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Vortrag bei RAKanzlei WillheimMüller Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen 25.2.2014 (c) Dr. Tautschnig Univ. Innsbruck/baucontrol 1 GEHEIMWISSENSCHAFT PLANERNACHTRÄGE? AUFLÖSUNG DES RÄTSELS UND POTENTIALE Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen Univ. Prof. DI Dr. techn. Arnold Tautschnig Univ. Innsbruck baucontrol ZT GmbH 25. Februar 2014 GEHEIMWISSENSCHAFT PLANERNACHTRÄGE? AUFLÖSUNG DES RÄTSELS UND POTENTIALE Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen 25.2.2014 2/39 Inhalt 1 Honorartechnische Grundlagen 2 Analogien zu bauwirtschaftlichen Mehrkostenforderungen 3 Leistungsverdichtung und ausdünnung und deren Folgen 4 Dokumentation von Mehrund Minderleistungen 5 Zusammenfassung 1 2 3 4 5

Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

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Vortrag bei RA‐Kanzlei Willheim‐Müller ‐Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

25.2.2014

(c) Dr. Tautschnig Univ. Innsbruck/bau‐control 1

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GEHEIMWISSENSCHAFT PLANERNACHTRÄGE?AUFLÖSUNG DES RÄTSELS UND POTENTIALE

Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

Univ. Prof. DI Dr. techn. Arnold TautschnigUniv. Innsbruck

bau‐control ZT GmbH

25. Februar 2014

GEHEIMWISSENSCHAFT PLANERNACHTRÄGE?  AUFLÖSUNG DES RÄTSELS UND POTENTIALEBauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen25.2.2014 2/39

Inhalt

1 Honorartechnische Grundlagen

2 Analogien zu bauwirtschaftlichen 

Mehrkostenforderungen

3 Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung und 

deren Folgen

4 Dokumentation von Mehr‐ und 

Minderleistungen

5 Zusammenfassung

1 2 3 4 5

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1 Honorartechnische Grundlagen

Standardisierte Honorarleitlinien

• Österreich: Honorarordnungen / Honorarleitlinien – aufgehoben mit VO 190/2006

Momentan: modulare Leistungsbilder  (z.B. HIA:2010)

Aktuell: Überarbeitung der Leistungsbilder, neue Systematik in Anlehnung an HO‐PS:2004, aufgehoben mit VO 190/2006

Baumeister, Techn. Büros: HO‐Empfehlungen 2012/13, z.B. Architektur, PM

• Deutschland: HOAI 2013, nach wie vor Verordnungscharakter

Standardisierte Berechnungstools, http://www.hoai.de/online/hoai_rechner/print.php

• Schweiz SIA 508 102 und 103:2003, unverbindliche Vereinsempfehlung

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

• Mehrleistungen – durch Vertrag gedeckt (z.B. Mehrmassen)

• Mehrleistungen – außerhalb des Vertrages (z.B. neue Leistung)

• Änderungen

• Behinderung (z.B. verzögerte Planlieferung)

• Leistungsverdichtung / Forcierung

• Leistungsausdünnung / Produktivitätsminderung, Verlust von Einarbeitungseffekten

• Umsatzverschiebungen => Nachteilsabgeltung (GGK) >

Baubetrieb ‐ Bauwirtschaft

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

• Bau ‐ Soll

• Vergleich Soll‐Leistung zu Sollte‐Leistung und Ist‐Leistung

• Korrektur um Kalkulationsfehler („Eichstrecke“)

• Ohne Terminbezogene Soll‐Leistung keine Sollte‐Leistung und keine MKF!

• Gutachterliche Abschätzung des Verlusts von Einarbeitungseffekten

• Gutachterliche Abschätzung von Produktivitätsminderungen / Literatur, z.B. Oberndorfer,  Vygen et.al.

Vygen/Joussen/Schubert/Lang, Bauverzögerung und Leistungsänderung, 6. Auflage, 2011, RZ B 307ff

Oberndorfer W; Claim Management und alternative Streitbeilegung im Bau‐ und Anlagenvertrag, Teil 1; Seite 125 der 2. Auflage 2010, Manz Wien.

Baubetrieb – Bauwirtschaft :  MKF‐Ermittlung

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

Baubetrieb – Bauwirtschaft – MKF‐Ermittlung/Sollte‐Leistung

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

• Kap. 7 ÖN B 2110:2013‐03 (Leistungsabweichung und ihre Folgen)– 7.4.1 Voraussetzungen

Bei Leistungsabweichungen besteht ein Anspruch des AN auf Anpassung der Leistungsfrist und/oder des Entgelts, wenn nachstehende Voraussetzungen erfüllt sind:

1) Der AN hat die Forderung auf Vertragsanpassung angemeldet.

2) Der AN hat eine MKF (Zusatzangebot) in prüffähiger Form vorgelegt. Dabei ist zu beachten:

Der AN hat die Leistungsabweichung zu beschreiben und darzulegen, dass die Abweichung aus der Sphäre des AG stammt. Die erforderliche Dokumentation ist beizulegen. Eine Chronologie ist anzustreben.

Ist die Ursache der Leistungsabweichung eine Leistungsänderung, reicht ein Hinweis auf die Leistungsanordnung und die Darlegung der Änderung aus. Eine darüber hinausgehende Nachweisführung dem Grunde nach ist in diesem Fall nicht erforderlich. 

Erforderlich ist eine nachvollziehbare Darlegung der Auswirkungen auf die Leistungserbringung.

Die gleiche Vorgangsweise für die Vertragsanpassung gilt sinngemäß, wenn der AG Forderungen aus einer Leistungsabweichung stellt. >

Baubetrieb – Bauwirtschaft ‐ Anspruchsgrundlage

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

Baubetrieb – Bauwirtschaft – MKF‐Ermittlung ‐ Beispiel

Vergleich Umsätze Bau‐Soll und Abrechnung (IST) [TEUR/Wo]

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

Baubetrieb – Bauwirtschaft – MKF‐Ermittlung ‐ Beispiel

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

Baubetrieb – Bauwirtschaft – MKF‐Ermittlung

Vergleich Soll‐Umsatz zu Ist‐Umsatz=> Nachforderung der fehlenden GGK

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

• Mehrleistungen – durch Vertrag gedeckt (z.B. Veränderung der Kubatur)

• Mehrleistungen – außerhalb des Vertrages (z.B. neue Leistung, neue Fachplanung beim GP)

• Änderungen und Mehrfachbearbeitungen (!)

• Leistungsverdichtung/Forcierung

• Leistungsausdünnung / Produktivitätsminderung

• Behinderung

PLANUNG

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

• Kap. 7 ÖN B 2110:2013‐03 (Leistungsabweichung und ihre Folgen)– 7.4.1 Voraussetzungen

Bei Leistungsabweichungen besteht ein Anspruch des AN auf Anpassung der Leistungsfrist und/oder des Entgelts, wenn nachstehende Voraussetzungen erfüllt sind:

1) Der AN hat die Forderung auf Vertragsanpassung angemeldet.

2) Der AN hat eine MKF (Zusatzangebot) in prüffähiger Form vorgelegt. Dabei ist zu beachten:

Der AN hat die Leistungsabweichung zu beschreiben und darzulegen, dass die Abweichung aus der Sphäre des AG stammt. Die erforderliche Dokumentation ist beizulegen. Eine Chronologie ist anzustreben.

Ist die Ursache der Leistungsabweichung eine Leistungsänderung, reicht ein Hinweis auf die Leistungsanordnung und die Darlegung der Änderung aus. Eine darüber hinausgehende Nachweisführung dem Grunde nach ist in diesem Fall nicht erforderlich. 

Erforderlich ist eine nachvollziehbare Darlegung der Auswirkungen auf die Leistungserbringung.

Die gleiche Vorgangsweise für die Vertragsanpassung gilt sinngemäß, wenn der AG Forderungen aus einer Leistungsabweichung stellt.

PLANUNG – Anspruchsgrundlage – Ist die ÖN B 2110 Vertragsgrundlage???

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

•Mehrleistungen – durch Vertrag gedeckt:

–Anpassung gemäß Honorarleitlinien

–Anpassung durch nachgewiesenen Mehraufwand (Problem Soll‐bzw. Sollte‐Kapazität)

–Anpassung durch Stundennachweis (!?)

•Mehrleistungen – neue / zusätzliche Leistungen

–Neue Honorarvereinbarung oder  Ableitung von beauftragten Leistungen

–Anteilige Leistungen (Aufteilung innerhalb der Teilleistungsfaktoren)

PLANUNG – Honorar‐ (=Vergütungs‐) ermittlung

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Beispielkalkulation: Verrechnungsstundensatz Leistungskategorie A1.1

nach Algemeinen Regelungen: Stundensatz 120 - 200 Euro

Ermittlung der Lohnkosten BG 6/3 BG 6/18

Bruttogehalt Monatsgehalt nach Kollektiv 3.481,00 € 4.357,00 € Monatsgehalt nach Überzahlung 30% 4.525,30 € 5.664,10 €

Wochen/Monat 4,33 1.045,10 € 1.308,11 € Stundenlohn Stunden/Woche 40 26,13 € 32,70 € Sozialversicherung 21,83% 0,00 € 1.236,47 € Dienstgeberbeitrag 4,50% 0,00 € 254,88 €

Kommunalsteuer 3,00% 0,00 € 169,92 €Mitarbeitervorsorgekasse 1,53% 0,00 € 86,66 €Lohnnebenkosten Summe 30,86% 1.747,94 € 1.747,94 €

Sonderzahlungen Bei Sonderzahlungen entfallen Unfallversicherungs- und Wohnbauförderungsbeitrag (-0,94%)

(13. und 14. Gehalt) Lohnnebenkosten Summe 29,92% 1.353,97 € 1.694,70 €

13. und 14. Gehalt Summe 11.758,54 € 14.717,60 €

Gesamtkosten im Monat (Aufteilung auf 12 Monate) 7.253,12 € 8.638,51 €

Arbeitstage Jahrestage 365 365abzüglich Wochenendtage 52 104 104abzüglich gesetzliche Feiertage 13 13 13Arbeitstage pro Jahr 248 248abzüglich Urlaubstage 25 25 25abzüglich Krankenstandstage 13 13 13Produktivarbeitstage 210 210

Arbeitsstunden Arbeitsstunden pro Tag 8 8 8Arbeitsstunden pro Jahr 1680,0 1680,0Arbeitsstunden pro Monat 140,00 140,00

erhöter Aufwand durch Führungsposition

G i k d Mi b i A i i i 20 160 160

Leistungskategorie A: Konzeptive und strategische Aufgaben - Senior Experts; Experten-tätigkeit, die von Ziviltechnikern erbracht wird, wie Projektleitung, Projektsteuerung, Analytik, Konzeption, Gestaltung, Konstruktion, allgemeine, strategische, ökonomische, ökologische Beratung, Leitung örtl. Bauaufsichten, Vertretung des Auftraggebers und dgl.

nach Kollektivvertrag 01.01.2013: Beschäftigungsgruppe 6 im Jahr 18 Büro / Abteilungs- / Gruppenleiter, Großprojektleiter

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Gemeinkostenstunden Mitarbeit Aqisition 20 160 160(unproduktive Stunden) Fortbildung 2 16 16

Ausflüge/Veranstaltungen 4 32 32Allgemeine Büroarbeiten 20 160 160Interne Informationen 5 40 40Qualitätsmanagement 10 80 80sonst. Verwaltungsarbeiten 30 240 240Stundenanteil Gemeinkosten pro Jahr 43,33% 728,0 728,0Stundenanteil Gemeinkosten pro Monat 43,33% 60,67 60,67

Produktivarbeitsstunden Produktivarbeitsstunden pro Jahr 952,0 952,0 Produktivarbeitsstunden pro Monat 79,33 79,33

Stundenkosten Kosten pro Produktivstunde ohne Zuschläge 91,43 € 108,89 €

Ermittlung Sachkosten und Zuschläge

Sachkosten abhängig von der Betriebsgröße

Miete, Raumkosten 7,00%Sachkosten Bürobetrieb (inkl. Lohnkosten) 15,00%Versicherung/Beiträge 5,00%KFZ-Kosten 8,00%Werbe- und Reisekosten 10,00%EDV und Telefon 5,00%Reparaturen/Instandhaltung 1,00%Weiterbildung/Seminare 2,00%Sonstige Kosten/Verschiedenes 2,00%Repräsentation, Aquisition 1,00%Abschreibung 2,00%Leistung Dritter (Steuerberatung etc.) 2,00%

abhängig vonbetr. Kalkulation anteiliger Untemehmerbedarf 15,00%

Summe Bürokostenanteil pro Monat 75,00% 68,57 € 81,67 €

Zuschläge Wagnis/Gewinn 5,00%Rückagenbildung/Honorarausfälle 5,00%Kalk. Zinsen Honorarvorfinanzierung 4,00%

Summe Zuschläge pro Monat 14,00% 12,80 € 15,24 €

Bürokostenanteil + Zuschlag Summe 89,00% 81,37 € 96,91 €

Verrechnungsstundensatz zuzüglich Mehrwertsteuer 172,79 € 205,80 €

Notwendiger Umsatz je Mitarbeiter und Monat zuzüglich Mehrwertsteuer 13.708 € 16.327 €

Notwendiger Umsatz je Mitarbeiter und Jahr zuzüglich Mehrwertsteuer 164.501 € 195.921 €

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

•Änderungen und Mehrfachbearbeitungen

–Z.B. nach  §10 HOAI:  mehrere Vorentwürfe und Entwürfe (2009)

PLANUNG – Honorar‐ (=Vergütungs‐) ermittlung

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

•Änderungen und Mehrfachbearbeitungen

–Z.B. nach  §10 HOAI:  mehrere Vorentwürfe und Entwürfe (2013)

PLANUNG – Honorar‐ (=Vergütungs‐) ermittlung

§10 Berechnung des Honorars bei vertraglichen Änderungen des Leistungsumfangs(1) Einigen sich Auftraggeber und Auftragnehmer während der Laufzeit des Vertrags darauf, dass der Umfang der beauftragten Leistung geändert wird, und ändern sich dadurch die anrechenbaren Kosten oder Flächen, so ist die Honorarberechnungsgrundlage für die Grundleistungen, die infolge des veränderten Leistungsumfangs zu erbringen sind, durch schriftliche Vereinbarung anzupassen.(2) Einigen sich Auftraggeber und Auftragnehmer über die Wiederholung von Grundleistungen, ohne dass sich dadurch die anrechenbaren Kosten oder Flächen ändern, ist das Honorar für diese Grundleistungen entsprechend ihrem Anteil an der jeweiligen Leistungsphase schriftlich zu vereinbaren.

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

•Änderungen und Mehrfachbearbeitungen

–Z.B. nach  geplanten HOA‐Regelungen:

PLANUNG – Honorar‐ (=Vergütungs‐) ermittlung

AR.21 Mehrfache Bearbeitungen Werden auf Veranlassung des Auftraggebers zB. mehrere Vorentwürfe, Entwurfsplanungen oder andere Teile der Planung für dasselbe Objekt nach verschiedenen Anforderungen gefertigt, so sind für den vollständigen Vorentwurf oder Entwurfsplanung die vollen Prozentsätze dieser Leistungsphasen zu berechnen. Bei der Berechnung des Honorars für jede weitere (zB.) Vorentwurfsplanung oder Entwurfsplanung können die anteiligen Prozentsätze der entsprechenden Leistungen angemessen gemindert werden.

Lechner, H.: Ausarbeitung von Leistungsbildern (i.A.)

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

•Änderungen und Mehrfachbearbeitungen

z.B.: Mögliche Vertragspassagen (öff. AG):

–Änderungen in den Planungsabschnitten Entwurf undÄnderungseinreichung vor der Genehmigung durchden AG gelten nicht als Mehrfachbearbeitung undwerden daher auch nicht gesondert vergütet. Diesbetrifft vor allem Änderungen der Planung, welche zurErfüllung von Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit undNachhaltigkeit vom AN durchzuführen sind.

PLANUNG – Honorar‐ (=Vergütungs‐) ermittlung

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2        Analogien ‐ Nachtragsgründe

Mögliche Ursachen für Mehrleistungen – Beispiele:

• Leistungsänderungen• Erhöhung der Schwierigkeitsklasse• Veränderung des „Planungsumgriffs“• Erhöhung der Anzahl der Bauteile (strukturelle Änderungen)• Konstruktive Änderungen (z.B. nachträgliche, wesentliche Erhöhung der 

Spannweiten, Änderung der Leitungsführung durch Änderung der Tragkonstruktion)

• Änderung des Ausschreibungs‐ bzw. Vergabeverfahrens => erhöhter Aufwand bei der Angebotsprüfung

• Zusätzliche Leistungen• Mehrfachbearbeitung von Leistungsverzeichnissen• Mehr‐ und Zusatzaufwand durch nicht vereinbarte Verwendung einer 

Projektplattform• „Verlorener“ Planungsaufwand • Verlängerung der Leistungsfrist (Besprechungen!) etc. >

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

• Unvorhergesehenes Bereitstellen zusätzlicher Kapazitäten

• Die Problematik liegt  in der Nachweisführung

• Je nach Planungsphase kann nur eine bestimmte Zahl von MitarbeiterInnen am Planungsprozess beteiligt sein

• Dokumentation muss schlüssig, vollständig, nachvollziehbar und plausibel sein

• „nicht alle gerade freien MA am Projekt beschäftigen“ > 

3.1  Leistungsverdichtung

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

• Es geht um jene Frist, innerhalb derer ein Planungsmitarbeiter „zumutbar“ an einem anderen Projekt eingesetzt werden kann

• i.d.R. 1 Woche bis zu 3 Wochen, je nachdem, welche Funktion der MA hat und wie groß das Unternehmen ist.

• Im Extremfall 3 Monate (Kündigungsfrist lt. AngG)

• Je nach Planungsphase kann nur eine bestimmte Zahl von MitarbeiterInnenam Planungsprozess beteiligt werden

• Organisations‐ und Koordinationsverluste

• Verlust des Einarbeitungseffekts

• Sägezahneffekt; je nach Qualifikation der(s) MA größer oder kleiner

• Im Regelfall keine „angelernten“ Hilfskräfte im Planungsprozess einsetzbar >

3.2  Leistungsausdünnung

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung – Def.

Def:Ein Produktivitätsverlust bei Planungsleistungen wird durch die Tatsache definiert, dass zufolge Behinderungen oder zufolge von nicht vorhergesehenen Mehrleistungen, die der AG zu vertreten hat, zusätzliche, unproduktive Stunden anfallen und sich das Verhältnis zwischen unproduktiven und produktiven Stunden erhöht, also gegenüber der Kalkulation verschlechtert. Dadurch entsteht eine Erhöhung der Gesamtzahl an Leistungsstunden für eine definierte Arbeitsleistung (z.B. Erstellen eines Grundrissplans). Diese Erhöhung ist (bei Planungsleistungen) im Regelfall durch erhöhte Verteil‐, Verlust‐ und Koordinationszeiten sowie durch wiederholt erforderliche – und damit verlorene – Einarbeitungseffekte erklärbar.

Vgl. Jodl/Oberndorfer, Lexikon der Bauwirtschaft

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung ‐ Beispiel

 ‐

 2.000

 4.000

 6.000

 8.000

 10.000

 12.000

 14.000

 16.000

 18.000

 20.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Soll‐Stunden ‐ geplante Zeitachse

Soll‐Stunden ‐ geplante Zeitachse

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung ‐ Beispiel

 ‐

 2.000

 4.000

 6.000

 8.000

 10.000

 12.000

 14.000

 16.000

 18.000

 20.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Sollte I ‐ geplante Zeitachse / bereinigt um Kalkulationsirrtum/‐fehler

Sollte I ‐ geplante Zeitachse

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung ‐ Beispiel

 ‐

 2.000

 4.000

 6.000

 8.000

 10.000

 12.000

 14.000

 16.000

 18.000

 20.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Sollte I ‐ geplante Zeitachse

Sollte II ‐ neue Zeitachse

Sollte I zu Sollte II

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung ‐ Beispiel

 ‐

 2.000

 4.000

 6.000

 8.000

 10.000

 12.000

 14.000

 16.000

 18.000

 20.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Sollte I ‐ geplante Zeitachse

Sollte II ‐ neue Zeitachse

Ist‐ neue Zeitachse

Sollte I / Sollte II / Ist

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Leistungsverdichtung & ‐ausdünnung – Ursachen/Folgen

Mögliche Ursachen für Leistungsstörungen:• Veränderung der Zeitachse (Ausdünnung)• Fehlende Bauherrnentscheidungen, ‐informationen• Fehlende Vorleistungen Dritter• Fehler von Dritten• Laufende Änderungen etc.

Folgen von Leistungsstörungen• Erhöhter Koordinationsaufwand, Organisationsverluste• Produktivitätsminderung• Vorhalten von MitarbeiterInnen, Minder‐Auslastung etc. >

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Vortrag bei RA‐Kanzlei Willheim‐Müller ‐Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

• Typ 0 (Verdünnung):Neu‐Disposition ursprünglich geplanter Kapazitäten (geringe Beeinträchtigung)

• Typ 1 (Verdichtung): 

Bereitstellen zusätzlicher Kapazitäten, „Organisationsverluste“ durch erhöhten Koordinationsaufwand (primär Führungspersonal betroffen)

• Typ 2 (Verdichtung): 

Teilweise Abdeckung von fehlenden Kapazitäten durch Überstunden, Verlängerung der täglichen Arbeitszeiten und dadurch Reduktion von Produktivität; Behinderung durch neu hinzugekommene MitarbeiterInnen

• Typ 3 (Verdichtung): 

Zusätzliche, nicht geplante Einarbeitungszeiten von neu zum Projekt gestoßenem Personal und dadurch gegenseitige Behinderung der MitarbeiterInnen durch neu hinzugekommenes und mit dem Projekt noch nicht vertrautes Personal (letztere Auswirkungen in Typ 2 erfasst)

Organisationsverluste durch:

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

• „Abteilungsfaktor“ ‐ α– Welcher Teil der Mannschaft ist betroffen? Bezug zu den Ist‐Stunden

• Grad der Beeinträchtigung Beeinträchtigungsfaktor β

• Keine Beeinträchtigung: 0%

• Geringe Beeinträchtigung:  2%

• Mittlere Beeinträchtigung:  4%

• Hohe Beeinträchtigung:  7%

• Sehr hohe Beeinträchtigung:  10%

Einstufung der Organisationsverluste:

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3     Leistungsverdichtung und ‐ausdünnung

Maßnahmen / StörfaktorenGesamtmenge

Abteilungs‐faktor α

Beeinträchtigungs

faktor βUnprod.

Std

2010

Organisieren von zusätzlichen Kapazitäten, Einstellen neuer MA, zusätzliche Fremdleistungen zukaufen

9.266  22% 7% 140,00 

Überstunden, Verlängerung der täglichen Arbeitszeiten und dadurch Reduktion von Produktivität

9.266  80% 7% 518,92 

Zusätzliche, nicht geplante Einarbeitungszeiten von neuem Personal9.266  8% 7% 53,72 

Anteil unproduktive Stunden p.a. 712,63 

Anteil an der Jahres‐ bzw. Gesamtstundenleistung 7,7%

Satz BAIK aktuell  70,37 

2%

Jeweiliger Jahresdurchschnittsstundensatz = BAIK x 1,1 x 0,9  69,67 

Mehraufwand p.a.  € 49.647 

Sollte‐Honorarumsatz ca. p.a. € 645.556 

Kontrollparameter "Gesamt‐Produktivitätsminderung" 7,7%

Abschätzung der Produktivitätsverluste: Beispielberechnung

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4         Dokumentation

• Auch wenn der Planer der Sphäre des AG zuzurechnen ist, ist er ein Auftragnehmer mit einem Vertrag

• Änderungen sind daher genauso wie bei einem Bauvertrag zu dokumentieren und zu claimen

• Problematik der Aufteilung der Teilleistungen (Analog „Siemon‐Einzelbewertungstabellen“ der HOAI – vormals „Steinfort‐Tabellen“)

• Adaption an österr. Vergütungsempfehlungen erforderlich >

Nachvollziehbarkeit ‐ Chronologie

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4         Dokumentation

Einzelbewertung der Teilleistung (nach Siemon)

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4         Dokumentation

Umrechnung der Einzelbewertung der Teilleistung (nach Siemon) auf HOA

Phase nach

 HOAI bzw. 

Nr. lt. 

Siemon Bezeichnung der Leistung

 Prozentsatz

unterer Wert 

 Prozentsatz

oberer 

Wert  Mittelwert

Sollwert

 lt. HOAI

justierter 

Mittelwert

bezogen 

auf 

Planungs‐

leistungen 

allein

Teilleistung 

lt  HOA

justiert auf 

HOA inkl. 

anteilige 

TO!

vom GA 

eingeschätzter 

, erbrachter

Leistungsanteil  

der KP

Teilleistungs

wert nach 

HOA

1. Grundlagenermittlung in VE enthalten

a) Klären der Aufgabenstellung 0,5                         2,0               1,3               1,0               1,5               1,4               95% 1,37                  

b) Beraten zum gesamten Leistungsbedarf 0,5                         2,0               1,3               1,0               1,5               1,4               60% 0,86                  

c)

Formulieren von Entscheidungshilfen 

für die Auswahl anderer an der Planung 

fachlich Beteiligter 0,5                          1,6                 1,1                 0,9                 1,2                 1,2                 0% ‐                      

d) Zusammenfassen der Ergebnisse ‐                         0,2                 0,1                 0,1                 0,1                 0,1                 0% ‐                      

Volle Leistung Phase 1 1,5                          5,8                 3,7                 3,0          3,0                 4,3                 4,2                 53% 2,23                  

2.

Vorplanung (Projekt‐ und 

Planungsvorbereitung) Vorentwurf

a) Analyse der Grundlagen 0,5                         1,0               0,8               0,7               0,9               0,9               70% 0,64                  

b)

Abstimmen der Zielvorstellung 

(Randbedingungen, Zielkonflikte) 0,1                          0,5                 0,3                 0,3                 0,4                 0,4                 100% 0,37                  

c)

Aufstellen eines planungsbezogenen 

Zielkatalogs (Programmziele) in b) enth. in b) enth. ‐                   ‐                 ‐                 ‐                      

d)

Erarbeiten eines Planungskonzepts 

einschließlich Untersuchung der 

alternativen Lösungsmöglichkeiten 2,6                          4,0                 3,3                 2,9                 4,1                 4,0                 130% 5,22                  

e)

Integrieren der Leistungen anderer an der 

Planung fachlich Beteiligter in f) enth. in f) enth. ‐                   ‐                 ‐                 ‐                      

f)

Klären und Erläutern der wesentlichen 

städtebaulichen, gestalterischen etc. 

Zusammenhänge 2,0                          3,0                 2,5                 2,2                 3,1                 3,0                 90% 2,74                  

g)

Vorverhandlungen mit Behörden und 

anderen an der Planung fachlich Beteiligten 

über die Genehmigungsfähigkeit in f) enth in f) enth ‐                   ‐                 ‐                 ‐                      

h) nur für Freianlagen – – ‐                 ‐               ‐               ‐                      

i) Kostenschätzung 0,8                         1,5               1,2               1,0               1,4               1,4               30% 0,42                  

j)

Zusammenstellen aller 

Vorplanungsergebnisse ‐                         0,1                 0,1                 0,04               0,1                 0,1                 70% 0,04                  

Volle Leistung Phase 2 6,0                          10,1               8,1                 7 7,0                 10,1               9,8                 96% 9,43                  

Volle Leistung Phase 1 + 2 10,0               14,4               14,0               14,0               83% 11,66               

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5   Fazit und Ausblick

• die Grundlagen für Planer‐ und Baunachträge sind im Wesentlichen dieselben

• Die ÖN B 2110 sollte auch für Planer vereinbart werden, und sei es, dass nur der Pkt. 7 als Vertragspassus aufgenommen wird

• Ohne Bezug zum Terminplan sind keine nachvollziehbaren MKF möglich

• Bauwirtschaftliche Überlegungen sind auch für Planernachträge möglich

• Dokumentation ist unverzichtbar und laufend zu führen

• „Plausibilitätsaugenmaß“ ist erforderlich >

Zusammenfassung ‐ Resumée

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5   Fazit und Ausblick

• ÖN B 2110:2013, Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen, 2013‐03‐15

• Siemon, K.D.; Siemon‐Einzelbewertungstabellen, 08‐2013

• HOAI‐Rechner; http://www.hoai.de/online/hoai_rechner/index.php

• Vygen/Joussen/Schubert/Lang, Bauverzögerung und Leistungsänderung, 6. Auflage, 2011, RZ B 307ff

• Oberndorfer W; Claim Management und alternative Streitbeilegung im Bau‐ und Anlagenvertrag, Teil 1; Seite 125 der 2. Auflage 2010, Manz Wien.

Literatur

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GEHEIMWISSENSCHAFT PLANERNACHTRÄGE?AUFLÖSUNG DES RÄTSELS UND POTENTIALE

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Bauwirtschaftliche Betrachtung von Planernachträgen

Univ. Prof. DI Dr. techn. A. Tautschnigwww.bau‐control.at, www.uibk.ac.at/i3b

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