-46

Redaktion:Carolin OberheideBitte nehmen Sie vorzugsweise Kontakt per E-Mail auf: [email protected]. (nur vormittags): 0201-64729921

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V.i.S.d.P.: Anzeigen, Satz, Illustrationen und Gestaltung:Bernd Sundermann, echtgemalt.deLadenspelderstrae 10 a45147 EssenTel.: 0201-730806Fax: 0201-7495217E-Mail: [email protected]

Fotos: echtgemalt.de, Carolin Oberheide, fotolia, pixelioDruck: B&W MEDIA-SERVICE GmbH Emil-Weitz-Strae 2, 44866 Bochum

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Tel.: 09 41-20 60 38 60 Fax: 09 41-20 60 38 620

Trauerwaren Bestattungsbedar f Friedhofstechnik

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Editorial

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Meldungen

Titelstory: Willkommen und Abschied Geburt und Tod im Kontext

Serie: Kornhren

Aus dem VDZB: Der neue Vorstand

Die Mitglieder des VDZB

Unternehmensportrt: Peter Braun Sargfabrik KG

Bericht: Von Stein bis Pflanze Individualisierungstrend in der Grabgestaltung

Produkt

Unternehmensportrt: Venero GmbH

Messerckblick

Zum Schluss/Schnappschuss/Nchste Ausgabe

Seite 5

Seite 7

Seite 8

Seite 10

Seite 17

Seite 18

Seite 19

Seite 23

Seite 24

Seite 27

Seite 31

Seite 32

Seite 34

Aus Grnden der besseren Lesbarkeit wird in den redaktionellen Beitrgen auf die zustzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Wir mchten deshalb darauf hinweisen, dass die ausschlieliche Verwendung der mnnlichen Form explizit als geschlechtsunabhngig verstanden werden soll.

Fotos dieser Seite Pludra-Frankfurt GmbH

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Meldung Bestattung 06/15

8 79

Sarg zum Selbstbauen: Erdmbel Marke Eigenbau

Ein Erdmbel als Bausatz fr zu

Hause im sdhessischen Dudenho-

fen fertigt Heribert Schwab seit eini-

ger Zeit solche Sets fr Heimwerker,

mit denen er sich an die Ikea-

Generation wendet, wie op-

online.de berichtet. Mit seinen Sr-

gen zum Selbstbauen wolle Heribert

Schwab Endkunden eine billige

Alternative zu hochpreisigeren Pro-

dukten bieten. Der Bausatz besteht

aus einem Stapel Fichtenholzbret-

tern und einem Ttchen mit Schrau-

ben, sei innerhalb einer halben Stun-

de mit dem Akkuschrauber zusam-

menzubauen und bis zur finalen Ver-

wendung auch als Schrank oder

Truhe nutzbar.

Der Preis 199 Euro knnte

Bestattern tatschlich Konkurrenz

machen, doch reagierten Baumrkte

und Heimwerker bislang noch

zurckhaltend, wie das Online-

Portal berichtet. Einen mglichen

Absatzmarkt sehe Schwab auch bei

Stdten und Gemeinden, die fr die

Bestattung mittelloser Menschen

sorgen mssen. Er nennt sein Sarg-

modell Johannes XXIII. und ver-

weist auf den gleichnamigen Papst,

der seine letzte Ruhe in einem

schlichten Holzsarg gefunden habe.

Wer es doch etwas weniger schlicht

wnscht, der kann Zierleisten, Griffe

oder Fe bei Schwab bestellen.

Geeigneten Lack auf Wasserbasis,

auf Wunsch sogar mit Metallicef-

fekt, sowie Leim msse der Kunde

dazukaufen, zitiert das Gttinger

Tageblatt den Chef eines Zwei-

Mann-Schreinerbetriebes, der sein

Holz aus nachhaltigem Waldbau im

Schwarzwald bezieht. Zumindest

die hessischen Bestattungsvorschrif-

ten erflle das Produkt.

Ob es auch bei den Endverbrau-

chern Anklang und Absatz findet,

bleibt abzuwarten.

Das gab es noch nie: Erstmals pr-

mierte die internationale unabhn-

gige Jury des Plus X Award einen

Grabstein. Das Modell Bergkristall

aus der Grabstein-Kollektion Roksty-

le berzeugte in den zwei Katego-

rien High Quality und Design. Ange-

fangen beim Wirtschaftspreis Quer-

denker Award in der Kategorie Mar-

keting bis zur Nominierung fr den

German Design Award 2015 wurde

die Fashion-Serie fr Grabsteine der

Stein-Hanel GmbH bereits mehrfach

ausgezeichnet.

Dass wir nun im

Bereich Innovation

im gleichen Atem-

zug mit Firmen wie

BMW, Adidas oder

Audi genannt wer-

den, ist unglaub-

lich, freut sich

Geschftsfhrer Alexander Hanel.

Mit einer Fachjury aus 27 Branchen,

23 strategischen Partnern und mehr

als 600 teilnehmenden internationa-

len Marken gilt der Plus X Award als

der weltgrte Innovationspreis fr

Technologie, Sport und Lifestyle.

Internationaler Innovationspreis fr einen Grabstein

www.stein-hanel.de

Stein-Hanel

Requiems: Eine Tradition wird wiederbelebt

Individuell komponierte Trauermusik in Zeiten groer

Komponisten wie Brahms keine Seltenheit. Im Zuge

der Individualisierung in der Bestattungsbran-

che erlebt das Requiem nun wieder

einen Aufschwung, vor allem in

den USA.

Alexander Paprotny

will diesen Trend nach

Deutschland bringen.

Wie? Das erzhlt er in der

nchsten Ausgabe der

Bestattung, die im Oktober

erscheint.

www.yourrequiem.com/de/

Meldung Bestattung 06/15

8 79

Sarg zum Selbstbauen: Erdmbel Marke Eigenbau

Ein Erdmbel als Bausatz fr zu

Hause im sdhessischen Dudenho-

fen fertigt Heribert Schwab seit eini-

ger Zeit solche Sets fr Heimwerker,

mit denen er sich an die Ikea-

Generation wendet, wie op-

online.de berichtet. Mit seinen Sr-

gen zum Selbstbauen wolle Heribert

Schwab Endkunden eine billige

Alternative zu hochpreisigeren Pro-

dukten bieten. Der Bausatz besteht

aus einem Stapel Fichtenholzbret-

tern und einem Ttchen mit Schrau-

ben, sei innerhalb einer halben Stun-

de mit dem Akkuschrauber zusam-

menzubauen und bis zur finalen Ver-

wendung auch als Schrank oder

Truhe nutzbar.

Der Preis 199 Euro knnte

Bestattern tatschlich Konkurrenz

machen, doch reagierten Baumrkte

und Heimwerker bislang noch

zurckhaltend, wie das Online-

Portal berichtet. Einen mglichen

Absatzmarkt sehe Schwab auch bei

Stdten und Gemeinden, die fr die

Bestattung mittelloser Menschen

sorgen mssen. Er nennt sein Sarg-

modell Johannes XXIII. und ver-

weist auf den gleichnamigen Papst,

der seine letzte Ruhe in einem

schlichten Holzsarg gefunden habe.

Wer es doch etwas weniger schlicht

wnscht, der kann Zierleisten, Griffe

oder Fe bei Schwab bestellen.

Geeigneten Lack auf Wasserbasis,

auf Wunsch sogar mit Metallicef-

fekt, sowie Leim msse der Kunde

dazukaufen, zitiert das Gttinger

Tageblatt den Chef eines Zwei-

Mann-Schreinerbetriebes, der sein

Holz aus nachhaltigem Waldbau im

Schwarzwald bezieht. Zumindest

die hessischen Bestattungsvorschrif-

ten erflle das Produkt.

Ob es auch bei den Endverbrau-

chern Anklang und Absatz findet,

bleibt abzuwarten.

Das gab es noch nie: Erstmals pr-

mierte die internationale unabhn-

gige Jury des Plus X Award einen

Grabstein. Das Modell Bergkristall

aus der Grabstein-Kollektion Roksty-

le berzeugte in den zwei Katego-

rien High Quality und Design. Ange-

fangen beim Wirtschaftspreis Quer-

denker Award in der Kategorie Mar-

keting bis zur Nominierung fr den

German Design Award 2015 wurde

die Fashion-Serie fr Grabsteine der

Stein-Hanel GmbH bereits mehrfach

ausgezeichnet.

Dass wir nun im

Bereich Innovation

im gleichen Atem-

zug mit Firmen wie

BMW, Adidas oder

Audi genannt wer-

den, ist unglaub-

lich, freut sich

Geschftsfhrer Alexander Hanel.

Mit einer Fachjury aus 27 Branchen,

23 strategischen Partnern und mehr

als 600 teilnehmenden internationa-

len Marken gilt der Plus X Award als

der weltgrte Innovationspreis fr

Technologie, Sport und Lifestyle.

Internationaler Innovationspreis fr einen Grabstein

www.stein-hanel.de

Stein-Hanel

Requiems: Eine Tradition wird wiederbelebt

Individuell komponierte Trauermusik in Zeiten groer

Komponisten wie Brahms keine Seltenheit. Im Zuge

der Individualisierung in der Bestattungsbran-

che erlebt das Requiem nun wieder

einen Aufschwung, vor allem in

den USA.

Alexander Paprotny

will diesen Trend nach

Deutschland bringen.

Wie? Das erzhlt er in der

nchsten Ausgabe der

Bestattung, die im Oktober

erscheint.

www.yourrequiem.com/de/

11

Barbara Keena

sieht sich als ganzheitliche Bestatte-

rin. Sie ist Trauerbegleiterin und war

freie Hebamme. Gemeinsam mit

ihrer Kollegin Ute Johanna Heilos lei-

tet sie die PEGASUS GmbH Institut

fr Bestattung*Begegnung*Kultur

Aschaffenburg. Vor allem die frucht-

bare Auseinandersetzung mit Leben

und Tod durch ffentlichkeitsarbeit,

Kunst und Kultur liegen ihr am Her-

zen. Auch die kompetente Betreu-

ung trauernder Eltern ist den beiden

als Hebammen ein wichtiges

Anliegen.

Was bedeuten Geburt und Tod

fr Sie?

Fr mich sind dies zwei Seiten ein-

und derselben Medaille ein ber-

gang von der geistigen Welt in die

physische und wieder hinaus. Ein

schnes Symbol hierfr ist der

Schmetterling: Die Raupe verpuppt

sich, wird zu einer homogenen

Masse und wird wieder neu gebo-

ren. Bis heute hat die Wissenschaft

diese Vorgnge noch nicht vollstn-

dig ergrnden knnen.

Welche Parallelen haben der Heb-

ammen- und der Bestatterberuf?

Auch als Hebamme habe ich mich

immer als Engel des Todes im Dies-

seits verstanden. Meine Aufgabe

habe ich darin gesehen, einem Men-

schenkind, einer Seele, die auf die

Welt kommen will, die Angst zu neh-

men, so gut es geht, ihm das Gefhl

zu geben: Hier ist die Liebe und die

Frsorge; und auch das Selbstver-

trauen der Mutter zu strken. Denn

sie leistet im Grunde selbst Geburts-

hilfe. Dementsprechend leisten auch

Wie hngen Geborenwerden und

Sterben zusammen?

Vieles, wie die ersten eigenen Zh-

ne, wird in der Kindheit aufgebaut.

Das gilt auch fr die intellektuelle

und persnliche Entwicklung, bis es

schlielich wieder rckwrts luft.

Dies kann man besonders gut bei de-

menten Menschen beobachten. Sie

ziehen sich immer weiter in ihre ei-

gene Welt zurck, bis auf ein fast

kindliches Niveau.

Diese Mysterien faszinierten mich

und meine Kollegin schon immer.

Wir haben uns in der Hebammen-

ausbildung kennengelernt. Im Laufe

der Jahre haben wir erlebt, dass Ge-

burt und Tod ganz nah beieinander-

liegen knnen, denn die Geburt ist

ja nicht ganz ungefhrlich. Aller-

dings bei weitem nicht so gefhr-

lich, wie es den werdenden Mttern

heute vermittelt wird. Da ist auch

viel Aberglaube und unkritisch ber-

nommenes im Spiel, das unntige

ngste schrt.

Gibt es vergleichbare krperliche

Phnomene bei Gebrenden und

Sterbenden?

Bei einer Frau, die ungestrt gebrt,

sind hnliche krperliche und seeli-

sche Symptome zu beobachten wie

bei einem Sterbenden: Es kommen

dieselben Hormone zum Flieen,

Palliativschwestern gewissermaen

Hebammenarbeit und begleiten die

Seele wieder hinaus, die bei der Ge-

burt mit dem ersten Atemzug in

den Krper eingezogen ist.

Als Bestatter haben wir ja nur selten

mit Sterbenden zu tun. Doch es

kommt schon vor, dass sich Men-

schen zu uns trauen, die wissen,

dass sie bald sterben werden und

oft ganz befreit sind, wenn sie die-

sen Schritt gewagt haben. Die Pla-

nung der eigenen Bestattung berei-

tet ihnen fast ein bisschen Freude,

weil sie merken: Hier gibt es nicht

nur Schweres, hier wird gelacht und

geweint, weil beides dazugehrt.

10

Willkommen und Abschied Geburt und Tod im KontextWillkommen und Abschied Geburt und Tod im Kontext

Barbara Keena und Ute Johanna Heilos leiten das Pegasus-Institut

Institut Pegasus

Titelstory Bestattung 06/15

11

Barbara Keena

sieht sich als ganzheitliche Bestatte-

rin. Sie ist Trauerbegleiterin und war

freie Hebamme. Gemeinsam mit

ihrer Kollegin Ute Johanna Heilos lei-

tet sie die PEGASUS GmbH Institut

fr Bestattung*Begegnung*Kultur

Aschaffenburg. Vor allem die frucht-

bare Auseinandersetzung mit Leben

und Tod durch ffentlichkeitsarbeit,

Kunst und Kultur liegen ihr am Her-

zen. Auch die kompetente Betreu-

ung trauernder Eltern ist den beiden

als Hebammen ein wichtiges

Anliegen.

Was bedeuten Geburt und Tod

fr Sie?

Fr mich sind dies zwei Seiten ein-

und derselben Medaille ein ber-

gang von der geistigen Welt in die

physische und wieder hinaus. Ein

schnes Symbol hierfr ist der

Schmetterling: Die Raupe verpuppt

sich, wird zu einer homogenen

Masse und wird wieder neu gebo-

ren. Bis heute hat die Wissenschaft

diese Vorgnge noch nicht vollstn-

dig ergrnden knnen.

Welche Parallelen haben der Heb-

ammen- und der Bestatterberuf?

Auch als Hebamme habe ich mich

immer als Engel des Todes im Dies-

seits verstanden. Meine Aufgabe

habe ich darin gesehen, einem Men-

schenkind, einer Seele, die auf die

Welt kommen will, die Angst zu neh-

men, so gut es geht, ihm das Gefhl

zu geben: Hier ist die Liebe und die

Frsorge; und auch das Selbstver-

trauen der Mutter zu strken. Denn

sie leistet im Grunde selbst Geburts-

hilfe. Dementsprechend leisten auch

Wie hngen Geborenwerden und

Sterben zusammen?

Vieles, wie die ersten eigenen Zh-

ne, wird in der Kindheit aufgebaut.

Das gilt auch fr die intellektuelle

und persnliche Entwicklung, bis es

schlielich wieder rckwrts luft.

Dies kann man besonders gut bei de-

menten Menschen beobachten. Sie

ziehen sich immer weiter in ihre ei-

gene Welt zurck, bis auf ein fast

kindliches Niveau.

Diese Mysterien faszinierten mich

und meine Kollegin schon immer.

Wir haben uns in der Hebammen-

ausbildung kennengelernt. Im Laufe

der Jahre haben wir erlebt, dass Ge-

burt und Tod ganz nah beieinander-

liegen knnen, denn die Geburt ist

ja nicht ganz ungefhrlich. Aller-

dings bei weitem nicht so gefhr-

lich, wie es den werdenden Mttern

heute vermittelt wird. Da ist auch

viel Aberglaube und unkritisch ber-

nommenes im Spiel, das unntige

ngste schrt.

Gibt es vergleichbare krperliche

Phnomene bei Gebrenden und

Sterbenden?

Bei einer Frau, die ungestrt gebrt,

sind hnliche krperliche und seeli-

sche Symptome zu beobachten wie

bei einem Sterbenden: Es kommen

dieselben Hormone zum Flieen,

Palliativschwestern gewissermaen

Hebammenarbeit und begleiten die

Seele wieder hinaus, die bei der Ge-

burt mit dem ersten Atemzug in

den Krper eingezogen ist.

Als Bestatter haben wir ja nur selten

mit Sterbenden zu tun. Doch es

kommt schon vor, dass sich Men-

schen zu uns trauen, die wissen,

dass sie bald sterben werden und

oft ganz befreit sind, wenn sie die-

sen Schritt gewagt haben. Die Pla-

nung der eigenen Bestattung berei-

tet ihnen fast ein bisschen Freude,

weil sie merken: Hier gibt es nicht

nur Schweres, hier wird gelacht und

geweint, weil beides dazugehrt.

10

Willkommen und Abschied Geburt und Tod im KontextWillkommen und Abschied Geburt und Tod im Kontext

Barbara Keena und Ute Johanna Heilos leiten das Pegasus-Institut

Institut Pegasus

Titelstory Bestattung 06/15

Titelstory Bestattung 06/15

bin. Der Schmerz hat eine transzen-

dente Aufgabe, er zwingt einen,

nach innen zu schauen, sich fallen

zu lassen und nicht mehr zu den-

ken, eher zu sein.

Oliver Wirthmann

ist Geschftsfhrer des Kuratoriums

Deutsche Bestattungskultur e. V.

und studierter Theologe und Kultur-

wissenschaftler. Das Kuratorium

setzt sich in ffentlichen Veranstal-

tungen, Publikationen und Frder-

projekten mit dem Wandel der Be-

stattungskultur auseinander. Wirth-

manns Motto nach Friedrich Drren-

matt: Die Beschftigung mit dem

Tode ist die Wurzel der Kultur.

Was bedeuten Geburt und

Sterben fr Sie?

Ich kann nicht verstehen, dass diese

zwei Aspekte, die aufs Engste zu-

sammenhngen, so getrennt wahr-

genommen werden. Fr Menschen

ist der Abschied zu einem formal

und kulturell notwendigen bel ge-

worden, wohingegen Geburten und

Willkommensfeiern sehr stark gelebt

werden. Ich sehe darin eine berbe-

tonung des aktiven Lebens: Das

Leben als letzte Gelegenheit, aus

dem es alles herauszuholen gilt, was

mglich ist. Meiner Ansicht nach ist

das ein Irrweg. Natrlich gibt es

auch bei vielen Willkommensfeiern

eine gewisse Ergriffenheit im Zu-

sammenhang mit der Freude und

der Dankbarkeit Gott oder der Natur

gegenber. Doch liegt die Betonung

dieser Feiern heute meist auf dem

Feiern und der Gestaltung eines

Events. Da geht es oft darum, sich

Die Geburt ist ebenso eine Wende

wie der Tod. Riten und auch Feiern

begehen solche Lebenswenden, deu-

ten und zelebrieren sie.

Wie haben sich der Stellenwert

und die Wahrnehmung beider Er-

eignisse in der Gesellschaft vern-

dert?

Ich meine, Menschen begehen

heute in einer Zeit des Machbaren,

Quantifizierbaren und Berechenba-

ren den existenziellen und persnli-

chen Fehler zu denken, sie knnten

sich durch Selbstbestimmung und in-

dividuelle Entscheidung ber Geburt

und Sterben erheben; sie knnten

die Unbegreiflichkeit, die Nicht-

Reproduzierbarkeit in den Griff be-

kommen, um damit ihrer Lebens-

angst zu entgehen: der Angst, zu er-

fahren und gewahr zu werden, dass

man weder seinen Anfang noch sein

Ende in den eigenen Hnden hlt.

Peter Wust, ein deutscher christli-

cher Existenzphilosoph, prgte in

der ersten Hlfte des 20. Jahrhun-

derts den Begriff Ungewissheit und

Wagnis. Dieser besagt, dass das

Leben immer einen Insecuritas-

(Unsicherheits-)Raum hat. Er pl-

diert dafr, diese Ungesichertheit,

die Ungewissheit und das Wagnis

anzunehmen und es im Glauben so-

zusagen zu einem erleuchteten Wag-

tgige Totenwache, die man frher

gehalten hat, kommt nicht von un-

gefhr: So lange braucht die Seele,

um sich zu lsen. Die Wissenschaft

hat festgestellt: Die letzte Zelle gibt

nach drei Tagen ihre Funktion auf.

Warum ist es leichter, das Wunder

des Lebens hinzunehmen als das

des Todes?

Mit dem Heranwachsen verlieren

wir den Zugang zur jenseitigen

Welt. Ich bin mir sicher, dass Kinder

diesen noch haben. Daher gehen sie

auch ganz natrlich mit dem Tod

um. Fr die Erwachsenen bedeutet

eine Geburt Hoffnung, Freude, Zu-

kunft und das Gegenteil von Leid.

Das ist naturgem beim Tod an-

ders. Eine krebskranke Frau, die sich

lange und intensiv auf ihr Sterben

vorbereitet hat, habe ich einmal ge-

fragt, ob sie auch eine Neugierde

sprt. Sie meinte, sie spre eher

eine Art Reisefieber. Ein schnes

Bild. Die Hoffnung ist ja sogar im

christlichen Glauben verankert, und

trotzdem tun wir uns in unserer Kul-

tur so schwer damit, wie mit

schmerzhaften Prozessen im Allge-

meinen. Dabei wrde ich mir bei-

spielsweise die Schmerzen bei mei-

nen Geburten nicht nehmen lassen

wollen. Sie haben mich meine Po-

tenz erfahren lassen und zu dem

Menschen gemacht, der ich heute

unter anderem spricht man von

einem blassen Munddreieck. Eine

weitere Parallele ist die Entrckung.

Eine Gebrende schliet die Augen

wie in Trance und ist zeitweise wie

verwandelt. Beim Sterben sind dies

die Phasen, die den Angehrigen

oft Angst einflen, wenn die At-

mung schwer wird oder zeitweise

aussetzt. Bei Neugeborenen gibt es

hnliche Atemphnomene.

Welche Symbole oder Rituale pas-

sen zu beiden Lebensereignissen?

Bei Geburten nutze ich hufig die

Symbolkraft der Rose mit ihren Dor-

nen, die Schmerzen verursacht, aber

auch die Knigin der Blten trgt.

Das Bild zu visualisieren, hilft den

Frauen, sich fr ihr Kind zu ffnen.

Rosenl gehrt fr mich zu jeder Ge-

burt, und auch fast jeder Verstorbe-

ne bekommt es bei uns aufs Herz ge-

rieben. Ein Symbol, das zu beiden Er-

eignissen passt, ist die Kerze: Das

Kind erblickt das Licht der Welt, und

der Sterbende geht ins Licht. So-

wohl bei der Geburt als auch beim

Tod kann es auch viel Kraft geben,

sich an die unzhligen Ahnen zu er-

innern, die dies schon vor uns be-

wltigt haben.

Leben und Sterben werden immer

selbstbestimmter. Knnen wir

heute den natrlichen Lauf der

Dinge nicht mehr akzeptieren?

Bei beiden Phnomenen gibt es nur

eine scheinbare Selbstbestimmung.

Bei terminierten Kaiserschnitten

stellt sich mir die Frage, um wessen

Selbstbestimmung es eigentlich

geht die der Mutter oder die des

Kindes, das geboren werden will?

Viele natrliche Vorgnge haben

heute den Dnkel des Risikos. Aber

diese Dinge kontrollieren zu wollen

ist in allerletzter Konsequenz meist

eine Illusion: Die Seele kommt und

die Seele geht, wenn es an der Zeit

ist.

Als meine Kollegin und ich uns fr

den Bestatterberuf entschieden, hat-

ten wir das Gefhl, die Zeit ist reif,

den Tod wieder ins Leben zu brin-

gen. Menschen mssen ihre Angst

verlieren, um freier und intensiver

leben zu knnen, und ihren indivi-

duellen Umgang damit finden. Aber

ich denke auch, Menschen sind

heute vielleicht sogar noch spirituel-

ler als frher und fhlen sich nicht

mehr so ausgeliefert und als Opfer

einer hheren Kraft, sondern als Teil

von ihr. Darin liegt ein Potenzial.

Welche Folgen haben die Ver-

lagerung von Geburt und Tod in

Kliniken?

Beide Phnomene werden heute als

etwas Krankhaftes, etwas Kontroll-

bedrftiges angesehen. Das ist das

Gegenteil von Vertrauen und Hinga-

be wichtige Voraussetzungen fr

das Gebren und Sterben.

In den 1960er Jahren wurden Babys

ihren Vtern noch in der Klinik von

einer Krankenschwester hinter einer

Glasscheibe prsentiert. hnliches

passiert heute mit den Verstorbe-

nen. Doch die Aufgeschlossenheit

fr das Aufbahren wchst wieder,

und einige Familien nehmen auch

ihre im Altersheim oder in der Klinik

Verstorbenen gerne noch einmal

mit nach Hause, wenn man sie auf

diese Mglichkeit hinweist. Die drei-

www.pegasus-bestattungskultur.de

in seiner individuellen sthetik zu

prsentieren.

Existenziell ansprechbar sind Men-

schen beim Abschied. Deswegen

habe ich persnlich wohl auch eine

grere Ergriffenheit und innere An-

teilnahme bei Bestattungen erfah-

ren. In solchen Momenten ist man

ganz nah am Leben.

Sowohl Geburt als auch Tod sind

bergangsprozesse. Worin hneln

sich beide Ereignisse noch?

Es gibt einen pastoraltheologischen

Dreiklang: Leben Deuten Feiern.

Beides sind konkrete Lebenssituatio-

nen, die es zu deuten gilt. Wir set-

zen Feiern heute meist mit Spa

gleich. Dabei geht es vielmehr um

Gestaltung und Artikulation von

Leben in einer Feiergestalt, das

einen kulturell und religis geprg-

ten Deutungsrahmen erfhrt.

Theologisch gesehen sind das Gebo-

renwerden und das Sterben mitei-

nander verbunden: Der Mensch

kommt von irgendwoher und geht

irgendwohin. Beim Eingang in das

Leben und beim Ausgang ist man

dem anderen der Kirche, Gott,

der Ewigkeit, wie auch immer man

es nennen mchte besonders

nahe. Da wird es existenziell. Das

merkt man daran, dass besonders

tiefe Aussagen von Sterbenden ge-

troffen werden, weil sie nah an der

Tr zu einer anderen Wirklichkeit ste-

hen. Auch kleine Kinder haben

einen Hang zu existenziellen Fragen,

an denen schon viele Gren der

Geistesgeschichte der Menschheit

zu knabbern hatten, etwa: Warum

bin ich ich?

O

liver

Wir

thm

an

n

Oliver Wirthmann,Geschftsfhrer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e.V.

Abschied gestalten ...131312

Titelstory Bestattung 06/15

bin. Der Schmerz hat eine transzen-

dente Aufgabe, er zwingt einen,

nach innen zu schauen, sich fallen

zu lassen und nicht mehr zu den-

ken, eher zu sein.

Oliver Wirthmann

ist Geschftsfhrer des Kuratoriums

Deutsche Bestattungskultur e. V.

und studierter Theologe und Kultur-

wissenschaftler. Das Kuratorium

setzt sich in ffentlichen Veranstal-

tungen, Publikationen und Frder-

projekten mit dem Wandel der Be-

stattungskultur auseinander. Wirth-

manns Motto nach Friedrich Drren-

matt: Die Beschftigung mit dem

Tode ist die Wurzel der Kultur.

Was bedeuten Geburt und

Sterben fr Sie?

Ich kann nicht verstehen, dass diese

zwei Aspekte, die aufs Engste zu-

sammenhngen, so getrennt wahr-

genommen werden. Fr Menschen

ist der Abschied zu einem formal

und kulturell notwendigen bel ge-

worden, wohingegen Geburten und

Willkommensfeiern sehr stark gelebt

werden. Ich sehe darin eine berbe-

tonung des aktiven Lebens: Das

Leben als letzte Gelegenheit, aus

dem es alles herauszuholen gilt, was

mglich ist. Meiner Ansicht nach ist

das ein Irrweg. Natrlich gibt es

auch bei vielen Willkommensfeiern

eine gewisse Ergriffenheit im Zu-

sammenhang mit der Freude und

der Dankbarkeit Gott oder der Natur

gegenber. Doch liegt die Betonung

dieser Feiern heute meist auf dem

Feiern und der Gestaltung eines

Events. Da geht es oft darum, sich

Die Geburt ist ebenso eine Wende

wie der Tod. Riten und auch Feiern

begehen solche Lebenswenden, deu-

ten und zelebrieren sie.

Wie haben sich der Stellenwert

und die Wahrnehmung beider Er-

eignisse in der Gesellschaft vern-

dert?

Ich meine, Menschen begehen

heute in einer Zeit des Machbaren,

Quantifizierbaren und Berechenba-

ren den existenziellen und persnli-

chen Fehler zu denken, sie knnten

sich durch Selbstbestimmung und in-

dividuelle Entscheidung ber Geburt

und Sterben erheben; sie knnten

die Unbegreiflichkeit, die Nicht-

Reproduzierbarkeit in den Griff be-

kommen, um damit ihrer Lebens-

angst zu entgehen: der Angst, zu er-

fahren und gewahr zu werden, dass

man weder seinen Anfang noch sein

Ende in den eigenen Hnden hlt.

Peter Wust, ein deutscher christli-

cher Existenzphilosoph, prgte in

der ersten Hlfte des 20. Jahrhun-

derts den Begriff Ungewissheit und

Wagnis. Dieser besagt, dass das

Leben immer einen Insecuritas-

(Unsicherheits-)Raum hat. Er pl-

diert dafr, diese Ungesichertheit,

die Ungewissheit und das Wagnis

anzunehmen und es im Glauben so-

zusagen zu einem erleuchteten Wag-

tgige Totenwache, die man frher

gehalten hat, kommt nicht von un-

gefhr: So lange braucht die Seele,

um sich zu lsen. Die Wissenschaft

hat festgestellt: Die letzte Zelle gibt

nach drei Tagen ihre Funktion auf.

Warum ist es leichter, das Wunder

des Lebens hinzunehmen als das

des Todes?

Mit dem Heranwachsen verlieren

wir den Zugang zur jenseitigen

Welt. Ich bin mir sicher, dass Kinder

diesen noch haben. Daher gehen sie

auch ganz natrlich mit dem Tod

um. Fr die Erwachsenen bedeutet

eine Geburt Hoffnung, Freude, Zu-

kunft und das Gegenteil von Leid.

Das ist naturgem beim Tod an-

ders. Eine krebskranke Frau, die sich

lange und intensiv auf ihr Sterben

vorbereitet hat, habe ich einmal ge-

fragt, ob sie auch eine Neugierde

sprt. Sie meinte, sie spre eher

eine Art Reisefieber. Ein schnes

Bild. Die Hoffnung ist ja sogar im

christlichen Glauben verankert, und

trotzdem tun wir uns in unserer Kul-

tur so schwer damit, wie mit

schmerzhaften Prozessen im Allge-

meinen. Dabei wrde ich mir bei-

spielsweise die Schmerzen bei mei-

nen Geburten nicht nehmen lassen

wollen. Sie haben mich meine Po-

tenz erfahren lassen und zu dem

Menschen gemacht, der ich heute

unter anderem spricht man von

einem blassen Munddreieck. Eine

weitere Parallele ist die Entrckung.

Eine Gebrende schliet die Augen

wie in Trance und ist zeitweise wie

verwandelt. Beim Sterben sind dies

die Phasen, die den Angehrigen

oft Angst einflen, wenn die At-

mung schwer wird oder zeitweise

aussetzt. Bei Neugeborenen gibt es

hnliche Atemphnomene.

Welche Symbole oder Rituale pas-

sen zu beiden Lebensereignissen?

Bei Geburten nutze ich hufig die

Symbolkraft der Rose mit ihren Dor-

nen, die Schmerzen verursacht, aber

auch die Knigin der Blten trgt.

Das Bild zu visualisieren, hilft den

Frauen, sich fr ihr Kind zu ffnen.

Rosenl gehrt fr mich zu jeder Ge-

burt, und auch fast jeder Verstorbe-

ne bekommt es bei uns aufs Herz ge-

rieben. Ein Symbol, das zu beiden Er-

eignissen passt, ist die Kerze: Das

Kind erblickt das Licht der Welt, und

der Sterbende geht ins Licht. So-

wohl bei der Geburt als auch beim

Tod kann es auch viel Kraft geben,

sich an die unzhligen Ahnen zu er-

innern, die dies schon vor uns be-

wltigt haben.

Leben und Sterben werden immer

selbstbestimmter. Knnen wir

heute den natrlichen Lauf der

Dinge nicht mehr akzeptieren?

Bei beiden Phnomenen gibt es nur

eine scheinbare Selbstbestimmung.

Bei terminierten Kaiserschnitten

stellt sich mir die Frage, um wessen

Selbstbestimmung es eigentlich

geht die der Mutter oder die des

Kindes, das geboren werden will?

Viele natrliche Vorgnge haben

heute den Dnkel des Risikos. Aber

diese Dinge kontrollieren zu wollen

ist in allerletzter Konsequenz meist

eine Illusion: Die Seele kommt und

die Seele geht, wenn es an der Zeit

ist.

Als meine Kollegin und ich uns fr

den Bestatterberuf entschieden, hat-

ten wir das Gefhl, die Zeit ist reif,

den Tod wieder ins Leben zu brin-

gen. Menschen mssen ihre Angst

verlieren, um freier und intensiver

leben zu knnen, und ihren indivi-

duellen Umgang damit finden. Aber

ich denke auch, Menschen sind

heute vielleicht sogar noch spirituel-

ler als frher und fhlen sich nicht

mehr so ausgeliefert und als Opfer

einer hheren Kraft, sondern als Teil

von ihr. Darin liegt ein Potenzial.

Welche Folgen haben die Ver-

lagerung von Geburt und Tod in

Kliniken?

Beide Phnomene werden heute als

etwas Krankhaftes, etwas Kontroll-

bedrftiges angesehen. Das ist das

Gegenteil von Vertrauen und Hinga-

be wichtige Voraussetzungen fr

das Gebren und Sterben.

In den 1960er Jahren wurden Babys

ihren Vtern noch in der Klinik von

einer Krankenschwester hinter einer

Glasscheibe prsentiert. hnliches

passiert heute mit den Verstorbe-

nen. Doch die Aufgeschlossenheit

fr das Aufbahren wchst wieder,

und einige Familien nehmen auch

ihre im Altersheim oder in der Klinik

Verstorbenen gerne noch einmal

mit nach Hause, wenn man sie auf

diese Mglichkeit hinweist. Die drei-

www.pegasus-bestattungskultur.de

in seiner individuellen sthetik zu

prsentieren.

Existenziell ansprechbar sind Men-

schen beim Abschied. Deswegen

habe ich persnlich wohl auch eine

grere Ergriffenheit und innere An-

teilnahme bei Bestattungen erfah-

ren. In solchen Momenten ist man

ganz nah am Leben.

Sowohl Geburt als auch Tod sind

bergangsprozesse. Worin hneln

sich beide Ereignisse noch?

Es gibt einen pastoraltheologischen

Dreiklang: Leben Deuten Feiern.

Beides sind konkrete Lebenssituatio-

nen, die es zu deuten gilt. Wir set-

zen Feiern heute meist mit Spa

gleich. Dabei geht es vielmehr um

Gestaltung und Artikulation von

Leben in einer Feiergestalt, das

einen kulturell und religis geprg-

ten Deutungsrahmen erfhrt.

Theologisch gesehen sind das Gebo-

renwerden und das Sterben mitei-

nander verbunden: Der Mensch

kommt von irgendwoher und geht

irgendwohin. Beim Eingang in das

Leben und beim Ausgang ist man

dem anderen der Kirche, Gott,

der Ewigkeit, wie auch immer man

es nennen mchte besonders

nahe. Da wird es existenziell. Das

merkt man daran, dass besonders

tiefe Aussagen von Sterbenden ge-

troffen werden, weil sie nah an der

Tr zu einer anderen Wirklichkeit ste-

hen. Auch kleine Kinder haben

einen Hang zu existenziellen Fragen,

an denen schon viele Gren der

Geistesgeschichte der Menschheit

zu knabbern hatten, etwa: Warum

bin ich ich?

O

liver

Wir

thm

an

n

Oliver Wirthmann,Geschftsfhrer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e.V.

Abschied gestalten ...131312

Produkt Bestattung 06/15

15

... und liebevoll den ...

nis zu machen. Wer dies nicht tut,

geht in ein blindes Wagnis. Ich bin

immer im Ungewissheit- und Wag-

nisraum geborgen. Menschen sind

gut beraten, wenn sie nicht meinen,

alles im Griff zu haben, wenn sie

sich ihrer Ungewissheit bewusst wer-

den und sie zum Ausdruck bringen,

statt sie durch Aktionismus zu ber-

tnchen.

Spielt diese Ungesichertheit auch

bei der Geburt eine Rolle?

In der Prferenz der Menschen fr

das Schne, Nette und ansprechend

Arrangierte hat sich der Stellenwert

der Geburt positiver entwickelt als

der Abschied, denn hier gibt es

noch mehr Gestaltungsmglichkei-

ten. Bei der Bestattung ist jeder auf

sich und seine menschliche Be-

grenztheit zurckgeworfen. Dabei

gibt einem auch bei einer bevorste-

henden Geburt kein Arzt die Ge-

wissheit, dass ein gesundes Kind zur

Welt kommt. Darum heit es ja

auch ein Kind bekommen. Man

empfngt es von jemandem oder

von etwas und wei nicht, wie es

wird. Es ist eigentlich schade, dass

dieses Ereignis so idealisiert wird.

Eine Geburt ist ebenso mit Schmer-

zen und Schwierigkeiten verbunden

wie ein Abschied. Nur dass eine Be-

stattung eher als notwendiges bel

wahrgenommen oder auf ein Mini-

mum reduziert und in einen funk-

tionalen Bereich abgeschoben wird.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Be-

troffenen und Angehrigen? Was

erwarten die Menschen von Ihnen

beziehungsweise von Ritualen?

Es gibt Menschen, die erwarten erst

einmal gar nichts. Tendenziell kann

ich aber schon sagen, dass Men-

schen bei Taufen und Geburten mit

klareren Vorstellungen kommen. Bei

Bestattungen wird eine individuelle

Wrdigung des Menschen erwartet,

was auch wichtig und gut ist, solan-

ge es nicht in eine Massenkultur ab-

driftet. Da lsst sich viel gestalten,

und das wird auch erwartet, weil

die Menschen nicht mehr so ritual-

kompetent und weniger von Kon-

ventionen geprgt sind. Dies birgt

eine Chance fr Beratung und Be-

gleitung. Deren Aufgabe besteht

meiner Ansicht nach darin, darauf

hinzuweisen, dass die kleine oder

gar anonyme Bestattung keine gute

Entscheidung ist. Denn man be-

raubt sich der Chance, eine Wert-

schtzung des Verstorbenen durch

andere zu erfahren.

Wie wichtig ist ein angemessener

Abschied fr das Begreifen des

Unbegreifbaren?

Es gibt eine Verlagerung von Trauer-

feiern am Sarg zur Trauerfeier an

der Urne. Der Sarg frdert eine kon-

krete Begreifbarkeit, whrend die

Urne einen hheren Abstraktions-

grad fordert. Dennoch muss ein Ab-

schied an der Urne nicht weniger

tief und emotional sein. Problema-

tisch wird es, wenn der Abschied

ganz wegfllt; etwa aus praktischen

Grnden. Der praktische Aspekt

kann bei der Bestellung eines Auto-

ersatzteils eine Rolle spielen, aber

nicht bei einer Bestattung!

Gibt es einen Bezug zwischen Will-

kommens- und Abschiedsritualen,

der auf den natrlichen Kreislauf

des Lebens hinweist?

Das Wort Taufe kommt von tau-

Welche Rolle haben Geburt und

Sterben in unserer Gesellschaft?

Geburt und Tod sind die wichtigsten

Ereignisse im Leben eines Menschen

und wollen ganz bewusst gewr-

digt und gefeiert werden. Bisher hat

die Kirche diese Lebensstationen be-

gleitet. Aber wir befinden uns in

einem Umbruch die Tradition trgt

fr viele Menschen nicht mehr in un-

serer modernen, aufgeklrten Ge-

sellschaft. Es ist eine Leere entstan-

den, und zugleich wchst die Sehn-

sucht, diese Wendepunkte im Leben

ganz individuell zu gestalten und

mit neuem Sinn zu fllen. Mein An-

liegen ist es, herkmmliche ber-

gangsriten wie Taufe, Trauung und

Trauerfeier in die heutige Zeit zu

bersetzen und neue Formen zu kre-

ieren, die die Bedrfnisse und Erfah-

rungen der jeweiligen Menschen in

den Mittelpunkt stellen. Ich will

damit eine Brcke bauen zwischen

dem Alten und dem Neuen. Bisher

gibt es noch kein anerkanntes Be-

rufsbild fr diese immer wichtiger

werdende Ttigkeit eines weltli-

chen Priestertums.

Woher wissen Sie bei der Beglei-

tung einer Willkommens- oder Ab-

schiedsfeier, welche Form ange-

messen ist?

Ich schaue, was fr die jeweiligen

Menschen wichtig und stimmig ist.

Das erfahre ich in den Vorgespr-

chen und indem ich das indianische

Prinzip Walking in your shoes

praktiziere und die Sprache spreche,

die sie verstehen knnen. Das jewei-

lige Ritual wird neu erfunden und

fr die betreffende Person mage-

schneidert. Dadurch ist es auch

nicht wiederholbar. Teilweise hat

das sogar therapeutischen Charak-

ter. So bildeten wir beispielsweise in

einem Willkommensritual einen Tun-

nel, durch den das Kind kriechen

sollte, und die Mutter nahm es noch

einmal in Empfang, da sie dieses Er-

lebnis durch einen Not-Kaiserschnitt

verpasst hatte.

Bei einer Bestattung versuche ich,

ein sehr persnliches Lebensbild des

Verstorbenen zu vergegenwrtigen,

und hole ihn gewissermaen noch

mal her, indem ich etwa private Ge-

genstnde oder Ttigkeiten mit ein-

beziehe, die ihn ausgemacht haben.

Das kann ein Picknick am Sarg sein,

im Rahmen dessen ein Brot, das der

Verstorbene gebacken hatte und

das noch eingefroren war, wie in

der Eucharistie geteilt wird. Es kann

eine Feuerschale neben der Urne

sein, wenn der Verstorbene Lager-

feuer geliebt hat, oder ein Stuhl, auf

dem er oder sie gerne gesessen hat.

All dies wrdigt den Charakter und

die Einmaligkeit des Verstorbenen.

Das heit: aus traditionell

wird individuell?

Das Individuelle tritt an die Stelle

der festen Schemata und Liturgien

in der Kirche. Frher stand Gott im

Mittelpunkt, heute ist es das Indivi-

duum: Kunden suchen sich ihren

Anbieter aus, der auf ihre Wnsche

und Vorstellungen eingeht und fr

den sie auch bereit sind zu zahlen.

Mein Slogan lautet: Besondere Fei-

ern besonders feiern!

Zudem weitet sich der Horizont in

unserer multikulturellen Gesell-

schaft. Es gibt immer mehr Mische-

hen und daraus hervorgehende Kin-

der. Da fehlt es an Ritualen, die

diese Konstellationen auffangen.

Aber diese Menschen wollen auch

begrt, gefeiert und verabschiedet

werden. So bernehme ich in mei-

nen Zeremonien oft auch Bruche

aus anderen Kulturen. Und traditio-

nelle Elemente wie die christlichen

Frbitten werden dahingehend um-

gewandelt, dass die Gste ihre

guten Wnsche fr ein Kind oder

Brautpaar direkt aussprechen. Eben-

so bedeutet der Segen in weltli-

cher Art einfach so viel wie: Alles

Gute! Mgest du behtet sein!

und so weiter in der Form, die fr

die jeweiligen Menschen stimmig

ist.

Welche Symbole oder Rituale sind

universell und werden von allen

Kulturen verstanden?

Ich verwende gerne symbolische

Handlungen und Bilder, die die

Seele tief im Innersten versteht und

die in allen Kulturen und zu allen Zei-

ten dieselben archetypischen Wahr-

heiten transportieren. Ursymbole

wie das Licht oder die Sonne wer-

chen. Du bist auf Jesus getauft wor-

den in den Tod, mit ihm wirst du

auferstehen. Sterben und Geboren-

werden sind Teil der Taufliturgie.

Auch an vielen Friedhofstoren findet

man noch den Ausspruch der Ver-

storbenen: Was ihr seid, das waren

wir. Was wir sind, das werdet ihr.

Auch hier gibt es einen Bezug auf

den Lauf des Lebens. In der letzten

Zeit sind zyklische Menschenbilder

eher en vogue, die auf den Kreislauf

der Natur Bezug nehmen, etwa bei

Waldbestattungen. Das entspricht

nicht der christlichen, jdischen

oder muslimischen Sicht, auch

wenn es bis zu einem gewissen

Punkt nachvollziehbar ist. Hier muss

man aufpassen, dass Menschen sich

nicht etwas vormachen, wenn da-

rauf verwiesen wird, dass der

Mensch in anderen stofflichen For-

men weiterlebt oder aufersteht. Der

christliche Trost, dass das Leben auf

Erden nicht das letzte ist, hilft oft

mehr als ein apersonales Gottesbild.

www.bestatter.de/kuratorium

Dorothea Cech

ist Ritualleiterin, HP Psychotherapie

und Dipl.-Religionspdagogin. Nach

ihrem Studium der Religionspd-

agogik absolvierte sie mehrere kr-

per- und psychotherapeutische Aus-

bildungen und spezialisierte sich auf

biografische Ritualarbeit. Aufgrund

vielerlei Anlsse beruflich und pri-

vat entwickelte sie ihre Liebe zur

Gestaltung von individuellen Ritual-

feiern an den wichtigen Lebenssta-

tionen wie Geburt, Hochzeit, Tren-

nung und Tod.

D

. C

ech

Dorothea Cech

14

Titelstory Bestattung 06/15

Produkt Bestattung 06/15

15

... und liebevoll den ...

nis zu machen. Wer dies nicht tut,

geht in ein blindes Wagnis. Ich bin

immer im Ungewissheit- und Wag-

nisraum geborgen. Menschen sind

gut beraten, wenn sie nicht meinen,

alles im Griff zu haben, wenn sie

sich ihrer Ungewissheit bewusst wer-

den und sie zum Ausdruck bringen,

statt sie durch Aktionismus zu ber-

tnchen.

Spielt diese Ungesichertheit auch

bei der Geburt eine Rolle?

In der Prferenz der Menschen fr

das Schne, Nette und ansprechend

Arrangierte hat sich der Stellenwert

der Geburt positiver entwickelt als

der Abschied, denn hier gibt es

noch mehr Gestaltungsmglichkei-

ten. Bei der Bestattung ist jeder auf

sich und seine menschliche Be-

grenztheit zurckgeworfen. Dabei

gibt einem auch bei einer bevorste-

henden Geburt kein Arzt die Ge-

wissheit, dass ein gesundes Kind zur

Welt kommt. Darum heit es ja

auch ein Kind bekommen. Man

empfngt es von jemandem oder

von etwas und wei nicht, wie es

wird. Es ist eigentlich schade, dass

dieses Ereignis so idealisiert wird.

Eine Geburt ist ebenso mit Schmer-

zen und Schwierigkeiten verbunden

wie ein Abschied. Nur dass eine Be-

stattung eher als notwendiges bel

wahrgenommen oder auf ein Mini-

mum reduziert und in einen funk-

tionalen Bereich abgeschoben wird.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Be-

troffenen und Angehrigen? Was

erwarten die Menschen von Ihnen

beziehungsweise von Ritualen?

Es gibt Menschen, die erwarten erst

einmal gar nichts. Tendenziell kann

ich aber schon sagen, dass Men-

schen bei Taufen und Geburten mit

klareren Vorstellungen kommen. Bei

Bestattungen wird eine individuelle

Wrdigung des Menschen erwartet,

was auch wichtig und gut ist, solan-

ge es nicht in eine Massenkultur ab-

driftet. Da lsst sich viel gestalten,

und das wird auch erwartet, weil

die Menschen nicht mehr so ritual-

kompetent und weniger von Kon-

ventionen geprgt sind. Dies birgt

eine Chance fr Beratung und Be-

gleitung. Deren Aufgabe besteht

meiner Ansicht nach darin, darauf

hinzuweisen, dass die kleine oder

gar anonyme Bestattung keine gute

Entscheidung ist. Denn man be-

raubt sich der Chance, eine Wert-

schtzung des Verstorbenen durch

andere zu erfahren.

Wie wichtig ist ein angemessener

Abschied fr das Begreifen des

Unbegreifbaren?

Es gibt eine Verlagerung von Trauer-

feiern am Sarg zur Trauerfeier an

der Urne. Der Sarg frdert eine kon-

krete Begreifbarkeit, whrend die

Urne einen hheren Abstraktions-

grad fordert. Dennoch muss ein Ab-

schied an der Urne nicht weniger

tief und emotional sein. Problema-

tisch wird es, wenn der Abschied

ganz wegfllt; etwa aus praktischen

Grnden. Der praktische Aspekt

kann bei der Bestellung eines Auto-

ersatzteils eine Rolle spielen, aber

nicht bei einer Bestattung!

Gibt es einen Bezug zwischen Will-

kommens- und Abschiedsritualen,

der auf den natrlichen Kreislauf

des Lebens hinweist?

Das Wort Taufe kommt von tau-

Welche Rolle haben Geburt und

Sterben in unserer Gesellschaft?

Geburt und Tod sind die wichtigsten

Ereignisse im Leben eines Menschen

und wollen ganz bewusst gewr-

digt und gefeiert werden. Bisher hat

die Kirche diese Lebensstationen be-

gleitet. Aber wir befinden uns in

einem Umbruch die Tradition trgt

fr viele Menschen nicht mehr in un-

serer modernen, aufgeklrten Ge-

sellschaft. Es ist eine Leere entstan-

den, und zugleich wchst die Sehn-

sucht, diese Wendepunkte im Leben

ganz individuell zu gestalten und

mit neuem Sinn zu fllen. Mein An-

liegen ist es, herkmmliche ber-

gangsriten wie Taufe, Trauung und

Trauerfeier in die heutige Zeit zu

bersetzen und neue Formen zu kre-

ieren, die die Bedrfnisse und Erfah-

rungen der jeweiligen Menschen in

den Mittelpunkt stellen. Ich will

damit eine Brcke bauen zwischen

dem Alten und dem Neuen. Bisher

gibt es noch kein anerkanntes Be-

rufsbild fr diese immer wichtiger

werdende Ttigkeit eines weltli-

chen Priestertums.

Woher wissen Sie bei der Beglei-

tung einer Willkommens- oder Ab-

schiedsfeier, welche Form ange-

messen ist?

Ich schaue, was fr die jeweiligen

Menschen wichtig und stimmig ist.

Das erfahre ich in den Vorgespr-

chen und indem ich das indianische

Prinzip Walking in your shoes

praktiziere und die Sprache spreche,

die sie verstehen knnen. Das jewei-

lige Ritual wird neu erfunden und

fr die betreffende Person mage-

schneidert. Dadurch ist es auch

nicht wiederholbar. Teilweise hat

das sogar therapeutischen Charak-

ter. So bildeten wir beispielsweise in

einem Willkommensritual einen Tun-

nel, durch den das Kind kriechen

sollte, und die Mutter nahm es noch

einmal in Empfang, da sie dieses Er-

lebnis durch einen Not-Kaiserschnitt

verpasst hatte.

Bei einer Bestattung versuche ich,

ein sehr persnliches Lebensbild des

Verstorbenen zu vergegenwrtigen,

und hole ihn gewissermaen noch

mal her, indem ich etwa private Ge-

genstnde oder Ttigkeiten mit ein-

beziehe, die ihn ausgemacht haben.

Das kann ein Picknick am Sarg sein,

im Rahmen dessen ein Brot, das der

Verstorbene gebacken hatte und

das noch eingefroren war, wie in

der Eucharistie geteilt wird. Es kann

eine Feuerschale neben der Urne

sein, wenn der Verstorbene Lager-

feuer geliebt hat, oder ein Stuhl, auf

dem er oder sie gerne gesessen hat.

All dies wrdigt den Charakter und

die Einmaligkeit des Verstorbenen.

Das heit: aus traditionell

wird individuell?

Das Individuelle tritt an die Stelle

der festen Schemata und Liturgien

in der Kirche. Frher stand Gott im

Mittelpunkt, heute ist es das Indivi-

duum: Kunden suchen sich ihren

Anbieter aus, der auf ihre Wnsche

und Vorstellungen eingeht und fr

den sie auch bereit sind zu zahlen.

Mein Slogan lautet: Besondere Fei-

ern besonders feiern!

Zudem weitet sich der Horizont in

unserer multikulturellen Gesell-

schaft. Es gibt immer mehr Mische-

hen und daraus hervorgehende Kin-

der. Da fehlt es an Ritualen, die

diese Konstellationen auffangen.

Aber diese Menschen wollen auch

begrt, gefeiert und verabschiedet

werden. So bernehme ich in mei-

nen Zeremonien oft auch Bruche

aus anderen Kulturen. Und traditio-

nelle Elemente wie die christlichen

Frbitten werden dahingehend um-

gewandelt, dass die Gste ihre

guten Wnsche fr ein Kind oder

Brautpaar direkt aussprechen. Eben-

so bedeutet der Segen in weltli-

cher Art einfach so viel wie: Alles

Gute! Mgest du behtet sein!

und so weiter in der Form, die fr

die jeweiligen Menschen stimmig

ist.

Welche Symbole oder Rituale sind

universell und werden von allen

Kulturen verstanden?

Ich verwende gerne symbolische

Handlungen und Bilder, die die

Seele tief im Innersten versteht und

die in allen Kulturen und zu allen Zei-

ten dieselben archetypischen Wahr-

heiten transportieren. Ursymbole

wie das Licht oder die Sonne wer-

chen. Du bist auf Jesus getauft wor-

den in den Tod, mit ihm wirst du

auferstehen. Sterben und Geboren-

werden sind Teil der Taufliturgie.

Auch an vielen Friedhofstoren findet

man noch den Ausspruch der Ver-

storbenen: Was ihr seid, das waren

wir. Was wir sind, das werdet ihr.

Auch hier gibt es einen Bezug auf

den Lauf des Lebens. In der letzten

Zeit sind zyklische Menschenbilder

eher en vogue, die auf den Kreislauf

der Natur Bezug nehmen, etwa bei

Waldbestattungen. Das entspricht

nicht der christlichen, jdischen

oder muslimischen Sicht, auch

wenn es bis zu einem gewissen

Punkt nachvollziehbar ist. Hier muss

man aufpassen, dass Menschen sich

nicht etwas vormachen, wenn da-

rauf verwiesen wird, dass der

Mensch in anderen stofflichen For-

men weiterlebt oder aufersteht. Der

christliche Trost, dass das Leben auf

Erden nicht das letzte ist, hilft oft

mehr als ein apersonales Gottesbild.

www.bestatter.de/kuratorium

Dorothea Cech

ist Ritualleiterin, HP Psychotherapie

und Dipl.-Religionspdagogin. Nach

ihrem Studium der Religionspd-

agogik absolvierte sie mehrere kr-

per- und psychotherapeutische Aus-

bildungen und spezialisierte sich auf

biografische Ritualarbeit. Aufgrund

vielerlei Anlsse beruflich und pri-

vat entwickelte sie ihre Liebe zur

Gestaltung von individuellen Ritual-

feiern an den wichtigen Lebenssta-

tionen wie Geburt, Hochzeit, Tren-

nung und Tod.

D

. C

ech

Dorothea Cech

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Titelstory Bestattung 06/15

17

... letzten Weg begleiten!16

9Symbole zur Endlichkeit und Ewigkeit findet man schon auf jungsteinzeitlichen Grbern, in bilderreichen gyptischen

Grabkammern und in den frhen Kulturen der Alten Welt. Von der Flchtigkeit der irdischen Zeit mit der Darstellung

der Sanduhr ber die Vergnglichkeit mit dem Abbild des Totenschdels bis zu himmelwrts weisenden Engeln gibt es

auch heute noch eine groe Symbolflle. Nicht alle Darstellungen erschlieen sich so unmittelbar wie das im Abend-

land hufig dargestellte christliche Kreuz. Grabsteinsymbolik kann auch wie ein Bilderrtsel anmuten. Was sagen und

Kelch, Anker, Weide, Akazie, l-zweig, Sule, Knochen, Hnde, Schlange, Schmetterling, Flgel, um nur einige Meta-

phern zu nennen? Unsere Serie sprt die Kulturgeschichte der Symbole auf und geht deren Deutung nach.

Serie Bestattung

Endlichkeit und EwigkeitKleine Kulturgeschichte(n) um Grabmal-Symbolik von Rudolf Wilhelm

Ein Korn, das man in die Erde legt,

das also gleichsam begraben wird,

erwacht im Frhling zu neuem Le-

ben. Das ist das uralte Symbol der

Neugeburt und vermittelt die Hoff-

nung zur berwindung des Todes.

Schon die alten gypter sahen im

sterbenden Korn ein Zeichen fr Auf-

erstehung. Die Rmer pflanzten Ge-

treide auf die Grber und deuteten

es als bertragung der Kraft der Ver-

storbenen auf die Lebenden.

Jesus erzhlt im Gleichnis vom Wei-

zenkorn: Wenn es erstirbt, bringt

es viel Frucht. Und im Gleichnis

vom Smann geht es um den rech-

ten Boden. Erst wenn dieser tief

genug ist, trgt er krftige Kornh-

ren. Kornhrenzeichnungen auf

dem Gewand der Mutter Maria

waren beliebte knstlerische Motive

im Mittelalter und in der Renaissan-

ce. Auch sie deuten auf den ewigen

Kreislauf von Leben, Sterben und

Wiedergeburt.

Bei der Grabsteingestaltung stehen

die vollen und reifen hren fr ein

erflltes Leben. Wenn die pralle

Kornhre abfllt, ist zwar ihr Le-

ben zu Ende. Ein fruchtbarer

Boden (das Grab) symbolisiert je-

doch gleichzeitig den Glauben an

ein neues Leben, das aus der

Kornhren

Grabesnacht zum Licht drngt.

Das Symbol der Kornhre findet

man sehr hufig auf buerlichen

Friedhfen. Dass die Bildhauer

damit gleichzeitig an Erntesegen

dachten, liegt nahe und muss der

tiefer angelegten Symbolik keines-

wegs widersprechen.

06/15

den bei einer Willkommensfeier mit

Lebenskraft verbunden. Bei einer Ab-

schiedsfeier steht das Licht dafr,

den Weg zu leuchten. Der Verstor-

bene geht ins Licht.

Kommen die Eltern eines Kindes aus

unterschiedlichen Lndern, lasse ich

sie manchmal einen Lebensbaum

pflanzen, der in die gemischte Erde

aus beiden Heimaten gesetzt wird,

etwa aus der Trkei und aus

Deutschland. Dieser schlgt dann

symbolisch Wurzeln in beiden Kultu-

ren, um beiderlei Herkunft gleicher-

maen zu wrdigen.

Letzens habe ich wieder eine Feier

begleitet, bei der der Vater des Kin-

des Moslem und die Mutter katho-

lisch war. Da haben wir das Kind mit

trkischem und deutschem Quell-

wasser aus den Heimatorten der El-

tern gewaschen eine symboltrch-

tige Kombination aus der muslimi-

schen Waschung und der christli-

chen Taufe, bersetzt in die heutige

Zeit. Die Botschaft bedeutet hierbei:

Das Kind wird dem Leben geweiht.

Welche Rolle spielt die Gemein-

schaft, und wie gelingt es, Men-

schen bei einer Willkommens-

oder Abschiedsfeier miteinander

zu verbinden?

Die Gemeinschaft trgt gerade an

den bergngen des Lebens. Man

wird hineingeboren in ein Familien-

system, und die Gemeinschaft hilft,

die Trauer um einen geliebten Men-

schen zu teilen. Es geht bei einem Ri-

tual also immer auch um etwas Ver-

bindendes, um die Einbettung in

eine Gemeinschaft und in ein gr-

eres Ganzes, das ber den Tod hin-

ausreicht. Und das ist letztlich Reli-

gion in ihrer ursprnglichen Be-

deutung: Es geht um die Verbin-

dung mit dem Seienden. Dafr

mssen lediglich neue Sprach- und

Ausdrucksformen gefunden wer-

den, in denen sich die jeweiligen

Menschen wiederfinden knnen.

Letzte Reste von Traditionsgut

haben sich dennoch bis in die Mo-

derne gehalten, weil sie sich tief im

kollektiven Unterbewusstsein veran-

kert haben und dadurch Menschen

miteinander verbinden. So wn-

schen sich viele Hinterbliebene am

Grab ein Vater unser, auch wenn

sie aus der Kirche ausgetreten sind.

Es ist eine uralte Formel, die jeder

kennt und die im gemeinsamen

Sprechgesang wie ein Mantra wirkt

und somit die Trauernden eint.

Wenn wir vom greren Ganzen

sprechen gibt es einen Zusam-

menhang zwischen Leben und

Tod?

Beide Ereignisse sind einem natrli-

chen zyklischen Ablauf unterwor-

fen. Der Prozess von Werden und

Vergehen betrifft jedes Lebewesen.

Geburt und Tod sind Metamorpho-

sen in neue Seinsweisen so wie die

Raupe sich zum Schmetterling ver-

wandelt oder eine Blume zu Kom-

post wird und damit Dnger fr die

nchste Blume ist. Leben kann nicht

sterben!

Vom Leben nach dem Leben gibt es

viele Bilder, und jeder hat die Frei-

heit, sich seine eigenen Vorstellun-

gen zu machen. Eine solche Meta-

pher erzhlt: Wenn ein Schiff zum

Horizont aufbricht, weinen die ei-

nen, whrend diejenigen, die auf

der anderen Seite des Horizonts war-

ten, sich schon freuen. Der Tod ist

demnach nur ein Horizont und die

Grenze unseres Sehvermgens.

Wie kann man das letzte Fest

trstlich oder ermutigend gestal-

ten?

Ich bin einmal mit einer Trauerge-

meinde ber einen Bach gegangen

und habe dabei an die Brcke ins

Jenseits erinnert, die Tote und Le-

bende miteinander verbindet eine

sehr schne Feier, die in allem

Schmerz dennoch etwas durch und

durch Lebensbejahendes hatte.

Nach der symbolischen Verabschie-

dung auf der anderen Seite kehrten

die Hinterbliebenen wieder ganz be-

wusst zurck auf unsere Seite,

denn das Fest geht hier weiter. Wir

haben Bltenbltter ins Wasser ge-

legt und krperlich erfahren, dass

alles fliet.

Man kann auch einen Feuerballon

aufsteigen lassen und zusehen, wie

er davonschwebt, bis man ihn nicht

mehr sieht. So erleben die Trauern-

den, dass etwas geht, das nicht

mehr in der bisherigen Form erfahr-

bar ist, das aber dennoch nicht ver-

loren geht. Und sei es, dass unsere

Verstorbenen in unseren Herzen

und in der Erinnerung weiterexistie-

ren.

www.ritualfeiern.de

Titelstory Bestattung 06/15

17

... letzten Weg begleiten!16

9Symbole zur Endlichkeit und Ewigkeit findet man schon auf jungsteinzeitlichen Grbern, in bilderreichen gyptischen

Grabkammern und in den frhen Kulturen der Alten Welt. Von der Flchtigkeit der irdischen Zeit mit der Darstellung

der Sanduhr ber die Vergnglichkeit mit dem Abbild des Totenschdels bis zu himmelwrts weisenden Engeln gibt es

auch heute noch eine groe Symbolflle. Nicht alle Darstellungen erschlieen sich so unmittelbar wie das im Abend-

land hufig dargestellte christliche Kreuz. Grabsteinsymbolik kann auch wie ein Bilderrtsel anmuten. Was sagen und

Kelch, Anker, Weide, Akazie, l-zweig, Sule, Knochen, Hnde, Schlange, Schmetterling, Flgel, um nur einige Meta-

phern zu nennen? Unsere Serie sprt die Kulturgeschichte der Symbole auf und geht deren Deutung nach.

Serie Bestattung

Endlichkeit und EwigkeitKleine Kulturgeschichte(n) um Grabmal-Symbolik von Rudolf Wilhelm

Ein Korn, das man in die Erde legt,

das also gleichsam begraben wird,

erwacht im Frhling zu neuem Le-

ben. Das ist das uralte Symbol der

Neugeburt und vermittelt die Hoff-

nung zur berwindung des Todes.

Schon die alten gypter sahen im

sterbenden Korn ein Zeichen fr Auf-

erstehung. Die Rmer pflanzten Ge-

treide auf die Grber und deuteten

es als bertragung der Kraft der Ver-

storbenen auf die Lebenden.

Jesus erzhlt im Gleichnis vom Wei-

zenkorn: Wenn es erstirbt, bringt

es viel Frucht. Und im Gleichnis

vom Smann geht es um den rech-

ten Boden. Erst wenn dieser tief

genug ist, trgt er krftige Kornh-

ren. Kornhrenzeichnungen auf

dem Gewand der Mutter Maria

waren beliebte knstlerische Motive

im Mittelalter und in der Renaissan-

ce. Auch sie deuten auf den ewigen

Kreislauf von Leben, Sterben und

Wiedergeburt.

Bei der Grabsteingestaltung stehen

die vollen und reifen hren fr ein

erflltes Leben. Wenn die pralle

Kornhre abfllt, ist zwar ihr Le-

ben zu Ende. Ein fruchtbarer

Boden (das Grab) symbolisiert je-

doch gleichzeitig den Glauben an

ein neues Leben, das aus der

Kornhren

Grabesnacht zum Licht drngt.

Das Symbol der Kornhre findet

man sehr hufig auf buerlichen

Friedhfen. Dass die Bildhauer

damit gleichzeitig an Erntesegen

dachten, liegt nahe und muss der

tiefer angelegten Symbolik keines-

wegs widersprechen.

06/15

den bei einer Willkommensfeier mit

Lebenskraft verbunden. Bei einer Ab-

schiedsfeier steht das Licht dafr,

den Weg zu leuchten. Der Verstor-

bene geht ins Licht.

Kommen die Eltern eines Kindes aus

unterschiedlichen Lndern, lasse ich

sie manchmal einen Lebensbaum

pflanzen, der in die gemischte Erde

aus beiden Heimaten gesetzt wird,

etwa aus der Trkei und aus

Deutschland. Dieser schlgt dann

symbolisch Wurzeln in beiden Kultu-

ren, um beiderlei Herkunft gleicher-

maen zu wrdigen.

Letzens habe ich wieder eine Feier

begleitet, bei der der Vater des Kin-

des Moslem und die Mutter katho-

lisch war. Da haben wir das Kind mit

trkischem und deutschem Quell-

wasser aus den Heimatorten der El-

tern gewaschen eine symboltrch-

tige Kombination aus der muslimi-

schen Waschung und der christli-

chen Taufe, bersetzt in die heutige

Zeit. Die Botschaft bedeutet hierbei:

Das Kind wird dem Leben geweiht.

Welche Rolle spielt die Gemein-

schaft, und wie gelingt es, Men-

schen bei einer Willkommens-

oder Abschiedsfeier miteinander

zu verbinden?

Die Gemeinschaft trgt gerade an

den bergngen des Lebens. Man

wird hineingeboren in ein Familien-

system, und die Gemeinschaft hilft,

die Trauer um einen geliebten Men-

schen zu teilen. Es geht bei einem Ri-

tual also immer auch um etwas Ver-

bindendes, um die Einbettung in

eine Gemeinschaft und in ein gr-

eres Ganzes, das ber den Tod hin-

ausreicht. Und das ist letztlich Reli-

gion in ihrer ursprnglichen Be-

deutung: Es geht um die Verbin-

dung mit dem Seienden. Dafr

mssen lediglich neue Sprach- und

Ausdrucksformen gefunden wer-

den, in denen sich die jeweiligen

Menschen wiederfinden knnen.

Letzte Reste von Traditionsgut

haben sich dennoch bis in die Mo-

derne gehalten, weil sie sich tief im

kollektiven Unterbewusstsein veran-

kert haben und dadurch Menschen

miteinander verbinden. So wn-

schen sich viele Hinterbliebene am

Grab ein Vater unser, auch wenn

sie aus der Kirche ausgetreten sind.

Es ist eine uralte Formel, die jeder

kennt und die im gemeinsamen

Sprechgesang wie ein Mantra wirkt

und somit die Trauernden eint.

Wenn wir vom greren Ganzen

sprechen gibt es einen Zusam-

menhang zwischen Leben und

Tod?

Beide Ereignisse sind einem natrli-

chen zyklischen Ablauf unterwor-

fen. Der Prozess von Werden und

Vergehen betrifft jedes Lebewesen.

Geburt und Tod sind Metamorpho-

sen in neue Seinsweisen so wie die

Raupe sich zum Schmetterling ver-

wandelt oder eine Blume zu Kom-

post wird und damit Dnger fr die

nchste Blume ist. Leben kann nicht

sterben!

Vom Leben nach dem Leben gibt es

viele Bilder, und jeder hat die Frei-

heit, sich seine eigenen Vorstellun-

gen zu machen. Eine solche Meta-

pher erzhlt: Wenn ein Schiff zum

Horizont aufbricht, weinen die ei-

nen, whrend diejenigen, die auf

der anderen Seite des Horizonts war-

ten, sich schon freuen. Der Tod ist

demnach nur ein Horizont und die

Grenze unseres Sehvermgens.

Wie kann man das letzte Fest

trstlich oder ermutigend gestal-

ten?

Ich bin einmal mit einer Trauerge-

meinde ber einen Bach gegangen

und habe dabei an die Brcke ins

Jenseits erinnert, die Tote und Le-

bende miteinander verbindet eine

sehr schne Feier, die in allem

Schmerz dennoch etwas durch und

durch Lebensbejahendes hatte.

Nach der symbolischen Verabschie-

dung auf der anderen Seite kehrten

die Hinterbliebenen wieder ganz be-

wusst zurck auf unsere Seite,

denn das Fest geht hier weiter. Wir

haben Bltenbltter ins Wasser ge-

legt und krperlich erfahren, dass

alles fliet.

Man kann auch einen Feuerballon

aufsteigen lassen und zusehen, wie

er davonschwebt, bis man ihn nicht

mehr sieht. So erleben die Trauern-

den, dass etwas geht, das nicht

mehr in der bisherigen Form erfahr-

bar ist, das aber dennoch nicht ver-

loren geht. Und sei es, dass unsere

Verstorbenen in unseren Herzen

und in der Erinnerung weiterexistie-

ren.

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Titelstory Bestattung 06/15

18 19

Die Organisationdes VDZB

Jrgen StahlVorsitzender

Thomas Marcus Pludra2. Vorsitzender

Siegfried von LauvenbergGeschftsfhrer

bis zum 31.12.2015

Dirk-Uwe KlaasGeschftsfhrer

ab den 01.01.2016

Michael JagdtSchatzmeister

Christian GreveBeisitzer

Bernd RiebelBeisitzer

Dirk ReinekeVorsitzender der

FachgemeinschaftSrge

Dieter HopfVorsitzender der

FachgemeinschaftBestattungswsche

Kai WinterVorsitzender der

FachgemeinschaftHandel

Dirk KmmerlingBeiratsmitglied

Jrg ReuterBeiratsmitglied

Andres & Massmann GmbH & Co. KGZur oberen Heide56865 BlankenrathTelefon: 06545 - 93640Telefax: 06545 - [email protected]

Otto Adam GmbHMichelbacher Strae 255471 Wschheim/HunsrckTelefon: 06761 - 4204Telefax: 06761 - [email protected]

Seebestattungs-Reederei AlbrechtFriedrichsschleuse 3a26409 Carolinensiel-HarlesielTelefon: 04464 - 1306Telefax: 04464 - [email protected]

ALKI Lothar Hassel GmbHWiedstrae 3157610 AltenkirchenTelefon: 02681 - 95750Telefax: 02681 - [email protected]

A&E BegemannJulius-Mller-Strae 132816 Schieder-SchwalenbergTelefon: 05284 - 942300Telefax: 05284 - [email protected]

Besta GmbHIm Innenring 709468 GeyerTelefon: 037346 - 1401Telefax: 037346 - [email protected]

Bestattungswsche Thomas NunnenkampHeuweg 6232312 LbbeckeTelefon: 05741 - 31999Telefax: 05741 - [email protected]

Mitglieder des VDZB

PeterB raunPeterB raunPeterB raun Peter Braun Sargfabrik KGEscher Str. 15750739 KlnTelefon: 0221 - 9171177Telefax: 0221 - [email protected]

Karl Bonin GmbHSandwiesenstr. 1364665 Alsbach-HhnleinTelefon: 06257 - 50550Telefax: 06257 - [email protected]

Dreyer BestattungsbedarfHonkomper Weg 3049439 SteinfeldTelefon: 05492 - 7166Telefax: 05492 - 981258info@dreyer-bestattungsbedarf.dewww.dreyer-bestattungsbedarf.de

Wilhelm Elkenkamp GmbHHelpuper Str. 35033818 LeopoldshheTelefon: 05202 - 4444Telefax: 05202 - [email protected]

Alfons EnglischKatzberg 421502 GeesthachtTel 04152/888 676Fax 04152/888 676

Heinrich Flesser OHGHehnerholt 15241069 MnchengladbachTelefon: 02161 - 540223Telefax: 02161 - [email protected]

Heinrich Glunz KGWilhelm-Lange-Strae 4159077 HammTelefon: 02383 - 8225Telefax: 02383 - [email protected]

18 19

Die Organisationdes VDZB

Jrgen StahlVorsitzender

Thomas Marcus Pludra2. Vorsitzender

Siegfried von LauvenbergGeschftsfhrer

bis zum 31.12.2015

Dirk-Uwe KlaasGeschftsfhrer

ab den 01.01.2016

Michael JagdtSchatzmeister

Christian GreveBeisitzer

Bernd RiebelBeisitzer

Dirk ReinekeVorsitzender der

FachgemeinschaftSrge

Dieter HopfVorsitzender der

FachgemeinschaftBestattungswsche

Kai WinterVorsitzender der

FachgemeinschaftHandel

Dirk KmmerlingBeiratsmitglied

Jrg ReuterBeiratsmitglied

Andres & Massmann GmbH & Co. KGZur oberen Heide56865 BlankenrathTelefon: 06545 - 93640Telefax: 06545 - [email protected]

Otto Adam GmbHMichelbacher Strae 255471 Wschheim/HunsrckTelefon: 06761 - 4204Telefax: 06761 - [email protected]

Seebestattungs-Reederei AlbrechtFriedrichsschleuse 3a26409 Carolinensiel-HarlesielTelefon: 04464 - 1306Telefax: 04464 - [email protected]

ALKI Lothar Hassel GmbHWiedstrae 3157610 AltenkirchenTelefon: 02681 - 95750Telefax: 02681 - [email protected]

A&E BegemannJulius-Mller-Strae 132816 Schieder-SchwalenbergTelefon: 05284 - 942300Telefax: 05284 - [email protected]

Besta GmbHIm Innenring 709468 GeyerTelefon: 037346 - 1401Telefax: 037346 - [email protected]

Bestattungswsche Thomas NunnenkampHeuweg 6232312 LbbeckeTelefon: 05741 - 31999Telefax: 05741 - [email protected]

Mitglieder des VDZB

PeterB raunPeterB raunPeterB raun Peter Braun Sargfabrik KGEscher Str. 15750739 KlnTelefon: 0221 - 9171177Telefax: 0221 - [email protected]

Karl Bonin GmbHSandwiesenstr. 1364665 Alsbach-HhnleinTelefon: 06257 - 50550Telefax: 06257 - [email protected]

Dreyer BestattungsbedarfHonkomper Weg 3049439 SteinfeldTelefon: 05492 - 7166Telefax: 05492 - 981258info@dreyer-bestattungsbedarf.dewww.dreyer-bestattungsbedarf.de

Wilhelm Elkenkamp GmbHHelpuper Str. 35033818 LeopoldshheTelefon: 05202 - 4444Telefax: 05202 - [email protected]

Alfons EnglischKatzberg 421502 GeesthachtTel 04152/888 676Fax 04152/888 676

Heinrich Flesser OHGHehnerholt 15241069 MnchengladbachTelefon: 02161 - 540223Telefax: 02161 - [email protected]

Heinrich Glunz KGWilhelm-Lange-Strae 4159077 HammTelefon: 02383 - 8225Telefax: 02383 - [email protected]

20

Leonhard Goetz Nachf.Ditthornstr. 1693055 RegensburgTelefon: 0941 - 20603860Telefax: 0941 - [email protected]

Griener GmbHTiengener Strae 4-1076227 KarlsruheTelefon: 0721 - 940030Telefax: 0721 - [email protected]

Otto Kurt HollmannSpezialwschefabrik GmbHGottlieb-Daimler-Str. 2328237 BremenTelefon: 0421 - 694565Telefax: 0421 - [email protected]

Eberhard Hollmann GmbH & Co. KGWerkstrae 428816 Stuhr-MoordeichTelefon: 04 21 / 5 65 33-0Telefax: 04 21 / 5 65 33 [email protected]

Hopf Piettsartikel GmbHHauptstrae 17768799 ReilingenTelefon: 035204 - 6750Telefax: 035204 - [email protected]

Vlkel GmbHPappelallee 301458 Ottendorf-OkrillaTelefon: 035205 - 543 51Telefax: 035205 - 543 [email protected]

Karl Krug GmbHSiegenerstr, 61/6357610 AltenkirchenTelefon: 02681 - 95740Telefax: 02681 - [email protected]

Lausitzer Sarg- und PiettswarenGmbH & Co. KGAm Spitzberg 1202791 OderwitzTelefon: 035842 - 20660Telefax: 035842 - [email protected]

lignotec Massivholz GmbHSaatwinkler Damm 19-2113627 BerlinTelefon: 030 - 3497910Telefax: 030 - [email protected]

Collection MllerAn der Knippenburg 74-7646238 BottropTelefax: 02041 - 63764Telefax: 02041 - [email protected]

Hans Werner WalklingIm Groen Freien 2831249 Hohenhameln (OT Harber)Telefon: 05128 - 391Telefax: 05128 - [email protected]

Wilhelm OttNordenstadter Strae 2065207 WiesbadenTelefon: 0611 - 501503Telefax: 0611 - [email protected]

PETER-LACKE GmbHHerforder Strae 8032120 HiddenhausenTelefon: 05221 - 96250Telefax: 05221 - [email protected]

Pfahler Bestattungswschefabrik GmbHKarl-Vogler-Strae 9-1190513 ZirndorfTelefon: 0911 - 440270Telefax: 0911 - [email protected]

Karl KrugSarg-Manufaktur

CCCM

Mitglieder des VDZB

PLUDRA - FRANKFURT GmbHBruchkampweg 2029227 CelleTelefon: 05141 - 888600Telefax: 05141 - [email protected] | www.pludra-shop.de

Rapid Data GmbHAn der Trave 7a23923 SelmsdorfTelefon: 0451 - 619660Telefax: 0451 - [email protected]

Hans Riebel GmbHRobert-Koch-Str. 277694 Kehl-AuenheimTelefon: 07851 - 93950Telefax: 07851 - [email protected]

Rompf Sargfabrik-Bestattungen GmbHBergstrasse 1a+b56479 WillingenTelefon: 02667 - 247Telefax: 02667 - [email protected]

Saarlndischer SargvertriebSdstr. 1866780 Rehlingen-Siersburg - RehlingenTelefon: 06835 - 6059000Telefax: 06835 - [email protected]

Schad GmbHDaimlerstrae 1473635 RudersbergTelefon: 07183 - 939440Telefax: 07183 - [email protected]

W. Schlingmann Sargfabrik GmbH & Co. KGWesterwieder Weg49196 Bad LaerTelefon: 05424 - 9045Telefax: 05424 - [email protected]

SPALT Trauerwaren GmbHErbacher Strae 92 - 9464395 Brensbach / StierbachTelefon: 06161 - 93040Telefax: 06161 - [email protected]

Stahl Holzbearbeitung GmbHBahnhofstrae 1463924 KleinheubachTelefon: 09371 - 97100Fax 0 93 71 - 97 10 [email protected]

Starke Shne GmbH & Co. KGHaedenkampstrae 1845143 EssenTelefon: 0201 - 623097Telefax: 0201 - [email protected]

WTR Stckl GmbHRottenburger Str. 4484076 PfeffenhausenTelefon: 08782 - 1624Telefax: 08782 - [email protected]

Sddeutsche Sargfabrik Wurth KGIndustriestrae 3077966 Kappel-GrafenhausenTelefon: 07822 - 86370Telefax: 07822 - [email protected]

TransatlanticHandelsgesellschaft Stolpe & Co. mbHSiemensstr. 21-2361267 Neu-AnspachTelefon: 06081 - 943050Telefax: 06081 - [email protected]

Vahle-TrauerwarenGeorg Vahle e. Kfm.Piepenturmweg 29D-33100 PaderbornTelefon: 05251 - 527900Telefax: 05251 - [email protected]

21

20

Leonhard Goetz Nachf.Ditthornstr. 1693055 RegensburgTelefon: 0941 - 20603860Telefax: 0941 - [email protected]

Griener GmbHTiengener Strae 4-1076227 KarlsruheTelefon: 0721 - 940030Telefax: 0721 - [email protected]

Otto Kurt HollmannSpezialwschefabrik GmbHGottlieb-Daimler-Str. 2328237 BremenTelefon: 0421 - 694565Telefax: 0421 - [email protected]

Eberhard Hollmann GmbH & Co. KGWerkstrae 428816 Stuhr-MoordeichTelefon: 04 21 / 5 65 33-0Telefax: 04 21 / 5 65 33 [email protected]

Hopf Piettsartikel GmbHHauptstrae 17768799 ReilingenTelefon: 035204 - 6750Telefax: 035204 - [email protected]

Vlkel GmbHPappelallee 301458 Ottendorf-OkrillaTelefon: 035205 - 543 51Telefax: 035205 - 543 [email protected]

Karl Krug GmbHSiegenerstr, 61/6357610 AltenkirchenTelefon: 02681 - 95740Telefax: 02681 - [email protected]

Lausitzer Sarg- und PiettswarenGmbH & Co. KGAm Spitzberg 1202791 OderwitzTelefon: 035842 - 20660Telefax: 035842 - [email protected]

lignotec Massivholz GmbHSaatwinkler Damm 19-2113627 BerlinTelefon: 030 - 3497910Telefax: 030 - [email protected]

Collection MllerAn der Knippenburg 74-7646238 BottropTelefax: 02041 - 63764Telefax: 02041 - [email protected]

Hans Werner WalklingIm Groen Freien 2831249 Hohenhameln (OT Harber)Telefon: 05128 - 391Telefax: 05128 - [email protected]

Wilhelm OttNordenstadter Strae 2065207 WiesbadenTelefon: 0611 - 501503Telefax: 0611 - [email protected]

PETER-LACKE GmbHHerforder Strae 8032120 HiddenhausenTelefon: 05221 - 96250Telefax: 05221 - [email protected]

Pfahler Bestattungswschefabrik GmbHKarl-Vogler-Strae 9-1190513 ZirndorfTelefon: 0911 - 440270Telefax: 0911 - [email protected]

Karl KrugSarg-Manufaktur

CCCM

Mitglieder des VDZB

PLUDRA - FRANKFURT GmbHBruchkampweg 2029227 CelleTelefon: 05141 - 888600Telefax: 05141 - [email protected] | www.pludra-shop.de

Rapid Data GmbHAn der Trave 7a23923 SelmsdorfTelefon: 0451 - 619660Telefax: 0451 - [email protected]

Hans Riebel GmbHRobert-Koch-Str. 277694 Kehl-AuenheimTelefon: 07851 - 93950Telefax: 07851 - [email protected]

Rompf Sargfabrik-Bestattungen GmbHBergstrasse 1a+b56479 WillingenTelefon: 02667 - 247Telefax: 02667 - [email protected]

Saarlndischer SargvertriebSdstr. 1866780 Rehlingen-Siersburg - RehlingenTelefon: 06835 - 6059000Telefax: 06835 - [email protected]

Schad GmbHDaimlerstrae 1473635 RudersbergTelefon: 07183 - 939440Telefax: 07183 - [email protected]

W. Schlingmann Sargfabrik GmbH & Co. KGWesterwieder Weg49196 Bad LaerTelefon: 05424 - 9045Telefax: 05424 - [email protected]

SPALT Trauerwaren GmbHErbacher Strae 92 - 9464395 Brensbach / StierbachTelefon: 06161 - 93040Telefax: 06161 - [email protected]

Stahl Holzbearbeitung GmbHBahnhofstrae 1463924 KleinheubachTelefon: 09371 - 97100Fax 0 93 71 - 97 10 [email protected]