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BEI DIESER W AHRHEIT VOM SEGEN DES REZITIERENS IN DER LEHRE DES ERWACHTEN 1

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BEI DIESER WAHRHEIT

VOM SEGEN DES REZITIERENS IN DER LEHRE DES ERWACHTEN

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Gewidmet den zahllosen Wesen, die dazu beigetragen haben, dass uns dieLehre des Erwachten bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist.

Ein Buch über die Praxis des Chantens (intonierten Rezitierens) von Texten,wie es in dem aus Thailand stammenden Zweig der Waldtradition desTheraváda-Ordens üblich ist. Diese Praxis findet auch unter Nicht-Ordinier-ten immer mehr Anhänger. Ihnen steht mit diesem Buch zum ersten Mal einStandardwerk für den Gebrauch im deutschsprachigen Raum zur Verfü-gung.

Eine umfassende Einführung in Teil eins macht mit der Theorie des Chan-tens vertraut, mit den Techniken und Stilrichtungen, den Wirkungen, denverschiedenen Themenbereichen und Ursprüngen.

Teil zwei ist der praktischen Anwendung gewidmet: ein Chanting-Buch mitden gängigsten Pálitexten aus dieser Tradition und dazugehöriger deutscherÜbersetzung.

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VVVVOMOMOMOM S S S SEGENEGENEGENEGEN DESDESDESDES R R R REZITIERENSEZITIERENSEZITIERENSEZITIERENS ININININ DERDERDERDER L L L LEHREEHREEHREEHRE DESDESDESDES E E E ERWACHTENRWACHTENRWACHTENRWACHTEN

Mettiko Bhikkhu

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Eine Publikation vonMUTTODAYA DHAMMA Buddhistisches Waldkloster MUTTODAYAHerrnschrot 50D-95236 StammbachDeutschland

BEI DIESER WAHRHEIT

VOM SEGEN DES REZITIERENS IN DER LEHRE DES ERWACHTEN

ISBN 978-3-00-053003-6

© 2017 Mettiko Bhikkhu

1. Auflage gedruckt bei: Bolden Trade, Malaysia, 20171st printing by: Bolden Trade, Malaysia, 2017

Gedruckt auf Papier aus nachhaltigen Quellen.

Text, Übersetzungen aus dem Páli, Layout, Umschlag: Mettiko Bhikkhu

Font: URW Palladio Pali

Dieses Buch ist Dhamma-Dána, ein Geschenk des Dhamma. Eine kommerzi-elle Verwertung und Verkauf sind ausgeschlossen. Erlaubnis zum Nach-druck oder zu sonstiger Verwertung zur freien Verteilung kann bei derOrdensgemeinschaft des Klosters eingeholt werden. Das Buch kann als pdf-Datei auf der Internetseite des Klosters (Publikationen) heruntergeladenwerden: www.muttodaya.org

Lizenziert: Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0Unported Licence, http://creativecommons.org/licences/by-nc-nd/3.0/ – Details zu den Lizenzbedingungen siehe Seite 235.

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InhaltAnfangszeilen...................................................................................................10

Die Fotos in diesem Buch...............................................................................12

Vorwort...............................................................................................................14

TTEILEIL 1: V 1: VOMOM S SEGENEGEN DESDES R REZITIERENSEZITIERENS..............................................................................................................................1717

GRUNDLAGEN................................................................................................19

Chanten – was ist das überhaupt?.................................................................20Äußere und innere Haltung.......................................................................20Eine attraktive Praxis...................................................................................21Wenn es trotzdem nicht gefällt..................................................................22Anhaften an Regeln und Ritualen?...........................................................23Eine neue Erfindung?..................................................................................24

Stilrichtungen und Techniken.......................................................................25Der Saíyoga-Stil..........................................................................................25Der Magadha-Stil.........................................................................................26Der Müang-Stil.............................................................................................28Der Sarabhañña-Stil.....................................................................................28Der Amarávati-Stil.......................................................................................29Aussprache der Páli-Wörter.......................................................................30Silbenlängen.................................................................................................30Melodie..........................................................................................................31Mit den Ohren chanten...............................................................................31Zeichenerklärung für einige der deutschen Chants...............................31

WIRKUNGEN..................................................................................................33

Die Kraft der Hingabe.....................................................................................34Pújá................................................................................................................35Zuflucht.........................................................................................................35

Neigung zur Einsicht.......................................................................................36Kontemplation..............................................................................................36Lehrreden......................................................................................................37

Wie funktionieren Parittas?............................................................................38Der Kamma-Einwand..................................................................................38Die Macht der Wahrheit .............................................................................39Die Macht der Ethik....................................................................................40Die Macht der Güte.....................................................................................40Die Macht des Klanges................................................................................41Die Macht der Devas...................................................................................41

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Wenn es nicht funktioniert.........................................................................42Vom Wahrheitswort zum Siegessegen......................................................43Parittologie....................................................................................................44

Welchen Sinn haben die Todesfallrezitationen?........................................45

Gute Umgangsformen.....................................................................................46Zweimal Bitte................................................................................................47Teilen der Verdienste...................................................................................48Doppelspiegel der Freude..........................................................................49

URSPRÜNGE...................................................................................................51

Doppelt kanonische Texte..............................................................................52

Weitere kanonische Texte................................................................................57

Spätkanonische Texte......................................................................................60

Nachkanonische Texte.....................................................................................63

Neuzeitliche Kompositionen.........................................................................64

TTEILEIL 2: B 2: BEIEI DIESERDIESER W WAHRHEITAHRHEIT – R – REZITATIONSTEXTEEZITATIONSTEXTE..................................................................................6767

PÚJÁ...............................................................................................................69

Morgen-Pújá......................................................................................................71Vandaná (Verbeugung)................................................................................71Namo (Ehrerweisung).................................................................................71Buddhábhitthuti (Wertschätzung des Buddha)......................................72Dhammábhitthuti (Wertschätzung des Dhamma)..................................72Saòghábhitthuti (Wertschätzung der Saògha).........................................73Ratanattayappaóámagáthá.........................................................................74Saívegaparikittanapáþha...........................................................................74Verse zur Ehrung des Dreifachen Juwels..................................................75Dringlichkeit ringsum.................................................................................75

Abend-Pújá........................................................................................................78Vandaná (Verbeugung)................................................................................78Namo (Ehrerweisung).................................................................................78Buddhánussati (Besinnung auf den Buddha)..........................................79Buddhábhigìti (Lobgesang auf den Buddha)..........................................80Dhammánussati (Besinnung auf Dhamma).............................................80Dhammábhigìti (Lobgesang auf Dhamma).............................................82Saòghánussati (Besinnung auf Saògha)....................................................82Saòghábhigìti (Lobgesang auf Saògha)....................................................84

Visákha Pújá......................................................................................................86

Pújá zum Mai-Vollmond (Vesakhfest – Buddhatag)..................................87

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Ásá¿ha Pújá .......................................................................................................88

Pújá zum Juli-Vollmond (Ásá¿hafest – Dhammatag).................................89

Mágha Pújá........................................................................................................92

Pújá zum Februar-Vollmond (Mághafest – Saòghatag)............................93

KONTEMPLATION...........................................................................................95Abhióha-Paccevekkhaóa (Fünf tägliche Betrachtungen).......................96Káyagatásati (Natur des Körpers)..............................................................97Dasadhamma Sutta.....................................................................................98Zehn Betrachtungen für Hauslose.............................................................99Brahmavihára-pharaóá.............................................................................100Aussenden der vier göttlichen Emotionen.............................................101Taòkhaóika-Paccavekkhaóa.....................................................................102Essensbetrachtung.....................................................................................102Betrachtung bei Benutzung der vier Requisiten....................................103Essensbetrachtung.....................................................................................103Atìta-Paccavekkhaóa (Betrachtung nach Benutzung)...........................104

PARITTA........................................................................................................107Paritta-parikamma.....................................................................................108Pubba-bhága-nama-kára-páþha...............................................................108Namo-kára-aþþhaka....................................................................................108Einladung an die Devas............................................................................109Textpassage zur einleitenden Ehrerweisung.........................................109Das Ehrerweisungsoktett..........................................................................109Maògala Sutta.............................................................................................110Lehrrede vom Segen..................................................................................111Ratana Sutta................................................................................................112Lehrrede von den Juwelen........................................................................113Karaóìya Mettá Sutta.................................................................................118Voll Liebe zu der ganzen Welt .................................................................119Khandha Paritta.........................................................................................120Mora Paritta................................................................................................120Schutz durch Wohlmeinen.......................................................................121Die Schutzverse des Pfauen......................................................................121Vaþþaka Paritta.............................................................................................122Bhaddekaratta Sutta Gáthá.......................................................................122Die Schutzverse des Wachtelkükens.......................................................123Glückstag....................................................................................................123Aògulimála Paritta.....................................................................................124Bojjhaòga Paritta........................................................................................124Der Schutztext des Ehrwürdigen Aògulimála......................................125Schutz durch die Erwachensglieder........................................................125

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Dhajagga Paritta.........................................................................................126Khemákhema-saraóa-gamana-paridìpiká-gáthá..................................126Bhára Sutta Gáthá......................................................................................126Schutz der Fahnenspitze...........................................................................127Sichere Zuflucht.........................................................................................127Schwere Bürde............................................................................................127Áþánáþiya Paritta........................................................................................12828 Buddhas der Vergangenheit (Muttodaya Stúpa Chant)..................129Paþhama-buddha-bhásita-gáthá...............................................................132Die erste Äußerung des Buddha.............................................................133Buddha-jaya-maògala-aþþha-gáthá..........................................................134Die acht Verse vom Siegessegen des Buddha........................................135Mahá-jaya-maògala...................................................................................136Großer Siegessegen....................................................................................137Abhaya Paritta............................................................................................142Devatá-uyyojana-gáthá..............................................................................142Schutztext für Furchtlosigkeit..................................................................143Verse zum Entlassen der Devas...............................................................143

SUTTA & PÁÞHA..........................................................................................145Dhamma-cakkappavattana Sutta.............................................................146Die Lehrrede vom In-Gang-Setzen des Dhammarades........................147Anatta-lakkhaóa Sutta...............................................................................154Lehrrede vom Merkmal des Nicht-Selbst...............................................155Áditta-pariyáya Sutta................................................................................160Die Feuer-Lehrrede....................................................................................161Sáráóìya-dhamma Sutta............................................................................168Sechs bemerkenswerte Eigenschaften.....................................................169Paþicca Samuppáda Páþha.........................................................................170Bedingtes Zusammenentstehen...............................................................171Cáturappamaññá Páþha............................................................................172Die vier unermesslichen Emotionen.......................................................173Ánápánassati Páþha...................................................................................174Die vier Tetraden der Atemachtsamkeit................................................175

TODESFALL-REZITATIONEN..........................................................................177Dhammasaògaóì Mátiká Páþha................................................................178Textpassage aus der Matrix der Ding-Gruppierung............................179Abhidhamma Satta Páþhá.........................................................................180Textpassagen aus den sieben Büchern des Abhidhamma...................181Paísukúla...................................................................................................184Leichentuchkontemplation.......................................................................185

ANUMODANÁ...............................................................................................187

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Anumodaná................................................................................................188Bhojana-dánánumodaná...........................................................................188Der klassische Essenssegen......................................................................189Essensspende-Segen..................................................................................189Aggappasáda-sutta-gáthá.........................................................................190Devat'ádissa-dakkhióá'numodaná-gáthá...............................................190Vom Höchsten inspiriert...........................................................................191Den Devas lieb............................................................................................191Kála-dána-sutta-gáthá...............................................................................192Tiro-kuðða-kaóða......................................................................................192Die Gabe zum rechten Anlass..................................................................193Für Wesen jenseits der Mauer..................................................................193Culla-maògala-cakka-vá¿a........................................................................194Das kleine Universum des Segens...........................................................195

WIDMUNG UND AUSRICHTUNG..................................................................197Udissanádhiþþhána-gáthá.........................................................................198Kurze Widmung.........................................................................................198Tiloka-vijaya-rája-patti-dána-gáthá.........................................................198Verse der Widmung und Ausrichtung....................................................199Verse der Verdienst-Übertragung 1 (Was immer heilsam...)................199Patti-dána-gáthá (Yá devatá)....................................................................200Patti-dána-gáthá (Puññass'idáni)............................................................200Verse der Verdienst-Übertragung 2 (Devas bewohnen...)....................201Verse der Verdienst-Übertragung 3 (An Verdiensten ...)......................201

ZUFLUCHT & ETHIK....................................................................................203Die fünf Ethikregeln..................................................................................204Die acht Ethikregeln..................................................................................206

TEXTE DER BEGEGNUNG..............................................................................209

Saòghadána.....................................................................................................210Allgemeine Spende....................................................................................210Essenspende...............................................................................................210Spende einer Unterkunft...........................................................................210Spende von Paísukúlastoff (in Gegenwart der Mönche)...................211Saòghadána und Einladung, Paísukúlastoff zu suchen....................212Kaþhina........................................................................................................214

Formale Bitten.................................................................................................215Bitte um Parittachanten.............................................................................215Bitte um einen Dhammavortrag..............................................................215Bitte um Vergebung...................................................................................216Bitte um Regen (an die Devas).................................................................217

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ANGEHANGEN.............................................................................................219

Hintergründe...................................................................................................220Offerieren der Einladung, Paísukúlastoff zu suchen.........................220Kaþhina........................................................................................................221

Glossar..............................................................................................................224

Die wichtigsten konsultierten Quellen.....................................................226

Anmerkungen.................................................................................................228

Anfangszeilen

Adási me akási me ...............................................................................................192Aggato ve pasannánaí........................................................................................190Ahaí sukhito homi..............................................................................................100Ajja mayá apaccavekkhitvá..................................................................................104An Verdiensten, hier erworben...........................................................................201Aneka-játi-saísáraí............................................................................................132Asevaná ca bálánaí.............................................................................................110Atthi loke sìlaguóo................................................................................................122Avijjá-paccayá saòkhárá.......................................................................................170Ayaí kho me káyo.................................................................................................97Áyudo balado dhìro.............................................................................................188

Báhuí sahassam-abhinimmita-sávudhantaí.................................................134Bahuí ve saraóaí yanti......................................................................................126Bedingt durch Unwissenheit sind Gestaltungen.............................................171Bhárá have pañcakkhandhá.................................................................................126Bhikkhus, es gibt zehn Dinge................................................................................99Bin wohlgesinnt Virúpakkhas.............................................................................121Bojjhaògo sati-saòkháto.......................................................................................124

Dasa ime bhikkhave dhammá...............................................................................98Dem Vipassi sei Verehrung.................................................................................129Den schrecklichen Mára.......................................................................................135Der Sieger unterm Bodhibaum...........................................................................141Der Weise, der hier Lebenskraft..........................................................................189Devas bewohnen unser Kloster hier und da.....................................................201Die Leidbedrückten werden frei.........................................................................143Die vom Höchsten inspiriert sind.......................................................................191Die Wesen sind dem Tod geweiht......................................................................185Dukkhappattá ca niddukkhá...............................................................................142Durch das Gute im Gefolge meiner Taten.........................................................199Durch die Macht von allen Buddhas..................................................................195

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Durchwandernd mancherlei Geschlecht...........................................................133

Ehre mein! Durch Buddhas Stärke.....................................................................137Eine Bürde sind die Khandhas............................................................................127Er gab mir, war um mich bemüht.......................................................................193Erwachensglied der Achtsamkeit.......................................................................125

Gründlich betrachtend verzehre ich heut' meine Mahlzeit............................103

Heilsame Dinge, unheilsame Dinge...........................................................179, 181Hetupaccayo árammaóapaccayo........................................................................184

Iminá puñña-kammena, upajjháyá guó’uttará.................................................198In der Welt, da wirken Tugend...........................................................................123In welcher Gegend auch ein Weiser...................................................................191Itipi so bhagavá.......................................................................................................79

Jará-dhammomhi jaraí anatìto............................................................................96Jayanto bodhiyá múle...........................................................................................140

Kále dadanti sapaññá...........................................................................................192Karaóìyam-attha-kusalena...................................................................................118Kataí bhávitá ca bhikkhave ánápánassati........................................................174Keinen Umgang je mit Toren..............................................................................111Kusalá dhammá, akusalá dhammá, abyákatá dhammá..........................178, 180

Man weilt mit einem Herzen...............................................................................173Mettá-sahagatena cetasá......................................................................................172Möge ich in Wohlergehen weilen........................................................................101

Namo arahato........................................................................................................108Namo me buddhatejasá.......................................................................................136Nun steigt hinauf der helläugige Herrscher.....................................................121

Paþisaòkhá yoniso cìvaraí paþisevámi..............................................................102Puññass'idáni katassa...........................................................................................200

Rundum aus allen Weltsystemen.......................................................................109

Sabba-roga-vinimutto ..........................................................................................188Sabbabuddhánubhávena .....................................................................................194Sabbe sattá maranti ca..........................................................................................184Sabbe sattá sadá hontu averá sukhajìvino.........................................................198Samantá cakkavá¿esu............................................................................................108Schaurige Omen, beklemmende Zeichen..........................................................143Schwester, seit ich mit der edlen Geburt............................................................125So aber ist der Erhabene.........................................................................................79So soll wirken, wer des Zieles kundig................................................................119So wie volle Wasserläufe......................................................................................189

Udet'ayañ-cakkhumá eka-rájá............................................................................120Und wie, ihr Bhikkhus, wird die Atemachtsamkeit.........................................175

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Ursache-Bedingung, Stütze-Bedingung............................................................185

Vergang'nem laufe man nicht nach....................................................................123Viele, ach, suchen als Zuflucht............................................................................127Vipassissa namatthu, cakkhumantassa sirìmato..............................................128Virúpakkhehi me mettaí....................................................................................120Von aller Krankheit sei befreit.............................................................................189

Was es an Schätzen gibt........................................................................................113Was immer heilsam ich getan..............................................................................199Wesen, die hier sich nun eingefunden haben...................................................113

Yá devatá santi vihára-vásinì...............................................................................200Yan-dunnimittaí avamaògalañ-ca....................................................................142Yánìdha bhútáni samágatáni...............................................................................112Yaòkiñci kusalaí kammaí................................................................................198Yaòkiñci vittaí idha vá huraí vá.....................................................................112Yasmií padese kappeti ......................................................................................190Yathá várivahá púrá .............................................................................................188Yato'haí bhagini ariyáya játiyo játo..................................................................124

Zum rechten Anlass geben Weise.......................................................................193

Die Fotos in diesem Buch

Titel Foto-Grafische Interpretation zu Maògala Sutta (Intro)

S. 13 Páþimokkha-Rezitation in den Ruinen von Nálanda, Bìhar, Indien

S. 70 Luang Phõ Bunmì Dhammarato und Saògha geben Anumodaná

S. 79 Buddhastatue (Ørì Vijaya Stil), Dhammahalle, Kloster Muttodaya

S. 81 Buddhafußabdruck (Gupta Stil)

S. 84 Statue von Luang Pú Man Bhúridatto

S. 85 Reliquien vor der Einschreinung in der Buddhastatue

S. 90 Buddhastatue auf dem Hügeldenkmal (Stúpa), Kloster Muttodaya

S. 91 Hügeldenkmal mit Buddhastatue (Sukhothai Stil)

S. 96 Am Ufer des Ganges

S. 100 Luang Phõ Liam Þhitadhammo im Frankenwald

S. 101 Luang Phõ Thõng Däng Varapañño im Frankenwald

S. 105 Kontemplation der Mahlzeit

S. 213 Robennähen

Alle Fotos: Archive Muttodaya und Sian Mah

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Páþimokkha

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Vorwort

Die Praxis, religiöse Texte zu rezitieren, allein oder in der Gruppe, ist in allenbuddhistischen Ländern, in allen buddhistischen Traditionen zu finden. DieArt und Weise, wie diese Praxis in der thailändischen Waldtradition ausge-übt wird, hat erst im Jahr 2008 mit der Gründung des Waldklosters Mutto-daya ihren Weg nach Deutschland und in die deutsche Sprache überhauptgefunden.

Die textliche Grundlage, das Ausgangsmaterial für alle Traditionen, diezum Theraváda gehören, zur ältesten und ursprünglichsten Richtung inner-halb des Buddhismus, ist der Pálikanon. In ihm finden wir die älteste undauthentischste Überlieferung der Buddhalehre in einer Sprache, die demkosalischen Dialekt sehr ähnelt, den der Buddha selbst gesprochen hat.

Aus der enormen Fülle an kanonischem Textmaterial wurden bestimmteAbschnitte ausgewählt, Rezitationsstücke und -abfolgen zusammengestelltoder neu komponiert. Dabei sind in jedem Land der Theraváda-Traditionspezielle Ausprägungen und Formen zu finden, aber auch ein gemeinsamerNenner aller einzelnen Traditionen.

Die Ausprägung, die wir Mönche in Muttodaya von unseren Lehrernbekommen haben, brachten wir im Jahr 2008 mit. Es ist uns eine Freude zusehen, dass sich daraus eine Rezitationsweise entwickelt hat, die deutschemGeschmack und Sprachverständnis entspricht, ohne von der Guten Lehre(saddhamma) abzuweichen und ohne die Würze der thailändischenWaldtradition zu verlieren. Bislang hatten alle uns besuchenden KhrúbáÁcáns*a Freude daran, das Rezitieren im Farang*-Stil zu hören.

Unser Bestreben war, neben den Pálitexten auch deutsche Übersetzun-gen, die sich gut chanten lassen, zu präsentieren. Dabei fand ein ganz natür-licher Ausleseprozess statt, bei dem sich manche Übersetzungen neben demOriginal nicht behaupten konnten, andere dagegen schnell zu Klassikernwurden, wie zum Beispiel „So soll wirken“, „Glückstag“ oder „An Verdien-sten hier erworben“; Texte, die viele Freunde aus dem Umfeld des Klostersauswendig rezitieren können.

Nachdem das Interesse an dieser schönen und inspirierenden Form derPraxis immer mehr zunimmt, nicht nur im engeren Freundeskreis des Klo-sters, war es an der Zeit, ein Buch herauszugeben, das über das MuttodayaStandardprogramm hinaus einen umfassenderen Einblick in das Repertoireder Waldtradition erlaubt. Aber Bei dieser Wahrheit ist nicht nur ein Chanting-Buch, sondern ein Grundlagenwerk für alle Fans.

a Kursiv gesetzte Wörter mit Sternchen (*) sind im Glossar erklärt, werden nur beim ersten Erscheinen so gekennzeichnet und im Folgenden als bekannt vorausgesetzt.

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Es richtet sich in erster Linie an Nicht-Ordinierte. Dennoch wurden auchTexte aufgenommen – komplett mit Übersetzung – die normalerweise nurvon Mönchen vorgetragen werden, wie zum Beispiel die Todesfall-Rezitatio-nen und Anumodaná; denn wie aus Teil 1 dieses Buches hervorgeht, ist esnützlich, die Bedeutung der Pálitexte zu kennen, was somit gewährleistet ist.

Mein Dank geht an Erika Weichert, Michael Nigl und Norbert Scheubelfür das Korrekturlesen und an die Kataññutá-Gruppe für die Herstellung.Meine tiefste Dankbarkeit aber gebührt meinem Lehrer Luang Phõ ThõngDäng Varapañño (Phra Khrú Paññávaraguóa). Er war und ist für mich dergrößte Schatz an Wissen und Inspiration, nicht nur zum Thema Chanten.Ohne ihn wäre dieses Buch nicht geschrieben worden.

Für Fehler und Irrtümer trage ich als Herausgeber die Verantwortungund bitte die Leser um Vergebung und Mitteilung, falls irgendwelche Män-gel auftauchen sollten.

Muttodaya Kloster

Paváraóá Tag 2016

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Ihr Bhikkhus, da bringt ein Bhikkhu die Lehre, so wie er siegehört und gelernt hat, ausführlich zur Rezitation. …

Dies ist die dritte Praxis zur Befreiung, bei der dem Bhikkhu,der umsichtig, eifrig und entschlossen weilt, das unbefreiteHerz befreit wird, die unversiegten Triebe zum Versiegengelangen und er den bisher unerlangten höchsten Frieden

erlangt.

Aòguttara Nikáya 5. 26

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TTEILEIL 1: V 1: VOMOM S SEGENEGEN DESDES

RREZITIERENSEZITIERENS

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„Ihr Bhikkhus, Dhamma soll nicht mit langgezogenerGesangsstimme gesungen werden. Wer singt, begeht einen

Verstoß der dukkaþa-Klasse.“ Bei jenem Anlass machten sichBhikkhus Sorgen in Bezug auf die intonierte Vortragsweise.

Diese Angelegenheit teilten sie dem Erhabenen mit. „IhrBhikkhus, ich gestatte die intonierte Vortragsweise.“

Cullavagga V. 3

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GRUNDLAGEN

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Chanten – was ist das überhaupt?

Das Wort Chanten ist der englischen Sprache entliehen und eingedeutscht. Esstammt vom Verb to chant ab. Leider ließ sich kein etabliertes deutsches Wortfinden, das auf unsere Rezitationsweise zutrifft, wenn wir Texte … nun, ebenchanten.

Natürlich hat es an Versuchen nicht gemangelt, einen passenden Aus-druck zu finden. Nur Rezitieren zu sagen, ist zu allgemein, es könnte sichdabei um normales Vorlesen handeln. Das Wort Andacht sagt nichts darüberaus, dass es überhaupt etwas zu hören gibt. Beten liegt inhaltlich voll dane-ben, denn – zumindest im Theraváda-Buddhismus – gibt es keine göttlicheMacht, von der man sich etwas erbitten könnte. Ein weiterer Vorschlag, Skan-dieren, bezieht sich mehr auf das Gegröle in den Fußballstadien. Es ist auchkein Sprechgesang und erst recht kein Choral. Hin und wieder verwendenMönche untereinander das Wort Brummen, aber das ist eher scherzhaftgemeint.

Die Begriffe Chanten und Chanting sind schon im Umlauf, werden schonvon vielen Menschen gebraucht. Es ist also kein reiner Szenejargon mehr,auch wenn die kritische Masse für eine Aufnahme in den Duden noch nichterreicht ist. Und diese technischen Ausdrücke haben einen großen Vorteil:Jeder, der sie benutzt, weiß, was damit gemeint ist. Und was ist damitgemeint?

Chanten ist ein Rezitationsstil, bei dem der Rhythmus, im Gegensatzzum Liedgesang, in erster Linie durch den natürlichen Sprachrhythmus, alsodurch die Silbenlängen bestimmt wird. Im Gegensatz zum Sprechgesang(zum Beispiel beim Rap) ist aber die Tonhöhe festgelegt, wie beim Gesang,aber – im Gegensatz zu den meisten Liedern – meist begrenzt auf wenigeTöne, etwa zwei bis drei. Die Rezitation ist also intoniert und somit zurgemeinschaftlichen Durchführung geeignet. Aber weil intonierte Rezitationein zu unhandlicher Begriff ist („Lasset uns nun die Lehrrede vom Segenintoniert rezitieren...“), verwenden wir ab jetzt das Wort Chanten.

Wer sich unter dieser Definition (und den noch folgenden) trotzdemnichts vorstellen kann, sei auf Klangbeispiele verwiesen, die auf der Web-seite von Muttodaya Dhamma anzuhören sind:(muttodaya.org/de/uebungscd.html).

Äußere und innere HaltungEs gibt keine Vorschriften oder Gebote, in welcher Körperstellung gechantetwerden soll. Wir haben Berichte von Mönchen, die während einer Hungers-not im Liegen rezitierten, weil sie zu schwach zum Sitzen waren! Aber übli-cherweise wird in der Waldtradition die seitliche Sitzweise (Thai: phap phiap*)

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beim Chanten eingenommen: Ein Bein liegt quer vor dem Körper auf demBoden, das andere ist seitlich nach hinten geklappt. Bei den Pújás* wird derkniende Fersensitz eingenommen, wobei Männer die Zehen aufstellen undFrauen die Zehen nach hinten flach auf den Boden legen. Hier kann gerneein Kissen oder Meditationsbänkchen zu Hilfe genommen werden. Aus die-ser Haltung können die Verbeugungen, die Teil der Pújás sind, leicht durch-geführt werden. Andere Sitzhaltungen, wie sie in der Meditation üblich sind,eignen sich ebenfalls. Auch für das Chanten ist ein aufgerichteter Oberkör-per günstig. Das Foto auf Seite 70 zeigt mehrere Sitzvarianten.

Die Feiertags-Pújás finden in Thailand meist im Stehen statt, umanschließend gleich die zeremonielle Umschreitung eines Stúpa*-Denkmalsdurchführen zu können. Im Kloster Muttodaya rezitieren wir den Pújá-Textallerdings im Sitzen.

Die Hände werden in añjali*, der Geste des Respekts, vor der Brustzusammengelegt. Damit sind wir bei der inneren Haltung angelangt.

Wir versuchen, ein inneres Klima zu schaffen, das von Respekt geprägtist: Respekt vor Buddha, dem höchsten Lehrer, vor Dhamma, der Lehre, dieer entdeckt und verkündet hat und die wir jetzt rezitieren, und vor Saògha,den verwirklichten Nachfolgern. Respekt vor dem, was Respekt verdient, isteine Einstellung, die Lernen und inneres Wachstum ermöglicht. Die Haltungdes Respekts erleichtert es uns, wach und aufmerksam bei der Sache zu sein.Wenn wir unser Chantingprogramm ohne innere Anteilnahme abspulen,geht uns der größte Teil der positiven Wirkung verloren. Weitere spezielleHinweise zur inneren Haltung, die themenbezogen variieren kann, folgen imHauptkapitel WIRKUNGEN.

Eine attraktive PraxisIm Umfeld unseres Klosters ist es nicht nötig, Werbung für die Praxis desChantens zu machen. Die meisten Gäste und Besucher empfinden es alsBereicherung, dass die Zusammenkünfte am Morgen und am Abend nichtnur aus stiller Meditation bestehen, sondern mit 15 bis 20 Minuten Chanteneingeleitet werden – nicht zu viel und nicht zu wenig.

Vor der Morgenmeditation belüftet und belebt das Chanten, wenn dasVortragstempo nicht zu langsam gewählt wird. Vor der Abendmeditationhilft das Chanten, unser Herz zur Ruhe zu bringen und auf die Praxis derSammlung einzustimmen. Das innere Geplapper, der Nachhall derzerstreuten Aktivitäten des Tages, macht Platz für eine gedankliche undsprachliche Aktivität in vorgegebener Form. Sie ist Bestandteil der Praxisnach dem achtfachen Pfad, eine friedvolle und sanfte Übung, die nahtlos indie Innenschau übergeht.

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Die mentalen Schwingungen der Gruppe werden in Einklang gebracht,was sich ebenfalls positiv in der anschließenden Meditation bemerkbarmacht. Gruppengefühl ist immer etwas Kraftvolles; umso besser, wenn sichdie Gruppe über eine heilsame gemeinsame Tätigkeit definiert – die Übungnach der Lehre des Buddha – und dieser positiven Gruppenidentität hörbar,sichtbar und fühlbar Ausdruck verleiht.

Aber viele Praktizierende haben die segensreichen Wirkungen auch „imstillen Kämmerlein“ kennengelernt, in der Solo-Praxis. Viele Menschenberichten, dass sie ihre Chantingsitzungen sehr schätzen, wenn sie für diestille Samádhi*-Praxis zu müde und abgespannt oder zu überdreht undaufgewühlt sind.

Viele empfinden ein Gefühl der Verbundenheit mit anderenPraktizierenden, die vielleicht ebenfalls gerade mit dem Rezitierenbeschäftigt sind, Freunde, mit denen die gemeinsame Praxis nur gelegentlichmöglich ist. Diese Verbundenheit zu spüren, ist eine wichtige Kraftquelle,um in einer Welt, die auf Zerstreuung und oft unheilsame Formen derSinnesbefriedigung aus ist, gegen den Strom schwimmen zu können.

Soviel zu den Segnungen des Chantens allgemeiner Art. Die speziellenWirkungen, vor allem auch der Inhalte, werden im Hauptkapitel WIRKUNGEN

genauer untersucht.

Wenn es trotzdem nicht gefälltEs gibt Menschen, die sich für zu unmusikalisch oder unbegabt halten oderdie zu schüchtern sind, um beim Chanten aktiv mitzumachen. Die meistenvon ihnen genießen es aber, das Chanten beim Zuhören auf sich wirken zulassen oder – wenn es sich um Pálirezitation handelt – die deutsche Über-setzung mitzulesen. Das ist einer der Gründe für dieses Buch.

Nur ganz selten kommt es vor, dass jemand gar nichts damit anfangenkann oder gar Abneigung hegt.

In manchen Fällen mag eine frühkindliche Konditionierung die Ursachesein. Die Betroffenen fühlen sich durch die Handhaltung, das Knien, die fei-erliche Atmosphäre vielleicht an den Kindergottesdienst erinnert, an dem sieteilnehmen mussten, obwohl es ihnen dort gar nicht gefiel.

Manche Mönche, die ihre Ausbildungsjahre in thailändischen Klösternabsolviert haben, waren einer Chantingpraxis ausgesetzt, die nicht ihremGeschmack entsprach oder nicht das richtige Maß für sie hatte: zu oft, zulange, zu schnell oder zu langsam, zu tief oder zu hoch, zu inkonsistent.1

Generell ist es hilfreich, emotionale Widerstände ans Licht, an die Ober-fläche, in den Bereich des rationalen Denkens zu bringen. Dann kann esgelingen, die tief sitzenden Einwände, die ja oft gegenstandslos sind, zu ent-

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kräften. Wir können sehen, dass unser „Gottesdiensthorror“ unbegründetist, weil es inhaltlich ja um etwas ganz anderes geht. Selbstverständlich ist dasChanten nicht in allen Klöstern gleich gut (gut heißt für uns ja immer: nachunserem Geschmack), aber auch hier gilt: Es geht um höhere Werte und umdas Loslassen unserer Meinungen und Ansichten, zum Beispiel darüber, wieChanten sein sollte.

Anhaften an Regeln und Ritualen?Neben emotionalen Hindernissen sind auch rationale Einwände anzutreffen;manchmal werden diese nur zur Verkleidung der gefühlsmäßigen Ableh-nung vorgeschoben.

„Chanten ist kultureller Ballast, von Mönchen erfunden, um die Laienbei Laune zu halten. Es sind abergläubische Praktiken aus Asien, die mit derwahren Praxis nichts zu tun haben. Chanten ist Anhaften an Regeln undRitualen.“

Das oft vorgebrachte Argument, man müsse auf Verbeugen, Hände inañjali halten, Chanten und so weiter verzichten, um dem „Anhaften anRegeln und Ritualen“ zu entgehen, beruht auf einem gefährlichen Missver-ständnis in Bezug auf Lehraussagen des Buddha über die Natur unseresunerwachten Daseins.

Unwissenheit über eben diese Natur unseres Daseins bedingt das Begeh-ren, dem empfundenen, aber nicht auffindbaren „Selbst“ irgendeine Sub-stanz zu geben. Dieses Begehren, der Daseinsdurst, wiederum bedingt dasGreifen nach allem, was für die Identifikation „Das bin ich, das gehört zumir, zu meinem Platz in der Welt“ tauglich erscheint. Ich greife nach „mei-nen“ Sinnesdaten, „meinen“ Ansichten, „meinem“ Glauben an „meinSelbst“ und nach „meinen“ Gewohnheiten und Aufgaben. LetztgenanntesErgreifen heißt auf Páli sìlabbat'upádána (von sìla + vata + upádána). Der Bud-dha nennt auch eine Liste von zehn Fesseln, die uns an unser Dasein inBlindheit ketten. Die dritte davon ist sìlabbataparámása, das Anfassen (wtl.:Liebkosen) von sìla* und vata.

Sìla bedeutet „Gewohnheit“ und im engeren Sinne „Ethik“. Vata bedeutet„Pflicht“ oder „Aufgabe“. Diese Dinge sind die Gegenstände unserer Anhaf-tung, denen wir Bedeutung beimessen, die wir überschätzen. Wenn wir dieBedeutung von sìla und vata auf „religiöse Regeln und Riten“ einengen woll-ten, würden wir damit sagen, dass die grundlegende leidhafte Natur unsererExistenz nur religiöse Menschen betrifft. So eine falsche Auffassung würdezwangsläufig zur Ablehnung jeglicher spiritueller Praxis führen.

Es geht aber um etwas viel Grundlegenderes: Anhaften, Ergreifen, Über-schätzen von Gewohnheiten und Aufgaben ist unser Versuch, die eigene Exi-stenz zu rechtfertigen, dem Dasein einen Sinn zu geben. Selbst der Philo-

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soph Nietzsche hatte erkannt, dass der Mensch nicht ohne Aufgabe seinkann. Mit Aufgaben und Gewohnheiten definieren wir uns, nehmen wirunseren Platz im Dasein ein: „So bin ich.“ Gewohnheiten und Aufgabengehören zu unserer Rolle. Wir versuchen, diese Rolle gut zu spielen, selbstdie Rolle „ich bin einer, der nichts kann und alles falsch macht“.

Ergreifen ist von Unwissenheit infiziert, das heißt, wir können es nichteinmal erkennen, was da vor sich geht und dass wir damit Leiden erschaf-fen. Deshalb ist Ergreifen auch kein Gegenstand der Ethik. Wir können nichtentscheiden, „heute will ich noch anhaften, ab morgen aber nicht mehr“. Wirhaben keine Wahl. Unwissen, Begehren, Ergreifen sind der Boden, auf demwillentliche Handlung stattfindet, aber sie sind nicht selbst (Gegenstandvon) Handlung. Wir können sie nicht per Beschluss abschalten, sondern nurdurch Erkenntnis überwinden. „Anhaften an Gewohnheiten und Aufgabensollte durch Sehen überwunden werden,“ heißt es in den Schriften.2

Die Idee, man könne einer Daseinsfessel entgehen, indem man auf reli-giöse Rituale und ethische Regeln verzichtet, birgt eine große Gefahr. Manglaubt, bereits etwas erreicht zu haben und weiß nicht, was es sonst noch zutun gibt.

Und wie gelangen wir zur befreienden Erkenntnis, zum Sehen? Indemwir die Lebensaufgabe (sandhana) eines Menschen erfüllen, die der Buddhaverkündet: die Praxis des edlen, überweltlichen Dhamma.3 Und Chantenkann sehr wohl Teil dieser Praxis sein.

Eine neue Erfindung?Die Gruppenrezitation von Dhammavinaya*, den Lehrreden und der Ordens-disziplin, gibt es spätestens seit dem ersten Konzil in Rájagaha, das wenigeMonate nach dem Parinibbána* des Buddha stattfand. Es war die erste Redak-tionskonferenz für den Pálikanon, bei der 500 Arahants* festlegten, in wel-cher Form die Lehre überliefert werden sollte, und eine Vorgehensweise fürdie mündliche Überlieferung organisierten. Jeweils ein Abschnitt (heute: einBand) von zunächst 21 wurde in die Obhut einer Gruppe von Bháóakas*gegeben, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Rezitieren ihrer Texte tra-fen. Der gemeinschaftliche Vortrag verhinderte, dass sich Fehler einschlei-chen konnten – das passierte erst ein paar Jahrhunderte später, als die Texteaufgeschrieben und handschriftlich immer wieder kopiert wurden.

Aber schon zu Lebzeiten des Buddha lernten Mönche Suttas* auswendig,um die Lehre weitergeben zu können. Nicht alle waren in ihrer Praxis weitgenug fortgeschritten, um die Lehre unverfälscht mit eigenen Worten zu ver-mitteln, und selbst viele vollständig befreite Mönche bedienten sich lieberder Worte ihres Lehrers, des Buddha, weil sie es nicht besser hätten aus-

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drücken können. Aus den Lehrreden erfahren wir, dass selbst ArahantsFreude am Hören von Lehrreden-Rezitationen hatten.4

Rezitation fand aber nicht nur zum Zwecke der Lehrvermittlung statt. Esgibt Beispiele dafür, dass der Buddha die Rezitation bestimmter Texte emp-fahl, um bestimmte Geisteszustände hervorzurufen, die wiederum bestimm-te positive Wirkungen erzeugen konnten.5 Mehr dazu in den HauptkapitelnWIRKUNGEN und URSPRÜNGE.

Die Verehrungsformel Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa,ohne die gar nichts geht, die bei jeder Chanting-Sitzung am Anfang steht,gibt es ebenfalls schon seit der Zeit des Buddha.6 Für alle Texte in diesemBuch, mit Ausnahme der späteren Kompositionen und der Abhidhamma*-Auszüge, lassen sich Belege finden, dass sie damals bereits rezitiert wurden– von Anumodaná* bis Zufluchtnahme*. Und aus dem Vinaya* erfahren wir,dass es die intonierte Rezitation, das Chanten, ebenfalls bereits gab.

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Stilrichtungen und Techniken

Die Sprache des Pálikanons gehört zu den indoeuropäischen Sprachen. Alsdie Lehre nach Thailand exportiert wurde, traf sie auf Menschen, derenSprache ganz anders funktioniert und sich auch von den Sprachen der ande-ren Theraváda-Länder grundlegend unterscheidet. Daher ist es völlig natür-lich, dass das Pálichanten eines Thais anders klingt als das eines Singhale-sen. Und selbstverständlich gilt diese Beobachtung auch für „deutsches“Pálichanten. Es ist nicht nur eine Frage des Sprachakzents, also wie die ein-zelnen Wörter nun genau ausgesprochen werden; es geht auch darum, wiedas jeweilige Sprachverständnis unterschiedliche Rezitationsstile hervor-bringt. Im Folgenden werden einige Formen vorgestellt, soweit sie für diethailändische Waldtradition relevant sind.

Der Saíyoga-StilThailändisch ist eine tonale Sprache, die fünf Töne oder Silbenmelodienbesitzt. Je nachdem, ob man eine Silbe mit einem tiefen, mittleren, hohen,fallenden oder steigenden Ton ausspricht, ändert sich die Bedeutung.7

Als vor etwa 700 Jahren die thailändische Schrift entwickelt wurde, gabes mehrere Aufgaben zu bewältigen. Man wollte damit Thai, Páli und Sans-krit schreiben können.8 Also musste die Schrift neben den speziell thailändi-schen Vokalen auch die Töne darstellen können. Für Páli und Sanskrit wur-

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den Konsonanten eingeführt, die es im Thai nicht gibt. Gemeinsam war füralle Sprachen die Notwendigkeit, zwischen kurzen und langen Vokalengenau unterscheiden zu können.

Wenn nun ein Thai Páli in Thaischrift liest, wird er automatisch die Tönedes Thailändischen auf die Páliwörter übertragen, obwohl Páli gar keineTöne hat. Werden die Pálitexte nun nicht einfach nur gelesen, sondern into-niert, erhalten wir auf natürliche Weise einen Chanting-Stil mit einerMelodie, die aus drei Tonhöhen sowie steigenden und fallenden Silbenbesteht: den Saíyoga-Stil (thai: S±ngyôg).

Saíyoga bedeutet „Zusammenbinden“. Das bezieht sich darauf, dasszwischen Sätzen oder Verszeilen keine Pausen gemacht werden, sondernfortlaufend, zusammengebunden gechantet wird. Sangyog hat den Vorteil,dass jeder, der Thai lesen kann, sofort vom Blatt mitchanten kann, weil dieSilbenlänge und somit der Rhythmus festgelegt und die Intonation durchdas thailändische Sprachverständnis vorgegeben ist.

Dieser Stil fließt gleichmäßig, klingt sehr harmonisch und hat eine beru-higende Wirkung. Er ist besonders gut für das Chanten in großen Gruppengeeignet. In kleineren Gruppen oder beim Solovortrag macht sich das Fehlender Pausen beim Luftholen nachteilig bemerkbar. Um den Fluss nicht ab-reißen zu lassen, wird das Atmen zum kurzen, anstrengenden Luftschnap-pen.

Ein weiterer Nachteil des Saíyoga-Stils liegt in der engen Anbindung andie thailändische Schrift begründet. Seit Einführung der Schrift hat sichnämlich die Aussprache des Thailändischen verändert, es fand eine soge-nannte Konsonantenverschiebung statt. Buchstaben, die früher wie b und dklangen, werden jetzt p und t gesprochen.

Im Deutschen folgt einer Änderung der Aussprache stets eine Änderungder Schreibweise, in manchen anderen Sprachen, wie zum Beispiel dem Eng-lischen, ist das nicht der Fall. Etwa das englische Wort knight (Ritter), das frü-her knicht gesprochen wurde, klingt heutzutage wie nait. So verhält es sichauch im Thailändischen. Unschuldige Opfer sind die Páliwörter, derenKlang sich ja eigentlich nicht geändert hat. Aber nun wird eben Buddho zuPuttho und Dhammo zu Thammo.9 Es gibt noch weitere Gründe, warum dieAussprache des Páli im Saíyoga-Stil nicht korrekt ist, aber das lässt sichSchriftunkundigen (in Bezug auf Thaischrift) kaum erklären und ist auchnicht so wichtig.

Der Magadha-StilIm Jahr 1823 trat ein Mitglied der siamesischen königlichen Familie, PhraCõm Kláo (1804 - 1868, bei uns als Prinz Mongkut bekannt), als Bhikkhu*Vajirañáóo in den Orden ein. In den folgenden zwei Jahrzehnten machte er

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sich daran, alles Mögliche auf dem Gebiet des religiösen Lebens zu reformie-ren, darunter auch die degenerierte Aussprache beim Chanten.

Erfolg hatte er bei der Korrektur der verschobenen Konsonanten. DieAnweisung lautet ganz einfach: „Wenn es Páli ist, sprich พ, das sonst wie pausgesprochen wird, wie ein b aus.“ Und entsprechend in den anderen Fäl-len.

Er wollte wissen, was der Klangunterschied zwischen den normalenKonsonanten (d, t, n und so weiter) und ihren retroflexen Geschwistern (ð, þund ó) ist – siehe Kapitel „Aussprache der Páli-Chants“. Obwohl der Ehr-würdige Vajirañáóo extrem sprachbegabt war – unter anderem konnte erEnglisch, Latein, Hindi – war es ihm nicht möglich zu verstehen, dass derKlangunterschied in der veränderten Formung des Konsonanten (des Nach-Hinten-Rollens der Zunge) begründet liegt. Im Thailändischen spielen ebendie Vokale die dominierende Rolle, im Páli die Konsonanten. Er ließ sich vonenglischen und indischen Gelehrten die Vokabeln vielleicht hundertmal vor-sagen, aber alles, was er feststellen konnte, war die Auswirkung auf denKlang des folgenden Vokals, eine gewisse Abdunkelung der Klangfarbe.

Also lautet die Anweisung in den Lehrbüchern für Fortgeschrittenenicht: „Wenn du þ oder ó liest (in Thaischrift natürlich: ฏ, ณ), dann sprich ein-fach t oder n mit nach hinten geklappter Zunge.“ Sondern: „ Wenn du þ oderó liest, dann wird nach dem t oder n ein i zu ui und ein a zu õ!“ Bei gebilde-ten und ganz eifrig bemühten Chantern wird dann aus veramaóì das Wortveramanuì, páþimokkha wird zu pátuimokkha und karaóato zu karanõto und soweiter, was in unseren Ohren seltsam klingt.

Bei seinen Sprachstudien stellte Phra Cõm Kláo auch fest, dass in denmeisten indoeuropäischen Sprachen ein Doppelkonsonant die vorangehendeSilbe verkürzt, wie bei Mutter, Donner. Er war der Meinung, das müsse auchfür das Páli gelten (was nicht der Fall ist). Er koppelte also die Aussprachenoch weiter von den thailändischen Lesegewohnheiten ab, und so bildetesich ein neuer Chanting-Stil heraus: Magadha oder (auf Thai) Makot.

Makot klingt sehr lebendig und dynamisch und lässt sich auch alleinoder in kleinen Gruppen gut chanten, weil nach jeder Verszeile oder nachjedem Satz eine Pause gemacht wird. Für Menschen, die sich Texte eherdurch Hören als durch Lesen aneignen, ist Makot-Chanten leichter auswen-dig zu lernen, was den hohen Beliebtheitsgrad bei Mönchen erklärt, die ausbäuerlichen Familien des armen Nordosten Thailands, dem Isán, stammen.

Der Magadha-Stil gewinnt an Textverständlichkeit durch die verbesserteAussprache der Konsonanten, verliert aber beim Rhythmus; denn die Silben-längen sind nicht mehr fest definiert und beim Vortrag oftmals nicht korrekt.Beim achtsilbigen Øloka-Versmaß, das bei Weitem am häufigsten vorkommt,überlagert oft ein punktierter Rhythmus, der vermutlich der ländlichen

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Volksmusik entstammt (Lúk Thung), das korrekte Versmaß. Auch haben sichin Bezug auf den Rhythmus viele lokale Stile herausgebildet, was dasgemeinsame Chanten erschwert, wenn die Gruppe nicht aufeinander einge-spielt ist. Manchmal ergeben sich so interessante polyrhythmische Effekte.

Der Müang-StilAls Mönch in der Waldtradition wird man nur selten mit dem sogenanntenstädtischen oder Müang-Stil konfrontiert, aber es kommt vor, wenn Wald-und Dorfmönche gemeinsam zu einer Veranstaltung eingeladen werden unddie Dorfmönche in der Überzahl sind oder einer von ihnen den Vorsitz hat.

Der Müang-Stil ist eine weitgehende Reduzierung auf den Vortrag einerSilbenfolge, deren textliche Bedeutung keine Rolle mehr spielt. Es geht nurnoch um die mantrische oder gar magische Wirkung des Klanges. Melodieund Rhythmus gibt es nicht mehr: alle Silben werden mehr oder weniger aufgleicher Tonhöhe und in gleicher Länge stakkatoartig gechantet.10

Dieser Stil ist leicht zu erlernen und hat einen gewissen hypnotischenEffekt, aber die Textverständlichkeit geht fast völlig verloren. Es ist ein Grausfür Pálikenner!

Der Sarabhañña-StilDer Buddha erlaubte nicht, Dhamma zu singen, aber gegen die intonierteRezitation, auf Páli sarabhañña, hatte er keine Einwände. Die Grenze zwi-schen beiden Vortragsarten ist fließend und wird je nach Gemeinschaft oderLehrer unterschiedlich definiert. Die ganz Strikten verwenden maximal zweiunterschiedliche Tonhöhen, mehr bezeichnen sie schon als Gesang.

Als Singen wird es im Vinaya bezeichnet, wenn eine „gedehnte Gesangs-intonation (áyataka gìtassara)“ angewendet wird, das heißt, wenn Silben län-ger als vom Sprachrhythmus vorgegeben intoniert werden, die Melodie alsomehr Gewicht als der Text bekommt.

Alle bisher vorgestellten Chanting-Stile sind im ursprünglichen Sinnesarabhañña, aber im heutigen mönchischen Sprachgebrauch ist sarabhañña zueinem schönfärberischen Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicherVortragsstile geworden, die eigentlich jenseits des Erlaubten liegen undschon deutlichen Liedcharakter aufweisen.

Nachdem in der Waldtradition Vinaya meist strikt befolgt wird, kommtsarabhañña (im heutigen veränderten Sinne) nur ganz selten vor, bei Texten,die nicht Dhamma sind, wie zum Beispiel bei der „Einladung der Devas*“ zuBeginn einer Paritta*-Rezitation.

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Der Amarávati-StilUns Europäern ist thailändisches Chanten nicht in die Wiege gelegt, weil wirkeine tonale Sprache sprechen und keine Lúk Thung Musik hören. Inwieweituns Sangyog und Makot ins Blut übergehen, ist individuell unterschiedlichund abhängig von unserer Musikalität und unserer Verweildauer in thailän-dischen Gemeinschaften. Wenn wir Westler Saíyoga chanten, wird dieMelodie weniger deutlich und verschwindet zum Teil. Wenn wir Texte mitPausen chanten, verliert sich der Folkrhythmus, und wir neigen dazu, zumkorrekten Sprachrhythmus des Páli zurückzukehren.

So hat sich in vielen westlichen Klöstern – in Europa, Amerika, Austra-lien – die ihre Wurzeln in der thailändischen Waldtradition haben, ein Chan-ting-Stil herausgebildet, den ich Amarávati-Stil nenne.

Der berühmte thailändische Meditationsmeister Luang Phõ Chá schickteEnde der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts seinen ersten westli-chen Schüler, Luang Phõ Sumedho, nach England. Dieser gründete in derNähe von London das Kloster Amarávati, wo die Mönche und Nonnen unterseiner Leitung in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit leisteten und eben aucheine Form des Chantens entwickelten, die Westler anspricht.

Der Rhythmus ist durch die Silbenlängen des Páli klar definiert, Konso-nanten und Vokale werden, soweit wir wissen und soweit es westlichen Zun-gen möglich ist, korrekt ausgesprochen.11 Die Tonhöhen der Intonationsme-lodie können mit grafischen Symbolen dargestellt werden, was allerdingsnicht durchgängig praktiziert wird, weil sich Melodien oft erst im Laufegemeinschaftlicher Praxis herausbilden. Und es gibt Pausen zum Luftholen.

Dieser Stil kommt im Kloster Muttodaya zum Einsatz, außer wenn dieMönche Parittas chanten (dies findet meist im Farang-Saíyoga-Stil statt). Erwird im Folgenden erklärt.

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Aussprache der Páli-WörterVokaleVokale werden wie im Deutschen ausgesprochen, aber im Páli wird zwi-schen langen und kurzen Vokalen klar unterschieden.

Lange Vokale: á, ì, ú, e, o

Kurze Vokale: a, i, u; e und o werden kurz gesprochen, wenn die Silbe miteinem Konsonanten endet.

KonsonantenIndische Sprachen haben mehr Konsonanten als mit lateinischer Schrift wie-dergegeben werden können. Das macht ein paar „Tricks“ erforderlich: Aspi-ration (= beim Sprechen mehr „Luft ablassen“) wird durch ein anghängtes hangedeutet. Retroflexion (= die Zunge beim Sprechen nach hinten gegen denGaumen rollen) wird durch einen Punkt unter dem Konsonanten dargestellt.Im Einzelnen:

K, t, p sind wie im Deutschen stimmlos, aber etwas weniger aspiriert.

G, d, b sind wie im Deutschen stimmhaft, aber weniger aspiriert.

Kh, th, ph, gh, dh, bh sind die aspirierten Versionen, die „härter“, mit mehrLuft gesprochen werden als die unaspirierten Konsonanten.

Bei þ, þh, ð, ðh und ó wird dann auch noch die Zunge nach hinten, gegenden Gaumen gerollt.

C wird wie „tsch“ gesprochen, ch wie „tschh“, j wird wie „dsch“ gespro-chen und jh wie „dschh“.

Í und ò werden wie „ng“ in „Klang“ gesprochen und ñ wie in „Tanja“oder im spanischen „Señor“.

N, m, y, r, l, v, s, h klingen wie im Deutschen.

SilbenlängenEine korrekte Aussprache der Páli-Konsonanten ist für Deutsche schwierig,aber für eine wohlklingende Rezitation auch nicht so wesentlich. Wichtigerfür ein harmonisches Miteinander ist die richtige Silbenlänge, der Rhythmus.

Die Texte im Páli bestehen aus langen und kurzen Silben in unterschiedli-cher Zusammensetzung. Kurze Silben sind halb so lang wie lange Silben.

Lange Silben enthalten einen langen Vokal (á, ì, ú, e, o)

oder enden mit í

oder enden mit einem Konsonanten und haben eine Folgesilbe, die mit einemKonsonanten beginnt (z.B. mag-ga, bud-dha).

Kurze Silben enden mit einem kurzen Vokal (a, i, u).

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Beispiel:

Ja- rá- dham- mom- hi ja- raí a- na- tì- to½ 1 1 1 ½ ½ 1 ½ ½ 1 1

Achtung: kh, gh, ch, jh, þh, ðh, th, dh, ph, bh gelten als ein Konsonant. Aberlh und mh sind Kombinationen, die durch das Zusammentreffen von zweiKonsonanten entstehen. Also zum Beispiel: am-há-kaí, aber saò-ghaí, nicht saòg-haí.

Einige Bandwurmwörter wurden zur besseren Lesbarkeit mit Bindestrichenin ihre Wortbestandteile zerlegt. Wenn ein Bestandteil mit einem Konsonan-ten endet und der nächste mit einem Vokal beginnt, „rutscht“ der Konsonantbeim Sprechen zur Folgesilbe: z.B. dhammam-etaí wird dham-ma-me-taígesprochen (also nicht 1-1-1-1, sondern 1- ½ -1-1); tam-araóaí wird ta-ma-ra-óaí (nicht 1-½-½-1, sondern ½-½-½-1).

MelodiePáli in Thaischrift hat, wie bereits erklärt, eine Melodie eingebaut. DieseMelodie ist nur noch rudimentär bei den meisten westlichen Mönchen, die inThailand ordiniert worden sind, zu finden. In der Praxis hat aber jederleitende Mönch seine eigene Intonation, sofern die Melodie nicht durchgrafische Zeichen (siehe unten) notiert und festgelegt wurde. Die Mitchanterkönnen versuchen, dem jeweiligen Leiter zu folgen, aber letztendlich ist esnicht so wichtig, die Melodie genau zu treffen. Mehrstimmig ist auch schön!

Mit den Ohren chantenDas liest sich jetzt ziemlich kompliziert, aber wer das Chanting einmalgehört hat, wird sich schnell hineinfinden. Gutes Zuhören ist wichtig! Höreauf die Gruppe, den Leiter und versuche, dich dem Tempo, Rhythmus undder Tonlage anzupassen. Idealerweise sollten alle Stimmen zu einerverschmelzen. Aufnahmen der Chants (MP3-Dateien zum Üben) sind onlinebei muttodaya.org/de/uebungscd.html und als CD im Kloster erhältlich.12

Zeichenerklärung für einige der deutschen ChantsEin Unterstrich bedeutet, dass die betreffende Silbe tief gechantet wird.

Ein hoher Ton wird durch ein Dreieck dargestellt.

Eine lange Silbe wird durch ges p e r r t e Schrift dargestellt.

Die letzte Silbe vor einem Satzzeichen (Punkt, Komma, Gedankenstrich oderdrei Punkte) oder dem Zeilenende wird in der Regel ebenfalls längergechantet.

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Zwei Arten von Menschen sind darauf erpicht, die wahreLehre zu hören: der eine hört die Lehre mit offenen Ohren,der andere hört die Lehre nicht mit offenen Ohren. Wer die

Lehre nicht mit offenen Ohren hört, ist wegen dieserEigenschaft zu tadeln. Wer die Lehre mit offenen Ohren hört,

ist wegen dieser Eigenschaft zu loben.

Aòguttara Nikáya 7. 64

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WIRKUNGEN

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Die Kraft der Hingabe

Gelegentlich wird die Frage diskutiert, ob Buddhismus eine Religion ist odernicht. Die Antwort hängt sicherlich auch davon ab, wie Religion definiertwird. Wenn der Glaube an einen Schöpfergott dazu gehört, ist Buddhismusnatürlich keine Religion. Aber wenn es bei einer Religion ganz allgemeindarum geht, sich mit etwas Höherem in Verbindung zu setzen, das nochaußer Reichweite jenseits des eigenen Horizonts liegt, dann ist das Befolgender Buddhalehre in der Tat eine religiöse Aktivität.

Viele Ansichten und Lehrmeinungen, die heutzutage unter dem Etikett„Buddhismus“ angeboten werden, vertreten den Standpunkt, es sei völligausreichend, wenn wir uns in unserer Praxis auf das beschränken, was wirschon wissen, sehen, können. In so einem Fall ist es durchaus korrekt, „Bud-dhismus“ als eine Philosophie, eine Therapie, ein System von Lebensratschlä-gen oder als ein Wellness-Programm zu betrachten. Aber wir sollten nichtglauben, dass wir mit einer derart begrenzten Herangehensweise das Zielerreichen werden, von dem der Buddha gesprochen hat: die völlige Befrei-ung von allem Leiden!

Wie bereits erwähnt, ist unser gesamtes Erleben, unser Dasein, von einergrundlegenden Unwissenheit oder Blindheit infiziert, die es uns unmöglichmacht, unsere Situation so zu erfassen, wie sie wirklich ist. Im Grunde kön-nen wir die Buddhalehre nur sehr oberflächlich verstehen, weil sie dem völ-lig widerspricht, wie wir uns und unseren Platz in der Welt gefühlsmäßigerleben.

Wir stecken in einem Dilemma. Wir haben ein Problem, aber Teil desProblems ist, dass wir das Problem nicht erkennen können. Wir wissen nicht,wo es herkommt und wie es zu lösen ist. Um diesem Dilemma zu entkom-men, ist die Ausrichtung auf eine Instanz notwendig, die dem Dilemmanicht mehr unterliegt.

Das erfordert ein Abrücken vom Dünkel und der Ansicht, alles selbstmeistern zu können, schon Bescheid zu wissen. Die emotionale Grundlagefür diese bescheidenere, respektvollere Haltung ist Hingabe.

Das ist kein kriecherisches Gefühl der Minderwertigkeit, sondern einefreudvolle, kraftvolle Zuwendung zu etwas Wertvollem, das uns da in Formder Buddhalehre begegnet ist. Hingabe besteht aus Vertrauen (saddhá*),Inspiration (pasáda*), Freude (pámojja*) und schafft ein Klima, in dem wir unsauf die Führung durch den Buddha und seine Lehre einlassen können, umunseren Begrenzungen zu entkommen. Hingabe ist der Boden, auf demauch die Meditationspraxis gedeiht und sich unser Herz leicht sammelnlässt.13

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PújáEine Form der Übung, die besonders darauf abgestimmt ist, Hingabe zu kul-tivieren, ist die Pújá, die Ehrerweisung, der „Buddhadienst“. Eine Pújá be-ginnt in unserer Tradition mit drei Verbeugungen (zusätzliche Verbeugun-gen können im weiteren Verlauf folgen) und dem Anzünden von Kerzen undRäucherstäbchen als symbolischer Gabe an Buddha, Dhamma, Saògha.

Anschließend werden die Texte der Besinnung auf die Qualitäten desdreifachen Juwels* gechantet, die das Herzstück jeder Pújá bilden. Es folgenweitere Texte, deren Sinn darin besteht, die Haltung der Hingabe auszu-drücken. Eine Pújá ist oft der Auftakt zu einer längeren Chanting-Sitzung.

Für viele Westler mag die Praxis der Pújá zunächst befremdlich erschei-nen, aber wenn es uns gelingt, diese Konditionierung zu überwinden, uns zuöffnen und hinzugeben, kann das aufkeimende Gefühl der Inspiration zumEinstieg auf die Himmelsleiter zur Herzenseinigung werden, zum innerenWohl der Sammlung: Freude (pámojja) – Verzückung (pìti*) – Stille(passaddhi*) – Glück (sukha*) – Sammlung (samádhi*).14

ZufluchtEine weitere Maßnahme, Hingabe zu entwickeln, ist die Zufluchtnahme oderbesser, das Um-Zuflucht-Gehen. Zuflucht nehmen wird es zwar oft genannt,aber dieser Ausdruck könnte den Eindruck vermitteln, es handle sich um eineinmaliges Ereignis. Man nimmt sich die Zuflucht und dann hat man sie. Eshandelt sich aber vielmehr um eine Zielsetzung, eine Ausrichtung des eige-nen Lebensplanes und eine Absichtserklärung: „Ab jetzt hat die Ausrichtungauf die drei Instanzen (Buddha, Dhamma, Saògha), die außerhalb dieserkonditionierten Welt stehen, für mich einen hohen (den höchsten?) Stellen-wert.“ Üblicherweise folgt darauf die Absichtserklärung, einen ethischenLebenswandel einzuhalten, als ersten Schritt in Richtung dieser Zuflucht.

Die Ausrichtung auf diese drei Zufluchtsobjekte erfordert schon eingerüttelt Maß an Weisheit, die Einsicht, dass wir uns nicht am eigenenSchopf aus dem Sumpf ziehen können, sondern einen Ankerpunkt brau-chen, der selbst nicht mehr im Sumpf steckt, sondern auf sicherem festemBoden steht.

Natürlich ist für so eine tiefgreifende Änderung des Lebensplanes keineZeremonie notwendig, es ist eine Frage der inneren Haltung. Aber Gedan-ken sind „durchsichtig“. Es schadet nicht, sie durch gesprochene/gechanteteWorte und körperliche Gesten greifbarer, deutlicher und nachhaltiger zumachen.

So eine Zufluchtszeremonie kann einmalig als Startpunkt stattfinden –traditionell als Dialog mit einem Mönch ausgelegt – oder regelmäßig wieder-

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holt werden. Die einmalige Durchführung erinnert ein wenig an eine Taufeoder an ein ähnliches Ritual der Initiation, aber es ist keine Einweihung,nach der dann alles unter Dach und Fach ist, sondern eine kontinuierlichfortschreitende Praxis. Wenn es zu oft gemacht wird, besteht die Gefahr, dasses zu einer leeren Zeremonie verkommt, bei der das Herz nicht mehr so rich-tig engagiert ist. Der goldene Mittelweg ist sicherlich eine individuell unter-schiedliche Angelegenheit.

Letztendlich ist das Um-Zuflucht-Gehen ein immer weiter nach obenführender Prozess, der erst zu Ende ist, wenn wir Befreiung erlangt habenund für uns selbst zur Zuflucht geworden sind.

๛๛

Neigung zur Einsicht

Unsere Unwissenheit, die Unfähigkeit, unser Dasein wirklichkeitsgemäß zusehen, liegt nicht darin begründet, dass die Wirklichkeit etwas Verborgenesist. Die Daseinsmerkmale – Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit, Nicht-Selbst(anicca, dukkha, anattá*) – liegen direkt vor uns, sie sind immer sichtbar vor-handen. Dass wir sie nicht richtig erkennen und nicht auf unsere eigene Exi-stenz anwenden können, liegt an unserer falschen Sichtweise.

Mit den Qualitäten von Hingabe, Freude, Sammlung haben wir bereitseinen Teil des notwendigen Werkzeugs, um der Wirklichkeit auf die Spur zukommen; es sind Faktoren, die uns den nötigen Schwung geben und dieFähigkeit, bei der Sache zu bleiben, wenn ein Zipfelchen der Wahrheit inunser Blickfeld kommt.

Außer dieser emotionalen Basis brauchen wir noch das verstandesmäßi-ge Rüstzeug, um bei unserer Suche nach Wahrheit auch in die richtige Rich-tung zu blicken. „Worüber man häufig nachdenkt und nachsinnt, das wirdzur Gemütsneigung werden,“ sagt der Buddha (Majjhima Nikáya 19, Dve-dhávitakka Sutta). Also sollten wir uns so viel wie möglich mit den Aussa-gen der Buddhalehre beschäftigen, damit sie uns allmählich zur Denkge-wohnheit werden.

KontemplationBei der Arbeit an unseren Denkgewohnheiten ist Kontemplation von zentralenund einprägsamen Lehraussagen ein wichtiges geschicktes Mittel. Kontem-plation kann als formale Meditation durchgeführt werden, bei der die Lehr-

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aussage zum Meditationsobjekt wird. Wir versuchen, sie gedanklich zudurchdringen, ohne vom Thema abzuschweifen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Rezitation, das Chanten von Kontempla-tionstexten auf Deutsch oder zweisprachig. Natürlich könnten wir diese Tex-te auch einfach nur still lesen, aber bei der Rezitation kommt der bereitsangesprochene emotionale Schwung mehr zum Tragen. Die Texte bleibenbesser „im Ohr“, vor allem, wenn wir sie regelmäßig rezitieren. Mit der Zeitwerden uns die Inhalte immer geläufiger, wir können die Texte auswendig,sie gehen uns in Fleisch und Blut über. Irgendwann stehen uns die kontem-plierten Lehren auch in schwierigen Situationen, unter Stress, in Krisen zurVerfügung. Die zur Situation passenden Aussagen kommen automatischhoch, wenn wir sie am nötigsten brauchen.

Bei musikalischen Menschen macht sich manchmal eine Nebenwirkungbemerkbar: Bestimmte Passagen aus den Chants werden zu Ohrwürmern,die einem ständig im Kopf herumschwirren. In so einem Fall sollten wir die-ses Phänomen nicht ignorieren oder verdrängen. Es ist besser, genau hinzu-schauen und die Situation zu untersuchen. Oft zeigt sich dann ein bestimm-ter Auslöser für den Ohrwurm – der dazugehörige Text passt oft zu dem,was gerade in uns oder um uns herum vor sich geht. Etwas in uns fordertuns zu mehr Aufmerksamkeit auf.

LehrredenLängere Lehrreden, Suttas, werden selten auf Deutsch rezitiert. Es ist nichtnötig, Páli zu können, um den Effekt der Einsichtsneigung hervorzurufen.Lediglich ein generelles Vertrautsein mit dem Inhalt ist erforderlich undkann durch das Lesen der deutschen Übersetzung erlangt werden. DieKenntnis einiger Schlüsselbegriffe auf Páli reicht dann aus, um beim Chan-ten den Inhalt, zumindest in Umrissen, abzurufen.

Chanten ist eine große Hilfe beim Auswendiglernen von Texten. DieIntonation hat einen mnemotechnischen Effekt, der Text bleibt leichter imGedächtnis haften, wenn er eine Melodie bekommt. Das können alle Mönchebestätigen, die Páþimokkha*, die 227 Ordensregeln auswendig gelernt habenund rezitieren können. Gehirnforscher sagen, dass es beim Lernen vorteil-haft ist, die rechte und linke Gehirnhälfte zu verknüpfen, und das ist wohlbeim Chanten der Fall.

Wenn wir ein paar Lehrreden auswendig können, haben wir die Bud-dhalehre immer parat, unabhängig von Büchern, Stromanschluss und Inter-netzugang, auch in schwierigen Situationen des Lebens, zum Beispiel andessen Ende.

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Wie funktionieren Parittas?

Das Wort Paritta stammt vom Páli pari (rundum) und táyati (schützen) ab,bedeutet also „umfassender Schutz“. Es ist ein Sammelbegriff für Texte, dierezitiert werden, um eine segensreiche, schützende, positive Wirkung für denoder die Chanter und die Zuhörer hervorzurufen. Die Texte können kürzereLehrreden sein, auch Auszüge, Zusammenfassungen oder Verse daraus. Undes gibt Parittas, die lange nach der Zeit des Buddha verfasst wurden. Bevorich die Wirkungsweise von Paritta-Chants untersuche, will ich erst einmalauf eine mögliche skeptische Haltung eingehen.

Der Kamma-EinwandDer Einwand lautet: „Die Vorstellung, dass man durch das Rezitieren vonTexten etwas Positives erreichen kann, widerspricht dem Gesetz von Kam-ma, dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Jeder hat sein Schicksal durchfrühere Taten selbst verursacht, muss die Folgen seiner früheren Taten tra-gen. Da kann man sich durch das Rezitieren von heiligen Texten nicht ein-mischen.“

Dieser Einwand beruht auf einem falschen Verständnis von Kamma unddessen Folgen.

Erstens: Wir können Menschen, die aufgrund früherer Taten Leid erle-ben, durchaus helfen. Die Tatsache, dass wir da sind, um helfend einzugrei-fen, mag ja auch als Teil des kammischen Resultats gesehen werden. ZumBeispiel gibt es Menschen, die sehr gutes Kamma gewirkt haben und als Fol-ge davon fast nie krank werden. Andere haben sehr schlechtes Kamma; siewerden krank und haben keinen, der sich um sie kümmert. Wieder anderehaben gemischtes Kamma, gutes und schlechtes. Sie werden krank, habendann aber Ärzte, Krankenschwestern und Heilpraktiker, die sich um siekümmern. Ähnlich verhält es sich mit dem Rezitieren und Hören vonParittas.

Zweitens: Zu sagen, „alles, was wir erleben, ist durch frühere Tat verur-sacht,“ ist eine fatalistische Einstellung, die der Buddha scharf kritisierthat.15 Abgesehen davon, dass diese Einstellung keinen Platz für Entschei-dungsfreiheit im Hier und Jetzt zulässt und somit die Möglichkeit des inne-ren Fortschritts verneint – wir erleben jetzt auch die Folgen gegenwärtigerHandlung.

Parittas chanten und hören ist eine Handlung, und es ist entscheidend,wie wir diese Handlung durchführen. Wir können nicht erwarten, dass einSchwall des Segens über uns kommt, wenn wir diese Texte unbeteiligt odergar gelangweilt „abspulen“, bzw. uns davon berieseln lassen. Eine offene,respektvolle Einstellung, eine kontemplative, vertrauensvolle Haltung ist

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erforderlich. Allein solche heilsamen Qualitäten aufzubringen, ist geistigeHandlung, gutes geistiges Kamma, dessen Segen uns gewiss ist.

Parittas sind keine Zaubersprüche, sie verstoßen nicht gegen die Natur-gesetze. Aber ihre Wirkung ist von subtiler Art, nicht so leicht ersichtlich.Parittas wirken durch Resonanz mit einer Reihe von Kräften oder Mächten,auf Páli anubháva.

Die Macht der Wahrheit Dies ist die wichtigste Macht, die in vielen Texten direkt genannt wird:

– „Bei dieser Wahrheitsäußerung möge ich in der Lehre des Meisterswachsen.“ (Abend-Pújá)

– „Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen.“ (Ratana Sutta)

– „Durch diese wahren Worte hier sei Wohlbefinden stets mit dir.“(Bojjhaòga Paritta)

Wahrheit ist eine Position der Stärke. Selbst auf ethischem Gebiet, wenn wirdie Wahrheit sagen, fühlen wir uns sicher. Wir vergeuden keine mentaleEnergie, wie das beim Lügen und Ausflüchte Machen der Fall ist. Um diesementale Energie, die in der Wahrheit steckt, geht es hier.

Es gibt natürlich unterschiedliche Ebenen von Wahrheit. „Ich habe heutemorgen Kaffee getrunken,“ ist auch eine Wahrheitsäußerung, aber eineziemlich belanglose, beliebig austauschbare. Es hätte ja auch Tee sein kön-nen.

Es sind Wahrheiten gefragt, die universaler sind, die mit dem Heilsamenverbunden sind und über das Weltliche hinausgehen. Deswegen beziehensich viele der Wahrheiten in den Parittas auf Buddha, Dhamma, Saògha;denn diese drei Objekte der Zuflucht sind jenseits der Welt. Solche Wahrhei-ten haben die Macht!

Das Prinzip der Wahrheitsäußerung oder des Wahrheitsprozesses (sacca-kiriya) verbindet eine Wahrheit mit einem Entschluss oder einer Widmungoder Ausrichtung (adhiþþhána*). Dieses Prinzip kommt in den Parittas oft zurAnwendung. Eine im höheren Sinne wahre Aussage wird gemacht, und beidieser Wahrheit soll dieses oder jenes geschehen. In Sri Lanka werden länge-re Suttas als Parittas gechantet. Nach jeder Lehrrede findet so ein Wahrheits-prozess statt: „Bei dieser Wahrheit möget ihr immer glücklich sein!“

Was bedeutet eigentlich „wahr“? Wahrheit ist nicht einfach die Überein-stimmung einer Aussage mit einer Tatsache oder Wirklichkeit; es geht nichtum etwas, das vom „Inhaber“ der Wahrheit unabhängig ist, nicht um etwasAbsolutes oder Objektives. Wahrheit ist das Erschließen einer Wirklichkeit. Esist die subjektive Wechselwirkung zwischen einer Wirklichkeit und dem, dersie entdeckt oder für sich erschließt, für sich wahr macht oder ver-wirklicht.

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Eine edle Wahrheit* ist somit für Edle* wahr, bzw. das Wahrmachen machteinen zum Edlen.

Zum Glück ist es möglich, dass wir uns in die Wahrheit anderer Men-schen einklinken können, die das bereits verwirklicht haben. Wenn ich dieQualitäten von Buddha, Dhamma, Saògha beschreibe und sage, „bei dieserWahrheit möge Heilung entstehen,“ dann ist es ja noch nicht meine Wahrheit,weil ich das noch nicht für mich wahr gemacht, noch nicht verwirklicht habe.Aber ich kann mich in Beziehung zu dieser Wahrheit setzen mit Hilfe einerQualität, von der schon die Rede war: Vertrauen, saddhá, die erste der fünfspirituellen Kräfte.

Die Subjektivität ist genau das, was der Wahrheit ihre Macht verleiht.Wahrheit hat nichts mit Fakten zu tun. Fakt ist ein Begriff aus der Logik; Fak-ten sind objektiv, stehen für sich. Da kommt kein Wahrheit verwirklichenderBeobachter, kein menschliches Wesen mit ins Spiel. Aber Wahrheit ist einepersönliche Beziehung, aus der die mentale Kraft herrührt, die eben Heilungbewirken kann.16

Die Macht der EthikEthik ist etwas ganz Fundamentales, die Grundlage der spirituellen Praxis.Es geht hier ebenfalls nicht um Beliebigkeiten, wie Kaffee oder Tee, nicht umaustauschbare Konventionen, sondern um universale Werte. Wenn wir denWert, mit anderen Wesen in Harmonie zu leben, erfüllen wollen, haben wirkeine Alternative zum Verzicht auf Töten und Stehlen, zur Enthaltung vonsexuellem Fehlverhalten und Lügen und zur Nicht-Berauschung.

Diese Universalität und die Unerschütterlichkeit, die mit ethischem Ver-halten einhergeht, sind die Qualitäten, die sìlánubháva die Macht verleihen.17

Deshalb ist sìla, Ethik, in vielen Parittas thematisiert, zum Beispiel im Aògu-limála Paritta, Vaþþaka Paritta und Áþánáþiya Paritta.

Die Macht der GüteMettánubháva, die Macht der liebenden Güte, des Wohlmeinens, ist ebenfallsetwas Universales, weil sie Grenzen überschreitet und nicht an Bedingungengeknüpft ist. Bedingungslose Güte kennt kein Mögen oder Nicht-Mögen, siegilt allen Wesen. Die Grenzen sprengende Eigenschaft des Wohlmeinens istdas, was ihre Macht ausmacht. Auch sie wird oft in den Parittas thematisiert,zum Beispiel im Karaóìya Mettá Sutta, Khandha Paritta, Jayamaògala Gáthá.

In den ersten zwei Fällen ist ein gewisses Textverständnis notwendig,damit sich die entsprechende Macht voll entfalten kann. Wahrheitswortemüssen wir verstehen, Aussagen zu Ethik ebenfalls. Mettá* ist ein Grenzfall,weil wir uns auch ohne Worte auf diese heilsame Energie einschwingen kön-

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nen, uns damit durchtränken und sie an andere ausstrahlen können. Den-noch ist auch im Fall der Mettá-Chants eine Kenntnis des Inhalts von Vorteil.Einige dieser Texte werden sogar häufig in deutscher Übersetzung gechan-tet, wie zum Beispiel „Voll Liebe zu der ganzen Welt“ oder „Die vier uner-messlichen Emotionen“.

Die Macht des KlangesWarum wird dann überhaupt auf Páli gechantet, in einer Sprache, die nurwenige verstehen? Die Pálisprache ist sehr melodisch. Es gibt keine Wörter,die mit einem Konsonanten enden. Alle Wörter enden entweder mit einemVokal oder mit dem Niggahitaí, dargestellt durch den Buchstaben í, daswie „ng“ in Klang gesprochen wird. Alle Wörter können also klingen; es gibtnichts Abgehacktes wie im Deutschen. Daher eignet sich diese sehr schöneSprache gut zum Chanten.

Der Klang ist einer der Gründe für die beruhigende Wirkung der Parit-tas. Beim Chanten oder Zuhören in der Gruppe synchronisiert der Klang dieGehirnwellen der Beteiligten.18 Und weil alle Beteiligten mit etwas Heilsa-mem beschäftigt sind, wird dieses mentale Zusammenklingen zu einerwohltuenden Macht.

Ich will hier nicht weiter auf physiologische Vorgänge eingehen, weil esnicht darum geht, die Wirkung der Parittas in messbaren Parametern darzu-stellen. Stattdessen können alle Chanter und Zuhörer versuchen, die Wir-kung in sich selbst zu spüren.

Die Macht des Klanges entfaltet sich auch ohne Textverständnis.

Die Macht der DevasDevas sind langlebige feinstoffliche Wesen, die ein relativ angenehmes Lebenhaben und durch grobstoffliche Dinge, wie zum Beispiel einen Fleischesleib,nicht behindert werden. Sie können weite Entfernungen im Nu zurücklegenund besitzen besondere psychische Kräfte. Die Vorstellung ist nicht abwegig,dass viele von ihnen die Texte, die wir auf Páli rezitieren, noch vom Buddhaselbst her kennen. Einige Chants sind sogar speziell darauf ausgelegt, dieDevas mit dem Vortrag anzusprechen oder ihnen gar eine Freude damit zumachen, wie zum Beispiel Karaóìya Mettá Sutta und Áþánáþiya Paritta.

Das ist ein weiterer Grund für den Vortrag auf Páli. Wenn wir auf Pálirezitieren, verhindern wir außerdem, dass der Text korrumpiert wird; dennselbst bei der besten Übersetzung können sich Fehler einschleichen.

In allen Religionen gibt es die Vorstellung von Schutzmächten, die dernormalen Wahrnehmung nicht zugänglich sind. In der Lehre des Buddhanehmen die Devas die Rolle der Schutzengel ein. Vielleicht fällt es uns

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schwer, an ihre Existenz zu glauben, aber wir sollten auch nicht der Meinungsein, dass es nur das gibt, was wir sehen können. Ein weiser Mittelweg wäre,die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass wir unsichtbare Nachbarn habenund dass es vorteilhaft ist, mit ihnen auf gutem Fuß zu stehen. Wir beten sienicht an, weil sie, genau wie wir, noch im Leidenskreislauf gefangen sind,aber wir respektieren ihre guten Qualitäten – zum Beispiel Wahrheit, Ethik,Güte – aufgrund derer sie himmlische Wiedergeburt erlangt haben.

Im Verlauf eines Paritta-Vortrags werden die Devas daher oft am Anfangzum Zuhören eingeladen. Gelegentlich wird der Wunsch geäußert, dass siefür Schutz sorgen mögen. Am Ende werden sie wieder nach Hause ent-lassen.

Wenn es nicht funktioniertParittas sind keine Magie, ihre Wirkung folgt den Naturgesetzen. Daher gibtes auch Faktoren, die einen hinderlichen Einfluss haben können und erklä-ren, warum die Parittas bei manchen Menschen besser funktionieren, beianderen schlechter. Die Kommentarliteratur nennt drei Gründe für das Ver-sagen:

1. Kamma-varaóa, ein Hindernis, das in früheren Taten begründet liegt.Das bedeutet, ich habe in der Vergangenheit irgendetwas getan, das jetzt dieFrucht mit sich bringt, dass bestimmte Parittas bei mir eben keine Wirkungzeigen. Das muss aber nicht für alle Ewigkeit so sein. Wenn sich das kammi-sche Ergebnis erschöpft hat, funktioniert es vielleicht beim nächsten Mal.

2. Kilesa-varaóa ist das Hindernis innerer Herzenstrübungen, die dafürsorgen, dass zum Beispiel bestimmte Inhalte bei uns nicht Fuß fassen kön-nen.

3. Asaddhanatáya, eine ablehnende Haltung, fehlendes Vertrauen. DieseEinstellung verhindet sogar bei den nicht-verbalen Faktoren das Einschwin-gen. Damit macht man sich weitgehend unempfänglich für den Segen derParittas. Das bedeutet aber nicht, dass Parittas für Nicht-Buddhisten wir-kungslos sind. Bei entsprechender Offenheit für gute Herzensqualitäten sindsie durchaus auch für Menschen segensreich, die sich nicht als Buddhistenverstehen.

Soviel zur Wirkung der Parittas allgemein und soweit sie auf den Wortendes Buddha beruhen. In diesem Buch finden sich auch Parittas, die in späte-ren Jahrhunderten verfasst worden sind, sogar bis ins 19. Jahrhundert unse-rer Zeitrechnung. Hier können wir eine allmähliche Verschiebung bei derThematik und Wirkungsweise beobachten.

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Vom Wahrheitswort zum SiegessegenIn vielen nachkanonischen Texten, die den Rang von Parittas erklommenhaben, fällt auf, dass das Wort jaya (Sieg) darin vorkommt oder sogar dasHauptthema bildet. Der „Große Siegessegen“ ist ein Potpourri von siebenChants, die alle mit Sieg und Erfolg zu tun haben. Die Wünsche oder Aus-richtungen fußen auf der Macht von Buddha, Dhamma, Saògha und einerVielzahl anderer, eher weltlicher Machtgrundlagen, wie zum Beispiel Devasund magischen Gegenständen. Das Objekt der adhiþþhánas ist der Segen desSiegens, nicht nur in spiritueller Hinsicht. Die Wirkungsweise verschiebt sichvon der Wahrheitsäußerung und Berufung auf Ethik und Güte immer mehrhin zur Anrufung. In einigen Fällen mutet es wie magische Praxis an.

Das Einklinken in Siegesformeln muss nicht unbedingt negativ sein. ImJayamaògala-Paritta werden acht Siege des Buddha beschrieben – historischeEreignisse. Der Text ist also nicht mehr ganz akaliko*, zeitlos, wie es sich fürechtes Dhamma eigentlich gehört. Aber die Besinnung auf das Leben desBuddha ist ja durchaus etwas Heilsames und mag als Aspekt der Besinnungauf den Erwachten gelten, somit als eine mögliche Form der Dhammapraxis.Hier haben wir die Trennlinie, die mir mein Lehrer, Luang Phõ Thõng Däng,ans Herz gelegt hat: Wenn es noch um Dhammainhalte geht, sind Sieges-Parittas in Ordnung. Wenn es nur noch um weltlichen Erfolg geht, liegen siejenseits der Grenze und sollten von einem Mönch der Waldtradition nichtpraktiziert werden.

Es gibt Texte, in denen Wort- und Zahlenmagie angewendet wird. Ein-flüsse aus dem tantrischen Buddhismus machen sich bemerkbar, wie zumBeispiel die Praxis von Schutz-Maóðalas*. Matrizen aus Lehrformeln, diedann schnell zu Leerformeln werden, kryptische Abkürzungen und vieleweitere formale Aspekte treten an die Stelle echter Inhalte. Texte solcher Artkommen in diesem Buch nicht vor.19 Das einzige Beispiel, das knapp überder Grenze liegt, ist der zweite Teil aus dem „Großen Siegessegen“.

Ebenfalls jenseits der Grenze sind Pújás für Devas und Bodhisattas*.Luang Phõ Thõng Däng erklärte: „Wenn wir uns mit den Qualitäten höhererWesen in Verbindung setzen wollen, dann sollten wir uns nicht mit halbenSachen zufrieden geben. Devas sind meist genauso verblendet wie wir.Bodhisattas haben die Páramis* noch nicht vervollkommnet und noch einenlangen Weg vor sich. Wir sollten uns mit den Qualitäten des Buddha in Ver-bindung setzen. Die dazugehörige Praxis beginnt mit Itipi so...!“

Fazit: Parittas haben eine heilsame, heilende Wirkung, aber sie könnenkein schlechtes Kamma auslöschen oder anderweitige Wunder vollbringen.Ob man mit Hilfe von Parittas reich werden kann, weiß ich nicht.20 Gewissist weise angewendeter Reichtum keine schlechte Sache, aber wir sollten dasZiel unserer Praxis nicht aus den Augen verlieren. Es geht um das Ende vonLeiden. Wenn Parittas unterwegs dazu beitragen können, umso besser!

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ParittologieZum Abschluss der Betrachtungen über Parittas hier noch ein wenig Paritto-logie (mit einem Augenzwinkern).

Paritta Wochentag Zweck

Mora Paritta Sonntag Schutz von Heim und Familie

Abhaya Paritta Montag Schutz vor schlechten Omen, Albträumen, bösenMächten

Karaóìya Mettá Sutta Dienstag Schutz vor Geistern

Khandha Paritta Mittwoch Schutz vor gefährlichen Tieren

Vaþþaka Paritta Donnerstag Schutz vor Feuer und Naturkatastrophen

Áþánáþiya Paritta Freitag Schutz vor Dämonen

Aògulimála Paritta Samstag Für komplikationsfreie Schwangerschaft und leichte Geburt

Maògala Sutta - Allgemeiner Segen

Ratana Sutta - Schutz vor Hungersnot, Seuchen; für sichere Reise

Dhajagga Paritta - Zur Überwindung von Angst und Mutlosigkeit

Bojjhaòga Paritta - Für Heilungsprozess

Jayamaògala, diverse - Für Sieg und Erfolg

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Welchen Sinn haben die Todesfallrezitationen?

In Thailand werden die Anlässe zum Chanten in zwei Kategorien eingeteilt:Maògala (auf Thai: Mongkhon), Segen und Avamaògala (Avamongkhon),Unsegen. Letzteres bezieht sich auf Todesfälle.

Zu glücklichen Anlässen, wie zum Beispiel einer Hauseinweihung oderHochzeit, wird eine ungerade Anzahl von Mönchen – meist fünf oder neun –zum Paritta Chanten eingeladen. Bei einem Todesfall lädt man eine geradeAnzahl von Mönchen – meist vier oder acht – zum Rezitieren nach Hause,wo der Tote aufgebahrt ist, und zur Verbrennung ein.

Luang Phõ Thõng Däng wies darauf hin, dass es nicht korrekt sei, vonAvamaògala zu sprechen, weil jede Rezitation der Buddhalehre ein Segen ist.Bei Todesfällen handelt es sich um die Lehre des Buddha im weiteren Sinne,denn es werden Texte aus dem Abhidhamma Piþaka vorgetragen, die nichtvom Buddha selbst stammen. Es sind Texte der Scholastik, Auflistungen.

Die gesamte Lehre besteht aus Listen. Analyse ist ein Mittel zur Lehrdar-stellung. Zum Beispiel gibt es eine Zergliederung in Majjhima Nikáya 28,Maháhatthipadopama Sutta. Vier edle Wahrheiten, darin enthalten: Leiden,kurz: die fünf Gruppen des Ergreifens, darin enthalten: Form, bestehend aus:vier Elementen, darin enthalten: Erde, zum Beispiel: die 19 festen Körper-teile. Aber diese Zergliederung bleibt nicht beim Selbstzweck stehen, son-dern mündet in die Aufforderung: Egal, wie wir es auch analysieren, es soll-te so betrachtet werden: „Dieses gehört mir nicht, dieser bin ich nicht, dieserist nicht mein Selbst.“

So ein Praxisbezug fehlt den Listen im Abhidhamma Piþaka. Wozu alsosoll es dann gut sein, sie zu rezitieren? Eine Todesfall-Veranstaltung soll dreiZwecke erfüllen:

1. Es sollen Verdienste geschaffen werden, die dem Toten gewidmet oderübertragen werden.

2. Die Anwesenden sollen an ihre eigene Sterblichkeit erinnert werden,um Dringlichkeit zur Praxis hervorzubringen.

3. Der Todesfall soll uns Gelegenheit zur Einsicht in die Natur der Exi-stenz geben.

Zum Ablauf: Die Mönche tragen zuerst die Abhidhamma-Texte vor(siehe Seite 178 oder 180), dann empfangen sie Gaben von den Angehörigendes Toten, danach rezitieren sie die Paísukúla-Verse (Seite 184) und gebenAnumodaná, einen Segen, der zu diesem Anlass passt (Seite 192). Zusätzlichkann ein Nachruf oder ein kurzer Dhammavortrag eingeflochten werden.

Der erste und zweite Zweck ist aus dem Ablauf und den Texten leichtersichtlich. Der dritte – die Einsicht – erfordert etwas Erläuterung.

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Die Abhidhamma-Texte sind lange Listen von allen möglichen Dingen(dhammá), Analysen anderer Art, Listen von verschiedenen Gattungen vonZusammenhängen (paccaya) – all dies macht unser Dasein aus. Aber es han-delt sich nicht einfach nur um Dinge. Nach der Lehre von der bedingten Ent-stehung (paþicca samuppáda) macht Unwissenheit aus den Dingen Gestal-tungen oder Be-ding-ungen, Konditionierungen (saòkhárá). Diese Bedingun-gen werden zum Zubehör für unsere bedingte Existenz, sie gestalten unse-ren Platz im Universum, den wir ständig verteidigen müssen. Wir sind stän-dig am Reparieren, weil Gestaltungen unbeständig sind. Es gibt wohl keinenbesseren Anlass, sich dies vor Augen zu führen, als einen Todesfall!

Hier knüpfen die Paísukúla-Verse an und runden die Auflistungen ausdem Abhidhamma ab, geben ihnen einen Sinn.

All die genannten Dinge sind Gestaltungen, flüchtige Bedingungen, siekommen und gehen. Auch der Tod ist kein Ende, es kommen wieder neueGestaltungen im nächsten Leben. Das Glück (der Befreiung) liegt nicht imEnde der jetzigen Gestaltungen, sondern in der Stillung aller Gestaltungen.Stillung findet statt, wenn Unwissenheit beseitigt wird und die Gestaltungenaufhören, Gestaltungen zu sein. Sie sind dann einfach nur Dinge, die denBefreiten nicht mehr konditionieren, nicht mehr bedrängen. Damit ist zu-gleich Todlosigkeit erreicht. Da sind nur noch Dinge, die entstehen, beste-hend sich verändern und vergehen – kein Problem!

Gute Umgangsformen

Zum Abschluss meiner Ausführungen zu den Wirkungen des Chantens willich nun doch ein wenig auf Magie eingehen. Einige Themenbereiche derChants in diesem Buch haben mit zwischenmenschlichen Beziehungen zutun. Im Umgang miteinander gibt es magische Eigenschaften, die sich mitbestimmten Wunder wirkenden Formeln anrufen lassen. Diese Formeln unddie dazugehörigen magischen Kräfte können Harmonie und Freundschafthervorzaubern und fördern. Es sind die Worte „Bitte“, „Danke“ und „Es tutmir leid“. ☺

Diese Zauberworte sind Schlüsselbegriffe zu den Qualitäten der Groß-zügigkeit, Dankbarkeit und Verantwortlichkeit. Wir erkennen einen Wertdarin, etwas für andere zu tun; wir erkennen, dass andere etwas für uns tun;wir erkennen, dass wir für unser Tun verantwortlich sind und gelegentlichFehler machen. Das sind drei Instanzen von Weisheit, die sich in unseremUmgang mit anderen niederschlagen. Gute Formen des Umgangs (auf Pálivinaya) sind Bestandteil der Ordensdisziplin (auf Páli ebenfalls vinaya); esgibt bestimmte formalisierte Vorgehensweisen für Mönche und Nonnen, dieden Umgang miteinander, aber auch mit den Unterstützern aus dem

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Laienstand harmonisch gestalten. Diese Zeremonien, die eigentlich gar keinesind, sondern Ausdruck schönen Verhaltens, können auch als Anregung fürNicht-Ordinierte aufgefasst werden; denn gute Umgangsformen zu pflegen,hat der Buddha als höchsten Segen bezeichnet (siehe Seite 111).

Zweimal BitteDas Wort Bitte hat im Deutschen zwei Bedeutungen. Wir verwenden dasWort, wenn wir etwas haben wollen. In diesem Buch geht es um spirituelleWünsche: Bitte um Parittachanten, Bitte um einen Dhammavortrag, Bitte umZuflucht, Bitte um Vergebung.

Die letztgenannte Interaktion ist unglaublich kraftvoll. Unter Ordiniertenwird sie regelmäßig praktiziert, zum Beispiel wenn ein Ordensmitglied aufReisen geht. Jeder Mensch macht Fehler, vor allem auch im Umgang mitanderen. Später fällt uns vielleicht ein, dass wir etwas falsch gemacht haben,aber dann besteht eventuell keine Möglichkeit mehr, diese Dinge anzuspre-chen, ins Reine zu bringen und aufzulösen. Reue und Selbstvorwürfe kön-nen die eigene Meditationspraxis ruinieren!

Manche Menschen verdrängen ihre Fehler, aber das hilft auch nicht wei-ter, weil Scheuklappen dem eigenen Verhalten gegenüber eine erfolgreicheMeditationspraxis schon von vornherein verhindern. Dass es die Bitte umVergebung als formalen Akt gibt, kann uns dazu bewegen, regelmäßigdarüber nachzudenken, ob wir uns anderen gegenüber korrekt verhaltenhaben. Ohne ein solches Mindestmaß an Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeitbesteht kaum Hoffnung, in diesem Leben in Richtung Freiheit weiter zukommen.

Jemanden um Vergebung zu bitten, ist eine Position der Stärke. Feiglingekönnen das nicht. Die Feigheit besteht im Mangel an Verständnis dafür, dasswir für unsere Taten verantwortlich sind. Selbst wenn wir unsereVerantwortung abstreiten und versuchen, die Schuld anderen in die Schuhezu schieben, müssen wir die Folgen tragen und können ihnen nichtentgehen. Es ist kein Problem, Fehler zu machen, das ist Teil unseresunerwachten Daseins. Ein Problem wird daraus nur, wenn wir uns weigern,dafür einzustehen und daraus zu lernen.

Die Bitte um Vergebung ist also keine bloße Zeremonie, sondern eineHandlung der Transformation (oder weißen Magie). Wenn wir konkretwissen, dass wir etwas falsch gemacht haben, können wir es zusätzlich zuden formalen Worten mit der betreffenden Person besprechen. Aber es gehtbei dieser Handlung des gegenseitigen Vergebens auch um Dinge, die unsvielleicht im Moment noch nicht bewusst sind, die erst später (oft in derMeditation) an die Oberfläche kommen. Und wenn es „nur“ schwarzeGedanken sind...

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Wir verwenden das Wort Bitte auch, wenn wir etwas geben wollen: „Bittesehr, das hier ist für dich!“ Beim formalen Anbieten einer Spende an dieSaògha wird tatsächlich eine Bitte daraus: „Mögen die Mönche diese Spendeannehmen.“ Es ist wiederum ein Aspekt von Weisheit, der sich in einer Formdes guten Umgangs niederschlägt.

Die Weisheit besteht in der Erkenntnis, dass Geben dem Gebenden min-destens genauso viel nützt wie dem Empfänger, dass wir beim Geben etwasbekommen. Dabei müssen wir noch nicht einmal an künftige kammischeErgebnisse denken. Die gegenwärtige Freude an der eigenen Großzügigkeitund an der Großzügigkeit anderer wird geradezu spürbar, wenn sich eineGruppe von Menschen beim Akt des Gebens zusammenfindet und ihrerheilsamen Absicht durch die gemeinsam gesprochene oder gechantete For-mel des Anbietens einer Spende Ausdruck verleiht.

Es geht hierbei auch um die Einsicht, dass Geben und Empfangen einan-der bedingen, dass es nicht selbstverständlich ist, Empfänger zur Verfügungzu haben, die der Gaben würdig sind, bei denen sich die Frucht des Gebensvervielfältigt. Die Saògha gilt als höchstes Verdienstfeld, weil sich in ihrenReihen Edle befinden, die den Weg zur völligen Läuterung entweder schonbis zum Ende, zumindest aber ein gutes Stück weit gegangen sind. Das istder Grund, warum der Buddha die Spende an die Saògha gepriesen hat,nicht die Spende an individuelle Mönche, wie berühmt oder altehrwürdigsie auch sein mögen.

Teilen der VerdiensteGroßzügigkeit äußert sich darin, dass wir mit anderen teilen – wir gebenunsere materiellen Ressourcen, unsere Fähigkeiten, unsere Zeit, und wirgeben Furchtlosigkeit, wir ver-geben. Das Teilen ist damit aber noch nicht zuEnde, denn wir können anschließend auch noch unsere Verdienste teilen.Dabei geht es um den Wunsch, dass die Früchte all unserer heilsamen Tatenanderen Wesen zugute kommen mögen. Es geht also nicht nur um unsereAusübung von Großzügigkeit, sondern auch um die Verdienste aus unsererEthik und Herzensschulung.

Keine Frage, der Wunsch, Verdienste zu teilen, ist selbst eine heilsame,verdienstvolle Handlung, denn was immer wir auch zum Wohle unseresinneren Wachstums unternehmen, wir tun es nicht nur für uns selbst, son-dern denken dabei auch an andere – wir verhindern, dass Selbstsucht unserePraxis korrumpiert.

Hier wird wieder einmal deutlich, wie verschiedene Aspekte der Übungineinander greifen, sich gegenseitig bedingen und fördern. Daher ist es nichtweiter verwunderlich, dass sich auch die formalen Seiten der Praxis, zumBeispiel das Chanten, nicht in Schubladen pressen lassen. Die kurze Wid-

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mung der Verdienste auf Seite 198 zum Beispiel findet sich in manchenChantingbüchern in der Rubrik „Aussenden von Mettá“; oder das „KleineUniversum des Segens“, hier unter „Anumodaná“ einsortiert, gilt auch alsParitta-Text.

Das Teilen und Widmen von Verdiensten wird in allen buddhistischenTraditionen ausgeübt und gehört zu den grundlegenden Praktiken. ImKanon finden wir jedoch nur spärliche Informationen dazu. Eine Fragedrängt sich auf: Kommen die Verdienste überhaupt an? Der Buddha beant-wortet die Frage in einer Lehrrede (Aòguttara Nikáya 10. 177): Für Wesen,die uns als Menschen einmal nahestanden und die nach ihrem Tod imBereich der Hungergeister (petas*) wiedergeboren wurden, sind gewidmeteVerdienste wie Nahrung. Sie profitieren unmittelbar davon.

Devas werden in den Texten der Verdienst-Übertragung oft genannt. Siekönnen unsere heilsame Absicht des Teilens mit ihren speziellen Kräftenwahrnehmen und sich darüber freuen. Unsere Verdienst-Widmung ist somitein direkter Auslöser für eine Zunahme heilsamer Qualitäten bei ihnen.

Andere Wesen, wie Menschen, Tiere oder Bewohner höllischer Daseins-bereiche, können wir nicht direkt erreichen. Dennoch ist das Widmen derVerdienste auch hier nicht vergeblich. Schließlich bringen wir dadurch mehrHelligkeit in unser Herz, in unsere Handlungen, in den Umgang mit ande-ren Wesen, in die Welt ganz allgemein.

Doppelspiegel der FreudeNach Erhalt einer Spende geben Mönche Anumodaná, was oft als „Segen“bezeichnet wird. In Wirklichkeit aber haben sich die Spender durch ihreGabe bereits selbst gesegnet. Anumodaná ist die Art und Weise, wie Mönche„Danke“ sagen.

Anumodaná ist ein Ausdruck der Wertschätzung und Freude über dieheilsame Handlung der Spender; wörtlich bedeutet das Wort „anschließen-des Freuen“. Freude über das Gute, das andere erlangt haben, ist selbst eineheilsame Handlung. Deshalb geben die Empfänger des „Segens“ anschlie-ßend oft mit dem Ausruf „Sádhu!“ (Wunderbar!) wiederum ihrer Freudedarüber Ausdruck, was wiederum eine heilsame Handlung ist, die den Mön-chen Anlass zur Mitfreude gibt. Und so weiter.

Genau wie beim Teilen von Verdiensten wird auch hier das Gegebenedurch den Akt des Gebens nicht weniger. Im Gegenteil, die beteiligten Seitensind wie ein Doppelspiegel, wie zwei sich parallel gegenüberstehendeSpiegel, die das Objekt zwischen ihnen bis ins Unendliche vervielfältigen.Beim Anumodaná wird besonders deutlich, was eigentlich für alle Formendes guten Umgangs miteinander gilt. Alle Beteiligten können nur gewinnen.Die innere Haltung zählt. Das Chanten liefert den passenden Rahmen dazu.

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„Schwester, seit ich mit der edlen Geburt geboren wurde,besinne ich mich nicht, vorsätzlich Lebendigem das Lebengeraubt zu haben. Bei dieser Wahrheit, mögest du gesund

sein, möge dein Kind gesund sein.“ Da wurden die Frau unddas Kind gesund.

Majjhima Nikáya 86, Aògulimála Sutta

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URSPRÜNGE

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Doppelt kanonische Texte

In diesem Kapitel will ich der Frage nachgehen, ob unsere Chantingpraxisauf den Buddha zurückzuführen ist oder ob es sich um eine spätere Erfin-dung handelt. Es besteht kein Zweifel, dass die Lehrreden vom Buddhastammen, und wir finden Belege in den Suttas, dass er das Lernen und Rezi-tieren der Lehre gepriesen hat. Es wird aber manchmal bezweifelt, dass derBuddha die Praxis des Rezitierens als Paritta gelehrt hat.

Es gibt einen harten Kern von kanonischen Texten, in denen die Echtheitder Paritta-Praxis zweifach bestätigt wird, das heißt, in den ältesten Teilendes Kanons finden wir sowohl deren Wortlaut, als auch die Bestätigung, dasses sich dabei um Texte handelt, deren Rezitation eine positive, schützendeWirkung hat.

Khandha ParittaDieser Schutztext hat seinen Ursprung im „Ahi Mettá Sutta“, der Lehrredeüber Mettá für Schlangen, Aòguttara Nikáya 4. 67 (nach Ehrw. Ñáòatiloka):

Einst weilte der Erhabene im Jeta-Hain bei Sávatthì, im Kloster desAnáthapindika. Zu jener Zeit aber war gerade zu Sávatthì ein gewis-ser Mönch in Folge eines Schlangenbisses gestorben.

Da gingen die Mönche zum Erhabenen und berichteten ihm davon, und derErhabene sprach:

„Sicherlich, ihr Mönche, hat jener Mönch die vier Königsfamilien derSchlangen nicht mit gütigem Geiste durchstrahlt. Hätte nämlich, ihrMönche, jener Mönch die vier Königsfamilien der Schlangen mit güti-gem Geiste durchstrahlt, so wäre wahrlich jener Mönch nicht voneiner Schlange gebissen worden und gestorben. Was sind die vierKönigsfamilien der Schlangen? Das sind die Virúpakkhas, Erápathas,Chabyáputtas, und Kaóhágotamakas.“

Niemand weiß, was diese Königsfamilien in heutigen zoologischen Begriffensind, aber das ist auch nicht so wichtig. Der Buddha fuhr fort:

„Ich rate euch, ihr Mönche, die vier Königsfamilien der Schlangen mitgütigem Geiste zu durchstrahlen. Zu eigener Wehr, zu eigenemSchutz und Paritta. So nämlich...“

... und dann folgt der Paritta-Text (siehe Seite 120), ein Ausdruck des Wohl-meinens für alle Wesen. Der springende Punkt dabei ist, dass die Tiere, dieuns Schaden zufügen können, begrenzt sind und im Vergleich zur Uner-messlichkeit von Buddha, Dhamma, Saògha keine Rolle spielen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei Schlangen gut funktio-niert oder zumindest nicht nicht funktioniert. Trotz einer stattlichen Reihe

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von hautnahen Begegnungen mit gefährlichen Schlangen in Thailand ist mirvon ihnen nie Leid zugefügt worden, ja, sie haben sich nicht einmal un-freundlich gebärdet. Bei Moskitos und Zecken funktioniert es meinerErfahrung nach leider nicht.

Dhajagga ParittaDer mächtigste und universale Schutztext ist die Besinnung auf Buddha,Dhamma, Saògha. Laut Luang Phõ Thõng Däng ist es die kraftvollste Wahr-heitsäußerung, denn es sind die Worte, mit denen ein vollkommen Erwachtersich selbst beschreibt. Die Formel, die mit Itipi so Bhagavá beginnt, findet sichan etlichen Stellen in den Lehrreden. Im „Dhajagga Sutta“, der Lehrredeüber die Fahnenspitze, Saíyutta Nikáya 11. 3, erläuterte der Buddha dieSchutzwirkung des Besinnungstextes.

Er erzählte den Mönchen von einem Krieg zwischen Devas und Asuras(Dämonen). Sakka, der Götterkönig im Himmel der Dreiunddreißig, rietdamals seinen Mitstreitern, auf die Spitze seines Banners zu blicken oder aufdie Fahnenspitze eines anderen Götterkönigs, um dadurch eventuell aufstei-gende Angst, Schrecken und Gruseln zu bannen. Der Buddha erklärte seinenMönchen, dass die Wirkung so einer Maßnahme ungewiss sei, weil Sakkaund die anderen Götterkönige noch nicht von Gier, Hass und Verblendungfrei und somit selbst noch Angst, Schrecken, Furcht und Flucht unterworfensind.

Wenn seine Mönche allein im Wald weilend von Angst, Schrecken undGruseln überfallen würden, dann sollten sie sich mit Hilfe der üblichen For-mel auf Buddha, Dhamma und Saògha besinnen, um Angst, Schrecken undGruseln zu bannen. Die Wirkung dieser Maßnahme sei gewiss, weil derTathágata* von Gier, Hass und Verblendung frei und somit Angst, Schrecken,Furcht und Flucht nicht mehr unterworfen ist.

Luang Phõ erzählte mir, dass Itipi so auch Schutz vor der Belästigungdurch feinstoffliche Wesen bietet. Der klassische Schutztext für den Fallunerwünschter Heimsuchung durch unsichtbare Besucher ist aber der fol-gende.

Áþánáþiya ParittaDieses Paritta hat seinen Ursprung im Áþánáþiya Sutta, Dìgha Nikáya 32.

Der Buddha weilte am Geiersberg bei Rájagaha. Sehr viele Devas aus derersten Ebene oberhalb des Menschenbereichs, dem Himmel der vier Groß-könige, kamen zu Besuch. Einer von ihnen mit Namen Vessavana sagte zumBuddha: „Es gibt Geister oder feinstoffliche Wesen, die keine Ethik besitzenund dem Buddha nicht gewogen sind, weil dieser immer von der Notwen-

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digkeit eines ethischen Wandels spricht. Und wenn sich seine Schüler in derWildnis aufhalten, könnten sie unter Umständen Gefahr laufen, von diesenübelwollenden Yakkhas* belästigt zu werden. Darum möge der BuddhaÁþánáþiya Paritta lernen.“ Der Buddha stimmte schweigend zu, und Vessava-na brachte ihm dann den Paritta-Text bei.

Der Kommentar zu dieser Lehrrede sagt: Nur aus dramaturgischenGründen hat der Buddha schweigend zugestimmt, weil ein Buddha nichtsmehr lernen muss; er weiß schon alles.

Soviel zur politischen Korrektheit des Kommentars. Vessavana trug alsodiesen Paritta-Text vor – die Ehrerweisung an die sieben Buddhas der Ver-gangenheit, Vipassissa nam`atthu. Dann listete er die Bösen und die Guten imBereich der feinstofflichen Wesen auf. Abschließend riet Vessavana, denParitta-Text zu rezitieren, falls die Bösen Ärger machen sollten. Der Text seieine Art Ausweis, der die Zugehörigkeit zu den Guten dokumentiert undzugleich eine Art Notruf an die Deva-Polizei. Der Buddha erzählte am näch-sten Morgen seinen Mönchen ausführlich von der Begegnung.

Der Kerntext des Paritta, die Ehrerweisung an die sieben Buddhas (dererste Absatz auf Seite 128), wurde in späteren Jahrhunderten in Sri Lanka auf28 Buddhas erweitert – nach einem spätkanonischen Text namens Buddha-vaísa. Es folgen Beschreibungen der Eigenschaften, die alle Buddhasgemeinsam haben; das ist eigentlich der wichtigste Lehrinhalt des Textes.Den Abschluss bilden Anrufungen verschiedener Devas, Wahrheitsäußerun-gen und Lobpreisungen des dreifachen Juwels und eine Segensformel, Verseaus dem Dhammapada. Das gesamte Paritta in seiner heutigen Form zu rezi-teren, dauert ungefähr eine Viertelstunde.

Beim Kontakt oder einer Konfrontation mit feinstofflichen Wesen gilt dieRezitation des Áþánáþiya Paritta (Kerntext) als Notmaßnahme, wenn sanftereFormen des Umgangs nicht gefruchtet haben. Als erstes sollte man in soeinem Fall mit Wohlmeinen reagieren, Mettá aussenden, freundliche Gedan-ken hegen, Verdienste widmen. Denn in vielen Fällen wollen diese Wesenuns ja nichts Böses; sie stecken vielleicht in einer Situation des Mangels undwollen nur unsere Hilfe. Es ist ja nicht ihr Fehler, dass wir bei so einem Kon-takt erschrecken. Oft sind wir es selbst, die den Kontakt verursacht haben,wenn wir unsere Gedanken nicht im Zaum halten. Ein Geisteszustand derGier kann leicht mit dem Wesenszug eines Hungergeistes (Peta) in Resonanzgeraten. Oft reichen ein paar nette Gedanken, und der Spuk ist vorüber.

Wenn nicht, wäre die nächste Maßnahme, über die Natur des eigenenKörpers zu kontemplieren. Damit entziehen wir dem Körper die Eigen-schaft, begehrenswert zu erscheinen. Er ist dann für potenzielle Besuchernicht mehr attraktiv. Es geht aber nicht darum, den Körper abstoßend odergar eklig erscheinen zu lassen – das wäre das andere Extrem in RichtungAbneigung – sondern als eigentümerlos und leer.

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Erst wenn auch das nicht hilft, ist es an der Zeit, einen Schutzwall zuerrichten, innere und äußere Abwehrkräfte zu mobilisieren, es dabei viel-leicht erst einmal mit Itipi so zu probieren, danach mit Vipassissa nam'atthu.Das heißt aber nicht, dass wir Áþánáþiya Paritta nur im Ausnahmezustandrezitieren sollten. Schließlich handelt es sich um einen schönen, kraftvollenText der Ehrerweisung. Im Kloster Muttodaya kommt er mindestens zwei-mal im Monat zur Aufführung, weil unser Stúpa den 28 Buddhas gewidmetist.

Bojjhaòga ParittaIn einer Lehrrede namens Girimánanda Sutta, Aòguttara Nikáya 10. 60, gehtes um Heilung von Krankheit. Der Buddha riet seinem Aufwärter, dem Ehr-würdigen Ánanda, dem erkrankten Mönch Girimánanda eine Liste von zehnmeditativen Wahrnehmungen vorzutragen und zu erläutern. Das sollte des-sen Heilungsprozess in Gang bringen. Der Ehrwürdige Ánanda befolgte denRat, und der Ehrwürdige Girimánanda wurde gesund.

Diese Lehrrede ist ziemlich lang. Der eigentliche Paritta-Text, also dieListe und Erläuterung der zehn meditativen Praktiken, macht etwa 90% desgesamten Textes aus.

Die schlechte Nachricht: In diesem Buch ist das Girimánanda Sutta nichtenthalten. Allerdings sind die Wahrnehmung oder Besinnung auf die Naturdes Körpers (auf Seite 97) und die Beschreibung der Atemachtsamkeit (Seite174) Bestandteile der Zehner-Liste. Das heißt, wir können diese beiden Texteals gesundheitsfördernde Parittas auffassen und anwenden.

Die gute Nachricht: Es gibt einen viel kürzeren, Genesung förderndenText, der zwar in dieser Form nicht im Kanon auftaucht, aber eine Zusam-menfassung von drei Suttas im Saíyutta Nikáya ist ( Bojjhaòga Saíyutta14-16), die von der heilenden Wirkung der Rezitation der sieben Erwachens-glieder berichten: Bojjhaòga Paritta (Seite 124)

Ich bin mir nicht sicher, ob der Effekt des Bojjhaòga Paritta derselbe ist,wie er im Text und in den Suttas aus dem Bojjhaòga Saíyutta beschriebenwird. Die Heilung der drei großen Seher wurde durch ihre Freude über dasHören eines Vortrags eines Lehrinhalts bewirkt. Das Paritta dagegen beruhtauf einer Wahrheitsäußerung.

Aber das ist vielleicht besser so; denn wenn selbst der Buddha, der diesieben Erwachensglieder ja entdeckt hatte, diese zu Heilungszwecken hörenmusste, dann ist es für weniger erleuchtete Wesen möglicherweise zu schwie-rig, in Resonanz mit einer Lehre zu treten, die eher etwas für Fortgeschritte-ne ist. Das Girimánanda Sutta ist zwar umfangreicher, aber zumindest teil-weise etwas zugänglicher – ein Grund, diesen langen Text doch einmal aus-wendig zu lernen.

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Aògulimála ParittaEine der dramatischsten Geschichten des Pálikanons ist die Wandlung deswahnsinnigen Massenmörders Aògulimála zum friedfertigen Mönch, der imLauf seiner Praxis sogar Befreiung erlangte. Der Bericht ist in MajjhimaNikáya 96, Aògulimála Sutta, überliefert.

In einer Episode darin sah der Ehrwürdige Aògulimála eine Schwangere,die kurz vor einer Geburt mit Komplikationen stand. Er berichtete demBuddha davon. Dieser empfahl ihm, mit einer Wahrheitsäußerung helfendeinzugreifen, bei der er sich darauf berufen sollte, noch nie ein Lebewesengetötet zu haben. Der ehemalige Massenmörder wandte ein, dass das abereine vorsätzliche Lüge wäre. Der Buddha modifizierte dann die Wahrheits-äußerung dahingehend, dass sie sich auf Aògulimálas edle Geburt bezog.

Wir können davon ausgehen, dass der Buddha von den fast eintausendMorden seines Schülers wusste. Der Dialog ist ein dramatisierter Hinweisauf die Natur eines machtvollen Wahrheitsvorgangs. Selbst die Berufung aufEthik – hier das Nicht-Töten – ist noch relativ unbedeutend im Vergleich zuredlen Geburt. Gemeint ist damit vermutlich Aògulimálas Stromeintritt oderzumindest seine Ordination, die der erste Schritt in Richtung seiner über-weltlichen Verwirklichung war, die ihn wiederum bis zum Ende von Ethikführte.

Dieses Paritta ist auch heute noch als Segen für Schwangere populär.Sicherlich ist es hilfreich, wenn die Mönche, die sich Aògulimálas Wahrheits-äußerung bedienen, zumindest auf ethischem Gebiet dem Inhalt gerechtwerden.

AnumodanáEtliche der Anumodaná-Texte in diesem Buch sind im Kanon zu finden.Aber in nur wenigen Fällen wird ausdrücklich bestätigt, dass der Buddhaoder einer seiner Mönche, den entsprechenden Text als Anumodaná gegebenhaben. Das einzige Beispiel hier sind die Verse „Devat'ádissa-dakkhióá'nu-modaná“ (Seite 190), deren Ursprung im Vinaya Piþaka, Mahávagga VI, 28,erzählt wird.

Zwei Minister von Magadha, Sunìdha und Vassakára, luden den Buddhasamt Saògha in Páþalidorf am Ganges zum Essen ein. Am Tag davor sah derBuddha mit seinem himmlischen Auge, dass sich Devas in großer Zahl ein-gefunden hatten. Ánanda gegenüber sagte er die Zukunft für das Dorf vor-aus, das unter dem Namen Páþaliputta zur bedeutendsten Stadt erblühenwürde. In der Tat wurde es ein paar Jahrhunderte später die Hauptstadt desMauriya-Reiches, das unter der Regierung von König Asoka fast ganzNordindien umfasste. Nach der Mahlzeit gab der Buddha diesen Segenunter Anspielung auf die Devas und die vorhergesehene glänzende Zukunft.

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Weitere kanonische Texte

Viele weitere Parittas in diesem Buch finden wir ebenfalls in den frühen Tex-ten des Kanons vor, aber die Bestätigung, dass es sich um Parittas handelt,fehlt hier. In vielen Fällen ist es eine Frage der Überlieferung, ob bestimmteTexte als Parittas betrachtet werden, und die Auslegung variiert je nach Landund Tradition.

Ein allen Traditionen gemeinsamer Nenner sind die drei Kardinal-Suttas,mit denen die Lehrtätigkeit des Buddha begonnen hatte. Genau deshalbhaben sie einen Quasi-Paritta-Status erlangt und sind sowohl im Sutta Piþakaals auch im Vinaya festgehalten: Dhamma-cakkappavattana Sutta, Anatta-lakkhaóa Sutta und Áditta-pariyáya Sutta. Luang Phõ Thõng Däng betrach-tet die Nachgeschichte zur „Lehrrede vom Ingangsetzen des Dhammarades“als eigenständiges Paritta; denn es geht da um eine mächtige Wahrheitsäuße-rung, die durch sämtliche Devabereiche hallt!

Maògala SuttaKurze glücksverheißende Verse bieten sich aufgrund ihrer Inhalte an, wie„Glückstag“ oder „Sichere Zuflucht“. Und natürlich die „Lehrrede vomSegen“, die die Quintessenz aller Segnungen zum Thema hat. Das MaògalaSutta, Sutta Nipáta Verse 258-269 und Khuddakapáþha 5, ist auch das ersteParitta aus einem Dreierset von Lehrreden in Versen, das in zwei Sammlun-gen enthalten ist. Diese Sammlungen, Sutta Nipáta und Khuddakapáþha,standen den Teilnehmern des ersten Konzils zwar noch nicht zur Verfügung,werden aber als authentisches Buddhawort angesehen und wurden beimzweiten Konzil in den Kanon aufgenommen. Die beiden anderen Suttas ausdem Dreierset erhalten ihre Bestätigung als Parittas durch die im Kommen-tar erzählten Ursprungsgeschichten.

Ratana ParittaDas Ratana Sutta, Sutta Nipáta 224-241 und Khuddakapáþha 6, ist zwar inganzer Länge ein Paritta, oft werden aber nur sechs Strophen daraus rezi-tiert. Nach der Geschichte im Kommentar wurde der Buddha von den Lic-chaviern um Hilfe nach Vesálì gerufen. Dort herrschte eine Hungersnot, vieleMenschen waren gestorben, Leichen lagen herum, üble Dämonen suchtendie Gegend heim und die Pest war ausgebrochen.

Als der Buddha in Vesálì eintraf, brach heftiger Regen los und wusch ersteinmal die Stadt sauber. Danach brachte der Buddha dem EhrwürdigenÁnanda die Strophen des Ratana Sutta bei und beauftragte ihn, in Beglei-tung der licchavischen Aristokraten in der ganzen Stadt herum zu gehenund dabei diese Lehrrede zu rezitieren. Außerdem sollte er Wasser aus des

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Buddhas eigener Almosenschale, die dieser bei der ersten Rezitation in Hän-den gehalten hatte, versprengen. Hier hat also die Tradition des Weihwas-sers, das manchmal beim Paritta-Chanten hergestellt oder „aufgeladen“wird, ihren Ursprung.

Ratana Sutta ist im Prinzip eine Beschreibung von Buddha, Dhamma,Saògha, also eine Wahrheitsäußerung auf sehr hoher Ebene. Dieser Wahrheitkonnten die Dämonen nicht widerstehen, sie flohen aus der Stadt. Auch dieSeuchen verschwanden, die Menschen wurden gesund.

Nach der Tour durch die Stadt wurde die Lehrrede in der Stadthallenoch einmal öffentlich gegeben.

Karaóìya Mettá SuttaDie Lehrrede über die Praxis des Wohlmeinens, der liebenden Güte, ist einerder populärsten Texte im Kanon; Sutta Nipáta 143-152 und Khuddakapáþha 9.Der Buddha lehrte sie einer großen Gruppe von Mönchen, die in einer abge-legenen Waldgegend des Himálaya meditieren wollten, aber von den dortwohnenden Devas vertrieben wurden. Der Buddha ermahnte die Mönche,sich nicht als Eindringlinge im Wohngebiet der Devas zu gebärden, sondernmit einem Herzen voller Güte auch das Wohlwollen der Gastgeber zu erwer-ben. Die Mönche folgten der Anweisung und konnten fortan ungestört imWald meditieren.

Die Verse dienen einerseits als Auslöser für die beschriebene Herzens-qualität, werden aber traditionell auch als eine Art Ausweis für den Umgangmit Devas angesehen, ähnlich wie im Fall des Áþánáþiya Paritta. Jedenfallsheißt es, dass die Devas das Mettá Sutta gerne hören.

AnumodanáDie meisten Segensformeln, die von Mönchen nach Erhalt einer Spendegespochen werden, fallen in diese Kategorie. Es sind kanonische Texte, aberihr Gebrauch als Anumodaná ist eine Frage der Überlieferung.

Der klassische Essenssegen „Yathá várivahá...“ und der Segen bei Todesfall-veranstaltungen „Adási me akási me“ stammen aus einer ganz kurzen Lehr-rede, Tirokuþþa (oder Tirokuðða) Sutta, Khuddakapáþha 7. Die Geschichtedazu ist um einiges länger als die Lehrrede selbst, aber recht originell:

Die Lehrrede wurde am dritten Tag des ersten Besuchs des Buddha inRájagaha gegeben. In der Nacht davor hatten Petas, Hungergeister, in KönigBimbisáras Palast heftigen Spuk veranstaltet. Zur Zeit des früheren BuddhaPhussa waren sie Angestellte gewesen, die mit der Aufgabe betraut waren,dem Buddha und seinen Mönchen Almosen zu geben. Aber sie vernachlässig-ten ihre Pflichten und zweigten einige der Gaben für sich selbst ab. Als kam-

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misches Ergebnis mussten sie lange in einem Höllenbereich leiden. Zur Zeitdes Buddha Kassapa wurden sie als Petas wiedergeboren. Kassapa sagteihnen, dass in ferner Zukunft einer ihrer früheren Verwandten, Bimbisára mitNamen, dem Buddha Gotama aufwarten und ihnen die Verdienste widmenwürde. So lange Zeit hatten sie auf dieses Ereignis gewartet, aber König Bim-bisára erfüllte ihre Erwartungen nicht. Daher das Getöse.

Der Buddha erklärte Bimbisára den Sachverhalt. Dieser gab dann Almo-sen im Namen der Petas. Die Verdienste waren wie Nahrung für sie. DerSpuk war vorüber und die Petas gelangten auf glücklichere Fährte.

Einige Texte stammen aus der Angereihten Sammlung, Aòguttara Nikáya.Sie alle beschreiben den Segen des Gebens. „Áyudo balado...“ (aus A 5. 37)bedarf keiner Erläuterung, die Aussage der Lehrrede ist in den Versen enthal-ten.

Die Lehrrede zu „Aggato ve pasannánaí...“ (A 4. 34) hat ein interessan-tes Detail bei der Auflistung der höchsten Objekte für die Inspiration:

Soweit es gestaltete Dinge gibt, als Höchstes darunter wird der edleachtfache Pfad bezeichnet. Jene, die vom edlen achtfachen Pfad inspi-riert sind, sind vom Höchsten inspiriert. Den vom Höchsten Inspi-rierten aber wird höchste Frucht zuteil.

Soweit es gestaltete Dinge oder ungestaltete gibt, als Höchstes unterdiesen Dingen wird Entreizung bezeichnet, also Befreiung vom Dün-kel, Stillung des Durstes, Ausreißen des Verlangens, Durchbrechender Runde, Vernichtung des Begehrens, Entreizung, Auflösung, Nib-bána. Jene, die vom Dhamma inspiriert sind, sind vom Höchsteninspiriert. Den vom Höchsten Inspirierten aber wird höchste Fruchtzuteil.

„Kále dadanti sapaññá...“ (aus A 5. 36) wird traditionell bei einer Kaþhina-Spende gegeben. Die Lehrrede beschreibt fünf Anlässe des Gebens „zurrechten Zeit“. Die Kaþhina-Feier ist interessanterweise aber nicht aufgelistet,sondern:

Man bringt dem ankommenden Gaste Gaben dar; dem Fortgehendenbringt man Gaben dar; dem Kranken bringt man Gaben dar; bei Nah-rungsmangel bringt man Gaben dar; was es aber an Erstlingskornund Erstlingsfrüchten gibt, das bringt man als Ersten den Tugend-haften dar.

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Spätkanonische Texte

Beim dritten Konzil und möglicherweise später noch wurde der Kanon umTexte erweitert, die nicht auf den Buddha oder seine erwachten Schüler derersten Generation zurückzuführen sind. Die Funktion der Auszüge aus demAbhidhamma als Rezitationstexte für Todesfallzeremonien wurde bereitserörtert. Wer die Auswahl der Texte getroffen hat, ist nicht bekannt.

Zwei wichtige Parittas haben ihren Ursprung in den Játakas, einerSammlung von Geschichten aus früheren Leben des Buddha, als er vieleÄonen lang als Bodhisatta die spirituellen Tugenden (páramis) vervoll-kommnete, die zum Erwachen als Sammásambuddha* notwendig sind. DieVerse, die das Kernstück der Játakas bilden, gelten als kanonisch bzw.authentisches Buddhawort. Die Geschichten drumherum, ohne die der Sinnoder Kontext der Verse oft nicht zu erschließen ist, sind das Produkt einersich weiter entwickelnden Erzähltradition und haben oft einen legendenhaf-ten, zugleich pädagogischen Charakter.

Im Fall dieser beiden Játakas geht die Bedeutungserweiterung – überihren reinen Inhalt hinaus als Segenstexte – aus dem Inhalt der Geschichtehervor. Im Mora Játaka wird sogar in den zentralen Versen gesagt, dass essich um ein Paritta handelt.

Vaþþaka ParittaDie Verse stammen aus dem Vaþþaka Játaka (Nummer 35). Der Buddha warmit einer Gruppe von Mönchen auf Wanderschaft, als sie von einem Wald-brand bedroht wurden. Aus der Übersetzung von Julius Dutoit:

Da sprachen einige noch unbekehrte Mönche, von Todesfurcht erfasst:„Wir wollen ein Gegenfeuer machen; an den Ort, wo es brennt, wirddas andere Feuer nicht herankommen“; und sie schlugen ihre Reibhöl-zer zusammen und machten ein Feuer. Aber einige andere sagten:„Freunde, was tut ihr da? ... Obwohl ihr mit dem Buddha geht, sagtihr: ‘Wir wollen ein Gegenfeuer machen.’ Ihr kennt nicht die Buddha-Macht; kommt, wir wollen zum Meister hingehen.“ Und sie kamenvon vorn und hinten alle zusammen und gingen zum Erhabenen hin.Der Meister stand auf einem Fleck, umgeben von einer großen Scharvon Mönchen. Das Feuer kam brüllend heran, als wollte es sie über-wältigen; als es aber zu der Stelle kam, wo der Vollendete stand, undnoch sechzehn Karisas von dieser Stelle entfernt war, da erlosch es wieeine Grasfackel, die man ins Wasser taucht. Über einen Platz vonsechzehn Karisas konnte es sich nicht ausbreiten.

Da begannen die Mönche die Vorzüge des Meisters zu rühmen... Alsder Meister ihre Rede hörte, sprach er: „Ihr Mönche, dies ist jetzt

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nicht meine Kraft, wodurch das Feuer, als es an diesen Fleck Erde kam,erlosch; dies ist die Kraft einer Glaubensbestätigung in einer früherenExistenz. An diesem Orte nämlich wird dieses ganze Weltalter hin-durch kein Feuer brennen; denn es ist ein Wunder, das ein Weltalterhindurch fortdauert.“ Darauf legte der ehrwürdige Ananda ein Tuchvierfach zusammengefaltet hin zum Sitze für den Meister. Und derMeister setzte sich nieder und ... erzählte folgende Begebenheit aus derVergangenheit.

Der Bodhisatta war in einem Leben als Wachtelküken aus einem Ei ge-schlüpft; kurz danach war er noch nicht in der Lage, aus eigener Kraft einemherannahenden Waldbrand zu entgehen. Seine einzige Rettungsmöglichkeitwar eine Wahrheitsäußerung, die auf weltlicher richtiger Ansicht und aufder Erinnerung an frühere Buddhas, die er auf seinem eigenen Weg zumErwachen bereits getroffen hatte, beruhte. Auf dieser Wahrheit fußend wirkteer einen Wahrheitsprozess (saccakiriya), der den Waldbrand zum Stehenbrachte – siehe Seite 122.

Weltliche richtige Ansicht ist das Anerkennen ethischer Wirksamkeitund Verantwortung und die Überzeugung, dass es spirituell verwirklichteWesen gibt. Sie wird an einigen Stellen in den Suttas so beschrieben: „Es gibtFrucht und Ergebnis guter und schlechter Taten (Ethik); … es gibt gute undtugendhafte Wahrheitssucher und religiöse Menschen (Samaóas* und Brah-manen), die diese Welt und die andere Welt durch eigene Verwirklichungmit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.“

Anschließend lehrte der Buddha die vier edlen Wahrheiten. Am Endedes Vortrags erlangten einige Zuhörer den Stromeintritt, einige wurden Ein-malwiederkehrer, einige Nichtwiederkehrer und einige sogar Arahants.

Das ist der Clou bei der Geschichte. Einen Waldbrand zum Stehen zubringen, ist sicherlich ein beeindruckendes Wunder. Aber es ist, ebenso wiedie Wahrheiten, auf denen es beruht, eine weltliche Angelegenheit. Die edlenWahrheiten sind von höherer Art als die Wahrheit des Bodhisattas, der dasÜberweltliche damals ja noch nicht verwirklicht, noch nicht für sich wahrgemacht hatte. Die Verwirklichung der vier edlen Wahrheiten öffnet das Tordazu, Befreiung zu erlangen, dem Leiden ein für alle mal zu entkommen.Das ist das wahre Wunder!

Mora ParittaMora Játaka (Nummer 159) spielt in Sávatthì, im Jetahain. Ein Mönch warunzufrieden mit dem heiligen Leben, er wurde zum Buddha zitiert, und derBuddha fragte: „Was ist los?“ Der Mönch sagte: „Ich habe eine schöne Fraugesehen, und seitdem bin ich ganz verwirrt, sind meine Sinne durcheinan-der.“ Da sagte der Buddha: „Das ist ganz normal, das kann jedem passieren.

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Das ist mir auch schon mal passiert.“ Er erzählte dann eine Geschichte auseinem früherem Leben als Pfau. Es war zu der Zeit, als Brahmadatta Königvon Benares war, muss also schon länger her sein.

Dieser Pfau war golden, schön, intelligent, konnte sprechen, und weil erwusste, dass er sicherlich eine begehrte Trophäe sein würde, zog er sich ineine abgelegene Bergregion zurück. Jeden Morgen und jeden Abend schütz-te er sich und seine Unterkunft mit dem Text auf Seite 120.

Für mich hat der Text etwas seltsam Anrührendes. Es ist der Ausdruckdes religiösen Gefühls eines Pfaus, eine Art Proto-Religion. Er sieht in derSonne das große Himmels-Auge, den König am Himmel, der über der gan-zen Welt strahlt. Aber diese Worte, helläugiger Herrscher, Erdenrunderheller,sind Beschreibungen, die ebenso auf einen Buddha zutreffen – goldfarbenübrigens auch. Von daher überrascht es nicht, dass sich auch der Pfau anfrühere Buddhas erinnerte, denen er Ehre erwies, mit deren Wahrheit er sichin Verbindung setzte.

Den Schutz durch die Wahrheit und Ehrerweisung hatte der Pfau auchdringend nötig, weil Königin Khemá, die Frau von Brahmadatta, von ihmgeträumt hatte, seinen Aufenthaltsort herausfand und natürlich seiner hab-haft werden wollte. Ein Jäger wurde geschickt. Dieser legte Schlingen aus,die aber aufgrund des Parittas nicht funktionierten. Nach sieben Jahren fru-strierten Wartens starb der Jäger und vor Gram die Königin auch. Der Königwar recht ungehalten und gab eine Goldtafelinschrift in Auftrag: „Da und dalebt ein Pfau. Wer dessen Fleisch isst, wird unsterblich.“ Ein fieser Trick!

Sechs Generationen von Königen schickten ihre Jäger los; keiner vonihnen konnte den Pfau fangen. Der Jäger der siebten Generation wirkte danneinen Gegenzauber. Er nahm ein Pfauen-Weibchen mit, das sehr schön anzu-sehen war und eine wunderschöne Stimme hatte. Ein noch fieserer Trick.

Die Sonne ging auf und der Pfau wollte gerade seinen Schutztext rezite-ren, da hörte er das Pfauen-Weibchen. Und statt „Nun steigt hinauf ...“, war„Nichts wie hin“ alles, was ihm einfiel. Die Schlingen zogen sich zusammenund er wurde gefesselt zum König gebracht. Es gelang dem Pfau jedoch,sich aus der brenzligen Situation herauszureden und den König von derUnvermeidlichkeit von Altern und Tod zu überzeugen.

Nachdem er ihm so die Lehre erklärt hatte, befestigte er den König inden fünf Geboten. Der König, befriedigt hiervon, ehrte den Bodhisattadurch Verleihung der Königswürde und erwies ihm große Ehrung.Dieser gab ihm die Königswürde zurück und blieb noch ein paar Tagedort; dann ermahnte er ihn: „Lasse nicht nach in deinem Streben, oGroßkönig“, flog in die Luft empor und begab sich wieder nach demGoldstabberge. Der König aber beharrte bei der Ermahnung desBodhisatta, verrichtete gute Werke wie Almosen Geben u. dgl. undgelangte dann an den Ort seiner Verdienste.

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Nachkanonische Texte

In der thailändischen Waldtradition werden noch etliche weitere Textegechantet, die erst nach Abschluss des Pálikanons verfasst wurden. Zweidavon, die in diesem Buch nicht enthalten sind, wurden vermutlich in Südin-dien komponiert, als sich der Theraváda-Buddhismus langsam in RichtungSri Lanka verlagerte: „Sambuddhe“ und „Uóhassavijaya Gáthá“. Darin sindbereits Einflüsse des Maháyána-Buddhismus erkennbar.

Sri LankaEine Reihe sehr schöner Texte stammt aus Sri Lanka. Sie wurden in einerVerssammlung namens „Mahá-Jayamaògala-Gáthá“ nach Thailand einge-führt (nicht zu verwechseln mit dem Potpourri „Mahá-Jayamaògala“ oder„Buddha-Jayamaògala-Aþþha-Gáthá“). Das geschah vermutlich zu einer Zeit,als der Theraváda-Buddhismus in Thailand Entwicklungshilfe aus Sri Lankaerhielt, gegen Ende einer 400-jährigen Blütezeit dort, etwa im 11. und 12.Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Viele dieser Texte sind kürzere„Module“, die in unterschiedlichen Zusammensetzungen zu längeren Pot-pourris zusammengefügt wurden, bei denen oft das Wort „Jayamaògala“(Siegessegen) im Titel vorkommt. Beispiele für diese Module sind die Verse,die im Áþánáþiya Paritta dem kanonischen Teil angehängt sind, oder dasModul „Jayanto bodhiyá múle“ im „Mahá-Jayamaògala“.21

Einige Module werden auch als eigenständige Parittas rezitiert. Das Ver-abschieden der Devas zum Beispiel fällt in diese Kategorie. „Natthi mesaraóaí aññaí“ hat einen eigenen, schönen Titel: „Sacca-kiriyá-gáthá“,Verse des Wahrheitsprozesses – fußend auf der Zufluchtnahme zu Buddha,Dhamma, Saògha. „Jayanto“ begleitet traditionell das Wassersprenkeln nacheinem Paritta-Vortrag.

Die Verse singhalesischen Ursprungs haben gemeinsam, dass sie vomStil her den kanonischen Versen ähnlich sind. Die meisten stehen im acht-silbigen Øloka und entsprechen auch von der Wortwahl und dem Satzaufbauher in etwa den älteren Texten.

Sukhothai?Ziemlich alt, aber mit Sicherheit nicht aus Sri Lanka, ist das zweite Modul im„Mahá-Jayamaògala“. Die Besonderheit daran ist, dass das Páli aufgrundthailändischer Verballhornungen streckenweise bis zur Unkenntlichkeitabgeschliffen ist. Inhaltlich gibt es nicht viel her, aber der Klang ist mit denvielen „jaya jaya“ Passagen sehr dynamisch und kraftvoll, was die Beliebtheitdieses Chants erklärt.

Ich vermute, dass die Nummer aus der Sukhothai-Periode Thailandsstammt (ca. 14. Jhdt.). Beweise habe ich keine, aber es spielt auch keine Rolle.

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Neuzeitliche Kompositionen

Die bereits angesprochene Reformbewegung im 19. Jahrhundert brachte eineMenge kreativer Energie mit sich. Aus dieser Zeit stammen einige interes-sante Chants, die im Umfeld der Gaóa Dhammayuttika verfasst wurden,möglicherweise von Phra Cõm Kláo, dem Ehrwürdigen Vajirañáóo persön-lich. In jener Phase wurden sämtliche Pújá-Texte in diesem Buch zusammen-gestellt, bestehend aus kanonischen Anteilen und neuen Kompositionen.

Rhythm...Typisch für die Neukompositionen ist eine Verschiebung der Gewich-

tung vom Inhalt zur Form. Wir finden strenge längere Versmaße mit 11, 12oder 14 Silben vor, deren Rhythmus über die gesamte Verslänge genau vor-gegeben ist und strikt für das gesamte Werk eingehalten wird. Dieses Merk-mal finden wir nirgends in den kanonischen Versen. Ich vermute, dass derGrund dafür in der Begegnung Phra Cõm Kláos mit der europäischen Kulturzu finden ist. Metrische Strenge ist bei unseren Klassikern üblich.

Der Nachteil dieser neuen Art, Verse zu schmieden, liegt im formalenZwang, der zu seltsamen Wortschöpfungen und langen Verbundwörternführt, deren Sinn manchmal unklar ist und die oft künstlich und aufgesetztwirken. Der Vorteil des strengen Rhythmus wird beim Vortrag deutlich: dieNummern „grooven“ enorm!

Beispiele für das Dichten à la Dhammayut sind Ratanattayappaóáma-gáthá (Seite 74), das Ehrerweisungs-Oktett (Seite 108) und die Verse derVerdienst-Übertragung „Yá devatá“ (Seite 200). Im Fall des Buddha-Sieges-segen „Báhuí“ (Seite 134) fand ich keinen Beleg dafür, dass er aus PhraCõm Kláos Feder stammt, aber stilistisch gehört er mit Sicherheit ebenfalls indiese Kategorie.

Die acht Siegesgeschichten darin sind buddhistisches Allgemeingut, vomUrsprung her sehr bunt gemischt. Die Schlacht gegen Mára steht in der dar-gestellten Form nur im Kommentar zu den Játakas. Die Bändigung des unge-zogenen Yakkhas finden wir in Yakkha Saíyutta Nr. 12, vom Kommentardazu dramatisch ausgeschmückt. Die Besänftigung von Ná¿ágiri wird imVinaya beschrieben, Cullavagga VII. 3. 11-12. Die Geschichte von Aòguli-mála ist Gegenstand einer ganzen Lehrrede, Majjhima Nikáya 86 (der Kom-mentar weiß noch Etliches dazu, aber das findet in „Báhuí“ keinen Nieder-schlag) und der Sieg über Saccaka ist Thema zweier Lehrreden aus derselbenSammlung, Nr. 35 und 36. Ciñcas Intrige steht im Dhammapada Kommen-tar; sie befindet sich noch auf dem Boden des Vorstellbaren. Die Zähmungdes Nága Nandopananda dagegen, aus dem Kommentar zu den Játakas, fin-det in den luftigen Höhen des Berg Sumeru statt. Die Geschichte von Brah-ma Baka steht so in Majjhima Nikáya 49.

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Zwei Rhythmus-Beispiele:

Yá devatá (12 Silben) – – ˆ – – ˆ ˆ – ˆ – ˆ –

Báhuí (14 Silben) – – ˆ – ˆ ˆ ˆ – ˆ ˆ – ˆ – –

Aus jener schöpferischen Phase in Thailand stammen aber auch Werke,die formal konventioneller ausfallen, wie zum Beispiel die Einladung derDevas, die Widmung „Puññassidáni“, das Kleine Universum des Segens,möglicherweise auch das Abhaya Paritta und viele Texte der Begegnung.

… and BluesEin weiteres bekanntes Mitglied des Ordens, ebenfalls aus königlicher Fami-lie stammend, war Phra Buððhácán oder Somdet To Brahmaraísì (1788 -1872). Er war der Upajjháya* von Phra Cõm Kláo und vielleicht noch kreativerals dieser. Somdet To war der Erfinder eines Typs von Amuletten, die als„Somdets“ nach ihm benannt wurden.22 Ihm, seinen Amuletten und seinenKompositionen wird große magische Kraft zugeschrieben, aber die Textegehen doch über das hinaus, was für Kammaþþhána*-Mönche angemessen ist.

Ein Text, der besonders wirkungsmächtig sein soll, trägt den „bescheide-nen“ Titel „Krone der Darlegung des Dreikorbs“. Es handelt sich um eineseitenlange Textkollage aus Fetzen kanonischer Zitate, vermischt mit krypti-schen Abkürzungen. In der Kollage ist keinerlei Sinn mehr zu erkennen.

Sein populärstes Werk ist „Jina-Pañjara“, der Sieger-Käfig, eine ArtSchutz-Maóðala in 15 Strophen. In manchen Waldklöstern gehört Tschinapantschõn, wie die Thais sagen, zum Repertoire. Es beginnt mit den Worten

Puttakámo labhe puttaí,

dhanakámo labhe dhanaí

Wer Söhne wünscht, soll Söhne kriegen,

wer Reichtum wünscht, soll Reichtum kriegen.

Besonders originell ist Somdet Tos Bearbeitung eines kanonischen Textes,der auch als Paritta angesehen wird. Die adaptierte Fassung lautet:

Ke-lo-na-da-ta, maí-na-a-a, va-ha-ya-ki, pi-pa-a-a, u-ka

pi-se-pu-lo, se-me-a-va, khe-sing-la-mu-ma.

Was könnte sich dahinter verbergen? Es sind die Anfangs-Silben der 32 Kör-perteile: Kesá, lomá, nakhá, dantá, taco, maísaí, nahárú und so weiter.Genial, nicht wahr?

Zugegeben, die Textverständlichkeit leidet etwas unter dieser Technik,aber man spart enorm Zeit!

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Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa.Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa.Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa.

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TTEILEIL 2: B 2: BEIEI DIESERDIESER W WAHRHEITAHRHEIT

– R– REZITATIONSTEXTEEZITATIONSTEXTE

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„Wenn ihr euch auf mich, auf Dhamma, auf Saògha besinnt,ihr Bhikkhus, wenn dann Angst, Erschrecken oder

Haaresträuben in euch aufkommt, so wird das überwunden.“

Saíyutta Nikáya 11. 3, Dhajagga Sutta

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PÚJÁ

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Foto sitzen

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Morgen-Pújá

Vandaná (Verbeugung)Arahaí sammá-sambuddho Bhagavá,Der Vollendete, vollkommen Erwachte, Erhabene.

Buddhaí Bhagavantaí abhivádemi.Den Buddha, den Erhabenen, grüße ich res p e k tvoll.

(Verbeugung)

Svákkháto Bhagavatá dhammo,Wohlverkündet ist vom Erhabenen die Lehre.

Dhammaí namassámi.Dem Dhamma ... erweise ich Vere h rung.

(Verbeugung)

Supaþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Gut nachgefolgt ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen,

Saòghaí namámi.Vor der Saògha ... beuge ich mich n i eder. (Verbeugung)

Namo (Ehrerweisung)Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa (3x)Ehre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erw a c hten. (3x)

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Buddhábhitthuti (Wertschätzung des Buddha)Yo so Tathágato arahaí sammá-sambuddho,Er ist der So-Gegangene, Vollendete, vollkommen Erw a c h te,

vijjá-caraóa-sampanno sugato loka-vidú,perfekt in Wissen und Wandel, der Gesegnete, Kenner der Welten,

anuttaro purisa-damma-sárathi,unübertrefflicher Lenker belehrbarer Menschen,

satthá deva-manussánaí buddho Bhagavá,bester Lehrer für Devas und Menschen, ein Buddha, ein Erhabener.

yo imaí lokaí sadevakaí samárakaí sabrahmakaí,sassamaóa-bráhmaóií pajaí sadeva-manussaí,sayaí abhiññá sacchikatvá pavedesi,der diese Welt, die Devawelt, die Márawelt, die Brahmawelt,die Schar der Mönche, Schar der Priester, Schar der Menschen, Devaschar, aus höh'rem Stand erst selbst erkannt, verwirklicht, dann erläuterte,

yo dhammaí desesi ádi-kalyáóaí majjhe-kalyáóaí pariyosána-kalyáóaí,der Dhamma lehrte, gut am Anfang, in der Mitte und am Ende,

sátthaí sabyañjanaí kevala-paripuóóaí parisuddhaí brahma-cariyaí pakásesi.der Sinn und Form vollendet, ganzheitlich-lauteren heiligen Wandel verkündete.

Tam-ahaí Bhagavantaí abhipújayámi,tam-ahaí Bhagavantaí sirasá namámi. Diesem Erhabenen widme ich die P ú já,diesem Erhabenen neige ich mein Haupt.

(Verbeugung)

Dhammábhitthuti (Wertschätzung des Dhamma)Yo so svákkháto Bhagavatá dhammo,Wohlverkündet ist vom Erhabenen die Lehre,

sandiþþhiko akáliko ehi-passiko,hier und jetzt sichtbar, zeitlos, lädt ein, sie selbst zu schauen,

opanayiko paccattaí veditabbo viññúhi.sie führt hinüber, von Weisen persönlich zu erfahren.

Tam-ahaí dhammaí abhipújayámi,tam-ahaí dhammaí sirasá namámi. Diesem Dhamma widme ich die P ú já,diesem Dhamma neige ich mein Haupt.

(Verbeugung)

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Saòghábhitthuti (Wertschätzung der Saògha)Yo so supaþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Gut nachgefolgt ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen.

uju-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist auf gradem Weg gefolgt.

ñáya-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist dem rechten Weg gefolgt.

sámìci-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist ihm meisterlich gefolgt.

yadidaí cattári purisa-yugáni aþþha purisa-puggalá,Das sind die vier Paare edler Menschen, acht edle Individuen.

esa Bhagavato sávaka-saògho,Es ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen.

áhuneyyo, páhuneyyo, dakkhióeyyo, añjali-karaóìyo,würdig der Gaben, würdig der Gastfreundschaft, würdig der Spende, würdig der Respekterweisung,

anuttaraí puññakkhettaí lokassa.unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt.

Tam-ahaí saòghaí abhipújayámi,tam-ahaí saòghaí sirasá namámi. Dieser Saògha widme ich die P ú já,dieser Saògha neige ich mein Haupt.

(Verbeugung)

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Ratanattayappaóámagáthá

Buddho susuddho karuóá-mahaóóavo,yo'ccanta-suddhabbara-ñáóa-locano,lokassa pápúpakilesa-ghátako,vandámi Buddhaí aham-ádarena taí.

Dhammo padìpo viya tassa satthuno,yo magga-pákámata-bheda-bhinnako, lokuttaro yo ca tadattha-dìpano,vandámi dhammaí aham-ádarena taí.

Saògho sukhettábhyatikhetta-saññito,yo diþþhasanto sugatánubodhako,lolappahìno ariyo sumedhaso,vandámi saòghaí aham-ádarena taí.

Iccevam-ekant'abhipújaneyyakaí,vatthuttayaí vandayatábhisaòkhataí,puññaí mayá yaí mama sabb'upaddavá,má hontu ve tassa pabháva-siddhiyá.

Saívegaparikittanapáþha

Idha Tathágato loke uppanno arahaí sammá-sambuddho.Dhammo ca desito niyyániko upasamiko parinibbániko sambodhagámì sugatappavedito.

Mayantaí dhammaí sutvá evaí jánáma:Játi pi dukkhá jará pi dukkhá maraóam-pi dukkhaí,soka-parideva-dukkha-domanass'upáyásá pi dukkhá,appiyehi sampayogo dukkho, piyehi vippayogo dukkho,yam-p'icchaí na labhati tam pi dukkhaí,saòkhittena pañc'upádánakhandhá dukkháseyyathìdaí:

rúpúpádánakkhandho,vedanúpádánakkhandho,saññúpádánakkhandho,saòkhárúpádánakkhandho,viññáóúpádánakkhandho.

Yesaí pariññáya,dharamáno so Bhagavá,evaí bahulaí sávake vineti,evaí bhágá ca pan'assa Bhagavato sávakesu anusásanì,bahulá pavattati:

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Verse zur Ehrung des Dreifachen Juwels

Buddha, Geläuterter, ein Meer aus Mitgefühl,Auge des Wissens, absolut von Trübung frei;Üble Befleckung dieser Welt hat er zerstört.Zutiefst respektvoll – diesen Buddha ehre ich.

Dhamma des Lehrers, einer hellen Lampe gleich;Pfad – Frucht – Todloses, ist die Lehre unterteilt;Dient der Erhellung aller Überweltlichkeit.Zutiefst respektvoll – dieses Dhamma ehre ich.

Saògha, als Acker höchster Güte angeseh'n:Friedenserblicker, in der Spur des Buddha geh'nGierüberwinder, edle Weisheitsmächtige.Zutiefst respektvoll – diese Saògha ehre ich.

Gegenstand der Ehrung dreifach höchster Preisung wert.Meine Erweisung von Respekt Verdienste mehrt.Durch deren Kraft soll es gelingen hier fürwahr,keinerlei Unglücksfall mir jemals widerfahr.

Dringlichkeit ringsum

Ein So-Gegangener ist hier in der Welt erschienen, ein Vollendeter, voll-kommen Erwachter. Und Dhamma wurde verkündet, das herausführt zum Frieden, vollkommenen Nibbána, Erwachen, vermittelt vom Gesegneten.

Nachdem wir dieses Dhamma gehört haben, wissen wir:Geburt ist leidvoll, Altern ist leidvoll, Tod ist leidvoll.Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind leidvoll.Mit Unliebem vereint sein ist leidvoll, von Liebem getrennt sein ist leidvoll.Nicht bekommen, was man sich wünscht, ist leidvoll.Zusammengefasst, die fünf Ergreifensgruppen sind leidvoll,nämlich:

die Form-Ergreifensgruppe,die Gefühl-Ergreifensgruppe,die Wahrnehmung-Ergreifensgruppe,die Gestaltungen-Ergreifensgruppe,die Bewusstsein-Ergreifensgruppe.

Auf deren Durchdringungsich stützend leitete der Erhabeneseine Schüler häufig so an.Und gemäß dieser Einteilung kommt auch unter den Schülern jenes Erhabe-nen die Belehrung häufig vor:

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rúpaí aniccaí,vedaná aniccá,saññá aniccá,saòkhárá aniccá,viññáóaí aniccaí,

rúpaí anattá,vedaná anattá,saññá anattá,saòkhárá anattá,viññáóaí anattá:sabbe saòkhárá aniccá,sabbe dhammá anattá ti.Te mayaí,otióóámha játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi,dukkh'otióóá dukkha-paretá,appeva nám'imassa kevalassa dukkhakkhandhassa antakiriyá paññáyethá ti.

(Nur die Ordinierten chanten:)

Cira-parinibbutam-pi taí Bhagavantaí uddissa arahantaí sammá-sam-buddhaí,saddhá agárasmá anagáriyaí pabbajitá,tasmií Bhagavati brahma-cariyaí caráma,bhikkhúnaí sikkhá-sájìva-samápanná,taí no brahma-cariyaí,imassa kevalassa dukkhakkhandhassa antakiriyáya saívattatu.

(Anschließend chanten die Laien:)

Cira-parinibbutam-pi taí Bhagavantaí saraóaí gatá,dhammañca bhikkhusaòghañca,tassa Bhagavato sásanaí,yathá-sati yathá-balaí manasikaroma anupaþipajjáma,sá sá no paþipatti,imassa kevalassa dukkhakkhandhassa antakiriyáya saívattatu.

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Form ist unbeständig,Gefühl ist unbeständig,Wahrnehmung ist unbeständig,Gestaltungen sind unbeständig,Bewusstsein ist unbeständig.

Form ist Nicht-Selbst,Gefühl ist Nicht-Selbst,Wahrnehmung ist Nicht-Selbst,Gestaltungen sind Nicht-Selbst,Bewusstsein ist Nicht-Selbst.Alle Gestaltungen sind unbeständig,alle Dinge sind Nicht-Selbst.Wir allewerden von Geburt, Altern und Tod heimgesucht,von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung.Wir sind von Leiden heimgesucht, von Leiden befallen.Vielleicht kann ein Erlöschen dieser ganzen Leidensmasse erfahren werden.

(Nur die Ordinierten chanten:)

Auch wenn der Erhabene, Vollendete, vollkommen Erwachte vor langer Zeit Nibbána erlangt hat,sind wir aus Vertrauen zu ihm vom Hausleben in die Hauslosigkeit gezogen.Unter diesem Erhabenen führen wir den Heiligen Wandel,ausgestattet mit den Schulungsregeln und der Lebensweise der Bhikkhus.Möge dieser unser Heiliger Wandelzum Erlöschen dieser ganzen Leidensmasse führen.

(Anschließend chanten die Laien:)

Auch wenn der Erhabene vor langer Zeit Nibbána erlangt hat, sind wir um Zuflucht zu ihm gegangen, sowie zum Dhamma und der Bhikkhu-Saògha.Der Botschaft dieses Erhabenen widmen wir unsere Aufmerksamkeit, soweitunsere Achtsamkeit und Kraft reicht, und praktizieren dementsprechend.Möge diese unsere Praxiszum Erlöschen dieser ganzen Leidensmasse führen.

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Abend-Pújá

Vandaná (Verbeugung)Arahaí sammá-sambuddho Bhagavá,Der Vollendete, vollkommen Erwachte, Erhabene.

Buddhaí Bhagavantaí abhivádemi.Den Buddha, den Erhabenen, grüße ich res p e k tvoll.

(Verbeugung)

Svákkháto Bhagavatá dhammo,Wohlverkündet ist vom Erhabenen die Lehre.

Dhammaí namassámi.Dem Dhamma ... erweise ich Vere h rung.

(Verbeugung)

Supaþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Gut nachgefolgt ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen,

Saòghaí namámi.Vor der Saògha ... beuge ich mich n i eder. (Verbeugung)

Namo (Ehrerweisung)Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa (3x)Ehre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erw a c hten. (3x)

(Frauen chanten in den folgenden Buddha-, Dhamma- und Saògha-abhigìti nach den Regeln der Páligrammatik die mit Stern gekennzeichneten Wörter anders, und zwar:dáso --> dásìvandanto'haí --> vandantì'haívandamánena --> vandamánáya)

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Buddhánussati (Besinnung auf den Buddha)

Taí kho pana Bhagavantaí evaí kalyáóo kittisaddo abbhuggato:Nun eilt diesem Erhabenen solch guter Ruf voraus:

Itipi so bhagavá arahaí sammá-sambuddho,So aber ist der Erhabene, Vollendete, vollkommen Erw a c hte,

vijjá-caraóa-sampanno sugato loka-vidú,perfekt in Wissen und Wandel, der Gesegnete, Kenner der Welten,

anuttaro purisa-damma-sárathi,unübertrefflicher Lenker belehrbarer Menschen,

satthá deva-manussánaí buddho Bhagavá ti.bester Lehrer für Devas und Menschen, ein Buddha, ein Erhabener.

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Buddhábhigìti (Lobgesang auf den Buddha)Buddha-vá'rahanta-vara-tádi-guóábhiyutto,suddhábhiñáóa-karuóáhi samágatatto,bodhesi yo sujanataí kamalaí va súro,vandám'ahaí tam-araóaí sirasá jinendaí.Buddho yo sabba-páóìnaí saraóaí khemamuttamaí;paþhamánussatiþþhánaí vandámi taí siren'ahaí.Buddhassáhasmi dáso* va Buddho me sámik'issaro;Buddho dukkhassa ghátá ca vidhátá ca hitassa me.Buddhassáhaí niyyádemi sarìrañ-jìvitañ-c'idaí;Vandanto'haí* carissámi Buddhass'eva subodhitaí.N'atthi me saraóaí aññaí Buddho me saraóaí varaí:etena sacca-vajjena vaððheyyaí satthu sásane.Buddhaí me vandamánena* yaí puññaí pasutaí idha;sabbe pi antaráyá me má'hesuí tassa tejasá.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Káyena vácáya va cetasá vá,Buddhe kukammaí pakataí mayá yaí;Buddho paþiggaóhatu accayan-taí,kál'antare saívarituí va Buddhe.

Dhammánussati (Besinnung auf Dhamma)Svákkháto Bhagavatá dhammo,Wohlverkündet ist vom Erhabenen die Lehre,

sandiþþhiko akáliko ehi-passiko,hier und jetzt sichtbar, zeitlos, lädt ein, sie selbst zu schauen,

opanayiko paccattaí veditabbo viññúhì'ti.sie führt hinüber, von Weisen persönlich zu erfahren.

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Lobgesang auf den BuddhaDer Buddha als Vollendeter ist mit so hervorragenden Qualitäten verbunden:In ihm vereinen sich geläutertes höheres Wissen und Mitgefühl.Er erweckt gute Leute wie die Sonne den Lotus.Ich neige diesem friedvollen Siegesherrn das Haupt voll Respekt.Der Buddha, für alle Lebewesen die höchste Zuflucht und Sicherheit, ist die erste Kontemplationsgrundlage. Ihm neige ich das Haupt voll Respekt.Ich bin dem Buddha ergeben, der Buddha ist mein Meister und Lenker.Der Buddha ist Leidensvernichter und Verrichter mir zum Wohl.Dem Buddha übergebe ich diesen Körper und dieses Leben.Respektvoll werde ich auf das gute Erwachen eben des Buddha zuschreiten.Für mich gibt's keine andere Zuflucht, der Buddha ist für mich beste Zuflucht.Bei dieser Wahrheitsäußerung möge ich in der Lehre des Meisters wachsen.Was ich hier, dem Buddha Respekt erweisend, an Verdienst bewirkte,durch dessen Kraft sollen all meine Hindernisse verschwinden.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Mit Körper, Sprache oder Geist,dem Buddha gegenüber, was von mir an schlechter Tat verübt,möge der Buddha (das Bekenntnis) meiner Verfehlung entgegennehmen,um künftiger Zurückhaltung willen dem Buddha gegenüber.

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Dhammábhigìti (Lobgesang auf Dhamma)Svákkhátat-ádi-guóayoga-vasena-seyyo,yo magga-páka-pariyatti-vimokkha-bhedo,Dhammo kuloka-pataná tad-adhári-dhárì,vandám'ahaí tama-haraí vara-dhammam-etaí.Dhammo yo sabba-páóìnaí saraóaí khemamuttamaí;dutiyánussatiþþhánaí vandámi taí siren'ahaí.Dhammassáhasmi dáso* va Dhammo me sámik'issaro;Dhammo dukkhassa ghátá ca vidhátá ca hitassa me.Dhammassáhaí niyyádemi sarìrañ-jìvitañ-c'idaí;Vandanto'haí* carissámi Dhammass'eva sudhammataí.N'atthi me saraóaí aññaí Dhammo me saraóaí varaí:etena sacca-vajjena vaððheyyaí satthu sásane.Dhammaí me vandamánena* yaí puññaí pasutaí idha;sabbe pi antaráyá me má'hesuí tassa tejasá.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Káyena vácáya va cetasá vá,Dhamme kukammaí pakataí mayá yaí;Dhammo paþiggaóhatu accayan-taí,kál'antare saívarituí va Dhamme.

Saòghánussati (Besinnung auf Saògha)Supaþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Gut nachgefolgt ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen.

uju-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist auf gradem Weg gefolgt.

ñáya-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist dem rechten Weg gefolgt.

sámìci-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho,Sie ist ihm meisterlich gefolgt.

yadidaí cattári purisa-yugáni aþþha purisa-puggalá,Das sind die vier Paare edler Menschen, acht edle Individuen.

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Lobgesang auf DhammaHervorragend durch Verbindung mit Qualitäten, wie z. B. Wohlverkündung,ist es gegliedert in Pfad, Frucht, Studium und Befreiung:Dhamma hält jene, die es in sich tragen, vom Sturz in schlechte Welten ab.Ich erweise diesem vorzüglichen Dhamma, dem Dunkelvertreiber, Respekt.Das Dhamma, für alle Lebewesen die höchste Zuflucht und Sicherheit, ist die zweite Kontemplationsgrundlage. Ihm neige ich das Haupt voll Respekt.Ich bin dem Dhamma ergeben, das Dhamma ist mein Meister und Lenker.Das Dhamma ist Leidensvernichter und Verrichter mir zum Wohl.Dem Dhamma übergebe ich diesen Körper und dieses Leben.Respektvoll werde ich auf die guten Qualitäten eben des Dhamma zuschreiten.Für mich gibt's keine andere Zuflucht, das Dhamma ist für mich beste Zuflucht.Bei dieser Wahrheitsäußerung möge ich in der Lehre des Meisters wachsen.Was ich hier, dem Dhamma Respekt erweisend, an Verdienst bewirkte,durch dessen Kraft sollen all meine Hindernisse verschwinden.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Mit Körper, Sprache oder Geist,dem Dhamma gegenüber, was von mir an schlechter Tat verübt,möge das Dhamma (das Bekenntnis) meiner Verfehlung entgegennehmen,um künftiger Zurückhaltung willen dem Dhamma gegenüber.

Saòghánussati (Besinnung auf Saògha), Fortsetzung:

esa Bhagavato sávaka-saògho,Es ist die Gemeinschaft ... der Schüler des Erhabenen.

áhuneyyo, páhuneyyo, dakkhióeyyo, añjali-karaóìyo,würdig der Gaben, würdig der Gastfreundschaft, würdig der Spende, würdig der Respekterweisung,

anuttaraí puññakkhettaí lokassá'ti.unübertreffliches Verdienstfeld für die Welt.

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Saòghábhigìti (Lobgesang auf Saògha)Saddhammajo supaþipatti-guóádiyutto,yo'þþhabbidho ariya-puggala-saògha-seþþho,Sìl'ádi-dhamma-pavarásaya-káya-citto,vandám'ahaí tam-ariyána-gaóaí susuddhaí.Saògho yo sabba-páóìnaí saraóaí khemamuttamaí;tatiyánussatiþþhánaí vandámi taí siren'ahaí.Saòghassáhasmi dáso* va Saògho me sámik'issaro;Saògho dukkhassa ghátá ca vidhátá ca hitassa me.Saòghassáhaí niyyádemi sarìrañ-jìvitañc'idaí;Vandanto'haí* carissámi Saòghasso-paþipannataí.N'atthi me saraóaí aññaí Saògho me saraóaí varaí:etena sacca-vajjena vaððheyyaí satthu sásane.Saòghaí me vandamánena* yaí puññaí pasutaí idha;sabbe pi antaráyá me má'hesuí tassa tejasá.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Káyena vácáya va cetasá vá,Saòghe kukammaí pakataí mayá yaí;Saògho paþiggaóhatu accayan-taí,kál'antare saívarituí va Saòghe.

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Lobgesang auf SaòghaVom wahren Dhamma geboren, mit den Qualitäten guter Praxis verbunden:Die achtfach gegliederte beste Saògha edler Individuen.Mit Körper und Geist in hervorragenden Dingen, wie z.B. Ethik, verankert.Ich erweise dieser wohlgeläuterten Gruppe von Edlen Respekt.Die Saògha, für alle Lebewesen die höchste Zuflucht und Sicherheit, ist die dritte Kontemplationsgrundlage. Ihr neige ich das Haupt voll Respekt.Ich bin der Saògha ergeben, die Saògha ist mein Meister und Lenker.Die Saògha ist Leidensvernichter und Verrichter mir zum Wohl.Der Saògha übergebe ich diesen Körper und dieses Leben.Respektvoll werde ich auf die gute Praxis der Saògha zuschreiten.Für mich gibt's keine andere Zuflucht, die Saògha ist für mich beste Zuflucht.Bei dieser Wahrheitsäußerung möge ich in der Lehre des Meisters wachsen.Was ich hier, der Saògha Respekt erweisend, an Verdienst bewirkte,durch dessen Kraft sollen all meine Hindernisse verschwinden.

(Verbeugen und in der Verbeugung chanten:)

Mit Körper, Sprache oder Geist,der Saògha gegenüber, was von mir an schlechter Tat verübt,möge die Saògha (das Bekenntnis) meiner Verfehlung entgegennehmen,um künftiger Zurückhaltung willen der Saògha gegenüber.

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Visákha PújáNamo ... (3x) Yam-amha kho mayaí, Bhagavantaí saraóam gatá, yo no Bhagavá satthá, yassa ca mayaí Bhagavato dhammaí rocema:Ahosi kho so Bhagavá, majjhimesu janapadesu ariyakesu manussesu uppanno,khattiyo játiyá, gotamo gottena;Sakya-putto Sakya-kulá pabbajito, sadevake loke samárake sabrahmake, sassamaóa-bráhmaóiya pajáya sadeva-manussáya, anuttaraí sammá-sambodhií abhisambuddho.Nissaísayaí kho so Bhagavá, arahaí sammá-sambuddho, vijjá-caraóa-sampanno sugato loka-vidú, anuttaro purisa-damma-sárathi satthá deva-manussánaí buddho bhagavá.Svákkháto kho pana, tena Bhagavatá dhammo, sandiþþhiko akáliko ehi-passiko, opanayiko paccattaí veditabbo viññúhi.Supaþipanno kho panassa, Bhagavato sávaka-saògho, uju-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho, ñáya-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho, sámìci-paþipanno Bhagavato sávaka-saògho, yadidaí cattári purisa-yugáni aþþha purisa-puggalá.Ayaí kho pana thúpo, taí Bhagavantaí uddissa kato patiþþhápito, yávadeva dassanena, taí Bhagavantaí anussaritvá, pasáda-saívega-paþilábháya.Mayaí kho etarahi, imaí visákha-puóóamì-kálaí, tassa Bhagavato játi-sambodhi-nibbána-kála-sammataí patvá, imaí þhánaí sampattá.Ime daóða-dìpa-dhúpádi-sakkáre gahetvá, attano káyaí sakkár'úpadhánaí karitvá,Tassa Bhagavato yathá-bhucce guóe anussarantá, imaí thúpaí tikkhattuí padakkhióaí karissáma, yathá-gahitehi sakkárehi pújaí kurumáná.Sádhu no bhante Bhagavá, sucira-parinibbutopi, ñátabbehi guóehi atìt'árammaóatáya paññáyamáno.Ime amhehi gahite sakkáre paþiggaóhátu, amhákaí dìgha-rattaí hitáya sukháya.

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Pújá zum Mai-Vollmond (Vesakhfest – Buddhatag)Ehre dem Erhabenen... (3x) Wir haben Zuflucht genommenzum Erhabenen, der unser Lehrer ist,an dessen Lehre wir uns erfreu’n.Dieser Erhabene wurde im Mittleren Land geboren, unter vornehmen Menschen, ein Adeliger von Geburt,in der Familie Gotama.Der Sohn der Sakyer, aus einer Sakyerfamilie fortgezogen,in der Welt, samt der Devawelt, der Márawelt, der Brahmawelt,samt der Schar der Mönche und Priester, Schar der Menschen und Devas,erlangte er unübertroffenes, vollkommenes Erwachen aus eigener Kraft.Kein Zweifel, der Erhabene ist der Vollendete, vollkommen Erwachte,perfekt in Wissen und Wandel, der Gesegnete, Kenner der Welten,unübertrefflicher Lenker belehrbarer Menschen,bester Lehrer für Devas und Menschen, ein Buddha, ein Erhabener.Und wohlverkündet wurde von diesem Erhabenen die Lehre,sie ist hier und jetzt sichtbar, zeitlos, lädt ein, sie selbst zu schauen,sie führt hinüber, von Weisen persönlich zu erfahren.Und gut nachgefolgt ist die Gemeinschaft der Schüler des Erhabenen,sie ist auf geradem Weg gefolgt,sie ist dem rechten Weg gefolgt,sie ist ihm meisterlich gefolgt.Das sind die vier Paare edler Menschen, acht edle Individuen.Dieses Hügeldenkmal wurde dem Erhabenen gewidmet, gebaut und errichtet,damit wir bei seinem Anblickdurch Besinnung auf den ErhabenenInspiration und Ergriffenheit erlangen.Wir betrachten diesen Visákha-Vollmondals Zeit des Gedenkens an des Erhabenen Geburt, Erwachen und Nibbána,und wir haben uns an diesem Ort versammelt.Den Gabenstrauß mit Kerze und Räucherwerk in Händenmachen wir den eigenen Körper zum Gabengefäß;der Qualitäten des Erhabenen wahrheitsgemäß gedenkendwerden wir dieses Hügeldenkmal dreimal umwandelnund mit den Gaben in Händen unsere Verehrung zum Ausdruck bringen.Es ist gut für uns, dass der Erhabene,auch wenn er vor langer Zeit Nibbána erlangt hat,durch seine erfahrbaren Qualitätenüber die Zeiten hinweg erkennbar ist.Mögen diese Gaben in unseren Händen akzeptiert sein, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

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Ásá¿ha Pújá

Namo tassa bhagavato arahato sammá-sambuddhassa. (Dreimal)Yam-amha kho mayaí, Bhagavantaí saraóam gatá, yo no Bhagavá satthá, yassa ca mayaí Bhagavato dhammaí rocema:Ahosi kho so Bhagavá, arahaí sammá-sambuddho, sattesu káruññaí paþicca, karuóáyako hitesì, anukampaí upádáya, ásá¿ha-puóóamiyaí, Báráóasiyaí isipatane migadáye, pañca-vaggiyánaí bhikkhúnaí, anuttaraí dhamma-cakkaí paþhamaí pavattetvá, cattári ariya-saccáni pakásesi.Tasmiñca kho samaye, pañca-vaggiyánaí bhikkhúnaí pamukho, áyasmá Aññá-koóðañño, Bhagavato dhammaí sutvá, virajaí vìtamalaí dhamma-cakkhuí paþilabhitvá, „Yaòkiñci samudaya-dhammaí,sabban-taí nirodha-dhammanti.“Bhagavantaí upasampadaí yácitvá, Bhagavatoyeva santike, ehi-bhikkhu-upasampadaí paþilabhitvá, Bhagavato dhamma-vinaye ariya-sávaka-saògho, loke paþhamaí uppanno ahosi.Tasmiñcápi kho samaye, saògha-ratanaí loke paþhamaí uppannaí ahosi. Buddha-ratanaí dhamma-ratanaí saògha-ratanaí, tiratanaí sampuóóaí ahosi.Mayaí kho etarahi, imaí ásá¿ha-puóóamì-kálaí, tassa Bhagavato dhamma-cakkappavattana-kála-sammatañca, ariya-sávaka-saògha-uppatti-kála-sammatañca, ratanattaya-sampuraóa-kála-sammatañca patvá, imaí þhánaí sampattá.

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Pújá zum Juli-Vollmond (Ásá¿hafest – Dhammatag)

Ehre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erwachten. (Dreimal)Wir haben Zuflucht genommenzum Erhabenen, der unser Lehrer ist,an dessen Lehre wir uns erfreu’n.Dieser Erhabene ist ein Vollendeter, vollkommen Erwachter;er hat aus Mitgefühl für die Lebewesen,auf ihr Wohlergehen bedacht, aus Sympathie,in der Vollmondnacht des Monats Ásá¿haim Hirschgehege von Isipatana nahe Váráóasì,für die Fünfergruppe von Mönchendas unübertreffliche Rad der Lehrezum ersten Mal in Gang gesetztund die vier Edlen Wahrheiten verkündet.Bei dieser Gelegenheithatte der Anführer der Fünfergruppe von Mönchen,der Ehrwürdige Aññá-Koóðaññonach dem Hören der Lehre des Erhabenendie staubfreie, makellose Schauung des Dhamma erlangt:„Was immer dem Ursprung unterworfen ist, all das ist dem Aufhören unterworfen.“Er bat den Erhabenen um Ordinationund erhielt sie in der Gegenwart eben dieses Erhabenenmit den Worten „Komm, Bhikkhu“.Die Saògha der Edlen Nachfolgerim Dhamma-Vinaya des Erhabenenerschien so zum ersten Mal in der Welt.Bei dieser Gelegenheiterschien somit auch das Juwel der Saògha zum ersten Mal in der Welt.Und das Juwel von Buddha, Dhamma und Saògha,das Dreifache Juwel wurde vollständig.Wir betrachten diesen Ásá¿ha-Vollmondals Zeit des Gedenkensan das In-Gang-Setzen des Rades der Lehre,an das Erscheinen der Saògha der Edlen Nachfolger,an die Vervollständigung des Dreifachen Juwels,und wir haben uns an diesem Ort versammelt.

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Ime daóða-dìpa-dhúpádi-sakkáre gahetvá, attano káyaí sakkár'úpadhánaí karitvá,Tassa Bhagavato yathá-bhucce guóe anussarantá, imaí thúpaí tikkhattuí padakkhióaí karissáma, yathá-gahitehi sakkárehi pújaí kurumáná.Sádhu no bhante Bhagavá, sucira-parinibbutopi, ñátabbehi guóehi atìt'árammaóatáya paññáyamáno.Ime amhehi gahite sakkáre paþiggaóhátu, amhákaí dìgha-rattaí hitáya sukháya.

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Den Gabenstrauß mit Kerze und Räucherwerk in Händenmachen wir den eigenen Körper zum Gabengefäß;der Qualitäten des Erhabenen wahrheitsgemäß gedenkendwerden wir dieses Hügeldenkmal dreimal umwandelnund mit den Gaben in Händen unsere Verehrung zum Ausdruck bringen.Es ist gut für uns, dass der Erhabene,auch wenn er vor langer Zeit Nibbána erlangt hat,durch seine erfahrbaren Qualitätenüber die Zeiten hinweg erkennbar ist.Mögen diese Gaben in unseren Händen akzeptiert sein, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

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Mágha Pújá

Namo tassa bhagavato arahato sammá-sambuddhassa. (Dreimal)Ajjáyaí mágha-puóóamì sampattá, mágha-nakkhattena puóóa-cando yutto,yattha Tathágato arahaí sammá-sambuddho, cáturaògike sávaka-sannipáte, ováda-páþimokkhaí uddisi.

Tadá hi aððha-terasáni bhikkhu-satáni, sabbesaíyeva khìóásavánaí, sabbe te ehi-bhikkhuká, sabbepi te anámantitáva, Bhagavato santikaí ágatá, Ve¿uvane kalandaka-nivápe, mágha-puóóamiyaí vaððhamána- kaccháyáya.

Tasmiñca sannipáte, Bhagavá visuddh'uttam'uposathaí akási, ováda-páþimokkhaí uddisi.Ayaí amhákaí Bhagavato, ekoyeva sávaka-sannipáto ahosi, cáturaògiko, aððha-terasáni bhikkhu-satáni, sabbesaíyeva khìóásavánaí.

Mayandáni, imaí mágha-puóóamì-nakkhatta-samayaí, takkálasadisaí sampattá, sucira-parinibbutampi taí Bhagavantaí samanussaramána, imasmií tassa Bhagavato sakkhi-bhúte cetiye,Ime daóða-dìpa-dhúpádi-sakkáre gahetvá, attano káyaí sakkár'úpadhánaí karitvá,Tassa Bhagavato yathá-bhucce guóe anussarantá, imaí thúpaí tikkhattuí padakkhióaí karissáma, yathá-gahitehi sakkárehi pújaí kurumáná.

Sádhu no bhante Bhagavá, sasávaka-saògho, sucira-parinibbutopi, guóehi dharamáno.Ime amhehi gahite sakkáre paþiggaóhátu, amhákaí dìgha-rattaí hitáya sukháya.

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Pújá zum Februar-Vollmond (Mághafest – Saòghatag)

Ehre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erwachten. (Dreimal)Heute ist der Tag des Vollmonds im Monat Mágha,der Tag, an dem der So-Gegangene, Vollendete, vollkommen Erwachtein einer Versammlung seiner Schüler, die den vier Kriterien entsprach,die Páþimokkha-Belehrung gab.

Damals kamen in der Gegenwart des Erhabeneneintausendzweihundertfünfzig Mönche zusammen,alle völlig triebversiegt,alle mit den Worten „Komm, Bhikkhu“ ordiniert,alle ohne vorherige Absprache gekommen,im Bambushain, dem Futterplatz der Eichhörnchen,als der Mágha-Mond voll wurde.

In jener Versammlung leitete der Erhabenedie äußerst reine uposatha-Zeremonieund gab die Páþimokkha-Belehrung.Das war das einzige Mal,dass der Erhabene eine Versammlung mit seinen Schülern abhielt,die den vier Kriterien entsprach, mit eintausendzweihundertfünfzig Mönchen,die alle völlig triebversiegt waren.

Wir haben uns jetzt zur gleichen Zeit im Jahr,zur Zeit des Vollmonds im Monat Mágha,an diesem Schrein für den Erhabenen versammelt,um uns auf ihn zu besinnen,auch wenn er vor langer Zeit Nibbána erlangt hat.Den Gabenstrauß mit Kerze und Räucherwerk in Händenmachen wir den eigenen Körper zum Gabengefäß;der Qualitäten des Erhabenen wahrheitsgemäß gedenkendwerden wir dieses Hügeldenkmal dreimal umwandelnund mit den Gaben in Händenunsere Verehrung zum Ausdruck bringen.

Es ist gut für uns, dass wir den Erhabenensamt der Gemeinschaft jener Schülerauch wenn sie vor langer Zeit Nibbána erlangt haben.aufgrund ihrer Qualitäten in Erinnerung behalten.Mögen diese Gaben in unseren Händen akzeptiert sein, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

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Der edle Schüler kontempliert weise: „Dies ist Leiden.“Er kontempliert weise: „Dies ist der Leidensursprung.“Er kontempliert weise: „Dies ist die Leidensauflösung.“

Er kontempliert weise: „Dies ist die Herangehensweise, diezur Leidensauflösung führt.“ Wenn er auf solche Art weise

kontempliert, werden drei Fesseln in ihm überwunden:Persönlichkeitsansicht, Zweifel und Anhaften an

Gewohnheiten und Aufgaben.

Majjhima Nikáya 2, Sabbásava Sutta

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KONTEMPLATION

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Abhióha-Paccevekkhaóa (Fünf tägliche Betrachtungen)

Jará-dhammomhi jaraí anatìto.Ich bin dem Altern unterworfen, ich bin dem Altern nicht entgangen.

Byádhi-dhammomhi byádhií anatìto.Ich bin dem Kranksein unterworfen, ich bin dem Kranksein nicht entgangen.

Maraóa-dhammomhi maraóaí anatìto.Ich bin dem Tode unterworfen, ich bin dem Tode nicht entgangen.

Sabbehi me piyehi manápehi nánábhávo vinábhávo.Alles, was mir lieb und angenehm, muss sich ändern und vergeh'n.

Kammassakomhi kammadáyádo kammayoni kammabandhu kammapaþisaraóo.Ich bin der Eigner meiner Taten, Erbe meiner Taten, entsprungen meinen Taten, verbunden meinen Taten, auf meine Taten ... muss ich mich verlassen.

Yaí kammaí karissámi, kalyáóaí vá pápakaí vá, tassa dáyádo bhavissámi.Welche Tat ich auch verübe, im Guten wie im Bösen, deren E r b e werde ich sein.

Evaí amhehi abhióhaí paccavekkhitabbaí.So sollten wir denn häufig reflektier'n.

Aòguttara Nikáya 5. 57

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Káyagatásati (Natur des Körpers)

Ayaí kho me káyo,Dieser mein Körper ist wirklich,

uddhaí pádatalá,von Fußsohlen aufwärts,

adho kesamatthaká,vom Scheitelhaar abwärts,

tacapariyanto púro nánappakárassa asucino.von Haut umhüllt und angefüllt mit Unrat vieler Art.

Atthi imasmií káye:In diesem Körper gibt es:

Kesá, Haare, lomá, Borsten, nakhá, Nägel, dantá, Zähne, taco, Haut;

maísaí, Fleisch, nahárú, Sehnen, aþþhì, Knochen, aþþhimiñjaí, Mark;

vakkaí, Niere, hadayaí, Herz, yakanaí, Leber, kilomakaí, Fell;

pihakaí, Milz, papphásaí, Lunge, antaí, Magen, antaguóaí, Darm;

udariyaí, Speisebrei, karìsaí, Kot;

pittaí, Galle, semhaí, Schleim, pubbo, Eiter, lohitaí, Blut;

sedo, Schweiß, medo, Fett, assu, Tränen, vasá, Talg;

khe¿o, Speichel, siògháóiká, Rotz, lasiká, Schmiere, muttaí, Harn;

matthaluògaí – und Hirn.

Evam-ayaí me káyo,Genau so ist dieser mein Körper,

uddhaí pádatalá,von Fußsohlen aufwärts,

adho kesamatthaká,vom Scheitelhaar abwärts,

tacapariyanto púro nánappakárassa asucino.von Haut umhüllt und angefüllt mit Unrat vieler Art.

Majjhima Nikáya 10

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Dasadhamma Sutta

Dasa ime bhikkhave dhammá pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbá. Katame dasa?1. „Vevaóóiyamhi ajjhúpagato'ti.“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.2. „Parapaþibaddhá me jìviká'ti.“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.3. „Añño me ákappo karaóìyo'ti.“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.4. „Kacci nu kho me attá sìlato na upavadatì'ti?“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.5. „Kacci nu kho maí anuvicca viññú sabrahmacárì sìlato na upavadantì'ti?“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí6. „Sabbehi me piyehi manápehi náná-bhávo viná-bhávo'ti.“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.7. „Kammassakomhi kamma-dáyádo kamma-yoni kamma-bandhu kamma-paþisaraóo. Yaí kammaí karissámi, kalyáóaí vá pápakaí vá, tassa dáyádo bhavissámì'ti.“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.8. „Katham-bhútassa me rattin-divá vìtipatantì'ti?“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.9. „Kacci nu kho'haí suññágáre abhiramámì'ti?“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.10. „Atthi nu kho me uttari-manussa-dhammá, alam-ariya-ñáóa-dassana-viseso adhigato,So'haí pacchime kále sabrahmacárìhi puþþho, na maòku bhavissámì'ti?“ pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbaí.Ime kho bhikkhave dasa dhammá pabbajitena abhióhaí paccavekkhitabbá'ti.

Aòguttara Nikáya 10. 48

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Zehn Betrachtungen für Hauslose

Bhikkhus, es gibt zehn Dinge, die sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.Welche zehn?1. „Bin ohne Rang in der Gesellschaft, nicht auf Karriere aus.“ So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.2. „Mit andern fest verknüpft ist mein Lebenserhalt.“ So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.3. „In Auftritt und Verhalten muss ich Änderung bewirken.“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.4. „Muss ich mir ob meiner Tugend selber Vorwurf erteil'n?“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.5. „Könnten kundige Gefährten, die von meinem Tun erfahren, mir ob meiner Tugend etwa Vorwurf erteil'n?“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.6. „Alles, was mir lieb und angenehm, muss sich ändern und vergeh'n.“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.7. „Ich bin der Eigner meiner Taten, Erbe meiner Taten, entsprungen meinen Taten, verbunden meinen Taten, auf meine Taten muss ich mich verlassen. Welche Tat ich auch verübe, im Guten wie im Bösen, deren Erbe werde ich sein.“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.8. „Was bringe ich zustande während Tage und Nächte verweh'n?“ So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.9. „Finde ich Gefallen an Abgeschiedenheit?“ So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.10. „Hab' ich übermenschlichen Zustand erlangt, Wissen und Schau, die zum Edlen gereicht, so dass ich in letzter Stunde, von Gefährten befragt, nicht verlegen bin?“So sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.Bhikkhus, dies sind die zehn Dinge, die sollte ein Hausloser häufig reflektier'n.

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Brahmavihára-pharaóáAhaí sukhito homi,niddukkho homi,avero homi,abyápajjho homi,anìgho homi,sukhì attánaí pariharámi.

Sabbe sattá sukhitá hontu,averá hontu,abyápajjhá hontu,anìghá hontu,sukhì attánaí pariharantu.

Sabbe sattá sabba-dukkhá pamuccantu.

Sabbe sattá laddha-sampattito má vigacchantu.

Sabbe sattá kammassaká kamma-dáyádá kamma-yonì kamma-bandhú kamma-paþisaraóá.Yaí kammaí karissanti, kalyáóaí vá pápakaí vá, tassa dáyádá bhavissanti.

nach Majjhima Nikáya 41 u.a.

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Aussenden der vier göttlichen EmotionenM ö g e ich ... in Wohlergehen w e i len,f r e i v o n L e i den,f r e i v o n F e i n dschaft,f r e i v o n Besch w e r den,f r e i v o n Bedr ü c kung,und m ö g e ich ... mein Wohlergeh'n bew a h ren.

Mögen alle W e sen ... in Wohlergehen w e i len,f r e i v o n F e i n dschaft,f r e i v o n Besch w e r den,f r e i v o n Bedr ü c kung,und m ö g e n sie ... ihr Wohlergeh'n bew a h ren.

Mögen alle W e sen ... von allem Leid befreit sein.

Mögen alle W e sen ... von Erreichtem nie getrennt sein.

A l l e W e sen ... sind Eigner ihrer Taten, Erben ihrer Taten, entsprungen ihrenTaten, verbunden ihren Taten, auf ihre Taten ... müssen sie sich verlassen.Welche Tat sie auch verüben, im Guten wie im Bösen, deren E r b e n werden sie sein.

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Taòkhaóika-Paccavekkhaóa

KleidungPaþisaòkhá yoniso cìvaraí paþisevámi,yávadeva sìtassa paþighátáya,uóhassa paþighátáya,daísa-makasa-vátátapa-siriísapa-samphassánaí paþighátáya,yávadeva hiri-kopìna-paþicchádan'atthaí.

EssensbetrachtungPaþisaòkhá yoniso pióðapátaí paþisevámi,n'eva daváya na madáya na mandanáya na vibhúsanáya,yávadeva imassa káyassa þhitiyá yápanáya vihiísúparatiyá brahmacariyánuggaháya.Iti puráóañca vedanaí paþihaòkhámi navañca vedanaí na uppádessámi.Yátrá ca me bhavissati anavajjatá ca phásuviháro cá'ti.

UnterkunftPaþisaòkhá yoniso senásanaí paþisevámi,yávadeva sìtassa paþighátáya,uóhassa paþighátáya,daísa-makasa-vátátapa-siriísapa-samphassánaí paþighátáya,yávadeva utu-parissaya-vinodanaí paþisallán'árám'atthaí.

MedizinPaþisaòkhá yoniso gilána-paccaya-bhesajja-parikkháraí paþisevámi,yávadeva uppannánaí veyyábádhikánaí vedanánaí paþighátáya,abyápajjha-paramatáyá'ti.

Majjhiima Nikáya 2

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Betrachtung bei Benutzung der vier Requisiten

KleidungGründlich betrachtend benutze ich meine Robe,nur zum Abwehren von Kälte,zum Abwehren von Hitze,zum Abwehren von Bremsen, Mücken, Wind, Sonne und Kriechtierkontakt,nur um die Schamteile zu bedecken.

EssensbetrachtungGründlich betrachtend verzehre ich heut'a meine Mahlzeit,nicht zum Vergnügen und nicht zur Berauschung der Sinne,nicht zum Verfetten und nicht zu Verschönerungszwecken,nur zum Erhalten des Körpers, um ihn zu ernähren,Schadensabwendung, den heiligen Wandel zu fördern.„Altes Hungergefühl werd' ich vertreiben.Neues Völlegefühl werd' ich vermeiden.Meinen Lebenserhalt werd' ich bestreiten,um von Tadelung frei wohl zu verweilen.“

UnterkunftGründlich betrachtend benutze ich meine Unterkunft,nur zum Abwehren von Kälte,zum Abwehren von Hitze,zum Abwehren von Bremsen, Mücken, Wind, Sonne und Kriechtierkontakt,nur zum Schutz vor den Unbillen der Jahreszeiten und zum Zweckzurückgezogenen Aufenthalts.

MedizinGründlich betrachtend benutze ich krankheitsbedingte medizinische Requisiten, nur zum Abwehren aufgestiegener Erkrankungsgefühle, für bestmögliche Beschwerdefreiheit.

a Unmittelbar vor der Mahlzeit: ... verzehre ich jetzt meine Mahlzeit.

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Atìta-Paccavekkhaóa (Betrachtung nach Benutzung)

Ajja mayá apaccavekkhitvá yaí cìvaraí paribhuttaí,taí yávadeva sìtassa paþighátáya,uóhassa paþighátáya,daísa-makasa-vátátapa-siriísapa-samphassánaí paþighátáya,yávadeva hiri-kopìna-paþicchádan'atthaí.Ajja mayá apaccavekkhitvá yo pióðapáto paribhutto,so n'eva daváya na madáya na mandanáya na vibhúsanáya,yávadeva imassa káyassa þhitiyá yápanáya vihiísúparatiyá brahmacariyánuggaháya.Iti puráóañca vedanaí paþihaòkhámi navañca vedanaí na uppádessámi.Yátrá ca me bhavissati anavajjatá ca phásuviháro cá'ti.Ajja mayá apaccavekkhitvá yaí senásanaí paribhuttaí,taí yávadeva sìtassa paþighátáya,uóhassa paþighátáya,daísa-makasa-vátátapa-siriísapa-samphassánaí paþighátáya,yávadeva utu-parissaya-vinodanaí paþisallán'árám'atthaí.Ajja mayá apaccavekkhitvá yo gilána-paccaya-bhesajja-parikkháro paribhutto,so yávadeva uppannánaí veyyábádhikánaí vedanánaí paþighátáya,abyápajjha-paramatáyá'ti.

nach Majjhima Nikáya 2

(Übersetzung)Wenn ich heute, ohne gründlich betrachtet zu haben, meine Robe benutzt habe, dann nur zum Abwehren von Kälte … (w.o.)Wenn ich heute, ohne gründlich betrachtet zu haben, Almosenspeise verzehrt habe, dann nicht zum Vergnügen… (w.o.)Wenn ich heute, ohne gründlich betrachtet zu haben, meine Unterkunft benutzt habe, dann nur zum Abwehren von Kälte … (w.o.)Wenn ich heute, ohne gründlich betrachtet zu haben, krankheitsbedingte medizinische Requisiten benutzt habe, dann nur zum Abwehren aufgestiegener Erkrankungsgefühle … (w.o.)

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Kontemplation der Mahlzeit

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Ich rate euch, ihr Bhikkhus, diese vier Königsfamilien derSchlangen mit einem liebevollen Herzen zu durchdringen,

um Schutz, Vorsicht und Paritta für euch selbst zu bewirken.

Cullavagga V. 6 / Aòguttara Nikáya 4. 67

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PARITTA

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Paritta-parikammaSamantá cakkavá¿esu Atr'ágacchantu devatá.Saddhammaí muni-rájassaSuóantu sagga-mokkhadaí.

Sagge káme ca rúpe,Giri-sikharataþe c’antalikkhe vimáne,Dìpe raþþhe ca gáme,Taruvana-gahane geha-vatthumhi khette,Bhummá cáyantu devá,Jala-thala-visame yakkha-gandhabba-nágá,Tiþþhantá santike yaíMuni-vara-vacanaí sádhavo me suóantu.

Buddha-dassana-kálo ayam-bhadantá.Dhammassavana-kálo ayam-bhadantá.Saògha-payirúpásana-kálo ayam-bhadantá.

Thailand

Pubba-bhága-nama-kára-páþhaNamo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassaNamo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassaNamo tassa Bhagavato arahato sammá-sambuddhassa

Namo-kára-aþþhakaNamo Arahato sammá- Sambuddhassa mahesino.Namo Uttama-dhammassa Svákkhátasseva tenidha.Namo Mahá-saòghassápi Visuddha-sìla-diþþhino.

Namo omátyáraddhassa Ratanattayassa sádhukaí.Namo omakátìtassa Tassa vatthuttayassapi.

Namo-kárappabhávena Vigacchantu upaddavá.Namo-káránubhávena Suvatthi hotu sabbadá.Namo-kárassa tejena Vidhimhi homi, tejavá.

Thailand

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Einladung an die DevasRundum aus allen WeltsystemenDie Devas hierher kommen mögen.Des Weisheitskönigs Gute Lehre hören,Die Himmelswonne und Erlösung spendet.

In Himmeln der Sinne und Himmeln der Formen,Auf Bergspitzen oder in Luftschlössern wohnend,Die Devas auf Inseln, in Ländern und Dörfern,In Baumhainen, Dickichten, Häusern und Feldern,Die Erddevas, Geister zu Wasser und Lande,Herbei auch die Yakkhas, Gandhabbas* und Nágas*!Die Guten, die nahebei stehen, sie hörenVon mir wahre Worte des Weisen verkündet.

Ihr Herrn, es ist Zeit, nun den Buddha zu sehen!Ihr Herrn, es ist Zeit, nun das Dhamma zu hören!Ihr Herrn, es ist Zeit, nun die Saògha zu ehren!

Textpassage zur einleitenden EhrerweisungEhre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen ErwachtenEhre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen ErwachtenEhre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erwachten

Das EhrerweisungsoktettEhre dem großen Seher, Vollendet, vollkommen Erwachten!Ehre dem höchsten Dhamma, Von ihm ist es hier wohl verkündet!Ehre der großen Saògha, Geläutert in Tugend und Ansicht!

Ehre den drei Juwelen, Mit OM wunderbar angefangen.23

Ehre den drei Objekten, Wo Niederes völlig vergangen.

Durch die Kraft dieser Verehrung Alles Missgeschick vergeh'.Durch die Macht dieser Verehrung Möge immer Heilung sein.Durch den Glanz dieser Verehrung Sei ich meines Glückes Schmied.

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Maògala SuttaEvam-me sutaí, Ekaí samayaí Bhagavá, Sávatthiyaí viharati, Jetavane Anáthapióðikassa áráme.Atha kho aññatará devatá, abhikkantáya rattiyá abhikkanta-vaóóá kevala-kappaí Jetavanaí obhásetvá,yena Bhagavá ten'upasaòkami.Upasaòkamitvá Bhagavantaí abhivádetvá ekamantaí aþþhási.Ekam-antaí þhitá kho sá devatá Bhagavantaí gátháya ajjhabhási.„Bahú devá manussá camaògaláni acintayuí,ákaòkhamáná sotthánaí.Brúhi maògalam-uttamaí.“„Asevaná ca bálánaí,paóðitánañca sevaná,Pújá ca pújanìyánaí,etam-maògalam-uttamaí.Paþirúpa-desa-váso ca,pubbe ca kata-puññatá,Atta-sammá-paóidhi caetam-maògalam-uttamaí.Báhu-saccañca sippañca,vinayo ca susikkhito,Subhásitá ca yá vácá,etam-maògalam-uttamaí.Mátá-pitu-upaþþhánaí,putta-dárassa saògaho,Anákulá ca kammantá,etam-maògalam-uttamaí.Dánañca dhamma-cariyá ca,ñátakánañca saògahoAnavajjáni kammáni,etam-maògalam-uttamaí.Áratì viratì pápá,majja-páná ca saññamo,Appamádo ca dhammesu,etam-maògalam-uttamaí.Gáravo ca niváto ca,santuþþhì ca kataññutá,Kálena dhammassavanaí,etam-maògalam-uttamaí.

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Lehrrede vom SegenSo habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sávatthì auf, im Jeta-hain, im Kloster des Anáthapióðika.Da trat zu fortgeschrittener Nacht eine gewisse Gottheit von wunderschöner Erscheinung, den ganzen Jetahain erhellend,an den Erhabenen heran.Nachdem die Gottheit dem Erhabenen gehuldigt hatte, stand sie zur Seite. Zur Seite stehend richtete sie sich in Versform an den Erhabenen:„Viele Götter, viele Menschen,über Segen nachgesonnen,wünschen sie sich Segenssprüche;sag mir denn den höchsten Segen!“ [Die Antwort des Buddha:]„Keinen Umgang je mit Toren,nur mit Weisen Umgang pflegen,solche ehren, die's verdienen:Dieses ist der höchste Segen.Eine Heimat, die sich eignet,und Verdienste schon geschaffen,eig'nes Streben richtig legen:Dieses ist der höchste Segen.Reich an Wissen und an Können,gute Umgangsformen pflegen,und die Rede wohlgesprochen:Dieses ist der höchste Segen.Vater, Mutter unterstützen,Ehefrau und Kinder hegen,Arbeit ohne Durcheinander:Dieses ist der höchste Segen.Geben und dem Dhamma folgenund auch die Verwandten hegen,Handlung, frei von jedem Tadel:Dieses ist der höchste Segen.Sich vom Bösen fortbewegen,Abstinenz bei Rauschgetränken,Umsichtig bei allen Dingen:Dieses ist der höchste Segen.Und Respekt, Bescheidenheit, Zu-friedenheit und Dankbarkeit; zur rechten Zeit das Dhamma hören:Dieses ist der höchste Segen.

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Khantì ca sovacassatá,samaóánañca dassanaí,Kálena dhamma-sákacchá,etam-maògalam-uttamaí.Tapo ca brahma-cariyañca,ariya-saccána-dassanaí,Nibbána-sacchi-kiriyá ca,etam-maògalam-uttamaí.Phuþþhassa loka-dhammehicittaí yassa na kampati,Asokaí virajaí khemaí,etam-maògalam-uttamaí.Etádisáni katvána,sabbattham-aparájitá,Sabbattha sotthií gacchanti,tan-tesaí maògalam-uttamanti.“

Sutta Nipáta 258-269

Ratana SuttaYánìdha bhútáni samágatáni,bhummáni vá yáni va antalikkhe,sabb'eva bhútá sumaná bhavantu,atho pi sakkacca suóantu bhásitaí.Tasmá hi bhútá nisámetha sabbe,mettaí karotha mánusiyá pajáya.Divá ca ratto ca haranti ye balií,tasmá hi ne rakkhatha appamattá.Yaòkiñci vittaí idha vá huraí vá24

Saggesu vá yaí ratanaí paóìtaíNa no samaí atthi tathágatena.Idam-pi buddhe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Khayaí virágaí amataí paóìtaíYad-ajjhagá sakyamunì samáhitoNa tena dhammena sam'atthi kiñci.Idam-pi dhamme ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.

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Mit Geduld Kritik ertragen,Samaóas zu seh'n bekommen,Lehrgespräch bei Zeiten führen:Dieses ist der höchste Segen.Brahmawandel und Askese,Edle Wahrheiten erblickenund Nibbána sich erschließen:Dieses ist der höchste Segen.Wird, berührt von Weltlichkeiten,sich das Herz nicht zitternd regen;frei von Staub und Kummer, sicher:Dieses ist der höchste Segen.Jene, die solch Dinge schaffen,unbesiegt in jeder Hinsicht,geh'n zum Glück auf allen Wegen:Für sie ist das der höchste Segen.“

Lehrrede von den JuwelenWesen, die hier sich nun eingefunden haben,Ob erdgebunden, ob im Luftraum wohnend,All diese Wesen, sie sei'n frohen SinnesUnd mögen höflich dem hier Gesagten lauschen.Deshalb, ihr Wesen, seid alle ganz achtsam:Zeigt eure Güte dem menschlichen Geschlechte!Tags und bei Nacht sie euch Opfer darbringen,Deshalb sollt ihr sie beschützen voller Umsicht!Was es an Schätzen gibt, hier und im Jenseits,Welche Juwelen es geben mag in Himmeln,Keines davon kann dem So-Gegang'nen gleichen.Dies ist das Buddha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Kostbar: Versiegung, Entreizung, Todloses,Weiser der Sakyer erreicht es gesammelt.Nicht gibt es etwas, das dieser Lehre gleichkommt.Dies ist das Dhamma-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!

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Yam-buddha-seþþho parivaóóayì suciíSamádhim-ánantarik'aññam-áhuSamádhiná tena samo na vijjati.Idam-pi dhamme ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Ye puggalá aþþha sataí pasattháCattári etáni yugáni hontiTe dakkhióeyyá sugatassa sávakáEtesu dinnáni mahapphaláni.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Ye suppayuttá manasá da¿henaNikkámino gotama-sásanamhiTe pattipattá amataí vigayhaLaddhá mudhá nibbutií bhuñjamáná.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Yath'inda-khìlo paþhavim sito siyá,catubbhi vátebhi asampakampiyo,tathúpamaí sappurisaí vadámi,yo ariya-saccáni avecca passati.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Ye ariya-saccáni vibhávayanti,gambhìra-paññena sudesitáni.Kiñ-cápi te honti bhusappamattá,Na te bhavaí aþþhamam-ádiyanti.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Sahá v'assa dassana-sampadáya,tay'assu dhammá jahitá bhavanti:Sakkáya-diþþhi vicikicchitañ-ca,sìlabbataí vá pi yad-atthi kiñci.Catúh'apáyehi ca vippamutto,cha cábhiþhánáni abhabbo kátuí.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.

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Buddha, der Höchste, pries die reine Sammlung,Kenntnis folgt ihr auf dem Fuße, so heißt es.Nicht ist zu finden, was solcher Sammlung gleich ist.Dies ist das Dhamma-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Diese acht Menschen sind wahrhaft gepriesen,Die sich als vierfaches Paar nennen lassen:Würdig der Spende, des Gesegneten Schüler,Ihnen Gegebenes bringt reiche Früchte.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Geistig gefestigt sind sie gut verankert,Wunschlose, steh'n in des Gotama Botschaft.Ziel sie erreichten, in das Todlose tauchten,Kühlung genießend, die wie umsonst gewonnen.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Fest wie der Pfeiler des Stadttors geerdet,Von den vier Winden ganz und gar unerschüttert,Diesem vergleichbar nenn' ich den rechten Menschen,Der edle Wahrheiten sieht unbeirrbar.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Die diese Wahrheiten völlig verstehen,Die gut erklärt sind vom tiefgründig Weisen:Mag es auch sein, dass gering ihre Kräfte,In achtes Dasein sie dennoch nicht eingeh'n.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Mit dem bewirkt, was an Schauung erlangt ist,Werden drei Dinge komplett überwunden:Ansicht, es gäbe Persönlichkeit, und Zweifel,Pflicht und Gewohnheit Bedeutung beimessen.Vierfachen Abgründen ist er entgangen,Sechs große Übel zu begeh'n nicht mehr fähig.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!

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Kiñ-cápi so kammaí karoti pápakaí,káyena vácáy'uda cetasá vá.Abhabbo so tassa paþicchadáya.abhabbatá diþþha-padassa vuttáIdam-pi saòghe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Vanappagumbe yathá phussi-t-agge,gimhána-máse paþhamasmií gimhe,tathúpamaí dhamma-varaí adesayi,nibbána-gámií paramaí hitáya.Idam-pi buddhe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Varo varaññú varado varáharo,anuttaro dhamma-varaí adesayiIdam-pi buddhe ratanaí paóìtaí.Etena saccena suvatthi hotu.Khìóaí puráóaí navaí n'atthi sambhavaíViratta-cittáyatike bhavasmiíTe khìóa-bìjá aviru¿hi-chandáNibbanti dhìrá yathá'yam-padìpo.Idam-pi saòghe ratanaí paóìtaíEtena saccena suvatthi hotu.Yánìdha bhútáni samágatáni,bhummáni vá yáni va antalikkhe,Tathágataí deva-manussa-pújitaí,Buddhaí namassáma suvatthi hotu.Yánìdha bhútáni samágatáni,bhummáni vá yáni va antalikkhe,Tathágataí deva-manussa-pújitaí,Dhammaí namassáma suvatthi hotu.Yánìdha bhútáni samágatáni,bhummáni vá yáni va antalikkhe,Tathágataí deva-manussa-pújitaí,Saòghaí namassáma suvatthi hotu.

Sutta Nipáta 224-241

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Mag er auch manchmal noch Übles begehen,Körperlich, sprachlich oder auch nur im Geiste,Unfähig ist er, die Tat zu verhehlen.Fährten-Erblickern gilt das als unmöglich.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Wie Blütenwipfel im Dickicht des WaldesZum Sommeranfang, im ersten Sommermonat,Diesem vergleichbar wies er die beste Lehre.Zum höchsten Wohle, Nibbána, hinführend.Dies ist das Buddha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Bester, des Besten Erkenner, Geber, Bringer,Unübertroffen wies er die beste Lehre.Dies ist das Buddha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen!Altes vernichtet, nichts Neues im Werden.Herz abgewendet von künftigem Dasein.Keime zerstört und der Antrieb ohne Wachstum.Weise erlöschen genau wie diese Lampe.Dies ist das Saògha-Juwel, das so kostbar.Bei dieser Wahrheit möge Heilung entstehen! [Die Reaktion der Devas:]Wesen, die wir uns hier eingefunden haben,Ob erdgebunden, ob im Luftraum wohnend,Götter und Menschen den So-Gegang'nen ehren,Ehre dem Buddha! Möge Heilung entstehen!Wesen, die wir uns hier eingefunden haben,Ob erdgebunden, ob im Luftraum wohnend,Götter und Menschen den So-Gegang'nen ehren,Ehre dem Dhamma! Möge Heilung entstehen!Wesen, die wir uns hier eingefunden haben,Ob erdgebunden, ob im Luftraum wohnend,Götter und Menschen den So-Gegang'nen ehren,Ehre der Saògha! Möge Heilung entstehen!

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Karaóìya Mettá SuttaKaraóìyam-attha-kusalenayantaí santaí padaí abhisamecca, Sakko ujú ca suhujú casuvaco cassa mudu anatimánì,

Santussako ca subharo caappakicco ca sallahuka-vutti, Santindriyo ca nipako caappagabbho kulesu ananugiddho.

Na ca khuddaí samácare kiñciyena viññú pare upavadeyyuí. Sukhino vá khemino hontusabbe sattá bhavantu sukhitattá.

Ye keci páóa-bhútatthitasá vá thávará vá anavasesá, Dìghá vá ye mahantá vámajjhimá rassaká aóuka-thúlá,

Diþþhá vá ye ca adiþþháye ca dúre vasanti avidúre, Bhútá vá sambhavesì vásabbe sattá bhavantu sukhitattá.

Na paro paraí nikubbethanátimaññetha katthaci naí kiñci, Byárosaná paþìgha-saññánáññam-aññassa dukkham-iccheyya.

Mátá yathá niyaí puttaíáyusá eka-puttam-anurakkhe, Evam-pi sabba-bhútesumána-sambhávaye aparimáóaí.

Mettañca sabba-lokasmiímána-sambhávaye aparimáóaí, Uddhaí adho ca tiriyañcaasambádhaí averaí asapattaí. Tiþþhañ'caraí nisinno vásayáno vá yávatassa vigatamiddho, Etaí satií adhiþþheyyabrahmam-etaí viháraí idham-áhu.

Diþþhiñca anupagammasìlavá dassanena sampanno, Kámesu vineyya gedhaí,Na hi játu gabbha-seyyaí punaretì’ti. Sutta Nipáta 143-152

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Voll Liebe zu der ganzen Welt So soll wirken, wer des Zieles kundigund wer die Friedensfährte schon erkannt hat:Stark sei man, gradaus und aufrecht.Man sei zugänglich und sanft, nicht überheblich,

zufrieden, ohne großen Anspruch,mit wenig Pflichten, von bescheidnem Wesen,die Sinne still, klar das Verstehen. Unter Leuten sei man rücksichtsvoll, nicht gierig.

Nicht im Geringsten soll man sich vergehen,wofür die Weisen einen tadeln könnten.„Sie mögen alle glücklich sein, voll Frieden,die Wesen mögen alle glücklich weilen!“

Was es an Lebewesen gibt,die sich fortbewegen oder ortsgebunden, restlos alle, lange oder große,die mittelgroßen, kleinen, zarten, groben,

sichtbar oder unsichtbare,ob sie nun nahe oder ferne wohnen,ob geboren, ob noch suchend:„Die Wesen mögen alle glücklich weilen!“

Den andern soll man nicht betrügenund keinen, wofür immer auch, verachten.Aus feindlicher Gesinnung, Ärger,soll keiner einem andern Leiden wünschen.Wie eine Mutter ihren Sohn, ihr einzig Kind beschützt mit ihrem Leben,so auch soll zu allen Wesenman seinen Geist unendlich weit entfalten.

Voll Liebe zu der ganzen Weltsoll man den Geist unendlich weit entfalten.Nach oben, unten, allen Seiten,von Herzensenge, Hass und Feindschaft frei sein.Stehend, gehend oder sitzend,auch liegend, wie man eben frei von jeder Schlaffheit.Man halte aufrecht diesen Sinn; das nennt man Weilen wie ein Gott auf Erden.

Keiner Ansicht angehangen,tugendstark, mit Schauung ausgestattet,die Gier nach Sinnlichkeit entfernt,tritt man nie wieder ein – in neuen Mutterschoß.

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Khandha ParittaVirúpakkhehi me mettaí, mettaí Erápathehi me,Chabyá-puttehi me mettaí, mettaí Kaóhá-gotamakehi ca.

Apádakehi me mettaí, mettaí dipádakehi me,Catuppadehi me mettaí mettaí bahuppadehi me.

Má maí apádako hiísi, má maí hiísi dipádako.Má maí catuppado hiísi, má maí hiísi bahuppado.

Sabbe sattá sabbe páóá sabbe bhútá ca kevalá,Sabbe bhadráni passantu, má kiñci pápam-ágamá.

Appamáóo Buddho, Appamáóo Dhammo, Appamáóo Saògho.

Pamáóavantáni siriísapáni:Ahi vicchiká sata-padì uóóá-nábhì sarabhú músiká.

Katá me rakkhá, katá me parittá.Paþikkamantu bhútáni.So'haí namo Bhagavato,Namo sattannaí sammá-sambuddhánaí.

Aòguttara Nikáya 4. 67

Mora ParittaUdet'ayañ-cakkhumá eka-rájá, harissa-vaóóo paþhavippabháso.Taí taí namassámi: harissa-vaóóaí paþhavippabhásaí.Tay'ajja guttá viharemu divasaí.Ye bráhmaóá vedagu sabba-dhamme,te me namo, te ca maí pálayantu.Nam'atthu buddhánaí, nam'atthu bodhiyá,Namo vimuttánaí, namo vimuttiyá.Imaí so parittaí katvá,Moro carati esaná.Apet'ayañ-cakkhumá eka-rájá, harissa-vaóóo paþhavippabháso.Taí taí namassámi: harissa-vaóóaí paþhavippabhásaí.Tay'ajja guttá viharemu rattií.Ye bráhmaóá vedagu sabba-dhamme,te me namo, te ca maí pálayantu.Nam'atthu buddhánaí, nam'atthu bodhiyá,Namo vimuttánaí, namo vimuttiyá.Imaí so parittaí katvá,Moro vásam-akappayì'ti. Játaka 159

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Schutz durch WohlmeinenBin wohlgesinnt Virúpakkhas, den Erápathas bin ich gut.Bin Chabyá-Söhnen wohlgesinnt, bin schwarzen Gotamakas gut.

Fußlosen bin ich wohlgesinnt und jedem Zweibein bin ich gut.Vierbeinern bin ich wohlgesinnt, Vielfüßern bin ich gleichfalls gut.

Kein Fußloser mir schaden soll, kein Zweibein wende an Gewalt.Kein Vierbeiner mir schaden soll, kein Vielfuß je verletze mich.

Alle Wesen, alles Leben, restlos alle KreaturenMögen Gutes nur erleben, in kein Unheil je geraten.

Unermesslich ist der Buddha,Unermesslich ist das Dhamma,Unermesslich ist die Saògha.

Begrenzt aber sind die Kriechtiere:Schlange, Skorpion, Hundertfüßer, Spinne, Eidechse, Maus.

Der Schutz ist nun für mich errichtet, Paritta von mir durchgeführt.Die Kreaturen mögen weichen!Ich ehre den Erhabenen,Ehre den sieben vollkommen Erwachten!

Die Schutzverse des Pfauen„Nun steigt hinauf der helläugige Herrscher, der goldfarbene Erdenrunderheller.Ihm, ihm weis' ich Ehre: dem goldfarbenen Erdenrunderheller.Von dir behütet, woll'n wir den Tag verbringen.Die Brahmanen, gelehrt in allen Dingen,Sie verehr' ich, sie mögen mich beschützen!Ehre den Erwachten, Ehre der Erwachung!Ehre den Befreiten, Ehre der Befreiung!“Hat der Pfau den Schutz errichtet,macht er sich auf Nahrungssuche.„Nun sinkt hinab der helläugige Herrscher, der goldfarbene Erdenrunderheller.Ihm, ihm weis' ich Ehre: dem goldfarbenen Erdenrunderheller.Von dir behütet, woll'n wir die Nacht verbringen.Die Brahmanen, gelehrt in allen Dingen,Sie verehr' ich, sie mögen mich beschützen!Ehre den Erwachten, Ehre der Erwachung!Ehre den Befreiten, Ehre der Befreiung!“Hat der Pfau den Schutz errichtet,lässt er sich im Lager nieder.

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Vaþþaka ParittaAtthi loke sìla-guóo, Saccaí soceyy’anuddayá.Tena saccena káhámi Sacca-kiriyam-anuttaraí.

Ávajjitvá dhamma-balaí, Saritvá pubbake jine;Sacca-balam-avassáya,Sacca-kiriyam-akása’haí:

Santi pakkhá apattaná, Santi pádá avañcaná.Mátá pitá ca nikkhantá.Játa-veda paþikkama!

Saha sacce kate mayhaí Mahápajjalito sikhìVajjesi so¿asa karìsáni,Udakaí patvá yathá sikhì. Játaka 35

Saccena me samo n’atthi,Esá me sacca-páramì'ti. Cariyapiþaka 319-322

Bhaddekaratta Sutta GátháAtìtaí nánvágameyya,Nappaþikaòkhe anágataí.Yad'atìtam-pahìnantaí,Appattañca anágataí.

Paccuppannañca yo dhammaíTattha tattha vipassati,Asaíhiraí asaòkuppaí,Taí viddhá-manubrúhaye

Ajj'eva kiccam-átappaí.Ko jaññá maraóaí suve?Na hi no saògaran'tenaMahá-senena maccuná.

Evaí vihárim-átápií,Aho-rattam-atanditaí:Taí ve bhadd'eka-ratto'tiSanto ácikkhate munì’ti.

Majjhima Nikáya 131 ff.

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Die Schutzverse des WachtelkükensIn der Welt, da wirken Tugend,Wahrheit, Reinheit und Erbarmen.Mittels dieser Wahrheit wirkeHöchsten Wahrheitsvorgang ich.

Eingedenk der Kraft der Lehre,In Erinn'rung einst'ger Sieger,25

Nahm zur Wahrheitskraft ich Zuflucht,Wahrheitsvorgang wirkte ich.

Schwingen sind noch nicht gefiedert,Beine können noch nicht laufen.Mutter, Vater mich verließen.Feuersbrunst, du sollst jetzt weichen!

Mit von mir gewirkter WahrheitHat die große Feuersbrunst hierSechzehn Karìsas26 verschont, wie Feuer, das ans Wasser kommt.

Nichts kommt meiner Wahrheit gleich;Sie ist mein Wahrheits-Páramì.

GlückstagVergang'nem laufe man nicht nach,nicht Künftigem entgegenschau'.Das, was vergangen, ist vorbeiund Künftiges noch nicht erreicht.

Wer jedoch Gegenwärtigesgenau da klarsichtig durchschaut,nicht eingenommen, unbewegt,an dem Durchschauten wachse man.

G'rad' heut' muss voller Einsatz sein.Wer weiß, ob morgen kommt der Tod?Für uns gibt’s ja kein Aufbegehr'ngegen des Todes Übermacht.

Den, der so voller Eifer glüht,bei Tag und Nacht s i ch fleißig müht:„Der einen wahren Glückstag hat“,so nennt der friedvoll Stille ihn.

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Aògulimála ParittaYato’haí bhagini ariyáya játiyá játo,Nábhijánámi sañcicca páóaí jìvitá voropetá.Tena saccena sotthi te hotu sotthi gabbhassa. (3x)

Majjhima Nikáya 86

Bojjhaòga ParittaBojjhaògo sati-saòkháto, Dhammánaí vicayo tathá,Viriyam-pìti-passaddhi- Bojjhaògá ca tathápareSamádh’upekkha-bojjhaògá. Satt’ete sabba-dassináMuniná sammadakkhátá, Bhávitá bahulìkatá,Saívattanti abhiññáya, Nibbánáya ca bodhiyá.Etena sacca-vajjena Sotthi te hotu sabbadá.

Ekasmií samaye nátho, Moggallánañ-ca KassapaíGiláne dukkhite disvá, Bojjhaòge satta desayi.Te ca taí abhinanditvá, Rogá mucciísu taòkhaóe.Etena sacca-vajjena Sotthi te hotu sabbadá.

Ekadá dhamma-rájá pi Gelaññenábhipì¿ito,Cundattherena taññeva Bhaóápetvána sádaraí.Sammoditvá ca ábádhá Tamhá vuþþhási þhánaso.Etena sacca-vajjena Sotthi te hotu sabbadá.

Pahìná te ca ábádhá Tióóannam-pi mahesinaí,Maggáhata-kilesá va, Pattánuppattidhammataí.Etena sacca-vajjena Sotthi te hotu sabbadá.

nach Saíyutta Nikáya 46. 14-16

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Der Schutztext des Ehrwürdigen AògulimálaSchwester, seit ich mit der edlen Geburt geboren wurde, besinne ich mich nicht, vorsätzlich Lebendigem das Leben geraubt zu haben.Bei dieser Wahrheit mögest du gesund sein, möge dein Kind gesund sein.

Schutz durch die ErwachensgliederErwachensglied der Achtsamkeit, Ergründung aller Wirklichkeit;Auch Energie, Verzückung, dann Fügt sich als Nächstes Stille an;Und Sammlung, Gleichmut. Sieben Glieder Des Erwachens sind es, die derStille Allesseher kündet; Viel geübt und gut gegründetFühren sie zu Geistesmacht.Zu Nibbána man erwacht.Durch diese wahren Worte hierSei Wohlbefinden stets mit dir!

Einmal, als der Schutzherr sah:Moggallána, Kassapa,Plagen sich mit Krankheit sehr!Sieben Glieder lehrte er.Das freute sie. Zur selben ZeitVon Krankheit waren sie befreit.Durch diese wahren Worte hierSei Wohlbefinden stets mit dir!

Einst befiel auch eine schwereKrankheit selbst den Herrn der Lehre.Cunda Thera er dann diesHöflich rezitieren ließ.Davon erfreut, aus diesem Grund,Erhob er sich und ward gesund.Durch diese wahren Worte hierSei Wohlbefinden stets mit dir!

Die großen Seher, alle drei,von ihren Leiden wurden frei,Wie Trübung, die der Pfad bezwang,gemäß der Stufe, die gelang.Durch diese wahren Worte hierSei Wohlbefinden stets mit dir!

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Dhajagga Parittaist identisch mit Buddha Dhamma Saògha-guóa oder Buddha Dhamma Saògha-anussati (siehe Abendpújá): Itipi so Bhagavá...

Saíyutta Nikáya 11. 3

Khemákhema-saraóa-gamana-paridìpiká-gátháBahuí ve saraóaí yanti,Pabbatáni vanáni ca;Áráma-rukkha-cetyáni,Manussá bhaya-tajjitá.

N'etaí kho saraóaí khemaí,N'etaí saraóam-uttamaí;N'etaí saraóam-ágamma,Sabba-dukkhá pamuccati.

Yo ca Buddhañ-ca Dhammañ-caSaòghañ-ca saraóaí gato;Cattári ariya-saccáni,Sammappaññáya passati.

Dukkhaí dukkha-samuppádaí,Dukkhassa ca atikkamaí;Ariyañ-c'aþþhaògikaí maggaí,Dukkhúpasama-gáminaí.

Etaí kho saraóaí khemaí,Etaí saraóam-uttamaí;Etaí saraóam-ágamma,Sabba-dukkhá pamuccatì-ti.

Dhammapada 188-192

Bhára Sutta GátháBhárá have pañcakkhandhá,Bhára-háro ca puggalo.Bhár'ádánaí dukkhaí loke,Bhára-nikkhepanaí sukhaí.

Nikkhipitvá garuí bháraí,Aññaí bháraí anádiyá,Samúlaí taóhaí abbu¿ha,Niccháto parinibbuto'ti. Saíyutta Nikáya 22. 22

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Schutz der Fahnenspitzeist identisch mit Die Qualitäten von Buddha Dhamma Saògha oder Besinnung auf Buddha Dhamma Saògha (siehe Abendpújá): So aber ist der Erhabene...

Sichere ZufluchtViele, ach, suchen als ZufluchtHeilige Berge und Haine,Tempel, Bäume, Pagoden gar:Furchtbefangene Menschenschar.

Das ist die sich're Zuflucht nichtUnd auch die höchste Zuflucht nicht.Wer solche Zuflucht aufgesucht,Wird nicht von allem Leid befreit.

Doch wer zum Buddha Zuflucht nimmt,Zum Dhamma und zur Saògha auch,Und wer mit richt'gem WeisheitsblickDie vier edlen Wahrheiten sieht:

Das Leiden und wie Leid entsteht,Zum Überwinden allen LeidsDen edlen Pfad, der achtfach ist – In dem kommt alles Leid zur Ruh'.

Das ist die sich're Zuflucht wohlUnd auch die höchste Zuflucht ist's.Wer solche Zuflucht aufgesucht,Der wird von allem Leid befreit.

Schwere BürdeEine Bürde sind die Khandhas,Und ihr Träger die Person.Leiden schafft, sie anzunehmen,Wer sie aufgibt, findet Glück.

Schwere Bürde aufgegeben,Ohne Schaffen neuer Last,Wenn entwurzelt das Verlangen,Ist man hungerlos, gestillt.

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Áþánáþiya ParittaVipassissa namatthu, cakkhumantassa sirìmato.Sikhissa pi namatthu, sabba-bhútánukampino .Vessabhussa namatthu, nahátakassa tapassino.Namatthu Kakusandhassa, Mára-senappamaddino. Konágamanassa namatthu, bráhmaóassa vusìmato.Kassapassa namatthu, vippamuttassa sabbadhi. Aògìrasassa namatthu, Sakya-puttassa sirìmato,Yo imaí dhammam-adesesi, sabba-dukkhápanúdanaí. Ye cápi nibbutá loke, yathábhútaí vipassisuíTe janá apisuóá, mahantá vìtasáradá Hitaí deva-manussánaí, yaí namassanti GotamaíVijjá-caraóa-sampannaí, mahantaí vìtasáradaí Dìgha Nikáya 32Vijjá-caraóa-sampannaí, Buddhaí vandáma Gotamanti

Namo me sabba-buddhánaí, Uppannánaí mahesinaí:Taóhaòkaro mahávìro, Medhaòkaro maháyaso,Saraóaòkaro lokahito, Dìpaòkaro jutindharo,Kondañño jana-pamokkho, Maògalo puris’ásabho,Sumano sumano dhìro, Revato rati-vaððhano,Sobhito guóa-sampanno, Anomadassì jan’uttamo,Padumo loka-pajjoto, Nárado vara-sárathì,Padumuttaro satta-sáro, Sumedho appaþi-puggalo,Sujáto sabba-lokaggo, Piyadassì nar’ásabho,Atthadassì káruóiko, Dhammadassì tamo-nudo,Siddhattho asamo loke, Tisso ca vadataí varo,Pusso ca varado Buddho, Vipassì ca anúpamoSikhì sabba-hito satthá, Vessabhú sukha-dáyako,Kakusandho sattha-váho, Konágamano raóañ-jaho,Kassapo siri-sampanno, Gotamo Sakya-puògavo.

Ete c’aññe ca Sambuddhá, aneka-sata-koþayo,Sabbe Buddhá asama-samá, sabbe Buddhá mah’iddhiká.Sabbe dasa-balúpetá, vesárajjeh’upágatá,Sabbe te paþijánanti ásabhaóþhánam’uttamaí.Sìha-nádaí nadant’ete parisásu visáradá,Brahma-cakkaí pavattenti loke appaþivattiyaí.Upetá Buddha-dhammehi, aþþhárasahi náyaká,Dvattiísa-lakkhaóúpetá, sìtyánubyañjaná-dhará.

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28 Buddhas der Vergangenheit (Muttodaya Stúpa Chant)Dem Vipassi sei Verehrung, der so prächtig, schauungsmächtig.Dem Sikhì auch sei Verehrung, der sich aller Wesen annimmt.Vessabhú, ihm sei Verehrung, reingewaschenem Asketen.Ehrung sei dem Kakusandho, Máras Heerschar er zermalmte.Konágamano sei Ehrung, dem vollendeten Brahmanen.Kassapo, ihm sei Verehrung, rundherum gänzlich Befreitem.Aògìraso sei Verehrung, Sohn der Sakyer, der so prächtig,Er verkündete die Lehre zum Vertreiben allen Leidens.Die Erloschenen durchschauten wirklichkeitsgemäß die Welten.Sie sind Menschen frei von Tücke, reich an Größe und Erfahrung.Göttern, Menschen bringt es Segen, wenn sie Gotama verehren,der perfekt in Wissen, Wandel, reich an Größe und Erfahrung.Ihn, perfekt in Wissen, Wandel, Buddha Gotama wir ehren.

Meine Ehrung allen Buddhas, die als große Seher kamen:Taóhaòkaro, der große Held, Medhaòkaro, groß und berühmt,Saraóaòkaro, Segen der Welt, Dìpaòkaro, der Leuchten hält,Kondañño, Menschenvorderster, Maògalo, bullengleicher Mann,Sumano, fröhlicher Weiser, Revato, Freude fördert er,Sobhito, Tugendperfekter, Anomadassì, der höchste Mensch,Padumo, Leuchten in der Welt, Nárado, bester Steuermann,Padumuttaro, Wesenkernholz, Sumedho, ganz ohne Gegenstück,Sujáto, Gipfel aller Welt, Piyadassì, ein Bullenmann,Atthadassì, voll Mitgefühl, Dhammadassì, der Dunkles bannt,Siddhattho, Weltenunerreicht, Tisso, bester im Wortgebrauch,Pusso, Buddha, der Wunsch erfüllt, Vipassì ohne Gleichnis ist,Sikhì allen zum Segen lehrt, Vessabhú gibt Glückseligkeit,Kakusandho, Lenker im Tross, Konágamano, leidenschaftslos,Kassapo, voller Pracht und Zier, Gotamo ist der Sakyerstier.

Diese und weit're Vollerwachte Buddhas viel millionenfach,Bei aller Vielfalt sind sie gleich: Die Buddhas sind von großer Macht.Zehn Buddhakräfte haben sie, erlangten höchstes Selbstvertrau'nUnd alle nehmen selbstbewusst den Platz des Herdenführers ein.Ganz unerschrocken in Gesellschaft tönen sie den Löwenruf.Das Rad der Lehre drehen sie, das niemand aufhält in der Welt.Besitzen Buddha-Eigenschaften, achtzehn Führer zugesellt,Ein jeder zweiunddreißg Zeichen, achtzig Nebenzeichen hält.

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Byámappabháya suppabhá, sabbe te muni-kuñjará,Buddhá sabbaññuno ete, sabbe khìó’ásavá jiná.Mahappabhá mahátejá, mahá-paññá mahabbalá,Mahá-káruóiká dhìrá, sabbesánaí sukhá-vahá.Dìpá náthá patiþþhá ca táóá leóá ca páóinaí,Gatì bandhú mah’assásá, saraóá ca hitesino.Sadevakassa lokassa sabbe ete paráyaná,Tesáhaí sirasá páde vandámi puris’uttame.Vacasá manasá c’eva vandám’ete Tathágate,Sayane ásane þháne gamane cápi sabbadá.Sadá sukhena rakkhantu Buddhá santi-kará tuvaí,Tehi rakkhito santo mutto sabba-bhayena ca.Sabba-roga-vinimutto, sabba-santápa-vajjito,Sabba-veramatikkanto, nibbuto ca tuvaí bhava.Tesam saccena sìlena, khanti-mettá-balena ca,Te pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Puratthimasmií disá-bháge santi bhútá mah’iddhikáTe pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Dakkhióasmií disá-bháge santi devá mah’iddhikáTe pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Pacchimasmií disá-bháge santi nágá mah’iddhikáTe pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Uttarasmií disá-bháge santi yakkhá mah’iddhikáTe pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Purima-disaí Dhataraþþho, dakkhióena Viru¿haho,Pacchimena Virúpakkho, Kuvero uttaraí disaí:Cattáro te mahá-rájá, loka-pálá yasassino,Te pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca.Ákásaþþhá ca bhummaþþhá, devá nágá mah’iddhiká,Te pi tumhe anurakkhantu árogyena sukhena ca. Sri Lanka

N’atthi me saraóaí aññaí, Buddho me saraóaí varaí,Etena sacca-vajjena, hotu te jaya-maògalaí.N’atthi me saraóaí aññaí, Dhammo me saraóaí varaí,Etena sacca-vajjena, hotu te jaya-maògalaí.N’atthi me saraóaí aññaí, Saògho me saraóaí varaí,Etena sacca-vajjena, hotu te jaya-maògalaí. Sri Lanka

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Ein jeder weite Aura strahlt, gestillter, alter Elefant.Allwissend alle Buddhas sind und Sieger, trieblos, Arahant.Mit großem Leuchten, großem Glanz, mit großer Weisheit, großer Kraft,Verständnis, großem Mitgefühl, für alle Glückes Führerschaft.Laternen, Helfer, Stützen für die Wesen, Schutz und Unterstand,Ihr Schicksal, Urgrund, Linderung und Zuflucht, für sie Segen fand.Die Menschen und die Götterwelt, sie ließen alles hinter sich.Zu Füßen ihnen mit dem Haupt, die höchsten Menschen grüße ich.Mit Rede und auch mit dem Geist, ich grüße die Tathágatáim Liegen, Sitzen und im Steh'n und auch beim Gehen, immerdar.Die Buddhas, Friedensbringer soll'n dein Glück beschützen immerzu.Von ihnen gut behütet und von aller Furcht befreit seist du.Von aller Krankheit sei befreit, entgangen seist du aller QualUnd alle Feindschaft überschreit', erloschen ein für alle Mal.Bei ihrer Wahrheit und Natur, mit Langmut, Liebe und mit Kraft:Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Die Gegend, die nach Osten zeigt, bewohnen Wesen voller Macht.Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Die Gegend, die nach Süden zeigt, bewohnen Devas voller Macht.Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Die Gegend, die nach Westen zeigt, bewohnen Nágas voller Macht.Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Die Gegend, die nach Norden zeigt, bewohnen Yakkhas voller Macht.Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Im Osten wohnt Dhataraþþho, im Süden wohnt Viru¿hako,Im Westen wohnt Virúpakkho, Kuvero hoch im Norden wohnt.Vier Mahárájas nennt man sie, die Weltenschützer voller Pracht.Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!Im Himmelsraum und Erdenreich, die Devas, Nágas voller Macht:Beschützen mögen sie euch mit Gesundheit, Wohlsein, gut bewacht!

Ist Buddha beste Zuflucht mir und and're Zuflucht hab' ich nicht;der Siegessegen sei mit dir, wenn einer solche Wahrheit spricht.Ist Dhamma beste Zuflucht mir und and're Zuflucht hab' ich nicht;der Siegessegen sei mit dir, wenn einer solche Wahrheit spricht.Ist Saògha beste Zuflucht mir und and're Zuflucht hab' ich nicht;der Siegessegen sei mit dir, wenn einer solche Wahrheit spricht.

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Yaòkiñci ratanaí loke, vijjati vividhaí puthu,Ratanaí Buddha-samaí n’atthi, tasmá sotthì bhavantu te.Yaòkiñci ratanaí loke, vijjati vividhaí puthu,Ratanaí Dhamma-samaí n’atthi, tasmá sotthì bhavantu te.Yaòkiñci ratanaí loke, vijjati vividhaí puthu,Ratanaí Saògha-samaí n’atthi, tasmá sotthì bhavantu te. Sri Lanka

Sakkatvá buddha-ratanaí, osathaí uttamaí varaíHitaí deva-manussánaí. Buddha-tejena sotthiná: Nassant'upaddavá sabbe, Dukkhá vúpasamentu te. Sakkatvá dhamma-ratanaí, osathaí uttamaí varaíPari¿áhúpasamanaí. Dhamma-tejena sotthiná: Nassant'upaddavá sabbe, Bhayá vúpasamentu te.Sakkatvá saògha-ratanaí, osathaí uttamaí varaíáhuneyyaí páhuneyyaí. Saògha-tejena sotthiná: Nassant'upaddavá sabbe, Rogá vúpasamentu te. Sri Lanka

Sabbìtiyo vivajjantu, sabba-rogo vinassatuMá te bhavatv'antaráyo, sukhì dìgháyuko bhavaAbhivádana-sìlissa, niccaí vuððhápacáyinoCattáro dhammá vaððhanti: áyu vaóóo sukhaí, balaí.

Dhammapada 109

Paþhama-buddha-bhásita-gátháAneka-játi-saísáraí,Sandhávissaí anibbisaíGaha-káraí gavesanto,Dukkhá játi punappunaí.

Gaha-káraka diþþho'si,Puna gehaí na káhasi.Sabbá te phásuká bhaggá,Gaha-kúþaí visaòkhataí.Visaòkhára-gataí cittaíTaóhánaí khayam-ajjhagá.

Dhammapada 153-154

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Was man auch in der weiten Welt Juwelen findet, manches Stück,nicht eines kommt dem Buddha gleich, denn dies Juwel nur bringt dir Glück.Was man auch in der weiten Welt Juwelen findet, manches Stück,nicht eines kommt dem Dhamma gleich, denn dies Juwel nur bringt dir Glück.Was man auch in der weiten Welt Juwelen findet, manches Stück,nicht eines kommt der Saògha gleich, denn dies Juwel nur bringt dir Glück.

Juwel des Buddha ward verehrt, die höchste, beste Medizin,die Göttern, Menschen Heilung will.Durch deren Segensenergie sei jedes Missgeschick dir fernund Leiden werde in dir still.Juwel des Dhamma ward verehrt, die höchste, beste Medizin,die alle Fieberwallung kühlt.Durch deren Segensenergie sei jedes Missgeschick dir fernund alle Angst, die in dir wühlt.Juwel der Saògha ward verehrt, die höchste, beste Medizin,der Gastfreundschaft und Gaben wert.Durch deren Segensenergie sei jedes Missgeschick dir fern,erloschen jeder Kranheitsherd.

Alles Elend soll vergehen, alle Krankheit schwinden soll.Dir soll nie Gefahr entstehen! Lange lebe, voller Wohl!Wer aus Gewohnheit höflich ist und stets die Würdigen verehrt,in dem wird Lebensenergie, Charisma, Glück und Kraft vermehrt.

Die erste Äußerung des BuddhaDurchwandernd mancherlei Geschlecht,Durcheilend, kam ich nie so rechtDem Hauserbauer auf die Spur.Geburt ist leidvoll immer nur.

Du, Hauserbauer, bist durchschaut.Kein Haus wird mehr von dir gebaut.Zerbrochen ist dein Dachgeviert,Des Hauses Giebel abmontiert.Herz, das Entstaltung ganz durchdrang,Erfährt der Dürste Untergang.

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Buddha-jaya-maògala-aþþha-gátháBáhuí sahassam-abhinimmita-sávudhantaíGrìmekhalaí udita-ghora-sasena-máraí:Dánádi-dhamma-vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.[Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògal’aggaí.]27

Márátirekam-abhiyujjhita-sabba-rattiíGhorampan’á¿avaka-makkham-athaddha-yakkhaí:Khantì-sudanta-vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Ná¿ágirií gaja-varaí atimattabhútaíDávaggi-cakkam-asanìva sudáruóantaí:Mett’ambuseka-vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Ukkhitta-khaggam-atihattha sudáruóantaíDhávan-ti-yojana-path’aòguli-málavantaí:Iddhìbhisaòkhata-mano jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Katvána kaþþham-udaraí iva gabbhinìyáCiñcáya duþþha-vacanaí jana-káya-majjhe:Santena soma-vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Saccaí viháya mati-saccaka-váda-ketuíVádábhiropita-manaí ati-andhabhútaí:Paññá-padìpa-jalito jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Nandopananda-bhujagaí vibudhaí mahiddhií.Puttena thera-bhujagena damápayanto:Iddhúpadesa-vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Duggáha-diþþhi-bhujagena sudaþþha-hatthaíBrahmaí visuddhi-jutim-iddhi-bakábhidhánaí:Ñáóágadena vidhiná jitavá munindo.Tan-tejasá bhavatu te jaya-maògaláni.

Etápi buddha-jaya-maògala-aþþha-gáthá:Yo vácano dinadine sarate matandìHitván’aneka-vividháni c’upaddavániMokkhaí sukhaí adhigameyya naro sapañño.

nachkanonisch

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Die acht Verse vom Siegessegen des BuddhaDen schrecklichen Mára, mit tausend bewaffneten Armen,Grìmekhala28 reitend, von Heerscharen ringsum begleitet,Besiegte der Weise durch Großzügigkeit und so weiter.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Kaum hatte er Mára in nächtlichem Ringen bezwungen,Danach gleich den Yakkha, verschlagen und frech, Á¿avaka,Besiegte der Weise mit Kraft der Geduld, die gelungen.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Den Ilf Ná¿ágiri, der schrecklich in Rage geraten,Wie Waldbrand heranrollt, ein Donnerkeil tödlicher Hiebe,Besiegte der Weise mit Weihwasser gleichender Liebe. Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Den Aògulimála, Brutaler mit blutigen Händen,Erhoben die Klinge, drei Meilen den Weg entlang eilend,Besiegte der Weise mit Wunder bewirkendem Geiste.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Ein hölzernes Kissen trug Ciñcá, um schwanger zu scheinen.Verdorbene Rede erhob sie inmitten der Menge. Es siegte der Weise mit friedlichen, freundlichen Mitteln.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Der Wahrheit entledigt, ein schlauer, gerissener Redner,Voll Freude am Streiten: den Saccaka in seiner BlindheitBesiegte der Weise, entfacht war die Leuchte der Weisheit.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Und Nandopananda, die dumme, doch mächtige Schlange,Vom Thera der Schlangen, dem Sohn des Erwachten bezwungen,29

Besiegte der Weise, durch Demonstration seiner Kräfte.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Den Brahmagott Baka, umgarnt von der Schlange der Ansicht,Geläutert sich dünkend, von eigener Macht nur geblendet,Besiegte der Weise mit Worten aus Wissen geboren.Des Machtglanzes wegen entstehen für dich Siegessegen.

Das sind die acht Verse vom Siegen und Segen des Buddha:Wer immer sie aufsagt in täglicher weiser Besinnung, Wer immer Erfolg hat bei vielfacher Unheils-Entrinnung :Ein Mensch voller Weisheit wird Glück und Erlösung erlangen.

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Mahá-jaya-maògalaNamo me buddhatejasáRatanattaya-dhammikáTejapasiddhi pasìdeváNáráya paramesuráSiddhibrahmá ca indá caCatuloká gambhìrakkhakáSamuddá bhútuí gaògá caSabrahma jaya pasiddhi bhavantu te

nachkanonisch

Jaya jaya dhõraói dhõraóìUdadhi udadhì nádi nádì30

Jaya jaya gagonlatonlanisayNiray-say-senna meru-rájja-pon-nõ-rajì

Jaya jaya gamhìra sombhìNágendanágì pisáca bhútakálì

Jaya jaya dunnimittarogì

Jaya jaya siògì sudá-dána-mukhajá

Jaya jaya varuóóa mukhasátrá

Jaya jaya campádi-nágakula-ganthok

Jaya jaya gajja gonna-turongSukara bhújong sìhá byaggha dìpá

Jaya jaya varuóóa mukhayátrá

Jita jita senárìpuna suddhi nor-radì

Jaya jaya sukhá sukhá jìvì

Jaya jaya dhõraóì tale sadá sujayyá

Jaya jaya dhoraóì sántinsadá

Jaya jaya maòkaráj raññá bhavagge

Jaya jaya varuóóa yakkhe

Jaya jaya rakkhase surabhú jatejá

Jaya jaya brahmenda-gaóá

Jaya jaya rájádhiráj sájjay

Jaya jaya paþhavií sabbaí

Jaya jaya arahantá paccekabuddha-sávaí

Jaya jaya mahesuro haro-harin-devá

Jaya jaya brahmá surakkho

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Großer SiegessegenEhre mein! Durch Buddhas Stärke,dreifachem Juwel ergeben,helle Devas, glanz- und machtvoll,Náráya, die höchste Gottheit,Power-Brahmas und auch Indras,Tiefen der vier Welten schützend,Meere, Erde, Flüsse, göttlich'Siegeskräfte sei'n für dich.

Siege, siege, Erdgöttin, o Erdgöttin,Göttin der Meere und Flüsse!

Siege, siege durch die Hilfe von Göttern der Lüfte,von Sumeru, dem König der Berge, von Göttern der Wälder31.

Besiege, besiege in tiefen Klüftenden Nágafürst, die Nágafürstin, die schwarze Dämonin.32

Siege, siege, mit schlechten Vorzeichen Erkrankter!

Siege, siege, durch Magie von Rhinozeroshorn und Hirschgeweih.33

Siege, siege, durch tränenbannende oberste Alchemie.

Siege, siege, campablumenfarbige Schärpe der Nágafamilien.

Siege, siege, Elefant, Nashorn, Pferd,Eber, Schlange, Löwen, Tiger, auf allen Kontinenten.34

Siege, siege, durch tränenbannende oberste Zeremonie,

Besiegt, besiegt ist die Feindesarmee, danach reine Freude!

Siege, siege, sei ein angenehm und glücklich Lebender!

Siege, siege, auf dem Erdboden ist immer gut zu siegen.

Siege, siege auf dichtbesiedelter Erde.

Siege, siege, Drachenkönig, vom König zu höchster Seinsform.35

Siege, siege, Varuóa-Yakkha!36

Siege, siege, Lichtwesen, Glanzerzeuger, du beschützt.

Siege, siege, Gruppe der Brahmas und Indras37!

Siege, siege, im Kampf um königlichen Glanz.

Siege, siege über alle Erde!

Siege durch den Siegersegen von Arahants und Einzelerwachten.

Es siege das Große Lichtwesen, Aògahala38 und der grüne Deva.

Es siege Brahma, der gute Schützer.

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Jaya jaya nágo viru¿hakoVirúpakkho candimá ravìIndo ca venateyyo caKuvero varuóopi caAggi váyo ca pájuóhoKumáro dhataraþþhakoAþþhárasa mahádeváSiddhitá pasa-ádayoIsìno sávaká sabbá

Jaya rámo bhavantu teJaya dhammo ca saògho caDasapálo ca jayakaí

Etena jaya tejenaJaya sotthì bhavantu te

Etena buddha tejenaHotu te jaya maògalaí Thailand

Jayopi buddhassa sirìmato ayaíMárassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá brahma-gaóá mahesino

Jayopi buddhassa sirìmato ayaíMárassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá inda-gaóá mahesino

Jayopi buddhassa sirìmato ayaíMárassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá deva-gaóá mahesino

Jayopi buddhassa sirìmato ayaíMárassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá supaóóa-gaóá mahesino

Jayopi buddhassa sirìmato ayaí Márassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá nága-gaóá mahesino

Jayopi buddhassa sirìmato ayaíMárassa ca pápimato parájayoUggho sayambodhi maóðe pamoditájaya tadá sabrahma-gaóá mahesino Thailand (ff.)

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Es siege der Nága Viru¿haka,Virúpakkha, die Götter von Mond und Sonne,Indra und Venateyya,Kuvera und auch Varuóa,Gott des Feuers, Gott des Windes und Gott der Regenwolken,Kumára, der zu Dhataraþþha gehört,39

die achtzehn Großdevas,mit übersinnlicher Macht versehen, die Seher, Schüler des Buddha, alle.

Es siege Ráma.40 All diese Siege mögen dir entstehen.Es siege Dhamma und Saògha,der zehnfache Schützer und was zum Sieg gehört.

Durch diesen Siegesglanzmögen dir Siegesheilszustände entstehen.

Durch diesen Buddhaglanzsei mit dir der Siegessegen.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Scharen der Brahmas den Sieg des Großen Sehers.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Scharen der Indras den Sieg des Großen Sehers.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Scharen der Devas den Sieg des Großen Sehers.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Schar der Supaóóas41 den Sieg des Großen Sehers.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Scharen der Nágas den Sieg des Großen Sehers.

Triumph! Dieser Sieg auch des glorreichen Erwachtenund Máras, des Boshaften gründliches Debakel –es feiern mit Jubel auf dem Erwachens-Ackerdie Schar der Sabrahmas42 den Sieg des Großen Sehers. (ff.)

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Jayanto bodhiyá múleSakyánaí nandi-vaððhanoEvaí tvaí vijayo hohiJayassu jayamaògale

Aparájita-pallaòkeSìse paþhavi-pokkhareAbhiseke sabbabuddhánaíAggapatto pamodati

Sunakkhattaí sumaògalaíSupabhátaí suhuþþhitaíSukhaóo sumuhuttu caSuyiþþhaí brahmacárisu

Padakkhinaí káyakammaíVácákammaí padakkhinaíPadakkhinaí manokammaíPaóidhi te padakkhióáPadakkhióáni katvánaLabhant'atthe padakkhióe

Sri Lanka

Te attha-laddhá sukhitáViru¿há buddhasásaneArogá sukhitá hothaSaha sabbehi ñátibhi

Aòguttara Nikáya 3. 156

Suóantu bhonto ye deváAsmií þháne adhigatáDìgháyuká sadá hontuSukhitá hontu sabbadáRakkhantu sabbasattánaíRakkhantu jinasásanaíYá káci patthaná tesaíSabbe púrentu manoratháYuttakále pavassantuVassaí vassá valáhakáRogá c'uppadavá tesaíNivárentu ca sabbadáKáya-sukhaí citta-sukhaíArahantu yathárahaí

Iti culla-jaya-siddhi-maògalaí samantaí

Thailand

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Der Sieger unterm Bodhibaum,der Sakyer Freude mehrte er.Genauso siegreich sei auch du,erring' die Siegessegen dir!

Auf unbesiegtem Lotusthron,dem Haupt im Erdenlotusrund,in aller Buddhas Weihe freutsich, wer das Höchste hat erlangt.

Ein guter Stern, ein Segen gut,ein guter Morgen, Opfer gut,ein guter Zeitpunkt, Augenblick,bei Brahma-Wandlern gut verbracht:

Die Körperhandlung rechts herum43,die Handlung mit der Sprache recht,und rechts herum die geist'ge Tat,Bestreben gilt dem Rechten nur.Die rechten Dinge schon getan,gewinnen sie das rechte Ziel.

Die Zielgewinner glücklich sindin Buddhabotschaft voll gereift.Seid frei von Krankheit, glücklich ihr,und eure ganze Sippschaft auch!

Die werten Devas mögen hör'n,wenn sie hier eingetroffen sind:Stets mögen sie langlebig seinund glücklich weilen immerzu.Sie sei'n für alle Wesen Schutzund Schutz der Siegerreligion.Was immer deren Sehnen sei,all ihre Wünsche sei'n erfüllt.Ergießen soll'n zur rechten Zeitdie Regenwolken all ihr Nass.Und alle Krankheit, Missgeschick,sei alle Zeit für sie gebannt.Das Wohl im Körper, Herzenswohlgegönnt sei ihnen, wie es passt.

Damit ist der kürzere Sieges-Kraft-Segen vollständig.

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Abhaya ParittaYan-dunnimittaí avamaògalañ-caYo cámanápo sakuóassa saddoPápaggaho dussupinaí akantaí:Buddhánubhávena vinásamentu.

Yan-dunnimittaí avamaògalañ-caYo cámanápo sakuóassa saddoPápaggaho dussupinaí akantaí:Dhammánubhávena vinásamentu.

Yan-dunnimittaí avamaògalañ-caYo cámanápo sakuóassa saddoPápaggaho dussupinaí akantaí:Saòghánubhávena vinásamentu.

nachkanonisch

Devatá-uyyojana-gátháDukkhappattá ca niddukkhá,Bhayappattá ca nibbhayá,Sokappattá ca nissoká, Hontu sabbe pi páóino.

Ettávatá ca amhehi Sambhataí puñña-sampadaí,Sabbe devánumodantu Sabba-sampatti-siddhiyá.

Dánaí dadantu saddháya, Sìlaí rakkhantu sabbadá,Bhávanábhiratá hontu, Gacchantu devatágatá.

Sabbe buddhá balappattá, Paccekánañ-ca yaí balaí,Arahantánañ-ca tejena, Rakkhaí bandhámi sabbaso.

Sri LankaBhavatu sabba-maògalaí, Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-buddhánubhávena Sadá sotthì bhavantu te.

Bhavatu sabba-maògalaí, Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-dhammánubhávena Sadá sotthì bhavantu te.

Bhavatu sabba-maògalaí, Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-saòghánubhávena Sadá sotthì bhavantu te.

Sri Lanka

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Schutztext für FurchtlosigkeitSchaurige Omen, beklemmende Zeichen,Unheimlich klingendes Klagen der Käuze,Böse Dämonen, bedrückende Träume: Buddha und seiner Macht sollen sie weichen!

Schaurige Omen, beklemmende Zeichen,Unheimlich klingendes Klagen der Käuze,Böse Dämonen, bedrückende Träume: Dhamma und seiner Macht sollen sie weichen!

Schaurige Omen, beklemmende Zeichen,Unheimlich klingendes Klagen der Käuze,Böse Dämonen, bedrückende Träume: Saògha und ihrer Macht sollen sie weichen!

Verse zum Entlassen der DevasDie Leidbedrückten werden freiUnd furchtlos Furchtbesessene;Die Sorgenvollen sorgenfrei:So sollen alle Wesen sein!

Soweit von uns erworbener,Gesammelter Verdienst auch reicht:Es möge alle Devas freu'n – Für jeden Durchbruch zum Erfolg

Man gebe Gaben voll Vertrau'n,Behüte Tugend immerzu,Erfreue sich an GeisteszuchtUnd geh in Richtung Himmelswelt.

Mit aller Buddhas Kraftgewinn,Und der Paccekabuddhas Kraft,Und mit dem Glanz der Arahants –So binde ich den Schutz rundum.

Aller Segen soll entstehen, Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen Buddhas Sei dir immer Glück zuteil.

Aller Segen soll entstehen, Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen Dhammas Sei dir immer Glück zuteil.

Aller Segen soll entstehen, Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen Saòghas Sei dir immer Glück zuteil.

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Ihr Bhikkhus, da hören die Bhikkhus motiviert die Lehre, sielernen motiviert die Lehre auswendig, motiviert behalten siedie Lehre im Gedächtnis, motiviert erforschen sie den Sinn

der gelernten Lehren und nach dem Kennenlernen der Lehreund ihrer Bedeutung praktizieren sie motiviert der Lehre

entsprechend.

Dies, ihr Bhikkhus, sind fünf Dinge, die dazu führen, dassdie Gute Lehre weiter besteht, nicht korrumpiert wird und

nicht verschwindet.

Aòguttara Nikáya 5. 154

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SUTTA & PÁÞHA

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Dhamma-cakkappavattana SuttaEvam-me sutaí, Ekaí samayaí Bhagavá,Báráóasiyaí viharati isipatane migadáye. Tatra kho Bhagavá pañca-vaggiye bhikkhú ámantesi. „Dve’me bhikkhave antá pabbajitena na sevitabbá,Yo cáyaí kámesu káma-sukhallikánuyogo,Hìno gammo pothujjaniko anariyo anattha-sañhito, Yo cáyaí atta-kilamathánuyogo,Dukkho anariyo anattha-sañhito. Ete te bhikkhave ubho ante anupagamma,Majjhimá paþipadá tathágatena abhisambuddhá,Cakkhu-karaóì ñáóa-karaóì upasamáya abhiññáya sambodháya nibbánáya saívattati. Katamá ca sá bhikkhave majjhimá paþipadá tathágatena abhisambuddhá,Cakkhu-karaóì ñáóa-karaóì upasamáya abhiññáya sambodháya nibbánáya saívattati. Ayam-eva ariyo aþþhaògiko maggo,Seyyathìdaí,Sammá-diþþhi sammá-saòkappo,Sammá-vácá sammá-kammanto sammá-ájìvo,Sammá-váyámo sammá-sati sammá-samádhi. Ayaí kho sá bhikkhave majjhimá paþipadá tathágatena abhisambuddhá,Cakkhu-karaóì ñáóa-karaóì upasamáya abhiññáya sambodháya nibbánáya saívattati. Idaí kho pana bhikkhave dukkhaí ariya-saccaí,Játipi dukkhá jarápi dukkhá maraóampi dukkhaí,Soka-parideva-dukkha-domanassupáyásápi dukkhá,Appiyehi sampayogo dukkho piyehi vippayogo dukkhoyamp'icchaí na labhati tampi dukkhaí,Saòkhittena pañcupádánakkhandhá dukkhá.Idaí kho pana bhikkhave dukkha-samudayo ariya-saccaí,Yáyaí taóhá ponobbhaviká nandi-rága-sahagatá tatra tatrábhinandinì,Seyyathìdaí,Káma-taóhá bhava-taóhá vibhava-taóhá, Idaí kho pana bhikkhave dukkha-nirodho ariya-saccaí,Yo tassá yeva taóháya asesa-virága-nirodho cágo paþinissaggo mutti análayo.

Idaí kho pana bhikkhave dukkha-nirodha-gáminì-paþipadá ariya-saccaí,Ayam-eva ariyo aþþhaògiko maggo, Seyyathìdaí,

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Die Lehrrede vom In-Gang-Setzen des DhammaradesSo habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabenebei Váráóasì auf, im Wildpark von Isipatana.Dort aber richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus der Fünfergruppe:„Zwei Extreme, ihr Bhikkhus, sollten von einem Hauslosen nicht ausgeübt werden: das Schwelgen in Sinnesvergnügen bei den sinnlichen Dingen, das niedrig, gewöhnlich, weltlich, unedel und nicht zweckdienlich ist,und die Anbindung an Selbstquälerei,die schmerzhaft, unedel und nicht zweckdienlich ist.Jene beiden Extreme vermieden, wurde die mittlere Herangehensweise vom So-Gegangenen vollständig erkannt,die Schauung bewirkt, Wissen bewirkt und zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zum Erwachen, zu Nibbána führt.Und was ist die mittlere Herangehensweise, die vom So-Gegangenen voll-ständig erkannt wurde, die Schauung bewirkt, Wissen bewirkt und zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zum Erwachen, zu Nibbána führt?Es ist eben dieser edle achtfache Pfad, nämlich:Richtige Sichtweise, richtige Absicht,Richtige Rede, richtiges Handeln, richtige Lebensweise,Richtige Anstrengung, richtige Achtsamkeit, richtige Sammlung.Genau dies ist die mittlere Herangehensweise, die vom So-Gegangenen voll-ständig erkannt wurde, die Schauung bewirkt, Wissen bewirkt und zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zum Erwachen, zu Nibbána führt.Dies aber, ihr Bhikkhus, ist die edle Wahrheit vom Leiden:Geburt ist leidvoll, Altern ist leidvoll, Tod ist leidvoll.Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind leidvoll.Mit Unliebem vereint sein ist leidvoll, von Liebem getrennt sein ist leidvoll.Nicht bekommen, was man sich wünscht, ist leidvoll.Zusammengefasst, die fünf Ergreifensgruppen sind leidvoll.Dies aber, ihr Bhikkhus, ist die edle Wahrheit vom Leidensursprung:Es ist dieses Begehren, das erneutes Werden bringt, mit Ergötzen und Lust einhergeht, hier und dort Entzücken findet, nämlich: Begehren nach Sinneserleben, Begehren nach Dasein, Begehren nach Daseinsmöglichkeit.Dies aber, ihr Bhikkhus, ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung:Es ist das restlose leidenschaftsfreie Auflösen eben dieses Begehrens, das Aufgeben, der Verzicht, die Befreiung, das Zurückweisen.Dies aber, ihr Bhikkhus, ist die edle Wahrheit von der Herangehensweise, diezur Leidensauflösung führt: Es ist eben dieser edle achtfache Pfad, nämlich:

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Sammá-diþþhi sammá-saòkappo,Sammá-vácá sammá-kammanto sammá-ájìvo,Sammá-váyámo sammá-sati sammá-samádhi. Idaí dukkhaí ariya-saccan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi.Taí kho pan'idaí dukkhaí ariya-saccaí pariññeyyan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkhaí ariya-saccaí pariññátan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Idaí dukkha-samudayo ariya-saccan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkha-samudayo ariya-saccaí pahátabban'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkha-samudayo ariya-saccaí pahìnan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Idaí dukkha-nirodho ariya-saccan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkha-nirodho ariya-saccaí sacchikátabban'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi.Taí kho pan'idaí dukkha-nirodho ariya-saccaí sacchikatan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. (weiter auf der übernächsten Seite)

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Richtige Sichtweise, richtige Absicht,Richtige Rede, richtiges Handeln, richtige Lebensweise,Richtige Anstrengung, richtige Achtsamkeit, richtige Sammlung.„Dies ist die edle Wahrheit vom Leiden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte DingeSchauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit vom Leiden – ist zu durchschauen.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit vom Leiden – ist durchschaut worden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Dies ist die edle Wahrheit vom Leidensursprung.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte DingeSchauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit vom Leidensursprung – ist zu überwinden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit vom Leidensursprung – ist überwunden worden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Dies ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte DingeSchauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung – ist zu verwirklichen.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dingeüberlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung – ist verwirklicht worden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung. (weiter auf der übernächsten Seite)

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Idaí dukkha-nirodha-gáminì-paþipadá ariya-saccan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkha-nirodha-gáminì-paþipadá ariya-saccaí bhávetabban'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Taí kho pan'idaí dukkha-nirodha-gáminì-paþipadá ariya-saccaí bhávitan'ti me bhikkhave,Pubbe ananussutesu dhammesu,Cakkhuí udapádi ñáóaí udapádi paññá udapádi vijjá udapádi áloko udapádi. Yávakìvañca me bhikkhave imesu catúsu ariya-saccesu,Evan-ti-parivaþþaí dvádas'ákáraí yathábhútaí ñáóa-dassanaí na suvisuddhaí ahosi,Neva táváhaí bhikkhave sadevake loke samárake sabrahmake,Sassamaóa-bráhmaóiyá pajáya sadeva-manussáya,Anuttaraí sammá-sambodhií abhisambuddho paccaññásií. Yato ca kho me bhikkhave imesu catúsu ariya-saccesu,Evan-ti-parivaþþaí dvádas'ákáraí yathábhútaí ñáóa-dassanaí suvisuddhaí ahosi,Atháhaí bhikkhave sadevake loke samárake sabrahmake,Sassamaóa-bráhmaóiyá pajáya sadeva-manussáya,Anuttaraí sammá-sambodhií abhisambuddho paccaññásií. Ñáóañca pana me dassanaí udapádi,Akuppá me vimutti,Ayam-antimá játi,N'atthidáni punabbhavo'ti.“ Idam-avoca Bhagavá,Attamaná pañca-vaggiyá bhikkhú Bhagavato bhásitaí abhinanduí.Imasmiñca pana veyyá-karaóasmií bhaññamáne,Áyasmato Koóðaññassa virajaí vìtamalaí dhamma-cakkhuí udapádi, Yaòkiñci samudaya-dhammaí sabban-taí nirodha-dhamman'ti.

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„Dies ist die edle Wahrheit von der Herangehensweise, die zur Leidensauflö-sung führt.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit von der Herangehensweise, die zur Leidensauflösung führt – ist zu entfalten.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte Dinge Schauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.„Das nun aber – dies ist die edle Wahrheit von der Herangehensweise, die zur Leidensauflösung führt – ist entfaltet worden.“ So, ihr Bhikkhus, entstanden mir in Bezug auf vorher nicht überlieferte DingeSchauung, Erkenntnis, Weisheit, wahres Wissen und Erleuchtung.Und solange, ihr Bhikkhus, für mich in Bezug auf diese vier edlen Wahrheiten,so mit drei Umdrehungen und zwölf Ausprägungen wirklichkeitsgemäße Erkenntnis und Schau nicht wohlgeläutert war, solange gestand ich mir auchnicht zu, dass ich in der Welt samt Deva-, Mára- und Brahmawelt, mit der Schar der Samaóas und Brahmanen, Menschen und Devas zum unübertrefflichen vollkommenen Erwachen erwacht war.Sobald aber, ihr Bhikkhus, für mich in Bezug auf diese vier edlen Wahrheitenso mit drei Umdrehungen und zwölf Ausprägungen wirklichkeitsgemäße Erkenntnis und Schau wohlgeläutert war, da gestand ich mir zu, dass ich in der Welt samt Deva-, Mára- und Brahma-welt, mit der Schar der Samaóas und Brahmanen, Menschen und Devas zumunübertrefflichen vollkommenen Erwachen erwacht war.Und mir entstand Erkenntnis und Schau:„Unerschütterlich ist meine Befreiung.Dies ist die letzte Geburt.Jetzt gibt es kein Wiederwerden mehr.“Dies sagte der Erhabene. Die Bhikkhus der Fünfergruppe waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.Und während diese Erklärung vorgetragen wurde, stieg dem Ehrwürdigen Kondañña das staubfreie, fleckenlose Dhamma-Auge auf: „Was immer dem Ursprung unterworfen ist, all das ist der Auflösung unterworfen.“

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Pavattite ca Bhagavatá dhamma-cakke,Bhummá devá saddamanussávesuí, „Etam-Bhagavatá Báráóasiyaí isipatane migadáye anuttaraí dhamma-cakkaí pavattitaí,Appaþivattiyaí samaóena vá bráhmaóena vá devena vá márena vá brahmuná vá kenaci vá lokasmin’ti.“Bhummánaí devánaí saddaí sutvá,Cátummahárájiká devá saddamanussávesuí. Cátummahárájikánaí devánaí saddaí sutvá,Távatiísá devá saddamanussávesuí. Távatiísánaí devánaí saddaí sutvá,Yámá devá saddamanussávesuí. Yámánaí devánaí saddaí sutvá,Tusitá devá saddamanussávesuí. Tusitánaí devánaí saddaí sutvá,Nimmánaratì devá saddamanussávesuí. Nimmánaratìnaí devánaí saddaí sutvá,Paranimmita-vasavattì devá saddamanussávesuí. Paranimmita-vasavattìnaí devánaí saddaí sutvá,Brahma-káyiká devá saddamanussávesuí, „Etam-Bhagavatá Báráóasiyaí isipatane migadáyeanuttaraí dhamma-cakkaí pavattitaí,Appaþivattiyaí samaóena vá bráhmaóena vá devena vá márena vá brahmuná vá kenaci vá lokasmin’ti.“ Itiha tena khaóena tena muhuttena,Yáva brahma-loká saddo abbhuggacchi. Ayañca dasa-sahassì loka-dhátu,Saòkampi sampakampi sampavedhi, Appamáóo ca o¿áro obháso loke páturahosi,Atikkammeva devánaí devánubhávaí. Atha kho Bhagavá udánaí udánesi,„Aññási vata bho Koóðañño,Aññási vata bho Koóðañño’ti.“ Itihidaí áyasmato Koóðaññassa,Añña-koóðañño'tveva námaí, ahosì’ti.

Saíyutta Nikáya 56.11

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Und als vom Erhabenen das Dhammarad in Gang gesetzt worden war,ließen die Erddevas den Ruf erschallen:„Von jenem Erhabenen wurde bei Váráóasì, im Wildpark von Isipatanadas unübertreffliche Dhammarad in Gang gesetzt,das von keinem Samaóa oder Brahmanen oder Deva oder Mára oder Brahmaoder sonst jemandem in der Welt aufgehalten werden kann.“Den Ruf der Erddevas vernommen habend,ließen die Götter der vier Großkönige den Ruf erschallen.Den Ruf der Götter der vier Großkönige vernommen habend,ließen die Götter der Dreiunddreißig den Ruf erschallen.Den Ruf der Götter der Dreiunddreißig vernommen habend,ließen die Yáma-Götter den Ruf erschallen.Den Ruf der Yáma-Götter vernommen habend,ließen die Tusita-Götter den Ruf erschallen.Den Ruf der Tusita-Götter vernommen habend,ließen die Götter, die sich am Erschaffen erfreuten, den Ruf erschallen.Den Ruf der Götter, die sich am Erschaffen erfreuen, vernommen habend,ließen die Götter, die Macht über die Schöpfungen anderer haben, den Ruf erschallen. Den Ruf der Götter, die Macht über die Schöpfungen anderer haben, vernommen habend, ließen die Götter der Brahmagruppe, den Ruf erschallen: „Von jenem Erhabenen wurde bei Váráóasì, im Wildpark von Isipatana das unübertreffliche Dhammarad in Gang gesetzt,das von keinem Samaóa oder Brahmanen oder Deva oder Mára oder Brahmaoder sonst jemandem in der Welt aufgehalten werden kann.“In diesem Moment, diesem Augenblick,erhob sich der Ruf sogar aus der Brahmawelt.Und diese zehntausendfache Weltensphäreerzitterte, erbebte, wurde erschüttert.Und unermessliches, weitreichendes Licht erschien in der Welt,das sogar die göttliche Pracht der Götter übertraf.Da aber äußerte der Erhabene den feierlichen Ausspruch:„Mein Lieber, Kondañña hat tatsächlich erkannt!Mein Lieber, Kondañña hat tatsächlich erkannt!“Somit wurde dem Ehrwürdigen Kondaññaeben der Name „Erkenntnis-Kondañña“zuteil.

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Anatta-lakkhaóa SuttaEvam-me sutaí, Ekaí samayaí Bhagavá,Báráóasiyaí viharati isipatane migadáye.Tatra kho Bhagavá pañca-vaggiye bhikkhú ámantesi.„Rúpaí bhikkhave anattá.Rúpañca hidaí bhikkhave attá abhavissa,Nayidaí rúpaí ábádháya saívatteyya,Labbhetha ca rúpe,Evaí me rúpaí hotu evaí me rúpaí má ahosìti.Yasmá ca kho bhikkhave rúpaí anattá,Tasmá rúpaí ábádháya saívattati,Na ca labbhati rúpe,Evaí me rúpaí hotu evaí me rúpaí má ahosìti.Vedaná anattá.Vedaná ca hidaí bhikkhave attá abhavissa,Nayidaí vedaná ábádháya saívatteyya,Labbhetha ca vedanáya,Evaí me vedaná hotu evaí me vedaná má ahosìti.Yasmá ca kho bhikkhave vedaná anattá,Tasmá vedaná ábádháya saívattati,Na ca labbhati vedanáya,Evaí me vedaná hotu evaí me vedaná má ahosìti.Saññá anattá.Saññá ca hidaí bhikkhave attá abhavissa,Nayidaí saññá ábádháya saívatteyya,Labbhetha ca saññáya,Evaí me saññá hotu evaí me saññá má ahosìti.Yasmá ca kho bhikkhave saññá anattá,Tasmá saññá ábádháya saívattati,Na ca labbhati saññáya,Evaí me saññá hotu evaí me saññá má ahosìti.Saòkhárá anattá.Saòkhárá ca hidaí bhikkhave attá abhavissaísu,Nayidaí saòkhárá ábádháya saívatteyyuí,Labbhetha ca saòkháresu,Evaí me saòkhárá hontu evaí me saòkhárá má ahesunti.Yasmá ca kho bhikkhave saòkhárá anattá,Tasmá saòkhárá ábádháya saívattanti,Na ca labbhati saòkháresu,Evaí me saòkhárá hontu evaí me saòkhárá má ahesunti.

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Lehrrede vom Merkmal des Nicht-SelbstSo habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabenebei Váráóasì auf, im Wildpark von Isipatana.Dort aber richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus der Fünfergruppe:„Form, ihr Bhikkhus, ist Nicht-Selbst.Und wenn nämlich, ihr Bhikkhus, Form Selbst wäre,würde diese Form nicht in Bedrängnis führen,und man könnte in Bezug auf Form erlangen:»So möge meine Form sein, so soll meine Form nicht sein.«Weil aber, ihr Bhikkhus, Form Nicht-Selbst ist,deshalb führt Form in Bedrängnisund man erlangt in Bezug auf Form nicht:»So möge meine Form sein, so soll meine Form nicht sein.«Gefühl ist Nicht-Selbst.Und wenn nämlich, ihr Bhikkhus, Gefühl Selbst wäre,würde dieses Gefühl nicht in Bedrängnis führen,und man könnte in Bezug auf Gefühl erlangen:»So möge mein Gefühl sein, so soll mein Gefühl nicht sein.«Weil aber, ihr Bhikkhus, Gefühl Nicht-Selbst ist,deshalb führt Gefühl in Bedrängnisund man erlangt in Bezug auf Gefühl nicht:»So möge mein Gefühl sein, so soll mein Gefühl nicht sein.«Wahrnehmung ist Nicht-Selbst.Und wenn nämlich, ihr Bhikkhus, Wahrnehmung Selbst wäre,würde diese Wahrnehmung nicht in Bedrängnis führen,und man könnte in Bezug auf Wahrnehmung erlangen:»So möge meine Wahrnehmung sein, so soll meine Wahrnehmung nicht sein.«Weil aber, ihr Bhikkhus, Wahrnehmung Nicht-Selbst ist,deshalb führt Wahrnehmung in Bedrängnisund man erlangt in Bezug auf Wahrnehmung nicht:»So möge meine Wahrnehmung sein, so soll meine Wahrnehmung nicht sein.«Gestaltungen sind Nicht-Selbst.Und wenn nämlich, ihr Bhikkhus, Gestaltungen Selbst wären,würden diese Gestaltungen nicht in Bedrängnis führen,und man könnte in Bezug auf Gestaltungen erlangen:»So mögen meine Gestaltungen sein, so sollen meine Gestaltungen nicht sein.«Weil aber, ihr Bhikkhus, Gestaltungen Nicht-Selbst sind,deshalb führen Gestaltungen in Bedrängnisund man erlangt in Bezug auf Gestaltungen nicht:»So mögen meine Gestaltungen sein, so sollen meine Gestaltungen nicht sein.«

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Viññáóaí anattá.Viññáóañca hidaí bhikkhave attá abhavissa,Nayidaí viññáóaí ábádháya saívatteyya,Labbhetha ca viññáóe,Evaí me viññáóaí hotu evaí me viññáóaí má ahosìti.Yasmá ca kho bhikkhave viññáóaí anattá,Tasmá viññáóaí ábádháya saívattati,Na ca labbhati viññáóe,Evaí me viññáóaí hotu evaí me viññáóaí má ahosìti.Taí kií maññatha bhikkhave rúpaí niccaí vá aniccaí váti.“„Aniccaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí vá taí sukhaí váti.“„Dukkhaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí viparióáma-dhammaí,Kallaí nu taí samanupassituí,Etaí mama eso'ham-asmi eso me attáti.“„No hetaí bhante.“„Taí kií maññatha bhikkhave vedaná niccá vá aniccá váti.“„Aniccá bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí vá taí sukhaí váti.“„Dukkhaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí viparióáma-dhammaí,Kallaí nu taí samanupassituí,Etaí mama eso'ham-asmi eso me attáti.“„No hetaí bhante.“„Taí kií maññatha bhikkhave saññá niccá vá aniccá váti.“„Aniccá bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí vá taí sukhaí váti.“„Dukkhaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí viparióáma-dhammaí,Kallaí nu taí samanupassituí,Etaí mama eso'ham-asmi eso me attáti.“„No hetaí bhante.“„Taí kií maññatha bhikkhave saòkhárá niccá vá aniccá váti.“„Aniccá bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí vá taí sukhaí váti.“„Dukkhaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí viparióáma-dhammaí,Kallaí nu taí samanupassituí,Etaí mama eso'ham-asmi eso me attáti.“„No hetaí bhante.“

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Bewusstsein ist Nicht-Selbst.Und wenn nämlich, ihr Bhikkhus, Bewusstsein Selbst wäre,würde dieses Bewusstsein nicht in Bedrängnis führen,und man könnte in Bezug auf Bewusstsein erlangen:»So möge mein Bewusstsein sein, so soll mein Bewusstsein nicht sein.«Weil aber, ihr Bhikkhus, Bewusstsein Nicht-Selbst ist,deshalb führt Bewusstsein in Bedrängnisund man erlangt in Bezug auf Bewusstsein nicht:»So möge mein Bewusstsein sein, so soll mein Bewusstsein nicht sein.«Was meint ihr, Bhikkhus? Ist Form beständig oder unbeständig?“„Unbeständig, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig ist, ist das leidhaft oder angenehm?“„Leidhaft, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig, leidhaft und der Veränderung unterworfen ist,ist das geeignet, so betrachtet zu werden:Dieses ist mein, dieser bin ich, dieser ist mein Selbst?“„Bestimmt nicht, ehrwürdiger Herr.“Was meint ihr, Bhikkhus? Ist Gefühl beständig oder unbeständig?“„Unbeständig, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig ist, ist das leidhaft oder angenehm?“„Leidhaft, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig, leidhaft und der Veränderung unterworfen ist,ist das geeignet, so betrachtet zu werden:Dieses ist mein, dieser bin ich, dieser ist mein Selbst?“„Bestimmt nicht, ehrwürdiger Herr.“Was meint ihr, Bhikkhus? Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?“„Unbeständig, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig ist, ist das leidhaft oder angenehm?“„Leidhaft, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig, leidhaft und der Veränderung unterworfen ist,ist das geeignet, so betrachtet zu werden:Dieses ist mein, dieser bin ich, dieser ist mein Selbst?“„Bestimmt nicht, ehrwürdiger Herr.“Was meint ihr, Bhikkhus? Sind Gestaltungen beständig oder unbeständig?“„Unbeständig, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig ist, ist das leidhaftoder angenehm?“„Leidhaft, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig, leidhaft und der Veränderung unterworfen ist,ist das geeignet, so betrachtet zu werden:Dieses ist mein, dieser bin ich, dieser ist mein Selbst?“„Bestimmt nicht, ehrwürdiger Herr.“

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„Taí kií maññatha bhikkhave viññáóaí niccaí vá aniccaí váti.“„Aniccaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí vá taí sukhaí váti.“„Dukkhaí bhante.“„Yam-panániccaí dukkhaí viparióáma-dhammaí,Kallaí nu taí samanupassituí,Etaí mama eso'ham-asmi eso me attáti.“„No hetaí bhante.“„Tasmátiha bhikkhave yaòkiñci rúpaí atìtánágata-paccuppannaí,Ajjhattaí vá bahiddhá vá,O¿árikaí vá sukhumaí vá,Hìnaí vá paóìtaí vá,Yandúre santike vá,Sabbaí rúpaí,Netaí mama neso'ham-asmi na meso attáti,Evam-etaí yathábhútaí sammappaññáya daþþhabbaí.Yá káci vedaná atìtánágata-paccuppanná,Ajjhattá vá bahiddhá vá,O¿áriká vá sukhumá vá,Hìná vá paóìtá vá,Yá dúre santike vá,Sabbá vedaná,Netaí mama neso'ham-asmi na meso attáti,Evam-etaí yathábhútaí sammappaññáya daþþhabbaí.Yá káci saññá atìtánágata-paccuppanná,Ajjhattá vá bahiddhá vá,O¿áriká vá sukhumá vá,Hìná vá paóìtá vá,Yá dúre santike vá,Sabbá saññá,Netaí mama neso'ham-asmi na meso attáti,Evam-etaí yathábhútaí sammappaññáya daþþhabbaí.Ye keci saòkhárá atìtánágata-paccuppanná,Ajjhattá vá bahiddhá vá,O¿áriká vá sukhumá vá,Hìná vá paóìtá vá,Ye dúre santike vá,Sabbe saòkhárá,Netaí mama neso'ham-asmi na meso attáti,Evam-etaí yathábhútaí sammappaññáya daþþhabbaí.

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Was meint ihr, Bhikkhus? Ist Bewusstsein beständig oder unbeständig?“„Unbeständig, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig ist, ist das leidhaft oder angenehm?“„Leidhaft, ehrwürdiger Herr.“„Was aber unbeständig, leidhaft und der Veränderung unterworfen ist,ist das geeignet, so betrachtet zu werden:Dieses ist mein, dieser bin ich, dieser ist mein Selbst?“„Bestimmt nicht, ehrwürdiger Herr.“„Daher, ihr Bhikkhus: Welche Form auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,für jegliche Form gilt:Dieses ist nicht mein, dieser bin ich nicht; dieser ist nicht mein Selbst.So sollte das wirklichkeitsgemäß mit richtiger Weisheit gesehen werden.Welches Gefühl auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,für jegliches Gefühl gilt:Dieses ist nicht mein, dieser bin ich nicht; dieser ist nicht mein Selbst.So sollte das wirklichkeitsgemäß mit richtiger Weisheit gesehen werden.Welche Wahrnehmung auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,für jegliche Wahrnehmung gilt:Dieses ist nicht mein, dieser bin ich nicht; dieser ist nicht mein Selbst.So sollte das wirklichkeitsgemäß mit richtiger Weisheit gesehen werden.Welche Gestaltungen auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,für jegliche Gestaltungen gilt:Dieses ist nicht mein, dieser bin ich nicht; dieser ist nicht mein Selbst.So sollte das wirklichkeitsgemäß mit richtiger Weisheit gesehen werden.

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Yaòkiñci viññáóaí atìtánágata-paccuppannaí,Ajjhattaí vá bahiddhá vá,O¿árikaí vá sukhumaí vá,Hìnaí vá paóìtaí vá,Yandúre santike vá,Sabbaí viññáóaí,Netaí mama neso'ham-asmi na meso attáti,Evam-etaí yathábhútaí sammappaññáya daþþhabbaí.Evaí passaí bhikkhave sutavá ariya-sávako,Rúpasmií pi nibbindati,Vedanáya pi nibbindati,Saññáya pi nibbindati,Saòkháresu pi nibbindati,Viññáóasmií pi nibbindati.Nibbindaí virajjati,Virágá vimuccati,Vimuttasmií vimuttam-iti ñáóaí hoti,Khìóá játi,Vusitaí brahma-cariyaí,Kataí karaóìyaí,Náparaí itthattáyáti pajánátìti.“Idam-avoca Bhagavá,Attamaná pañca-vaggiyá bhikkhú Bhagavato bhásitaí abhinanduí.Imasmiñca pana veyyá-karaóasmií bhaññamáne,Pañca-vaggiyánaí bhikkhúnaí anupádáya,ásavehi cittáni vimucciísúti.

Saíyutta Nikáya 22. 59

Áditta-pariyáya SuttaEvam-me sutaí. Ekaí samayaí Bhagavá Gayáyaí viharati gayásìsesaddhií bhikkhu-sahassena.Tatra kho Bhagavá bhikkhú ámantesi:„Sabbaí bhikkhave ádittaí.Kiñ-ca bhikkhave sabbaí ádittaí?Cakkhuí bhikkhave ádittaí.Rúpá ádittá.Cakkhu-viññáóaí ádittaí.Cakkhu-samphasso áditto.Yam-p'idaí cakkhu-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí. (weiter auf der übernächsten Seite)

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Welches Bewusstsein auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,für jegliches Bewusstsein gilt:Dieses ist nicht mein, dieser bin ich nicht; dieser ist nicht mein Selbst.So sollte das wirklichkeitsgemäß mit richtiger Weisheit gesehen werden.So sehend, ihr Bhikkhus, wird ein wohlunterrichteter edler Schülerin Bezug auf Form ernüchtert,in Bezug auf Gefühl ernüchtert,in Bezug auf Wahrnehmung ernüchtert,in Bezug auf Gestaltungen ernüchtert,in Bezug auf Bewusstsein ernüchtert.Ernüchtert werdend, wird er entreizt,Durch Entreizung wird er befreit.Im Befreiten ist das Wissen: »Befreit!«»Geburt ist vernichtet,der Heilige Wandel ist vollendet,es ist getan, was zu wirken war,über diesen Zustand hinaus gibt es nichts Weiteres,« so versteht er.“Dies sagte der Erhabene. Die Bhikkhus der Fünfergruppe waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen. Und während diese Erklärung vorgetragen wurde, wurde den Bhikkhus der Fünfergruppe durch Nicht-Ergreifendas Herz von den Trieben befreit.

Die Feuer-LehrredeSo habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabenebei Gayá auf, am Gayákopf,zusammen mit einer Tausendschaft von Bhikkhus.Dort aber richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus:„Alles, ihr Bhikkhus, steht in Flammen.Und was alles, ihr Bhikkhus, steht in Flammen?Das Auge, ihr Bhikkhus, steht in Flammen.Formen stehen in Flammen.Sehbewusstsein steht in Flammen.Sehkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Sehkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen. (weiter auf der übernächsten Seite)

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Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.Sotaí ádittaí.Saddá ádittá.Sota-viññáóaí ádittaí.Sota-samphasso áditto.Yam-p'idaí sota-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí.Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.Ghánaí ádittaí.Gandhá ádittá.Ghána-viññáóaí ádittaí.Ghána-samphasso áditto.Yam-p'idaí ghána-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí.Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.Jivhá ádittá.Rasá ádittá.Jivhá-viññáóaí ádittaí.Jivhá-samphasso áditto.Yam-p'idaí jivhá-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí.Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.

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Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.Das Ohr steht in Flammen.Töne stehen in Flammen.Hörbewusstsein steht in Flammen.Hörkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Hörkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen.Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.Die Nase steht in Flammen.Gerüche stehen in Flammen.Riechbewusstsein steht in Flammen.Riechkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Riechkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen.Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.Die Zunge steht in Flammen.Geschmäcker stehen in Flammen.Schmeckbewusstsein steht in Flammen.Schmeckkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Schmeckkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen.Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.

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Káyo áditto.Phoþþhabbá ádittá.Káya-viññáóaí ádittaí.Káya-samphasso áditto.Yam-p'idaí káya-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí.Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.Mano áditto.Dhammá ádittá.Mano-viññáóaí ádittaí.Mano-samphasso áditto.Yam-p'idaí mano-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tam-pi ádittaí.Kena ádittaí?Ádittaí rág'agginá dos'agginá moh'agginá,ádittaí játiyá jará-maraóena,sokehi paridevehi dukkhehi domanassehi upáyásehi ádittan'ti vadámi.Evaí passaí bhikkhave sutavá ariyasávakoCakkhusmií pi nibbindati.Rúpesu pi nibbindati.Cakkhu-viññáóe pi nibbindati.Cakkhu-samphasse pi nibbindatiYam-p'idaí cakkhu-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tasmií pi nibbindati.Sotasmií pi nibbindati.Saddesu pi nibbindati.Sota-viññáóe pi nibbindati.Sota-samphasse pi nibbindati.Yam-p'idaí sota-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tamsmií pi nibbindati.

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Der Körper steht in Flammen.Tastobjekte stehen in Flammen.Tastbewusstsein steht in Flammen.Tastkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Tastkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen.Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.Der Geist steht in Flammen.Geistobjekte stehen in Flammen.Geistbewusstsein steht in Flammen.Geistkontakt steht in Flammen.Auch das, was bedingt durch Geistkontakt an Fühlbarem aufsteigt,sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,auch das steht in Flammen.Wodurch steht es in Flammen?Es steht in Flammen durch das Gierfeuer, Hassfeuer, Verblendungsfeuer,Es steht in Flammen durch Geburt, Altern und Tod,durch Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verweiflung, sage ich.So sehend, ihr Bhikkhus, wird ein wohlunterrichteter edler Schülerin Bezug auf das Auge ernüchtert.In Bezug auf Formen wird er ernüchtert.In Bezug auf Sehbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Sehkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Sehkontakt an Fühlbarem auf-steigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.In Bezug auf das Ohr wird er ernüchtert.In Bezug auf Töne wird er ernüchtert.In Bezug auf Hörbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Hörkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Hörkontakt an Fühlbarem auf-steigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.

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Ghánasmií pi nibbindati.Gandhesu pi nibbindati.Ghána-viññáóe pi nibbindati.Ghána-samphasse pi nibbindati.Yam-p'idaí ghána-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tamsmií pi nibbindati.Jivháya pi nibbindati.Rasesu pi nibbindati.Jivhá-viññáóe pi nibbindati.Jivhá-samphasse pi nibbindati.Yam-p'idaí jivhá-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tasmií pi nibbindati.Káyasmií pi nibbindati.Phoþþhabbesu pi nibbindati.Káya-viññáóe pi nibbindati.Káya-samphasse pi nibbindati.Yam-p'idaí káya-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tasmií pi nibbindati.Manasmií pi nibbindati.Dhammesu pi nibbindati.Mano-viññáóe pi nibbindati.Mano-samphasse pi nibbindati.Yam-p'idaí mano-samphassa-paccayá uppajjati vedayitaí,sukhaí vá dukkhaí vá adukkhamasukhaí vá, tasmií pi nibbindati.Nibbindaí virajjati,Virágá vimuccati,Vimuttasmií vimuttam-iti ñáóaí hoti,Khìóá játi,Vusitaí brahma-cariyaí,Kataí karaóìyaí,Náparaí itthattáyáti pajánátìti.“Idam-avoca Bhagavá,Attamaná te bhikkhú Bhagavato bhásitaí abhinanduí.Imasmiñca pana veyyá-karaóasmií bhaññamáne,tassa bhikkhu-sahassassa anupádáya,ásavehi cittáni vimucciísúti.

Saíyutta Nikáya 35. 28

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In Bezug auf die Nase wird er ernüchtert.In Bezug auf Gerüche wird er ernüchtert.In Bezug auf Riechbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Riechkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Riechkontakt an Fühlbarem auf-steigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.In Bezug auf die Zunge wird er ernüchtert.In Bezug auf Geschmäcker wird er ernüchtert.In Bezug auf Schmeckbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Schmeckkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Schmeckkontakt an Fühlbarem aufsteigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.In Bezug auf den Körper wird er ernüchtert.In Bezug auf Tastobjekte wird er ernüchtert.In Bezug auf Tastbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Tastkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Tastkontakt an Fühlbarem auf-steigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.In Bezug auf den Geist wird er ernüchtert.In Bezug auf Geistobjekte wird er ernüchtert.In Bezug auf Geistbewusstsein wird er ernüchtert.In Bezug auf Geistkontakt wird er ernüchtert.Auch in Bezug auf das, was bedingt durch Geistkontakt an Fühlbarem auf-steigt, sei es angenehm, schmerzhaft oder neutral,wird er ernüchtert.Ernüchtert werdend, wird er entreizt,Durch Entreizung wird er befreit.Im Befreiten ist das Wissen: »Befreit!«»Geburt ist vernichtet,der Heilige Wandel ist vollendet,es ist getan, was zu wirken war,über diesen Zustand hinaus gibt es nichts Weiteres,« so versteht er.“Dies sagte der Erhabene. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen. Und während diese Erklärung vorgetragen wurde, wurde der Tausendschaft von Bhikkhus durch Nicht-Ergreifendas Herz von den Trieben befreit.

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Sáráóìya-dhamma Sutta

Evaí me sutaí. Ekaí samayaí BhagaváSávatthiyaí viharati,Jetavane Anáthapióðikassa áráme.Tatra kho Bhagavá bhikkhú ámantesi:Bhikkhavo'ti.Bhadante'ti te bhikkhú Bhagavato paccassosuí.Bhagavá etad-avoca:Chayime bhikkhave dhammá sáráóìyá piya-karaóá garu-karaóá,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattanti. Katame cha?Idha bhikkhave bhikkhunomettaí káya-kammaí paccupaþþhitaí hoti,sabrahmacárìsu ávi c'eva raho ca.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.Puna c'aparaí bhikkhave bhikkhunomettaí vacì-kammaí paccupaþþhitaí hoti,sabrahmacárìsu ávi c'eva raho ca.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.Puna c'aparaí bhikkhave bhikkhunomettaí mano-kammaí paccupaþþhitaí hoti,sabrahmacárìsu ávi c'eva raho ca.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.Puna c'aparaí bhikkhave bhikkhu,ye te lábhá dhammiká dhamma-laddhá,antamaso patta-pariyápanna-mattam-pi,tathárúpehi lábhehi appaþivibhattabhogì hoti,sìlavantehi sabrahmacárìhi sádháraóa-bhogì.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.Puna c'aparaí bhikkhave bhikkhu,yáni táni sìláni akhaóðáni achiddáni asabaláni akammásáni,bhujissáni viññuppasaþþháni aparámaþþháni samádhi-saívattanikáni,Tathárúpesu sìlesu sìla-sámaññagato viharati,sabrahmacárìhi ávi c'eva raho ca.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.

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Sechs bemerkenswerte EigenschaftenSo habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabenebei Sávatthì auf,im Jetahain, im Kloster des Anáthapióðika.Dort aber richtete sich der Erhabene an die Bhikkhus:„Ihr Bhikkhus.“„Ehrwürdiger Herr,“ erwiderten die Bhikkhus dem Erhabenen.Der Erhabene sagte dieses:„Ihr Bhikkhus, es gibt diese sechs bemerkenswerten Eigenschaften, die Liebeund Respekt erzeugen, zur Hilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Ein-tracht und Einigkeit beitragen. Welche sechs?Da hält ein Bhikkhu körperliche Handlungen der Liebenden Güte gegenüber seinen Gefährten im Heiligen Leben ein, sowohl öffentlich als auch unbemerkt. Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.Darüber hinaus hält ein Bhikkhu sprachliche Handlungen der Liebenden Güte gegenüber seinen Gefährten im Heiligen Leben ein, sowohl öffentlich als auch unbemerkt. Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.Darüber hinaus hält ein Bhikkhu geistige Handlungen der Liebenden Güte gegenüber seinen Gefährten im Heiligen Leben ein, sowohl öffentlich als auch unbemerkt. Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.Darüber hinaus benutzt ein Bhikkhujeglichen rechtmäßigen Zugewinn, der im Einklang mit dem Dhamma erlangt wurde, sogar einschließlich des Inhalts seiner Schale,indem er, ohne irgendetwas davon zurückzuhalten,mit seinen sittsamen Gefährten im Heiligen Leben teilt.Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.Darüber hinaus weilt ein Bhikkhu tugendhaft im Besitzsolcher Tugenden, die ungebrochen, unverletzt, unbefleckt, nicht korrumpiert sind, die befreiend sind, von Kundigen gepriesen werden, nicht falsch aufgefasst sind, zur Sammlung führen, gleich seinenGefährten im Heiligen Leben, sowohl öffentlich als auch unbemerkt. Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.

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Puna c'aparaí bhikkhave bhikkhu,yáyaí diþþhi ariyá niyyániká,niyyáti takkarassa sammá-dukkhakkhayáya,tathárúpáya diþþhiyá diþþhi-sámaññagato viharati,sabrahmacárìhi ávi c'eva raho ca.Ayam-pi dhammo sáráóìyo piya-karaóo garu-karaóo,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattati.Ime kho bhikkhave cha dhammá sáráóìyá piya-karaóá garu-karaóá,saògaháya avivádáya sámaggiyá ekì-bháváya saívattantì'ti. Idam-avoca Bhagavá,Attamaná te bhikkhú Bhagavato bhásitaí abhinandun'ti.

Aòguttara Nikáya 6. 12

Paþicca Samuppáda PáþhaAvijjá-paccayá saòkhárá,Saòkhára-paccayá viññáóaí,Viññáóa-paccayá náma-rúpaí, Náma-rúpa-paccayá sa¿áyatanaí,Sa¿áyatana-paccayá phasso, Phassa-paccayá vedaná,Vedaná-paccayá taóhá, Taóhá-paccayá upádánaí,Upádána-paccayá bhavo, Bhava-paccayá játi,Játi-paccayá jara-maraóaí soka-parideva-dukkha-domanassupáyásá sambhavanti.Evam-etassa kevalassa dukkhakkhandhassa, samudayo hoti.

Avijjáyatveva asesa-virága-nirodhá saòkhára-nirodho,Saòkhára-nirodhá viññáóa-nirodho,Viññáóa-nirodhá náma-rúpa-nirodho,Náma-rúpa-nirodhá sa¿áyatana-nirodho,Sa¿áyatana-nirodhá phassa-nirodho,Phassa-nirodhá vedaná-nirodho,Vedaná-nirodhá taóhá-nirodho,Taóhá-nirodhá upádána-nirodho,Upádána-nirodhá bhava-nirodho,Bhava-nirodhá játi-nirodho,Játi-nirodhá jara-maraóaí soka-parideva-dukkha-domanassupáyásá nirujjhanti.Evam-etassa kevalassa dukkhakkhandhassa, nirodho hoti.

Majjhima Nikáya 38 u.a.

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Darüber hinaus weilt ein Bhikkhu im Besitzsolcher Ansicht, die edel und führend ist,die denjenigen, der dementsprechend praktiziert, zur völligen Vernichtung des Leidens führt, gleich seinen Gefährten im Heiligen Leben, sowohl öffentlich als auch unbemerkt.Dies ist eine bemerkenswerte Eigenschaft, die Liebe und Respekt erzeugt, zurHilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beiträgt.Dies nun, ihr Bhikkhus, sind die sechs bemerkenswerten Eigenschaften, die Liebe und Respekt erzeugen, zur Hilfsbereitschaft, zum Nicht-Streiten, zur Eintracht und Einigkeit beitragen.“Dies sagte der Erhabene. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.

Bedingtes ZusammenentstehenBedingt durch Unwissenheit sind Gestaltungen, bedingt durch Gestaltungen ist Bewusstsein, bedingt durch Bewusstsein ist Name&Form, bedingt durch Name&Form ist das sechsfache Gebiet,bedingt durch das sechsfache Gebiet ist Kontakt, bedingt durch Kontakt ist Gefühl, bedingt durch Gefühl ist Begehren, bedingt durch Begehren ist Ergreifen, bedingt durch Ergreifen ist Werden, bedingt durch Werden ist Geburt, bedingt durch Geburt entstehen Altern, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung. So ist der Ursprung dieser ganzen Leidensmasse.

Mit der restlosen leidenschaftsfreien Auflösung eben dieser Unwissenheit istdie Auflösung von Gestaltungen, mit der Auflösung von Gestaltungen ist die Auflösung von Bewusstsein, mit der Auflösung von Bewusstsein ist die Auflösung von Name&Form, mit der Auflösung von Name&Form ist die Auflösung des sechsfachen Gebiets,mit der Auflösung des sechsfachen Gebiets ist die Auflösung von Kontakt, mit der Auflösung von Kontakt ist die Auflösung von Gefühl, mit der Auflösung von Gefühl ist die Auflösung von Begehren, mit der Auflösung von Begehren ist die Auflösung von Ergreifen, mit der Auflösung von Ergreifen ist die Auflösung von Werden, mit der Auflösung von Werden ist die Auflösung von Geburt, mit der Auflösung von Geburt lösen sich Altern, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist die Auflösung dieser ganzen Leidensmasse.

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Cáturappamaññá PáþhaMettá-sahagatena cetasá ekaí disaí pharitvá viharati,tathá dutiyaí tathá tatiyaí tathá catutthaí,iti uddham-adho tiriyaí sabbadhi sabbattatáya, sabbávantaí lokaí mettá-sahagatena cetasá, vipulena mahaggatena appamáóena averena abyápajjhena pharitvá viharati.Karuóá-sahagatena cetasá ekaí disaí pharitvá viharati,tathá dutiyaí tathá tatiyaí tathá catutthaí,iti uddham-adho tiriyaí sabbadhi sabbattatáya, sabbávantaí lokaí karuóá-sahagatena cetasá, vipulena mahaggatena appamáóena averena abyápajjhena pharitvá viharati.Muditá-sahagatena cetasá ekaí disaí pharitvá viharati,tathá dutiyaí tathá tatiyaí tathá catutthaí,iti uddham-adho tiriyaí sabbadhi sabbattatáya, sabbávantaí lokaí muditá-sahagatena cetasá, vipulena mahaggatena appamáóena averena abyápajjhena pharitvá viharati.Upekkhá-sahagatena cetasá ekaí disaí pharitvá viharati,tathá dutiyaí tathá tatiyaí tathá catutthaí,iti uddham-adho tiriyaí sabbadhi sabbattatáya, sabbávantaí lokaí upekkhá-sahagatena cetasá, vipulena mahaggatena appamáóena averena abyápajjhena pharitvá viharatì'ti.

Aòguttara Nikáya 3. 66 u.a.

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Die vier unermesslichen EmotionenMan weilt mit einem Herzen voll Freundlichkeit und Güte,Durchdringend eine Richtung, die zweite und die dritte,So auch die vierte Richtung, nach oben und nach unten,Rundum zu allen Wesen, genau wie zu sich selbst.Die ganze Welt durchdringend weilt man mit einem HerzenVoll Freundlichkeit und Güte, so weit und groß geworden,Entledigt aller Grenzen, befreit von jeder FeindschaftUnd Rücksichtslosigkeit.Man weilt mit einem Herzen voll Mitgefühl und Milde,Durchdringend eine Richtung, die zweite und die dritte,So auch die vierte Richtung, nach oben und nach unten,Rundum zu allen Wesen, genau wie zu sich selbst.Die ganze Welt durchdringend weilt man mit einem HerzenVoll Mitgefühl und Milde, so weit und groß geworden,Entledigt aller Grenzen, befreit von jeder FeindschaftUnd Rücksichtslosigkeit.Man weilt mit einem Herzen voll Sympathie und Freude,Durchdringend eine Richtung, die zweite und die dritte,So auch die vierte Richtung, nach oben und nach unten,Rundum zu allen Wesen, genau wie zu sich selbst.Die ganze Welt durchdringend weilt man mit einem HerzenVoll Sympathie und Freude, so weit und groß geworden,Entledigt aller Grenzen, befreit von jeder FeindschaftUnd Rücksichtslosigkeit.Man weilt mit einem Herzen voll Ebenmaß und Gleichmut,Durchdringend eine Richtung, die zweite und die dritte,So auch die vierte Richtung, nach oben und nach unten,Rundum zu allen Wesen, genau wie zu sich selbst.Die ganze Welt durchdringend weilt man mit einem HerzenVoll Ebenmaß und Gleichmut, so weit und groß geworden,Entledigt aller Grenzen, befreit von jeder FeindschaftUnd Rücksichtslosigkeit.

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Ánápánassati PáþhaKataí bhávitá ca bhikkhave ánápánassati kathaí bahulìkatáMahapphalá hoti mahánisaísá?

Idha bhikkhave bhikkhu Arañña-gato vá rukkhamúla-gato vá suññágára-gato vá nisìdati,Pallaòkaí ábhujitvá ujuí káyaí panidháya.Parimukhaí satií upaþþhapetvá so sato'va assasati sato'va passasati.

Dìghaí vá assasanto dìghaí assasámì'ti pajánáti.Dìghaí vá passasanto dìghaí passasámì'ti pajánáti.Rassaí vá assasanto rassaí assasámì'ti pajánáti.Rassaí vá passasanto rassaí passasámì'ti pajánáti.Sabba-káya paþisaívedì assasissámì'ti sikkhati.Sabba-káya paþisaívedì passasissámì'ti sikkhati.Passambhayaí káya-saòkháraí assasissámì'ti sikkhati.Passambhayaí káya-saòkháraí passasissámì'ti sikkhati.

Pìti-paþisaívedì assasissámì'ti sikkhati.Pìti-paþisaívedì passasissámì'ti sikkhati.Sukha-paþisaívedì assasissámì'ti sikkhati.Sukha-paþisaívedì passasissámì'ti sikkhati.Citta-saòkhára-paþisaívedì assasissámì'ti sikkhati.Citta-saòkhára-paþisaívedì passasissámì'ti sikkhati.Passambhayaí citta-saòkháraí assasissámì'ti sikkhati.Passambhayaí citta-saòkháraí passasissámì'ti sikkhati.

Citta-paþisaívedì assasissámì'ti sikkhati.Citta-paþisaívedì passasissámì'ti sikkhati.Abhippamodayaí cittaí assasissámì'ti sikkhati.Abhippamodayaí cittaí passasissámì'ti sikkhati.Samádhahaí cittaí assasissámì'ti sikkhati.Samádhahaí cittaí passasissámì'ti sikkhati.Vimocayaí cittaí assasissámì'ti sikkhati.Vimocayaí cittaí passasissámì'ti sikkhati.

Aniccánupassì assasissámì'ti sikkhati.Aniccánupassì passasissámì'ti sikkhati.Virágánupassì assasissámì'ti sikkhati.Virágánupassì passasissámì'ti sikkhati.Nirodhánupassì assasissámì'ti sikkhati.Nirodhánupassì passasissámì'ti sikkhati.Paþinissaggánupassì assasissámì'ti sikkhati.Paþinissaggánupassì passasissámì'ti sikkhati.

Evaí bhávitá kho bhikkhave ánápánassati evaí bahulìkatáMahapphalá hoti mahánisaísá'ti. Majjhima Nikáya 118

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Die vier Tetraden der AtemachtsamkeitUnd wie, ihr Bhikkhus, wird die Atemachtsamkeit entfaltet und geübt,so dass sie von großer Frucht und großem Nutzen ist?

Ihr Bhikkhus, da setzt sich ein Bhikkhu nieder, nachdem er in den Wald, zum Fuß eines Baumes oder in eine leere Hütte gegangen ist; nachdem er den Thronsitz44 eingenommen und den Körper aufgerichtet hat,atmet er mit fest verankerter Achtsamkeit völlig achtsam ein und aus.

Lang einatmend versteht er: „Ich atme lang ein.“Oder lang ausatmend versteht er: „Ich atme lang aus.“Oder kurz einatmend versteht er: „Ich atme kurz ein.“Oder kurz ausatmend versteht er: „Ich atme kurz aus.“„Den ganzen Körper erlebend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Den ganzen Körper erlebend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Die Körper-Gestaltung beruhigend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Die Körper-Gestaltung beruhigend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.

„Verzückung erlebend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Verzückung erlebend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Glückseligkeit erlebend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Glückseligkeit erlebend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Die Herz-Gestaltung erlebend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Die Herz-Gestaltung erlebend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Die Herz-Gestaltung beruhigend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Die Herz-Gestaltung beruhigend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.

„Das Herz erlebend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Das Herz erlebend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Das Herz erfreuend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Das Herz erfreuend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Das Herz sammelnd werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Das Herz sammelnd werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Das Herz befreiend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Das Herz befreiend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.

„Unbeständigkeit betrachtend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Unbeständigkeit betrachtend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Entreizung betrachtend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Entreizung betrachtend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Auflösung betrachtend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Auflösung betrachtend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.„Loslassen betrachtend werde ich einatmen,“ so übt er sich.„Loslassen betrachtend werde ich ausatmen,“ so übt er sich.

So, ihr Bhikkhus, wird die Atemachtsamkeit entfaltet und geübt,so dass sie von großer Frucht und großem Nutzen ist.

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Jemand erscheint nach dem Zerfall der Körpers, nach demTode, im Bereich der Hungergeister wieder. Mit der Nahrungder Wesen im Bereich der Hungergeister ernährt er sich dort,

damit erhält er sich dort. Oder aber, was ihm aber seineFreunde oder Gefährten, seine Angehörigen und

Blutsverwandten von hier aus widmen, damit ernährt er sichdort, damit erhält er sich dort. Das ist nämlich ein Ort,

Brahmane, an dem einem, der sich dort aufhält, jene Gabezugute kommt.

Aòguttara Nikáya 10. 177

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TODESFALL-REZITATIONEN

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Dhammasaògaóì Mátiká PáþhaKusalá dhammá, akusalá dhammá, abyákatá dhammá.

Sukháya vedanáya sampayuttá dhammá, dukkháya vedanáya sampayuttá dhammá, adukkham-asukháya vedanáya sampayuttá dhammá.

Vipáká dhammá, vipáka-dhamma-dhammá, n’eva-vipáka-na-vipáka-dhamma-dhammá.

Upádinn’upádániyá dhammá, anupádinn’upádániyá dhammá, anupádinnánupádániyá dhammá.

Saòkiliþþha-saòkilesiká dhammá, asaòkiliþþha-saòkilesiká dhammá, asaòkiliþþhásaòkilesiká dhammá.

Sa-vitakka-sa-vicárá dhammá, avitakka-vicára-mattá dhammá, avitakkávicárá dhammá.

Pìti-sahagatá dhammá, sukha-sahagatá dhammá, upekkhá-sahagatá dhammá.

Dassanena pahátabbá dhammá, bhávanáya pahátabbá dhammá, n’eva-dassanena-na bhávanáya pahátabbá dhammá.

Dassanena pahátabba-hetuká dhammá, bhávanáya pahátabba-hetuká dhammá, n’eva-dassanena-nabhávanáya pahátabba-hetuká dhammá.

Ácayagámino dhammá, apacayagámino dhammá, n’evácayagámino nápacayagámino dhammá.

Sekkhá dhammá, asekkhá dhammá, n’eva-sekkhá-násekkhá dhammá.

Parittá dhammá, mahaggatá dhammá, appamáóá dhammá.

Parittárammaóá dhammá, mahaggatárammaóá dhammá, appamáóárammaóá dhammá.

Hìná dhammá, majjhimá dhammá, paóìtá dhammá.

Micchatta-niyatá dhammá, sammatta-niyatá dhammá, aniyatá dhammá.

Maggárammaóá dhammá, magga-hetuká dhammá, maggádhipatino dhammá.

Uppanná dhammá, anuppanná dhammá, uppádino dhammá.

Atìtá dhammá, anágatá dhammá, paccuppanná dhammá.

Atìtárammaóá dhammá, anágatárammaóá dhammá, paccuppannárammaóá dhammá.

Ajjhattá dhammá, bahiddhá dhammá, ajjhatta-bahiddhá dhammá.

Ajjhattárammaóá dhammá, bahiddhárammaóá dhammá, ajjhatta-bahiddhárammaóá dhammá.

Saniddassana-sappaþighá dhammá, anidassana-sappaþighá dhammá, anidassanáppaþighá dhammá. Dhammasaògaóì 1f.

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Textpassage aus der Matrix der Ding-GruppierungHeilsame Dinge, unheilsame Dinge, unentschiedene Dinge.

Mit Wohlgefühl verbundene Dinge, mit Schmerzgefühl verbundene Dinge, mit Weder-Schmerz-noch-Wohlgefühl verbundene Dinge.

(Kammisch) resultierende Dinge, resultat-unterworfene Dinge, weder-resultierende-noch-resultat-unterworfene Dinge.

Ergriffene ergreifbare Dinge, nicht ergriffene ergreifbare Dinge, nicht ergriffene nicht-ergreifbare Dinge.

Befleckte befleckende Dinge, unbefleckte befleckende Dinge, unbefleckte nicht-befleckende Dinge.

Dinge mit Gedankenfassen und Nachsinnen, Dinge ohne Gedankenfassen, mit etwas Nachsinnen, Dinge ohne Gedankenfassen und Nachsinnen.

Von Verzückung begleitete Dinge, von Glückseligkeit begleitete Dinge, vonGleichmut begleitete Dinge.

Durch Sehen zu überwindende Dinge, durch Entfalten zu überwindendeDinge, weder durch Sehen, noch durch Entfalten zu überwindende Dinge.

Dinge, deren Ursache durch Sehen zu überwinden ist, durch Entfalten zu über-winden ist, weder durch Sehen, noch durch Entfalten zu überwindenden ist.

Zum Anhäufen führende Dinge, zum Abhäufen führende Dinge, weder zumAnhäufen, noch zum Abhäufen führende Dinge.

Dinge des Schülers, des Ausgeschulten, des Weder-Schülers-noch-Ausgeschulten.

Begrenzte Dinge, großgewordene Dinge, unermessliche Dinge.

Dinge auf begrenzter Grundlage, Dinge auf großgewordener Grundlage,Dinge auf unermesslicher Grundlage.

Minderwertige Dinge, mittlere Dinge, erlesene Dinge.

Falschheitsbestimmte Dinge, richtigkeitsbestimmte Dinge, unbestimmte Dinge.

Pfadgestützte Dinge, pfadverursachende Dinge, pfaddominierte Dinge.

Entstandene Dinge, unentstandene Dinge, zum Entstehen bestimmte Dinge.

Vergangene Dinge, zukünftige Dinge, gegenwärtige Dinge.

Auf Vergangenes gestützte Dinge, auf Zukünftiges gestützte Dinge, aufGegenwärtiges gestützte Dinge.

Innere Dinge, äußere Dinge, innere-und-äußere Dinge.

Auf Inneres gestützte Dinge, auf Äußeres gestützte Dinge, auf Inneres-undÄußeres gestützte Dinge.

Anzeigende Dinge mit Sinneseindruck, nicht-anzeigende Dinge mit Sinnes-eindruck, nicht-anzeigende Dinge ohne Sinneseindruck.

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Abhidhamma Satta PáþháDhamma-saògaóìKusalá dhammá, akusalá dhammá, abyákatá dhammá.Katame dhammá kusalá?

Yasmií samaye kámávacaraí kusalaí cittaí uppannaí hoti,somanassasahagataí ñáóa-sampayuttaí,rúpárammaóaí vá saddárammaóaí vágandhárammaóaí vá rasárammaóaí váphoþþhabbárammaóaí vá dhammárammaóaí vá,yaí yaí vá panárabbha, tasmií samaye phasso hoti, ... avikkhepo hoti;ye vá pana tasmií samaye aññe pi atthi paþicca-samuppanná arúpino dhammá:

ime dhammá kusalá.

VibhaògaPañcakkhandhá: rúpakkhandho, vedanákkhandho, saññákkhandho, saòkhárakkhandho, viññáóakkhandho.

Tattha katamo rúpakkhandho?Yaí kiñci rúpaí atìtánágata-paccuppannaíajjhattaí vá bahiddha vá o¿arikaí vá sukhumaí váhìnaí vá paóìtaí vá yan-dúre vá santike vá, tad'ekajjhaí abhisaññúhitvá abhisaòkhipitvá:

ayaí vuccati rúpakkhandho.

Dhátu-kathá Saògaho asaògaho saògahitena asaògahitaí asaògahitena saògahitaí saògahitena saògahitaí asaògahitena asaògahitaí sampayogo vippayogo sampayuttena vippayuttaí ...vippayuttena sampayuttaí asaògahitaí.

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Textpassagen aus den sieben Büchern des AbhidhammaDing-GruppierungHeilsame Dinge, unheilsame Dinge, unentschiedene Dinge.Welche Dinge sind heilsam?

Wenn ein heilsamer Geisteszustand aufsteigt, der zur Sinnessphäre gehört,der von Frohsinn begleitet und mit Wissen verbunden ist,gestützt auf Form oder Klang,gestützt auf Geruch oder Geschmack,gestützt auf Berührungsobjekt oder Geistesobjekt,oder was auch immer zutreffend ist,dann findet Kontakt statt, … dann herrscht Nicht-Verwirrung;oder was es dann sonst noch an anderen bedingt entstandenen formlosen Dingen gibt:

diese Dinge sind heilsam.

AnalyseDie fünf Gruppen:die Form-Gruppe,die Gefühl-Gruppe,die Wahrnehmung-Gruppe,die Gestaltungen-Gruppe,die Bewusstsein-Gruppe.

Was ist da die Form-Gruppe?Welche Form auch immer, vergangen, künftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich,grob oder subtil,niedrig oder erlesen,ob nah oder fern,all das zusammengenommen, angehäuft und zusammengepackt:

das wird Form-Gruppe genannt.

Erörterung der ElementeKombination und Nicht-Kombination:Mit Kombiniertem nicht kombiniert,mit Nicht-Kombiniertem kombiniert,mit Kombiniertem kombiniert,mit Nicht-Kombiniertem nicht kombiniert.Verbindung und Trennung:Von Verbundenem getrennt...mit Getrenntem verbunden,nicht kombiniert.

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Puggala-paññatiCha paññattiyo: khandhapaññatti, áyatanapaññatti,dhátupaññatti, saccapaññatti, indriyapaññatti,puggalapaññattì.

Kittávatá puggalánaí puggalapaññatti?

Samayavimutto, asamayavimutto,kuppadhammo, akuppadhammo,parihánadhammo, aparihánadhammo, cetanábhabbo, anurakkhaóábhabbo, puthujjano, gotrabhú,bhayúparato, abhayúparato,bhabbágamano, abhabbágamano,niyato, aniyato, paþipannako, phaleþhito, ...arahá, arahattaya paþipanno.

Kathá-vatthuPuggalo upalabbhati saccikaþþha-paramatthená''ti?

Ámantá.

Yo saccikaþþho paramattho, tato so puggalo upalabbhati saccikaþþha-paramatthená'ti?

Na h'evaí vattabbe.

Ájánáhi niggahaí. Hañci puggalo upalabbhati saccikaþþha-paramatthena, tena vata re vattabbe:Yo saccikaþþho paramattho, tato so puggalo upalabbhatisaccikaþþhaparamatthená'ti micchá.

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Beschreibung von PersonentypenSechs Beschreibungen:Beschreibung der Gruppen,Beschreibung der Gebiete,Beschreibung der Elemente,Beschreibung der Wahrheiten,Beschreibung der Fähigkeiten,Beschreibung von Personentypen.

Inwieweit gibt es da die Beschreibung der Personentypen?

Der zeitbegrenzt Befreite, der nicht-zeitbegrenzt Befreite,der Erschütterbare, der Nicht-Erschütterbare,der Rückfälligwerdende, der Nicht-Rückfälligwerdende,der Absichtsfähige, der Bewahrensfähige,der Weltling, der Erlösungsanstrebende,der Angstbefangene, der Nicht-Angstbefangene,der Ankunftsfähige, der Nicht-Ankunftsfähige,der Zielbewusste, der Nicht-Zielbewusste,der Pfaderreicher, der in der Frucht Etablierte,der Arahant, der zur Arahantschaft Praktizierende.

DiskussionspunkteLässt sich eine Person finden,in Wahrheit und im absoluten Sinne?

Zustimmung!

Das Wahre und Absolute, lässt sich darauf begründet eine Person finden,in Wahrheit und im absoluten Sinne?

Nein, so ist es nicht aufzufassen.

Nimm meine Zurechtweisung zur Kenntnis. Wenn sich eine Person finden lässt,in Wahrheit und im absoluten Sinne,dann ist es, verdammt nochmal, auch so aufzufassen:„Das Wahre und Absolute, darauf begründet lässt sich eine Person finden,in Wahrheit und im absoluten Sinne.“Und das ist falsch.

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YamakaYe keci kusalá dhammá, sabbe te kusalamúlá,ye vá pana kusalamúlá, sabbe te dhammá kusalá.Ye keci kusalá dhammá, sabbe te kusalamúlena ekamúlá,ye vá pana kusalamúlena ekamúlá,sabbe te dhammá kusalá.

Mahá-paþþhánaHetu-paccayo, Árammaóa-paccayo,Adhipati-paccayo, Anantara-paccayo,Samanantara-paccayo, Saha-játa-paccayo,Aññamañña-paccayo, Nissaya-paccayo,Upanissaya-paccayo, Pure-játa-paccayo,Pacchá-játa-paccayo, Ásevana-paccayo,Kamma-paccayo, Vipáka-paccayo, Áhára-paccayo, Indriya-paccayo, Jhána-paccayo, Magga-paccayo,Sampayutta-paccayo, Vippayutta-paccayo,Atthi-paccayo, N’atthi-paccayo,Vigata-paccayo, Avigata-paccayo.

PaísukúlaSabbe sattá maranti caMariísu ca marissare.Tathe'ev'áhaí marissámi.N'atthi me ettha saísayo.

Aciraí vat'ayaí káyo,Paþhavií adhisessati;Chuððho apeta-viññáóo,Niratthaí va kaliògaraí.

Dhammapada 41Aniccá vata saòkhárá,Uppáda-vaya-dhammino;Uppajjitvá nirujjhanti,Tesaí vúpasamo sukho.

Dìgha Nikáya 16

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PaareWas es auch an heilsamen Dingen gibt,sie alle haben eine heilsame Wurzel.Oder auch: Dinge mit heilsamer Wurzelsind alle heilsam.Was es auch an heilsamen Dingen gibt,sie alle sind wegen ihrer heilsamen Wurzel von einer einzigen Wurzel.Oder auch: Dinge, die wegen ihrer heilsamen Wurzel von einer einzigenWurzel sind, sind alle heilsam.

Das Große EntstehenUrsache-Bedingung, Stütze-Bedingung,vorherrschende Bedingung, angrenzende Bedingung,unmittelbare Bedingung, gemeinsam entstehende Bedingung,wechselseitige Bedingung, abhängige Bedingung,unmittelbar abhängige Bedingung, vorher entstehende Bedingung,nachher entstehende Bedingung, übliche Bedingung,Handlung-Bedingung, Resultat-Bedingung,Nährstoff-Bedingung, Fähigkeit-Bedingung,Vertiefung-Bedingung, Pfad-Bedingung,Verbundenheit-Bedingung, Getrenntsein-Bedingung,Existenz-Bedingung, Nichtexistenz-Bedingung,Verschwundensein-Bedingung, Nichtverschwundensein-Bedingung.

LeichentuchkontemplationDie Wesen sind dem Tod geweiht,In Zukunft, wie in früh'ster Zeit;So steht auch mir der Tod bevor.Bezweifeln wird dies nur ein Tor.

Gib Acht, der Körper wird nicht alt.Zur Erde nieder sinkt er bald.Vom Geist verlassen liegt er da,Wie faules Holz so unbrauchbar.

Ach flüchtig sind Bedingungen,Entsteh'n und schwinden von Natur.Kaum aufgestiegen, enden sie.Und Glück ist ihre Stillung nur.

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Bei jener Gelegenheit aber gaben die Bhikkhus imEssensgebäude kein Anumodaná. Die Leute ereiferten sich,

beschwerten sich und schimpften: „Wie können diesesakyerstämmigen Samaóas nur Anumodaná weglassen?“

Bhikkhus hörten davon. Dann berichteten sie dem Erhabenendiese Angelegenheit. Da gab der Erhabene einen Dhamma-

Vortrag zu diesem Thema und richtete sich an die Bhikkhus:„Ihr Bhikkhus, ich verfüge, im Essensgebäude Anumodaná zu

geben.“

Cullavagga VIII. 4, 1

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ANUMODANÁ

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AnumodanáEinleitung (solo):

Yathá várivahá púrá Paripúrenti ságaraíEvam-eva ito dinnaí Petánaí upakappati.Icchitaí patthitaí tumhaíKhippam-eva samijjhatuSabbe púrentu saòkappá, Cando paóóaraso yatháMaói jotiraso yathá.

Khuddakapáthá 7; 8oder gemeinsame Einleitung:

Sabba-roga-vinimutto Sabba-santápa-vajjitoSabba-veram-atikkanto Nibbuto ca tuvaí bhava.

Sri Lankadann:

Sabbìtiyo vivajjantu Sabba-rogo vinassatuMá te bhavatvantaráyo Sukhì dìgh’áyuko bhava.

Sri LankaAbhivádana-sìlissa Niccaí vuððhápacáyinoCattáro dhammá vaððhantiÁyu vaóóo sukhaí, balaí.

Dhammapada 109

Bhojana-dánánumodanáÁyudo balado dhìro Vaóóado paþibháóadoSukhassa dátá medhávì Sukhaí so adhigacchati.

Áyuí datvá balaí vaóóaíSukhañ-ca paþibháóadoDìgháyu yasavá hoti Yattha yatthúpapajjatìti.

Aòguttara Nikáya 5. 37

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Der klassische EssenssegenEinleitung (solo):

So wie volle WasserläufeFüllen ganz den Ozean,So auch kommt von hier Gegeb'nesHilfreich bei den Geistern an.Euer Wollen, euer FlehenSoll Erfolge sehen – schnell!Jeder Plan erfüll' sich ganz,Wie Mondes Glanz zur Vollmondnacht,Prachtvoll wie ein Wunschjuwel.

oder gemeinsame Einleitung:

Von aller Krankheit sei befreit, Entgangen seist du aller QualUnd alle Feindschaft überschreit', Erloschen ein für alle Mal.

dann:

Alles Elend soll vergehen, Alle Krankheit schwinden soll.Dir soll nie Gefahr entstehen!Lange lebe, voller Wohl!

Wer aus Gewohnheit höflich ist Und stets die Würdigen verehrt,In dem wird Lebensenergie, Charisma, Glück und Kraft vermehrt.

Essensspende-SegenDer Weise, der hier LebenskraftUnd Scharfsinn, Anmut, Stärke gibtUnd weise Wohlbefinden schenkt,Geht selbst zum eig'nen Glücke hin.

Wer Lebenskraft gegeben hat,Und Stärke, Anmut, Scharfsinn, Wohl,Hat langes Leben, guten Ruf,Wo immer er auch aufersprießt.

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Aggappasáda-sutta-gátháAggato ve pasannánaíAggaí dhammaí vijánataíAgge buddhe pasannánaíDakkhióeyye anuttareAgge dhamme pasannánaíVirágúpasame sukheAgge saòghe pasannánaí Puññakkhette anuttare

Aggasmií dánaí dadataíAggaí puññaí pavaððhatiAggaí áyu ca vaóóo ca Yaso kitti sukhaí balaí.

Aggassa dátá medhávì Agga-dhamma-samáhitoDeva-bhúto manusso vá Aggappatto pamodatìti.

Aòguttara Nikáya 4. 34

Devat'ádissa-dakkhióá'numodaná-gátháYasmií padese kappeti Vásaí paóðita-játiyoSìlavant’ettha bhojetvá Saññate brahma-cárinoYá tattha devatá ásuí Tásaí dakkhióam-ádise.

Tá pújitá pújayanti Mánitá mánayanti naí.Tato naí anukampanti Mátá puttaí va orasaí.

Devatá’nukampito poso Sadá bhadráni passati.

Mahávagga VI. 28

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Vom Höchsten inspiriertDie vom Höchsten inspiriert sindUnd die höchste Lehre kennen – Inspiriert vom höchsten Buddha,Unvergleichlich gabenwürdig;Inspiriert vom höchsten Dhamma,Friedensglück in der Entreizung;Inspiriert von höchster Sangha,Als Verdienstfeld ohnegleichen –

Jenen, die dem Höchsten spenden,Wird der höchste Segen sprießen:Höchste Lebensspanne, Schönheit,Ruhm und Ehre, Kraft und Wohlsein.

Weiser, der da gibt dem Höchsten,Sammelt sich im höchsten Dhamma –Ob als Deva, ob als Mensch auch –Höchstes Ziel erreicht, voll Freude.

Den Devas liebIn welcher Gegend auch ein WeiserSeinen Wohnsitz nehmen mag,Hat er tugendhafte, selbstbeherrschteMönche hier bewirtet – Was es da an Devas gibt,Er soll die Spende ihnen künden.

Und die Verehrten ehren ihn,Die Hochgeschätzten schätzen ihnUnd haben Sympathie für ihnWie eine Mutter für ihr Kind.

Der Deva-Liebling sieht nur ständigGlückliche Ereignisse.

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Kála-dána-sutta-gátháKále dadanti sapaññá Vadaññú vìta-macchará.Kálena dinnaí ariyesu Uju-bhútesu tádisuVippasanna-maná tassa Vipulá hoti dakkhióá.

Ye tattha anumodanti Veyyávaccaí karonti váNa tena dakkhióá oná Te-pi puññassa bhágino.

Tasmá dade appaþivána-cittoYattha dinnaí mahapphalaí.Puññáni para-lokasmií Patiþþhá honti páóinan'ti.45

Aòguttara Nikáya 5. 36

Tiro-kuðða-kaóðaAdási me akási me Ñáti-mittá sakhá ca me:Petánaí dakkhióaí dajjá Pubbe katam-anussaraí.

Na hi ruóóaí vá soko vá Yá vaññá paridevanáNa taí petánam-attháya Evaí tiþþhanti ñátayo.

Ayañ-ca kho dakkhióá dinnáSaòghamhi supatiþþhitáDìgha-rattaí hitáyassa Þhánaso upakappati.

So ñáti-dhammo ca ayaí nidassitoPetána-pújá ca katá u¿áráBalañ-ca bhikkhúnam-anuppadinnaí:Tumhehi puññaí pasutaí anappakanti.46

Khuddakapáthá 7; 10-13

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Die Gabe zum rechten AnlassZum rechten Anlass geben Weise,Zugänglich und frei von Geiz.Zu solcher Zeit, wer Edlen gibt,Die g'rad und So-Geworden sind,Mit inspiriertem Herzen,Dessen Spende reift in Üppigkeit.

Die hier der Freude Ausdruck gebenOder helfend geh'n zur Hand,Auch deren Spende ist nicht klein;Sie haben am Verdienste Teil.

Drum gebe man von Zögern frei,Wo Gabe große Frucht erbringt.Verdienste sind ja für die WesenStützen in der nächsten Welt.

Für Wesen jenseits der Mauer„Er gab mir, war um mich bemüht,War mein Verwandter, Partner, Freund.“Der Taten der VerstorbenenGedenkend bringe Opfer dar.

Kein Weinen hilft, auch Kummer nicht.Kein Lamentieren and'rer ArtVerstorbenen von Nutzen ist,Wenn sich Verwandtschaft so benimmt.

Das hier Gegebene jedochIst gut im Orden investiert.Es sei für langes Wohlergeh'n:Gewiss kommt es bei ihnen an!

Und die Verwandten-Pflicht ist hiermit dargelegt,Das Toten-Gedenken glänzend erledigt,Und auch den Mönchen wurde Kraft gespendet,Verdienst, von euch erworben, ist keine Kleinigkeit!

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Culla-maògala-cakka-vá¿aSabbabuddhánubhávena sabbadhammánubhávena sabbasaòghánubhávenabuddharatanaí dhammaratanaí saògharatanaí tióóaí ratanánaí ánubhávena caturásìtisahassadhammakkhandhánubhávena piþakattay'ánubhávena jinasávakánubhávena:

Sabbe te rogá sabbe te bhayá sabbe te antaráyá sabbe te upaddavá sabbe te dunnimittá sabbe te avamaògalá vinassantu.

Áyu-vaððhako dhana-vaððhako siri-vaððhako yasa-vaððhako bala-vaððhako vaóóa-vaððhakosukha-vaððhako hotu sabbadá.

Dukkha-roga-bhayá verá Soká sattu c’upaddaváAneká antaráyápi Vinassantu ca tejasá.

Jaya-siddhi dhanaí lábhaíSotthi bhágyaí sukhaí balaíSiri áyu ca vaóóo ca Bhogaí vuððhì ca yasaváSata-vassá ca áyú ca Jìva-siddhì bhavantu te.

Thailand

Bhavatu sabba-maògalaí Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-buddhánubhávena Sadá sotthì bhavantu te.

Bhavatu sabba-maògalaí Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-dhammánubhávena Sadá sotthì bhavantu te.

Bhavatu sabba-maògalaí Rakkhantu sabba-devatá.Sabba-saòghánubhávena Sadá sotthì ... bhavantu te.

Sri Lanka

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Das kleine Universum des SegensDurch die Macht von allen Buddhas, allen Dhammas, allen Saòghas,das Juwel von Buddha, Dhamma, Saògha:durch die Macht der drei Juwelen,durch die Macht der 84.000 Dhamma-Gruppen,durch die Macht auch der Drei Körbe,47

durch die Macht der Siegerschüler:

Alle Krankheit, alle Ängste,jedes Hindernis und Unglück,schlechte Zeichen, böse Omen sollen von dir weichen.

Dinge, die da LebenskraftUnd Reichtum, Pracht und Ehre fördern,Kraft und Schönheit, Wohlsein, immerSollen sie vorhanden sein.

Leiden, Krankheit, Angst und Hassen,Kummer, Feindschaft, Missgeschicke,All die vielen Widrigkeiten,Sei'n durch diesen Glanz beseitigt!

Sieg, Erfolg, Gewinn und Reichtum,Heil und Segen, Glück und Stärke,Pracht und Lebenskraft und Schönheit,Wachstum, Ehre und Genüsse, Hundert Jahre langes LebenVoll Erfolg, dies sei für dich.

Aller Segen soll entstehen,Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen BuddhasSei dir immer Glück zuteil.

Aller Segen soll entstehen,Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen DhammasSei dir immer Glück zuteil.

Aller Segen soll entstehen,Alle Devas soll'n dich schützen,Durch die Macht von allen SaòghasSei dir immer Glück zuteil.

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Da besitzt ein Bhikkhu Vertrauen, Sittlichkeit,Gelehrsamkeit, Großzügigkeit und Weisheit. Er denkt:

„Ach möge ich doch durch eigene Verwirklichung mit höhererGeisteskraft hier und jetzt in die Gemütsbefreiung, die

Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebetriebfrei ist, eintreten und darin verweilen!“

Und durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskrafttritt er hier und jetzt in die Gemütsbefreiung, die Befreiungdurch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei

ist, ein und verweilt darin.

Majjhima Nikáya 120, Saòkhárupapatti Sutta

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WIDMUNG UND

AUSRICHTUNG

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Udissanádhiþþhána-gátháIminá puñña-kammena, upajjháyá guó’uttará;Ácariyúpakárá ca, mátá-pitá ca ñátaká.Suriyo candimá rájá, guóavantá nará pi ca;Brahma-márá ca indá ca, loka-pálá ca devatá.Yamo mittá manussá ca, majjhattá veriká pi ca;Sabbe sattá sukhì hontu, puññáni pakatáni me.Sukhañca tividhaí dentu, khippaí pápetha vo’mataí.

Iminá puñña-kammena, iminá uddisena ca;Khippáhaí sulabhe c’eva, taóhúpádána-chedanaí.Ye santáne hìná dhammá, yáva nibbánato mamaí;Nassantu sabbadá-y-eva, yattha játo bhave bhave.Uju-cittaí sati-paññá, sallekho viriyamhiná;Márá labhantu n’okásaí, kátuñca viriyesu me.Buddhádhipa-varo nátho, Dhammo nátho var’uttamo;Nátho pacceka-buddho ca, Saògho nátho’ttaro mamaí.Tesottam’ánubhávena, Márokásaí labhantu má.

nachkanonisch

Kurze WidmungSabbe sattá sadá hontu averá sukhajìvino.Alle Wesen mögen immer frei von Feindschaft glücklich weilen!

Kataí puññaphalaí mayhaí sabbe bhágì bhavantu te.Die Verdienste meines Tuns will ich mit allen Wesen teilen.

Thailand

Tiloka-vijaya-rája-patti-dána-gátháYaòkiñci kusalaí kammaí, kattabbaí kiriyaí mama,Káyena vácá manasá, ti-dase sugataí kataí.Ye sattá saññino atthi, ye ca sattá asaññino,Kataí puñña-phalaí mayhaí, sabbe bhágì bhavantu te.Ye taí kataí suviditaí, dinnaí puñña-phalaí mayá.Ye ca tattha na jánanti, devá gantvá nivedayuí.Sabbe lokamhi ye sattá, jìvant’áhára-hetuká,Manuññaí bhojanaí sabbe, labhantu mama cetasá.

Apadána 4

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Verse der Widmung und AusrichtungDurch das Gute im Gefolge meiner Tatenmögen meine guten Lehrer und Berater,die Verwandten, ganz besonders Mutter, Vater, Sternenlenker, gute Lenker aller Staaten,Götter, Jenseitsfürsten, Plagegeister, Elfen,Weltenschützer, gute Geister, die uns helfen, Freunde, Feinde, Menschen auch, die keins von beiden,mögen alle Wesen glücklich sein, nicht leiden!Meiner guten Taten Segen will ich teilen:Mögen alle dreifach wunschlos-glücklich weilen.Die Verdienste meiner Übung, das Verschenkenwill ich hin zu schnellem Wohlgelingen lenken,zu durchtrennen das Begehren und Ergreifen.Solang ich noch unterwegs bin bis zum Reifen, von Nibbána, unterwegs noch manches Leben,soll es alle schlechten Dinge nicht mehr geben.Aufrecht sei mein Herz und achtsam, voll Verständnis,energetisch, reif in Abkehr und Erkenntnis.Allem Dunkel will ich Zutritt nicht gewähren,und nichts Böses soll mich auf dem Wege stören.Ich will mich auf Buddha und auf Dhamma stützen.Der Paccekabuddha wird mich dabei schützen.Saògha, Zuflucht, bester Schutz auf allen Wegen.Keine Macht der Dunkelheit durch diesen Segen!

Verse der Verdienst-Übertragung 1 (Was immer heilsam...)Was immer heilsam ich getan, an guten Werken hab' vollbracht,mit Körper, Sprache, mit dem Geist, zur guten Fährte dreizehnfach;Was es an Lebewesen gibt, die klarbewusst sind oder nicht,Verdienst und Früchte meines Tuns mit ihnen allen teile ich.Wer davon Kenntnis hat erlangt, bekommt von mir die Früchte mit.Für jene ohne Kenntnis ich um Botengang die Devas bitt'.Die Wesen, die in dieser Welt aufgrund von Nahrung existier'n:Ich wünsche, dass sie alle das, was wirklich nahrhaft ist, probier'n.

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Patti-dána-gáthá (Yá devatá)Yá devatá santi vihára-vásinì,thúpe ghare bodhi-ghare tahií tahií,tá dhamma-dánena bhavantu pújitá,sotthií karonte'dha vihára-maóðale.Therá ca majjhá navaká ca bhikkhavo,sárámiká dána-patì upásaká,gámá ca desá nigamá ca issará:sappáóa-bhútá sukhitá bhavantu te.Jalábu-já, ye pi ca aóða-sambhavá,saíseda-játá atha-v-opapátiká,niyyánikaí dhamma-varaí paþicca te,sabbe pi dukkhassa karontu saòkhayaí.Þhátu ciraí sataí dhammo,dhamma-dhará ca puggalá,saògho hotu samaggo vaattháya ca hitáya ca.Amhe rakkhatu saddhammo,sabbe pi dhamma-cárino.Vuððhií sampápuóeyyámadhamme ariyappavedite.

Thailand

Patti-dána-gáthá (Puññass'idáni)Puññass'idáni katassa, yán'aññáni katáni me,tesañ-ca bhágino hontu sattánantáppamáóaká.Ye piyá guóavantá ca, mayhaí mátá-pitá-dayo.Diþþhá me cápyadiþþhá vá, aññe majjhatta-verino:Sattá tiþþhanti lokasmií, te-bhummá catu-yoniká,pañc'eka-catu-vokárá, saísarantá bhavábhave.Ñátaí ye patti-dánaí me, anumodantu te sayaí.Ye c'imaí nappajánanti, devá tesaí nivedayuí.Mayá dinnána-puññánaí, anumodana-hetuná,Sabbe sattá sadá hontu averá sukhajìvino.Khemappadañ-ca pappontu, tesásá sijjhataí subhá.

Thailand

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Verse der Verdienst-Übertragung 2 (Devas bewohnen...)Devas bewohnen unser Kloster hier und da,drüben beim Hügel, in der Dhammahalle gar.Dhamma als Gabe, damit werden sie geehrt.Mögen sie segnen, was zum Klosterkreis gehört.Frisch Ordinierte, Mönche, die man Theras nennt,Helfer und Spender, wer zur Lehre sich bekennt,Dörfer und Städte, die Regierung obendrein,Wesen, die atmen, mögen alle glücklich sein.Ob schoßgeboren, ob geschlüpft aus einem Ei,spontan entstanden und aus feuchtem Plasmabrei:Dhamma als Führung, damit sei für sie bedingt,dass jedes Wesen all sein Leiden bald bezwingt.Das echte Dhamma lebe langund jeder Mensch, der es bewahrt.In Eintracht soll der Orden blüh'n,so dass sich Segen offenbart.Die gute Lehre schütze unsund jeden, der sich hält daran.Und wachsen mögen wir in dem,was uns die Edlen kundgetan.

Verse der Verdienst-Übertragung 3 (An Verdiensten ...)An Verdiensten, hier erworben, allem, was von mir getan,biet' ich unermesslich vielen Wesen teilzuhaben an.Den mir werten Tugendhaften, Eltern, die von mir geliebt,was es, unsichtbar und sichtbar, Mittlere und Feinde gibt.In drei Sphären, auf vier Arten, treten Wesen in die Welt.Immer weiter geht die Reise, Daseinsformen ungezählt.Übertragung der Verdienste freue den, der davon weiß.Jenen, die davon nicht wissen, geben es die Devas preis.Das Geschenk meiner Verdienste Grund zur Freude sei, und dassalle Wesen frei von Feindschaft glücklich weilen, ohne Hass.Mögen sie den Weg zum Frieden finden und erfolgreich geh'n.

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Nicht Sandelduft, Tagara, nicht Jasmin –Kein Blütenduft geht je dem Wind entgegen.Jedoch der wahre Duft des guten Menschen

Dringt überall, dem Wind entgegen hin.

Dhammapada 54

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ZUFLUCHT & ETHIK

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Die fünf EthikregelnNach drei Verbeugungen (siehe Vandana) rezitieren die Laien, mit den Händen in añjali (zusammengelegt), unisono folgende Bitte:

Mayaí bhante, ti-saraóena saha, pañca sìláni yácáma.a

Dutiyampi mayaí bhante, ti-saraóena saha, pañca sìláni yácáma.Tatiyampi mayaí bhante, ti-saraóena saha, pañca sìláni yácáma.(Das bedeutet: Ehrwürdiger Herr, wir bitten um die dreifache Zuflucht und die fünf Ethikregeln. Zum zweiten Mal ... Zum dritten Mal ...)

Bhikkhu: Namo tassa ... (3x)

Die Laien wiederholen dreimal:Namo tassa ....

Die Zufluchtnahme wird erst Zeile für Zeile vom Bhikkhu vorgesprochen, dann von den Laien wiederholt:

Buddhaí saraóaí gacchámi.Dhammaí saraóaí gacchámi.Saòghaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Buddhaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Dhammaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Saòghaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Buddhaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Dhammaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Saòghaí saraóaí gacchámi.(Das bedeutet: Ich gehe zu Buddha/Dhamma/Saògha um Zuflucht. Zum zweiten Mal ... Zum dritten Mal …)

Bhikkhu:Ti-saraóa-gamanaí niþþhitaí.(Das dreifache Um-Zuflucht-Gehen ist abgeschlossen.)

Laien:Áma bhante.(Ja, Ehrwürdiger Herr.)

a Eine Person, auch als Sprecher einer Gruppe: Mayaí –> Ahaí; yácáma --> yácámi.

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Die Ethikregeln werden erst Zeile für Zeile vom Bhikkhu vorgesprochen, dann von den Laien wiederholt:

Páóátipátá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Adinnádáná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Kámesu micchácárá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Musávádá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Surá-meraya-majja-pamádaþþháná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.(Ich will mich darin üben zu verzichten auf:

- das Töten von Lebewesen- Nehmen von Nicht-Gegebenem- sexuelles Fehlverhalten- falsche Rede- berauschende Getränke und Drogen, die zu Nachlässigkeit führen.)

Dann chantet der Bhikkhu:

Imáni pañca sikkhápadánisìlena sugatií yanti,sìlena bhogasampadá,sìlena nibbutií yanti,tasmá sìlaí visodhaye.(Diese fünf Übungsregeln bringen einen durch Ethik auf gute Fährte, bringen einen durch Ethik zum Wohlstand, bringen einen durch Ethik zur Befreiung. Deshalb möge die Ethik geläutert werden.)

Die Laien antworten mit:

Sádhu!(Gut! Prima!)

… und verbeugen sich zum Abschluss.

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Die acht EthikregelnNach drei Verbeugungen (siehe Vandana) rezitieren die Laien, mit den Händen in añjali (zusammengelegt), unisono folgende Bitte:

Mayaí bhante, ti-saraóena saha, aþþha sìláni yácáma.a

Dutiyampi mayaí bhante, ti-saraóena saha, aþþha sìláni yácáma.Tatiyampi mayaí bhante, ti-saraóena saha, aþþha sìláni yácáma.(Das bedeutet: Ehrwürdiger Herr, wir bitten um die dreifache Zuflucht und die acht Ethikregeln. Zum zweiten Mal ... Zum dritten Mal ...)

Bhikkhu: Namo tassa ... (3x)

Die Laien wiederholen dreimal:Namo tassa ....

Die Zufluchtnahme wird erst Zeile für Zeile vom Bhikkhu vorgesprochen, dann von den Laien wiederholt:

Buddhaí saraóaí gacchámi.Dhammaí saraóaí gacchámi.Saòghaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Buddhaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Dhammaí saraóaí gacchámi.Dutiyampi Saòghaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Buddhaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Dhammaí saraóaí gacchámi.Tatiyampi Saòghaí saraóaí gacchámi.(Das bedeutet: Ich gehe zu Buddha/Dhamma/Saògha um Zuflucht. Zum zweiten Mal ... Zum dritten Mal …)

Bhikkhu:Ti-saraóa-gamanaí niþþhitaí.(Das dreifache Um-Zuflucht-Gehen ist abgeschlossen.)

Laien:Áma bhante.(Ja, Ehrwürdiger Herr.)

a Eine Person, auch als Sprecher einer Gruppe: Mayaí –> Ahaí; yácáma --> yácámi.

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Die Ethikregeln werden erst Zeile für Zeile vom Bhikkhu vorgesprochen, dann von den Laien wiederholt:

Páóátipátá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Adinnádáná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Abrahmacariyá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Musávádá veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Surá-meraya-majja-pamádaþþháná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Vikála-bhojaná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Nacca-gìta vádita visúka-dassaná, málá-gandha vilepana dháraóa maóðana vibhúsanaþþháná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.Uccá-sayana mahá-sayaná veramaóì sikkhápadaí samádiyámi.(Ich will mich darin üben zu verzichten auf:

- das Töten von Lebewesen- Nehmen von Nicht-Gegebenem- sexuelle Aktivität jeder Art- falsche Rede- berauschende Getränke und Drogen, die zu Nachlässigkeit führen.- Essen zur falschen Zeit- Tanzen, Singen, Musik, Ablenkung, Vorführungen, Schmuck, Parfüm & Kosmetik- hohe und luxuriöse Betten.)

Bhikkhu:Imáni aþþha sikkhápadáni samádiyámi.

Die Laien wiederholen das drei Mal.(Ich will mich in diesen acht Ethikregeln üben.)

Dann chantet der Bhikkhu:

Imáni aþþha sikkhápadánisìlena sugatií yanti,sìlena bhogasampadá,sìlena nibbutií yanti,tasmá sìlaí visodhaye.(Diese acht Übungsregeln bringen einen durch Ethik auf gute Fährte, bringen einen durch Ethik zum Wohlstand, bringen einen durch Ethik zur Befreiung. Deshalb möge die Ethik geläutert werden.)

Die Laien antworten mit:

Sádhu!(Gut! Prima!)… und verbeugen sich zum Abschluss.

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Gib die Stoffspende der Saògha, Gotamì. Wenn du dieSpende der Saògha gibst, wird sie sowohl mir als auch der

Saògha dargebracht sein. ...

Ich sage, unter keinen Umständen bringt ein Geschenk, daseiner Person individuell gemacht wird, jemals größere Frucht

als eine Spende an die Saògha.

Majjhima Nikáya 142, Dakkhióávibhaòga Sutta

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TEXTE DER BEGEGNUNG

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Saòghadána

Allgemeine Spende(Nach gemeinsamer Verbeugung und Namo der Laiengruppe spricht einer für dieGruppe, es kann auch phrasenweise von der Gruppe wiederholt werden.)

Imáni mayaí bhante saòghadánáni bhikkhusaòghassa onojayáma. Sádhu no bhante bhikkhusaògho imáni saòghadánáni paþiggaóhatu, amhákaí dìgharattaí hitáya sukháya.48

Gerne kann anschließend auch auf Deutsch angekündigt werden:

Ehrwürdiger Herr, wir spenden dieses saòghadána dem Bhikkhu-Orden. Eswäre gut, Ehrwürdiger Herr, wenn der Bhikkhu-Orden dieses saòghadánaannehmen würde, zu unserem lange währenden Wohlergehen und Glück.

Die Bhikkhus nehmen an mit:Sádhu!

Manchmal wird von einem Bhikkhu der Ordensgemeinschaft formell auf Páli ange-kündigt, dass der erste Anteil der Spende dem Ordensältesten zukommt, der Restden anderen Bhikkhus (und Sámaóeras). Das Saòghadána ist aber auch ohne dieseAnkündigung (apalokana) gültig. Eine von mehreren möglichen Varianten:

Yagghe bhante saògho jáneyya: Ayaí paþhama-bhágo therassa pápuóáti. Avasesá bhágá amhákaí pápuóantu. Bhikkhú ca (sámaóerá ca) yathá-sukhaí paribhuñjantu.

EssenspendeImáni mayaí bhante bhattáni saparivaráni bhikkhusaòghassa onojayáma.Sádhu no bhante bhikkhusaògho imáni bhattáni saparivaráni paþiggaóhatu,amhákaí dìgharattaí hitáya sukháya.Ehrwürdiger Herr, wir spenden dieses Essen mit begleitenden Gaben demBhikkhu-Orden. Es wäre gut, Ehrwürdiger Herr, wenn der Bhikkhu-Ordendieses Essen mit begleitenden Gaben annehmen würde, zu unserem langewährenden Wohlergehen und Glück.

Spende einer UnterkunftImaí mayaí bhante, senásanaí, ágata-anágatassa cátuddisassa, bhikkhu-saòghassa oóojayáma. Sádhu no bhante bhikkhu-saògho, imaí senásanaípaþiggaóhátu, amhákaí dìgha-rattaí hitáya sukháya.

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Wir spenden diese Unterkunft an die anwesende und künftige Ordensge-meinschaft der Bhikkhus der vier Himmelsrichtungen. Möge die Ordensge-meinschaft der Bhikkhus diese Unterkunft annehmen, zu unserem Wohler-gehen und Glück auf lange Zeit.

Spende von Paísukúlastoff (in Gegenwart der Mönche)Imáni mayaí bhante saòghadánáni bhikkhusaòghassa oóojayáma.

Bhikkhusaòghaí nimantema imáni paísukúlacìvaráni assámikáni paccavekkhituí.

Sádhu no bhante bhikkhusaògho, imáni saòghadánáni sa-nimantanáni paþiggaóhátu, amhákaí dìgharattaí hitáya sukháya.

อิมานิ มะยงั ภนัเต สงัฆะทานานิ ภิกขสุงัฆสัสะ โอโณชะยามะ.ภิกขสุงัฆงั นิมนัเตมะ อิมานิ ปังสุกลูะจีวะรานิ อสัสามิกานิ ปัจจะเวกขิตุง.สาธุ โน ภนัเต ภิกขสุงัโฆ อิมานิ สงัฆะทานานิ สะนิมนัตะนานิ ปะฏิคคณัหาตุ,อมัหากงั ทีฆะรัตตงั หิตายะ สุขายะ.

ขา้แต่พระภิกษุสงฆผ์ูเ้จริญ ขา้พเจา้ทั-งหลาย ขอนอ้มถวาย ซึ1งสงัฆทานทั-งหลายเหล่านี- แด่พระภิกษุสงฆ ์พร้อมกนันี-ขอนิมนตท่์าน พิจารณาผา้บงัสุกลุจีวรขอพระภิกษุสงฆจ์งรับ ซึ1 งสงัฆทานทั-งหลายเหล่านี- พร้อมคาํนิมนตเ์ชิญ เพื1อประโยชนแ์ละความสุข แก่ขา้พเจา้ทั-งหลาย ตลอดกาลนานเทอญ.

Ehrwürdige Herren, wir spenden diese Gaben der Ordensgemeinschaft. Und wir laden die Ordensgemeinschaft ein, diese weggeworfenen Stoffstücke ohne Eigentümer zu kontemplieren.Es wäre gut, wenn die Ordensgemeinschaft diese Gaben und diese Einladung annehmen würde, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

Venerable Sirs, we offer these gifts to the community of bhikkhus.And we invite the community of bhikkhus to contemplate these cast-away ownerless pieces of cloth.It would be good, if the community of bhikkhus would accept these gifts andthis invitation for our longlasting benefit and happiness.

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Saòghadána und Einladung, Paísukúlastoff zu suchen

Imáni mayaí bhante saòghadánáni bhikkhusaòghassa oóojayáma.

Bhikkhusaòghaí nimantema, imaí araññaí pavisituí.Imasmií araññeva, paísukúlacìvaráni assámikáni, áyasmantánaí pápuóeyyuí.Sádhu no bhante bhikkhusaògho, imáni saòghadánáni sa-nimantanáni paþiggaóhátu, amhákaí dìgharattaí hitáya sukháya.49

(Páli in Thaischrift:)

อิมานิ มะยงั ภนัเต สงัฆะทานานิ ภิกขสุงัฆสัสะ โอโณชะยามะ.

ภิกขสุงัฆงั นิมนัเตมะ อิมงั อะรัญญงั ปะวิสิตุง.

อิมส๎ัมิง อะรัญเญวะ ปังสุกลูะจีวะรานิ อสัสามิกานิ อายส๎ัมนัตานงั ปาปุเณยยงุ.สาธุ โน ภนัเต ภิกขสุงัโฆ อิมานิ สงัฆะทานานิ สะนิมนัตะนานิ ปะฏิคคณัหาตุอมัหากงั ทีฆะรัตตงั หิตายะ สุขายะ.

(das bedeutet auf Thai:)

ขา้แต่พระภิกษุสงฆผ์ูเ้จริญ ขา้พเจา้ทั-งหลาย ขอนอ้มถวาย ซึ1งสงัฆทานทั-งหลายเหล่านี- แด่พระภิกษุสงฆ ์พร้อมกนันี-ขอนิมนตท่์านไปยงัป่า เพื1อเที1ยวหาผา้บงัสุกุลจีวร อนัจะพึงเหมาะสมแก่พระคุณเจา้ขอพระภิกษุสงฆจ์งรับ ซึ1 งสงัฆทานทั-งหลายเหล่านี- พร้อมคาํนิมนตเ์ชิญ

เพื1อประโยชนแ์ละความสุข แก่ขา้พเจา้ทั-งหลาย ตลอดกาลนานเทอญ.

(das bedeutet auf Deutsch:)

Ehrwürdige Herren, wir spenden diese Gaben der Ordensgemeinschaft. Wir laden die Ordensgemeinschaft ein, diesen Wald zu betreten. In eben diesem Wald könnten weggeworfene Stoffstücke ohne Eigentümer den Ehrwürdigen zukommen.Es wäre gut, wenn die Ordensgemeinschaft diese Gaben und diese Einladung annehmen würde, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

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(That means:)

Venerable Sirs, we offer these gifts to the community of bhikkhus.We invite the community of bhikkhus to enter this forest. In just this forest cast-away ownerless pieces of cloth might accrue to the Venerable Ones.

It would be good, if the community of bhikkhus would accept these gifts andthis invitation for our longlasting benefit and happiness.

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KaþhinaStoffspende durch die Laien:

Die Laien überreichen den Stoff und rezitieren:

Namo tassa bhagavato arahato sammá-sambuddhassa (3 mal).Imaí bhante sappariváraí kaþhina-dussaí saòghassa oóojayáma. Sádhuno bhante saògho, imaí sappariváraí kaþhina-dussaí paþiggaóhátu,paþiggahetvá ca iminá dussena kaþhinaí attharatu, amhákaí dìgha-rattaíhitáya sukháya.

(Páli in Thai Schrift:)

(ว่า นะโม ๓ หน)

อิมงั ภนัเต สะปะริวารัง กะฐินะทุสสงั สงัฆสัสะ โอโณชะยามะ.สาธุ โน ภนัเต สงัโฆ อิมงั สะปะริวารัง กะฐินะทุสสงั ปะฏิคคณัหาตุ,

ปะฏิคคะเหตว๎า จะ, อิมินา ทุสเสนะ กะฐินงั อตถะระตุ,

อมัหากงั ทีฆะรัตตงั หิตายะ สุขายะ.

(Übersetzungen:)

ขา้แต่พระสงฆผ์ูเ้จริญ ขา้พเจา้ทั-งหลายถวายผา้กะฐิน กบัทั-งบริวารนี- แด่พระสงฆ.์

ขอพระสงฆ ์จงรับผา้กะฐิน กบัทั-งบริวารนี- ของขา้พเจา้ทั-งหลาย, กแ็ลครั-นรับแลว้

จงกรานกะฐินดว้ยผา้นี- เพื1อประโยชนแ์ละความสุข แก่ขา้พเจา้ทั-งหลาย สิ-นกาลนานเทอญ.

Ehre dem Erhabenen, Vollendeten, vollkommen Erwachten (3 mal).

Ehrwürdige Herren, wir spenden diesen Kaþhina-Stoff samt Zubehör derOrdensgemeinschaft. Es wäre gut, wenn die Ordensgemeinschaft diesenKaþhina-Stoff samt Zubehör annehmen und nach dem Annehmen damit dasKaþhina ausbreiten würde, zu unserem Wohlergehen und Glück auf lange Zeit.

Hommage to the Blessed, Noble and Perfectly Awakened One (three times)

Venerable Sirs, we present this kathina-cloth, together with its accompanyingarticles, to the Sangha. May the Sangha accept this kathina-cloth, togetherwith its accompanying articles, and having accepted it, spread the kathinawith this cloth for our long-term welfare and happiness.

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Formale Bitten

Bitte um ParittachantenVipatti-paþibáháya sabba-sampatti-siddhiyá,sabba-dukkha-vinásáya, parittaí brútha maògalaí.

Vipatti-paþibáháya sabba-sampatti-siddhiyá,sabba-bhaya-vinásáya, parittaí brútha maògalaí.

Vipatti-paþibáháya sabba-sampatti-siddhiyá,sabba-roga-vinásáya, parittaí brútha maògalaí.

Unglückfälle abzuwenden, alles Gute zu erlangen,

alles Leiden zu vertreiben, bitte chantet Schutz und Segen.

Unglückfälle abzuwenden, alles Gute zu erlangen,

alles Bangen zu vertreiben, bitte chantet Schutz und Segen.

Unglückfälle abzuwenden, alles Gute zu erlangen,

alle Krankheit zu vertreiben, bitte chantet Schutz und Segen.

Bitte um einen DhammavortragBrahmá ca lokádhipatì sahampatì,Kat’añjalì anadhivaraí ayácatha:Santìdha sattápparajjakkha-játiká,Desetu dhammaí anukamp’imaí pajaí.“

Der Brahma Sahampatì, Herr der Welt,

bat mit zusammengelegten Händen:

„Es gibt da Wesen mit wenig Staub auf den Augen.

Bitte, aus Mitgefühl lehre er diese Leute das Dhamma.“

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Bitte um VergebungZu bestimmten Anlässen (Antritt der Regenklausur, vor längeren Reisenoder aus aktuellem Anlass) bitten Bhikkhus und ihre Lehrer oder Saògha-theras sich gegenseitig um Vergebung für alles Fehlverhalten. Laien könnendas genauso tun, wenn sie wollen.

Die Bhikkhus oder Laien verbeugen sich dreimal, knien mit Händen in Añjali, der Leiter nimmt ein Tablett mit Gaben in die Hand und alle chanten dann unisono:

Namo tassa ... (3x)Ácariyea pamádena, dvárattayena kataí, sabbam aparádhaí khamatu nob bhante. (3x)

(Ehrwürdiger Herr, er vergebe uns alles Fehlverhalten dem Lehrer gegenüber, das wiraus Nachlässigkeit durch die dreifache Handlungspforte begangen haben.)

Anschließend wird das Tablett übergeben und die Hände in Añjali gehalten.

Der Lehrer oder Thera:

Ahaí khamámi, tumhehic pi me khamitabbaí.

(Ich vergebe euch. Ihr solltet mir auch vergeben.)

Die Bhikkhus oder Laien:

Khamámad bhante.

(Wir vergeben dir, Ehrwürdiger Herr.)

Die Bhikkhus oder Laien neigen den Kopf, während der Thera einen Segen spricht, z.B.:

Natthi me saraóaí aññaí …oderEvaí hotu, evaí hotu. Yo ca pubbe pamajjitvá ...

Die Bhikkhus oder Laien antworten darauf mit:

Sádhu!

und verbeugen sich dreimal.

a Einem Bhikkhu mit weniger als 10 vassa gegenüber: Ácariye --> Áyasmante;einem langjährigen Bhikkhu gegenüber: Ácariye –>There, Maháthereb Wenn nur eine Person um Vergebung bittet: no –> me;c Wenn nur eine Person um Vergebung bittet: tumhehi pi –> tayá pid Wenn nur eine Person um Vergebung bittet: Khamáma –> Khamámi

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Bitte um Regen (an die Devas)Subhúto ca maháthero,Mahákáyo mahodaro,Nìlavaóóo mahátejo:Pavassantu valáhaká.

Abhitthana yaí pajunna;Nidhií kákassa násáya.Kákaí sokáya randhehi.Macche soká pamocaya.

Játaka 330Subhúto ca maháthero,Mahákáyo mahodaro,Nìlavaóóo mahátejo:Pavassantu valáhaká.

Channá me kuþiká nivátá.Vassadeva yathá-sukhaíCittaí me susamáhitaí vimuttaí.Átápì viharámi vassadevá'ti.

Theragáthá 1.1

Herangereift und stattlich auch,Mit großer Fülle, dickem Bauch,Schwarzblau und voller Energie:Die Wolken, regnen mögen sie.

Lass donnern, Pajunna, dein Fass;Zum Nachteil es der Krähe sei.Von Kummer sie bezwingen lass.Die Fische mach von Kummer frei.

Herangereift und stattlich auch,Mit großer Fülle, dickem Bauch,Schwarzblau und voller Energie:Die Wolken, regnen mögen sie.

Wetterschutz ist das Wohl in meiner Hütte.Regengott, wie es mir zu Pass,Ruht mein Herz wohl befreit in seiner Mitte.Regengott, eifrig bin ich ohne Unterlass.

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Was auch gesehen wird, gehört oder empfunden, Worauf auch immer man erpicht:

Den andern ist es Wahrheit oder Trug.Inmitten jener, die sich selbst genug,

So-Seiend, würde ich es nichtAls Wahrheit oder Trug bekunden.

Und jenen Stachel sah ich wohl voraus,An dem die Menge hängenbleibt, sich sticht:

„Ich weiß Bescheid, ich kenn' mich aus!“Für So-Gegangene gibt’s solches Hängen nicht.

Aòguttara Nikáya 4. 24, Ká¿akáráma Sutta

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ANGEHANGEN

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Hintergründe

Offerieren der Einladung, Paísukúlastoff zu suchenAls der Buddha vor ca. 2500 Jahren den Bhikkhu-Orden etablierte, erlaubteer den Mönchen anfangs nicht, Roben oder Robenstoff von den Laienunter-stützern anzunehmen. Die Bhikkhus mussten sich mit weggeworfenen, her-renlosen Stoffstücken begnügen, die sie im Wald, in Stadt und Dorf und vorallem auf den Leichenfeldern fanden. Diese Art von Stoff nennt man paí-sukúla-Stoff – „paísukúla“ ist das Páli-Wort für „Abfall“. Die Mönche mus-sten daraus ihre Roben nähen!

Später erlaubte der Buddha, Roben und Robenstoff anzunehmen. Aberein neu ordinierter Mönch wird bei der ersten Belehrung nach seiner Ordi-nation auch heute noch darauf hingewiesen, dass eigentlich das Fetzenge-wand oder die Paísukúlarobe eine der „vier Stützen“ des Mönches dar-stellt, und dass die von Hausleuten gespendete oder aus neuem Stoff herge-stellte Robe ein zulässiges Extra ist.

Auch gab es damals Mönche, die weiterhin nur eigentümerlosen Stoffverwenden wollten, um Genügsamkeit zu praktizieren. Aber die Laien woll-ten gerade diese vorbildlichen und inspirierenden Mönche mit Robenstoffunterstützen. Was also tun?

Man kam auf den Trick, eine Stoffspende im Wald „wegzuwerfen“, dort,wo der beabsichtigte Empfänger sie finden würde. Sie hängten Stoff in dieBäume, z.B. vor der Hütte des Ehrwürdigen, auf dem Weg zur Almosenrun-de, neben dem Pfad für die Gehmeditation usw.

So entstand die Praxis der „Phá Pá“-Zeremonie, das Aufhängen von„weggeworfenem“ Waldstoff (auf Thai: Phá Pá). Diese Praxis gibt es schonsehr lange und sie wurde auch von den Unterstützern von Luang Pú ManBhúridatto ausgeübt.

In Thailand ist nach und nach eine andere Sitte daraus geworden: stattStoff „wegzuwerfen“, diesen zu offerieren (oder gar ein Bäumchen mit Geld-scheinen daran!). Aber wie kann man etwas schenken, das weggeworfen istund keinen Eigentümer hat? Ein Widerspruch!

In manchen westlichen Klöstern wurde aber die ursprüngliche Praxiswiederbelebt, in alter Tradition nach dem Offerieren einer allgemeinenSpende an die Ordensgemeinschaft, die Mönche einzuladen, im Wald nach„weggeworfenem“ Robenstoff Ausschau zu halten – nach dem Motto „Gutestun und Spaß dabei“.

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KaþhinaDas Kaþhina-Fest ist im Jahresrhythmus der buddhistischen Mönche derAuftakt zur sogenannten Robensaison, der Zeit, in der den Mönchen Roben-stoff gespendet wird und in der die Mönche Roben anfertigen.

Die Tradition des Spendens von Robenstoff oder fertig genähten Robengeht sehr weit zurück, denn schon vor Zeiten des Buddha war es in Indienüblich, an herumziehende Asketen und Almosenempfänger Bekleidungs-stoffe zu offerieren. Dies war weit verbreiteter Ausdruck eines Respektsgegenüber Menschen, die ihr Leben ganz in den Dienst der Wahrheit oderder Suche nach dem Göttlichen stellten.

Der Buddha gestattete anfangs nicht, dass Robenstoffe von Laien an dieMönche gegeben wurden, und die Bhikkhus mussten sich mit dem begnü-gen, was sie an Leichentüchern auf den Bestattungsorten fanden, oder mitsonstigem gefundenem Stoff, von dem sie annehmen konnten, dass er vonanderen Menschen nicht mehr benötigt wurde.

Auf Anfrage der Laienanhänger erlaubte der Buddha dann aber bald,dass sie dem Orden Robenstoffe überreichen konnten; nicht, weil die Mön-che mit guten Robenstoffen versorgt sein sollten, sondern wegen der Ver-dienste, die sich der Spender durch diese Gabe erwarb.

UrsprungDer Kanon überliefert uns folgende Geschichte über die Entstehung derRobensaison: Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Sávatthì im Jetahain,Anáthapióðika's Kloster. Während dieser Zeit war eine Gruppe von etwa 30Mönchen unterwegs aus der Stadt Páva, um dem Erhabenen ihren Respektzu erweisen und mit ihm die Vassa-Klausur (Regenzeit) zu verbringen. Alsaber der Tag zum Eintritt in die Regenzeit kam, hatten sie gerade erst dieStadt Saketa erreicht; so mussten sie dort die Regenklausur (dreimonatigeRückzugszeit) antreten, obwohl sie nur etwa 100 km von Sávatthì entferntwaren.

Zum Ende der Regenklausur war ihr Wunsch, den Erhabenen zu sehen,umso stärker, und obwohl der Monsunregen die Straßen noch immer kaumpassierbar machte, begaben sich die Mönche auf den Weg nach Sávatthì, umendlich dem Erhabenen ihren Respekt erweisen zu können. Völlig durch-nässt erreichten sie den Jetahain in Sávatthì.

Als der Buddha von ihrem misslungenen Versuch, Vassa mit ihm zu ver-bringen, sowie von ihrer beschwerlichen Reise erfuhr, inspirierte er die Mön-che mit einem Dhamma-Vortrag und machte diese Gelegenheit zum Anlass,die so genannte Robensaison sowie die Kaþhina-Zeremonie zu etablieren.

Stoffe verschiedenster Art können zwar das ganze Jahr überreicht wer-den, aber zur Zeit der Robensaison und der Kaþhina-Feier kommt eine

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besondere Bedeutung hinzu, die sich hauptsächlich aus dem Lebensrhyth-mus der Bhikkhus ergibt. In alten Zeiten führten die Bhikkhus ein vorwie-gend nomadisches Leben, ganz dem Beispiel des Erwachten selbst folgend.Nur während der drei Monate der Regenklausur waren sie an einem festenOrt quasi kaserniert, da das Umherziehen beschwerlich war und das Verwei-len unter offenem Himmel so gut wie unmöglich. Deshalb war das Reisenwährend dieser Zeit nur aus triftigen Gründen zulässig und die Bhikkhushatten insofern mehr Möglichkeiten als sonst, sich intensiv der Praxis hinzu-geben.

Die Regenzeitklausur wird auch heute noch eingehalten, obwohl sich dieäußeren Umstände sehr wohl geändert haben. Damals wie heute jedoch gibtes für die in unmittelbarer Nähe der Klöster oder Mönchsbehausungenlebenden Laien während der „Regenzeit” die Möglichkeit, näher mit denMönchen in Kontakt zu kommen, sich über Dhamma auszutauschen undDhamma-Vorträge zu hören.

Gegen Ende der Regenzeit aber ist jeder Mönch wieder „frei” und kannentweder seine Wanderungen wieder aufnehmen oder in ein anderes Klosterumziehen. Somit ist das Ende der Regenzeit gut geeignet (und hier inEuropa gilt im Besonderen: Bevor der Winter kommt!), die Saògha nicht nurmit Stoffen, sondern auch mit anderen Bedarfsartikeln zu versehen, ehe jederwieder seiner Wege geht.

Kaþhina-FeierDer Auftakt der Saison des Robennähens ist das sogenannte „Ausbreiten desKaþhina“. Kaþhina war ursprünglich ein Holzrahmen, auf dem die MöncheStücke von Robenstoff aufspannten, um sie dann per Hand zusammen zunähen. Dies war nötig, weil große Stücke Stoff oft nicht erhältlich waren undweil so mehrere Mönche gleichzeitig an einer Robe nähen konnten. DerKaþhina-Rahmen gab den Stoffstücken Stabilität, so dass sie nicht verrutsch-ten und die Robe nicht aus der Form geriet.

Heutzutage haben wir Nähmaschinen, man könnte den Auftakt derRobensaison also auch das „Aufklappen der Nähmaschine“ nennen, aberwir behalten die traditionelle Bezeichnung bei und sprechen vom „Ausbrei-ten des Kaþhina“.

Die Kaþhina-Feier darf nur von den Freunden und Unterstützern desKlosters initiiert werden, ohne jede Einflussnahme der Saògha, z.B. ob undwieviel und welcher Stoff gespendet wird. In den Waldklöstern Thailands istes üblich, weißen Stoff zu übergeben, der dann natürlich auch gefärbt undgetrocknet werden muss, aber auch vorgefärbter Stoff ist zulässig.

Die Feier darf nur in diesem einen Monat nach Ende der Regenklausurabgehalten werden. Außerdem gilt als Bedingung, dass mindestens 5Bhikkhus an der Kaþhina-Zeremonie teilnehmen. Für die Zeit des Roben-

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empfangens und des Robennähens hat der Buddha aus praktischen Grün-den ein paar Ordensregeln außer Kraft gesetzt, die das Drumherum erleich-tern. Diese sogenannten Vassa-Privilegien gelten einen Monat, aber wenn einKaþhina formell ausgebreitet wurde, gelten sie vier Monate und heißenKaþhina-Privilegien. Der Kaþhina-Tag ist auch ein guter Anlass für die Mön-che, in Harmonie zusammen zu arbeiten und vorhandene Nähkünste unter-einander auszutauschen.

In Thailand und den übrigen Theraváda-Ländern sind die Menschensehr froh, wenn sie wenigstens einmal im Leben die Initiative zu diesemAnlass ergreifen können, denn es gilt als sehr verdienstvoll, die Saògha indieser besonderen Form zu unterstützen; und die Freude ist in jenenLändern zu dieser Zeit sehr deutlich spürbar. Der Buddha ging so weit zusagen, dass die Unterstützung der Saògha höheren Verdienst bringt alsGaben an ihn selbst.

Kaþhina-RobeZu der Zeremonie wird ein Stück Stoff übergeben, das groß genug seinmuss, um damit eine Robe zu nähen. Nachdem der Robenstoff überreichtworden ist, wird einer der entgegennehmenden Bhikkhus die Saògha auffor-dern, sich auf einen geeigneten Bhikkhu zu einigen, der den Stoff erhalten,eine Robe damit herstellen und das Kaþhina „ausbreiten“ soll.

Der Buddha hatte recht hohe Anforderungen an diesen Mönch gestellt,der dafür qualifiziert ist. Diese Anforderungen werden erwähnt, einBhikkhu wird vorgeschlagen, seine herausragenden Qualitäten werdengenannt, und den anwesenden Mönchen wird die Möglichkeit gegeben, Ein-spruch zu erheben, und zwar unmittelbar im Verlauf der Zeremonie. DieBestimmung des Empfängers der Kaþhina-Robe ist also ein demokratischer,einstimmiger Beschluss. Die Mönche geben ihren Segen und dann gehenzumeist zwei Bhikkhus gleich los, um den Stoff zu vermessen und zurechtzu schneiden.

Messen, Schneiden, Nähen, Färben – dies alles muss zügig passieren,denn nach dem Vinaya muss die Robe vor dem nächsten Tagesanbruch fer-tiggestellt und das Kaþhina damit ausgebreitet sein, damit die Kaþhina-Privi-legien in Kraft treten können. Es ist üblich, dass sich die gesamte Saògha aufirgendeine Weise an der Arbeit beteiligt.

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Glossar

Wenn nicht anders erwähnt, stammen die Einträge aus der Pálisprache.

abhidhamma piþaka Korb der Scholastik, der dritte Teil des Pálikanons

adhiþþhána Entschlossenheit, Entschluss, Widmung

akaliko zeitlos (strukturell statt prozesshaft)

anattá Nicht-Selbst, Eigentümerlosigkeit

anicca unbeständig

añjali Geste des Respekts mit zusammengelegten Händen

anumodaná Ausdruck der Wertschätzung und Freude

arahant Heiliger, Befreiter, der den Weg bis zum Ende gegan-gen ist

bháóaka Rezitierer

bhikkhu Mönch im Orden des Buddha

bodhisatta Wesen auf dem Weg zur Buddhaschaft

deva feinstoffliches Himmelswesen, Engel, Gott

dhammavinaya die Gesamtbotschaft des Buddha, Lehre und Weg-führung (Ordensdisziplin)

dreifaches Juwel (dt.) Buddha, Dhamma und Saògha

dukkha Leiden, leidhaft

Edle (dt.) Wesen, die Dhamma gesehen und den Weg zu Nib-bána betreten oder vollendet haben

edle Wahrheiten, vier Leiden, dessen Ursprung, dessen Auflösung und derWeg, der zur Auflösung führt

Farang (Thai) Westler

gandhabba Wesen aus einer unteren Himmelswelt, die der Sinn-lichkeit noch sehr verhaftet sind, himmlische Musi-kanten, wtl. Duftesser

kammaþþhána Meditationspraxis, wtl. Arbeitsplatz

Khrúbá Ácán (Thai) verwirklichter Meditationsmeister

Mä Õk (Thai) Laienanhängerin, die viel Zeit im Kloster verbringt

maóðala heiliger Kreis, vier-, fünf- oder sechspoliges spiritu-elles Symbol

mettá Wohlmeinen, liebende Güte

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nága Schlangengeist, feinstoffliches Wesen aus einem unteren Himmelbereich

pámojja Freude

párami spirituelle Tugend, die über einen langen Zeitraum kontinuierlich entwickelt werden muss, um Buddha-schaft zu erlangen

parinibbána Ablegen des Körpers eines Buddha oder Arahant

paritta Schutztext

pasáda Inspiration, Zuversicht, Begeisterung

passaddhi Stille, Gestilltheit

páþimokkha Kern der Ordensdisziplin, 227 Hauptregeln

peta Hungergeist, Wesen in einem Daseinsbereich des Mangels

phap phiap (Thai) die seitliche, höfliche Sitzweise

pìti Verzückung

pújá Verehrungspraxis

saddhá Vertrauen

samádhi Sammlung, Konzentration

samaóa spirituell Suchender außerhalb des Kastensystems

sammásambuddha vollkommen aus eigener Kraft Erwachter

sìla Ethik, Gewohnheit

stúpa Hügeldenkmal, religiöses Bauwerk, Stätte der Ver-ehrung und Einschreinung von Reliquien

sukha Glück, Wohl, Glückseligkeit

sutta Lehrrede

tathágata der So-Gegangene, Bezeichnung für den Buddha

upajjháya Ordinationsvater

uposatha Mond-Tag (Voll, Halb, Neu), Tag intensiverer Praxis

vinaya Disziplin, Umgang, Wegführung

yakkha feinstoffliches Wesen, Gigant

Zufluchtnahme (dt.) Ausrichtung des Lebens auf Buddha, Dhamma und Saògha

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Die wichtigsten konsultierten Quellen

A Bhikkhu ManualEdited by Bhikkhu Ariyesako and Bhikkhu NirodhoSecond revised edition, Victoria, Australia 2003

Chanting Book, Vol. One & TwoAmaravati Publications, ISBN 987-1-78432-031-7 / -032-7, Hemel Hempstead, UK 2015

A Chanting GuideDhammayut Order of the United States of AmericaOntario, CA, USA 2000

บทสวดมนต์วัดดอยพระเจา้ตนหลวงChanting-Buch von Wat Phra Cao Ton Luang, Chiang Mai, Thailand 2014

หนังสอืสวดมนต์วดัพชิยัพัฒนาราม ISBN 978-616-335-518-8Chantingbuch von Wat Vijayavaððhanárám, Canthaburi, Thailand 2013

Andachtsbuch des Wat Buddha-Piyavararama in Dreieich-GötzenhainPra Claus (Dr. Claus Sandler)Dreieich-Götzenhain 2005

The Book of ProtectionPiyadassi TheraBuddhist Publication Society, Kandy, Sri Lanka 1999

ประวตัคิณะธรรมยตุGeschichte der Gaóa Dhammayut, Hrsg: Projektgruppe, Bangkok, Thailand o. Jahreszahl

Einige Nachschlagewerke:

Wörterbuch Páli-Deutsch von Klaus Mylius,

Pali-English Dictionary der Pali Text Societey

Grammatik des Pali von Achim Fahs

Buddhist Dictionary of Pali Proper Names by Malalasekera

Pali Metre by Warder

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พจนานุกรมพทุธศาสน ์- ประมวลศพัท์# Buddhistisches Wörterbuch nach Alphabet von P. A. Payutto

พจนานุกรมพทุธศาสน ์- ประมวลธรรม Buddhistisches Wörterbuch nach Dhammagruppen von P. A. Payutto

Die Quelle der Quellen, also die Herkunft der meisten Texte in diesem Buchist der Pálikanon. Die Texte gehen direkt auf Dhammavinaya des Buddhazurück. Die Pújás und die Bitte um Paritta-Chanten wurden vor etwa 180Jahren von der Gaóa Dhammayuttika, einer monastischen Reformgruppe, inThailand zusammengestellt. Weitere Kompositionen aus Thailand und SriLanka (Mahá-jaya-maògala-gáthá) wurden entsprechend gekennzeichnet.Die hier wiedergegebenen Versionen des Paísukúla-Offerierens stammenaus eigener Feder.

Quellenangaben beziehen sich bei Dìgha Nikáya, Majjhima Nikáya undKhuddakapáþha auf die fortlaufende Nummer der Lehrrede, bei SaíyuttaNikáya auf Saíyutta und Lehrrede, bei Aòguttara Nikáya auf Nipáta undLehrrede, bei Dhammapada und Sutta Nipáta auf Versnummern, bei Apadánaauf Buch, bei Játaka auf Nummer der Geschichte.

In Teil eins wurden kurze Auszüge aus dem Pálikanon in Übersetzungenanderer Autoren verwendet:

Aòguttara Nikáya vom Ehrwürdigen Ñáóatiloka

Játaka von Dr. Julius Dutoit, beide Verlag Beyerlein & Steinschulte

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1 In manchen Klöstern nehmen viele Mä Õks* an den Pújás teil, ältere Frau-en aus dem Dorf, die gerne, oft und viel chanten und meist über einbeeindruckendes Repertoire verfügen. Gelegentlich kommt es vor, dasssie massiv in der Überzahl sind, das Chanten dominieren und den Mön-chen die Leitung aus der Hand nehmen. Und dann läuft das Chantennach dem Geschmack der Mä Õks ab, oft sehr langsam und von der Ton-lage her für Männer ungünstig und anstrengend. Dazu kommt, dassPújás im Knien gechantet werden. Die Abend-Pújá auf Páli dauert imNormalfall etwa zehn Minuten, kein Problem. Bei zweisprachiger Rezita-tion Páli-Thai im Mä Õk Tempo können auch schon mal 45 Minuten dar-aus werden – im Knien verbracht ist das eine Folter!

2 Majjhima Nikáya 2, Sabbásava Sutta

3 Majjhima Nikáya 96, Esukári Sutta

4 Siehe zum Beispiel Aòguttara Nikáya 9. 4. Gelegentlich erörterten Mön-che die Lehre mit eigenen Worten, die über (abhi) die Lehrformulierung(dhamma) des Buddha hinausgingen: sie redeten „abhidhamma“. Abhi-dhamma erfuhr eine Bedeutungsveränderung, als ein paar Jahrhundertespäter eine Sammlung scholastischer Texte unter diesem Namen demKanon hinzugefügt wurde.

5 Siehe zum Beispiel Dìgha Nikáya 32, Majjhima Nikáya 86, AòguttaraNikáya 4. 67.

6 Zum Beispiel taucht sie in Majjhima Nikáya 27, Cu¿ahatthipadopamaSutta auf.

7 Das klassische Paradebeispiel ist der Satz: „M¡i mài mâi mâi m±i?“ AufDeutsch: „Neues Holz brennt nicht, oder?“

8 Streng genommen ging es zunächst nur um eingebürgerte Wörter. DasZiel, Páli in Thaischrift darstellen zu können, wurde erst mit der Einfüh-rung einer Variante, der Bióðu-Schrift, voll erreicht. Siehe dazu Muttodaya– Hommage an ein befreites Herz (Muttodaya Dhamma 2015), Anmerkung105.

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Anmerkungen

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9 Im Englischen war es mehr eine Vokalverschiebung. Ein amerkanischerMönch nannte mir einst seinen Ordinationsnamen: Kamero. Nachfor-schungen ergaben, dass er eigentlich Kumaro heißt.

10 Es klingt ähnlich dem Okyo-Chanten in Japan. Auch dort geht es kaummehr um Textverständlichkeit bzw. den Inhalt des Textes.

11 Manche Thai-ismen haben sich allerdings in vielen Gemeinschaftenerhalten. Zum Beispiel chanten die meisten – aber nicht alle – Gemein-schaften die Verehrungsformel Namo tassa Bhagavato arahato sammá-sam-buddhassa so, als ob sie Namo ta-sá … sa-má sam-bu-dha-sá geschriebenwürde.

12 Neue Aufnahmen sind als Vorschlag aufzufassen. Sie werden aktualisiert,falls sich im Laufe der Jahre eine andere Melodie herausbilden sollte.

13 In Saíyutta Nikáya 12. 23 wird eine Reihe von förderlichen Faktoren(upanisá) genannt, die mit Vertrauen und Freude beginnt und bis zurBefreiung und zum Wissen von der Vernichtung der Triebe fortschreitet.

14 Majjhima Nikáya 7, Vatthúpama Sutta, beschreibt den Prozess, der durchdie Inspiration durch Buddha, Dhamma, Saògha ausgelöst wird: „Erwird vom Dhamma begeistert, er erlangt Freude im Zusammenhang mitdem Dhamma. Wenn er froh ist, steigt Verzückung auf. Bei einem, derverzückt ist, wird der Körper still. Einer, dessen Körper still geworden ist,empfindet Glück. Bei einem, der Glück empfindet, sammelt sich dasHerz.“

15 Siehe Aòguttara Nikáya 3. 62.

16 Von daher gibt es auch keine „absolute Wahrheit“. Der Buddha sprichtvon „höchster Wahrheit“, aber „absolute Wahrheit“ ist eine spätere Erfin-dung der Scholastik. Dennoch ist „Absolute Wahrheit“ auch in buddhisti-schen Kreisen harte Währung. Dahinter steckt der Wunsch, das Begeh-ren, bei etwas Letztendlichem letztendlich anzukommen. Wenn wir esnicht „Gott“ nennen können, nennen wir es eben „Absolute Wahrheit“.Dieses Begehren ist so alt wie seine Bedingung, Unwissenheit: anfangs-los!

17 Der Segen der Ethik reicht bis zur völligen Befreiung. Siehe AòguttaraNikáya 10. 1.

18 Das ist auch die Erklärung dafür, dass eine Band ohne Dirigenten zusam-men musizieren kann.

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19 Es gibt allerdings einige Texte, die nicht in diesem Buch enthalten sind,die sich solcher Techniken bedienen, die aber dennoch in der Waldtradi-tion gechantet werden, weil der Dhammabezug zumindest ansatzweisenoch vorhanden ist: zum Beispiel „Sambuddhe“, „Mahámaògalacakka-vá¿a“, „Uóhassavijaya Gáthá“ usw.

20 Es soll Mönche geben, Chantingprofis, die mit berufsmäßigem Chantenvon Parittas reich geworden sind.

21 Der Anfang der einzelnen Module ist durch Fettdruck angezeigt.

22 Somdet ist der höchste Titel in der Saòghahierarchie Thailands. Er ist eineneuzeitliche Erfindung, die nicht auf den Buddha zurückzuführen ist.Dieses Thema wird in Meister der Morgenröte (Muttodaya Dhamma 2012)ausführlich behandelt.

23 Das Páli ist etwas konstruiert und hat schon etliche Übersetzer vor einRätsel gestellt. Einigermaßen sicher scheint zu sein, dass der Komponistdes Textes ein Akronym (durch Fettdruck hervorgehoben) als Anspie-lung auf die heilige Silbe AUM oder OM im Sinn hatte. Solche Praktikender Wortmagie waren im 19. Jahrhundert in Thailand sehr beliebt (undsind es auch heute noch).

24 Beim Paritta-Chanten werden meist nur die sechs Strophen vorgetragen,deren Anfangszeilen hier durch Fettdruck hervorgehoben sind. DiesesSechserset ist unter dem Namen Cha Ratana Paritta Gáthá bekannt.

25 D.h., früherer Buddhas

26 Karìsa ist ein Flächenmaß; laut Dutoit entspricht es etwa acht Morgen.

27 Je nach Rezitationsstil gibt es zwei Versionen: wird im Magadha-Stilgechantet, heißt die Zeilenendung maògalaggaí, im Saíyoga-Stil maò-galáni.

28 Máras Kriegselefant

29 Gemeint ist der Ehrw. Moggallána, der spirituelle Sohn des Buddha, derin dessen Auftrag die Nága-Schlange bändigte.

30 Thailändische Verballhornungen von Páliwörtern und interpretativeÜbersetzungen sind kursiv gesetzt. Die Übersetzung des zweiten Teilsdieses Potpourris ist weitgehend spekulativ. Die Verfasser waren vermut-lich nicht sehr bewandert in der Páligrammatik. Die meisten Begriffestehen im Nominativ, es mangelt an syntaktischen Objekten und Prädika-ten, um vernünftige Satzaussagen erkennen zu können.

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Dhõraói ist die Verballhornung von „Dharaói“ oder „Dháraóì“, der gram-matisch weiblichen Form von „Dháraóa (Erde)“. Im Volksbuddhismus istes eine Bezeichnung für die Erdgöttin, die vom Bodhisatta angerufenwurde, um die Vervollkommnung seiner Páramis zu bezeugen.

All das Wasser, das er im Lauf seiner Bodhisatta-Karriere als Symbol sei-ner verdienstvollen Handlungen ausgegossen hatte, hatte sich in MutterDharaóis Haar angesammelt. In jenem historischen Moment wrang dieGöttin ihr Haar aus, und die herausströmenden Wassermassen spültenMára und seine Armeen hinweg.

Weil Deklination in der thailändischen Sprache nicht vorkommt, glaubenviele Thais, die Deklinationsendungen im Páli hätten adjektivischen Cha-rakter. Die Endungen -i und -ì, die in diesem Fall beide Nominativ oderVokativ sein können, sollen „klein“ und „groß“ bedeuten. Die Interpreta-tion im Chantingbuch von Wat Vijayavaððhanárám (im Folgenden CWV),das für die Übersetzung der kryptischen Passagen dieses Texts konsul-tiert wurde, lautet daher:

Egal, ob kleiner oder großer Erdboden, ob kleiner oder großer Teich, ob kleineroder großer Fluss, die gleichnishafte feurige Pracht und Macht besitzen – mögees Siegesglanz und Macht geben (der Text sagt nicht, für wen), die diesemGleichnis entspricht.

31 CWV hat wörtlich: Türöffnung und Raum in den Lüften und am Sumeru, demKönig der Berge, Götter der Berge und Bergwälder, die Unterschlupf für alleWesen sind, sie mögen kommen und großen Sieg, große Macht für dich erringen.

32 CWV interpretiert: Alle Damen und Herren Nágas, die in Bächen, Quellenund Teichen wohnen, in Höhlen und tiefen Klüften, alle bösen Dämonen,Gespenster zu Wasser und zu Lande, sollen weit zurückweichen, als Sieg fürdich, der allen Feinden die Niederlage beibringt.

33 CWV erzählt: Das Horn des Nashorns und das Geweih des Hirsches, Dinge, diedem Kopf oder der Nase entsprießen, die Hauer des Wildschweins Candagarásaund andere Hauer und Stoßzähne, Dinge, die dem Mund entsprießen, sie mögenherbeikommen, als Sieg, der den Feinden die Niederlage beibringt, zugleich alsWundermittel für dich.

34 CVW etwas ausführlicher: Elefant, Pferd, Nashorn, Nága, Meermann,Schlange, König Löwe und Tiger, Jaguar, die viel Pracht und Macht oder sonstigeMerkmale besitzen, mögen kommen, als Sieg und Macht, die Feinde im gesamtenKosmos des Rosenapfelkontinents zu unterwerfen.

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35 CWV: Im Gedenken an die Drachen, also an ihren Glanz, der sich hundertfachund tausendfach weit verbreitet, der das helle Strahlen der Drachen hat, das bishoch in die Lüfte vordringt – mögen sie als erlesenster Siegersegen für dich her-beikommen.

36 Götterkönig, Kampfgefährte von Sakka (auch Inda oder Indra genannt),dem Herrscher im Himmel der Dreiunddreißig, zwei Stufen über derMenschenwelt.

37 CWV: Glanz und Kraft des Varuóa-Yakkha oder auch Glanz und Kraft der Göt-tersöhne und -töchter oder auch von Lord Iøvara oder auch der Nágas... und dieMacht der vielen Brahmas und Indras mögen kommen als Siegersegen undGlücksbringer für euch alle.

38 Im „Dictionary of Páli Proper Names“ nicht bekannt.

39 Liste der bisher noch nicht erwähnten erlesenen Persönlichkeiten:Viru¿haka, Virúpakkha, Kuvera und Dhataraþþha sind die vier Großköni-ge aus dem nach ihnen benannten Himmel, eine Stufe über der Men-schenwelt. Sie sind die Wächter der vier Himmelsrichtungen. Candimáund Ravì, Devas, die Mond und Sonne bewohnen, gehören zu ihremDaseinsbereich, wie auch der Garuða Venateyya und ein Deva namensKumára („Prinz“).

40 Ráma ist der übernächste Buddha nach dem nichtkanonischen Werk„Anágatavaísa“. (Diese Übersetzung versucht nachzuempfinden, wasder Verfasser gemeint haben könnte. Der Text macht über weite Streckengrammatisch keinen Sinn. Auf den Roman aus CWV wird an dieser Stelleverzichtet.)

41 Garuðas, Greifen, Feinde der Nágas.

42 Thai Schreibweise ist Sahramba. Dieses Wort gibt es im Páli nicht. DasBuch aus Wat Vijayavaððhanárám erklärt das Wort mit „all die bereitserwähnten Devas“. Die hier gewählte Lesart ist zwar ebenfalls etwas weithergeholt, aber zumindest könnte das Wort im Páli existieren: „die Mit-Brahmas“, also alles, was es so an Devas gibt.

43 Padakkhióaí: rechtsläufig, im Uhrzeigersinn, mit der rechten Schulterzugewandt, mit der rechten Hand – nach den indischen sozialen Normenbedeutet das im übertragenen Sinne „richtig“.

44 Damit ist eine bequeme und zugleich stabile Sitzhaltung gemeint. In derRegel versteht man darunter eine Sitzhaltung, bei der die Knie und dasGesäß ein Dreieck auf der Sitzunterlage bilden, also z. B. der (halbe, vier-tel) Lotussitz, die burmesische Position und so weiter.

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45 Diese Verse werden zu besonderen Anlässen gesprochen, z.B. bei einerKaþhina-Spende.

46 Diese Verse werden bei Spenden zugunsten von Verstorbenen rezitiert,also im Todesfall oder zum Gedenken.

47 Dreikorb ist eine Bezeichnung für den Pálikanon, der aus drei Hauptteilenoder Körben besteht: Korb der Ordensdisziplin (vinayapiþaka), Korb derLehrreden (suttapiþaka) und Korb der Scholastik (abhidhammapiþaka).

48 Eine Spende an die Saògha bringt dem Spender höchsten Segen, ja mehrnoch als eine Spende an den Buddha selbst (s. Dakkhióávibhaòga Sutta,Majjhima Nikáya 142). Ausschlaggebend ist hierbei die innere Einstel-lung, der Wunsch, den Edlen aller Zeiten und Richtungen, vertretendurch den Orden (Bhikkhus, Bhikkhunìs, Sámaóeras und Sámaóerìs), zuhelfen, unabhängig davon, welcher Verteter die Spende entgegennimmt.Auch ein einzelner Bhikkhu kann das in Vertretung tun. Wer mag, kanndieser heilsamen Einstellung mit den entsprechenden Formeln Ausdruckgeben.

49 Diese Formel findet Anwendung, wenn der Abfallstoff im Wald „wegge-worfen“ wurde. Eigentümerloser Stoff kann eigentlich nicht offeriert wer-den, sondern nur eine Einladung, danach zu suchen – oder ihn als eigen-tümerlos zu kontemplieren, wenn er in Gegenwart der Bhikkhus depo-niert wurde. Siehe zu den Hintergründen Muttodaya – Hommage an einbefreites Herz, Seite 251 ff.

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Muttodaya Dhammabezeichnet die verlegerische Aktivität der Ordensgemeinschaft des im Jahr2008 gegründeten Buddhistischen Waldklosters Muttodaya.

Das Kloster ist ein Ort, an dem die monastische Waldtradition auf derGrundlage des Pálikanons gelebt wird. Der Klosteralltag ist streng nachDhamma und Vinaya des Buddha ausgerichtet. Die ansässige Mönchsge-meinschaft ermöglicht es einer begrenzten Anzahl von Gästen (Ordiniertenund Laien), zeitweilig am Klosterleben teilzunehmen, sofern sie bereit sind,den Praxisstandard mitzutragen.

Die ansässigen Mönche stehen Gästen und Besuchern mit ihrem Rat bei. DieOrdensgemeinschaft vermittelt Dhammavinaya bei regelmäßigen Veranstal-tungen des Lehrvortrags und des Austauschs, die ausschließlich im Klosterstattfinden.

Die wirtschaftliche Grundlage ist das Dánaprinzip, es gibt keine Gebührenoder Spendenempfehlungen. Alles wird mit Spenden auf freiwilliger Basisfinanziert. Die Mönche sammeln an den meisten Wochentagen Essensspen-den auf Almosenrunde.

Das Kloster Muttodaya (Herrnschrot 50, 95236 Stammbach) befindet sich inruhiger Alleinlage im Naturpark Frankenwald, einer sehr schönen, dichtbewaldeten Gegend, die mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln guterreichbar ist. Mehr dazu, siehe www.muttodaya.org

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Erlaubt ist das Kopieren, Verteilen, Ausstellen und Aufführen des Werkes unter folgenden Bedingungen: - Angabe der Quelle (Autor und Herausgeber);- Nicht-kommerzielle Verwendung;- Keine abgeleiteten Werke (keine Veränderung, Umwandlung, Erweiterung).

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Bei der Verwertung oder Verteilung müssen die Lizenzbedingungen deutlichgemacht werden.

Der Autor des Werkes im o. a. Sinne ist Mettiko Bhikkhu.

Herausgeber und Inhaber der Urheberrechte ist Muttodaya Dhamma; daraufist bei Inanspruchnahme der o. a. Erlaubnis hinzuweisen.

Achtung! Dies ist eine provisorische Übersetzung eines Auszugs aus den Lizenzbedingungen, deren verbindliche und vollständige Fassung auf Englisch unter der o. a. Webadresse einsehbar ist.

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Anumodaná

Wir drücken unsere Wertschätzung für die Hilfe vieler Menschen bei derHerstellung dieses Buches aus, insbesondere gegenüber der KataññutáGruppe in Malaysia, Singapur und Australien für die Produktion der vorlie-genden Auflage.

We would like to acknowledge the support of many people in thepreparation of this book, especially to the Kataññutá group of Malaysia,Singapore and Australia for bringing this printing into production.

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