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Ausgabe 9.2011
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DEUTSCHE AUSGABEDIE FACH-ILLUSTRIERTE FÜR DAS HOTEL-MANAGEMENT
FREIZEIT-VERLAG D-86882 LANDSBERGWWW.TOPHOTEL.DE
SEPTEMBER 2011
WellnessTreatments im Rhythmusdes Mondes
Neue HotelsOrient de luxeim JumeirahFrankfurt
DuftmarketingOlfaktorischeVisitenkartefür Hotels
FOT
O:A
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ubai
Hoteltest Armani Dubai
Design gewinnt
Titel_9_2011 06.09.11 13:34 Seite 1
Original SELTERS ist exklusiver Partner der Sommelier Union Deutschland, des Deutschen Weininstitutes, der Generation Riesling und des Rheingauer-Weinverbandes.
Zu unseren Weinen empfehlen wir Original SELTERS, den zertifizierten Weinbegleiter
Der Ursprung guten GeschmacksD
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SELTERS NaturellLässt mit zurückhaltender Stille kraftvolle, körperreiche Weiß- und Rotweine, wie z. B. Barrique-Weine bestens zur Geltung kommen
SELTERS ClassicMit seinem ausgewogenen Kohlensäuregehalt ideal zu milderen Rebsorten wie z. B. Gutedel, Silvaner, Grauburgunder und edelsüßen Weinen
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Ilonka ScheuringWeingut ScheuringFranken
Steffen Röll Weingut Steffen RöllWürttemberg
Richard-Martin KerberWeingut Klaus KerberBaden
Sebastian OberbilligWeingut DeutschherrenhofMosel
Selters_9 06.09.11 11:27 Seite U2
Thomas Karsch, [email protected]
Leistung & QualitätSie alle wissen: Gäste sind immer schwieriger zufriedenzustellen. Deren Ansprüche anIhre Leistungen steigen ungleich stärker als deren Bereitschaft, Sie dafür angemessen zu be-
zahlen. Eine prekäre Entwicklung, die offenbar nicht zu ändern ist und den Wert Ihrer Leis -
tung meist ungerechtfertigt in Frage stellt. Dramatisch verschlimmert hat sich die Situation
mit Einführung der Bewertungsportale im Internet, die neben Transparenz leider auch jede
Menge Spielraum für Manipulationen mit sich bringen. Alle Versuche, dem Missbrauch von
Online-Bewertungen einen Riegel vorzuschieben, haben bislang keinen durchgreifenden
Erfolg gebracht. Nach wie vor werden Hoteliers von Gästen erpresst und öffentlich diffa-
miert. Sich dagegen zu wehren, ist meist aufwendig und manchmal überhaupt nicht mög-
lich. Einen Hoffnungsschimmer liefert nun ein Urteil des Landgerichts Hamburg vom 1.
September. Darin heißt es: Bewertungsportale, die selbst auch Hotelübernachtungen ver-
kaufen, seien dafür verantwortlich, dass die veröffentlichten Bewertungen auch der Wahr-
heit entsprechen. Denn als Wettbewerber im Verkauf von Übernachtungen müsse man
solche herabsetzenden Behauptungen beweisen können. Auch wenn das Urteil bei Redak-
tionsschluss noch nicht rechtskräftig war, erhält die Dis kussion damit eine neue Qualität.
Apropos Leistung und Qualität: Sie halten ein 170 Seiten starkes Informationspaket in
den Händen, das Ihnen Insiderwissen pur vermittelt und viele hilfreiche Anregungen für
Ihre tägliche Arbeit bietet. Dazu gehört insbesondere der anonyme Quality-Check, der un-
seren Tester diesmal nach Dubai führte (S. 12). Dort checkte er im design-verliebten Armani
Hotel ein und untersuchte gewohnt kritisch, ob das Luxus-Modelabel hält, was es verspricht.
Um eines schon zu verraten: Er war angenehm überrascht von der herausragenden Qualität
dieses außergewöhnlichen Hauses, das allein durch seine Adresse einen Superlativ darstellt.
Ein weiteres redaktionelles Highlight finden Sie auf Seite 32. Dort stellt Ihnen Tophotel-
Autor Ludwig Fienhold Frankfurts neues Top-Domizil vor: das Jumeirah am Thurn-und-
Taxis-Platz, das in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe in der Bankenmetropole setzen wird.
Last but not least präsentieren wir Ihnen auf 26 Seiten Neues & Interessantes aus der inter-
nationalen Wellnessbranche (ab S. 96). Viel Spaß bei der Lektüre!
Anfang Oktober begrüßt Sie an dieser Stelle wieder Herausgeber Wolfgang Schmitz. Bitte
beachten Sie auch seinen Kommentar »Auf ein Wort« auf Seite 25.
Herzlichst
Ihr
Top hotel ist Offizielles Verbandsorgan von:
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Druckauflage 19.033Verbreitete Auflage 18.403Abo-Auflage 15.5692. Quartal 2011
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Vertraute Strukturen bilden mit modernen Formen eine neue Generation der Tischkultur. Schätze aus vergangenen Epochen versammeln sich neuartig kombi-niert auf multifunktionalem Porzellan und entschleunigen die Zeit.
Check_in_TK_9_2011 06.09.11 14:22 Seite 3
INHALT
4 TOPHOTEL | 9/2011
TITELSTORY12 Luxushotel-Test im Armani Hotel Dubai
Spektakulärer und luxuriöser geht es kaum: Im höchsten
Wolken kratzer der Welt, dem Burj Khalifa Dubai, betreibt der
italienische Modeschöpfer Giorgio Armani seit April 2010 ein
Fünf-Sterne-Hotel mit 160 Zimmern und Suiten. Rund 600
Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der betuchten Gäste.
Der anonyme Tophotel-Tester besuchte den Design-Tempel
und war in vielerlei Hinsicht überrascht.
FOYER6 Die bunte Seite der Hotellerie
8 Kurz gemeldet
TOP-HOTELLERIE10 Angeschnitten
25 Auf ein Wort – von Herausgeber Wolfgang Schmitz
26 Duftmarketing: Olfaktorische Visitenkarte für Hotels
30 Tophotel Beauty Award 2011:
Wählen Sie die 8 schönsten Hotelmitarbeiterinnen!
32 Neue Hotels im In- und Ausland
Jumeirah hat die erste Dependance in Kontinental-Europa
eröffnet, genauer gesagt im Frankfurter Palais Quartier. In dem
96 Meter hohen Hotelturm erwartet die Gäste auf 25 Etagen
218 luxuriös ausgestattete Zimmer sowie drei Restaurants,
Tagungsmöglichkeiten und ein 400 qm großer Spa.
MARKT52 Messen
58 Internationale Hotelaktienbörse
61 Fairmas-Trendbarometer: Frankfurt
62 Bier aktuell
MANAGEMENT64 Deutscher GM im Ausland: Konstantin Zeuke
68 Generalprobe fürs FBMA-Dream Team
70 Porträt: Zum 70. Geburtstag
von Barlegende Charles Schumann
72 Karriere: Robin für vier Tage
76 Hotelimmobilien: Keine Sättigung in Sicht
78 Tophotel Academy: Ehrliche Kommunikation mit dem Gast
82 Personalien In- & Ausland, Firmen
INVESTITION88 Branchen-Navigator
96 Wellness & Spa122 Hotelbett
130 Berufskleidung & Hotelwäsche
136 Insiderpreisrätsel
137 Eis des Monats
138 Suppen, Soßen, Sättigungsbeilagen
142 Fleisch & Geflügel
144 Weinwegweiser
145 Cocktail des Monats
122HOTELBETT
12LUXUSHOTEL-TESTArmani Hotel Dubai
70ZUM 70. VONCHARLES SCHUMANN
Inhalt_9_2011 06.09.11 11:14 Seite 4
146 Wein & Champagner
148 Produktnews
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN150 FBMA
152 EHMA
153 FCSI
154 Flair Hotels e.V.
155 Gastronomische Akademie Deutschlands
156 Landidyll e.V.
157 Wellness-Hotels-Deutschland
158 VSR e.V.
SERVICE160 Wegweiser ins Internet
162 Recht: Wie schlecht ist die »bad Bank«?
163 Testfahrt: Lexus GS 450 Hybrid
163 Neu: Buch-Tipps für den Hotelier
164 Versicherungstipp: Versichert unterwegs
168 Impressum, Vorschau
COMMUNITY165 Die Branche in Bildern
167 Personenaufnahme: Fritz Kellermann
96WELLNESS & SPA
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6 TOPHOTEL | 9/2011
FOYER DIE BUNTE SEITE DER HOTELLERIE
WAHRLICH »ELEFANTASTISCH« ist dieses Hotelzimmer im Château Bethlehem in Maastricht. In dem Lehr- und Praxishotel der
niederländischen Hoge Hotelschool, das im Sommer 2010 eröffnet wurde, wird jede Übernachtung zum Erlebnis. Die Gäste schlafen in
coolem Pool-Ambiente unter einem schwimmenden Elefanten oder auch ganz behaglich unter den knorrigen Ästen eines Herbstwaldes.
An der Planung der 26 Zimmer waren nahmhafte Designer beteiligt, für die Bäder schöpften die Planer aus dem Sortiment des Arma -
turen- und Brausenspezialisten Hansgrohe. Info: www.hotelschoolmaastricht.nl, www.hansgrohe.com
FOTO DES MONATS
TEE-TIME IM SPAEinen Golfball an den Kopf bekommen
möchte keiner. Damit massiert werden
schon. Der La Manga Club im Süden
Spaniens – bekannt für seine drei erst-
klassigen 18-Loch-Plätze – setzt das
kleine runde Sportgerät in seinem Spa-
und Wellnessbereich ein. Die 45-minütige
Massage »Quiero Golf« basiert auf sanf-
ten Bewegungen mit den Bällen und be-
arbeitet die Körperzonen mit den meisten
Verspannungen – nicht nur solche, die
man sich beim Einputten
zuzieht. Denn auch unter
Nicht-Golfern ist dieses
Treatment sehr beliebt.
Info: www.lamanga
club.de
FÜNF-STERNE-ROSEDas Berliner Hotel Adlon Kempinski hat eine eigene Blume. Felix Adlon, Filmemacher und
Ur-Ur-Enkel von Hotelgründer Lorenz Aldon, taufte die neue Rosenzüchtung am 4. Juli
feierlich im Garten des Luxusdomizils. Die englische, reich blühende Strauchrose kann im
gesamten Haus bewundert werden – in den Gärten, den Innenhöfen und in Kübeln. Zu
Ehren der »Adlon-Rose« kreierte Barchef Franz Höckner den Cocktail »Rose Ice Impérial«,
in der Lobby wurde in den Sommermonaten eine
Rosen-Pfirsich-Torte mit Mandelbiskuit serviert,
in den Zimmern und Suiten ein »Rosentreat-
ment« (Pfirsich mit Schokolade und Rosenblü-
ten) als Willkommensgruß gereicht und die
Bäder mit Rosen-Badesalz bestückt. Auch in der
Küche sind rosige Zeiten angebrochen. Die Zuta-
ten wurden unter anderem um ein Salz mit Ro-
senblüten und Ingwer ergänzt. Wem die Adlon-
Rose gefällt, der kann sie im Hotel oder beim
Züchter bestellen. Info: www.hotel-adlon.de,
www.rosen-jensen.de
Foyer_9_11 06.09.11 11:16 Seite 6
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9/2011 | TOPHOTEL 7
10. HUG CREATIV-WETTBEWERB
»TARTELETTE PHANTASIA«
Finale: 24. November 2011/
Landesberufsschule für das
Hotel- und Gaststättengewerbe
Bad Überkingen
• Der Wettbewerb: Gesucht werden
Fül lungen und Ideen für die Präsen-
tation einer herzhaften Fingerfood-
und einer Dessert-Platte; die vier
kreativs ten Einsender werden zum
Finale eingeladen
• Einsendeschluss: 1. Oktober 2011
• 1. Preis: 7 Tage im Marina Bay Sands
Singapur inkl. Übern./Flug für zwei
Personen
• Teilnahmeunterlagen anfordern
unter: [email protected]
NATURKOSMETIK-BRANCHEN-
KONGRESS
20. – 21. September 2011
Hotel Ellington, Berlin
• Thema: Sustainable – Green
Washing – zertifizierte Naturkosmetik.
Wer gewinnt das Vertrauen der
Konsumenten?
• Veranstalter: Naturkosmetik Verlag
E. Dambacher, Dortmund
• Info: www.naturkosmetik-
branchenkongress.de
REPORTAGE/DOKU:
»Die Frau mit dem Vier-Sterne-Blick« –
Hotelkontrolle in der Karibik
Freitag, 16.09.2011, 16:30 Uhr,
ZDF-info-Kanal
Im Katalog klang alles ganz toll: Schneeweißer
Traumstrand, Palmen ohne Ende und ein Lu-
xushotel mit Sehnsuchtsnamen. Vor Ort ner-
ven dann Baustellenlärm, matschiges Essen
und schlechte Cocktails. Beim Reise-Riesen
Thomas Cook landen die Kunden-Beschwer-
den früher oder später auf dem Schreibtisch
von Colette Rückert-Hennen, der Frau mit dem
Vier-Sterne-Blick.
TERMINE
SCHNAPPSCHUSS»Liebes Team von Tophotel, einfach mal so zwischen-
durch ein kleiner visueller Schnappschuss von meiner
Urlaubsreise nach Kreta – auf entsprechende Fachzeit-
schriften möchte ich als Rezeptions- und Marketingas-
sistentin in einem Drei-Sterne-Hotel nicht verzichten.
Einfach mal als Dank für all Eure Arbeit.«
Diese nette E-Mail inklusive Foto schickte Diplom-Be-
triebswirtin Maxi Zeisig am 4. August an die Tophotel-
Redaktion.
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TV-TIPP
ZAHLENSPIELEÜBER EINE HALBE MILLIONWein-
flaschen lagern im Weinkeller des Hotel
de Paris in Monaco, der mit seinen zwei
Kilometern Länge der weltweit größte
Weinkeller eines Hotels ist.
RUND 600.000 Bienen »wohnen«
auf dem Dach des kürzlich eröffneten
Designhotels Bella Sky Comwell in Ko-
penhagen. Der Honig aus der eigenen
Imkerei wird im Hotel verwertet und als
Souvenir an die Gäste verkauft.
UMGERECHNET 117.000 US-Dollar
hat ein privater Sammler der renom-
mierten Londoner Antique Wine Com-
pany für eine Flasche »1811 Château
d’Yquem« hingeblättert – die Rarität
ging als teuerster Weißwein der Welt ins
»Guinness Buch der Rekorde« ein.
104 METER lang ist der Pool im Fünf-
Sterne-Hotel Adam & Eve im türkischen
Belek. Das Haus hat einen weiteren
Superlativ zu bieten: einen Bartresen
von 96 Metern Länge.
GANZE VIER ZIMMER und ein Res-
taurant hat das Drei-Sterne-Hotel Punta
Grande auf El Hierro (Kanarische Inseln)
zu bieten und schaffte es damit als
kleinstes Hotel der Welt ins »Guinness
Buch der Rekorde«.
ÜBER 300 FILME hat das Hotel Au-
gustusbad in Scharbeutz (Schleswig-
Holstein) im Repertoire, dessen
Einrichtung, Angebote und Ar-
rangements ganz im Zeichen
von Film und Kino stehen.
Foyer_9_11 06.09.11 11:16 Seite 7
spielsweise unzulässige In-Sich-Geschäfte.
Aus diesem Grund wurde vom Verwaltungsrat
des Adlon-Fonds ein Gutachten der Wirt-
schafts prüfungsgesellschaft Deloitte & Tou-
che in Auftrag gegeben. In diesem wurde fest-
gestellt, dass Jagdfeld keinerlei Verfehlungen
treffen. »Damit ist den auf objektiven Falsch-
aussagen und gezielten Irreführungen fußen-
den Vorwürfen endlich der Boden entzogen.
Diese Vorwürfe ent-
larven sich als Kam-
pagne, um sich der
Führung des Adlon-
Fonds zu bemächti-
gen«, erklärte Anno
August Jagdfeld.
In seinem Bericht
für das abgelaufene
Geschäftsjahr stellte
der 64-Jährige fest,
dass sich die Geschäf-
te der beiden Pächter
des Fonds erfreulich
gut entwickelt haben.
»Sowohl Kempinski
als auch die Adlon-
Holding haben die
Wirtschaftskrise er-
folgreich gemeistert.
Auch im Verlauf die-
ses Jahres sind die Zahlen gut. Das spiegelt
sich im hohen Kassenbestand unseres Fonds
von mehr als 15 Mio Euro wider«, so Jagdfeld.
Die Anleger des Fundus-Fonds sprachen
sich bei der Versammlung ebenfalls mit deut-
licher Mehrheit für eine Thesaurierung der er-
wirtschafteten Überschüsse aus, somit wer-
den die Gewinne nicht ausgeschüttet. Jagdfeld
wie auch der Treuhänder, der die Mehrheit der
Anleger vertritt, gaben in diesem Kontext kei-
ne Empfehlung.
FOYER KURZ GEMELDET
8 TOP HOTEL | 9/2011
»Ich freue mich, dass die überwiegende Mehr-heit der Anleger die Gefahren für die Zukunft
des Adlon erkannt hat, die mit dem Konzept des
Anwalts Fritsch verbunden waren. Seine Kam-
pagne hat nicht verfangen, sodass wir uns jetzt
wieder ganz unserer Arbeit widmen können«, er-
klärte Anno August Jagdfeld, der als Komple-
mentär die Geschäfte der Jagdfeld Hotel-Adlon
Fundus-Fonds Nr. 31 KG führt. Vor den rund 800
Teilnehmern der Ge-
sellschafterversamm-
lung im Berliner Adlon
machte der Berliner
Rechtsanwalt Thomas
A. Fritsch, der den Ab-
wahlantrag gegen An-
no August Jagdfeld ein-
gereicht hatte, eine
komplette Kehrtwende
und wollte sein Kon-
zept nach mehrstün-
diger Aussprache sogar
zu rückziehen. Dabei
musste Fritsch einräu-
men, dass sein Entwurf
erhebliche Mängel hat.
Er wurde dennoch zur
Abstimmung gestellt
und mit überwältigen-
der Mehrheit von fast
drei Vierteln des Kapitals der rund 4400 Anleger
abgelehnt. Der Entwurf fand auch deshalb keine
Zustimmung, weil an die Stelle Jagdfelds, der die
Geschäfte seit Gründung des Fonds 1994 führt,
eine den Anlegern unbekannte und unerfahre-
ne Geschäftsführung hätte treten sollen.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist zum
einen, dass Jagdfeld seit Herbst 2008 von seinen
Gesellschaftern den Verzicht auf Zahlungen der
Adlon Holding fordert, zum anderen erhob
Fritsch gegenüber Jagdfeld Vorwürfe, wie bei-
Mit großer Mehrheit ist Anno August Jagdfeld, Geschäfts-führer des Berliner Adlon-Fonds, in seiner Funktion bestätigtworden. 74 Prozent stimmten auf der Gesellschafterver-sammlung Ende August gegen den Abwahlantrag, der von einer kleinen Gruppe von Anlegern eingebracht wurde
Adlon-Fonds: Jagdfeldnicht abgewählt
Lindner mit neuer Hotelmarke »me and all«Keine Rezeption, keine Lobby, kein Restau-rant – klassische Elemente eines Hotels wer-
den bei der neuen Lindner-Marke »me and all«
völlig in Frage gestellt. Anstelle dieser Ein-
richtungen steht eine Lounge, die auch das
örtliche Umfeld ansprechen soll und vieles
gleichzeitig möglich macht – beispielsweise
relaxen, arbeiten und chillen. Zudem wird die
bisher übliche A-la-Carte-Gastronomie bei den
»me and all«-Hotels durch ein modernes Food-
und Coffee-Shop-Konzept abgelöst. Ende 2012
will Lindner die neue Marke, die sich mit einer
hochwertigen Ausstattung im Vier- Sterne-
Bereich positioniert, den ersten Standort er-
öffnen. Zielgruppe sind Business- und Städte-
reisende mit einer sehr hohen Affinität zur
neuesten Kommunikationstechnik.
Börsengang des erstendeutschen Hotel-REITDie Berliner Hopag Hotel Property AG willin rund drei Jahren als erste Hotel-Immobi-
lieninvestmentfirma an die Börse gehen. Die
Umwandlung in eine REIT-AG (REIT: Real Esta-
te Investment Trust) wird derzeit vorbereitet:
Jüngst wurde das Grundkapital der Aktienge-
sellschaft von 800.000 Euro um 2,8 Millionen
Euro auf 3,6 Millionen Euro erhöht. In mehre-
ren Abschnitten soll das Grundkapital in den
nächsten Jahren auf zunächst rund 30 Millio-
nen Euro weiter gesteigert werden.
Hamburg an der SpitzeMit einem Übernachtungszuwachs von9,5 Prozent im ersten Halbjahr liegt Hamburg
im europäischen Städteranking noch vor Bar-
celona (+9,3 %) und Rom (+8,7 %). Seit 2001
konnten die Übernachtungen in der Hanse-
stadt um 88 Prozent gesteigert werden.
Anno August Jagdfeld
Foyer_in_Kuerze 06.09.11 12:27 Seite 8
Querelen um das Mercure SchweinfurtAnfang Septemberwurde vor dem Land-gericht München die Auseinandersetzung
um das Mercure Hotel auf der Maininsel in
Schweinfurt verhandelt. Der Eigentümer
des Hauses, Reinhard Baumhögger (Arcadia
Hotels), hatte dem Pächter Accor fristlos ge-
kündigt. Accor sah keinen stichhaltigen
Grund für die Kündigung, reichte Klage
beim Landgericht ein und erwirkte eine
einstweilige Verfügung. Innerhalb einer Wo-
che hieß der Hotelbetrieb auf der Maininsel
zuerst Mercure, dann Arcadia und nach der
einstweiligen Verfügung wieder Mercure.
Der Widerspruch gegen die einstweilige Ver-
fügung wurde vom Gericht abgewiesen, da
die Kammer diesen in zahlreichen Punkten
als fehlerhaft einstufte. Der Streit um das
Schweinfurter Hotel dürfte damit aber noch
nicht beendet sein. Die Hauptsacheklage,
ob eine Kündigung des Pachtvertrages über-
haupt möglich ist, wird in einem weiteren
Verfahren verhandelt.
Starkes erstes Halbjahrfür das GastgewerbeIn den ersten sechs Monatendieses Jah-res setzten die deutschen Hotels und Res -
taurants nach Informationen des Statisti-
schen Bundesamts nominal 3,9 Prozent
mehr um als im Vorjahreszeitraum. Real
schlug ein Plus von 2,8 Prozent zu Buche.
»Das Gastgewerbe profitiert vom Konjunk-
turaufschwung und dem anhaltenden Auf-
wärtstrend im Deutschlandtourismus«, er-
klärte Dehoga-Präsident Ernst Fischer. Die
Gastronomie verbuchte die höchsten pro-
zentualen Umsatzzuwächse in einem Halb-
jahr seit der Wiedervereinigung.
Urteil pro Bettensteuernicht rechtskräftigDas Musterverfahren gegen die Betten-steuer könnte sich vielleicht noch wenden,
denn gegen die Entscheidung des Kölner
Verwaltungsgerichts pro Zwangsabgabe
wurde Berufung beim Oberverwaltungsge-
richt Münster eingelegt. Damit sei das Ur-
teil der ersten Instanz nicht rechtskräftig.
Die Stadt wurde aufgefordert, die Satzung
bis zu einer höchstrichterlichen Entschei-
dung auszusetzen.
Aus Royal Spa Kitzbühelwird Hotel Das Tirol Kempinskiheißt der neue Betreiber des bishervon Vienna International betriebenen Royal Spa
Hotel in Jochberg bei Kitzbühel. Mit dem Neu-
start am 7. Dezember wird es auch ein neues
Branding geben, denn zukünftig wird das Fünf-
Sterne-Domizil als Hotel Das Tirol vermarktet.
Das 148-Zimmer-Haus unter Leitung von Hen-
ning Reichel soll auch weiterhin Mitglied bei
Leading Hotels of the World bleiben.
Umsatzsprungbei InterContinentalDie größte Hotelkette der Welt, die Inter-Continental Hotels Group, meldet für das erste
Halbjahr einen Umsatzsprung von neun Prozent
auf 9,6 Milliarden US-Dollar. Der RevPar stieg
weltweit um 6,7 Prozent, in Europa allerdings
lediglich um 4,0 Prozent. In den ersten sechs
Monaten dieses Jahres kamen zum IHG-Portfo-
lio 122 Hotels mit 24.519 Zimmer hinzu, darun-
ter zwei Großanlagen in Las Vegas mit fast 7000
Zimmern. 97 Häuser wurden ausgeschlossen.
Hospitality Alliancewächst zweistelligNach einem bereits hervorragend verlaufe-nen ersten Quartal verzeichnete die Hotel-
gruppe aus Bad Arolsen auch zwischen April
und Juni einen kräftigen Erlösanstieg. Die
rund 70 Häuser der Marken Ramada, Treff und
H2 erwirtschafteten zusammen 148 Mio Euro
Umsatz (+16 %). Damit dürfte das für 2011 zu-
nächst avisierte Wachstum von 4,5 Prozent
auch per ultimo deutlich übertroffen werden.
Europäische Union willmehr Daten von HotelsHotels mit mehr als 25 Zimmern sollenzusätzlich zu den schon bisher erhobenen An-
gaben weitere Daten zur Zimmerauslastung
übermitteln, um die aus der EU-Verordnung
resultierenden Lieferverpflichtungen erfüllen
zu können, heißt es seitens der Bundesregie-
rung. Die Angaben dürften in der Regel in den
Softwaresystemen der Betriebe enthalten sein,
da es sich bei der Nettozimmerauslastung um
eine klassische Kennzahl handele. TH
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Foyer_in_Kuerze 06.09.11 11:17 Seite 9
TOP-HOTELLERIE ANGESCHNITTEN
10 TOP HOTEL | 9/2011
Was ist zeitgemäßer Service? Wer bildet ihn zeitgemäß aus? Wer setzt ihn zeitgemäß um?Schwierige Fragen. Und keine Antworten darauf. Vorläufigvon H.P.O. BREUER
Wer sich bei denen umhört, die von Berufswegen um eine Auskunft nicht verlegen zu sein
brauchten, wenn man sie danach fragt, was ein
zeitgemäßer Service ist, bekommt zu hören:
gute Frage, schwierige Antwort. Was wäre denn
das Gegenteil von zeitgemäß? Überholt? Veral-
tet? Flambées gelten in der Küche als veraltet.
Für den Service aber sind sie Gelegenheit zur
Demonstration, dass noch lange nicht jeder
kellnern kann. »Wenn wir nicht mehr flambie-
ren, filieren oder tranchieren«, fragt Alexander
Doerr, Wirtschafts- und stellvertretender Ho-
teldirektor im Nassauer Hof Wiesbaden, »was
bleibt dann noch vom Beruf als Handwerk
übrig? Dann haben wir Teller-Taxi.« Sein Kolle-
ge Phillip Langhammer, F&B Director im Bon-
ner Kameha Grand, sieht das zwar nicht anders,
stellt aber gleich auch die Frage, ob sich ein
Unternehmen den Personalaufwand noch leis-
ten kann, solch einen Service zu bieten, der bei
den Gästen wiederum, zeitgemäß hin, altmo-
disch her, glänzend ankommt: Im Nassauer Hof hatte man im Frühjahr
eine Aktion ums Flambieren gestartet, das Publikum war hin und weg.
Dasselbe Publikum übrigens, das sich auch im Sternerestaurant das
Wasser lieber selber einschenkt, das nicht unbedingt in Krawatte und
kleinem Schwarzen Platz nimmt und das ausgesprochen kennerisch ge-
worden ist, was die Qualität der Produkte und das Profil einer Weinkar-
te betreffen. Dasselbe Publikum, dem es irgendwann auf die Nerven
geht, wenn vier Kellner vier Teller an den Tisch bringen, zuvor der Som-
melier mit seinem Auftritt beeindruckte und anschließend der Maître
mit seinem Défilée aufwartet. Dieser Zirkus, so nicht ganz wörtlich
Doerr, sei in der Tat veraltet. Das will kein Mensch mehr.
Was will der Mensch dann? »Er will zum Beispiel schmusen«, sagt
Langhammer. Und spielt damit auf die Situation des Pärchens an, das
ein bisschen unter sich und turtelig sein will – eine Situation, in der sich
jeder Service davor zu hüten hat, mit einer noch so originellen Tages-
oder Weinempfehlung zu kommen, das Glas comme il faut von rechts
einzusetzen oder den Rechaud in Brand zu stecken.
In zweierlei sind sich Doerr und Langhammer unabhängig vonein-
ander einig. Erstens: Der Service der Highend-Gastronomie in Deutsch-
land ist natürlicher geworden, lockerer, freundlicher. Zweitens: Die Qua-
lität des Nachwuchs lässt zunehmend zu wünschen übrig an gründ-
licher Ausbildung, folglich an Qualifikation. Und vor allem ist die Men-
talität eine andere geworden, was selbst diese beiden jungen Manager
von Anfang und Mitte 30 beklagen. Für den Beruf zu brennen, nicht nach
der Uhr zu schauen, hungrig nach Vertiefung,
Weiterbildung und Fortkommen zu sein, das
treibt heute nicht mehr viele an. Nicht, dass es
keine jungen Frauen und Männer mehr gäbe,
die gute Voraussetzungen mitbrächten. Aber
am Wochenende, bitteschön, hätte man gern
frei. Mehr als acht oder neun Stunden am Tag
müssen nicht sein. Und manchen geht in ihrem
Karrierelauf auch deswegen die Puste aus, weil
ihre Vorstellungen vom Beruf nicht erfüllt wer-
den und eine tiefe Kluft klafft zwischen den te-
levisionären Visionen der Kochformate und der
wirklichen Wirklichkeit des gastronomischen
Alltags.
Es kollidiert also einiges, was eine bündige
Sollbeschreibung von zeitgemäßem Service zu-
lässt. Die Kennerschaft der Gäste nimmt zu, die
Kompetenz des Service ab. Der Gast ist eine
Rund-um-die-Uhr-Dienstleistung vom Super-
markt gewöhnt, der Service nicht mehr bereit,
sich noch um Mitternacht die Füße abzulaufen.
Der Gast favorisiert Casual Look, erwartet vom Service aber Bügelfalte,
saubere Fingernägel und einen gepflegten Haarschnitt. Der Gast
wünscht sich Rücksicht auf seine emotionale Befindlichkeit, der Mitar-
beiter im Service aber ist keineswegs mehr bereit oder einfach auch
nicht fähig zu einer emotionalen Verausgabung. Er ist oft nicht einmal
mehr darauf vorbereitet, mit dem Selbstverständlichen ausgerüstet an
den Tisch zu gehen: mit Streichhölzern oder Kellnerbesteck. Es ist lapi-
dar geworden.
Woher kommt dieser weitgehend desolate Zustand? Die Antwort dar-
auf kennen alle und sie ist eindeutig: Es liegt am Elternhaus. Und auch
dies ist bekannt: Weder Schule noch Ausbildungsbetrieb können kom-
pensieren, was Eltern bei ihren Kindern an Erziehung in Bezug auf
Benehmen, Verantwortung und Herzensbildung versäumen. Muss das
mutlos machen für den Servicenachwuchs? Um mit dem guten alten
Brecht zu fragen: Vorhang zu und alle Fragen offen? Nein. Doerr und
Langhammer – und nicht nur sie – haben sehr konkrete Vorstellungen
sowohl von der Motivation für ihre Mitarbeiter als auch von der Praxis
für einen zeitgemäßen Service. Und sie haben ein Ziel: nämlich aufzu-
polieren, was für junge Leute, so scheint es, an Glanz verloren hat – die
goldene Medaille der sozialen Kompetenz. Naturgemäß hat auch diese
Medaille ihre zwei Seiten. Die eine ist die eines Werteverständnisses für
Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein und der Emotion für den Be-
ruf, die andere die der Dienstleistung, der Empathie und der Sensibi-
lität für den Gast. Das Thema geht weiter. Fortsetzung folgt. TH
Bitte nicht stören, es wird geschmust!
Mangelware: qualifizierter und
engagierter Nachwuchs im Service
Angeschnitten911 06.09.11 11:19 Seite 10
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Mercedes_Benz_9.11 06.09.11 11:21 Seite 11
ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST TOP-HOTELLERIE
9/2011 | TOPHOTEL 13
MI. 15/06, 11:39
ReservierungMeine telefonischen und schriftlichen Anfra-
gen werden freundlich und professionell beant-
wortet. In puncto Preis bekomme ich für das
güns tigste Zimmer umgerechnet 342 Euro ge-
nannt – womit das Hotel die gleichen Konditio-
nen anbietet wie die Buchungsportale im Inter-
net, bei denen Ratenparität herrscht. Wer sich etwas Zeit nimmt und
direkt über die Hotelseite von Armani bucht, kann auch ein Zimmer
für 266 Euro bekommen und so bei zwei Übernachtungen immerhin
152 Euro sparen.
Nach der Buchung werden mir umgehend alle relevanten Daten
und Preise schriftlich bestätigt. Außerdem meldet sich bei mir ein so
genannter Lifestyle Manager, der sich nach besonderen Wünschen
und Vorlieben erkundigt, auf die Gastronomie, das Spa, einen Flug-
hafentransfer und das Aussichtsdeck des Burj Khalifa hinweist und
entsprechende Reservierungen vornimmt. Auch er handelt schnell
und bestätigt alle Buchungen schriftlich. Eine weitere Mail erhalte ich
von ihm vor dem Abflug: Darin bietet er wiederholt seine Dienste an,
wünscht eine gute Anreise und übermittelt seine Freude, mich schon
bald als Gast begrüßen zu können.
Wertung: sehr gut
MI. 27/07, 13:39
HoteltransferDer gewünschte Abholservice steht bei meiner Ankunft am Flug-
hafen bereit: Während die meisten Hotels sehr salopp gekleidete Fah-
rer schicken, werde ich von zwei Mitarbeitern in schwarzen Armani-
Anzügen abgeholt. Außerdem halten sie kein Schild mit meinem
Namen hoch, sondern machen diskret mit dem großen Schriftzug des
Armani-Hotels auf sich aufmerksam.
Beide Herren begrüßen mich freundlich, neh-
men sich meines Gepäcks an und begleiten
mich zum Wagen, der direkt vor der Tür parkt.
Der Range Rover ist tipptopp in Schuss und per-
fekt temperiert, zusätzlich erkundigt sich der
Fahrer, ob die Temperatur so angenehm wäre,
reicht mir ein kühles Tuch und lässt mich wäh-
len zwischen einem stillen und einem spru-
delnden Wasser. Die Fahrt selbst dauert keine 15 Minuten. Kurz vor
der Ankunft im Hotel fragt mich der Fahrer außerdem, ob man mir
einen Tee oder Kaffee zur Begrüßung aufs Zimmer bringen solle – und
informiert das Hotel entsprechend. Die gesamte Abwicklung verläuft
freundlich und sehr professionell.
Wertung: ausgezeichnet
13:53
Check-inGleich am Eingang werde ich von einer Armada freundlicher Mit-
arbeiter begrüßt, von einer Mitarbeiterin auch auf Italienisch. Mein
persönlicher Lifestyle Manager ist ebenfalls zur Stelle und geleitet
mich aufs Zimmer, wo das Check-in stattfindet. Zur Erfrischung reicht
auch er mir ein kühles Tuch. Das Anmeldeblatt ist korrekt ausgefüllt
und ich werde noch einmal auf den Zimmerpreis aufmerksam ge-
macht. Zugleich weist mich Herr T. Y. ohne Begründung höflich dar-
auf hin, dass ich ein Upgrade in die nächsthöhere Zimmerkategorie
erhalte: vom Deluxe Room (460 €, 45 qm) zum Classic Room (535 €, 70
qm). Danach erklärt er mir die wichtigsten Zimmerfunktionen inklu-
sive allerlei Hightech-Raffinessen; eine freundliche Mitarbeiterin
bringt mir den gewünschten Cappuccino, den sie direkt auf dem Zim-
mer mit Milch aufschäumt. Das gratis gereichte Getränk ist von aus-
gezeichneter Qualität und es gibt sehr leckere Gebäckstückchen dazu.
Wertung: ausgezeichnet
Zimmer 628Das Besondere an diesem Zimmer sind sein Stil und die Technik.
Und noch beeindruckender als der wohlüberlegte Style ist das Quali-
Konstruktive Kritik gehört seit jeher zum journalistischen Credo von Tophotel. Nobel-
domizile, die sich als hochpreisige Repräsentanten der Spitzenhotellerie betrachten und
für die Branche Vorbildfunktion haben, stehen im Mittelpunkt des anonymen Luxushotel-
Tests. Diesmal nahm unser Tester das Armani Hotel im Burj Khalifa Dubai unter die Lupe
Food-Power im TowerArmani Hotel im Burj Khalifa Dubai
Prunkvoll, dabei elegant & schlicht: Die Lobby des Armani
Dubai trägt unverkennbar die Handschrift von Giorgio Armani
�����
ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
FOLGE 86
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 13
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
14 TOPHOTEL | 9/2011
tätsbewusstsein en detail. Der Safe beispielsweise wurde mit einer
passend geschnittenen edlen Armani-Folie in den Zimmerfarben
Gold, Braun und Grau ausgelegt, befindet sich in angenehmer Höhe
und verfügt über einen Aufladeplatz für den Laptop. Zusätzlich steht
in ihm eine silberne Kassette mit Armani-Emblem. Die im Schrank
bereitliegende Decke ist aus bester kaschmirzarter Wolle und die
Schubladen öffnen sich beinahe wie von selbst: soft und leise.
In puncto Technik gehören iPod-Station
von Bose mit gutem Lautsprecherklang und
LCD-Fernseher zur Grundausstattung. High-
tech ist hingegen eine Fernbedienung, mit
der sich vieles vom Sessel oder Bett aus akti-
vieren lässt: das »Do not Disturb«-Zeichen,
die Vorhänge, Sonnenblenden, Lichtquellen,
TV, Radio sowie den DVD-Player. Auf einem
Touchscreen kann ich darüber hinaus einen
elektronischen Türspion aktivieren, der mir
dank einer Kamera über der Tür zeigt, wer ge-
rade Einlass begehrt – keine bloße Spielerei,
sondern auch ein Stück Sicherheit. Öffnen
kann ich die Tür ebenfalls über den Monitor.
Nur die Türglocke ist etwas nervig: Sie er-
schallt nicht nur einmal, sondern stets im
Dreiklang-Stakkato.
Wie oft bei so viel Technik: Die Erkundung
erfordert Zeit, die man als Hotelgast meist
einfach nicht hat. Und nicht selten verbirgt sich hinter so viel Getöne
nur Einheitsbrei – hier etwa beim Armani-Musikprogramm: Die vier
zur Auswahl stehenden Richtungen klingen alle sehr ähnlich und er-
innern eher an Fahrstuhlgesäusel als an gute Loungemusik. Emp-
fohlen sei deshalb dem Armani und jedem anderen Hotel, sich ein-
mal das Entertainmentprogramm der Fluglinie Emirates anzusehen:
Dieses zeichnet sich nicht nur durch enorme Vielfalt und viel Aktuel-
les aus, sondern auch durch seine einfache Handhabung.
Ebenfalls ein Minuspunkt: Die viele Technik ist durch viele Dioden
sichtbar. Sogar im Schlafzimmer blinken an verschiedenen Stellen
kleine Lichter auf, was empfindliche Naturen erheblich stören kann.
Darüber hinaus mag das gut gemeinte gedämpfte Licht ja dem Teint
schmeicheln, doch an keiner Stelle sieht man sich abends wirklich
gut – allerorten herrscht diffuses Licht. Ein Adapter liegt nicht bereit
und ist erst auf Nachfrage erhältlich.
Zusätzlich zum Entree mit Cappuccino und Gebäck steht zur Be-
grüßung eine Handvoll sehr guter Macarons bereit: Diese sind nicht
nur ein netter Gruß aus der Patisserie, son-
dern zugleich ein Farbtupfer in dem dunkel
gestalteten Zimmer. Ein persönliches Begrü-
ßungsschreiben oder eine Anrede über den
TV-Monitor gehört nicht zum Prozedere. Ins-
gesamt wirkt das edel und dezent eingerich-
tete Zimmer sehr ruhig, wobei als weitere
»lebendige« Details eine Schale mit rosigen
Äpfeln und eine weiße Kala zusätzlich Kolo-
rit geben. Übergeben wurden die Räume pi-
cobello: Auch Problemstellen wie der Tele-
fonhörer, Gläser, Lampenschirme und die
Fernsehrückseite haben eine gründliche Rei-
nigung erfahren. Das Bett besteht aus einem
Guss und ist so gerahmt, dass es keine Unter-
seite gibt, an der sich Staub und anderes
sammeln könnte. Auch Bilder als Staubfän-
ger gibt es nicht.
Im Grunde ist das Zimmer eine Suite: An
den Schlafbereich mit begehbarem Schrank schließt sich ein Wohn-
und Arbeitsbereich an. Beide kann ich durch leicht bewegbare Schie-
betüren voneinander trennen. Alles scheint sehr überlegt gestaltet
und schwarzer Lack ergänzt das gold-grau-braune Dekor. Der Schreib-
tisch beispielsweise könnte auf den ersten Blick ein Klavier sein. Der
Name Armani wird deutlich eingesetzt – nicht nur auf den Handtü-
chern und Bademänteln, auch die Zucker- und Gebäckstückchen tra-
gen das große A. Die Minibar ist inklusive. Alkoholische Getränke ste-
hen zwar nicht darin, dafür sechs stille und sprudelnde Wässer sowie
neun Softdrinks, darunter originelle wie Goji-Berry-Saft mit Grünem
Groß und stilvoll: Das gold-braun-graue Zimmer ist im Grunde eine Suite; das Bad zeichnet sich durch luxuriöse Extras aus
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Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 14
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Tee – die Himalaya-Beere gilt als besonders gesund und ist en vo-
gue. Nachgefüllt wird die Minibar grundsätzlich nach Verbrauch.
Ergänzung erfährt sie zudem durch einen Wasserkocher und eine
Nespressomaschine inklusive sechs Espressokapseln, die eben-
falls regelmäßig »nachgeladen« werden. Gleiches gilt für das Obst
in wechselnden Sorten. Des Weiteren gibt es – ebenfalls gratis –
delikate Nuss- und Schokoladenmischungen sowie Maisküchlein
mit Rosmarin. Verschiedene Armani-Tees komplettieren das un-
gewöhnliche Angebot. Gläser, Kaffee- und Teegeschirr (alles blitz-
sauber) stehen nicht offen, sondern werden in Schubladen neben
der Minibar aufbewahrt.
Das Kingsize-Bett – so gut wie neu und nicht durchgelegen –
hat sehr weiche, nachgiebige Matratzen, die sich indes als über-
raschend bequem und angenehm elastisch erweisen. Ebenfalls
positiv zu verbuchen ist der ausreichend große Arbeitsbereich
mit Steckplätzen in Pulthöhe. Im begehbaren Kleiderschrank hän-
gen ausreichend Holzkleiderbügel, die ungewöhnlich schwer und
sperrig sind. Genügend Stauraum bieten die Schubladen. Am
Fernsehgerät liegt keine TV-Kanalübersicht bereit, was allerdings
bei über 100 Programmen besonders notwendig wäre. Die Hotel-
directory lässt sich nur schwer auseinanderklappen und weckt
durch sparsame Informationen sowie blutarme Diktion kaum
Vorfreude oder gar Lust auf die Angebote. Das »Armani Spa« wird
auf dem Zimmer gar nicht verkauft, Angebote und Preise muss
ich mir vor Ort selbst besorgen. Auch auf das Spitzenrestaurant
»At.mosphere« wird nicht hingewiesen, dabei ist das am höchs -
ten gelegene Restaurant der Welt zweifellos die Hauptattraktion
des Burj Khalifa. An Lektüre liegt lediglich ein Magazin bereit: das
ausgezeichnete Designjournal »Wallpaper«. Zusätzlich hängt je-
den Morgen neben der Tür eine Dubai-Zeitung mit internationa-
len und regionalen Nachrichten.
Wertung: sehr gut
BadezimmerSo etwas kann man wahrlich ein Badezimmer nennen: groß
und stilvoll, mit Badewanne, Dusche, separatem WC und Bidet,
Letztere mit selten zu erlebendem Nachtlicht. Außerden verfügt
Zimmer 628 über ein zweites WC.
Der Natursteinboden des Bades sieht schick aus, strahlt jedoch
eine spürbare Kälte aus. Zwischen den beiden Waschbecken und
darunter gibt es ausreichend Ablage- und Staumöglichkeiten. Die
Guest supplies werden hübsch in schwarzen Schachteln mit Ar -
mani-Aufdruck präsentiert: Die flachen Wattepads sind einzeln
verpackt, während die Wattestäbchen außergewöhnlich lang aus-
fallen und Jumbogröße haben. Ebenso ansprechend verpackt
sind Shampoo, Duschgel, Bodylotion und Seife von Ex Voto aus
Paris. Die Kosmetika haben außerdem eine gute Qualität und fal-
len weniger parfümiert aus als in anderen Hotels von Dubai. Ba-
demantel und schwarze Badeschlappen stehen genauso bereit
wie mehr als ausreichend Handtücher in sehr guter Qualität und
unterschiedlicher Größen parat liegen – ebenfalls versehen mit
attraktivem und farblich auf das Zimmer abgestimmtem Armani-
Emblem. TV- und Radio-Lautsprecher sowie ein leicht zu hand-
habender Haartrockner sind vorhanden. Die Lüftung funktioniert
bestens. Der Blick aus dem Fenster richtet sich auf die Dubai-Sky-
line mit den verspiegelten Emaar-Hochhäusern im Vordergrund; Vorhän-
ge und Jalousien lassen sich per Knopfdruck schließen und öffnen.
Soweit so gut. Der Dusche jedoch ist nur mit äußerster Vorsicht zu be-
gegnen. Denn was wie ein Licht an der Decke aussieht, ist eine Brause – die
im Handumdrehen komplett nass macht. Alles andere ist hingegen gar
nicht so leicht und im Handumdrehen zu bedienen. Ich kann zum Bei-
spiel nicht erkennen, welche Drehelemente »heiß« und welche »kalt« be-
deuten und muss die Armaturen wie den Zauberwürfel bewegen, was
höchste Konzentration erfordert und unbedingt vor dem eigentlichen Du-
schen geschehen sollte. Die eckigen Armaturen und die ebenfalls eckige
Seife sind zudem nicht handfreundlich. Der unbeleuchtete und kantige
Kosmetikspiegel lässt sich weder in der Höhe verstellen noch nach vorn
ziehen. Der Wasserdruck ist stark, allerdings fließt das Wasser im linken
Waschbecken nur mühsam ab. Die Ausleuchtung ist alles andere als op-
timal, weibliche Gäste könnten sich in diesem Licht wahrscheinlich nicht
schminken. An der Tür fehlt ein Dämpfer, sodass sie immer mit einem
lauten Knall zufällt.
Sieht man von einigen Schwächen ab, handelt es sich um ein sehr schö-
nes, elegantes Badezimmer, das blitzsauber übergeben wurde. Bilanz: Ein
Raum mit äußerst attraktiver Optik, aber etwas holpriger Handhabung
bei letztlich doch mangelnder Effizienz.
Wertung: gut
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 15
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
16 TOPHOTEL | 9/2011
konzentrierten Geschmack. Vorspeisen kosten im Schnitt 29 Euro,
Hauptgerichte 48 Euro. Die Weinauswahl ist gut, die Preise reichen
allerdings von sehr exklusiv bis explosiv. Relativ günstig liegt man
mit einem ordentlichen Sauvignon Blanc aus dem Friaul für 55 Euro.
Anspruchsvolle Weinfreunde werden frühestens ab 100 Euro fündig –
und selbst dann nur nach langem Studieren.
Gratis hingegen kann man im »Ristorante Armani« ein spektaku-
läres Schauspiel genießen, blickt man doch von hier direkt auf den
»Dubai Fountain«, der alle 15 Minuten das wahrscheinlich schönste
Wasserballett der Welt zeigt. Bei dieser Inszenierung der Extraklasse
schießen riesige Fontänen in den Himmel, begleitet von dramatischer
Musik – quasi ein Feuerwerk aus Wasser. Raucher haben einen Lo-
genplatz: Für sie ist ein separater Balkon reserviert, von dem sich der
beste Blick bietet. Zusätzlich gibt es für sie noch eine edle Raucher-
lounge mit gutem Zigarrensortiment.
Wertung: sehr gut
TurndownserviceVerbrauchtes Duschgel, benutzte Handtücher und leere Wasserfla-
schen wurden aufgefüllt bzw. ausgetauscht. Die Abfallbehälter sind
geleert, das Zimmer abgedunkelt. Ein extra Betthupferl gibt es nicht,
aber es stehen ja bereits ausreichend Süßigkeiten auf dem Zimmer.
Wertung: gut
InternetDie Internetverbindung kommt schnell und völlig problemlos zu-
stande, ich muss noch nicht einmal ein Passwort eingeben. Zudem
ist der Internetzugang gratis. Wi-Fi funktioniert im ganzen Hotel ein-
wandfrei.
Wertung: sehr gut
WäscheserviceMein Lifestyle-Manager regelt alle Servicebelange bis auf den
Roomservice. Dafür ist das Housekeeping zuständig und schnell zur
Stelle. Ich übergebe der sehr freundlich lächelnden Mitarbeiterin eine
Hose für die Wäsche und eine Jacke, die ich so schnell es geht aufge-
bügelt haben möchte.
Die Jacke erhalte ich wie versprochen innerhalb von 30 Minuten zu-
rück: tipptopp behandelt auf einem Plastikkleiderbügel unter Cello-
phan mit Armani-Aufdruck. Die Hose wird nicht am selben Abend ge-
liefert und auch erst am nächsten Mittag auf Nachfrage. Sie wurde
ebenfalls bestens behandelt.
Wertung: noch befriedigend
»Ristorante Armani«Hohe Decken, stämmige Säulen und große Fenster machen aus
dem Restaurant eine Art gastronomisches Kolosseum. Dennoch wirkt
das Mondäne hier wie selbstverständlich und nicht überdimensio-
niert. Die Tische stehen in sehr angenehmem und lauschfreiem Ab-
stand zueinander. Das Dekor ist elegant und luftig, die Tischkultur
ausgezeichnet: Allein schon den zarten Leinenservietten gebührt
höchstes Lob.
Der Service agiert sehr korrekt und freundlich, aber keineswegs per-
sönlich. Am besten und individuellsten vertritt das Lokal der italie-
nische Küchenchef höchstselbst: Fast schon kumpelhaft und heiter
gelaunt macht er seine Runde und empfiehlt dabei auch gezielt Ge-
richte. Er hält sich allerdings nie allzu lange draußen auf und weiß,
wann er wieder zurück in die Showküche muss, in der in erster Linie
Europäer zu sehen sind.
Die lobenswerten hausgemachten Brote und Brötchen sowie gutes
Olivenöl werden umgehend gebracht, das Amuse-Gueule wird flott
serviert: eine Garnele mit Fenchel und Creme aus Zuckererbsen, die
von schlichter Schönheit ist. Überhaupt kommen die Speisen ganz
anders daher, als das Ambiente vermuten lässt. Zum einen zeichnen
sie sich durch Produktqualität und handwerkliches Können aus, zum
anderen setzen die Köche statt auf Luxusprodukte auf die Kernkom-
petenzen der italienischen Küche: Pasta und Risotto. Die Pappardelle
mit zartem Ossobuco sind ebenso erstklassig wie die Tagliatelle mit
Tintenfischragout und Langustinen. Die Pasta ist selbstredend biss-
fest und dabei trotzdem so saftig, wie man das nur bei Spitzenitalie-
nern erlebt. Auch das Risotto gelingt exzellent: Die Körner sind im
Kern noch leicht fest, die Hülle zart und prall. Dazu gibt es sehr gute,
aromatische Pilze und Sommertrüffel, die erstaunlich viel Geschmack
abgeben – und der kommt keineswegs vom Trüffelöl. Solche Ge-
schmacksverstärker braucht die Küche nicht. Vertrauen schafft der Be-
griff »Sommertrüffel« auf der Speisekarte: So macht man deutlich,
dass es sich hier nicht um die hochwertigen, teuren Trüffel handelt.
Insgesamt präsentiert sich die Küche sehr authentisch und ehrlich.
Es kommt kein Schischi zum Einsatz, vielmehr geht es um den reinen
Mondän: Wie ein gastronomisches Kolosseum wirkt das
»Ristorante Armani«, das durch authentische Küche besticht
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 16
DO. 28/07, 8:15
WeckrufDer Weckruf kommt pünktlich. Ein höflicher Mitarbeiter
spricht mich persönlich mit Namen an, nennt die Uhrzeit und
wünscht mir noch einen schönen Tag. Einziges Manko: Der ent-
sprechende Mitarbeiter erschreckt an beiden Tagen mit einer so
finsteren Stimme, als käme sie von Darth Vader aus »Star Wars«.
Wertung: gut
9:38
FrühstücksbuffetDas Frühstück wird von sieben bis elf Uhr im »Mediterraneo«
angeboten – einem Restaurant, das durch sein entspanntes Am-
biente und die Aussicht auf eine Lagune, die wie eine Oase mit-
ten in der Stadt wirkt. Um halb zehn morgens bin ich der erste
Gast. Die fast ausschließlich arabischen Gäste kommen erst
knapp eine Stunde später. Präsentiert wird das Buffet optisch
sehr übersichtlich und so appetitlich wie nicht oft zu erleben.
Die gusseisernen Pfannen wirken wie aus Großmutters Küche,
die Töpfchen und Schälchen sind blitzsauber, jeder von den Gäs-
ten verursachte »Schaden« wird umgehend weggewischt. Nicht
weniger eindrucksvoll sind die Induktions-Herdplatten, auf de-
nen viele Gerichte warmgehalten werden. Außerdem ist das Buf-
fet nahezu geruchsfrei: An keiner Stelle herrscht dicke Luft.
Alle Positionen sind beschriftet und äußerst bequem zu er-
reichen – darunter ausgezeichnete und überraschend frische
Eggs Benedict. Weitere Eierspeisen werden auf Wunsch zuberei-
tet. Nicht auf dem Buffet stehen – aus Rücksicht auf muslimi-
sche Essgewohnheiten – Schweineprodukte; für alle anderen gibt
es aber auch Schweinespeck. Von hervorragender Machart sind
die (Brat-)Kartoffeln sowie die Brot- und Brötchenauswahl. Am
größten fällt jedoch die arabische Abteilung mit Hummus, Fala-
fel, Kibbeh, Fava-Bohnen und Auberginenmus aus – alles tadel-
lose Produkte. Und auch das Angebot an Süßem ist der arabi-
schen Esskultur entsprechend überproportional. Die Gebäck-
stückchen schmecken sehr gut, noch besser ist das ungewöhn-
liche Brioche-Trio. Die Patisserie glänzt mit allerlei Hausge-
machtem.
An Aufschnitt gibt es kaum mehr als Hühnchenmortadella
und auf Käse wird ganz verzichtet. Der Lachs hat eine gute Qua-
lität und ich kann mir individuell einen Salat zusammenstellen.
Die Obstauswahl ist gut, Erdbeeren und Ananas sind topp. Für
meinen europäischen Gaumen zu süß sind allerdings die kan-
dierten Früchte. Nicht wenig Platz nehmen Müslis und Joghurts
in Bio-Qualität ein, von denen das Bircher Müsli einwandfrei aus-
fällt. Vieles steht in kleinen Gläschen bereit, was einen delikaten
Eindruck macht und bewirkt, dass keine Reste bleiben. In Italien
produzierte Marmeladen, Konfitüren und Honig von Armani ste-
hen bereits auf dem Tisch.
Neben den Säften vom Buffet gibt es auf Nachfrage auch
frischgepresste – von Melone über Apfel und Ananas bis hin zu
Karotte. Der Tee in Cristal-Sachets von Dammann Frères, einer
Tochter der italienischen Illy-Gruppe, schmeckt ausgezeichnet
und wird besonders schön in einer silbernen Teekanne mit Hit-
zeschutz am Griff serviert. Der Cappuccino fällt ebenfalls her-Telefon: 02841/88 80-322
eMail: [email protected]
*The Nielsen Company,Januar - Dezember 2010
KerrygoldPortionsbutter
Buttermarke*
14:23:35 Uhr
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 17
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
18 TOPHOTEL | 9/2011
vorragend aus – wir sind schließlich in einem italienischen Hotel. Wie
überall spürt man auch beim Frühstück die großartige Armani-Tisch-
kultur, etwa bei den schweren silbernen Salz- und Pfefferstreuern. Al-
les ist perfekt eingedeckt – inklusive der schon bekannten geschmei-
digen feinen Leinenservietten. Diese sind obendrein noch cappucci-
nofarben und nicht blütenweiß, sodass sich nicht sofort jedes Fleck-
chen erschreckend abzeichnet. Bis auf ein russisches Pärchen und
mich sind alle anderen Gäste arabischer Herkunft. Die Frauen treten
zumeist schwarz verschleiert auf, während die Männer extrem salopp
in Shorts, T-Shirts und Sandalen daherkommen. Der schmale Ober-
kellner in seinem engen schwarzen Armani-Anzug wirkt in diesem
Umfeld sehr exotisch. Der übrige Service, zumeist asiatischer Her-
kunft und weiblich, arbeitet freundlich, aufmerksam und effizient.
Benutztes wird stets umgehend ausgetauscht. Allerdings wird mir
noch bevor ich fertig bin – und damit zu schnell – die Rechnung zur
Unterschrift gebracht.
Punkt elf Uhr macht eine freundliche Mitarbeiterin die Runde und
fragt, ob es noch etwas vom Buffet sein darf, da dieses gleich abge-
räumt werde. Die arabischen Gäste laden sich daraufhin ein letztes
Mal die Teller randvoll. Ab zwölf Uhr wird der Frühstücksraum dann-
für den Lunch und später für das Abendessen ge-
nutzt.
Wertung: sehr gut
HousekeepingDieses Mal hat das Housekeeping nicht durch-
gängig ordentlich gearbeitet. Die verbrauchte Bo-
dylotion wurde nicht erneuert und von vier Mar-
kierungen im Bad hat das Zimmermädchen zwei
übersehen – dort hat es also nicht geputzt. Außer-
dem liegen noch immer eine benutzte Badekappe
auf dem Wohnzimmertisch und ein nasses Hand-
tuch auf einem Lampenschirm daneben.
Wertung: mangelhaft
SchuhputzserviceIn der Hotelinformation wird ein solcher Service angeboten. Aller-
dings kann man die Schuhe nicht einfach vor die Tür stellen, sondern
muss das telefonisch anmelden. Als ich das tun möchte, behauptet
die Mitarbeiterin, dass ein solcher Service nicht existiere – was sie
nach Rücksprache aber gleich wieder korrigiert. Meine am Abend vor
die Tür gestellten Schuhe werden dann umgehend gesäubert, jedoch
nicht sofort retourniert, da das »Do not Disturb«-Zeichen aktiviert ist.
Die Rückgabe erfolgt deshalb erst am nächsten Morgen auf einem
schicken Silbertablett – alles blitzblank.
Wertung: gut
14:43
SpaZum Spa gehören neben Anwendungsräumen eine Sauna, Du-
schen und ein Außenpool. Die Dusch- und Umkleideräume werden
gut in Schuss gehalten. Im Ruhebereich stehen angenehmerweise
voneinander abgetrennte Liegekabinen, zudem gibt es genügend aus-
gesuchte Lektüre sowie Wasser, Tee und Obst. Im Wartebereich hin-
gegen liegen keine Zeitschriften aus. Insgesamt ist die Abteilung sehr
dunkel und es fällt schwer sich zu orientieren, zu-
mal der Ruheraum nicht als solcher gekennzeich-
net ist. Eine Führung erhalte ich erst auf gezielte
Nachfrage.
Mühe macht es auch, sich über die Spa-Ange-
bote zu informieren: Auf dem Zimmer liegen we-
der Broschüren noch Flyer mit Informationen oder
Preisen. Ich buche telefonisch einen Tag im Vor-
aus eine Massage, die mir dankend bestätigt wird.
Am Behandlungstag selbst konfrontiert man
mich nach der höflichen Begrüßung sogleich mit
den obligaten medizinischen Fragen zu Allergien
und Herzproblemen. Danach heißt mich eine
freundliche Therapeutin willkommen, die sich na-
Armani Burj KhalifaP.O. Box 888333
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Kategorie � � � � �
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Hoteltest_9.11 06.09.11 11:07 Seite 18
ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST TOP-HOTELLERIE
9/2011 | TOPHOTEL 21
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mentlich vorstellt. Der Behandlungsraum ist klein, dunkel und
nicht sonderlich charmant eingerichtet. Die zierliche asiatische
Masseurin dagegen langt hin wie ein Sumoringer. Sie fragt, ob der
Druck ausreichend sei. Mindestens genauso wichtig wären die
Fragen nach der Kabinentemperatur und der Musik gewesen: Es
ist kalt und zugig, die Musik besteht aus esoterisch-sphärischen
Klängen, die nicht mein Geschmack sind. Handwerklich arbeitet
die Dame gerade einmal durchschnittlich: Die Ganzkörpermassa-
ge bringt kein Wohlgefühl, keine Entspannung, keinen Energie-
gewinn. Vor allem ist der Aufenthalt im Spa kein emotionales Er-
lebnis. Und weder vor noch nach der Behandlung wird mir ein Tee
oder Wasser angeboten. Die Kosten für diese 50 Minuten betragen
94 Euro.
Wertung: mangelhaft
PoolDie recht einfach gestaltete Poolanlage macht einen sehr ge-
pflegten Eindruck, wird vorbildlich geführt und liegt im dritten
Stock des Burj Dubai. Der Blick fällt von hier auf Hochhäuser, Bau-
stellen – und die deutlich attraktivere Poolanlage des benachbar-
ten Hotels The Address.
Kaum bin ich eingetroffen, umsorgt mich jedes Mal sogleich
ein freundlicher Mitarbeiter, wobei vor allem der asiatische star-
ken Arbeitseinsatz zeigt. Das Personal ist sofort zur Stelle, wenn
man es braucht, zieht sich aber immer wieder diskret zurück, um
nicht aufdringlich oder gar observierend zu wirken. Neben gratis
»Aqua Panna« in Plastikflaschen gibt es Erfrischungen in Form
von Obstspießen und kalten Tüchern. Ausreichend Handtücher
liegen bereit.
Wertung: gut
Lost & FoundIm Spa habe ich im Spint der Umkleidekabine meine Badeho-
se »vergessen«, was von dem schon erwähnten aufmerksamen
asiatischen Mitarbeiter bemerkt wird: Noch bevor ich die Abtei-
lung verlassen kann, erreicht er mich und befragt mich zu dem
Fundstück. Eine ähnliche Situation erlebe ich in der Bar: Hier trägt
man mir sogleich meinen an der Theke zurückgelassenen Kugel-
schreiber hinterher.
Wertung: sehr gut
Flure, Aufzüge & TreppenAlle Abteilungen sind sehr sauber und gut in Schuss. Es wird
spartanisch dekoriert und deutliches Understatement gepflegt.
Die Flure wirken wie eine einzige lange Wand; nur die Notaus-
gänge haben Klinken. Die rund 1,70 Meter breiten Gänge sind dun-
kel und die Türen mit stilisierten Lampenschirm-Emblemen be-
leuchtet. Alles ist gut gelüftet und an manchen Stellen ist
angenehm unaufdringliches Raumspray wahrzunehmen.
Die Aufzüge sind lediglich mit großen Spiegelflächen dekoriert
und die Armaturen zwar edel, aber etwas zu niedrig angebracht.
Zudem kann man kaum erkennen, welche Etage man drücken
muss. Mit Treppen werde ich in diesem Hotel so gut wie nie kon-
frontiert.
Wertung: gut
AußenansichtDer Burj Khalifa ist schmal wie ein Spargel; die Höhe von 828 Metern
wirkt in Zahlen allerdings mächtiger als in natura. Die Außenanlagen in-
klusive der kleinen Raucherlounge neben dem Eingang werden penibel
sauber gehalten. Der Armani-Schriftzug ist eher dezent, es bedarf aber
auch keiner plakativen Hinweise: Jeder Taxifahrer kennt den Turm.
Wertung: gut
Das Armani Hotel im 38. und 39. Stock des Burj Khalifa gewährt
einen einmaligen Blick auf die Stadt und die »Dubai Fountain«
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:08 Seite 21
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
22 TOPHOTEL | 9/2011
SicherheitsaspekteDie Fluchtwege sind zu jeder Tageszeit gut zu erkennen und bei ver-
schiedenen Stichproben weder verschlossen noch durch Hindernisse
versperrt. Versuche, meine Zimmernummer ausfindig zu machen,
scheitern am guten Sicherheitsverständnis des Personals. Das
Housekeeping arbeitet nicht sichtbar mit Gästelisten. Ein von mir vor
der Rezeption abgestelltes und »vergessenes« Gepäckstück wird so-
fort bemerkt und mir hinterhergetragen.
Wertung: sehr gut
MessagetransferEin Testfax erreicht mich innerhalb von schnellen zwölf Minuten
auf dem Zimmer. Nicht gut ist jedoch, dass man mir dasselbige tele-
fonisch ankündigt – und zwar um Mitternacht (»DnD« ist aktiviert).
Wertung: noch gut
»Lifestyle Manager«Hinter diesem schicken Titel verbirgt sich eine allgemeine Service-
nummer, die für alle Fälle aktiv wird, außer für den Roomservice. Der
Lifestyle Manager ist damit im Grunde eine Serviceabteilung und des-
sen Kopf jener japanische Manager, der mich in Empfang nahm. Wie
ich höre, kommt er nicht aus dem Hotelgewerbe und war zuvor im
Modegeschäft. Seine Mitarbeiter sind stets sehr schnell zu erreichen.
Beispielsweise bestätigten sie umgehend meine Reservierung fürs
»Ristorante Armani« und bringen mir diese aufs Zimmer (die fürs
»At.mosphere« allerdings nicht). Gleiches gilt für mein Ticket für das
»Observatory Deck«, das nur von der nahen Dubai Mall aus zu errei-
chen ist und auf dessen Höhe von 452 Metern einen schnell und leise
ein Spezialaufzug befördert. Zur Mall laufen muss ich bei 40 Grad Cel-
sius allerdings nicht, sondern werde mit einem Buggy gefahren. Die
Kosten dafür betragen umgerechnet rund 20 Euro.
Der Mechaniker für den defekten Fernseher im Wohnzimmer
kommt hingegen erst nach über einer Stunde – kann dann aber so-
fort helfen. Vielleicht sah man dieses Problem als nicht so eilig an, da
im Schlafzimmer ja noch ein weiteres Gerät steht. Darüber hinaus
kam es zu einem ungünstigen Zeitpunkt vor – frühmorgens um acht
Uhr –, dass die Servicenummer alias der Lifestyle Manager nicht zu
erreichen ist und sich ein Anrufbeantworter meldet.
Wertung: sehr gut
MitarbeiterGrundsätzlich treten die Mitarbeiter sehr höflich auf, fast alle grü-
ßen und sprechen mich persönlich mit Namen an. Wenn ich nach
dem Weg frage – und ich frage sehr oft nach dem Weg – deuten sie
nicht einfach in irgendeine Richtung, sondern eskortieren. Manche
Mitarbeiter sind etwas unsicher, einige bereits mit Geldwechseln oder
der Frage nach dem Zeitpunkt für den Sonnenuntergang überfordert.
Insgesamt ist das Hotel in der Mitarbeiterstruktur sehr internatio-
nal. Das Housekeeping besteht vor allem aus Asiaten, im Service der
gastronomischen Outlets kommen in erster Linie Europäer zum Ein-
satz. Zudem begegnet man vielen russischen Mitarbeitern, deren Eng-
lisch meist schwer zu verstehen ist. Die Informationspolitik ist grund-
sätzlich schwach und ich werde bei zu vielen wichtigen Details im
Unklaren gelassen – viele Mitarbeiter kennen ihr eigenes Hotel nicht.
Als ich etwa gezielt nachfrage, ob ich oben in der Bar den Sonnen-
untergang beobachten könne, heißt es, diese mache erst um 19 Uhr
auf – was aber nur auf das Restaurant »At.mosphere« und nicht die
dazugehörige Bar daneben zutrifft.
Wertung: noch gut
19:42
Restaurant »At.mosphere«Ein Highspeed-Lift beamt die Gäste in weniger als einer Minute auf
die 122. Etage und damit in 442 Meter Höhe – so leise und druckfrei,
dass man es kaum bemerkt. Das hier untergebrachte »At.mosphere«
bietet von überall einen fabelhaften Blick über Dubai, sogar von der
Küche aus. Generell überzeugen Touristenattraktionen dieser Art gas-
tronomisch eher selten – das »At.mosphere« ist eine Ausnahme und
Durchweg positiv: Sowohl das Frühstücksbuffet (li.) als auch das Etagenfrühstück (re.) sind optisch und geschmacklich ein Genuss
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:08 Seite 22
bewegt sich tatsächlich auf Sterne-Niveau. Kü-
chenchef Dwayne Cheer verspricht saisonal aus-
gerichtete erstklassige Produkte und bietet viel
Hausgemachtes mit persönlicher Note, ge-
schmacksichere Kombinatioen sowie eine ideen-
reiche Präsentation. Gearbeitet wird mit ausge-
feilter Logistik, denn vom 122. Stockwerk aus
kann man nicht mal eben schnell ins Kühlhaus
oder in den Weinkeller gehen.
Die Gerichte wirken angenehm unangestrengt
und überhaupt nicht kapriziös. Der Preis für ein
Sechs-Gänge-Menü liegt dabei umgerechnet bei
150 Euro; die A-la-carte-Preise bewegen sich bei
den Hauptgerichten zwischen 55 und 75 Euro. Als
Appetitanreger kommen sogleich ein gebackenes
Ziegenkäse-Minisandwich mit Chilisoße sowie
hausgemachtes, noch dampfendes Brot mit Li-
monenbutter und selbstgemachter Tomaten-
Chili-Paste. Der gedünstete Langostino mit ge-
dämpfter Zucchiniblüte und knackig-süßen
Kaiserschoten offenbart sich optisch und ge-
schmacklich als sehr gelungene Kombination,
wobei die Küche schonend mit den Grundpro-
dukten umgeht und das Optimale an Aroma ge-
winnt. Der bretonische Hummer wird pochiert
und durch Rhabarberkompott, braune Vanille-
butter und alten Balsamico pointiert. Ebenso
ausgezeichnet schmeckt der saftig-pralle Heil-
butt mit besonders feiner Briochekruste, schmel-
ziger Kartoffelmousseline, dezenter Limonensa-
bayon und marokkanisch gewürzten Datteln. Die
Gänsestopfleber wird in verschiedenen Texturen
serviert: gebraten, als Eis und gewürfelt, mit Süß-
weingelee und Ingwerbrot sowie mit geräucher-
tem Dinkelrisotto – eine superbe Melange. Einige
Gerichte vom Lamm, Hühnchen, Rind und Maine-
Hummer bereiten die Köche bei bis zu 400 Grad
Celius sehr geschmacksintensiv im geschlossen
Josper-Holzkohlegrill zu, damit Aroma und Saft
bleiben. Dieser Spezialgrill aus Spanien ist der-
zeit bei Spitzenköchen wie Heston Blumenthal
und Gordon Ramsey besonders beliebt und ver-
stärkt im Einsatz. Zum Espresso gibt es warme,
köstliche Madeleins und andere Petits Fours.
Ein Blick in die Showküche zeigt heiter ge-
stimmte Köche, die sichtlich Spaß an ihrer Arbeit
haben und entsprechende Gute-Laune-Gerichte
auf die Teller bringen. Die Plätze an der Küche
sind bei den Gästen genauso
beliebt wie die am Fenster –
das Restaurant ist vollkom-
men ausgebucht. Es herrscht
eine entspannte Stimmung
und keine Flüsteratmosphäre
wie in so vielen anderen
25Jahre
hotlineDas Hotelprogramm
Unsere zertifizierten Partner:
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Gourmettempeln. Die Tische sind adrett und stil-
voll eingedeckt, die Service- und Glaskultur stim-
mig. Der Service arbeitet sehr aufmerksam, flink
und freundlich und ein Sommelier ist ebenfalls
zur Stelle. Dieser kann sich auf eine gute Wein-
karte stützen, die nicht – wie so oft in Dubai –
von einem einzigen Weinlieferanten bestimmt
wird, sondern eine individuelle Auswahl erken-
nen lässt. Allein das stattliche Champagnersorti-
ment umfasst ein gutes Dutzend Edelperlen in
Übergrößen von 1,5 bis neun Litern – denn selbst
ein Salmanazar wird in Dubai, wo gern alles eine
Nummer größer ausfallen darf, nicht selten be-
stellt. Die Weinkarte ist international, aber nicht
beliebig, und die Preise entsprechen der Höhe
des Burj Khalifa. Ihr Schwerpunkt liegt auf Frank-
reich; Deutschland spielt keine Rolle. Darüber
hinaus enthält die Karte neben einem roten auch
einen sehr guten, nicht oft zu bekommenden
weißen Châteauneuf-du-Pape von Mont-Redon,
der sogar glasweise zu jeweils 30 Euro ausge-
schenkt wird.
Wertung: sehr gut
»Bar 122«Die »Bar 122« ist ein eigenständiges Lokal und
kein bloßer Restaurantanhang. Man genießt von
hier aus eine ähnliche Panoramasicht wie im
»At.mosphere«, weshalb die Fensterplätze be-
sonders begehrt sind. Insgesamt gibt es 120 Plät-
ze inklusive einer Raucherabteilung, was eher sel-
ten vorkommt in Dubai. Schön in Szene gesetzt
wird die Bar durch Mahagoni und stylishes Rot.
Und während es draußen mollige 40 Grad Celsius
hat, sitzt man hier wie in einer Tiefkühltruhe, die
zudem ein DJ viel zu laut beschallt. Der Barser-
vice jedoch ist sehr freundlich, aufmerksam und
legt mir umgehend die Karte vor.
Da die meisten Gäste unmittelbar am Fenster
sitzen wollen, übersehen sie die kleine runde Bar
am Eingang. Dort kann man Bekanntschaft mit
einem hellwachen, hoch talentierten Barkeeper
aus Sri Lanka machen: Alles, was S. aus dem Mi-
xer schüttelt, hat Klasse. Seine Drinks sind aus-
gesprochen ausbalanciert und perfekt in der
Zusammenstellung. Selbst Klassiker wie der
»Singapore Sling«, der »Margarita« oder der »Mo-
jito«, die oft nur durchschnittlich zubereitet wer-
den, vermitteln dank S. wie-
der viel Freude. Die Kosten
dafür liegen im Schnitt bei 13
Euro. Das übrige Spirituosen-
sortiment ist ebenfalls gut,
wobei der Schwerpunkt auf
Martinis liegt – der Birnen-
TOP-PARTNER ARMANIHOTEL BURJ KHALIFA DUBAI
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:08 Seite 23
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
24 TOPHOTEL | 9/2011
� 6591Check-out
95Sicherheitsaspekte� 71
Flure, Aufzüge, Treppen 79� 75
Außenbereich� 75
k.A.
40Spa
»Ristorante Armani« 89� 61
Etagenfrühstück 94� 59
90Frühstücksbuffet� 70
94Reservierung� 67
98Check-in� 69
93Zimmer 628
80Badezimmer
� 68
»Restaurant At.mosphere«
� 61
92»Bar 122«� 62
Lifestyle Manager 87
Housekeeping
Schuhputzservice
85
92%Gesamteindruck � 68
ANONYMER LUXUS-HOTELTESTArmani Hotel Burj Khalifa Dubai
Messagetransfer 61� 68
92� 62
52� 61
80� 68
91Lost & Found� 60
ZULETZT IM TESTDie Liste aller bisher getesteten Hotels finden Sie unterwww.tophotel.de
100-81 sehr gut; 80-61 gut; 60-41 befriedigend; 40-21 mangelhaft; 20-0 ungenügend. Der Gesamteindruck ist nicht das arithmetische Mittel; die Check-Bereiche sind unterschiedlich gewichtet!
aktueller Luxushotel-Test ø aller bisherigen 85 Luxushotel-Tests
TESTURTEIL: sehr gut
� 68
Mandel-Martini etwa fällt sehr harmonisch aus. Die Weine kom-
men nicht nur perfekt temperiert, sondern auch in passenden stil-
vollen Gläsern auf den Tisch. Gereicht wird zu allen Getränken
eine Nussmischung inklusive Löffeln und Servietten. Für den klei-
nen Hunger werden neben den üblichen Bar snacks auch einige
sehr originelle Gerichte angeboten – von Pizza mit geräuchertem
Wagyu-Beef, Avocado, Korianderkresse und Rucola über Bio-
Chicken-Burger bis hin zu orientalischen Lammkoteletts mit Ha-
rissa-Gewürzpaste. Eine sehr gute Auswahl an kubanischen und
anderen Zigarren im Humidor komplettiert das durchweg posi-
tive Bild der Bar.
Wertung: sehr gut
FR. 29/07, 10:21
EtagenfrühstückIch bestelle für 35 Euro das amerikanische Frühstück, die
freundliche Mitarbeiterin wiederholt die Details der Bestellung,
gibt eine Servierzeit von 35 bis 40 Minuten an und bedankt sich
anschließend. Gebracht wird mir das Bestellte innerhalb dieser
Zeit in einem schicken turmhohen, vollkommen geschlossenen
Schiebewagen, der eher an einen noblen Rollkoffer als an einen
banalen Trolley erinnert. Er ist mit einer Hotbox ausgestattet und
hat bequem zu erreichende Schubfächer: Der sehr freundliche,
mehrsprachige Mitarbeiter aus Marokko kann so in aufrechter
Haltung alle Positionen entnehmen, um sie vorbildlich auf dem
Tisch im Zimmer anzurichten: zwei perfekte Spiegeleier, wie ge-
wünscht Sunny Side Up, mit gutem Speck, Ofentomaten, ein we-
nig Bratkartoffeln, einer halben lila Kartoffel, gebratenen Pilzen,
grünem Spargel, Burgunderbutter, perfektem Toast und sehr gu-
ten Gebäckstückchen. Die mundgerecht geschnittenen, hübsch
angerichteten Obststücke und die Beeren fallen ausgezeichnet
aus. Wie auf dem Buffet gibt es auch fürs Zimmerfrühstück die
Armani-Marmelade und die exzellenten Tees.
Die Heißwasser-Thermoskanne riecht nicht nach Kaffee, was ja
leider eher selten ist, und auch an den Abfallbehälter für die Tee-
beutel wurde gedacht. Der frisch gepresste Karottensaft kommt
in einem großen Glas. Insgesamt ist das Zimmerfrühstück nicht
überladen und maßgeschneidert für eine Person.
Wertung: sehr gut
11:58
Check-outIch werde gebeten, vor der Rezeption Platz zu nehmen, bis die
Rechnung fertig wäre. Als dem dann so ist, umrundet die Mitar-
beiterin die Rezeption – die Barriere zwischen Hotel und Gast –
kommt zu mir und geht mit mir jedes Detail der Rechnung
durch – die korrekt ist und sich auf 1482 Euro beläuft. Das wirkt
sehr persönlich und sympathisch, wobei der ganze Abreisevor-
gang keine fünf Minuten dauert. Dennoch fand Frau A.-L. Zeit,
sich bei mir über den Aufenthalt zu erkundigen.
Zum Schluss verabschiedet sie sich freundlich und wünscht
mir eine gute Heimreise. Das Gepäck wurde inzwischen in das vor-
bestellte Taxi geladen und ich werde auch von den Doormen höf-
lich verabschiedet.
Wertung: sehr gut
BilanzEin weltbekannter Designername muss noch lange nicht gute Hotel-
leistungen garantieren. Ja, man ist sogar eher dazu geneigt, einem sol-
chen Unternehmen skeptisch gegenüberzustehen: Ein Luxusschneider
ist schließlich kein Hotelier. Doch das Armani Hotel im Burj Khalifa
glänzt nicht nur in puncto Einrichtung und Dekor, sondern auch die
gastronomischen Outlets überzeugen mit ausgezeichneten Leistungen.
Die F&B-Abteilung leistete durchweg hervorragende Arbeit.
Bei den 600 Angestellten allerdings ist man durchgängig nicht ganz
so gut aufgestellt, fehlt es einigen doch an exakten Kenntnissen zum
Hotel. Vor allem Rezeption, Housekeeping und Spa sind noch verbes-
serungswürdig. Trotzdem hat das Armani Hotel in nur kurzer Zeit sei-
nen Weg nach oben gefunden – in einem so starken Markt wie Dubai ist
das auch die einzige Chance. Was Qualitätsbewusstsein, Individualität
und Stil betrifft, liegt das Armani Hotel im Scheichtum sicherlich ganz
weit vorn. TH
Hoteltest_9.11 06.09.11 11:08 Seite 24
9/2011 | TOP HOTEL 25
3000 Euro für die Karriere
AUF EIN WORT
Wolfgang Schmitz,
Herausgeber
Welche Gemeinsamkeit verbindet Julia Löffler, Kai Dieckmann,René Frank, Stefan Wurm, Jan Phillip Langhammer, Lea Holz apfel,
Rami Diab und Michael Bösch? – Zugegeben, keine einfache Frage,
denn diese acht jungen Menschen zählen noch nicht zur bran-
chenweit bekannten Führungselite, befinden sich aber auf dem
besten Weg dorthin. Sie sind nämlich – in chronologischer Rei-
henfolge – die bisherigen Stipendiaten der Alfred Brenner Stif-
tung (www.stiftung.brenners.com). Seit 2004 ruft diese gemein-
nützige Institution unter der Leitung von Frank Marrenbach,
Direktor des Brenners Park-Hotel & Spa, im Gedenken an den be-
rühmten Baden-Badener Hotelpionier Alfred Brenner alljährlich
zur Bewerbung um das mit 3000 Euro dotierte gleichnamige Sti-
pendium auf. Ziel ist die Pflege einer Gastkultur in seinem Geiste
sowie die Förderung einer anspruchsvollen beruflichen Weiter-
bildung von besonders talentierten Mitarbeitern der gehobenen
Hotellerie und Gastronomie in Deutschland. Hunderte von hoch-
motivierten jungen Menschen aus dem Gastgewerbe haben seit-
her die Stiftungsinitiative als Sprungbrett für ihre Karriere zu nut-
zen versucht und ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. Jeweils
acht bis zehn pro Jahr schaffen es ins Finale und stellen sich hier
den Fragen einer hochkarätigen Jury, die letztlich den »primus
inter pares« kürt. Einsendeschluss für dieses Jahr ist der 30. Novem -
ber. Weitere Details finden Interessierte auf der eingangs ge-
nannten Homepage oder auf Seite 69 in diesem Heft. – Ich kann
allen zielstrebigen »Führungskräften in spe« nur empfehlen, die-
se große Chance nicht zu verpassen. Das Gastgewerbe braucht
junge Talente mit Ideenreichtum, hoher Fachkompetenz und
Wertebewusstsein ... – frei nach dem Lebensmotto des deutschen
Unternehmers Philip Rosenthal: »Wer aufhört, besser zu werden,
hat aufgehört, gut zu sein!«
Herzlichst
Ihr
IN KÜRZEVier Jahreszeiten steht zum VerkaufDas Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle wur-de nach Informationen des »Hamburger Abendblatt« damit beauf-
tragt, einen neuen Eigentümer für das Luxushotel an der Binnen-
alster zu suchen. Der Kaufpreis soll bei 60 Mio Euro liegen. Marketing -
direktorin Judith Fuchs-Eckhoff betonte in diesem Zusammenhang,
dass die Fairmont-Gruppe, dessen Schwesterunternehmen Raffles
derzeit im Besitz der Immobilie ist, selbstverständlich weiterhin als
Betreiber des Fünf-Sterne-Hotels fungieren wird.
Novum übernimmt Leonet Hotel KölnNach Hamburg, Berlin und Dortmund nimmt die mittelständischeHotelkette nun auch den Kölner Hotelmarkt ins Visier. Im Auftrag des
Eigentümers hat Christie + Co das Leonet in der Domstadt an die
Novum Group neu vermietet (Laufzeit: 15 Jahre). Das Haus soll reno-
viert werden und wird künftig als Centrum Hotel Leonet geführt.
Käufer für das Grandhotelauf dem Petersberg gesuchtDie Bundesanstalt für Immobilienaufgaben versucht erneut dasvon Steigenberger als Grandhotel betriebene Gästehaus auf dem Pe-
tersberg bei Bonn zu verkaufen. Der letzte Versuch vor vier Jahren war
gescheitert. Welche Preisvorstellung besteht, wurde nicht mitgeteilt.
Als Berater des Verkaufsprozesses wurde KPMG beauftragt.
Schloss am Wörtherseejetzt unter Falkensteiner-FlaggeAm 1. September übergab »Billa«-Gründer Karl Wlaschek (90), neuer Eigentümer des 104 Zimmer großen Luxushotels in Kärnten,
die Leitung des Hauses an die Falkensteiner Michaeler Tourism Group
(FMTG). Bis dato wurde das Haus von Horst Schulzes Capella Hotels
and Resorts betrieben, die vor allem im Winter Schwierigkeiten hatte,
eine wirtschaftliche Auslastung zu realisieren. Aus diesem Grund soll
künftig auf Wellness und Spa noch mehr Wert gelegt werden; hierfür
werden rund zwei Mio Euro investiert. Zudem wird eine Aufnahme
bei den Leading Hotels beantragt. Auf diese Weise und unter Beibe-
haltung der Hochpreisstrategie will Falkensteiner den Umsatz im
kommenden Jahr um zehn Prozent steigern und das Hotel innerhalb
der nächsten 24 Monate in die schwarzen Zahlen führen. TH
Auf_ein_Wort_9.11 06.09.11 14:04 Seite 25
TOP-HOTELLERIE DUFT-MARKETING
26 TOP HOTEL | 9/2011
Schon beim Betreten der Lobby des Sofitel Munich Bayerpost weht einem einHauch von »Cédre Bleu« entgegen, große Kerzen verbreiten angenehmes Licht, im
Hintergrund ertönt dezente Lounge-Musik. Das geschäftige Klackern der Schuhe
wird vom flauschigen Teppichboden geschluckt. – Die wenigen Schritte von der Ein-
gangstür zur Rezeption reichen, um die Betriebsamkeit rund um den Münchner
Hauptbahnhof hinter sich zu lassen. Was die Gäste intuitiv als angenehme Atmo-
sphäre wahrnehmen, unterliegt einem ausgeklügelten System. Das Empfangssze-
nario ist durch die »Sofitel-Rituale« definiert und spricht die Sinne an – zumindest
drei davon: Sehen, Hören und vor allem – Riechen.
Olfaktorische Reize haben seit März dieses Jahres einen besonderen Stellenwert in
den 120 Häusern der französischen Luxushotelmarke. Gemeinsam mit der französi-
schen Manufaktur L’Artisan Parfumeur hat Sofitel eine eigene Linie mit zwölf Düften
herausgegeben, sodass jedes Hotel das zu seinem Stil und Standort passende Aro-
ma finden kann. Die Kreationen, die den individuellen Charakter der Häuser unter-
streichen sollen, tragen klangvolle Namen wie »Mimosa Marin«, »Thé et Pain d’Epi-
ces«, »Intérieur Figuier«, »Tilleuls au Vent«, »L’Ambre«, »Rose des Indes«, »Ile
Bourbon« oder »Bois d’Orient«. Sie duften nach so feinen Dingen wie Rosen, Zedern,
Tee und Lebkuchen oder auch nach Wald-Brombeeren – »Mûre Sauvage« – wie im
Berliner Sofitel. »Ein sehr dezenter und urbaner Duft, der zu einem Stadthotel wie
dem unseren gut passt, auch wenn rund ums Hotel keine Brombeeren wachsen«, er-
klärt General Manager Rodolf Weytingh. Das Konzept sei vor circa fünf Monaten in
Berlin eingeführt worden, das Feedback der Gäste durchweg positiv. »Viele fragen
nach, was beim Hereinkommen so lecker duftet. Die Damen können sogar Beeren als
bestimmende Note herausriechen.« Der Duft wird über Diffusoren in die Luft abge-
geben, die Intensität ist steuerbar. Denn zu viel des Guten darf es auf keinen Fall
sein, »dann wird es unangenehm oder die Gäste und Mitarbeiter bekommen sogar
Kopfweh.«
Nicht nur Sofitel, auch Shangri-La hat einen eigenen Geruch, allerdings gibt es
keine Varianten für die unterschiedlichen Häusertypen: Die Gäste werden in ausge-
wählten Hotels mit »Essence of Shangri-La« empfangen, der Duft soll bereits beim
Betreten ein Gefühl der »Ruhe und Gelassenheit« vermitteln. Die auf den asiatischen
Geschmack abgestimmte Komposition basiert auf Vanille, Sandelholz und Moschus,
akzentiert wird das Ganze durch Bergamotte, Tee und Ingwer.
Wohlgefühl
RIECHENDuftkonzepte im Hotel
Wohlgeruch und Wohlgefühl liegen nah beieinander. Neben Musik und Beleuchtung setzen immer mehr Hotels gezielt Düfte ein, um ihre Gäste positiv zu stimmen. Bei Hotelketten wird Duft gar zum Markenzeichen
Im Sofitel Munich Bayerpost gehört die Beduftung bestimmter Bereiche zu
den »Ritualen«, mit denen dem Gast ein angenehmer Empfang beschert wird
Duft 9.11 06.09.11 14:05 Seite 26
9/2011 | TOP HOTEL 27
Tophotel:Herr Ibanez, wie wichtig istder Duft für den Erfolg eines Produkts?
Richard Ibanez: Enorm wichtig. Düftewirken unbewusst. Sie gelangen als Infor-
mation ins menschliche Gehirn, und zwar in
das limbische Zentrum, das für unsere Emo-
tionen zuständig ist. Orangenduft
wirkt beispielsweise stim-
mungsaufhellend, La-
vendel beruhigend,
Sandelholz stimu-
liert unsere Sinn-
lichkeit und der
Duft von Jasmin
verbessert die Kon-
zentrationsfähig-
keit. Inzwischen gibt
es Beduftungskonzepte,
die gezielt bestimmte Stim-
mungen und das Wohlbefinden för-
dern.
Tophotel:Mögen alle Menschen diegleichen Gerüche?
Ibanez: Ob uns ein Geruch gefällt odernicht, hängt von unseren Genen ab. Auch
Prägung kann ein Faktor sein. Wer mit nach
Vanille schmeckender Babykost aufgewach-
sen ist, wird dieses Aroma auch später als Er-
wachsener mögen. Circa 30 Millionen Riech-
zellen sorgen dafür, dass wir etwa 350 ver -
schiedene Dufttypen speichern und erleb-
nisbezogen zuordnen können. Erinnerun-
gen an Gerüche sind noch über Jahre abruf-
bar. Nicht zuletzt spielen auch die klima-
tischen Bedingungen in unserer Heimat
eine wichtige Rolle. Sie beeinflussen die Be-
schaffenheit unserer Haut, unsere Trans pi-
ration und auch wie sich ein Duft auf der
Haut entfaltet.
Der perfekte DuftAuch bei Körperpflegeprodukten spielt der Duft eine ent-scheidende Rolle. ADA Cosmetics vertraut bei der Herstel-lung von Hotelkosmetik daher seit über sechs Jahren aufdie Expertise eines ausgewiesenen Spezialisten: Das fran-zösische Unternehmen Robertet gehört zur Weltspitze derAromenhersteller und Parfümeure. Top hotel sprach mitRichard Ibanez, Senior Parfümeur der Robertet-Gruppe
Einheitlich und mit möglichst hohem Wieder-
erkennungswert, lautet auch das Motto bei Le
Méridien. Fabrice Penot und Eddie Roschi aus
dem französischen Parfümhaus Le Labo ent-
wickelten für die Marke den Duft »LM01«, in dem
die Méridien-Werte »Chic, Culture, Discovery«
sensorisch umgesetzt wurden. »Die ursprüng -
liche Idee war der Geruch eines Buches, eines al-
ten ledergebundenen Buches«, erläutert Roschi.
»In einem Hotel möchten Sie sich zu Hause füh-
len, aber Sie möchten auch das Gefühl haben,
weit weg zu sein.« Beides werde dem Gast durch
»LM01« vermittelt. Wohlgefühl geht also durch
die Nase. Wie bei Sofitel ist in den Méridien-Ho-
tels der Duft Teil des sinnlichen Erlebens, zu
dem unter anderem ein auf die Jahres- und Ta-
geszeiten abgestimmtes Musik- und Beleuch-
tungskonzept in der Lobby gehört.
Auf keinen Fall im Restaurant
Doch so schön es ist, bereits beim Betreten
einen Hauch von Wohlbefinden einzuatmen, so
unpassend kann Duftmarketing in anderen Ho-
telbereichen sein. Bei Sofitel gibt es für die Plat-
zierung der Diffusoren klare Vorgaben, wie Ro-
dolf Weytingh erläutert: »Auf keinen Fall im
Restaurant und nicht auf dem Zimmer.« Im F&B
sollte die Luft möglichst neutral sein, damit die
Aromen der Speisen und Weine sich ungestört
entfalten und der Geschmack der Produkte nicht
verfälscht wird. Auf dem Zimmer ist »frisch ge-
lüftet« die beste Duftnote, auch wenn es bei-
spielsweise um den gesunden Schlaf geht. »Falls
jemandem ›Mûre Sauvage‹ jedoch so gut gefällt,
dass er es auf seiner Suite wünscht, haben wir
eine Duftkerze für ihn«, erklärt der GM des Berli-
ner Sofitel. Zudem wurde ein optisch eher funk-
tionaler Tagungsraum im Berliner Domizil mit
einem kleinen Diffusor ausgestattet und be-
kommt so »mehr Atmosphäre«.
Natürlich-frisch im Spa
Mit welchem der zwölf Parfüms sie ihre Gäste
empfangen, dürfen die Sofitels mitbestimmen.
Die Spa- und Fitnessräume, die sukzessive nach
einem einheitlichen Konzept gestaltet werden,
duften allerdings überall gleich frisch: In den
»So Spas« werden die Gäste mit der Kreation »Ja-
tamansi« empfangen – basierend auf der gleich-
namigen Pflanze aus den Tälern des Himalaya.
In den »So Fit«-Räumen beschwört das »Parfum
de Feuilles« das Bouquet von frischen Sommer-
gärten herauf. KIRSTEN POSAUTZ
Tophotel: Gibt es also länderspezifischeVorlieben für bestimmte Duftrichtungen?
Ibanez: Ja. Im warmen Klima verfliegen fri-sche, zitrige Aromen schnell. Daher bevor-
zugen Menschen aus dem Nahen Osten eher
schwere Duftnoten, extrem vanillig, mit viel
Ambra und Moschus. Eine solche
Komposition hält sich für
Stunden. Im Gegensatz
dazu stehen die Asia-
ten, die ja eher für
ihre Zurückhaltung
bekannt sind: Diese
haben eine Vorliebe
für dezente, elegante
Düfte, für zarte und
kosmetisch anmutende
Fruchtnoten mit schönen
floralen Komponenten.
Tophotel:Und Europäer?Ibanez: Südeuropäer präferieren intensive,kräftige Duftnoten von Lavendel oder Ros-
marin. Sie mögen allerdings auch zitrige
Düfte. Das hat viel mit der erwähnten Prä-
gung zu tun. Franzosen werden quasi mit
Chanel, Spanier mit Rochas, Italiener mit
Armani in der Muttermilch groß. Diese Län-
der haben ihren ganz eigenen Anspruch an
Kultur und Mode. Im Vergleich zum zentral-
europäischen Markt, der sehr lifestyle-orien-
tiert ist, kaufen sie markenbewusst und
prestigeorientiert. In Deutschland hat Par-
fümerie dagegen eine andere Geschichte.
Das erste Cologne mit einem Namen war
»4711« aus dem Haus Muelhens. Es wurde
bereits 1908 an den kaiserlichen Hof gelie-
fert. Gleich nach »Chanel 5« gehören »Tosca«
und »4711« bis heute im deutschsprachigen
Raum zu den beliebtesten Düften.
Duft 9.11 06.09.11 14:05 Seite 27
TOP-HOTELLERIE DUFT-MARKETING
28 TOP HOTEL | 9/2011
Tophotel:Machen diese verschiedenen Strömungen undGeschmacksrichtungen die Herstellung eines Dufts für eine Hotel-
kosmetik nicht enorm schwierig?
Ibanez: Ohne ausführliches Marketing und gute Parfümeure funktio-niert das jedenfalls nicht. ADA erstellt daher eine detaillierte Persön-
lichkeitsanalyse des Kunden. Parameter sind beispielsweise Lage und
Ausrichtung des Hotels. Welche Aspekte oder Vorzüge möchte der Kun-
de betonen? Welche Effekte will er mit den Pflegeprodukten stimulie-
ren? Warme, holzige, pudrige Elemente verstärken beispielsweise das
Gefühl von Extravaganz. Grüne Noten mit einer blumig-warmen
Nuance beleben und klären den Geist. Die Experten von ADA bringen all
das zusammen zu einer Synthese, die für uns bei Robertet dann als
Grundlage für die Entwicklung des richtigen Dufts dient. Unterm Strich
gilt es, den Spagat zu wagen und einen Duft zu kreieren, der beiden Ge-
schlechtern und Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusagt
und trotzdem ganz individuell ist. Idealerweise sollte ein wunderbarer,
zarter Duft dabei herauskommen, der Wohlfühlcharakter hat und den
Gästen gefällt, ganz gleich woher sie kommen. In der Regel kreieren wir
zwei, drei Alternativen, damit die Entscheider eine Auswahl haben.
Tophotel: Kommt somit am Ende nicht doch ein Kompromissheraus, der niemandem wirklich gerecht wird?
Ibanez: Nein, denn unser Anspruch ist es, einen unverwechselbarenDuft zu erschaffen. Nehmen wir einmal an, ein Hotel hat viele ver-
schiedene Nationalitäten zu Gast. Mit Sicherheit ist es hier wichtig, di-
plomatisch vorzugehen. Ein Duft darf weder polarisieren, noch aus-
schließlich Nischen bedienen. Deshalb setzen wir auch nicht auf
einzelne Riechstoffe. Es gilt, einen Duft zu finden, der allgemein ak-
zeptiert wird, auf eine Art und Weise, an der Gäste einen wirklichen Ge-
fallen haben. Und – da sind wir wieder beim Stichwort unverwechselbar
– mit der sich der Gastgeber vom Wettbewerb spürbar differenziert. Die
Alleinstellungsmerkmale eines Produkts sind enorm wichtig. Der Gast
soll sich gezielt an den guten Duft in den Badezimmern erinnern.
Tophotel:Wie kommt der Duft eigentlich ins Produkt?Ibanez: ADA erhält von uns das fertige Duftöl. Ab diesem Zeitpunktkommt es vor allem auf deren kosmetische Leistung an. Denn es
braucht viel Erfahrung, um die richtige Mischung in der jeweiligen Dar-
reichungsform zu finden. Nur dann kann sich ein Duft im Produkt in
seiner ganzen Emotionalität entfalten. Gleichzeitig muss der Hersteller
bei der Mixtur die Vorgaben der internationalen Kosmetikrichtlinien
beachten. Dazu gehört Fachwissen und Fingerspitzengefühl, gerade
wenn natürliche, ätherische Öle zum Einsatz kommen.
Tophotel:Was macht den Unterschied zwischen natürlichen undsynthetischen Düften aus?
Ibanez: Der Parfümeur schätzt natürliche ätherische Öle wegen ihrerwunderbaren Tiefe. Der Chemie ist es bisher nicht gelungen, alle In-
haltsstoffe eines natürlichen, ätherischen Öls in seiner Gesamtheit
exakt nachzuahmen. Das ist der Grund, weshalb ein Naturparfüm meist
feiner und differenzierter riecht. Chemische Duftstoffe entfalten dage-
gen manchmal regelrechte Duftexplosionen und riechen oft übermä-
ßig intensiv. Man muss aber sagen, dass es auch synthetische Düfte
gibt, die fantastisch riechen, beispielsweise »ISO-E-Super«, ein bicycli-
sches Methyl Keton. Wer es benutzt, beschreibt den Duft mit einem
frischen Wind, der durch moosigen, grünen Wald weht – ein leicht hol-
ziges, erdiges Aroma, das besser nicht sein könnte – und dabei voll syn-
thetisch ist. Ein Laie wird den Unterschied nur schwer feststellen.
Tophotel: Die Robertet Gruppe hat sich auf den Anbau und dieHerstellung natürlicher Öle konzentriert –warum?
Ibanez: Robertet wurde vor über 160 Jahren im französischen Grasse,das heute noch Zentrum der europäischen Parfümindustrie ist, ge-
gründet. Damals war die Natur die einzige Rohstoffquelle. Wir sind aus
Überzeugung dabei geblieben und haben eine Menge Wissen ange-
sammelt, wie man natürliche Rohstoffe anbaut und verarbeitet. Und
das braucht man auch, denn natürliche ätherische Öle sind komplex.
Inzwischen bauen wir einen Teil unserer Rohstoffe bereits kontrolliert
biologisch an. Sie werden vor allem von nachhaltig orientierten Her-
stellern wie ADA zur Produktion von Naturkosmetik eingesetzt.
Tophotel: Setzen Sie in Ihrer Parfümerie ausschließlich Natur ein?Ibanez: Das kommt auf das Konzept an. Dazu muss man wissen, dassdie Richtlinien im Naturkosmetikbereich sehr streng sind. Das ist für
den Parfümeur eine Herausforderung. Ein Beispiel: Derzeit sind bei jün-
geren Frauen frische Düfte angesagt mit einer hohen Fruchtigkeit, blu-
migen Aspekten und Vanille im Fond, die einen Hauch von Eleganz ver-
mitteln. Eine solche Kombination aus rein natürlichen Stoffen zu
entwickeln, ist aufwendig. Der Duft soll schließlich mehr als eine Ge-
ruchskomponente transportieren. Um unter diesen Voraussetzungen
runde, stimmige Bouquets zu kreieren, braucht man ausgesprochene
Fachleute. Nicht zuletzt zählt auch die Verfügbarkeit der Riechstoffe.
Im Handel sind derzeit 1100 Düfte erhältlich. Jedes Jahr kommen 100 bis
200 Neuerscheinungen hinzu, von denen 97 Prozent nach wenigen Mo-
naten wieder vom Markt verschwinden. Solche Mengen kann der welt-
weite Aromenmarkt nicht allein mit natürlichen Produkten abdecken.
Was an Ressourcen mangelt, wird also im Labor kompensiert.
Tophotel:Was kommt bei den Hotelgästen besser an: Natur oderChemie?
Ibanez: Das ist eine Frage der Einstellung und des Geschmacks. »Na-tur« ist, wenn auch ein Nischenmarkt, weiterhin fraglos im Trend und
ein wachsender Markt. Grundsätzlich sucht der Anwender Authenti-
zität. Die findet er in der Natur. Weiterhin spielt aber auch die Verträg-
lichkeit von Duftstoffen eine Rolle. So können auch Naturstoffe aller-
gieauslösende Nebenprodukte enthalten. Die Chemie hat da also
durchaus ihre gute Seiten. Ein weiterer Faktor sind die Kosten. Ein Bei-
spiel: Moschushirsche sind heute geschützt, echtes Moschuselixier ist
daher selten und teuer. Seit Jahren werden aus diesem Grund preis-
werte, synthetische Moschusverbindungen eingesetzt. TH
Feines Näschen, viel Erfahrung: Richard Ibanez ist Senior
Parfümeur der französischen Robertet-Gruppe
Duft 9.11 06.09.11 14:05 Seite 28
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30 TOP HOTEL | 9 /2011
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9/2011 | TOP HOTEL 31
Beauty_Award_9.11 06.09.11 17:30 Seite 31
Hightech-Towermit CharakterWas bietet das neue Jumeirah in Frankfurt?
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:04 Seite 32
NEUE HOTELS TOP-HOTELLERIE
9/2011 | TOP HOTEL 33
Den Thurn-und-Taxis-Platz kennt noch kein Taxifahrer, weil es ihn bislang nicht als Adresse in Frankfurt gab. Das neue Jumeirah wird dagegen schon so langsam zu einem Begriff. Daserste deutsche Haus der Gruppe will ein Weltklassehotel für den anspruchsvollen Geschäfts-reisenden sowie für Citybesucher sein. Mit drei gastronomischen Outlets sollen aber auchFrankfurter angesprochen werden
von LUDWIG FIENHOLD
Der Frankfurter Hotelmarkt ist hart um-kämpft. Insbesondere, wenn man dazu im
oberen Luxussegment auch den Nassauer
Hof in Wiesbaden sowie die Villa Rothschild
und das Kempinski Falkenstein in Königstein
zählt. Ein neues Hotel muss also viel zu bie-
ten haben und sich interessant machen, um
in Mainhattan bestehen zu können. Die Vor-
teile des Jumeirah: Das Haus liegt noch ein
klein wenig zentraler als das strategisch gut
platzierte Hilton und es hat Zimmer mit Sky-
line-Blick. Das Restaurant »Max on One« ist
sehenswert und auf gutem Weg, zum viel-
leicht besten Hotelrestaurant der Stadt auf-
zusteigen. Die Zimmer sind wider Erwarten
nicht pompös, sondern dezent elegant ein-
gerichtet. Hinzu kommen zahlreiche techni-
sche Raffinessen, die einen Aufenthalt besonders kommod machen.
Einzige Nachteile des Jumeirah Frankfurt: Es gibt weder ein Schwimm-
bad noch eine Terrasse.
Bewegungsmelder für tiefen Schlaf
Der silbern glänzende Hotelturm in der Frankfurter Innenstadt hat
also viel Hightech zu bieten. So gibt man bereits vor den Aufzugstü-
ren auf einem Touchscreen sein Ziel ein, ehe man über die freiwer-
dende Kabinennummer informiert und automatisch in die ge-
wünschte Etage befördert wird – im Lift selbst gibt es keine Tastatur.
Die weiteren technischen Raffinessen des Hauses können als amü-
sant bis sinnvoll eingestuft werden: Die Zimmer beispielsweise sind
mit Körperwärmeerkennung und Bewegungsmelder ausgestattet,
welche die Temperatur nach Anwesenheit und Menge der Personen
ausrichten. Gleiches gilt für Lichtquellen und technische Geräte.
Schläft beispielsweise ein Gast beim Fernsehen ein und registriert das
System keine Bewegungen mehr von ihm, schaltet es das Gerät nach
einer bestimmten Zeit automatisch ab. Zusätzlich lässt sich vieles mit
einer Touch-Panel-Steuerung aktivieren – vom »Do not disturb«-Sig-
nal über die Beleuchtung bis hin zu den Vorhängen. Interaktive 40-
Zoll-Plasma-Fernseher und iPod-Docking-Stationen gehören in allen
Zimmern und Suiten zum Standard, hinzu kommt ein Bose-Sur-
round-Sound-System in allen Suiten und Zimmern der Kategorie
»Grand Deluxe«. Untergebracht sind die insgesamt 218 Einheiten in
dem 96 Meter hohen verglasten Hotelturm zwischen dem sechsten
und 25. Stockwerk. Die Preispolitik zeugt mit
270 bis 630 Euro für die drei Zimmerkatego-
rien »Deluxe«, »Skyline Deluxe« und »Grand
Deluxe« von Selbstbewusstsein, wobei die
Zimmer mit dem Skyline-Blick besonders be-
liebt sind. Die Suiten werden ab 630 Euro ver-
kauft. Zu Messezeiten sollte damit die Bele-
gung – wie in den anderen Frankfurter
Hotels – grundsätzlich kein Problem sein
und auch unter der Woche checken viele Ge-
schäftsleute ein. An den Wochenenden ist
das Gästeaufkommen jedoch so gering, dass
oft mit Dumpingpreisen gearbeitet werden
muss. Die Stadt Frankfurt konnte sich im Ge-
gensatz zu München oder Hamburg immer
noch nicht als attraktives Wochenendziel po-
sitionieren, obwohl sie viel zu bieten hat. Die
Lage des neuen Fünf-Sterne-Hotels wird die Gäste vieles zu Fuß se-
hen und erledigen lassen können. Die Flaniermeile Freßgass, die Edel-
boutiquen der Goethestraße, der illustre Opernplatz und die Ein-
kaufsmeile Zeil liegen nur wenige Schritte entfernt. Selbst das
Goethehaus, der Römerberg und das Bankenviertel befinden sich in
angenehmer Laufnähe. Trotzdem gilt diese Location in Frankfurt
nicht als allerfeinste Lage. Die Optik ist problematisch, die Außenan-
sicht wird durch davorstehende Kaufhäuser keineswegs verbessert.
Vor allem aber: Der schönste Teil des Komplexes gehört entgegen der
öffentlichen Meinung nicht zum Hotel – das nach historischem Vor-
bild wieder errichtete Thurn und Taxis Palais aus dem 18. Jahrhundert
mit dem Namen Palais Quartier. Das barocke Stadtschloss wird völ-
lig getrennt vom Hotel bewirtschaftet – derzeit nutzt Nobelcaterer
Klaus-Peter Kofler das Souterrain für Veranstaltungen. Die attraktiven
oberen Räume wurden bislang nicht vermietet. Das Jumeirah selbst
verfügt über einen 364 Quadratmeter großen Ballsaal mit Platz für bis
zu 400 Personen sowie vier Meetingräume zwischen 40 und 106 Qua-
dratmetern für maximal 100 Personen. Das kleine und feine »Talise
Spa« (400 Quadratmeter) bietet fünf Behandlungskabinen, zwei Sau-
nen und separate Ruhebereiche. Darüber hinaus gibt es einen direk-
ten und kostenfreien Zugang zum benachbarten »Premium Fitness
Health Club«.
Den 218 Zimmern setzt das Jumeirah Frankfurt zurzeit 180 Mitar-
beiter entgegen, es wird jedoch immer noch Personal gesucht. Mit 35
Quadratmetern offeriert das neue Hotel ähnlich dimensionierte Stan-
dardzimmer wie die Frankfurter Villa Kennedy, die zu den größten der
Jumeirah-Direktorin Dagmar Woodward
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:04 Seite 33
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
34 TOP HOTEL | 9/2011
Stadt gehören. Der Anteil der Suiten wiederum liegt mit 90 Executive
Suiten, 17 »Senator Suiten« und einer »Palais Suite« bei fast 50 Pro-
zent. Top-Refugium des Hauses ist die 220 Quadratmeter große »Pre-
sidential Suite« auf der 24. Etage, die unter anderem mit zwei Schlaf-
zimmern und einer eigenen Sauna aufwartet.
In puncto Einrichtung setzt man im Jumeirah auf warme, dem
Auge schmeichelnde Cappuccinotöne und auf natürliche Materialien
wie Naturstein, Glas, Leder und edle Textilien. Inspirieren ließ sich
Innenausstatter Peter Silling thematisch von der historischen Be-
deutung des benachbarten Palais Thurn und Taxis, das über Jahre hin-
weg unter anderem die Hauptverwaltung der Thurn und Taxis Post
beherbergte. Aus diesem Grund schlagen zahlreiche Details den Bogen
zum Postwesen vergangener Tage – etwa die Sekretäre im Retro-Stil
aus Nussbaumholz, die animieren sollen, die schöne Tradition des
handgeschriebenen, persönlichen Briefes aufleben zu lassen. Auffäl-
lig sind die sehr farbigen, großformatigen Originalgemälde des Leip-
ziger Künstlers Hartwig Ebersbach in jedem Zimmer.
Viele Einheiten verfügen über offene Badezimmer, die speziell für
das Hotel handgefertigte Badewannen vom Wohnraum abtrennen.
Auf Details wie einen in den Badezimmerspiegel integrierten Flach-
bildschirm und den kleinen Wandspiegel in der Rainshower-Dusche
legte Silling ebenfalls Wert. Die ausgesuchten Guest supplies kom-
men von L’Occitane.
Herzstück des Hotels ist zweifellos das Res-
taurant »Max on One« in der ersten Etage. Hier
können die Gäste den Köchen ganz ungeniert
bei der Arbeit zusehen, zudem ist alles sehr
stilvoll eingerichtet – wobei das Noble durch
Realismus mit Rinderhälften und Knoblauch-
stangen am Haken rational geerdet wird.
Zusammen mit der »Schaumalrein-Küche«
schafft das verglaste Kühlhaus mit seinem In-
ventar ein großartiges Stillleben. Dem Jumei-
rah hätte man gar nicht so viel mutigen Hinter-
sinn zugetraut. Die Gestaltung des Restau-
rants oblag dem japanischen Designer Takashi
Sugimoto aus Tokio und seinem Team Super Potato, die für innova-
tive Ideen bekannt sind, aber hauptsächlich in Asien arbeiten und
jetzt erstmals in Deutschland aktiv wurden. Mangels interessanten
Fensterausblicks war es erforderlich, im Inneren selbst noch mehr
fürs Auge zu bieten, was beispielsweise mit dem gläsernen begehba-
ren Weinklimaschrank im Zentrum geglückt ist. Der Restaurantteil
um die Backherde und Öfen erscheint mit den an dieser Stelle nur
spartanisch eingedeckten Holztischen und dem kunstvollen Geschirr
in den Wandregalen wie eine große Wohnküche. Trotz der Modernität
des Raums kommt Behaglichkeit auf, was auch den kommoden Fau-
teuils zu verdanken ist.
Im Gegensatz zu seinem einstigen Arbeit-
geber Johann Lafer ist Küchenchef Martin Stei-
ner kein Mann der großen Show. Genauso we-
nig kulinarisch kapriziös, aber sehr konzen-
triert auf das Wesentliche zielend. Asiatisches
lässt er sich nicht mehr aufdrängen – das war
auch nie seine starke Seite. Die Speisekarte ist
deutsch-regional und österreichisch, zudem
klar strukturiert und kompakt – kein Gramm
zu viel, das zu Lasten der Qualität gehen könn-
te. Die Preise sind moderat: Vorspeisen kosten
zwischen neun und 19 Euro, Hauptgerichte
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36 TOPHOTEL | 9/2011
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angeboten. Dafür besinnt man sich wieder auf
eine schöne alte Restaurantdisziplin – das Arbei-
ten am Tisch. So wird das Seibersbacher Freiland-
huhn im Salzteig gegart und anschließend vor
den Gästen tranchiert. Zudem versteht sich der 32-
jährige Küchenchef aus Kärnten ausgezeichnet
auf seine Heimatgerichte: Das Wiener Schnitzel
gehört zu den Besten überhaupt und darf auch 26
Euro kosten. Es wird mit guten, leicht speckigen
Bratkartöffelchen und wunderbar erfrischendem
Gurkensalat serviert. Die Stadt Frankfurt bezieht
Steiner mit süffigem Äppelwoi-Risotto und Ober-
räder Salat in sein Angebot ein.
Martin Steiner arbeitete bereits im Adlon Ber-
lin, auf dem Hamburger Süllberg, im Londoner Sa-
voy, im renommierten Schlosshotel Münchhau-
sen in Aerzen bei Hameln und im Relais & Châ-
teaux Hotel Jagdhof Glashütte in Bad Laasphe. Zu-
letzt war er seit 2008 in Johann Lafers »Stromburg«
tätig, wo er unter anderem für das Gourmetres-
taurant »Val d’Or« kochte, das der »Guide Miche-
lin« mit einem Stern und der »Gault Millau« mit
16 Punkten bewertet. Im Frankfurter Jumeirah ist
Martin Steiner für alle gastronomischen Outlets
inklusive Roomservice verantwortlich, vor allem
aber für das Gourmetrestaurant »Max on One«.
Als sein Junior Souschef fungiert Christopher Key-
lock: Er war zuvor im Hotel La Villa am Starnberger
See sowie ebenfalls im Jagdhof Glashütte und in
der »Stromburg« tätig. Restaurantleiter ist Marcus
Wyrwich, der zuvor unter anderem im Restaurant
»Ente« im Nassauer Hof Wiesbaden arbeitete.
Wein und Wasser en masse
Die Weinkarte mit über 350 Positionen hat noch
nicht ihr endgültiges Gesicht erreicht und prä-
sentiert sich international mit leichtem Schwer-
punkt auf Deutschland, Österreich und Frank-
reich. Die Preise sind recht mutig bis übermütig
kalkuliert. Während andere Hotels und Restau-
rants ihre Wasserkarten schon wieder reduzieren
oder ganz verschwinden lassen, zeigt »Max on
One« mit einer eigenen Aqua-Karte Flagge – hier
sind 21 verschiedene Mineralwässer aus der gan-
zen Welt gelistet, unter denen das fein prickelnde
französische »Châteldon« die Nummer 1 ist. Das
»Café Le Petit Palais« hat erst Anfang September
eröffnet; die »Ember Bar & Lounge« im Erdge-
schoss hält zudem viele gute Cocktails und Spiri-
tuosen bereit, darunter die hocharomatischen
Edelbrände des Tirolers Günter Rochelt. Es wer-
den auch Champagner offen ausgeschenkt, bei-
spielsweise ein selten glasweise zu bekommender
Dom Pérignon.
Nicht nur für Deutsche
Als einzige Hoteldirektorin Frankfurts in der
Fünf-Sterne-Kategorie leitet Dagmar Woodward
die Geschicke des Jumeirah. Die aparte Baden-
Württembergerin blickt auf 35 Jahre Berufserfah-
rung in der internationalen Spitzenhotellerie zu-
rück, unter anderem in Atlanta, London, New
York, Paris und Dubai. Zuletzt arbeitete sie als Ge-
neral Manager im Mina A’Salam, einem der luxu-
riösen Häuser des Madinat Resorts in Dubai, das
ebenfalls zu Jumeirah gehört. Für ihr neues Hotel
sieht Dagmar Woodward als Zielgruppe neben
Gästen aus Deutschland vor allem Amerikaner
und Engländer sowie Reisende aus Asien, dem
Nahen Osten und den arabischen Ländern, für die
Jumeirah schon länger ein Qualitätsbegriff ist.
Diese Schnittmenge wird auch durch den aktuel-
len Buchungsstand belegt, bei dem Amerikaner
eine Hauptrolle spielen.
Offen für alles: In den Zimmern trennen speziell für das Hotel handgefertigte Wannen den
Wohnraum vom Badezimmer
Wer wieJumeirahTop-Qualitätwünscht, vertraut aufKaechele.
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NEUE HOTELS TOP-HOTELLERIE
Rund eine Million Euro investierte die spani-sche Gesellschaft in das Vier-Sterne-garni-Hotel, das
sich in einem kernsanierten, ehemaligen Büroge-
bäude befindet und von der Ali Selmi Grundstücks
GbR jüngst zu einem Hotel umgebaut wurde.
»Frankfurt ist eine der bedeutendsten Finanz- und
Messemetropolen in Deutschland und die einzige
deutsche Großstadt, die sich ›Alpha World City‹
nennen darf«, erklärt Maarten J.M. Markus, Business
Unit Director von NH Hoteles Zentraleuropa. »Da
freut es uns ganz besonders, an einem so idealen
Standort verstärkt vertreten zu sein und ein kleines,
aber sehr feines Hotel zu eröffnen, das sich sicher-
lich auch bei Langzeitgästen großer Beliebtheit er-
freuen wird.«
Direkt gegenüber dem Messegelände eröffnete NH Mitte Juni ihr siebtes Hotel in Frankfurt,dessen Zimmer gemäß der preisgekrönten »Green-Room«-Philosophie eingerichtet wurden
Frankfurt wird NH-Stadt
In der Tat verfügt das Hotel mit 60 Zimmern, zwei
Junior-Suiten und drei Appartements zwar nicht
über die Kontingente gängiger NH-Hotels, dafür
wurden die Zimmer jedoch nach einem besonderen
Designkonzept gestaltet, das unter dem Namen
»Green Room« vermarktet wird. Hierbei stehen
Raumgröße, komfortable Gestaltung, Nachhaltig-
keit und bestmögliches Energiemanagement im
Vordergrund. Gewährleistet wird das zum einen
durch ausgewählte Möbel, Farben, Stoffe und Ma-
terialien auf Basis nachhaltiger Herstellung in den
Farben Weiß, Grau, Natur und Grün. Zum anderen
mithilfe von Energiesparlampen, LEDs sowie spe-
ziellen Systemen in Duschen und Waschbecken,
wodurch weniger Wasser verbraucht wird.
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38 TOPHOTEL | 9/2011
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Des Weiteren lag im Rahmen der
Kernsanierung das Augenmerk auf
nachhaltiger Technik im Bereich
der haustechnischen Anlagen: So
kommt für die Heizungsanlage ein
modernes Gasbrennwertsystem
zum Einsatz und durch den Einbau
eines zukunftsweisenden Energie-
Managementsystems in Verbin-
dung mit moderner Gebäudeleit-
technik kann der Energie- und
Wasserverbrauch exakt an die je-
weilige Auslastung des Hotels an-
gepasst werden.
Komplettiert wird das NH durch
ein Frühstücksrestaurant, eine Bar,
eine Terrasse und einen Fitness-
raum. Zur Zielgruppe gehören Ge-
schäftsreisende und Messegäste.
Seit Mitte Juni am Start:
das NH Frankfurt Messe
Das Pre-opening der Lindner Hotel & Sports
Academy fiel auf den 26. Juni 2011: Die deutschen
Nationalspielerinnen eröffneten an diesem Tag im
Berliner Olympiastadion die FIFA-Fußball-WM; Di-
rektorin Carolina Cordes und ihr 30-köpfiges Team
empfingen die ersten Gäste des Themenhotels,
das zusammen mit dem Deutschen Turnerbund
(DTB) konzipiert wurde. »Da haben wir Glück ge-
habt«, erklärt die 31-Jährige, die das Haus inmitten
des größten Stadtwalds von Europa eigentlich
schon Monate zuvor hätte eröffnen sollen. »Leider
haben wir ungeplant viel später eröffnet.« Nun zu-
mindest sei der Startschuss auf immer und ewig
verbunden mit dem wichtigsten deutschen Sport-
ereignis des Jahres 2011.
»Früher waren hier die ›Jahn-Stuben‹, hier trafen
sich die Eintracht-Fans«, erzählt die junge Direk-
torin beim Rundgang durch das Hotel. Die nach
dem berühmten Turnvater benannte Vereinsknei-
pe sei jedoch irgendwann so marode gewesen,
dass sich der Deutsche Turnerbund entschieden
habe, an dieser Stelle einen Neubau mit Hotel-
und Büroflächen zu errichten. Ursprungsgedanke
war dabei: »Wir machen so viele interne Fortbil-
dungen, warum sollen wir dafür nicht eigene Ka-
pazitäten schaffen?« Das Ergebnis: ein vierstöcki-
ges Gebäude mit insgesamt 10.000 Quadratme-
tern Fläche. Allerdings sollte an diesem tradi-
tionsreichen Ort nicht irgendein Hotel eröffnet
werden. Das Thema Sport sollte es schon atmen,
befanden die Chefs des Turnerbundes – und lan-
deten bei der Suche nach einem Betreiber schnell
bei Lindner . Immerhin hatten diese ihre Kompe-
tenz in der Konzeption und Umsetzung von The-
menhotels bereits vielfach unter Beweis gestellt.
Nun also ein Drei-Sterne-Hotel, das sich nahtlos
einfügt in die dazugehörige »Gymakademie«, die
Aus- und Weiterbildungsstätte des DTB.
Die Zusammenarbeit von Lindner und dem DTB
erwies sich in der Folge als Glücksfall für beide Sei-
ten, denn nicht nur hat Frank Lindner, Geschäfts-
Wasserflaschen, die Hanteln nachempfunden sind, Polstermöbelaus Turnmatten-Material und ein Restaurant gemäß der Turnvater-Jahn-Maxime »frisch, fromm, fröhlich, frei«: Mit ihrem jüngstenHaus, einem Sporthotel am Frankfurter Waldstation, untermauerndie Lindner Hotels ihren Führungsanspruch in puncto Themen-hotellerie
Rhythmisches Hähnchen
führer der zum Lindner-Konzern gehörenden Ge-
bau Technik GmbH, den DTB beim Bau des Hotels
vor allem hinsichtlich der Inneneinrichtung bera-
ten können, gleichzeitig sei vereinbart worden,
dass das Hotel dem DTB dauerhaft Kontingente re-
serviert. Dass sich dieses Agreement zulasten an-
derer Gäste auswirken könnte, glaubt Carolina
Cordes nicht. Im Gegenteil: »Besonders der Hessi-
sche und auch der Deutsche Turnerbund trainie-
ren fast immer an den Wochenenden.«
In Zahlen sieht dieser Glücksfall so aus: »Allein
durch die Verbände habe ich um die 20 Prozent fi-
xes Roomnight-Volumen«, rechnet die Direktorin
vor. »Aber das wird sich wohl noch ausweiten.«
Immerhin teile sie sich das Gebäude nicht nur mit
dem DTB und der Stiftung Deutsche Sporthilfe,
auch sportliche Hochkaräter wie der Deutsche
Fußball Bund (DFB), der Deutsche Volleyballver-
band, der Landessportbund Hessen und der Deut-
sche Olympische Sportbund gehören zu ihren di-
rekten Nachbarn – und damit in den Kreis poten-
zieller Kunden für die 220 Quadratmeter umfas-
sende Tagungsfläche samt Bankettfoyer im Erd-
geschoss und Boardroom für bis zu zehn Personen
im ersten Stockwerk.
Und das ist längst nicht alles: Dank der »un-
schlagbaren Nähe zur Arena« arbeiten Carolina
Cordes und ihre leger mit Jeans und Poloshirts
uniformierte Mannschaft auch mit dem Stadion-
betreiber und »der Eintracht« eng zusammen – das
dürfte sich nicht nur auf den F&B-Bereich auswir-
ken, etwa während der Heimspiele von Eintracht
Frankfurt. Daneben finden in der Arena Konzerte
hochrangiger Stars statt, sodass auf diese Weise
insgesamt rund 200 Veranstaltungen pro Jahr zu-
sammenkommen.
Entsprechend optimistisch ist Carolina Cordes
in Bezug auf das zu erwartende Geschäft: »Obwohl
wir den Anfang des Jahres versäumt haben, sind
60 Prozent Belegung mein Ziel für 2011. Die Haupt-
säule bildet das Bankettgeschäft, gefolgt von Fir-
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:05 Seite 38
9/2011 | TOPHOTEL 39
TOP-PARTNER LINDNER HOTEL & SPORTSACADEMY FRANKFURT
Die insgesamt 111 Zimmer der
Lindner Hotel & Sports Academy
in Frankfurt bieten nicht nur
Sportlern Drei-Sterne-Komfort
mit Niveau
menkunden insbesondere aus Niederrath. Aber ich
glaube, dass dies erst nächstes Jahr relevant wird.«
Für dieses Jahr hingegen setzt sie vor allem auf die
noch anstehende Internationale Automobil-Ausstellung
und den Pharmakongress CPhI Worldwide: »Der läuft
besser als die Buchmesse.« Für 2012 plant die bishe-
rige stellvertretende Direktorin des Lindner Con-
gress Hotel in Frankfurt-Höchst dann – überaus
sportlich – eine Belegung von 75 Prozent und eine in
etwa gleichbleibende Durchschnittsnettorate von 70
Euro.
»Wir wollen uns bewusst als Drei-Sterne-Plus-Ho-
tel platzieren«, kommentiert Carolina Cordes das Ra-
tengefüge. Denn: Zum einen gehören das Holiday
Inn Nord, einige Novotels, NHs und Leonardo-Ho-
tels zu den unmittelbaren Mitbewerbern ihres 111-
Zimmer-Hauses, zum anderen soll ihr Hotel den bei-
den bereits bestehenden Häusern der Kette, dem
Main Plaza und dem Congress Hotel, »preislich nicht
ins Gehege kommen«. »Von der Ausstattung her
können wir natürlich viel mehr als drei Sterne«, die-
sen Kommentar kann sich die Chefin des kleinsten
Mitglieds im neuen Frankfurter »Dreigestirn« nicht
verkneifen. Allerdings habe man sich dafür ent-
schieden, auf Extraleistungen wie Roomservice zu
verzichten. Das betrifft selbst die Minibars, die nur
deshalb installiert wurden, damit Sportler und an-
dere Gäste dort ihre eigenen Getränke kühlen kön-
nen. Für alles andere – außer für Alkohol – steht ein
Snackautomat im Erdgeschoss bereit. Und natürlich
das Restaurant »VierF«. Der ungewöhnliche Name ist
eine Reminiszenz an das Motto des Deutschen Tur-
nerbundes: »frisch, fromm, fröhlich, frei«. Die Karte,
ein Gemeinschaftswerk von Küchenchef Stefan Hof-
bauer und F&B Manager David Lemper, spiegelt das
Bekenntnis zu gesunder, ausgewogener Ernährung
ohne Geschmacksverstärker, künstliche Farbstoffe
und Aromen wider. Mehr noch: Nicht nur sportive
Namen wie »Rhythmisches Hähnchen«, »Turnender
Lachs« und »Zielgerade« sollen hungrige Gäste zum
Bestellen animieren. Zur Entscheidungsfindung bei-
tragen sollen auch konkrete Angaben zum Eiweiß-,
Kohlehydrat-, Fett- und Kaloriengehalt eines jeden
einzelnen Gerichts.
Künstlerische Ambitionen gibt es zudem nicht
nur in der Speisekarte des Sporthotels. In Form sorg-
fältig ausgewählter Bildcollagen, Materialien und
Farben erzählt jeder Bereich seine ganz eigene Ge-
schichte zum Thema Sport. Im Restaurant – einem
Ort der Begegnung – sind es beispielsweise riesige
Fotomotive rund um Breitensportarten wie Laufen
und Schwimmen. In der puristischen Lobby verwei-
sen Nahaufnahmen von Sportgeräten wie dem Bock
und dem Kasten auf die jeweilige Ästhetik von Ge-
rät und Material. Die Flure der einzelnen Etagen sind
dagegen bestückt mit Bildern zum Thema »Sport in
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:05 Seite 39
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
40 TOPHOTEL | 9/2011
Gelegen an einer der wichtigsten Sehens-würdigkeiten Münchens, dem Viktualien-
markt, versehen mit 43 vollausgestatteten
Appartements samt Highlights wie dem Öl-
Vitalbett und Dampf-Wellness-Dusche, po-
sitioniert als First-Class-Hotel und ange-
schlossen an eine dynamische deutsche Ho-
telgesellschaft mit sehr guten Vertriebs-
strukturen vor allem im Longstay-Segment:
Schon von der Basis her verfügt das Derag
Hotel Campo dei Fiori über beste Vorausset-
zungen, um wirtschaftlich erfolgreich arbei-
ten zu können – zumal der Münchner Hotel-
markt nicht der unattraktivste ist. Das für 3,3
Millionen Euro umge-
baute Wohngebäude
wird jedoch schon vor
der Eröffnung vor al-
lem mit einer Tatsa-
che in Verbindung ge-
bracht: seinem niedri-
gen Energieverbrauch,
der fast vollständig
durch selbst generier-
te Energie gedeckt werden soll. »Wir haben
mit diesem Haus ein innovatives Konzept im
Sinne der Nachhaltigkeit realisiert. Einige
Elemente kommen zum ersten Mal im Cam-
po dei Fiori zum Einsatz – damit setzen wir
neue Maßstäbe in der Hotellerie«, erklärt
Tim Düysen, Verkaufs- und Marketingleiter
bei Derag. Allein die Klimaflächen und der so
genannte »Climatower«, die für Heizung,
Kühlung und Trinkwasseraufbereitung zu-
ständig sind, suchen in der Branche ihres-
gleichen.
Erreicht wird die hohe Energieeffizienz
des Hotels durch ein ganzheitliches Konzept
mit einer langen Liste
eng verzahnter Maß-
nahmen – von einer
hochwärmedämmen-
den Gebäudehülle
über die dreifachver-
glasten Fenster bis
hin zur großflächigen
Solaranlage auf dem
Dach. Bei der Beleuch-
TOP-PARTNER DERAG CAMPO DEI FIORIMÜNCHEN
Avisiert war die Eröffnung des Derag Hotel Campo dei Fioriin München zunächst für Mai dieses Jahres, dann für Juliund jetzt für Ende September. In Anbetracht der aufwendi-gen Technik, die in Deutschlands erstem Null-Energie-Ho-tel verbaut wurde, erscheint die Verzögerung jedoch ineinem anderen Licht
Die EnergieoptimiererBewegung«. In Stockwerk 1 sind dies Moment-
aufnahmen aus der rhythmischen Sportgym-
nastik, in Stockwerk 2 aus dem Volleyball, Eta-
ge 3 ist dem Hochsprung gewidmet und Etage
4 dem Trampolinturnen. »Je höher der Gast
kommt, desto höher springen die Protagonis-
ten.« In den Zimmern schließlich, den Orten
der Ruhe und des Relaxens, werden Sportler in
ihren individuellen Ruhephasen gezeigt. Die
geschmackliche und optische Ästhetik wird
abgerundet durch eine haptische – etwa durch
das weiche, filzartige Material von Turnmatten,
das nicht nur in der Etage für Hochspringer
Verwendung findet. Im Lindner Sporthotel
dient es auch als Bezug von Schreibtischstüh-
len, den Headboards am Bett-ende und den
Sitzbänken im Restaurant.
Die offizielle Eröffnung der Lindner Hotel &
Sports Academy Frankfurt ist am 19. Septem-
ber. Vielleicht verrät Lindner-Vorstand Andreas
Krökel an diesem Tag, welches Thema seine
Kette als nächstes umsetzen wird. So viel steht
fest: Das nächste Lindner Themenhotel wird in
München eröffnet. ANKE PEDERSEN
Lindner Hotel & SportsAcademy
Otto-Fleck-Schneise 8 • D-60528 Frankfurt
Telefon 069-3399680
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Kategorie � � �
Direktorin Carolina Cordes
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Ein Holiday Inn Express für AugsburgIn zentraler Innenstadtlage will die Betreibergesellschaft SuccessHotel Management zusammen mit dem Franchisepartner InterConti-
nental Hotels Group (IHG) im September 2012 ein Holiday Inn Express er-
öffnen. »Mit unserem neuen Angebot, das sich insbesondere an Geschäfts-
reisende richtet, bedienen wir eine der letzten Nischen für die Hotelbran-
che vor Ort«, erklärt Manfred Friedrich, Geschäftsführer von Success Hotel
Management. »Unsere Analysen haben gezeigt: Der Markt in Bayerns dritt-
größter Stadt ist damit so gut wie gesättigt.« Das 136 Zimmer große Hotel
in der Nahagama-Allee verfügt über eine gute Verkehrsanbindung und
bietet Highspeed-Internet, zwei Tagungsräume sowie kostenloses Früh-
stück. Info:www.hiexpress.de
State-of-the-art-BusinesshotelAcht Millionen Euro investierte die Bierwirth & Kluth Hotel Manage-ment GmbH in das neue Courtyard by Marriott Wiesbaden Nordenstadt,
das Mitte Juni an den Start ging. Die 139 Zimmer des Hauses sind für Ge-
schäftsreisende optimiert, denn alle Einheiten verfügen über einen
Schreibtisch mit ergo-
nomischem Stuhl, einen
Safe in Laptopgröße,
ein Telefon mit Anruf-
beantworter und High-
speed-Internet via Ka-
bel oder WLAN. Hinzu
kommen auf einer Flä-
che von rund 300 qm
fünf Konferenzräume
und drei Sitzungssäle, die bei Bedarf in einen Bankettbereich umfunktio-
niert werden können. Weitere Einrichtungen des von Felix R. Neutatz ge-
leiteten Hauses sind ein 24-Stunden-Markt, eine Lounge, ein Fitnessraum
und das Restaurant »Oléo Pazzo«, in dem mediterrane Speisen serviert
werden. Info:www.courtyard-wiesbaden.de
tung kommt hauptsächlich LED-Technik zum Einsatz. Heizung
und Kühlung erfolgen mithilfe von Warm- und Kaltwasser über
die Boden- und Deckenflächen: Das soll nicht nur Energie sparen,
sondern auch für mehr Behaglichkeit in den Räumen sorgen. Dar-
über hinaus erreicht die Wärmerückgewinnung der Lüftungsan-
lage den derzeit höchstmöglichen Wert. Gleichzeitig verfügt das
Haus über große Pufferspeicher, um möglichst viel der gewon-
nenen Energie zu sammeln.
Ein besonderes Augenmerk kommt der innovativen Wasser-
versorgung zu, bei der die Trinkwassererwärmung für jedes Zim-
mer separat erfolgt. Auf diese Weise spart das Hotel viel Energie,
da die gesamte Warmwasservorhaltung entfällt. Um die wertvol-
le Ressource Wasser noch weiter zu schonen, hat Derag für Trink-
und Brauchwasser zwei getrennte Systeme installiert. So wird das
Duschwasser zunächst in einer Wasseraufbereitungsanlage ge-
reinigt und anschließend als Betriebswasser in den Toiletten ver-
wendet, bevor es als Abwasser abgeleitet wird. Auf diese Weise
benötigt das Hotel rund 35
Prozent weniger Wasser.
Investiert wurde im Derag
aber nicht nur in die Technik,
sondern auch in Design. So
sind die öffentlichen Berei-
che in warmen Erdtönen ge-
halten, die Möbel in den Zim-
mern erhielten eine elegante
Oberfläche aus Wenge-Holz.
Über F&B Outlets und Ta-
gungsräume verfügt das Ho-
tel nicht, dafür über einen
Fitnessbereich mit moder-
nen Geräten.
Reduziert: die Zimmer des Derag Campo dei Fiori München
Derag HotelCampo Dei Fiori
Utzschneiderstraße 3
D-80469 München
Telefon 089-720170
www.deraghotels.de
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Direktor Ole Kloth
43 Zimmer
Preise Appartements ab 100 €
(ab 30 Nächte) • DZ ab 185 €
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:06 Seite 41
Zentraler geht es kaum: Das im Februar eröffnete W Hotel liegtdirekt am Leicester Square und damit im Herzen der englischen
Metropole. Zu den unzähligen Theatern im West End und den be-
rühmten Einkaufsstraßen sind es nur wenige Gehminuten und auch
einige der attraktivsten Museen, zum Beispiel die National Gallery,
liegen direkt vor der Haustür. Doch warum teure Tickets kaufen, wenn
das Hotel selbst als Kunstwerk durchgeht? Schon die Außengestal-
tung des Hauses ist beeindruckend, wurde doch die Fassade des zehn-
geschossigen Gebäudes komplett mit vorgeblendetem Milchglas ver-
kleidet, das je nach Tageszeit mittels variabler Leuchten seine Farbe
verändern kann. Der Check-in befindet sich im ersten Stock, wo den
Gast Hunderte von glitzernden Disko-Kugeln begrüßen. Links vom
Empfangsbereich ist die Lounge des Designhotels, in der durch ele-
gante Sitzgruppen und einer hohen, mit bemalten Tellern bestück-
ten Regalwand Wohnzimmeratmosphäre geschaffen wurde. Durch
einen Raumteiler abgegrenzt schließt sich da-
hinter eine weitere Lounge mit extra tiefen
Chesterfield-Sofas und einer dreieckigen Bar an.
Mittendrin: zwei Glassäulen, in denen offenes
Kaminfeuer lodert. Hier werden rund um die Uhr
neben allerlei Drinks auch Snacks serviert, an
den Wochenenden legt ein DJ auf. Wer sich zu den ganz wichtigen
Menschen dieser Welt zählen darf, wird sogar ins »Wyld« eingelassen.
In dem nach Sir John Wyld benannten Club gilt: »Invitation Only«. Sir
John Wyld war ein Brite, der in viktorianischer Zeit viele spektakuläre
und oft skandalträchtige Großveranstaltungen organisierte. An die-
se Epoche möchte der Betreiber des Clubs, die Ignite Group, offen-
sichtlich anknüpfen. Eine riesige Disko-Kugel dominiert das Inte-
rieur. Ansonsten ist die Inneneinrichtung komplett in Schwarz ge-
halten – nur ein leuchtend roter Tresen und knallrote Kissen setzen
farbige Akzente. Ebenfalls auf dieser Ebene angesiedelt ist ein Film-
Vorführraum mit 38 Sitzplätzen, der sich auch zum Beispiel für Pro-
duktpräsentationen eignet.
192 Zimmer und Suiten, darunter drei »Wow Suiten« und eine »Ex-
treme Wow Suite« gehören zum Logis-Angebot des ersten britischen
W Hotels. Allen Refugien gemein ist das offene Raumkonzept: Gleich
nach Betreten der Hotelzimmer stehen die Gäs-
te im Bad. Mit »Studiokonzept« wird die Ver-
schmelzung von Schlafbereich und Badezimmer
definiert. Die ineinander übergehenden Flächen
können jedoch durch geschickt installierte
Schiebewände leicht voneinander getrennt wer-
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
42 TOPHOTEL | 9/2011
TOP-PARTNER W LONDON
Starwood feiert mit seiner Design-Marke W in Großbritannien Premiere. Weltweit ist das W London Leicester Square mittlerweile der 40. Ableger
Ein »Extreme Wow« für London
Ultra-stylisch: So präsentiert sich die dreieckige Bar der »W Lounge« mit extra tiefen Chesterfield-Sofas
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 42
Wie ein Chamäleon: Die Fassade des W ändert je nach Tageszeit ihre Farbe
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Direktor Kevin Rockey
192 Zimmer & Suiten
Preise DZ ab 300 €
den. Hinter diesen lederverkleideten Wän-
den verbergen sich nicht nur die knapp be-
messenen Schränke, sondern auch Toilette
und Dusche. Frei im Raum stehen ein mas-
siver Waschtisch aus weißem Kunststein
und eine Badewanne. Alle Räume verfügen
über deckenhohe Fenster; auf große Glas-
flächen aufgetragene Farbfotos erzeugen
ein angenehmes Ambiente. Im Schlafbe-
reich hat Starwood das »W Bett« installiert,
dessen Betthaupt mit glänzendem Stoff
verkleidet ist. Moderne Kommunikations-
technologie gehört in den Zimmern zum
Standard, allerdings werden für den Inter-
netanschluss stolze 18 Euro pro Tag be-
rechnet. Auch das Frühstück ist nicht im
Zimmerpreis enthalten, sondern kostet
umgerechnet 17 Euro.
Als Restaurant-Betreiber konnte der
Drei-Sterne-Koch Jean-Georges Vongerich-
ten gewonnen werden, der hier einen Able-
ger seines legendären »Spice Market« im
New Yorker Meatpacket District eröffnet
hat. Im unteren Bereich, der auch direkt
von der Straße zu erreichen ist, befinden
sich 34 Plätze, dazu eine Cocktail Lounge
und eine Sushi Bar. Auf der oberen Ebene
mit offener Showküche gibt es 95 Plätze
und einen Private Dining Room mit weite-
ren 40 Sitzplätzen. Überall geht es ange-
nehm unkompliziert zu und das, was auf
den Tisch kommt, ist perfekt zubereitet. Für
48 Pfund werden beispielsweise fünf Gän-
ge mit jeweils zwei Gerichten serviert – eine
kulinarische Reise durch das Beste, was die
asiatische Küche zu bieten hat. Eine exzel-
lente Weinkarte sowie ein kompetenter Ser-
vice runden den Restaurantesuch ab.
Überschüssige Pfunde können die Gäste
anschließend im Fitnessbereich »Sweat«
abtrainieren, der mit modernen Trainings-
geräten ausgestattet ist. Gleich nebenan
liegt das kleine »Away Spa« mit fünf Be-
handlungsräumen.
Nach Auskunft von Hoteldirektor Kevin
Rockey lockt das neue W Hotel vor allem
junge, zahlungskräftige Gäste an. Das Inter-
esse sei riesengroß und die Belegungszah-
len überdurchschnittlich gut. Auch wenn
das Design des Hauses als durchaus gelun-
gen bezeichnet werden kann, wird sich hier
vermutlich nicht jeder Gast wohlfühlen.
Warum? Der Service hat sich dem kühlen
Design zu sehr angepasst. DETLEF BERG
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 43
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
44 TOPHOTEL | 9/2011
Damen mit langen Röcken und großen Hüten, den Schirm ele-gant in der Hand, flanieren durch den Park. Im Hintergrund spitzelt
das Lido Palace durch das Dickicht. Das Hotel ist der ganze Stolz von
Riva del Garda, der kleinen Stadt am Gardasee.
Die Szene spielt auf einer Postkarte, die mehr als 100 Jahre alt ist.
Für die Einwohner war das Luxushotel in der Belle Epoque das Aus-
hängeschild ihres Ortes, so außergewöhnlich, so faszinierend, dass
es zur Sehenswürdigkeit avancierte. Genau da will es jetzt wieder hin.
Nach zehn Jahren Leer- und Stillstand hat eine Investorengruppe
mehr als 20 Millionen Euro in die Hand genommen, um das Hotel wie-
der dorthin zu hieven, wo es in den vergangenen Jahrzehnten nur
noch geografisch betrachtet stand – seit Juni liegt es tatsächlich wie-
der in der ersten Reihe am Gardasee.
Die Geldgeber hingegen treten nicht allzu gern ins Rampenlicht.
Zwei Dutzend Bänker und Geschäftsleute aus Mailand und Bologna
sollen sich hinter der Lido Palace Spa Holding verbergen. Deren Na-
men dringen allerdings nicht nach außen. Klar ist, dass jeder ein Wört-
chen mitreden wollte und dadurch ein bisschen zu viel diskutiert wur-
de. Aus diesem Grund dauerte der Um- und Neubau schließlich zwei
Das Lido Palace in Riva del Garda liegt zwar schon seit mehr als 100 Jahren an vordersterFront des Sees, aber erst nach dem kürzlich erfolgten Um- und Neubau kehrt es tatsächlichwieder in die erste Reihe am Gardasee zurück. Dabei ist den Machern das Kunststück gelungen,dem Lido nichts von seiner historischen Eleganz zu nehmen und ihm gleichzeitig ein überaus modernes Antlitz zu verleihen
Viel Stil nach langem Stillstand
Jahre, die Eröffnung musste verschoben werden. Auch der Architekt
Professor Alberto Cecchetto, der mit Auszeichnungen und Preisen ge-
radezu überhäuft wurde, gilt nicht als pflegeleichter Charakter. Er hat-
te immer wieder neue Ideen und Wünsche.
Letztlich ist es Hoteldirektor Antonio Polesel zu verdanken, dass
das Projekt doch ein Erfolg wurde. Der 43-Jährige hat eine angenehm
ruhige Art, zeigt kaum Emotionen, überlegt in Ruhe, bevor er etwas
sagt und kann Konflikte so elegant lösen, dass alle wie Sieger daste-
hen. Sprich: Den Italiener würde man ihm kaum abnehmen.
Der Einsatz von Polesel hat sich voll gelohnt. Das Lido Palace ist
eine atemberaubende Mischung aus historischer Eleganz und mo-
derner Anmut. Das Stammhaus wurde vollkommen entkernt, geblie-
ben sind nur die 5,20 Meter hohen Räume und Stuckdecken, die schon
auf adlige Gäste wie Erzherzog Franz Ferdinand herabgeblickt haben.
An das »alte Lido« schmiegt sich ein Schiffsbug, in dem die beiden
Restaurants des Luxushotels untergebracht sind. Vom Balkon hat
man den Eindruck, als würde man bald in See stechen – so einzigar-
tig ist die Optik in Verbindung mit dem nahen Gardasee. Um dem
Lido noch die Krone aufzusetzen, haben die Macher verglaste Suiten
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 44
TOP-PARTNER LIDO PALACE RIVA DEL GARDA
Als Technologieführer im Bereich des gewerb-
lichen Spülens setzt Winterhalter immer wieder
neue Branchenstandards. Diese nachhaltigen und
wirtschaftlichen Lösungen zahlen sich doppelt
aus. Mit einem minimalen Wasser- und Ener-
gieverbrauch sowie reduzierter Reiniger- und
Klarspüler dosie rung schonen wir Ressourcen
und verringern gleichzeitig die Betriebskosten.
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Nachhaltigkeit neu erfunden: UC-Serie
auf das Dach gesetzt. Von dort ist die Rund-um-Sicht
fast noch besser: die steilen Flanken der hohen Berge,
das berührende Blau des Sees, die altehrwürdige Burg
von Arco – man weiß gar nicht, wo man zuerst hin-
schauen soll.
Entsprechend dem optischen Überfluss sind auch
Interieur und Material kaum zu übertreffen. Edles De-
sign trifft klare Linien, paart sich mit schlichter Ele-
ganz und modernem Stil. Ein Beispiel aus dem Bad,
wo die Macher Acryl-Materialien verwendeten, die an-
geblich teurer sind als Carrara-Marmor: Die Wanne
fließt geradezu zum Waschbecken hinüber, so trick-
reich geschwungen ist das Ensemble. 42 Zimmer und
Suiten in diesem Stil zählt das Lido Palace. Das Spa
hingegen ist so groß, dass es mit seinen 1500 Qua-
dratmetern für einen kleinen Kurort reichen würde.
Selbst dort hat man sich an der Geschichte des Hau-
ses orientiert und eine Kosmetiklinie kreiert, bei der
Gäste »auf den Spuren der Belle Epoque« wellnessen.
Je nach Anwendung findet man sich in einer der Spa-
Suiten »Wien«, »Budapest« oder »Istanbul« wieder.
Der Park verbreitet mindestens soviel Wohlfühlklima
wie das Spa – auch wenn er keine 30.000 Quadratme-
ter mehr misst wie vor 70 Jahren. Die alten knorrigen
Bäume spenden Schatten in der Sommerhitze und
schützen vor kräftigen Winden. Wer sich dort bewegt,
atmet nicht nur die frische Brise des Lago di Garda.
Wer dort Ruhe sucht, findet nicht nur ein erholsames
Plätzchen, obwohl wenige Meter weiter an der Ufer-
promenade die Touristen lärmen. Wer dort weilt, ist
am Anfang der traditionsreichen Geschichte, die ein
Hotel in die Blütezeit der Belle Epoque gezaubert hat.
Lido Palace
Viale Rovereto 146
I-38066 Riva del Garda
Telefon +39-0464-021899
www.lido-palace.it
Kategorie � � � � �
Direktor Antonio Polesel
42 Zimmer & Suiten
Preise DZ ab 340 €
Wie vor 100 Jahren thront
das Lido am Gardasee (li.);
beim Interieur trifft dagegen
moderner Stil auf schlichte
Eleganz (Mitte); im Spa kann
man »auf den Spuren der
Belle Epoque« wellnessen
Augen schließen, dann wandeln
wieder Damen mit ihren langen
Röcken, ihren großen Hüten
und Schirmen vorbei.
CHRISTIAN SCHREIBER
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 45
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
46 TOPHOTEL | 9/2011
Wäscherei Marschall GmbH & Co. KG • Koloniestraße 94 • 13359 BerlinFon: 030 - 493 013 - 60 • [email protected] • www.mietwaesche-berlin.de
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Als die Verträge für den Bau des Sheraton Milan Malpensa Airport imJahr 2007 unterzeichnet wurden, beförderte der Mailänder Flughafen jähr-
lich 24 Millionen Passagiere. Ein Jahr später änderte Alitalia seine Prio-
ritäten, sodass 5,5 Millionen Passagiere wegfielen. »Wir werden unsere Zie-
le aber dennoch erreichen«, ist sich General Manager Gianrico Esposito
sicher und verweist auf die derzeit 50-prozentige Auslastung seines neuen
Hauses. Bis Ende 2011 soll die Belegung auf 60 Prozent steigen. Grund für
Optimismus hat Esposito auch deshalb, weil andere Airlines Malpensa
zunehmend entdecken. Außerdem ist die Attraktivität der Wirtschafts-,
Das Sheraton Milan Malpensa Airport Hotel besticht durch Großzügigkeit und ein ungewöhnliches Design. Für Konferenzen und Meetings am Flughafen ist das 433-Zimmer-Hotel geradezu prädestiniert
Neue Dimensionen für den Gast
Mode- und Designmetropole Italiens nach wie vor hoch. Daher hat
das Sheraton Milan Malpensa Airport Hotel gute Chancen am Markt –
auch weil es kein alltägliches Haus ist. In keinem Bereich.
Die Eigentümer, das Bauunternehmen Degennaro und die Betrei-
bergesellschaft der Mailänder Flughäfen SEA, entwarfen in der nord-
italienischen Stadt ein Gebäude, das neue Maßstäbe für Flughafen-
hotels setzt – vor allem in puncto Dimensionen: Mit 430 Meter Länge,
64 Meter Tiefe und 21 Meter Höhe wollten die Gestalter die Spitzen-
position Mailands in der Entwicklung zeitgenössischer Architektur
unterstreichen. Die schiere Größe allein fasziniert den Gast, der gleich
nach einer symbolischen »Luft«-Schranke vom Terminal 1 in die rie-
sige Lobby tritt. Die Absage an den »Service der kurzen Wege« stellt
das 90-köpfige Team aber auch vor einige Herausforderungen. So
mussten die Arbeitsabläufe in einigen Bereichen anders organisiert
werden, beispielsweise beim Transport der Speisen von der Küche
zum Conference Center, in die Club Lounge und in die »Monterosa
Bar«. Eine bessere Wärmespeicherung der Servierwagen war hier un-
abdingbar.
Platz in Hülle und Fülle
Für die Optik des Hauses zeichnen das Architekturbüro King Ro-
selli und Saporiti Hotel Design verantwortlich. Ihr Sinn für das Be-
sondere zeigt sich schon an der Fassade: Diese besteht scheinbar nur
aus Glas, sieht mithilfe von fiberglasverstärkten Verbundstoffen und
reflektierenden, raumhohen Vorhängen in den Zimmern aber immer
Riesig: Scheinbar nur aus Glas besteht das 430 Meter lange, 64 Meter tiefe und 21 Meter hohe Sheraton Milan Malpensa Airport
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 46
9/2011 | TOPHOTEL 47
Sheraton Milan Malpensa Airport
Malpensa Airport Terminal 1, Strada
Statale, I-336, 21010 Ferno
Telefon +39-02-2335 1
www.sheratonmilanmalpensa.com
Kategorie � � � �
Direktor Gianrico Esposito
433 Zimmer & Suiten
Preise DZ ab 95 €
wieder anders aus. Die 433 Gästezimmer, darunter
19 elegante Suiten und 58 Club-Zimmer samt 200
Quadratmeter großer Club Lounge, sind über Flure
verbunden, die ins schier Unendliche zu reichen
scheinen. Nicht minder voluminös präsentiert sich
das Conference Center auf insgesamt 2000 Qua-
dratmetern Fläche. Hierzu gehört auch der »Orion-
Festsaal« auf 1000 Quadratmetern, der in acht Ein-
heiten geteilt werden kann. Die 22 weiteren Räume
eignen sich für kleine und mittlere Events. Beliebt
für kürzere Meetings sind zudem die Business
Rooms mit Schrankbett und Bad.
»Eigentlich ist in unserem Haus nichts unmög-
lich«, betont Esposito, der schon seit 19 Jahren für
Starwood arbeitet. Den Beweis erbrachte vor Kur-
zem eine Ausstellung mit über 80 Messeständen,
bei der sogar das Restaurant »Il Cannetto« umge-
zogen ist, um Platz zu schaffen. Hochzeiten, wie ur-
sprünglich angedacht, werden hingegen kaum for-
ciert, da sind die Hotels in der Mailänder City, wie
das Sheraton Diana Majestic mit seinem lauschigen
Veranstaltungs- und Lounge-Garten,
besser positioniert. Dennoch liegt das
Airport -hotel stadtnah: In nur 30 Minu-
ten erreichen die Gäste mit der U-Bahn
den Mailänder Dom und die Modemei-
le Via Montenapoleone mit der Galleria
Vittorio Emanuele. Auch zum Mailän-
der Messegelände ist es nicht weit. Fre-
quentiert wird das Sheraton deshalb in erster Linie
von Geschäftsreisenden, hinzu kommen ca. 18 Pro-
zent Touristen. Gerade Letztere freuen sich über das
hauseigene Fitnesscenter und das »Shine Spa« mit
Indoorpool, Sauna und Wellnessbehandlungen.
Eine weitere wichtige Zielgruppe für Gianrico Espo-
sito sind Crew-Mitglieder, die hier mit 400 Quadrat-
metern die weltweit größte Crew Lounge finden.
Sheraton Hotels & Resorts, die aktuell 44 Airport
Hotels im Portfolio haben, betrachten das Haus in
Mailand-Malpensa als einen Meilenstein in der Ex-
pansionsstrategie. »Airport Hotels spielen für uns
eine wichtige Rolle«, betont Hoyt Harper, Global
Brand Leader der Marke. »Die Nachfrage speziell von
Tagungsveranstaltern, die Geschäftsleute von über-
all in der Welt für Meetings zusammenführen wol-
len, wächst.« KARIN GABLER
Großzügig gestaltet sind auch der »Orion
Festsaal« mit seinen 1000 Quadratmetern
und die Zimmer mit raumhohen Vorhängen
SWISS MADE
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Vila Vita Anneliese PohlSeedorf Plau am SeeKategorie: Feriendorf
Eröffnung: 2. Juli 2011
Zimmerzahl: 84
Beschreibung: autofreie Anlage,
errichtet nach ökologischen Richt-
linien, Restaurants, Biergarten,
verschiedene Sport- und Spiel-
plätze, Hochseilgarten, Seminar-
räume, Konferenzsaal und eine
Veranstaltungshalle
Investitionsvolumen: 20 Mio Euro
Kontakt: 038737-3300, www.vilavita-
hotels.com
Holiday Inn ExpressBerlin City CentreAlexanderplatzKategorie: Stadthotel
Eröffnung: Frühjahr 2012
Zimmerzahl: 240
Beschreibung: klimatisierte Zimmer, Restaurant, Businesscenter
Kontakt: 030-585838380, www.fmhos.de
Spreewald Thermenhotel BurgKategorie: ****
Eröffnung: Herbst 2012
Zimmerzahl: 83
Beschreibung: Restaurant, Wellness- und Saunabereich, Raum für
ärztliche Untersuchungen, Seminarräume, Bademantelgang zur
»Spreewald Therme«
Investitionsvolumen: 11,6 Mio Euro
Kontakt: 0356-0318850, www.spreewaldtherme.de
Schlosshotel Baden-BadenKategorie: *****superior
Eröffnung: Frühjahr 2013
Zimmerzahl: 129
Beschreibung: 3 Restaurants, Spa, Fitnesscenter, Tagungsräume,
Hochzeitskapelle, Park
Architektur: Bernd Kogel
Betreiber: Al-Hassawi-Group
Kontakt: [email protected], www.neues-schloss.com
INLAND
AUSLAND
Design Hotel Lone Rovinj / KroatienKategorie: Designhotel
Eröffnung: Ende Juli 2011
Zimmerzahl: 248, davon 12 Suiten
Beschreibung: y-förmiges Gebäude, 3 Restaurants, 3 Bars, Nacht-
klub, Wellnesscenter inklusive 8 Anwendungsräumen, Saunen,
Fitnessstudio, Swimmingpool, 9 Konferenzräume, Auditorium
für bis zu 600 Personen
Architektur: Silvije Novak, 3LHD
Kontakt: +385-52-632000, www.designhotels.com
Trump Ocean Club International Hotel & TowerPanama-Stadt / Republik PanamaKategorie: *****
Eröffnung: 6. Juli 2011
Zimmerzahl: 369, davon 47 Suiten
Beschreibung: 3 Restaurants, 4 Bars, Skylobby, Casino, Spa,
Poollandschaft, Fitnessraum, Strandklub, Konferenz- und
Veranstaltungsräume
Kontakt: 1-507-2158800, www.trumphotelcollection.com
Ecclestone Square Hotel London / GroßbritannienKategorie: Designhotel
Eröffnung: 11. Juli 2011
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Zimmerzahl: 39
Beschreibung: Das Hotel befindet sich in
einem georgianischen Stadthaus; Restaurant,
Bar, Spa, Konferenzräume
Architektur: Woods Bagot
Investitionsvolumen: ca. 7 Mio Euro
Kontakt: +44-20-3489 1000, www.eccleston
squarehotel.com
Iberostar Grand Hotel Budapest / UngarnKategorie: *****
Eröffnung: August 2011
Zimmerzahl: 50
Beschreibung: Restaurant, Bar, Spa inklusive
Sauna, Whirlpool, Thermalbad, Hamam und
Massageräumen, Fitnessraum, Konferenz-
raum
Kontakt: +36-1-3543050, www.iberostar.com
Kempinski Hotel Badamdar Baku / AserbaidschanKategorie: *****
Eröffnung: September 2011
Zimmerzahl: 283
Beschreibung: 2 Restaurants, 3 Bars, Spa
(3500 qm) inklusive Anwendungsräumen,
Innenpool, Fitnessstudio, Sauna und
Hamam, Konferenzzentrum mit 14 Tagungs-
räumen, 36 Sitzungssälen, Auditorium und
Ballsaal für bis zu 600 Personen
Kontakt: 089-21252650, www.kempinski.com
Shanghai Marriott Hotel CityCenter / ChinaKategorie: *****
Eröffnung: September 2011
Zimmerzahl: 720
Beschreibung: 5 Restaurants & Lounges, Spa,
Innenpool, 16 Meetingräume, Ballsaal mit
870 qm (insg. 2000 qm Veranstaltungsfläche)
Kontakt: +86-21-62792213, www.marriott.com
Per Aquum Resort Niyama / MaledivenKategorie: *****
Eröffnung: Oktober 2011
Zimmerzahl: 86
Beschreibung: Restaurant, Spa inklusive
Schönheitssalon und Fitnessstudio, Unter-
wasser-Nachtklub, Wassersportstation, zu
besichtigendes Labor für Meeresbiologie
Kontakt: +65-65950300, www.peraquum.com
Rayong Marriott Resort & Spa /ThailandKategorie: ****
Eröffnung: Oktober 2011
Zimmerzahl: 199
Beschreibung: 4 Restaurants, Lobbylounge,
Spa, Fitnesscenter, Wassersportpavillon,
Tagungsräume (880 qm)
Kontakt: +66-2-2507698,
www.marriott.com
St. Regis Hotel Tianjin / ChinaKategorie: *****
Eröffnung: Oktober 2011
Zimmerzahl: 276
Beschreibung: im orientalischen Stil ein-
gerichtete Zimmer, 6 Restaurants & Bars, Spa
inklusive Fitnessstudio und Innenpool,
17 Tagungsräume
Kontakt: +86-22-24207216,
www.starwoodhotels.com
Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 49
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS IN KÜRZE
50 TOPHOTEL | 9/2011
Taj Palace Marrakesh / MarokkoKategorie: *****
Eröffnung: Herbst 2011
Zimmerzahl: 161, darunter 26 Suiten
Beschreibung: Restaurants, Bars, Spa
(3800 qm) inklusive 14 Anwendungsräumen,
2 Hamams, Fitnesscenter
Architektur / Inneneinrichtung: Stuart
Church
Kontakt: 06104-643773, www.tajhotels.com
Guangzhou Marriott Hotel Tianhe / ChinaKategorie: Businesshotel
Eröffnung: November 2011
Zimmerzahl: 319
Beschreibung: 3 Restaurants, Lounge, Spa,
Innenpool, Fitnesscenter, Tagungsräume
(1200 qm)
Kontakt: +86-20-6108 8888, www.marriott.com
Venu Bilgah Hotel Baku /AserbaidschanKategorie: *****
Eröffnung: Winter 2011
Zimmerzahl: 176
Beschreibung: 3 Restaurants, Spa inklusive
Finnischer Sauna und Hamam, Innen- und
Außenpool, Konferenzzentrum (1500 qm)
Architektur: Nazim Valiey
Kontakt: 06196-758623, www.jumeirah.com
Anantara Uluwatu Resort & SpaBali / IndonesienKategorie: Suitenhotel
Eröffnung: Ende 2011
Zimmerzahl: 77
Beschreibung: 3 Restaurants & Bars, Spa,
Fitnesscenter, Infinity-Pool, Bibliothek,
Konferenzräume, Amphitheater
Kontakt: +62-361-768402, www.anantara.com
Angsana Balaclava / MauritiusKategorie: *****
Eröffnung: Ende 2011
Zimmerzahl: 49
Beschreibung: alle Villen mit Pool,
2 Restaurants, Spa mit ayurvedischen
Therapien, Hamam und Hydrotherapie-Pool,
Konferenzräume, Umweltzentrum
Kontakt: 030-700140215, www.angsana.com
Anantara Xishuangbanna Resort& Spa / ChinaKategorie: *****
Eröffnung: Ende 2011
Zimmerzahl: 103, davon 23 Poolvillen
Beschreibung: Resort im Dai-Stil,
2 Restaurants, Spa inklusive Float-Räumen,
Schönheitssalon, Fitnesscenter, Pool, Konfe-
renz- und Funktionsräume, Bankettsaal,
Businesscenter
Kontakt: +86-691-8717777, www.anantara.com
Anantara Sanya Resort & Spa /ChinaKategorie: *****
Eröffnung: Anfang 2012
Zimmerzahl: 122
Beschreibung: 2 Restaurants, Spa, Pool, Fit-
nesscenter, Tennisplatz, Konferenz- und Ta-
gungsräume, Bankettsaal, Businesscenter
Kontakt: +66-23657500, www.anantara.com
Anantara Al Madina A’Zarqa Resort & Spa / OmanKategorie: *****
Eröffnung: Anfang 2012
Zimmerzahl: 122
Beschreibung: traditionelle arabische Archi-
tektur, 2 Restaurants, 2 Bars, Weinkeller, Spa,
Fitnesscenter, Pool, Konferenzräume,
Bankettsaal, Businesscenter
Kontakt: +66-23657500, www.anantara.com
Renaissance Istanbul BosporusHotel / Türkei Kategorie: Stadthotel
Eröffnung: Anfang 2012
Zimmerzahl: 212
Beschreibung: Restaurant, Bistro, Dach-
terrassenbar, Sauna, Pool, Dampfbad, Hamam,
Fitnessstudio
Kontakt: 06196-4962700, www.marriott.com
Best Western Hotel Gouda /Niederlande Kategorie: ****
Eröffnung: 2. Quartal 2012
Zimmerzahl: 101
Beschreibung: Themenzimmer, Restaurant,
Fitnessstudio, Konferenzräume, Garten
Kontakt: 06196-47240, www.bestwestern.com
Orient-Express Hotel Palacio Nazarenas Cusco / PeruKategorie: Boutiquehotel
Eröffnung: Juni 2012
Suitenzahl: 55
Beschreibung: Das Hotel befindet sich auf 3450
Metern Höhe in einem historischen Konvent;
Restaurants, Spa inklusive 5 Anwendungs-
räumen, Außenpool
Kontakt: 0221-3380300,
www.orient-express.com
Raffles Istanbul Zorlu Center / TürkeiKategorie: Stadthotel
Eröffnung: 4. Quartal 2012
Zimmerzahl: 180, davon 50 Suiten
Beschreibung: Das Hotel ist Teil eines gemischt
genutzten Gebäudekomplexes; 2 Restaurants &
Bars, Spa (3000 qm), Innen- und Außenpool,
Ballsaal für bis zu 1200 Personen, Hubschrauber-
landeplatz
Kontakt: 06172-171834,
www.raffles.com
Park Inn Ikeja / NigeriaKategorie: Stadthotel
Eröffnung: 2013
Zimmerzahl: 135
Beschreibung: 4 Restaurants & Bars, Sauna,
Fitnessraum, Schwimmbad, Tagungsräume
Kontakt: +32-2-7029200,
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Neue_Hotels_9.11 06.09.11 17:51 Seite 50
TOPHOTEL OPENING 2O11
Der neue Branchen-Award »Top hotel Opening 2011«wird am 13. Februar 2012
im Fernsehturm Stuttgart erstmals stattfinden. In diesem Rahmen werden die
spektakulärsten Hoteleröffnungen in den Kategorien Luxury, Business, Budget
und Exceptional gekürt. Als Partner von Tophotel fungiert die Landesmesse
Stuttgart mit ihrer Fachmesse »Intergastra« (11.-15.2.2012.)
Der neue Award für die besten Newcomer des Jahres
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MARKT MESSEN
52 TOPHOTEL | 9/2011
Vom 19. bis 23. November ist Basel im Dreiländereck Schweiz/Deutschland/FrankreichTreffpunkt für professionelle Gastgeber. Rund 80.000 Fachbesucher werden zur 24. Igehoerwartet. Und auch wenn die Schweiz derzeit aufgrund des hohen Franken-Kurses fürEuro-Länder teurer ist als sonst, die Fahrt nach Basel lohnt sich
Rundum inspiriertIgeho Basel 2011: Konzepte für Hoteliers und Gastronomen
Die internationale Fachmesse für Hotellerie,
Gastronomie und Außer-Haus-Konsum wendet sich
im Zwei-Jahres-Turnus an alle, die professionell in
der Verpflegung und Beherbergung tätig sind. Mit
Produkten und Dienstleistungen von über 800 Aus-
stellern aus 20 Ländern gehört die Igeho zu den gro-
ßen Fachmessen für das Gastgewerbe in Europa.
Zahlreiche Sonderpräsentationen, Begleitveran-
staltungen und Networkingplattformen bieten Ho-
teliers und Gastronomen Inspiration und Konzepte
für ihre Arbeit. Die einzelnen Fachbereiche verteilen
sich wie folgt auf die beiden Messehallen: Küchen-
technik + Cleaning (Halle 1), Nahrungsmittel +
Getränke (Halle 1), Spezialitäten (Halle 2), Deli-
katessen + Weine (Halle 2), Einrichtungen (Hal-le 2), Restaurant- + Hotelbedarf (2), Organisa-tion + Informatik (Halle 2) sowie Dienstleistung(Hallen 1 +2).
Für Hoteliers, die größere Investitionen planen,
liefert die Innovationsplattform »World of Inspira-
tion« interessante Anregungen und Denkanstöße.
In Halle 2 werden dafür Themeninseln konzipiert,
die außergewöhnliche, kreative Ansätze für künftige
Hotel- und Gastrokonzepte visualisieren. In diesem
Jahr steht die »World of Inspiration« unter dem über-
geordneten Thema »Atmosphäre für den Hotelgast
– Fokus Frau«. Während Hotels in der Vergangenheit
eher auf die Bedürfnisse des Mannes zugeschnitten
Anregungen für anstehende Investitionen erhalten die Fachbesucher durch die Themeninseln der »World of Inspiration«
Igeho Basel 2011
Öffnungszeiten:
19. bis 23. November,
täglich 9 bis 18 Uhr
Veranstaltungsort und
-fläche:
Messegelände Basel,
ca. 69.000 qm
in den Hallen 1 + 2
Aussteller: ca. 800
Eintrittspreise:
Tageskarte CHF 70
Foto
s:MCH M
esse Schweiz (Basel/Z
ürich) AG
Messen9.11 06.09.11 11:42 Seite 52
9/2011 | TOPHOTEL 53
waren, gewinnen Frauen als Zielgruppe insbesondere im Busi-
ness-Segment an Bedeutung. Zudem gelten sie als Entscheider
bei der Wahl des Urlaubshotels.
In die »World of Inspiration« wird das Igeho-Forum integriert:
Hier diskutieren täglich Experten in moderierten Gesprächsrun-
den vor dem Messe-Publikum. Dazu gehört das Igeho-Filmprojekt
»Kleines Hotel, großes Design«, das Anregungen und Konzepte
für Hotels jeder Größe bietet. Mit diesen Kurzfilmen wird jeweils
die Diskussion im »Igeho-Forum« eingeleitet.
Nachhaltigkeit mit »Eco Circle«
Zu den Schwerpunkten der Igeho gehören in diesem Jahr Ein-
richtungs- und Ernährungstrends im Gastgewerbe. Darüber hin-
aus vermitteln namhafte Aussteller Know-how zu verschiedenen
Bereichen wie zum Beispiel Kaffee oder Energieeffizienz. Nach-
haltigkeit spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Aus die-
sem Grund offeriert die Messe das Infopaket »Igeho EcoCircle«, das
Anbieter und Interessenten schneller zusammenführt: In diesem
Nachschlagewerk finden Fachbesucher alle Aussteller, die nach-
haltige Produkte anbieten.
Ein Publikumsmagnet dürfte erfahrungsgemäß die große
»Igeho-Kocharena« sein, in der Spitzenköche den Fachbesuchern
ihre Philosophie des Kochens nahebringen. Internationale Viel-
seitigkeit findet man in zahlreichen Länderpavillons und auf Ge-
meinschaftsständen. Offizielle Gastregion ist 2011 Südtirol; das
»andere Italien« hat als alpine Tourismusdestination viel zu bie-
ten. Auf einem Gemeinschaftsstand präsentieren lokale Herstel-
ler innovative Qualitätsprodukte für Gastronomie und Hotelle-
rie, aber auch kulinarische Köstlichkeiten und Informationen
zum vielseitigen Urlaubsangebot. Info: www.igeho.ch
Kulinarische Inspirationen liefert die »Igeho-Kocharena«
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14:12
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54 TOPHOTEL | 9/2011
4 Tophotel:Welche Erwartungen haben Sie für dieHeimtextil 2012?
Olaf Schmidt: Nach der sehr erfolgreichen Veran-staltung im Januar dieses Jahres zeichnet sich auch
für 2012 eine stark besetzte Heimtextil ab: Mitte August
waren bereits 98 Prozent der Vorjahresfläche ausge-
bucht. Wir freuen uns über zahlreiche neue Unter-
nehmen und Rückkehrer. Zuwachs verzeichnen wir
vor allem im Tapetenbereich sowie bei Möbel- und
Dekostoff-Anbietern. Auch bei den Haustextilien gibt
es einige prominente Neuzugänge.
Die Branche nimmt die Heimtextil als die national und
international wichtigste Plattform wahr, was uns sehr
optimistisch auf die kommende Messe blicken lässt.
Tophotel:Wie bereits in diesem Jahr ist »Nachhal-
tigkeit« auch bei der Heimtextil 2012 ein Schwerpunktthema.
Wie wird das umgesetzt?
Schmidt: Wir erleben nach wie vor eine ungebremste Entwicklung desMarktes für nachhaltige Textilien. In Europa und Nordamerika gehen
wir von einer jährlichen Wachstumsrate von circa zehn Prozent aus.
Demzufolge wird auch auf der Heimtextil 2012 Nachhaltigkeit von gro-
ßer Bedeutung sein. Wir werden unsere 2011 erstmals erschienene
»Green Directory« im kommenden Jahr auch wieder veröffentlichen. Der
Guide listet qualifizierte, nachhaltig arbeitende Aussteller und ihre Pro-
dukte auf und dient unseren Fachbesuchern als Orientierungs- und Ein-
Farbenfroh und dabei »green«Vom 11. bis 14. Januar eröffnet die Frankfurter Heimtextil das Messejahr 2012. Olaf Schmidt,Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, gibt schon jetzt einen Aus-blick auf die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien
kaufshilfe. Daneben wird es wieder eine Sonderschau
mit dem Thema »Green Exhibition« und eine Reihe
von Vorträgen geben.
Tophotel:Welches Rahmenprogramm erwartet
den Messebesucher?
Schmidt: Neben den bereits angesprochenen Pro-grammpunkten zu nachhaltig produzierten Textilien
werden wir gerade im Objektbereich ein umfangrei-
ches Event-Programm anbieten – speziell auf die
Interessen von Hotelentscheidern, Architekten, Pla-
nern und Designern zugeschnitten. Neben diversen
Sonderschauen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen
und Führungen veranstalten wir auch wieder einige
Wettbewerbe. Vor allem der »Young Contract Crea-
tions Award 2012: Upholstery« bietet jungen De -
signern eine tolle Gelegenheit, sich auf der internationalen Bühne der
Heimtextil zu präsentieren. Außerdem ist in Sachen Objektgeschäft zu
erwähnen, dass wir auch 2012 wieder den »Contract Guide« herausge-
ben – ein Verzeichnis von rund 350 Objektausstattern, die auf der Heim-
textil präsent sind. Darüber hinaus stellt traditionell die »Heimtextil
Trendschau« ein Highlight unseres Rahmenprogramms dar. Die Trend-
präsentation verschafft Fachbesuchern einen Überblick über die ak-
tuellen Designentwicklungen und zeigt, wie sich neue Trends in der
Praxis umsetzen lassen.
Info: www.heimtextil.messefrankfurt.com
Optimistisch für 2012:
Olaf Schmidt
Welche Stoffe sind künftig gefragt? Welche Farben und Muster »en vogue«? Die Heimtextil gibt Orientierungs- und Einkaufshilfe
Messen9.11 06.09.11 11:42 Seite 54
Trendthemen in Salzburg: Kaffee und Kochen
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36.000 Teilnehmer und 1.650 Aussteller in sechs Messehallen stehen für exzellentes Networking und lukrative Projekte
Aus dem Segment Hotel-Immobilien treffen sich internationale Betreiber und Entwickler, um Kontakte mit globalen Investoren und Finanziers zu knüpfen
Im Konferenzschwerpunkt „Hospitality Industry Dialogue“ tauschen sich Experten zur Hotel-Immobilie und ihren speziellen Anforderungen aus
Der Gemeinschaftsstand der Hotellerie „World of Hospitality“ feiert dieses Jahr Premiere
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HOTEL-IMMOBILIEN IM FOKUS. 14. Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen, 4.–6. Oktober 2011, Dienstag–Donnerstag, Neue Messe München
Altbewährtes in neuer HalleBereits Monate vor Messebeginn am 5. November war die 35.000Quadratmeter große Ausstellungsfläche komplett ausgebucht: Die von
der Reed Exhibitions Messe Salzburg veranstaltete Alles für den Gast –
Herbst in Salzburg (5. bis 9.11.) hat sich als wichtiger Branchentreffpunkt
etabliert. Wie in den vergangenen Jahren werden zur 42. internationalen
Fachmesse für die Hotellerie und Gastronomie rund 45.000 Fachbesu-
cher erwartet, die sich bei den mehr als 700 Ausstellern über Neuheiten
der Branche informieren. An den fünf Messetagen dreht sich alles um
Berufskleidung, Betriebshygiene, Convenience, Franchisesysteme, Ge-
tränke, EDV, Tableware, Wellness und andere wichtige Themen der Hos -
pitality-Branche. Aus dem »Social Media Day« wird in diesem Jahr der
»Social Media Conference Day« mit ganztägigem Konferenzprogramm
rund um die Nutzung von Facebook, Twitter und Co. in der Hotellerie
und Gastronomie.
Die bis November fertiggestellte Messehalle 10 mit über 15.000 Qua-
dratmetern kommt bei der Alles für den Gast – Herbst erstmals zum Ein-
satz und ersetzt die bisherigen Hallen 10 bis 15. »Die größte Aufgabe
bestand darin, aus sechs einzelnen Hallen eine einzige stimmige zu ma-
chen und dabei allen Ausstellerbedürfnissen gerecht zu werden«, er-
klärt Messeleiter Arne Petersen. Von dem neuen Konzept möchte sich
auch die Coca-Cola Austria Gruppe überzeugen, die erstmals auf der
Salzburger Messe vertreten ist. Zu den weiteren Neuausstellern gehören
Azul Kaffee, die Zieher AG und Pilsner Urquell.
Info: www.messe.at
Messen9.11 06.09.11 11:42 Seite 55
MARKT MESSEN
56 TOPHOTEL | 9/2011
MESSEKALENDER 2011/2012
OKTOBER
04. - 06. ExpoReal München Int. Fachmesse für Gewerbe-immobilien
08. - 12. Anuga Köln Fachmesse für Handel & Gastronomie
15. - 16. Beauty Forum München Kosmetik-Fachmesse
21. - 25. Host Mailand (I) Int. Messe für die Hospitality-Industrie
26. - 29. Aquanale Köln Int. Fachmesse für Sauna, Pool und Ambiente
27. - 29. Triestespresso Triest (I) Fachmesse für Kaffee
NOVEMBER
05. - 09. Alles für den Gast Salzburg (A) Int. Fachmesse für die Hotellerie und Gastronomie
13. - 16. GastRo Rostock Fach- und Erlebnisausstellung für das Gastgewerbe
19. - 23. Igeho Basel (CH) Int. Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie
26. - 29. Sia Guest Rimini (I) Int. Hotelfachmesse
JANUAR 2012
11. - 14. Heimtextil Frankfurt Int. Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien
FEBRUAR
10. - 14. Ambiente Frankfurt Trend- und Konsumgütermesse
11. - 15. Intergastra Stuttgart Int. Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Konditorei und Café
MÄRZ
07. - 11. ITB Berlin Internationale Tourismus-Börse
09. - 11. Beauty International Düsseldorf Messe für Kosmetik, Nail- und Fußprofis
09. - 13. Gastro Vision Hamburg Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und Catering
09. - 14 Internorga Hamburg Int. Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie
18. - 21. Égast Straßburg (F) Fachmesse für Ausstattung, Gastronomie, Lebensmittel, Dienstleistung und Tourismus
Messen9.11 06.09.11 11:42 Seite 56
»Frühstück im Trend«So heißt das diesjährige Sonderthema der 22. GastRo, der Fach- und Er-
lebnisausstellung für das Gastgewerbe, die vom 13. bis 16. November in
Rostock stattfindet. Zahlreiche Unternehmen aus dem Food-, aber auch
aus dem Non-Food-Bereich präsentieren ihre Produkte für einen erfolg -
reichen Start in den Tag. »Auch in Vorträgen und Seminaren, die sich
unter anderem mit der Frühstückskalkulation, dem Aufbau und der Hy-
giene eines Buffets beschäftigen, wird das diesjährige Sonderthema in
den Fokus der Messe gerückt«, erläutert Annett Liskewitsch, Projekt -
leiterin der GastRo. Über 12.500 Besucher werden erwartet, um sich über
Innen- und Außeneinrichtung, Küchentechnik, Abrechnungssysteme,
Tableware, F&B, Berufskleidung, aber auch über Aus- und Weiterbildung
zu informieren. Jeder Messetag steht unter einem anderen Motto: So ist
zum Beispiel der 15. November der »Dehoga MV Branchentag des Gast-
gewerbes«. Zusätzlich zur Ausstellung wird den Besuchern ein um-
fangreiches Rahmenprogramm geboten – mit über 40 Vorträgen und
Seminaren. Hinzu kommen Wettbewerbe wie »Bester Jungkoch in MV«
im Dehoga-Kochstudio, organisiert vom Köcheverein Mittleres Meck-
lenburg, oder der »Bacardi GastRo-Cup« der Deutschen Barkeeper
Union, Sektion Mecklenburg-Vorpommern.
Info:www.hansemesse-rostock.de/gastro.html
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Wasseroasen und SchwitztempelDie Aquanale, internationale Leitmesse für Sauna, Pool und Am-
biente, präsentiert vom 26. bis 29. Oktober in den Hallen 10.1 und 10.2
der Koelnmesse die aktuellen Trends der Schwimmbad- und Wellness-
branche. Zur gleichen Zeit (26. bis 28. Oktober) findet die FSB, die inter-
nationale Fachmesse für Freiraum-, Sport- und Bäderanlagen, in den
Hallen 3.2, 11.1, 11.2 und 11.3 statt. Begleitend liefert das »4. Kölner
Schwimmbad- und Wellnessforum« den Besuchern am 27. und 28. Ok-
tober Hintergrundinformationen zu den Schwerpunktthemen »Sicher-
heit für Schwimmbadbetreiber und Badegäste«, »Moderne Marketing-
tools für öffentliche Bäder« sowie »Naturpools und Schwimmteiche«.
Info: www.aquanale.de TH
M E S S E - N E W S … M E S S E - N E W S …»Bio & Regional« heißt die neue Sonderausstellungsfläche der Hogana, die am 19. und 20. September in den Gießener Messehallen
stattfindet. Die Angebotspalette der hessischen Fachmesse für die re-
gionale Hotellerie, Gastronomie und Nahrungsmittelindustrie reicht
vom kleinen Haushaltshelfer bis zur Hightech-Großküchenausstat-
tung. Ein Rahmenprogramm – bestehend aus Kurzseminaren, Work -
shops und Wettbewerben – rundet die Messe ab.
Info: www.messe-giessen.de
Mit Vorträgen und Seminaren zu verschiedenen Fachthemen wird
sich die Foodservice Consultants Society International (FCSI) auf der
37. Host, der internationalen Messe für die Hospitality-Industrie in Mai-
land, präsentieren. Ebenfalls dabei ist die Initiative »2011: Culinary Arts
in the Future«, die durch Vorträge und Talkshows das Bewusstsein für
einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln stärken möchte. Ne-
ben diesen speziellen Events für die Food-Service-Industrie präsentie-
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� � �� �� �� �Messen9.11 06.09.11 14:23 Seite 57
Die saisonalen Abläufe an den Aktienbörsen folgen auch in diesem Jahr einem in derVergangenheit oftmals erlebten Muster. Im Mai werden Kursspitzen erreicht, danach brechendie Aktienkurse in den Sommermonaten ein. So war es auch heuer. Dass Aktienkurse ab Oktober bis zum Jahresultimo in der Vergangenheit meist nach oben tendierten, macht für die restlichen Monate dieses Jahres Hoffnung
MARKT INTERNATIONALE HOTELAKTIENBÖRSE
Traurige Zwischenbilanz: Seit Novem-
ber 2010 hat sich der Aktienwert der
Design Hotels AG (WKN 514100)
mehr als halbiert. Tendenz: fallend!
Dies gilt auch für Tourismus- und Hotelak-
tien, die zuletzt stark unter Kursdruck gerieten,
jetzt nach Meinung von Analysten jedoch ein
interessantes Einstiegsniveau erreicht haben.
Allerdings gibt es im laufenden Wirtschafts -
zyklus gigantische Probleme, weil a) das globa-
le Schuldenproblem ungelöst ist, b) der Staats-
anteil in der Wirtschaft stark gestiegen ist, c) die
Architektur der Finanzmärkte auf fragilem
Fundament steht und d) der »geborgte Auf-
schwung« in einer neuen Rezession zu münden
droht. Wenn für Aktien trotzdem Optimismus
angebracht ist, so deshalb, weil die Notenban-
ken die Finanzmärkte mit einem riesigen Berg
an Liquidität überzogen haben und die Märkte
mit noch mehr billigem Geld weiter überfluten
dürften. Ein großer Teil dieser Liquidität wird
nicht in die produktive Wirtschaft fließen und
dort für die Investition in neue Fabrikanlagen
genutzt werden, sondern in den Aktienmärkten
enden, weil die an den Anleihemärkten gebote-
nen Renditen wenig attraktiv sind. Wie groß die
Unsicherheit an den Aktienbörsen ist, geht
nicht zuletzt daraus hervor, dass Analysten in
der Beurteilung der Gesamtlage sowie auch ein-
zelner Hotel- und Touristikunternehmen derzeit
völlig unterschiedliche Meinungen vertreten.
An der Londoner Börse zogen die Aktien des
Spezialreisen-Anbieters Holidaybreak – in
Deutschland u.a. durch die Marke Carpe Diem
Sprachreisen bekannt – kräftig in die Höhe,
nachdem das Unternehmen selbst erklärt hatte,
in Verhandlungen mit einem interessierten Käu-
fer zu stehen. Der führende mexikanische Ho-
telbetreiber Grupo Posadas benötigt eigenen
Worten zufolge zum Überleben eine Kapital-
spritze in Höhe von 450 Mio $. An der Börse in
Mexiko wurde in diesem Zusammenhang davon
gesprochen, dass das Unternehmen inzwischen
als Übernahmekandidat auf dem Radarschirm
internationaler Hotelbetreiber sei. Chinas füh-
rendes Internet-Portal Baidu hat sich eine Mehr-
heitsbeteiligung an der der dortigen Touristik-
Onlinegesellschaft Qunar gesichert und dafür
einen Preis von umgerechnet 306 Mio $ ge-
zahlt.
Der US-Hotelkonzern Wyndham Worldwide
Inc. hat eigenen Angaben zufolge den Ferien-
wohnungs-Betreiber The Resort Company
übernommen. Damit erhöht sich die Anzahl
der Ferienwohnungen im Vacation-Rental-Ge-
schäft von Wyndham um rund 1000. Dagegen
ist vorerst der Versuch der neuseeländischen
Ballylinch LP gescheitert, die Tourism Hol-
dings Ltd. (THL) zu übernehmen. Die Pläne
des Ballylinch-Managements wurden verha-
gelt, nachdem noch nicht einmal 50 % der der
THL-Aktionäre ihre Aktien angedient hatten.
Deutschland
Obwohl die Zahlen aus der deutschen Ho-
tellerie und Touristik zuletzt weiter erfreulich
waren, gaben die Kurse der Hotelaktien im Sog
der Börsenturbulenzen kräftig nach. Das güns -
tige Umfeld für die Branche wird durch ak-
tuelle Zahlen der Hotour Hotel Consulting
GmbH in Frankfurt dargelegt. Danach ist
Deutschland als Reiseland bei internationalen
Gästen immer beliebter. Der Anteil interna-
tionaler Übernachtungen an der Gesamtnach-
frage sei innerhalb der letzten Dekade von 12
auf 16 % gestiegen, heißt es in einer Studie des
Frankfurter Unternehmens. Die meisten Gäste
kommen aus den europäischen Nachbarlän-
dern, aus den USA und Russland.
Der Management-Wechsel bei Deutsch-
lands zweitgrößter Fluglinie Air Berlin plc hat
die Turbulenzen in der Aktie nur kurzzeitig
verstärkt. Später wurde die Berufung des ehe-
maligen Bahnchefs Hartmut Mehdorn als
Nachfolger von Joachim Hunold von den
Akteuren an der Aktienbörse positiv bewertet,
sodass sich die Air-Berlin-Aktie von ihren
zwischenzeitlich erreichten Tiefständen wie-
der nach oben absetzte. Dies wohl auch des-
halb, weil Hunold Aktien des von ihm ge-
gründeten Unternehmens hinzugekauft und
seine Beteiligung weiter aufgestockt hat, wie
aus Pflichtmitteilungen an die Börsenaufsicht
hervorgeht.
Die TUI AG, die sich selbst als Europas füh-
renden Touristikkonzern sieht, erlebte im drit-
ten Quartal 2010/11 eine steigende Nachfrage
nach Urlaubsreisen. Der Umsatz des Konzerns
stieg um 9 % auf 4,4 Mrd €. In den ersten neun
Monaten stieg der Umsatz um gut 9 % auf etwa
10,8 Mrd €. Das bereinigte operative Ergebnis
(EBITA) sank im 3. Quartal um rund 11 % auf 96
Mio €; kumuliert nach neun Monaten lag das
EBITA mit einem vor allem saisonal beding-
ten Minus von 279 Mio € auf Vorjahresniveau.
Verbessert hat sich die Nettoverschuldung, die
mit rund 1,55 Mrd € um 47 % unter dem Ver-
gleichswert des Vorjahres lag. Vor dem Hinter-
grund der aktuellen Buchungseingänge rech-
net TUI für das Gesamtjahr weiterhin mit
einer Steigerung des Umsatzes. Der Konzern
strebt für das Gesamtjahr ein positives Kon-
zernjahresergebnis an.
Der starke Kursanstieg in der Aktie der IFA
Hotel & Touristik AG ist damit zu begründen,
dass das Unternehmen den von der Tochter-
gesellschaft IFA Reisevermittlungs GmbH in
58 TOP HOTEL | 9/2011
Ultimo-Hoffnungen
Boerse911 06.09.11 11:44 Seite 58
Form eines Call-Centers unterhaltenen Teilbe-
trieb Reisevermittlung in Duisburg stilllegen
wird. Der Konzern rechnet als Folge dieses
Schrittes mit wesentlichen Kosteneinsparun-
gen. Die Funktionen sollen durch neue Techno-
logien ersetzt werden. Der Teilbetrieb Reisever-
mittlung auf Fehmarn bleibt bestehen.
Die hotel.de AG hat im zweiten Quartal 2011
erstmals die Umsatzmarke von 10 Mio € über-
schritten. Das Buchungsportal steigerte im
ersten Halbjahr 2011 den Umsatz um 12,0 % auf
18,99 Mio €. Der Auslandsumsatz verbesserte
sich im ersten Semester 2011 um 11,4% auf 7,99
Mio €, der Auslandsanteil betrug 42,1% (nach
42,3%).
Nordamerika
Wertpapier-Analysten amerikanischer Banken
sind mit Blick auf die drohende Verlangsamung
des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Welt
deutlich zurückhaltender in ihrer Einschätzung
der US-Hotelbranche geworden. So hat das
Finanzhaus Jefferies & Co die Aktien amerikani-
scher Hotels nach unten gestuft. Der Ausblick
für die Branche habe sich innerhalb nur weniger
Wochen deutlich verschlechtert, heißt es in einer
Research-Note von Jefferies. Man sei hinsichtlich
der Gewinnschätzungen heute wesentlich we-
niger zuversichtlich als noch vor kurzem.
Amerikas Hotelgesellschaften berichten wei -
terhin über einen recht soliden Verlauf des Ge-
schäfts. Der Marktführer Marriott International,
der die Abtrennung seines Vacation-Club-Ge-
schäfts Ende des Jahres über die Bühne gebracht
haben will, hat den Gewinn je Aktie im zweiten
Quartal von 0,31 auf 0,37 $ gesteigert. Für das Ge-
samtjahr 2011 erwartet das Unternehmen einen
Gewinn je Aktie zwischen 1,35 und 1,43 $. Kon-
kurrent Starwood überraschte die Börse positiv.
Das Unternehmen hat im zweiten Quartal je Ak-
tie 0,50 $ verdient, nachdem noch im gleichen
Quartal des Vorjahres lediglich 0,35 $ je Aktie als
Nettogewinn ausgewiesen worden waren. Dar-
aufhin sah sich das Management veranlasst, die
Schätzung für das Gesamtjahr 2011 von 1,60 bis
1,70 $ auf 1,67 bis 1,77 $ je Aktie nach oben zu
schrauben.
Auch die führenden Kasino- und Hotelfirmen
in Las Vegas berichten über eine recht erfreu -
liche Entwicklung. Wynn Resorts Ltd. steigerte
den Gewinn je Aktie von 0,52 $ kräftig auf 1,60 $
und übertraf damit die bei 1,04 $ liegenden
Durchschnitts-Schätzungen der Analysten deut-
lich. Die unter Wynn Macau firmierenden Toch-
tergesellschaft des Konzerns musste beim Ge-
winn dagegen einen Rückgang von 132,5 auf
120,3 Mio $ hinnehmen, obgleich der Umsatz
im zweiten Quartal von 714 auf 977 Mio $ in die
Höhe schoss. Der Wynn-Konkurrent Las Vegas
Sands, der mehr als 90 seiner Umsätze auf
dem asiatischen Markt im Spielerparadies Ma-
cao erzielt, schaffte die Rückkehr in die schwar-
zen Zahlen. Nach einem Verlust von 0,01 $ im
zweiten Quartal 2010 wies das Unternehmen
im gleichen Quartal diesen Jahres einen Ge-
winn von 0,45 $ aus.
Europa
Eine Aufstockung des Aktienkapitals hat
die Schweizer Hotelgruppe Sunstar beschlos-
sen. Dieser Schritt war eine Folge des am 22.
August unterzeichneten Vertrags über den Er-
werb aller Aktien des jetzigen Romantik Ho-
tels Beau-Site in Saas-Fee. Die Übernahme des
renommierten Vier-Sterne-Betriebs mit 88 Bet-
ten soll zum 1. Dezember 2011 erfolgen. Mit
dieser Übernahme erweitert Sunstar ihr Port-
folio von 10 auf 11 Hotelbetriebe. Erst kurz zu-
vor hatte das Unternehmen den Kauf des
Hotels La Collina in schweizerischen Pontre-
sina bekannt gegeben. Der Verwaltungsrat
schlägt der Generalversammlung am 29. Sep-
tember 2011 vor, das Aktienkapital um 15 auf
65 Mio sfr zu erhöhen. Bei der Kapitalerhö-
hung gewährt jede B-Aktie ihrem Inhaber das
Recht, 10 neue A-Aktien zu pari zu beziehen.
Sunstar-Mehrheitsaktionär Peter Grogg, der
alle 3000 B-Aktien hält, macht bei der Kapital-
erhöhung mit.
Der angeschlagene britische Reisekonzern
Thomas Cook hat mit einem Bankenkonsor-
tium ein neues Finanzierungspaket ge-
schnürt, das eine Verlängerung der derzeit lau-
fenden Kredite in Höhe von 200 Mio Pfund
Sterling und eine Kreditlinie von 850 Mio
Pfund bis zum Jahr 2014 zu einem günstigeren
Zins vorsieht. Das Unternehmen hatte die Bör-
se zuvor mit einer Warnung vor überzogenen
Gewinnerwartungen überrascht und dies un-
ter anderem mit den Unruhen in Nordafrika
begründet.
Von Zuversicht geprägt war der Geschäfts-
ausblick, den die Unternehmensleitung der
französischen Hotelgruppe Accor S.A. nach
Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse
präsentierte. Sophie Stabile, Finanzchefin der
weltweit viertgrößten Hotelgruppe nach Inter-
Continental, Marriott und Starwood, zeigte
sich auf Basis der aktuell vorliegenden Bu-
chungsaufträge für den Rest des Jahres zuver-
sichtlich. Im ersten Semester hat Accor einen
um 5,8 % höheren Umsatz von 2,973 Mrd € er-
zielt.
Asien & der Rest der Welt
Während Japans Hotels und Reiseunter-
nehmen nach wie vor unter den negativen
Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von
Fukushima leiden, berichten Hotelgesell-
schaften in China und Indien über steigende
Umsätze und Erträge als Folge der zunehmen-
den Reisefreiheit chinesischer Bürger. Und so
überraschte zuletzt nicht, dass das Manage-
ment des Touristikunternehmens Kinki Nip-
pon Tourist für das erste Halbjahr 2011 bei ei-
nem Umsatz von 24,6 Mrd Yen einen ope -
rativen Verlust von 1,85 Mrd Yen meldete. Für
das Gesamtjahr 2011 erwartet das Manage-
ment des an der Börse in Tokio gelisteten
Unternehmens einen Umsatz von rund 55,6
Mrd Yen sowie ein leicht positives Brutto-
ergebnis.
Von einer positiven Umsatz- und Ertrags-
entwicklung berichtet die mehrheitlich vom
saudischen Milliardär und Prinz Alwaleed bin
Talal gehaltene Finanzgesellschaft Kingdom
Holding. Das auch in der Hotelbranche enga-
gierte Unternehmen meldet für das zweite
Quartal einen Anstieg der Nettogewinne um
20,8 % auf umgerechnet 43,6 Mio US-$.
Hotelfinanzierungen
Die Finanzmärkte weisen derzeit ein para-
doxes Verhalten auf. Denn in einer Zeit, in der
die Kreditwürdigkeit von immer mehr Staaten
leidet und das allgemeine Zinsniveau wegen
der starken staatlichen Nachfrage eigentlich
steigen müsste, befinden sich die Renditen
der Staatsanleihen deutlich auf dem Rückzug.
Dies zum einen, weil die Notenbanken Staats-
anleihen aufkaufen, also praktisch frisches
Geld drucken, und zum anderen, weil in den
turbulenten Zeiten an der Aktienbörse Staats-
anleihen starke Kapitalzuflüsse erfahren und
ungeachtet der allgemeinen Bonitätsängste
paradoxerweise als »sicherer Hafen« verstan-
den werden. So sind die Renditen für 10-jähri-
ge Staatsanleihen in den USA zum ersten Mal
überhaupt unter die Marke von 2 % gefallen.
Dies wiederum hat Ängste genährt, die USA
könnten japanische Verhältnisse erleben. Als
9/2011 | TOP HOTEL 59
Boerse911 06.09.11 11:44 Seite 59
MARKT INTERNATIONALE HOTELAKTIENBÖRSE
in Japan die Rendite der Staatsanleihen im Jahr 1993 unter die Marke
von 2% fiel, kam es dort zu einer von Deflation und Depression gepräg-
ten Entwicklung, von der sich das Land bis heute nicht erholt hat. Fol-
gende Unternehmen der Touristikbranche nutzten das günstige Zins-
umfeld für Eigenkapital- und Fremdkapital-Finanzierungen:
Amadeus: Die von Private Equity-Gesellschaften veräußerten 41 Mio
Aktien des in Madrid ansässigen Online-Buchungsunternehmen für die
Reise- und Touristikbranche wurden vom durch Goldman Sachs und
Morgan Stanley angeführten Bankenkonsortium zu einem Preis von je-
weils 13,9 € platziert.
Hotel Properties Ltd.: Fremdkapital in Höhe von 20 Mio Si-$ hat sich
dieses in der Hotelbranche tätige asiatische Unternehmen beschafft.
Die Emission mit einer Laufzeit von sieben Jahren wurde von Standard
Chartered Bank betreut.
Indian Hotels Co Ltd.: Der indische Hotelbetreiber hat sich durch
die Ausgabe einer 10-jährigen Anleihe Fremdkapital in Höhe von 2,5 Mrd
Rupien beschafft. Das Unternehmen zahlt 9,95 % Zinsen pro Jahr.
Jetwing: Die auf Sri Lanka beheimatete Freizeit- und Touristikgruppe
Jetwing will sich über den Gang an die Börse in Colombo 36,5 Mio $ be-
schaffen und so die finanzielle Basis für eine Ausweitung ihrer touri-
stischen Aktivitäten auf der Insel schaffen. Jetwing-Chairman Hiram
Cooray erklärte, seine Gruppe wolle zwei weitere Hotels auf der Insel
bauen. Bisher betreibt Jetwing 12 Hotels auf Sri Lanka, ein Motel in Neu-
seeland und Luxushäuser in Vietnam und Kambodscha.
Kaufen oder nicht kaufen?Accor S.A.: Bei den Experten der britischen Bank Barclays wird das
Kursziel für die Accor-Aktie auf Sicht von 12 Monaten von 37 auf 31 Pen-
ce gesenkt.
City Lodge Hotels: Die Aktien der südafrikanischen Hotelgesell-
schaft werden vom Research-Team von UBS zum Verkauf gestellt. Das
Kursziel wurde von 70 Rand auf 67 Rand zurückgestuft.
Kuoni Reisen Holding AG: Die Aktien des Schweizer Touristik-
unternehmens werden zwar von UBS weiter mit »kaufen« bewertet.
Gleichwohl hat die Bank das Kursziel auf Sicht von 12 Monaten von 450
auf 350 sfr gesenkt. Bei der Bank Natixis wurde das Kursziel sogar von
390 auf 300 sfr gesenkt. Optimistischer sind die Analysten der Deut-
schen Bank, die ihr Kursziel von 355 auf 410 sfr hochgesetzt haben.
Melco Crown Entertainment: Die Analysten der australischen Bank
Macquarie haben die Aktien des Kasino- und Hotelunternehmens bei
ihrer Erstbewertung als »überdurchschnittlich« eingestuft und ein
Kursziel von 16,60 $ errechnet. – JP Morgan hat die Aktie bei einem
reduzierten Kursziel von 11 $ (bisher 14 $) derzeit mit »neutral« einge-
stuft.
Thomas Cook Group plc: Keine gute Meinung haben Analysten
gegenüber der Aktie dieser britischen Touristikgesellschaft. Beim Fi-
nanzhaus Numis wurde das Kursziel jetzt von 80 auf 60 Pence gesenkt.
Walt Disney Co: Als »kaufenswert« betrachten die Analysten des ja-
panischen Finanzhauses Nomura die Aktien des Medienkonzerns, der
auch im Betrieb von Themenparks und Hotels aktiv ist. Das Kurzsiel der
Aktie wurde allerdings von 47 $ auf 45 $ reduziert.
Wynn Resorts Ltd.: Die zuletzt stark gestiegene Aktie wird vom
Finanzhaus Susquehanna mit »neutral« und einem Kursziel von 153 $
(bisher 140 $) bewertet. – Optimistischer sind die Fachleute von JP Mor-
gan, die das Kursziel von 174 $ auf 185 $ angehoben haben. TH
Die Hotelbranche im Spiegel der BörseUnternehmen Währung Aktienkurs Aktienkurs Veränderung
20.06.2011 22 / 23.08.2011 in %
Air Berlin Euro 2,92 2,78 -4,79Aovo Touristik Euro 3,30 2,50 -24,24Design Hotel AG Euro 0,97 0,66 -31,96hotel.de AG Euro 13,20 11,88 -10,00IFA Hotel & Touristik Euro 4,00 5,37 34,25Deutsche Lufthansa AG Euro 14,02 10,75 -23,32Travel Viva Euro 6,36 5,90 -7,23TUI AG Euro 7,34 4,39 -40,19
Boyd Gaming US-Dollar 7,82 5,09 -34,91Carnival Cruises US-Dollar 35,27 30,17 -14,46Chesapeake Lodging US-Dollar 17,07 12,32 -27,83Choice Hotel US-Dollar 32,18 36,93 14,76(The Walt) Disney Co. US-Dollar 38,04 32,12 -15,56Gaylord Entertainment US-Dollar 28,50 22,64 -20,56Host Hotels & Resorts Inc. US-Dollar 16,09 19,56 21,57Hyatt Hotels Corp. US-Dollar 39,45 30,25 -23,32Las Vegas Sands US-Dollar 38,20 40,57 6,20LogdeNet Entertainment US-Dollar 3,31 1,75 -47,13Loews Corporation US-Dollar 40,56 29,92 -26,23MGM Mirage US-Dollar 12,10 9,15 -24,38Marriott International US-Dollar 33,15 31,12 -6,12MHI Hospitality US-Dollar 2,99 2,88 -3,68Morgans Hotel Group US-Dollar 7,13 5,16 -27,63Orient Express Hotels US-Dollar 9,78 6,78 -30,67Starwood US-Dollar 51,88 45,70 -11,91Vail Resorts US-Dollar 44,33 34,87 -21,34Wyndham Worldwide US-Dollar 31,57 27,51 -12,86Wynn Resorts US-Dollar 129,40 147,62 14,08
Compass Group Pence 583,50 538,00 -7,80InterContinental Hotels Group Pence 1165,00 966,00 -17,08Millennium & Copthorne Pence 473,50 416,00 -12,14Peel Hotels Pence 66,00 59,50 -9,85Rank Group Pence 150,00 119,80 -20,13Thomas Cook Group plc Pence 131,00 46,00 -64,89
Kuoni Reisen sfr 318,50 261,00 -18,05Sunstar Holding sfr 1139,00 1055,00 -7,37Victoria Jungfrau sfr 249,00 211,00 -15,26
Accor Euro 28,12 23,62 -16,00Club Méditerranée Euro 16,20 14,30 -11,73Euro Disney SCA Euro 7,30 5,48 -24,93Hotel Regina S.A. Euro 29,99 25,50 -14,97
Sol Meliá S.A. Euro 7,94 5,10 -35,77N.H. Hoteles S.A. Euro 5,13 3,13 -38,99
Rezidor Hotel Group Schwedenkrone 40,10 25,80 -35,66
Orbis Polnische Zloty 36,80 30,00 -18,48
Danubius Hotels Forint 3460,00 3335,00 -3,61
Fujita Kanko Tourist Yen 300,00 252,00 -16,00Kyoto Hotel Yen 386,00 380,00 -1,55Tokai Kanko Co Ltd. Yen 21,00 22,00 4,76
Hotel Royal Singapur-$ 2,35 2,18 -7,23Mandarin Oriental Singapur-$ 2,13 1,50 -29,58OUE - Overseas Union Singapur-$ 2,81 2,14 -23,84
Great Eagle Hotels Hongkong-$ 26,05 21,05 -19,19HK & Shanghai Hotels Hongkong-$ 13,18 11,14 -15,48Miramar Hotels Hongkong-$ 9,15 9,15 0,00Regal Hotels International Hongkong-$ 3,22 2,77 -13,98Shangri La Asia Ltd. Hongkong-$ 18,96 17,38 -8,33Wharf Holdings Hongkong-$ 51,60 48,40 -6,20
Hotel Leela Venture Ltd. Indische Rupie 37,80 38,80 2,65
City Lodge Südafrika-Rand 70,60 64,40 -8,78Gold Reef Casino Resorts Südafrika-Rand 16,65 15,70 -5,71SAB Miller Südafrika-Rand 236,20 244,21 3,39Sun International Südafrika-Rand 91,70 87,01 -5,11
Dow Jones Hotelindex US-Dollar 577,12 452,16 -21,65Dow Jones Industrials US-Dollar 12004,36 10854,65 -9,58Deutscher Aktienindex Euro 7082,30 5515,54 -22,12MS-Weltbörsenindex US-Dollar 328,87 290,17 -11,77S&P Casino Index US-Dollar 982,77 936,85 -4,67
AKTIEN-INDIZES ZUM VERGLEICH
Quelle: FinMedia AG – Oberiberg
B
60 TOP HOTEL | 9/2011
Boerse911 06.09.11 11:44 Seite 60
TRENDBAROMETER MARKT
9/2011 | TOP HOTEL 61
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Aus gastgewerblicher Sicht schwebt Main-hattan derzeit auf Wolke sieben: Nicht nur lässt
die Internationale Automobil-Ausstellung die
Zimmerpreise vom 15. bis 25. September um
durchschnittlich 36 Prozent in die Höhe stei-
gen, auch hat Frankfurt mit dem neuen Jumei-
rah am Thurn-und-Taxis-Platz ein Luxushotel
erster Güte hinzugewonnen (sh. Seite 32) und
wird mit dem nicht minder spektakulären Hil-
ton Hotel The Squaire am Frankfurter Flugha-
fen Ende des Jahres nochmals für Schlagzeilen
sorgen.
Aus wirtschaftlicher Sicht gab es im vergan-
genen Jahr kaum ein Vorbeikommen an Frank-
furt: 5,9 Mio Übernachtungen (+11 %), 65 % Zim-
merauslastung (+15 %) und 115 Euro durch-
schnittlicher Zimmerpreis. Diese bundeswei-
ten Top-Werte gilt es in diesem Jahr zu bestäti-
gen, wenn nicht gar zu übertreffen. Dass dies
trotz hervorragender Rahmenbedingungen
keinesfalls ein Selbstläufer ist, zeigen die Aus-
lastungs- und Rateneinbrüche im April 2011.
Hauptursache war hierfür, dass Frankfurt in
diesem Jahr die Weltleitmesse Light & Building
nicht im Programm hatte und daher auf rund
180.000 Fachbesucher verzichten musste. Da-
für registrierten jene Hoteliers, die ihre Kenn-
ziffern und Planungszahlen dem Bench-
marking-Spezialisten Fairmas zur Verfügung
stellen, im Juni und Juli zusätzliches Geschäft
durch die Fußball-WM der Frauen – Frankfurt
war unter anderem Ausrichter des Endspiels
am 17.Juli. Auch aktuell haben die Hoteliers am
Main nur wenig Anlass zur Klage, schließlich
sorgt –wie eingangs erwähnt – die IAA für vol-
le Betten. Hinzu kommt die nahezu zeitgleich
stattfindende »Herbst-Dippemess«, das nach
eigener Aussage größte Volksfest im Rhein-
Main-Gebiet mit rund zwei Mio Besuchern. Mit
diesen Hochkarätern im Gepäck wird im Sep-
tember ein stattliches Auslastungsplus von 6,4
Prozent erwartet. Auch der RevPAR bewegt
sich mit sieben Prozent deutlich über dem Vor-
jahresniveau. Den weiteren Jahresverlauf be-
werten die Main-Hoteliers aufgrund der immer
kurzfristiger getätigten Buchungen in puncto
Auslastung tendenziell etwas negativ, die
Raten sehen sie dagegen deutlich im Plus.
Im Oktober steht noch ein strategisch wich-
tiger Termin an: die Öffnung der neuen Lande -
bahn am Frankfurter Airport und damit ver-
bunden die Steigerung des Passagieraufkom-
mens von 54 auf 88 Mio Fluggäste pro Jahr. TH
Schon heute die Entwicklung des Marktes von morgen kennen – das ist die Intentiondes Trendbarometers von der Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH, exklusivin Kooperation mit Tophotel. Diese Ausgabe im Fokus: der Hotelmarkt in Frankfurt
Frankfurt voll in Fahrt
Durchschnittliche AuslastungAbweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
2,76,4
-1,0
-8,4
2,6
4,1-2,8
7,2
-4,8
4,7
-1,0
1,3
Durchschnittlicher Zimmerpreis Abweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
Durchschnittlicher RevPARAbweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
Dec Jan’11 Feb’11 Mar ’11 Apr ’11 May’ 11 Jun’ 11 Jul’ 11 Aug’ 11 Sept’ 11 Oct’ 11 Nov’ 11
3,7
-1,6
4,00,7
5,8
3,0
-3,6
1,35,8
Dec Jan’11 Feb’11 Mar ’11 Apr ’11 May’ 11 Jun’ 11 Jul’ 11 Aug’ 11 Sept’ 11 Oct’ 11 Nov’ 11
Dec Jan’11 Feb’11 Mar ’11 Apr ’11 May’ 11 Jun’ 11 Jul’ 11 Aug’ 11 Sept’ 11 Oct’ 11 Nov’ 11
-8,8
6,6
6,8
▲
▲
▲▲
▲
▲ ▲▲
▲▲▲
▲
▲▲
▲8,3
0,73,6
11,3
3,87,4
-13,6
7,6
0,61,0
6,1
▲▲
▲
1,8
-4,6-3,7
-14,8
19,1
-0,2
2,70,1
2,85,9
9,6
▲▲
▲
11,3
6,713,5 13,3
-0,93,4
-26,4
28,1
0,43,86,2
Fairmas_9.11 06.09.11 11:52 Seite 61
MARKT BIER AKTUELL
62 TOP HOTEL | 9/2011
»Wo ist denn Ihr Mann?«, wurdedie Hausfrau gefragt. Sie antwortete:
»Bei diesem tollen Wetter immer im
Garten.« Sie konnte es sagen, ohne sich
etwas zu vergeben. Peinlich wäre es ihr
gewesen, wenn sie hätte sagen müssen:
»Wie immer in der Kneipe.« Aber er war
tatsächlich im Garten – aber auch in der
Kneipe. Er war im Biergarten.
Schon im Mittelalter trank man sein
Bier im lauschigen Schatten der Bäume
neben der Brauerei. Im Garten. Oft in
der Nähe der Kirche. Aber nicht nur Bier
mundet in solchem Ambiente. Wenn
es geht, hat auch der Heurige in Wien
einen Garten. Und der Äppelwoi in
Frankfurt lässt seine Gäste besonders
gesellig werden, wenn sie ihn an der
frischen Luft und bei Sonnenschein
schlürfen.
Der Biergarten symbolisiert gerade-
zu, dass Bier ein uriges Getränk ist, das
sich aber nicht scheuen muss, auch am
oberen Ende der feinen Tafel Platz zu nehmen. Dort präsentiert es sich
in edel geschliffenem oder gegossenem Glas. Im Biergarten aber fühlt es
sich wohl im gedeckelten Humpen, der das Bier kühl und lästiges Getier
fern hält. Bier in solcher Umgebung mag es nicht weiß eingedeckt. Es
bevorzugt die derbe Holzbank vorm rustikalen Tisch unter Kastanien.
Wer dort bei bester Laune den Humpen hebt, versteht, was der Schrift-
steller Alexander Spoerl meinte, als er sagte: »Bier kommt aus der Erde.«
Das war leicht gesagt, weil es physisch stimmt: Hopfen, Gerste und Mais
wachsen im Garten und das Wasser schöpft der Bräu aus dem klaren
Bächlein. Aber Spoerl meinte nicht nur die Ingredienzen, die das Bier
aus der Erde kommen lassen. Er meinte auch das Ambiente des Ge-
tränks: Bier braucht Heimat. Und Heimat heißt eben auch Biergarten.
Nirgendwo ist diese Symbiose so verinnerlicht wie im Bierland Bayern.
In der »Bayerischen Biergartenverordnung« vom 20. April 1999 heißt es,
dass der Gast seine Brotzeit in den Biergarten mitbringen und dort ver-
zehren darf – beim Bier des Bräus. Der Biergarten als verlängerter Kü-
chentisch, als geselliger Garten auch für all diejenigen aus den steiner-
nen Etagen der Städte, die keinen Garten haben. Sie fliehen im Sommer
vor dem heißen Asphalt in den Schatten »ihres« Biergartens. Den größ-
ten gibt es natürlich in München: den Hirschgarten. Mit 6500 Plätzen ist
er schon mehr als ein Dorf. Er ist eine heimelige Kommune. Dem steht
der romantische Biergarten des Klosters Weltenburg kaum nach. Diese
Bier ist ein fröhliches Produkt. Und da der Mensch nur unter Menschen fröhlich sein kann,ist Bier außerdem ein geselliges Getränk. Und wann ist der Mensch schon geselliger als beischönem Wetter unter Freunden? Eine Hommage an den Biergarten
Ab in den Biergarten!
Idylle erreicht man am besten per
Schiff von Kelheim aus am Donau-
durchbruch vorbei. Und dann liegt es
linker Hand vor einem: das mächtige
Kloster mit immer noch 14 aktiven
Mönchen, mit seiner zünftigen Braue-
rei, dem gewaltigen Garten unter Bäu-
men und seinen köstlichen Bieren.
Wie sehr eine solch romantische Sze-
ne nach Fortsetzung schreit, zeigt ein
Beispiel aus dem »Pott«. Mitten in Bo-
chum lädt »Hartmanns Wirtshaus« mit
»bayerischer Atmosphäre und bayeri-
schen Speisen« ein zum Ausflug ins
Grüne mit Kind und Kegel. Ein ganzes
Dorf kann das »Hartmanns« nicht ver-
kraften, aber immerhin 200 Gäste fin-
den im Biergarten Platz, weitere 100 auf
der Tenne in der Scheune und noch ein-
mal 150 im Thekenraum.
Biergärten sind in. Sie können aber
auch ganz schön out sein, wenn das
Wetter nicht will. Das ist das Risiko der
Wirte und der Hoteliers, die immer häufiger Gärten oder Terrassen an-
bieten, um ihren Gästen einen gemütlichen Ausklang des Abends beim
Bier im Freien zu offerieren. Biergärten brauchen »Luft«. Das heißt aber
nicht, dass es genügt, hinter seiner Kneipe in einem Hof fünf Tische mit
Sonnenschirmen aufzubauen und ein Schild »Biergarten« aufzustellen.
So geht die Klage der Wirte quer durch die Republik, dass das Angebot
solcher »Biergärten« keine neuen Gäste anlocke, sondern bestenfalls
das Geschäft vom Inneren der Kneipe in den Hof verlagere. Stühle, Ti-
sche oder gar einen Container anzuschaffen, in dem Bier gekühlt und
gezapft wird, das hat nichts mit Biergarten-Atmosphäre zu tun.
Und dennoch: Wo es eben geht, versuchen Gastronomen, ein Ge-
schäft mit dem Biergarten aufzubauen und sich damit zu profilieren.
Dr. Volker Kuhl, Marktchef der Brauerei C.& A. Veltins, die im ersten Halb-
jahr 2011 mit mehr als 1,4 Millionen Hektolitern so viel Bier verkaufte
wie nie zuvor (+ 6 %), schätzt, dass von den rund 200.000 gastronomi-
schen Betrieben am Standort Deutschland etwa 20 bis 30 Prozent einen
Biergarten betreiben. Die Kosten dafür seien mit 5000 bis 8000 Euro
überschaubar, wenn man sie mit dem durchschnittlichen Finanzie-
rungsaufwand je Objekt von 80.000 bis 100.000 Euro vergleiche. Ob sich
ein Biergarten auch für den Wirt lohnt, hängt zum einen also vom
Standort und zum anderen vom Wetter ab – und damit auch von der
Leidensfähigkeit des Wirtes. HANS BAUMANN
Gästemagnet und Umsatzquelle: der Biergarten
Bier_aktuell_9.11 06.09.11 11:53 Seite 62
/// 30 Jahre
HDVFÜHRUNGSKRÄFTE-KONGRESSMÜNCHEN, 04. – 06.11.2011
08.
Unter den Referenten u. a. Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München e.V.
Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular zum Kongress fi nden Sie unterwww.hdvnet.deD
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HDV 9 06.09.11 11:56 Seite 63
MANAGEMENT DEUTSCHER GM IM AUSLAND
64 TOPHOTEL | 9/2011
Zielstrebigkeit und
Entschlossenheit zählen
zu den Grundeigenschaften
des 40-jährigen Deutschen
Deutscher Chef 06.09.11 11:57 Seite 64
9/2011 | TOPHOTEL 65
Kann ein Haus Unglück bringen? Beim Kempinski Adriatic im kroatischen Savudrija könnteman das fast vermuten: Ein halbes Dutzend General Manager, einige Schließungen und einenEigentümerwechsel musste das Hotel seit seiner Eröffnung im Sommer 2009 verkraften. Nunaber scheint die Pechsträhne beendet zu sein: In den vergangenen Monaten sind mehrereMillionen Euro in den Feinschliff geflossen und Kempinski-Veteran Konstantin Zeuke hat dieLeitung übernommen – für diesen kommt eine weitere Niederlage absolut nicht in Frage
von ANKE PEDERSEN
Konstantin ZeukeGeneral Manager Kempinski Hotel Adriatic
Napoleon kommt nicht zur Sprache während des Interviews mitKonstantin Zeuke. Nicht explizit. Doch in Habitus und Gestus kann
der berühmteste Feldherr aller Zeiten kaum anders rübergekommen
sein als der Mann, der gerade noch über die Terrasse des Kempinski
Adriatic auf der Halbinsel Istrien geschritten ist: mit militärisch
durchgedrücktem Rücken und nach vorn gestrecktem Kinn. Und der
sich jetzt, wo er sitzt, nach kurzer Getränke-Order jovial zurücklehnt,
den rechten Arm lässig geparkt über der Lehne seines Sessels. »Nichts
kann mich aus der Ruhe bringen«, signalisiert diese Körperhaltung,
»ich bin Herr der Lage und war es auch immer.«
Karriere? »Von Anfang an war es mein Ziel, mit 35 Jahren General
Manager zu sein«, plaudert der Herr des Hauses dann. Im Januar sei er
40 geworden, das anvisierte Ziel habe er aber bereits mit 33 Jahren er-
reicht. »Reto Wittwer hat mir das Vertrauen geschenkt«, erklärt Zeuke.
Familie? »Darum habe ich mich gekümmert, als ich mein erstes Ziel er-
reicht hatte.« Und zwar auf die für ihn typische schnelle Art und
Weise. Übersetzt heißt das: Ziel definiert, die »richtige Frau« gefun-
den, diese sechs Monate später vor den Traualtar
geführt, Familienplanung begonnen, ein Jahr spä-
ter die Geburt von Stammhalter Maximilian.
Tochter Elisabeth wurde dieses Jahres im Sommer
ein Jahr alt.
»Nee, nee, das war schon romantisch«, rudert
der Manager plötzlich zurück, als er merkt, dass
seine Aufzählung nicht gerade nach Charmeof-
fensive klingt. »Ich war mir eben so sicher mit
ihr.« Mit »ihr« ist die Grafikdesignerin Gergana ge-
meint; kennengelernt hat er sie 2005 in Sofia. Da
war Zeuke gerade General Manager im Kempinski
Hotel Grand Arena Bansko geworden, sie »hat
dort Werbung für uns gemacht«. Und nach der
ersten Begegnung warb der Hotelier dann eben
für sich selbst.
Dass Gergana Bulgarin ist, hat Zeuke nicht im Geringsten irritiert.
Er selbst stammt aus der ehemaligen DDR, aus Gotha, und ist daher
vertraut mit der Sozialisation in kommunistischen Gesellschaften.
»Ich kenne beide Welten«, sagt er. Schon vor der Wende hatte seine
Familie – beide Eltern sind Ärzte – Kontakte im Westen, Verwandte in
Gifhorn und Wiesbaden. »Regelmäßig kam jemand von der West-Ver-
wandschaft zu Besuch.« Von daher seien »West-Produkte« und »West-
Fernsehen« absolut normal gewesen für ihn und seinen älteren Bru-
der. »Ich habe den Kommunismus miterlebt. Aber als Kind war es mir
egal, ob ich in Paris bin oder in Budapest.«
Dass er in einem repressiven System lebte, bekam Zeuke erst zu
spüren, als sein Vater von einer Auslandsreise nicht zurückkehrte.
»Plötzlich war der Sohn des Stasi-Chefs in meiner Klasse und all mei-
ne Freunde wurden verhört.« Erst zweieinhalb Jahre später erfuhr er,
dass seine Eltern diese Aktion minutiös geplant hatten, als auch der
Rest der Familie ausreiste. Konstantin war zu diesem Zeitpunkt 15 Jah-
re alt. Um nicht völlig überwältigt zu werden von dem neuen Leben
»drüben«, entschieden sich Zeukes zunächst für
eine kleinere, beschauliche Stadt – für Paderborn.
Doch selbst dort erwartete sie ein Kulturschock
angesichts all des »Überflusses«. Zeuke: »Wie mei-
ne Mutter meide ich bis heute Kaufhäuser und
kaufe eher in kleineren Geschäften ein.«
Anders verhält er sich dagegen im Job: Da ent-
schied sich der junge Konstantin für eine Karriere
im Big Business an. »Meine Mutter war der Mei-
nung, dass ich Talent dafür habe.« Und da er für
die Schulbank nicht geboren war, folgte er ihrem
Rat. Desaströs sei dann allerdings sein erster Kon-
takt mit der Branche gewesen. Noch während des
Schnupperpraktikums wurde ihm signalisiert:
»Junge, du hast kein Talent.« Zeuke: »Dafür hatte
ich zu viel Geschirr fallen gelassen und war völlig
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Deutscher Chef 06.09.11 11:57 Seite 65
66 TOPHOTEL | 9/2011
Zeukes aktuelle Wirkungsstätte an der kroatischen Adriaküste ist ein Paradies für Golfer und Badeurlauber
überfordert hinter der Bar.« Doch napoleonische Zielstrebigkeit und
Entschlossenheit zählten schon damals zu Zeukes wesentlichen Ei-
genschaften. Nachdem er sich nun einmal entschieden hatte, blieb er
dabei und schrieb sich für ein Vorbereitungsjahr an der Jakob-Selzer-
Hotelfachschule in Bad Kreuznach ein. Und bereits kurz nach seinem
Start im Herbst 1989 stellte er fest: »Ich habe doch Talent« – fürs Gast-
gebersein, für den Umgang mit Menschen, fürs Organisieren. Derart
motiviert, legte er sich während seiner restlichen Ausbildung im
Schweizerhof Hannover so richtig ins
Zeug. »Der Zeuke will mehr machen,
als er darf oder soll«, hatten seine Vor-
gesetzen dann auch schnell erkannt –
und das entsprechend »ausgenutzt«.
Das allerdings habe ihm keineswegs
geschadet: »Ich habe dort sehr viel gelernt, weil ich viel selbstständig
arbeiten konnte.« Außerdem sei er am Ende übernommen worden –
zunächst als Rezeptionist. Dem dortigen Sternekoch Norbert Schu
blieb Zeuke dann sogar während seines Zivildienstes in der Diakonie
Hannover treu und eröffnete später mit diesem »Die Insel« am Masch-
see, das Stammrestaurant von Ex-Kanzler Gerhard Schröder.
Im Januar 1995, nach Paderborn, Bad Kreuznach und Hannover, hat-
te Zeuke den Pflichtteil schließlich hinter sich gebracht und war bereit
für Größeres: den Sprung in die Großstadt – und in einen internatio-
nalen Konzern. Erste Station von 1995 bis 1997: das Hilton Munich
Park. »Reine Front-Office-Geschichten, aber eine gute Schule, ich
stand permanent unter Strom. Allerdings brauch’ ich das auch, sonst
wird mir langweilig und ich such’ mir was. Sogar Urlaub ist schwie-
rig. Wenn, dann muss es Adventure sein. Sonst geht’s nicht.« Zweite
Station: das München Marriott Hotel. Als Trainee im Frontoffice be-
legte Zeuke hier so viele Kurse wie möglich: »Sales, IT, F&B – ich habe
die Informationen nur so aufgesogen.« Und konnte dann nicht nein
sagen, als nur sechs Monate später das Angebot aus dem Kempinski
Hotel Vier Jahreszeiten München kam, in dem er von 1998 bis 2001 ar-
beitete. »Ab da war ich in der Liga, in die ich wollte – und bleiben woll-
te«, konstatiert Zeuke.
In Hermann von Treskow fand er
damals seinen »Mentor bei Kempins-
ki«. Und als Zeuke 2001 als Front Offi-
ce Manager ins Kempinski Hotel des
Emirats Ajman wechselte, fand er dort
mit Ulrich Eckhardt auch »seinen
GM«. »Ulrich Eckhardt hat mich geformt, von ihm habe ich sehr viel
gelernt: Wie man’s macht. (Zeuke lacht…) Und wie man’s nicht macht.
Aber das dürfen Sie nicht schreiben.« Energisch pocht er mit dem Zei-
gefinger auf den Schreibblock. Und warum nicht? »Ich lieb’ den, aber
das ist ein echt krasser Typ. Sehr umstritten.«
Umstritten oder nicht: Eckhardt scheint eine gute Schule gewesen
zu sein, denn von ihm lernte der angehende GM einen Führungsstil,
bei dem jeder Mitarbeiter ein offenes Ohr findet, bei dem jeder ein ver-
dientes Lob erhält, ebenso wie verdiente Kritik, und in der ein Chef
niemals vor anderen Leuten schreit. »Ich bin allerdings sehr direkt
und halte meinen Mund nicht«, schiebt Zeuke hinterher. »Außerdem
habe ich immer mein Diktafon dabei, schreibe mir alles auf und löse
die Dinge sofort. Das erwarte ich übrigens auch von meinen Abtei-
»Außerdem habe ich immer meinDiktafon dabei, schreibe mir allesauf und löse die Dinge sofort.«
Deutscher Chef 06.09.11 11:57 Seite 66
lungsleitern.« Kempinski wiederum erwartete nicht weniger viel von
dem ehrgeizigen jungen Zeuke: Während seiner Zeit im Kempinski Aj-
man, dem ersten Hotel der Kette im Nahen Osten, setzte ihn die Grup-
pe immer wieder bei Pre-Openings ein: in Kuwait, in Abu Dhabi und
auf der »M.S. Ganna Nile Cruise«. Bis CEO Wittwer ihm im Dezember
2004 schließlich den GM-Posten im neuen Kempinski Hotel Grand
Arena Bansko anbot, einem bulgarischen Skiresort »hinter den sie-
ben Bergen bei den sieben Zwer-
gen«. »Ich habe mich sehr gefreut
über dieses Vertrauen. Bansko war
zwar nicht meine Traumdestina-
tion, aber es war mein Hotel.« Und
bald nach seiner Eröffnung auch
das erste »Leading-« und beste Luxushotel in ganz Bulgarien. »Das
war eine Höllenarbeit«, erinnert sich Zeuke, »aber ich habe es ge-
schafft.«
Was der Mann einmal kann, schafft er auch ein zweites Mal, muss
Kempinski sich gedacht haben, und machte ihn drei Jahre später, im
November 2007, zum Eröffnungs-GM des Grand Hotels Kempinski Ho-
he Tatra in der Slowakei. Diesmal allerdings blieb Zeuke kaum länger
als bis zur Eröffnung, denn die zog sich bis Mai 2009. Kurz danach
schickte Kempinski ihn bereits an eine neue Front: zur Eröffnung des
Kempinski Hotel River Park Bratislava. Und wiederum kurz darauf
schon an die nächste: ins Kempinski Adriatic. Im März 2011 übernahm
der Eröffnungsspezialist die Regie des 184-Zimmer-Hotels in Savu-
drija, nahe der istrischen Küstenstadt Umag. Zuvor blieb das Haus
fünf Monate lang geschlossen. »Für den Feinschliff«, wie Zeuke er-
klärt. Denn bei der Eröffnung 2009 sei es eigentlich noch gar nicht
wirklich fertig gewesen. Zumindest nicht in dieser Qualität. Nun aller-
dings ist alles absolut vom Feinsten – von den Bose-Anlagen über das
Geschirr aus dem Hause Hering bis hin zu den überall im Haus ver-
legten Steinplatten – eigenhändig ausgesucht von Kempinski-Boss
Reto Wittwer.
Zeuke ist absolut klar, was Kem-
pinski von ihm erwartet: »Ich bin
hier, um die Kostenstruktur in die
richtige Bahn zu bringen, die Qua-
lität zu steigern, Profite zu machen,
Revenue einzufahren und für das Owners-Relationship-Manage-
ment.« Nicht eben eine einfache Aufgabe angesichts einer Durch-
schnittsbelegung von 50 Prozent – 60 bis 70 Prozent davon deutsch-
sprachige Strandurlauber – und Nettoraten von 150 Euro. Zumal er
mit Konkurrenz aus der eigenen Kette fertig werden muss: Gleichsam
in Sichtweite, im slowenischen Teil Istriens, leitet sein Kollege und
guter Freund Thies Bruhn das Kempinski Palace Portoroz. Palasthotel
gegen Neubau. Doch ein Scheitern kommt für Zeuke nicht in Frage:
»Keine Chance. Ich muss es schaffen und ich werde es auch schaffen.«
Und wenn auch diese Schlacht geschlagen ist? »Ich würde gern mal als
GM in Deutschland arbeiten«, betont Zeuke. »Oder aber ein Flagg-
schiff in einer Hauptstadt leiten.«
»Ich bin hier, um die Kostenstruktur indie richtige Bahn zu bringen, die Qua-lität zu steigern, Profite zu machen«
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Deutscher Chef 06.09.11 11:57 Seite 67
68 TOP HOTEL | 9/2011
MANAGEMENT FBMA DREAM TEAM
Mit einer »Kulinarischen Reise durchEuropa« wollen Christina Merz, Jasmin Pet-
ker und Fabian Balduf beim Gastronomiewett-
bewerb »The Dream Team Culinaire Malaysia
2011« den ersten Platz holen. Das Trio aus dem
Lufthansa Training & Conference Center See-
heim, das als Sieger aus dem »FBMA Dream
Team«-Casting hervorging, tritt dabei am 22.
September in Kuala Lumpur gegen eine über-
wiegend asiatische Konkurrenz an, denn die
FBMA ist der einzige europäische Fachverband,
der ein eigenes Team nach Malaysia entsendet.
Die dreiköpfige Mannschaft, bestehend aus
einer Köchin, einer Restaurantfachfrau und
einem Barkeeper, bereitete sich am 27. August in Seeheim mit einer
Generalprobe unter authentischen Bedingungen auf ihren Auftritt
vor. Die Aufgabe: Das Team soll die Jury und drei Gäste nicht nur mit
der Qualität ihres viergängigen, französisch inspirierten Halal-Menüs
überzeugen, sondern auch mit einer attraktiven Tischgestaltung und
einem einwandfreien Service – Erlebnisfaktor inklusive. Deshalb wird
nicht nur der Salat am Tisch zubereitet, auch das Tranchieren und
Flambieren geschieht vor dem Gast. Wie gut das Trio innerhalb der
vorgegebenen Zeit von zwei Stunden zusammenarbeitet, entscheidet
maßgeblich über die Punktzahl.
Das Menü: von Spanien bis Norwegen
Zur Einstimmung reicht Barkeeper Fabian Balduf einen anti-alko-
holischen Mix aus mediterranen Kräutern, Zitronensaft, Ginger Ale
und Trauben. Das Menü startet in Spanien mit Gebratenen Jacobs-
muscheln in Limetten-Butter, Tomaten-Salsa und Salaten der Saison.
Als einziger Verband aus Europa entsendet die Food + Beverage Management Association (FBMA) Mitte September eine Mannschaft zum »Dream Team«-Wett-bewerb nach Kuala Lumpur. Die Generalprobe verlief problemlos
Allein in Malaysia
Eine Bouillabaisse »modern style« bildet den
französischen Zwischengang. Mit dem Haupt-
gericht »Rinderfilet auf Heubett mit Weintrau-
ben-Jus, glaciertem Gemüse und Rosmarinkar-
toffeln« macht das Team Station in
Deutschland. Den süßen Abschluss bildet eine
mediterrane Komposition aus flambiertem Crê-
pe mit roter Minze-Panna cotta und marinier-
ten Beeren. Weine aus Italien und Frankreich,
ein Espresso mit Maracuja-Creme sowie ein
skandinavischer Linie Aquavit runden das
Wettbewerbsmenü ab. Begleitend kommuni-
ziert das Team in englischer Sprache, geht auf
Fragen ein und erzählt Wissenswertes bzw.
Unterhaltsames rund um die servierten Gänge.
»Uns hat gereizt, dass wir uns bei diesem Wettbewerb als Team prä-
sentieren können. Das ist wirklich etwas Besonders und spiegelt zu-
gleich unseren Berufsalltag wider, für den Teamarbeit die Basis ist«,
berichten das »FBMA Dream Team« und ihr Teamleader Oliver Gade
aus dem Öschberghof in Donaueschingen unisono. Der alle zwei Jah-
re stattfindende Wettbewerb ist eingebettet in eine der größten Gas-
tronomie-Fachmessen Asiens; Veranstalter ist unter anderem die Ma-
laysian Food und Beverage Executives Association, ein strategischer
Partner der FBMA. Für dessen Deutschland-Präsidenten Udo Finken-
wirth bildet die Wettbewerbsbeteiligung einen wesentlichen Schritt,
um die Kontakte des Verbandes in den asiatischen Raum weiter zu
vertiefen. Mittel- bis langfristiges Ziel sei es, ein internationales Netz-
werk zu knüpfen. CORNELIA LIEDERBACH
Sponsoren des»FBMA Dream Team«Gold: Service-Bund, progros, StaatlichFachingen, Auerbachs Keller, Coca-Cola,
Zieher, Welcome Hotels, FBMA Stiftung
Silber: Hepp, Schott Zwiesel, Servitex,Heimbs Kaffee
Special Supporters: Lufthansa, Luft-hansa Training & Conference Center,
DBU, VSR, Spielbank Bad Homburg, arti-
colare pr, Arts + Others Communication
Die Generalprobe unter Wettbewerbsbedingungen fand im
Lufthansa Training & Conference Center in Seeheim statt
FBMA_Dreamteam 06.09.11 12:28 Seite 68
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis 30.11.11 an:
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Das Stipendium dient der Förderung junger Menschenaus Gastronomie und Hotellerie, die dem Grundsatzfolgen: „Wer aufgehört hat, besser sein zu wollen, hataufgehört, gut zu sein.“ Es ist mit EURO 3.000,- dotiertund wird auf Nachweis bezahlt. Der Preis muss inner-halb von 24 Monaten abgerufen werden.
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DARÜBER HINAUS MÖCHTEN WIR WISSEN:• Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie? • Was motiviert Sie, sich um das Alfred BrennerStipendium 2012 zu bewerben?
• Wie werden Sie das Preisgeld verwenden?
Über die Auswahl entscheidet eine unabhängige Jury in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium der Alfred Brenner Stiftung.
HABEN SIE• Ihre Ausbildung als Koch oder in den BereichenRestaurant bzw. Hotelfach abgeschlossen?
• Ihre Prüfung an IHK oder Berufsschule mit derNote 2,0 oder besser bestanden?
SIND SIE• nicht älter als 28 Jahre?• in der gehobenen Gastronomie oder Hotellerie in Deutschland tätig?
• auf dem Weg zu einer anspruchsvollen beruflichen Weiterbildung?
MÖCHTEN SIE• sich an den Besten messen? • auf eine finanzielle Unterstützung nicht verzichten?
SIE SIND TALENTIERT. SIE SIND ENGAGIERT. SIE WOLLEN EIN STIPENDIUM.
ALFRED BRENNER STIFTUNGStiftung zur Förderung von Talenten in Hotellerie & Gastro nomie
�� �� �� �Brenners 9 05.09.11 17:47 Seite 69
MANAGEMENT PORTRÄT
70 TOP HOTEL | 9/2011
Normalerweise käme Charles Schu-
mann in diesen Tagen aus dem Feiern
gar nicht mehr heraus: Vor einigen
Wochen wurde die »Schumann’s Tages-
bar« in den Münchner »Fünf Höfen«
zehn Jahre jung, 2012 wird sein legen-
däres »Schumann’s«, die vielleicht
beste Bar der Bundesrepublik und
bekannt von New York bis Shanghai,
30 Jahre alt. Und in diesem Jahr, am
12. September, wird Charles 70
von WERNER OBALSKI
Happy birthday, Karl Georg Schuhmann wird 70 – eine Hommage
Eigentlich sind das genug Gründe zum Feiern. Aber wer ihn ein bisschenkennt, weiß auch, dass ihm die ganze Feierei – vor allem, wenn er selbst im
Mittelpunkt steht – nicht unbedingt schmeckt. Karl Georg Schuhmann, alias
Charles Schumann, sieht lieber seine Bar im Zentrum des Interesses.
Ursprünglich wollte der Oberpfälzer in den diplomatischen Dienst: Bot-
schafter zu werden, war sein Traum. Doch irgendwie ergab sich das nicht so,
wie er es sich vorgestellt hatte. Neben seiner Ausbildung (Schumann hat ein
Politologie- und Publizistik-Studium absolviert) arbeitete er immer wieder in
der Gastronomie. Das reichte von einem Biergarten in Italien als Ferienjob bis
zum Barmann in der Münchner Niederlassung der legendären »Harry’s New
York Bar«, die der Amerikaner Bill Deck 1974 in der Landeshauptstadt etabliert
hatte – als erste Cocktailbar, die keine Hotelbar war. Dort überredeten ihn ein
paar Freunde dazu, einen eigenen Laden aufzumachen. Vom Eröffnungstag
1982 – in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Kneipe namens »Kanne« in
der Maximilianstraße – bis heute hat sich an der Beliebtheit des »Schumann’s«
nichts geändert. Wenn damals und heute, egal an welchem Wochentag, die
Freunde der Nacht zum Barhopping antraten oder antreten: Der Laden, der seit
2003 am Odeonsplatz liegt, brummt …
Woran das liegt? Natürlich in erster Linie an der Qualität der Drinks, an der
Qualität der Speisen (mittlerweile ist das »Schumann’s« zu einem veritablen
Restaurant geworden, hoch dekoriert auch vom »Feinschmecker«). Vor allem
aber liegt es daran, dass der Chef selbst so gut wie jeden Tag persönlich in sei-
nem Laden arbeitet – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Er serviert das Es-
Münchner Legende: 1982 wurde das »Schumann’s«
in der Maximilianstraße eröffnet, 2003 zog die Bar an
den Odeonsplatz; auch hier ist der Chef stets präsent
Charles Schuhmann 05.09.11 17:33 Seite 70
BASIC BAR SELECTIONby Charles Schumann
Das Glas der Profis. Genießen in Perfektion.
www.schott-zwiesel.com
Die BASIC BAR SELECTION by Charles Schumann be-steht aus klassischen Formen und neuartigen Größen, die internationale Bartrends widerspiegeln. Das Design der 17-teiligen Serie folgt dem Anspruch, mit jedem Glas den spezifischen Charakter des jeweiligen Drinks zu unter-streichen.
1 31.08.11 KW35 11:12
Charles
Schumann’s Bar am Hofgarten+Camparino
Odeonsplatz 6 + 7, 80539 München, Telefon 089-229268
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 bis 3 Uhr,
Samstag, Sonntag: 18 bis 3 Uhr
sen, räumt das Geschirr ab und hat nach wie vor die Kontrolle
über die Küche – er will das so und die Küche ist ihm mittlerwei-
le mindestens genauso wichtig wie der Tresen. In einem Beitrag
im »FAZ Hochschulanzeiger« von 2005 hat er gesagt: »Was mir in
der Bar am meisten Spaß macht, ist, in der Küche zu stehen. Lei-
der komme ich inzwischen nicht mehr so oft dazu, ich passe aber
immer noch auf, dass die Sachen vernünftig rausgehen.« Eine
höchst wichtige Rolle spielt sein Personal, eine effektive Mi-
schung aus alten, erfahrenen Haudegen und Newcomern, denen
die nicht unkomplizierte Philosophie des »Schumann’s« schnell
beigebracht wird. Hinter der Bar sieht man den Chef, wenn über-
haupt, nur noch sehr selten und das, obwohl er eine ganze Reihe
mittlerweile weltberühmter Drinks selbst kreiert hat: Den »Swim-
mingpool« (1979), den »Flying Cangaroo« (1979) und den »French
68« (1982), um nur einige zu nennen. Diese Drinks gehören heute
ebenso zum Grundwissen eines guten Barmannes und zum
»Must« in jeder ordentlichen Barkarte wie »Manhattan«, »Old
Fashioned«, »Margarita« oder »Whiskey Sour«.
Dann ist da auch noch die Geschichte vom Model Charles Schu-
mann: Werner Baldessarini, langjähriger Gast in der Bar, hat ihn
breit geschlagen und zu Modeaufnahmen für sein Label überre-
det – nicht nur für Klamotten, sondern auch für Männerduft. Der
passende Slogan damals: »Separates the men from the boys …«.
Zum 20.Geburtstag, kurz vor dem Umzug an den Hofgarten, ist
bei Collection Heyne das Buch »Schumann’s Maximilianstraße
36« erschienen. Dort haben seine Stammgäste, darunter Schrift-
steller, Journalisten, Schauspieler, Gastronomen und Freunde,
Anekdoten über den Laden zusammengetragen, der so untrenn-
bar mit seinem Eigentümer und Namensgeber verbunden ist.
Viele von ihnen – Berühmtheiten allemal – sind mittlerweile in
Rente und verbringen ihr Leben an den schönsten Plätzen der
Welt. So wie Günter Schöneis, der ehemalige Marketingdirektor
von Moët & Chandon (er lebt in der Provence) oder Franz Brandl,
der erste Barchef in »Harry’s New York Bar« (wohnt in der Nähe
von Marbella), um nur zwei zu nennen. Aber eines haben sie alle
gemeinsam: Wenn sie mal wieder in München sind, führt sie der
erste Weg zu Charles Schumann. TH
Charles Schuhmann 05.09.11 17:33 Seite 71
MANAGEMENT KARRIERE
72 TOP HOTEL | 9/2011
Die Gewinner und Nominierten des »Hospitality Career Award 2010« erhielten EndeApril die Chance, hinter die Kulissen des Robinson Club Nobilis in der Türkei zu blicken.Sie informierten sich beim führenden Clubveranstalter über mögliche Karrierechancen
Robin für vier TageDer etwas andere Alltag: Arbeiten im Robinson Club
Großer Bahnhof für besondere Gäste: Clubdirektor Ste-fan Forster hat ein großes Team von Robins um sich ver-
sammelt, um die Gewinner und Nominierten des »Hos-
pitality Career Award 2010« im Robinson Club Nobilis
willkommen zu heißen. Obwohl die meisten der Neuan-
kömmlinge übernächtigt sind, weil die frühen Abflugzei-
ten von Deutschland an die türkische Riviera kaum Schlaf
zuließen, ist die Stimmung prächtig. Einen guten Teil da-
zu steuert das freundliche Robinson-Team bei, das mit
Drinks und Snacks für eine lockere Atmosphäre sorgt und
mit einem unkonventionellen, aber respektvollen »Du«
bei der Ansprache der neuen Gäste die letzten Kommunikationsbarrie-
ren beseitigt. Kaum angekommen, fühlen sich die jungen Führungs-
kräfte aus Deutschland wie zu Hause und haben bereits nach wenigen
Minuten vor Ort eine wesentliche Besonderheit des Cluburlaubs bei Ro-
binson verinnerlicht: Mitarbeiter und Gäste kommunizieren unterein-
ander wie in einer großen Familie. Das Duzen unterstreicht den un-
komplizierten Umgang miteinander, schafft Verbun-
denheit und damit die unverwechselbare Robinson-
Atmosphäre.
Als Anfang des Jahres die Anfrage aus der Zentrale in
Hannover kam, zögerten Mahmud Var, Countrymana-
ger Türkei, und Stefan Forster nicht lange: Sie setzten
alle Hebel in Bewegung, um die erforderlichen Zimmer-
kapazitäten zum Wunschtermin nach Ostern sicherzu-
stellen. So wurde der Club Nobilis in Belek Gastgeber für
das Kick-Off-Event im Rahmen der neuen Kooperation
von Robinson mit den Initiatoren des »Hospitality
Career Award«. Nachwuchsförderung und Mitarbeiter-Marketing wer-
den bei Robinson großgeschrieben. Bei einem Portfolio von derzeit 23
Clubanlagen und Stadthäusern in elf Ländern mit einer Gesamtkapa-
zität von 12.600 Betten gibt es ständig Bedarf an guten Mitarbeitern. Das
Tochterunternehmen der TUI AG mit Sitz in Hannover ist der deutsche
Qualitäts- und Marktführer für Cluburlaub im Premiumsegment. Er bie-
tet Familien, Paaren und Alleinreisenden ein vielfältiges Urlaubsange-
bot mit Sport, WellFit, Entertainment, Golf und dem »Roby Club« für
Kinder – und das auf höchstem Niveau.
»Kick-off« im Club Nobilis an der türkischen Riviera für die
Gewinner und Nominierten des »Hospitality Career Award«
Karriere 9_korr 05.09.11 17:31 Seite 72
9/2011 | TOP HOTEL 73
Wie das Sieben-Säulen-Konzept im Gasthotel
funktioniert, erläutert Direktor Stefan Forster bei
einem Betriebsrundgang. Der gebürtige Deutsche
hat im Robinson Club Nobilis seine Berufung ge-
funden. Mit Begeisterung stemmt er 16-Stunden-
Tage und ist im 404- Zimmer-Haus, inklusive Villen
und Suiten, quasi rund um die Uhr Ansprechpart-
ner für Gäste. »Wenn man Robin ist, verschwim-
men oft die Grenzen zwischen Beruf und Privatle-
ben«, erklärt Forster. »Viele Mitarbeiter und Gäste
sind miteinander befreundet.«
Während ihres viertägigen Aufenthalts sollen
die Finalisten von »Hospitality Career« alle Mög-
lichkeiten kennenlernen, die ihnen der Club Nobi-
lis mit einer Fläche von über 850.000 Quadratme-
tern bietet. Strand, drei Pools, Gruppenfitness und
Fitnessstudio, WellFit-Spa, Tennis, Golf, Segeln und
vieles mehr. Das Angebot ist vielfältig, doch
schnell haben sich zwei Lieblingstermine heraus-
kristallisiert: das Tanztraining mit Tänzer und Cho-
reograf Detlef D! Soost sowie das allabendliche
Fußballspiel.
Viel mehr Freizeit wünschen sich die jungen
Führungs kräfte nicht. Wichtiger ist es ihnen, sich
untereinander auszutauschen sowie hinter die Ku-
lissen und Organisationsstrukturen des Clubs zu
schauen. Hoch motiviert nehmen sie das Angebot
eines Workshops wahr, bei dem sie in Arbeits-
gruppen ein Stärken- und Schwächen-Profil für Ro-
binson im Allgemeinen und den Robinson Club
Nobilis im Besonderen erarbeiten. Als Gruppenlei-
ter fungieren drei Top-Manager aus der Unter neh-
menszentrale: Dieter Schenk, Bereichsleiter Opera-
tions, Thomas Langhans, Abteilungsleiter Food,
und Achim Berger, Koordinator Restaurants. Am
Ende des spannenden Tages steht die Vergabe der
Hospitanzen: Neben dem Kick-off-Event ermög-
licht Robinson allen 15 Finalisten von »Hospitali-
ty Career 2010« einwöchige Praktika in einem Club.
»Man hat nicht oft die Chance, mit so vielen mo-
tivierten und engagierten jungen Führungskräften
in einen so intensiven, konstruktiven und wert-
vollen Austausch zu kommen wie hier in der Tür-
kei«, zieht Dieter Schenk begeistert Bilanz. »Vor al-
lem die Einsatzbereitschaft und Offenheit der
Teilnehmer haben uns begeistert, die freudestrah-
lend Rahmenprogramm gegen Workshop tausch-
ten.« Inspiriert vom großen Erfolg des Kick-off-
Events, blickt der Bereichsleiter Operations beim
Galadinner im Robinson Gourmetrestaurant »Das
Edel« nach vorn: »Wir sehen die Aktion als Start-
schuss für eine langfristig erfolgreiche, sehr wert-
volle Zusammenarbeit, aus der sich sicher weitere
ähnlich tolle Projekte realisieren lassen.«
SABINE ROMEIS
Tophotel: Ist es nicht ein Risiko fürdie Hoteliers, gerade im gehobenen Seg-
ment, auf Personal zurückzugreifen, das
nicht mit der Philosophie des Hauses
vertraut ist?
Stefan Lepke: Diesem Risiko beugen wirvor, indem wir dort ausschließlich gut aus-
gebildetes Personal einstellen, das Vollzeit
für unsere Kunden eingesetzt wird. Wir
führen regelmäßig interne Schulungen
durch, um unsere Mitarbeiter mit den
Standards der Hotels vertraut zu machen.
Insbesondere im Fünf-Sterne-Segment
werden unsere Mitarbeiter zusätzlich von
unseren Kunden in hauseigenen Schulun-
gen gezielt auf ihre Aufgaben vorbereitet
und in die Arbeitsabläufe des jeweiligen
Hauses integriert. Desweiteren achten wir
darauf, dass regelmäßig immer dieselben
Mitarbeiter bei unseren Kunden zum Ein-
satz kommen. Aufgrund der guten Praxis-
erfahrungen fordern unsere Kunden auch
namentlich immer wieder die ihnen be-
reits bekannten Mitarbeiter an.
Tophotel:Welche Weiterbildungsmög-
lichkeiten bzw. Zukunftsperspektiven
bietet PLUSS?
Lepke: Im Zuge unserer kontinuierlichenExpansion bietet PLUSS inzwischen zahl-
reiche Möglichkeiten: Zum einen arbeiten
wir bei unseren Groß- bzw. Stammkunden
mit »mitarbeitenden Schichtleitern«, die
aufgrund ihrer Erfahrung Supervisor-Auf-
gaben übernehmen, beispielsweise Ein-
checken der Crew, Einarbeiten neuer Kol-
legen, Führen der Schicht und Auswertung
der Tagesleistung zusammen mit dem
Kunden. Zum anderen bieten wir die
Chance, die Funktion eines Teamleiters zu
übernehmen, der im Restaurantbereich et-
wa als Oberkellner fungiert, interne Trai-
nings und Einweisungen verantwortet so-
Fachkräfte auf ZeitDer Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Eine Möglich-keit, diesem Problem zumindest temporär entgegenzu-wirken, bietet die Personal Leasing und System ServiceGmbH – PLUSS. Prokurist und Personalrecruiter StefanLepke stellte sich den Fragen von Tophotel
wie das Recruiting unterstützt. Wir schrei-
ben regelmäßig interne Stellen aus und
sind immer daran interessiert, externe Mit-
arbeiter zu internen Mitarbeitern aufzu-
bauen. Ein Standort-Wechsel innerhalb der
PLUSS-Gruppe wird aktiv angeboten und
unterstützt. Auch befristete Saisonarbeit –
zum Beispiel drei Monate von Berlin nach
Garmisch-Partenkirchen oder umgekehrt –
ist möglich und wird von unseren Mitar-
beitern gern angenommen.
Tophotel:Wie hoch ist die Vermitt-
lungsrate?
Lepke: Setzt der Kunde unsere Mitarbei-ter regelmäßig ein, übernimmt er diese in
der Regel nach drei bis neun Monaten.
Nutzt der Kunde unseren Personalservice
als flexibles Instrument, etwa für saisonal
erhöhten Bedarf, ist die Übernahmequote
branchenüblich eher gering.
Seit 1998 hilft die Zeitarbeitsfirma der
Branche mit gelerntem und ungelerntem
Personal aus. Aktuell beschäftigt der Fach-
bereich »Gastronomie, Hotellerie & Veran-
staltungen« von PLUSS rund 300 Perso-
nen, davon ca. 250 in der gehobenen
Hotellerie – etwa in Häusern der Gruppen
Kempinski, Ritz-Carlton oder Hilton.
Stefan Lepke von PLUSS
Karriere 9_korr 05.09.11 17:31 Seite 73
MANAGEMENT KARRIERE
74 TOP HOTEL | 9/2011
Stolze MiniköcheMit dem Abschluss einer IHK-anerkannten Prüfung endete für die»Miniköche Ammersee-Lech« das zweijährige Projekt, bei dem Kin-
dern zwischen elf und 14 Jahren »Gesundheit durch richtige Ernäh-
rung« nahegebracht werden soll. Sichtlich stolz auf ihre Urkunden
feierten die von Ernährungsberaterin Andrea Kainz-Weinert und Klaus
Richter vom Hotel Sonnenhof in Utting betreuten Jugendlichen am
19. Juli in Holzhausen am Ammersee ihren Erfolg. Gesponsort wurde
die Gruppe Ammersee-Lech von der Rational AG in Landsberg.
Info: www.minikoeche.de
Manchen steht beim Gedanken daran der Angstschweiß auf derStirn. Andere hingegen sind voller Vorfreude, endlich zeigen zu dürfen,
was sie drauf haben. – Das Vorstellungsgespräch löst viele Emotionen
aus. Doch der Weg dorthin ist oft nicht einfach.
Einige hilfreiche Tipps, wie man sich
aus der Masse von Hunderten, manch-
mal sogar Tausenden von Bewerbern,
abheben kann, liefert der Ratgeber der
beiden Autoren Manuel Konen und
Benedikt Fabian. Am Anfang des We-
ges zum Traumjob sollte demnach
eine Potenzialanalyse mit einem per-
sönlichen und beruflichen Stärken-/
Schwächenprofil stehen. Außerdem
muss man zunächst einmal wissen,
wo man passende Stellenausschrei-
bungen findet. Neben Zeitungen und
Internet nennen Konen und Fabian weitere »Jobfundgruben« – darun-
ter Recruitingmessen, Branchenveranstaltungen und Personalvermitt-
ler. Auch alternative Bewerbungsmöglichkeiten wie Online-Portale wer-
den zusammen mit einigen Verhaltenskodizes vorgestellt. Hat der
Bewerber dann eine interessante Stellenausschreibung gefunden, hilft
der Karriere-Ratgeber zu erkennen, ob er für diese Position geeignet ist,
oder ob er sich die Zeit und Mühe für eine Bewerbung sparen kann.
Einige Grundregeln zum Anschreiben und Lebenslauf sowie zum Bei-
legen von Arbeitszeugnissen und Referenzen werden durch eine Mus -
terbewerbung auf der beiliegenden CD veranschaulicht. Ein kurzes Ka-
pitel, das die Unterschiede zwischen On- und Offline-Bewerbungen
darlegt, runden den Teil der Stellensuche ab.
Das Vorstellungsgespräch ist der nächste Schritt, den es zu bewälti-
gen gilt. Angefangen bei der Kleidung gelten hier normalerweise etwas
andere Regeln als außerhalb der Hotellerie. –Welche, erklärt der Ratge-
ber. Er nennt außerdem Zahlen und Informationen, die man über den
Betrieb parat haben sollte und legt dar, woher man sie bekommt.
Der letzte Punkt des 30-seitigen Kapitels »Bewerbungsprozess«
schneidet das Thema »Assessment-Center« an, klärt dessen Sinnhaf-
tigkeit und gibt Tipps, wie man sich darauf vorbereiten kann.
Der Ratgeber ist für 29 Euro erhältlich bei:
BBE media GmbHAm Hammergraben 14, 56567 NeuwiedTel. 02631-879400, [email protected]
Bewerbungs-Tipps
Erst lesen, dann bewerben
In der Mai-Ausgabe stellte Tophotel an dieser
Stelle den »Karriere-Ratgeber Hotellerie« von
Konen & Lorenzen Recruitment Consultants und
der BBE media GmbH vor. Im Folgenden wird jener
Teil daraus genauer beleuchtet, der nicht nur für
Berufseinsteiger eine große Hürde darstellt:
der Bewerbungsprozess
Mehr Touristen, mehr SchülerDie Hotelfachschule Berlin wird erweitert. Nach einer Bauzeit voninsgesamt rund eineinhalb Jahren sollen hier ab Sommer 2012 etwa 50
Schüler in einer einjährigen Berufsfachschule unterrichtet werden,
wobei Theorie und Praxis eine ebenbürtige Rolle spielen. Neben zwei
Klassenräumen umfasst der neue Gebäudekomplex eine Lehrküche
mit 15 Arbeitsplätzen, einen Servicebereich Restaurant, einen House-
keepingbereich, ein Hotelzimmer sowie Umkleide- und Duschräume.
Die Erweiterung der Schule entspräche der Tourismusentwicklung
Berlins, so Willy Weiland, Präsident des Hotel- und Gaststättenver-
bandes Berlin in seiner Ansprache anlässlich des Richtfestes Ende Ju-
ni: Im Rekordjahr 2010 seien in Berlin 20,8 Millionen Übernachtungen
gezählt worden – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt wer-
den ab kommendem Sommer rund 360 Schüler und Studenten an der
Hotelfachschule Berlin unterrichtet.
Info: www.hotelfachschule-berlin.de TH
Karriere 9_korr 05.09.11 17:31 Seite 74
9/2011 | TOPHOTEL 75
Zunächst ein kleiner, aber wichtiger Hinweis: Ich glaube nicht, dass
man Werte managen kann. Werte hat man bzw. lebt man. Daher ist mit
dem Begriff »Wertemanagement« wenig anzufangen. Man kann aber
nach Werten managen. Unternehmen, Organisationen brauchen Ziele,
und diese haben wiederum etwas mit Werten zu tun. Dabei ist wichtig,
dass jeder Mitarbeiter weiß, woran er ist, wofür sein Arbeitgeber steht
und nach welchen Grundprinzipien sein Unternehmen handelt.
Wie kann das in der Praxis gelingen? Dazu das Beispiel eines sehr be-
kannten Hoteliers in Süddeutschland: Auslöser für die interne Werte-
diskussion war die Feststellung, dass es künftig immer schwieriger
werden wird, gute Fach- und Führungskräfte für das Unternehmen zu
gewinnen und sie an dieses zu binden. Mit externer Unterstützung
überlegten Mitarbeiter und Führungskräfte, was das Führen nach Wer-
ten für jeden Einzelnen und das gesamte Unternehmen bedeutet. In
Workshops wurden Antworten auf folgende Fragen erarbeitet: Was wol-
len wir gemeinsam erreichen? Wofür arbeiten wir? Was ist uns wichtig?
Woran wollen wir uns orientieren? Jeder Einzelne sollte für sich her-
ausfinden: Wofür stehe ich selbst, was sind meine (Lebens)Werte? Die-
ser Weg wurde dann konsequent weiter verfolgt. Jene, die mit den an-
schließend gemeinsam definierten Werten nichts anfangen konnten,
verließen nach und nach das Hotel. Schnell wurde klar: Unterneh-
menswerte haben nichts zu tun mit »Wir haben uns alle lieb«. Ein Unter-
nehmen ist kein Streichelzoo. Am Ende stand die Implementierung von
Regeln, die für jeden im Unternehmen gelten.
Bis hierher war alles noch gemeinsame Willenserklärung, Wunsch-
denken, Theorie. Der wesentlich anspruchsvollere Teil war es nun, dafür
zu sorgen, dass sich im Tagesgeschäft alle an diese Regeln halten.
Schnell wurde der Führungsmannschaft klar: Hier kommt auf uns eine
Herkulesaufgabe zu. Denn erst wenn Direktion und Abteilungsleiter
ihren Mitarbeitern die definierten Werte vorleben, werden sie glaub-
würdig. Dazu musste es auch Sanktionen geben, wenn gegen die Werte
verstoßen wird. Diese Konsequenz ist erfolgsentscheidend für nach-
haltiges Managen nach Werten.
Wenn jemand sich nicht an die Spielregeln hält, ist der jeweilige Vor-
gesetzte gefragt, diesen Werteverstoß zu thematisieren und gegebe-
nenfalls zu sanktionieren. Es muss klar gemacht werden, dass dieses
Verhalten nicht akzeptiert wird. »Wir haben etwas anderes vereinbart
und Du hast Dich nicht daran gehalten. Wenn
Du Dich nicht daran halten willst, müssen
wir uns trennen.« Regeln, die man gemein-
sam aufstellt und beschließt, müssen auch
gemeinsam gelebt werden. Punkt.
Ich habe Hotelgesellschaften erlebt, in de-
nen der Vorstand Unternehmenswerte ver-
kündet hat – zum Beispiel: »Wir gehen fair
Alle Welt spricht heute vom Wertemanagement. Unternehmen und ihre Führungskräftekommen nicht umhin, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Wie können Werte aus derPR- und Marketingecke geholt und wirklich glaubwürdig gelebt werden?
Kann man Werte managen?
und respektvoll miteinander um.« Oder: »Wir führen mit Vertrauen und
Wertschätzung.« Das klingt toll. Doch wenn gleichzeitig Führungskräf-
te auf diesen Wert pfeifen, ihre Abteilung mit knallender Peitsche nach
Gutsherrenart führen und unbehelligt bleiben, nur weil ihre Zahlen
stimmen, dann entsteht dieser Zynismus, der bei den Geführten zu in-
neren Kündigungen oder Leistungsverweigerung führt. Werte bleiben
dann in der PR- und Marketingecke.
Machen Sie einmal die Probe aufs Exempel: Wofür werden Sie und
Ihre Kollegen im Management belohnt (oder sanktioniert)? Ist Ihr Bo-
nus nur an quantitative Ziele geknüpft? Umsatz, GOP, Personalkosten,
Wareneinsatz etc.? Wenn da die gemeinsam vollmundig definierten qua-
litativen Werte keine Berücksichtigung finden, wissen Sie, wie glaub-
würdig damit wirklich umgegangen wird.
Für meinen Klienten in Süddeutschland bedeutete das Bekenntnis
zu gemeinsamen Werte jedoch auch Konfliktpotenzial. »Wir sind eine
High Performance Company. Das bedeutet: Wir erbringen Spitzenleis-
tung und dafür gibt es gerechte Bezahlung.« Doch in der Krise wurden
die Gehälter eingefroren. So etwas war den Mitarbeitern nicht leicht zu
vermitteln. Hier half die offene, ehrliche Kommunikation. Das Manage-
ment erklärte den Mitarbeitern, warum das so entschieden wurde und
was die Hintergründe für die Entscheidung waren. Hier zeigte sich: Mit-
arbeiter werden oft unterschätzt. Viele Manager in anderen Unterneh-
men fürchten sich vor Auseinandersetzungen und sprechen daher nicht
Klartext. Sie zeigen ihren Mitarbeitern, dass sie die Entscheidung
eigentlich nicht mittragen und werden unglaubwürdig.
Schlimmer noch ist, wenn Führungskräfte auf die Kostenbremse tre-
ten, um ihren Bonus zu retten – und die Mitarbeiter darunter zu leiden
haben. Wenn es aber alle betrifft, ist auch die härteste Entscheidung für
Mitarbeiter nachvollziehbar. So war es bei meinem Klienten.
Mein Fazit: Mangelnde Wertestabilität führt zu einem Mangel an
Selbstwertgefühl und damit zu Defizit bzw. zu Leistungsabfall im ge -
samten Wertesystem. Es scheint trivial, um Werte zu wissen und von
ihnen zu reden. Aber es ist umso schwieriger, sie wirklich konsequent
zu leben. Ein Vorgesetzter, der sein Umfeld des Selbstwertes beraubt,
wird mit einem schwachen Team »belohnt«. Mehr noch: Das spricht sich
im Personalmarkt herum. Die Quittung dafür: Der Betrieb wird für so
genannte High Performer unattraktiv. Hier hören wir den weisen Volks-
mund sagen: Der Fisch fängt immer am Kopf
an zu stinken. Bitte legen Sie sich kein stär-
keres Parfüm zu, um den üblen Fischgeruch
zu übertünchen. Leben Sie stattdessen die
Werte Verantwortung, Respekt und Vertrau-
en ebenso konsequent wie intensiv vor.
Diese Werte passen in jedes Unternehmens-
leitbild.
Albrecht von Bonin ist Ge-
schäftsführer der VON BONIN
PERSONALBERATUNG GmbH
mit Sitz in Gelnhausen. Er beant-
wortet Leserfragen direkt unter
06051-48280 oder per E-Mail an info@von-
bonin.de. Info: www.von-bonin.de TH
Jobmanagement911 06.09.11 11:24 Seite 75
MANAGEMENT IMMOBILIEN
76 TOPHOTEL | 9/2011
»Erfolgreichwerden künftig jene Hotels sein, die eine klar definierte
Zielgruppe genau ansprechen«, erklärt Martin Lemke, Geschäftsführer
der Patrizia GewerbeInvest KAG. »Das können Häuser sein, die sehr
modern und technisch hochwertig eingerichtet sind oder die sich auf
die Komponente Fitness spezialisieren.« Dabei muss sich das Ma-
nagement mit einem klaren Profil von der Konkurrenz abgrenzen und
die Empfehlungen der jeweiligen Zielgruppe im Internet erwerben.
Sogenannte »Alleskönner« werden es nach Meinung von Lemke
schwer haben, auch künftig viele Zielgruppen unter ihrem Dach zu
vereinen, da diese immer öfter ganz spezielle Leistungen einfordern.
Eine Möglichkeit ist für solche Betriebe – insbesondere, wenn sie
nicht über eine zentrale Lage verfügen und den Anforderungen an ein
modernes Top-Hotel nicht in vollem Umfang gerecht werden – das
Im Rahmen eines Presseevents der Dr. ZitelmannPB. GmbH zum Thema »Der Transaktions-und Investmentmarkt für Hotels: Trends und Perspektiven« referierten Experten von Treugastund der Patrizia GewerbeInvest KAG zur Entwicklung der Hotelimmobilien. Erwartet wird,dass Budgetkonzepte weiterhin gut performen und sich im Verdrängungswettbewerbdurchsetzen, viele First-Class-Hotels müssen sich hingegen spezialisieren
Alleskönner haben es schwer
sogenannte Down-Grading in eine niedrigere Kategorie. Eine derarti-
ge Maßnahme ist allerdings trotz der verstärkten Nachfrage für das
mittlere Segment keine Garantie für baldigen Erfolg, da die Ange-
botskonzepte vieler bereits bestehender Budgethotels präzise auf den
neuen Pragmatismus der Zielgruppe ausgerichtet sind.
Lemke geht davon aus, dass Vier-Sterne-Hotels durch die Notwen-
digkeit, eine Zielgruppe genau definieren oder ansprechen zu müs-
sen, künftig stärker unter Druck geraten werden. Um sich besser von
den Budgethotels abzugrenzen, müssen sie vor allem durch ihren Ser-
vice überzeugen. »Unserer Meinung nach werden in diesem Segment
eher kleinere Hotels mit maximal 150 Zimmern erfolgreich sein. Die-
se Größe erlaubt es, den Service noch gezielter und persönlicher auf
die Gäste zuzuschneiden«, so Lemke. Darüber hinaus gibt es für die-
se Hotelklasse neue Chancen im wieder anziehenden Messe- und Ta-
gungsgeschäft: Laut der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) bie-
tet Deutschland als wichtigste Messedestination weltweit und als
bedeutendster Kongress- und Tagungsstandort in Europa erhebliches
Potenzial. Als Beispiel nennt Lemke die Internationale Tourismus-
Börse (ITB) in Berlin, die 2011 mit rund 11.000 Ausstellern neue Spit-
zenwerte erreichte. Zusätzlich zog die Veranstaltung rund 170.000
Fachbesucher an.
Frankfurt im höchsten Maße attraktiv
Während sich die Luxushotellerie von dem Krisenjahr 2009 lang-
sam erholt, durch Nachfrageverschiebungen, auslaufende Pachtver-
träge und Konzentrationsprozesse aber weitere Hürden vor Augen
Hotelprojekte in Bau und Planungen in Deutschland nach Kategorien und Investitionsvolumen
Hotelprojekte Konversion Umbau, Neue Projekte Investitions-
Deutschland Renovierung, Neubauprojekte nach Kategorie volumen in
Erweiterung gesamt ★ ★★ ★★★ ★★★★ ★★★★★ Mio. ¤ (Schätzung)
Berlin 2 5 38 2 3 14 15 4 911
Hamburg 3 9 21 1 0 6 12 2 497
Frankfurt 0 3 19 0 3 3 7 6 554
München 2 1 10 0 2 2 5 1 222
Stuttgart 1 3 8 0 1 3 3 1 160
Deutschland 36 96 347 9 29 121 155 33 6.570
Futuristisch und trendy: das nHow in Berlin
Que
lle:Treugast
Immobilien 9.11 06.09.11 11:33 Seite 76
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hat, ist die Lage bei den Budgethotels besser denn je. Aktuell wird
dieser Markt von Investoren weiter stark nachgefragt, zumal
Flächenökonomie, standardisierte Bau- und Einrichtungsstan-
dards sowie optimierte Betriebsabläufe spannende Themen für
renditeorientierte Investoren sind. Sowohl Martin Lemke als auch
Stephan Gerhard von Treugast sind der Meinung, dass ein Ver-
drängungswettbewerb trotz der hohen Zahl an geplanten Projek-
ten voraussichtlich nicht stattfinden wird. Als stark standardi-
sierte und kostenextensive Konzepte nennt der Treugast-Chef
Holiday Inn Express und Hampton by Hilton, allerdings sei auch
der Gegentrend zur »Uniformität« erkennbar, sprich der »Ver-
nischung« von Konzepten und Marken wie es bei 25hours und
nHow der Fall ist. Auch die Individualhotellerie kann sich hier po-
sitionieren und zum Innovationsführer avancieren.
Bei Positiv-Beispielen im Segment Budgethotellerie darf na-
türlich Motel One nicht fehlen, die mittlerweile in Deutschland
31 Hotels mit 6000 Zimmern betreiben, 91 Mio Euro Umsatz er-
wirtschaften und auf eine respektable Auslastung von 71 Prozent
kommen. Unter dem Motto »Viel Design für wenig Geld« hat die
Münchner Gruppe neue Maßstäbe in der Kettenhotellerie gesetzt
und will jetzt auch im Ausland expandieren: Salzburg, Brüssel
und Edinburgh sind fixiert, London und Paris stehen auf der
Agenda. In der Bundesrepublik sind neue Häuser in Berlin, Köln,
Düsseldorf, Rostock, Dresden und Frankfurt geplant. Mit der hes-
sischen Metropole setzt Motel One dabei auf eine Destination, die
zu den einträglichsten Hotel standorten gehören. Dies belegt un-
ter anderem der Hotelinvestment-Attraktivitäts-Index (H.A.I.)
von Treugast, der Frankfurt momentan in puncto Hotelmarkt, Im-
mobilien, Wirtschaft, Politik und Tourismus als Top-Standort lis-
tet – vor München, Nürnberg und Hamburg.
Expansives Erfolgskonzept: Motel One
TH
Immobilien 9.11 05.09.11 17:36 Seite 77
Eigenschaften der Leistung
� Intangibilität / Immaterialität
� Intransparenz, Unsicherheit,
hohe Suchkosten des Kunden
� Zusammenfall von Konsum und
Produktion (Uno-actu-Prinzip)
� keine Vorratsproduktion,
Lagerbarkeit
� Standortgebundenheit
� Integration des externen Faktors /
Bedeutung des persönlichen Kontakts
� individuelle, unvorhersehbare
Qualität
� Probleme der Messung und
Bewertung von Leistungen
Konsequenzen für das Marketing
� Bedeutung der Kommunikation
(Image, Marke, ...)
� Bedeutung eines kompletten
Leistungssystems
� Bedeutung flexibler Absatz- und Preis-
gestaltungsmöglichkeiten für die Ab-
stimmung von Angebot und Nachfrage
� Bedeutung des internen Marketings
� Marketingorientierung im Leistungs-
erstellungsprozess
� Steuerung von Kundenerwartungen
� Bedeutung des Qualitätsmanagements
Abb.: Besonderheiten des Marketings von Dienstleistungen
(Quelle: Meffert / Bruhn in Gardini, Prof. Dr. Marco A.:
»Marketing Management in der Hotellerie«, 2. Auflage,
München 2009, Oldenbourg)
MANAGEMENT KARRIERE
78 TOP HOTEL | 9/2011
TOPHOTEL ACADEMYFachwissen, das Karriere macht
FOLGE 7
In Folge 6 unserer Serie haben wir die Bedeu-tung und den Nutzen von Qualitätsmanage-
ment im Hotel näher betrachtet und uns der
Gästeorientierung gewidmet, die eine – wenn
nicht die – Voraussetzung für den Erfolg in der
Dienstleistung ist.
Gäste sind heute viel besser informiert als frü-
her. Nicht mehr nur Vielreisende kennen sich
aus, auch Gelegenheitsurlauber erfahren durch
unzählige TV-Formate von Mystery Checks und
erlebten Urlaubskatastrophen. Will heißen: Die
Gäste sind gewarnt. Sie wissen, wo Hotels even-
tuell mit falschen Darstellungen mehr aus ihrer
Leistung machen. Und vor allem wissen sie, was
sie bei einem schlechten Urlaubserlebnis unter-
nehmen können, um den eigentlichen Schaden
zu vermindern oder sogar Profit daraus zu schla-
gen. Falls es tatsächlich vorkommt, dass Gäste
mit schlechten Bewertungen im Internet dro-
hen, um einen Preisnachlass zu erhalten, dann
läuft etwas in die falsche Richtung.
Die Herausforderung in der Dienstleistung ist
bekanntermaßen, dass diese nicht greifbar, im-
materiell und daher auch nur schwer darstellbar
ist. Zudem wird unsere Leistung erst dann pro-
duziert, wenn der Kunde sie in Anspruch nimmt
und – das ist noch viel schwieriger: Der Kunde
muss am Leistungserstellungsprozess teilneh-
men. Das bedeutet für ihn, dass er nicht ein-
schätzen kann, was er bekommt, bis er es in An-
spruch nimmt. Für den Hotelier heißt es, dass er
dem Kunden nur schwer vermitteln kann, was
ihn erwartet. Das stellt sehr hohe Anforderun-
gen an die Kommunikationspolitik, die Teil des
so genannten Marketing-Mixes ist*.
Die Top hotel Academy – eine Initiative von Top hotel und dem IST-Studieninstitut – befasstsich mit Themen, die für die Hotellerie und ihre Führungskräfte von besonderem Interessesind. In der aktuellen Folge geht es um die ehrliche und zielführende Kommunikation mitden Gästen als wichtiges Instrument des Dienstleistungsmarketings
von BARBARA GONZALEZ, freie Autorin und Dozentin des IST-Studieninstituts
Ehrlich währt am längsten
Wie stellen wir uns also Kunden, Partnern,
Lieferanten und Mitarbeitern gegenüber dar?
Bilder des Unternehmens, Broschüren, Anzei-
gen, Texte, das Image und die Marke sind
wichtige Komponenten im Dienstleistungs-
marketing. Natürlich ist es schwierig, Atmo-
sphäre oder Wohlbefinden auf einem Foto
»rüberzubringen«. Es so zu bearbeiten, dass
das Zimmer oder der Pool doppelt so groß
aussehen, macht es nicht besser.
Neben der Kommunikation mit dem poten-
ziellen Kunden ist das komplette Leistungs-
system von großer Bedeutung, wie in der Dar-
stellung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert
Meffert und Prof. Manfred Bruhn, zwei deut-
schen Wirtschaftswissenschaftlern und Uni-
versitätsprofessoren für Marketing und Unter-
nehmensführung, deutlich wird:
* Der Marketing-Mix gehört zur operativen Führung des
Marketing-Management-Prozesses und besteht aus Produkt,
Preis, Kommunikation und Distribution, die optimal auf
Kunden und das Unternehmen abgestimmt sein müssen.
Ist-Academy_9_2011 05.09.11 17:38 Seite 78
9/2011 | TOP HOTEL 79
Weitere Informationen und Online-Wissenscheck: www.tophotel-academy.de
IST-Studieninstitut – Bildung, die bewegt: www.ist.de
Der Kunde ist demnach zunächst unsicher
und sucht sich aus den vielen Angeboten das
aus, das am besten zu seinen Wünschen passt.
Dabei muss er trotz aller Transparenz, die mitt-
lerweile durch das Internet entstanden ist, dar-
auf vertrauen, dass die Versprechen, die das Ho-
tel vorab macht, während seines Aufenthaltes
gehalten werden. Als Anbieter hat man durch
das Internet große Vorteile. Im Gegensatz zu
Printprodukten lassen sich auf der eigenen Web-
site neben Fotos auch Hotelvideos einstellen:
Ein Film kann das Ambiente eines Hauses viel
besser vermitteln als ein Foto. Allerdings sollten
auch Hotelvideos professionell erstellt werden,
damit sie die richtige Nachricht transportieren.
Jede Art von Kommunikation weckt beim Kun-
den gewisse Erwartungen und jeder einzelne
Kontakt muss in das Gesamtbild passen. Was wir
nach außen kommunizieren, muss sich in der
Interaktion zwischen Kunden und Mitarbeitern
wiederfinden. Eine frische, fröhliche und einla-
dende Website mag den Kunden zwar veranlas-
sen, persönlich im Hotel anzurufen und zu bu-
chen. Wird sein Anruf im Hotel allerdings un-
freundlich, erst nach langem Warten oder gar
nicht angenommen, bestätigt sich die Erwar-
tung, die die Website geschürt hat, durch den
eher misslungenen Kontakt nicht.
Die Kettenhotellerie arbeitet heute meist mit
Callcentern zusammen, die zentral Reservierun-
gen für alle Hotels des Unternehmens anneh-
men. Hier ist wichtig, dass die Mitarbeiter nicht
nur in Bezug auf Telefonverkauf und Kommuni-
kation gut geschult sind, sondern sich auch sehr
gut mit den einzelnen Häusern auskennen. Sie
sind es schließlich, die deren Ambiente vermit-
teln müssen. Die Mitarbeiter in der Reservierung
haben die Chance, dem Kunden seine Zweifel zu
nehmen.
Hilfe suchen potenzielle Gäste auch auf Be-
wertungsplattformen. Dort versuchen sie, ihre
Bestätigung für die Wahl des Hotels aus Mei-
nungsäußerungen anderer zu gewinnen. Man
kann es den Kunden nicht verdenken, dass sie
sich so gut wie möglich absichern wollen. Wir
müssen die Erwartungen der Gäste steuern, da-
mit wir später in der Lage sind, sie zu erfüllen –
besser noch: sie zu übertreffen. Alles was dar-
unter liegt, führt über kurz oder lang zu Um-
satzeinbußen. Entweder werden schlechte Be-
wertungen über das Hotel veröffentlicht oder
die Gäste waren einmal da und kommen nie
wieder. Viele berichten zumindest mündlich
Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen
von ihrer Negativerfahrung. Dabei wissen wir
aus der Analyse des Kundenbeziehungsle-
benszyklus, dass Stammgäste zu immer mehr
Umsatz bereit sind, je länger die Beziehung
zum Dienstleistungsunternehmen dauert.
Man tut demnach gut daran, aus Gästen
Stammkunden zu machen. Das wird grund-
sätzlich nur funktionieren, wenn sie sich
wohlfühlen und ihre Erwartungen eine posi-
tive Bestätigung erfahren.
Die Begeisterung der Gäste ist das Ziel. Ist
es erreicht, wird es immer leichter, die Leis-
tung erneut an sie oder jene zu verkaufen, de-
nen sie von ihrer positiven Erfahrung berich-
ten. Wenn zufriedene Gäste für das Hotel
werben, lassen sich Werbekosten sparen. Es ist
daher kontraproduktiv, geschönte Bilder zu
veröffentlichen oder Ausstattungskomponen-
ten anzubieten, die das Hotel nicht hat. Ehr-
lichkeit ist wichtig. Renovierungsarbeiten
müssen sein, Schwimmbäder müssen ge-
schlossen und grundgereinigt werden. Das
verstehen auch die Gäste, nur sollten sie die
Chance dazu bekommen. Sie in der Erwar-
tungshaltung einer existenten und voll funk-
tionsfähigen Wellnessanlage anreisen zu las-
sen, nur weil Sie als Hotelier die Buchung
nicht riskieren wollen, führt zu Unzufrieden-
heit und damit zum Umsatzverlust.
Hinzu kommt, dass der Gast am Leistungs-
erstellungsprozess beteiligt ist. Meffert und
Bruhn nennen es so schön sachlich die »Inte-
gration des externen Faktors«. Gesetzt den
Fall, der Gast reist an und ist sofort enttäuscht,
weil er zum Beispiel sieht, dass sich im Pool
kein Wasser befindet oder der Mitarbeiter am
Empfang total gestresst und unfreundlich ist:
Wie wird er reagieren? Er wird sicherlich nicht
besonders motiviert sein, wird nach weiteren
Fehlern suchen – und er wird sie finden. Un-
zufriedene Gäste machen keinen zusätzlichen
Umsatz: Die Übernachtung ist gebucht und
wird bezahlt, üppige Essen oder kostspielige
Abende an der Bar bleiben aus. Den Mitarbei-
tern wird es nur schwer möglich sein, die
Grundstimmung zu verbessern. Stattdessen
ist es wahrscheinlicher, dass sich die schlech-
te Stimmung ausbreitet. Andere Gäste bemer-
ken die Situation oder empfinden ähnlich, die
Mitarbeiter kommen nicht mehr dagegen an
und sind ebenfalls entsprechend unzufrieden.
Vielleicht verstehen sie sogar das Anliegen des
Gastes und stehen – je nach Situation – nicht
mehr hinter ihrem Produkt. Das interne Mar-
keting funktioniert demnach auch nicht
mehr – und das alles nur, weil wir die Erwar-
tungen eines Gastes mit der Kommunikation
im Marketing falsch gesteuert haben.
Abb.: Basismodell der Kundenzufriedenheit – Das Confir-mation-Disconfirmation-Paradigma (Darstellung von Prof.Dr. Silke Landgrebe, Autorin für das IST-Studieninstitut)
Abb.: »Gewinnpotential eines Kunden im Zeitablauf«(Quelle: Präsentation »Mensch im Marketing« von Prof.Dr. Manfred Bruhn, Lehrstuhl für Marketing und Unter-nehmensführung an der Uni Basel (WWZ), April 2007)
wahrgenommeneLeistung
(Ist-Leistung)
Vergleichs-standard
(Soll-Leistung)
Vergleichs-prozess
positiveBestätigung
(Ist > Soll)
Bestätigung(Ist = Soll)
negativeBestätigung
(Ist < Soll)
Begeisterung
Zufrieden-heit
Unzu-friedenheit
Auf der Basis der empirischen Untersuchung von Reichheld / Sasserwurde eine allgemeingültige Aussage zum Gewinnpotenzial vonKunden im Zeitablauf abgeleitet
Basis-gewinn
Erfolgsbeitrag aus Preiszu-schlägen
Erfolgsbeitrag aufgrundvon Weiter-empfehlungen
Erfolgsbeitragaufgrund von geringeren Betriebskosten
Erfolgsbeitrag aus Cross-Selling-Ange-boten
Jahre
kund
enbe
zoge
ner G
ewinn
Investitionskosten
Ist-Academy_9_2011 05.09.11 17:38 Seite 79
MANAGEMENT KARRIERE
80 TOP HOTEL | 9/2011
TOPHOTEL ACADEMYFachwissen, das Karriere macht
Das muss nicht sein. Für die Kommunikation
mit Gästen und Kunden stehen dem Hotelier
viele unterschiedliche Instrumente zur Verfü-
gung, die – richtig angewendet und kombi-
niert – das schaffen, was unsere Gäste am nötig-
sten brauchen: Vertrauen in unsere Leistungs-
fähigkeit.
Die Marken machen es vor
Überlegen Sie sich selbst einmal, was Ihnen
als Gast am wichtigsten ist. Sauberkeit, Freund-
lichkeit, Aufmerksamkeit, Zuverlässigkeit und
Pünktlichkeit? Vielleicht auch Schnelligkeit bei
der Umsetzung Ihrer Wünsche? Das können Sie
weder in Broschüren noch in Anzeigen trans-
portieren. Warum erfreut sich denn die Marken-
hotellerie in Deutschland derartiger Beliebtheit
und kann Steigerungen des RevPAR von bis zu
27 Prozent verzeichnen? Marken vermitteln dem
Kunden Vertrauen in die zu erwartende Leis-
tung. Zeigen Sie deshalb Professionalität in Ih-
rer Kommunikation mit den Kunden. Achten Sie
darauf, dass Ihre Anzeigen in Printmedien im-
mer das gleiche Layout haben, damit ein Wieder-
erkennungswert entsteht. Entwickeln Sie eine
Corporate Identity und setzen Sie diese in allen
Bereichen um. Eine schlüssige Unternehmens-
identität und -philosophie, die gelebt werden,
erhöhen die Glaubwürdigkeit und damit das
Vertrauen des Kunden in eine hohe Leistungs-
qualität durch Professionalität. Unternehmens-
farben, Logos, Schriftart sollten einheitlich sein,
Texte sollten auf das Unternehmensleitbild und
die Zielgruppen abgestimmt werden.
Die Auswahl der Werbemittel und Werbeträ-
ger richtet sich ebenfalls nach den zu erreichen-
den Zielgruppen für das jeweilige Produkt. Beim
Schalten von Anzeigen etwa sollte es nicht dar -
um gehen, in möglichst vielen Printmedien
günstige Anzeigen zu platzieren, sondern gezielt
in den Medien zu inserieren, die von den anvi-
sierten Zielgruppen gelesen werden und die eine
entsprechende Reichweite haben. Dabei kommt
es darauf an, was wir mit der Anzeige erreichen
wollen. Geht es um das Promoten des Restau-
rants, ist die Lokalpresse gefragt. Bei der Ver-
marktung des kompletten Hotels sind es si-
cherlich überregionale Medien bzw. Printme-
dien in den Quellmärkten, die den größten Er-
folg bringen.
Ebenfalls professionell sollte der Hotel-
prospekt wirken. Die Qualität ist hier be-
sonders wichtig. Fotos und Texte müssen zum
Unternehmen und den Zielgruppen passen.
Hotelprospekte werden in der Regel nicht sehr
häufig neu gestaltet. Wenn Sie das in Angriff
nehmen, beauftragen Sie Profis für Fotos und
Texte und wählen Sie eine entsprechende Pa-
pierqualität aus. Fragen Sie sich: Wozu soll der
Prospekt dienen? Und was will ich damit
erreichen? Um Informationen zu verbreiten
und neue Kunden zu gewinnen, genügt be-
reits eine günstigere Variante, die außerdem
ein Format hat, das die Mitnahme begünstigt.
So etwas ist beispielsweise auf Endverbrau-
chermessen angebracht. Gibt man hingegen
den Hausprospekt als eine Art kostbares Er-
innerungsstück an seine Hausgäste, die ihn
Freunden, Verwandten und Kollegen zeigen,
sollte es ein hochwertiges Produkt sein.
Auch der Inhalt unterscheidet sich in bei-
den Fällen. Die »Fibel« kann durchaus die Ge-
schichte des Hauses mit alten Fotos etc. bein-
halten und ist eher ausführlich und emotional
gestaltet. Ein Flyer sollte hauptsächlich infor-
mativ sein, aktuelle Fotos in guter Qualität
aufweisen und Reservierungsmöglichkeiten
hervorheben.
Anzeigen und Broschüren sind dabei nur
zwei von vielen Werbeträgern, die in der Kom-
munikationspolitik von großer Bedeutung
sind. Ein weiteres Standbein ist die Öffent-
lichkeitsarbeit, die häufig von Pressemittei-
lungen begleitet wird. Hier gibt es ebenfalls
einige wichtige Punkte zu beachten. Öffent-
lichkeitsarbeit soll Vertrauen schaffen, das
Image des Unternehmens verbessern und
durch langfristiges Sponsoring Kontinuität
kommunizieren. Die Auswahl der Aktionen
hängt wiederum eng mit den Zielgruppen zu-
sammen. Man sollte eine genaue Auswahl an
Veranstaltungen und Sponsorings treffen. Öf-
fentlichkeitsarbeit muss allerdings genau wie
alle anderen Mittel auch zum Unternehmen
passen. Außerdem ist es häufig nicht ganz ein-
fach, Pressemitteilungen zu platzieren. Es gibt
dafür bestimmte Regeln, die eingehalten wer-
den müssen, damit der verantwortliche Re-
dakteur die Mitteilung im Blatt unterbringt.
Pressemitteilungen sind rein sachlich und in-
formativ und dienen nicht dem gezielten Ver-
kauf. Betrachten Sie kritisch, ob die Meldung,
die Sie gern in der Zeitung gedruckt sehen
möchten, wirklich für die Leser des Blattes von
Wert ist. Für den Nachrichtenwert sind fol-
gende Kriterien ausschlaggebend:
• Aktualität: Das Ereignis hat sich vor
kürzester Zeit zugetragen.
• Neuigkeit: Das Thema ist in den Re-
daktionen und bei den Lesern noch
nicht bekannt.
• Bedeutung: Das Thema wirkt sich auf
die Nutzer der Medien aus.
• Originalität:Ungewöhnliche Aktionen
sind immer eine Nachricht wert.
(Quelle: www.muebri.de)
Auch das Verfassen der Nachricht unterliegt
bestimmten Regeln wie der »Sechs-W-Regel«:
Wer? – Wo? – Wann? – Was? – Wie? – Warum?
Dabei ist die Reihenfolge, in der diese Fragen
beantwortet werden sollten, nicht festgelegt.
Ist es eher von Nachteil, eine der Fragen zu be-
antworten, kann man diese auch unbeant-
wortet lassen. Das Wichtigste steht am An-
fang, erst dann geht es ins Detail: Erstens
wollen wir den Leser zum Lesen des Artikels
anregen und zweitens muss es dem Redakteur
möglich sein, von hinten zu kürzen, ohne den
Kern der Nachricht zu verlieren.
Fazit
Genau wie die Leistungs- und Preispolitik
oder die Auswahl geeigneter Vertriebskanäle
braucht die Kommunikationspolitik ein ho-
hes Maß an Sorgfalt. Sie ist es, die unser Un-
ternehmensleitbild nach außen trägt. Dabei
lohnt es sich nicht zu übertreiben. Denn wenn
Sie Übertreibungen brauchen, um Gäste für
Ihr Hotel zu gewinnen, dann haben Sie erst
einmal ganz andere Aufgaben zu lösen. TH
Ist-Academy_9_2011 05.09.11 17:38 Seite 80
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o Hospitality Career 9_2011 05.09.11 17:50 Seite 81
MANAGEMENT PERSONALIEN
82 TOPHOTEL | 9/2011
INLAND Isabella Owen wechselt als Director ofSales & Marketing in das erste Hotel der
Jumeirah-Gruppe in Deutschland, das nun
in Frankfurt eröffnet wird. Bisher war die 37-
Jährige als Director of Sales & Marketing im
Pre-Opening-Büro des Shang ri-La Wien tätig.
Zuvor sammelte sie im Schlosshotel Bühler-
höhe bei Baden-Baden und bei Hotelketten
wie ArabellaStarwood und InterContinental
in leitenden Positionen Erfahrungen.
Young Sun Sarah Henke (29) verant-wortet ab sofort die Sushi-Bar »Spices« im
Grand Spa Resort A-Rosa
Sylt. Die gebürtige Korea-
nerin war zuvor bei SvenElverfeld im Restaurant»Aqua« des Ritz-Carlton
Wolfsburg als Chef de Partie tätig.
Pierre Gagnaire konnte als Chefkoch fürdas neue Restaurant im Waldorf Astoria Ber-
lin gewonnen werden, das Ende des Jahres
eröffnet wird. Der 61-jährige Franzose hat elf
Michelin-Sterne in seinen Restaurants auf
der ganzen Welt. Sein »Pierre Gagnaire« in
Paris ist konstant mit drei Michelin-Sternen
und mit 19 von 20 Gault-Millau-Punkten
ausgezeichnet.
Stephan Ehe (61) verabschiedet sichnach 42 Jahren Betriebszugehörigkeit im
Europäischen Hof Hotel Europa Heidelberg
in den Ruhestand. Im Alter
von 19 Jahren war er hier
erstmals als Volontär am
Empfang tätig. Schon bald
wechselte er in die Verwal-
tung und avancierte nach lediglich dreieinhalb
Jahren zum Stellvertreter des Kaufmänni-
schen Leiters. Nachdem sein Vorgänger
Konrad Siegel 1978 in den Ruhestand ge-gangen war, wurde Stephan Ehe im Alter von
28 Jahren Mitglied der Betriebsleitung. Fort-
an verantwortete er den administrativen Be-
reich zusammen mit den Leitern des Front-
Office und des Gastronomie-
Bereichs. Sein Nachfolger
Uwe Böttcher kann eineAusbildung als Restaurant-
fachmann und als Diplom-
Kaufmann vorweisen. Der 46-Jährige war
bereits Leiter und Geschäftsführer von
Gastronomiebetrieben und Mitarbeiter
in einer Steuerberatungskanzlei.
Robert Löschke wurde zum Director Con-vention Sales im InterContinental Frankfurt er-
nannt. Vor seinem Wechsel an den Main war
der Betriebswirt als Director
Munich Market Sales Cluster
für Marriott Hotels in Mün-
chen tätig. Er blickt auf eine
langjährige Erfahrung im
Event-Bereich verschiedener Hotelketten zu-
rück. Diese sammelte Löschke unter anderem
in München, Wien und Salzburg.
Nico Burkhardt (Foto) hat das Küchen-zepter im »Olivo« des Steigenberger Graf
Zeppelin Stuttgart von Marc Rennhack über-nommen. Zu Burkhardts Sta-
tionen gehören die Residenz
Heinz Winkler im Chiemgau,
der Mar-a-Lago-Club in Palm
Beach, USA, und das »Lorenz
Adlon« im Kempinski Berlin. Zuletzt arbeitete
der 27-Jährige fünf Jahre für das Hamburger
»Seven Seas«, wo er vom Souschef zum
Küchenchef avancierte.
Steffen Gußmann ist neuer Director ofSales and Marketing im Dolce Bad Nauheim.
In den vergangenen sieben Jahren war der Ho-
telfachmann im Maritim Hotel
& Internationalen Congress
Center Dresden als Kongress-
direktor tätig. Zuvor sammel-
te der 37-Jährige fünf Jahre
lang als Veranstaltungsleiter im Maritim Bonn
und im Dorint Kongress Hotel in Mannheim Er-
fahrungen. Eine seiner ersten Positionen war
die des Direktionsassistenten im Bereich Food
& Beverage im Bayerischen Hof Lindau. Weite-
re Stationen hatte er im Marienburger Bonotel
Köln als F&B Manager und Ausbilder sowie im
Hotel Panorama Leonberg und im Wald-Hotel
Degerloch in Stuttgart inne.
Ebenfalls neu im Dolce Bad
Nauheim ist Andreas Erber,der die Position des Director
of Operations übernommen
hat. Zuvor war der 45-Jährige bereits fünf Jah-
re lang als Director of F&B für das Haus tätig.
Marc Werner wechselt nach rund zehnJahren bei Hilton in die Unternehmensnach-
folge im familieneigenen Hotel Kreischaer Hof
Dresden. Insgesamt hat der 30-Jährige bereits
zwölf Jahre in der internationalen Hotellerie
gearbeitet.
Bardia Torabi ist neuer Direktor Verkauf& Marketing im Adlon Kempinski Berlin. Er
löst Irene Offenhammer ab, die das Hotelverlassen hat. Torabi startete
seine Karriere 1998 mit einer
Ausbildung zum Hotelkauf-
mann im Holiday Inn Crowne
Plaza Hannover. Zwei Jahre
später wechselte er ins Courtyard by Marriott
Hannover, wo er schnell vom Night Manager
zum Assistant Front Office Manager aufge-
stiegen ist. In gleicher Position ging er 2001
in den Robinson Club Esquinzo Playa Fuerte-
ventura. 2003 kam der 34-Jährige erstmals
nach Berlin: Im Ritz-Carlton & Marriott fun-
gierte er zunächst als Reservations Super-
visor, dann als Assistant Front-of-House
Manager. Diese Kenntnisse vertiefte er im
Ritz-Carlton Bahrain und kehrte 2005 als
Sales Manager ins Ritz Carlton & Marriott
zurück. Hier war er zuletzt bis zum Verkaufs-
direktor aufgestiegen.
Ben Baars übernahm im Juli die Leitungdes Rhön Park Hotel im fränkischen Hausen-
Roth. Für seine neue Aufgabe bringt er lang-
jährige Erfahrungen aus der internationalen
Ferien- und Tagungshotellerie mit. In den ver-
gangenen 30 Jahren hatte der Betriebswirt
unter anderem bei Hotelketten wie Crest Ho-
tels, InterContinental und Renaissance Hotels
& Resorts Führungspositionen inne. Seit
1998 arbeitet der 58-Jährige als selbststän-
diger Unternehmensberater für die Hotel-
branche. Unterstützt wird er in seiner neuen
Position von Marketingleiterin CorneliaGirke, die seit einigen Monaten für dasHaus tätig ist, sowie vom langjährigen
Verwaltungsdirektor Helmut Behr.
Nico Springhetti leitet als neuer Verkaufs-direktor die Sales- & Marketing-Abteilung im
Sheraton Hannover Pelikan. Der langjährige
Starwood-Mitarbeiter war
nach seiner Ausbildung
zum Hotelfachmann und
IHK Meeting Manager unter
anderem als Convention Sa-
les Coordinator, stellvertretender Convention
Sales Manager sowie als Bankett Service Lei-
ter tätig. Zuletzt fungierte der 31-Jährige als
Convention Sales & Operations Manager im
Le Méridien Parkhotel Frankfurt.
Namen 05.09.11 17:29 Seite 82
9/2011 | TOPHOTEL 83
letzt als Director Controlling des Geschäfts-
bereichs Steigenberger Hotels and Resorts.
Stefanie Kloos avancierte zur Regional-direktorin Nord der Event Hotels. Neben ihrer
Verantwortung als Direktorin des Park Inn by
Radisson Hannover unterstützt sie in ihrer
neuen Funktion die Leitung des Park Inn by
Radisson Hamburg und Bielefeld sowie des
Ibis Osnabrück. Seit 2008 ist sie innerhalb
der Kölner Event Hotels als Direktorin unter
Vertrag. Die gelernte Hotelfachfrau stieg 1991
als Gruppen- und Konferenzkoordinatorin im
Düsseldorfer InterContinental ein. Zwei Jahre
später wechselte sie zu den Sorat Hotels, zu-
nächst nach Düsseldorf, dann nach Marburg
und schließlich nach Berlin. 2003 übernahm
Stefanie Kloos die Position des GMs im Best
Western Wiesbaden, bevor sie von 2006 bis
2008 das Quality Hotel Isabella Frankfurt/
Airport leitete.
Sven Schlüter unterstützt als stellver-tretender Direktor im Wöhrdersee Mercure
Nürnberg den General Manager des Hauses,
Guenther Preissler. Sven Schlüter ist ein»Eigengewächs« von Accor: Nach seiner
Ausbildung im Ibis Düsseldorf Zentrum war
der 33-Jährige im Mercure Plaza Essen und
im Congress Mercure Nürnberg tätig.
Cord Kelle (Foto) folgt als Direktor desCongress Hotel am Stadtpark Hannover
auf Dirk Wroblewski, der sich zukünftigkomplett den Gesellschaften
Hannover Sport & Manage-
ment Beteiligungsgesell-
schaft mbH sowie der EC
Hannover Indians GmbH
widmen wird. Kelle ist seit 2005 im Congress
tätig, zuletzt fungierte er als Leiter Verkauf
und Vertrieb.
Malte Wiedemeyer leitet künftig dasOpéra München als Direktor. Der Hotelfach-
mann startete seiner Karriere vor 24 Jahren
als Commis de rang im »Tantris« in München.
Ab 1990 arbeitete Wiedemeyer im Münchner
Marriott, wo er bald zum Verkaufs- und Mar-
ketingdirektor ernannt wurde. 1996 ging er
für die Kette zunächst nach Zürich, dann als
Verkaufs- und Marketingdirektor nach Frank-
furt und schließlich als stellvertretender Di-
rektor in das München Airport Marriott. Im
Jahr 2005 wechselte Malte Wiedemeyer zu
Kempinski: Im Münchner Vier Jahreszeiten
übernahm er die Position des Director of Busi-
ness Development, zwei Jahre später zeichnete
er für die Verkaufs- und Marketing-Aktivitäten
der Kette in Europa verantwortlich. Zuletzt fun-
gierte er als Regional Vice President Sales &
Marketing Germany und verantwortete die Ver-
kaufs- und Marketing-Abteilung im Hotel am
Münchner Flughafen.
Karl-Heinz Pawlizki ist neuer Vice Presi-dent, Global Operations Planning & Performan-
ces der InterContinental Hotels Group mit Sitz
in Frankfurt. Seit 19 Jahren
arbeitet er bereits für IHG in
Deutschland und Großbritan-
nien. In dieser Zeit war er für
unterschiedliche Marken der
Gruppe tätig, beispielsweise für Holiday Inn,
Crowne Plaza und InterContinental.
Nikolas von Olberg, Hotel Manager desHoliday Inn Express Hamburg St. Pauli-Messe
übernahm eine weitere Position bei Foremost
Hospitality: Seit Juli arbeitet
er zusätzlich als National Re-
venue Coordinator für alle Ho-
tels der Foremost Gruppe. Im
Laufe seiner Karriere ist von
Olberg immer den Hotels der InterContinental
Hotels Group treu geblieben. Seine Ausbildung
zum Hotelfachmann absolvierte er im Crowne
Plaza Heidelberg. Anschließend war er Emp-
fangschef im Holiday Inn Hamburg, bevor er
als Deputy Hotel Manager zum Holiday Inn
Express Hamburg St. Pauli-Messe kam, wo
er seit Juli 2010 Hotel Manager ist.
Bernd Schmidt fungiert ab sofort alsKüchendirektor im Strandhotel Fischland &
Strandhotel Dünenmeer im Ostseebad Dier-
hagen. Zuletzt verantwortete er im Schloss
Schorssow nicht nur die Küche, sondern war
zusätzlich Hoteldirektor. Seine erste Position
als Küchenchef hatte Schmidt ab 1992 im
Elztal Hotel Winden inne.
Ulli Richter fungiert als neuer DirectorFinance & Administration der B&B Hotels
mit Sitz in der Zentrale Wiesbaden. In seiner
bisherigen beruflichen Laufbahn sammelte
der 40-Jährige Erfahrungen im Bereich Fi-
nanzen, Verwaltung und Investment. Zuletzt
war er Director Controlling bei der Lufthansa
Systems AG. Ein weiterer Neuzugang bei
B&B ist Oliver Goslich als neuer DirectorSales & Marketing. Seit elf Jahren ist der 39-
Jährige in leitender Position in der Hotellerie
tätig. Zuletzt verantwortete er bei Mövenpick
Hotels & Resorts den deutschen, niederländi-
schen und skandinavischen Markt.
Alexandra Meierhans übernahm mitder Position des Assistant General Manager
die Stellvertreterfunktion von Hoteldirektor
Harald Hock im HolidayInn Stuttgart. Hier ist sie
bereits seit vier Jahren als
Director of Sales & Marke-
ting tätig. Zuvor bekleidete
die 42-Jährige im Maritim Stuttgart die Posi-
tion der Direktionsassistentin und Bankett-
Leiterin sowie im Maritim Parkhotel Mann-
heim die Position der Verkaufs- und Marke-
tingleiterin. Zu den weiteren Stationen von
Alexandra Meierhans gehören das Maritim
Schnitterhof Bad Sassendorf sowie das
Steigenberger Maxx Resort auf Rügen.
Marcus Bader zeichnet seit 1. Augustals Head of Marketing und E-Commerce bei
Steigenberger mit Sitz in der Frankfurter
Zentrale verantwortlich. Der
34-Jährige begann seine
Karriere im E-Commerce bei
Tchibo Direct. Dort hatte er
zunächst die Position des
Webshop- / E-Commerce-Manager, Leiter E-
Commerce und zuletzt des Leiters Social Me-
dia Marketing / Web 2.0 im
Bereich Business Develop-
ment inne. Außerdem neu
bei Steigenberger: ThomasCorinth, der die Position
Director Asset Management übernahm. Der
Diplom-Betriebswirt Touristik begann seine
Karriere 1994 als Leiter Verwaltung & Con-
trolling in der Steigenberger Gastronomie im
Frankfurter Flughafen. Vier Jahre später
wechselte er als 1. Revisor in die Zentrale der
Gruppe. Ab 2000 arbeitete Corinth als Leiter
der Abteilung Controlling und fungierte zu-
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Namen 05.09.11 17:29 Seite 83
MANAGEMENT PERSONALIEN
84 TOPHOTEL | 9/2011
Türkan Arikan besetzt die Position desDirector of Communications im Hotel de
Rome Berlin. Die 39-Jährige verfügt über elf
Jahre PR- und Kommunika-
tionserfahrung in der Berli-
ner Hotellerie. Zuletzt zeich-
nete Türkan Arikan neun
Jahre als Director of Public
Relations im InterContinental Berlin verant-
wortlich. Zu ihren weiteren Stationen zählen
das Estrel Hotel & Convention Center und
Daimler Chrysler Services.
Daniel Stenzel arbeitet ab sofort als Food& Beverage Director im Excelsior Hotel Ernst
Köln. Der 30-Jährige ist dort seit 2006 tätig:
Er startete als F&B Trainee, fungierte dann
als F&B Assistant und avancierte 2010 zum
stellvertretender F&B Director. Stenzel ist
sowohl ausgebildeter Koch als auch
Restaurantfachmann.
Philipp Lennartz ist neuer DirectorBusiness Development für die Ameron Hotel
Collection mit Sitz in Köln. Außerdem über-
nimmt er die Position des
stellvertretenden Direktors
im Ameron Regent Köln.
Vor seinem Wechsel zu
Ameron war der 37-Jährige
bei Worldhotels in Frankfurt tätig. Zudem
sammelte er bei Holiday Inn, Swissôtel und
Radisson Blu Erfahrungen in den Bereichen
Sales, Marketing und Business-Development.
Seine Führungsqualitäten konnte Lennartz
als Teamleiter im Account Management bei
HRS unter Beweis stellen.
Rik Plompen wurde zum Director of Salesand Revenue bei den Park Plaza Hotels and
Resorts in Berlin ernannt. Er kommt von der
Hilton Gruppe, für die er seit
1998 tätig war. Seine erste
Station für das Unterneh-
men war Minnesota, USA.
Zurück in Europa übernahm
der 35-Jährige verschiedene Positionen im
Sales- und Revenue-Management der Hilton
Hotels in Amsterdam, Wien
und Innsbruck. 2008 zog es
ihn nach Italien: In Rom ver-
antwortete er bis zuletzt die
Unternehmensentwicklung
von zwei Hotels. Ebenfalls neu bei Park Plaza
ist Martin Schulze, der als Sales Manager
Hirotaka Masaki kocht seit Juni als Küchen-chef im »Benkay Restaurant« im Nikko Hotel
Düsseldorf. Der Meisterkoch begann seine Kar-
riere im Alter von 16 Jahren
und arbeitete elf Jahre lang in
verschiedenen Restaurants in
Tokio. 2001 eröffnete er dort
sein erstes Restaurant »Kap-
pou Masaki«. Auch das »Torii Bar & Bistro« im
Nikko Düsseldorf hat einen neuen Küchenchef:
Tobias Friedenburg, derbisherige Executive Souschef.
Ab 2002 war der ausgebildete
Koch so genanntes »Task For-
ce Mitglied« im JW Marriott
Dubai und im Marriott München Airport. 2003
kehrte der 29-Jährige nach Düsseldorf ins
Courtyard by Marriott zurück, wo Tobias Frie-
denburg bereits seine Ausbildung absolviert
hatte. Ebenfalls neu im Team ist Albert Nitz,der als Chef-Patissier enga-
giert wurde. Nach seiner Aus-
bildung zum Konditor arbeite-
te er unter anderem im Savoy
Düsseldorf und im Schwarz -
wälder Backhaus in Duisburg. Ab 2008 war
der gebürtige Dürener im Schloss Berge in
Gelsenkirchen tätig.
Thomas Dohmen übernahm im Juli beiAzimut das Regional Management für die
Hotels in Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Ham-
burg. Erst Ende 2010 heuerte
er nach sechs Jahren Selbst-
ständigkeit als Hotelinhaber
bei den Azimut Hotels an. In
der Branche ist er seit 1992
tätig, als er im City Hotel Dahmen eine Ausbil-
dung zum Hotelfachmann absolvierte. Nach
verschiedenen Stationen als Verkaufsleiter
arbeitete Dohmen als Key Account bei Dorint
und ab 2003 erstmals als Hoteldirektor: Knapp
zwei Jahre leitete er das Best Western Central
in Wuppertal.
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Travel Trade verpflichtet wurde. Damit ver-
antwortet der 25-Jährige die Vermarktung
der drei Park Plaza Hotels und sechs Art’-
otels in Deutschland und Ungarn. Der Hotel-
fachmann arbeitete bereits als Reception
Supervisor sowie als Duty Manager und
Guest Relations Manager für die Gruppe in
London. Zuletzt koordinierte Schulze die
touristische Vermarktung der regionalen
Park Plaza Hotels in Großbritannien.
Björn Lannoy heißt der neue Barchef imPark Inn by Radisson Köln Belfortstraße. Der
gelernte Hotelfachmann arbeitete nach sei-
ner Ausbildung von 2001
bis 2011 als Chef de Bar im
Mercure Köln Junkersdorf
am Stadion. Von 2004 bis
2006 übernahm der Belgier
zudem die Vertretung des Restaurantleiters.
Claudia Schwalenberg, General Managerdes NH Dessau ist nun ebenfalls für das NH
Magdeburg verantwortlich. Die gelernte Ho-
telfachfrau arbeitete bereits im Steigenberger
Esplanade Jena und im Best Western Stadt-
palais Wittenberg. Nach verschiedenen Aus-
landsaufenthalten zog es die 34-Jährige
schließlich zurück in ihre Heimat Sachsen-
Anhalt: 2004 nahm sie im NH Dessau ihre
Tätigkeit als Sales Manager auf und avan-
cierte 2006 zum GM.
Helen Friede heißt die neue Human Re-sources Managerin im Frankfurter Radisson
Blu. Ihre erste HR-Tätigkeit hatte die 32-Jäh-
rige bei Marriott International inne. Im Jahr
2008 wechselte Helen Friede zur Rezidor
Hotel Group. Zuletzt leitete sie die HR-
Abteilung im Radisson Blu Rostock.
HERZLICHENGLÜCKWUNSCH
... der Gewinnerin des Insiderpreisrätsels in
der Ausgabe 6/2011. Die korrekte Lösung
lautete: »Die Individualität machts«.
Zu gewinnen gab es diesmal individuell be-
druckte »HanTaschen Bistro« von Hanter-
mann im Gesamtwert von 1500 Euro. Top
hotel gratuliert herzlich: Christine Rall vom
»Café & Konditorei Rall« in Viernheim.
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Namen 06.09.11 11:29 Seite 84
9/2011 | TOPHOTEL 85
AUSLAND
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Thomas L. J. Lind avanciertevom Vice President Operations
zum Senior Vice President –
Operations von
Leela Palaces,
Hotels & Re-
sorts mit Sitz
in Mumbai. Der
gebürtige Schwede kann auf
eine 30-jährige Karriere in der
internationalen Hotellerie zurück-
blicken. Davor war Lind sieben
Jahre bei Four Seasons tätig: Er
arbeitete u.a. als Regional Vice
President und GM für die Hotel-
gruppe im saudi-arabischen Riad
sowie in Mexiko-Stadt und Cara-
cas, Venezuela. Weitere Statio-
nen des 52-Jährigen umfassen
Direktions- und Managementpo-
sitionen bei Ritz-Carlton, Hyatt
und Wyndham. Bevor Lind dem
Ruf von Leela Palaces nach
Mumbai folgte, war er Chief
Operationg Officer eines Hotel-
und Immobilienunternehmens
in Chicago.
Juliette Knowles arbeitetkünftig als Director of European
Global Sales Offices von Dolce
Hotels & Re -
sorts mit Sitz in
der Zentrale in
Manchester.
Ihre letzte Posi-
tion war die des Sales Director
bei FCm Travel Solutions. Im
Laufe ihrer 22-jährigen Karriere
in der Hotel- und Reisebranche
bekleidete Juliette Knowles zahl-
reiche strategische Vertriebspo-
sitionen innerhalb großer Hotel-
ketten wie Barceló, Q-Hotels
und Hilton.
Conrad Meier hat die neu ge-schaffene Position des Area Ge-
neral Manager Schweiz der Stei-
genberger
Hotels AG mit
Sitz in Davos
übernommen.
Darüber hinaus
leitet er künftig das Steigenber-
ger Grandhotel Belvédère Davos.
Der 44-Jährige war bereits in
unterschiedlichen Funktionen in
der Schweiz, Saudi-Arabien, Ecua-
dor, Thailand, Russland und Bel-
gien aktiv. Im Jahr 2000 über-
nahm er seine erste Direktion im
Radisson Blu Klaipeda, Litauen.
Zwei Jahre später wurde Meier
Pre-Opening Manager und GM
des Radisson Blu Resort Taba in
Ägypten. Es folgten Stationen als
GM in Radisson Hotels in Wilna,
Litauen, Kiew und Kairo. Zuletzt
fungierte er als GM des Radisson
Blu Daugava Riga, Lettland.
Andreas Karsten wurde für diekommenden drei Jahre als CEO
der Vienna International Hotelma-
nagement AG
bestellt. Er wech-
selt in diese Po-
sition von seiner
Tätigkeit als CEO
und Geschäftsführer der Magic
Life GmbH & Co KG in Wien. Zu-
vor arbeitete Kars ten als CFO für
den Business Travel Dienstleister
TQ3 Travel Solutions in London
sowie als Geschäftsführer und
Arbeitsdirektor der TUI Business
Travel GmbH in Deutschland.
Ivan Artolli wurde von der Roc-co Forte Hotel Group zum Ope-
rations Director für die Hotels in
Großbritannien,
Belgien und Ost-
europa ernannt.
Er wird von der
Zentrale der Ho-
telgruppe in London aus agieren.
Für seine neue Position kann er
auf 35 Jahre Erfahrung im Hotel-
geschäft zurückgreifen. Zu seinen
Stationen gehören das Savoy Flo-
renz, Amigo Brüssel und das Bal-
moral in Edinburgh. Vor seiner
Zeit bei Rocco Forte Hotels beklei-
dete Artolli Führungspositionen
unter anderem im Grand Hotel et
de Milan, im Villa d’Este Grand
Hotel am Comer See und im Pari-
ser Plaza Athénée. Eine weitere
Neubesetzung
der Gruppe ist
die von Ken Dittrich, der diePosition des Ge-
neral Managers im Augustine Ho-
tel Prag übernimmt. Er ist seit 20
Jahren als GM verschiedener Ho-
tels in der ganzen Welt tätig. Er
startete seine Karriere 1981 bei der
InterContinental Hotel Group, be-
vor er als Food & Beverage Mana-
Mikael Andersson wurde vonNH Hoteles zum Chief Commer-
cial Officer mit Sitz in Madrid er-
nannt. Bevor
ihn sein Weg
nach Madrid
führte, war Mi-
kael Andersson
bei Expedia als Vice President
für Europa, den Mittleren Osten
und Afrika tätig. In den vergan-
genen elf Jahren führte er inter-
nationale Teams in Unterneh-
men wie AT Kearney, Dun &
Bradstreet sowie Monster.com.
René Rosner fungiert als neu-er Director of Sales bei Arcotel
und ist für Deutschland, Öster-
reich und Kroa-
tien zuständig.
Der 29-Jährige
startete 2008
als Senior Sales
Manager bei den Arcotel Hotels
und wurde später zum Verkaufs-
direktor für Österreich ernannt.
Bei Austria Trend Hotels & Re-
sorts war der Diplom-Touristik-
kaufmann zuvor als Key Account
Manager tätig. Seine Karriere
begann der Niederösterreicher
als Management-Trainee im Alt-
hof Retz. Seine neue Aufgabe
wird er von der Arcotel-Zentrale
in Wien aus wahrnehmen.
Katja Fritz zeichnet seit An-fang Juli als Geschäftsführerin
des Océano Vitaliy Hotel & Me-
dical Spa im Norden Teneriffas
verantwortlich. Seit 2008 arbei-
tet die 32-Jährige für das Hotel,
zuletzt als stellvertretende Ge-
schäftsführerin. Vor dieser Tä-
tigkeit war Katja Fritz unter an-
derem für die Apart Hotels &
Residences in München und für
die Accor Dorint Smard GmbH in
Berlin aktiv. Zu ihren weiteren
Stationen zählen die Berliner
Häuser Park Plaza sowie das
Derag Hotel and Living.
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Namen 05.09.11 17:29 Seite 85
86 TOPHOTEL | 9/2011
MANAGEMENT PERSONALIEN
Unternehmensgruppe und zeichnete unter
anderem für das Westin Grand München &
Sheraton München Arabellapark verantwort-
lich. Bei Hilton leitete er die F&B-Abteilungen
der Hotels Petaling in Malaysia, Millennium
Seoul in Südkorea und London Heathrow
Airport in Großbritannien.
Werner Anzinger zeichnet als GeneralManager des Mandarin Oriental Prag verant-
wortlich. Zwölf seiner 20 Berufsjahre in der
Hotellerie verbrachte er bei
Mandarin Oriental. So war
er unter anderem vier Jahre
Resident Manager und ein
Jahr Acting General Mana-
ger im Mandarin Oriental Hyde Park Lon-
don tätig. Weitere seiner Stationen bei der
Gruppe waren das Excelsior Hong Kong,
das Hotel in München und das Elbow Beach
Bermuda. Der Österreicher folgt in seiner
neuen Position auf Cle-mens Hoerth: Er wirdkünftig das Mandarin
Oriental Guangzhou in
China, dessen Eröffnung
für 2012 geplant ist, als General Manager
leiten. Seit seinem Eintritt in die Mandarin
Oriental Hotel Group im Jahr 1997 beklei-
dete Hoerth diverse Führungspositionen:
Er war Resident Manager der Häuser in
Manila und Singapur. Es folgten Positionen
als GM in Surabaya in Indonesien, bevor er
2006 zum GM des Mandarin Oriental Prag
ernannt wurde. Vor seiner Zeit bei der
Gruppe sammelte er außerdem Erfahrun-
gen in leitenden Positionen in Europa, im
Mittleren Osten und in Südostasien.
Elisabeth Perwanger besetzt die neugeschaffene Position des Area General
Manager Österreich der Steigenberger Ho-
tels AG mit Sitz in Wien.
Die Südtirolerin verfügt
über langjährige Erfah-
rungen in der internatio-
nalen Hotellerie. Nach
Stationen im Ritz Paris und im Vier Jah-
reszeiten Hamburg wechselte sie ins Bren-
ners Park-Hotel Baden-Baden sowie ins
Le Méridien Parkhotel Frankfurt und ins
Hilton Frankfurt. 2004 kam Elisabeth Per-
wanger zu Steigenberger: Im Frankfurter
Hof war sie vor ihrem Wechsel nach Wien
als stellvertretende Direktorin tätig.
ger ins Regent Singapur wechselte. 1989 wur-
de er Executive Assistant bei Westin, wo er im
Laufe der Jahre verschiedene Positionen inne
hatte. 1995 ist Dittrich zum GM des Westin
Caesar Park in Panama ernannt worden.
Inge Huijbrechts trat ihre neue Position alsDirector Responsible Business in der Rezidor
Zentrale in Brüssel an. Sie folgt auf SarahRooney, die das Unterneh-men verlassen hat. Inge Huij-
brechts verfügt über 15 Jahre
Erfahrung in den Bereichen
Corporate Social Responsibi-
lity, Sales und Business Development. Zuletzt
war die Belgierin als Head of Corporate Social
Responsibility bei Toyota Motor Europe tätig.
Neal Jones avancierte Anfang August zumneuen Vice President, Global Sales – Interme-
diaries and Europe bei Marriott International.
Seine Karriere bei Marriott be-
gann er 1995 als Senior Ac-
count Manager für Hotels ver-
schiedener Marriott-Marken
in Großbritannien. Anschlie-
ßend wurde Jones Director of Sales and Mar-
keting für das Hanbury Manor, Marriott Hotel
& Country Club und das neue JW Marriott Kai-
ro, bevor er die Position als Market Director –
London Sales besetzte. Im Juli 2008 folgte die
Beförderung zum Vice President of Global Sa-
les for Europe. In seiner neuen Position arbeitet
Jones vom Regionalbüro in London aus.
Alois Koppensteiner fungiert seit AnfangAugust als Hoteldirektor im Schloss Fuschl
Resort & Spa und als Hotelmanager im Shera-
ton Fuschlsee-Salzburg Hotel Jagdhof. Damit
übernimmt er die Aufgaben von Kay Heller.Zuletzt war Koppensteiner GM des Rilano Ho-
tel und Rilando 24/7 München. Außerdem
kann der Österreicher viele Jahre Erfahrung als
F&B Manager vorweisen: So arbeitete er in
dieser Position fünf Jahre für die Schörghuber
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Sanjay Tandon kocht künftig als Küchen-chef im Genießerhotel Almhof Rupp im Klein-
walsertal, Österreich. Der 29-Jährige war
zuletzt Souschef an der Seite vonTobiasEisele im »Maximilian« in Oberstdorf.
Peter Heine ist neuer Geschäftsführer desSporthotel Steffisalp in Warth am Arlberg.
Der 45-Jährige löst Karl Wiener ab, der dasHotel sieben Jahre lang geführt hatte. Heine
war bereits in der Hotellerie in Österreich, der
Schweiz, Deutschland und Tschechien tätig.
Ab 2003 leitete er das Martinspark Hotel
Dornbirn und von April bis Juli fungierte er
kurzzeitig als Direktor im Seehotel am
Kaiserstrand Lochau, Österreich.
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Reichel bei Kempinskiin ÖsterreichHenning Reichel (38), Direktor der VillaRothschild und des Kempinski Falkenstein,
verlässt nach rund drei Jahren die Luxus-
Hideaways im Taunus und
wird General Manager des
Hotels Das Tirol in Jochberg
bei Kitzbühel. Dieses Haus
hieß zuvor Royal Spa Kitz -
bühel und wurde nun von Kempinski über-
nommen. Anfang Dezember soll das 148-Zim-
mer-Hotel als erstes Kempinski in Österreich
eröffnet werden. Bevor es Reichel in den Tau-
nus zog, war er Direktor im Schlosshotel Vel-
den am Wörthersee, das der Wiener Milliardär
Karl Wlaschek erst im Juli gekauft hatte. Reichels Nachfolger im Taunus ist ab 1. Sep-
tember Stefan Massa (42) vom SheratonCongress Hotel in Frankfurt-Niederrad, wo er
ebenfalls als General Manager tätig war. Das
Kempinski Falkenstein und die von der selben
Gruppe betriebene Villa Rothschild gehören
dem Juristen und Gründer der Asklepios-Kli-
niken Bernard Broermann. Beide Bouti-quehotels glänzen mit einer traumhaften Ter-
rasse, exzellenten Bars und erstklassiger
Küche. Christoph Rainer von der Villa Roth-schild (2 Michelin-Sterne, 17 Punkte im Gault
Millau) steht für eine äußerst präzise Haute
Cuisine, während Kollege Oliver Heberlein(15 Punkte im Gault Millau) eine kreative Re-
gionalküche beherrscht. Das Kempinski Fal-
kenstein (106 Zimmer) ist ein Fünf-Sterne-
Superior-Domizil, die Villa Rothschild (22
Zimmer) ist Mitglied der Leading Hotels of the
World. LUDWIG FIENHOLD
Namen 05.09.11 17:29 Seite 86
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Niels Schröder fungiert seitAnfang Juli neben RolandSmolin als neuer Geschäfts-
führer bei der
Fairmas Ge-
sellschaft für
Marktanalysen
mbH. Schrö-
der zeichnet in seiner neuen Po-
sition für die strategische Pro-
duktausrichtung, das Qualitäts-
management und die Kunden-
betreuung verantwortlich. In
den vergangenen zwölf Jahren
war er in der internationalen
Hotellerie im Bereich Sales &
Marketing sowie als Revenue
Manager in überregionaler
Funktion tätig.
Georg Weber ist seit 1. Julialleiniger Geschäftsführer des
Profi-Kochtechnik-Spezialisten
MKN in Wol-
fenbüttel und
übernimmt
damit die Ge-
samtverant-
wortung. Sein Vorgänger,Paul-Werner Huppert, verabschie-dete sich zum 30. Juni nach 25
Jahren in dieser Position in den
Ruhestand. Weber ist bereits
seit zehn Jahren bei MKN aktiv
und zeichnete bislang für den
Vertrieb und das Marketing ver-
antwortlich. Im Jahr 2005 wur-
de er in die Geschäftsführung
bestellt.
Katharina C. Hamma be-setzt ab 1. Oktober die neu ge-
schaffene Position des Chief
Operating Offi-
cer (COO) der
Koelnmesse.
Die 45-Jährige
trat 1997 der
Messe München bei, wo sie ab
2005 den Geschäftsbereich In-
vestitionsgütermessen leitete.
Seit 2008 war sie auch Proku-
ristin der Messe München.
Alfred Hildebrandt konnteals Technischer Leiter für die
Bereiche technischer Support
und Schulung für Vollautoma-
ten und Siebträgermaschinen
bei Egro Deutschland gewonnen
werden. Hildebrandt war seit
2002 Technischer Leiter beim
Mitbwerber Franke Coffee Sys -
tems. Zuvor leitete er bei Hardy
den Kundendienst.
Marcus Leben (Foto) arbeitetseit Anfang Juli als Leiter der
Culinary Fachberatung von Uni-
lever Food So-
lutions DACH.
Damit über-
nimmt er auch
die bisherige
Rolle von Dirk Rogge als Lei-ter der deutschen Culinary Fach-
beratung. Rogge wird sich neu-
en Aufgaben als Leiter der bis-
lang vier Chefmanship Centres
DACH widmen. Leben ist aus-
gebildeter Koch mit 15 Jahren
Wechsel bei DiageoMarkus Kramer folgt ab Sep-tember 2011 als Geschäftsführer
Deutschland /
Österreich bei
Diageo Deutsch-
land auf AndyGibson, der das
Unternehmen nach einem Jahr
aus privaten Gründen verlässt.
Der bisherige
Vertriebschef
Kramer konnte
in der Vergan-
genheit bei Uni-
lever, Bacardi und Coca-Cola Er-
fahrungen sammeln. Bei Diageo
ist Kramer seit März tätig. Andy
Gibson wird in sein Heimatland
Australien zurückkehren, um bei
dem Brauerei-Unternehmen Fos -
ter’s die Position als Chief Marke-
ting Officer anzutreten. TH
Frilich trauertIngeborg Lich-Gömmer, Firmengründerin und Inhaberin von Fri-lich, ist nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren verstorben.
1982 legte sie mit dem Vertrieb eines von ihrem Va-
ter entwickelten Frischemilch-Kühldispensers den
Grundstein für das heutige Weltunternehmen. Nach
der Begründung der Marke Frilich im Jahr 1985 spe-
zialisierte sich die Unternehmerin auf die Bedürf-
nisse der Hotellerie und Gastronomie. Auch nach der Übertragung
der Geschäftsführung an ihre beiden Söhne nahm sie bis zuletzt an
der Weiterentwicklung des Unternehmens teil.
Küchenerfahrung in Hamburg,
Cannes, Mailand, Helgoland und
Baiersbronn. 2004 zog es den
heute 40-Jährigen in die Produkt-
entwicklung: zunächst ins Nestlé
Product Technology Centre, vier
Jahre später als Principal Interna-
tional Chef ins Culinary Compe-
tence Center der Symrise AG.
Thomas Seeger-Helbach istseit Anfang Juli als Head of Mar-
keting & Communication bei Ba-
bor Cosmetics tätig. Der Diplom-
Betriebswirt kommt von Mäurer
& Wirtz, wo er seit Januar 2000
die Position des Director Marke-
ting & New Business inne hatte.
Nach seinem Einstieg ins Unter-
nehmen 1996 als Junior National
Key Account Manager, wechselte
er wenig später in die Position
des International Key Account
Manager.
Namen 05.09.11 17:29 Seite 87
88 TOPHOTEL | 9/2011
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D-86165 Augsburg
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F +49(0)821-719493
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92 TOPHOTEL | 9/2011
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Hotelkosmetik
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und Design- Logistik, Lagerhaltung
und Distribution- Rundum [email protected]
Kindereinrichtung
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Komplett-Einrichter
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Spülmaschinen
MEIKOMaschinenbau GmbH & Co.Englerstraße 3D-77652 OffenburgT +49(0)781-2030F +49(0)[email protected]
OBJEKTEINRICHTUNG &AUSSTATTUNG
Bettwaren
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9/2011 | TOPHOTEL 93
Komplett-Einrichter (Fortsetzung)
COLUMBIA Objekt GmbHBeratung · Planung · Hotel-InteriorGroße Elbstraße 275 D-22767 Hamburg T +49(0)40-361304888F +49(0)40-361304866 [email protected] columbia-objekt.de
CREAFORM GmbHBergweg 1D-72227 Egenhausencreaform.de
HF HotelFormObjekteinrichtungen GmbHHotelForm bringt Hotels in FormBeethovenstraße 60D-72336 BalingenT +49(0)7433-98830F +49(0)[email protected]
HüttingerDie Einrichtung GmbHBeratung, Planung, AusführungWinterhäuser Straße 20cD-97084 WürzburgT +49(0)931-614010F +49(0)931-6140130info@huettinger-die-einrichtung.dehuettinger-die-einrichtung.de
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Komplett-Einrichter (Fortsetzung)
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PLZ, Ort
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Firmenname/Text
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• 2 Zeilen für Tel. + Fax
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• 4 Zeilen für Name +
Info + Web
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pro Jahr 552 ¤
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94 TOPHOTEL | 9/2011
INVESTITION BRANCHEN-NAVIGATOR
Licht im Hotel
Herbert SchmidtLeuchtenfabrik GmbH Leuchten für Hotel + ObjektSonderleuchtenHeinrich-Lübke-Straße 49D-59759 ArnsbergT +49(0)2932-96570F +49(0)[email protected]
WKR Leuchten GmbHWerkstätten für kunsthand -werkliche RaumleuchtenZum Dümpel 16D-59846 SundernT +49(0)2933-3087F +49(0)[email protected]
Minibars
SIBRA GmbHMinibars, ZimmersafeHosenbüglersibra.eu
Musiksysteme
Baum Media GmbHMusik + Musikberatung MaxXMusic in Hotel+ GastronomieSaarbrücker Straße 27D-66292 Riegelsberg/SaarT +49(0)6806-308830F +49(0)[email protected]
Raucher-Pavillons
Garten & Design Udo NollerRaucher-Pavillons „Made in Germany“Metall-Pavillons fur jeden AnspruchGartenstraße 5D-74427 FichtenbergT +49(0)7971-22266pavillons@t-online.degartenpavillon-noller.deraucherpavillon.de
Sitzmöbel
GO IN GmbHZentrale LandsbergJustus-von-Liebig-Straße 3-5D-86899 Landsberg am LechT +49(0)8191-91940F +49(0)[email protected] IN GmbHNiederlassung BerlinD-12529 Schö[email protected]
Sitzmöbel (Fortsetzung)
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Sonnenschirme
May Sonnenschirme GmbHSonnenschirme für Profis, auchmit integrierter Beleuchtungund IR-Heizung Zum Mühlbach 1D-88422 BetzenweilerT +49(0)7374-92090F +49(0)[email protected]
MDT GmbH Innovativer Hersteller fürtextile Architektur, Schirmideen,Sonnenschutzsysteme www.mdt-tex.com
TOPHOVEN GmbHGroß- und Werbeschirme,Falt- und Eventzelte,Windschutzwände Weihersfeld 1D-41379 BrüggenT +49(0)[email protected]
Weinklima
EuroCave GmbHWeinklimaschränke Offenausschanksysteme Weinregal-Systeme Sophienstraße 20 D-76530 Baden-Baden T +49(0)7221-39600 F +49(0)[email protected] eurocave.de
PARKPLATZSYSTEME
bebarmatic Parksysteme GmbHParkplatzsysteme, SchrankenKennzeichenerkennung, PollerVinckeweg 15D-47119 DuisburgT +49(0)203-800230F +49(0)[email protected]
OBJEKTEINRICHTUNG &AUSSTATTUNG
Komplett-Einrichter (Fortsetzung)
Fritz Schlecht/SHL
Hoteleinrichtungen, Konzepte
und Möbel-Kollektionen
Blöcherhalde 20
D-72213 Altensteig-Garrweiler
T +49(0)7453-939060
F +49(0)7453-9390699
schlecht-shl.de
Schlegel GmbH
Inneneinrichtung/Möblierung
Komplettausbau
Porschestraße 2
D-74321 Bietigheim-Bissingen
T +49(0)7142-989980
F +49(0)7142-9899830
schlegel-concepts.com
ULMRICHHOTELEINRICHTUNGEN Das kreative Raumerlebnis
Austraße 5
D-97996 Niederstetten
T +49(0)7932-60680
F +49(0)7932-606820
info@ulmrich-
hoteleinrichtungen.de
ulmrich-hoteleinrichtungen.de
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für Hotel-Interior
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A-5441 Abtenau
T +43(0)6243-27000
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Navigator_9_11 05.09.11 17:11 Seite 94
REINIGUNG & HYGIENE
Professionelle Reinigung/ Sanitär-Wellnessbereiche
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Wäschepflege und Geschirrreinigung
Miele & Cie. KGVertriebsgesellschaftDeutschlandWäschereimaschinen undGewerbegeschirrspülerCarl-Miele-Straße 29D-33332 GüterslohT +49(0)180-2202121F +49(0)[email protected]
SICHERHEIT IM HOTELZimmersafes
Hartmann Tresore AGZimmersafes - Minibars -Tresorehotelsafes.de
SIBRA GmbHMinibars, ZimmersafeHosenbüglersibra.eu
SPEISEKARTENGASTROKART®Individuelle & handgefertigteSpeise- & Weinkarten,HotelmappenMackenrodter Weg 9D-55743 Idar-ObersteinT +49(0)6781-563988F +49(0)[email protected]
TISCHKULTUR
Cent Direktvertriebs GmbHGastronomiebedarf von A-ZGlas, Besteck, Buffet, KücheKulmbacher Straße 17D-95502 HimmelkronT +49(0)1803-415161F +49(0)[email protected]
Planung & Bau von Wellness-Bereichen, Sauna & Spa
Fladung SPA GmbHPlanung + schlüssel-fertiger Ausbau von SPA-und WellnessanlagenIm Grund 4D-36145 HofbieberT +49(0)6657-608680F +49(0)[email protected]
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Wellnessprodukte
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Tischkultur (Fortsetzung)
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Stölzle Lausitz GmbHHersteller von Weingläsern,Kelchgläsern, TrinkgläsernBerliner Straße 22-32D-02943 WeißwasserT +49(0)3576-2680F +49(0)[email protected]
TAFELSTERNprofessional porcelainEine Marke der BHS tabletop AGLudwigsmuhle 1D-95100 SelbT +49(0)9287-731711F +49(0)[email protected]
Villeroy & Boch AG · Hotel & RestaurantVertriebsleitung DeutschlandRieffstraße 46D-66663 MerzigT 0800-1013885F [email protected]/hotel
WELLNESS & SCHWIMMBADKosmetik
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9/2011 | TOPHOTEL 95
Navigator_9_11 05.09.11 17:11 Seite 95
INVESTITION WELLNESS & SPA
96 TOPHOTEL | 9/2011
Dem Himmel Wellness im Rhythmus des Mondes
Wellness9.11 05.09.11 15:03 Seite 96
9/2011 | TOPHOTEL 97
Stress, Leistungsdruck, Reiz-überflutung – immer mehr Well-nesshotels setzen dem hightech-gesteuerten Alltag ihrer Gästemittlerweile eine ExtraportionNatur und Ursprünglichkeit ent-gegen. Auf ganz unterschiedlicheArt und Weise. Das zu den DesignHotels gehörende The Cambrianim Schweizer Bergdorf Adel-boden hat sich für ein ganzheit-liches Wellness- und Beautykon-zept entschieden, das sich nachden Mondphasen richtet
von KIRSTEN POSAUTZ
Der Mond übt seit jeher eine gewisse Faszina-tion auf die Menschen aus. Maler, Musiker und
Dichter haben versucht, dem Mythos Mond näher
zu kommen: Mal wird er romantisch verklärt, mal
verniedlicht, mal düster und bedrohlich dargestellt.
Welche Auswirkungen der Himmelskörper auf die
Natur und den menschlichen Biorhythmus hat, ob
Impulse von ihm ausgehen, darüber gibt es
ganz unterschiedliche Ansichten. Die
einen richten ihr Leben konsequent
nach dem Mondkalender – vom
Augenbrauenzupfen bis hin
zum Gemüseanbau – andere
sind eher skeptisch. Mond-
magie, Mondkräfte, Mond-
wellness – ein Trend wie
viele andere?
Nicht für das The Cam-
brian, das nach einem Spa-Re-
launch im November 2009 die
Produktlinie »Just Pure« inklusi-
ve Treatments und Packages einge-
führt hat und damit eine ganzheitliche
Wellnessphilosophie. Denn die Pflegepro-
dukte von Gabriela Just aus Lechbruck im Allgäu
werden nicht nur aus natürlichen pflanzlichen Roh-
stoffen, sondern auch nach anthroposophischen
Richtlinien hergestellt. Alle Zutaten für die Cremes,
Öle, Masken, Peelings und Packungen werden nach
dem Mondkalender angebaut, geerntet und verar-
beitet, wodurch trotz Verzicht auf Konservierungs-
stoffe und Stabilisatoren deren Haltbarkeit, Duftin-
tensität und Konsistenz gewährleistet sein soll. Da
nach der »Just Pure«-Philosophie die Wirksamkeit
Die 4 Mondphasen
N Abnehmender Mond:
entwässern & ausleiten
P Neumond: entgiften & entschlacken
Zunehmender Mond: aufbauen&pflegen
K Vollmond: nähren & speichern
Weitere Infos:
www.justpure.de
so nah
Wellness9.11 05.09.11 15:03 Seite 97
INVESTITION WELLNESS & SPA
98 TOPHOTEL | 9/2011
jeder Behandlung von den Mondphasen abhängt, sind die Wellnessprogramme nicht al-
lein auf Hauttypen abgestimmt. Bei abnehmendem Mond und Neumond werden vor al-
lem reinigende, entgiftende und entschlackende Behandlungen empfohlen, bei zu-
nehmendem Mond und Vollmond solche mit nährender, regenerierender und auf-
bauender Ausrichtung. Zu welcher Zeit welches Treatment am wirksamsten ist, kann
der Gast anhand der kleinen Symbole im Spa-Menü des Schweizer Design Hotels sehen.
So wird beispielsweise das von Gaby Just eigens für das Cambrian entwickelte »Berg-
kräuter Ganzkörpermassage & Wrap« bei abnehmendem oder bei Vollmond empfohlen,
das »Brombeeren Anti-Aging Body Wrap« ist hingegen für alle vier Phasen geeignet.
Auch Extras wie Haarpflegebehandlungen, »Waxing«, Augenbrauenkorrekturen, Wim-
pernfärben sowie Hand- und Fußtreatments sind auf die Mondphasen abgestimmt; le-
diglich Maniküre und Pediküre sind ausgenommen. Dass Linie und Produktphiloso-
phie perfekt zum Konzept des Hauses passen, davon ist Spa-Leiterin Elisabeth Hödl
überzeugt, denn sie seien »authentisch, bodenständig und dennoch exklusiv«.
Ebenso wie das Vier-Sterne-Superior-Hotel, das seinen
architektonischen Ursprung im Jahr 1902 hat und das
grandiose Alpenpanorama vor seiner Haustür durch
schlichte Eleganz und die alpine Note der Einrichtung be-
tont. Innenarchitekt Peter Silling gab bei einem Umbau
2007 heimischen Materialien den Vorzug: Geschlagener
Schiefer, Holz und Stein holen die Natur von drinnen nach
draußen. Harmonisch darauf abgestimmt sind die Möbel,
die von namhaften Firmen wie Minotti und Flexform
eigens für das Haus entworfen und gefertigt wurden. Ein-
zelteile wie die sich organisch bewegende Wolkenleuchte
im Treppenaufgang, das Klavier mit Kuhflecken in der Lob-
by, leuchtend rote und grüne Wolldecken auf den Zim-
mern setzen Akzente. Auch das 750 Quadratmeter große
»Just Pure Spa« auf zwei Ebenen besticht durch sein redu-
ziertes, edles Design. Im wohltemperierten Außenpool
mit integrierten Whirlpoolliegen spiegeln sich die glet-
scherweiße Bergkulisse und das Engstligental, im puris-
The Cambrian
Dorfstraße 7 • CH-3715 Adelboden
Telefon 0041-(0)33-6738383
www.thecambrianadelboden.ch
Kategorie � � � � superior
ManagementWPHG Adelboden Operation GmbH
Mitglied der Design Hotels
47 Zimmer, 22 Suiten & 2 Präsidentensuiten
Preise DZ ab 320 CHF (ca. 220 €)
Spa 750 qm, Innen- und Außenpool, Dampfbad,
Finnische Sauna, Kneipp-Fußbäder, Ruhezonen,
5 Behandlungsräume, Private Spa, Fitnessraum,
Behandlungskonzept: Just Pure
Preisbeispiele »Classic Facial« (60 min.): 170 CHF
»Aloe Vera Hydro Facial« (30 min.): 25 CHF
Bergkräutermassage (60 min.): 150 CHF
Auf dem Berg alles im Fluß: Das The Cambrian liegt auf 1350 Höhenmetern inmitten einer herrlichen Naturkulisse
tisch gestalteten Innenpool plätschert ein Wasserfall,
im Ruheraum liegen farbige »Fatboy«-Sitzsäcke auf
dem Boden – für die lässige Art der Entspannung. Bi-
sazza-Mosaik veredelt die Saunlandschaft, natürliche
Materialien, Braun-, Olive- und Cremetöne sowie ein
ausgeklügeltes Lichtsystem sorgen auch im Behand-
Behandelt wird
mit Allgäuer »Just
Pure«-Produkten
TOP-PARTNER THE CAMBRIAN
Wellness9.11 05.09.11 15:03 Seite 98
lungsbereich für Wohlfühlatmosphäre. Paare können zudem eine Aus-
zeit im »Private Spa« buchen.
»Klasse statt Masse«, lautet also die Devise – und das gilt auch für die
Kosmetiklinie. Lediglich zehn Hotels hätten derzeit »Just Pure« im Pro-
gramm; das Unternehmen von Gaby Just gehe da sehr selektiv vor, er-
klärt die Spa-Leiterin. Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit dem
Schweizer Hotel sei für die ehemalige Fitnesstrainerin und »Just
Pure«-Gründerin ein stimmiges Umfeld gewesen. Und das war in der
kleinen Gemeinde im Berner Oberland gegeben. Einen Lomi-Lomi-
Tempel in diese Landschaft zu bauen und Ayurveda anzubieten, wäre
nach Ansicht von Elisabeth Hödl unpassend gewesen. Die symphati-
sche Wienerin plädiert dafür, die Dinge »dahin zu bringen, wo sie hin-
gehören«. Mit dieser Meinung steht sie nicht allein: Während früher
primär das Exotische als Zugpferd galt, ist Authentizität mittlerweile
für immer mehr Wellnesshotels bei der Spa-Planung ein wichtiges Kri-
terium. Die Zutaten der »Just Pure«-Produkte – darunter Edelweiß, wil-
der Lavendel, Minze, Salbei, Zeder und Honig – fügen sich ebenso har-
monisch in die Schweizer wie in die Allgäuer Landschaft ein. Und auch
das Mondphasenthema hat hier Tradition. »Adelboden ist ein Bau-
erndorf, die Einheimischen richten sich hier auch heute noch nach
dem Mond.« Aber gibt es nicht auch Menschen, die damit nichts an-
fangen können und das Ganze als esoterischen Hokuspokus abtun?
Elisabeth Hödl: »Die Gäste reagieren unterschiedlich. Manche sind sehr
interessiert an dem Thema, andere lehnen es ab. Aber wir bieten für
jeden etwas ... die Sportmassage, das klassische Facial.« Das Mond-
thema sei zwar präsent – vom an der Spa-Rezeption ausliegenden
Mondkalender bis hin zur Wandbeschriftung im Behandlungsbereich –
werde aber betont dezent an den Gast herangetragen. Gedrängt fühlen
muss sich dadurch keiner. Und wenn ein Spa-Besucher partout eine
Anwendung in der »falschen« Mondphase buchen möchte, kann er das
natürlich trotzdem tun.
Wer sich hingegen vom Thema angesprochen fühlt und bei seinem
Aufenthalt vielleicht sogar ein bisschen »mondsüchtig« wird, kann das
Erlebnis vertiefen – beispielsweise durch ein Arrangement mit dem
Namen »Bodyforming und Entspannung bei abnehmendem Mond«,
für das es über das Jahr verteilt fixe Termine gibt. Neben zwei Anwen-
dungen, die auf Entgiftung, Entschlackung und Straffung abzielen, ste-
hen zwei Bewegungseinheiten auf dem Programm, darunter eine ge-
führte Nordic-Walking-Tour. Und auch die Ernährung ist auf das Pro-
gramm abgestimmt, sodass die Gäste im Idealfall ihrer Traumfigur ein
Stück näher kommen.
Gesunde Kost spielt im The Cambrian allgemein eine wichtige Rol-
le, denn wie das Spa arbeitet auch die Küche möglichst »pure« und
setzt auf frische Zutaten aus der Region, Milchprodukte und Fleisch
aus dem Berner Oberland, frischen Fisch aus nahe gelegenen Seen und
Kräuter und Beeren aus den Alpen. Auf der Rückseite der Tagesmenü-
karte findet der Gast eine Landkarte mit den jeweiligen Informationen
zu Lieferanten und Herkunft der Produkte. Um das Mondphasenkon-
zept künftig auch im Restaurant aufzugreifen, denkt der Küchenchef
über spezielle Menüs nach. Im breit gefächerten Aktivprogramm des
Hotels wird das Thema bereits durch Mondscheinwanderungen auf-
gegriffen. »Die sind für unsere Gäste ein ganz besonderes Erlebnis«,
weiß Elisabeth Hödl. Denn auf 1350 Höhenmetern inmitten der gran-
diosen Naturkulisse der Schweizer Alpen ist man dem Himmel ganz
nah und erliegt dem Zauber des Mondes besonders leicht.
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1 Der Behandlungsbereich wurde auch optisch dem »Just
Pure«-Konzept angepasst; 2 Sternenfunkeln über dem Indoor-
pool; 3 alpines Design in der Lobby
1
2
3
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INVESTITION WELLNESS & SPA
100 TOPHOTEL | 9/2011
Drei Ebenen laden in der neuen Anlage zu erholsamen Stunden ein. Highlight des quader-förmigen Gebäudes ist dabei im wahrsten Sinne des Wortes die Dachterrasse: Sowohl von der
Liegewiese und dem Solebecken als auch vom »Open-Air-Private-Spa« und der Panoramasau-
na aus sonnenverbranntem Altholz blickt man auf Schloss Schenna, den Ifinger und Meran.
Auf der darunter liegenden zweiten Etage befinden sich die »Tiroler Schwitzstube« mit Zir-
benholz-Paneelen im Landhausstil und einer Steinwand aus Silberquarzit sowie das »Rosen-
dampfbad« aus schwarzem Granit und mit hinterleuchteten floralen Motiven. Hinzu kommen
ein granitverfliestes Sole-Dampfbad mit Sternenhimmel, ein Sanarium, eine Infrarot-Wärme-
kabine und ein Duschbereich mit zusätzlicher Dampfdusche. Für Auszeiten stehen drei Ru-
heräume zur Verfügung, von denen der Raum »Traumkulisse« dank der kompletten Fassa-
denverglasung eine entrückende neue Sicht auf die Welt bietet. Im Erdgeschoss wiederum sind
zum einen die Anwendungsräume untergebracht, zum anderen gibt es hier weitere Ruheräu-
me, Schwebeliegen, einen Shiatsu-Bereich und zwei »Private Spas«.
Vorangegangen waren dem neuen Wellnesstempel zwei planerische Herausforderungen:
Wie integriert man diesen in die Berglandschaft? Und wie lässt sich der zentrale Anspruch des
Inhabers und Bauherrn Sepp Mair erfüllen – dem Gast ein großzügiges Angebot an Raum und
Zeit zu machen? »Der Aufenthalt im ›VistaSpa‹ soll die Menschen bewusst vom normalen All-
tag trennen, also ein komfortabler Rückzugsort sein, der mit hohen Räumen und exklusiver
Ausstattung ein großräumiges Ambiente schafft«, so Mair weiter. Ebenso wichtig: »Die für
Sauna- und Dampfbadbetrieb notwendige Technik durfte keinesfalls merkbar sein oder zu viel
Raum beanspruchen«, präzisiert der Hotelier die Anforderungen an Architekt und Ausstatter.
In puncto Planung fiel Mairs Wahl daher auf den einheimischen Architekten Claudio Palla.
Dieser machte den Vorschlag, für das »Vista Spa« ein zusätzliches, eigenständiges Gebäude zu
errichten und so zu gestalten, »dass sich der Monolith harmonisch und unauffällig in seine
Umgebung integriert«. Dazu trägt unter anderem auch die großzügige Verglasung Richtung
Talseite bei, die im Inneren zugleich für natürliches Tageslicht in den Anwendungsräumen,
der Sauna und dem Dampfbad sorgt. Mair: »Den Kontrast zwischen der sehr modernen, puri-
stischen Außenhülle und dem – bei aller Geradlinigkeit – warmen, wohligen Ambiente innen
haben wir ganz bewusst gewählt: Sowohl der monolithische Fels als auch das warme Eichen-
holz entsprechen ganz unserer Südtiroler Bergwelt.«
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel Hohenwart in Schenna bereichert Südtirol seit dem Frühsommer mit einer weiteren Wohlfühloase: dem 1200 Quadratmeter großen »VistaSpa«
Wellness mit Weitblick
Verantwortlich für das Innenleben des »Vista-
Spa« zeichnet der Spa- und Wellnessausstatter
Klafs. »Schließlich wollten wir etwas Besonderes
und Eigenes, das zur Philosophie unseres Hau-
ses passt und die Hauptthemen aufnimmt, die
traditionell Traube und Rose sind«, so die Be-
gründung Mairs. Dabei überzeugte Klafs nicht
nur in puncto Qualität und Design der Produkte,
Technikkompetenz und Verlässlichkeit im Ser-
vice, auch in der planerischen Beratung fühlte
sich der Hotelier gut aufgehoben: »Klafs hat gut
zugehört, verstanden, worum es uns geht, und
passende Lösungen angeboten.«
Nicht weniger positiv fällt nach knapp drei Mo-
naten Betrieb sein erstes Fazit aus: »Von den
Gästen – auch von den fast 80 Prozent Stamm-
gästen – wird unser ›Vista Spa‹ sehr gut ange-
nommen und ausgiebig genutzt.« Womit sich
Mair auch in seiner Bau-Entscheidung und den
damit verbundenen Investitionen bestätigt
sieht: »Unser Anspruch hinsichtlich der Well-
nessausstattung war, keine Abstriche bei Qua-
lität, Know-how, Technik und Planungskompe-
tenz zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass
sich diese Ansprüche über die Jahre des Betriebs
rechnen – insbesondere auch in der Form erspar-
ten Ärgers.« Info: www.klafs.at
Außen puristisch, innen »cosy« – durch
natürliche Materialien und die Fensterfront
Wellness9.11 05.09.11 15:03 Seite 100
WELLNESS & SPA INVESTITION
9/2011 | TOPHOTEL 103
Investition ja – aber nun stellt sich die Frage: Was genau wemanbieten und wie vermarkten? Je nach Positionierung Ihres Hotels (Bu-
siness,- Urlaubs- oder Wellnesshotel) und Anforderungen Ihrer Gäste
sollten Sie ein kompetentes und begehrenswertes Fitnessangebot
schaffen. Es gilt: Je kleiner die Fläche, desto konzeptstärker sollte das
Ganze sein. Und bitte nicht »Fitnessraum« nennen, sondern den Kun-
den mit Lifestyle-Ambiente in der »Fitnesslounge« verwöhnen. Kurze
und effektive Workouts sind im Hotel angesagt und zwar mit motivie-
render Betreuung – gern in Form von Personal Coachings bzw. Trainings
gegen entsprechende Bezahlung und idealerweise mit Vorausbuchung.
So verkaufen Hotelprofis schließlich auch ihre Tische im Restaurant
oder die Topseller im Spa.
Trainer mit »High Touch«
Was genau aber will denn der Fitnesskunde bzw. die Fitnesskundin?
Der Businessgast baut den Workout in seine tägliche Routine ein und
möchte in 30 Minuten auf dem Laufband oder Crosstrainer fit bleiben
für den Arbeitstag. Für ihn zählen vor allem die Verfügbarkeit der Lieb-
lingsgeräte und deren Erreichbarkeit. Mit dem Urlaubs- oder Wellness-
gast, der drei oder mehr Tage im Hotel verweilt, kann man richtig ein-
steigen. Hier empfiehlt es sich, erst einmal die Grundfitness zu testen,
ihm mithilfe einiger Sessions wieder den Spaß am Körpergefühl zu ver-
mitteln und auch etwas Know-how mit auf den Weg zu geben.
Die meisten Kunden möchten schnell und effektiv ihre Rückenpro-
bleme loswerden, Gewicht verlieren oder den »Body shapen«. All das
geht natürlich mit Hightech-Equipment. Aber ohne »High Touch«, also
ohne die Begabung der Trainer, an den Menschen heranzukommen, ist
das alles nichts wert. Wichtig ist, dass die Qualität des Fitnessangebots
und die Kompetenz der Trainer für den Kunden klar ersichtlich sind und
die Dienstleistungen zusammen mit den Wellnessangeboten kommu-
niziert werden. Bei vielen Menschen muss man erst mal den Spaß an
der »sanften« körperlichen Betätigung wecken. Und wer keine Lust auf
lange Trainings hat, der kann mit zehnminütigen Sessions auf der »Po-
wer Plate« wieder in Schuss gebracht werden.
Klein, aber fein und vor allem professionell ist das Fitnessangebot im
Hubertus Alpin Lodge & Spa in Balderschwang. Hier wurde ein ganz-
heitliches Gesundheits- und Fitnesskonzept auf kleinem Raum reali-
siert. Dieses umfasst: Eingangscheck, Leistungsdiagnostik, Hightech-
Training aus der Raumfahrt auf Vibrationsplatten, Zirkeltraining an
Kraftgeräten, einen Cardiobereich mit Blick auf die Berge und ein Trai-
nerteam, das auch den Stoffwechsel der Gäste checkt und ein fundier-
tes Ernährungscoaching anbietet. Dass diese Extras gutes Geld kosten,
Früher hatten Hotels einen meist ungenutzten Fitnessraum, der den Charme von »TurnvaterJahn«-Angeboten verströmte. Im Zuge des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins derMenschen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Hoteliers in den Megamarkt Gesund-heit & Wellness investiert und ab und zu auch an den aktiven Part Fitness gedacht. Eine Ein-schätzung von Jörg Hidding, Inhaber der Beratungsfirma AKTIV CONSULT in Frankfurt
Fitness aktiv & innovativ
ist klar, denn der Kunde möchte schnelle Ergebnisse. In einem Top-Spa
werden ja auch keine 1:1-Behandlungen verschenkt.
Der Aufbau eines solchen zukunftsweisenden Fitness-Profitcenters
braucht allerdings seine Zeit, denn Kunden müssen aktiv geworben wer-
den. Fakt ist: Die körperliche und geistige Fitness wird bei einer älter
werdenden Gesellschaft immer wichtiger.
2nd Future Health & Fitness Congress
im Rahmen der 26. Auflage der Fachmesse Beauty Forum München
Termin 16. Oktober 2011 • Messe München
Veranstalter Health and Beauty Trade Fairs GmbH, Karlsruhe
Fachliche Beratung Jörg Hidding
Partner Tophotel, AKTIV CONSULT, body LIFE, Trainer – Magazin für
Fitness Professionals, Beauty Forum, spa concept
Themen 1. Future Outlook • 2. Innovationen • 3. Medical & Corporate
Health
Infos www.bodylife.com
Dipl.-Betriebswirt Jörg Hidding ist Inhaber
der AKTIV CONSULT Unternehmensberatung. Zu
seinen Kunden gehören Immobilienunternehmen,
Projektentwickler, Kliniken, Hotels und Hotelketten,
die er zu den Themen Medizin, Gesundheit, Fitness
und Spa berät. Info: www.aktiv-consult.de
Effektives Training in kurzer Zeit ermöglichen »Power Plates«
Foto:H
ubertus Alpin Lodge & Spa, Balderschwang
Wellness9.11 05.09.11 15:05 Seite 103
INVESTITION WELLNESS & SPA
»Change is everywhere – and it is accelerating.« Mit diesen Worteneröffnet Susie Ellis, Initiatorin und Vorstandsmitglied, den »Global Spa
Summit 2011«. Und versucht damit, Dynamik in eine Branche zu brin-
gen, die nach meiner Wahrnehmung nicht unbedingt als großer Vor-
reiter der Weltentwicklung gilt. Und dennoch beschäftigt sie sich mit
Themen, die mittlerweile mehrheitsfähig sind: etwa dem Prinzip der
Vorsorge für die eigene Gesundheit, um der Zivilisationskrankheit Nr. 1
entgegenzuwirken, dem Burnout. Oder der globalen Bewegung hin zu
einem bewussteren Leben, verbunden mit der Übernahme der Verant-
wortung für mich selbst, meine Beziehungen, meine Umwelt. Nur ist
es der Spa-Branche offensichtlich noch nicht recht gelungen, sich mit
diesen Themen auch medial zu positionieren und damit ein Image auf-
zubauen. Unzählige kleine Einzelinitiativen und Einzelkämpfer sind
in den Medien naturgemäß
schwieriger darstellbar. Susie El-
lis’ Ambition ist es, mit dem
»Global Spa Summit« ein solches
Forum der »unification within
diversity« aufzubauen.
Im Folgenden habe ich aus den zahlreichen Vorträgen, Berichten und
Gesprächen die mir wichtigsten Impulse verdichtet und als zentrale,
übergreifende Themen herausgearbeitet.
Grundsätzlich gilt: Die Wirtschaftskrise ist überstanden. Laut einer
GSS-Meinungsumfrage erwarten 82 Prozent der Teilnehmer für das Jahr
2011 höhere Einnahmen als im vergangenen Jahr, 50 Prozent sogar einen
signifikant höheren Gewinn. Damit stehen die Zeichen auf Wachstum.
Die Stimmung ist gut. Präventivmedizin wird von der Mehrheit als jener
Bereich angegeben, von dem in den nächsten Jahren das größte Wachs-
tum erwartet wird (+45 %). Weit abgeschlagen sind die klassischen Be-
reiche Beauty und Kosmetik mit 23 Prozent und Fitness mit gar nur drei
Prozent Wachstumserwartung. Noch zwei weitere interessante Ergeb-
nisse: Als effektivstes Marketinginstrument geben 42 Prozent »Mund-
propaganda« an; mit 39 Prozent an zweiter Stelle »herkömmliche Online-
plattformen, E-Commerce, Search Marketing und E-Mail-Kampagnen«.
Medial hochgelobte soziale Medien wie Facebook und Twitter wurden
nur von zehn Prozent der Teilnehmer als die effektivsten Marketing-
vehikel eingestuft.
Fragwürdig ist allerdings, was so eine Meinungsumfrage bei einer
derart heterogenen Gruppe repräsentieren soll. Denn was bei diesem
275 Experten und Entscheider aus 35 Ländern waren vom 16. bis 18. Mai zum »Global SpaSummit« (GSS) auf die indonesische Insel Bali gereist. Das jährliche Gipfeltreffen stand 2011unter dem Motto »Engage the change. Joining together. Shaping the future.« Mit von der Par-tie: der Wiener Künstler »sha.« als Repräsentant des Themas »Spa & Art«. Für Tophotel hater die Ergebnisse der Veranstaltung reflektiert und zusammengefasst. Was bewegt also dieinternationale Spa-Branche? Eine Branche, die den Balanceakt wagt – zwischen Kunst undKommerz, zwischen Emotion und Erfolgsdruck
Zwischen Kunst und Kommerz
internationalen Branchenevent wirklich auffällt, ist die zunehmende
Segmentierung und Verbreiterung des Marktspektrums – sowohl qua-
litativ als auch quantitativ. Immer schwieriger scheint es, von »einer«
Spa-Branche zu sprechen, die sich mit bestimmten Themen ausein-
anderzusetzen hat. Besonders deutlich wird das anhand folgender drei
Entwicklungen:
High-Spa versus Low-Spa: Während die Spa-Branche in denasiatischen Zukunftsmärkten von gigantischen realen Wachstumszah-
len geradezu herausgefordert wird, ist das Thema Spa und Wellness in
Europa und Amerika zwar populär, aber in seinem Wachstumspotenzial
mit Stillstand konfrontiert. Ein gewisser Grad an Sättigung scheint er-
reicht zu sein. Besonders im Day-Spa-Vorzeigemarkt USA haben die Aus-
wirkungen der Wirtschaftskrise die Wachstumsperspektiven getrübt. In
ihrer Verzweiflung reagierten
die Spas mit Preisnachlässen.
Group-Sales-Aktionen – etwa
über das Webportal Groupon –
wurden beliebt und konnten
mittels sensationeller Rabatte
kurzfristig viele Menschen für das Spa gewinnen, von denen allerdings
nur ein bescheidener Teil längerfristig zu halten war. Viele Spa-Profes-
sionals sehen in diesem »Ausverkauf« der US-Day-Spas eine geradezu
gefährliche Entwicklung, da die Spa-Services dadurch generell und lang-
fristig an Wert einbüßen könnten und damit die Profitabilität der gan-
zen Branche auf dem Spiel steht. So kommt es zu einer Art Gegenbe-
wegung: Etablierte Spas beginnen, sich im Luxussegment neu zu
positionieren. »Ich denke, Gesundheit wird der neue Luxus auf allen
Ebenen. Und Spas werden dabei eine verbindende Schlüsselrolle ein-
nehmen«, sagt Anne McCall Wilson aus Kanada, Ko-Vorsitzende des
diesjährigen »Global Spa Summit« und Vice President Spas bei der Fair-
mont Raffles Hotels International Inc.
Emerging Markets versus Old Markets: In allen aufstreben-den Märkten der Schwellenländer, aber derzeit besonders in China,
herrscht jene spezifische Stimmung des zur Schau gestellten Konsums.
Das fordert von den Anbietern ein »bigger & better« in allen Aspekten
des Spa-Erlebnisses – bis hin zur Nachfrage nach luxuriösen VIP-Spa-
Räumen mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche und ausgedehnten
Nassbereichen. Der Konsument will zeigen und spüren, dass er sich die-
sen Luxus in Raum und Zeit leisten kann, wann, wo und wie immer er
»Facebook und Twitter wurden nur von zehnProzent der Teilnehmer als die effektivsten
Marketingvehikel eingestuft.«
104 TOPHOTEL | 9/2011
Wellness9.11 05.09.11 15:05 Seite 104
9/2011 | TOPHOTEL 105
Impressionen aus Bali: traditionelle Tänze mit farbenfrohen Kostümen (oben);
internationale Spa-Experten auf dem »Global Spa Summit 2011«
will. Ed Ng vom Hongkonger Architekturbüro
AB Concept fragt: »Was machen wir mit den
Menschen, die willens und in der Lage sind,
für das extreme Premiumsegment zu bezah-
len – so wie wir in Asien jetzt eine stetig wach-
sende Elite sehen, die sich den höchsten Grad
an Verwöhnung und Service leisten will und
kann? Welche Angebote macht die Spa-Indus-
trie dieser Klientel, für die Zeit kostbarer ist als
Geld?« Hier geht es nicht um Preisnachlässe
oder Group Sales, sondern um die sinnvolle
Positionierung von Spa und Wellness in
einem neuen Lifestyle-Kontext.
Luxus versus Fake-Luxus. Hier berich-tet Sharon Ullrick, Marketing Manager Leading
Spas bei den Leading Hotels of the World: »Die
allerjüngsten Entwicklungen unserer ›Leading
Spas‹ gehen hin zu extrem luxuriösen Erfah-
rungen, hin zum individualisierten Spa-Pro-
gramm, in dem die einzelne Behandlung wirk-
lich für den jeweiligen Gast komponiert wird.«
Unter der traditionsreichen Dachmarke der
Leading Hotels of the World umfassen die
»Leading Spas« rund 100 Top-Spas in 30 Län-
dern, die allesamt die vorgegebenen höchsten
Standards einer Expertenkommission errei-
chen. Diese High-End-Spas müssen in ihrem
Spa-Menü und auch in ihrer Kommunikation
mit dem Kunden nach anderen Gesetzmäßig-
keiten vorgehen als die sogenannten Low-
End-Spas. Für High-End-Spas gilt der Schlüs-
sel: außergewöhnlich und bemerkenswert. In
»bemerkenswert« steckt das Wort »merken«.
Nur jene Spas, die in der Lage sind, für ihre
Gäste Erfahrungen und Erlebnisse zu kreieren,
die diese sich »merken«, an die sie sich zu er-
innern vermögen und die sie mit ihren Freun-
den besprechen werden, haben das Potenzial
zur Nachhaltigkeit in diesem Segment. Beim
Aufbau oder Weiterentwickeln einer hochwer-
tigen Spa-Marke geht es also vor allem darum,
etwas Besonderes zu schaffen, von dem viele
Menschen »gehört« haben, nur wenige Men-
schen es aber auch wirklich erleben können
oder es gar selbst besitzen. Begehrte Objekte
oder Erlebnisse bilden die Grundlage jeder Art
von Luxus.
Dennoch: High-End-Marken müssen ihre
High-End-Preise heute viel mehr rechtfertigen
als noch vor der Wirtschaftskrise. Der High-
End-Konsument hat sich durch die Krise ver-
ändert: Er wurde kritischer und legt Wert dar-
auf, dass die (hohen) Kosten in der rechten
Relation zum (erwünschten) Ergebnis stehen.
Erfahrene Spa-Kunden haben diesbezüglich in
den vergangenen Jahren eine gute Wahrneh-
mung entwickelt – und trauen sich selbst das
»Bewerten« zu. »Fake-Luxus wird heutzutage
schnell entlarvt«, bringt es Nicolas Ronco,
Gründer des »Yelo Spa« in New York, auf den
Punkt.
Zauberwort: Holistic
Eines lässt sich aber für »High« und »Low«
mit Sicherheit sagen – über alle Ländergren-
zen hinweg: Wellness ist »ernsthafter« gewor-
den. Sie hat sich in den vergangenen Jahren
von der rein körperlichen Ebene in eine ganz-
heitliche Dimension der Vorsorge für die eige-
ne Gesundheit und für das eigene Glück
weiterentwickelt. Während in den vergangenen
Jahrzehnten der Fokus auf »gesundem Essen«
und »körperlichen Übungen« (im Sinne von Fit-
ness) als den zwei primären Schlüsseln zu Well-
ness lag, integrieren die heutigen Angebote
auch mentale Aspekte. Stimmungen, Emotio-
nen und die ganze Denkweise spielen heute eine
Rolle. Wellnessprogramme betonen die Wich-
tigkeit von Schlaf, Entspannung und Regenera-
tionsphasen und lassen sich immer mehr auf
die spirituellen Aspekte der großen Lebensfra-
gen ein. Nicht zuletzt die Einbindung von be-
stimmten psychotherapeutischen Angeboten
wie Gestalt- und Gesprächstherapien wird heu-
te gern angenommen, da die therapeutische Er-
fahrung hier im Spa offensichtlich »leichtfüßi-
Wellness9.11 05.09.11 15:05 Seite 105
INVESTITION WELLNESS & SPA
106 TOPHOTEL | 9/2011
Seit über 10 Jahrenentwickelt der Wiener
Künstler und Wahrneh-
mungsforscher »sha.«
ganzheitliche Raum-
Kunst-Werke. Ästheti-
scher Ausgangspunkt seiner Konzepte stellt
das Medium Klang dar; Farbe, Licht, Form,
Haptik, Wärme, Duft und sogar Architektur
werden durch Klang in Schwingung versetzt.
Zu den bekannten »Wellness-Kunstwerken«
zählen »AlphaSphere« und »Wolke 7 Cloud 9«.
Info: www.sha-art.com
Licht ins Dunkel bringen: »Die heutigen Inves-
toren und Projektentwickler legen sehr viel
mehr Wert auf den Return on Investment pro
Quadratmeter und üben Druck dahingehend
aus, quasi unprofitable Bereiche – etwa Ent-
spannungsräume oder thermale Nassberei-
che – zu reduzieren. Ihr Fokus
liegt nach der Wirtschaftskrise
eindeutig auf der ›sicheren Sei-
te‹ der finanziellen Performance.
Investoren fürchten das ›Un-
bekannte‹.« Dementsprechend
schwierig dürfte es heute sein,
echte Innovationen mit ihren hohen Vorlauf-
und Entwicklungskosten genauso wie allzu vi-
sionäre und gewagte Spa-Projekte in ihrer Ori-
ginalität und Einzigartigkeit tatsächlich bis
hin zur Realisierung zu führen. Hier tut sich
eine echte Herausforderung für die Spa-Com-
munity auf – im Spannungsfeld zwischen ma-
teriellen Notwendigkeiten verbunden mit
wirtschaftlichen Risiken auf der einen Seite
und den wachsenden Wünschen und Ansprü-
chen der Gäste auf der anderen Seite.
Anspruchsvolle Gäste
Aus der ganzen Welt berichten die Spa-Ma-
nager von den gestiegenen Erwartungen ihrer
Gäste – sowohl die Qualität der Behandlungen
als auch den generellen Service betreffend.
Anne McCall Wilson erzählt: »Unsere Gäste
sammeln generell mehr Wissen und Informa-
tion über Wellness. Wenn ein Gast eine Mas-
sage will, ist es häufig so, dass er diskutieren
will, welche Art für ihn momentan die beste
ist und warum. Das stellt natürlich ganz neue
Anforderungen an unser Spa-Personal: fach-
lich, menschlich und vor allem auch kommu-
nikativ.« Immer mehr Gäste suchen nach spe-
zieller Aufmerksamkeit von gut geschultem
Spa-Personal, mit dem man dann seine so-
eben gemachten Erfahrungen auch nachbe-
sprechen kann. Persönliche Konsultationen
und Seminare werden immer mehr nachge-
fragt. Die Menschen sind nun bereit, im Spa
auch für ihren Alltag zu »lernen«, womit sie
die Nachhaltigkeit eines solchen Aufenthalts
zu steigern versuchen. Anne McCall Wilson:
»Unsere Gäste integrieren die Spa-Experience
immer mehr in ihr Leben; sie sehen uns als ein
Teil ihres persönlichen Gesundheits- und
Lifestylemanagements.«
Den kompletten Bericht lesen Sie unter
www.tophotel.de/index.php?Service
ger« daherkommt als in einer vielfach vorbe-
lasteten Therapiepraxis.
Viele der erfolgreichen, bereits lange etab-
lierten Spas berichten in Bali davon, dass die
Bewegung von innerer zu äußerer Schönheit
mit hohem Tempo voranschreitet – nicht zu-
letzt aufgrund der sich verän-
dernden Erwartungshaltungen
ihrer langjährigen treuen Kund-
schaft. Mit deren Älterwerden
ist offensichtlich ein Wertewan-
del verbunden, der über das rein
körperliche Erlebnis hinaus-
geht – und zwar bis hin zum Wunsch nach
ganzheitlicher Erfahrung im Spa. An der Spa-
Industrie liegt es nun, auf diese Bedürfnisse
einzugehen und neue Antworten sowie kon-
krete Angebote zu entwickeln.
»The latest trend«
Der erfahrene Spa-Besucher hält heute stän-
dig Ausschau nach »etwas Neuem«: nach
einem neuen Produkt, einer neuen Anwen-
dung oder einer neuen Erlebnisqualität auf-
grund von Design und Architektur. Besonders
die Gäste aus den Schwellenländern fragen
ständig nach »something new« oder einfach
»the latest trend«. Offensichtlich tritt hier ein
neues Motiv in den Vordergrund: Der Mensch
will wieder staunen lernen. »Unsere Gäste su-
chen nicht mehr nur nach Entspannung und
wollen verwöhnt werden – sie wollen auch
überrascht werden von innovativen Ideen und
effektiven Behandlungen, für die sie natürlich
bereit sind, extra zu bezahlen«, so Christopher
Norton von der Global Spa Task Force der
Hotelgruppe Four Seasons.
Aber wie kann so ein echter Innovations-
prozess im modernen Spa aussehen? Man
kann ja nicht den Kunden fragen, welche In-
novation er als nächstes will. Denn die Kun-
den wissen es ganz einfach nicht und müssen
es auch nicht wissen. Nicolas Ronco: »Hätte
Henry Ford seine Kunden gefragt, was sie
denn gern Neues hätten, hätten sie vermutlich
mehrheitlich gesagt: ›Schnellere Pferde!‹, aber
wohl kaum ›Autos‹.« Tatsächlich wird man
den Eindruck nicht los, dass in der Spa-Indus-
trie vielfach schnelleren Pferden nachgeeifert
wird. Die bloße Aneinanderreihung aller Ar-
ten von neuen Treatments macht das Spa-Er-
lebnis nicht zwangsläufig besser. Und vor al-
lem hat das nichts mit wirklicher Innovation
zu tun. Dennoch scheint die Suche nach dem
Außergewöhnlichen im Spa um sich zu greifen.
»Ungeachtet aller ausgeprägten Segmentierun-
gen der Spa-Industrie haben die Spa-Angebote
weltweit einen homogenen Charakter bekom-
men. Hier sehe ich die größte Chance für uns,
sich mit Originalität und einzigartigen Perspek-
tiven auf das Spa-Erlebnis vom Rest der Mitbe-
werber abzuheben«, sagt Jeremy McCarthy aus
den USA. Als Director Global Spa Developments
beim Marktführer Starwood Hotels & Resorts, zu
dem so unterschiedliche Marken wie Sheraton,
Westin, Le Méridien und die Designhotelkette W
Hotels zählen, hat er eine gewichtige Stimme in
der Spa-Gemeinschaft.
Bei einer ungeschminkten Betrachtung der
heutigen Spa-Landschaft muss ich allerdings
feststellen, dass Spas im Großen und Ganzen In-
novationsmuffel sind. Es wird zwar vieles neu-
und umgebaut und auch immer wieder verän-
dert, aber meist wird dabei das schon Gehabte
bzw. das schon Gemachte nur neu variiert. Ech-
te tiefgreifende Innovationen, die für den Gast
auch als solche spürbar sind – seien sie konzep-
tioneller, anwendungstechnischer oder gestal-
terischer Natur – gibt es dieser Tage wenige.
Wenn sich nun also praktisch alle Verantwort-
lichen dieser Industrie zur Innovation beken-
nen, woran liegt es dann, dass so wenig wirk -
liche Innovation in den Spas stattfindet?
Ein Statement von Andrew Gibson aus Hong-
kong, verantwortlich für die Spas der renom-
mierten Mandarin Oriental Hotels, könnte hier
»Es wird zwar vieles neu- und umgebaut und auch immer wieder verändert, aber meist
wird dabei das schon Gehabte bzw. das schon Gemachte nur neu variiert.«
Wellness9.11 05.09.11 15:05 Seite 106
Health and Beauty Trade Fairs GmbH · Karl-Friedrich-Str. 14-18 · D-76133 Karlsruhe · Tel. +49 (0)721 165-165 · [email protected]
HAUT ERLEBEN!
Termin: 15.–16. Oktober 2011
Ort:Messe München International
26. BEAUTY FORUM MÜNCHEN Trend-Forum Wellness & Spa
Fachausstellung mit Firmen und Marken aus denBereichen Wellness, Beauty, Fitness & Health
Wellness-Forum im Rahmen des IFC Workshop-Programms
2. Deutscher Wellness-Hotel-Kongress, fach liche Beratung: Dagmar Rizzato
Verleihung der Wellness Aphrodite, Galaabend:15. Oktober 2011, Veranstalter: Top hotel
2nd Future Health and Fitness Congress, fach liche Beratung: Jörg Hidding
Kooperationspartner:
www.beauty-fairs.de
Health_and_Beauty_9.11 05.09.11 16:57 Seite 107
INVESTITION WELLNESS & SPA
108 TOPHOTEL | 9/2011
Jeden Morgen, wenn sie die Kranzbachwiese passiert, fasziniert sieihr Arbeitsplatz aufs Neue: Dr. med Christine Müller, seit Februar 2010
ärztliche Leiterin des Spas im Hotel & Wellness Refugium Das Kranzbach
in der bayerischen Elmau. Sie wohnt und lebt in Innsbruck, fährt einen
weiten Weg – aber das macht ihr nichts aus. Im Kranzbach kann sie das
realisieren, was sie sich immer erträumt hat: den Menschen nahe sein,
näher, als das in jeder Praxis oder Klinik möglich wäre, mit ihnen reden
und sich mit ihnen gemeinsam auf die Reise begeben – hin zur Selbst-
heilung. »Ich sehe mich als das mütterliche Prinzip im Haus«, sagt die
45-Jährige mit einem Lächeln. Als diejenige, die sich kümmert, im bes-
ten Sinne. Auch um die Mitarbeiter, die eine kleine Familie bilden, in
der jeder mal etwas auf dem Herzen oder einen Schmerz hat. »Das hat
sich so ergeben und das ist gut so.«
Zu ihrem Traumberuf kam die gebürtige Frankfurterin auf Umwegen:
Nach dem Abitur studierte sie zunächst Kunstgeschichte, ehe sie sich
entschloss, zur Medizin zu wechseln. Und weil die Mutter Tirolerin ist,
zog es sie für die Arztausbildung in südlichere Gefilde, nach Innsbruck.
Dort ist sie »hängen geblieben«, das junge agile Flair der Stadt sagt ihr
einfach zu. Um mehr als die klassische Schulmedizin zu beherrschen,
absolvierte sie außerdem nicht nur Weiterbildungen in Naturheilkun-
de und Kurmedizin, sondern machte auch den F.X.-Mayr-Doktor mit
Schwerpunkt Darm- und Ernährungsmedizin.
Die Wertigkeit einer Wellnessanlage hängt nicht nur von der Quadratmeterzahl ab. Ebenso-wenig darf ein umfangreiches Angebot als alleiniges Qualitätsmerkmal gelten. Es sind viel-mehr die Spa-Mitarbeiter, die »hautnah« am Gast agieren und ihm Wohlbefinden vermitteln.Tophotel stellt in loser Folge Spa-Persönlichkeiten vor, die durch Erfahrung und »Finger-spitzengefühl« zur Visitenkarte des Hotels wurdenText und Foto: von KARIN GABLER
Dr. med. Christine Müller
Erste Erfahrungen mit Gästen – also nicht mehr mit traditionellen
»Patienten« – machte Dr. Christine Müller von 2005 bis 2009 im Ge-
sundheitszentrum Lanserhof in Tirol. Während dieser Zeit war sie ein-
mal privat mit ihrer Mutter im Hotel & Wellness Refugium Das Kranz-
bach. »Das Haus ist mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen«, sagt sie.
»Diese Klarheit, diese Struktur, diese Nähe zur Natur, mit Räumen, die
alle eine Blickachse in die Natur hinein haben.« Als sie sich später neu
orientieren wollte, bewarb sie sich auch in dem zwischen Garmisch und
Mittenwald gelegenen Wellnesshotel. Ihr war klar, dass dieses Haus
enormes Potenzial hat. Für Petra Barta, die seit 2008 Direktorin des
Kranzbach ist, war wiederum Dr. Christine Müller ein Glücksfall: Mit ihr
in der neu geschaffenen Position der ärzlichen Leiterin – zusätzlich zum
Spa-Leiter Karsten Hetzheim – bot sich die ideale Chance, das in diesem
Jahr vergrößerte Spa durch noch mehr Kompetenz aufzuwerten.
Dr. Christine Müller selbst will den Gästen des Hotels Impulse zur
Selbstheilung geben. Ihr Hauptaugenmerk legt sie auf die Entlastung
des Magen-Darmtrakts, »weil dort oft die Wurzel allen Übels zu finden
ist«. Sie hat dafür ein entgiftendes Detox-Kurprogramm mit ausge-
wählten Behandlungen erarbeitet, das sie persönlich betreut. Dabei
wird bewusst auch Küchenchef Thomas Reichl involviert. »Ernährung
ist ein zentrales Thema«, betont die Medizinerin, »und die Menschen
haben ja auch seelisch meist etwas zu verdauen.« Längst ist nachge-
Wellness9.11 05.09.11 16:51 Seite 108
Kosmetik Ihres Vertrauens seit 1955
Unsere Treue.Ihr Gewinn.
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Kranzbach 1
D-82493 Kranzbach / Klais
Telefon 08823-928000
www.daskranzbach.de
Kategorie � � � � superior
Direktion Petra Barta
107 Zimmer & Suiten
»Badehaus« 3500 qm große Wellness-
anlage mit beheiztem Außenpool, Innen-
pool, Solebecken, Finnischer und Biosau-
na, Aroma- und Soledampfbad, Sonnen-
Dachterrasse, Fitnessraum, Yoga- und
Meditationsraum, »Ladies Spa« inklusive
Saunen, Dampfbad und FKK-Dachter-
rasse, 25 Anwendungsräume für Massa-
gen, Bäder, Wickel, Packungen, Beauty-
Treatments (Thalgo, Pharmos Natur),
TCM-Massagen; ärztliche Betreuung,
Ernährungs- und Gesundheitsberatung,
Ruheräume mit Kamin, Private Spa Suite
Preisbeispiele Detox-Programm »Basic«
inklusive fünf Übernachtungen und Detox-
Vitalküche ab 1030 € p.P. im DZ
manuelle Bauchbehandlung mit anschlie-
ßendem Heublumenleberwickel: 75 €
Pharmos-Natur-Basensalzbad: 30 €
Pharmos-Heilerde-Körperpackung: 45 €
ärztliches Beratungsgespräch: 35 €
Gesundheitscoaching: 75 €
wiesen, dass sich die Psyche auf den Magen-
Darmtrakt – und umgekehrt – auswirkt. Da-
her setzt die Ärztin auf das Know-how von
Reichl, der das Thema sehr ernst nimmt.
Und jeder, der ihn kennt, weiß, dass der Ge-
nuss trotzdem nicht zu kurz kommt.
Natürlich betreibt Dr. Christine Müller im
Kranzbach keine Diagnostik im herkömm-
lichen Sinn, mit Labor und Geräten. Den-
noch erkennt sie die Probleme der Men-
schen: »Ein Mayr-Arzt hat eine andere Form
der Wahrnehmung. Er fragt nicht: ›Wie geht
es Ihnen?‹ Er fühlt den Bauch und weiß, wie
es dem Menschen geht.« Speziell für ihre
Arbeit im Kranzbach betrachtet es die Ärz-
tin als besonderen Vorzug, dass sie kein »La-
bel« berücksichtigen muss. Sie ist frei und
kann aus den verschiedenen medizinischen
Ansätzen und Therapien für den Gast das
Optimale herausziehen. So gehört zum De-
tox-Programm je nach Bedarf etwa die
Colonhydrotherapie zur Darmreinigung –
ebenso wie ein individueller Kurplan, Be-
wegung, gezielte Entspannung und vor al-
lem die manuelle Bauchbehandlung. Letz-
tere ist eine sanfte Massage im Uhrzeiger-
sinn –wunderbar entspannend und entlas-
tend. »Dabei«, erzählt die Medizinerin, »öff-
nen sich die Menschen oft ganz automa-
tisch, viele fangen an zu reden, erzählen von
sich und fühlen sich spontan wohl.« Sie
weiß, dass viele Menschen heute in ihrem
Alltag gar nicht mehr berührt werden. Auch
im übertragenen Sinne. Da will sie anset-
zen, um etwas zu bewegen, um die Gäste
auf sanfte Weise ein wenig wachzurütteln –
und letztlich in ihrer Mitte zu stärken. Mitt-
lerweile kommen die Gäste sogar spontan
in ihr kleines Ärztezimmer im »Badehaus«-
Spa, wenn sie irgendein körperliches Pro-
blem haben. Dr. Christine Müller ist zur
»Ansprechpartnerin« geworden. Genau das
ist es, was sie immer sein und tun wollte:
Nicht von oben herab etwas verordnen und
Rezepte ausschreiben, sondern direkten
Kontakt mit den Menschen aufnehmen, auf
Augenhöhe mit ihnen reden.
Nach Ansicht der Allgemeinmedizinerin
wird ärztliche Fachkompetenz in Zukunft in
der Wellnesshotellerie immer bedeutender
werden. Und möglicherweise die Spreu vom
Weizen trennen. Noch mag ein Arzt im Ho-
tel ein Luxus sein, die Zunahme von Volks-
krankheiten wie Rückenschmerzen, Le-
bensmittelunverträglichkeiten, Allergien,
Überlastung und Stresserkrankungen wird
einen derartigen »Luxus« künftig jedoch
unabdingbar machen. Auch die wenige Zeit,
die Arbeitnehmer heute für sich selbst ha-
ben, spielt hierbei eine Rolle. Schon jetzt
zieht die Anwesenheit von Dr. Christine
Müller im Kranzbach »etwas andere Kund-
schaft« an. Oft sind es Gäste, die schon vie-
le Wellnesshotels und -therapien kennen
und nun das Besondere suchen. Vor allem
Burnout ist dabei zum Thema geworden.
Eine Auszeit vom Alltag wird für den Erhalt
der psychischen Gesundheit immer wichti-
ger – insbesondere, wenn sie betreut und
fachlich begleitet wird. »In nur wenigen Ta-
gen ist zwar keine große Lebensstilände-
rung möglich«, sagt Dr. Christine Müller,
»aber vielleicht weisen erste kleine, konkre-
te Schritte einen neuen Weg. Das allein
bringt ja schon etwas.«
Wellness9.11 05.09.11 16:51 Seite 109
INVESTITION WELLNESS & SPA
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blicken – auf das Verhalten der Menschen, deren Wünsche, Probleme,
Sorgen und geheimen Bedürfnisse. Sie zu kennen, ist die Basis für je-
den kommerziellen Erfolg. Dieser Erfolg kann aber nur dann eintreten,
wenn die realen Marktbedürfnisse in logisch nachvollziehbare Ange-
bote übersetzt, mit einem marktkonformen Preis kalkuliert und einer
konkreten Nutzenargumentation versehen werden. Es geht also nicht
primär um Differenzierung um der Differenzierung willen. Es geht um
das kompromisslose Ableiten einer am Markt evidenten Nachfrage in
konkrete Programme mit Lösungskompetenz. Damit findet Differen-
zierung – und damit die Herausarbeitung eines Kern-USP – automatisch
statt. Es kann nämlich nicht sein, dass
zwei Hoteliers auf dasselbe Angebots-
portfolio kommen, wenn der eine die
Wellnesswünsche von Familien konse-
quent bedient und der andere sich auf
die Bedürfnisse von Übergewichtigen
konzentriert. Oder auf Singles, oder auf
Burnout-Gefährdete… In keinem Fall
Die Phase des quantitativen Wachstums in der Spa- und Well-nessszene ist beendet. Es ist daher völlig normal und entspricht dem
natürlichen Entwicklungszyklus einer vor gut einem Jahrzehnt am
touristischen Markt erschienenen Innovation, dass nunmehr eine Pha-
se der inhaltlichen Vertiefung und Spezifizierung folgt. Ebenso normal
ist es, dass dabei nicht jeder Marktteilnehmer alle Facetten mit hoher
Kompetenz abdecken kann und sich dementsprechend fokussieren
muss. Der Druck zur Positionierung kommt dabei von den Spa-Konsu-
menten selbst, weil diese sukzessive den Wellness-Kinderschuhen ent-
wachsen sind und es heute nur mehr wenige echte Wellness-Analpha-
beten am Markt gibt, denen ungestraft ein X für ein U vorgemacht
werden kann.
Nun hat die neue Maxime des »Sich-Unterscheiden-Müssens« in der
Branche ja schon ziemlich die Runde gemacht. Für den einzelnen Hote-
lier stellt sich jedoch die Frage, wo man beginnen und wie man das nun
wiederum anstellen soll – hat man doch bereits in den vergangenen Jah-
ren sehr viel Geld in die Hand genommen, um sich durch Wellness von
den anderen zu unterscheiden. Nun stellt sich heraus, dass die anderen
dies auch gemacht haben. Und das in vielen Fällen nicht etwa mit Ideen
und Programmen, sondern ausgerechnet mit der teuersten Variante,
nämlich dem Bau einer vielfach überdimensionierten Wellnessanlage.
Dadurch sind alle – im Vergleich zu ihrer vorherigen Ausrichtung als Fe-
rienhotel – mithilfe von viel Geld anders geworden. Paradoxerweise je-
doch alle »gleich anders«. Alle haben Tempel, Tepidarien, Saunaland-
schaften, Eisgrotten und Wasserbetten. Bei allen kann man die Seele
baumeln lassen, im Komfortzimmer schlafen, Fünf-Gänge–»Diäten« zu
sich nehmen und am nächsten Morgen vital frühstücken – in legerem
Frottee, versteht sich.
Und jetzt, wo alle wieder gleich sind, geht’s mit dem »Positionieren«
von vorne los. Sisyphos, so möchte man meinen, als neuer Schutzheili-
ger der Wellnesshoteliers. Hinzu kommt, dass die nächsten Schritte in
einem begrenzteren budgetären Spielraum zu erfolgen haben und die
Banken diesmal die Businesspläne viel genauer unter die Lupe nehmen
und einen differenzierten Blick auf die Märkte fordern. Endlich!
Der professionelle Blick auf die aktuellen und potenziellen Märkte
hätte vielen schon viel früher die Augen öffnen können. Aber eine fach-
lich fundierte Expertise von außen war vielen in den wilden Wachs-
tumsjahren zu teuer. Im Nachhinein
betrachtet, wäre sie billiger gewesen
als manch überflüssiger Tempel. Aber
Learning by doing kann – so spannend
es auch sein mag – weh tun. Auch
einer ganzen Branche.
Was ist also zu tun? Es empfiehlt
sich, kompromisslos auf den Markt zu
In der heutigen Wellnesslandschaft ist Differenzierung das A und O. Allerdings nicht um ihrer selbst willen. Vielmehr gilt es, die aktuellen Marktbedürfnisse in logisch nachvollzieh-bare Angebote zu übersetzen. Ein Kommentar von Dr. Franz Linser
Warum viele »gleich anders« sind
Dr. Franz Linser ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von
Linser & Partner in Innsbruck sowie
Spezialist für die Begleitung gesund-
heitstouristischer Projekte. Info:
www.linser-partner.com
Nur mit sinnvollen, nachfrageorientierten Programmen
können sich Wellnesshotels von der Masse abheben
Wellness9.11 05.09.11 16:51 Seite 110
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2. Deutscher Wellness-Hotel-Kongress
im Rahmen der 26. Auflage der Fachmesse Beauty Forum München
Termin 15. Oktober 2011 • Messe München
Veranstalter Health and Beauty Trade Fairs GmbH, Karlsruhe
Referenten Roland Fricke, Geschäftsführer beauty24 GmbH Berlin;
Andrea Patzelt, Geschäftsführerin wunderspa Seehausen; Gerhard Ha-
gen, Geschäftsführer radius Ravensburg; Wolfgang Falkner, Geschäfts-
führer Der Falkner Spa Marketing Salzburg; Ilgo Höhn, Direktor Steigen-
berger Grandhotel Heringsdorf; Dr. Franz Linser, geschäftsführender
Gesellschafter Linser & Partner Innsbruck (A); Prof. Christian Buer,
Geschäftsführer Nemis Gerlingen und Leiter Tourismuswirtschaft Hoch-
schule Heilbronn; Elfriede Dambacher, Geschäftsführerin Naturkosmetik
Konzepte Dortmund; Bernd Traber, Geomant und Baubiologe; Ute Rührig,
Geschäftsführerin Quality Spa Kiel; Michael Altewischer, Geschäftsführer
Wellness-Hotels-Deutschland; Michaela Thaler, Geschäftsführerin Best
Wellness Hotels Austria
Partner Tophotel, Rizzato Spa Consulting, Wellness-Hotels-Deutsch-
land, Beauty Forum, spa concept, body LIFE, Linser & Partner,
Best Wellness Hotels Austria, Wellness Aphrodite
Themen 1. Day Spa – gestern – heute – morgen • 2. Spa-Concept &
Operation • 3. Zukunft & Trends • 4. Go Green
Infos www.beauty-fairs.de/muenchen
Österreichischer Wellness-Hotel-Kongress
im Rahmen der 26. Auflage der Fachmesse Beauty Forum
Austria
Termin 25. September 2011 • Messezentrum Salzburg
Veranstalter Health and Beauty Marketing Ges.m.b.H., Linz
Referenten Elisabeth Neumayer, Therapeutin und Teamleiterin
verschiedener Hotel-Spas; Karin Stefanie Niederer, Senior Bera-
terin Kohl & Partner Villach (A); Hannes Riedlsperger, Hotel Rit-
zenhof Saalfelden (A); Dr. Franz Linser, geschäftsführender Ge-
sellschafter Linser & Partner Innsbruck (A); Simone Salzmann,
Betriebsleiterin asiaspa Zürich (CH); Michaela Thaler, Ge-
schäftsführerin Best Wellness Hotels Austria
Partner Top hotel, Rizzato Spa Consulting, Wellness-Hotels-
Deutschland, Beauty Forum, spa concept, Linser & Partner,
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Themen 1. Zukunftsausrichtung im Spa • 2. Spa-Concept &
Wirtschaftlichkeit • 3. Qualitätsmanagement & Gastgewinnung
Infos www.beauty-fairs.at
fachliche Beratung & Moderation
für beide Kongresse
Dagmar Rizzato
Geschäftsführerin Rizzato Spa Consulting
wird die »one-size-fits-all«-Saunalandschaft der Weisheit letzter
Schluss sein.
Und nun kommt die gute Nachricht. Die teuren Anschaffungen
des vergangenen Jahrzehnts waren nicht umsonst. Ein Gros der
geschaffenen Infrastruktur kann für die neuen Herausforderun-
gen hervorragend verwendet werden, von Adaptierungen im leist-
baren Bereich einmal abgesehen. Die Anlagen müssen jedoch
grundsätzlich »neu bespielt« werden. Das heißt, die Programme
müssen konkretisiert, personifiziert und einem definierten Ge-
samtziel unterworfen werden.
Wenn man sich die geänderten Lebensweisen der Menschen,
die neuen Belastungsmuster in Beruf und Familie, bei Singles
und Patchworkern vor Augen führt, wenn man sich den Ursachen
für den steigenden Missbrauch von Psychopharmaka ebenso we-
nig verschließt wie den epidemisch um sich greifenden Burn-
outs, Sinnkrisen, Ängsten, Depressionen und Schlafstörungen,
dann wird man schnell realisieren, dass die Wellnessbranche noch
allzu sehr in Heile-Welt-Programmen und Oberflächenbehand-
lungen schwelgt. Einst stolze Vorreiterin in Sachen Wohlergehen
und Gesundheit, scheint sie plötzlich der Realität hinterher-
zuhinken. Denn überraschenderweise werden die sich klar ab-
zeichnenden neuen Nachfrageszenarien noch kaum bedient. Hier
gibt es einen Riesenmarkt und ausreichend Möglichkeiten zur
Differenzierung.
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Wellness9.11 05.09.11 16:51 Seite 111
INVESTITION WELLNESS & SPA
112 TOPHOTEL | 9/2011
Da würden die Herren Agre und MacKin-non wahrscheinlich nicht schlecht staunen,
wenn sie sehen könnten, was sich aus ihren
Forschungen entwickelt hat. Die beiden US-
amerikanischen Koryphäen – der eine Mole-
kularbiologe, der andere Biochemiker – er-
hielten 2003 den Nobelpreis für Chemie, weil
sie nachweisen konnten, wie Zellen gewisse
Stoffe selektiv und kontrolliert in sich hinein
und aus sich heraus transportieren können.
Diese Erkenntnis ist seitdem Grundlage für
zahlreiche kosmetische Verfahren, darunter
die Elektroporotation – eine Methode, bei der
punktgenau durch pulsierenden Strom mik-
roskopisch kleinste Kanäle in Haut und Bin-
degewebe geöffnet werden. Dank dieser Kanä-
le können Substanzen injektionsfrei und
schmerzlos die Hautbarriere durchdringen,
um ihren Zielort zu erreichen.
Mit der daraus entwickelten »Meso-Beauty-
Therapie« hat die Wellness- und Spa-Abteilung
des Hotels Alpenrose nun ihr Angebot um
den Bereich Anti-Aging erweitert. Die neue
Therapieform ist für all diejenigen geeignet,
die mit einem optisch jüngeren und strafferen
Gesicht aus dem Urlaub zurückkehren möch-
ten, für die jedoch Botox-Unterspritzungen
oder gar das Skalpell nicht in Frage kommen.
Mit geschulten Handgriffen zeigt Chefkosme-
Das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose in Lermoos / Tirol offeriert seinen Gästen eineNeuheit zur sichtbaren Hautverjüngung ohne Nadel und Skalpell: die »Meso-Beauty-Therapie«
Neue Impulse für die Schönheit
ten sich dieser Therapie unterziehen. Empfoh-
len wird ein Behandlungszyklus mit mindes-
tens vier Einheiten à 60 Minuten; nur die erste
Sitzung nimmt wegen der vorangehenden Haut-
analyse 90 Minuten in Anspruch. Der Preis für
diese vier Behandlungen liegt bei rund 400 Eu-
ro. Ziel der »Meso-Beauty-Therapie« ist es, UV-
Schäden der Hautoberfläche sichtbar zu reparie-
ren, die Feuchtigkeitstanks aufzufüllen, die
Collagenbildung anzuregen und schlaffe Mus-
kulatur wieder aufzubauen. Die verjüngende
Wirkung soll bis zu sechs Monate anhalten –
durch die Nachpflege mit feinmolekularen Pro-
dukten sogar noch ein wenig länger, wie Lelica
Djordjevic erklärt.
Mit dem sanften Lifting will sich das mehr-
fach ausgezeichnete Resort am Fuße der Zug-
spitze nun auch im Beauty-Bereich einen Na-
men machen. Der inzwischen nahezu ganzjährig
ausgebuchten Alpenrose ist gelungen, was nur
wenigen in der Branche glückt: die Symbiose
aus Familien-, Wellness- und Erlebnishotel. Be-
reits seit 1994 gehört das Vier-Sterne-Superior-
Haus zur Vereinigung KinderHotels und wird in
deren Katalog und Internetauftritt mit fünf Smi-
leys bewertet. Während die Kinder sieben Tage
pro Woche mindestens 13 Stunden am Tag in al-
tersgerechten Gruppen von Pädagogen betreut
werden, können sich die Eltern im rund 750 Qua-
dratmeter großen »Alpenrose Spa« erholen und
verschönern lassen. Dieses wurde im Jahr 2007
runderneuert und lässt mit Kosmetik, Massa-
gen, Ayurveda, zahlreichen Bädern, Dampfbad,
Saunen sowie Vitalprogrammen keine Wünsche
offen. Neu im Programm und hoch im Kurs ste-
hen die Schokoladenmassagen und Seifen-
schaumwaschungen für Kinder. Im »Private
Spa« mit Whirlwanne, Dampfbad, Hamam und
Serailbad können Paare »Zeit zu zweit« genie-
ßen. »Familien, die zu uns kommen, sollen ein-
fach den Alltag hinter sich lassen können. Wir
kümmern uns um alles. Die Kinder werden bei
uns den ganzen Tag lang professionell betreut«,
so Inhaber Ernst Mayer. »Damit bieten wir den
Eltern den Luxus, sich ohne Zeitdruck eine Aus-
zeit für Schönheit und Gesundheit gönnen zu
können.« JACQUELINE SCHAFFRATHUngestörtes Wellnessvergnügen im »Private Spa«; www.hotelalpenrose.at
tikerin Lelica Djordjevic, wie die Behandlung
funktioniert. Mithilfe elektromagnetischer
kurzzeitiger Spannungsimpulse von hoher In-
tensität wird die Durchlässigkeit der Haut ver-
bessert und damit auch deren Aufnahme-
fähigkeit. So können Wirkstoffe wie Hyaluron-
säure, Vitaminkomplexe und essenzielle Nähr-
stoffe mit einem sogenannten Con-in Roll-on
in großen Mengen in die beschädigten Zellen
geschleust werden.
Dafür wird zunächst die obere Haut von Ver-
hornungen und Ablagerungen befreit, dann
können mittels Porotation die tieferen Schich-
ten unterfüllt und aufgepolstert werden. Da-
bei bestehe nach Auskunft der Kosmetikerin
für die Gäste keinerlei Gesundheitsrisiko;
selbst Herzpatienten oder Schwangere könn-
Sabine Fassbender von »Hörzu« testet
die »Meso-Beauty-Therapie«
Wellness9.11 05.09.11 16:51 Seite 112
DIE BESTE REFERENZ FÜR EIN SPA VON KLAFS IST IMMER
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INVESTITION WELLNESS & SPA
DreidimensionalKaum eine Therapiemethode führt zu sotiefer Entspannung wie die Behandlung im be-
heizten Wasser – bekannt als Watsu oder Aqua-
balancing. Die Firma Clap Tzu hat nun mit
ihrer Behandlungsliege »Abano WaveMotion«
deren Vorzüge »an Land« geholt. Das Neuartige
an dieser Liege ist die horizontal um 360 Grad
drehbare und vertikal schwingende Liegefläche.
Dazu wurde von Matthias Kühl, Heilpraktiker
und Geschäftsführer von Clap Tzu, in enger Zu-
sammenarbeit mit Körpertherapeuten eine spe-
zielle Behandlungsmethode entwickelt. Diese
vereint Techniken der Lomi-Lomi-, Thai- und
Shiatsu-Massage, der Trager-Behandlung, der
Physiotherapie und der Osteopathie. Die sanf-
ten Dreh- und Schwingimpulse führen zu einer
tiefen Entspannung und wirken zugleich mo-
bilisierend und vitalisierend. Muskeltonus und
Atmung werden reguliert, die Schmerzemp-
findlichkeit herabgesetzt, die Durchblutung
verbessert, der Lymphfluss angeregt. Schulun-
gen für Therapeuten werden in der Clap Tzu
Akademie München angeboten. Erhältlich ist
die »Abano WaveMotion« in verschiedenen
Ausführungen, Dekoren und Polsterfarben.
Info: www.claptzu.de
Wellness zum DahinschmelzenEin besonderes Behandlungsritualmit drei Massagekerzen bietet Thalgo Cosmetic für
Spas und Wellnesshotels in Deutschland und Österreich an. Das hochwertige Wachs von Per-
ron Rigot Paris verflüssigt sich nach dem Entzünden der Kerzen zu einem zart duftenden
Massageöl. Die Variante »Weißer Moschus und Süßmandelöl« eignet sich für eine entspan-
nende Rückenmassage, spendet Feuchtigkeit und macht die Haut samtig-zart. »Efeuöl und
Grünteebutter« wurden für eine straffende Massage an Beinen, Po und Hüften konzipiert,
wobei das Wachs frei von allergenen ätherischen Ölen ist. »Aprikosenkernöl und Rotalge«
sind für die energetisierende Massage von Bauch, Büste und Armen gedacht. Hier remine-
ralisiert die enthaltene Rotalge und spendet der Haut Feuchtigkeit. Der frische Duft von Oran-
ge und Ylang Ylang spricht zudem nach Auskunft des Herstellers auch männliche Kunden an.
Folgenden Ablauf empfiehlt Thalgo für das Schönheitsritual:
1. Entspannung: Am zugedeckten Körper mit einer leichten Druckpunktmassage be-
ginnen, von den Füßen bis zu den Schultern. Den Rücken aufdecken und langsam das Öl der
ersten Massagekerze entlang der Wirbelsäule fließen lassen. Dann mit großen Ausstrei-
chungen verteilen, leichte Streichungen und Druckpunkte auf dem Rücken setzen und wie-
der zudecken. Dauer: 20 Minuten
2. Figurpflege:Das Öl der zweiten Massagekerze von den Knöcheln bis zum Po fließen
lassen und dann auf beiden Beinen verteilen. Ein Bein nach dem anderen massieren, dabei
mit den Füßen beginnen. Mit sanften, aber tiefgehenden Kreisungen an Po und Hüfte enden.
Die Behandlung auf der anderen Körperseite wiederholen. Dauer: 20 Minuten
3. Energetisierung: Beine des Gastes bedecken, dann das dritte Öl um den Nabel flie-
ßen lassen und in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Nabel massieren. Den
Griff an der Brust wiederholen und an den Händen enden. Den ganzen Körper nach der Mas-
sage zudecken. Dauer: 10 Minuten
Danach den Gast zugedeckt noch zehn Minuten ruhen lassen und anschließend eine
Tasse Tee reichen – zum Beispiel »Ritual« von Thalgo. Info: www.thalgo.com
Wellness9.11 05.09.11 16:52 Seite 114
Wolfgang Falkner, Dipl.-Ing. (FH), ist unabhängigerMarketingberater und Gründer des Unternehmens Der Falkner
Spa Marketing in Salzburg. Info: www.derfalkner.com
Social Media in der Wellnesshotellerie Folge 2: So werden Ihre Mitarbeiter Social-Media-fit.Menschen lieben gute Geschichten. Und wer sie gut erzählen kann, dem hört man
gern zu. Das ist nicht nur im persönlichen Gespräch so, für soziale Medien wie Face-
book und Twitter gilt das ebenfalls. Inhalt statt Werbung und Dialog auf Augen-
höhe – so lautet daher das Erfolgsrezept.
Konzentrieren Sie sich also bei Social Media nicht aufs Verkaufen, das können Sie
über andere Kanäle wie den Newsletter oder die Website viel besser, sondern auf die
Kommunikation mit Ihren Gästen. Sind die erst einmal mit Ihren Geschichten
emotional verbunden, kommen das Buchen und auch das Weiterempfehlen ganz
von selbst. Denken Sie dabei ganzheitlich und schöpfen Sie aus dem hauseigenen
Fundus an schönen, reizvollen, authentischen Geschichten. Diese können Ihre
Küche, die Historie des Hotels, die Natur und die unmittelbare Umgebung ebenso
betreffen wie Ihr Spa- und Wellnessangebot.
Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter von Anfang an mit ins Boot. Sie sind die Ex-perten im jeweiligen Bereich, erzählen die Geschichten deshalb nicht nur glaub-
würdiger, sondern können viel besser und auch schneller auf konkrete Fragen ein-
gehen als ein externer Partner. Sparen Sie sich diese Kosten und machen Sie
stattdessen aus Ihren Mitarbeitern loyale Botschafter. Wie aber wird das Team – be-
stehend aus Spa-Leiter, Trainern, Masseuren, Kosmetikerinnen, Küchenchef, Marke-
tingleiter, Empfangschefin – Social-Media-fit? So fit, dass es regelmäßig auf der
Hotel-Facebookseite und idealerweise auch im Blog wertvolle Einblicke und nütz-
liche Tipps geben kann?
Am Anfang steht die Strategie. Stellen Sie sich folgende Fragen: Was sindmeine Ziele? Welche Kanäle machen für mich Sinn? Welcher Mitarbeiter schreibt wel-
che Inhalte und wann? Welche Regeln gibt es für das Verfassen von Beiträgen? Damit
Ihre Mitarbeiter nicht nur schnell loslegen können, sondern sich auch langfristig
mit Freude engagieren, sind Handbuch und Redaktionspläne ein absolutes Muss.
Um den Start noch weiter zu erleichtern, macht es außerdem Sinn, während eines
Workshops auf die Grundlagen von Social Media und Storytelling einzugehen so-
wie erste Themen und Inhalte gemeinsam zu erarbeiten. Nach zwei bis drei Mona-
ten ist dann eine kleine Feedbackrunde empfehlenswert, in der über Erfolgserleb-
nisse ebenso wie über Probleme offen diskutiert wird. Haben Sie immer ein offenes
Ohr für Ihre Mitarbeiter und halten Sie die Zügel locker. Bedenken Sie, dass Ihre An-
gestellten diese Kanäle (fast) nebenbei bedienen müssen. Je höher Ihr Vertrauens-
vorschuss, desto mehr Freude hat das Team bei der neuen Aufgabe.
Zum Schluss möchte ich noch anhand eines Beispiels zeigen, dass man nicht nur
als Hotel mit seinen Mitarbeitern an einem Strang ziehen kann, sondern auch als
Marketing- oder Hotelkooperation mit seinen Mitgliedshäusern: Auf der Facebook-
seite www.facebook.com/alpinewellness berichten mittlerweile 23 Hotelmit-
arbeiter und -mitarbeiterinnen aus neun im Salzburger Land gelegenen Vier- und
Fünf-Sterne-Hotels. Ihr Ziel: Jeden Tag eine gute Nachricht.
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9/2011 | TOPHOTEL 115
Wellness9.11 05.09.11 16:52 Seite 115
INVESTITION WELLNESS & SPA
116 TOPHOTEL | 9/2011
Weiches Moos unter den Fußsohlen spüren, den Duft frischer Fich-tennadeln atmen, sich zwischen Baumriesen ganz klein fühlen – oder
taub wegen der plötzlichen Stille ... Alles Erfahrungen, die man im Wald
macht und nur dort. An einem Ort, dem durch Sagen und Märchen et-
was Mystisches anhaftet und der Ruhe und Kraft spendet – Balsam für
strapazierte Nerven. Anlass für das Hotel Forsthofgut (www.forsthof
gut.at), ein spezielles Wellnessritual inmitten dieser kraftvollen Natur-
kulisse zu inszenieren.
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel liegt am Fuße der Leoganger Stein-
berge, auf 850 Metern Seehöhe, mitten im Grünen. »Wald und Wiese«
wurde das Signature Treatment genannt, das nur bei angenehmen Tem-
peraturen unter freiem Himmel stattfinden kann und dem schon des-
halb ein Hauch von Exklusivität anhaftet. Als Open-Air-Spa dient eine
einsame Waldlichtung, die man nach einem kleinen Spaziergang er-
reicht. Zur Einstimmung dienen ferner Atemübungen und eine Runde
über den Barfuß-Reflexpfad mit Rindenmulch, Tannenzapfen, Moos
und Steinen. Noch ein erfrischendes Fußbad mit Bachsteinen und Wie-
senblüten, dann geht es auf die Behandlungsliege, die etwas erhöht auf
einem hölzernen Podest steht.
Beschirmt von einem dichten Blätterdach, kommt der Gast auf ihr
zunächst in den Genuss einer Reflexmassage; weiter geht es mit einer
Honig-Fichtenwipfelmaske und einem Tannennadelpeeling. Entspan-
nendes Highlight ist die Waldhölzer-Ganzkörper-Aroma-Massage; eine
Gesichtsmassage rundet das Ritual ab. Akustisch untermalt wird die 75-
minütige Zeremonie vom Plätschern den hoteleigenen Quelle und ty-
pischen Waldgeräuschen. Wellnessmusik live, eine Komposition der
Leoganger Natur.
Authentisch und naturnah – so lässt sich Wellness heute glaubhaft an die Gäste bringen. Vor allem an solche, die Zeit, Raum, Licht und Luft als wahren Luxus erkannt haben. Aufseine Wurzeln und regionalen Vorzüge hat sich auch das Hotel Forsthofgut im österreichischenLeogang besonnen und eine ganz besondere Wohlfühloase geschaffen: das »WaldSpa«
Ich glaub’, ich steh’ im Wald
Nicht mittendrin, aber doch ganz nah dran an Wald und Wiese dürfen
sich die Gäste auch bei den Anwendungen im neuen, 1600 Quadratme-
ter großen »WaldSpa« fühlen, dessen Herzstück mit Empfang, Kosme-
tik- und Massageräumen, Dampfbad, Biosauna, Infrarotkabine und Ru-
heräumen im Frühjahr eröffnet wurde. Nach einer erneuten Umbau-
pause im Herbst, bei der unter anderem 20 zusätzliche Suiten und ein
kleiner Tagungsbereich entstehen, steht ab Dezember der komplette
Wellnessbereich offen – inklusive Innen- und beheiztem Außenpool,
zwei weiteren Saunen und einem Fitnesscenter. Zwar gibt es hinterm
Haus bereits einen großen Bio-Badeteich, der in die 30.000 Quadratme-
ter große Gartenanlage eingebettet ist. Aber ein Pool als wetterunab-
Naturbelassen und erfrischend: der Bio-Badeteich
Wellness9.11 05.09.11 16:52 Seite 116
9/2011 | TOPHOTEL 117
Multimobil undtrotzdem geerdet?Es ist schon komisch. Da sitzen sie vormit-tags mit ihren ultraflachen Alleskönnern in der
Lobby und wuschen lässig mit einer Handbe-
wegung durchs ganze Universum. Zig Bücher,
internationale Zeitungen, Filme, Börsenkurse
... alles drin, rund um die Uhr verfügbar. Multi-
tasking ist das Zauberwort. Nachmittags lau-
fen sie barfuß über Tannenzapfen und Rinden-
mulch, um endlich mal wieder Natur zu spü-
ren, sich zu erden. Meditieren im Kräutergar-
ten, suchen ihr inneres Gleichgewicht beim
Qi-Gong, speisen regional-vital und buchen
Schlafcoachings in elektrosmogfreien Zim-
mern. Alles, um dem nervösen Supergau zu
entkommen, der immer öfter im Burnout gip-
felt. Wellness im Rhythmus des Mondes oder
nach Tradition der Shaolin-Mönche – esote-
risch-spirituelle Angebote sind im Kommen.
Schicke Hightech-Spielzeuge auch. Einen
wahren Boom habe es nach Weihnachten ge-
geben, erzählt die Marketingchefin eines Well-
nesshotels im Salzburger Land. Kaum mehr
ein Gast ohne iPad. Die Bücher und Zeitschrif-
ten in der Bibliothek mit den gemütlichen
Ohrensesseln sind eigentlich nur noch musea-
les Zubehör für die »mobile citizens«. Selbst
im Restaurant sind die aparten Flachmänner
dabei. Da liest sich ein Ehepaar während des
mehrgängigen Dinners gegenseitig lauthals
Mails vor. Für die Nachbartische ist das eben-
so unerquicklich wie ein penetrantes Handy-
telefonat, nur leider (noch nicht) verboten.
So wird selbst das leckerste Vitalmenü zur
schwer verdaulichen Kost. Wie wäre es statt
Yoga für Einsteiger mit einem Benimmkurs
für ungezogene iPad-Besitzer?
Kirsten Posautz, Redaktion
RANDBEMERKUNG
hängige Alternative stand auf der Wunsch-
liste der Gäste seit Jahren ganz oben. Künf-
tig können sie selbst im Winter beim
Schwimmen im dampfenden Außenpool
den Blick auf die verschneite Bergland-
schaft genießen – einer von vielen Vorzü-
gen, die das »Ausgewählte Wellnesshotels
zum Wohlfühlen« zu bieten hat.
Das Design- und Spa-Konzept für das
»WaldSpa« stammt von der Inhaberfamilie
Schmuck selbst, die sich von den dichten
Wäldern an den Hängen des Asitz und der
Leoganger Bergwelt inspirieren ließ. Es
sollte authentisch sein, ursprünglich und
zum traditionellen Stil des Hauses pas-
send. »Wir wollen unseren Wurzeln treu
bleiben«, bringt es Christoph Schmuck,
Geschäftsführer des Hotel Forshofgut, auf
den Punkt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Einrichtungsstil ist detailverliebt, aber
schnörkellos. Er ist traditionell, aber zeit-
gemäß. Durch große Fenster und Glasflä-
chen wird die Umgebung perfekt in Szene
gesetzt. Alpine Materialien, eine Farbskala
mit Beige-, Braun- und Grüntönen, groß-
formatige Fotokunst und Accessoires wie
urige Baumstümpfe oder der Wiesenku-
schelteppich im Ruheraum sorgen für
»Waldatmosphäre«. Hinzu kommt ein fri-
scher Duftmix aus Zirbe, Honig, Heu, alpi-
nen Heilkräutern und Pflanzen – alles Zu-
taten, die hier Verwendung finden. Denn
auch bei der Zusammenstellung seiner
Treatments – darunter die »Steinstunden«-
Massage mit Basalt und Bergkristall, das
»Bergbalance«-Heubad und das »Wachol-
der-Heilerde-Peeling« – greift das Spa in
die gut gefüllte Schatzkiste der Region. Die
gängige Asia-Wellness wurde bei der Neu-
positionierung komplett aus dem Pro-
gramm gestrichen. Christina Hochfilzer,
unter anderem zuständig für das Marke-
ting im Haus: »Wir haben darauf geachtet,
dass die Behandlungen und Produkte alle
in die Region passen.« Nahtlos ins Kon-
zept fügen sich nun auch die Naturkosme-
tiklinien von Alpienne, Pure Altitude und
Living Nature ein. Das gleiche gilt für die
im Hotel gebotene leichte Naturküche, die
einen Wellnessurlaub abrundet. Für seine
raffinierten saisonalen und regionalen Ge-
richte, die schmackhaft und vital daher-
kommen, erhielt das Forsthofgut bereits
das österreichische Qualitätssiegel »Grüne
Haube«. KIRSTEN POSAUTZ
Ein Erlebnis: das Signature Treatment
auf der Waldlichtung
Wald-Feeling herrscht auch in den Ruheräumen
Wellness9.11 05.09.11 16:52 Seite 117
INVESTITION WELLNESS & SPA
118 TOPHOTEL | 9/2011
Darauf stimmt bereits der Name ein: »Maravilla Spa«. In der An-lage selbst erwartet den Gast dann ein komplettes Hamam, in dem sich
authentische Anwendungen, Farbe, Licht und Klang zu einem Gesamt-
erlebnis verdichten – realisiert von Hilpert. Das Fuldaer Unternehmen
richtete dafür nicht nur ein Gruppen-Hararet (Schwitzbad) ein, sondern
auch ein Duo-Hamam für ein oder zwei Besucher sowie ein Rasul. Die
unterschiedlichen Bereiche sind unabhängig voneinander nutzbar. So
kann das Hotel flexibel auf die Nachfrage reagieren.
Bis zu sechs Personen können in dem Hararet die Seele baumeln las-
sen. Ein heißer Stein in der Raummitte ist für Körperpeelings oder zur
Seifenschaum-Massage gedacht. Um dieses Zentrum herum angeord-
net sind das Dampfbad, eine Dusche, ein Waschtisch, eine Wärmenische
mit Aufgussbrunnen und ein Wärmebank-Ensemble mit Trinkwasser-
brunnen.
Intimer ist die Atmosphäre im kleinen Hamam. Bis zu zwei Gäste
können hier exklusive Anwendungen erleben. Eine warme Liegefläche
für Massagen in einer Nische, ein Waschtisch, eine Dusche und ein Wär-
mesitz komplettieren das Angebot. Der Raum ist multifunktional nutz-
bar und eignet sich auch für den Betrieb als Tecaldarium.
Als dritte Erlebniswelt bietet sich das Rasul an. Das Bad ist für zwei
Personen konzipiert. Ein Vorraum mit Dusche, Bank und Waschtisch
steht für das Auftragen der pflegenden Schlämme zur Verfügung. Im
hinteren Bereich befindet sich das Dampfbad mit ergonomisch ge-
formten Sitzen.
Mediterranes Flair umgibt die Gäste im Maravilla Beauty Spa Hotel & Restaurant in Sinzig-Bad Bodendorf. Im Wellnessbereich setzt das familiengeführte Hotel auf den Zauber des Orients
Orient in der Eifel
»Orient« trifft »Regenbogen«Zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten in einem Raum bietet im
Genfer »Oosmosis Beauty & Spa« (www.oosmosis.ch) die Kombination
des Nassmassagetisches »Orient-Alima« mit der »Vichy-Regenbogen-
Dusche« – beides von Trautwein. Die Liege allein eignet sich für Seifen-
bürstenmassagen, Peelings, Hot-Stone- oder Ayurveda-Behandlungen,
durch die darüber montierte Dusche lassen sich zudem Treatments aus
der Hydro- und Thalassotherapie durchführen. Die Liegefläche von
»Orient-Alima« besteht serienmäßig aus pflegeleichtem Acryl, alterna-
tiv ist auch eine Auflage aus Granit (Foto) lieferbar. Als Farben stehen
Weiß, Nevada, marmoriertes Grün und Blau zur Auswahl. Die Verklei-
dung kann mit Bambus oder Mosaikfliesen belegt werden. Rücken-
schonendes Arbeiten ist für den Therapeuten durch die stufenlose elek-
trische Höhenverstellung von 560 bis 860 Millimeter möglich. Ther-
mostat, Umstellventil, Gussschlauch und Brause befinden sich in Griff-
weite des Spa-Mitarbeiters. Die Sockelverkleidung unterhalb der Liege
kann auf Knopfdruck ebenfalls elektrisch angehoben werden – wichtig
für die Reinigung und zum Nachfüllen des Seifenschaums. Bei der
»Vichy-Regenbogen-Dusche« schwenkt ein mit Mikrodüsen bestücktes
Duschrohr hin und her. Ein leichter Regenschauer oder intensiv pras-
selnde Tropfen massieren den Körper von Kopf bis Fuß. Ein Thermostat
mit Verbrühschutz sorgt für Sicherheit; mithilfe eines Handtasters kann
der Gast selbst Kaltduschphasen in die Behandlung einbauen. Das Was-
ser fließt über Swarovski-Kristalle, die flimmerfreies LED-Farblicht auf
dem Körper verteilen. Mit einer Steuerung lassen sich die Beimischung
von Zusätzen – gelöstes Salz oder pflegendes Öl – und die Desinfektion
regeln. Info: www.trautwein-gmbh.com
Mit kontrastreicher Linienführung erinnert die Innenarchitektur der
Räume an orientalische Formen und adaptiert sie zugleich in die For-
mensprache der Region. Gemäß dem Corporate Design des Hauses ist
zudem das Rasul komplett in ein warmes Weinrot getaucht.
Info: www.maravilla-spa.de und www.hilpert-fulda.de
Ein Hauch von Orient herrscht im Hamam des »Maravilla Spa«
Wellness9.11 05.09.11 16:52 Seite 118
WELLNESS & SPA INVESTITION
9/2011 | TOP HOTEL 121
»Stop the water while using me«, fordert die gleich-namige Naturkosmetik von T.D.G. und ruft so dortzum Wassersparen auf, wo diese Ressource nicht sel-ten verschwendet wird: im Bad. Darüber hinaus sindShampoo, Duschgel, Handseife und Bodylotion auchin der Herstellung umweltverträglich: Alle vier Pro-dukte sind frei von synthetischen Duft-, Farb- undKonservierungsstoffen und enthalten weder Silikonenoch Paraffine. Die 200- bzw. 500-ml-Pumpspenderkönnen wiederbefüllt und recycelt werden.
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122 TOP HOTEL | 9/2011
Auf Schnarchentzug
Am Anfang stand eine Analyse: Wie viele Menschen sind in Deutsch-
land von Schnarch-Problemen betroffen? Das in der Höhe doch be-
merkenswerte Ergebnis lieferte das Meinungsforschungsins titut Light-
speed, das in einer repräsentativen Umfrage 1000 Menschen interviewte.
Aus der Studie geht hervor, dass fast 70 Prozent der Deutschen einen
Partner haben, der jede oder fast jede Nacht schnarcht. Jeder Fünfte
schläft aus diesem Grund in einem anderen Zimmer und 20 Prozent
der Paare standen wegen des Schlafmangels sogar schon kurz vor der
Trennung. Außerdem erklärten vier von zehn Betroffenen, dass das
Schnarchen des Partners den Urlaub ruiniert.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf und der Aufgabe vor Augen, Gäs-
ten den bestmöglichen Schlaf zu bieten, hat die IHG-Marke Crowne
Plaza ein weltweit einzigartiges Anti-Schnarch-Zimmer entwickelt, das
seit Juni in Hamburg und an acht weiteren Standorten in Europa und
im Mittleren Osten getestet wird. »Es gibt kaum etwas Schlimmeres,
als nachts wach zu liegen und nicht wieder einschlafen zu können, weil
der Partner so laut schnarcht«, erklärt Silke Krüger, Marketing Manager
Germany der InterContinental Hotels Group. »Deswegen haben wir
ein spezielles Anti-Schnarch-Zimmer konzipiert, das den Störeffekt
durch Schnarchen minimiert«. Auch Dr. Andrea Iwansky, Fachärztin
für Innere Medizin und Expertin des Schlaflabors Hamburg, bewertet
das Engagement positiv: »Häufig ist Schnarchen lageabhängig und
kann durch eine Vermeidung der Rückenlage gebessert werden.« Auf
eben diesen Erkenntnissen basiert das »Anti-Schnarch-Zimmer«, das
mit den neuesten, wissenschaftlich getesteten Produkten eingerich-
tet ist. Hierzu gehört das Anti-Schnarch-Keilkissen, mit dem ver-
hindert wird, dass die Gäste auf dem Rücken schlafen – vielmehr be-
halten sie die seitliche Schlafposition bei und beugen so dem
Schnarchen vor. Zum Erfolg beitragen soll auch das Anti-Schnarch-Magnetkissen, das sehr schmal ist und mit seltenen Neodymium-
Magneten arbeitet. Diese erzeugen ein Magnetfeld, das die Atemwege
öffnet und den Gaumen fixiert. Sollte das Schnarchen doch nicht voll-
ständig aufhören, werden die Geräusche im Zimmer durch eine Ver-kleidung aus Dämmmaterial an zwei gegenüberliegenden Wän-
den absorbiert. Darüber hinaus stellt Crowne Plaza ein Gerät zum
Erzeugen von weißem Rauschen bereit, das eine Mischung aller für
das menschliche Ohr wahrnehmbaren Frequenzen produziert. Auf die-
se Weise werden andere Geräusche – wie das Schnarchen – überdeckt.
Repräsentative Ergebnisse des Feldversuchs im Hamburger Vier-
Sterne-Hotel liegen noch nicht vor, allerdings bestätigte das Haus, dass
das Zimmer sehr gut von den Gästen angenommen wird und regel-
mäßig belegt ist. MH
Mit immer ausgefalleneren Maßnahmen sorgen Hoteliers für erholsamen Schlaf ihrer Gäste.Ob allergikerfreundliche Bett-Ausstattung, Kissen-Menüs oder das Goldfischglas auf demNachttisch – die Kreativität scheint grenzenlos. Einen neuen Ansatz verfolgt Crowne Plazamit dem weltweit ersten »Anti-Schnarch-Zimmer«
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124 TOPHOTEL | 9/2011
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Wichtigstes Möbelstück imZimmer ist zweifellos das Bett –
denn nur Gäste, die eine ungestör-
te Nachtruhe genießen konnten,
werden dieses Hotel auch in Zu-
kunft für einen Aufenthalt wählen.
Um zu erfahren, wie sich Reisende
ihr optimales Bett vorstellen, frag-
te HRS gemeinsam mit dem Markt-
forschungsinstitut eResult rund
600 Personen, wie sie sich am liebs -
ten betten. Fazit: Das »Wunschbett«
im Hotel ist ein Einzelbett mit einer
mittelharten Matratze und um-
Eine repräsentative Umfrage des Kölner Buchungsportals HRS zeigt, wie sich Hotelgäste ihr Wunschbett vorstellen. Dabei gilt zum Beispiel: je älter der Gast, desto härter die Matratzeund je jünger, desto mehr Kissen
Frauen wollen große Betten
hüllt den Gast mit kuscheliger Bettwäsche. Für 34
Prozent der Befragten reicht ein Einzelbett voll-
kommen aus, um sich im Hotel zur Ruhe zu legen.
Knapp dahinter rangiert das Doppelbett, welches
von 32,8 Prozent der Befragten genannt wird. Dabei
ist für Frauen die Größe der Betten wichtiger als den
Männern: 36 Prozent der Frauen bevorzugen ein
Doppelbett, bei den Männern sind es lediglich 31
Prozent. In einem Kingsize-Bett würden sich 19 Pro-
zent aller Befragten am liebsten räkeln. Für Busi-
ness-Hotels interessant: Geschäftsreisende nennen
das Kingsize-Bett als ihr bevorzugtes Bett. 34,4 Pro-
zent von ihnen legen Wert auf ein Maximum an
Platz, bei Urlaubern sind es nur 17,6 Prozent. Ein
Wasserbett stellt für immerhin 14,3 Prozent der Be-
fragten die bevorzugte Schlafstätte dar.
Dicke Decken für Frauen
Könnten Hotelgäste ihre Matratze selbst aus-
wählen, würden nahezu zwei Drittel der Befragten
zu einer mittelharten Unterlage greifen. Eher harte
Matratzen lägen bei knapp 23 Prozent auf dem Lat-
tenrost und weiche bei gut sieben Prozent. Auffal-
lend: Je älter die Reisenden, desto häufiger bevorzu-
gen sie harte Matratzen: Von den Befragten ab 50
Jahren möchte mehr als ein Viertel (26,6 %) am lieb-
sten auf einer harten Matratze schlafen und nur vier
Prozent auf einer weichen. Ebenfalls lieber hart als
weich betten sich Geschäftsreisende: 34,4 Prozent
der befragten Business Traveller wünschen sich eine
eher harte Matratze, bei den Urlaubern sind es nur
21,3 Prozent.
Ganz oben auf der Liste der Sonderwünsche steht
kuschelige Bettwäsche – für 68 Prozent der Befrag-
ten gehört sie zur Wunschausstattung. Auf Platz
zwei folgen mit 39 Prozent: Kissen – je mehr, desto
besser. Besonders jüngere Befragte bis 29 Jahre
möchten sich im Hotelbett mit vielen Kissen umge-
ben. Ein Klischee bestätigt die HRS-Studie ebenfalls:
Da sie schneller zum Frieren neigen, begeistert sich
knapp die Hälfte der befragten Frauen für eine dicke
Decke. Bei den Männern gibt dies weniger als ein
Fünftel zu Protokoll (19,2 %). Genügend innere Wär-
me scheinen auch Geschäftsreisende zu produzie-
ren, von denen lediglich 16,4 Prozent eine dicke De-
cke wünschen. Zum Vergleich: Bei den Privat-
reisenden sind es mehr als ein Drittel (34,3 %).
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Im vergangenen Jahr stellte Gore Deutschland, bekannt durch dieGore-Tex-Textilien, seine Innovation »Gore Mattress Cover« vor, mitder das Unternehmen sein Know-how erstmals in die Hotelbrancheeinfließen ließ. Mittlerweile hat sich eine ganze Reihe von Hotelsfür den Matratzenschutzbezug entschieden, darunter auch einTop-Domizil in der Hauptstadt
Hygienische Betten sind Pflicht
»Für uns ist es selbstverständlich, dasswir als Fünf-Sterne-Hotel unseren Gästen
nicht nur allergrößten Komfort bieten, son-
dern auch die Sicherheit geben, dass eine ein-
wandfreie Bett hygiene geboten wird«, erklärt
Türkan Arikan, Director of Communications
im Hotel de Rome. Aus diesem Grund hat sich
das Rocco Forte Hotel am Bebelplatz als erstes
Luxushotel in Berlin entschieden, die Mat-
tratzen in allen 146 Zimmern und Suiten mit
»Gore Mattress Cover« auszustatten. Diese
ähnlich wie ein Spannbetttuch aufzuziehen-
den Bezüge verfügen über eine flüssigkeits-
undurchlässige Membran, die Gast und Ma-
tratze voneinander trennt, wohl aber den
Wasserdampf des Schlafenden durchlässt.
Doch nicht nur Flüssigkeiten, auch Schmutz-
partikel und Hautschuppen werden von der
Matratze komplett ferngehalten, was die kos -
ten- und arbeitsintensive Tiefenreinigung
bzw. den vorzeitigen Austausch der Matratzen
überflüssig macht. Wichtigste Aufgabe des
Gore-Produkts ist allerdings, dass es dem Gast
einen erholsamen und gesunden Schlaf er-
möglicht, da es für ein gutes Mikroklima sorgt
und Hitzestau vermeidet.
Erste Erfahrungen mit dem Schutzbezug
sammelte das Hotel de Rome im Rahmen
eines unverbindlichen Feldtests, der durch-
weg positive Eindrücke hinterließ. »›Gore
Mattress Cover‹ entspricht dem hohen Quali-
tätsstandard, der in unserem Haus angesetzt
wird. Laken verrutschen nicht mehr so leicht,
außerdem sind die Bezüge schnell und ein-
fach auszutauschen und zudem gut zu pfle-
gen«, erklärt Stefanie Braun-Feldweg, Head
Housekeeper im Hotel de Rome. Auch der Ho-
telverband Deutschland (IHA) und das Ho-
henstein Institut haben das Gore-Produkt un-
ter die Lupe genommen und als konform zu
den jeweiligen Anwendungen erklärt. Zudem
bringen Schutzbezüge ganz generell einen
weiteren Vorteil mit sich: Bei der Sterneklas-
sifizierung sind sie zehn Punkte Wert.
Für besseren und hygienischeren Schlaf
im Hotel de Rome Berlin sorgt das Pro-
dukt »Gore Mattress Cover«
Bett 9.11 06.09.11 10:46 Seite 125
INVESTITION HOTELBETT
126 TOPHOTEL | 9/2011
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Power-Sleeping-Rooms am AchenseeNicht nur einen perfekten Wellnessurlaub, sondern auch einen ge-sunden, erholsamen Schlaf will das Reiter’s Posthotel in Tirol seinen
Gästen künftig bieten. Aus diesem Grund lässt sich Hotelchef Karl C. Rei-
ter seit Kurzem vom Schlafexperten Günther W. Amann-Jennson beraten,
dem Bergünder der »Power Sleeping Rooms«. »Wir werden Schritt für
Schritt diese wichtige Thematik des gesunden Schlafes in unsere Hotel-
Philosophie integrieren. Hoteleigene Coaches werden unsere Gäste künf-
tig rund um den erholsamen Schlaf beraten und betreuen«, so Reiter. Das
»Power Sleeping Room«-Konzept entspricht nach Aussage von Amann-
Jennson allen Anforderungen der Schlafbiologie und Schlafmedizin, der
Baubiologie und Elektrobiologie, der Orthopädie des Liegens, der Bett-
klimatologie sowie der Betthygiene. Dabei kommen ausschließlich orga-
nisch aktive, schadstofffreie und handwerklich verarbeitete Materialien
zum Einsatz, was eine Reihe von positiven biologischen Effekten auslöst
und zu einer messbaren Schlafverbesserung sowie einer optimierten Re-
generation von Körper, Seele und Geist führt. Zudem soll der Körper durch
Körpererdung und Bio-Magnetfelder während des Schlafs entstresst und
mit Lebensenergie aufgeladen werden.
Info:www.posthotel.at
Ökologie im FokusEinen immer höheren Stellenwert nimmt beim Fliegel Tex-tilservice das Thema Umweltschutz ein: Neben einer vollautoma-
tisch gesteuerten Wasseraufbereitung kommen nun ebenfalls
Wärmetauscher, mit denen das Spülwasser erhitzt wird, sowie aus-
schließlich chlorfreie und phosphatfreie Waschmittel zum Einsatz.
Deshalb ist die Bettwäsche auch für Allergiker geeignet. Angebo-
ten werden verschiedene Musterungen – von vier bis 50 Millimeter
schmal oder breit gestreift – sowie glatte Bezüge. Darüber hinaus
werden sämtliche Größen mit Hotel- oder Sackverschluss konfek-
tioniert und verfügen über Qualitätszertifikate wie ISO oder Öko-
Tex. Info:www.fliegel-textilservice.de
Anti-Transpiration mit ArvenholzAuch die Swissôtel Hotels & Resorts haben jetzt ein Kissen-Menü im Programm, aus dessen umfangreichen Sortiment man
sein persönliches Lieblingsstück auswählen kann. Während das
Schweizer Arvenholz-Kissen (Foto) einen beruhigenden Harzduft
verbreitet und die nächtliche Transpiration an Kopf und Hals re-
duziert, ist das wärmeausgleichende Dinkel-Kissen aus Baumwolle
mit 1,4 kg Bio-Dinkel gefüllt und lindert Nacken- und Rückenver-
spannungen. Das Nackenstützkissen bietet seinerseits eine opti-
male Druck verteilung, unterstützt Kopf, Hals und Schultern und
verfügt über eine Thermo-Steuerung. Je nach Hotel werden diese
drei Spezialkissen durch ein weiteres Sortiment ergänzt. Verschie-
dene Hotels bieten zusätzlich ein mit Polyester gefüllte Anti-Aller-
giekissen oder für Gäste, die
gern auf der Seite schlafen,
das Seitenschläferkissen.
Info:ww.swissotel.com
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»Bio-Nature« by MühldorferNach ÖkoTex Standard 100 hat der Betten-Spezialistaus dem Bayerischen Wald seine »Bio-Nature«-Linie zertifi-
zieren lassen. Für dessen Bezugsstoffe werden ausschließ-
lich Baumwollqualitäten verwendet, die einer besonders
schonenden Verarbeitung unterliegen. Ungebleicht und un-
gefärbt produziert Mühldorfer ein gleichmäßiges Mako-
Garn, für dessen Festigung ausschließlich natürliche Hilfs-
mittel wie Kartoffelstärke eingesetzt und rückstandsfrei wie-
der ausgewaschen werden. Im Zusammenspiel mit qualita-
tiv hochwertigen Daunen trägt Mühldorfer damit zu einem
gesunden und erholsamen Schlaf der Hotelgäste bei.
Info:www.muehldorfer.com
Ausgezeichnetes SchlafgefühlMit »Frolexus Koala« hat das Traditionsunternehmen Froli seit Kurzem einBoxspringbett mit innovativem Aufbau im Programm. Im Gegensatz zu ver-
gleichbaren Modellen wurden hier keine Stahlfedern verwendet. Stattdessen in-
tegrierte der westfälische Hersteller sowohl im Bettkasten als auch in der
Lamellenmatratze hochelastische Kunststofffederelemente, die für Druckentlas-
tung und gesundes Schlafklima sorgen sollen. Die patentierte Unterfederung be-
steht aus flexiblen Kunststofffedern mit besonders softer Schulterzone, die sich
in Kombination mit der Matratze optimal dem Körper anpassen und für eine gute
Belüftung sorgen. Hinzu kommt eine Kaltschaummatratze mit innenliegenden
Kunststofflammellen und sieben Härtegradzonen, die ebenfalls maßgeblich zum
Schlafkomfort beiträgt. »Frolexus Koala« wurde unlängst mit dem »interzum
award 2011 – intelligent material & design« ausgezeichnet. Info:www.froli.com
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INVESTITION HOTELBETT
128 TOPHOTEL | 9/2011
»Aktion Erstbezug«im BischofschlossSeit August bietet das MindnessHotel Bischofschloss am Bodensee sei-
nen Gästen eine »vollhygienische Fri-
schegarantie«: Im Rahmen der »Aktion
Erstbezug« werden nicht nur die Be-
züge, sondern auch sämtliche Kissen
und De cken nach jedem Gast gereinigt.
Damit sagt Bernd Reutemann, Direktor
des Ausgewählten Tagungshotels zum
Wohlfühlen, den bis zu 400.000 Haus-
staubmilben, die sich in einem einzigen
Kissen befinden können, den Kampf an.
Mit dieser permanenten Reinigung, die
nach ökologischen Standards erfolgt,
will Reutemann auch jenen Maßnah-
men vorgreifen, die von immer mehr
Geschäftsreisenden praktiziert werden – zum Beispiel Handtücher aufs Kopfkissen legen,
um selbst für etwas mehr Hygiene zu sorgen. Einher mit der »Aktion Erstbezug« geht auch
der Austausch der Matratzen: Nach 36 Monaten werden sie gewechselt und verschiedenen
Hilfsprojekten gespendet. Dass das Mindness Hotel Bischofschloss um außergewöhnliche
Aktionen nicht verlegen ist, beweist auch das »Single-Kissen«: Dieses besteht aus einem
schützenden Arm samt Oberkörper, an den sich der Gast kuscheln kann.
Info:www.mindnesshotel.de
Interview mit einem HotelbettDer Sieger-Kurzfilm des »Swiss Hotel Film Award« ist eine Hommage an das am meis -ten strapazierte Möbel eines Top-Hotels: das Bett. In »Monsieur Du Lit« des Züricher Re-
gisseurs Timo von Gunten wird ein Hotelbett im Hotel Schweizerhof Luzern zum Leben
erweckt, das im TV-Interview mit einer Journalistin die turbulenten Geschichten seiner
Gäste preisgibt. Am Ende kommt sogar ein Gast ums Leben ... Der Film besteche durch
eine frische und temporeiche Inszenierung, gute Pointen, schwarzen Humor und einen
perfekten Schnitt, so das Urteil der Jury zu »Monsieur Du Lit«. Auf den weiteren Plätzen fol-
gen: »Salty Times« aus dem Grandhotel Giessbach in Brienz bzw. dem Belle Epoque Bou-
tique Hotel in Bern, »Home Sweet Hotel« aus dem Gstaad Palace sowie »Stille Post« aus
dem Fairmont Le Montreux Palace (Publikumspreis).
Link zu den Filmen:www.swisshotelfilmaward.ch
Wenn das Hotelbett singt Eigentlich kann es kaum verwundern,
dass Hotelbetten irgendwann durchgelegen
sind, schließlich müssen sie den unterschied-
lichsten Gewichten, verschiedensten Wälz-
und Wühl-Verhaltensmustern standhalten,
manchmal Luftsprüngen, Bauchplatschern,
Yoga- Übungen. Und was sonst noch alles.
Dumm ist nur, wenn sie bei Nacht jede
leiseste Bewegung mit mehrsilbigem Knir-
schen übertönen, mit Leidensgeräuschen
von Holzrahmen, Lattenrost oder Matrat-
zenfederung. Mancher Gast ist nach ein paar
derart durchquietschten und zerknarzten
Nächten so weit, zusammenhängende Sätze
in diese Geräusche hineinzuhören und mit
seinem Bett in gewissen Dialog einzutreten:
Ob es nicht auch ruhiger ginge. Ob das hier
im Haus überall so sei. Ob es auch neuere
Betten gebe, die die Klappe halten. Und ob
es wohl ein in dieser Hinsicht stilleres Haus
in der Nachbarschaft gäbe?
Manch einer hinterlässt nach so einer
Nacht Warnungen bei HolidayCheck – zum
Beispiel, dass das Zimmerbett selbst bei
fast gar keiner Bewegung klang, als würde
es eine Ballade von Stevie Wonder nach-
singen. Das mag für den einen oder anderen
Gast sogar ein Pluspunkt sein, spart er sich
doch auf diese Weise das Ticket für das
nächste Konzert.
Helge Sobik, Autor
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Mit einer ganzen Reihe an neuen Qualitätsprodukten hat Wäschekronesein Bettwaren- Programm ausgebaut. Im Mittelpunkt der »Schlaf (dich)gesund«-Bettdecken stehen innovative Produktentwicklungen fürAllergiker und gegen elektrostatische Spannungen
Weniger Stress unter der Decke
»Das gesunde Schlaferlebnis gewinnt imHotelmarketing weiterhin an Stellenwert. Neue
innovative Produktentwicklungen im Bereich der
Bett decken, die jetzt in unsere Kollektion aufge-
nommen wurden, bestärken diesen Kurs«, erklärt
Manfred Schmoll, Vertriebschef bei Wäschekrone.
Gemeint ist damit unter anderem die neue »Anti-
Stress-Decke«, mit der im Schlaf elektrostatische
Spannungen abgebaut werden. Realisiert wird
dies durch feine Karbonfasern, die gitterförmig
in den Bezugsstoff eingewebt werden und da-
durch jene Aufladung abbauen, die sich tagsüber
im Körper durch Elektrosmog angesammelt hat.
Gleichzeitig wird der Schlafende von elektro-
magnetischen Wellen abgeschirmt, wodurch die
natürliche Balance wieder hergestellt und ein ge-
sunder Schlaf gefördert wird. Wäschekrone pro-
duziert die neue Decke mit Polyesterfüllung in
den Maßen 135 x 200 und 155 x 200 Zentimeter.
Die dazugehörigen Kissen sind in 60 x 80 und 80
x 80 Zentimeter erhältlich.
Auch für Allergiker-Zimmer im Hotel kann das
Laichinger Unternehmen jetzt zwei passende
Produkte liefern: Die Premium-Kassettendecken
aus kanadischen Gänsedaunen sind bis 60 Grad
Celsius waschbar und damit auch für Hausstaub-
Allergiker geeignet. Zudem hat Wäschekrone –
ebenfalls im Rahmen der Jubiläumskollektion
»Selection« – ein Steppbett aus reiner Baumwol-
le mit feiner Synthetikfüllung ins Programm auf-
genommen, das ebenfalls bis 60 Grad Celsius
waschbar und zudem für den Trockner geeignet
ist. Nach Aussage des Unternehmens wird bei
diesem Bett durch eine neuartige, körpergerech-
te Längssteppung eine bisher bei Synthetikbet-
ten nicht gekannte Anschmiegsamkeit erreicht.
Info:www.waeschekrone.de TH
Gesünder schlafen: Mit der Karbondecke (1),
die im Schlaf elektrostatische Spannungen
abbaut sowie mit dem Steppbett (2) und der
Kassettendecke (3), die jeweils bis 60 Grad
Celsius gewaschen werden können
2
1
3
Bett 9.11 06.09.11 10:46 Seite 129
INVESTITION BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE
130 TOP HOTEL | 9/2011
Der Umfang dieses Projekts: 21.000 Mitarbei-ter in 100 Hotels in 15 Ländern. Die Intention da-
hinter ist Teil eines Strategieplans, den die Gru-
po Iberostar zur Stärkung ihrer Hotelmarke
umsetzt. Und deren wesentliches Element ist
wiederum Einheitlichkeit, wie Marketingvor-
stand Luis Hérault betont. »Die Uniformen er-
füllen damit also eine zweifache Funktion: Sie
vermitteln unseren Gästen ein Image und sie
kleiden unser Personal.«
Beauftragt, dementsprechende Uniformen zu
entwerfen und zu schneidern, wurde David Del-
Einheitlich originellNeue Outfits für Iberostar-Mitarbeiter
2012 erfolgt bei der Grupo Iberostar der große Rundumschlag in puncto Mitarbeiterkleidung:In allen Iberostars Hotels & Resorts weltweit erhalten die Angestellten neue Uniformen – vonkeinem Geringeren entworfen als dem spanischen Designer David Delfin
Housekeeping: Blaue Hose, Schürze
mit Taschen und bequemes T-Shirt
Animateur: delfinblauer Pullover zu
weißem Hemd und Bundfaltenhose
Spa: delfinblaue Kurzjacke, weiße
Hose und gleichfarbige Tunika
fin, dessen Entwürfe sonst bei der Madrider Mo-
denschau »Cibeles« und auf der »New York Fa-
shion Week« zu sehen sind. »Die Wahl fiel auf
sein Label Davidelfin, weil dieses nicht nur in
Spanien bekannt ist für seine moderne Art und
seinen extremen Erfindungsreichtum«, erklärt
Hérault. Für Iberostar vereinte der spanische De-
signer seinen eigenen innovativen Stil mit den
David Delfin (li.) mit einem Model in
der neuen Uniform und Luis Hérault,
Marketingvorstand von Iberostar
Berufskleidung 9.11 06.09.11 10:59 Seite 130
9/2011 | TOP HOTEL 131
Service:
Sie trägt ein
weißes Kleid, blaue
Weste und Fliege;
er die gleiche
Uniform wie der
Animateur, nur
Weste statt
Pullover
Bedürfnissen des Unternehmens und der Mitarbeiter, die er und
sein Team in der kreativen Phase in mehreren Iberostar-Hotels
in der Karibik und am Mittelmeer ermittelte. »Es war eine faszi-
nierende und dynamische Arbeit. In Teamwork haben wir eine
hundertprozentige Davidelfin-Einheitlichkeit erzielt, die zum
spannenden Umfeld von Iberostar passt. Wir haben Kreativität
und Funktionalität miteinander verbunden und die Anforde-
rungen der verschiedenen Abteilungen berücksichtigt«, fasst
Delfin zusammen.
Spiel mit optischen Effekten
Entstanden sind insgesamt 15 Modelle, die leicht wirken, weil
die schnörkellosen Kleidungsstücke in puncto Farben und For-
men ineinander übergehen und ein Ganzes bilden. »Schichten,
Futter und Schulterpolster verschwinden. Aus der Nähe ist ein
Spiel optischer Effekte zu erkennen: blau und weiß; elegant und
schlicht; maritim und anpassbar an die urbane Umwelt«, erklärt
der Designer. Für alle Hotelbereiche wurden Uniformen konzi-
piert: von der Rezeption über Restaurant, Poolbar und Etagen-
service bis hin zum Spa. Außerdem gibt es eigene Outfits für die
Tages- und Abendanimateure. Jedes einzelne Modell berück -
sichtigt die funktionellen Bedürfnisse des jeweiligen Arbeits-
platzes: die Präsenz und den Komfort am Check-in, die Be-
quemlichkeit im Etagenservice, die Flexibilität bei den Ani-
mateuren.
Vorherrschende Farbe ist bei allen Kombinationen das eigens
für Iberostar entwickelte Delfinblau, was an der Rezeption am
deutlichsten zutage tritt: durch Bundfaltenhose, Jacket und
schmalen Schlips in dieser Farbe für Ihn und ein blaues knie-
langes Kleid für Sie. Kontraste dazu bilden lediglich der weiße
Kragen und ein schmaler schwarzer Gürtel. Die Animateurinnen
wiederum tragen zu ihren weißen knielangen Kleidern delfin-
blaue Pullover; für ihre Kollegen sind zum weißen Hemd ent-
sprechende Pullover und Bundfaltenhosen vorgesehen. Die glei-
che Farbkombination kommt auch beim Service zum Einsatz –
mittels weißen Kleidern, aufgesetzter blauer Weste und blauer
Fliege bei den Kellnerinnen sowie mit Weste statt Pullover bei
den Kellnern. In der Poolbar schließlich werden die beiden Far-
ben bei Kleid und Hemd fein längsgestreift eingesetzt. Spa-Mit-
arbeiterinnen tragen zur weißen Hose eine gleichfarbige Tuni-
ka mit angedeuteter delfinblauer Kurzjacke.
»Wir sind sehr zufrieden mit den Kreationen von David Delfin,
der zweifellos alle unsere Bedürfnisse erfasst und Vorschläge ge-
macht hat, die mit dem Charakter unserer Marke übereinstim-
men, funktionell und sehr originiell sind«, fasst Hérault zu-
sammen. Eingeführt werden die Uniformen zunächst in
ausgewählten Iberostar Hotels & Resorts auf Mallorca und in
Mexiko sowie im Iberostar Grand Hotel Budapest, wo sie von
den Mitarbeitern drei Monate hinsichtlich ihrer Zweckmäßig-
keit im Arbeitsalltag geprüft werden. Im Laufe des Jahres 2012
soll dann schrittweise das Personal der übrigen Hotels damit
ausgestattet werden. Auf Youtube kann man die 15 Modelle
schon jetzt begutachten: Suchbegriff »Desfile Virtual Iberostar +
davidelfin«. GIS
Poolbar:
Die Farben
Delfinblau und
Weiß sind sowohl
beim Kleid als auch
beim Hemd fein
längs gestreift
Rezeption:
Ein knielanges
Kleid für Sie,
Bundfaltenhose,
Jacket und schma-
ler Schlips für Ihn –
beide Uniformen
sind in Delfinblau
gehalten
Berufskleidung 9.11 06.09.11 10:59 Seite 131
INVESTITION BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE
132 TOP HOTEL | 9/2011
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»Urlaub im Denkmal« verspricht seit April dieses Jahres der Scheelehofin Stralsund. Abgestimmt auf die historische Bausubstanz sind nicht nurEinrichtung und Gastronomie, sondern auch die Mitarbeiteruniformen
Klassisch, nicht altbacken
Vom Speicherhaus zumVier-Sterne-Hotel, so lässt
sich kurz die über 600-jährige
Geschichte des Scheelehofs
zusammenfassen. Man spürt
sie in allen Ecken des histori-
schen Gebäudeensembles an
der Fährstraße – von der
Klinkerfassade über die Flü-
geltüren bis hin zum liebe-
voll restaurierten Holzge-
bälk. Zu so viel Remineszenz an die Geschichte
muss natürlich auch die Mitarbeiterkleidung pas-
sen – eine Aufgabe, die an Como Corporate Fa-
shion weitergegeben wurde. Scheelehof-Betreiber
Eike Sadewater hatte mit dem Unternehmen in
puncto Betreuung und Produktvielfalt schon bei
einem früheren Projekt gute Erfahrungen ge-
macht. Für die derzeit rund 50 Angestellten des
Scheelehofs stellte Como Corporate Fashion nun
fast 450 pflegeleichte Kleidungsstücke mit klassi-
schem, teils tailliertem Schnitt und dezenten Far-
ben bereit. »Das passt sehr gut zum historischen
und ebenfalls klassischen Charakter unseres Ho-
tels. Außerdem hat das dezente Outfit unserer Mit-
arbeiter den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit der
Gäste auf das Hotel mit seinen besonderen Details
gelenkt wird und nicht auf den Mitarbeiter selbst«,
erklärt Vanessa Rabsch, im Scheelehof verantwort-
lich für Personal und Quali-
tätsmanagement.
Wer doch etwas genauer
hinschaut, bemerkt an den
Rezeptionistinnen länger ge-
schnittene figurbetonte wei-
ße Ferrara-Blusen mit Drei-
viertel-Arm, schwarze Hosen
und Westen. Als auflockern-
de Accessoires fungieren rote
Halstücher für die Damen
und beigefarbene für die Lehrlinge. Das Housekee-
ping arbeitet in weinroten, mit Hotelnamen be-
stickten Polos und in Hosen aus »Comfortec
Stretch« für optimale Bewegungsfreiheit. Dem Ser-
vice wiederum stehen gleich drei Outfits zur Ver-
fügung – je nachdem, ob er in einem der beiden
Restaurants, der Kellerkneipe oder dem Café einge-
setzt wird. Elegant kommt die Kombination aus
leicht glänzender, weiß-braun-gestreifter Piacen-
za-Bluse, Kurzkrawatte und mit entsprechendem
Restaurantnamen bestickter Schlitzschürze in
»Toffee« oder »Aubergine« daher. Gleiches gilt für
das Ensemble aus weißer Stehkragenbluse mit
Fischgrätoptik und bestickter Schlitzschürze in
»Taupe«. Etwas lässiger präsentieren sich schließ-
lich die aubergine-farbenen Poloshirts für beide
Geschlechter. Info: www.comofashion.de undwww.scheelehof.de
Die Rezeptionistinnen (li.) tragen
weiße Ferrara-Blusen mit Drei-
viertel-Arm, schwarze Hosen
und Westen; die Servicedamen
kommen elegant daher mit weiß-
braun gestreifter Piacenza-Bluse
und Kurzkrawatte
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Der Scheelehof in Stralsund
Berufskleidung 9.11 06.09.11 10:59 Seite 132
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Moderne Trachten»Country Line« heißt die neue Herbstkollektion von All Corporate Pro-
ducts. Für beide Geschlechter umfasst diese je eine Jacke und Weste aus
reiner Schurwolle sowie eine Weste aus Leinen, die in über 40 verschiede-
nen Farben zur Auswahl stehen – von hellem »Ockergrün« (Foto) über
Gelb-, Rot-, Braun- und Grautöne bis hin zu Schwarz. Die Innenfutter der
Kleidungsstücke bestehen im Kontrast
dazu aus orangefarbener Viskose und
blitzen beim Tragen an der Schulter
durch. Gleiches gilt für das ebenfalls
orangefarbene Einstecktuch. Die Jacken
haben außerdem einen abnehmbaren
Kragen. Damen tragen zu den »Country
Line«-Oberteilen entweder einen knie-
langen, einen Falten- oder einen Ballon-
rock (Foto), für die Herren gibt es eine
passende Hose dazu. Angeboten werden
Röcke und Hose standardmäßig in
Schwarz; je nach Menge und Stoffverfüg-
barkeit sind aber auch andere Farben
möglich. Die komplette Kollektion wird
bereits vom Personal im Vier-Sterne-
Hotel Gut Ising am Chiemsee getragen.
Info:www.allcorporateproducts.de
Neue HerbstmodeMehr Auswahl im Landhaus-Sortiment bietet der Berufsmo-denkatalog »Herbstsaison« von Jobeline, einer Marke von Ho-
telwäsche Erwin Müller. Neu für weibliche Servicekräfte sind
dabei unter anderem die Trachtenblusen »Burgl« (Foto) mit Ta-
lerknöpfen und »Rosalie« mit Lochstickereien. Erstere gibt es in
Schwarz, wobei Kragen, Manschetten und Knopfleiste rot-weiß-
kariert unterlegt sind, und als rot-weiß-karierte Variante mit
schwarzer Unterlegung. Die blickdichte »Rosalie« ist weiß, hat
leichte Puffärmel und einen spitzenbesetzten Ausschnitt. Eben-
falls neu für Damen sind zwei Dirndl: zum einen das Ton in Ton
gehaltene Modell »Constanze« in Rot; zum anderen »Hedi«, be-
stehend aus brombeer-weiß-kariertem Mieder, dunkelblauem
Rock und Schürze mit aufgedruckten Blümchenstreifen. Beide
Dirndl haben jeweils ihren Häkchenverschluss vorn und eine Sei-
tentasche rechts. Für Männer hält der Herbstkatalog die Neuheit
»Jakob« bereit – eine traditionelle, dunkelbraune Kniebund-Her-
renlederhose mit Stickerei und mehreren Taschen. Die verstell-
baren Träger sind mit Zierschnallen versehen und können
abgeknöpft werden.
Info:www.jobeline.de
Neuer InternetauftrittSeit Juli ist im Shop von Bertsch Hotelwäsche die Kategorie»Berufskleidung« online. Unterteilt ist diese in »Service«, »Bis -
tro«, »Hemden / Blusen / Shirts« und »Küche«; bislang werden
Kellnerwesten für Sie
und Ihn, Bistroschürzen
sowie verschiedene Blu-
sen und Hemden ange-
boten. Eine Erweiterung
des Sortiments ist ge-
plant und soll sukzessive
erfolgen.
Info: www.bertsch-hotelwaesche.de
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Berufskleidung 9.11 06.09.11 10:59 Seite 133
INVESTITION BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE
134 TOP HOTEL | 9/2011
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Kleine ProfisEine Gerätelinie für Hote-liers mit geringem Wäsche-
aufkommen hat seit Juni
2011 Whirlpool neu im Pro-
gramm. Zum Start besteht
die Serie aus drei Waschma-
schinen mit acht (Foto),
neun und zehn Kilogramm
Fassungsvermögen sowie
zwei Trocknern für acht bzw.
neun Kilogramm Wäsche. Zu
den Ausstattungsmerkma-
len der Waschmaschinen gehören eine mit Titanium verstärkte
Edelstahltrommel, ein verschleißresistenter Induktionsmotor
und eine antibakteriell beschichtete Waschmittelschublade. Hinzu
kommen Funktionen wie »Leichtbügeln«, eine Startzeitvorwahl,
Aquastopp, eine Restzeitanzeige und die sogenannte »6th-Sense«-
Technologie, welche die Waschzeit der Beladung anpasst. Der
Neun-Kilo-Automat verfügt über die fünf gängigsten Programme,
die beiden anderen Maschinen über 15 – von 95-Grad-Koch- und
Buntwäsche über »Große Wäschestücke« bis hin zu »Mops & Hand-
tücher«. Die zwei Ablufttrockner arbeiten mit reversierender Trom-
mel und diagonalem Luftstrom, was laut Whirlpool »optimale
Trockenergebnisse und verbesserten Knitterschutz« gewährleiste.
Anfang 2012 sollen sie um ein Zehn-Kilogramm-Modell ergänzt
werden.
Info:www.whirlpool-professional.de
Für eine gute PerformanceEine neue Kollektion für Service, Housekeeping- und Küchenpersonalergänzt seit April das Standardsortiment des Landshuter Textildienstleis -
ters Urzinger. An Oberteilen umfasst »Performance« Polo-Shirts in zahl-
reichen Farben sowie langärmelige Damenblusen in Braun, Schwarz und
Hellblau. Jüngst hinzugekommen sind ein Polo-Shirt in Kiwi (li.) und eine
Bluse in Weiß (re.). Des Weiteren beinhaltet die Kollektion zum einen
Kochjacken mit zweireihiger Knopfleiste und Kochhosen in Stresemann-
Ausführung – beide in Schwarz, Grau, Khaki und Weiß, zum anderen
Schürzen in verschiedenen Ausführungen. Die Bistroschürze mit Bogen-
formbesatz beispielsweise ist in den Farbkombinationen Schwarz-Rot (li.),
Schwarz-Blau, Schwarz-Bordeaux und Braun-Ecru erhältlich, die Bistro-
schürze Uni gibt es in elf Farben – von Gelb über Marine und Royal bis hin
zu Bordeaux. Hinzu kommt eine schwarz-weiß-gestreifte Bistroschürze
(re.). Komplettiert wird »Performane« durch Latz- und Wickelschürzen,
Bundhosen, Westen sowie diverse Accessoires wie Halstücher, Fliegen
und Schultertücher. Alle Kleidungsstücke bestehen zu 65 Prozent aus
Polyes ter und zu 35 Prozent aus Baumwolle; ihre Aufbereitung durch Ur-
zinger entspricht den EU-Richtlinien gemäß HACCP und RABC.
Info: www.urzinger.de
Gut & sicher verstautHygienisch und platzsparend aufbewahren lässt sich saubereund verschmutzte Arbeitskleidung im Wäschewechsel-Schrank-
system der Mewa Textil-Service GmbH. Möglich machen das indi-
viduell kombinierbare Module mit vier bis zehn Fächern für die
liegende oder hängende Aufbewahrung: Jeder Mitarbeiter erhält
so ein eigenes, abschließbares Fach für seine frische Kleidung; ver-
unreinigte Hosen und Hemden wandern in ein Sammelfach für
Schmutzwäsche. Info:www.mewa.de
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News … News … News … News …
Neuer InternetauftrittKomplett überarbeitetpräsentiert sich seit Kurzem der Inter-netauftritt des Textildienstleister-Verbundes Servitex. Neu sind
nicht nur Texte und Bilder, sondern auch die übersichtlichere,
einfachere Navigation und die Einbindung von Facebook. Dar -
über hinaus informiert ein Imagefilm über das Servitex-Ange-
bot rund um Bett-, Miet-, Tisch- und Küchenwäsche sowie
weitere Dienstleistungen der angeschlossenen, deutschland-
weit verteilten Betriebe. Info:www.servitex.de
Rabatte bei MieleSparen können Gewerbekunden noch bis 31. Dezember2011 beim Erwerb von Miele-Waschmaschinen, Trocknern und
Mangeln: Beim Kauf einer Waschmaschine erhalten sie je nach
Modell bis zu 1250 Euro vom Kaufpreis zurück; beim Leasing von
Waschmaschinen, gewerblichen Trocknern und Mangeln profi-
tieren sie vom neuen Null-Prozent-Leasing – ohne Anzahlung
und mit einer Laufzeit von vier Jahren. Die verbrauchsoptimierte
Technik der Geräte senke später im Betrieb die Kosten für Strom
und Wasser, etwa durch automatisches Anpassen dieser Para-
meter bei nur halber Beladung.
Info:www.miele-sparpraemie.de
Mehr Aufräge für GreifDas Augsburger Unternehmen Greif Textile Mietsysteme freut sichüber mehr Arbeit. »Seit Anfang des Jahres steigt unser Auftragsvolumen
kontinuierlich. Monatlich gewinnen wir Neukunden hinzu, die ihre eigene
Wäscherei schließen oder von Eigen- auf Mietwäsche umsteigen. Im Juli
hatten wir im Vergleich zum Vorjahresmonat zehn Prozent Auftragszu-
wachs«, so Verkaufsleiter Helmut Bör-
ner (Foto). Ursachen hierfür sieht er in
der Verknappung und der damit einher-
gehenden Verteuerung von Baumwolle.
Dadurch seien eigene Wäschelager dra-
matisch geschrumpft. »Ersatzbeschaf-
fungen waren mitunter nicht mehr
möglich und Hotelwäsche wurde Man-
gelware.« Für Greif wiederum heißt das:
Die täglich anfallenden 250 Tonnen
Handtücher, Bett-, Küchen- und Tisch-
wäsche werden im Zweischicht-System
und mittlerweile auch samstags bear-
beitet. Börner: »Kurzfristig werden wir
außerdem unseren Personalbestand aufstocken. Denn eine hochwertige
Dienstleistung, wie wir sie unseren Kunden aus Gastronomie und Hotelle-
rie bieten, verlangt viel Aufmerksamkeit. Und die erfährt die Wäsche nun
einmal von unseren Mitarbeitern.« Info: www.mietwaesche.de TH
Berufskleidung 9.11 06.09.11 10:59 Seite 135
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136 TOP HOTEL | 9/2011
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kurz für:zu dem
modischelegant
Fuß-boden-brett
Blas-instru-ment
Gesell-schafts-zimmer
siebterMonatdesJahres
Ball-drehung
festerBoden
mund-artlich:Ameise
Dreh-punkt
Schell-fisch-art
griech.Vorsilbe:bei, da-neben
Novität
Kosme-tik-messe
Schwimm-bad-technik
hinund ...
Ge-tränkemischen
ägypti-scherSonnen-gott
Kfz.-Z.:Lands-berg/Lech
japani-scheMeile
Kfz.-Z.:Frank-furt
chem.Zeichen:Barium
in Salzeinge-legtes Ei
Spa-Möbelvon...
interna-tionalesNotruf-zeichen
Vieh-futter
franzö-sischerMaler† 1919
flachesLand
männ-licherfranz.Artikelchem.Zeichen:Sauer-stoff
franzö-sisch:er
WerkvonGoethe
franzö-sischeAnrede:Frau
Impf-stoffe
englisch:einge-schaltet
griechi-scherBuch-stabe
Franz.GuestSupplies
Zahn-fäule
italie-nischerArtikel
Tanz-schritt(franz.)
Ent-zündungder Talg-drüsen
Palästi-nenser-organi-sation
Tier-kadaver
Geflügel-schenkel
dünneHaut
Kfz.-Z.:Iran
Buch-staben-folge
Naum-burgerDom-figur
Box-begriff(Abk.)
Fasanen-vogel mitFeder-krone
antikerNameder StadtPisa
süd-deutsch:sowieso
franz.Apfel-wein(engl.)
Teil derBibel(Abk.)
ehem.deutscheMünze(Abk.)
einerder vierErz-engel
biblischeBez. fürdas Pa-radies
Kfz.-Z.:Olpe
1. dt.Reichs-präsident† 1925
Veran-staltungder Pop-musik
Abk.:Tonne
hellesVulkan-gestein
rundeStütze(Bau-kunst)
PartnersinShow
englisch:rot
Drossel-art
chem.Zeichen:Wismutchem.Zeichenfür Beryl-lium
Bedroh-lichkeiteinerLage
Abk.:Mittel-alter
ältesteschrist-lichesFest
Initialenvon US-FilmstarHanks
Schiffs-anlege-platz
Rüge
deutscheVorsilbe
arabi-scherFürsten-titel
Jazzge-sangs-stil
den Mundbetref-fend
engeWeg-biegung
Bauart
weib-licherfranz.Artikel
Lebe-wesen
Schiffs-enter-balken
Schuh-macher-werk-zeug
be-stimmterArtikel
Contrac-ting-Profi
mantel-artigerAraber-umhang
Teil derBibel(Abk.)
Stil,Weise
Abk.:Süden
an derOberflä-che vonetwas
RufnamevonCapone
Vorn. desAutorsWallace† 1932
InitialenvonUngerer
Medien-arbeit(engl.Abk.)
Fremd-wortteil:zu, nach
SymbolfürChristus
starkerZweig
einBinde-wort
Teil desLichts(Abk.)
Schwim-mendesClubhotel
Gebirgs-ketteder Kar-paten
englisch:oder
Fremd-wortteil:ehemals
Platz,Stelle
franzö-sisch:oder
Wandver-kleidungim Bad
Un-wahr-heit
Spa-Keramikvon...
Hotel-bettenvon ...(Abk.)
W-23
23
14
13
9
22
19
1020
8162
15
712245
1
11
3
18
6
17 4
Der Gew
inner wird per Los ermittelt und in der Novem
ber-Ausgabe 2011 bekannt gegeben. D
er Preis kann nicht in bar abgegolten werden. Der Rechtsw
eg
ist ausgeschlossen
! Die personenbezogenen Adressdaten der Rätselteilnehmer werden ausschließlich zur Durchführung dieses Gew
innspiels verwendet!
Lösung:1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
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nect« besteht aus einem
Acryl-Drehspender, einer
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blets und einer Müsliflöte,
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anrichten lassen sich damit Milch, Säfte und Wasser ebenso wie
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ZUBEREITUNG:Mit einer Aufschnittmaschine (Küchenhobel oder Mandoline)sehr dünne Kartoffelscheiben schneiden und bei 180°C frittieren. Auf Küchenpapier entfetten und anschließend mitPuderzucker und Chicken-Honey-Lemon-Gewürz bestreuen.Für das Waldfrüchtekompott den Zucker karamellisieren undmit dem Rotwein ablöschen. Wasser, Beerenmischung undStärke hinzugeben und 2-3 Minuten kochen lassen. Mit Him-
beersirup, Cassislikör, Crème de Mure oder Brombeerlikörverfeinern. Eine Kugel MÖVENPICK Früchtecomposée Vanilla auf dem Kompott anrichten, mit Kartoffelchips um-kränzen und mit Pistazienkernen, Melisse und Puderzuckergarnieren.
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Eis & Chips
EisdesMonats_9.11 06.09.11 12:32 Seite 137
Baiersbronn geht sogar noch einen Schritt weiter: »Der Begriff ist
überholt, es gibt ihn heute nicht mehr«, sagt er so bestimmt, dass klar
wird: Sein Küchenpersonal hat das Wort längst aus dem Wortschatz
gestrichen. Sackmann liefert eine einleuchtende Erklärung: »Ein Ge-
richt ist ein Thema.« Eine Speise bestehe nicht aus einzeln zu-
sammengewürfelten Produkten, sondern bilde eine Einheit aus Kom-
ponenten, die sich gegenseitig ergänzen. Und da brauche man eben
keine Beilage, die einzig den Sinn erfüllt, den Gast zu sättigen. Zumal
sich das in gehobenen Restaurants sowieso relativiert: »In unserem
Gourmetrestaurant ›Schlossberg‹ hat ein Menü im Schnitt sieben bis
zehn Gänge. Da genügt es, den Reis zum Beispiel in Form eines Chips
zu servieren«, sagt Sackmann.
Das ist natürlich nicht überall so, weshalb die Bezeichnung »Sätti-
gungsbeilage« in anderen Restaurants durchaus ihre Berechtigung
hat. Im neuen Berliner Pestana Hotel beispielsweise erhält der Gast
Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis. Das kennt jeder und das schmeckt fast jedem.Natürlich hat die Palette an Beilagen weit mehr zu bieten. Doch bei genauerem Hinsehenfragt man sich: Gibt es in Gourmetrestaurants die klassischen Sättigungsbeilagen über-haupt noch? Und wie werden sie dort bezeichnet? Tophotel hat sich bei fünf deutschenSpitzenköchen erkundigt
von BETTINA LINTZ
Zur Lage der BeilageNachgefragt: Gibt es die klassische Sättigungsbeilage heute noch?
Mit dem Wort »Sättigungsbeilage« ist es so eine Sache. Es er-klärt sich von selbst. Und doch gilt es gerade in der gehobenen Gas-
tronomie als tabu. »Der Begriff ist in meiner Küche, die modern, vital
und innovativ ist, absolut ausgeschlossen«, stellt Bernhard Diers, Kü-
chenchef im Hotel am Schlossgarten Stuttgart klar. Sein Gourmet-
restaurant »Zirbelstube« wurde 2011 mit einem »Michelin«-Stern und
18 Punkten im »Gault Millau« ausgezeichnet. In der gehobenen Gas-
tronomie seien Beilagen eigentlich keine Beilagen mehr, sondern
»Schmeichler«, die das Essen als Gesamterlebnis vermitteln. »Ich ver-
stehe sie als sehr wichtiges Bindeglied zum Hauptbestandteil eines
Gerichts. Zugleich geben sie oftmals dem Wein einen passenden An-
ker«, fasst Diers seine Gedanken zusammen. Ganz ähnlicher Meinung
ist Jörg Sackmann, ebenfalls mit einem »Michelin«-Stern ausgezeich-
net und vom »Gault Millau« als »Jongleur der Aromen« geadelt. Der
Chef de Cuisine der drei Restaurants im Romantik Hotel Sackmann
Alles andere als normale Beilagen (v.li.): Trüffelkartoffelpüree mit grünem Spargel und Kartoffelrösti zum Steinbutt, Erbsenkresse zum
geliertem Orangenblüten-Essig mit Kateifi sowie Süßkartoffelpüree mit Wasabi und sautierten Pastinaken zum Lachs im Noriblatt
Foto
:Peter Schulte
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INVESTITION SUPPEN, SOSSEN & SÄTTIGUNGSBEILAGEN
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9/2011 | TOPHOTEL 139
zwar beim Monatsmenü gerade einmal drei Teelöffel Safranrisotto als
Beilage zu den Jacobsmuscheln. »Bei einem Business-Lunch-Gericht
wie ›Batatas a murro‹ können das aber auch 300 Gramm Ofenkartof-
feln werden«, erklärt Küchenchef Bernd Leuschner, der zuletzt im Vic-
tor’s Residenz-Hotel Berlin am Herd stand.
Die Art und Menge der Beilage kann auch von der Region abhän-
gen. »Bei uns im Allgäu sind Kartoffel- und Mehlspeisen in allen Va-
riationen sehr beliebt. Von ›Buabaspitzla‹ bis ›Ziegerschlangen‹«, er-
zählt Manfred Weber, der vor 28 Jahren ins Hotel Bad Clevers nach Bad
Grönenbach kam und dem heute als Küchenchef eine gesunde und
ausgewogene Ernährung seiner Gäste
am Herzen liegt. In dem »Ausgewählten
Wellnesshotel zum Wohlfühlen« serviert
er Produkte aus selbstgemahlenem Voll-
korngetreide, Kartoffeln, Grassamen und
Hülsenfrüchten. Da seine Küche auch
eine Kohlenhydrat-Eiweiß-definierte Kost
bietet, spricht Weber von »Kohlenhydratträgern« als Alternative zu
»Sättigungsbeilagen«.
Seiner neuen Heimat angepasst hat sich der Schleswig-Holsteiner
Sven Büttner. Als Küchendirektor im »Vue Maximilian« des Vier Jah-
reszeiten Kempinski München legt er Wert auf traditionell bayerische
Beilagen, wie Knödel und Spätzle. »Aber in kleiner und leichter Form
als Beilagen zu kleinen Schmankerln«, fügt er hinzu. Ansonsten er-
hält der Gast aus seiner Küche neben Klassikern wie Butterkartoffeln,
Kartoffelgratin, Röstkartoffeln, Kartoffelpüree, Tagliatelle und Schupf-
nudeln auch Polenta, Parmesannocken, Farfalle, Gnocchi und Risotto.
Wenn es sich anbietet, kann ein eigentlich als Sättigungsbeilage
bekanntes Produkt auch zur Hauptspeise avancieren. »Das tun wir oft
und gern«, sagt Bernd Leuschner aus dem Pestana Berlin. »Zum Bei-
spiel unser Rösti gefüllt mit Rahmpfifferlingen und Rinderfilet lässt
keinen Zweifel, wer der Star auf dem Teller ist.« In der Stuttgarter »Zir-
belstube« kommen im Winter Knödel, Spätzle und Maultaschen als
Hauptkomponente auf den Teller.
Der Fantasie des Kochs sind also im Prinzip keine Grenzen gesetzt.
Nur Fertigprodukte und frittierte Kartoffelbeilagen wie Pommes fri-
tes, Pomme Berny oder Kroketten haben inzwischen ausgedient – da
sind sich Manfred Weber, Sven Büttner und Bernd Leuschner einig.
»Eigentlich geht alles, wenn es zur Speise passt, nicht langweilig be-
ziehungsweise bequem wirkt, sondern frisch, vital und gut zubereitet
ist und dem Gericht ein Gesicht gibt«, meint Bernhard Diers. Jörg
Sackmann, der den Begriff »Sättigungsbeilage« ohnehin etwas weiter
fasst – für ihn gibt es nur die »Beilage« und dazu gehört eben auch
Gemüse –, ergänzt: »Das Produkt darf nicht zu sehr verfälscht werden.
Eine Tomate sollte noch nach Tomate und eine Möhre nach Möhre
schmecken.«
Auch Neuheiten sind den Spitzenköchen willkommen. Im Hotel
Bad Clevers werden zum Beispiel Quinoa und Amarant als glutenfreie
Alternativen zu Reis und Co. in Form von
Aufläufen, Klößchen und pikanten Plätz-
chen verwendet. Bernd Leuschner nennt
als Neuheit die Wiederentdeckung von
Altem, zum Beispiel Pastinakenpüree
und Graupen. Und Jörg Sackmann sagt:
»Alles wird leichter und schonender ver-
arbeitet. Vegetarische Geliermittel eröffnen ganz neue Möglichkei-
ten.« Auch Bernhard Diers beschränkt sich nicht auf Produkte, son-
dern konzentriert sich auf die Zubereitung und die Zutaten. Dabei
würden durch wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Möglich-
keiten und Einflüsse aus anderen Esskulturen zahlreiche Neuheiten
entstehen. Der ganz große Vorteil sei jedoch die weltweite Verbin-
dung: »Die Kombinationsmöglichkeiten der Beilagen sind zwar wie-
der regional gewünscht, aber sie werden mit dem Ideenreichtum und
den Raffinessen aus der gesamten Welt vereint.«
Ob nun »Sättigungsbeilage«, einfach nur »Beilage«, »Kohlenhy-
dratträger« oder ob man den Begriff komplett streicht – schlussend-
lich kommt es nicht auf die Bezeichnung an, sondern auf das, was
beim Gast auf dem Teller liegt, wie es in das Gesamtkonzept des Res-
taurants passt und natürlich wie es schmeckt.
Sie gehen spielerisch leicht mit Beilagen um (v.li.):
Bernd Leuschner (Pestana Hotel Berlin), Bernhard Diers
(Hotel am Schlossgarten Stuttgart), Jörg Sackmann (Hotel
Sackmann Baiersbronn), Manfred Weber (Hotel Bad Clevers),
Sven Büttner (Vier Jahreszeiten Kempinski München)
»Der Begriff ist in meiner Küche,die modern, vital und innovativist, absolut ausgeschlossen.«
Bernhard Diers, Küchenchef im
Hotel am Schlossgarten Stuttgart
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INVESTITION SUPPEN, SOSSEN & SÄTTIGUNGSBEILAGEN
140 TOPHOTEL | 9/2011
Knorr hat die Soßenableitungen der »Knorr Profi Mix Produkte« sowie die »Knorr Collezione Italiana Soßen«kürzlich überarbeitet. Zuvor wurden bereits die Basis-soßen, Fonds und Bindemittel hinsichtlich des Ge-schmacks und der Zutaten untersucht und modifiziert.Aufgrund der zahlreichen Befragungen und Ver-kostungen dauerte allein die Umstellung des Soßen-sortiments mehr als zwei Jahre.
Unilever Food SolutionsKnorrstraße 1D-74074 HeilbronnTel. 07131-501521serviceteam@unileverfoodsolutions.dewww.unileverfoodsolutions.de
Speziell für Gastronomen, deren Gäste würzigen Hol-landaise-Geschmack bevorzugen, hat Frischli die neue»Sauce Hollandaise Cullus« aus reinem Pflanzenölentwickelt. Diese harmoniert mit Spargel, aber auchmit deftigen Fleischgerichten und kann zudem zumÜberbacken von Fleisch und Gemüse eingesetzt wer-den. »Cullus« ist im Ein-Liter-Tetrapak erhältlich, ver-fügt über eine hohe Stand- und Wärmestabilität undkann rund zwölf Wochen ungekühlt gelagert werden.
Frischli MilchwerkeGmbHBahndamm 4D-31547 Rehburg-LoccumTel. [email protected]
Dank eines 4,2 PS starken Motors und eines Fas-sungsvermögens von 5,7 Litern lassen sich mit dem»Vitamix XL« von Vitamix sämige Suppen, Saucen,Eintöpfe oder Salsas einfach zubereiten. Für kleinerePortionen hat Vitamix den 1,8-Liter-Behälter im Pro-gramm. Speziell geformte Messer, stufenlos verstell-bare Geschwindigkeiten und ein Tamper, der so be -messen ist, dass er auch bei laufenden Messern ge-fahrlos eingesetzt werden kann, erleichtern und ver-kürzen die Arbeitszeit.
Vitamix CorporationRaiffeisenstraße 2D-61191 RosbachTel. [email protected]/foodservice
TH
Nach fast drei Jahren Entwicklungszeit hat NestléProfessional vor Kurzem fünf neue »Chef Jus en Flo-cons« vorgestellt, mit denen das Unternehmen die»Premium Fonds« der Marke »Chef« erweitert. DieFlakes gibt es in folgenden Geschmacksrichtungen:Poulet (Huhn), Agneau (Lamm), Bœuf (Rind), Porc(Schwein) und Canard (Ente). Alle Jus haben eine Ergiebigkeit von elf Litern.
Nestlé ProfessionalGmbHLyoner Straße 23D-60523 FrankfurtTel. [email protected] www.nestleprofessional.de
PRODUKT BESCHREIBUNG BEZUGSQUELLE
Aus dampfgegarten Kartoffeln, Sahne und geriebe-nem Käse, der beim Aufwärmen zerläuft, bestehen dieneuen »Gratins Home-Made Style« aus dem HauseAviko. Die 100-Gramm-Portionen können sowohl imKombidämpfer als auch im Heißluftofen oder in derMikrowelle zubereitet werden und sind seit Mitte August bei Aviko erhältlich.
Aviko B.V.Postfach 8NL-7220 AA SteenderenTel. [email protected]
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Chef & Sommelier erfindet die Verkostung neuund zeigt sich innovativ in der Entwicklung
neuer Formen in neuen Materialien:MAXIMA Porzellan, Gläser aus Kwarx®.
Chef & Sommelier: Eine professionelle Marke, die das Talent in Ihnen erweckt.
I h r e r k a n n t e s Ta l e n tKollektionen Audace
www.chefsommelier.com
ARC_9.11 06.09.11 12:50 Seite 141
INVESTITION FLEISCH UND GEFLÜGEL
142 TOP HOTEL | 9/2011
Die Verwendung von Lebensmitteln aus der Region, nachhaltig angebaut und aus Bio-Produktion, gehört in vielen Hotels inzwischen zum guten Ton. Noch einen Schritt weitergeht seit einigen Jahren das Direktorenehepaar von Deines im Dorint Resort & SpaBad Brückenau: Die beiden halten sich gleich eine eigene Schaf- und Rinderherde
Von der Weide auf den Teller
Julia und Constantin von Deines
sind überzeugt von ihrem Konzept
Die Eier kommen schon lange von glück-
lichen Hühnern des nahe gelegenen Geflü-
gelhofs, Kräuter und Gewürze pflanzen die
Lehrlinge seit Kurzem im hoteleigenen Kräu-
tergarten an und den Honig liefert eine hei-
mische Imkerei – inklusive vollständiger Ho-
nigwaben fürs Frühstücksbuffet. Ebenso aus
der Region kommen: das Brot, der Käse, das
Bier, der Wein. Soweit, so gut und auch an-
dernorts bereits gängige Praxis. Doch im Do-
rint Resort & Spa Bad Brückenau gibt man
sich damit noch lange nicht zufrieden und
geht noch einen Schritt weiter: Seit Ende 2008
hält das Vier-Sterne-Superior-Domizil seine
eigene Rhönschafherde, die aktuell aus 32
Tieren plus Nachwuchs besteht. Rhönschafe
zum einen deshalb, wie Direktor Constantin
von Deines erklärt, weil es sich hierbei um
»eine robuste, aber vom Aussterben bedroh-
te Rasse« handelt. Zum anderen, weil sich
diese Schafe durch ein besonders zartes
Fleisch auszeichnen. Später kamen noch Rin-
der der Rasse »Rotes Höhenvieh« mit brau-
nem Fell und kessem Augenaufschlag hinzu,
deren Anzahl aktuell 28 beträgt. Der Grund
für diese doch etwas ungewöhnliche An-
schaffung war ein ganz pragmatischer. »Nach
der Bio-Zertifizierung hatten wir Probleme,
Rindfleisch und andere Fleischarten in der
von uns geforderten Qualität zu bekom-
men«, erklärt Julia von Deines.
Ihre Heimat haben die Tiere seither auf
dem Steffeshof im benachbarten Unterleich-
tersbach –Mitglied bei Demeter und nur sie-
ben Kilometer vom Hotel entfernt. Betrieben
wird dort von Eigentümer Ludwig Weber bio-
logisch-dynamische Landwirtschaft, was be-
deutet: Für die Schafe und Rinder gibt es
Felder, auf denen spezielles Bio-Getreide an-
Fleisch_Gefluegel_Wild 06.09.11 12:59 Seite 142
9/2011 | TOP HOTEL 143
Cook & ChillSechs speziell für Cook & Chill entwickelteProdukte hält Eichkamp seit diesem Jahr für
den GV-Markt bereit. Klassiker wie die »Rin-
derroulade nach Hausfrauen-Art« gehören
ebenso dazu wie neue Rezepturen, etwa die
mit Geflügelhackfleisch gefüllte rote Paprika
(Foto) und Geflügelbratwürste. Komplettiert
wird die Range durch eine Rostbratwurst, die
»Hähnchen-Filetroulade Brokkoli« und die
»Schweineroulade Tomate-Mozarella«, die als
80- und als 120- Gramm-Variante angeboten
wird. Info:www.eichkamp.de
Mediterranes GeflügelFür italienische Momente sorgen zwei
Neuheiten der Hanna-Feinkost AG. Das
Hähnchenbrustfilet »Caprino« erzielt diesen
Effekt durch eine Füllung aus Ziegenfrisch-
käse und getrockneten, marinierten Toma-
ten; das zart gewürzte Hähnchen-Innenfilet
»nach Art Saltimbocca« (Foto) wird dafür mit
einem Salbeiblatt belegt und mit einer
Scheibe Bacon umwickelt. Die Zubereitung
beider Produke kann sowohl in der Pfanne
als auch im Konvektomaten erfolgen.
Info:www.hanna.de
Würzig & fruchtigUm zwei neue Fleischkreationen mit
Sauce hat die Block House Restaurantbe-
triebe AG ihr Lieferprogramm ergänzt: eine
Putenoberkeule (250 g) mit Schalottenbru-
noise in fruchtiger Apfel-Calvadossauce (Fo-
to) und »Kalbsleber in Balsamico-Chilisauce«
(200 g), die zusätzlich von Dörrpflaumen ver-
feinert wird. Beide Produkte sind sous-vide-
gegart und in Packungen zu je zwölf Stück
erhältlich; die Putenoberkeule gibt es außer-
dem als 5 x 2-Kilogramm-Gebinde.
Info:www.block-gruppe.de TH
gebaut wird und deren Düngung aus-
schließlich auf pflanzlicher Basis mit Klee
und Sauerampfer erfolgt. Geschlachtet wer-
den die Tiere dann im Ort in der zertifizierten
Bio-Metzgerei von Richard Kleinhenz, der da-
bei jedes Mal Unterstützung bzw. Publikum
durch die Köche und Auszubildenden des
Dorint erhält.
Lange Transportwege entfallen also – so-
wohl für die Tiere als auch für die fertigen
Würste und den Leberkäse, denn dazu wird
das Fleisch in erster Linie verarbeitet. Hinzu
kommen Aufschnitt, Schinken und Frikadel-
len – alles zubereitet nach den hauseigenen
Rhön-Wurst-Rezepten, wie Direktor von Dei-
nes betont. Und die je nach Jahreszeit wech-
seln. »Meine Lieblingswurst ist beispiels-
weise eine Wildbratwurst mit Cranberries
und Thymian«, schwärmt Chefin Julia von
Deines. Zu den jüngsten Kreationen des Kü-
chenchefs Thomas König gehören wiederum
Salami, Schinken und Rhöner Coppa gereift
mit weißem Edelschimmel.
Während die Wurst vorwiegend auf dem
Frühstücksbuffet landet, verarbeitet König
die Filetstücke, Brüste und Steaks für die bei-
den A-la-Carte-Restaurants des Hauses – et-
wa zum »Aromatischen Goulasch vom Roten
Höhenvieh im Weckglas gekocht«, zum
werden Saucen, Fonds und Krafbrühen her-
gestellt.
Die Intention hinter diesem Engagement
erklärt Direktor von Deines so: »Wir wollen
unseren Gästen ausgezeichnete Fleischqua-
lität liefern und ihnen jeden Produktions-
schritt – von der Weide bis auf den Teller –
aufzeigen können.« Dafür nimmt er sogar
Mehrkosten in Kauf, die in der Verarbeitung
entstehen: Schließlich bekomme er die Tie-
re ja teilweise im Ganzen und nicht filetweise
hergerichtet und vakuumiert. Aufgewogen
werde das allerdings zum einen durch »den
Lernfaktor für unsere Kochlehrlinge«; zum
anderen fördere das die Kreativität der Köche,
»da an jedem Rind nur zehn Kilogramm
Roastbeef und vier Kilogramm Fett sind, die
noch 200 Kilogramm andere Fleischteile hin-
ter sich her ziehen«, so Julia von Deines. Hin-
zu komme der nicht zu unterschätzende
Pluspunkt bei den Gästen: »Die sind begeis -
tert, da wir ihnen ganz genau mitteilen kön-
nen, wo das Tier aufgewachsen ist, was es
zum Fressen bekommen hat und wie es ge-
schlachtet wurde.« Einige wollen sich davon
sogar persönlich vor Ort überzeugen, sodass
Landwirt Weber inzwischen auf Anfrage
Haus- und Hofführungen mit Einblicken in
die nachhaltige Landwirtschaft anbietet.
Kreativer Küchenchef: Thomas König
»Dreierlei vom hauseigenen Lamm« oder –
des Küchenchefs neuester Coup – zu einem
Bio-Roastbeef nach der Dry-Aged-Reifung –
einem mit Edelschimmel bewachsenen Rind-
fleisch. Darüber hinaus plant er in Kürze Dry-
Aged-Bio-Steakfleisch auf die Speisekarte zu
setzen. »Außerdem haben wir noch weitere
Würste kreiert, die beim Grillen auf den Park-
terrassen oder beim Sommer-Special für Ta-
gungen besondere Verwendung finden«, er-
gänzt Julia von Deines. Aus den Resten
Fleisch_Gefluegel_Wild 06.09.11 12:59 Seite 143
INVESTITION WEINWEGWEISER
Reifer Mosel-RieslingTophotel-Autor Rudolf Knoll stellt in dieser Ausgabe wieder einen für die Gastronomie überaus interessanten Wein vor, der durch seinsehr gutes Preis-Wert-Verhältnis überzeugt
Gut gereifte Weine sind ein wichtiger Be-standteil der Weinkultur. Allerdings vertragen
nicht nur bedeutende Rotweine einige Jahre
Lagerzeit, auch der Riesling befindet sich ei-
gentlich erst danach auf seinem Höhepunkt.
Vor allem fruchtige, edelsüße Varianten mit
ihrer herrlichen Leichtigkeit sind viel zu scha-
de, um jung getrunken zu werden. Sie können
viele Jahre alt werden und dann immer noch
faszinieren.
Die Frage ist nur: Wo findet man solche Wei-
ne noch in verkäuflichen Mengen? Die Ant-
wort lautet: an der Mosel. Hier liegen in et-
lichen Kellern noch genügend Vorräte an
reifen Gewächsen. Wenn es sich allerdings um
prominente Herkünfte handelt, sind solche
Weine nicht ganz preiswert. Und stöbert man
in den Kellern unbekannter Betriebe, stimmt
oft die Qualität nicht – mit Ausnahmen. Eine
davon ist beispielsweise das Weingut Hof-
franzen in Mehring an der Mosel, das zu 90
Prozent Riesling produziert. Dem »Gault Mil-
lau Wineguide« und dem »Eichelmann« blieb
der neun Hektar große Betrieb zwar bisher ver-
borgen, doch Senior Hans Hoffranzen stört
das wenig: Er gehört noch zu den zurückhal-
tenden Winzern, die glücklich sind, wenn die
Kundschaft zufrieden ist. Tochter Carolin will
da mehr – und fragte im Frühjahr vorsichtig
an, ob sie einige Flaschen bemustern lassen
darf. Und was sie schickte, war richtig gut. Der
als »Erste Lage« eingestufte Riesling von den
Layterrassen hatte locker die Wertigkeit eines
»Großen Gewächses« aus den Reihen des Ver-
bandes Deutscher Prädikatsweingüter, lag
allerdings im Preis deutlich darunter. Die zwei
eingereichten jüngeren edelsüßen Auslesen
der Jahrgänge 2006 und 2007 schmeckten wie
der Biss in eine reife Frucht und der preiswer-
te Riesling in der Literflasche war achtbar.
Auch hier zeugte der Blick in die Preisliste von
Konsumtenfreundlichkeit: Die Auslesen in der
0,75-Liter-Flasche werden für acht Euro regel-
recht verschenkt.
Kann also gut sein, dass das Weingut Hof-
franzen bald zu den bekannteren gehört. Trei-
bende Kraft ist dabei, wie schon erwähnt, die
24-jährige Tochter Carolin, die internationale
Weinwirtschaft studierte und unter anderem
gelernt bei dem burgenländischen Top-Win-
zer Andy Lengenfeld hat. »Wir geben Gas«, so
ihr Credo. Eine Präsenz in der gehobenen
Schweizer Gastronomie ist ein erster Erfolg.
Der Wein:2001 Riesling
Mehringer Blattenberg Auslese, Mosel
Der Geschmack:Eine klassische Mosel-Auslese mit Tiefgang
und ungemein animierendem Aroma von Zi-
trus und Grapefruit, einem zarten Hauch Bit-
terschokolade von der Edelfäule, überraschend
jugendlicher Frische, viel Saft, feiner Minera-
lik und zartem Säurenerv, die gut passt zu
Gänseleber, Blauschimmelkäse und fruchti-
gen Desserts oder auch nur als angenehmer
Aperitif.
Der Preis:6,00 Euro zzgl. MwSt.
Bezug:Classisches Weingut Hoffranzen
Schulstraße 22 • D-54346 Mehring
Tel. 06502-8441 • Fax 06502-980574
www.weingut-hoffranzen.de
Ausgezeichnete FrankenDie Kooperative Divino aus dem fränki-schen Nordheim am Main ging am 18. Juni
als Sieger aus dem »3. Deutschen Genossen-
schaftscup« hervor, den das Weinmagazin
»Vinum« in Heilbronn ausrichtete. Dicht da-
hinter platzierten sich mit gleicher Durch-
schnittsbewertung die Weinmanufaktur Da-
gernova aus Dernau an der Ahr und die Fel-
sengartenkellerei Besigheim aus dem würt-
tembergischen Hessigheim. Rang vier belegte
das Collegium Wirtemberg aus Stuttgart; Platz
fünf teilten sich die Genossenschaften aus
Sasbach und Pfaffenweiler (Baden). Teilge-
nommen hatten am »3. Deutschen Genossen-
schaftscup« insgesamt 60 Betriebe, die jeweils
fünf Weine ins Verkostungsrennen schickten.
Info: www.vinum.de
Neue Männer im KellerIn zwei namhaften deutschen Weingüternkam es jüngst zu einem Wechsel der Keller-
meister. Im Weingut Fürst zu Hohenlohe-Oeh-
ringen in Verringen löste Joachim Brand (32)
seinen Lehrmeister Siegfried Röll (59) ab. Bis-
her arbeiteten beide zusammen und steiger-
ten vor allem die Qualität der Weißweine
merklich. Im Würzburger Juliusspital verab-
schiedete sich Benedikt Then (61): Vor 47 Jah-
ren hatte er dort als Lehrling angefangen und
wurde dann in den 70er-Jahren in die Verant-
wortung genommen. Sein Nachfolger ist der
Önologe Nicolas Frauer (29), der bei Joachim
Heger am Kaiserstuhl lernte und sein Hand-
werk während eines Studiums in Dijon (Bur-
gund) erlernte. Zuletzt war er in Kanada und
für das Weingut Mosbacher im pfälzischen
Forst tätig.
Beste GrauburgunderUnter sich auf dem Siegertreppchen bliebendie Badener beim diesjährigen »Grauburgun-
der-Preis«, der Mitte Juni auf dem »Internatio-
nalen Grauburgunder-Symposium« am Kai-
serstuhl verliehen wurde. Bei den trockenen
Weinen mit bis 12,5 % Vol. Alkohol siegte Ju-
lius Zotz mit seinem 2010er Kabinett. Den bes -
ten kräftigen Grauburgunder stellten die
Oberkircher Winzer; bei den Premium-Weinen
triumphierte die Genossenschaft Oberbergen
mit einem 2009er Qualitätswein. In der Kate-
gorie Edelsüß punktete die Winzergenossen-
schaft Achkarren (2010er Eiswein). TH
144 TOP HOTEL | 9/2011
Weinwegweiser911 06.09.11 13:00 Seite 144
COCKTAIL DES MONATS INVESTITION
9/2011 | TOP HOTEL 145
ZUTATEN:2-3 cl Riemerschmid Holunderblüten Fruchtsirup
2 Stängel Minze
1/8 Limette
10 cl Schlumberger »White Secco«
ZUBEREITUNG:Die Minze in ein Weinglas geben und mit einem Barlöffel
leicht andrücken. Einige Eiswürfel in das Glas geben, den
Holunderblüten Sirup dazugeben und mit Schlumberger
»White Secco« aufgießen. Ein Limettenstück über dem
Glas ausdrücken und dazugeben. Mit dem Barlöffel leicht
umrühren.
Für Top hotel zubereitet mit Eiswürfeln von Schöller-
Direct und serviert in einem Wine Glass Allround der Reihe
»Basic Bar Selection by Charles Schumann« von Schott
Zwiesel. Weitere Cocktailrezepte finden Sie auf unserer
Home page unter www.tophotel.de
Von Barmeister Franz Brandl (li.),Autor zahlreicher Bar- und Cock-tailbücher, sowievon Jörg Krause,international erfahrener Barkeeperund langjähriger Mitarbeiter der»Schumann’s Bar« in München
HugoDer Sommerdrink des Jahres 2011
Cocktail_9.2011 06.09.11 13:01 Seite 145
INVESTITION WEIN & CHAMPAGNER
146 TOP HOTEL | 9/2011
Äbbelwoi mal andersAls »Aperitivo aus dem Bembel« bewirbt die Kelterei Heil ihren
»Hessen-Sprizz«. Die Basis bildet – statt Prosecco oder Weißwein –
der hauseigene Apfelwein; zudem hat die hessische Variante mit 4,5%
vol. deutlich weniger Alkohol als das italienische Original. Ebenfalls
neu seit diesen Sommer ist der »Birnenwein« mit 5,3 % vol. – gewon-
nen aus Sorten wie Alexander Lucas, Williams Christ und Limonera.
Abgefüllt werden beide Produkte in Ein-Liter-Glasflaschen.
Info: www.kelterei-heil.de
Pretty in Pink IHimbeerrot und zart prickelnd – so präsentiertsich der »Rosé Secco«, das neueste Produkt aus
dem Hause Schlumberger. Für dessen Herstel-
lung verwendet die Sektkellerei ausschließlich
Pinot-Noir-Trauben aus dem Burgenland; gego-
ren und gerüttelt wird der Secco nach der Mé-
thode Traditionelle in der Flasche. Geeignet ist
der Prickler mit seinem Bouquet nach Himbee-
ren, Erdbeeren und Rosen für Snacks und Anti-
pasti ebenso wie für Sorbets und fruchtige Süß-
speisen. Info:www.schlumberger.de
Opulente ItalienerMit zwei neuen Jahrgängen will das umbrische
Weingut Lungarotti den deutschen Hotelmarkt er-
obern: dem »Toralco 2008 Umbria Rosso IGT« (Foto)
und dem »Torvetto 2008 Umbria bianco IGT«. Erste-
rer besteht aus Merlot und Cabernet Sauvignon
und zeichnet sich durch eine opulente, aber gleich-
zeitig harmonische Struktur aus; der »Torvetto« mit
intensiven Bouquet und langanhaltenden Aromen
vereint Chardonnay- sowie Vermentino-Trauben.
Beide Weine gären erst im Edelstahltank und reifen
dann im Barrique. Info: www.lungarotti.it
Geschmackvolles für Karte und Keller
Internationale Produktneuheiten
Pretty in Pink IIIn einer limitierten Pink-Edition präsentiertdas Champagnerhaus Lanson aktuell seinen
»Champagne Lanson Rosé«. Dafür gibt es nicht
nur die Flasche in passender Farbe, sondern auch
Longdrink-Gläser – etwa für »Champagne Lanson
auf Eis«. Der fruchtig-frische Rosé besteht wie ge-
wohnt aus 32 % Chardonnay, 53 % Pinot Noir und
15 % Pinot Mineur; erhältlich ist er in Deutschland
über den Borco-Marken-Import.
Info: www.borco.com
Special EditionEinen unkomplizierten Weißwein für alle Gele-
genheiten hat das Rheingauer Weingut Friedrich
Altenkirch auf Lager. Verwendet werden für die
komplexe, aromenreiche Cuvée namens »Boogie«
Riesling-, Sauvignon-Blanc- und Weißburgunder-
trauben aus den Steillagen rund um Lorch; zudem
steht auf dem Etikett der 2011-Special-Edition ein
Grillrezept von Holger Bodendorf, Küchenchef und
Gastgeber im Landhaus Stricker auf Sylt.
Info: www.weingut-altenkirch.de
TH
Individuelle LösungOptisch ansprechend und fachgerecht lagern lassen sich Wein-
flaschen mit dem neuen klimatisierten Präsentationsschrank »Xi
cool Boutique des Vins« der österreichischen Xi Weinregal Covini
GmbH. Verschiedene Größen sind dank der Modulbauweise ebenso
möglich wie Farbwünsche und eine individuelle Innenausstattung –
die zweitürige Lösung fasst beispielsweise 300 Flaschen. Geliefert
wird die »Boutique des Vins« entweder steckerfertig oder für den An-
schluss an die zentrale Kälteanlage. Info: www.xi-weinregal.com
Wein_u_Champagner 06.09.11 13:02 Seite 146
TOP-AUSBILDER DES JAHRES 2012
Ausbildung auf dem Prüfstand
Teilnehmen können Ausbildungsbetriebe aus den folgenden Bereichen:
• Individual-Gastronomie (Restaurants, Gasthöfe, Event-Catering)
• Hotel-Gastronomie (Hotelrestaurants)
• Betriebs-Gastronomie (Betriebsrestaurants, Mensen, Catering)
• Sozial-Gastronomie (Krankenhäuser, Kliniken, Heime, Catering)
Die Prämierung der TOP-AUSBILDER DES JAHRES 2012 erfolgt am 12. Februar 2012.
Sind Sie dabei? Beginnen Sie heute mit der Vorbereitung Ihrer Bewerbung und sichern
Sie für sich und Ihren Betrieb die Chance zur öffentlichkeitswirksamen Profilierung!
Fragen zur Bewerbung? Rufen Sie uns gerne an! KÜCHE-Chefredaktion, Sabine Romeis,Tel. 0 66 54/91 92 30, oder Markus Kirchner, Juryvorsitzender, Tel. 05 11/97 37-56 33Und bitte beachten Sie: Einsendeschluss für Ihre Bewerbung ist am 20. Oktober 2011!
KÜCHE, Fachmagazin des VKD, und der Verband der Köche Deutschlands e.V. vergeben 2012
zum zehnten Mal gemeinsam den Preis TOP-AUSBILDER DES JAHRES. Mit der Auszeichnung
werden hervorragende Ausbildungsleistungen im Berufsfeld Koch/Köchin gewürdigt.
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Bewerbungsschluss
:
20. Oktober 2011
W I R DANKEN UNS ER EN S PONSOR EN !
LPV TopAusbilder_9 06.09.11 12:51 Seite 147
148 TOP HOTEL | 9/2011
Wechselnde Tagesgerichte lassen sich optisch anspre-chend ankündigen mit »Square« von Vega. Das Sys-tem umfasst einen Tischaufsteller aus Chrom-Edel-stahl 14/4 und Acrylplatten in den Formaten A5 undA6. Für Abwechslung sorgen die zur Auswahl stehen-den Farben Schwarz, Weiß und Hellgrün. Beschriftenlassen sich die Platten mit Kreide-Markern; zum Ab-wischen genügen ein feuchtes weiches Tuch und einmilder Reiniger.
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Einen Apéro Sprizz in Bio-Qualität vertreibt seit Maidie Spezialitätenbrennerei Humbel. Hergestellt wirdder »Live L’aperitivo« in Italien vom Weingut La Can-tina Pizzolato; Hauptbestandteile sind – neben Wasserund Alkohol – Rhabarbersaftkonzentrat sowie natür-liche Aromen, die aus kontrolliert biologischem Anbaustammen. Die Abfüllung des Likörs mit 17 Volumen-prozent Alkohol erfolgt in 0,7-Liter-Glasflaschen mitRetro-Design.
Humbel Spezialitäten-brennereiVertriebs GbRSteinäcker 12D-78359 Orsingen-NenzigenTel. 07774-9313880www.humbel.ch
Eine Möglichkeit, die Freiluftsaison zu verlängern, bie-tet die Heringsdorfer Strandkorb-Manufaktur Korb-werk mit ihrer »Strandmuschel«. Deren Basismodell(200 x 218 x 164 cm) bietet Platz für bis zu sechs Per-sonen; auf Wunsch können auch kleinere und größereAusführungen gefertigt werden. Alle sind winddichtund lassen sich wahlweise mit einer Sitz- oder einerUntertischheizung versehen. Darüber hinaus gehörenzur Standardausstattung zwei Fenster aus bruch-sicherem Glas, Sitzbänke und arretierbare Rollen fürden Transport ins Winterdepot.
Korbwerk HeringsdorfGmbHWaldbühnenweg 3D-17424 HeringsdorfTel. [email protected]
TH
Namensschilder im Format 85 x 54 Millimeter hat dieHans Fischer Kunststoffverarbeitungs GmbH neu imProgramm. Gefertigt aus farblosem Plexiglas lassensich die wiederverwendbaren Schilder so mit allengängigen Visitenkarten bestücken. Befestigt werdendiese mittels Klammer, Anstecknadel, Einstecklasche,Kombi-Klammer-Nadel oder Magnet; darüber hinaussind Direktbedruckung mit Firmenlogo und Laserkon-turen möglich.
Hans Fischer Kunststoff-verarbeitungs-GmbHMax-Planck-Straße 30D-50858 KölnTel. [email protected]
PRODUKT BESCHREIBUNG BEZUGSQUELLE
Ganz neu im Sortiment der Messerfabrik Giesser sinddie professionellen Schärfmaschinen der Modellreihe»Sharp X« mit diamantbelegten, federnden Schleifrä-dern und diamantbeschichteten Polierelementen. Er-hältlich sind drei Ausführungen: »Sharp X I« mit jeeiner Schleif- und Polierstation, »Sharp X II« (Foto)mit je zwei Schleif- und Polierstationen sowie »SharpX III«, bei der zusätzlich eine integrierte Wasserküh-lung das Überhitzen der Klingen verhindert.
Johannes Giesser Messerfabrik GmbHRaiffeisenstraße 15D-71364 WinnendenTel. [email protected]
INVESTITION PRODUKT-NEUHEITEN
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Produktneuheiten711 06.09.11 13:03 Seite 148
Verbände&Kooperationen
VSRHighlight: DeutscheMeisterschaften derServicefachkräfte
FBMAHerbsttagungmit neuen Hotel- &Gastrokonzepten
W-H-DPräventive Wellness gewinntan Bedeutung
9/2011 | TOP HOTEL 149
Verbaende911 06.09.11 13:04 Seite 149
Food + Beverage Management Association e.V.Sekretariat Lena Kraft
Telefon: +49 (0)6035-917462 · Fax: +49 (0)6035-917467 · [email protected] · www.fbma.de
Das Jumeirah, das Squaire am Flughafen,
das »Depot 1899«, »Fleming’s Club« und »Die
Werkskantine« – diese fünf Stationen umfasst
die Konzeptetour, auf die Jean-Georges Ploner
die FBMA’ler am Sonntag mitnimmt. Frisch
eröffnet ist darunter das Hotel der Jumeirah
Group – deren erstes in Kontinentaleuropa.
Das 218-Zimmer-Haus in der Frankfurter In-
nenstadt ist Teil des neuen Palais Quartiers
und verfügt über drei F&B Outlets: das Bistro
»Le Petit Palais«, die »Ember Lounge & Bar« so-
wie das Restaurant »Max on One«. Geleitet
wird Letzteres von Martin Steiner, der bereits
im Londoner Savoy, im Berliner Adlon und in
Johann Lafers »Val d’Or« am Herd stand. Die
Einrichtung wiederum stammt von Interior
Designer Takashi Sugimoto und dessen Team
Super Potato.
Gleich zwei Hotels unter einem Dach ver-
eint das Squaire direkt über dem Fernbahnhof
des Frankfurter Flughafens: ein Hilton und
ein Hilton Garden Inn, deren Eröffnung für
Dezember dieses Jahres geplant ist. Hinzu
kommen Büros, Geschäfte, Arztpraxen und
gastronomische Einrichtungen – vom »Star-
bucks« über das »Eat« und »Paulaner« bis hin
zum »Jing Jing Restaurant« und der »360° Bar«.
Konzipiert wurde der gesamte Komplex mit
einer Länge von 660 Metern und einer Breite
von 65 Metern als liegendes Hochhaus; arbei-
ten und flanieren sollen darin künftig täglich
bis zu 10.000 Menschen.
Nur unbedeutend ruhiger geht es schon
jetzt im »Depot 1899« zu, gelegen im Stadtteil
Sachsenhausen. Das als Frankfurts größtes
Restaurant geltende Wirtshaus verfügt über
insgesamt 850 Sitzplätze: 650 drinnen und 200
auf der Terrasse. Betrieben wird das ehemali-
Gemeinsam Frankfurt entdeckenZur Herbsttagung lädt die FBMA am 23. und 24. Oktober nach Frankfurt ein, um den Teilnehmern dortspannende Gastro- und Hotelkonzepte zu zeigen. Der fachliche Programmteil hält neue Informationen zurEntwicklung der Gastronomie weltweit und Einblicke in das »Apfelwein-Business« bereit
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN
Termine 201119. September 2011
Regionalmeeting Süd, München
23. und 24. Oktober 2011
FBMA-Herbstmeeting, Frankfurt
13. und 14. November 2011
Regionalmeeting Nord
27. und 28. November 2011
Regionalmeeting Ost, Leipzig
27. und 28. November 2011
Regionalmeeting West, Lippstadt
150 TOP HOTEL | 9/2011
ge Bahndepot von der Accente Gastronomie
Service GmbH, einer Catering-Tochter der
Messe Frankfurt.
Vierte und fünfte Station der FBMA-Trend-
tour sind »Fleming’s Club« in Fleming’s De-
luxe Hotel Frankfurt-City und »Die Werkskan-
tine« in der sogenannten Klassikstadt, in der
sich auf 16.000 Quadratmetern alles um Old-
timer dreht. Der »Fleming’s Club« mit Ter-
rasse, Bibliothek und Grillrestaurant ist ein
Beispiel für ein spezielles Restaurantkonzept,
das in zwölf Fleming’s Hotels in Deutschland
und Österreich umgesetzt wurde; in der »Werks-
kantine« können sich Beschäftigte der Klas-
sikstadt, Oldtimer-Fans und Geschäftsleute
beim Fachsimpeln von Gastronom Kay Exen-
berger bekochen lassen.
Gastronomie in der Theorie hält dann der
zweite Tag der FBMA-Herbsttagung bereit. Be-
stritten wird das Fachprogramm dieses Jahr
von zwei Referenten: Berater Pierre Nierhaus
spannt in seinem Vortrag den Bogen von ak-
tuellen Entwicklungen in der Gastronomie
weltweit über den Wandel im F&B und im Au-
ßer-Haus-Geschäft bis hin zu neuen Markt-
teilnehmern und was man von diesen lernen
kann. FBMA-Mitglied Frank Wellert aus dem
»Gasthaus zum Bären« in Frankfurt-Höchst
stellt den Apfelwein vor und zeigt auf, wie das
hessische Nationalgetränk neben traditionell
auch jung und trendig in Szene gesetzt wer-
den kann. Zuletzt berichten Restaurantfach-
frau Jasmin Petker, Köchin Christina Merz und
Barkeeper Fabian Balduf aus dem Lufthansa
Training & Conference Center Seeheim von
ihrer Teilnahme am 22. September in Kuala
Lumpur als »Dream Team« am Gastronomie-
wettbewerb »Culinaire Malaysia«.
Die Referenten der Herbsttagung:
Berater Pierre Nierhaus (oben) und
Gastwirt Frank Wellert
TH
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9/2011 | TOP HOTEL 151
Station 1: das Wirtshaus »Depot 1899« in Frank-
furt-Sachsenhausen • Station 2: das Squaire amFlughafen mit den beiden neuen Hilton-Hotels
Station 3: die gastronomischen Einrichtungen
des Jumeirah im Palais Quartier • Station 4:»Fleming’s Club« in Fleming’s Deluxe Hotel
Frankfurt-City • Station 5: die Klassikstadt imFrankfurter Ostend inklusive »Werkskantine«
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Foto:H
MG
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EHMA – European Hotel Managers AssociationTelefon Sektion Deutschland +49 (0)611-4476000 · Fax +49 (0)611-44760044
[email protected] · www.ehma-deutschland.de · www.ehma.com
Wenn in diesen Tagen bis zum Überdrussvon der wirtschaftlichen Misere einiger europä-
ischer Staaten berichtet wird, Regierungen Eu-
ro-Rettungsschirme beschließen und Sparpro-
gramme auflegen, fehlt mir ein wesentliches
Element: Wie kann man die Konjunktur der in
die Schlagzeilen geratenen Staaten wieder an-
kurbeln und nachhaltig stabilisieren?
Während es Industrienationen und Ländern
mit Energiereserven oder Bodenschätzen nicht
schwer fallen dürfte, Krisen zu überstehen, sind
Staaten ohne ausreichende Wirtschaftsinfra-
struktur in solchen Situationen im wahrsten
Sinne des Wortes arm dran. Allen voran die
Mittelmeer-Anrainer, die zu allem Überfluss
auch noch politische Probleme wie Flüchtlings-
ströme aus der Dritten Welt zu meistern haben.
Dass hier offensichtlicher Schlendrian, Korrup-
tion und Vetternwirtschaft in den Staatsverwal-
tungen eliminiert werden müssen, ist so selbst-
verständlich wie diffizil. Gleichzeitig braucht
aber auch die Wirtschaft neue Impulse – und da
man am Mittelmeer nicht ohne Weiteres plötz-
lich Auto- und Chemiewerke errichten kann,
bleibt als logischer erster Schritt nur die Förde-
rung des Tourismus.
Wo aber bleiben bei all den geschnürten Ret-
tungspaketen die Ideen und Maßnahmen dafür?
Wo sind die Brüsseler Bürokraten, die sich für al-
les und jedes Thema ins Zeug legen, wenn es
denn nur etwas zu regeln und zu vereinheit-
Zur Lage in EuropaGedanken zum Tourimus in den sogenannten PIGS-Staaten und zu den Herausforderungen, denen sich Hoteliers in ganz Europa heutzutage stellen müssen, macht sich Peter Bierwirth, EHMA-Präsident und National Delegate Deutschland
lichen gibt? Wer fällt den Griechen in den Arm,
wenn sie die Mehrwertsteuer für Restaurants
auf sagenhafte 20 Prozent anheben –wo sie es
doch mit dem Abführen von Steuern angeb-
lich nicht so genau nehmen und damit Mehr-
einnahmen auf diesem Weg nicht zu erwarten
sind? Schaden nimmt so nicht nur die Wirt-
schaftlichkeit der Gastronomie und Hotelle-
rie, sondern auch deren beschäftigungspoliti-
sche Bedeutung, ermöglicht die gastgewerb -
liche Branche doch vielen Jugendlichen den
Einstieg ins Berufsleben.
Und was wiederum nutzt es uns Deutschen,
wenn, nachdem wir als Reiseweltmeister un-
ser Geld in ferne Länder getragen haben, auch
noch unsere Steuern dorthin fließen – näm-
lich über die Rettungsfonds unserer Regie-
rung? Könnte man da nicht gleich direkt hel-
fen, etwa, indem man die Attraktivität der
Tourismusangebote in den betroffenen Län-
dern steigert? Erreichen lässt sich das doch
schon durch so einfache Maßnahmen wie
• dem Reduzieren bürokratischer Hürden
• dem Anbieten von Spezialfonds zur einfa-
cheren Finanzierung touristischer Projekte
• einheitlichen, reduzierten Steuersätzen für
die Hotellerie und Gastronomie.
Nötig sind diese Maßnahmen zudem bald,
damit sich auch die Krisenländer auf die Her-
ausforderungen konzentrieren können, von
denen bereits die gesamte europäische Hotel-
branche betroffen ist. Zusammenfassen las-
sen sich diese wie folgt:
• Der Gast wird zunehmend »unberechenba-
rer« hinsichtlich seiner Wünsche und Vorlie-
ben, vor allem, da das Internet ihm immer
kürzere Entscheidungszeiten und das Aus-
handeln von Sonderkonditionen erlaubt.
• Reiseorganisationen und spezialisierte Tra-
vel Manager nutzen ihre Daten- und Infor-
mationsmacht, um die Preisentwicklung in
den Hotels zu beeinflussen.
• Qualifizierte Arbeitskräfte werden knapp und
damit teurer.
• Zunehmende Bürokratie, Steuern und Ge-
bühren erhöhen die Betriebskosten, ohne
dass diese angemessen an den Kunden wei-
tergegeben werden können.
• Die Betriebskosten steigen außerdem durch
höhere Energiepreise und Beschaffungskos-
ten für Betriebsmittel sowie teurere Lebens-
mittel.
• Sicherheit, Datenschutz und Hygiene erfor-
dern zusätzliche Investitionen.
• Trotz niedriger Zinsen steigen die Finanzie-
rungskosten und die Unsicherheit aufgrund
schwacher Währungen wächst.
• Hotels werden zunehmend zu Spekulations-
und Konsolidierungsobjekten internationa-
ler Investmentgesellschaften, denen das Ho-
telgeschäft als solches fremd ist.
• Schwache Regierungen, konjunkturelle Flau-
ten und politische Unruhen in einigen Re-
gionen Europas reduzieren die Reise- und
Ausgabefreudigkeit der Urlauber.
• Neue Touristenströme aus Asien und Ost-
europa machen neue Budgetkonzepte nötig,
was die Anzahl der Hotels erhöht und für
mehr Wettbewerb sorgt. TH
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN
152 TOPHOTEL | 9/2011
Peter Bierwirth ist seit April
2010 amtierender Präsident der
EHMA und Geschäftsführer der
B&P Hotel Management Services
GmbH mit Sitz in Wiesbaden. Das
Unternehmen managt, saniert, entwickelt und
berät Hotels im deutschsprachigen Raum.
Info: www.bierwirth-partner.de
Termine • EHMA Deutschland Herbsttagung18. bis 20. November 2011
Radisson Blu Hamburg
www.ehma-deutschland.de
• 39. EHMA Annual General Meeting29. März bis 1. April 2012 • Wien
www.ehma-vienna-2012.com
EHMA911 06.09.11 13:24 Seite 152
9/2011 | TOP HOTEL 153
Foodservice Consultants Society International Deutschland-Österreich e.V.Telefon +49 (0)211-5203627 · Fax +49 (0)211-5203626 · [email protected] · www.fcsi.de
Millionen Touristen besuchen jährlich dieSalzburger Altstadt und deren Sehenswürdig-
keiten. Grund genug für den FCSI Deutschland-
Österreich e.V., diese Stadt ebenfalls für sich zu
entdecken – sowie ihre Kaffeehäuser, Weinstu-
ben, Gasthäuser und Spitzenrestaurants, von
denen sich einige in den vergangenen Jahren zu
gefragten Hotspots entwickelt haben. Auf dem
Programm der Jahrestagung steht dafür am 3.
November eigens die Trendtour »Business
Walk« mit erstem Stopp im »Hangar-7«, einem
»Ort der Technik, Kunst und Unterhaltung«. Das
multifunktionale Gebäude am Flughafen be-
herbergt nicht nur eine Sammlung historischer
Flugzeuge, Helikopter und Formel-1-Rennwagen
sowie verschiedene Ausstellungen, sondern
auch das Restaurant »Ikarus«, zwei Bars und ein
Café. Architektonisch beeindruckt der Hangar
durch die scheinbare Schwerelosigkeit der ver-
bauten 1200 Tonnen Stahl und 380 Tonnen Glas,
kulinarisch sorgt »Ikarus«-Executive-Chef Ro-
land Trettl mit seinem Gastkochkonzept für Ab-
wechslung: Jeden Monat stehen andere Spit-
zenköche in seiner Küche und bringen so die
globale Kochkunst nach Salzburg; im November
dieses Jahres werden es beispielsweise Björn
Franzen und Daniel Lindberg aus Stockholm
sein.
Salzburg entdeckenDie Jahrestagung des FCSI Deutschland-Österreich e.V. findet dieses Jahr vom 3. bis 5. November imHubertushof in Anif bei Salzburg statt – pünktlich zu Beginn der Herbstmesse Alles für den Gast. Ver-bunden ist der Termin mit zahlreichen kulinarischen Highlights in und um die Mozartstadt herum
Das Fachprogramm am 4. November wid-
met sich dem sogenannten Networking. Wie
man das am besten zum eigenen Vorteil und
dem des Kunden einsetzt, verrät Josef Merin-
ger, FCSI-Mitglied und Geschäftsführer der JM
Consulting e.U. im österreichischen Glogg-
nitz. Außerdem gehört Meringer in der Wirt-
schaftskammer Österreich verschiedenen Ex-
pertengruppen an, ist akkreditierter Wirt-
schaftstrainer und Austrian International
Consultant. Sein Credo lautet: »Win3: Wenn
zwei gut kooperieren, gewinnen immer drei«;
in Salzburg organisiert Meringer gemeinsam
mit Beraterkollege Günter Schwarz einen
Workshop als »K&N-Experiment mit Business
Anker«. Mittels interaktiven Erfahrungsaus-
tauschs wollen die beiden zum einen zeigen,
wie man den roten Faden zur Konkurrenz fin-
det, eine Landkarte der Stakeholder erstellt
und das viel beschworene »Networking« prak-
tisch umsetzt. Zum anderen möchten sie die
Unterschiede von Netzen und Kooperationen
bzw. offenen und geschlossenen Netzen er-
klären sowie die grundsätzlichen Einstellun-
gen und Verhaltensweisen als Voraussetzun-
gen für People Business vorstellen – von den
Spielregeln in Business-to-Business-Netzen
über die Wichtigkeit von Ort und Botschaft bis
hin zum Erarbeiten von Visionen und Zielen.
Abends lädt dann die Firma MKN, Diamond-
Sponsor beim FCSI, zu einer Gala in den nahen
Golf & Country Club Gut Altentann, wo Kü-
chenchef Helmut Schinwald Köstlichkeiten
aus dem Salzburger Land zubereiten wird.
»Alles für den Gast« lautet am dritten Tag das
Motto, öffnet doch an diesem Tag die Herbst-
messe zum 42. Mal ihre Tore. 700 Aussteller
aus dem In- und Ausland stellen dort ihre
Neuheiten für Gastronomie, Hotellerie und
Nahrungsmittelindustrie vor. Messechef Arne
Petersen möchte zudem mithilfe der neuen
Messehalle die Besucherzahl von 2010 mit
exakt 45.120 Fachbesuchern toppen. Die Teil-
nehmer der FCSI-Jahrestagung erwartet ein
moderierter Rundgang durch die Messe in
kleinen, thematischen Gruppen.
Teilnehmen können an der Jahrestagung
neben FCSI-Mitgliedern auch interessierte Ho-
teliers, Zulieferer & Co. aus Deutschland und
Österreich. Das Tagungspaket kostet 175 Euro
und beinhaltet die Teilnahme an der Trend-
tour, an der Fachtagung inklusive Verpflegung
und an der Abendveranstaltung. Mitreisende
Partner zahlen für Trendtour und Gala 95 Euro.
Weitere Informationen können erfragt werden
per Mail an [email protected]. TH
Ausgangspunkt der FCSI-Jahrestagung ist der Hubertushof Anif (li.); nur zwei Stationen sind der Hangar-7 und die Messe Salzburg
Foto:
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FCSI911 06.09.11 13:25 Seite 153
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN
154 TOP HOTEL | 9/2011
Flair Hotels e.V.Telefon +49 (0)9331-98390 · Fax +49 (0)9331-983929
[email protected] · www.flairhotel.com
Beispielsweise bei Andrea Rüdell. Die Patronin des Flair Hotels AlterPosthof in Spay steht dort selbst hinterm Herd und freut sich im Res-
taurant über einen Stammklientel-Anteil von 90 Prozent. »Hausgäste
besuchen ebenfalls gern unser 90-Plätze-Restaurant, um sich von mir
mit Wildragout oder Rheinischem Sauerbraten verwöhnen zu lassen.«
Der Restaurantanteil betrage dadurch 70 Prozent vom Gesamtumsatz.
Auch Ronny Mechnich vom Flair Park-Hotel Ilshofen legt den Fokus
auf die Gastronomie und erzielt damit rund 60 Prozent vom Gesamt-
umsatz. »Wir setzen dabei auf zwei Stilrichtungen: In der ›Kutscherstu-
be‹ gibt es traditionelle schwäbische Küche; im Panoramarestaurant
werden internationale Klassiker serviert – hausgemacht und auf hohem
Niveau. Damit zollen wir internationalen Gästen wie der britischen Bas-
ketball-Nationalmannschaft Tribut. Geht nicht, gibt’s bei uns nicht. Was
wir nicht kennen, wird gegoogelt.«
Ebenso zweigleisig fährt Paolo Baldessari in seinem Flair Hotel Opi-
nione im italienischen San Lorenzo. »Neben italienischen Gerichten
kommen Trentiner Spezialitäten auf die Teller, etwa mein Carne sala-
da – ein Rinderhüftfleisch als Carpaccio. Wir leben von ausländischen
Urlaubern, die 60 Prozent ausmachen und überwiegend aus Deutsch-
land, Belgien und der Schweiz kommen«, so der Padrone. Christoph
Münch vom Rienecker Flair Hotel Gut Dürnhof wiederum setzt auf au-
thentische Produkte: »Regionale Küche ist ’was Tolles, aber sie ist kein
Anreiz für die kommende Gästegeneration. Gefragt sind Produkte und
Gerichte mit Eigengeschmack und ohne Geschmacksverstärker. Wir ar-
beiten deshalb kompromisslos frisch und verzichten auf Tiefkühlware.
Das kommt bei unseren Gästen besser an als Rienecker Zämedde & Co.«
Persönliches Engagement und kommunikative Veranstaltungen sind
im Flair Hotel Landgasthof Roger in Löwenstein-Hößlinsülz die Er-
Kulinarisch zum ErfolgIm Wettbewerb um Gäste überzeugen Hoteliers durch Persönlichkeit, Service, Ausstattung – und ihreKüchenleistung. Die Flair Hotels sichern sich mit ihren saisonalen Frischeküchen eine große Fangemeinde,weshalb der Gastronomieumsatz vieler Mitglieder oft höher ausfällt als der für Übernachtungen
folgsfaktoren. Ob Hüttenzauber oder »Lammfromme Bierwochen« –Mi-
chael Roger und sein Team bringen die Gäste kulinarisch auf Trab. Und
über das quartalsmäßig erscheinende »Roger Blättle« erfahren auch
rund 40.000 Haushalte der Umgebung von seinen Aktionen.
Die Kulinarik ist also eine wesentliche USP der Flair Hoteliers, wes-
halb diese regelmäßig den »Flair Koch des Jahres« küren, der sich durch
Kreativität und Authentizität hervorhebt. 2007 wurde Claus Peter vom
Flair Hotel Peter in der Wingst für seine regionale und euro-asiatische
Küche mit dieser Auszeichnung geehrt. 2008 konnte Thomas Kurt aus
dem Berliner Flair Hotel Riehmers Hofgarten die Jury mit seiner pro-
duktbezogenen, geradlinigen Gourmetküche überzeugen. Die »Berliner
Morgenpost« nannte den Perfektionisten gar einen Glücksfall für den
Stadtteil Kreuzberg.
Eine konsequent ökologische Ausrichtung und authentische Regio-
nalküche zeichnen hingegen den »Flair Koch des Jahres 2010« aus: Hen-
ning Molt vom Flair Landhotel Strengliner Mühle. Auch sein Hotel wird
stark vom A-la-carte-Geschäft geprägt. »Viele Gäste kommen extra aus
Hamburg und Lübeck nach Pronstorf, um die alte Holsteiner Küche in
moderner Interpretation zu erleben oder unseren Fisch aus eigener
Zucht und Räucherei. Im Sommer profitieren wir von den Besuchern
des ›Schleswig-Holstein Musik Festivals‹«, erklärt Molt.
»Koch des Jahres 2011« darf sich Raphael Strunz aus dem Delbrücker
Flair Hotel Waldkrug nennen. Seine Devise: Mut zu Neuem, ohne dabei
die Wurzeln zu vernachlässigen. »Wir haben zwar einen altmodischen
Aufbau und machen alle Fonds und Soßen selbst. Aber durch unsere
Kreativität halten wir den Waldkrug stets im Wandel.« Der 24-jährige
Koch versteht sich als Künstler, der sich allabendlich »live on stage« prä-
sentiert. »Und das geht nur mit Spaß an der Arbeit.« SUSANNE PLASS
v.li.: Paolo Baldessari, Flair Hotel Opione in San Lorenzo, Thomas Kurt, Flair Hotel Riehmers Hofgarten in Berlin, Henning Molt,
Flair Landhotel Strengliner Mühle in Pronstorf, und Raphael Strunz, Flair Hotel Waldkrug in Delbrück
Flair_korr_911 06.09.11 13:58 Seite 154
9/2011 | TOP HOTEL 155
Gastronomische Akademie Deutschlands e.V.Telefon +49 (0)2303-9423388 · Fax +49 (0)2303-9422218
[email protected] · www.gastronomische-akademie.de
Kommt ein Mann in ein Hotel und fragt die nette Dame am Emp-
fang: »Haben Sie ein Zimmer für mich?« Ihre Antwort: »Selbstverständ-
lich, aber nur noch eines mit Meerblick.« »Und?, fragt der Gast. »Das
kostet 20 Euro mehr«, entgegnet die Rezeptionistin. Sagt der Gast: »Und
wenn ich Ihnen verspreche, nicht nach draußen zu gucken?«
Können Sie darüber nicht lachen? Dann erzähle ich Ihnen noch diese
Geschichte. Fragt die besagte Dame den Gast: »Hatten Sie etwas aus der
Minibar?« »Ja«, antwortet dieser,
»eine kleine Flasche Mineralwas-
ser.« »Macht 3,50 Euro«, entgegnet
die Rezeptionistin. »Wie bitte?«,
fragt daraufhin der Gast.
Alltag eben, sagen Sie, worüber
schreibt der Hornberg da? Geben Sie mir eine dritte Chance! »Selbst-
verständlich haben wir WLAN«, erklärt die nette Dame, »zwölf Stunden
für fünf Euro; das Fünf-Tage-Sonderangebot für 35 Euro.«
Worum es mir geht? Sagen wir es gestelzt: um die zusätzlichen Ser-
viceangebote der gastgebenden Dienstleistungsbranche. Und zwar um
die, die das erhoffte Ziel, Gäste zufriedenzustellen, durch den Versuch
konterkarieren, »den schnellen Euro« mitzunehmen. Oder, um es um-
gangssprachlich zu sagen: Mancher bückt sich nach dem Pfennig und
merkt nicht, dass er dabei den Taler aus der Tasche verliert.
Doch zurück zur Jetzt-Zeit. Ein großes Hotelportal wirbt im Internet:
»Sie sind viel unterwegs und wollen dabei produktiv sein? Dann buchen
Sie Businesshotels mit WLAN gratis.« Was, frage ich mich da zunächst,
ist ein Businesshotel? Werktags ist es offensichtlich ein Haus, in dem
dunkelblaue und graue Zweireiher dominieren, das habe ich verstan-
den. Was aber passiert mit einem solchen Hotel, wenn dieselben Men-
schen am Wochenende im legeren Freizeitlook als City-Urlauber ein-
checken? Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit ist längst verwischt.
Ebenso die Trennung zwischen beruflicher und privater Kommunika-
tion. In den Kriterien des Verbandes Deutsches Reisemanagement zur
Zertifizierung als Businesshotel habe ich jedenfalls keine Vorgabe ge-
funden, die ich nicht auch als Freizeitgast vorfinden möchte.
Kommen wir zu des Pudels Kern. In einer der vorigen Ausgaben die-
ses Magazins hat sich Alexander Aisenbrey, Vorsitzender der Hoteldi-
rektorenvereinigung Deutschlands, mit durchaus verständlichen, sach-
lichen Argumenten zu Neiddebatte Mehrwertsteuer geäußert (siehe
Top hotel 5 / 2011, S. 8). Beim Lesen der Zeilen habe ich mich an meinen
alten Lehrmeister für Marketing und Werbung, Hubert Strauf, erinnert.
Zwölf Stunden für fünf EuroUnter dem Stichwort »GAD-kontrovers« widmet sich die Gastronomische Akademie Deutschlands in loserFolge Themen und Stimmungen, die bewegen oder polarisieren – Leserreaktionen erwünscht. Dieses Maläußert sich Unternehmensberater Frank Hornberg zu den »Gratisleistungen im Hotel«
Von ihm habe ich gelernt, dass man auf negative Emotionen nicht sach-
lich, sondern mit positiven Emotionen reagieren sollte, wenn man Er-
folg haben will. Wenn aber sachliche Fakten nur sehr bedingt geeignet
sind, um einer Neid-Polemik den Wind aus den Segeln zu nehmen, was
tut man dann?
Nur eine Idee ist folgendes Beispiel: Einer der Landesverbände des
Dehoga schart seine Mitglieder hinter sich, hält Ausschau nach einer
kreativen Kommunikationsagen-
tur und schaltet in den großen
Wirtschaftszeitungen folgende
Textteilanzeige: »Bei all unseren
Mitgliederbetrieben: WLAN for
nothing.« Und signalisiert damit:
Kommunikationsmobilität ist bei uns Gastgeberpflicht. Weil: Wir sind
freundlich zu Ihnen. Wir mögen Sie. Sie haben Wünsche –wir werden sie
erfüllen.
Doch da höre ich sie schon jammern, die so arg gebeutelten Unter-
nehmer: Gerade der Umsatz durch Zusatzleistungen sei unverzichtbar.
Deshalb rede ich auch nicht weiter, zum Beispiel von der großen Fla-
sche Mineralwasser gratis auf dem Zimmer oder der Pergamenttüte auf
dem Frühstückstisch mit dem Hinweis: »Schmieren Sie sich eine Sem-
mel / Ihr Brötchen für unterwegs!«
Und wie gesagt, es sind ja nur Gedanken. Sie müssen sich nicht gleich
mit ihnen anfreunden.
Mancher bückt sich nach dem Pfennig und merkt nicht, dass er da-bei den Taler aus der Tasche verliert.
Termine • 52. GAD-Mitgliederversammlung 3. und 4. September 2011 • Althoff Hotel am Schlossgarten Stuttgart
• Preisverleihung 45. Literarischer Wettbewerb der GAD12. Oktober 2011 • Buchmesse Frankfurt
• Weinversteigerung1. Oktober 2011 • Auktionshaus Karrenbauer Konstanz
Versteigert wird – im Auftrag der Erben – der Weinkeller-Nachlass von
Arne Krüger, GAD-Gründungs- sowie Ehrenmitglied und Ende 2010 im
Alter von 82 Jahren verstorben. Die Sammlung beinhaltet bekannte, gro-
ße Namen ebenso wie feine Besonderheiten, die den Kenntnisreichtum
eines anspruchsvollen Weinliebhabers und Sammlers widerspiegeln.
Info: www.karrenbauer.de TH
GAD911 06.09.11 13:30 Seite 155
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN
156 TOP HOTEL | 9/2011
Landidyll Hotels & RestaurantsTelefon +49 (0)3643-49150 · Fax +49 (0)3643-491515
[email protected] · www.landidyll.com
Der aktuelle »Fehlzeiten-Report 2011« bestä-tigt, dass Mitarbeiter, die von ihren Führungs-
kräften gut informiert werden und Anerken-
nung erfahren, weniger gesundheitliche Be-
schwerden haben und sich stärker mit ihrem
Unternehmen identifizieren. Dazu trägt unter
anderem ein betriebliches Gesundheitsmanage-
ment (BGM) bei, dessen Ziel es ist, die Beschäf-
tigungsfähigkeit von Angestellten zu erhalten
und zu fördern. Außerdem sollen damit einher-
gehen:
• eine gesundheits- und leistungsorientierte
Unternehmenskultur,
• zufriedene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,
• eine hohe Produktivität,
• geringe Fehlzeiten und Kosten,
• die Sensibilisierung der Führungskräfte für
ihre Gesundheitsverantwortung,
• die Steigerung der Attraktivität des Unterneh-
mens als potenzieller Arbeitgeber.
Erreichen lassen sich viele dieser Punkte bei-
spielsweise mit Gesundheits- und Präventions-
veranstaltungen für Mitarbeiter, wie sie die
Landidyll-Hoteliers anbieten. Ansprechen wol-
len diese damit insbesondere mittelständische
und größere Unternehmen. Zum Angebot ge-
hören medizinische Zusatzofferten ebenso wie
Medizinische Check-ups, Wanderungen und Kochkurse sind nur drei Angebote, mit denen die Landidyll-Hoteliers das betriebliche
Gesundheitsmanagement von Unternehmen unterstützen
Wertschätzung mal andersGesunde Mitarbeiter tragen erheblich zum Erfolg eines Unternehmens bei, das wissen auch die Landidyll-Hoteliers. Für Firmeninhaber und deren Angestellte bietet die Kooperation deshalb spezielle Gesundheits-und Präventionsveranstaltungen an
sportliche Aktivitäten und Kurse. Erstere um-
fassen verschiedene Check-ups im Umfeld von
Tagungen, bei denen interessierte Firmenan-
gestellte Risikoparameter ermitteln lassen
können – von der EKG-Herz-Stressmessung
über die Schlaganfallanalyse bis hin zum Work
Ability Index. Dafür notwendige Laborleis-
tungen erbringen medizinische Partner der
Kooperation direkt vor Ort. Komplettiert wer-
den die Check-ups zudem durch gezielte Bera-
tung hinsichtlich notwendiger Veränderungs -
maßnahmen und Interventionsangebote. Für
mehr Bewegung und Lebensgefühl sorgen
wiederum Wanderungen, Nordic-Walking-Tou-
ren oder Fahrradausflüge sowie Cocktail- und
Kochkurse.
Im Programm hat diese speziellen Gesund-
heitstage beispielsweise das Landidyll Hotel
zum Freden in Bad Iburg. »Wir erschließen uns
damit einen neuen Kundenkreis und bauen
die Zusammenarbeit mit bestehenden nach-
haltig aus. In Zeiten, in denen gut ausgebil-
dete Arbeitnehmer immer knapper werden,
müssen Firmen in die Gesundheit ihrer Mitar-
beiter investieren, damit diese dem jeweiligen
Betrieb möglichst lange gesund und arbeits-
fähig erhalten bleiben«, so Inhaber Ludwig
Eichholz. Genutzt wurde das Angebot schon
mehrfach von der Münsteraner Firma Compo
für deren Außendienst-Mitarbeiter. Dort zu-
ständig für das betriebliche Gesundheits-
management ist der Diplom-Sportwissen-
schaft ler Max Liebl: »Ziel und Intention der
einmal im Jahr stattfindenden Gesundheits-
tage sind im Prinzip, die Gesundheit der Mit-
arbeiter zu fördern und deren Gesundheits-
bewusstsein zu schärfen.« Erreicht werde dies
mithilfe präventivmedizinischer Check-ups
wie Blutuntersuchungen, Körperfettbestim-
mungen, Stresstests, Herz-Kreislauf-Tests,
Wirbelsäulentests sowie der Erhebung diver-
ser Risikoscores für Herzinfarkt, Schlaganfall
oder Diabetes melittus. Darüber hinaus gehö-
ren Vorträge, ein Rückenschulkurs und ein
Entspannungstraining zum Gesundheitspro-
gramm. »Klargestellt werden muss dabei, dass
es sich hier um keine Kontrolle der Mitarbei-
ter handelt«, betont Liebl. Stattdessen handele
es sich bei den Gesundheitstagen um ein frei-
williges und in diesem Maße auch nicht
selbstverständliches Angebot seitens der Fir-
ma Compo – wobei Resonanz und Feedback
zeigen, dass dieses gern und gut angenom-
men werde. TH
Landidyll911 06.09.11 12:57 Seite 156
9/2011 | TOP HOTEL 157
Vor ein paar Jahren noch waren die Gäste glücklich, wenn sie im
Whirlpool plantschen und die kleine Wohlfühlanwendung genießen
konnten. Inzwischen ist die Erwartungshaltung an Wellnessleistungen
deutlich gestiegen – nicht zuletzt weil es immer mehr Wellnessbegeis-
terte mit Erfahrung gibt. Sie haben bereits diverse Spa-Hotels besucht,
können vergleichen und wissen, was sie wollen. Daraus resultieren
zwangsläufig höhere Ansprüche sowohl an die Hardware als auch an
die Software im Spa. Hinzu kommt, dass in Zeiten von Stress und Burn-
out den Menschen immer klarer wird, dass sie selbst etwas für ihre Ge-
sunderhaltung tun müssen. Hier erweist sich Wellness, ernsthaft be-
trieben, als probates Konzept.
Also weniger Spaßbehandlungen, die der Gast »sich gönnt«, aber ei-
gentlich nicht braucht, und mehr Programme mit Nutzen und Mehr-
wert für die Gesundheit? Wilfried Dreckmann (www.spa-project.eu):»Die Wellnesswelt hat sich keinen Gefallen getan, als sie sich einem rei-
nen Verwöhnprogramm verschrieben hat. Es kostet nun Zeit und Ar-
beit, um das Kuschelfarm-Image zu verändern – hin zu wirksamer Prä-
vention und Hilfe zur Selbsthilfe. Denn das ist es, was die Gäste heute
suchen, wenn sie ins Spa gehen.« Der Experte stellt fest, dass immer
mehr Spa-Besucher informative Lösungen wünschen: beim Facial also
nicht nur abreinigen, ausreinigen, Creme auftragen, sondern fachliche
Beratung bei Hautproblemen. Und in der Sauna nicht nur dumpfes
Schwitzen, sondern Erklärungen vom Saunameister, warum wann
welche Art des Schwitzens gut tut. Angesichts des steigenden Leis-
tungsdrucks in unserer Gesellschaft, so Dreckmann, »ergibt es sich von
selbst, dass man sich im Urlaub möglichst effizient um die Regenera-
tion kümmert. Kompetenzzentren für die Prävention von Erkrankun-
gen und zur Vermeidung von Leistungsabfall sind daher in naher Zu-
kunft willkommen«. Wenn diese Häuser zusätzlich eine Servicekultur
installierten, die den Gast weder als Kranken noch als Bittsteller an sähe,
dann würden sie sich positiv von Mitbewerbern abheben. Und: »Exzel-
lenter Spa-Service, hohe Qualität und ein Nutzen-Versprechen verset-
zen Hotels in die Lage, höhere Preise durchzusetzen.«
Wellness als Add on?
Was braucht die Wellnesshotellerie, um diese Entwicklung zu gestal-
ten? Spa-Coach Dreckmann: »Solange Wellness als Add on zum Hotel-
betrieb verstanden wird, bleibt das Spa bestenfalls eine pudernde, den
Kosmetikpinsel schwingende Abteilung, die mit viel Glück einen posi-
tiven Deckungsbeitrag leistet. Hier ist Mut erforderlich: Mut sich deut-
lich zu positionieren – als eine Institution, die Menschen auf Basis fun-
dierten Know-hows konkrete Anleitungen für eine gesündere Lebens-
weise gibt.« Notwendig erscheint ihm auch, dass der Hotelier sich in-
tensiv mit Prävention beschäftigen will: »Nur wer sich in das Thema
vertieft und es selbst lebt, wird damit erfolgreich sein.« Ebenso essen-
ziell ist das Thema der Mitarbeiterführung im Spa: »Es ist eine Heraus-
forderung für die Wellnessbranche, die qualifizierten von den weniger
qualifizierten Mitarbeitern zu unterscheiden. Hier muss der Spa-Betrei-
ber sorgfältig hinschauen und darf sich nicht von den inflationären
Diplomen blenden lassen.«
Hilfestellung mit nachhaltiger Wirkung
Für Michael Altewischer, Geschäftsführer Wellness-Hotels, ist in
puncto gestiegenem Gästeanspruch eines wichtig: » Ein präventiv po-
sitioniertes Spa muss die Gäste nicht nur reaktiv bedienen, sondern sie
aktiv zu einem gesunden Lifestyle hinführen. Die Probleme, Wünsche
und Ängste der Menschen erfahren, ihre Lebenssituation analysieren
und Hilfestellung mit nachhaltiger Wirkung anbieten – darin sehen wir
die Aufgabe eines Wellnesshotels, das sich als ein Ort für effektive Ge-
sundheitsfürsorge versteht.« Die Kooperationspartner sind hier, so Al-
tewischer, auf einem guten Weg, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Auch die verschärften Kriterien des TÜV Rheinland im Hinblick auf ein
erfolgreiches Spa-Management, die bei den regelmäßigen Checks der
Wellness-Hotels zum Tragen kommen, weisen in diese Richtung. TH
Wellness-HotelsTelefon +49 (0)211-6796979 · Fax +49 (0)211-6796968
[email protected] · www.w-h-d.de
Die Gäste wollen mehr NutzenWar Wellness einst ein Synonym für Luxus? Mehr und mehr rückt der präventive Charakter eines Lebensstil-Konzeptes in den Vordergrund. Für den Hotelier ist das eine Herausforderung, aber auch eine Chance
Imagewechsel: Wellness ist Prävention und Hilfe zur Selbsthilfe
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ort
Rom
antis
cher
Win
kel
WHD911 06.09.11 13:32 Seite 157
VERBÄNDE & KOOPERATIONEN
158 TOP HOTEL | 9/2011
Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte e.V.Telefon +49 (0)8031-4093600 · Fax (0)8031- 4093601
[email protected] · www.vsr-online.de
Die »Deutsche Meisterschaft der Service-fachkräfte« richtet sich an Restaurant- und
Hotelfachkräfte, die das 29. Lebensjahr vollen-
det haben und eine abgeschlossene Berufs-
ausbildung mit mindestens zwei Jahren Pra-
xiserfahrung nachweisen können. Der Wett-
bewerb soll die Leistungsfähigkeit der gastge-
werblichen Berufe, vor allem den Service, einer
breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Aus diesem Grund findet die »Deutsche
Meisterschaft« in einem publikumswirksa-
men Rahmen statt. Des Weiteren soll mit die-
sem Wettbewerb erreicht werden, dass sich
qualifizierte Servicemitarbeiter in einem fai-
ren Wettkampf messen, sich fachlich austau-
schen und dabei Kontakte mit Kollegen aus
ganz Deutschland knüpfen.
Die »Deutsche Meisterschaft der Service-
fachkräfte« stellt insbesondere hohe Anforde-
rungen an die Kreativität der Servicefachkräfte
in den Bereichen:
• Planen und Organisieren von Veranstaltungen
• Verkauf
• Tafelgestaltung
• Getränkeservice
• Zubereiten von Speisen am Tisch des Gastes
Die Professionalität und Kreativität der Ser-
vice-Berufe in der Gastronomie sollen durch
diesen Wettbewerb positiv nach außen getra-
gen werden.
Artikel 1
Teilnehmen können alle Restaurant- und
Hotelfachkräfte, die das 29. Lebensjahr vollen-
det haben. Des Weiteren müssen Sie eine ab-
geschlossene Berufsausbildung in einem der
vom VSR vertretenen Berufe und mindestens
zwei Jahre Berufspraxis im Service nachweisen
können. Die Teilnehmer sollen aktiv in den
Auf die Plätze, fertig, los!Die »Deutschen Meisterschaften der Servicefachkräfte« bilden jedes Jahr den Höhepunkt der VSR-Wett-bewerbe. Damit auch am 6. November 2011 im Hochheimer Hof bei Mainz wieder zahlreiche Interessentenihr Können unter Beweis stellen können, wird nachfolgend der komplette Ausschreibungstext inklusiveTeilnahmebedingungen und Wettbewerbsverlauf vorgestellt
vorgegebenen Berufen oder in der Aus- und
Weiterbildung tätig sein.
Die Teilnehmeranzahl ist auf maximal zehn
Teilnehmer beschränkt. Voraussetzung für die
Teilnahme am Wettbewerb ist die Entrichtung
eines Startgeldes in Höhe von 100 Euro. Das
Startgeld wird nach Antreten des Wettbewerbs
zurückgezahlt. Wird der Wettbewerb nicht an-
getreten, wird das Startgeld zur Entrichtung
der Stornogebühren einbehalten. Das Start-
geld ist bis zum 15. Oktober auf das Konto der
VSR Service GmbH bei der Landessparkasse zu
Oldenburg, Konto-Nr. 90307075, BLZ 280 501 00,
zu entrichten.
Über die Teilnahme am Wettbewerb ent-
scheidet der Eingang der Anmeldung in der
Geschäftsstelle.
Artikel 2
Der Wettbewerb findet am Sonntag, den 6.
November 2011, im Hochheimer Hof in Hoch-
heim am Main statt.
Artikel 3
Alle Anmeldungen müssen bis zum 15. Ok -
tober 2011 beim Veranstalter eintreffen.
Artikel 4
Das Wettbewerbsthema lautet »125 Jahre
Automobil«. Der Wettbewerb beinhaltet: Ver-
kauf sowie Planen und Organisieren von Ver-
anstaltungen.
Es ist eine Powerpoint-Präsentation zum
Thema zu erstellen. Grundlage für die Präsen-
tation ist folgende Situation: Eine internatio-
nal agierende Automobilfirma bringt 2012 ein
neues Modell auf den Markt. Zur Marktein-
führung sind am 16. Juni 2012 200 Gäste aus
Politik und Wirtschaft eingeladen. Die Veran-
staltung beginnt um 18 Uhr und endet um ein
Uhr. Ihre Aufgabe ist es, den Festabend zu pla-
nen. Die Präsentation sollte Angaben zum Ver-
anstaltungsablauf, zu den angebotenen Speisen
und Getränken, zum Rahmenprogramm, zur De-
koration sowie eine Preiskalkulation für die ge-
samte Abendveranstaltung beinhalten. Zeit für
die Präsentation: 15 Minuten (Vorbereitung fünf
Minuten).
Tafelgestaltung: Es ist eine Tischdekoration
für einen runden Tisch (Durchmesser 150 cm)
zum Thema »125 Jahre Automobil« zu erstellen.
Beachten Sie, dass an diesem Tisch während des
Service sechs Personen (fünf Gäste, ein Jurymit-
glied) sitzen. Die Gedecke werden ausschließlich
nach fachlichen Gesichtspunkten bewertet.
Pflichtbestandteile des Tisches, die vom Veran-
stalter gestellt werden sind: Tischtücher, Ser-
vietten, Bestecke und Gläser. Der Service der Ge-
richte erfolgt ausschließlich auf RAK-Porzellan,
das vom Veranstalter zur Verfügung gestellt
wird. Der Mittagsservice beginnt um 12:30 Uhr.
Arbeiten am Tisch des Gastes: Es müssen je-
weils sechs Portionen am Tisch zubereitet wer-
den. Die Serviceart ist Bankettservice. Es darf ein
Commis für die Arbeit am Tisch eingesetzt wer-
den. Im Officebereich darf pro Teilnehmer nur
ein weiterer Commis eingesetzt werden.
Vorspeise: Crevettencocktail im Glas für sechs
Personen. Alle Zutaten werden vom Veranstal-
ter gestellt. Die Arbeitsgeräte sind vom Teilneh-
mer mitzubringen. Bewertungsgrundlage sind
die VSR-Service-Richtlinien.
• vorhandenes Material: Anrichtegeschirr und
Vorlegebesteck
• Zubereitungszeit: zwölf Minuten
VSR911 06.09.11 13:34 Seite 158
9/2011 | TOP HOTEL 159
Suppe: Die Suppe wird vom Veranstalter ge-
stellt. Die Servierart wird am Veranstaltungstag
bekannt gegeben.
Zwischengericht: Zu servieren ist ein Fisch un-
ter der Salzkruste im englischen Service unter
Berücksichtigung der fachlichen Regeln.
Hauptgericht:Zu servieren ist ein Filet Welling-
ton im englischen Service unter Berücksichti-
gung der fachlichen Regeln.
Dessert: Herstellen eines flambierten Desserts
für sechs Personen nach eigener Rezeptur. Die
Zubereitungsart des Desserts ist frei vom Teil-
nehmer zu wählen. Alle Zutaten sowie Arbeits-
geräte sind vom Teilnehmer mitzubringen und zu
stellen. Die Rezeptur muss bis spätestens 15. Ok-
tober 2011 beim Veranstalter eingereicht werden.
• vorhandenes Material: Vorlegebesteck
• Zubereitungszeit: 15 Minuten
Kaffeeservice: Herstellen eines Kaffeegetränks
für sechs Personen nach eigener Rezeptur. Alle
Zutaten (außer Kaffee und Schlagsahne) sowie
Arbeitsgeräte sind vom Teilnehmer mitzubrin-
gen und zu stellen. Die Rezeptur muss bis spä-
testens 15. Oktober 2011 beim Veranstalter ein-
gereicht werden.
• vorhandenes Material: Vorlegebesteck
• Zubereitungszeit: 15 Minuten
Digestif-Service: eine Praxisaufgabe aus dem
Bereich Digestif-Service in Zusammenarbeit
mit der Firma Team Spirit (wird vom Veran-
stalter gestellt).
Korrespondierende Getränke: Korrespon-
dierende Getränke, außer Aperitif und Diges-
tif, zu den Speisen müssen von den Teilneh-
mern mitgebracht werden.
Artikel 5
Die Wettbewerbsteilnehmer müssen wäh-
rend des gesamten Wettbewerbs Arbeitsklei-
dung tragen.
Artikel 6
Die Beurteilung über die Gültigkeit der Be-
werbungen unterliegt ausschließlich der Wett-
kampfleitung.
Artikel 7
Die Jury wird vom Präsidium berufen.
Artikel 8
Mit der Anmeldung zum Wettbewerb ver-
pflichten sich die Teilnehmer und Teilnehme-
rinnen zu einem fairen Wettkampf und unter-
werfen sich dem Urteil der Jury. Die Entschei-
dungen der Jury sind unanfechtbar. Bei einem
unklaren Urteil der Jury entscheidet der Jury-
vorsitzende. Juryvorsitz und Wettkampflei-
tung: Friedrich Gabel, Vizepräsident Bereich
Wettbewerbe.
Artikel 9
Der VSR erhält das Recht, die Rezepturen
der Wettbewerbsgerichte, alle offiziellen Wett-
bewerbsfotos, insbesondere des Wettbewerbs-
teils »Tafelgestaltung« für die Zwecke des VSR
zu publizieren.
Die Siegerehrung findet im Anschluss an
das Festessen statt. Veranstalter ist die VSR
Service GmbH im Auftrag des Verbandes der
Serviermeister, Restaurant- und Hotelfach-
kräfte e.V. (VSR).
Der Veranstalter übernimmt für die Teil-
nehmer die Übernachtung vom 5. November
auf den 6. November 2011 sowie das Abendes-
sen am Samstag und die Verpflegung während
des Wettkampfes. TH
Anmeldungen mit Rezepturen
bis 15. Oktober 2011 an:
Verband der Serviermeister, Restaurant-
und Hotelfachkräfte e.V.
Kufsteiner Straße 63 • D-83022 Rosenheim
Telefon 08031-4093600 • Fax 08031-4093601
E-Mail [email protected]
Das Anmeldeformular erhalten Sie unter
www.vsr-online.de/wettbewerbe oder unter
www.vsr-wettbewerbe.de
Gefragt ist bei den »Deutschen Meisterschaften der Servicefachkräfte« das Dekorieren eines Tisches zu einem bestimmten Thema
ebenso wie das Zubereiten dazu passender Speisen
VSR911 06.09.11 13:34 Seite 159
SERVICE INTERNET
160 TOP HOTEL | 9/2011
Das Video gehört derzeit zu den Megatrends im Online-Marketing. Soist bei den großen Medienhäusern die klassische Vorspannwerbung,
die vor dem eigentlichen Clip läuft, praktisch ausgebucht. Die Preise für
entsprechende Werbeplätze schießen durch die Decke. Und natürlich
liebt Google das Thema Video. Auch die großen Hotel-Buchungsporta-
le sind nicht untätig: HRS startete beispielsweise unlängst eine eigene
Großinitiative in Sachen Hotelfilm; Plattformen wie myhotelvideo.com
oder tvtrip.de widmen sich dem Thema exklusiv. Diesem Trend sollten
sich auch Hoteliers nicht verschließen, denn gerade für Häuser, die sich
mit ihrem visuellen Auftritt gegenüber den Vermittlern behaupten wol-
len, sind Bewegtbilder nahezu unverzichtbar.
Video muss nicht teuer sein
Während die großen Ketten und Top-Hotels aufgrund üppiger Mar-
keting etats längst entsprechende Maßnahmen ergriffen haben, hadern
kleinere Hotels mit den Produktionskosten. Dies wird sich aber schon
bald ändern. Neben einfach produzierten Formaten wie dem Videoblog
des Prizeotel Bremen erscheinen immer mehr Werkzeuge im Internet,
mit denen die Herstellung von Videos stark vereinfacht werden kann –
zu geringen Kosten, aber dennoch in akzeptabler Qualität. Die Rede ist
von den beiden US-Tools Animoto.com, Stupeflix.com sowie dem deut-
schen Pendant Clip-Editor.
In der Praxis funktioniert die Videoproduktion wie folgt: Der ange-
meldete Nutzer lädt Digitalfotos auf einen Webserver, auf dem die An-
bieter die Fotos zu Videosequenzen animieren; Animoto und Stupeflix
verarbeiten zusätzlich noch eigene Videoschnipsel. Darüber hinaus er-
lauben alle drei Dienste das Hochladen von MP3-Musik, wobei natür-
lich die Urheberrechte zu beachten sind. Die Absatzmodelle sind eben-
Mit Animoto und ähnlichen Tools können Hoteliers im Handumdrehen aus Fotosspannende Videos zu geringen Kosten produzieren, um die eigene Website aufzuwerten
Wenn Bilder laufen lernen
falls ähnlich: Animoto und Stupeflix bieten Abo-Pakete an, die entwe-
der eine unterschiedliche Menge an Daten zulassen oder Sonderoptio-
nen wie zusätzliche grafische Vorlagen oder die HD-Ausgabe ermög-
lichen. 249 US-Dollar kostet das Jahres-Abo bei Ani moto, 299 US-Dollar
bei Stupeflix; beide offerieren zusätzlich kostenlose Einstiegslösungen
zum Ausprobieren. Der Clip-Editor ist mit 185 Euro pro Jahr etwas güns -
tiger, bietet aber nur 100 Downloads an und ist limitiert auf 20 Bilder
pro Clip. Dafür verkauft Clip-Editor auch einzelne Filme ohne Abo.
Beeindruckende Qualität
Videos von Standbildern kennt man. Hierbei werden die Bilder ge-
zoomt oder die virtuelle Kamera fährt über einen Ausschnitt des Mo-
tivs. Das ist im Wesentlichen auch die Funktion beim Einsatz des Clip-
Editors, allerdings sind im Hintergrund die Bildmotive verschwommen
zu sehen, was dem gesamten Film eine edle Anmutung verleiht. Zudem
sind die Videos von Clip-Editor optisch neutraler als die der beiden US-
Tools. Diese wiederum glänzen durch allerhand spannende Animatio-
nen und 3D-Technik. Die Standbilder werden beispielsweise herum-
gewirbelt und mit diversen optischen Elementen aus den Gestal -
tungsvorlagen kombiniert. Das macht die Filme zu kleinen optischen
Gesamtkunstwerken, die einander natürlich ähneln, wenn man für
unterschiedliche Themen die gleichen Vorlagen nutzt. Für den Einstieg
empfiehlt sich das Template »Scrapbook« von Stupeflix. Hier werden
eingegebene Texte angezeigt, als hätte man sie auf einen Notizblock ge-
kritzelt. Auf den Websites der drei Anbieter sind fertige Videos hinter-
legt, wodurch man schnell einen Einblick in die verschiedenen Mög-
lichkeiten gewinnt. Auch kann man – geführt von sehr gut erklärten
Tools – einen ersten eigenen Film kreieren.
Folgende Regeln sollten Sie bei der Produktion eines eigenen Videos beherzigen:
1. Wechseln Sie zwischen Standbildern und Videosequenzen, um
Spannung zu erzeugen.
2. Wechseln Sie zwischen Nahaufnahme und Totale.
3. Nutzen Sie wie im klassischen Stummfilm Textbildschirme zuErläuterung oder arbeiten Sie im Bildbearbeitungsprogramm die
Texte in die Bilder ein.
4. Nutzen Sie die Tools nicht nur zur Dokumentation des Wellness -bereichs oder der Zimmer, sondern berichten Sie damit aus dem
Alltag – zum Beispiel bei einer Umbaumaßnahme.
5. Nutzen Sie die Tools zur Herstellung von DVDs über eigene Veran-staltungen. Das Video kann fertig sein, bevor die Gäste zu Hause an-
gekommen sind, und als kleine Aufmerksamkeit an sie verschickt
werden. FRANK PUSCHER
Animoto im professionellen Einsatz: Das australische Weingut
Ross Andrew zeigt, wie ein neuer Jahrgang abgefüllt wird
Internet 9.11 06.09.11 13:35 Seite 160
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HRS hat auf seinem
Buchungsportal Ende
August wichtige Neuerungen
eingeführt. Zum einen haben
die User jetzt neben der
etablierten Punktevergabe
auch die Möglichkeit,
Kommentare über das
besuchte Hotel zu veröffent-
lichen, zum anderen
können Hoteliers auf diese
Kritiken direkt antworten
Auf Gäste-bewertungen
direkt antworten
Mit diesem neuen Service entspricht dasKölner Unternehmen dem von der HOTREC
(Dachverband des Hotel- und Gaststätten-
wesens in Europa) geforderten Reaktions-
möglichkeiten auf Hotelbewertungen. »Die-
ser Dialog schafft Vertrauen und Glaub-
würdigkeit«, so HRS-Geschäftsführer Tobias
Ragge. »Jede Kundenmeinung zählt. Daher
raten wir Hoteliers, Kommentare ernst zu
nehmen und sowohl auf kritische Kommen-
tare zu antworten als auch auf positive, die
den weitaus größten Teil der Hotelbewer-
tungen auf HRS ausmachen.«
Wie bisher können über HRS nur Gäste, die
tatsächlich in dem jeweiligen Hotel über-
nachtet haben, eine Bewertung abgeben.
Hierzu erhalten sie nach ihrem Aufenthalt
einen Link, der sie zu der entsprechenden
Seite führt. Damit will HRS sicherstellen,
dass sowohl die Punktebewertung als auch
die Kommentare authentisch und seriös
sind. Die Gäste bewerten die Hotels nach 14
Kriterien; die Skala reicht von einem Punkt
(mangelhaft) bis zehn Punkte (sehr gut). Um
Aktualität zu gewährleisten, fließen die ver-
gebenen Punkte nach zwei Jahren nicht mehr
in den veröffentlichten Durchschnittswert
der Hotels ein.
Für Hoteliers werden im neuen Bereich
»Meine Gäste-Bewertungen« alle Kritiken
ihres Hauses aufgelistet. Zudem können sie
sich per E-Mail informieren lassen, sobald ein
neuer Kommentar über ihr Haus veröffent-
licht wurde. Auf diese kann der Hotelier jetzt
zeitnah antworten und auf besondere Um-
stände wie Umbaumaßnahmen hinweisen.
Je schneller auf Kritik reagiert wird, desto
besser. Antwortet ein Hotel zum Beispiel
innerhalb weniger Tage auf eine Beschwerde
und bietet eine Lösung an, fühlt sich nicht
nur der entsprechende Gast ernst genom-
men, sondern auch andere Leser der Kom-
mentare und damit potenzielle Gäste. Einen
Leitfaden von HRS zum richtigen Umgang
mit Gästebewertungen finden Sie unter:
www.tophotel.de/index.php?Service
Internet 9.11 06.09.11 13:35 Seite 161
162 TOPHOTEL | 9 /2011
Sowohl die deutschen Raiffeisen- und Volksbanken, als auch die West
LB gründeten bereits eine »Bad Bank«, um dort ihre Problemkredite ein-
zubringen und zahlreiche Kredite aus dem Hotelsektor umzulagern.
Für den üblicherweise nicht sehr bankerfahrenen Kreditnehmer aus
dem Hotel- und Gaststättengewerbe ist es daher von Bedeutung, dass
er über die Bedeutung und die Konsequenzen aufgeklärt wird, sollte
sein Kredit auf eine »Bad Bank« übertragen werden.
Auslagerung von Problemkrediten
Viele Banken trennen sich in letzter Zeit von ihren Engagements bei
Hotel- und Gaststättenbetrieben, da dieser Bereich bei Banken als be-
sonders problematisch gilt. Das kommt vor allem bei Darlehensenga-
gements zum Tragen, bei denen Zahlungsstockungen oder Zahlungs-
schwierigkeiten immer wieder auftreten, aber auch bei Darlehens-
nehmern, bei denen die Bank analysiert hat, wie sich der Wert der ge-
stellten Sicherheiten zum Wert der gewährten Darlehen verhält. Im Rah-
men dieser Verpflichtung zur jährlichen Überprüfung der Sicherheits-
werte für ein Darlehen sind die Banken gehalten, eine sogenannte
Einzelwertberichtigung auf das jeweilige Engagement des Kunden vor-
zunehmen, wenn nach eigener gefestigter Einschätzung beispielsweise
der echte Verkehrswert des beliehenen Hotels, den ein öffentlich verei-
digter Sachverständiger aufgrund einer Gutachtenserstellung festge-
legt hat, unter der Höhe des ausgegebenen Darlehens liegt – wenn also
eine sogenannte Unterdeckung gegeben ist. Bei der Bewertung eines
Hotelbetriebs mit seinem echten Verkehrswert kommt es nicht nur auf
den Wert der Immobilie an sich an, sondern auch auf das Gesamtbild
des Betriebs: etwa das Betriebsergebnis des Hotels, die persönliche Li-
quidität des Eigentümers, die Regelung der Unternehmensnachfolge
etc. In Zukunft kommen erschwerend noch die neuen Regeln nach Ba-
sel III. hinzu, die von den Betrieben mehr Eigenkapital verlangen – also
eine Anhebung des harten Kernkapitals auf eine Mindestquote von 4,5
Prozent – bisher zwei Prozent – der risikogewichteten Aktiva.
Zum Teil haben deutsche Großbanken die
Hotelbranche schon »entsorgt« oder sie planen
diesen Schritt in naher Zukunft. So zum Bei-
spiel die Hypover einsbank: Sie hat im Wesent-
lichen ihre Hotel engagements bereits abgewi-
ckelt und zum Teil bei der Abwicklung er-
hebliche finanzielle Zugeständnisse gemacht
oder Betriebe an Hedge-Fonds oder Ähnliches
verkauft.
Vorteile der Kreditauslagerung
Wenn also die Mitteilung an den Hotelier kommt, dass sein Kredit
ausgelagert worden ist, muss dies keinesfalls eine Schreckensnachricht
sein. In den meisten Fällen ist es wohl sogar eine echte Chance auf eine
Verbesserung der Situation. Häufig kann nämlich bei der neuen Bank,
die den Kredit abzuwickeln hat, eine erhebliche Entschärfung der wirt-
schaftlichen Situation durch Gewährung eines Nachlasses erreicht wer-
den. Durch Einschalten unserer Kanzlei wurde bei zahlreichen mittel-
ständischen Betrieben die ursprüngliche Kredithöhe um bis zu 60
Prozent des zunächst angesetzen Volumens reduziert. So hatte bei-
spielsweise ein Hotelbetrieb in Nordrhein-Westfalen rund 1,5 Millionen
Euro Verbindlichkeiten. Eine Analyse der Gesamtsituation des 50-Zim-
mer-Hotels ergab, dass Zins und Tilgung für einen solchen Kredit nie
und nimmer erwirtschaftet werden konnten und dass, nachdem die Ent-
scheidung der Bank über eine Abgabe des Kredits gefallen war, der
Hotelier nur dann eine Chance hatte, bei einer anderen Bank unterzu-
kommen, wenn angesichts der bisherigen betriebswirtschaftlichen Er-
gebnisse, die Verbindlichkeiten nicht höher als 800.000 Euro sein durf-
ten. Unter einer solchen Prämisse war dann eine vor Ort befindliche
Bank – die das wirtschaftliche Umfeld natürlich viel besser kennt als
irgendeine Großbank – bereit, auf dieser neuen Basis die Finanzierung
zu übernehmen. Um solche Ergebnisse bei den abgebenden Banken zu
erreichen, ist dringend zu empfehlen, externe Hilfe in Anspruch zu neh-
men – denn bekanntlich verhandelt man in eigener Sache schlecht. Das
endgültige Ergebnis über eine Endsumme im Vergleichswege hängt
ganz entscheidend von der Einschätzung der vorhandenen Sicherhei-
ten im Verwertungsfall ab. Dabei bedarf es beim Verhandeln mit der
Bank der profunden Sachkenntnis eines professionellen Beraters aus
dem Rechtsanwalts- oder Steuerberaterbereich für eventuell zu verwer-
tende Sicherheiten.
Fazit:Wenn die ursprüngliche Bank das Engagement an eine »Bad
Bank« abgegeben hat, gibt es bei der Verhandlung über die Kreditberei-
nigung gute Chancen, einen erheblichen
Nachlass bzw. einen Forderungsverzicht zu
erreichen, wenn bei einer neuen Bank der
dann sicherlich stark reduzierte Kreditbe-
trag genehmigt wird. Auf diese Art und
Weise konnten schon viele mittelständi-
sche Hotelbetriebe nachhaltig und mit Er-
folg saniert und dadurch die Hoteliers neu
motiviert werden.
Hilmar Pickartz M.A. (63) istRechtsanwalt in der Kanzlei Pickartz
& Collegen, die in Berlin und Augs-
burg ihren Sitz hat. Seine Arbeits-
schwerpunkte sind Unternehmenssanierung, Insol-
venzvermeidung, Kreditabwicklung, Bankenrecht
und Abwicklung von Problemimmobilien. Weitere
Infos unter: [email protected]
SERVICE RECHT
Eine »Bad Bank« übernimmt von Kriseninstituten risikobehaftete Vermögenswerte undWertpapiere, die stark an Wert verloren haben. Mit ihrer Hilfe können diese toxischen Papierefinanzwirksam ausgelagert werden. Werden diese Assets übertragen, profitiert die Bank voneiner Entlastung des Eigenkapitals
Wie schlecht ist die »bad Bank«?Was es bedeutet, wenn die Hotelkredite auf eine »Bad Bank« übertragen werden
TH
Recht_7-8.11 06.09.11 13:37 Seite 162
SERVICE TESTFAHRT / BUCHTIPP
Elektrisch fahrenDer Lexus GS 450 Hybrid ist eine Alternativezu europäischen Premium-Automobilen
Er wirkt vornehmund gefällt. Wo er stehen bleibt, erregt er Neugierde.
»Ein Hybrid? Ist er sparsam? Und was kostet er?« Fragen über Fragen.
Kein Wunder: Er ist noch nicht an jeder Ecke zu sehen, bescheinigt sei-
nem Eigner aber Autoverstand und guten Geschmack. Ein Wagen für
Individualisten also – und solche gibt es ja auch unter Hoteliers.
Erste Feststellung: Was schon das Äußere verspricht, übertrifft das
üppige Interieur. Innen beste Materialien, sorgfältigst verarbeitet. Trotz
der coupéartig gespannten Dachlinie bleibt der Kopf
beim Einstieg heil. Ein Genuss: Die Türen fallen wie
von selbst ins Schloss, satt und voll. Gegenüber der
Konkurrenz aus Deutschland wirkt der GS bei fast
gleichen Außenabmessungen agil und sportlich,
einen Vergleich braucht er keineswegs zu scheuen.
Die komfortabel-straffe Federung ist genau richtig,
Gerade auslauf und Kurvenlage beeindrucken wie das
gesamte Fahrverhalten.
Nachdem der Hybrid dem Benziner sehr schnell
den Rang abgelaufen hat, gibt es den Lexus 450 nur
mehr mit voll ausgereiftem dualen Antrieb. Und die-
ser bringt seine respektable Systemleistung nicht
TRAUMBERUF HOTELMANAGER
40 Jahre seines Lebens verbrachte Eu-
gen Auer in Hotels auf der ganzen
Welt – zumeist als Direktor im Dienst
internationaler Gesellschaften. Nun lässt
er diese Zeit Revue passieren – in der
Autobiographie »Traumberuf Hotelma-
nager«. Eigenhändig aufgeschrieben
und mit privaten Fotos illustriert hat er
darin seinen Weg von der Kellnerlehre im
Nagolder Hotel Post bis hin zum Ruhe-
stand in Oberfranken. Dazwischen erin-
nert er sich unter anderem an verschie-
dene Nahtoderfahrungen, die persön -
liche Begegnung mit der Mafia in Aca-
pulco, die Organisation eines Wirt-
schaftsgipfels in Kanada sowie politi-
sche Unruhen in Kairo – und erzählt zu
guter Letzt viel Wissenswertes über das
Management von Hotels. TH
Buch-Tipps für den Hotelier
Eugen Auer
Traumberuf
Hotelmanager
Books on Demand
356 Seiten
27,90 Euro
ISBN 978-3-8423-
2189-2
FOLLOW ME!
Früher beschränkte sich die Mundpro-
paganda von Gästen auf den Familien-,
Bekannten- und Kollegenkreis, heute
teilen diese ihre Eindrücke dank Face-
book, Twitter & Co. der ganzen Welt mit.
Und auch Unternehmer können sich
diese sozialen Plattformen zunutze ma-
chen, wie das Buch »«Follow me!« zeigt:
zum einen fürs Marketing, zum anderen,
um neue Kunden zu akquirieren bzw.
bestehende Beziehungen zu festigen,
um den Support zu verbessern oder den
eigenen Ruf zu stärken. Wie das geht,
zeigen die beiden Autoren anhand zahl-
reicher Fallbeispiele aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Hinzu kom-
men grundsätzliche Informationen, Gra-
fiken, Begriffserklärungen und hilfreiche
Handlungsanweisungen.
Anne Grabs, Karim-
Patrick Bannour
Follow me!
Galileo Computing
442 Seiten
29,90 Euro
ISBN 978-3-8362-
1672-2
nur auf dem Papier: Ein Druck auf das Gaspedal und die Kraft von 345 PS
macht aus dem eben noch leise und bis 45 km/h elektrisch dahinrol-
lenden Mittelklasse-Liner ein Sportgerät. Der Fahrbetrieb funktioniert
so selbstverständlich, dass selbst Hybrid-Neulinge schnell Vertrauen
entwickeln: Starterknopf drücken, Wählhebel auf »Fahrt« stellen und
schon setzt sich der GS lautlos in Bewegung. Er läuft solange elektrisch,
bis man ihn fordert, denn erst bei schnellerer Fahrt schaltet sich der
Sechszylinder-Benzinmotor hinzu.
Wir haben selten ein Auto so gerne gefahren wie
dieses und sind gespannt, was nach ihm kommt. Der
Verbrauch? Bei dieser Leistung sind acht bis 9,5 Liter
Super respektable Werte. Einschränken muss man
sich lediglich beim Gepäck, denn die Batterien und
Hybrid-Komponenten brauchen Platz.
Das schätzt der Hotelier:• geräumige Fahrgastzelle mit luxuriösen Sitzen
• kultivierte bis sportliche Fahreigenschaften
• durch Hybridunterstützung wirtschaftlich, auch im
Stadtbetrieb HANS-ROLAND ZITKA
Lexus GS 450h
Hubraum 3450 ccm
Leistung 345 PS
L / B / H 4830/ 1820 / 1430 mm
Schadstoffklasse Euro 5
CO2-Emission 180 g / km
Leergew. / Zuladung 1935 / 420 kg
Kofferraum 320 l
Normverbrauch je 100 km 7,6 Liter S
Beschl. 0-100 km / h 5,9 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 240 km / h
Grundpreis ab 60.810 Euro
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Testfahrt_Buchtipp911 06.09.11 13:39 Seite 163
164 TOP HOTEL | 9/2011
Zum Beispiel für das immer öfter anzutref-fende Segway – ein Gefährt, dessen zwei Räder
nebeneinander angebracht sind und das der
Nutzer mit aufrecht stehender Lenkdeichsel auf
einer Fläche über der Achse stehend fährt. Es gilt
als Kraftfahrzeug eigener Art bzw. als elektrische
Mobilitätshilfe und benötigt deshalb nach der
Einzelgenehmigung ein gültiges Versicherungs-
kennzeichen. Das Verkehrsjahr beginnt jeweils
am 1. März eines Jahres und endet nach Ablauf
des Monats Februar im Folgejahr. Haftpflicht-
technisch muss der Hotelier das Segway also mit
einem gültigen Nummernschild versehen. Über-
lässt er das Gefährt dem Gast gegen Entgelt, ist
es als Selbstfahrervermietfahrzeug (SVF) zu de-
klarieren. Für Schäden am Segway selbst emp-
fiehlt sich eine Vollkaskoversicherung.
PedelecsDie meisten in Deutschland verkauften E-Bi-
kes sind sogenannte Pedelecs: Pedal Electric
Cycles. Ein Elektromotor mit nicht mehr als 250
Watt Leistung unterstützt dabei die Tretkraft,
womit eine maximale Höchstgeschwindigkeit
von 25 km/h erreicht wird. Verkehrstechnisch
gelten Pedelecs deshalb als Fahrräder, sodass
weder ein Führerschein noch eine Mofa-Prüfbe-
scheinigung notwendig ist. Die Anschaffung
selbst lässt sich im Rahmen der Geschäftsin-
ventarversicherung berücksichtigten; den Ver-
leih sollte der Hotelier dann in seine Betriebs-
haftpflicht aufnehmen, um bei Haftpflicht-
ansprüchen Deckung durch den Versicherungs-
betrag zu genießen. Als weiterführender Versi-
cherungsschutz besteht zudem die Möglichkeit,
die Betriebsgefahr bzw. den Betriebsschaden
über die Deckung »fahrbare Maschinenkasko-
versicherung« abzusichern.
Schnelle PedelecsSchnelle Pedelecs sind Elektrofahrräder, die
zwar auch durch Tretkraft und unterstützenden
Elektromotor angetrieben werden, aber deutlich
schneller fahren als 25 km/h. Infolge müssen sie
typengenehmigt und als Kleinkrafträder oder
Mopeds zugelassen werden. Der Fahrer benö-
tigt eine Mofa-Prüfbescheinigung oder einen
Führerschein der Klasse M. Haftpflichttech-
nisch muss der Hotelier sein schnelles Pede-
lec also mit einem gültigen Nummernschild
versehen. Überlässt er das Gefährt gegen Ent-
gelt, ist es ebenfalls als Selbstfahrervermiet-
fahrzeug (SVF) zu deklarieren. Für Schäden am
Fahrzeug selbst empfiehlt sich eine Voll-
kaskoversicherung.
E-BikesIm Gegensatz zu den Pedelecs fahren E-Bi-
kes auch ohne Tretunterstützung, also allein
durch ihre Motorleistung. Die Geschwindig-
keit regelt man dabei über einen Drehgriff am
Lenker. Die StVZO stuft E-Bikes als Mofas ein,
die – ohne Einsatz des Radlers – eine maxima-
le Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h errei-
chen dürfen. Eine Helmpflicht besteht nicht.
Haftpflichttechnisch muss der Hotelier auch
hier ein gültiges Nummernschild anbringen.
Überlässt er das Gefährt gegen Entgelt einem
Gast, ist es als Selbstfahrervermietfahrzeug
(SVF) zu deklarieren. Für Schäden am E-Bike
selbst empfiehlt sich auch hier eine Voll-
kaskoversicherung.
GolfplatzfahrzeugeEin Golfplatzfahrzeug ist ein kleines Land-
fahrzeug mit Elektro- oder Benzinmotor, einer
kW-Zahl von 2 oder 3 und einer Höchstge-
schwindigkeit von 25 km/h. Statt einer Be-
triebserlaubnis gibt es für Caddys ein soge-
nanntes CE-Dokument; für das Fahren auf
öffentlichen Straßen benötigt man ein gülti-
ges Versicherungskennzeichen. Haftpflicht-
technisch muss der Hotelier beachten:
• Wird mit dem Caddy nur auf geschlossenen
Betriebsgrundstücken gefahren, die weder
öffentliche Verkehrsflächen noch beschränkt
öffentliche Verkehrsflächen sind, genügt die
Absicherung durch eine Betriebshaftpflicht.
• In allen anderen Fällen besteht eine Zulas-
sungs- und Versicherungspflicht.
Versichert unterwegsHoteliers halten heutzutage für ihre Gäste die verschiedensten Fahrzeuge bereit – Fahrräder,E-Bikes und Segways zum Erkunden der näheren Umgebung ebenso wie Caddys oder Autos.Doch wie steht es beim Verleih um die Versicherung und welche ist wofür überhaupt nötig?
SERVICE VERSICHERUNGSTIPP
Schäden am Fahrzeug selbst können
• über die Geschäftsinventarversicherung bzw.
fahrbare Maschinenkaskodeckung versichert
werden, wenn keine Zulassungs- und Versi-
cherungspflicht besteht.
• über die Vollkaskoversicherung versichert
werden, wenn eine Zulassungs- und Versi-
cherungspflicht besteht.
PersonenkraftwagenHier besteht eine Zulassungs- und Versi-
cherungspflicht nach der StVZO und dem
Pflichtversicherungsgesetz (PflVG). Deklarie-
ren sollte der Hotelier die Fahrzeuge in seiner
Haftpflichtversicherung immer als Selbstfah-
rervermietfahrzeuge. Eine Kaskoversicherung
ist empfehlenswert.
Hinzu kommt gerade hier eine wichtige Fra-
ge an den Gast: die nach einer entsprechenden
und gültigen Fahrerlaubnis. Diese sollte sich
der Hotelier nicht nur zeigen lassen, sondern
auch protokollieren. »Wer das nicht macht,
handelt grob fahrlässig«, warnt Arno Schu-
bach von der Arbeitsgemeinschaft Versiche-
rungsrecht im Deutschen Anwaltverein. Denn
die Folgen eines Unfalls ohne Führerschein
sind dramatisch – sowohl für den entleihen-
den Gast als auch für den verleihenden Hote-
lier. So zahlt zwar die Haftpflichtversicherung
gegenüber Dritten in vollem Umfang, kann
sich davon aber bis zu 5000 Euro vom Autobe-
sitzer oder Fahrer zurückholen. Außerdem be-
kommt der Hotelier den Schaden am Wagen
wahrscheinlich nicht voll ersetzt, wobei es
nach neuem Recht auf die Schwere des Ver-
schuldens ankommt. »20 bis 30 Prozent Abzug
sind da schon möglich«, weiß Schubach. Noch
schwerwiegender sind die Folgen für den Ent-
leiher: Von ihm kann sich die Versicherung
den restlichen Schaden am Unfallwagen in
vollem Umfang wiederholen, wenn der Fahrer
eine bewusste Pflichtverletzung begangen
hat. Zudem drohen ihm dann noch eine Geld-
strafe und ein Fahrverbot.
Weitere Infos: www.fritzufritz.de TH
Versicherungstipp911 06.09.11 13:40 Seite 164
9/2011 | TOP HOTEL 165
Urlaubsgrüße aus Holland, Prag, Mallorca und dem Lago die Como. Auch Hoteliers und Küchenchefs brauchen Tapetenwechsel – zum Aufladen der Akkus und um sich Inspirationen für den Job zu Hause zu holen. Eine kleine Auswahl an Postkarten
Herzliche Grüße aus dem Urlaub...Marco Wenninger, Küchenchef
Hotel Hessischer Hof
Frankfurt
»Ciao« an alle Top hotel-Leservom Lago di ComoSaluti Dagmar Zechmann General Manager Le Méridien München
Back to the roots... Groeten uit ZeelandJan HeringaGeneral Manager Leonardo Royal Hotel Munich
Buenos dias, liebe Top hotel-Leser,viele Grüße aus Santa Ni, einem kleinen
Ort im Südosten von MallorcaCarsten Colmorgen und Familie
Director Hôtel Concorde Berlin
Marco Wenninger
Jan Heringa
Dagmar Zechmann
Carsten Colmorgen
COMMUNITY DIE BRANCHE IN BILDERN
postkartenaktion 9 06.09.11 13:43 Seite 165
COMMUNITY DIE BRANCHE IN BILDERN
Ein Wochenende in Berlin und damit auch im Grand Hotel Esplanade verbrachte Ende August die deutsche Basketballnational-
mannschaft um NBA-Champion Dirk Nowitzki (hinten re.); hier mit Concierge Johannes Bannert (li.) – am 28. August stand für die Spieler
ein EM-Vorbereitungsspiel gegen Mazedoniens Nationalmannschaft auf dem Programm
Auf Augenhöhe: Ronny Mechnich, Direktor des Flair Parkhotel Ilshofen, und Liam Potter aus der U20-Bas-
ketballnationalmannschaft von Großbritannien – sein Team
absolvierte im Juli mehrere Testpiele gegen Deutschland
Sportlich: Niels Mester (li.) von der International Speed BadmintonOrganisation und Azimut Europa CEO Remco Gerritsen im Berliner »Steffi
Graf Station«: Hier fand am 27. August das erste Speed-Badminton-WM-
Finale statt – sponsored by Azimut
166 TOPHOTEL | 9/2011
Community911 06.09.11 15:14 Seite 166
23 Fragen zur PersonWas wären Sie außer dem, was Sie heute sind, gern geworden?Diese Frage stellt sich mir nicht, denn ich bin sehr glücklich mit dem,was ich geworden bin.Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?Beim Mithelfen in der Küche des elterlichen GasthausesWas möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen?Ich möchte auf jeden Fall weiter im Außer-Haus-Markt arbeiten.Wer ist Ihr Vorbild?Es gibt viele Menschen mit besonderen Fähigkeiten oder Eigenschaften,bei denen ich mir viel abschauen kann.Wie heißt Ihr Lieblingsautor?Ich lese phasenweise sehr gern, einen Lieblingsautor gibt es aber nicht.Ihre Lieblingsmusik?Da fällt es mir schwer, mich festzulegen. Eine meiner Lieblings-künstlerinnen ist die britische Soul-Sängerin Joss Stone.Welches Tier wären Sie am liebsten?Eine SchwalbeWelches Hobby macht Ihnen am meisten Spaß?Ich reite gern, denn dabei lernt man nie aus. Welchen Luxus leisten Sie sich gelegentlich?Ich habe einen Schuhtick und leiste mir gern gute Herrenschuhe.Was halten Sie für Ihren größten Vorzug?Geradlinigkeit und BerechenbarkeitWas ist Ihr größter Fehler?Ich bin manchmal zu verbissen.Wie bauen Sie Stress ab?Beim Laufen – wenn möglich, zweimal die WocheWovor haben Sie Angst?Vor Siechtum im AlterWem möchten Sie mal so richtig die Meinung sagen?Da hat sich bei mir nichts aufgestaut.Was stört Sie am heutigen Gastgewerbe am meisten?Ich habe bisweilen den Eindruck, dass man sich der Wichtigkeit des Gastes wieder stärker bewusst werden sollte.»Hotellerie 2020« – Woran denken Sie da spontan?Die Polarisierung zwischen Luxussegment und Basisangeboten wirdweiter voranschreiten.Welches Hotel gefällt Ihnen persönlich am besten?Das Hotel am Museum in HamburgWas hat Sie in Ihrem Leben am meisten beeindruckt?Mich beeindrucken Menschen, die Zufriedenheit ausstrahlen.Sie gewinnen eine Million Euro. Was würden Sie damit tun?Ich würde mir ein halbes Jahr Auszeit nehmen und mich dem Reitenwidmen.Welche drei Dinge würden Sie auf »die Insel« mitnehmen?Ich bin kein großer Freund von Strandurlaub, aber Papier und Bleistiftmüssen auf jeden Fall mit, um meine Gedanken festzuhalten.Welcher Versuchung widerstehen Sie nicht?Ich habe ein Problem mit Süßem.Was haben Sie vor, wenn Sie 60 Jahre alt sind?Reisen – zum Beispiel nach Patagonien oder NeuseelandWelchen Spruch oder welches Zitat würden Sie Ihren Mitmenschen gern ans Herz legen?»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.«
Fritz Kellermanngeboren am 17. Juni 1963 in Crailsheim
verheiratet
Marketingdirektor Frozen Food in der
Geschäftsleitung der Nestlé Schöller GmbH
Charity: Jörg Sackmann (Mitte) und Kollegen bereiteten im Baden-Badener »Le Jardin de France« ein Galadinner zu-
gunsten der Deutschen Kinderkrebsnachsorge-Stiftung zu;
der Erlös der Aktion am 10. Juli belief sich auf 35.600 Euro
Gutes Training für die »IKA – Olympiade der Köche2012«: Anlässlich des Sommerfestes von Blanco CS zeigte
die deutsche Nationalmannschaft der Köche um Teamkapitän
Matthias Kleber (Mitte) in Oberderdingen ihr Können
Eine Stippvisite in Erfurt, Austragungsort der»Olympiade der Köche 2012«, machten Ende August (v.li.)
Joachim Mueller, Kurt Weid und Niklas Edgren von der
schwedischen Nationalmannschaft der Köche; hier mit
Souschef Jürgen Mogge, sein Hotel Tanne Ilmenau ist
2012 Quartier der Schweden
9/2011 | TOPHOTEL 167
Community911 06.09.11 15:14 Seite 167
VORSCHAU
Die Fach-Illustrierte für das Hotel-ManagementOffizielles Verbandsorgan (von 7 Verbänden)• Brillat Savarin-Kuratorium der FBMA-Stiftung• Flair Hotels e.V.• Food+Beverage Management Association e.V. (FBMA)• Foodservice Consultants Society Deutschland-Österreich e.V. (FCSI)• Gastronomische Akademie Deutschlands e.V. (GAD)• Landidyll Hotels & Restaurants e.V.• Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte e.V. (VSR)
Redaktionelle Partnerschaft (mit 4 Verbänden)• European Hotel Managers Association (EHMA)• Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. (HDV)• Hotelverband Deutschland (IHA)• Wellness-Hotels-Deutschland GmbH (W-H-D)
28. Jahrgang • 278. AusgabeErscheint monatlich (10 Hefte pro Jahr); Doppelausgaben 1-2 und 7-8
Freizeit-Verlag Landsberg GmbHCelsiusstraße 7 • D-86899 Landsberg am Lech
Postfach 101255 • D-86882 Landsberg am Lech • Tel. 08191-94716-0Fax 08191-94716-66 • [email protected] • www.tophotel.deEingetragen im Handelsregister Amtsgericht Augsburg HRB 8676
Herausgeber:Wolfgang Schmitz • [email protected]äftsführung: Thomas Karsch, Eckhard LenzChefredakteur: Thomas Karsch • [email protected] vom Dienst: Mathias Hansen (DW -22) • [email protected]: Kirsten Posautz (DW -41) • [email protected]:Melanie Geiger (Tel. 08191-94716-0)Redaktion: Bettina Lintz (DW -23) • Jacqueline Schaffrath (DW -25)Gaby Scheibel (DW -24) • [email protected]:Wolfgang Jähn, Ltg. (DW -31) • Simone Wurmser (DW -33) Andrea Meyler (DW -29) • [email protected] Gestaltung:Wolfgang JähnAutoren & Korrespondenten: Hans Baumann • Detlef Berg • Albrechtvon Bonin • Franz Brandl • Hans P.O. Breuer • Jonas Dowen • LudwigFienhold • Hannes Finkbeiner • Heinz Horrmann • Rudolf Knoll • ChristineLandua • Anke Pedersen • Hilmar Pickartz • Frank Puscher • KarlRudolf • Thomas Starost • Dr. Hans-Roland Zitka
Redaktionsbeirat: Alexander Aisenbrey • Michael Albert • MichaelAltewischer • Udo Finkenwirth • Siegfried Gallus • Frank Marrenbach • Hubert Möstl • Andrea Nadles • Martin Rahmann • Klaus-PeterWillhöft • Theo WilminkAnzeigenabteilung:Martin Frey, Ltg. (DW -11) • Heike Hansen (DW -13) Silke Matschiner-Oltmanns (DW -26) • Harald Schwinghammer (DW -12)[email protected]: Petra Kohler-Ettner (DW -17) • [email protected] & Vertrieb: Marie-Therese Kraus (Tel. 02631-879-184)[email protected]
Druck: Kessler Druck + Medien GmbH & Co. KG, 86399 Bobingen
Bezug: Einzelpreis je Heft 7,50 Euro, inkl. Versandkosten und 7% MwSt.
Jahresabonnement: 50 Euro (Studenten und Azubis 25 Euro), Zuschlag Europa 27 Euro, übr. Ausland 37 Euro. Staffelpreise auf Anfrage. Abo kün-digungen nur mit dreimonatiger Frist zum Ende des Bezugs zeitraums mög-lich. Bei unverschuldetem Nichterscheinen keine Ansprüche gegen den Verlag.Abo-Preis für Verbandsorgan-Mitglieder ist im Mitglieds beitrag enthalten.
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Tophotel unterliegt der ständigen Auflagenkontrolle der Informa-tions gemein schaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbe-trägern e.V. (IVW)
Businesshotel-TestDas Maritim Parkhotel in Mann-
heim liegt zentral am Friedrichs-
platz, umgeben von Jugendstil-
Bauten und direkt gegenüber dem
Wasserturm. Wo die Stärken und
Schwächen des 173 Zimmer großen
Hauses samt Hochzeitszimmer
und exklusiven Veranstaltungs-
möglichkeiten liegen, untersuchte
jüngst unser anonymer Hotel-
tester.
KüchentechnikHohe Effizienz und leichte
Bedienbarkeit stehen klar im
Vordergrund, wenn es um die
Anschaffung von Küchentechnik
geht. Schnäppchen entpuppen
sich häufig als unpraktisch oder
benötigen so viel Energie, dass
eine Amortisationsrechnung vom
Kauf abhalten müsste. Tophotel
präsentiert aktuelle Innovationen
für die Profi-Küche.
Made in Germany... gilt auch heute noch als
Qualitätsversprechen. Tophotel
untersuchte, welche Bedeutung
»Made in Germany« für die gast -
liche Branche in Deutschland hat.
Neben der hohen Qualität spielt für
viele Hoteliers ein weiterer Aspekt
eine wichtige Rolle: Die Entschei-
dung für deutsche Produkte trägt
gleichfalls dem Nachhaltigkeits-
gedanken Rechnung.
Bier & feine KücheBier ist nicht nur ein überaus
beliebter Durstlöscher, Bier eignet
sich auch ganz hervorragend als
Zutat für die feine Küche. Das
wissen ambitionierte Köche schon
lange und begeistern ihre Gäste
mit bierigen Kreationen. Doch auch
die Brauereien forschen in ihren
Küchen nach immer neuen Rezept-
ideen, die für die Gastronomie
von Interesse sind.
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