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Fachhochschule Köln Fachbereich Energietechnik Studiengang Elektrische Energietechnik Masterarbeit Auslastung des Übertragungsnetzes bei sehr hohem Anteil erneuerbarer Energien Vorgelegt von Tobias Frinken Matr.Nr.: 11088121 Referent: Prof. Dr.-Ing. E. Waffenschmidt (Fachhochschule Köln) Koreferent: Prof. Dr.-Ing. C. Humpert (Fachhochschule Köln) Datum: 21.03.2014

Auslastung des Übertragungsnetzes bei sehr hohem Anteil ...100pro-erneuerbare.com/netze/publikationen/2014-03-Frinken/Frinken... · Programm Neplan mit anschließenden Auslastungssimulationen

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Fachhochschule Köln

Fachbereich Energietechnik

Studiengang Elektrische Energietechnik

Masterarbeit

Auslastung des Übertragungsnetzes bei sehr

hohem Anteil erneuerbarer Energien

Vorgelegt von Tobias Frinken

Matr.Nr.: 11088121

Referent: Prof. Dr.-Ing. E. Waffenschmidt (Fachhochschule Köln)

Koreferent: Prof. Dr.-Ing. C. Humpert (Fachhochschule Köln)

Datum: 21.03.2014

Eidesstattliche Erklärung

Ich versichere, dass ich meine Masterarbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer

als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die den benutzten Quellen

wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Diese

Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.

Köln, den

Nachname: Frinken

Vorname: Tobias

Matrikelnummer: 11088121

Unterschrift: ___________________

I

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ........................................................................................................................... 1

2. Aufbau des Übertragunsnetzes .......................................................................................... 3

2.1. Freileitungen ............................................................................................................... 3

2.2. Umspannwerke ........................................................................................................... 5

2.3. Höchstspannungskabel ................................................................................................ 6

2.4. Leitungsparameter ...................................................................................................... 7

3. Nachbau des deutschen Höchstspannungsnetzes ............................................................... 9

3.1. Übertragungsnetzbetreiber ........................................................................................ 10

3.1.1. Amprion ............................................................................................................. 11

3.1.2. 50Hertz ............................................................................................................... 11

3.1.3. Tennet TSO ........................................................................................................ 13

3.1.4. TransnetBW ....................................................................................................... 14

3.2. Übertragungsnetzbetreiber unabhängige Informationen .......................................... 15

3.2.1. Karte des deutschen Höchstspannungsnetzes des FNN ..................................... 15

3.2.2. Liste der Umspannwerke und Google Earth ...................................................... 17

3.2.3. Open Street Map ................................................................................................ 19

3.2.4. Powerland .......................................................................................................... 21

3.2.4.1. Amprion 220 & 380 kV Netzschema ............................................................. 21

3.2.4.2. Stromleitungsverzeichnis ................................................................................ 22

3.3. Zusammenführung der Informationen ...................................................................... 25

3.4. Einführung von Verbindungsknoten ......................................................................... 27

3.5.Auswertung der Informationen .................................................................................. 30

3.5.1. Automatische Berechnung der Leitungslängen ................................................. 30

3.5.2. Liste aller Verbindungen ................................................................................... 32

3.5.3. Korrekturfaktor .................................................................................................. 34

3.6. Ergebnis .................................................................................................................... 36

4. Neplan .............................................................................................................................. 37

4.1. Einführung in die Benutzung von Neplan ................................................................ 37

4.2. Aufbau des Netzes .................................................................................................... 39

4.2.1. Erstellen eines neuen Projekts ........................................................................... 39

4.2.2. Integration einer Hintergrundkarte .................................................................... 40

4.2.3. Kalibrierung des Plans ....................................................................................... 42

4.2.4. Setzen von Knoten für Umspannwerke ............................................................. 43

4.2.5. Einfügen weiterer Pläne und Spiegeln von Knotenpunkten .............................. 45

4.2.6. Mehrfache Eingabe eines Knotens .................................................................... 46

4.2.7. Leitungsparameter definieren und in Neplan Bibliothek ablegen ..................... 48

4.2.8. Vernetzung aller Knoten und Eingabe von Längenparametern ......................... 53

5. Fazit und Ausblick ........................................................................................................... 54

Verzeichnis verwendeter Formelzeichen ............................................................................. 55

Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................ 56

Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... 57

Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 59

Tabellenverzeichnis ............................................................................................................. 62

Anhang ................................................................................................................................. 63

1

1. Einleitung

Die ersten Unternehmungen ein Energieübertragungsnetz zu errichten gehen bis in das

19. Jahrhundert zurück. Am 25. August 1981 wurde in Deutschland eine Strecke von

176 km zwischen einem Kraftwerk in Laufen und der Internationalen

Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt mittels einer Freileitung erstmals in

Betrieb genommen. Die damalige Spannungsebene dieser Übertragungsstrecke betrug

15 kV. Der Erfolg dieser Strecke läutete die Elektrifizierung der Welt ein. Die

elektrische Energieversorgung ist im heutigen Alltag unverzichtbar.

In Abhängigkeit von wirtschaftlichen Faktoren werden viele verschieden

Spannungsebenen verwendet. Die Spannungsbereiche in Deutschland sind in vier

Spannungsebenen aufgeteilt. Alles unter 1000 Volt ist Niederspannung, zwischen 1 kV

und 60 kV befindet sich die Mittelspannung und ab 60 kV beginnt die Hochspannung.

Spannungen jenseits der 150 kV Ebene zählen zur Höchstspannung. Das deutsche

Höchstspannungsnetz besteht aus zwei verschiedenen Höchstspannungsebenen. Zum

einen die 380 kV Spannung und zum anderen die 220 kV Spannung. In den nächsten

Jahren wird das Netz allerdings fast vollständig auf 380.000 Volt umgestellt [9].

Dem Höchstspannungsnetz in Deutschland bzw. in Europa wird ein großes

Aufgabengebiet zuteil. Große Kraftwerke sind direkt an dieses Netz angeschlossen, da

ihre Energieproduktion größer als die regionale Nachfrage ist und die überschüssige

Energie verlustarm verteilt werden kann. Außerdem gewährleistet das

Höchstspannungsnetz Netzstabilität über staatliche Grenze hinaus im UCTE Netz. Der

plötzliche Ausfall von großen Energieproduzenten oder Energieverbrauchern kann so

auf mehrere Schultern verteilt werden. Durch den immer weiter vorangetriebenen

Ausbau regenerativer Energien mit verschiedenen Einspeiseverhalten sowie

geographischer Abhängigkeit, hat das Höchstspannungsnetz eine weitere Aufgabe

hinzu bekommen. Im Norden produzierte Windenergie oder im Süden gewonnener

Photovoltaikstrom müssen jetzt und vor allem in Zukunft Deutschlandweit verteilt

werden.

Ziel dieser Arbeit ist der Nachbau des deutschen Höchstspannungsnetzes mit dem

Programm Neplan mit anschließenden Auslastungssimulationen bei Einspeisungen von

großen Mengen regenerativ produzierter Energie. Das Simulationsspektrum geht

angefangen von Netzsimulationen ohne Kern-, Braunkohle- oder Steinkohlekraftwerke,

über Transportsimulationen mit offshore produzierter Windenergie oder großen

2

Photovoltaikströmen zwischen Nord- und Süddeutschland, bis zur Simulation der

Deckung des Täglichen deutschen Energiebedarfs mit 100% regenerativ produzierter

Energie.

Die Masterarbeit ist in 5 Kapitel gegliedert. Im Folgenden werden die Kapitel kurz

inhaltlich vorgestellt.

Das erste Kapitel, die vorliegende Einleitung, soll einen Überblick über die

Masterarbeit sowie einen ersten Einblick in das behandelte Thema geben.

Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den hauptsächlich in einem

Höchstspannungsnetz verwendeten Komponenten und seinem Aufbau. Grundlegend

wird erklärt, woraus das Höchstspannungsnetz besteht und welche Komponenten für

eine Simulation besonders wichtig sind.

Das dritte Kapitel gibt einen Einblick, wie und woher Informationen über das

Höchstspannungsnetz gesammelt werden können. Es wird aufgezeigt, wie die Qualität

der Informationen zu bewerten ist und wie diese verarbeitet werden können, dass daraus

ein guter Nachbau des deutschen Höchstspannungsnetzes entstehen kann.

Das vierte Kapitel beschreibt die Vorgehensweise beim Aufbau des Netzes mit Neplan.

Vom Erstellen einer Datei bis zur endgültigen Vernetzung sind alle Vorgänge

beschrieben.

Das fünfte Kapitel beinhaltet ein Fazit über die Masterarbeit sowie einen Ausblick auf

zukünftig Entwicklungen und anschließbare Projekte zu diesem Thema.

3

2. Aufbau des Übertragunsnetzes

2.1. Freileitungen

Bis auf wenige Ausnahmen werden Höchstspannungsverbindungen über Freileitungen

realisiert. Ihre Aufgabe ist der Transport elektrischer Energie durch ganz Deutschland

und darüber hinaus. So wird die oft mehrere Kilometer große Distanz zwischen zwei

Umspannwerken mit Hochspannungsmasten, in einem Abstand von bis zu einigen

hundert Metern zwischen den Masten, überwunden.

Um Blindleistungsverlusten sowie dem Corona- und Skin-Effekt entgegen zu wirken,

verwendet man in der Höchstspannungstechnik sogenannte Bündelleiter (Siehe

Abbildung 1). Bei Bündelleitern wird der Gesamtquerschnitt eines Phasenleiters in

mehrere parallele Teilleiterseile aufgeteilt, die in Abständen von 50 bis 70 m durch

elektrisch leitende Abstandhalterfixiert sind [1].

Nach dem heutigen Stand der Technik wird auf der 380 kV Spannungsebene ein

vierfacher Bündelleiter, bei einer Spannung von 220 kV ein zweifacher Bündelleiter

verwendet.

Aufgrund von wenig vorhandenen öffentlichen Informationen über die im deutschen

Höchstspannungsnetz tatsächlich eingesetzten Leitungstypen in Freileitungen, müssen

diese für die Neplan Simulation mit sinnvollen Annahmen ersetzt werden. Der in der

Literatur am häufigsten genannte Leiter ist der 240/40 mm² Bündelleiter oder auch 243-

AL1/39-ST1A nach neuer Codierung. Ein weiterer häufig verwendeter Leiter ist der

264-AL1/34-ST1A. Beruhend auf einer Festlegung aus den 1950er Jahren durch die

Abbildung 1: Feldbilder eines a) Einseil-, b) Zweierbündel-, c) Dreierbündel-, d)Viererbündelleiters [1]

4

damalige Deutsche Verbundgesellschaft (DVG), ist der AL1/39-ST1A der

überwiegend verwendete Leiter [18]. Die Übertragungsdifferenz zwischen beiden

Leitern beträgt weniger als 5,5%. Um die Transportfähigkeit nicht größer zu bemessen,

als sie es in Wirklichkeit ist, wird für den Nachbau ausschließlich das 240/40 mm²

Leiterseil verwendet. In diesem Leiter besteht der Kern aus mehreren Stahlbündeln, die

einen Gesamtquerschnitt von 40 mm² ergeben. Um den Kern sind mehrere

Aluminiumleiter mit einem Gesamtquerschnitt von 240 mm² verarbeitet (siehe

Abbildung 2).

Der oben beschriebene Leiter ist für Hoch- und Höchstspannungsleitungen

gleichermaßen geeignet. Bei 110 kV wird er einfach verwendet, bei 220 kV zweifach

und bei 380 kV vierfach. In der späteren Neplan Simulation wird dieser Leitertyp

generell verwendet werden. Die elektrischen Eigenschaften und Parameter des

beschriebenen Leitertyps werden in Kapitel 4.2.7. jeweils für den zwei und vierfach

Bündelleiter beschrieben und berechnet.

Abbildung 2: Querschnitt eines Aluminium-/Stahlleiters [1]

Aufgrund der ansteigenden Belastung des Höchstspannungsnetzes in der Zukunft, wird

der Leitertyp 240/40 mm² durch einen größeren Querschnitt ersetzt werden. Ein Beleg

für die steigenden Leitungsquerschnitte in zukünftigen Bauten ist die geplante

Höchstspannungstrasse zwischen den Umspannwerken in Redwitz und Altenfeld (siehe

Abbildung 3).

Abbildung 3: Verbindung von Redwitz nach Altenfeld [4]

5

Die Tennet TSO GmbH verwendet beim Neubau dieser Trasse zwei 380 kV Leitungen

mit jeweils einem vierfachen Aluminium/Stahl Aufbau von 565/72 mm² pro Phase [14].

Eine Phase soll im Grundlastfall mit 2.300 A betrieben werden, was auf allen zwei Mal

drei Phasen einer Gesamtleistung von über 3.000 MW entspricht. Die

Maximalbelastung wird je nach Genehmigung über 4.100 MW (bzw. 4.700 MW)

betragen. Bei einer Spitzenlast in Deutschland von 82 GW bedeutet das eine temporäre

Transportfähigkeit von 5 % des gesamten deutschen elektrischen Energiebedarfs.

2.2. Umspannwerke

Die zur Übertragung verwendete Höchstspannung wird in Umspannwerken auf ihre

entsprechende Spannungsebene transformiert (siehe Abbildung 4). Der Anfang und das

Ende jeder Freileitung bilden das sogenannte Portal. Ab diesem Punkt werden die zwei-

und vierfach Bündelleiter zu einem Leiter zusammengefasst und über ein Metallgerüst

sowie mehrere Isolatoren an das im Umspannwerk installierte Schaltfeld geführt. Das

Schaltfeld ist über Leistungs- und Trennschalter mit dem Transformator verbunden.

Abbildung 4: Aufbau eines Höchstspannungsumspannwerkes [3]

6

Die Leistungsfähigkeit des Umspannwerkes hängt in erster Linie von der

Transformatorleistung ab. Aufgrund dessen sind alle weiteren im Umspannwerk

installierten Komponenten auf den Transformator abgestimmt. Umspannwerke

beinhalten weiterhin Überspannungsableiter sowie Messwandler zur Überprüfung von

Strom und Spannung.

Umspannwerke benötigen häufig große Flächen, da Luft als Isoliermedium zwischen

den Leitern, keine große Durchschlagfestigkeit besitzt. Durch den Einsatz von

Schaltanlagen und Transformatoren mit SF6-Gas hat sich die Größe seit Beginn der

siebziger Jahre verringert. Jedoch ist mit steigendem Leistungsbedarf nicht damit zu

rechnen, dass Umspannwerke zukünftig auf wesentlich kleineren Flächen realisiert

werden. Zum einen sind kompakte Anlagen teuer, zum anderen steigt der elektrische

Energiebedarf in Deutschland immer weiter.

2.3. Höchstspannungskabel

In der Höchstspannungsübertragungstechnik gelten Freileitungen als konkurrenzloses

System, da sie um ein vielfaches Preiswerter als Kabelsysteme sind. In einer Studie für

eine 3000 MVA Verbindung zwischen Ganderkesee und St. Hülfe, ist ein Erdkabel im

günstigsten Fall 3,7-fach so teuer, wie eine äquivalente Freileitung [15]. Weiterhin sind

die technischen Erfahrungen größer und die Übertragungsleistungen sind bei gleichen

Querschnitten durch die natürliche Luftkühlung höher. Dennoch ist für jeden neuen Bau

von Höchstspannungsübertragungen eine Einzelfallbetrachtung notwendig. In

Sonderfällen kann der Bau einer Höchstspannungskabeltrasse eine sinnvollere

Alternative sein.

7

Abbildung 5: Kabelverlauf durch Berlin [5]

So verläuft durch Berlin das längste aktive Höchstspannungskabelsystem Deutschlands

(Siehe Abbildung 5) [18]. Aufgrund des hohen Energiebedarfs Berlins bietet ein

380 System eine optimale Versorgung und für Freileitungen ist aufgrund der

dichten Besiedelung kein Platz. Somit verlaufen vom Osten bis in den Westen Berlins

zwei 380 kV Kabelsysteme mit zwei verschiedenen Kabeltypen. Zum einen ein

Schichtenmantelkabel des Typs 2XS( FL )2Y, zum anderen ein Wellmantelkabel des

Typs 2XKLD2Y. Beide Kabelsysteme haben einen Leiterquerschnitt von 1.600 mm²

Kupfer sowie eine Nenn-Übertragungsleitung von 1.100 MVA [5].

2.4. Leitungsparameter

Neben der Leitungslänge gibt es mehrere signifikante elektrische Parameter von denen

eine Freileitungsübertragung abhängt. Im Allgemeinen sind das der Ohm’sche

Widerstand, Induktivität und Kapazität. Der Einfluss den diese Parameter auf die

Leitung ausüben und wovon Sie abhängig sind, wird im Folgenden erläutert.

1. Ohm’scher Widerstand

Der Ohm’sche Widerstand einer Leitung hat den größten Einfluss auf die

Leitung. Der durch die Leitung strömende Strom erwärmt sie. Ist der Strom zu

groß, kann das zu Schäden führen. Somit bestimmt der Widerstand in

8

Kombination mit der thermischen Leiterbelastung die maximale und dauerhafte

Leitungsbelastbarkeit. Der Widerstand einer Freileitung hängt von ihrer Länge,

ihrem Querschnitt sowie dem Material ab, aus welchem sie besteht. Da die

Freileitungen unterschiedlich lang sind, Querschnitt und Material jedoch nicht

variieren, muss der Widerstandsbelag bestimmt werden. Den

Gesamtwiderstand einer Leitung errechnet Neplan für jede Leitung in

Abhängigkeit ihrer Länge individuell. Für alle weiteren Parameter ist ebenfalls

der sogenannte Belag für die Berechnung von Bedeutung. Der

Widerstandsbelag für eine in der Simulation verwendete 240/40 mm²

Aluminium/Stahl Leitung, kann aus einer Tabelle ausgelesen werden und liegt

bei = 0,1188Ω/ [18]. Für zwei- bzw. vierfach Bündelleiter halbiert bzw.

viertelt sich der Widerstandsbelag entsprechend. Diese Veränderung erledigt

Neplan ebenfalls automatisch.

2. Induktivität

Leitungen besitzen aufgrund der bei Wechselstrom entstehenden magnetischen

Wechselfelder eine Induktivität L und damit auch einen induktiven

Blindwiderstand [1]. Der Induktivitätsbelag einer Freileitung hängt von der

Leiteranordnung auf einer Stromtrasse ab. Der Blindwiderstand einer Leitung,

egal ob induktiv oder kapazitiv, erhöht den über die Leitung fließenden Strom

und erhöht somit die thermische Belastung auf die Freileitung.

3. Kapazität

In Abhängigkeit der Leiteranordnung entsteht zwischen den Einzelnen Leitern

sowie der Erde ein elektrisches Feld. Dieses, aufgrund der Frequenz stetig

wechselnde Feld, hat eine Kapazitive Belastung auf die Leitung zur Folge.

9

3. Nachbau des deutschen Höchstspannungsnetzes

Um das Höchstspannungsnetz originalgetreu in Neplan erstellen zu können, werden

detaillierte und aktuelle Leitungspläne der Übertragungsnetzbetreiber benötigt. Trotz

intensiven Bemühungen war es nicht möglich, diese von den

Übertragungsnetzbetreibern zu erhalten. Dass diese Masterarbeit uneingeschränkt der

Öffentlichkeit zugänglich sein wird, hat das Erhalten von Plänen zusätzlich erschwert.

In der Bundenetzagentur war es, trotz mehrerer Anfragen per Telefon und E-Mail, nicht

möglich jemanden zu erreichen, der über solche Pläne verfügt. Aufgrund dieser

Umstände musste das Netz mit Hilfe von öffentlich zugänglichen Mitteln ermittelt

werden. Hierbei wurden mehrere verschiedene Quellen kombiniert, um unter anderem

den Wahrheitsgehalt der jeweiligen Quellen überprüfen zu können.

Im folgenden Kapitel werden die einzelnen Quellen aufgezeigt. Es wird erklärt wie

welche Informationen aus ihnen gewonnen wurden und wie diese überprüft werden

konnten. Darüber hinaus wird aufgezeigt wie die Informationen aus den Quellen

gewonnen wurden. In diesem Bereich spielt häufig die Kombination mehrere Quellen

eine große Rolle. Den Abschluss dieses Kapitels bilden die Verarbeitung und

Darstellung der Ergebnisse für die weitere Verwendung.

10

3.1. Übertragungsnetzbetreiber

In Deutschland existieren vier Betreiber von Übertragungsnetzen, welche regional

aufgeteilt sind(siehe Abbildung 6). Die Firma Amprion1 verfügt über ein kleines und

ein großes Netzgebiet in Deutschlands. Das große über Nordrhein-Westfalen,

Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie Westhessen. Das kleine befindet sich im Süd-

Westen Bayerns. Das Netzgebiet der TransnetBW 2 erstreckt sich über Baden-

Württemberg. Im Osten Deutschlands befindet sich das Netz von 50Hertz

Transmission3 und verläuft durch die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg,

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die nicht

Amprion zugehörigen Teile Hessens und Bayerns gehören zur Tennet TSO4, ebenso

wie das Netz über Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen. Ihr Ursprung liegt

in den vier großen in Deutschland ansässigen Energiekonzernen. So gingen die Netze

der Energiekonzerne RWE, EnBW, E.ON und Vattenfall, teilweise über Umwege, in

den heutigen Besitz der Firmen Amprion, TransnetBW, TenneT TSO sowie 50Hertz

Transmission über. Im Folgenden werden die Ergebnisse, kategorisiert nach Betreiber,

vorgestellt und deren Verwendbarkeit bewertet.

Abbildung 6: Deutschlandkarte aufgeteilt nach Übertragungsnetzbetreibern [19]

1 www.amprion.de 2 www.transnetbw.de 3 www.50hertz.com 4 www.tennet.eu

11

3.1.1. Amprion

Auf der Internetpräsenz der Firma Amprion sind keine detaillierten Netzinformationen

verfügbar. Auch weniger detailreiche Informationen, wie beispielsweise ein

Strangschema oder ähnliches fehlen. Unter der Rubrik „Interner Netzausbau“5 sind

dennoch einige Informationen zu abgeschlossenen, aktuell laufenden und zukünftig

beginnenden Projekten zu finden.

Trotz des geringen Informationsmaterials der Firma Amprion auf der eigenen

Homepage, ist dieses Netzgebiet dank einer weiteren Quelle, beschrieben in Kapitel

3.2.4. Powerland, gut eruierbar.

3.1.2. 50Hertz

Abbildung 7: Das Übertragungsnetz von 50Hertz Transmission [7]

5 http://www.amprion.net/interner-netzausbau

12

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz bietet auf seiner Internetpräsenz keine

detaillierten Informationen zu seinen Leitungen und deren Eigenschaften. Jedoch

existiert ein Auslastungsschema6, welches die Leitungen im Übertragungsnetz anzeigt.

Aus diesem Schema kann die Anzahl der Leitungen zwischen den Umspannwerken

einwandfrei abgelesen werden (siehe Abbildung 7).

Weiterhin werden Informationen über die Leitungsnummer, Start und Ziel der

Umspannwerke, die Spannungsebene sowie die temporäre Belastung preisgegeben,

sofern in dem Schema eine Leitung mit der Mauszeiger berührt wird (siehe Abbildung

8).

Abbildung 8: Detaillierte Informationen über eine Verbindung [7]

Mit Hilfe von Powerland, einer Homepage mit diversen Informationen über das

Höchstspannungsnetz, können genaue Leitungslängen zu einigen der Verbindungen

ausgelesen werden. Hierauf wird in Kapitel 3.2.4. Powerland näher eingegangen.

Daraus folgt, dass lediglich die Informationen zum verwendeten Freileitungstyp fehlen.

Also um welche Art von Bündelleiter es sich handelt und über welchen Querschnitt die

Beseilung verfügt.

6 http://www.50hertz.com/netzkarte/?wcmLocale=de

13

3.1.3. Tennet TSO

Die Tennet TSO bietet ebenso wie die zuvor beschriebenen Übertragungsnetzbetreiber

keine detaillierten Leitungs- und Netzinformationen an. In der Veröffentlichung „Daten

und Fakten“ [2] ist das Netzgebiet dargestellt. Abbildung 9 zeigt einen Ausschnitt des

Schemas. Das gesamte Schema ist im Anhang unter Abbildung 40 angefügt. Daraus

lassen sich wie im Angebot von 50Hertz die Anzahl der Leitungen ersehen. Im

Gegensatz zum Schema von 50Hertz sind nicht alle Umspannwerke benannt. Weiterhin

existieren keine Leitungsnummern. In diesem Fall sind die Leitungen farblich markiert,

sodass die Spannungsebenen erkennbar sind. Grün eingezeichnete Leitungen arbeiten

mit einer Spannung von 220 kV, rote mit 380 kV.

Abbildung 9: Ausschnitt aus der Netzkarte der Firma TenneT [2]

14

3.1.4. TransnetBW

Über den Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW sind ohne eine Unterzeichnung einer

Vertraulichkeitsvereinbarung keine detaillierten Informationen erhältlich. Diese

Vereinbarung sieht vor, dass alle von der TransnetBW zur Verfügung gestellten

Informationen als „vertrauliche Informationen“ gelten und Dritten nicht zugänglich

gemacht werden darf. Die Geheimhaltung von Informationen steht jedoch im

Widerspruch zur Veröffentlichung dieser Arbeit. In der Präsentation

„Gleichstromübertragung über Freileitungen“ ist ein Netzschema enthalten [6]. Das

enthaltene Schema bietet, trotz schlechter Bildqualität, die besten Informationen über

das Netz der TransnetBW(siehe Abbildung 10). Leitungen der 380 kV Spannungsebene

sind rot eingezeichnet, Leitungen der 220 kV Spannung sind grün eingetragen.

Abbildung 10: Netzschema der Firma TransnetBW [6]

15

3.2. Übertragungsnetzbetreiber unabhängige Informationen

Neben den Informationen der Übertragungsnetzbetreiber existieren einige weitere

Möglichkeiten, Angaben über das Höchstspannungsnetz zu ermitteln. Die

Informationen der Übertragungsnetzbetreiber hinterlassen große Informationslücken,

welche mit Hilfe der folgenden Quellen der nachfolgenden Kapitel gefüllt werden

können. Durch die Kombination aller verfügbaren Quellen kann eine hohe Korrektheit

des resultierenden Netzes gewährleistet werden.

3.2.1. Karte des deutschen Höchstspannungsnetzes des FNN

Die Karte des Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE ist eine gute, jedoch auch grobe,

Übersicht über das deutsche Höchstspannungsnetz (Abbildung 11) [4]. In ihr sind

sowohl aktuelle Leitungen im 380 kV und 220 kV Bereich enthalten, als auch solche,

die sich im Bau oder in Planung befinden. Außerdem beinhaltet die Karte vorhandene,

geplante und im Bau befindliche Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsstrecken

(HGÜ). Neben den Leitungen enthält die Karte auch größere deutsche Städte, HGÜ

Stationen und Umspannwerke.

Zu Beginn dieser Arbeit wurde mit einer am 01.01.2012 veröffentlichten Karte

gearbeitet, diese wurde ersetzt und wird vom FNN nicht mehr zur Verfügung gestellt.

Im weiteren Verlauf erschien eine neue Version, welche am 01.01 2014 veröffentlicht

wurde, zu sehen am unteren linken Rand auf Abbildung 11. Seit Veröffentlichung der

neuen Karte wurde diese verwendet.

Ein Nachteil der Karte ist, dass nicht alle auf ihr enthaltenen Informationen mit den

Aussagen der Netzbetreiber übereinstimmen. Sofern dies der Fall war, wurden die

Informationen des Netzbetreibers stets bevorzugt. Ein weiterer Nachteil der Karte des

Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE ist, dass bei einem Verlauf von 380 kV und

220 kV Leitungen auf einer Trasse lediglich die 380 kV Leitung angezeigt wird.

Besonders deutlich zu sehen ist dies im Ruhrgebiet zwischen Dortmund und Essen. Auf

der FNN-Karte ist nahezu ausschließlich ein 380 kV Netz eingezeichnet. Andere

Quellen bestätigen jedoch, dass das 220 kV Netz in diesem Gebiet nahezu gleich stark

vorhanden ist.

16

Abbildung 11: Karte des deutschen Höchstspannungsnetzes des FNN [4]

17

3.2.2. Liste der Umspannwerke und Google Earth

Als weitere Quelle für Daten über das deutsche Höchstspannungsnetz dient die „Liste

der Schaltanlagen im Höchstspannungsnetz in Deutschland“ von Wikipedia [12]. Die

Liste beinhaltet nicht nur die Namen der Umspannwerke, sondern auch ihre

geographischen Koordinaten und mit welcher Spannungsebene das Umspannwerk

arbeitet.

Abbildung 12: Ausschnitt aus der List der Umspannwerke [12]

Die Liste ist alphabetisch nach Bundesländern sortiert. In den Unterkategorien, welche

sich unter den Bundesländern befinden, sind die Umspannwerke nach ihrem Ort

ebenfalls alphabetisch geordnet (siehe Abbildung 12). Durch einen Klick auf den blau

gefärbten Link in der Spalte „Koordinaten“ und der Zeile des gewünschten

Umspannwerks, öffnet sich eine neue Seite zum Exportieren dieser Koordinate. Auf

dieser Folgeseite wird eine Vielzahl von Programmen aufgelistet, in welche die

Koordinate exportiert werden kann. Aufgrund der einfachen Handhabung, der lokalen

Speichermöglichkeit und der aktuellen Satellitenbildern, wurde Google Earth für diesen

Vorgang ausgewählt (verfügbar unter http://www.google.de/intl/de/earth/). Durch

Anklicken des Symbols wurde die entstehende Datei mit Google

Earth geöffnet.

18

Abbildung 13: Koordinate zum Umspannwerk Arpe in Google Earth mit bereits geänderter Beschriftung [Eigene Abbildung aus Google Earth]

In Google Earth erscheint, beispielsweise für einen Export der Koordinate für Arpe in

Nordrhein Westfalen, die markierte Koordinate. Alle importierten Koordinaten erhalten

automatisch den Namen „Liste_der_Schaltanlagen_im_Höchstspannungsnetz_

in_Deutschland“. Diese Koordinaten werden in den Namen des Umspannwerks

geändert. Es ist zu erkennen, dass sich an dieser Stelle tatsächlich ein Umspannwerk

befindet (Abbildung 13). Mit Hilfe dieser Koordinaten, konnten alle in der Liste

enthaltenen Umspannwerke zweifelsfrei ihrem Standort in Deutschland zugewiesen

werden.

Da es sich bei der Quelle um Wikipedia handelt, werden die enthaltenen Angaben mit

anderen Quelle abgeglichen, um diese zu überprüfen. Dabei stellte sich heraus, dass

sowohl Angaben fehlten, als auch Umspannwerke enthalten waren, die über keinen

Höchstspannungsanschluss verfügen.

Die Übertragung und Auflistung der Koordinaten in Google Earth erfüllt mehrere

Zwecke. Zum einen können den Umspannwerken in der FNN Karte Namen gegeben

werden. Das wiederum ermöglicht, dem Umspannwerk eine Spannungsebene

zuzuweisen. Zum anderen dienen die Koordinaten dazu, dass die Distanzen zwischen

den Umspannwerken bestimmt werden können. In Kapitel 3.5.1. wird auf diesen

Aspekt eingehend eingegangen.

19

3.2.3. Open Street Map

Abbildung 14: Umspannwerk Röhrsdorf in Sachsen [Open Street Map]

Die Internetseite Open Street Map 7 (OSM) bietet neben der Darstellung von

üblicherweise in Navigationshilfen vorzufindenden Straßen, Wohngebieten und

Landschaften, auch die Leitungsführung von Freileitungen. In Sonderfällen sind die

Spannungsebenen in den Umspannwerken, die Anschlusspunkte der Leitung oder die

Leitungsnummer ablesbar (siehe Abbildung 14).

Ist in der Liste der Schaltanlagen ein Umspannwerk nicht enthalten, welches in einer

anderen Quelle, beispielsweise der FNN Karte, markiert ist, kann Open Street Map zur

Überprüfung verwendet werden. Das Umspannwerk Brandenburg ist zum Beispiel

nicht in der Liste der Schaltanlagen enthalten. Südwestlich von Berlin ist auf der FNN

Karte sowie auf dem Auslastungsschema von 50Hertz eine Höchstspannungstrasse mit

anschließendem Umspannwerk dargestellt. Zur Ermittlung der Koordinaten des

Punktes in Google Earth, kann das fehlende Umspannwerk mit Hilfe von OSM ermittelt

werden.

7 www.openstreetmap.de

20

Abbildung 15: Umspannwerke Brandenburg und Wustermarkt in OSM [Open Street Map]

Von dem, mit dem in Brandenburg verbundene, Umspannwerk Wustermark ausgehend,

kann dem Leitungsverlauf in Open Street Map bis zum Umspannwerk Brandenburg

gefolgt werden. Die miteinander verbundenen Leitungen sind nummeriert, was die

Identifikation zusätzlich vereinfacht (siehe Abbildung 15). Durch betätigen des

„Export“ Knopfes, öffnet sich ein kleines Informations-Fenster auf der linken Seite.

Dort können die Koordinaten abgelesen werden, welche zur Eingabe in Google Earth

verwendet werden, um das Umspannwerk dort einzutragen.

Hierzu muss die Koordinate in das Suchfenster von Google Earth eingetragen werden,

woraufhin Google Earth die eingegebene Koordinate fokussiert. Ein Klick auf das

Symbol fügt einen Marker hinzu. Dieser wird anschließend nach dem Namen des

Umspannwerks benannt und ist automatisch gespeichert. Abbildung 16 zeigt das

Eingetragene Umspannwerk an.

Abbildung 16: Umspannwerk Brandenburg in Google Earth [Eigene Abbildung aus Google Earth]

21

3.2.4. Powerland

Powerland ist eine Internetpräsenz von Dipl. Ing. André Joost. Sie bietet viele

Informationen über das Höchstspannungsnetz. Auf der Homepage

http://powerland.bplaced.net/ sind zwei schematische Pläne zu finden (siehe Abbildung

41 und Abbildung 42 im Anhang), zum einen über das 220 kV Netz und zum anderen

über das 380 kV Netz. Des Weiteren befindet sich ein Stromleitungsverzeichnis auf der

Homepage. In diesem Verzeichnis sind ein großer Teil der Leitungen aus dem Amprion

und dem 50Hertz Netz enthalten. Darüber hinaus sind diese Leitungen mit OSM exakt

vermessen, was ein Auslesen genauer Leitungslängen ermöglicht.

3.2.4.1. Amprion 220 & 380 kV Netzschema

Auf dem Amprion 220 kV Plan ist ersichtlich, welche Umspannwerke miteinander

verbunden sind und über welche Leitung. Außerdem sind Kraftwerke und

Umspannwerke, welche sowohl mit 220 kV als auch mit 380 kV arbeiten, markiert

Abbildung 17 ist ein Ausschnitt aus der 220 kV Karte zu sehen.

Abbildung 17: Ausschnitt aus dem 220 kV Amprion Netzplan [10]

Das grüne Rechteck mit weißer Füllung und dem Inhalt Niederaußem steht für ein

reines 220 kV Umspannwerk. Dies ist mit dem Kraftwerk Niederaußem, schwarzer

Rand und grüne Füllung, über eine Leitung verbunden. Außerdem ist das Kraftwerk

Niederaußem über die Leitungen mit dem Namen Niederaußem 1a, Niederaußem 2b

22

und Niederaußem 3c mit dem Umspannwerk Brauweiler verbunden. Das

Umspannwerk Brauweiler ist in ein rotes Rechteck eingefasst, da es sowohl ein

Umspannwerk für die 220 kV als auch für die 380 kV Spannungsebene ist. Der

Amprion Netzplan über die 380 kV Spannungsebene besitzt den selben Aufbau wie der

oben beschriebene 220 kV Plan. Als einzige Unterschiede können genannt werden, dass

die Rechtecke rot statt grün eingefärbt sind und Umspannwerke, die an beide

Höchstspannungsebenen angeschlossen sind, nicht gesondert markiert sind (siehe

Abbildung 18).

Abbildung 18: Ausschnitt aus dem 380 kV Amprion Netzschema [11]

3.2.4.2. Stromleitungsverzeichnis

Neben den Netzschemata befindet sich auch ein Stromleitungsverzeichnis 8 in

Powerland. Wird das Verzeichnis geöffnet, erhält der Leser einen Einblick in eine

Leitungsliste verschiedener Verteilnetzbetreiber, Stadtwerke, der DB Energie, RWE

und der vier Übertragungsnetzbetreiber. Abbildung 19 und Abbildung 20 und zeigen

die Unterteilung der Liste.

Abbildung 19: Ausschnitt aus Stromleitungsverzeichnis Bereich 50Hertz [Powerland]

8 http://powerland.bplaced.net/stromleitungen.htm

23

Abbildung 20: Ausschnitt aus Stromleitungsverzeichnis Bereich Amprion [Powerland]

Die Spannungen sind in der ersten Spalte farbig markiert eingetragen. In der Spalte

„Leitung“ steht entweder der Name der Leitung, die Leitungsnummer oder es bleibt

unausgefüllt. In der Spalte „ref“ ist die Leitungsnummer eingetragen. Die Spalten

„von“ und „nach“ enthalten Start und Ziel der Leitung. Die Spalte „Relation“ beinhaltet

eine Nummer und drei aufrufbare Links. Die Relationsnummer ist für die Darstellung

in OSM von Bedeutung. Über den Link „gpx“ sind zusätzliche Leitungsinformationen

verfügbar. Der Betreiber steht jeweils über dem Beginn einer neuen Liste sowie in der

dafür vorgesehenen Spalte. In der letzten Spalte sind farbliche Bezeichnungen der

Leitung eingetragen.

Die Liste wurde aus den in OSM eingetragenen Freileitungen erstellt. Somit ist es

möglich, dass die Verbindung in OSM anzeigt werden können. Hierdurch lassen sich

weitere Informationen gewinnen. Durch klicken des Links „gpx“, öffnet sich ein neues

Fenster. In Abbildung 21 und Abbildung 22 sind Ausschnitte aus diesem Fenster

dargestellt.

Abbildung 21 zeigt den von Open Street Map dargestellten Kartenausschnitt, welcher

beim auswählen des „gpx“ Links der Leitung „Hambach 1a“ geöffnet wird. Das Start-

und Zielumspannwerk, in diesem Fall Oberzier und der Tagebau Hambach, sind

deutlich zu erkennen. Die blaue Markierung zeigt den Leitungsverlauf. Beim

Auswählen der weiteren beiden Verbindungen Hambach 2a und 3a erscheint dasselbe

Kartenbild, da die Leitungsverläufe auf den gleichen Masten geführt werden. Weiterhin

24

wird in dem sich öffnenden Fenster, wie Abbildung 22 zeigt, die Länge der Leitung

angegeben.

Abbildung 21: Leitungsverlauf Hambach 1a in OSM [Eigene Abbildung]

Bei längeren Leitungen kommt es vor, dass die Leitung in mehrere Abschnitte unterteilt

ist. Die Länge gibt die Leitungslänge an. Bei mehreren Abschnitten müssen die

Leitungslängen zur Gesamtlänge addiert werden. Die Entfernung zum nächsten

Abschnitt enthält, bei mehreren Abschnitten, die Distanz in Luftlinie. Der unter

„Vergrößern“ gesetzte Haken ermöglicht das Ein und Ausschalten der blauen

Markierungslinie.

Mit Hilfe dieser Methode ist es möglich, zu allen in der Liste verfügbaren Leitungen

die Längenparameter der Übertragungsleitungen exakt zu bestimmen. Darüber hinaus

kann mit diesen Ergebnissen ein Korrekturfaktor zur verbesserten Bestimmung von

Leitungslängen bestimmt werden (siehe Kapitel 3.5.3. Korrekturfaktor).

Abbildung 22: Verlaufsliste der gewählten Leitung [Eigene Abbildung]

25

3.3. Zusammenführung der Informationen

Aufgrund der für jedes Netzgebiet unterschiedlichen Informationsdichte, kann nur eine

Kombination aus allen verfügbaren Quellen zu einem möglichst realistischen Nachbau

des deutschen Höchstspannungsnetzes führen. Grundlage bildet die FFN Karte. Alle

aus der Liste der Umspannwerke und nach Google Earth exportierten Knotenpunkte

sind auf dieser Karte eingetragen. Aus diesem Grund wurde die Karte im Format Din

A0 ausgedruckt. Durch das Eintragen der Umspannwerke traten sowohl

Umspannwerke auf, welche in der Karte nicht eingetragen sind, als auch solche, die auf

der Karte markiert sind, jedoch nicht in der Liste wieder zu finden sind.

Grundsätzlich wurde den Informationen der ÜNB am meisten vertraut.

Für das Netzgebiet des Betreibers 50Hertz konnte, durch einen Abgleich mit dem zur

Verfügung stehenden Auslastungsschema, eine guter Nachbau in Neplan realisiert

werden. Stellte sich ein Umspannwerk aus der Liste der Schaltanlagen als

Höchstspannungsanschlussfrei heraus, wurde es aus Google Earth gelöscht. Fehlte ein

Umspannwerk hingegen, musste es mit der in Kapitel 3.2.3. beschriebenen Methode in

Google Earth eingetragen werden. Das Auslastungsschema bietet hier den großen

Vorteil, dass alle Umspannwerke eindeutig aufgezeigt sind. Viele Leitungslängen sind

in OSM vermessen. Das bedeutet, dass der erstelle Netznachbau für diesen Bereich sehr

gut ist. Darüber hinaus ist auch die verwendete Spannungsebene immer eindeutig zu

erkennen.

Oben beschriebene Vorteile gelten ebenso für das Netzgebiet der Firma Amprion.

Durch die zwei verfügbaren Netzschemata sind sowohl alle Umspannwerke, als auch

alle Kraftwerke eindeutig vorhanden. Dazu sind die Spannungsebenen der Leitungen

klar getrennt. Das Eintragen und Löschen fehlerhafter Informationen aus der Liste der

Schaltanlagen folge auf die gleiche Weise, wie für das Gebiet von 50Hertz. Der

Großteil der Leitungslängen ist in OSM vermessen. Der Nachbau des

Höchstspannungsnetzes der Firma Amprion ist aufgrund der vorhandenen

Informationen ebenfalls gut beschreibbar.

Die über das Netzgebiet TenneT verfügbare Netzkarte bietet eine Verfeinerung der

FNN Karte. Zwar kann erst nach Eintragen aller Umspannwerke in beide Karten ein

sinnvoller Abgleich durchgeführt werden, dafür ist aber das Ergebnis ähnlich genau

wie bei den Netzgebieten von Amprion und 50Hertz. Mit Hilfe der TenneT Karte ist

die Leitungsanzahl und die Spannungsebene eindeutig. Die in OSM vermessenen

26

Leitungslängen sind nicht so zahlreich vorhanden. Durch die in Kapitel 3.5.1.

beschriebene automatische Abstandsberechnung der Koordinaten, kann dennoch ein

sehr gutes Netzbild erstellt werden.

Als kleinstes Netzgebiet der vier Übertragungsnetzbetreiber, ist das der Firma

TransnetBW anzusehen. Die zur Verfügung stehenden Informationen vom

Netzbetreiber selbst sind gering. Die einer Präsentation entnommene Übersichtskarte

bietet trotz ihrer schlechten Bildqualität eine gute Übersicht. Das Netzgebiet kann durch

diese Information gut Nachgebaut werden.

Die Verknüpfungen von Umspannwerk und Leitung im Netz der Firma Amprion ist

aufgrund der zur Verfügung stehenden Netzschemata ausreichend beschrieben. In den

drei weiteren Netzgebieten, ist durch den Abgleich aller Informationen, der Netzaufbau

entstanden. Resultat dieses Abgleichs ist eine Auflistung aller Umspannwerke samt

Koordinaten in Google Earth und eine vollständig mit allen Informationen erweiterte

FNN Karte.

27

3.4. Einführung von Verbindungsknoten

Sofern eine Freileitung mit mehr als zwei Umspannwerken verbunden ist, ist die

Einführung eines Verbindungsknotens notwendig. Als Verbindungsknoten wird der

Punkt bezeichnet, von dem aus drei Leiterseile abgehen. Abbildung 23 zeigt einen

Ausschnitt aus der Amprion Netzkarte 220 kV mit mehreren solcher Punkte.

Abbildung 23: Beispiel für Verbindungsknoten [10]

Wie auf Abbildung 23 zu sehen, hat die blau markierte Freileitung „Itterbach Ost“ vier

angeschlossene Umspannwerke und zwei Verbindungsknoten. Zur Identifizierung und

späteren Markierung der Knoten, kann die Leitung über Powerland in OSM angezeigt

werden. Steht eine Leitung nicht über Powerland zur Verfügung, muss eines der

Umspannwerke mit OSM aufgerufen und der Leitungsverlauf auf den Knoten

abgesucht werden. Abbildung 24 zeigt den in OSM angezeigten Leitungsverlauf der

Leitung „Itterbach Ost“.

28

Abbildung 24: Leitungsverlauf "Itterbach Ost" [Open Street Map]

Wird die Ansicht auf den oberen Knotenpunkt vergrößert, ergibt sich daraus Abbildung

25. Der Verbindungsknoten ist deutlich erkennbar. Durch klicken auf die

Auswahlmöglichkeiten „Tools“, „Other Maps“ und „OpenStreetMap“, wird ein Fenster

mit den Koordinaten des Punktes geöffnet. Dieser wird in Google Earth eingegeben,

um für den Verbindungsknoten einen Punkt für die Berechnungsmatrix zu setzen.

Abbildung 25: Oberer Verbindungsknoten der Leitung "Itterbach Ost" [Open Street Map]

In Google Earth zeigt sich das in Abbildung 26 dargestellte Bild. Die roten Kreise

markieren dabei die zur Aufspannung des Verbindungsknoten verwendeten

Höchstspannungsmasten. Der Verbindungsknoten wird in Google Earth auf die gleiche

Weise erstellt, wie ein Umspannwerk in Kapitel 3.2.2. Der Verbindungsknoten erhält

den Namen der Leitung. Ist kein Leitungsname verfügbar, wird er nach dem

29

Bundesland benannt, indem er sich befindet und eine Zahl angefügt, falls es mehrere

Knoten in einem Bundesland nötig sind.

Abbildung 26: Verbindungsknoten "Itterbach Ost" [Eigene Abbildung mit Google Earth]

Der Verbindungsknoten in Abbildung 23 auf der Höhe des Umspannwerks Mettmann,

ist eine andere Art von Verbindungsknoten. Wie in Abbildung 27 zu sehen, geht die

Freileitung direkt durch das Umspannwerk. Somit kann das Umspannwerk selbst als

Verbindungsknoten angesehen werden. Es muss kein neuer Verbindungsknoten in

Google Earth gesetzt werden. Hat ein Verbindungsknoten einen Abstand von weniger

als einem Kilometer zu einem der Angeschlossenen Umspannwerke, wird auf das

setzten eines Knotens verzichtet und das Umspannwerk als Knoten angesehen.

Abbildung 27: Leitungsverlauf durch das Umspannwerk Mettmann [Open Street Map]

30

3.5.Auswertung der Informationen

In den folgenden Unterpunkten dieses Kapitels wird aufgezeigt, wie die gewonnenen

Informationen zur späteren Eingabe in Neplan verarbeitet wurden. Eine Tabelle mit

einer Matrix aus allen Verbindungen bietet die Grundlage der Daten. Diese Grundlage

wird durch Listen aller Verbindungen, kategorisiert nach Netzbetreiber, und den durch

OSM ermittelten Leitungslängen erweitert. Abschließend wird jeder Verbindung der

Luftlinienabstandswert und ein korrigierter Abstandswert beigefügt.

3.5.1. Automatische Berechnung der Leitungslängen

Die Entfernung zwischen den Umspannwerken kann mit der Linealfunktion in Google

Earth ausgemessen werden. Aufgrund der Tatsache, dass das deutsche

Höchstspannungsnetz über 400 Umspannwerke beinhaltet, ist diese Methode jedoch

wenig praktikabel.

Für eine automatische Berechnung müssen die Koordinaten zu jedem Punkt vorhanden

sein. Da aus Google Earth alle fehlerhaften Umspannwerke entfernt wurden, sowie alle

fehlenden hinzugefügt sind, können die geographischen Koordinaten aus Google Earth

entnommen werden. Dies ist möglich, indem „Meine Orte“, in denen sich alle

Koordinaten befinden, in einer „*.kml“ Datei gespeichert werden. Dieser Dateityp kann

von Excel geöffnet werden und enthält neben viele weiteren Informationen, vor allem

Längen- und Breitengrad zu jeder Koordinate in Dezimalzahlen.

Mithilfe der Dezimalzahl für Längen- und Breitengrad wurde eine Matrix aller

Umspannwerke erstellt. Für jeden Breitengrad gilt eine Länge von 111,32 km pro Grad.

Beim Längengrad ist das Kilometer pro Grad Verhältnis vom Breitengrad abhängig.

Deutschland wird nahezu zentral vom 50sten Breitengrad durchzogen. Für diesen

Winkel gilt etwa 71,55 km pro Längengrad [16].

= (( − ) ∗ 111,32/°)² + (( − ) ∗ 71,55/°)²

(Gl.1)

Mit Hilfe dieses Wissens kann eine Matrix erstellt werden, welche die Abstände

zwischen allen Punkten automatisch berechnet. Diese Werte können später einzeln

abgerufen werden. Zur Erstellung der Matrix sind Name des Umspannwerkes,

31

Breitengrad und Längengrad nebeneinander in Excel in einer Zeile eingetragen. Die

Eintragungen beginnen ab Zeile 4. In jeder weiteren Zeile steht ein neues Umspannwerk

sowie seine Koordinaten. Diese befinden sich immer in den Spalten A, B und C. Für

eine bessere Übersicht sind die Umspannwerke nach dem Alphabet von A beginnend

sortiert. Außerdem sind die ersten drei Spalten jeder zweiten Zeile hellblau gefärbt. Zur

Erstellung der Matrix müssen alle Werte markiert und kopiert werden. Beim erneuten

Einfügen muss die Option „Transponiert“ ausgewählt werden, sodass alle

Umspannwerke in Zeile 1, alle Breitengrade in Zeile 2 und alle Längengrade in Spalte

3, beginnend ab Spalte D, aufgelistet sind (Abbildung 28).

Abbildung 28: Einfügen der transponierten Werte [Eigene Abbildung]

Die Fläche zwischen den beiden Wertebereichen wird anschließend mit der

Berechnungsformel gefüllt. Jede Zelle entnimmt dafür immer Werte aus der Spalte

sowie Zeile in der sie sich selbst befindet. Im ersten Teil der Formel wird die Differenz

der beiden Breitengrade gebildet und das Ergebnis mit dem Umrechnungsfaktor 111,32

km/Grad multipliziert. Im zweiten Schritt wird die Differenz der Längengrade gebildet

und mit dem dazugehörigen Faktor 71,5 km/Grad umgerechnet. Die entstandenen

Werte in Längeneinheiten bilden zwei Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks. Zur

Berechnung der Hypotenuse quadriert die Formel die einzelnen Werte, addiert sie

miteinander um anschließend ihre Wurzel zu ziehen. Jede Zelle, die ein Umspannwerk

am Anfang ihrer Zeile und Spalte besitzt, wird mit dieser Formel gefüllt. Beispielhaft

für die Zelle D4 ergibt sich folgende Formel:

=(((D$2-$B4)*111,32)^2+(($C4-D$3)*71,5)^2)^0,5

Die $-Zeichen in der Formel verhindern, dass beim Kopiervorgang die hinter ihm

stehende Ziffer innerhalb der Spalte oder Zeile verändert wird. Tabelle 1 ist ein

Ausschnitt aus der Matrix.

32

Tabelle 1: Ausschnitt aus der Matrix zur Längenberechnung [Eigene Tabelle]

Der Vergleich zwischen den Umspannwerken Krün in Bayern sowie dem in Flensburg,

ergibt mit dieser Berechnungsmethode eine Distanz von 815,86 km. Die gleiche

Messung mit Google Earth ergibt einen Abstand von 814,81 km. Die resultierende

Abweichung von 0,129 % ist so klein, dass sie vernachlässigt werden kann.

Die Verbindung zwischen zwei Umspannwerken ist in den seltensten Fällen eine gerade

Linie. Aufgrund von landschaftlichen Bedingungen wie Wälder, Wohngebieten oder

Gewässern ist der Großteil der Freileitungen zu Umwegen gezwungen. Um den

dadurch resultierenden Längenfehler zu verringern, wird in Kapitel 3.5.3. ein

Korrekturfaktor eingeführt.

3.5.2. Liste aller Verbindungen

In der erstellten Excel Tabelle zur automatischen Längenberechnung kann mit Hilfe

weiterer Tabellen die Leitungslängen beschrieben und aufgelistet werden. Als erstes

werden dazu fünf weitere Tabellen in die Excel Datei hinzugefügt. Eine Liste für beide

Spannungsebenen der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TransnetBW und TenneT

sowie je eine Liste für die 220 kV und eine für die 380 kV Spannungsebene des

Amprion Netzes. Tabelle 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Amprion 220 kV Liste.

Tabelle 2: Ausschnitt aus der 220 kV Amprion Tabelle [Eingene Tabelle]

Die Tabellen werden nacheinander mit folgenden Informationen gefüllt. Die ersten

beiden Spalten enthalten die Umspannwerke, zwischen welchen sich die Freileitung

befindet. Sind mehr als zwei Umspannwerke an eine Freileitung angeschlossen, sind

die Umspannwerke untereinander in der ersten Spalte aufgeführt, wobei in der zweiten

33

Spalte dann jeweils der Verbindungsknoten eingetragen ist. In der dritten Spalte steht

die mit Hilfe von OSM ermittelte Länge der Leitung. Ist solch eine Angabe nicht

vorhanden, bleibt die Zelle frei. Die Spalte Matrix/km enthält eine Funktion. Diese

sucht automatisch die Luftlinienlänge der Freileitung aus der Distanz-Matrix heraus.

Die vollständige Funktion lautet:

=INDEX

('Distanz-Matrix'!$D$4:$QZ$463;

VERGLEICH(A4;'Distanz-Matrix'!$A$4:$A$463;0);

VERGLEICH(B4;'Distanz-Matrix'!$D$1:$QZ$1;0))

Die Index Funktion gibt den Wert einer Zelle aus, welcher sich in einer definierten

Matrix befindet. In diesem Fall ist die Matrix die in Unterpunkt 3.5.1. erstellte Tabelle

zur automatischen Ermittlung der Leitungslängen. Die beiden „Vergleich“-Funktionen

liefern Spalte und Zeile der gesuchten Zelle. Der erste Vergleich sucht das in A4

eingetragene Umspannwerk in der ersten Spalte der Distanz-Matrix und übergibt seine

Zeile an den Index. Der zweite Vergleich sucht das in B4 eingetragene Umspannwerk

in der ersten Zeile der Matrix und übergibt seine Spalte an den Index. Die Kombination

aus Zeile und Spalte ergeben die Zelle, an der sich die Zeile und Spalte der

eingetragenen Umspannwerke schneiden und somit ihren Abstand.

Die fünfte Spalte verrechnet den aus der Matrix gewonnen Wert mit dem für die

entsprechende Länge ermittelten Korrekturfaktor. Eine Beschreibung der Funktion

folgt im Unterpunkt 3.5.3.

In der letzten relevanten Spalte ist die Anzahl der verbundenen Leitungen eingetragen.

Viele Umspannwerke sind mit mehr als einer Leitung mit einem Anderen verbunden.

Das bietet die Möglichkeit die Masten gleich zu belasten, eine höhere

Leistungsfähigkeit sowie eine bessere Versorgungssicherheit für den Fall von

Wartungen oder Störungen.

34

3.5.3. Korrekturfaktor

Der Korrekturfaktor soll den Fehler verringern, der entsteht, wenn nur die Luftlinie

zwischen zwei Umspannwerken als Leitungslänge angenommen wird. Zur

Bestimmung der durchschnittlichen Abweichung wurde eine Tabelle erstellt. Darin ist

die Luftlinienstrecke der tatsächlichen, per Powerland ermittelten Strecke, gegenüber

gestellt. Für die tatsächlichen Längen sind alle im Netzgebiet von Amprion und 50Hertz

vorhandenen Längenangaben verwendet worden.

In einem ersten Schritt sind alle Angaben in eine Liste kopiert worden. Anschließend

wurden die Zeilen entfernt, bei denen nicht beide erforderlichen Werte vorhanden

waren. Für eine bessere Übersicht ist die Liste nach Leitungslänge sortiert. Aus allen in

der Liste vorhandenen Werten konnte ein allgemeiner Korrekturfaktor erstmittelt

werden. Folgende Formel wurde dazu verwendet:

= ℎ

äℎℎ

Der allgemeine Korrekturfaktor beträgt gerundet 1,244. Im Durchschnitt sind also alle

Freileitungen 1,244-mal so lang, wie ihre Luftlinienstrecke.

In einem zweiten Schritt wurde untersucht, ob sich der Korrekturfaktor verändert, wenn

nicht das gesamte Längenspektrum betrachtet wird. Dazu wurde die Tabelle so

erweitert, dass sechs einstellbare Bereiche definiert werden können. Tabelle 3 zeigt

einen Ausschnitt der endgültigen Tabelle.

Tabelle 3: Ausschnitt aus der Korrekturfaktortabelle [Eigene Tabelle]

35

In Spalte E befindet sich eine Wenn-Formel, die überprüft ob der in Spalte C enthaltene

Wert kleiner ist, als die erste Referenzdistanz. Jede weitere übernächste Zeile enthält

eine ähnliche Formel, welche jeweils überprüft, ob sich die in Spalte C befindliche Zahl

zwischen den folgenden Referenzdistanzen befindet. Somit überprüft die Formel in

Spalte G auf den Bereich zwischen Referenzdistanz eins und zwei, Spalte I auf die

Referenzdistanzen zwei und drei usw. Ist der überprüfte Wert außerhalb des

Referenzbereiches, wird die Zelle automatisch gleich „0“ gesetzt. Die Spalten F, H, J,

L, N und P enthalten eine Funktion, die immer dann den Wert aus Spalte D übernimmt,

wenn ihre linke Spalte nicht Null ist. Andernfalls wird ihr Wert auch Null. Der

Korrekturfaktor für die einzelnen Bereiche errechnet sich nach der gleichen Formel,

wie der allgemeine Korrekturfaktor. Die einbezogenen Werte sind jedoch auf ihre

Bereiche limitiert.

Eine Einteilung des Korrekturfaktors auf verschiedene Längenbereiche ist sinnvoll, da

vor allem bei kurzen Leitungen kaum Längenunterschiede vorhanden sind. Dieser

Umstand ist darauf zurück zu führen, dass kurze Leitungen häufig Kraftwerke mit

Umspannwerken verbinden. Kraftwerk und Umspannwerk sind dann aufeinander

abgestimmt gebaut worden. Die Freileitungen verlaufen häufig noch auf dem

Werksgelände selbst, ohne Umwege nehmen zu müssen. Die erste Referenzdistanz ist

deshalb auf 6 km eingestellt worden, da bei weiterer Erhöhung ein signifikanter Anstieg

des Korrekturfaktors erfolgt. Der erste Korrekturfaktor beträgt somit 1,021 für

Freileitungen zwischen 0 und 6 km. Bei identischer Vorgehensweise ergibt sich für die

zweite Referenzdistanz ein signifikanter Anstieg bei Werten über 12 km. Somit ist der

zweite Korrekturfaktor 1,149 groß und für den Bereich zwischen 6 km und 12 km

anzuwenden. Bei weiterem Vorgehen nach diesem Schema zeigt sich, dass fünf

Wertebereiche und somit auch fünf Korrekturfaktoren ausreichen. Die

Einstellmöglichkeiten für den sechsten Korrekturfaktor sind somit obsolet. Tabelle 4

zeigt die Wertebereiche sowie die damit verbundenen Korrekturfaktoren:

Tabelle 4: Tabelle der Korrekturfaktoren [Eigene Tabelle]

1 1,021 von: 0 bis: 6

2 1,149 von: 6 bis: 12

3 1,244 von: 12 bis: 90

4 1,283 von: 90 bis: 135

5 1,237 von: 135 bis: 300

Distanz /kmKorrekturfaktor

36

Zur Anwendung kommt der Korrekturfaktor in der bereits vorgestellten Liste aller

Verbindungen in Kapitel 3.5.2. In der Spalte „Distanz*k“ wird die Luftliniendistanz

aus der vorherigen Spalte mit dem entsprechenden Korrekturfaktor multipliziert. Zur

Auswahl des richtigen Korrekturfaktors analysiert zuerst eine Schleife aus Wenn-

Funktionen den Inhalt. Die erste Wenn-Funktion überprüft, ob die Distanz kleiner ist

als der erste Referenzwert. Ist dies der Fall, wird der Wert mit dem ersten

Korrekturfaktor multipliziert und ausgegeben. Ist dies nicht der Fall, überprüft eine

zweite Wenn Funktion, ob der Wert kleiner ist als der zweite Referenzwert. Gilt diese

Bedingung als erfüllt, wird der Wert mit dem zweiten Korrekturfaktor multipliziert und

ausgegeben. Ist der Wert nicht kleiner schließt sich eine weitere Wenn Funktion nach

gleichem Schema an. Diese Wenn-Schleife kann bis zum fünften und letzten

Referenzwert durchgeführt werden. Da der fünfte Referenzwert größer ist, als jede

Freileitungsstrecke, endet die Schleife immer spätestens hier. Abbildung 29 zeigt die

Abweichungen zwischen den gemessenen und den samt Korrekturfaktor errechneten

Distanzen.

Abbildung 29: Diagramm zur Beschreibung des Korrekturfaktors

3.6. Ergebnis

Alle für den Nachbau des deutschen Höchstspannungsnetzes relevanten Informationen

sind vorhanden. Es wurden sämtliche Umspannwerke und deren Verbindungsleitungen

ermittelt. Darüber hinaus sind die Spannungsebenen sowie die Anzahl der verwendeten

Stromkreise definiert. Im folgenden Kapitel kann nun durch Zugriff auf die ermittelten

Daten das Höchstspannungsnetz gut nachgebildet werden.

0

50

100

150

200

0 50 100 150 200

be

rech

ne

te D

ista

nz

(in

kl.

Ko

rre

ktu

rfak

tor)

/km

gemessen Distanz /km

Datenpunkte Linear (Datenpunkte)

37

4. Neplan

4.1. Einführung in die Benutzung von Neplan

Das Programm Neplan 9 der Firma BCP Busarello + Cott + Partner AG ist ein

Simulationsprogramm. An seiner Entwicklung waren außerdem die Firma ABB AG

sowie die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich beteiligt.

In der vorliegenden Arbeit wird Neplan zum virtuellen Nachbau des deutschen

Höchstspannungsnetzes verwendet. Neben der Möglichkeit ein elektrisches Netz

aufzubauen und Simulationen damit durchzuführen, beinhaltet Neplan noch viele

weitere Funktionen. Auf diese wird jedoch nicht näher eingegangen, da sie keinen

Bezug zu dieser Arbeit haben.

Abbildung 30: Grundaufbau von Neplan [8]

Abbildung 30 zeigt den Aufbau von Neplan mit einem bereits geöffneten Projekt mit

dem Namen „Mein Projekt“. Im Folgenden werden die von 1 bis 8 nummerierten

Bereiche benannt und kurz erklärt.

9 http://www.neplan.ch/html/e/e_home.htm

38

1. Titelleiste

In der Titelleiste steht neben dem Programmnamen NEPLAN der Name des Projekts.

Besitzt das Projekt mehrere Pläne, wird auch der Name des aktuell geöffneten Plans

angezeigt, sowie der Name der geöffneten Variante.

2. Menüleiste

Die Menüleiste bietet den Zugriff und die Verwaltung für nahezu alle im Programm

enthaltenen Funktionen. Sind Funktionen nicht in der Menüleiste verfügbar, können die

Leisten und Fenster, in welcher diese Funktionen enthalten sind, über die Menüleiste

geöffnet werden.

3. Symbolleiste

Einen Schnellzugriff auf verschiedene Funktionen bietet die Symbolleiste. Um die

Beschreibung eines Symbols zu sehen, muss der Mauszeiger kurz über dem

gewünschten Symbol ruhen. Außerdem wird, wenn für eine Funktion verfügbar, in dem

sich öffnenden kleinen Beschreibungsfenster, was eine Tastenkombination angezeigt,

welche ebenfalls zu Nutzung der Funktion verwendet werden kann.

4. Arbeitsfenster

Der Hauptbereich in Neplan ist das Arbeitsfenster. Hierein werden die Pläne geladen

und das Netz aufgebaut.

5. Varianten-Manager

Der Varianten-Manager zeigt die aktuell geöffnete Variante sowie die verfügbaren

Varianten an. Außerdem wird er zu Verwaltung der Varianten benutzt. Über den

Varianten-Manager kann in den Plan-Manager gewechselt werden. Dieser zeigt die in

der aktuell geöffneten Variante verfügbaren Pläne an. Diese lassen sich, wie die

Varianten, verwalten sowie öffnen und schließen. Weiterhin können im Reiter „Alle

Elemente“ und „Elemente“ diverse in den Plänen verarbeitete Elemente aufgelistet

werden.

6. Symbol-Fenster

Über das Symbol-Fenster können Elemente in den geöffneten Plan eingefügt werden.

Dies gilt für bereits vorinstallierte Elemente wie Transformatoren, als auch für selbst

definierte Symbole, wie z.B. Freileitungsmasten.

7. Hinweis-Fenster

Das Hinweis-Fenster gibt vor allem Aufschluss über Fehler. Falsche oder fehlende

Eingaben werden hier angezeigt. Außerdem werden allgemeine Hinweise oder

Informationen zu durchgeführten Berechnungen angezeigt.

39

8. Status-Zeile

In der Status-Zeile wird die X und Y-Koordinate von dem Punkt angezeigt, über dem

sich der Mauszeiger gerade befindet. Zusätzlich ist ersichtlich, ob der Nummernblock

aktiviert ist und wie stark die aktuelle Ansicht vergrößert ist. Zudem wird angezeigt,

welche Funktion ein Symbol in der Symbolleiste hat.

4.2. Aufbau des Netzes

4.2.1. Erstellen eines neuen Projekts

Nach Start des Programmes wird zuerst ein neues Projekt erstellt. Hierzu wird in der

Menüleiste der Reiter „Datei“ ausgewählt und auf „Neu“ geklickt. Alternativ kann auch

die Tastenkombination „Strg+N“ verwendet werden. Es öffnet sich ein neues Fenster

mit verschiedenen Eingabemöglichkeiten (siehe Abbildung 31).

Abbildung 31: Neplan Fenster zum Öffnen eines neuen Projektes [Eigene Abbildung]

Der Speicherort ist standardmäßig ein von Neplan erstellter Ordner im Bereich

„Dokumente“ des Benutzers, in diesem Fall vom „User“. Da es sich bei dem Projekt

um das deutsche Höchstspannungsnetz handelt, wird der Projektname Deutschland

gewählt. Die in dieser Arbeit verwendete Neplan Version hat ausschließlich eine Lizenz

für den Aufbau elektrischer Netze. Bei Verwendung von Neplan mit größerem

40

Lizenzumfang muss in diesem Fall die Auswahl entsprechend getroffen werden. Das

deutsche Höchstspannungsnetz beinhaltet über 400 Umspannwerke. Daraus resultiert

eine noch größere Anzahl an Knotenpunkten. Zum einen einfache 220 kV und 380 kV

Umspannwerke, zum anderen Umspannwerke die über beide Höchstspannungen

verfügen und somit zwei Knoten in Neplan gesetzt werden müssen.

Um bei dieser hohen Anzahl von Knoten einen übersichtlichen Plan zu erhalten, muss

die größte, in Neplan verfügbare, Plangröße gewählt werden. Dies entspricht der

Plangröße Din A0 mit einer Größe von 841 x 1189 mm.

4.2.2. Integration einer Hintergrundkarte

Der erstellte Plan hat nach seiner Erstellung einen weißen Hintergrund mit einem

schwarz gepunkteten Raster. Dieser Hintergrund soll durch die Höchstspannungskarte

den FNN ersetzt werden. Das bietet mehrere Vorteile. Die Umspannwerke können auf

der Karte dort platziert werden, wo sie sich tatsächlich befinden. Diese Anordnung

bietet für die spätere Simulation den Vorteil, dass bei angezeigten Überlasten in

tabellarischer Form, z.B. auf der Strecke zwischen Hamburg Nord und Hamburg Ost,

die überbeanspruchte Leitung schnell gefunden ist. Des Weiteren kann die eingelesene

Karte in Neplan skaliert werden, sodass Leitungslängen von Neplan bestimmt werden

können. Dieses Verfahren wird im späteren Verlauf in Kapitel 4.2.4. dieser Arbeit noch

intensiver thematisiert.

Da die Karte des FNN ausschließlich als PDF Datei verfügbar ist, musste diese vorher

in ein Neplan kompatibles Format umgewandelt werden. Hierzu wurde die Datei

„uebersichtsplan-2014.pdf“, welche die Karte enthält, mit dem Grafikprogramm GIMP

2.8 geöffnet und mit der „Exportieren“ Funktion als „uebersichtsplan-

2014.jpg“ gespeichert.

Zum Einfügen der Karte in Neplan muss im Reiter „Einfügen“ der Unterpunkt

„Karte“ ausgewählt werden. Es öffnet sich ein weiteres Fenster, in welchem die Datei

ausgewählt werden muss, die die gewünschte Karte enthält. Die erstellte Grafikdatei

„uebersichtsplan-2014.jpg“ wird an dieser Stelle ausgewählt. Neplan lädt die Karte und

kann sie mit einem linken Mausklick auf den Hintergrund platzieren. In Abbildung 32

ist zu erkennen, dass Neplan die Karte nicht bis an die Grenzen der DIN A0 Planvorlage

einfügt. Damit die gesamte Plangröße ausgenutzt werden kann, muss die Karte skaliert

werden. Durch klicken mit der rechten Maustaste auf die Karte öffnet sich ein Reiter

41

und die Option „Eigenschaften Karte…“ kann ausgewählt werden. Es erscheint das

Auswahlfenster „Karteneigenschaften ändern“, wie ebenfalls in Abbildung 32 zu sehen.

Hier ist es wichtig nicht nur den Haken im Feld “Skalierung zulassen“ zu setzten,

sondern auch den Haken im Feld „Schreibgeschützt“ zu entfernen. Durch das

Bestätigen der Eingabe kann die Karte skaliert werden.

Abbildung 32: Unskalierter Plan mit Auswahlfenster zum Ändern der Karteneigenschaften in Neplan [Eigene Abbildung]

Um den in der Karte enthaltenen Maßstab nicht zu verfälschen, muss die Karte

proportional zu ihrem originalen Seitenverhältnis verändert werden. Das

Seitenverhältnis beträgt:

ℎä =

ä=

2756

3666= 0,7512

Das Seitenverhältnis des Plans stimmt nicht mit dem der Karte überein:

ℎä =

ä=

841

1189= 0,7073

Der Unterschied im Seitenverhältnis bedeutet, dass die Karte den Plan nicht vollständig

bedecken kann, ohne die Karte zu verzerren. Aus diesem Grund bleibt ein Teil des Plans

von der Karte unbedeckt. Wird die Karte bis an den äußeren rechten Rand des Plans

42

skaliert, bedeutet das eine Streckung der Karte auf 841 mm Breite. Unter

Berücksichtigung des Seitenverhältnisses resultiert hieraus eine Kartenlänge von:

ä =

ℎä=

841

0,7512= 1119,5

Zur Skalierung der Karte muss der Mauszeiger auf die untere rechte Kante bewegt

werden, sodass dieses Symbol: erscheint. Durch das Drücken und Halten kann die

Karte auf dem Plan so skaliert werden, bis in der X-Y Anzeige in der Informationsleiste

am unteren Rand in Neplan das gewünschte Ergebnis steht:

Durch loslassen der Maustaste wird der Skalierungsvorgang abgeschlossen. Das

Fenster „Karteneigenschaften ändern“ muss erneut aufgerufen werden und die

getätigten Änderungen für den Schreibschutz und das Zulassen von Skalierungen

rückgängig gemacht werden. Dies ist wichtig, damit beim späteren Bearbeiten des Plans

die Karte nicht versehentlich verschoben werden kann.

4.2.3. Kalibrierung des Plans

Neplan bietet die Funktion den Plan auf einen Maßstab zu kalibrieren. Dies ermöglicht

das automatische Ausmessen und Einstellen von Leitungslängen. Zur Kalibrierung

können Kalibrierungssymbole im Plan gesetzt werden. Hierzu muss im Menü

„Extras“ die Option „Kalibrierungssymbol einfügen…“ ausgewählt werden. Neben

dem Mauszeiger erscheint ein kleines Symbol aus einem Dreieck, einem Viereck sowie

einem Kreis. Das erste „Kalibrierungs-Symbol“ wurde auf Flensburg gesetzt. Der

Name des Symbols spielt für die Kalibrierung keine Rolle, weshalb der von Neplan an

das Symbol vergebene Name „Survey-99“ nicht verändert werden muss. In den

Eingabefeldern für X und Y Koordinaten müssen maßstabsgetreue Werte eingetragen

werden. Das bedeutet in diesem Fall, der Abstand vom linken sowie vom oberen Rand

der Karte bis zum gesetzten Symbol. Um diesen Abstand zu berechnen, wurde wie folgt

vorgegangen.

Die FNN Karte wurde mit dem Programm GIMP 2.8 geöffnet und der Pixelabstand

vom Umspannwerk in Flensburg markiert. Dieser beträgt 1144 Pixel in X-Richtung

sowie 166 Pixel in Y-Richtung. Als zweiten Punkt, an welchem später auch das zweite

43

Kalibrierungssymbol in Neplan erstellt werden soll, ist das Umspannwerk im

Bayrischen Marienberg. Dieser Punkt hat die Pixelkoordinaten 1946 Pixel in X-

Richtung und 3269 Pixel in Y-Richtung. Über die tatsächliche Distanz dieser beiden

Koordinaten kann nun das Verhältnis Pixel zu Kilometer errechnet werden. Mit Hilfe

der Linealfunktion in Google Earth ergab sich eine Distanz von 781,74 km. Die Strecke

in Pixeln beträgt:

= (3269 − 166) + (1946 − 1144)² = 3205

Somit entsprechen 781,74 km einer Länge von 3205 Pixeln. Umgerechnet auf den

Punkt in Flensburg bedeutet das einen Abstand von 279,036 km vom linken sowie

40,941 km vom oberen Rand. Für den noch zu setzenden Punkt in Marienberg ergibt

sich eine Distanz von 797,350 km in X-Richtung und 474,654 km in X-Richtung.

Im Neplan Fenster „Kalibrierungs-Symbol“ werden die für Flensburg errechneten

Werte für X und Y eingetragen. Die Eingabe wird durch das Betätigen der Entertaste

bestätigt. Auf Flensburg folgen die Eingaben der Koordinaten des bereits errechneten

Punktes für das Umspannwerk in Marienburg. Der Modus zum Erstellen von

Kalibrierungs-Symbolen ist nach der ersten Eingabe weiterhin geöffnet. Somit muss

auf dem Punkt in Marienberg ein Rechtsklick gemacht werden. In das neue Fenster

werden die zuvor errechneten Daten von Marienberg eingetragen und die Eingabe

wieder durch betätigen der Entertaste bestätigt. Um die Kalibrierung abzuschließen

muss der Reiter „Extras“ ausgewählt werden und die Option „Plan

kalibrieren/skalieren…“ angeklickt werden. Im sich darauf öffnenden Fenster wird der

Plan durch einen Klick auf den Knopf „Mit Vermessungssymbolen kalibrieren“ skaliert.

Eine zur Überprüfung der erstelle Freileitung von Flensburg bis Marienberg wird von

Neplan umgehend mit einer Länge von 781,212 km angegeben. Dies entspricht einer

Abweichung von unter 0,07 % und bestätigt ein erfolgreiches Kalibrieren.

4.2.4. Setzen von Knoten für Umspannwerke

Nach erfolgreicher Kalibrierung wurden die Knotenpunkte in Neplan gesetzt. Jeder

Knoten entspricht einem Umspannwerk. Aus diesem Grund muss bei jedem Knoten die

Spannungsebene eingegeben werden. Arbeitet ein Umspannwerk mit beiden

44

Höchstspannungen, müssen an einem Ort zwei Knotenpunkte gesetzt werden. Diese

können später mit Transformatoren verbunden werden.

Um einen Knoten in Neplan zu erstellen, muss zu Beginn die Option „Knoten

einfügen“ aktiviert werden. Hierzu reicht ein Klick auf den Knopf in der

Symbolleiste. Klickt man anschließend auf einen Punkt im Plan, integriert Neplan an

dieser Stelle den gewünschten Knoten.

Abbildung 33: Fenster zum setzten eines Knotens [Eigene Dateien]

Abbildung 33 zeigt das sich öffnende Fenster. Einer der in dieser Arbeit gesetzten

Knoten ist der für das Umspannwerk in Audorf. Entsprechend wird im Feld

„Name:“ Audorf eingetragen. Da in Neplan Knoten nicht den gleichen Namen tragen

können, Audorf aber über einen Zugang zu beiden Höchstspannungen verfügt, erhält

der 380 kV Knoten den Namen „Audorf 380“. Der 220 kV Knoten entsprechend den

Namen „Audorf 220“. Umspannwerke mit nur einem Höchstspannungszugang erhalten

den Namen des Umspannwerkes ohne Zusatz von Zahlen, da Neplan neben dem Namen

des Knotens auch immer die Spannung anzeigt. Die entsprechende Spannung muss im

Feld „Un .. kV“ eingetragen werden. Die Frequenz wird von Neplan automatisch mit

45

50 Hz eingetragen. Alle weiteren Optionen werden bei der Eingabe der Knoten nicht

beachtet.

4.2.5. Einfügen weiterer Pläne und Spiegeln von Knotenpunkten

Nachdem das Einfügen aller Knotenpunkte in Neplan abgeschlossen war, zeigte sich,

dass ein Plan der Größe DIN A0 für das Netzgebiet von Nordrhein Westfalen nicht

praktikabel ist (siehe Abbildung 34). Die erstellten Knoten sind zum einen ihren

geographischen Punkten in der Karte nur sehr schwer zuzuordnen. Zum anderen

überschneiden sich viele Beschriftungsfenster, was für eine große Unübersichtlichkeit

sorgt.

Abbildung 34: Netzgebiet von Nordrhein-Westfalen in Neplan [Eigene Abbildung]

Eine übersichtliche Vernetzung dieses Ballungsgebietes wurde über das Einfügen

zweier weiterer Pläne realisiert.

Vom Varianten-Manager kann in den Plan-Manager gewechselt werden. In diesem

wird zuerst der Ursprungsplan, durch einen Doppelklick auf den Plannamen

„Diagramm 0“ in „HöSp-Netz“, umbenannt. Anschließend wird über einen Rechtsklick

auf das „Rootnet“ ein Reiter geöffnet und die Option „Neuen Plan

hinzufügen“ ausgewählt. In das sich im Folgenden öffnende Fenster wird der neue

46

Planname (380kV-Netz-Amprion) eingetragen und mit einem Klick auf den OK Knopf

bestätigt. Darauffolgend wird ein weiterer Plan mit der gleichen Vorgehensweise mit

dem Namen 220kV-Netz-Amprion eingefügt. Die Pläne erhalten jeweils über die in

Kapitel 4.2.2. „Integration einer Hintergrundkarte“ beschriebene Vorgehensweise die

Pläne der jeweiligen Spannungsebene der Firma Amprion. Ein kalibrieren der Pläne ist

nicht notwendig, da die schematisch ausgeführten Pläne keinen verwendbaren Maßstab

besitzen. Um zwischen den Plänen zu wechseln, müssen Haken vor dem Plannamen im

Plan-Manager an- und abgewählt werden. Mit einem Klick auf einen gesetzt Haken

wird ein Plan geschlossen. Durch einen Klick auf ein leeres Feld wird ein Haken gesetzt

und der Plan geöffnet.

4.2.6. Mehrfache Eingabe eines Knotens

Auf den schematischen Amprion-Plänen können alle Umspannwerke der beiden

Spannungsebenen übersichtlich eingetragen werden. Einige Umspannwerke beinhalten

Verbindungen, die dieses Plangebiet verlassen und im Hauptplan weiter verlaufen.

Diese Umspannwerke bzw. Knoten können in mehreren Plänen gleichzeitig existieren.

Hierzu muss ein neuer Knoten im dafür vorgesehenen Plan erstellt werden,

beispielsweise für das Umspannwerk in Hanekenfähr. Dieses Umspannwerk hat eine

Verbindung die den „380kV-Netz-Amprion“ Plan verlässt. Nachdem der Knotenpunkt

gesetzt ist, werden die erforderlichen Daten aus dem bereits im „HöSp-Netz“ Plan

bestehenden Knotenpunkt verwendet. Im geöffneten Knoten-Fenster befindet sich am

Ende der Namenseingabe dieses Symbol . Das Fenster „Elementauswahl“ wird

geöffnet (siehe Abbildung 35).

47

Abbildung 35: Auswahl eines Umspannwerkes zur Spiegelung [Eigene Abbildung]

In der in diesem Fenster beinhalteten Liste wird der Punkte Hanekenfähr 380

ausgewählt und mit der Entertaste bestätigt. Neben dem Aufsuchen des Knotens in der

Liste, bietet Neplan die Möglichkeit mit Hilfe eines Filters die Auswahlmöglichkeiten

einzuschränken. Auf der rechten Seite des Fensters „Elementauswahl“ kann der Filter,

durch Eingaben in das Feld „Name“, eingesetzt werden. Bereits nach Eingabe des

ersten Buchstaben beginnt der Filter zu arbeiten. So reicht für das Aufsuchen des

Knoten Hanekenfähr 380 schon die Eingabe der Buchstaben „Han“ um die Liste auf 5

Ergebnisse einzuschränken. Nach der Auswahl sind im Fenster „Knoten“ die bereits

beim Erstellen des Knotens Hanekenfähr 380 gemachten Angaben eingetragen, sodass

dieses Feld mit der Entertaste bestätigt und geschlossen wird. Der Knoten Hanekenfähr

380 existiert fortwährend in mehreren Plänen. Dieses Verfahren muss für alle Knoten,

die in mehreren Plänen existieren, wiederholt werden.

48

4.2.7. Leitungsparameter definieren und in Neplan Bibliothek ablegen

Abbildung 36: Leitungsparameterbestimmung durch Mastkonfiguration [Eigene Abbildung]

Sowohl den induktiven als auch den kapazitiven Widerstandsbelag kann Neplan durch

Angaben spezifischer Informationen errechnen. Dazu muss ein Mast in den Plan

integriert werden. Um welchen Typ es sich dabei handelt ist für Neplan nicht von

Bedeutung. Ohne einen in den Plan geladenen Mast funktioniert der Vorgang nicht. Um

einen Mast in den Plan zu integrieren, wird im Symbol-Fenster der Oberbegriff

„Regler/Weitere“ ausgewählt und ein beliebiger Mast per drag&drop an einer freien

Stelle in Plan platziert. Anschließend wählt man in der Symbolleiste die Fähigkeit

„Leitungen einfügen“ aus und verbindet zwei Umspannwerke exemplarisch

miteinander. Es öffnet sich das Fenster „Leitung“. Zur automatischen Berechnung muss

der Reiter „Maste“ geöffnet werden. Es erscheint das in Abbildung 36 dargestellte Bild.

Die erste erstellte Leitung soll ein vierfach Bündelleiter für 380 kV sein. Die Option

„Leiter pro Bündel“ muss folglich auf vier gestellt werden. In das Feld

„R ..Ohm/km“ wird der Widerstandsbelag von 0,1188 Ω/km für einen Leiter

eingetragen [18]. Der Abstand der einzelnen Leiter untereinander im Bündel ist auf 40

49

cm eingestellt. Da dies der übliche Wert ist, bleibt das Feld unverändert. Weiterhin kann

ein Durchhängen der Leitung eingetragen werden. Das Feld „2*Räq .. cm“ erfordert die

Eingabe des doppelten äquivalenten Radius einer Leitung. Dieser ist ebenfalls in einer

Liste vermerkt und liegt bei 2,18 cm [18]. Als nächstes muss der Mast geladen werden.

Der Knopf „Einfügen“ öffnet eine Liste mit Masten. Da ein Mast in den Plan geladen

wurde, steht dieser jetzt zur Verfügung. Dieser ist bereits angewählt, somit reicht das

bestätigen per Entertaste aus. Als nächstes müssen die Maße des Mastes eingegeben

werden. Der am häufigsten in Deutschland verwendete Masttyp ist der Donaumast,

weshalb dieser Standardmäßig verwendet wird. Donaumasten sind in Deutschland die

häufigste Bauart von Hochspannungsmasten für zwei Stromkreise, da sie gute

Eigenschaften im Hinblick auf Masthöhe, Baukosten und Trassenbreite vereinen [17].

Abbildung 37 zeigt einen typischen Donaumast. In Tabelle 5 sind seine Maße

aufgeführt.

Abbildung 37: Zeichnung eines Donaumast Masttyps [13]

50

Die Maße werden nach Neplan übernommen. Die Werte der Tabelle, aufgeteilt in X

und Y sowie nummeriert von A1 bis A3, werden in die Spalten in Neplan, ebenfalls

aufgeteilt in X und Y und nummeriert von L1 bis L3, eingetragen. Als nächstes muss

der Erdleiter aktiviert werden. Die für ihn einzutragende Position ist ebenfalls der

Tabelle 5 entnehmbar. Für den Erdleiter werden typischerweise Leiter mit kleinerem

Querschnitt verwendet. Für diese Berechnung wird hier der gleiche Leitertyp

verwendet. Da eine Veränderung des Querschnitts des Erdleiters in einem gewissen

Bereich einen geringen Einfluss auf das Ergebnis der Berechnung hat, ist keine hohe

Genauigkeit bei dieser Angabe notwendig. Nach Eingabe der letzten beiden Werte,

kann Neplan die Parameter durch einen Klick auf „Berechnen“ verarbeiten. Im Reiter

„Parameter“ sind jetzt alle signifikanten Werte eingetragen, siehe Abbildung 38.

Tabelle 5: Maße verschiedener Donaumasten [13]

Bevor der Leitertyp gespeichert werden kann, muss im Feld „Typ“ ein Name

eingetragen werden. Der Leiter erhält den Namen „380 kV 240/40“. Außerdem ist die

Belastbarkeit der Leitung ein wichtiger Faktor. Ein Einzelner 240*40 mm² Leiter kann

mit einem Nennstrom von 645 A belastet werden. Daraus resultiert eine Belastbarkeit

von 1290 A für den zweifach und 2580 A für den vierfach Bündelleiter. Über den

„Export“ Knopf wird eine Auswahl an Bibliotheken geöffnet. Der Leiter soll in der

Standardbibliothek „Aluminium“ gespeichert werden. Dazu muss diese per Klick

ausgewählt und anschließend mit „OK“ bestätigt werden. Das gleiche Verfahren mit

51

anderen Angaben wird ebenfalls für das 220 kV Leiterseil durchgeführt. Dieses wird

unter dem Namen „220 kV 240/40“ gespeichert.

Abbildung 38: Berechnete Leitungsparamater [Eigene Abbildung]

Die in Berlin verwendeten Höchstspannungskabel sind zwei verschiedene Kabeltypen

mit gleicher Übertragungsleistung und ähnlichem Verlustverhalten. Aus Gründen der

Vereinfachung wird deshalb ein Kabeltyp konfiguriert und doppelt verwendet. Wie zu

Beginn der Freileitungskonfiguration muss eine exemplarische Leitung erstellt werden.

Die Parameter des Höchstspannungskabels sind Tabelle 6 entnehmbar.

52

Tabelle 6: Parameter von Höchstspannungsübertragungsmitteln [18]

Diese Parameter müssen entsprechend in das Leitungsfeld übernommen werden. Der

Name des Kabels, dreimal der Typ 2XS(FL)2Y 1x1600RM/50, wird in das

entsprechende Feld eingetragen. Wie für die Freileitung, muss das Kabel gespeichert

werden. Abbildung 39 zeigt das eingetragene Kabel samt Parametern.

Abbildung 39: In Berlin verwendetes Höchstspannungskabel [Eigene Abbildung]

53

4.2.8. Vernetzung aller Knoten und Eingabe von Längenparametern

Bevor das Übertragungsnetz für Simulationen verwendet werden kann, müssen

abschließend alle Knoten miteinander verbunden werden. Hierzu muss wie in

vorherigen Kapitel beschrieben, eine Leitung zwischen zwei Umspannwerken erstellt

werden. Welche Umspannwerke dabei zu verbinden sind, kann aus den Excel Tabellen

der jeweiligen Netzgebiete entnommen werden. Ist eine Verbindung erstellt, muss im

sich öffnenden Fenster der Leitungstyp ausgewählt werden. Durch den Knopf neben

dem Eingabefeld für den Namen der Leitung, kann die Bibliothek geöffnet werden. In

der Rubrik „Aluminium“ kann entsprechend der Spannung der Leitung der jeweilige

Freileitungstyp ausgewählt werden.

In den Plänen 220kV-Netz-Amprion und 380kV-Netz-Amprion muss immer auch der

Längenparameter manuell eingegeben werden. Im Hauptplan ist dies nicht zwingend

erforderlich, da durch die Kalibrierung des Plans beim Erstellen einer Verbindung

automatisch ein Längenwert eingetragen wird. Dieser kann durch den aus OSM

entnommenen Wert verbessert werden. Liegt kein gemessener Wert vor, muss sich

zwischen dem korrigierten Wert und dem von Neplan errechneten Wert entschieden

werden. Um eine aufwändige Einzelfallentscheidung in jedem dieser Fälle zu

vermeiden, wurde immer der größere Wert verwendet. Grund dafür ist eine

konservative Auslegung des Netzes, sodass möglichst keine Leitung belastbarer ist, als

in Wirklichkeit.

54

5. Fazit und Ausblick

Die in dieser Masterarbeit gesammelten Informationen über das deutsche

Höchstspannungsnetz sind für einen Nachbau ausreichend. Somit ist das entstandene

Höchstspannungsnetz in Neplan zur Simulation des deutschen Netzes gut geeignet. Die

wichtigsten Leitungen für einen Energietransport zwischen Nord- und Süddeutschland,

also vor allem die Leitungen, die durch das Zentrum Deutschlands verlaufen, sind gut

beschrieben. Auch wenn die Leitungsquerschnitte nicht exakt verfügbar sind, sind die

meisten Abweichungen und die daraus resultierende Einschätzung zu

Leistungsübertragungen gering. Die Leistungsdifferenz zwischen dem hauptsächlich

verwendeten Leitungstypen liegt unter 5,5%.

Das Ziel, Simulationen mit dem entstandenen Netz durchzuführen, war aufgrund der

aufwändigen Beschaffung von Informationen über das Höchstspannungsnetz, zeitlich

nicht realisierbar. Es bietet sich an, dass entstandene Netz als Grundlage für zukünftige

Projekte zu verwenden. Es ist jedoch zu beachten, dass das deutsche

Höchstspannungsnetz einer stetigen Entwicklung unterliegt. Somit müssen Leitungen

und Parameter regelmäßig überprüft werden. Auch während der Anfertigung dieser

Arbeit kam es zu signifikanten Veränderungen im Netz, die berücksichtigt werden

mussten.

55

Verzeichnis verwendeter Formelzeichen

Symbol Einheit Beschreibung

l km Luftlinienabstand zwischen zwei Umspannwerken

BK1 ° Breitengrad Koordinate 1

BK2 ° Breitengrad Koordinate 2

LK1 ° Längengrad Koordinate 1

LK2 ° Längengrad Koordinate 1

56

Abkürzungsverzeichnis

VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik

UCTE Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity

FNN Forum Netztechnik/Netzbetrieb

OSM Open Street Map

ÜNB Übertragungsnetzbetreibe

57

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Feldbilder eines a) Einseil-, b) Zweierbündel-, c) Dreierbündel-,

d)Viererbündelleiters [1] ........................................................................................ 3

Abbildung 2: Querschnitt eines Aluminium-/Stahlleiters [1] ........................................ 4

Abbildung 3: Verbindung von Redwitz nach Altenfeld [4] ........................................... 4

Abbildung 4: Aufbau eines Höchstspannungsumspannwerkes [3] ............................... 5

Abbildung 5: Kabelverlauf durch Berlin [5] .................................................................. 7

Abbildung 6: Deutschlandkarte aufgeteilt nach Übertragungsnetzbetreibern [19] ..... 10

Abbildung 7: Das Übertragungsnetz von 50Hertz Transmission [7] ........................... 11

Abbildung 8: Detaillierte Informationen über eine Verbindung [7] ............................ 12

Abbildung 9: Ausschnitt aus der Netzkarte der Firma TenneT [2] ............................. 13

Abbildung 10: Netzschema der Firma TransnetBW [6] .............................................. 14

Abbildung 11: Karte des deutschen Höchstspannungsnetzes des FNN [4] ................. 16

Abbildung 12: Ausschnitt aus der List der Umspannwerke [12] ................................. 17

Abbildung 13: Koordinate zum Umspannwerk Arpe in Google Earth mit bereits

geänderter Beschriftung [Eigene Abbildung aus Google Earth] ......................... 18

Abbildung 14: Umspannwerk Röhrsdorf in Sachsen [Open Street Map] .................... 19

Abbildung 15: Umspannwerke Brandenburg und Wustermarkt in OSM [Open Street

Map] ..................................................................................................................... 20

Abbildung 16: Umspannwerk Brandenburg in Google Earth [Eigene Abbildung aus

Google Earth] ....................................................................................................... 20

Abbildung 17: Ausschnitt aus dem 220 kV Amprion Netzplan [10] ........................... 21

Abbildung 18: Ausschnitt aus dem 380 kV Amprion Netzschema [11] ..................... 22

Abbildung 19: Ausschnitt aus Stromleitungsverzeichnis Bereich 50Hertz [Powerland]

.............................................................................................................................. 22

Abbildung 20: Ausschnitt aus Stromleitungsverzeichnis Bereich Amprion

[Powerland] .......................................................................................................... 23

Abbildung 21: Leitungsverlauf Hambach 1a in OSM [Eigene ABblindung] .............. 24

Abbildung 22: Verlaufsliste der gewählten Leitung [Eigene Abbildung] ................... 24

Abbildung 23: Beispiel für Verbindungsknoten [10] .................................................. 27

Abbildung 24: Leitungsverlauf "Itterbach Ost" [Open Street Map] ............................ 28

Abbildung 25: Oberer Verbindungsknoten der Leitung "Itterbach Ost" [Open Street

Map] ..................................................................................................................... 28

58

Abbildung 26: Verbindungsknoten "Itterbach Ost" [Eigene Abbildung mit Google

Earth] .................................................................................................................... 29

Abbildung 27: Leitungsverlauf durch das Umspannwerk Mettmann [Open Street

Map] ..................................................................................................................... 29

Abbildung 28: Einfügen der transponierten Werte [Eigene Abbildung] ..................... 31

Abbildung 29: Diagramm zur Beschreibung des Korrekturfaktors ............................. 36

Abbildung 30: Grundaufbau von Neplan [8] ............................................................... 37

Abbildung 31: Neplan Fenster zum Öffnen eines neuen Projektes [Eigene Abbildung]

.............................................................................................................................. 39

Abbildung 32: Unskalierter Plan mit Auswahlfenster zum Ändern der

Karteneigenschaften in Neplan [Eigene Abbildung] ........................................... 41

Abbildung 33: Fenster zum setzten eines Knotens [Eigene Dateien] .......................... 44

Abbildung 34: Netzgebiet von Nordrhein-Westfalen in Neplan [Eigene Abbildung] 45

Abbildung 35: Auswahl eines Umspannwerkes zur Spiegelung [Eigene Abbildung] 47

Abbildung 36: Leitungsparameterbestimmung durch Mastkonfiguration [Eigene

Abbildung] ........................................................................................................... 48

Abbildung 37: Zeichnung eines Donaumast Masttyps [13] ........................................ 49

Abbildung 38: Berechnete Leitungsparamater [Eigene Abbildung] ........................... 51

Abbildung 39: In Berlin verwendetes Höchstspannungskabel [Eigene Abbildung] ... 52

Abbildung 40: Gesamtplan des Netzgebiets der TenneT TSO GmbH [2] .................. 63

Abbildung 41: Netzgebiet Amprion 220 kV [10] ........................................................ 64

Abbildung 42: Netzgebiet Amprion 380 kV [11] ........................................................ 65

59

Literaturverzeichnis

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Schaltanlagen, Schutzeinrichtungen. 5. Auflage. Carl Hanser Verlag, München

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FTenneT-Daten-und-

Fakten_final.pdf%26ck%3D1d074193f62f9fa1b1bbcab01384cdcf%26forcedl

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elt/energie/planfeststellung/ear/01_00_erlaeuterungsbericht_planfeststellung.p

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61

[15] Leibniz Universität Hannover, D., 2008, Ergänzende Studie-Kabelauslegung

und Kostenvergleich bei maximaler Übertragungsleistung von 3000 MVA mit

Bezug auf das 380-kV-Leitungsbauvorhaben Ganderkesee - St. Hülfe in der

Ausführung als Freileitung oder Drehstromkabelsystem. [Online] verfügbar

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WES/Bd_A_02_Anlage_1_Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.pdf> [zuletzt

abgerufen am 15.03.2014]

[16] Heret Informatik Service, D., o.J., Koordinatenmodell . [Online] verfügbar

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[17] 50Hertz Transmission GmbH, D., o.J., Die 50Hertz-Stromautobahnen.

[Online] verfügbar unter: <http://www.50hertz.com/de/file/50Hertz-

Broschuere-Uebertragungsnetze.pdf> [zuletzt abgerufen am 14.03.2014]

[18] IZES gGmbH + BET GmbH + Power EngS, D., 2011, Ausbau elektrischer

Netze mit Kabel oder Freileitung unter besonderer Berücksichtigung der

Einspeisung Erneuerbarer Energien. [Online] verfügbar unter <

http://renewables-grid.eu/uploads/media/Netzausbau_Studie_IZES.pdf >

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[19] Wikimedia Foundation Inc., D., 2014, Übertragungsnetzbetreiber. [Online]

Verfügbar unter: <

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragungsnetzbetreiber > [zuletzt

abgerufen am 13.03.2014]

62

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Ausschnitt aus der Matrix zur Längenberechnung [Eigene Tabelle] ......... 32

Tabelle 2: Ausschnitt aus der 220 kV Amprion Tabelle [Eingene Tabelle] ................ 32

Tabelle 3: Ausschnitt aus der Korrekturfaktortabelle [Eigene Tabelle] ...................... 34

Tabelle 4: Tabelle der Korrekturfaktoren [Eigene Tabelle] ........................................ 35

Tabelle 5: Maße verschiedener Donaumasten [13] ..................................................... 50

Tabelle 6: Parameter von Höchstspannungsübertragungsmitteln [18] ........................ 52

63

Anhang

Abbildung 40: Gesamtplan des Netzgebiets der TenneT TSO GmbH [2]

64

Abbildung 41: Netzgebiet Amprion 220 kV [10]

65

Abbildung 42: Netzgebiet Amprion 380 kV [11]