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Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort Author(s): Curt Wachsmuth Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 24 (1869), pp. 33-51 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23215086 . Accessed: 22/05/2014 05:31 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.39 on Thu, 22 May 2014 05:31:14 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort

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Bausteine zur Topographie von Athen. III. SchlußwortAuthor(s): Curt WachsmuthSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 24 (1869), pp. 33-51Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/23215086 .

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Gausteine zur Topographie von Ithen. (Vgl. Vb. XXIII S. 1 ff.)

m. Schluhwort.

(Sieben Karten zur Topographie Don Athen. Mit erlauternbem Text Don ErnstCurtius. Gotha, Verlag Don Justus PertheS 1866; erliiuternber Text ber fiebenKarten zur Topographie Don Athen mit lithographirten Veilagen unb Holzjchnitten Don Ernst EurtiuS. Gotha 1666.)

Die verfprochenen weiteren Beitrdge zur athenifchen Topographie haben unter bem Audarbeiten, inbem bie Unterfuchungen Schritt um Sckritt weiter lockten, cinen folchen Umfang gewonnen, bah fie fowohl bad in Zeitfchriften vergonnte Mah betrdchtlich uberfteigen als auch ber Natur ber Sache nach nun passenber felbstdnbig erscheinen werben ^). Im Begriff biese Unterfuchungen abzufchliehen, erhalte id) bad oben ange- fuhrte Kartenwerk mit bem erlduternben Text von Crnst Curtiud. Hier sinbe ich bie beiben in ben zlvei ersten «Vaufteinen" behanbelten Punkte aufd Neue ber Erorterung unterzogen, bie balb zuftimmend audgefallen ist, balb wiberfprechellb ; unb beibed, Zustimmung wie Wiberfpruch, haben auch mich zu einer erneuten einbringlichen Behanblung bed Ganzen angeregt unb babel uberall wefenllich geforbert, hier auf bessere Negrun- bung ber eigenen Ansichten, bort auf Mobifikationen ober gsnzliched Fallenlassen berselben fuhrenb. Um nun nicht ganz abfchicbdlod von ben Lesern biefer Zeitschrift fortzugehen, habe ich geglaubt ald Schluh- wort eine Revision ber beiben Aufsdhe uber bie topographifchen Neg- weifer (Wanberung bed Paufaniad unb Feflftrahen in Athen) auf Grunb ber von Curtiud in feinem jungsten Werl audgefprochenen An- sichten geben zu follen.

Ed ist bamit zugleich gefagt, bah mir fern liegt, auf die Vebeu« tung biesed Welled, bad in ber Geschichte ber athenifchen Topographie epochemachenb bastehen wirb, aufmertsam machen zu wollen, Dah ich bie von Curtiud auf biefem Gebiete zuerst unb mit fchonsten Crfolgen

1) S. Mittheilungen ber Verlagsbuchhanblung Don V. G. Teubner N. 3 (1866) S. 1.

Plus. l. PHUol. ilt. F. XXIV. I

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34 Vaustcinc zur Topographic ton Athcn.

gelehrtc Metbobc ber lebenbigen gcf(5icktlichen Vetrachlung, bcren tbeils fckon fruher mitgclheiltc theils jehl zum erftcn Male gebotenc Refullalc hicr in cincr fur Iebermann zugdnglichen Form zufammengefahl werben, fur bic einzig richtigc unb wahrhaft frucbtbarc halte, weih man ja ohnc bies : benn id) habc es, wenn aud) nichl gerabc birelt ausge- fprochen, fo boch inbirelt unb burcb mein Bcmuhen, auf biefem Wege welter zu gchen, hinldnglich belunbet. Die einzelnen auf biefc Weise gefunbenen ncuen Aufschlusse, bic phonilifchc ZInsiebclung in Mclitc, bic ionifchc an bcr Ilissosgegenb, bie Marlltcrlegung unler ben Pisistra- tiben, bic breimaliqe ober bic Konigszcit mitgerechnet bic tiermaligc Verpflanzung bes Gemeinbebeerbes, bic romifchcn Neugrunbungen, all bas unb so mancbes Anberc, wic es sich gcbuhrt, zu erw^gcn, erforbcrt eben cin Buch: unb ick terfagc mir hicr, fo terlrckenb es ist, auch nur im Allqcmeincn auf bie Stablgefcbicbtc einzngchen.

Nur bas fci mir crlaubt zu bemerlen, bah ich mir ben wich^ ligstcn ton ben hier zucrst belannt gemachtcn Gcbanten, ben einer phonilifchcn Ansicbclung in Melitc, mit toller Ucberzeugnng zu eigen mache, fowic bah ich bic ton Curtius (S. 23) gcbotcnc Rectification mciner Vermuthung ubcr bic ionifckc Nicberlasfung in ber Ilifsos- gcgenb banlbar annehme, indem er bier gewih mit Rccht tcrfchiebenc Schichten, einc dlterc unb cine jungere, bic cigenllich ionifchc Nnsiebe- lung, fchcibet. Es mag mir in biefer Veziehung nur noch gcftattel fein, ba ich micb boch auch hicruber bereits in biefcr Zeilscbrift aus- gelassen babe, ben ton mir jeht eingenommenen Stanbpunkt lurz zu bczeickncn, inbem ich bie Bewcifc fur cincn anberen Ort auffpare.

Vci weilerem Einbringcn glaubc id) ndmlich als sichcres Re- fultat gefunben zu haben, baft allerdings hier einc dlterc unb jungere Ansiebelung zu fcheiben fei; unb zwar haltc icb bic jungere fur bie ber ton ber Oftkuste her eingewanbertcn ionifchcn Etdmmc, bie bercils in ber Nieberung Plah nebmen (Dclphinion, Aphrobitc Urania, fpdter noch Pythion sinb ihre Stiftungen), wdhrcnb id) als bie dltere cine tbra- kifche Nieberlafsung annebme, welche, glcicb wie bie alle kckropifcbe Vctolkerung zundchft bic Vurgbohl', bie Phonilier unb bic anfchliehcnben Stdmmc bie Mclitebugcl einnabmen, sich auf bcr Hugclrcibc am Ilissos, insbefonberc bcm Agr.igebirgc (Helilon) unb Mufcion, mit Mufcnlult unb Poscibonkult ansiebelle. Tenn ber belilonifcbc Pofcibon ist hier wie in Nootien cin lhralifchcr Gotl, wic ich glaubc wabrfcheinlicb mclchcn zu lonnen: unb auch bei ber tbralifcben Vetollerung in Eleusis wirb ja Pofeibon als Vatcrgott tcrehrt. Mit biefer thralifcben 3!n- siebelung haben bie Kelropier sich am fruheften terfchmolzen, abcr erst nack heftigen Fehben ; denn bierauf ist ber Zwift zwifchen Athene unb Pofeibon gefckickllick zu bcziehcn; tgl. bic intcreffimtc Stelle im Erechtheus bes Curipibes (Frg. 62. V. 46 in Naucl tragic. Graec S. 372) i

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Baufteine zur Topograpbie Don Altben. 35

Unb burch biese Vcreinigung sinb aud ben Kelropiben Erechtbiben gemorben, inbem Poseibon aid Erechtbeud, b. b- aid Sobn ber Atbene mit biefer Stammgotlin ber Kelropier zu gleicher Verebrung auf ber Burg gelangt. (5rst spdter ersolgt bann bie Ansiebelung ionifcher Schaaren in ber Ilijsos- N i e b e r u n g (unb f chon bied meist auf jungere Zeit bin) unb bleibt zundchst als Sonberlolonie besteben; erst burch bie maratbonifchen Tbeseiben mirb bie polilische Vereinigung mil ben Crech- tbiben Dollzogen; auch bier mirb bcr Stammgolt Apollon ber Gottin ber alien VeDollerung angelinbet. Aber - auch bied bemeist bie Verjchiebenbeit unb bie Zeilfolge ber Ansiebelungen unb Vereinigungen, bie bier erfolgten - wdbrenb ber chratische Poseibon unter bie Burg- gotter aufgenommen ist, erbdlt ber Gott ber ionischen Gefchlechter feine Stdlle nur unterbalb ber eigentlichen Burg ̂ Tia llx^ulx; benn ber Kreid ber Burggotter mar gefchlossen.

Doch nun zuruck zu ben ,,topograpbischen Wegmeifern." Fur Pausaniad Wanberung macht Curtiud einen ganz neuen

Gesichtspunkt geltenb, fur melchen ich bie bezuglichen Aeuherungen «vioXk^c/ zufammenstelle.

,,Paufaniad gab sich ben Ortsfubrern Dollkommen bin unb zeichnete in feinem Tagebuche nicht mebr unb nicht meniger auf, aid mad chm Don ibren Mittbeilungen michtig erschien, obne bad Empfangene zu Der- arbeiten. Daber lassen sick auch in seiner Befchreibung bie Abfdhe mabrnebmen, melche mit bem Nechsel ber Ortdfubrer zufammenbdngen." (S. 49). - ,,Seine (Paufaniad) Abbdngigleit Don ben Ortdfubrern roar fo groh, bah auch biejenigen Wanberungen, melche nicht ber topogra- pbifchen Orbnung folgten, in feiner Schrift biefelbe Stelle einnebmen; baber bie Unterbrechung ber Marltbeschreibung burch bie Kallirboe- manberung, melche aud zufdlligen Grunben eber Dorgenommen murbe, als ber zmeite Kerameikoscurd beginnen lonnte. So ermdbnt er bad Eleusinion unter ber Nurg bei Gelegenbeit ber Myfterienbeiligchumer am Ilissod, meil bie mit biesen Dertraulen Fubrer zugleich uber bad Dermanbte Heiligtbum an ber Atropolid Auslunfl gaben; enblich ermdbnt er bcim Olympieion auch anbere abgelegene Vauten Habriand, obne Zmeifel, meil bie bort angesielltcn Fuhrer auch fur biese mit angestellt maren. So abbdngig ist bie Schrislstellerei bed Paufaniad Don ben Orlsftbrern." (S. 49). - ,,Von Allcm, mad bier (uber bie Mysterien- gotcheiten in Agra) gemih in reicher Fulle mitzutbeilen mar, berichtet ber religiod-dngstliche Paufanias nichtd, auch nicht Don bem Eleusinion unter ber Nurg, melches, mie ich annehme, Don benselben Frembenfubrern gezeigt murbe, meil ed bemselben Gottedbienst angchorte" (S. 51). - ,,Vei Gelegenbeit bed arcopagitischen Gerichtsboses merben aber auch bie anberen alten Gerichtsstdlten Don Alhen nach ber Neibe ermdbnt, unb biefe Abfchmeifung erlldre ich so. bah ed fur bie Gerichtdalterchumer

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36 Naufteine zur Topographic von A then.

ber Slabt befonbere fachkundigc Fuhrer gab, welche vom Areopag aus bie wihbegierigen Fremben an bie anberen allheiligen Malsldtten fuhrten, ebenfo wic es, toic wir oben fahen, fur bie auf Geheimbienft bezuglichen Heiligthumer, mochten sic am Ilissos ober an ber Vurg liegen, eigene Fuhrer gab. ... So lieh sich auch Paufanias bie ver- fckiebenen Gerichlshofe zeigen, inbem er, wie es feiner perfonlichcn Neigung enlfprach, mil Vorliebe bei benen verweille, an weladen Ge- brduche bes hohen Alterthums unb religiose Legcnben hafletcn" (S. 54).

Ich habe gegen biefe Annahme zwei Bebenlen, ein allgemeineS unb ein fpecielles.

Einmal bunlt mir bie Abhdngigkeil bes Paufanias von ben Orts' fuhrern, bie ich ja felbcr im Allgemeinen gan3 beftimmt belone, hier elwas 3U well ausgebehnt: fo gan3 unb gar aus bem Munbe biefer Leule if! feine gefammte anliquarifck-hisloriscke unb mythologifche Gelehrfamleit boch sicherlich nicht gesioffen, bazu ifl boch zu viel positiv literarifcbe Erubilion wahr3unchmen.

Zum Anbern aber fcheinen mir bei biefer Erkldrung bie ver- fchiebenen Ercurfe bes Paufanias, bie auher der Reihe einzelnc Punltc aufzdhlcn, als das, als was sie sich lebiglich gcben, gelegenllichc Erwdhnun- gen, verlannl unb in ihrer Vebcutung, fo zu fagen, ubcrschdht zu scin.

Derartige gelegenlliche Erwdhnungen sinben sich ja bei Paufanias auch fonft zahlreicb, unb felbft innerhalb ber alhenifchcn Stabtbefchrci- bung, wie er 3. V. 1 17, 1 unldugbar bei Gelegenheit bes Altars bes Mit- leibs auf bem Marlt nock anbere nicht auf bem Marlt gclegenc athcnifckc Sliflungen auf3dhll, wo fonst nicht verehrle Geftallen ihren Kult fanben, wic bie Aibo, bie Curtius (T. 52) zwar zu bem Zwolfgotternaltar fetzt, bie aber nack beflimmtem Zeugnih bcs Lefilogrclphen Paujanias (bei Euftath zu Horn. S. 1279, 39) bei bem Tempel ber Polias ihren Altar haltc.

Dagcgen ware bei Curtius Annahme zundchsl fehr aussallenb bie komr plicirle Alt, nach ber bei Vanderung unb Vejchreibung bes Paufanias bie nach fachlichcm Princip gemachten Giro's in bie aUgemeine topographifchc Anorbnung fo eingrcifcn, bah je ein solcker Curfus an einem in bcr lopographijchen Rcihensolge liegenden Punlte einfeht unb nach feiner . Abfolvirung bie Wanberung ungeslort nach bem topographifchen Princip fortgescht wirb. Sobann lommen babei folche gewih nicht naturliche Erfcheinungen zu Tage, bah Paufanias zum Vcifpiel vom Areopag au.s crft in ben vcrfchiebensten Tlicilen ber Slabt, zumeifl fchon fruher bc- fuchten, nach ben Gerichtshofcn hcrumwanbert, zuleht felbft nach bcr Hafenhalbinfel herabpilgcrl, blos um Phreallys zu fehen unb bann ganz unverbrossen nach bem Areopag zurudtchrt, lebiglicb um ben einzigen in befscn Ndhe noch nicbt besuchten Punlt (bie Semnd'Stif- lungen Hal er fchon zuvor besicktigl), ben Stalionsort bes Panathendcn- fchiffes noch zu betreten.

Unb brillens lonnlc man sich ja recht wohl benlen, bah es be« fonbers eingcweihle Fuhrer fur bie myflifchen Heiligthumer gegebcn

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Bausteine zur Topographic Don Athcn. 37

habe. auch befonbere rechtslunbige fur bie Gerichtsstdtten; fchwcrer fchon ware freilich ersicktlich, warum Habrian's Bauten befonbere Pe- ricgeten gehabt haben folllcn unb bann nicht auch fo unb fo Diel anberc. Dcsgleichen lann man anbererfeils gern glauben, baft bie mit ben My« ftrienheiligthumcrn Dertrauten Fiihrer ,,Auslunft gaben" auch fiber bas Eleusmion, ober baft Paufanias bei Befichtigung bcs Olympieions aucb bie ubrigen habrianifcken Aauten gcnannt feien; immerhin lann auch beim Areopag Don bcm betreffenben Cicerone ber ubrigen Ge- richtshofe Crwdhnung gelhan fein.

Nichts aber in ber Befchreibung bes Paufanias berechtigl zu bcm Glauben, baft bei biefen gelegenllichen Erwdhnungen etwas anbercs als an tiquarif che gelehrtc Eflurfc Dorliegen, baft Paufanias je an bem bestimmlcn Orte feine topographifch georbnete unb fonft burchweg be- folgte Route Derlafsen babe unb in wie aufter ber Stabt hin unb her gc- pilgert fei. Gerabe bei bem Gerichtsftdttenerkurs tritt bics am beut« lichstcn herDor: lein Wort verrdth bier, baft Paufanias biefe Stdtten befucbt, er erwdhnt auch lein einziges Monument, leine einzige bauliche Eigenthumlicbleit o. bgl., wie er es thut, wo er aus Autopsic rebet: bas Ganze ift cine rein antiquarifch-legenbarifche Auseinanberfehung.

So wllftte id) mich zur Annahme biefer Hypothefe um fo weniger zu beftimmen, als bamit bie einzige Partie ber Slabtbefchreibung, bie ber topographifchen Orbnung zundchft wirllich zu wiberftreben fcheint, bie Enncatrunosepisobe gar nicht erkldrt wirb. Denn Curtius tritt hier meiner Beweisfuhrung infofern bei, als er einrdumt (S. 51 und 53). baft bas allgemeine Princip topographifcher Orbnung auch hier nicht Derleht fei, frnbern bie Kallirboe«Wanberung welter nichts fei, als cine birelt sich anfchlieftenbe Fortfehung bes erften Curfus in Agra. Das ift fur bie topographifche Forfckung bas Einzige, worauf es an- lommt^ unb cs ift nur fur Paufanias litterarifche Geltung Don Ve« beutung, ob Curtius mit ber Herleitung biefer Anomalie aus einem Zufall ber.Wanberung bes Periegeten ober ob ich mit ber Befeitigung berfelben burd) Umflellung Recht habe.

Fur bie topographifche Fixirung ber einzelnen Punkte ift biefe neuefte Annahme Don Curtius ubrigens, wie ich zu bemerlen eile, Don weiter leinen Folgen begleitet2): Don um fo grofterer Bebeutung ift

2) Mr das Pvytaneion, welches Paufanias bci oem Gerichtsftatten- CxlurS auftuhn, lailn ich auch ganz abgefchen hieivon CurtiuS (Z. 56 vgl. auch att. Stud. II E. 67) nicht beistimmen, wenn er meint, dah Pau- fanias ein Gebciude nie zwci Mal nennt (und befucht), indem die eben hier ver^eichnete Euhnstalte beim Delphiniou von dieftm verschieden und ge- schieden sei, und auch dchhalb miisse das hier als VlutgerichtShof erwahnte ^>rytancion ein andn es sein als das fruher am Nordabhang der Burg genannte. Ohne auf die wichtige Prytaneion-Controverse felbst cinzugehen, glaube ich fovicl doch f iir gewih behaupten zu dii rfen, dah Delphinion und Prytaneion hier ganz gleich stehen; //it /7(>^ln,ll^ wird ebenfo gut wie //il ̂̂ <sl>

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36 Vaustcinc zur Topographic Don Atbcn.

abcr unb bilbet cigcntlich bic einzigc Diffcrcnz zmifchen unfercn An- sichtcn uber bic Wanberung bcs Paufanias bie Mclnung, an bcr Curlius auch jeht noch fefthdlt, bah biefer zum Dipylon in bic Stabt eingctretcn fci.

In biefem Karbinal-Puntlc bin id), ba mir gcmiffc Vorzugc biefer Anfehung burchaus cinlcucktcn, jcben Augenblid bereit, mcinc eigcne fahren zu lafsen unb zu bcr Don Curtius zurudzukehrcn, mcnn bic bcibcn posltiDen Anftohc, bic mich bisher baran hinbern. befeitigt merben : bas ift bas Zeugnih bcs Pf. Aifchines (epigt. IV § 3), bah bic Pinbar-Stalue Dor ber Stoa Vasilcios gestanden habe, unb zum anbcrcn ber Mangel an Orbnung, in ben Paufanias Wanberung burch bicfc Annahmc Dcrfdllt.

Gcgen bas Erfterc hat Curtius (S. 51 Anm. 1) cingcmanbt, bah bicfc einzelne Notiz auf leinen Fall gegen bic Continuitdt ber Pcricgcfc bcs Paufanias Bcbeutung haben lonne, bas "po r^5 /s«l7«Xe,or' nrvtt( xu^uelov mogc ein unbeftimmler Ausbrud fein, ber bic Aus« sicht Don bcr Halle auf bic Statue bczeichne ober cs fci hier cine fpdterc Vcrfchung ber Statue anzunehmcn. Der Ausbrud ift abcr fo bcflimmt unb birclt, unb cine fpdterc Pcrfchung - mo fo gar kein Anlah zu folcher Dorlag - fo menlg mahrscheinlick, bah ich mich nicht uberzeugcn lann, bah bas Zeugnih mit biefen Vorfchldgen in fcincr Glaubmurbigleit crfchuttcrt fci. Vor Allem mirb aber burch bicfc Notiz bie Continuitdt ber Periegefc dcs Paufanias nicht Dernichtet, fonbcrn Dielmehr zu ciner Dollftdnbigcn gcmncht, inbem nun bie zmcite Marttmanbcrung unmittelbar ba anknupft, mo bie erftc aufgehort hat, bei bcr Stoa Vasileios (r?ik^...t7rottv r/)^ x«Xo,'^e'v^v /3«s7,Xktl>^). Im Gegcnthcil ift bie Continuitdt bci Curtius Annahme gcftort, mic cr ja felbft zugicbt mit ben Worlen (S. 52) ,,bcr britte Wcg fuhrt Paufa- nias micber auf ben Kerameikos, aber er knupft nicht unmiltelbar an, mo er bcnfelben Derlaffen hat".

Ueberhaupt, unb bas ift ber zmeite Anftoh, ift cine feftc Orb- nung Don Paufanias nicht cben mohl gemahrl, menn er - mie er nach Curtius Reconftruktion thut - erft bic Weft- unb Subfeitc bcs Marlles entlang manbert, bann sich meftlich Don feiner Wcftfeitc menbet unb Don biefen uber ben Markt gelegenen Hohen auf bic Oft- feitc bes Marktes zurudlehrt.

Aber ___ mirb enlgegnet merben unb hat Curtius ficherlich ent- gegnet - bie Willkur ift noch Diet groher, mcnn Paufanias fo ohnc meilcres Don ciner Scitc bcs Marktes nach bcr anbcrn gcht, mic bas nach Burfian's unb meincr Meinung Statt sinbct. Nun in bcr That, cs mirb jeben Glauben an eine lonfequcnlc Orbnung, bic Paufanias bci fcinen Wanbcrungen befolgt, stark erfchuttcrn musfen, mcnn biefer

»</tz) genchtet (Pollux VIII 118. 119); mcnn Pausanias alfo das Delphi- nion zmei Mal ermahnte, fo konnte er wenigssens auch diefes zmei Mal nenucn; dah er es zwei Mat befuchte. liiuane ich lelbst.

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Vausteine zur Topographic Don Alhen. 39

ohne ersichtlichen Anlah gleid), nackbem er ben Markt betreten unb bas erfte Gebdube auf ber Weftfeite besichtigt. sich quer uber ben Martt auf bie Ostseite beglebt.

Beim Erwdgen biefes gewichtigen Vebentens hat fich jeboch her- ausgeftellt, bah Paufanias bie beiben Markthdlsten zu trennen unb als auch duherlich abgefcblofsene zu betrachten Dollftdndig berechtigt war. Es war ndmlich wirklich bie norbliche Halfte, ber Kaufmarkt, Don ber fuolicken,ber cXti'^tna «),«<)«, um gleich ben entfprechenbften Begriff einzufehen , beftimmt geschieden - wie Iebermann an fich naturlick finben wird - unb zwar burch bie Her men. Diefe, beren eigenlliche Nefiimmung uberall Abgrenzung ift, liefen ja in Alhen nach ausbrudlicbem Zeugnih bes Menekles bei Harpokration (u. b. W. 'I?9/<"5) Don der Stoa Basileios aus: unb zwar mufsen ste, wie bie Erzdhlung bci Athenaos (IV S. 167) Don bem Schaugeruft lehrt, welches Demetrios fur Ariftagora /tertwporkaop ̂cov ̂ p/tco, erbauen lieh, quer unb in offner Reihe uber ben inneren Marllraum gelaufen fein. Da nun burch bas Sudenbe ber Attalos-Stoa etwa auch bie fublicke Grenze bes Kaufmarktes gegeben ift, burfen wir uns bie Hermen Don bem Nordenbe ber Bastleios ausgehenb unb gleich fublich von ber AttalosStoa munbenb benken.

Damit ift biefe befrembliche Willlur bes Pnufanias befeitigt; benn es sinb nun einfach bie Hermen, benen entlang er Don ber Stoa Basileios zur Eleutheria gcht, invent er ein paar fur ihn befonbers wichtige Statuen aus ber hier als Fortsehung ber boppclten Relhe ber

6«^tt^ ̂ 1 2, 4) in ber Hallenftrahe ftehenden Menge heraushebt mit ben Worten TlX^o/o? ̂^c <7ro«5 Xlilcu^ ecir^xt xu/ ^i^,o^f0( . . xu/ I5v«/oc)l^ (I Z, 2). Einige weitere Erwagungen, bie bi^fe Anfehung ber Hermen beftdtigen, unterbrude ich hier, als nicht zur Sache gehorig. Nur was sich auf bas Verhdltnih ber Hermen zu ben Panathenden- unb ben ubrigen Feftzugen bezieht, will ich hier noch bem zwelten Ab- fchnitt Dorgreifenb erortern im Zufammenhange mit ber Dromos-Flage.

Curtills ift auch jeht nock baoon uberzeugt, bah bie Strahe Dom Dipylon nach ber Agora ber Dromos fei. Ich lonnte bagegen zundchft noch gellenb machen, bah ein <f()n.«0^ e,'H,>rcv^5, ber Dom Dipylon auslduft, bie Don ihm construirte Agora fckwerlich treffen tonne, fondern norblich berfelben Dorbeigehen werde. Doch ift ja mein Haupteinnwnd, bah bie TerrainDerhaltnifse nicht erlauben, einen abwdrts gehenben Dromos Dom Dipylon nach dem Markt laufen zu lafsen, noch nicht wiberlegt.

Denn Curtius Gegenbemerlung (S. 50 Anm. 2), biefe Nweau- Derhdltnifse feien zusdlliger Art, ba innerhalb des Kerameilos am meiften Schutt aufgehauft fei, ift gegenuber bem feften Mahftab ber Zahlen, ber uns jeht Dank den Mefsungen Don Julius Schmibt unb ben Aufnahmen Don D. Stranh zu Gebote fteht, nicht mehr hallbar.

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40 Baufteine zur Topographie Don Atben.

Wir ftehen mit bem gunbament ber Atlalog'Stoa auf bem alten Voben ber Agora unb zmar ber tiefflen Stelle, ba meiter fublich nothmenbig bas Terrain fich heben mugte ; biefeg befinbet fich hochftens 24 - 25' unter bem heutigen Boben biefer Gegenb, melcher eine Seehohe Don 200' hat; mithin lag bie alle Agora ungefdhr 175' hod). Nun liegt ber turtifche Hauplbrunnen bei ber Hagia Triaba (mo ungefdhr ja bod) nach allgemeincr Uebereinftimmung unb ber Natur ber Sache bag Dipylon gelegen haben mug) 163' hoch, cinige Auffchuttung hat ficher ja auch hier ftatt gefunben; nehmen mir, mag jenen 25' gegenuber gemig nicht zu Diel ift, nur 8' an, fo lommen mir mit ber Stdlte beg Dipylon auf c. 155'. Eg blcibl alfo immer zmifchen Dipylon unb Agora eine Terrainbifferenz Don c. 20 gug: mdre fie aber auch nod) Diel unbebeutenber, mdre fie felbft gleich Null, fo murbe ein ̂ o^ox x«rtt/3u,pcov «,'co5«' immer eine Unmoglichleit bleiben.

Der Dromog mar alfo bie Dom pirdifchen Thor auglausenbe Strage (zugleich nach meiner Meinung eben bie Don Paufaniag gemdhlte auf beiben Seilen mit Hallen befehte Eingangsftrage): baran mug ich auf Grunb ber Zahlen auch jeht noch feflhalten, ihn lam alfo bag Pana- lhendenfchiff herunter in bie Hermen munbenb. Dag erinnert fofort an bie Dielbefprochene Stelle Fenophong (Hipparckilos III 2), aug ber erhellt, bag bie Hermen Auggangspunkt mie Enbpunlt beg Umgangg ber geftproceffionen auf ber Agora maren, fo bag hier alle Theile beg geftzugeg zufammentrafen, um Don hier aus gemeinf am ben Umzug Dorzunehmen.

Anbererfeitg ftimmt hiemit auf'g Vefle bie Orientirung ber gacabe beg geftlhoreg, ber fog. Pyle ber neuen Agora, bie burchaug mahrfcheinlich mackl, bag bie geftzuge ben Markt gleich fublich ber Allalog-Sloa Der- liegen, um in geraber Strage fich borlhin zu bemegen.

Unb enblich fteht mit biefer ganzen Auffaffung ber mich lange Zeit befrembenbe Umstanb im guten Einklang, bag offenbar auf ber Nordhdlfte beg Marlteg, b. i. auf bem Kaufmarlt, ber geftzug noch nicht georbnet mar ; benn bei bem Leolorion, bag hier lag ̂), begegneten Harmobiog unb Ariflogeiton ja bem noch mit Orbnung beg geftzugeg befchdftigten Hipparchos. Hier murbe alfo ein Theil gefammelt unb unb aufgeftellt, mie braugen im Kerameilog ein anberer: erst bei ben Hermen, mo auch bag geftfchiff einlraf, b. h. bei bem Eintritt in bie Agorahdlfte, bie ber polilifche unb fakrale Mittelpunkt ber Stabt mar, begann bie feierlich georbnele geftprocefsion.

Dag begreift fich, nachbem biefer Unterfchieb zmifchen Norb- unb Subhdlfte erlannt ifl, eben fo leicht, alg eg jeht felbftDerfldnblich ift, bag bag Marltlhor, bie 7rv^/(, bag am Ranbe beg gestplahes gebaute Thor, bag beftimmt ist bie geftzuge in feierlicher Orbnung auf ben offenllichen Platz ber Gemeinbe zu fuhren, bei ben Hermen angefeht

3) $gl. Demosthenes g. flonon § 7 unb Harpofrat. u. b. SB. axrjvirrjg.

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Page 10: Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort

Bausteine zur Topographic Don Atben. 4!

werben muh (wie es jeht aud) Curtius thut). Ieboch barf es nicht mit Curtius in bie Mitte ber Hermenreihe gcfeht werben: benn bann kann ber ^^^5 "«Lc< r^ ?i^X/'<)u nicht zugleich auch "/3c/t^5 7lu^« r^ 7l0lx/).^p fein: fonbern es muh enlweber auf bcm ostlichen ober auf bem westlichen Enbe berfelben liegcn, id) meine bem wefllichen, ba ich jehl bie Poitile auf bie Weslfeile ber Norbhdlfte bes Marktes lege.

Inbem alfo Pausanias Don bem bei ber Basileios gelegenen Eisenmarkt (er liegt fublich bes Eingangsweges, Don bcm Paufanias nur bie auf ber Norbfeite liegenben Vaulichleiten befckricben) nach bem Kerameilos auf ber erslen Eingangsstrahe zurucktehrt, sich jetzt aber nicht fublid) fonbern norblicb wenbel, finbet er zundchst ben Hermes Agordos, ber gleicker Weife als Hanbelsgott auf ben Kaufmarlt gehort, wie bier an bie Munbung ber pirdif chen Thorftrahe auf benfelben, als gesliftet beim Beginn ber Ummauerung bes Pirdus. Unb neben ihm ftehet bas Marltthor, an bem Paufanias fchon ein Mat (fublich) Dorbeigegangen fein muh, bas er aber erst jeht beschreibt, weil bie Facabe mit bem Tropdon naturlich nach Norben lag. Dann geht er zu ber benachbarlen Poitile.

Mit biefer Anorbnung , bie Don ber fruher Derfud?ten etwas abweicht, wirb bas Bilb ber Agora bem Don Curtius entworfenen in manchen Stucken ahnlicker: nur bah bei Curtius bie Hermenreihe mit Marltlhor bie fpdtere (Attalische) Agora Don ber dlteren fcheibet, bei mir ben Kaufmarlt Don ber falralcn unb politifchen «^o(,tt, bie Dielfach in hellenischen Stdbten ganz gefonbert lag, hier wenigftens gefchieben war.

Damit wdren aber auch unfere nicht eben betrdchtlichen Differenzen uber Pausanias Weg erfchopft: man sieht alfo, bah ein fefterer Boben fur bie alhenifche Topographie jeht boch gewonnen zu werden anfdngt. Unb je sorgfdltiger id) bie Differenzen nod) einmal burchzufprechen fur Psticht hielt, urn bie betreffenben Punkte, bie mich con ber Zustimmung zu gewissen Refultaten ber Curtius'schen Forfchung nod? fern balten, gemeinjamer Ueberlegung zu empfehlen, um fo beftimmter muh ich nun auch auf bie Uebcreinftimmung in allen ubrigen, z. Th. bisher fehr ftrittigen Punkten hinweifen ^).

In bem nach ber Kerameikoswanberung zundchst folgenben Cursus, ber Ptolemdon unb Thefeion bespricht, gereickt mir unfer Zufammengehen zu ganz besonberer Freube, ba hiermit ber HauplDerlheibiqer bes fog. ,,Thefeions" ^) als legitimen Vesihthums bes Thefeus, fur bas auch ich fruher eingetreten roar, bies aufgiebt unb Dielmehr ubereintommt mit

4) Nur ein wichtiger topographischer Punkt, ber im Laufe ber beiben Abschnitte nicht zur Behanblung gelangen lonnte, erubrigt, bie Bestimmung ber Pnyx. Nber auch hier kann ich nach reiflicher unb lunger Erwagung aller Bebenllichkeiten nur meine entschiebene Zustimmung zu bem von CmtiuS acsunbenen Resultate belennen

5) (£urttU« de portubus Athen. (1846) sent, contr. V, euum cuique, Theseum Theaeo; archaol. 3eitung 1843 ®. 47 ff.

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42 Vauftcine zur Topograpbic von Athen.

bem in biefem Museum XXIII S. 12ff. Auseinanbergesehten. Curtius ift ndmlich gleichfalls fehr gcneigt, in bem fog. Tbefeion bas Heralleion inMe- litc zu ertennen, unb bas Thefeion mit bem Ptolemdon vielmebr ostlich ber Agora zu fehen. Daburch werbc ich mutbiger aemacht, Gebanken, bic ich fonft aus einer naturlichen Scheu noch zurudgehalten hdttc, jeht glcich zu unvoreingenommener Erwdgung mitzutheilen.

Die Scheu ruhrt baber, bah ich mich gezwungen febe in tektoni- fcken Dingen bem Meifter zu wiberfprechen, ber uns hellenifchc Architeltur zuerft verfteben gelehrt hat: inbeh ift bic Sachc zu wichtig, unb ba feit bent Crfcheinen feines Vcrichtes tiber bie Unlerfuchungen auf ber Alropolis (1362) nun fechs Iabre verfloffen smb, ohnc bah gegen feinc Behaup- tungen entfchieben unb im Detail proleftirt ware, will ich jeht felber bic Conlroverfe eroffnen, um wenigftens bie, ble bazu im Stanbc smb, zu veranlaffen, beftimmteres Detail, als jeht. vorliegt, in bic Debattc cin- zufuhren, beziehungsweifc cine Unterfuchung an Ort unb Stellc vor- zunebmen.

Es frdgt sich ndmlich, ob bas Gebdube, bas ben Namcn bes Tbefeions trdgt, - von alien topographifchen ober kunfthiftorifchen Momenten abgefehen - einen folchen Namen nicht fclbft verbietet, verbieten wurbe, wenn cs mitten in einer Wuftc gefunben ware. Ein Thefeion, in bem bie Gebeinc bes Heros beigelegt smb, erforbert boch bic ftrilteftc Anwenbung ber Regel bes Scholiaften (zum Pinbar Ifthm III 111)) e'^05 71965 <5,'l7^tt5 ie()0,^^l5p 1055 ̂ wcie b. h. es muh nach Weftcn sich offnen ; unb zugegeben, bah bei befchrdnltem Raum ober fonftiger loroe m^enrs eine Abweichung vom Canon cr- laubt unb erlldrlich ware, so bleibt hier wo fchoner freier Plah ift bicfc Entschulbigung unmoglich; cs muh alfo nach Weften sich offnen.

Dah bies bei bem fog. Tbefeion ber Fall fei, behauptet Botticher a. a. 0. S. 182 f. mit Veftimmtheit; nicht minber beftimmt behauptc ich bas Gegentheil: ber Tempel ift nach Often orientirt, hat im Often ben Pronaos unb ben Eingang, er ift mithin ber Tempel cines olympifcben Gottes.

Was fur meine Vchauptung fpricht, ift ja allgemein bekannt unb war bisher unbeftritten, obgleich auher Curtius bie nolhigen Confe- quenzen Niemanb gezogen hat. Die grohere Tiefe ber oftlichen Vorhalle vor ber wcftlichen, bic Auszeichnung ber oftlichen Front burch Reliefs in ben Melopen, bic nach beiben Langfeiten mit je 4 Plalten uber- greifen, wdbrenb bie ubrigen nur bemalt waren, bie Ausbebnung bes Frieses auf ber Oftfeite ber Cella auch auf bie Vreite bes Periftyls, wdhrenb auf ber Weftfeite biefer nur auf bie Vreite ber Cella befchrdnlt ift: all bas lennzeichnet boch unzweibeutig bic Oftfeite als Front.

Dagegen bebauplet nun Votlicher (S. 163), dah der Oftgiebel nicht, sonbcrn blob ber Weslgiebel Spuren einer bereinftigen Befehung mil Staluen zeiqe: unb obwohl er fo sicher fprichl, bah ich felber mir zu mihlrauen ansing unb ihm glauble, fo kann das, wic ich mich jeht

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Vaufteine zur Topograpbie von Athen. 43

uberzeugt babe, boch nur auf einem Irrthum beruhen, ber ertldrlich wirb, ba Botlicbe^r bas fog. Thefeion nur beildufig mit unterfuchen lonnte. Denn wenngleich uber ben Weftgiebel bie Ausfagen ber Verfchiebenen nicbt

ganz beftimmt lauten, fo herrfcht boch unter alien, bie in Alhen waren unb ben Tempel befchreiben, Stuart, Leake, Roh, Viscver unb wie sie alle heihen^) - von mir ganz zu fchweigen - baruber Einstimmigkeit, bah an bem Oftgiebel bie nod) vorhanbenen Nagel, bie zur Vefestigung ber Statuen bienten, ibre ebemalige Aufstellung gerabe hier bezeuqen. Icbenfalls ift jeht bie innere Wahrfcbeinlichkeit mit aller Beftimmtheit bafur, bah ber Oftgiebel vor bem Weftgiebel nicht vernackldffigt war, wdhrenb bas Umgekehrle an sich moglich ware, aber, ba auch Roh (gleich Pen- rofe) von Fuhfpuren im weftlichen Giebelfelb fpricht, ber Weftgiebel gleichfalls mit Statuen befeht gewefen fein wirb.

3weilens foil bie 3weizabl ber Stufen des Krepiboma bas Heroon charalterisnen (S. 182). Id) antworte 1) ift bie Thatfacke, bie 3weizahl, felbft fehr zweifelhaft, 2) kann id) -- bie Thatfache zugegeben - an ihre Bewerskraft fur ein Heroon nicht glauben.

Die Thatfache ift zweifelhaft: benn Curtius, ber ben Tempel in feinem fruheren 3ustanbe fah, wo ber pirdifche Stereobat mit feinen regelmdhig behauenen Quabern in feinen oberen Sckichten offen lag unb noch nicht durch ben gewalttbdtigen franzosifchen Ingenieur zuge- fchuttet war, behauptet in ber archdol. 3citung 1843, S. 98, ,,bah ber Tempel nur an ber wefllicken Seite unb zwar wegen bes hier stark ansteigenben Felsbobens bloh zwei Stufcn gehabt habe, wdhrenb an ber oftlichen Seite br ei Stufen gewefen feien unb in ber That an ber

zweiten noch bie Spur ber herabgefunlenen britlen zu erlennen fei." Ich felbft fah ben Tempel fchon in bem zugefchultelen 3"ftanbe von heute unb lann behhalb nichts Veftimmteres fagen. Sollte biefe An-

gabe von Curtius bei einer lechnifchen Prufung aber unerwarteler Weife fich nicht beftdtigen, fo will ich wenigstens als fernere Moglich- leit vermuthen, bah ber pirdifche Stereobat mit feinem obcren Theil hier wirllich bloh lag, was, wie Alle bie es gefehen sich erinnern, eine vortreff- liche Wirkung gethan, gleichfam bie naturlicke Basis fur bas Anathema bes Tempels bilbenb. unb bah fur ben Eingang sicb an bie zwei Marmor- ftufen noch eine britte holzerne Sd)welle anfugte, fo bah bie burch bie

Cultusobfervanz erforberle Dreizahl boch gewonnen wurbe. Aber felbft zugegeben, bah ber Tempel wirllich auf allen Seiten nur

zwei Stufen gehabt hdtte, wurbe ich boch nicht wagen mit Volticher

zu glauben, bah eine gerabe 3al)l von Stufen unterirbi>chen Gotlheiten unb Heroen zulomme 7). Wenigftens tann ich cs nicht reimen, wie

6) Von Pcnrose bcnchtet Botticher allerdings Abweichcndcs ; fein Werk ift mir leider nicht zur Hand.

7) Schon Stuart 93b. II S. 337 b. beutjd). Uebcrf. unb Pittait« in ber lifrj/u. aQxaioX. 1838 fatten, jictlid) nicht ruegeii biefed 2ftotio3, au« ber 3weijahl der Stufen auf ein Heroon gejdjlofjen.

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44 Vaufteine zur Topographie Don Athen.

man bei zwei Stufen mil bem tin ken Fuh bie Stiege an- unb im Pronaos a us trill; was Votticher a. a. O. ja felbst als antike CultusDor' fchrift hinftellt. Ob stch ein zweites Beifpiel einer geraben Anzahl Don Stufen unter ben erbaltenen Tempelruinen Dorfindet, lann ich hierorts bei fast Dollftdnbigem Mangel an archdologifchcr Lilleratur nicht lon- trolliren: als erwdhnt Don den Allen fdllt mir allerbings nur ber beruhmte Artemistempel zu Ephefos ein, befsen Krcpiboma 10 Slufen hatte (f. Philo 6s septsiu Nit-aculis S. 18), woraus eine Vestdligung ber Votticher'fchen Regel nicht zu enlnehmen ift.

Milhin muh es - wenn and) bie tecbnifcke Unterfuchung bes fog. Thefeions nod) Dieles erst fest zu stellen hat - fchon jeht als ge- stchert betrachlel werben, bah ein Olympier biefen Tempel befah.

Nekapilulire ich kurz, was bie Unlerfuchungen fonft uber bies Gcbdube feflgefeht haben, fo steNen Slil ber Skulptur wie Architeltur, der Umstand, bah bie Skulpturen noch aus parifchem Marmor sinb, nicht wie fchon bie Vauten ber Akrovolis aus penlelifchem, unb enblich ein paldographifches Argument 8) bie Errichtung bes Tempels in bas halbe Iahrhunberl zwifchen ben Perferkriegen unb bem peloponnestfchen Krieg nichl bloh, fonbern noch Dor Erbauung bes Parthenon.

Wenn ferner bie zehn Metopen ber Ostfront Thaten beS Hera- tles "), bie acht ubrigen Kampfe bes Thefeus, ber Fries ber Westwanb ben Kampf ber Lapilhen unb Kentauren, ber ber Ostfeite eine noch nicht mil Sicherheit gebeutete Darstellung '") zeigen, fo hat hiernach bas erste Anrecht auf ben Tempel Heralles, bas zweite Thefeus. Da nun lehterer als Heros wegfdllt, bleibt Herakles als Olympier allein ubrig, unb auf ihn vereinigen stch alle Rechtstitel. Denn es gab ja in Athen ein Heralleion, welches ber genannten Zeit fcine Entstehung Derbanlt unb beffen Lage an biefer Slelle topograpbifch zuldssig ift, bas ift ber Tempel bes heralles in Melite, Don beffen Heiligthum ber Scholiast zu Aristophan. Frofch. 501 fagt 6l' Me).,>^ 6slr/p e7ii<stt^tc7^ttro>' ie(,o»k '//a«xXk0,( u').ltztxtt'xn,'. Unb in ber That Derbiente bies Heiligthum auch im eigentlichen WortDerflanb c'7its/)«vt,7r«rliv ge- nannt zu werben. Unb es ift biefer Heralles Aleiilakos, bem bie Melitenfer b. i. bie Gaugenoffen Don Melile "), ihn als ihren befonberen

6) S. hieriiber Gerhard's archaol. Zeitung XXI (1863) S. 98 f. 9) Dah dle achte und neunte Metope den Kampf des Hcralles mu

Geryones darstellen, bemerlt Pcterfen in Gerhard's aichiiol. Zeitung XXIV l!666) S. 257 f.

10) Die Schwierigleiten, die O. Muller's Deutung entgeqeustehen, hat Ulnchs Nefscnd helvoigehobcn, die Unhaltbarlrit der Mvichs'schen Efk« qefe Heydemann, nn»leot» P^e5e» (1365) S. 16 ff. gezeigt; aber feme cigruc Rucklehr zu dcm kcase'fchen Gedanlrn an eine Gigantomachie suhrt - anderer Vedenleu zu geschweigen - die Ungcheuerlichleit einer den Gottern bei diefem Kampfe durch Theseus qrbrachten Hulfsleistunq mil stch.

11) Scltfamer Weife versteht Movers Phonicier Vb. I S. 449 bas

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Nausteine zur Topographie Don Athen. 45

Schuh g o t t '2) Derehrenb, bas eigenthumliche einen Wibber slellDertre- tenbe Opfer barbrachten, mie Apollobors lunbige Ausfage Dersichert ^), unb bessen Cultbilb Don Agelabas, dem Lehrer bes Pheibias, gefertigt murbe.

Man mirb alfo annehmen burfen, bah auch bas Herakleion in Melite Don ben Perfern zerftort mar unb mit neuer Pracht nicht all zu lange nach Wieberaufbau ber Slabt mieder aufgerichtet murbe.

Uebcr bie meitere Wanberung bes Paufanias nach bem Anakeion, Agraulion unb Prytaneion befteht Dollige Ibentitdt unferer Anfichten, ebenfo uber ben Weg Dom Prytaneion in bie Unterftabt, ber im meite- ren Verlaufe nach bem Olympieion unb Dor bie alte Stablmauer fuhrt, Dor melcher Paufanias zundchft bas Pylhion, fobann bas Delphinion, bie Aphrobite 5? x^/iui^, bas Kynofarges unb hier fuboftlich menbenb bas Lyteion trifft, bei bem er auf ben Iliffos stoht, unb, mas mir beibe berDorzuheben vergesfen haben, mas aber aus ber Art ber Veschreibung mit Sicherheit heroorgeht, auch auf ben Eribanos. Lehterer ndmlich nach bister allgemeiner Annahme auf bas linke Ufer bes Iliffos ge« feht, ift Dielmehr auf bem rechten Ufer zu fuchen unb feine Munbung in ber Nahe bes Lykeion, mie bie einfache Betrachtung fomohl Don Plato's Angabe (Crilias S. 112a) als Don Strabo's Argumentation (IX S. 397) mit zmingenber Nolhmenbigkeit lehrt, mas benn mit Pau» fanias Dorlrefflich ftimmt ").

Paufanias begiebt sich nun auf bem rechten Ufer bes Iliffos an Mufen- heiligthum unb ber Koorosslalte Dorbei unb geht bann nach Agra uber, mo er bie Artemis Agrolera unb meiter unten bas Stabion siebt. Ueber ben Punlt bes Uebcrgangs, ben ich von ber Stabions-Brucke ftromauf angefeht Halle (S. 21ff.), fcheint mir Curlius (S. 53f.) gleichfalls zuzuftimmen, indem er jeboch ein Glieb meiner Debuction vermirft. Denn menn ich erst von Lylurgos bie bekannte Thalmulbe zum Etabion ebenen unb herrichlen lieh, fo laht Curtius (S. 39) biefen Plah fckon fruher, elma mit ber Pisistralibenzeit zu biefem Zmeck b^nutzt fein unb Lylurgos nur bie gegen ben Ilissos Dorfpringenben Hohen ber beiben Tyalranber aufmauern unb ben Zugang zur Thalmulbe bahnen,

von den Einwohnern dcr Insel Malta, wo alleroings ein Tcmpel deK tyri- fchen verakles war.

12) Nicht Heros, mie Roh, Theftion S. 20 Anm. 60 fagt; vgl. Zenobios in der folg. Anm.

13) @. 3cnc^°3 ccntur. V 22 fjrjXov HoaxXrjg- sinoXXodiOQog (9JKlfl(T frgt. hist. Gr. I 3. 431 9?. 14) /)' rof? niol Stair on #rmu A$r'- vrjatv 'lloaxXti ('l(*txaxtp tJidCovou r/f dvata xiX. ^rej^ch. u. b. 2B.

fxriXiov* HQnxXr,C' orofAttO&fjvttt ffccai Tor &eov ovrotg <T/« to fir] UotTa 9i>£iv avTui Tovg MtXirtts, nXXa rot' xaonov Tct fjr'Xa. SBon btefem $unfte qu« if! beildufia, cine ber Dcijdjiebcncn ©eflfltigungen von (£urtiu« ©e- bonfen iibcr bie pfybnififche Anfiebelung in SWelite &u geminften.

14) iKfiHereS an anberem Oit.

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46 Vaufteine zur Topographie von Athen.

fo bah vom rechten Ufer uber bas Fluhbett bes Ilifsos ein breiter unb ebener Weg (vermillelst eines Dammes ober einer Brucke) hergefteNt wurbe unb hiezu ein palriolifcher Alhener fein am Fluh gelegenes Grunbftuck ber Stabt gefd>enlt habe. Id) kann mid? aber nlcht uber- zeugen, bah es moglich fei, ben beflimmlen Worten bes Biographen bes Lykurgos (Pj. Plutarch Leb. b. lO Nebn. S. 271, 24 f. Westermann)

^udtt^ttl'li^ T0l"r0 Tk xtti r^p /«(>«,) (i«i' y/laXH? 7iol^«^ ^5ti/ov Ttpo(, i,^ kxcxr^ro rovro 10 /"Cil)^, «^6>lo^ i?s 7ly).kl biefen Sinn unterzulegen; benn Weber burfte es erlaubt fein, in biefem 3"« fammenhang r^ /«^l<)(>u^ auf ben Iliffos zu beziehen, nod? /«(,«'- l)(,«v <^a)^,' 770te5^ fur Ucberbrudcn bcs Flusses zu nehmen.

Hier fd)lieht sich nun unmittelbar bie Ennealrunosepifobe an, wo meine Auseianberfehung hinsichllich ber lopographifchen Fiiirungen, wie fchon bemerlt, Curlius Veifall gefunben hat.

Die Wanberung um bie Akropolis zum Theater, von ba auf halber Hohe nach bem Burgeingang ift burch viele feft gegebene Punlte jeht ganz sicher ^), unb ebenfo wenig kann uber bie Alropoliswanbe- rung in ihren Hauptzugen ein 3weifel beftchen.

3u bem lehten Abfcknitt, ber ben Echluh ber ganzcn Stabtbe- fchreibung macht, (Apollo- unb Pan-Grolte, Areopag mit bem Semnd- heiligthum unb Station bes Panathenaen-Schiffes) ist bloh hinsichtlick bes lehten Punktes, ben Curtius an bas Subweftenbe bes Areopags feht, eine lleine Verfchiebenheit ber Meinungen zwifchen uns, inbem ich vorziehen mochte, ben Punkt etwas welter nach Often zu rucken. Doch ist baruber uberhaupt mit Sicherheit nichts zu sagen, bis nicht bas Rdlhsel bes Pvthions bei Philoftratos (vita sophist. II 1, 5) geloft ift. Wie ich uber lehteres benle, habe ich nod? befonbers im vorigen Vanbe bes Mufeums S. 531 f. erorlert unb befcheibe mich, nichts 3uverldfsigeres geben zu lonnen.

Das fuhrt mich aber auf ben zweiten 'Wegweiser', bie panatbe« naifche Feftstrahe. Ueber ben Dromos habe ich meine Meinung oben noch einmal zu begrunben gefucht, uber Marltthor unb Marlt meine mobificirte Ansicht ebenfo fchon auseinanbergeseht, uber bas Eleusinion sinb wir einig. Abcr der lehte Theil bes Weges, ber burch bas Pelasgikon bestimmt wirb, ift noch ftrittig. Unb zwar tann ich in Belreff bes Pelas- gilon weber Curtius (S. 23) noch mir felbst (in biefem Mufeum XXIII S. 60 ff.) Recht geben: Curlius laht ben 3«g um bie Oslecke

15) Dah bas von Phaibra gestiftete Avhrobifion wirklich am Siib- abhang ber Vmg lag, wie bis jeht Allc annehmcn, ist mir inzwifchen zwei- felhaft geworbcn; sicher gab es eiue auf gutcr grammatifcher AutoritLt beruhenbe Mcinung, bie baffelbe an ben kylabcttoS fehte, nach ber also bas Grab des HippolytoS vom Nphrobision ber Phaibra verschieben war. Iehoch Vebarf biefes einer weitlaufigen Bcgrunbung.

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Page 16: Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort

93aufteine gur ̂ opograpFjie Don 51 1 ben. 47

ber ©urg umbiegen unb fo burd) bie fublid&e ftieberung 311 bem Gin- gang bee 2Ifropoli3 gelangen, inbem er ben 9?amen $ela§gifon ton ber 93 u r g aufjafet ; id) liefj tyn mit ©ottiefcer beim Gleufinion roenben unb auf (jalber £6fce bee 9?orbabl?ange3 ber 93urg an alien fyeiligen Station unb bem ̂rptaneion oorbet ^icben, inbem id) ba§ $elaegifon auj biefe Sfiorbfeite ber S3urg be3og. 53eit>ee ftefct aber in entfdnebenem SBiberfprud? 311 bem €prad)gebraud), h)ie er mit genugenber Sid^er^eit feftgeftellt roerben fann.

3n?eier(ei (afet fidp ndmlid? fofort mit DoHer ̂iar^eit erfennen. dinmal murbe [0 lange bie alte pcla^gifdje ^Befeftigung ber S3urg be-- ftanb, bie gefammte befeftigte 33urg II t'aoy ixov jei/og gc; nannt, mie fe^r begreiflicb: fo fagt ̂erobot V 64 KXto/Lisvjjg.^ino- AioQxfe vovg Tvguvvovg dneyy/Lihovg ev z<p Ilsluoyixw ttt'/ji unb ebenfo uber biefelbe Sad)e ber §erobot ouefctreibenbe 5(viftotele^ in ben $olitien (grg. 14 in JHofe'd Aristoteles pseudepigr. 6. 418 = Sdjol. 2lriftopfy. C^fiftr. 1153) toj' llnniuv avvixkiiotv tig to JleXaayixov rti/oc, unb befjgfeidjen df>nlic6 bo^ marmor Parium ep. 114 [s£uv£oi]t]occv rorg FlfiaioTQari'dag ix [tov ILt]kuo- [yijxov T€i'/ovg. *

3^un murbe aber bie Don ben $erfern griinblicb jerftorte 33efefti« gung nid)t irieber fcergefteflt, jonbern fpdter in grojartigfter 2£ei[e burdb bie iieuen ̂ropplden er[e(U: nur einige tuenige 9le'te ber gemaftigen 9)lauern mufjen al^ impofante JHuinen nod) in ipdterer 3^it erl^alten gemejen [cin, mie ber SHMfc Cucian# im Piscator § 47 seigt.

Qn biefer fpdteren 3eit nun be^ei^net Fl f a a ay ixov - ba3 iff ba^ 3*Dfite/ troruber nid?t ber minbefte 3n?eife( bcftef;en fann - einen beftimmten iHaum am gufe ober auf ')a'bex £6(>e be§ Slfropoli^: &ugel^# in bem jene pela$gijd)en 3Kauertrummer lagen.

3undd?ft lann ba4 fur bie 3^i^ to* fiuliano^ uber jeben 3tt>eifel er^oben irerben. QJ?an combinire nur einfad) folgcnbe brei Sullen:

1) Piscator 42 nugu de to Tlt'/.aayixov a/J.oi xai xunt to yj4oxAt]ni(iov €Tf got xui naQu tov *AQfiov ndyov en nla'ovg, evioi di xui xaiurov tov TuAiaTucpov, oi de xai ngog xo^jiva- xtiov ngog&efitvoi xh'nuxug urtQ-novoi.

2) ebbf. 47 6(Afdoag to uyxtoxgov iayudi xai t(<7 /pr- o/V<) xaSe^t'fifvfig eni to uxyov rof» xfiyjov xa&qxtv ig xrjV 7iGAiv. 5,t/' tuvtu to riagg^aiudt] noittg; fj nnv xovg h'dovg uhttvutiv dieynoxug ix tov lltluoyixov;"

3) Bis accus. 9 (fluv) xrjv rno jft uxgono'iti onqkvyya TuvTrjv un oka f$o/n£vo<; oixei fn/.oov vnsg tov fltkuoyixov.

G^ ift liar, SufianoS tctfte^t unter Utiaayixcv nicbt einc grofeere Etrcde, tuie elroa ben Diorbab^ang ber S5urg, fonbern eine beftimmte Oertlidjfeit, mie ?lnafeion, 2IelIepieion# ^alo^grab Rnb, jur IBurgbofee in dbnlid)em ^crl)d(tni6 gelegeu mic biefe (f. 9L 1), genauer am ^Ib^ang be§ 5hirgl?ugel3 (f. 91. 2) unb nod? beftimmter unterfcalb

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Page 17: Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort

48 Vaufteine zur Topographie Don Athen.

ber Pandhohle (f. N. 3), b. i. ber weftlichften Grotte in bem Norb- felfen ber Akropolid; unb zwar ift feine etwaige Audbehnung limitirt auf ber einen Seite burch bad Analeion, welched unterhalb bed be- ftimmt sirirlen Agrauliond lag, auf ber anberen burch ben Auffteig nach ber Vurg Dom Areopag her (auch bad lehrt N. 1 beutlich). Ed kann hiernach nicht bezweifelt werben, bah wenigftend bamald /^eXao- ^txov ein am Norbweftabhang ber Vurghohe gelegener Raum genannt wurbe. Nach bem hiermit gegebenen beftimmten Auffchluh ift aber nun auch ber Ructfchluh geftattet, bah bad /IeX«l7^lxvv bed Thukybibed, (II 17), welched bieler ald vTio rH? «'x()o7loXt^ alfo am Abbang bed Vurghugels gelegen bezeichnet, unb bad /7eX«<7^xoV, bad Ephorod (bei Slrabo IX S. 404) ald ^905 re r^5 TioXeco^, (d. h. ux^o- 7ioXeco() charakterisirt, Don biefem /7k1>«5/lx<)? bed Philoflratod nicht Derfchieben smb.

Von biefem feften Punlte aud kann man - meine ich - Schritt fur Schritt mit gleicher Sicherheit ber Combination welter gehen. Diefen eben bezeichneten Raum nabm ndmlich unzweifelhaft bad Enneapylon ein.

Denn cxrox ̂ w,' c^c« TilXtov lag nach bem Zeugnih bed Periegeten Polemo ̂) bad Hieron bes Herod Hefychod bei bem Kylo« neion, bad felbft mit Sicherheit bei bem Heiligthum ber Semnd an« geseht ift; welched lehtere in bem Sattel zwifchen Areopag nnb Vurg, hugel feine Stdtte hatte "). Wir finben und hiemit alfo eben am Norbweftabhang bed Burghugeld.

Zugleich aber fpringt in bie Augen, bah bad Enneapylon (bad ^'pkttTivkov I?eX«<7/lx^ bed Kleibemod a. gl. a. O.), welched mit ben c>?k« 71,'Xat bes Polemon boch ibentifch fein muh, fchon wegen biefer Stelle bed Polemon nicht eine im groheren Umlreid gefpannte Mauerlinie bezeichnen lonne, alfo nicht etwa ald eine ben ganzen Norb- abhang bes Vurghugeld enllang ziehenbe Vefestigung, neun Pforten zu eben fo Diel heiligcn Bezirlen bie hier lagen enthaltenb, zu Derftehen fei, noch weniger aber ald eine Vefeftigung ber ganzen Nurg, in ber neun Thore an ben verfchiebenen geeigneten Punkten angebracht waren (wad ja auch an sich verkehrt gewefen ware fur eine Vefeftigung, ba bie Burg uberhaupt nur an einer Seile zugdnglich war unb Jo zahlreiche Thore bie Ver- theibigung unnuh erfchwert hdtten).

Vielmehr lann bled Enneapylon nur eine eben hier am Norb- weftabhang bed Vurghugeld gelcgene Vcfeftigung fein, ein Fort, wie bad Herapylon in Syralud, ein Durchgang wie elwa bie Vno6eciiu poi-tas in Rom "). Unb biefer Charakter eined Vorwerled wirb

16) Polemo Fgt. 49 bei Muller ixt. kigtor. Gr. Ill S. 130 f. --- Schol. zu Sopholl. Oedip. Kolon. 4s9.

17) S. biefeS Museum XXIII S. 27. 18) S. Preller, Regionen der Stadt Rom S. 194.

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Bausteine zur Topographic Don Athen. 49

ganz unzweifelhaft, roenn man errodgt, bah hier ber einzige Aufgang zur Burg sich fanb unb zugleich bie Klepfybra, bie einzige Quelle ber Burg lag, roelche im Bereiche ber Burgherrn zu halten ein fehr brin- genbes Veburfnih roar.

Es fragt sich nun roeiter, ob biefes Enneapylon bie einzige pelasgifche Mauerbefeftigung ber Burg roar.

Die Antroort auf biefe Frage giebt mit aller Bestimmtheit ber dltefte Atthibograph Kleibemos "), roenn er Don ben Pelasgern fagt : ^716-

/cxnv,- er lennt also keine anbere als bie - roahrfcheinlich im Halb- treis - urn ben Norbroestfuh ber Vurg gefpannte Befeftigung. Das roirb aber Derstdnblich, wenn man errodgt, bah fur bie ubrigen Theile ber Berg theils Don Natur soft roar, theils wie es fcheint ber Akropo- lisfelfen burch bie gewallige pelasgifche Arbeit noch jdher gemacht roar20). T'ie Ausbrucke Don Hetatdos unb Myrsilos 2^), bie an sich auf einen weiteren Umkreis rathen liehen, burfen urn fo weniger irritiren, als ja auchKleidemos Don einem Umfchliehen (7il(,l/3a).Xe<i>) fpricht. ImUebrigen lann ich nur auf Welcker's lreffenbe Ausfuhrung22) Derroeifen: ,,Die Fels- rodnbe felbst sinb bas ^^5/,)^, bie Natur hat es aufgebaut, ben Pe- lasgern nur bie eine zugdngliche Seite zu befeftigen ubrig gelafsen." «Von bem ersten (bem Enneapylon Pelasgikon) gebraucht Kleibemos nicht anbers roie Hetatdos unb Myrsilos Don bem anberen (//eXttci- 7<xov itt/o^) 7?t(jlt'/3ttXXo? unter Einfchrdnkung bes ?ll()/ auf ben 3Heil, welcher moglichcr Weise von einer Mauer umgeben werbcn lonnte unb bie Atropolis zur Festung erst eigenllich machte, well sie trotz ihrer unersteiglicben Wdnbe von allen anberen Seilen ohne bicfes Stuck eines eigentlichen Mauerumfangs offen geftanben hdtte", lvas Vischer") noch weilcr begrunbet mit ben Worten: ,,Ich erinnere baran, bah bie Ausbrucke 7ll(>liel)</^el^ 7il^/lk/><c7^l<, xi'xXox bei ber Belagerung Don Syralus burch bie Athener Don Plutarch unb felbft

19) ggt. 22 ^ci SWUttcr Fgt. histor. Or. I ©. 363. 20) Vgl. Wclcler in Abh. bcr Berlmer Hlabemle 1652 S. 313:

,,Wer bag Glucl hat bie Akropolis zu sehen unb wieberholt anzustauneu, bcr lann wohl zweifclhast >cin, ob biele ffelswdnbe ringSumher mit AuS- nahme bcr Scite ber Propyliicn allein von ber Natur burchgiingig so zuaefchnitten seien, obcr ob bie pelaSgilche Kuust auch befsen sich crluhnt haven moge, auf ben Seiten hie unb bon nachzuhelfen, grohe Stucke abzu- fchlagen u. f. w. Dah oben ber Felsboben nicht von jcher in ber ganzen Ausbehnuna. berselbe geroesen sonbern geebnet roorben fei, lann man ohnehin nicht bezwelseln".

21) £>efatfio« bet $*robot VI 137 fjio&bv iov Tilx*oq rov 7tiQi ir'v ctxQonoXCv xou lXf'lapivov unb 2Jtyrftfo« bet Dion^ftOd antiq. Kom I 28 rots %A^r'va(oig 16 ti7x°S r° 71lQ^ Jhv axQonoXtv^ to nlXccQyixov xaXov- uivov, jovrovg MQipaXtiv.

22) a. o. O. &. 313 ff. 23) S3tfchfr#(gitmurun8enu.Sinbruc!e(iu«©rUa)en(.@. 112 flnm. 11.

Wuf f. ̂ ilol. W Q. XXIV. 4

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50 Vaufteine zur Topographic von Athen..

bem qcnauen Thukybibes gebraucht werben, obmohl bie Mauem nur cine Seite ber Slabt umfchloffen. So fagtc man auch, bie Pelasger hallen cine Mauer um bie Vurg gebaut, well sie fie ba um biefelbc gcfuhrt, mo bamals ubcrhaupt cine Aefcftigung nolhig erfchien."

Auch bei Aristophanes Vogel 832 (T,'( lf«/xa^t'3kl r^ no- ).eco5 16 ??l/.«s^ixo,') lann bemnach io neX«^,xo^ nur von bcr ben ein3igen Aufgang 3ur Nurg behcrrfchcnben Nefestigung vcrftanben werben, nichl ctma von bcr gan3en Vurg, was fchon bas Hin3ugefugle r^ 77o/.flo( nicht erlaubt, b. i. wic es Kock richtig aussaht T^5 «x(,o- 7it.'Xkll)5, unb wie auch bas Scbolion 3. a. k). erkldrt To 7,l/.«^- ),xo,' Tli/05 cp T/s clxooTroXe,. Das ift benn auch bas I/fX«c- ^lxo,' "5/0^, von bem Dibymos 3U biefer Slelle (Schol. 3U V. 836) bcMgle, bah cs auf Felfen liege, unb bas von Kallimachos (Frg. 263 - Schol. Ariftoph. Vogel V. 634) genannte ,,?V()l7^,'ll),' Tf,>,ll-

So ift - unb ich glaube bas als ein Kriterium ber Nichtigkeil bicfer Ausfuhrung anfehen 3U burfen - an Stclle ber befremblichen Viclbcutiglcit ber Vc3eichnung //k).«o-),xo,', bie gcwohnlich (im Ein3elnen nicht ohnc vielfache Wiberfpruche) ftatuirt wirb, einc volle Concorban3 allcr Zeugnisse getrelen, nach ber /7e^«,,^,xn,' ftels nur auf einen am Norbweftabhang ber Vurg befinblichen Raum bezogen werben barf, eben jenen bercinfl von bem machligen ncunthorigen Vor- wcrk eingefcblossencn Naum, 3uwcilen bies Vorwerk fclbft b^eichnenb, fpciler mo bies gcfallen war, ben ber cnlfprechenben Sichcrheit bcr Vnrg halbcr unbcwohnten unb profaner Venuhung enlzogencn Slreifcn Lanbcs.

Gegcnllbcr biefem Einklang kann nun nicht mehr von Gewicht fein bie lonfufe Darftellung bcs Paufanias, bie mich fruher verfuhrt hatte, cine abmeickcnbe Ansicht 3U vcrtheibigcn. Seine Worte (I 28, 3) r^s l)^ «xs)<)7s<i/.fl 77 /.^l' ,"s?0l' /(,^ltll)l' s'»'x0l)s^t^s7kl ttl'r^( O ^/XTlttllol' 7lf^i^«/.f5l' ro /.o,7lo»' /.^llttl ^Ol" lk//ol'5 //eX«t7^ol'5 oex^s7«»'itt( Tioll ,^s'i i^,' ^'xoono).,,' sinb fchwcrlid) burch clwas Anberes als durch einc von ihm fclbft begangene Verwirrung zu crllaren, bie ba- durch enlstand. bah er von einer alien pclasgifchen Vefeftigung unb von ber limonifchcn Mauer gchort hatte unb nun Beibes auf eigene Hanb frcilid) clmas 3U rafch kombinirtc.

Nber sclbst qcfcht den Fall, bah man auf biefe Stelle bes Pau- fanias gefllcht oorzoge, bic pelasgijchc Pefefligung um bie ganze Weft- unb Nord-3eile der Vurg gchen 3U laffen, wie cs elwa Vifcher (a. a. O. S. 130 Anm.) thut - wobei freilich auch bas nock fehr aussallig fein wurbc, das; gcradc bie vcn Nalur minder fteile Subfeile unbefeftigt gcblieben mare , fo steht foviel bock sicker, bah /Vl).tto^,x,,'l' nir-

24) Die vcrschicdcnen ?erilographcn Pholio?, Hcsychios u. d. W. /75).«s)),x<), <schlt bki Inl)n l'ausan. desor. arcig At!,on. S. 30) und die i'll'rigcn bl;irl)lu sich cbrn auf dic Stellc des Komilers.

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Page 20: Bausteine zur Topographie von Athen. III. Schlußwort

Naufteine zur Topographie von Athen. 51

qenbs als Ne3eichnung der ganzcn befestigten Vurg vollommt, bah felbft /^.tt^ix,'"' 7,i"/a5 von biefer nur fur bie Zeiten gebraucht ift, wo bie pelasgijche Veste noch ftanb.

Es tann milhiu, wenn nicbt Alles tdufcht, Philoftratos, alfo ein noch Spaterer als Luliauos, - unb ber Gebrauch ber Zeit biefes Schriftftellers ift ja gan3 unzweifelhaft - unmoglich mit lileXu^/xo'v bie gan3e Nurg haben bezcichnen wollen, be^ehungsweife mit To /7l- Xttli/,x,',^ 7,,<,),</,l5,/^ttl bas Umbiegen urn bie Ostfeite bes Nurg- hugels, fonbern nur bas Umfegeln feines Norbwefthanges.

Durch biefe Ausfuhrung wirb ubrigens auch fur bie Lage bes Cleusinions in fofern wieber ein elwas groherer Spielraum gewonnen, als von ben Vurg.ibhdngen aud) ber oftliche Theil bes norblichen, b. h. ber oftlich bes Prytaneions gelegene mit als moglich in Netracht lommt, ba Paufanias auf halber Hohe ber Nurg nur vom Anakeion bis zum Plytaneion gegangen ift lohne bas Eleusinion zu nennen), aber nlcht weiter. Doch wirb bie Wahrfcheinlichleit immer noch fur bie Norboftcckc ber Vurg iplechen.

Das ware es etwa, was ick auf Grunb bes erlauternben Textes von Curtius uber bie beidcn in biefem Mufeum behanbelten Punlte nachtrdglich zu belprecken iur nolhig hielt; unb id) barf wohl mit bem lebhaften Wunfche fchlichen, bah auch bicfeRetraktationen bazu beitragen mochlen, in ber athenijchen Topographie, bie bei ben Fernerftehenben wegen ihres fchwantcnden Charalters noch immer einigen Mihlredit ge- nieftt, eine allgemeinere Vcreinbarung an3ubahnen.

Marblllq, September l9l»8. Curt Wachsmuth.

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